Cailyn schrieb:
Es sind noch alle drei da, und die Beziehungen sind auch noch da, ja, aber da müssten sie schon sehr vom Buch abweichen, wenn sie in Mockingjay eine typische Dreiecksgeschichte einbauen wollten. Das gibt das Buch einfach nicht her, und bisher sind die Filme sehr dicht am Buch geblieben.
Naja nachdem du ja schon gesagt hast, dass die anderen beiden Filme sehr nah ans Buch rankommen und hier schon eine SEHR typische Dreiecksbeziehung vorherrscht gehe ich nicht davon aus, dass man viel abweichen muss vom Buch um das zu bewerkstelligen, vor allem wenn man diesmal einen Zweiteiler fuellen muss. Da kann man schon mal einige schmachtende, vorwurfsvolle Blicke einbauen. Recht viel offensichtlicher als bisher muss die Dreiecksbeziehung sowieso nicht mehr wirklich sein...
Ob gerade diese Szene im Buch viel intensiver ist, kann ich nicht mehr sagen, zu lange her, aber insgesamt sind die Bücher nicht wirklich "gewalttätiger" als die Filme (oder vielleicht habe ich zu wenig Fantasie?). Gerade in "Catching Fire" sind die Hunger Games fast 1:1 aus dem Buch übernommen, da wurde nichts geschnitten oder verharmlost. Ich habe erst den Film gesehen und kurz danach das Buch gelesen (so herum, was sicher einen Unterschied macht) und fand das Buch keinesfalls härter.
Ach das ist ja sowieso immer so eine Sache. Natuerlich kann man Gewaltszenen in einem Buch nie so direkt zeigen. Vieles was sich gelesen gar schrecklich anhoert, ist visuell dann eventuell gar nicht so schlimm.
Ich finde nicht, dass man sich da Wort fuer Wort ans Buch halten muss, sondern ruhig ein bisschen interpretieren kann. Es handelt sich hier um zwei verschiedene Medien und Action- bzw. Gewaltszenen lassen sich im Film einfach besser bewerkstelligen als im Buch.
Und die Digitalen Hunde sind wohl wirklich ein Witz gegen das, was im Buch passiert - genau wie die Tatsache, dass der Fake-Freund von Jennifer Lawrence am Ende sogar sein Bein amputiert bekommt oder ihr Trommelfell platzt und sie komplett panisch deswegen wird...
Also da fehlt doch allein durch die drei Beispiele, die ich bisher am haeufigsten fuer Verschlechterungen von Buch zu Film gelesen habe einiges an Gewalt im Film verglichen mit dem Buch...
Das gibt das Buch aber gar nicht her.
Wie oben erwaehnt, das erste Buch hat viel hergegeben was nicht verwendet wurde... warum baut man nicht Aspekte die damals aus Budgetgruenden vielleicht nicht moeglich waren nicht jetzt ein um den Film ein bisschen beaengstigender und spannender zu machen???
Ob das Buch mehr hergibt oder nicht kann ich nicht beurteilen weil ich es nicht gelesen habe...
Gewalt stört doch in den USA normalerweise nicht, nur Sex oder Schimpfwörter. Ich kann mir zwar gut vorstellen, dass die Geldgeber darauf dringen, doch PG13 zu erreichen, denn welcher Jugendliche geht schon gerne mit seinen Eltern ins Kino (denn rein darf man in den USA ja in jedem Alter, solange ein Elternteil dabei ist, anders als bei uns)? Bei den Tributen von Panem finde ich die Kritik, dass die Filme aus diesen Gründen zu weichgespült seien, nicht nachvollziehbar. Schon die Bücher sind für Jugendliche gedacht, die Gewaltdarstellung an sich ist weder in den Büchern noch in den Filmen das Hauptanliegen oder der Punkt, der es so bedrückend macht, und die Unterschiede zwischen Buch und Film sind gering.
Es gibt so viele Dinge, die sich Produzenten und Autoren heutzutage nicht mehr trauen. Das faengt doch schon bei ganz einfachen Blockbuster-Action-Filmen an. Wo frueher noch brutale und gewaltsame Szenen einen Schauer bei den Zuschauern erzeugt haben, hat man heute 0-8-15-Gewalt die komplett Austauschbar ist von der die Macher ausgehen, dass die Zuschauer daran gewoehnt sind und damit schon umgehen koennen.
Und es geht jetzt hier nicht darum, dass wir als Zuschauer einfach abgehaertet sind, denn mich "schocken" so manche Gewaltszene aus FSK16 Filmen von den 80ern auch jetzt deutlich mehr als vergleichbare der heutigen Zeit.
Insgesamt kann man also sagen, dass die Filmemachen ihre Kreativitaet zugunsten vermeindlicher Massentauglichkeit zurueckschrauben.
Sexuelle Anspielungen und Schimpfwoerter kommen ja sowieso nur in Filme, die von vornherein an ein anderes Zielpublikum gehen... Deshalb hier nicht wirklich vergleichbar.
Nicht im Kino in Deutschland (in den meisten anderen Ländern schon). Hier darf man inzwischen seit einigen Jahren bei FSK 12 seine eigenen Kinder ab 6 mitnehmen, aber sonst gilt die FSK-Regelung. Was man zuhause seinen Kindern zeigt, wird natürlich nicht kontrolliert.
Durfte man das nicht schon immer? Ich kann mich daran erinnern, dass meine kleine Schwester damals noch zu jung fuer Titanic war, dass das aber in Begleitung der Eltern ueberhaupt kein Problem war.
Selbst ich war genaugenommen auch zu jung fuer den Film und war damals sogar ein zweites Mal nur mit Freunden und ohne Begleitung im Kino... wie schon gesagt, ich glaube, dass das einfach strenger geworden ist...
Mein Sechsjähriger ist mir kürzlich in einem Film ab 0 fast auf den Schoß gesprungen vor Angst. ROTS guckt er aber, ohne groß mit der Wimper zu zucken. In dem Alter findet er noch ganz andere Dinge bedrohlich als ich. Und natürlich würde ich Filme ab 12 immer zuerst anschauen, bevor ich meinen Sohn mit ins Kino nehmen würde. HG und CF kämen überhaupt nicht in Frage.
Hm, ich finde ROTS deutlich brutaler als HG. Ich weiss noch, dass ich in dem Alter (~6) sogar vor Vader ohne Maske und dem Imperator aus ROTJ Schiss und Alptraeume hatte... ROTS setzt dem Ganzen dann schon noch die Krone auf.
Allerdings haengt das natuerlich auch immer davon ab wie gut sich ein Kind in den Film hineinversetzen kann und wie konzentriert es bei der Sache ist. Ich bin da immer total in den Welten versunken und habe noch stundenlang nachgedacht im Anschluss. Vielleicht ist dein Sohn da aber auch noch nicht so weit oder einfach andersweitig interessