Taris

Taris, Jediturm, in Sahras und Nevis`Unterkunft im 278. Stockwerk: Thyr, Sahra, Ty, Nevis und Birix


Nevis`neuer Freund wurde mit Birix von Sahra einfach weg geschickt. Nevis löste sich aus Ty`s Umarmung. Er hatte sie nur bedingt beruhigen können. Sie fühlte seine eigene Aufgewühltheit und Bestürzung! Aufgeregt meldete sich Nevis und wandte sich an Thyr:

“Aber, wir sehen uns doch wieder, nicht wahr?!”

Nevis fand ihn nett und wollte ihn noch besser kennen lernen. Er war ihr in ihren schwersten Minuten nicht von der Seite gewichen! Ihr war so gewesen, als könnte er bei ihnen bleiben oder irrte sie da? Nevis hatte zu viel mit sich selbst zu tun gehabt! Die Kleine wusste es nicht genau! Ihre kleine Welt war mehrfach arg erschüttert wurden und das an einem einzigen Tag! Sie wollte ihn fragen, ob er mit ihnen reisen wolle, doch sie machte nur den Mund auf und klappte ihn wieder zu und verschluckte lieber die Frage. Sie konnte ihn unmöglich bitten, sie in den Kinderknast zu begleiten! Fragend, durcheinander und leicht etwas bedeppert sah sie ihn an. Verwirrt traf es auch!

Kaum war Thyr an Nevis vorbei gegangen, sprach Sahra sie an. Sie sprach so streng mit ihr! Nevis ließ ihr Köpfchen hängen, welcher eh etwas zu groß für ihre schmalen Schultern und dünnen Beinchen wirkte. Ihre Schultern fielen nach vorn, die Lekkus auch, den Blick auf den Boden geheftet. Leise antwortete Nevis auf das von Sahra, mit dem sie begann, was der Rat bezüglich des Gebrauches der Machtfähigkeiten von Jünglingen gesagt hatte.


“Das habe ich nicht gewusst! Es tut mir leid! Ich werde mich daran halten, versprochen!”

Alles war durch diese dumme Übung mit dem Luftballon gekommen! Hätten sie doch nur stattdessen eine heiße Schokolade getrunken! Dann wäre alles nicht geschehen!

Nun kam eins zum Anderen! Sahra sprach nun vom Skaterplatz gestern und ihrem Davonstehlen. Was sollte Nevis dazu sagen? Sie hätte nie angenommen, dass es solche Folgen haben könnte! Niemals! Nicht einmal in den schlimmsten Albträumen! Nevis bekam einen flauen Magen.


Sahra machte eine kurze Pause. Nevis sah hoch und sah, dass sie nun Ty missbilligend ansah. Dann fuhr sie fort! Sie war so wütend! Sie meinte nun, dass Nevis tot sein könnte. Sie sprach dabei Ty sehr direkt an. Nevis stockte nun mehr der Atem, als wenn sie selbst ausgeschimpft würde. Nevis sah seitlich zu Ty. Er tat ihr so leid. Sie wusste, dass beide zusammengehalten hatten, wie sie konnten. Sie waren durch Dick und Dünn gemeinsam gegangen! Er hatte nicht gewollt, dass ihr etwas zustoßen würde. Es war ihre gemeinsame Idee gewesen, auch wenn er das Loch im Zaun gefunden hatte. Sie hatten sich so frei und gut gefühlt, als sie auf den Brettern durch die Gegend dahin gesaust waren. Es hatte alles so abenteuerlich gewirkt und Nevis liebte Abenteuer so sehr. Sahra schimpfte ihn weiter stark aus und Nevis griff neben ihm stehend nach seiner Hand. Sie drückte seine Hand ganz fest. Ja, sie würden immer zusammenbleiben.

“Wir haben das gemeinsam beschlossen gehabt!”,

stand sie ihm rasch bei.

“Er hat mich beschützt und ich ihn. Wir haben gegenseitig auf uns aufgepasst, so gut es eben ging!”

Sahra meinte nun, das Alles wäre schlimmer als eine herunter gestoßene alte teure Vase in einem Museum. Jeder von ihnen allen hätte tot sein können. Nevis musste aufseufzen. Die Folgen würden sehr ernst sein!

“Jedenfalls hat man dich uns nicht weggenommen! Du musstest nicht ins Gefängnis!”

Plötzlich wurde es Nevis von einem Moment auf den Anderen sonnenklar. Erschrocken sah sie auf, ihr Magen fühlte sich blitzartig wie ein Stein an, sah von Sahra zu Ty und wieder zurück und ihr wich der Rest ihrer Gesichtsfarbe aus ihrem Gesicht. Nevis und Ty mussten stattdessen ins Bootcamp! Man würde sie als Familie auseinander reißen! Sie würden die ganze Strafe in aller Härte abbekommen! War Sahra deshalb gerade so fertig mit den Nerven, da sie ihnen das verklickern musste? Sahra war doch sonst nicht so aufgebracht? Sonst war sie die Ruhe in Person! Sie musste sich gerade auf den Boden setzen, da sie nicht mehr stehen konnte. Sie sah so traurig und müde aus! Nevis musste wieder zu weinen beginnen. Sahra schwieg eine Weile und schien selber mit den Tränen zu kämpfen. Hoffentlich würde sie gleich wieder etwas sagen! Sie sollte lieber etwas sagen, sie lieber laut anschreien und ausschimpfen! Das war besser, als wenn sie nichts sagte! Besser als dieses Schweigen! Diese Ruhe war unerträglich! Man hörte nur Nevis`leises Schluchzen und das Hochziehen ihrer Nase. Ihre Lekkus zitterten. Nevis war unbehaglich und sie hatte richtig Angst! Was hatten sie getan?

Endlich sprach sie weiter. Doch ihre Worte erschütterten Nevis noch mehr! Was hatte Sahra alles Tolles mit ihnen vorgehabt! ? Was hatten sie sich selbst versaut, was sich selbst genommen?! Bittere Tränchen rannen der kleinen Togruta übers Gesicht, mehr und mehr, ohne ende! Nevis wollte sich entschuldigen, einfach für alles und ihr felsenfest versprechen, von nun an gehorsam und artig zu sein.

Am Ende fügte sie aber an, dass sie sich überschätzt hätte. Es war so endgültig, dass Nevis`Worte ihr erstmal im Halse stecken blieben. Ihr wurde eiskalt. Doch da die Hoffnung zuletzt stirbt und Entschuldigungen nie verkehrt sein können, sammelte Nevis sich erneut und tat es dann:


Meisterin Kenobi, liebe Sahra, wir wollen das alles nie mehr tun! Wirklich nicht! Wir wollen nur noch artig sein! Du wirst es sehen! Stimmt`s, Ty!? Es tut uns so leid! Bitte, du musst es dem Jedirat sagen! Bitte, Sahra, das kann auch der Rat mir nicht antun! Ich habe gerade meine Mami verloren. Ich ertrage es nicht, dich auch noch zu verlieren! Bei dir ist mein Zuhause! Bei dir und Ty! Bitte, gebt uns noch eine Chance!”

Flehend sah Nevis Sahra aus ihren großen Kinderaugen an. Eine Träne hing noch in einem der dichten Wimpernkränze. Nevis hatte Ty losgelassen und war auf die Knie gegangen und dicht an Sahra heran gerutscht.



Taris, Jediturm, in Sahras und Nevis`Unterkunft im 278. Stockwerk: Sahra, Ty, Nevis
 
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Er konnte die Verzweiflung in der Stimme seiner Mutter hören. Sie hatten es wohl wirklich zu weit getrieben. Doch es hatte sich doch einfach so ergeben! Sie waren ja nicht extra losgezogen, um die Rakghoul auf die Stadt loszulassen. Schliesslich hatte ja auch Birix seinen Teil dazu beigetragen. Aber alle Schuldzuweisung hatte jetzt keinen Sinn mehr. Seine Mutter musste sich erstmal wieder beruhigen und dann sollte einfach ganz schnell Gras über die Sache wachsen. Das seine Mutter ihn als Anführer dieser ganzen Aktion hinstellte, lies Ty den Kopf einziehen. Wie war das überhaupt gewesen? Ty hatte es schon längst vergessen. Den Skateplatz genauso wie den Anfang ihres Abenteuers, dass ja nachher eigentlich garkeins war. Abenteuer gingen doch immer gut aus, aber dass hier war alles andere als gut. Das Nevis sich nun für ihn einsetzte, brachte Ty etwas zum Lächeln und er sah sie dankbar an.

" Nevis Ideen waren doch wirklich gut, Mom. Und bis das alte Riesenrad zusammengebrochen ist, war doch eh eigentlich alles gut. Und da wart ihr doch auch schon da. "

Das war gewagt und sollte seine Mutter daran erinnern, dass nicht nur die Kleinen an diesem Unfall schuld waren. Gut, sie hatte schon erwähnt, dass sie nicht allein Schuld waren. Aber warum stellte sie sie denn immernoch als Haupttäter hin? Nevis versuchte die Situation irgendwie zu retten, indem sie auf die guten Dinge zu sprechen kam. Immerhin war seine Mutter nicht im Gefängnis. Ty schluckte hart bei der Vorstellung und pflichtete seiner Freundin durch heftiges Nicken zu. Doch seine Mutter schien wirklich mit den Nerven am Ende. SO hatte er sie noch nie gesehen. Der Junge beugte sich vor , damit er Nevis etwas ins Ohr flüstern konnte.

"Mom ist wirklich müde Nevis. Ich glaub, heute erreichen wir da nichts mehr. Vielleicht geht es ihr morgen etwas besser und dann...verwöhnen wir sie. Wir holen ihr Frühstück ans Bett und so. "

Weil dieser verdammte Tag ja noch nicht genug Katastrophen gesehen hatte, kam jetzt noch seine Tante rein und verabschiedete sich von ihnen. Ausgerechnet jetzt! Ty löste sich von seiner Freundin und umarmte seine Tante herzlich.

"Geh bitte nicht"

Sagte er an ihren Hals und weinte nun wirklich. Leider lies sich die Jedi nicht aufhalten und Ty hatte das Gefühl, als liesse sie ihn und seine Freundin im Stich. Als sich die Tür hinter Firedevs schloss, kehrte er betrübt zu Nevis zurück. Ein Blick zu dem weinenden Mädchen genügte, um sich boch kleiner zu fühlen. Als Nevis sich auch noch auf die Knie fallen lies und seine Mutter anflehte, wurde es ihm beinahe schlecht. Das konnte seine Mutter einfach nicht tun.

“Komm schon, Mom. Nevis braucht uns jetzt. “

Dazu setzte er ebenfalls seine Fleh-Miene auf. Sie musste einfach nachgeben.

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Sein Versuch vom Thema abzulenken war nicht sonderlich erfolgreich verlaufen, so viel konnte man wohl sagen. Kaum den Mund aufgemacht, hatte Sahra ihn vermutlich eh schon durchschaut gehabt und sie war alles andere als willens jetzt aufzuhören. Sie bot ihm sogar an, dass er vorgehen könne, doch so wirklich Lust hatte Thyr darauf nicht. Sein Blick huschte kurz zu dem gruseligen Jedi, welcher diesen erwiderte. Während des Blickkontaktes lächelte der Farmerssohn kurz unbehaglich, dann sah er wieder zu ihr. Eigentlich ging ihn all das hier nichts an. Die Kinder hatten sich in Gefahr begeben und wer auch immer im Endeffekt dafür verantwortlich war, die Atmosphäre im Raum war vergiftet worden. Und Thyr als Außenseiter, als der Neue, würde es wohl kaum ändern können. Zumindest fühlte er sich nicht dazu im Stande. Also konnte er theoretisch gesehen einfach gehen, denn einen Unterschied machte es nicht. Seinen eben mehr oder weniger spontanen Versuch zu helfen wollte er nun aber nicht abermals mit Spontanität krönen, weshalb er stehenblieb und nachdachte. Sichtlich nachdenkend stand er da, die Hände hinter dem Rücken, die Finger am Knoten seines Ballons. Er stand ja ohnehin schon abseits, mehr bei Birix als den anderen. Er konnte genauso gut warten.

Thyr wartete schließlich lange genug um die Ankunft einer ihm unbekannten Frau erleben zu können. Da es nicht sonderlich viele Menschen bei den Jedi gab, betrachtete er sie etwas genauer, doch selbst als sie ging, hatte er sie noch immer nicht erkannt. Eine Woche reichte wohl nicht aus um sie alle wenigstens mal gesehen zu haben. Sie hatte sich nicht vorgestellt und weder
Sahra noch die Kinder ließen ihren Namen fallen, weshalb Thyr schließlich fragend zu Birix sah. Nicht weil er von ihm die Antwort auf seine nicht gestellte Frage hören wollte, sondern weil er der unbekannten Schwester von Sahra mit den Augen folgte und der Ishi Tib deshalb sein Gesicht sehen konnte. Und daraufhin das Geheimnis um ihren Namen auflöste. Sie hieß Firedevs und diese wenigen Sekunden reichten aus um einen ersten Eindruck von ihr zu vermitteln. Obwohl sie die Situation sicherlich erkannt hatte, verkündete sie lediglich ihre Abreise. Dann noch schnell verabschiedet und schon war sie wieder weg. Die ist ja komisch, dachte Thyr und hätte es fast laut ausgesprochen. Sicher, jede Familie hatte so ihre Probleme und es gab meist das eine Mitglied, welches am Rand stand und irgendwie anders war. Aber das diese es sogar zu den Jedi geschafft hatten. Thyr war verwirrt und fasziniert zugleich. Und ein wenig erschüttert, zerbrach sein heiles Weltbild von den Jedi doch Stück für Stück.

Doch wie dem auch sei. Thyr wollte sich jetzt nicht um sich selbst kümmern. Mal davon abgesehen, dass es ziemlich egoistisch war, dachte man im Angesicht von traurigen Kindern nur an sich selbst, wollte er sich auch gar nicht mit diesen Zweifeln und Irritationen beschäftigen. Dazu kam, dass er ja nun schon zu lange gewartet und alles mitbekommen hatte. Jetzt brauchte er auch nicht mehr gehen. Dann konnte er genau so gut helfen. Oder es zumindest versuchen. Nur wie, war natürlich die Frage. Shara hatte es gut gemeint, die Energie und den Blödsinn in den Kindern jedoch unterschätzt. Und da diese auch noch machtsensitiv waren, sich scheinbar wenig um Grenzen und Regeln scherten, war es geradezu gefährlich, wenn nicht tödlich, ließ man sie an solchen Orten gewähren. Der Turm war riesig, doch am Ende blieb es ein Turm. Wäre Thyr nicht so sehr auf das Training fokussiert gewesen, er hätte sich hier auch gelangweilt. Durabeton hier, Durastahl dort und selbst mit dem wenigen Equipment und Mobiliar konnte man die Tristesse dieses Ortes kaum verbergen. Kaum ein Ort für Kinder, also wen wunderte es das sie ausbrechen wollten? Taris bzw. dieser Turm war kein Jedi Tempel und so lebendig er an manchen Ecken wirken mochte, es blieb ein hässlicher Ort. Einer der vor allem Kinder lockte. Und zwar nach draußen. Thyr selber sah draußen nur Giftseen, radioaktiven Müll, Plasmaflüsse, Rakghoule und andere Monster, also eine ganze Wagenladung an Dingen die ihn töten wollten. Aus der Sicht der Kinder schien es aber wohl interessant zu sein. Doch
Sahra hatte bereits eine Lösung parat. Haruun Kal hieß sie. Was Thyr absolut nichts sagte. Handelte es sich um einen Planeten oder Satellit? Ein Raumschiff? Auf jeden Fall gab es dort einen sicheren Ort für Jünglinge. Und so aus dem Stehgreif fiel Thyr auch kein Grund ein, wieso es nicht besser für die Kinder wäre. Nevis glaubte scheinbar gleich daran Sahra zu verlieren und versprach das Blaue vom Himmel, doch Thyr war noch nicht alt genug um vergessen zu haben, wie auch er immer alles mögliche versprochen hatte, wollte er einer Strafe entgehen oder etwas haben. In dem Alter konnten Kinder durchaus dazu neigen jede Regel zu missachten, gingen sie davon aus das sie damit durchkamen. Also stimmte Thyr Sahra zu, auch wenn er es nicht aussprechen würde. Nicht aussprechen musste, denn ihn würde sicherlich niemand nach seiner Meinung fragen. Glück gehabt. Doch noch einmal zurück zu dem Helfen. Wie sollte er, gerade er, helfen? Selbst wenn er mitgehen würde, wäre keinem geholfen. Oder...?

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Taris-Jedi-Turm-Sahras und Nevis'Quartier- mit Thyr, Nevis, Birix und Ty

Nevis kniete vor ihr und flehte sie an, sie nicht im Stich zu lassen. Sahra sah das Mädchen an , sah die Verzweiflung in ihren Augen. Die Welt schien in sich zusammen zu fallen.

“ Ich bin schon ne tolle Jedi. Überall, wo ich hinkomme, entsteht mehr Chaos als Ordnung. Ich schaff es ja nichtmal, ein paar Kinder unter Kontrolle zu halten. Und ich verletze euch und andere damit. Es tut mir leid.“

So zu denken war eine Sache. Es jetzt laut auszusprechen war aber ein weiterer Schlag in den Magen. Nun war es Sahra, die Nevis flehend ansah.

“Ich brauch Hilfe. Ich schaff das nicht allein. Ausserdem müsst ihr auch lernen Entscheidungen zu akzeptieren, die euch nicht gefallen. Das wird euch nämlich späterr öfter mal passieren.“


Um dem Mädchen aber etwas die Angst zu nehmen, huschte ein schwaches Lächeln über ihre Lippen.

“Ich bleibe mit euch auf Haruun Kal. Ich lass euch da nicht allein. Ich brauche einfach Zeit ,um mir über ein paar Dinge Gedanken zu machen. Und ihr müsst zwischenzeitlich betreut werden. Besser, als Birix das allein hinbekommen würde. Im Jünglingshort seid ihr mit anderen machtsensitiven Kindern in Klassen zusammen. Ausserdem haben die Jedi dort viel mehr Erfahrung als ich. “

Sahra atmete noch einmal tief durch um sich zu beruhigen und wandte sich dann an Thyr, der sich vielleicht jetzt auch verloren fühlte.

“Thyr, du darfst uns trotzdem gern begleiten. Ich würde dir Nachhilfe geben und wenn sich ein Meister für dich findet, kommst du von Haruun Kal problemlos nach Lianna und auch nach Coruscant. Einfacher als von hier aus. Und Nevis würde sich sicher freuen, wenn du uns begleiten würdest. “

Freundschaften waren wichtig innerhalb des Ordens. Wie wichtig, dass wurde Sahra erst jetzt langsam bewusst. Sie bedauerte ein wenig, den Kontakt so verloren zu haben. Aber wer wusste schon, wofür das gut war.

Taris-Jedi-Turm-Sahras und Nevis'Quartier- mit Thyr, Nevis, Birix und Ty
 
Taris, Jediturm, in Sahras und Nevis`Unterkunft im 278. Stockwerk: Sahra, Ty, Nevis


Nevis kniete vor Sahra, an sie geklammert und weinend und Ty hatte ihr gerade ins Ohr geflüstert, dass seine Mutti müde wäre, dass es nichts bringe, jedenfalls nicht heute und dass sie sie morgen verwöhnen und versuchen, sie umzustimmen, könnten. Nevis war unsicher. Ihr Leben war durch das Verschwinden ihrer Mutter und der ganzen Ungewissheit ins Wanken geraten. Nevis brauchte klare Zusagen. Bis morgen hielt sie es diesmal nicht aus und irgendwie war es auch diesmal anders als sonst! Sie konnte es spüren! Ernster! Es war ernster als sonst! Das war es! Es war viel ernster! Nevis reagierte daher nicht auf Tys Worte. Ty schob daher an seine Mutter gerichtet hinterher, dass Nevis sie doch gerade jetzt brauchen würde. Oooh, wie recht er damit hatte!

Die Jedi rang nach Worten und äußerte sich seltsam für eine Erwachsene, die doch immer alles wussten und konnten, da sie eben groß und erwachsen waren. Scheinbar war das nicht immer so. Sie meinte, dass es ihr leid tue. Verwirrt starrte die verweinte und noch immer schluchzende Nevis auf und drückte Sahra rasch ganz dolle. Mitleid durchströmte das Kind. Irgendwie ging es heute allen schlecht! Nevis wusste deren Entschuldigung nicht wirklich einzuordnen, verzieh ihr aber alles und nur Liebe für sie hatte noch Platz in ihrem kleinen Herzen, welches unendlich groß sein konnte.


Sahra erklärte sich. Sie brauchte auch Hilfe. Aha. Okay! Nevis sah sie nun verblüfft an und nickte nur stumm. Sie fuhr fort, dass sie auch Entscheidungen akzeptieren müssten bzw. das lernen sollten, auch wenn sie unbequem und fies wären. Nevis seufzte nur schwer. Eine Jedi zu werden, war verdammt schwer. Als sie nun sagte, dass das öfters vorkommen würde, dass ihnen alles nicht gefallen würde, was man von ihnen verlangen würde, verzog Nevis das Gesicht und stöhnte:

“Echt?”

Das waren keine guten Aussichten! Auf Tage wie diesen könnte Nevis in Zukunft gut und gerne verzichten und brauchte das nicht noch etliche Male! Sie verdrehte dann noch die Augen, nachdem sie Tys Blick gesucht hatte. Das konnte ja heiter werden. Und auf so ein Leben waren Leute, wie ihre ehemalige Vorschullehrerin, neidisch? Die hatten keine Ahnung!

Doch nun versuchte Sahra zu lächeln. Selbst Nevis, der Jüngsten im Zimmer, blieb nicht verborgen, dass es gequält herüber kam. Doch, die Worte, die Sahra dann sagte, heiterten das kleine Mädchen schon eher auf und beruhigten ungemein! Sahra würde mitkommen.

“Warum hast du das nicht gleich gesagt?” ,

platzte es der Kleinen aufgeregt heraus. Ihr fiel ein schwerer Stein vom Herzen und ihr Blick suchte sofort den von Ty! Hatten Tys Worte sie eben umgestimmt oder wollte sie es eh die ganze Zeit über?

“Wenn du mit kommst, dann ist alles nur halb so schlimm, egal wo wir hingehen, stimmt`s Ty!?“

Und mit anderen Kindern, die wie sie selbst und Ty waren, zusammen zu sein, war doch vielleicht ganz lustig? Na, erstmal abwarten, doch so übel klang das jetzt gar nicht mehr! Nevis schmiegte sich ganz fest an Sahra, welche nun zu Thyr sagte, dass er ruhig mitkommen könnte.

“Oooh, ja, Thyr kommt auch mit!”

Nevis klatschte vor Aufregung in die Hände. Wenn sie mit mehreren Freunden dort auftauchen würde und Sahra auch dabei wäre, konnte es nur halb so schlimm werden! Ein kleines Lächeln stahl sich auf ihr Tränen benetztes Gesicht und schenkte es abwechselnd Ty und Thyr, zu denen sie sah.


………



Es war höchste Zeit fürs Bett. Nevis war hundemüde und erschöpft, doch sie konnte verständlicher Weise nicht gleich einschlafen. Sahra saß noch lange an ihrem Bett und ihre sanfte Hand strich über Nevis`Köpfchen. Da fielen ihr dann doch irgendwann die Äuglein zu und das Kind fiel in einen tiefen Schlaf. Doch nachts wurde das Kind von Albträumen geplagt. Sie träumte von ihrem Monster, welches sie damals geraubt hatte, sah seine gelblich-leuchtenden Augen vor sich, und jener tat ihrer lieben Mami immer wieder etwas Schlimmes an. Nevis schreckte mehrfach schweißgebadet und schwer keuchend, Tränen überströmt hoch. Sie war froh, dass die Nacht zum Glück schnell zu Ende war, da sie sehr früh aufstehen mussten. Ihre Tage hier waren stets vollgefüllt und verplant.


……..


Und dann standen sie eine Woche später auf dem Raumhafen vor Sahras Raumschiff, welches sie nach Haruun Kal bringen sollte. Sahra musste noch wichtige Papiere besorgen! Nevis war froh, Taris verlassen zu können, auch wenn wieder Normalität eingetreten war. Zu viel war hier passiert. Nevis musste registrieren, dass sie ohne Tante Firi abfliegen würden, denn diese war schon an dem Abend los geflogen, als die Welt aus den Fugen geraten war und hatte sich nur ganz kurz, sang-und klanglos, verabschiedet gehabt, ohne dass Nevis es mitbekommen hatte, ohne, dass Tante Firi sie nochmal in den Arm genommen und sie wegen ihrer Mami getröstet hätte. Nevis war etwas verstört deshalb. Nevis hätte gedacht, Tante Firi hätte sie mehr lieb. Nevis hatte immer große Stücke auf sie gehalten gehabt! Feste Bande rissen. Grundfeste wurden erschüttert! Es waren schwere Stunden im Leben der Kleinen. Doch Meister Zhon kam auch mit. Das war beruhigend! Eine vertraute verlässliche Konstante in ihrem Leben! Nevis hatte ihre kleine Patschhand in seine große Hand gelegt und wartete ab, wann sie einsteigen konnten. Obwohl es jedes Baby hätte erraten können, zeigte Nevis Thyr das Raumschiff vor ihnen und erklärte:

“Mit dem fliegen wir los!”,

während Pec unsicher neben Ty stand. Er sollte auch mit.


Taris, Raumhafen, Haltebucht von Sahras Raumschiff: Sahra, Thyr, Ty, Pec, Birix und Nevis

Weiter im Weltraum!
 
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Taris-Jedi-Turm- in einem Bett-medizinische Abteilung

Es gab nur dunkelheit für den jungen. Er wusste nicht was passiert war. Immer wieder durchbrach eine Errinnerung eben Jene Dunkelheit. Die tatsache eines Sensorpultes an dem er rumgespielt hatte und das kurze Zeit später ein Sternzerstörer erschienen war. Pectorn errinnerte sich noch genau wie der Frachter einen Notsprung machte und heute wusste er das sie damit den Masseschatten eines Planeten gestreift hatten. Was zu den Absturz geführt hatte und zu dem Tod seiner Eltern. Den Tod an dem er sich immernoch die Schuld gab. War er ein Monster. Er atmete tief ein und aus und riss die Augen auf. Er wusste nicht wie er in dieses Bett gekommen war. Er wusste nur das er Hunger hatte und das er dringend Sahra finden musste und auch Ty. Kurz fragte er sich ob sie ihn zurück gelassen hatten. Wer konnte es ihn verüblen? Pectorn fragte sich einen moment wie lange er weg gewesen war. Entschied das er es gar nicht wusste und schwang die Beine aus dem Bett. Er war zu schnell aufgestanden und versuchte nach irgendetwas zu greifen doch erwischte er nichts und fiel nach vorn als seine Beine nachgaben. Er hatte eindeutig lange genug gelegen damit seine Beine sich wieder daran gewöhnen mussten Gewicht zu tragen. Der Junge kämpfte sich auf die Beine und verließ das Zimmer. Der Turm erschien ihn fast leer. Er musste zur Rmpe wenn er Sahra irgendwo finden würde dann vermutlich dort. Ein räuspern kam über seine Lippen als er sich schneller bewegte. Er versuchte aber nicht sich zu überanstrengen. Pectorn räusperte sich ein weiteres mal als er die Rampe erreichte.

"Ich hoffe ihr wolltet mich nicht vergessen"

Kam über seine Lippen. Es erschien ihn wenigstens nach einer wertvolleren antwort als ich bin dann wieder wach. Er war sich nichtmal sicher ob er geschlafen hatte und wenn warum. Noch unsicherer war er sich über die Frage wie lange. Vielleicht hätte er sich etwas bequemeres anziehen sollen als einen Schlafanzug aber dafür war es nun zu spät.
Ruhig blickte er in Sahras Richtung und hoffte das sie ihn nicht zusammenstauchte dafür das er geschlafen hatte.

Taris-Jedi-Turm- in einem Bett-Rampe mit Sahra
 
Weltraum, Flüchtlingsfähre, Großraumkabine: Lord Saphenus und Zoey mit etlichen Flüchtlingen in Richtung Taris


Lord Saphenus schenkte ihr ein flüchtiges kurzes warmes Lächeln als sie den Tränen nahe war, welches sie für ernst gemeint hielt, doch ihre Hand hätte sie dafür nicht ins Feuer gelegt, denn es war zu flüchtig und sie zu aufgewühlt und unkonzentriert, um es mit der Macht eindeutig deuten zu können.

Als sie kurz darauf einen ihrer Armreifen von sich warf, ein Geschenk des verfluchten Janus, musste er ihr wieder aufs Butterbrot schmieren, dass sie seinen Rat ihrer Romanze bezüglich nicht annehmen hatte wollen. Das wusste sie doch selber! Er hätte mit ihr gespielt! Er schlug wieder in die selbe Kerbe ihrer Wunde hinein. Saphenus konnte ihm aber keinen Vorwurf machen, denn er wäre eben ein Sith! Wie bitte?! Von ihm könnte sie weder wahre Liebe, noch Zuneigung erwarten. Ach so? Sie sollte aus dieser Lektion lernen. Oh ja! Das würde sie tun, dennoch kamen Fragen in ihr hoch!


“Wollt Ihr mir damit weismachen, dass ein Sith zu keiner Liebe fähig ist und Eure Liebe zu Talitha die reinste Farce ist, nur gespielt und geheuchelt, und Ihr sie nur benutzt, um Euer Bett zu wärmen, und Ihr keine echten wahren Gefühle für sie hegt? Das kann ich nicht ganz glauben, so wie Ihr um ihre Sicherheit bemüht seid! Offensichtlich habt Ihr sie vor Hybris versteckt!?”

Zoey fand die Frage mehr als berechtigt! Oder, war es auch hier so?! Alles hatte nur den Anschein!?

Als sie auf seine Eltern kamen, konnte man buchstäblich mit ansehen, wie sich sein Gesicht verdüsterte. Was hatte er nur? Er hatte so tolle Eltern! Zumindest glaubte sie das. Zoey hatte die Lemur zumindest als liebevolle, kluge, interessante, tüchtige und großzügige Leute kennengelernt. Er blockte das Thema ab. Sie sollte im Hier und Jetzt bleiben und nannte sie: “meine Liebe”. Das war nicht gut! Sie hatte einen Nerv getroffen. Er sagte das immer dann! Gewarnt hielt sie inne.

Wenig später musste sie mit ihm auf einem Flüchtlingsschiff reisen. Es war gelinde gesagt, ekelhaft. So sehr, dass Zoey sich vor dem Pack zu fürchten begann. Abwertend taxierte sie den Abschaum. Was könnten die alle für Parasiten und Krankheiten an sich tragen? Warum waren die so abgefuckt? Sie hatten nichts aus sich gemacht! Waren armselig, dreckig, lumpig! Jetzt flüchteten sie in die Republik, doch dort mussten sie sich auch bewähren! Es wurde einem im Leben nichts geschenkt!

Zoey fragte nach, warum er damals auf diese Art nach Bastion gereist war? Sie hatte schon eine Ahnung. Dennoch war seine Antwort heftiger als angenommen. Er hatte jemanden umgebracht und sofort sah sie den Ring, mit dem sie Levitieren gelernt hatte, im Geiste vor sich und erinnerte sich daran, dass er gesagt hatte, dass er sie umgebracht hätte.


“Eure Frau?! Was hat sie getan? Warum?”,

warf sie daher gleich ein. Ihre Neugierde übertraf jegliche Hemmschwellen, noch hatte sie Taktgefühl. Sie hätte eine gute Reporterin abgegeben! Hoffentlich würde Talitha das nie geschehen oder ihr selbst!? Man ging mit seinem Meister eine andere Art Bindung ein, aber eine Bindung und er hatte ihr schon mehrfach mit dem Tod gedroht und Zoey wusste zu einhundert Prozent, dass es absolut ernst gemeint war, da gab es keine Zweifel. Sie würde entweder als Sieger oder tot aus der Prüfung gehen. Nun, bei Letzterem konnte man kaum vom Gehen reden!

“Und, warum sind WIR so unterwegs?”

Plötzlich schob er nach, dass er immer noch ihr Meister und nicht ihr Freund sein würde! Sie bräuchte sich gar nicht bemühen. Ihr blieb fast das Herz stehen. Sicher, sie hatte etwas Konversation betreiben wollen. Zu allem Überfluss errötete sie auch noch beschämt. Er konnte es gut, sie immer so verdammt runter machen! Sie hasste ihn dafür!

Als sie ihm gestand, sich für eine schlechte Schülerin und ihn für einen guten Mentor zu halten und er hatte keine Ahnung, was dem für Gedanken und innere Kämpfe vorausgegangen waren, schmetterte er auch das nieder, als würde sie sich nur einschleimen wollen. Nun war es aber genug! Wut flammte in ihr auf! Nur Taten würden zählen!? Sie würde es ihm schon beweisen!


Zu allem Überfluss kotzte um ein Haar ein Rodianer sie fast an. Er musste sich dazu auch noch zu ihnen herumdrehen!

“Iiih, du besoffenes Schwein!”,

schrie Zoey hysterisch auf und vergaß das Unauffälligsein. Sie kontrollierte ihren Umhang. Oh nein, einige Spritzer hatte sie doch abbekommen! Sie konnte es nicht fassen! Igitt! Und auf eine Nasszelle konnte man sich hier auch nicht trauen! Da holte man sich gleich Sangi-Fieber oder sowas!? Und dieser ätzende Gestank von Erbrochenem und wie das aussah! Unverschämt! Sie musste zwei Mal laut würgen und dachte, gleich kotzt sie auch noch dazu. Sie hielt sich den Mund zu, als wenn das etwas nutzen würde!? Aber, sie kriegte sich gerade noch ein. Blass saß sie da. Wie sollte sie das noch länger aushalten? Sowas war sie wirklich nicht gewohnt! Aber, es passte zu Saphenus! Sie dachte nur an sein Schiff, mit dem sie nach Korriban geflogen waren und in dessen Umbau sie heute dort wohnten.

Saphenus kam das zupass. Ob er ihr leid tat und ob irgendwen sein Schicksal kümmerte? Ob sie ihm helfen wolle? Sie sah ihn entsetzt an und hob instinktiv den Finger, um ihm einen Vogel zu zeigen, besann sich aber glücklicherweise auf halbem Weg und nahm ihn rasch wieder runter. Mittlerweile lag der Typ übrigens.

“Ist mir doch egal, ob er tot oder bewusstlos ist. Alles Versager!”,

fauchte sie gnadenlos und pikiert.

“Vielleicht fasse ich ihn noch an und hole mir selber den Tod!? Soweit kommt es noch!”,

fauchte sie verbittert. Was stellte er ihr nur für blöde Fragen! Schlimm genug, dass sie so Reisen musste und vollgekotzt worden war. Sie stank wie er und die da! Lord Saphenus fing nun an, seine Gedanken zu erklären und endete damit, dass sie an seiner Stelle auch so dran wäre, dass es niemanden kümmern würde und für ihn wäre der Tod womöglich eine Erlösung. Schlagartig sah sie die kleine Nevis vor Augen. Sie schob den Gedanken rasch weg. Was ging sie das Schicksal dieses Kindes an?! Die Jedi würden sie und ihre Mutter sicher suchen und hoffentlich würde Hybris mal seinen Meister finden!? Von einem Jedimeister getötet! Das wäre richtig klasse! Ein schöner erheiternder Gedanke! Ihr Blick glitt über die Flüchtlinge. Es war wesentlich besser jemand zu sein, außer Frage! Sie war Doktorin, Lehrerin, Schriftstellerin, eine galaxieweite Berühmtheit und demnächst würde sie eine Sith sein! Sie würde es ihm schon zeigen, darauf konnte er sich verlassen! Sie würde niemals so wie die da enden! Niemals!

Endlich sprangen sie aus dem Hyperraum und gingen zum Landeanflug auf Taris über. Hektisch machten sich die Leute aufbruchfertig, um ja als eine/er der Ersten das Schiff verlassen zu können.

Langsam und gemächlich erhoben sich auch Lord Saphenus und Zoey. Sie waren an einem Landesteg raus gelassen worden, der zu den Existenzen passte. Angewidert verzog Zoey das Gesicht! Saphenus schien das gerne zu machen! Was wollte er hören? Dass es ihr nichts ausmachte!? Das sie es toll fand?! Wütend sah sie ihn an.

Dann sagte er, dass sie ihre Präsenz verschleiern sollte. Sie erinnerte sich an die Lektion bei Janus, ihrem schlechten Liebhaber! Und, er fügte an, dass diese traurigen Gestalten und deren Aura ihnen dabei helfen würden. Jetzt begriff sie den Grund ihres Hierseins. Die Jedi in ihrem Turm und besonders der Rat könnten zur Gefahr werden, fügte er an. Mist! Zoey zog ihre Aura der Macht dicht an sich heran und schnürte das Korsett immer enger. Die Schlange war ellenlang bei der Registrierung. Sie hatten gar nichts abgesprochen? Er würde schon wissen, was er tat!?

Zoey erhielt von ihm einen ID-Chip. Wow, spannend! Sie warf einen Blick drauf. Tasya Lighton. Verheiratet?! Sie sah ihn belustigt an.

Endlich standen sie vor einer Polizistin. Sie verlangte ihre Dokumente. Zoey hielt unwillkürlich den Atem an. Sie reichte Saphenus, wie er wohl hieß?, vor ihren Augen ihre ID-Karte. Er reichte sie der Beamtin mit seiner zusammen. Dann wurde er zum Schauspieler. Das hätte sie ihm gar nicht zugetraut! Er hatte eine Lovestory, ausgerechnet das, erfunden und legte auch noch seinen Arm um sie! Ihr Puls stieg und sie musste sich zusammenreißen, ihre Nervosität nicht zu verraten. Ihre Aufregung und Anspannung stieg mit jeder Sekunde. Würden sie damit durchkommen? Am Ende seiner Ausführungen lächelte sie "ihren Mann" an. So verliebt wie möglich! Dennoch musste sie zugeben, dass das ein guter Plan war und Saphenus hatte sogar Floskeln drauf, die republiktypisch waren und sie kamen auch damit durch. Erleichtert betraten sie Taris. Nie hätte sie gedacht, dass sie mal mit solchem Herzklopfen in die Republik reisen würde. Sie sollten den Beschriftungen folgen, doch Lord Saphenus hielt sich nicht daran und Zoey blieb dicht neben ihm. Ein Beamter rief sie zurück. Saphenus klärte das mit einer Handbewegung, die es in sich hatte. Sie fand seine Abgebrühtheit genial. Hatte er das schon öfters gemacht? Seine Ruhe und Gelassenheit ließen auch sie zur Ruhe wiederfinden. Er wusste, was er tat! Sie wechselten die Ebene nach ganz oben und kamen an einem verlassenen Industriegebiet heraus. Eine heruntergekommene Gegend! Dennoch gab es hier einen Taxistand. In eines stiegen sie ein. Der Gleiter passte zur Gegend. Er hatte auch schon mal bessere Tage gehabt! Dennoch hob er ab.

Lord Saphenus konnte es nicht lassen, sie zu fragen, ob sie diese Seite von Taris kennen würde und meinte, wohl eher nicht. Jetzt musste sie doch, nachdem die ganze Anspannung weg war, grinsen.


“Natürlich nicht, Mister Lighton! Aber es wundert mich, dass mein Mann sich hier offenbar so gut wie in seiner eigenen Westentasche auskennt?!”


Taris, im Gleiter: Fahrer, Zoey und Lord Saphenus als Misses und Mister Lighton unterwegs
 
[Taris | Industrielandschaft | Gleiter] - Saphenus; Zoey Liviana; Taxifahrer

Der Gleiter, der sie in einem gemächlichen Tempo ihrem Ziel entgegenbrachte, stank nach Ale, Schweiß und Betriebsmitteln. Wenigstens eine, wahrscheinlich aber mehrere, Leitungen des Gefährts waren undicht. Es ratterte und quietschte. Der Fahrer beobachtete seine Gäste im Rückspiegel, immer wieder spürte Saphenus seinen Blick auf sich ruhen. Eine Mischung aus Neugierde und Gier stand in seine Augen geschrieben. Offenbar dachte er, die Bezahlung fiele umso besser je länger sie brauchten. Saphenus lehnte sich zurück und beobachtete die Industrielandschaft unter ihnen. Sie zeugte von einer Zeit der wirtschaftlichen Größe, gefolgt von Niedergang und Zerstörung. Auf Taris schien die Dualität der Republik plötzlich deutlich sichtbar zu sein: ihr vorgeblicher Glanz und ihre Moderne, aber auch Abstieg, Desaster und Armut. Saphenus‘ Glück war es gewesen in der Oberstadt aufzuwachsen. Fernab der rivalisierten Gangs in der Unterstadt oder gar der ständigen Bedrohung durch die Rakghoul in den Slums konnte er eine behütete Kindheit verleben. Doch eben jene Kindheit war es auch, die Zweifel in ihm genährt hatte. Ohne die Möglichkeit sich selbst zu beweisen, mit bedingungsloser Liebe, aber ohne Lebensziel ausgestattet, waren es Angst, Missmut und Eifersucht, die seine ständigen Begleiter gewesen waren. Die Hänseleien der anderen Kinder, seine mysteriöse Abstammung und die Unfähigkeit sein biologisches Erbe anzutreten, waren die perfekten Katalysatoren gewesen. Er spürte ein leichtes Kribbeln in seinem Körper je näher sie seinen Eltern kamen. Unweigerlich fragte er sich ob sie am End nicht sogar stolz auf die Leistungen, die er erreicht hatte, sein würden. Ihm war es gelungen sich im Orden der Sith zu behaupten, er war Gouverneur von Korriban…all das musste in ihren Augen etwas wert sein und das Opfer, das er mit Je’ana bringen musste, wieder wettmachen. Er lächelte innerlich als er an die ehrfürchtigen Erzählungen seiner Eltern über die Schätze Korribans dachte, nur zu gerne hätten sie den Planeten bereist und erforscht. Der Krieg mit dem Imperium hatte diese Hoffnungen jedoch zunichte gemacht.

Zoey nahm die Rolle, die ihr zugedacht war, sofort an und sprach von ihm als ihrem Ehemann während sie eine weitere ihrer unablässigen Fragen stellte. Eindringlich sah er sie. „Die Macht führt meinen Weg, ich vertraue meinen Instinkten.“, flüsterte er. Der Fahrer, der seine Ohren gespitzt und genau zugehört hatte, drehte sich zu ihnen um. „Bist’n Jedi, wa?“, grölte er und lachte. „Hab‘ noch nie ‚n Jedi gefahren. Dachte die säh’n nicht so scheiße aus. Dachte ihr wärt’n Flüchtlinge.“ Er schüttelte den Kopf und nahm es offensichtlich nicht sonderlich ernst sich auf die Straße zu konzentrieren. „Aber was woll’n Paar Flüchtlinge in Sektor 7? Passt da nicht r’n, werdet eh’r verhaftet. Aber nicht mein Probl’m.“ Wieder schüttelte den Kopf, Schuppen rieselten von der ungepflegten Kopfhaut auf seine Schultern. Dann schien ihm ein Gedanke zu kommen. „Wird aber teurer, euch da zu bringen.“, kündigte er mit einem breiten Lächeln an als hätte er das Geschäft seines Lebens abgeschlossen. Saphenus lächelte und warf Zoey einen vielsagenden Seitenblick zu. „Wir alle zahlen einen Preis.“, sagte er bloß, doch dem Fahrer schien das zu reichen.


Minuten der Stille vergingen bis sich Saphenus wieder an seine Schülerin wandte. Ihre heraufordernde Frage nach Talitha noch auf seinem Shuttle hatte er nicht beantwortet, zu groß wäre die Gefahr gewesen sich emotional zu verlieren. Jetzt, mit etwas zeitlichem Abstand, wollte er sie doch noch beantworten. „Du solltest dir nicht so viele Gedanken um Talitha machen.“, warnte er sie eindringlich. „Sie ist für dich nicht von Bedeutung. Sith empfinden keine Liebe. Sie empfinden Leidenschaft und Eifersucht, sie nutzen ihre Emotionen um ihre Macht zu stärken. Liebe hingegen ist bedingungslos, sie enthält Opferbereitschaft und Treue. Das sind keine Eigenschaften, die wir uns zu Nutzen machen. Das Gegenteil ist der Fall. Wir weisen sie von uns, denn sie schwächen uns. Wie deine eigene Zuneigung zu deinem Grafen unter Beweis gestellt hat.“ Er lächelte sie böse an, dann wurde sein Gesicht ausdruckslos. „Ich würde dir dennoch raten nicht mehr an Talitha zu denken. Es könnte deiner Gesundheit nicht sonderlich gut bekommen.“

„Frau’n sind eh nie gut.“, brüllte ihr Fahrer beinahe und lachte dann dreckig. „Mein‘ vier Exfrau’n nehm’n mich nur aus. Bekloppt’s Weibsvolk, woll’n immer Credits. Witzig wie ‚n Jedi imm’r zu zweit rumlauf’n. Müss’n anscheinend ‚n Paar sein. Viele schwul, was man so sieht. Nicht du, ‚türlich. Hast’n schickes Ding gefunden.“ Anzüglich musterte der Fahrer Zoey im Rückspiegel, man konnte sehen wie er den Teil ihres Körpers betrachtete, den er sehen konnte. Saphenus konnte sich denken, was innerlich in seiner Schülerin vorgehen mochte. Amüsiert sah er sie an.


Langsam veränderte sich Taris unter ihnen, die Industriebrache verschwand und wurde durch immer schönere und moderne Hochhäuser ersetzt. Deren Spitzen bildeten die Oberstadt, ein Ort für die Reichen, Schönen und Wohlbetuchten. Nicht nur symbolisch, sondern auch räumlich hatten sie sich über die normale Bevölkerung erhoben, die in der Mittel- oder Unterstadt ihr Dasein fristete während die Rakghoul in den Slums wüteten, voller Wut und Ärger auf alles Lebendige. Sektor 7, dem sie sich langsam näherten, bildete das politische und kulturelle Zentrum von Taris. Genau mittig von einem künstlichen See geziert, der aus dem Krater der Plasmabomben entstanden war, befanden sich dort die Stadtverwaltung, die Universität, prominente Einkaufsmeilen und Theater sowie angrenzend die Wohngebiete all jener Persönlichkeiten, die es geschafft hatten nach ganz oben zu kommen. Hier florierte das dekadente und realitätsferne Leben und auch Saphenus‘ Eltern hatten hier ihr zuhause. Ganz am Rand von Sektor 7, in einem etwas ruhigeren Gebiet, bewohnten sie ein großes Apartment in den höheren Etagen eines Wolkenkratzers.


Saphenus wies den Fahrer jedoch an nicht direkt dort zu landen sondern einige Ebenen nach unten zu fliegen. In einer ruhigen Seitengasse kamen sie schließlich zum Stehen. Mit großen, gierigen Augen drehte sich der Fahrer zu ihnen um, Saphenus beugte sich zu ihm nach vorne. Sein Blick fiel dabei auf eine Flasche Augenblaster. „So, das macht dann ‚n viele Credits.“, stellte der Fahrer fest. „Ich habe gesagt, dass wir alle einen Preis zahlen müssen.“, wiederholte Saphenus und griff mit unsichtbaren Fingern nach dem Fahrer. Er drückte ihn zurück in seinen Sitz und fesselte ihn. Sein Auge leuchtete gelb. „Nur wie dieser Preis aussieht, habe ich nicht erwähnt.“ Die Flasche Augenblaster wurde entdeckelt, erhob sich schwebend in die Luft und setzte schließlich am Mund des Fahrers an. Während er ihm die Nase zudrückte, leerte er den Inhalt der Flasche in seinen Mund aus. Panisch begann er zu schlucken um irgendwann wieder Luft zu kriegen, immer schneller leerte sich die Flasche bis endlich der letzte Tropfen versiegt war. Der Fahrer hustete und spie und obgleich ein Teil der Flüssigkeit sein Kinn heruntergelaufen war, befand sich das Meiste nun in seinem Magen. Sofort begann er zu zittern. Noch immer wurde er von Saphenus in seinen Sitz gedrückt. „Wen kümmert schon ein toter, alkoholkranker, verkommener Mensch.“, flüsterte der Zabrak. „Dein Leben ist wertlos, du bist nicht weiter von Bedeutung.“ Langsam strömte der Alkohol in die Blutbahn des Menschen. „Niemand interessiert sich für dich.“ Der Mensch wollte erbrechen, doch Saphenus verschloss seinen Mund. Er wollte atmen, doch er konnte nicht. Seine Augen wurden weit als er sich an seinem Erbrochenen verschluckte und es in Luftröhre und Lunge gelang. Wenige Minuten später war sein Todeskampf vorbei und Saphenus stieg aus als wäre nichts geschehen. Er bedeutete Zoey ihm zu folgen. In ihre Umhänge gehüllt bahnten sie sich ihren Weg an die Oberfläche, Saphenus spürte wie die freudige Erregung in ihm wuchs. Seine Eltern würden stolz auf ihn sein und indem er sich ihren Stolz verdiente, entledigte er sich der letzten Schwäche, die ihn davon abhielt in den Reihen der Sith weiter aufzusteigen. Jeder Schritt brachte ihn seiner Bestimmung näher. Je höher beide hinaufstiegen, desto schneller ging er bis er schließlich vor dem Apartment seiner Eltern stand. Er zögerte einen Moment, dann streckte er seine Hand aus und mit einem sanften Klick öffnete sich das Schloss. Dunkelheit empfing ihn.


[Taris | Sektor 7 | Zuhause von Saphenus' Eltern] - Saphenus; Zoey Liviana
 
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Taris, im Gleiter: Fahrer, Zoey und Lord Saphenus als Misses und Mister Lighton unterwegs


Der Gleiter war durchgesessen und stank entsetzlich. Hoffentlich war er wenigstens verkehrssicher, dachte Zoey alles andere als begeistert. Ein stechender Geruch zog ständig in ihre Nase und verursachte schon nach wenigen Minuten Kopfweh. Ihr Blick nach vorne zeigte, es gab nicht einmal Kopfstützen mehr, dass unter den Füßen des Fahrers eine Flüssigkeit hingesickert war. Was lief da aus? Womöglich war es nur eine Flasche seines Alkohols, nachdem er entsetzlich stank!?

“Benutzen Sie bitte den Autopiloten!”,

verlangte deshalb Zoey streng. Doch, der war längst kaputt und einen Neuen konnte er sich weder leisten, erklärte er, noch gab es kompatible Ersatzteile auf dem Markt. Sein Gefährt war einfach zu alt. Zoey verdrehte die Augen. Hoffentlich würden sie gut ankommen!?

Der Fahrer beobachtete sie laufend und sah interessiert in den Rückspiegel, anstatt auf den Verkehr zu achten! Unter ihnen war ein Heer kaputter Fabrikhallen. Eine gespenstische Gegend! Wenn sie hier abstürzen würden, würde man sie niemals finden und Rettung würde keine kommen, ging es Zoey durch den Kopf, denn wer kam hier schon vorbei!? Hier zeigte sich die Republik nicht von ihrer besten Seite! So groß war der Unterschied gar nicht zwischen Imperium und Republik! Es gab hier und da, Glanzviertel und Slums, Arm und Reich! Im Grunde konnte es der einfachen Bevölkerung fast egal sein, wen es hier gab. Ob nun Sith oder Jedi! Ob der Planet zur Republik oder zum Imperium gehörte! Jeder Einzelne brauchte genug Selbstwirksamkeit und Eigeninitiative und Mut und Kraft, das Leben zu meistern, um ein halbwegs gutes Leben führen zu können! Zoey wollte weder hier, noch im Imperium zum einfachen Fußvolk gehören!

Zoey stellte Lord Saphenus eine eher sarkastische Frage, dass er sich verdammt gut in jener Gegend auskennen würde. Er antwortete ihr, dass die Macht und seine Instinkte ihm den richtigen Weg weisen würden. Gute Antwort, dachte sich Zoey. So konnte man sich gut aus der Affäre ziehen. Dennoch konnte es auch die Wahrheit, schlicht und ergreifend, sein. Obwohl Saphenus geflüstert hatte, hatte der Fahrer es mitgehört und drehte sich um und fragte, ob er ein Jedi sein würde. Zoey musste unwillkürlich schmunzeln, egal, wie sehr sie dagegen ankämpfte und sah fragend zu ihrem Meister, wie er darauf wohl reagieren würde?! Er hätte wohl noch nie einen Jedi gefahren, fuhr der Fahrer fort und meinte, dass er nicht gedacht hätte, dass Jedi so scheiße aussehen könnten! Der Alk hatte seine Zunge gefährlich gelockert und Betrunkene sagten stets wie Kinder die Wahrheit, was sie wirklich dachten. Er hatte sich Jedi feiner, besser, schöner vorgestellt.


“Dreh dich lieber nach vorne zum Fahren!”,

zischte Zoey ungehalten. Okay, von viel Verkehr konnte man hier draußen nicht gerade sprechen! Doch unbeirrt quatschte er weiter, dass er gedacht hätte, sie wären Flüchtlinge und sie in Sektor 7, ihrem Ziel, nicht passen würden und plötzlich witterte er Kohle! Zoey verdrehte erneut genervt die Augen und sah zu ihrem Meister und der sah sie vielsagend an und meinte, dass alle einen Preis zahlen würden. Genau, dachte sich Zoey. Warum sollten sie mehr als üblich zahlen!?

Endlich war der Typ ruhig. Nach einigen Minuten wandte sich Saphenus an sie. Er kam auf ihre Frage zu Talitha zurück, die er, wie viele anderer Fragen, unbeantwortet gelassen hatte. Sie hatte sich damit schon abgefunden gehabt und sah ihn deshalb überrascht an. Er begann mit einer Warnung, nicht in diese Richtung weiter zu fragen und zu bohren. Sie schluckte. Doch dann erklärte er ihr den Unterschied zu wahrer Liebe und wurde sehr ehrlich! Sie war verblüfft. Es gab nur Leidenschaft, Eifersucht, Macht und Kontrolle für einen Sith schlussfolgerte sie. Alles diente dem Sith. Sowas wie Treue kannten sie nicht! Alles Andere würde einen nur schwächen. Sie waren alles Narzissten. Wieder rieb er ihr das mit Sturn und ihren Liebeskummer unter die Nase. Sie seufzte. Und, er hatte den Fahrer vergessen und von sich und den Sith vor ihm offen gesprochen!? Erschrocken sah sie ihn an.


“Ich habe verstanden!”,

sagte sie schnell. Er lächelte böse und kalt und dann wurde sein Gesicht gefährlich ausdruckslos und nochmals verbat er sich Fragen zu Talitha. Ihr Herz begann vor Angst zu rasen und sie nickte schnell. Sie sollte das wirklich zukünftig tunlichst lassen!

Dann mischte sich der Fahrer ein und wurde frauenfeindlich und lachte dreckig. Zoeys Angst schlug in Wut um, in Wut gegen den besoffenen Fahrer! Ihre Augen funkelten böse.


“Halten Sie sich da raus und achten Sie lieber auf den Verkehr!”

Ob es in der Industriebrache Rakghouls gab? Hoffentlich würden sie unversehrt ankommen!? Natürlich war er mehrfach geschieden! Und, er hielt alle Jedi plus Schüler für Paare und somit die meisten für schwul, da es oft auch zwei Männer als Gespann gab. Zoey schüttelte missbilligend den Kopf. Allerdings hatte er das mit den Sith wohl überhört, denn er sprach immer noch von Jedi. Womöglich wusste er von der Existenz der Sith nicht einmal. Gut so. Natürlich hielt er auch sie für Mann und Frau, was ja auch undercover erwünscht war, doch nun begutachtete er Zoey genau und sah ihr frech über den Rückspiegel aufs Dekollete.

“Sie sollen nach vorne schauen!”,

zischte sie giftig. Ein unangenehmer Dreckskerl! Okay, ob nun so einen zum Mann oder einen Sith, war beides zum Weglaufen, dachte Zoey entnervt.

Dann veränderte sich das Bild unter ihnen. Es gab Hochhäuser, sie erkannte die Universität und dann überflogen sie noch einen wunderschönen See, eine Oase hier mittendrin. Zoey entspannte sich. Jetzt freute sie sich. Das war das Taris, was sie kannte!


Der Meister gab dem Fahrer einige Anweisungen zum Fahrziel. Sie hielten einige Minuten später. Endlich! Nur raus hier! Der Meister beugte sich vor, um zu bezahlen. Hoffentlich gab er ihm kein Trinkgeld. Der Fahrer nuschelte bei den Credits und Zoey verstand die Summe nicht. Saphenus wiederholte seinen Satz, dass alle einen Preis zahlen würden und Zoey nahm an, dass der geforderte Preis zu hoch gewesen sein musste. Sie hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, wie hoch die Preise für eine Taxifahrt dieser Länge üblich waren. Dann hörte Zoey aber klar und deutlich, dass er nicht gesagt hätte, wie der Preis aussehen würde. In dem Moment hielt sie den Atem an und ihr wurde klar, dass Saphenus ihn töten würde. Zoey war aufgeschreckt, doch um ihn würde sie keine Träne weinen und so könnte er niemandem das mit den Sith verraten. Saphenus hatte so frei gesprochen, da dessen Tod schon längst festgestanden hatte! Es war nicht der erste Mord in ihrer unmittelbaren Gegenwart, aber im Gleiter war sie schon ziemlich nah dran, es war eng hier drin und es war ihr schon etwas unangenehm. Sie lehnte sich weit nach hinten. Saphenus sagte, wen kümmerte schon ein alkoholkranker verkommener Mensch und vermutlich hatte er recht. Vielleicht hatte er eine Lebensversicherung abgeschlossen? Würden seine Exfrauen davon profitieren? Wohl kaum! Er wäre bedeutungs-und wertlos. Allerdings, dachte Zoey verächtlich. Sein Tod war schrecklich anzuschauen. Ihr war übel, denn es sah eklig aus und sie hatte kalte Hände und Füße bekommen. Zoey bangte um ihre Kleidung und fürchtete sich vor den Körperflüssigkeiten des Typen mehr als alles Andere! Saphenus war sadistisch! Gewarnt starrte sie auf das Szenario. Wie würde er sie töten, wenn sie in der Prüfung versagen würde? Das durfte einfach nicht geschehen!

Sie verließen den Gleiter. Zoey folgte ihm. Sie begaben sich nach oben. Kurz darauf liefen sie auf ein Gebäude zu, was Zoey vertraut vorkam, auch, wenn sie nicht selber hin gefunden hätte. Sie waren bei den Lemurs! Zoey fuhr sich durchs Haar und richtete es. Oh je, wie sie gerade roch! Der Duft ging nicht raus, nicht einmal durch frische Luft! Sie stank wie die Hölle! So konnte sie doch nicht dem Ehepaar Lemur gegenüber treten!? Was sollten sie von ihr denken? Im Hochhaus angekommen, dieselte sie sich rasch mal ein. Mitten auf der Treppe! Sie trug ein Minifläschchen bei sich am Gürtel, direkt neben ihrem Lichtschwert. Sie fühlte sich gleich viel selbstsicherer! Sie musste sich beeilen, hinter Saphenus hinterher zu kommen. Er rannte die Treppen hoch! Warum benutzten sie eigentlich den Aufzug nicht?

Dann waren sie da. Er öffnete die Tür zur Wohnung. Zoey bekam Herzklopfen und Bauchgrummeln und fragte sich weshalb!?



Taris, Sektor 7, vor der Wohnung der Lemurs: Meister Saphenus Lemur und Schülerin Zoey
 
CF: Korriban
[Hyperraum Richtung Taris System - Fury - Cockpit - Darth Hybris und Yelm(NPC)]

Um von Korriban nach Taris zu kommen brauchte man eigentlich nicht lange. Zwischen Bastion und der alten Thronwelt der Sith, aber ein wenig zentraler, gelegen, hätte es nicht viel Zeit in Anspruch nehmen müssen. Doch war Hybris eben Hybris und Sith wie er mieden die offiziellen Hyperraumrouten, sodass Yelm gezwungen war sie wie zu den alten Zeiten der Entdecker quer durch die Galaxis zu fliegen. Nur waren auf den Sternenkarten eben nicht alle Sterne, ihre Planeten, Satelliten und Asteroidenfelder eingezeichnet. Allein die schiere Anzahl der schwarzen Löcher und anderer Raumanomalien war schon beängstigend. Aber diese hatte man immerhin eingezeichnet bzw. waren bekannt. Dann aber auch noch alle anderen Himmelskörper mit ihren Flugbahnen zu vermerken, wäre zwar theoretisch möglich, aber vermutlich die Aufgabe mehrerer Generationen gewesen und wer hätte schon was davon? Wer würde so etwas bezahlen? Jedenfalls, sofern es diese Karten doch gab, Hybris besaß sie nicht und damit musste Yelm die Langstreckensensoren der Fury bemühen, um zwischen den Sternen zu navigieren. Jeder kleiner Felsbrocken, der auch nur im Ansatz das Gravitationsfeld eines Satelliten emittierte, hätte sie aus dem Hyperraum ziehen können und so hatte Hybris recht schnell die Sicherheitsschotts im Cockpit herunterfahren lassen und es sich auf seinen vor Erschütterungen gesicherten Captainsstuhl bequem gemacht. Nur der würde die Tatsache verschleiern können, dass sie so oft aus dem Hyperraum kamen und wieder hinein springen mussten, dass man sich ernsthaft über die Verbindungselemente der Fury sorgen musste, so oft wie die nun in kürzester Zeit durchgeschüttelt wurden.

Ihr eigentlicher, nur wenige Stunden andauernde Flug verzögerte sich daher merklich und negierte den Geschwindigkeitsunterschied zwischen seiner Fury und dem Schiff seines ehemaligen Schülers. Der Vorsprung schmolz dahin, so behauptete zumindest Yelm sinngemäß. Während sie warten mussten, blieb Hybris fast die gesamte Zeit über im Cockpit und ruhte sich aus. Seine Reserven füllten sich auf und auch seine Laune besserte sich ein wenig, je weiter er von Korriban, diesem irren Sikarius und Sharoh weg kam. Irgendetwas sagte ihm, dass er seine Worte nicht mit genug Bedacht gewählt hatte und der Warrior seinen Schüler gerade vermutlich wegen des Rituals häutete oder ihm sonst etwas antat. Sobald der Lord jedoch in diese Richtung dachte, wurde seine Meditation gestört und er musste wieder an andere Dinge denken. Zum Beispiel an den unveränderten Rakghoul-Virus, welcher hoffentlich noch irgendwo in den Tiefen von Taris schlummerte. Nicht in einem der Biester, sondern in einem der Verbreitungsmedien. So wie nicht alle Bomben und Minen, die während eines Krieges abgeworfen und platziert wurden, schließlich explodierten, hoffte Hybris auch auf etwas vergleichbares. Vielleicht eine Art geheimes Nebenlager, welches nicht geplündert oder dessen Inhalt nicht mehr hatte eingesetzt werden können. Dann natürlich noch der darauf folgende Gedankengang, was er damit anfangen würde. Zuerst wollte er Galain damit heilen oder es zumindest versuchen. Doch selbst wenn dies nicht gelingen würde, so hoffte Hybris auf eine Art Upgrade für seine Klonforschung. Mehr Masse bedeutete nicht zwangsläufig eine größere Machtsensivität, doch die Chance dafür stieg. Konnte er also mit nur einem Tropfen davon die Stärke eines Klones verdoppeln, die investierte Zeit wäre es schon wert. Gleichzeitig wollte er aber nicht, dass man seine Forschung einfach so zerstören konnte, weshalb er nicht den aktuellen Virus nutzen wollte. Denn hatte er es erst einmal, dann würde es natürlich auch außerhalb des Labors eingesetzt werden. Ein Labor irgendwo im Outer Rim aufzubauen, wo er zuerst die Ressourcen und Arbeitskraft einer Stadt nutzte und sie danach alle infizierte, um als Wächter und Abschreckung zu fungieren, erschien ihm sinnvoll. Würde die Stadt abgelegen und unwichtig genug sein und gleichzeitig auch nicht zur Republik oder dem Imperium gehörte, niemand würde den Aufwand betreiben und die Sache näher untersuchen. Und der Outer Rim war groß, alte Minen und Minenstädte zahlreich und keiner interessierte sich mehr groß für sie. Fielen sie weg, es würde nur ein unbedeutende Möglichkeit zum Handel entfallen und je gefährlicher die Region im Allgemeinen, desto glücklicher wären die Händler insgeheim darüber.


Hybris dachte mindestens die Hälfte der Reisezeit über dieses und ähnliche Szenarien nach, unterbrach sie dann jedoch, als Yelm sie auf ihre baldige Ankunft hinwies. Der Lord, nun wieder bei voller Kraft, verbarg sich auf der Stelle in der Macht. Er hatte sich bereits einen Plan zurechtgelegt. Sein Pilot und quasi auch Diplomat würde den neugierigen Republikanern eine fast wahre Geschichte erzählen. Da sie die wahre Identität des Schiffes nur schwer bis gar nicht verbergen oder leugnen konnten, würden sie es gar nicht erst versuchen. Yelms Geschichte würde gerade so weit plausibel klingen, dass sie sie nicht sofort vom Himmel holen würden, aber vermutlich misstrauisch zurück ließen. Auf Taris gab es eine Einrichtung der Jedi und er war zumindest in manchen Kreisen dieser sogenannten Hüter und deren bürokratischer Diener bekannt. Ein Lord konnte eben nur schlecht unbekannt bleiben. Da Hybris aber offiziell nie gegen die Republik gekämpft hatte, konnten sie ihn auch nicht einfach festnehmen.


Bevor sie den Hyperraum jedoch verlassen konnten, ließ Hybris T2 antreten und ihren Bericht abgeben. Den nahm er jedoch bewusst kommentarlos hin und schickte sie dann zurück in ihr Zimmer, damit sie sich vorbereitete. Er selber verließ ebenfalls das Cockpit und bereitete sich vor. Seine unnatürlich schwarze Robe würde hier bleiben. Sein Seelenschwert packte er aber auf den Rücken und dann gleich zwei Lagen dünnen, relativ leichten schwarzen Stoff darüber. Sollte sie trotz ihres abgelegenen Landepunktes auf Republikaner oder gar Jedi treffen, Galain würde sie zwar nicht täuschen können, denn seine Abstammung war offensichtlicher als die Zerstörungskraft eines Turbolasers, doch Hybris würde man nicht erkennen. Er setzte sich sogar eine der Atemmasken auf, verspiegelte sein Visier, als müsse er ständig in den Stern des Systems gucken und betrachtete sich danach noch mal im Spiegel. Für jeden Machtnutzer war er ein einfacher Diener. Größer als normal, doch eindeutig kaputt, so gebeugt wie er ging und so schlimm wie sein ausgebeulter Rücken war. Im Endeffekt würde all das aber nur seine wahre Macht verbergen, ihn aber nicht weniger auffällig erscheinen lassen. Ein kleines Kind und den Riesen mit sich zu nehmen war eben alles, nur halt nicht normal und unscheinbar.

Dann sprangen sie auch schon aus dem Hyperraum und kurze Zeit später konnte Hybris hören wie Yelm mit irgendeinem Verantwortlichen sprach. Derweil stand T2 vor ihm. Sie trug wie Hybris eine dunkle und abgetragene Robe, welche nur ihr Gesicht und ihre Lekkuspitzen frei ließ. Da er keine Atemmaske für ihre Kopfgröße besaß, durfte sie ihre Haut mit einer schwarzen Schmiere bedecken, welche leicht nach Pflanzen und Ölen roch. Der Geruch war dabei durchaus erträglich, sofern man nicht daran dachte, wie die Mischung gewonnen und vor allem wofür sie gedacht war. Sich in Marinade und Gewürzen zu suhlen kam dem irgendwo nahe. Hybris sprach dies aber nicht an, weil natürlich offensichtlich unwichtig. Stattdessen kamen Verhaltensweisen zur Sprache.

„Wir wollen keine Aufmerksamkeit erregen. Das ist offensichtlich schwer für uns, doch versuchen müssen wir es. Sollten unsere Aufmachung also nicht genug abschrecken und jemand will uns befragen, ich denke dabei vor allem an Jedi, dann rede nur ich.“


Bei dem letzten Halbsatz starrte Hybris T2 regelrecht in den Boden.

„Solltest du dennoch direkt gefragt werden, dann antwortest du kurz und knapp und lüge dabei nicht. Du bist ein Diener von Darth Hybris. Falls man dich fragt, wo dieser sei, dann sagt du, du weißt es nicht. Denke dabei nicht an den Planeten, sondern an meinen genauen Standort. Stehe so, dass du es nicht sehen und auch nicht wissen kannst. Sollten sie Verdacht schöpfen, werde ich sie nicht mehr gehen lassen.“

Er wartete einen Moment, dann sprach er leiser weiter, der angedrohte Mord quasi als Bild im Raum zwischen ihnen stehend.

„Falls du versagst, werden die Jedi also sterben. Ihr Blut klebt dann an deinen Händen. Mal davon abgesehen, dass wir danach den Planeten verlassen müssen und sollte ich deshalb nicht bekommen, was ich will, dann wirst du nicht mehr mit mir kommen.“

Unnötig zu erwähnen, dass ihr toter Körper dann auf denen der Jedi liegen würde.

„Am besten tust du so seelenlos wie Galain. So, als würde es sich gar nicht erst lohnen mit dir zu sprechen. Denk dabei an deine schier hoffnungslose Lage, sollte die Situation aus dem Ruder laufen. Verstanden? Gut. Weiter. Wir werden irgendwann zwangsläufig auf Rakghoule treffen. Ich bin nicht direkt an ihnen interessiert und wir versuchen daher so weit es geht kampflos an ihnen vorbei zu kommen. Falls das nicht klappt, kümmere nur ich mich darum. Ein Treffer von ihnen und du verbringst den Rest deines kurzen Lebens in einem Tank im Labor. Ver-standen?!“

Sie verstand. Während Hybris gesprochen hatte, war ihm etwas in der Macht aufgefallen. Sein Machtsinn funktionierte im Augenblick nur eingeschränkt. Es war so, als würde er alle paar Sekunden für nur einen Herzschlag lang die Augen öffnen und sich umschauen. So konnte ihn selbst ein Jedi Rat nicht aufspüren, selbst wenn er wusste in welcher Gegend er suchen musste und allein das war momentan höchst unwahrscheinlich. Diese kurzen Sondierungen reichten für kaum mehr als einen groben Überblick darüber, wie viele Machtnutzer sich auf Taris befanden. Dabei fand er nicht einmal die Jedi, die dort sein mussten, dafür aber die verschleierte Aura eines Siths, die er auch nur deshalb erkannte, weil er sie so lange in seiner Nähe geduldet hatte. Saphenus war schon da und wie eine Art eigener eineiiger Zwilling, den man in der größten Menschenmenge trotzdem sofort erkennen würde, konnte sich der Zabrak nicht vor Hybris verbergen. Der Augenblick war jedoch schnell vorbei und Hybris verlor ihn wieder. Er bewegte sich also gerade recht schnell fort, so schlussfolgerte der Lord und dachte dabei an einen Schiff oder Speeder. Die Entdeckung war daher wohl eher zufällig gewesen und er würde es vorerst nicht noch einmal versuchen.

Inzwischen mussten sie sich schon innerhalb der Atmosphäre des Planeten befinden und flogen nun irgendwo in der Nähe von Saphenus Richtung Boden. Vielleicht sah der die Fury sogar, vielleicht auch nicht. Während Hybris und Begleiter sich der Luftschleuse näherten, unterrichtete Yelm sie über das erfolgreich gelaufene Gespräch, merkte dabei jedoch genau das an, was sein Herr sich bereits gedacht hatte. Der Droide nahm an, und das mit einer recht hohen Wahrscheinlichkeit, dass man sie im Auge behalten würde. Sensoren hatten in der Nähe keine humanoiden Lebensformen aufgedeckt, so erzählte er weiter, ließ sie aber auch gleich wissen, dass diese bei der Oberfläche von Taris ohnehin nicht so wirkungsvoll funktionierten wie zum Beispiel auf Trandosha. Der Planeten war zum Teil eine Trümmerlandschaft und die in der Nähe davon lebenden Bürger waren mehr als eindeutig zweigeteilt. Die Reichen lebten wie auf Coruscant in ihren hohen Türmen, wo vermutlich Hologramme und intelligent platzierte Häuserfassaden und andere große Platten die Aussicht auf die hässliche Nachbarschaft versperrten. Der Rest der Gesellschaft lebte dann entweder am Fuße der Türme oder sogar noch darunter, dort, wo irgendwann einmal die eigentliche Stadt gestanden hatte und wo sich nun nicht-ghoulischer Abschaum und die Ghoule befanden. Letzteren Ort suchte Hybris auf, so weit von den Eliten von Taris und den Jedi entfernt, dass sie ihn nicht als unmittelbare Bedrohung ansehen würden. Von der Schleuse aus konnte er ihren genauen Landeplatz jedoch nicht einsehen und musste daher genau so unwissend auf ihren Ausstieg warten, wie es auch T2 musste, die sicherlich tausende Fragen hatte, aber keine einzige stellen durfte.


Eine gefühlte Ewigkeit später setzten sie auf und Hybris betätigte den Öffner. Die Schleusentür zögerte noch kurz, Druck wurde ausgeglichen und die Umweltsysteme umgestellt, damit kein potentielles Gift über die Luft in das Schiff gelangen konnte, dann öffnete sie sich. Statt das ihnen wie auf Korriban Luft entgegen kam, hielt Yelm es hier wohl für sicherer, wenn es anders herum ging. Ventilatoren über und hinter der kleinen Gruppe bliesen in die andere Richtung und trieben sie damit quasi heraus. Kaum waren sie auf der Rampe, gab es noch einen Stoß und die innere Tür schloss sich so schnell wie bei einem Druckabfall. Hybris sah sich um. Sie waren nicht auf dem eigentlichen Boden von Taris gelandet, sondern auf eine Art Platz oder Straße, welcher nur ein paar Meter weiter plötzlich verschwand. Scharfe, durch rostige Kanten abgegrenzte Platten ragten in die Luft hinaus und luden zu einem Sprung in einen Pool ein. Nachdem die Gruppe sich diesen genähert hatten, sahen sie, dass der imaginäre Pool aus rostigem Schrott und anderen nicht-metallischen Material bestand. Rechts und links von ihnen gab es keine Wolkenkratzer mehr. Stümpfe, meist abgebrochen, manchmal aber auch mit geschmolzenen Enden versehen, flankierten den Landeplatz und boten ein durchaus angenehmen Anblick. Hybris hätte es freilich nie zugegeben, doch irgendwie gefiel ihm ein solch apokalyptisches Gemälde. Wann immer er sich den Luxus gönnte und mal seine Phantasie spielen ließ, dann stand sein Thron nie irgendwo in einem Thronsaal, war nie aus Gold oder dergleichen, sondern befand sich immer auf der Spitze eines aus Asche und Trümmern bestehenden Berges. Unter ihm mehr Leichen, Skelette und klagende Seelen als man zählen oder auch nur erfassen konnte. Herr über die Asche, so sah er sich gerne, weshalb er ja auch immer wie ein gieriger kleiner Junge dreinblickte, wenn er es mit Feuer zu tun hatte. Weit vor ihnen, am Ende der imaginären Hauptstraße, befanden sich größere Gebäude, alle ausgebrannt und durchlöchert. Dazwischen sah der Lord Zeltplanen und andere Stoffreste so arrangiert, dass sie eine Art Lager ergaben, welches sich durch verbogene Stahlträger und Stangen abgrenzte. Da Yelm ihn nicht anlügen würde, bemühte er sich gar nicht erst und ließ seine Macht ruhen. Dort würde nichts leben und doch gingen sie in diese Richtung.

Hybris Atemschutzmaske war funktional und nicht auf Komfort ausgerichtet. Dies bedeutete, dass sie Gerüche nur begrenzt herausfilterte, weshalb nicht nur das Kind an seiner Seite, sondern auch er selber so manches zu ertragen hatte. Vor allem natürlich die Chemie. Taris lag zwar nicht im Kern, aber auch nicht so abgelegen, dass so mancher Konzern versucht haben könnte, hier seinen Müll abzuladen, welchen man nicht mehr recyceln konnte. Die Republik tat immer so, als wäre sie die Reinheit selbst, doch in Wirklichkeit waren ihre Politiker und Beamte auch nicht besser als die im Imperium. Hier ein bisschen Geld, da eine Gefälligkeit und schon sah man weg, wenn die Mülltransporter ankamen und wer weiß was in den untersten Ebenen abwarfen. Nicht das Hybris Beweise dafür hatte. Er würde es nur so tun, wenn er an ihrer Stelle wäre und wieso sollten sie so viel mehr Moral als er besitzen? Der Geruch sprach jedenfalls dafür. Dabei gab es nicht einmal sichtbaren Müll. Alles um sie herum sah nach Trümmern aus und vielleicht war der Geruch auch deshalb noch erträglich. Alle zwanzig Schritt veränderte sich die Luft leicht, neue Gerüche kamen hinzu, andere wurden schwächer, stärker oder verschwanden. Manche davon kannte Hybris, manche kamen ihm bekannt vor oder erinnerten ihn an etwas. Sollte Taris noch über so etwas wie Grundwasser verfügen, so seine Gedanken, es war vermutlich für die nächsten tausend Generationen unbrauchbar, wenn nicht sogar tödlich. Eigentlich ja gut für ihn, war Taris aber sogar für einen Alchemisten ein bisschen zu gefährlich. Zumindest um hier dauerhaft zu leben und zu arbeiten.

Am Lager angekommen, fanden sie dieses leer vor. Sie waren durch eine Art Tor gekommen, welches aber schon aus den Angeln gerissen und auf dem Boden gelegen hatte. Hybris hatte es nur mit einem kurzen Blick gestreift und dabei eine deutliche Delle gesehen. Schnell entdeckten sie weitere Spuren, die auf einen Angriff hindeuteten. Leichen gab es zwar keine, dafür aber Spuren von Kämpfen und am Boden liegende Leiber, die danach weggeschliffen worden waren. Bunte Flecken, alle unlängst getrocknet, zeugten von verschiedenen hier getöteten Spezies. Das von Menschen erkannte der Lord noch am ehesten, fand sie aber kaum. Hier waren eher andere Spezies umgekommen. Grob geschätzt gab es Schlafplätze für fünfzig Personen und auch etwa so viele Kisten und Lagermöglichkeiten. Ihr Equipment war bereits geplündert worden, die meisten Kisten offen und bis auf wenige Überreste leer.


„Vielleicht findest du hier ja eine Maske.“sagte er tonlos in T2s Richtung und zückte dabei seinen modifizierten Scanner. Der war normalerweise zu vielem fähig, im Augenblick aber nur dazu da um den Rakghoul-Virus zu erkennen und zu unterscheiden. Nicht seine genauen Bestandteile, dafür aber die Ähnlichkeit zueinander. Da Yelm mit diesem verbunden war, würde der die Ergebnisse sofort auswerten. Sofern sie nahe genug und an der Oberfläche blieben. Während Galain statuenhaft im Zentrum des Lagers stand und T2 nach irgendetwas brauchbarem suchte, scannte Hybris jeden Fleck, jede Delle und jeden Kratzer. Eben überall dort wo die mutierten Wesen genetisches Material hinterlassen haben könnten...

[Taris System - Taris - Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7 - Oberfläche - verlassenes Lager - T2(Nevis), Darth Hybris und Galain (NPC)]
 
[Taris | Sektor 7 | Zuhause seiner Eltern] - Saphenus; Zoey Liviana

Eine unsichtbare Kraft stemmte sich gegen ihn als er versuchte das Apartment seiner Eltern zu betreten. Gewissheit und Erkenntnis machten sich in ihm breit und er spürte, dass es keinen Weg mehr Zurück gab sobald er seinen Fuß über die Schwelle setzte. Die Dunkelheit griff nach ihm und liebkoste ihn mit zarten und dennoch starken Fingern. Sie zog ihn zu sich, umarmte ihn. Jetzt hatte er die letzte Gelegenheit sich ihr zu entziehen, doch noch einen anderen Weg einzuschlagen und sich zu ändern. Jetzt, in diesem Augenblick, entschied sich sein Schicksal. Saphenus atmete tief ein, dann machte er einen Schritt nach vorne. Die Dunkelheit lachte und Kälte empfing ihm. Angenehme, wohltuende Kälte und er wusste, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Die Sensoren im Raum detektieren seine Bewegung und das Licht ging an. Es war ein diffuses, indirektes Licht, auf das seine Mutter einen großen Wert gelegt hatte. Der schlicht gehaltene Eingangsbereich wurde von matten Fliesen und einer Garderobe zu seiner rechten geziert. Die Mäntel seiner Eltern fehlten. Ein angenehmer Geruch von Lavendel stieg in seine Nase und rief Erinnerungen an seine Kindheit wach. Merkwürdigerweise war es sein Vater, der diesen Geruch liebte und gerne roch, sobald er sein Zuhause betrat. Andächtig wagte sich Saphenus weiter nach vorne. An seinen Schuhen klebte noch der Dreck Korribans, den er nun mit hineintrug. Dem Eingangsbereich schloss sich ein unglaublich großer Raum an, in dem Küche, Ess- und Wohnzimmer nahtlos ineinander übergingen. Dabei waren sie optisch getrennt und jeder mit einem eigenen Stil ausgestattet. Während Küche und Esszimmer eher minimalistisch und funktionell gehalten waren, versprühte das Wohnzimmer einen nostalgischen Charme. Ein großer Kamin, umrahmt von Backsteinen, zierte die Mitte. Davor standen gemütlich anmutende Sessel und eine Couch sowie ein dezenter Holoprojektor. Der Teppich war flauschig weich und schon als Kind hatte Saphenus manchmal lieber auf dem Boden statt auf der Couch gesessen. An der Wand hingen gerahmte Bilder, sie zeigten seine Eltern auf ihren archäologischen Expeditionen und umgeben von wichtigen Persönlichkeiten der Forschung und der Lehre. Auch Bilder mit ihm als kleinem Kind hingen dort. Bilder, die ihn als Erwachsenen zeigten, fehlten.

Langsam, mit kurzen Schritten, durchquerte er das Wohnzimmer. Dabei fiel ihm ein blassroter Fleck auf dem Teppich auf. Sein Vater hatte dort Wein verschüttet als Saphenus mit den Flammen im Kamin spielen wollte. Selbst nach all den Jahren war der Fleck noch immer dort und rief sofort die Erinnerungen an damals in ihm wach. Vom Wohnzimmer aus führte eine mit antikem Holz verkleidete Wendeltreppe nach oben. Dort befanden sich das Schlaf- und das Arbeitszimmer seiner Eltern sowie sein eigenes Zimmer und ein Gästeraum. Er ließ sich einen Moment Zeit bevor er die Stufen nach oben ging. Unweigerlich zog es ihn in den Arbeitsraum. Direkt an dem großen Fenster standen sich zwei massive Schreibtische direkt gegenüber, auf ihnen waren die Unterlagen seiner Eltern verstreut. Datapads türmten sich über Rollen aus Flimsi, zwischendrin konnte man die Umrisse eines Holoprojektors ausmachen. Seine Eltern liebten es sich beim Arbeiten in die Augen schauen zu können, das war Ausdruck ihrer gegenseitigen Verbundenheit in privaten als auch in beruflichen Dingen. Während sein Vater jedoch einen großen, ihn beinahe verschluckenden Sessel bevorzugte, begnügte sich seine Mutter mit einem eher schlichten Bürostuhl. Er pflegte mehr in seinem Sessel zu lümmeln während sie lieber gerade saß. An der Wand hingen die Promotionsurkunden von beiden, benachbart von den Ernennungsurkunden zum Professor. Früher hatte ihn die Vorstellung fasziniert eines Tages selbst eine zu besitzen, doch während seines Studiums wurde ihm bewusst, dass die Forschung nicht das Feld war, auf dem er sein Leben lang arbeiten wollte.


Er ließ sich in den Sessel seines Vaters fallen und musste daran denken, wie er als kleines Kind auf seinem Schoß gesessen und ihm bei der Arbeit zugesehen hatte. Er rückte die Lehne gerade und versuchte einen Funken Ordnung in dem Chaos vor ihm auf dem Schreibtisch zu finden. Es gelang ihm nicht. Seine Hand fuhr über das schwere Holz bis zum Rand und dann herunter. Beinahe unbewusst glitt sie zu einer der Schubladen und öffnete sie. In ihr lag etwas, an das er gar nicht mehr gedacht hatte. Die Pubertät war eine schwierige Zeit für ihn gewesen. Getriezt von seinen Mitschülern, als von Menschen aufgezogener Zabrak gefangen zwischen den Welten fiel es ihm schwer eine Identität zu entwickeln, die er sein eigen nennen konnte. Während andere seiner Spezies einen Ritus durchliefen, der sie als Erwachsene kennzeichnete, war er von Selbstzweifeln geprägt. Eines besonders verzweifelten Tages irrte er nach der Schule durch die Stadt und traf auf einen Laden, der altmodische Dinge feilbot. Damals wusste er, dass er ihn betreten musste. Darin fiel sein Blick sofort auf etwas, das die Lösung sein konnte. Er kaufte die Tätowiermaschine von seinem Taschengeld und brachte sie stolz nach Hause. Seine Mutter fing an zu weinen, als er sie ihnen präsentierte. Erst erbost wütete er und warf ihnen vor ihn um sein Geburtsrecht zu betrügen nur um dann entkräftet in ihre Arme zu sinken. Er gab die Maschine seinem Vater und dachte bis jetzt nicht mehr an sie. Neugierig hielt er sie nun in seinen Händen. Die schwarze Tinte in dem Behälter war flüssig. Nachdenklich betrachtete er sie.


„Meine Eltern haben meine wahren Fähigkeiten vor mir verheimlicht.“, begann er flüsternd, wobei er mehr mit sich selber als mit seiner Schülerin redete. „Sie hatten Angst mich zu verlieren. Sie wollten mich beschützen und haben mich damit bestraft. Ebenso wie sie mir meinen Initiationsritus verweigert haben, verweigerten sie mir eine Ausbildung um die Macht nutzen zu können. Am Ende wurde ich zum Mörder und Gejagten.“

Stille folgte bis er nach Minuten aufstand. Er streifte seinen Umhang ab und entledigte sich dann seines Oberhemdes. Auch die Hose glitt zu Boden bis er schließlich in Unterwäsche in dem Arbeitszimmer seiner Eltern stand. „Die Macht ist mit mir. In ihren Augen habe ich mich als würdig erwiesen, sonst hätte sie mich bereits vernichtet. Meine Eltern werden erkennen, dass ich es verdient habe ihr Zeichen zu tragen!“ Er reichte Zoey die Tätowiermaschine. „Tu es, tätowier mich.“, befahl er ihr und baute sich vor ihr auf. Die Ernsthaftigkeit in seinem Auge verriet, dass er keinen Widerspruch duldete.


[Taris | Sektor 7 | Zuhause seiner Eltern] - Saphenus; Zoey Liviana
 
Weltraum, auf dem Weg nach Taris, Fury: Meister Darth Hybris und Sklavin Nevis genannt T2 und Droiden


Nevis musste beim Meister antanzen. Sie hielt die Folie in den Händen mit ihrem Bericht. Sie hatte für die paar Zeilen Stunden gebraucht und hatte dreimal neu angefangen und es zweimal neu abgeschrieben, da etliche Male verschrieben und einmal gekleckst. Nevis war ein Kind von gerade mal Sieben! Es gab Planeten, wo mit Sieben das Schuleintrittsalter anfing. Sie hatte hingegen durchaus schon zwei Jahre hinter sich. Dennoch war sie ein junger Grundschüler. Die Aufgabe war schwer gewesen. Auf ihrer Folie stand in Schönschrift auf Basic:

“Lieber Meister Hübriz!”,

Mit seinem Namen hatte sie arge Probleme gehabt, den zu schreiben.

“Ich muss immer artig sein. Ich darf nicht vor dem Meister mit anderen sprechen oder sie begrüßen und hinrennen, ich darf gar nicht sprechen, ohne dass ich gefragt werde und wenn ich eine Frage habe, dann melde ich mich und rede erst, wenn ich darf. Ich muss immer leise sein und muss das machen, was der Meister sagt. Ich will dabei sehr fleißig sein und wenn ich nochmal ein Haustier von jemanden anfassen darf, muss ich mehr aufpassen, dass ich es nicht aus Versehen frei lasse oder besser gesagt, es weg läuft.”,

Ihr Herz pochte schon mächtig, als sie ihm dir Folie reichte, doch er nahm es einfach nur entgegen und sie durfte glücklicherweise gehen. Sie atmete auf und flitzte rasch in ihre Kabine.

Der Flug war unangenehm, denn es rüttelte mächtig und Nevis wurde kräftig durchgeschüttelt. Ihr wurde auch einmal kurz etwas übel und flau im Magen, doch es verging zum Glück! Sie versuchte etwas zu schlafen.

Dann sagte Rope ihr Bescheid, dass sie sich fertig machen sollte und reichte ihr einen Stapel Sachen und eine schwarze Salbe. Nevis nahm die Sachen widerwillig. Sie gefielen ihr nicht. Schon wegen der Farbe. Sie wirkten auch getragen und alt. Doch sie beugte sich, denn sie dachte an ihre Mutti. Dann erklärte der Droide, was es mit der Salbe auf sich hätte. Nevis öffnete die Petrischale und fuhr mit zwei Fingern in die klebrige übel riechende Masse und rieb sich damit im Gesicht ein. Nur der Gedanke wie ein Räuber zu wirken, ließ sie brav sein. In ihr kam der Spieltrieb durch. Gedanklich ging sie zum Ausgang des Schiffes zum Piratenboss Hybris. Der begann gleich, Forderungen zu stellen. Während sie zu hören bekam, was sie nicht durfte und lassen sollte, war sie gedanklich in einer Phantasiewelt. Sie würden also in geheimer Mission sein. Nevis sollte also nach Möglichkeit mit niemandem reden und das dem Piratenboss überlassen. Sie nickte. Sie wollte nicht nochmal das erleben, wie in der Gruft, nachdem sie Yui angesprochen hatte. Sie spürte Hybris` Blick lange und eindringlich auf sich ruhen. Am Ende musste sie wegschauen, da sie es nicht länger schaffte, den Blickkontakt zu halten. Man war der streng! Dann erklärte er, was sie zu sagen hätte, sollte es doch dazu kommen. Er sah dabei noch strenger aus. Nevis versuchte sich ihn als Pirat vorzustellen und ertrug daher seinen Anblick. In ihrer Phantasie hatte er viele dunkle Rasterzöpfe und ein buntes Tuch und eine Augenklappe. Die Erläuterungen, bis, dass sie sagen durfte, sie wäre seine Dienerin, verstand sie ja. Das sie nicht lügen sollte, war in ihren Augen schon widersprüchlich zu ihrer Situation.

“...Falls man dich fragt, wo dieser sei, dann sagt du, du weißt es nicht. Denke dabei nicht an den Planeten, sondern an meinen genauen Standort. Stehe so, dass du es nicht sehen und auch nicht wissen kannst. Sollten sie Verdacht schöpfen, werde ich sie nicht mehr gehen lassen.”

Obwohl sie einen wachen Geist hatte, war ihr das zu hoch. Doch sie nickte artig, denn sie wagte nicht zu fragen. Wo sollte er sein?!


Dann fuhr er drohend fort, dass sonst die Jedi sterben müssten und ihr Blut würde an ihren Händen kleben. Erschrocken sah sie auf ihre Hände und fragte sich, wie das funktionieren sollte?! Am besten würde es sein, wenn sie wie Galain wirken würde. Sie drehte sich zu ihm um. Wie sollte sie so dümmlich und hässlich drein schauen!? Dazu sollte sie an ihre hoffnungslose Lage denken! Wieso hoffnungslos? Und wieso sagte er das?! Sah sie bei dem Gedanken an ihre Mutti aus wie Galain? Nevis störte es eh, dass er mitgeschissen kam! Dann sprach er die Rakghoule an. Nevis verzog sich der Magen bei dem Gedanken an ihnen vor Angst. Nur Hybris wollte und sollte mit ihnen kämpfen. Gut, dachte sich Nevis, sie sollte ihm deshalb nicht von der Seite weichen oder gar verlieren! Ihre Erinnerungen an den letzten Kontakt mit ihnen waren noch relativ frisch! Und, die waren nicht schön! Sie sah zu Hybris hoch und sah ihren Beschützer vor den riesigen Monstern in ihm. Psychologen hätten gesagt, dass das Stockholmsyndrom begann. Das mit dem Tank verstand sie wieder nicht. Einen Bactatank? Meinte er etwa sowas?

Und was würde sein, wenn sie dort jemanden treffen würde, den sie kannte? Immerhin könnte Thyr dort mal wieder sein!? Er hatte einen Meister gefunden gehabt und wollte mit ihm weg gehen! Das hatte er gesagt gehabt, als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte! Wie sehr sie ihn vermisste! Ihr fehlten die kleinen geheimnisvollen Treffen abends im Speisesaal und ihre Gespräche. Sie wollte sich melden, ihr kleines Herz begann vor Aufregung wild zu pochen an, ihre Lekkus zitterten, sie machte ein fragendes Gesichtchen, ihre Augen wurden noch größer als sie schon waren, ihr Finger zuckte schon, und wollte die Frage stellen, doch sie traute sich schlussendlich doch nicht, konnte sich nicht durchringen und auch ihr Arm blieb unten. Er wirkte zu einschüchternd! Sie schluckte die Frage runter.

Der Droide sagte dann auch noch etwas durch, was für sie keinen Sinn ergab. Aber Kindern war das meistens egal, so auch Nevis. Sie verließen sich auf die Erwachsenen, so auf Meister Hybris. Sie landeten. Nevis sah bereits im Geiste den Raumhafen vor sich, auf dem sie vor Wochen mit Sahra Kenobi und Ty gelandet war. Doch als sich die Schleusentür öffnete, bot sich Nevis ein ganz anderes Bild und ihr blieb vor Schreck kurz die Luft weg, auch, wenn Hybris sie gerade erwähnt hatte! Hier auf dem Industriegelände gab es die Rakghoule! Sie konnte nicht mit Sicherheit sagen, dass es dasselbe Industriegebiet war wie letztens, doch verlassen und verfallen war es auch und der Geruch nach Öl, Benzin und anderen Chemikalien lag auch wieder in der Luft. Ihr wurde ganz anders und bekam sofort Bauchgrummeln. Natürlich hatte sie eine gesunde Angst! Dennoch war sie mutig genug, es sich nicht anmerken zu lassen und tapfer mit Hybris mitzugehen! Und das, ohne Leine! Sie war schon immer ein kleines mutiges Mädchen gewesen! Hinter ihnen schlossen sich die Türen des Schiffes schnell.

Sie waren auf einer Straße aus Beton, vielleicht einer Schnellstraße gelandet, die kurz vor ihnen endete. Sie gingen bis zum Rand. Nevis sah an ihrem Meister seitlich hoch. Er sah komisch und noch böser aus. Diesmal machte es Nevis nichts aus! Vielleicht wagten die Rakghoule sich nicht in seine Nähe? Er trug eine hässliche Atemmaske wegen der stinkenden Luft, die vermutlich ungesund war. Nevis hatte keine! Sie hatte aber mit Ty auch keine gehabt, als sie den Skaterplatz verlassen hatten.

Als sie an der Kante ankamen, musste Nevis husten. Der Hustenreiz zwang sie dazu. Irgendwas kratzte hier im Hals. Aus den Betonplatten, die hier abrupt endeten, ragten rostige Träger heraus. Unter ihnen lag ein Schwimmbecken? Das könnte es mal gewesen sein! Vielleicht war es aber auch ein Keller von einem niedrigen Gebäude, was bis auf die Grundmauern eingestürzt war? Genug Geröll lag darin und Keller waren oftmals gefliest! Sie mussten hier irgendwie runter kommen! Rechts, ein Stückchen wieder zurück ging vom Seitenstreifen eine Treppe hinab. Sie liefen dorthin und nutzten jene. Die letzten drei Stufen fehlten, doch das war für Nevis kein Hindernis, denn sie sprang einfach und passte gut auf, wohin, um sich nicht den Fuß zu verknicksen.

Sie liefen auf ein Zeltlager hin. Ob da noch jemand wohnte? Nur, wer wohnte in Zelten?! Nevis war es noch unheimlicher, seitdem sie hier unten liefen. Sie hatte ihre Augen und Ohren offen, ob sich ein Rakghoul nähern könnte. Als ein Windrad quietschte, nachdem sie durch ein schiefes Tor gegangen waren, griff sie vor Angst nach Hybris seinem Umhang und hielt sich fest und versteckte sich sogleich hinter ihm. Als sie ihren Irrtum erkannte, brachte sie ein verschämtes ängstliches entschuldigendes Lächeln zustande und warf es ihm zu. Sie bekam die Anweisung sich umzusehen, vor allem nach einer Atemschutzmaske. Nevis nickte, da sie ja nicht sprechen durfte und ging auf den Kram in einer Ecke zu. Hinter den Kisten könnte ein Rakghoul lauern, ging es ihr warnend im Kopf umher!? Dementsprechend langsam näherte sich Nevis der Ansammlung von Kisten, Kartons, Müll, Schrott und Habseligkeiten. Zögerlich öffnete sie die erste Kiste. Alkoholflaschen, Leere und zwei Angefangene und eine Puppe lagen darin. Sie ergriff die schmutzige, ungekämmte, verfitzte langhaarige, halb angezogene Puppe, deren eines Auge eingedrückt war. Nevis besah sie sich. Ihr Kleid war im Rücken kaputt. Schmutzig war es auch, da brauner Alkohol ausgelaufen war. Doch der Fleck war schon getrocknet. Sie roch nicht gut, dennoch wollte Nevis die Puppe gerne behalten. Sie könnte sie Nia nennen, dachte sie sich. Nevis und ihre Nia, das passte! Moment mal, was war das? Sie hatte ein Loch im Rücken! Sollte da eine Batterie rein? Dort waren zwei kleine Päckchen mit einem weißen Pulver drin. Ob sie die Puppe behalten dürfte? Sie wusste, sie würde Hybris fragen müssen! Sie klemmte die Puppe samt Päckchen im Rücken unter den Arm und sah sich nach einer Atemschutzmaske um. Und tatsächlich, in einem kleinen Koffer fand sie eine recht Kleine. Sie setzte jene stolz auf und sah jetzt sicher genauso gruselig aus wie Hybris. Irgendwie fand sie das gut. Vermutlich hatte die Maske tatsächlich einem Kind oder einem Ewok gehört. Stolz lief sie sogleich zu ihrem Meister und präsentierte sich und zeigte ihm die Puppe, die sie schon richtig herum hinhielt, dass man die Päckchen gleich sah. Erst jetzt sah sie, dass es auch einen Zettel gab, der im Batteriekasten lag. Die Haare der Puppe hingen wild herunter. Für jeden hätte die Puppe etwas gruselig angemutet, doch nicht für Nevis, die vielleicht endlich mal eine Puppe ihr eigen nennen könnte! Fragend blickte sie den Meister an und hoffte, sie behalten zu dürfen.

Plötzlich weiteten sich schreckhaft ihre Augen und ihre Lekkus begannen zu zittern und sie sah an Hybris vorbei und schrie auf, machte kehrt und rannte los. Ein Rakghoul! Ein besonders großes Exemplar! Sie rannte und rannte und ihre Hand ließ die gruselige Puppe los, denn sie sprang praktisch über Stock und Stein, krabbelte im raschem Tempo durch winzige Schlupflöcher und rannte immer weiter um ihr Leben, riss sich die Kleidung entzwei, schürfte sich die Knie auf, riss sich die Hände blutig, atmete giftige Gase ein, weil sie sich in einer Röhre aus Versehen die Atemmaske herunter riss, aber nicht anhielt, um sie zu holen, während der Meister den Rakghoul hoffentlich erfolgreich bekämpfte und das der Einzige und er nicht in einer Rakghoul-Gruppe unterwegs war! Sie lief und lief, das gefährliche Brüllen des Rakghouls in den Ohren, bis sie vereinzelte Leute sah und mit einer Schar rasch einen Fahrstuhl betrat. Wie weit war sie nur gelaufen!? Sie hatte Atemnot, sie hatte Seitenstechen, sie war blass, besonders um Mund und Nase und das nicht nur, weil sie sich verausgabt, völlig verausgabt hatte, nein, auch, weil sie vergiftet war, vergiftet durch gefährliche Gase, illegal entsorgter gefährlicher Chemikalien und ineinanderlaufender chemischer Cocktails. Ihre Hände wiesen Brandblasen auf. Irgendwas musste sie berührt haben, was zu schweren Verätzungen geführt hatte.

Als sie ausstieg, war ihr total taumlig. Sie rang nach Luft und hustete und lief weiter. Sie sah den Jediturm! Da wurde ihr bewusst, dass sie ihm entkommen war, ganz beiläufig! Sie drehte sich um. Nein, Hybris war nicht hinter ihr! Sie drehte sich um und lief in Richtung Turm! Das Ziel im Auge mobilisierte die Kleine alle Kraftreserven und der Macht sei dank und weil das Glück mit ihr war, und ihr Schicksal nicht als Sklavin enden sollte, schaffte sie es bis kurz vor den Eingang und brach vor einer Jedi zusammen, die gleich zu ihr eilte. In ihren Armen stieß das Mädchen zwischen einigen Atemstößen hervor:


“Ich bin Nevis Li, ….(Hustenanfall)..., aus ..(räuspern, Luft holen) dem Jünglingshort von Harunn Kal, ich war Sklavin von Darth Hybris. Ich wurde gefangen, entführt….(Hustenanfall), ich bin geflohen! … .

Das Mädchen fiel in Ohnmacht, war aber in Sicherheit und wurde sofort in Obhut genommen und kam auf die Krankenstation im Jediturm. Ihre Identität und ihre Angaben wurden bestätigt. Das kleine Mädchen war tatsächlich einem Darth Hybris entwischt!


Taris, Jediturm, Krankenstation: Nevis Li (7)
 
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Taris, Sektor 7, vor der Wohnung der Lemurs: Meister Saphenus Lemur und Schülerin Zoey


Lord Saphenus zögerte kurz und trat in die Wohnung der Eheleute Lemur ein. Wollte er nicht klingeln? Ach, er wusste längst, dass sie nicht da waren! Zoey vergaß gerne die neu gewonnenen Kräfte! Er hinterließ eine Spur auf den sauberen Fliesen und Zoey verdrehte hinter ihm die Augen. Er hätte wirklich seine Stiefel abputzen können! Da wäre ihm keine Zacke bzw. Hörnchen abgebrochen! Nun brauchte Zoey sich auch nicht mehr ihre Schuhe vor der Tür ausziehen! Ein schwaches Licht ließ den Flur dämmrich wirken. Er war ziemlich kahl. Lediglich eine kleine Garderobe mit Schuhschrank und Spiegel zierten den dafür zu großen Flur. Das war Zoey schon damals aufgefallen! Es war komisch unangekündigt und ohne deren Einverständnis die Wohnung zu betreten. Allerdings war Saphenus ihr Sohn und durfte das sicherlich, hatte er womöglich sein Zimmer hier noch und er durfte doch bestimmt jemanden mitbringen? Ob die Lemur sich noch an sie erinnern konnten?

Es roch nach Lavendel! Zoey sah die Lavendelfelder Naboos vor ihrem geistigen Auge. Wie sich die blau-lila- nen Blüten im Wind wiegten, wie ein blaues Meer.

Sie lief ihrem Meister durch die Wohnung hinterher. Im Esszimmer hielt sie kurz inne und sah zum Esstisch. Hier hatten sie gespeist. Es war Jahre her und doch hatte sie es noch klar vor Augen, als wäre es gestern erst gewesen. Die Lemur hatten damals großen Eindruck auf sie hinterlassen und ihre Einladung war einer Auszeichnung gleich gekommen. Kein Wunder dass es sich in ihr Gedächtnis eingebrannt hatte.

Weiter ging es ins Wohnzimmer. Sie hatten mittlerweile eine neue Couchgarnitur, auch wenn sie der Alten vom Stil sehr ähnelte. Sonst hatte sich hier nichts groß zu damals verändert. Ihr Blick fiel auf die eingerahmten Fotos. Sie hatte damals schon davor gestanden. Einige Fotos waren dazu gekommen. Während sie über die Fotos sah, fragte sich Zoey, wie die Lemur heute wohl aussehen würden? Das Archäologenpaar musste alt geworden sein! Neugierig blieb ihr Blick auf Saphenus` Kinderfotos haften. Damals, als junges Mädchen, sie war gerade 17 oder so, war das für sie uninteressant gewesen. Das war also ihr Meister als kleiner Junge gewesen! Er hatte damals noch zwei Augen! Er war schon immer etwas dünn gewesen. Lord Saphenus war niedlich gewesen und sah so klug und lieb aus. Die Galaxie schien in dem Moment überraschend klein zu sein, wenn man bedachte, wie der Kreis sich geschlossen hatte, als ausgerechnet sie Saphenus` Schülerin geworden war. Ob sie die Lemurs heute noch wiedertreffen würde? Man sagte, man würde sich immer zweimal im Leben treffen!


Sie folgte ihm eine Holzwendeltreppe hoch und ins Arbeitszimmer der Lemur. Ihr war unbehaglich und Zoey fühlte sich wie ein Eindringling, wie ein Einbrecher! Sie sah, wie Saphenus alles betrachtete. Er schien ergriffen. Sie selbst war auch lange Zeit nicht auf Naboo gewesen. Wahrscheinlich würde es ihr genauso gehen. Er setzte sich in einen der Sessel, in den Größeren und ließ sich an einem der beiden zusammengestellten Schreibtische nieder. Wer saß in ihm immer? Der Vater? Bedächtig fuhren seine Finger über das dunkle Holz des Schreibtisches. So kannte sie ihn gar nicht! Sie blieb stehen und beobachtete ihn nur.

Plötzlich öffnete er eine Schublade und zog eine merkwürdige Maschine heraus. War das ein Drucker? Man konnte schwarze Tinte erkennen. Dennoch wäre das ein eigenartiger Drucker! Vielleicht ein Antiker? Aber mit einer Kanüle? Hatte man die Farbe so eingebracht? Ein Nadeldrucker?

Ihr Meister sprach sie plötzlich an. Wider erwarten sagte er nicht, was das vor ihm war, sondern sprach darüber flüsternd, was Zoey Herzklopfen verursachte, weil es dadurch wie etwas Geheimnisvolles klang, was er ihr gerade offenbaren wollte und dadurch an Bedeutung gewann, dass seine Eltern ihm seine wahren Fähigkeiten vor ihm verbergen hatten wollen. Er plauderte gerade Familiengeheimnisse aus! Es hatte einen anklagenden Unterton gehabt und Zoey schloss daraus, dass er es ihnen anlastete. Er sah sie nicht an, sondern auf diese Maschine vor ihm auf dem Tisch, so dass sich Zoey fragte, ob er Selbstgespräche hielt, als er fortfuhr. Sie hätten ihn damit beschützen wollen. Sie hätten ihn aber damit bestraft. Er war sauer auf sie! Er hatte wohl darunter gelitten! Sie hätten ihm seinen Initiationsritus verweigert! Warum das denn? Was sollte es für einen Grund gegeben haben, ihm das zu verwehren? Er war adoptiert, doch er war und blieb ein Zabrak und wurde deshalb, es ihm zu verwehren, nicht zum Menschen. Beim Erwachsenwerden bekamen sie im Ritual ihre Tätowierungen, mindestens erstmal im Gesicht. Danach galten sie im Kreis der Erwachsenen aufgenommen. Sie hatte sich immer gewundert, warum er so anders wirkte als übliche Zabrak. Sie hatte es auf seine Abgemagerheit geschoben, auf seine ungesunde Blässe, was ihn obendrein kränklich aussehen ließ und dann das fehlende Auge, was einem mit seinem Humpeln sofort ins Auge stach. Doch ihm fehlten die typischen Tattoos, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen! Sie sah ihn unbewusst groß an. Sie verweigerten ihm eine Ausbildung in der Macht, sagte er nun. Oh, dann wäre ein Jedi aus ihm geworden, war sofort bei diesen Worten ihr erster Gedanke. Am Ende wurde aus ihm ein Mörder und Gejagter. Jetzt konnte Zoey eins und eins zusammenzählen. Er floh auf einem Flüchtlingsschiff, gejagt von den Jedi, nach Bastion. Er hatte ja seine Frau auf dem Gewissen. Saphenus, war mal verheiratet! Ein komischer Gedanke! Er hatte wohl versucht, ein normales bürgerliches Leben zu führen.


“Oh, das tut mir leid! Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll!”,

sagte Zoey erstmal nur auf alles, da über seine Offenheit und über die Fakten überrascht. Ihr fehlten die passenden Worte! Wieder schlich ein ungutes Gefühl in ihr hoch und ihr Bauch meldete sich. Es folgte eine unangenehme Stille, eine Pause und niemand wusste etwas mit sich anzufangen, zu reden oder sonst was. Es war eine komische, fast bedrückende Stimmung! Dann erhob er sich. Sie sah ihn immer noch an. Obwohl er ein Mörder war, hatte er ihr Mitgefühl geweckt. Seine Eltern hatten Fehler gemacht, die ihn quälten. Das er so offen zu ihr gewesen war, schaffte Vertrauen und eine engere Bindung. Obwohl sie die Lemur schätzte, stand sie auf seiner Seite. Sie kannte ihn nun schon Monate, er hatte sie geschult und sie gewarnt, weitere Fehler zu machen und nun kannte sie nicht nur seine Eltern und sein Zuhause, sondern seine Geheimnisse, seine Probleme mit seinen Eltern, seine Herkunft und wie er zu den Sith gekommen war. Natürlich gab es Fragen, die in ihr aufkamen, doch die wichtigsten Eckpunkte kannte sie nun. Sie schätzte ihn dafür. Zoey hatte Sympathien für ihn entwickelt.

Doch dann stockte ihr der Atem. Wieso zog er sich jetzt aus? Hatte sie etwas falsch verstanden und hatte falsche Signale ausgesendet? Sie wurde unruhig. Was sollte das werden? Sie wurde vor Schreck blass und schaute sich nach Fluchtwegen um.

Dann sprach er und Zoey verstand. Er wollte Anerkennung von seinen Eltern und wollte ihnen zeigen, dass er die Tattoos nun längst hatte, sie verdient hatte. Hatten sie ihm das damals abgesprochen? Sie waren fachlich gut und herausragend, aber offensichtlich nicht die besten Eltern gewesen! Das war eine Tätowiermaschine!? Und ein neuer Schreck überfiel Zoey. Sie hatte noch nie jemanden tätowiert! Daher kam wohl das Bauchgrummeln!? Was, wenn sie ihn verschandeln würde?! Ängstlich sah sie ihn an.


“Ich habe keine Ahnung, wie dieses Ding funktioniert und ob ich das kann?! Und, ich habe nicht einmal selber ein Tattoo! Ich kann es versuchen, aber auf Eure Verantwortung, Meister! Ich denke, erstmal muss vorgezeichnet werden.”

Sie sah ihn fragend an. Er meinte es verdammt ernst, las sie aus seinem Blick. Ihr Herz raste. Das konnte doch nicht sein Ernst sein!? Irgendwie hatte sie auch Verständnis dafür, doch dass sie das machen sollte, dafür brachte sie weniger Verständnis auf, denn sie war verdammt unsicher, ob sie das hinkriegen würde. Doch angesichts der Lage blieb ihr keine Wahl. Am Ende war das hier schon ihre Prüfung!? Also zog sie aus der Packung die Bedienungsanleitung heraus. Schnell überflog sie alles.

“Haben wir Desinfektionsmittel?”,

fragte sie zuerst nach. Sie hielt ihren Scanner an ihren Meister, sie selber wagte ihn so entblößt kaum anzuschauen und der gab ihr die Spezies samt der gewöhnlichen Tattoos preis. Sie vergrößerte ein Tattoo und fertigte eine Schablone an. Diese hielt sie Saphenus an seinen Arm und zeichnete die Form ab . Am Oberarm wollte sie den ersten Versuch starten. Dann setzte sie die Tattoomaschine an. Ihre Hand zitterte leicht. Sie rief sich innerlich zurecht. Eine zitternde Hand ging gar nicht. Nicht beim Tattoostechen! Sie versuchte die Macht zu nutzen. Sie wollte kurz vorm Loslegen sagen: “Es könnte gleich weh tun!”, als ihr einfiel, dass Zabraks sehr schmerzunempfindlich waren und sie sich schon mal deshalb keine Sorgen machen sollte. Und, er war ein Sithkrieger! Daher sagte sie:

“Ich fange jetzt an! Bitte still halten!”,

und sie legte mutig, aber mit Herzklopfen, los.

“Sie waren ein niedliches Kind. Man sah Ihnen da schon an, dass sie schlau sind.”,

lockerte sie die Situation etwas auf.

“Was glauben Sie, weshalb wollten Ihre Eltern nicht, dass sie das Ritual zum Erwachsenwerden mitmachen? Ich sehe darin keinen Sinn!”,

fragte sie nach, weshalb sie nun hier stand und ihm die Tattoos machte. Die Umrisse des sichelförmigen Gebildes waren fertig. Seine Haut war leicht gerötet. Sie begann es auszumalen. So schwer war es nicht. Die Form war leicht und es würden im Grunde immer geometrische Formen werden! Dennoch würde es ein Weilchen dauern bis alle Tatoos fertig sein würden. Vor denen im Gesicht hatte sie am meisten Angst, was wohl verständlich war!


Taris, Sektor 7, in der Wohnung der Lemurs, Arbeitszimmer der Eltern: Meister Saphenus Lemur und Schülerin Zoey beim Tätowieren
 
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[Taris | Sektor 7 | Zuhause seiner Eltern] - Saphenus; Zoey Liviana

Zoey widersprach zuerst, es lag wohl in ihrer Natur Widerworte zu geben. Saphenus schenkte ihr einen boshaft vergifteten Blick und schon griff sie nach der Tätowiermaschine. Zuerst zeichnete sie die Linien auf seinem Körper vor, dann schaltete sie das Gerät ein. Es summte während die Nadel auf und ab fuhr. Langsam näherte sie sich seinem Körper, dann berührte die Nadel seine Haut. Sie durchdrang die obersten Hautschichten in Windeseile und hinterließ die pechschwarze Farbe. Es ziepte ein wenig, doch es waren keine Schmerzen. Ungewöhnlich gerade streckte Saphenus den Rücken durch und wartete ab. Er genoss das sanft stechende Gefühl auf seiner Haut, es schien von Großem zu zeugen. Zoey versuchte die Situation aufzulockern, offenbar stand sie unter großem Stress. „Konzentrier dich auf deine Aufgabe.“, mahnte er und funkelte sie an. „Ich würde dir nicht raten unsauber zu arbeiten. Schleimereien helfen dir jetzt auch nicht mehr weiter!“ Danach herrschte Stille während Zoey langsam und bedächtig, dann jedoch immer sicherer werdend die vorgezeichneten Muster auf seinem Körper nachfuhr. Saphenus wusste, dass es lange dauerte und doch verging die Zeit wie im Fluge. Selbst als sie die Nadel an sein Gesicht ansetzte, spürte er keine Schmerzen. Vielmehr konnte er es kaum erwarten sein neues Ich im Spiegel zu sehen.

[Taris | Sektor 7 | Zuhause seiner Eltern] - Saphenus; Zoey Liviana

[Taris | Sektor 7 |Turbolift] - Dana (NPC)


Dana umklammerte das Datapad mit beiden Händen und hielt es sich vor die Brust als müsste sie es vor unsichtbaren Angreifern schützen. Sie war aufgeregt obwohl es keinen Grund dazu gab. Dennoch ging ihr Atem schneller als gewöhnlich und ihr war warm. Zwischen ihren Fingern befand sich das Ergebnis jahrelanger Arbeit, intensiver Forschung und hitziger Diskussionen, doch nun war ihre Dissertation beinahe fertig. Ihr fehlte nur noch der letzte Feinschliff und das prüfende Auge ihrer Doktormutter. Jetzt wollte sie nichts mehr dem Zufall überlassen, deshalb befand sie sich nun auch in einem Turbolift auf dem Weg nach oben. Von den Professoren Lemur persönlich zu ihnen nach Hause eingeladen, konnte sie deren Angebot die kritischen Stellen ihrer Arbeit noch einmal durchzugehen, unmöglich ablehnen. Obwohl Seline ihre Doktormutter war, wurde sie von beiden gefordert und gefördert. Beide achteten darauf ihren Ehrgeiz und ihren Wissensdurst am Leben zu halten trotz des persönlichen Rückschlags, der sie vor wenigen Jahren ereilt hatte. Sie sprachen selbst nicht darüber, doch an der Universität gab es Gerüchte und die schaurigsten von ihnen ließen einem die Haare zu Berge stehen. Dana schüttelte den Kopf und vertrieb diese Gedanken. Nichts von dem, was sie gehört hatte, war bewiesen worden und musste nicht die Unschuldsvermutung gelten bis das Gegenteil bewiesen war? Sie nickte, wie um sich selbst zu zustimmen.

Die untergehende Sonne von Taris hüllte den Sektor 7 in ein schönes, hellrotes Abendlicht. Auch wenn die Lemurs nicht in der Spitze des Wolkenkratzers wohnten, so reichte die Höhe jedoch aus um einen atemberaubenden Blick zu genießen. „Finanziell muss es ihnen gutgehen.“, dachte sie und grinste. Wenn ihre Karriere verlief wie sie es plante, dann musste sie sich um ihre Zukunft keine Sorgen mehr machen. Ihre Promotion war nur der erste Schritt ihrer akademischen Laufbahn.
Sanft stoppte der Turbolift und geräuschlos glitten die Türen zur Seite. Sie betrat den Flur und sah sich kurz um, um sich zu orientieren. Dann folgte sie zielstrebig dem Gang und blieb vor einer Tür stehen, an dessen Seite der Name „Lemur“ stand. Mit vor Aufregung zittrigen Händen drückte sie die Klingel.

Die Zeit verging und erst wagte sie es nicht noch einmal zu klingeln, tat es aber schließlich doch. Wieder vergingen einige Minuten und gerade als sie wieder ihre Hand ausstrecken wollte, öffnete sich die Tür. Ihr Lächeln erstarb als ihr statt der Professoren ein Zabrak die Tür öffnete. Er trug lediglich eine Hose, sein Oberkörper war frei. Abgemagert und kränklich stand er vor ihr, ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Feine Rinnsale frischen Blutes liefen ihm über die Haut, trotz ihrer bereits rosa-roten Farbe konnte man sehen, dass sie gereizt war. Es schien als habe er sich frisch tätowiert, doch diese Erklärung konnte Dana nicht mit ihrer eigenen Logik in Verbindung bringen. Etwas machte ihr eine Angst und sie wollte wegrennen, doch sie konnte nicht.


„Was tust du hier?“, fragte der Zabrak freundlich, doch sie traute dem Tonfall seiner Stimme nicht. Von der frischen Farbe in seiner Haut gefesselt sah sie nicht, wie er eine subtile Geste mit der Hand vollführte. Plötzlich schien es ihr unglaublich wichtig zu sein, dass sie seine Frage beantwortete. Fast automatisch bewegten sich ihre Lippen. „Ich bin hier um die Professoren Lemur zu treffen und mit ihnen meine Dissertation zu besprechen.“ Ihre Stimme klang dabei monoton. „Höre ich mich immer so an?“, fragte sie sich und ihre Verwirrung zeichnete sich in ihrem Gesicht ab. „Komm herein.“, sagte der Zabrak und trat zur Seite um ihr den Weg freizumachen. Wieder zögerte sie, wieder spürte sie das Verlangen einfach davonzurennen und doch folgte sie wieder seinen Anweisungen. Unsicher betrat sie das Apartment und zuckte zusammen als die Tür hinter ihr hörbar ins Schloss fiel. Folge mir.“ Der Zabrak ging voraus und bedeutete ihr mit einem Wink sich in das Wohnzimmer zu setzen. Trotz der Angst, die sie empfand, konnte sie nicht anders als die Wohnung selbst zu bestaunen. Ohnehin kam ihr alles immer surrealer vor, wie in einem Traum aus dem sie bald verschwitzt erwachen würde. Sie setzte sich auf die weiche und gemütliche Couch. Eine Frau erschien, die sie kannte, und plötzlich ergab nichts einen Sinn mehr. „Dr. Liviana.“, fragte sie erstaunt und zweifelnd während sie die bekannte Archäologin musterte. Ihr abenteuerliches Buch war von Dana in Windeseile verschlungen worden, in ihm standen Dinge, die einfach nicht der Wahrheit entsprechen konnten und dennoch glaubte Dana sie. War Dr. Liviana von Professorin Lemur eingeladen worden ihre Arbeit zu besprechen, war es eine Überraschung und Belohnung für ihre Mühen? Doch welche Rolle spielte der halbnackte Zabrak und seine Tattoos? Sie musste träumen, davon war sie mittlerweile überzeugt. Unauffällig kniff sie sich mit einer Hand in den Oberschenkel während ihre andere noch immer das Datapad umklammerte. Sie wachte nicht auf.

Wieder erschien der Zabrak, diesmal in einen abgenutzten Umhang gehüllt. Er kniete sich vor den Kamin, betätigte einen Schalter und sofort loderten die Flammen auf. Sie verbreiteten eine Wärme, die Dana schwitzen ließ. Unruhig begann sie auf ihrem Platz hin und her zu rutschen.
„Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt: Saphenus Lemur. Sohn meiner Eltern.“ Er lachte über den redundanten Zusatz. „Meine Schülerin kennst du.“ „Woher wusste er das?“, war ihr erster Gedanke, gefolgt von der Erkenntnis dem verschwundenen Sohn der Lemurs gegenüberzusitzen. Ihre Angst wurde größer. Sie hatte gehört, er sei ein Mörder und von Taris geflohen, dass er seine eigene Frau kaltblütig ermordet hatte. Manche sprachen sogar davon, er sei ein Sith und Diener der dunklen Seite. Plötzlich schien es ihr als könnten all diese Märchen wahr sein. Ihr Blick wanderte zur Tür. „Schmink dir diesen Gedanken ab.“, bemerkte Saphenus mit einer Eiseskälte in der Stimme. „Ich erlaube dir erst zu gehen, wenn ich mit dir fertig bin.“ Während er das sagte kam er näher und legte ihr kurz seine knöcherne Hand auf die Schulter. Dann ließ er sich in einem der Sessel nieder und bedeutete auch der Doktorin sich zu setzen. „Erzähl uns von dir.“, sagte der Zabrak.

Wie eine Maschine begann Dana monoton von ihrer Kindheit zu erzählen, wie sie bereits als junges Mädchen immer die besten Noten geschrieben hatte und schließlich auch die Schule als Jahrgangsbeste abschloss. Anschließend studierte sie ohne Pause an der Hohen Universität zu Taris, immer bemüht das Interesse der Professoren auf sich zu ziehen. Auch das Studium schloss sie schließlich mit Bestnoten ab und widmete sich sodann ihrer Dissertation, für die nur ein magna cum laude in Frage kam. Ihrer wissenschaftlichen Karriere hatte sie Freunde und Familie geopfert, lediglich mit ihren Eltern und ihrem Bruder hielt sie noch Kontakt. Alle anderen wurden ihrem Lebensentwurf gnadenlos untergeordnet, sie hat keinen Platz in ihrem Leben. All das sprudelte aus ihr heraus, wie ein Wasserfall ergoss es sich über ihre Zuhörer. Der Zabrak hörte ihr die ganze Zeit aufmerksam zu bis sie schließlich endete und Stille eintrat.

Der Professorensohn sah die Doktorin an und nickte ihr bestätigend zu.
„Sie ist wie du.“, flüsterte er schließlich, doch es klang nicht wie ein Kompliment. „Ihr ganzes Leben strebt sie schon nach der Anerkennung anderer. Sie arbeitet und müht sich ab um Dinge zu erreichen, die unwichtig und bedeutungslos sind. Sie opfert alles einem scheinbar ehrwürdigen Ziel ohne zu begreifen, dass es in der Galaxis keinen Unterschied machen wird. Am Ende gehört sie auch nur zu all den Wesen, über die wir Sith uns erheben werden. Erkennst du dich in ihr wieder, Zoey. Erkennst du ihre Fehler und darin deine eigenen? Deine Berühmtheit, dein Buch, deine Veröffentlichungen, sie alle bedeuten nichts im Vergleich zu der dunklen Seite der Macht und den Fähigkeiten, die sie dir schenkt. Mit ihr kannst du dir wahre Anerkennung holen. Denn jeder, der dir diese nicht gewährt, kann von dir vernichtet werden. Dana ist wie dein Leben. Ein Leben, das enden muss, denn ansonsten wird es dir niemals gelingen dich selbst von deinen unsichtbaren Fesseln zu lösen. Die Macht befreit dich!“ Langsam erhob sich der Zabrak aus seinem Sessel und baute sich vor Dana auf. Vor lauter Angst blieb ihr die Luft stehen. Auch wenn sie die Worte kannte, die der Zabrak benutzte, so verstand sie ihn nicht als spräche er eine andere Sprache. Dann wurde sie plötzlich von einer unsichtbaren Kraft nach vorne gerissen und auf die Knie gezwungen. Das Datapad glitt ihr aus der Hand und landete auf dem Boden neben ihr. Ihr Körper begann vor lauter Angst zu zittern und Tränen liefen ihr über die Wange.

„Ich habe von einer Prüfung gesprochen und das hier ist der erste Teil davon: Töte sie und töte damit dein altes Leben. Befreie dich von dem Ballast deiner Vergangenheit und folge dem Weg zur dunklen Seite der Macht. Sie ist deine Erlöserin, dein Messias. Mit ihr kannst du alles erreichen, wovon du träumst du. Ohne sie wirst du selber dein Ende finden.“

Danas ganzes Gesicht war voller Tränen, ihr MakeUp lief ihr die Wangen herunter. Sie schluchzte und bebte, doch sie konnte sich nicht bewegen. Ihr blieb nur der Blick nach oben in das Gesicht der Archäologin, die ihr Vorbild gewesen war. „Bitte…nicht.“, flüsterte sie wobei ihr fast die Stimme versagte. „Bitte…nicht.“ Sie konnte nicht anders als diesen einen Satz zu wiederholen.
Töte sie und sei frei!“, flüsterte der Zabrak und sein Auge glomm gelb.


[Taris | Sektor 7 | Apartment der Professoren Lemur] - Saphenus; Zoey Liviana; Dana (NPC)
 
CF: Bastion

[Hyperraum Richtung Taris - Schiff der Technomanten - Cockpit - Mutter und Schraube (NPCs)]


Erst eine Minute vor dem Erreichen von Taris aktivierten sie die Tarnvorrichtung. Das kleine Schiff verschwand nun nicht einfach nur von den Sensoren, sondern war auch nicht länger mit den Augen egal welcher Spezies zu erfassen. Sehr lange würde sie aber nicht halten. Zu klein war das Schiff und damit die Energiereserven. Doch allzu lange sollte es auch nicht dauern. Schraube und Mutter gingen noch einmal den Plan durch. Die Einzelheiten von diesem waren dabei derart mager, dass das nicht lange dauerte. Sie sollten mit vier menschlichen Frauen nach Taris fliegen. Hatten sie gemacht. Dann sollten sie über die Oberfläche fliegen und nach ungewöhnlichen Signaturen scannen. Sollten sie eine solche finden, dann sollten sie sich samt Dienerschaft darum kümmern. Die Jünger sollten dann, so der genaue Wortlaut des Meisters, „als Schussfang“ dienen, denn „zu mehr seien sie ja eh nicht nütze“. Sahen die beiden Warrior ähnlich, auch wenn sie die Gefahr nicht kannten. Noch während sie aus dem Hyperraum fielen und Mutter das Schiff in die tieferen Schichten der Atmosphäre steuerte, diskutieren sie darüber was genau sie wohl finden würden bzw. sollten und warum der Meister nicht so konkret gewesen war wie sonst auch immer. Die vier Jünger waren keine zufällige Anzahl an Dienern, so viel war den beiden klar. Aber sonst?

Etwa fünf Minuten brauchten sie, dann erschien etwas auf dem Sensorschirm, was als „ungewöhnlich“ einzustufen war. Mutter brauchte eine Weile um die Daten auszuwerten, verstand dann aber schließlich worum es sich handelte. Handeln musste, wenn man es genau nahm. Denn einen Sensor für diese Form von Leben besaßen sie nicht. Wobei man auch nur schwer von „Leben“ reden konnte. Schraube deutete auf etwas außerhalb der Scheibe und Mutter erkannte, worauf er zeigte. Ein Schiff. Fury Klasse und sobald sie das wussten, dauerte es auch nicht mehr lange bis sie den Eigentümer herausgefunden hatten.



„Er hat es gewusst“
flüsterte Mutter, als er an den Zirkelmeister der Alchemisten denken musste. Doch dann wurde er sich seiner Fähigkeiten bewusst und nutzte sie um die Umgebung abzutasten. Er fand den Lord nicht.
„Ich spüre ihn auch nicht“ sagte Schraube nach ein paar Sekunden, der schon ahnte, was Mutter gerade getan hatte.
„Aber die Sensoren zeigen einen Spawn an. Definitiv. Den musste der Meister meinen. Aber nur der. Wäre Hybris noch hier, er hätte nicht nur uns geschickt.“
„Wir sollen Hybris Schoßtier erlegen. Meinst du, dass ist ein Test? Eine Abschlussprüfung?“
„Scheiß egal. Wir schnappen uns das Ding. Ich lande auf der anderen Seite von dieser Häuserschlucht. Los, bereite die Weiber vor... Scheiße … irgendetwas … los, mach schon, geh.“
„Was denn?“
„Irgendetwas mit der Tarnung … los, geh. Ich kümmere mich drum.“
„Was jetzt? Soll ich mich alleine mit dem Ding herum schlagen?“
„Ist nurn scheiß Spawn, Arschloch. Wenn aber die Tarnung endgültig ausfällt, dann haben wir nen ganzen Trupp dreckiger Jedi am Arsch. Also mach hinne, bevor sein Herrchen doch noch auftaucht.“

Schraube schnaubte noch ein letztes Mal, dann drehte er sich um und ging in den ehemaligen Aufenthaltsraum. Eine Geste genügte und das Quartett stand auf. Danach wurden sie zur Schleuse dirigiert, wo sie in einer Reihe stehenbleiben mussten. Zuerst kam die mit dem gebrochenen Arm und zuletzt die Frau, die sie auch zuletzt aufgegabelt hatten. Schraube fiel dabei auf, dass die auch am weitesten von allen war, also unter anderen Umständen vielleicht sogar ein Schüler hätte werden können. Doch nun würde sie einfach nur einen besseren lebenden Schild abgeben.

Nachdem das Schiff gelandet worden war und Mutter sich darüber ausgelassen hatte, dass da irgendwer beim Zirkel ordentlich Scheiße gebaut hatte, verließ Schraube mit den vier Frauen das getarnte Schiff. Auch wenn dies hier keine Hinrichtung im eigentlichen Sinne war, so schienen die Jünger alle genau dies zu ahnen und Schraube musste beinahe erneut zu Gewalt greifen, um sie anzutreiben...


[Taris System - Taris - Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7 - Oberfläche - Lilith, Schraube (NPC) und drei Jünger (NPCs)]
 
[Taris System - Taris - Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7 - Oberfläche - verlassenes Lager - T2(Nevis), Darth Hybris und Galain (NPC)]

Er fand viel. Fast überall gab es Hinweise auf Rakghoule. Meist waren ihre Spuren jedoch durch die von Plünderern überlagert oder mit diesen vermischt worden, sodass der nicht so gute Scanner so seine Probleme damit hatte. Doch kaum hatte Hybris begonnen, sich darüber aufzuregen, da passierte schon das nächste Unglück. Ein Rakghoul tauchte auf und T2 rannte wie von Sinnen davon. Eigentlich hätte der Sith das Gör gerne auf der Stelle zurückgezogen und das Vieh einen Kopf kürzer gemacht, doch hätte er dafür seine Verschleierung aufgeben müssen, was er nun ganz sicher nicht tun würde. Kurz sah er dem Kind noch nach, dann drehte er sich zu dem Ding um, welches sich Galain näherte, aber irgendwie nicht so recht wusste, was er damit anfangen sollte. Hybris überlegte blitzschnell was er tun sollte. Lebend brauchte er das Wesen nicht, also würde es sterben. Doch wer würde es töten? Er selber? Galain? Letztere Frage kam ihn gerade in den Sinn, da befand sich der Ghoul gerade in Reichweite von dem Sith Spawn. Sein Meister entschied sich spontan:

„[Schlag gegen Kopf!]“

Galains Faust hob sich so schnell, das Hybris Augen kaum mit kamen und schon flog der Rakghoul nach hinten, den Kopf kaum noch auf dem Hals. Das dabei entstandene Geräusch klang wie ein Sack voll Knochen, den man gegen einen Sack voll Organe geschleudert hatte. Bevor Hybris sich jedoch freuen oder um T2 kümmern konnte und wollte, sondierte er lieber schnell die Umgebung und kaum hatte er dies getan, hörte er auch schon das plötzliche Aufflammen eines Lichtschwertes. Die Aura zu dessen Besitzer leuchtete ebenfalls auf, sodass der Lord bereits die Stärke des anderen dunklen Machtnutzers kannte, bevor er sich zu diesem umgedreht hatte.

Es war ein Technomant. Hybris erkannte es, kaum hatte er sich umgedreht. Vor dem hochgewachsenen Mann standen vier eingeschüchterte Frauen. Sie trugen alle die Roben der Sith und es brauchte wenig Kombinationsgabe und den Machtsinn um sie als Jünger zu identifizieren. Wie automatisch kategorisierte Hybris sie sofort und bemerkte daher auch, dass höchstens die Frau ganz rechts für eine Ausbildung in Frage kam. Sie waren aber nur Beiwerk. Der ausgebildete Warrior war das Hauptproblem. Denn im Gegensatz zu Hybris selber war der mit Sicherheit ein Freund der Alchemisten-Technomanten-Feindschaft. Sein Blick bohrte sich förmlich in Galain und das mit einer Intensität, die perfekt zu irrationalem Hass passte. Lange starrte er diesen aber nicht an. Schon bald richtete er seine rote Klinge auf Hybris und mit dieser auch seine Augen.

„Bist wohl seine Putze, wie“
grollte der Mann höhnisch. Hybris rollte hinter seiner Atemmaske mit Blickschutz mit den Augen, reagierte aber erst einmal nicht. Noch gab es keinen Grund den Mann zu töten und sich damit womöglich einen weiteren Technomanten-Meister zum Feind zu machen. Sie alle konnten ihn natürlich nicht leiden, doch es gab, wie auch bei den Alchemisten, manchmal auch weniger fanatische Mitglieder.

„Verpiss dich. Ich will nur ihn.“
„Was willst du mit ihm?“ fragte Hybris nach und ahmte dabei einen schwächlichen Diener nach, der Angst um seinen Schützling hatte.
„Ihn töten geht ja nicht. Also hacke ich ihn in kleine Stücke.“ Der Mann sah kurz zu Galain, dann wieder ihn an.
„Und dich gleich mit, wenn du dich nicht verpisst.“
Hybris, ohnehin kein großer Freund von Zeitverschwendung, hatte genug von diesem Theater. Er konnte sich keinen großen Machtausbruch leisten, denn die Fühler der Jedi waren sicherlich sensibel, vor allem wenn es um ihren Garten und ihre Nachbarschaft ging. Der Technomant war aber ohnehin unaufmerksam und sogar so überheblich, dass er keinen großen Schutz aufgebaut hatte. Was wohl auch an Galains Passivität liegen mochte. Der sah immer noch zum inzwischen definitiv toten Rakghoul.

„Das reicht.“verkündete Hybris schließlich und noch während die Augen des Technomanten sich wieder auf ihn richten wollten, streckte Hybris seine rechte Hand aus, richtete sie auf den Kopf des Mannes und ließ dann sein Handgelenk schlagartig nach rechts kippen. Es knackte im Genick des Warriors, die Verbindung zum Gehirn wurden durchtrennt und er war tot, bevor er auf dem Boden aufschlug. Dabei behielt er die Hand jedoch an seinem Lichtschwert und ließ den Aktivator auch nicht los, sodass sein Schwert wie eine Sense durch die Frauen pflügte und drei von ihnen einfach so tötete. Ihr Tod war derart beiläufig und beinahe sogar lautlos vonstatten gegangen, dass es beinahe wie Kunst wirkte. Hybris musterte kurz die Leichen, versicherte sich, dass sie wirklich tot waren, dann sah er die letzte Frau an. Binnen eines Augenblickes hatte sich die Situation komplett verändert. Eben noch ein … ja, was? Diener? Sklave? Schild? Jetzt ein … freier Mensch. Wieder hob sich Hybris Hand und die Frau schien ihren Tod zu erwarten, doch statt ihres knackenden Genickes hörte man nur das Rascheln von Stoff und Leder und einen Augenblick später flog das nun deaktivierte Lichtschwert des Technomanten in seine offene Hand. Womit er wieder eines hatte.


Der Sith Lord überlegte was er ihr sagen sollte, sofern überhaupt und entschloss sich dann die Sache genau so zu nehmen, wie der Tod sich die drei Frauen genommen hatte.
„Eine meiner Diener hat sich gerade davongemacht und dürfte inzwischen im Magen eines der Rakghoule stecken. Da du ein größeres Potential als sie besitzt, könnte man beinahe von dem Willen der Macht sprechen … bei … nahe. Komm her.“
Bisher hatten sie gut zehn Meter und mehr getrennt. Nun kam sie in das eigentliche Lager. Zuvor hatte die Gruppe auch erhöht gestanden, sodass die eigentliche Körpergröße der Frau erst jetzt klar wurde. Sie war deutlich kleiner als Hybris und grob über den Daumen gepeilt sogar nur halb so groß wie Galain. Sie blieb etwa zwei Meter vom Sith Lord entfernt stehen.
„Ich habe viel zu tun und mir dienen viele Jünger. Das Leben der vier dort bedeutet mir nichts. Du bedeutest mir nichts. Ich gebe dir trotzdem eine Minute Zeit mich zu überzeugen, meine Hand nicht nochmals zu erheben. Fang an.“sagte er ruhig und ließ dabei keinerlei Emotionen erkennen. So nebenbei er den Warrior getötet hatte, so konnte er auch sie beseitigen.
Beim letzten Wort drehte sich Hybris halb zu Galain um.


„[Bring Rakghoul mir.]“

Während die Frau sprach, brachte der drei Meter große humanoide Hai den Leichnahm des Ghouls und ließ ihn neben Hybris fallen. Der hörte dem Jünger zwar zu, richtete dabei seinen Scanner aber auch auf die Leiche. Dies dauerte nur Sekunden, sodass er schließlich wieder aufsah und die letzten Sätze von ihr abwartete. Er brauchte T2 nicht mehr. Er besaß ihr genetisches Material und sie war den Aufwand nicht wert. Zumindest nicht auf einem Planeten voller Jedi. Sollte, wie Saphenus glaubte, tatsächlich so etwas wie ein Wille der Macht existieren, dann war diese Frau vielleicht tatsächlich der richtige Ersatz. Und falls nicht … auch die verstrahlten Würmer von Taris brauchten Futter...

[Taris System - Taris - Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7 - Oberfläche - verlassenes Lager - Unbekannte Frau(Lilith), Darth Hybris und Galain (NPC)]
 
[Hyperraum Richtung Taris/Schiff der Technomanten/Technikabteil] Lilith, 3 ihr unbekannte Jünger

Es war eiskalt. Das junge Mädchen, das vor einiger Zeit noch etwas fröhlich war, zitterte nun vor Angst, vor Kälte...Das Weltall war kalt, das wusste Lilith, doch das die Sith so extrem kalt waren...Damit hatte sie nicht gerechnet. Eine Antwort hatte sie nicht und würde sie auch nicht bekommen. Die Furcht, die sie umgab, kontrollierte sie, konnte sie einnehmen. Doch das das Schiff, welches sie von Bastion wegbrachte, bereits Taris erreicht hatte und sogar noch eine Tarnvorichtung besaß, all das bekam die Jüngern nicht mit und wusste davon auch nichts. Dann kam einer der Technomanten in das hintere Technikabteil und trieb die Jünger voran, aus dem Schiff heraus. Lilith hatte Mühe, mithalten zu können. Obwohl ihre Angst sie fast lähmte, zwang sie sich dazu, das zu tun, was von ihr verlangt wurde. Im Moment war das nur das Nebenherlaufen neben den anderen Jüngern. Immer und immer wieder wurde sie von Schraube gestoßen und geschubbst, mit Gewalt natürlich. Es fiel ihr schwer, mit dem Tempo der Technomanten mitzuhalten. Als Schraube sie wieder stieß, landete sie auf dem dreckigen Boden. Nach einem Fauchen stand Lilith, wohl auch zu langsam, wieder auf. Ihre Kleidung, die Standarbekleidung des Sith-Tempels, war staubig und dreckig. Als sie aufsah, befand sie sich in einem Zeltlager, zwischen zerbombten Hochhäusern von Taris. Über Taris wusste Lilith, dass dies einmal eine Planetenstadt gewesen war. Doch warum brachten die Sith sie ausgerechnet hier her? Ihre Frage beantwortete sich schnell, als plötzlich eine riesiege Gestalt (Hybris) vor ihr auftauchte. Diese war mindestens doppelt so groß wie sie. Bevor das Mädchen seine Aufmerksamkeit dem Sith-Lord schenken konnte, fing sie übelst an zu husten, da es überall sehr stark nach Chemiekalien stank. Sie hielt den Arm vor dem Mund, um diesen Gestank nicht direkt einatmen zu müssen. Die dunkle Gestalt, gehüllt in eine schwarze Robe, stand etwas nach vorne gebeugt. Als sie zu ihr aufsah, spiegelte sich in dessen Maske ihr junges Gesicht. Dem Sith wurdes wohl zu viel mit den Technomanten und, die sie lauthals streiteten und brach einem von ihnen gekonnt das Genick. Obwohl dies lautlos von statten ging, so hatte Lilith dies doch live mitbekommen. Wieder machte sich weitere Angst auf ihrem Gesicht breit. Ihre Unsicherheit würde auch für Hybris nicht ausbleiben. Und als dann noch plötzlich mal so die anderen 3 Jünger drauf gingen, rechnete Lilith mit dem Schlimmsten. Der Sith-Lord wandte sie ihr zu, und die Jugendliche schien den Tod zu erwarten, doch stattdessen holte sich die finstere Gestalt das Lichtschwert des Technomanten. Nun sprach er das Mädchen an, als Frau konnte man Lilith allerdings eigentlich noch nicht bezeichnen. Wie es schien, hatte sich einer seiner Diener auf und davon gemacht und er suchte einen neuen. Doch gleizeichtig erkannte er wohl auch Liliths Machtpotenzial. Als Hybris sie aufforderte, ihm zu folgen, folgte sie ihm in das eigentliche Zeltlager. Erst jetzt erkannte Lilith, dass sie einen Riesen vor sich hatte, denn gegen Hybris wirkte sie wie ein Kind, zierlich und klein. Sie bedeute ihm nichts, doch trotzdem gab er ihr die Möglichkeit zu sprechen und ihn von sich zu überzeugen. Anderswertig würde er sie sonst töten. Wieder fing sie an zu weinen. Was sollte sie ihm sagen? Sie dachte an ihr Machtpotenzial und genau darauf baute sie auf, wenn auch unsicher und ängstlich:

"Die...die Macht ist stark in mir, und genau das...das habt Ihr erkannt...Genau aus diesem...diesem Grund bin ich jetzt hier...Ich...ich kann Euch dabei helfen, das zu erreichen, was...was immer Ihr wollt...mein Lord..."

Der Sith wirkte emotionslos, doch während sie sprach, drehte sich dieser plötzlich hab zu einer anderen Gestalt (Galain) um. Dann sprach er eine Sprache, die Lilith weder kannte, noch verstand. Auf das, was Galain dort tat und bei sich hatte, konzentrierte sich Lilith erst gar nicht, zumindest versuchte sie es. Als sie dort die Leiche eines Ghouls entdeckte, kam ihr fast das Kotzen. Für den Moment pausierte sie, denn sie hatte damit zu kämpfen, die Schrecken, die sie in den letzten Momenten erlebt hatte, zu verarbeiten.

[Taris/Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7/Oberfläche/Verlassenes Lager] Lilith, Darth Hybris, Galain (NPC)​
 
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Taris, Sektor 7, in der Wohnung der Lemurs, Arbeitszimmer der Eltern: Meister Saphenus Lemur und Schülerin Zoey beim Tätowieren


Natürlich, sie hätte es wissen müssen, war Saphenus nicht in Gesprächslaune, sondern giftete sie an, ja Qualität zu liefern. Zoey wurde es ganz anders! Sie wollte sich nicht ausmalen, wenn es ihm missfallen würde! Zügig, aber gewissenhaft, machte sie sich an die Arbeit. Mit der Tätowiermaschine gelang alles ziemlich präzise und flink, aber das Vorzeichnen und die Vielzahl der Tattoos forderten Zeit.

Sie waren gerade fertig und sie ziemlich geschafft, da klingelte es an der Tür. Zoey sah Saphenus groß an. Ihr gefiel ihr Werk. Doch, wer stand da draußen? Sie könnten einfach leise sein, so tun, als wäre niemand da. Die Lemurs würden doch kaum klingeln!?

Saphenus lief so, wie er war, los. Er machte sich nichts draus, wie er auf andere wirkte. Er war das absolute Gegenteil von Janus Sturn.


Zoey lauschte. Sie war neugierig. Eine Studentin, die zu ihren Mentoren wollte. Ah! Saphenus zwang sie einzutreten?! Warum? Wieso? Weshalb hatte er sie nicht besser weg geschickt? Würde sie selbst nicht auch heute beim großen Wiedersehen zwischen Eltern und Sohn störend wirken? Vielleicht sollte sogar Zoey lieber in Saphenus`altem Zimmer, insofern es sowas noch gab, warten? Sie verstand ihn nicht!

Sie räumte auf und versuchte alles wieder in den ursprünglichen Zustand zu versetzen. Sie lauschte weiterhin. ….Den Stift zurück in den Stiftehalter und fertig! Die Tätowiermaschine? Sie ließ sie stehen. Sie würde sich nicht an dem Schreibtisch der Lemurs zu schaffen machen! Und, womöglich musste man die Maschine nach dem Gebrauch reinigen?! Davon hatte sie keine Ahnung!

Zoey ging hinunter und traf Beide im Wohnzimmer an. Die junge Studentin, sie wirkte wie eine Streberin, saß verkrampft auf dem Sofa. Plötzlich wurde Zoey von ihr mit Namen begrüßt. Sie war erkannt worden! Zoey fühlte sich geschmeichelt und lächelte milde. Sie nickte kurz. Die Kleine strahlte. Sie hatte bei Zoey einen Pluspunkt gewonnen!

Saphenus hatte sich seinen ekelhaften Umhang geholt und übergeworfen. Hätte er nicht in seinem alten Schrank schauen können, ob er da noch etwas fand?! Er war jetzt nicht der Modischste, um es milde auszudrücken, und dünner konnte er früher kaum gewesen sein!? Sie hätten die Zeit des Tätowierens nutzen und ihre Umhänge reinigen und trocknen sollen! Die Idee kam zu spät, ärgerte sich Zoey. Sie stanken beide entsetzlich!


“Wir kommen gerade von einer Mission!”,

warf Zoey in den Raum, um wenigstens halbwegs ihren Gestank zu erklären. Zu allem Überfluss heizte Saphenus noch richtig ein, indem er den Kamin anmachte. Keine gute Idee! Da musste Zoey acht geben, dass ihr selbst nicht schlecht wurde!

Lord Saphenus sagte, dass er der Sohn der Lemurs wäre und Zoey spürte plötzlich, dass das Mädchen Angst bekam, ihr erschloss nicht gleich, warum, und sah, dass sie nach einem Fluchtweg suchte. Saphenus fuhr die Studentin gleich an, nicht mal daran zu denken! Sie dürfe erst gehen, wenn er mit ihr fertig sei!? Oh je, was sollte das werden? Was hatte er vor? Was hatte das zu bedeuten, wenn er mit ihr fertig wäre? Und diese eiskalte Stimme dazu!? Nun ruhte seine knochige Hand auf ihrer Schulter! Zoeys Bauchgrummeln nahm Höchstmaße an. Ihr Gefühl sagte ihr, dass es nicht das Tätowieren gewesen war, was ihr das beschert hatte und nun schlimmer wurde! Natürlich, es wurde sich erzählt, dass der Archäologensohn seine Frau, Misses Lemur, getötet hatte, fiel es ihr nun ein!

Das Mädchen sollte nun von sich erzählen und spürte, dass Lord Saphenus die Macht nutzte. Die Lebensgeschichte könnte ihre sein, bis auf wenige Details mit dem Bruder und den Eltern und das sie kein Internat Kind war und auf Taris lebte und studierte. Aber dieses Zielstrebige und das sie ein Überflieger war und zu den Lemurs durfte, das alles war verdammt ähnlich! Das bemerkte auch Lord Saphenus! Er sagte es ihr auch sogleich, das sie wie sie wäre. Irgendwie sagte er das unheimlich!? Warum entstand plötzlich so eine beängstigende Stimmung? Weil er flüsterte! Etwas Unheil verkündendes lag in seinem Ton! Sie hatte das Gefühl,die Temperatur im Wohnzimmer sank plötzlich um mehrere Grade. Dann musste sie seine Lektion hören. Zoey hielt den Atem an. Die Sith würden über sie stehen und sie, egal wie sehr sie sich anstrengen würde, dagegen bedeutungslos sein. Auch Zoeys Buch und all das wäre es. Von wem die Sith keine Anerkennung erhielten, den würden sie vernichten. Dana, so hieß das Mädchen, wäre wie ihr Leben, ein Leben was beendet werden musste. Ihr altes Leben! Schöne Symbolik! Die Macht würde sie befreien! Ja, dachte Zoey da noch.

Plötzlich stand Saphenus aus seinem Sessel auf. Ihr Bauchgrummeln wuchs. Sie versuchte das eisige Gefühl zu ignorieren, dass ihren Rücken herunter rieselte. Ihr Blick heftete auf ihm. Plötzlich wurde das Mädchen abrupt vom Sofa gezerrt und landete vor ihr auf den Knien. Zoey erschrak richtig, mindestens ebenso wie das Mädchen. Deren Datapad war ihr entglitten und lag auf dem Boden. Das Mädchen selbst zitterte. Zoey auch! Sie verstand nicht, was hier gerade abging!?

Dann sprach Lord Saphenus von einer Prüfung, nur einem ersten Teil einer Prüfung, und Zoey wurden ihm seine Worte bewusst und sie verstand deren tiefere Bedeutung und sie erstarrte vor Schreck! Panik drohte sie zu überrollen! Als er die Worte dann aussprach, hatte sie das Gefühl, als wenn jedes Wort, die ihre Befürchtungen bestätigten, ein Peitschenhieb wären. Er wurde sehr deutlich, was er erwartete.


“... Töte sie und töte damit dein altes Leben. Befreie dich von dem Ballast deiner Vergangenheit und folge dem Weg zur dunklen Seite der Macht. Sie ist deine Erlöserin, dein Messias. Mit ihr kannst du alles erreichen, wovon du träumst du. Ohne sie wirst du selber dein Ende finden.”

Sie schluckte und dachte nur, dass darf nicht wahr sein! Sie befand sich in einem wahr gewordenen Alptraum! Die Archäologin sah zu ihrem Meister. Sein Blick verriet, er meinte es bitterernst! Sie wandte sich aus seinem Blick. Sie schluckte schwer, um den Kloß in ihrer Kehle loszuwerden, an dem sie zu ersticken drohte. Zoey sah in das Gesicht der Archäologiestudentin, welche sie so euphorisch begrüßt hatte, als sie Zoey sah, einem ihrer Fans, die total verweint, verschmiert und mit Angst verzerrtem Gesicht in Todesangst schwelte. Zoey sah genauso starr vor Angst zurück. Was sollte sie nur tun? Zoey`s Herz hämmerte! Es rauschte in ihren Schläfen! Kalter Angstschweiß lief ihr am Körper hinunter. Ihre Gedanken rasten durch ihren Kopf. Sie war unschuldig! Sie hatte ihr nichts getan! Sie hatte ihrem Meister etwas zu beweisen und ein Versagen war ausgeschlossen, denn das wäre absolut tötlich für sie! Ihre Beförderung und ihr daran gebundenes Überleben forderte einen Preis, einen Preis in Blut! Ihr Leben war nur noch abhängig von ihrer Entscheidung, nicht von dem, was ihr je angetan wurde oder was sie erlebt oder geleistet oder das sie gar versagt hatte. Zoey musste eine Wahl treffen, die Zukunft oder das unausweichliche Ende!? Sie begehrte die Macht und sie liebte das Leben und stand sich selbst am nächsten! Lord Saphenus hatte ihr gesagt, sie hatte den Pfad der Dunkelheit gewählt und sollte sich ihm nun auch völlig öffnen! Das Mädchen war allerdings kein Feind! Wirklich nicht? Sie bedrohte ihr Leben! Sie war wie sie! Sie könnte Zoey einholen, überflügeln, besser sein als sie! ? Wollte Zoey nicht die Beste sein? Wollte Zoey Konkurrenz als Archäologin, Promi und Autorin dulden? Dafür könnte Zoey obendrein noch eine Machtnutzerin sein! Oder wollte Zoey wegen ihr sterben? Das Mädchen würde hier niemals lebend raus kommen, auch wenn Zoey sie verschonen würde, dachte Zoey plötzlich klar und gefühlskalt, weil sie der dunklen Seite plötzlich Eintritt in ihre Gedanken-und Gefühlswelt gelassen hatte. Ihr Blut pochte in ihren Adern und sie wusste, sie musste es tun! Sie hatte gesehen, wie Yui es mit ihren Eltern getan hatte, und sie erinnerte sich, wie sie ihr sogar bei der Vertuschung geholfen hatte. Sie hatte gesehen, wie am Strand eine ganze Familie durch Janus getötet wurde und hatte es überstanden. Sie hatte Kreaturen der Finsternis die Köpfe abgeschlagen und musste nun den Mut finden und es tun! Der Kampf um den Tod begann und es sollte nicht ihr eigener sein! Sie hatte den Willen zu überleben! Ihr wahrer Kampf spielte sich im Inneren ab!

Die Augen weit aufgerissen und total verängstigt, sah das junge Mädchen sie an. Zoey verspürte kein Mitleid und das Mädchen wirkte sogar erfrischend und gut auf sie in ihrem Zustand der Angst und Verzweiflung! Sie flüsterte bittend, es nicht zu tun. Ihr Meister flüsterte ihr zu, es zu tun und frei zu sein. Wieder Herr seines eigenen Lebens zu sein, war ihr auch sehr wichtig, dachte sich Zoey. Und die dunkle Seite der Macht bot erstmal Freiheiten! Immer noch sah sie wie gebannt das Mädchen an. Doch Zoeys Blick wurde fester und lösungsorientiert, während die Finsternis an ihrer Seele fraß und sie dachte nun nur noch darüber nach, wie sie es tun sollte? Sie fürchtete sich davor! Sie könnte versuchen sie mittels der Macht am Hals zu packen und zu zu drücken, bis das Leben aus ihr wich und sie mit der Macht nur noch eine leblose Hülle in den unsichtbaren Händen hielt. Das war unblutig und sie müsste sich ihr nicht nähern. Doch was so einfach klang, bedurfte einiger Sekunden, Sekunden, in denen sie röcheln und um Luft ringend kämpfen würde. Würde das Zoey bis zuletzt durchstehen? Zoey sah im Geiste vor sich, wie schnell ein Lichtschwert, auch schon in ihren Händen, Kreaturen den Kopf abgeschlagen hatte. Es ging schnell und durch wie Butter. Es lag ihr fern das Mädchen und sich selbst zu quälen. Sie müsste nur einen kurzen Hieb machen und richtig am Hals ansetzen, dachte Zoey pragmatisch von der Kraft der dunklen Seite gestützt, während sich Finsternis und dunkle Macht um ihr Herz legten und es war, als würde ihr Herz immer mehr gefrieren.

Nochmal rief sie sich ins Gedächtnis, dass der Gebrauch der Macht über ihr Überleben und ihren Erfolg entscheiden würde und sie sich selbst beschützen könnte und frei wäre. Die Entscheidung war gefallen. Sie hatte diesen Weg der Dunkelheit eingeschlagen und nun sollte sie sich der Dunkelheit völlig hingeben.


Wogen von Adrenalin und Angst schwappten durch ihren Körper! Neue Kraft wallte in ihr auf, während sie von der Angst und Verzweiflung des Mädchens labte und auch ihre Angst und Furcht in Kraft und Stärke umwandelte! Sie griff zum Lichtschwert, welches ihr ihr Meister geliehen hatte und ihn schon selbst während seiner Schülerschaft begleitet hatte und drückte den Aktivator und mit einem Zischen erstrahlte die scharlachrote Klinge in ihrer vollen Pracht. Das Schwert zitterte leicht in ihrer Hand. Es würde nicht leicht werden. Doch ihren Meister im Nacken und das Schwert des Todes über ihrem Haupt im Geiste spürend, nahm sie ihren Mut zusammen und hob die Klinge, ihre Augen loderten bernsteinfarben auf und dann ging alles ganz schnell! Mit einem Mal rollte der Kopf über den flauschigen Teppich und Zoey sank erschöpft auf ihre Knie und ließ ihr Schwert aus der Hand fallen, welches sich sogleich deaktivierte und seufzte erleichtert auf. Es war vollbracht! Nein, sie weinte nicht vor Kummer und Schmerz über ihren Mord an einer Unschuldigen! Sie weinte vor Glück, sich befreit zu haben und spürte, wie das genommene Leben ihr neue Kraft gab! Sie war stolz auf sich!


Taris, Sektor 7, in der Wohnung der Lemurs, Wohnzimmer: Meister Saphenus Lemur und Schülerin Zoey und eine weibliche Leiche einer jungen Studentin
 
[Taris | Sektor 7 | Apartment der Professoren Lemur] - Saphenus; Zoey Liviana; Dana (NPC)

Saphenus brannte vor Neugierde auf das, was Zoey tun würde. Er spürte ihren inneren Konflikt und den Kampf, den sie mit sich selbst austrug. Sie starrte dem jungen Ding in die Augen und vermutlich sah sie sich selbst in ihr, ihre eigene Vergangenheit und ihre eigenen Ambitionen. Dennoch schien ihr bewusst zu sein, dass eben jener Teil ihrer selbst sterben musste um etwas Neuem Platz zu machen, das nicht an dessen Seite friedlich existieren konnte. Mehr und mehr spürte Saphenus, wie sich eine finale Entscheidung in ihr festigte und seine Lippen verformten sich zu einem boshaften Grinsen. Das stockte erst, als er erneute Zweifel und Unruhe in ihr spürte bis er begriff, dass sich diese nicht auf ihre konkrete Entscheidung, sondern vielmehr auf die Umsetzung jener bezogen. Innerlich lachte er darüber, dass seine Schülerin offenbar nicht wusste wie sie ihr Opfer am besten tötete. Ihm fielen so viele Möglichkeiten ein, die das Leben der jungen Studentin beenden konnten, doch Zoey brauchte noch Zeit und er war gewillt sie ihr zu geben.

Dann ging plötzlich alles doch sehr schnell. Mit einem Zischen erwachte Zoeys Lichtschwert zum Leben, die rote Klinge fraß sich in den Raum. Präzise glitt sie durch die Luft und durchtrennte den Hals der Studentin wie Butter. Ihr Kopf sank von ihren Schultern herab, landete mit einem dumpfen Geräusch auf dem Teppich und rollte von ihnen weg. Mit etwas Verzögerung sackte auch der restliche Körper in sich zusammen und kippte zur Seite. Es floss kein Blut, die Klinge hatte die Schnittstellen sauber verbrannt. Zoey ließ das Lichtschwert fallen, dessen Klinge sogleich erlosch und sank auf die Knie. Dicke Tränen strömten aus ihren Augen und liefen die Wangen herab, doch es waren keine Tränen der Scham oder des Kummers. Sie zeugten stattdessen von dem Gefühl der Befreiung und Erlösung, das sie empfand und aus all den Poren ihres Körpers verströmte. Saphenus lächelte sie an.


„Du hast es vollbracht.“, verkündete er feierlich. „Du hast den ersten Schritt auf dem Weg zu einem vollwertigen Mitglied des Ordens der Sith getan. Spürst du, wie dich die Macht befreit hat? Unser Kodex besteht nicht aus leeren Worten und hohlen Phrasen. Er lebt in dir, in mir und der lebendigen dunklen Seite. Wenn du ihn befolgst, kann dir niemand etwas anhaben. Du wirst dich erheben und Dinge von wahrer Größe vollringen. Zögere niemals, habe kein Mitleid, keine Reue und keine Scham. Sie zieren sich einer Sith nicht. Alles, was du tust, muss von Überzeugung geprägt sein. Der Überzeugung, zu deinem eigenen Wohl zu handeln. Dana, deine innere Dana, stand dir nur im Weg. Indem du sie vernichtet hast, hast du dich deines eigenen Ballasts entledigt. Sie musste sterben, ihr Schicksal war besiegelt als sie die Klingel dieses Apartments betätigt hat. Vertrau mir, tief in ihrem Inneren wusste sie das auch.“ Er ging zu seiner Schülerin, beugte sich zu ihr herunter und legte seine knöcherne Hand auf ihre Wange. Dann zwang er sie dazu aufzustehen. Ihr Lichtschwert flog vom Boden in seine andere Hand. Er reichte es ihr und wischte die Tränen von ihrer Wange. „Erinnere dich an dieses Gefühl, wenn du wieder vor so einer Entscheidung stehst. Dann wirst du nicht mehr zögern.“ Er bekräftigte diese Worte mit einem Nicken, dann wurden seine Gesichtszüge wieder ernst. „Doch noch kann ich dich nicht befördern. Dafür musst du mir mehr zeigen! Räum die Leiche weg, am besten in das Badezimmer. Sobald wir Besuch kriegen, würden die sterblichen Überreste unsere Gäste nur verstören!“

Saphenus setzte sich in den Sessel und wartete, bis Zoey seiner Aufforderung nachgekommen war. Seine Hände ruhten in seinem Schoß, der Gehstock lehnte an dem Sessel. Sein Bein schmerzte nicht und Argwohn regte sich in ihm. War es Hybris wirklich gelungen den Schmerz durch seine Reinigung zu beseitigen oder war es eine Illusion und bald würde er noch stärker wiederkommen? Es war Ironie des Schicksals, das er plötzlich mit dem Sith zusammenarbeiten wollte, dessen Vernichtung er sich einst geschworen hatte. Doch vielleicht stand dieser Tag doch noch bevor, nachdem er von seinem Wissen profitiert hatte und über ihn hinausgewachsen war. Mitten in diesen Überlegungen zuckte Saphenus zusammen. Er spürte die Aura seines Meisters, einen kurzen und dennoch deutlichen Augenblick lang nahm er sie nicht weit von sich entfernt war. Sie war begleitet von dem Sterbensschrei eines anderen, dessen Aura Saphenus nicht kannte und die deutlich von der dunklen Seite der Macht geprägt war.
„Hmm.“, entfuhr es ihm. Zoey kehrte aus dem Badezimmer zurück, er bedeutete ihr sich auf die Couch zu setzen, auf der vor wenigen Minuten noch Dana platzgenommen hatte. Beide schwiegen sich an bis er das Wort ergriff.

„Sith sind keine Monster.“, begann er. „Wir haben nur begriffen, dass die Welt keine Rücksicht auf den Einzelnen nimmt. Entweder nimmt man sich, was einem zusteht oder man sieht dabei zu, wie es andere machen. Gewalt ist dabei eines der Mittel, aber sicher nicht das einzige. Sieh dir @Janus Sturn an: er musste dich nicht dazu zwingen mit ihm zu schlafen. Er hat sich anderer Fähigkeiten und Methoden bedient. Dennoch dürfen wir im Äußersten nicht vor Gewalt zurückschrecken. Deshalb ist diese Lektion so wichtig. Wir dürfen nicht zögern die Leben anderer zu beenden um unsere Ziele zu erreichen. Vollkommen egal um wen es sich dabei handelt.“

Ein klackendes Türschloss unterbrach ihn, augenblicklich wurde er still. Aufregung machte sich in seinem Körper breit, schnell setzte er sich gerade hin. Ein fröhliches Stimmenwirrwarr erklang aus dem Flur, seine Mutter lachte und weckte damit Erinnerungen aus seinen Kindheitstagen. Zweifel stiegen in ihm auf. War er wirklich bereit sich ihnen zu stellen, würde er endlich Anerkennung für seine Taten bekommen? „Wo kommt denn der ganze Dreck her?“, bemerkte seine Mutter, eine sanfte Strenge lag in ihrer Stimme. „Als wir gegangen sind, war der Boden sauber.“, erwiderte sein Vater und deutliche Skepsis war zu hören. Schritte ertönten und Saphenus spürte, wie sie sich ihm näherten. Er spürte Vorsicht, Misstrauen und einen Hauch von Angst und diese Gefühle ärgerten ihn, denn er war ihr Sohn und durfte sich hier aufhalten. Schließlich betraten sie das Wohnzimmer, ihre Angst wuchs. Langsam erhob sich Saphenus aus seinem Sessel und sah seine Eltern an. „Hallo Mama, hallo Papa.“, sagte er und lächelte.


[Taris | Sektor 7 | Apartment der Professoren Lemur] - Saphenus; Zoey Liviana; Seline und Gordon Lemur (NPCs)
 
[Taris System - Taris - Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7 - Oberfläche - verlassenes Lager - Unbekannte Frau(Lilith), Darth Hybris und Galain (NPC)]

Ihre Worte machen nicht unbedingt Mut. Nur das Offensichtliche zu wiederholen oder auszusprechen war kaum seine Aufmerksamkeit wert. Für einen Augenblick war er versucht, sie doch zu töten, seufzte dann aber innerlich. Er brauchte tatsächlich eine Art Mädchen für Alles. Vor allem für die Drecksarbeit und dabei konnte er das fragile Wesen vor sich gleich einmal zerbrechen. Unweigerlich verglich er sie mit Deira, die auch eine Frau und zuvor Sklavin gewesen, aber nicht annähernd so schwach gewesen war. Wie auch Zoey, schien diese Jüngerin vor ihm, viel zu lange in einer heilen Welt gelebt zu haben, sodass sie beinahe vor Furcht verging. Taris würde sich jedoch schleifen, zerbrechen und mehr als einmal zu Boden werfen. Sollte sie die Kraft haben aufzustehen, sie würde leben. Aber das würde er ihr nicht sagen. Er würde ihr nichts versprechen, ihr keinen Hoffnungsschimmer am Horizont aufzeigen. Entweder sie besaß den Ehrgeiz und Willen von sich aus oder sie würde sterben. Hybris hatte die Schnauze voll davon Motivation in anderen zu wecken.

„Taris wird dein Schmiedeofen sein. Entweder du hast von dir aus die Stärke um ihn zu überleben oder das wars. Tue was ich dir sage und ich übernehme zumindest in einem von hundert Fällen deinen Schutz.“


Hybris wies auf das Lager.

„Wir gehen tiefer rein und dort ist die Luft tödlich. Such dir eine Maske.“

Als sie sich langsam in Bewegung setzte, hatte der Sith noch eine letzte, inzwischen klassische Anweisung.

„Und nenne mich Hybris. Ich habe den Namen nicht gewählt, damit man mich ständig nur Lord nennt und verzichte auf jedwedes auf die Knie fallen. Wir wissen beide wie wir zueinander stehen.“


Sie bestätigte, dass sie verstanden hatte, dann ging sie weiter suchen. Ihr potentieller Meister sah sich ebenfalls noch einmal um und sondierte die Umgebung dabei auch mit der Macht. In der näheren Umgebung gab es keinerlei Machtnutzer mehr und auch Ghoule schienen sich fern zu halten. Der Boden unter seinen Füßen war durch jahrelanges darüber trampeln und kaum bis gar keinem Regen so dicht und fest, dass Hybris kaum Fußspuren und Abdrücke ausmachen konnte, fand schließlich aber doch genug, um die vermutliche Abzugsroute der Rakghoule feststellen zu können. Schleifspuren und dunkle Punkte, die Blutstropfen sein mochten, komplettierten das Bild und stützten seine Vermutung. Etwa fünf Minuten später hatte die junge Frau eine Maske gefunden und fingerte nun an ihr herum.

„Solltest du Taris überleben, dann wirst du mit deinem Namen angesprochen. Bis dahin mache ich mir nicht die Mühe ihn mir zu merken. Du wirst vorerst M1 heißen.“


Sie signalisierte erneut es verstanden zu haben.


„Überprüf den Füllstand der Kapseln“sagte er danach und deutete auf die kleinen Zylinder links und rechts neben dem Mittelstück ihrer Maske. Daraufhin wanderten ihre Augen innerhalb der nicht verspiegelten Maske umher und fanden wohl irgendwann eine Anzeige. Die Plünderer schienen ein paar Masken zurückgelassen zu haben, obwohl auch sie diese brauchen mochten. Doch dringender brauchte man wohl diese Zylinder, sodass eine Suche nach ihnen aussichtslos erschien.

„Wir gehen weiter.“

Ein Machtnutzer wie Hybris, der vor allem auch noch ein Alchemist war, konnte die Luft mit der Macht filtern bzw. sie eine Weile anhalten, doch die Jüngerin würde dann vermutlich an irgendwelchen Lungenverätzungen sterben. Noch so eine Lektion, wo sich der Lord nicht einmischen würde. Sollte er eine solcher Kapseln sehen, er würde es ihr nicht einmal sagen. Sie musste selbst darauf achten. Eigentlich würde er sie auch nur vor Rakghoulen beschützen. Säuren, Chemikalien, giftige Luft, herabfallende Trümmer, einstürzende Gebäude, ein nachgebender Boden und andere Gefahren waren nicht seine Sache. Er würde nur Galain und sich selber schützen. Offensichtlich war er dennoch nicht bereit sie blind in jede mögliche Gefahr laufen zu lassen. Ganz ohne FÜhrung auf Taris überleben? Sie? Unwahrscheinlich. Er musste ihre Überlebenschancen wenigstens auf über Null anheben. Aber nicht viel weiter.

Da Hybris nicht wieder Richtung Fury gehen wollte, ging er in die, aus der der Technomant gekommen war. Ein Schiff fanden sie jedoch nicht. Da der Lord jedoch danach suchte, entdeckte er schließen Spuren, die auf eine Landung hinwiesen. Dort stehend, sah er aber nichts, auch nicht als er den Kopf in den Nacken legte. M1 mochte mehr wissen, doch so wirklich interessierte es Hybris nicht. Also ging es kommentarlos weiter. Vorbei an zerbombten Wolkenkratzern, halb zerfressenen Straßen, Bombenkratern, widerstandsfähiger Vegetation und kleinen Bächen und Tümpeln aus Flüssigkeiten, in die kein normales Lebewesen fallen sollte. Der Gestank wurde mal schlimmer, mal wieder besser, mal einfach nur auf eine andere Art nervig und belastend. Selten schien sich ihnen auch eine Form von Nebel in die Quere zu stellen. Da Hybris an keinen klassischen aus Wasser dachte, sondern an Kleidung zersetzende Säure, umgingen sie diese immer und erreichten dann schließlich einen Tunnel unter einem beinahe intakten Wolkenkratzer. Der führte nicht wirklich weit hinunter, würde aber dennoch ein paar Tonnen Durastahl und Beton über ihre Köpfe schweben lassen. Lust darauf hatte Hybris nicht. Sein Scanner wies aber dennoch in diese Richtung...

[Taris System - Taris - Trümmerstadt in relativer Nähe zu Sektor 7 - Oberfläche - vor einem Straßentunneleingang - M1(Lilith), Darth Hybris und Galain (NPC)]
 
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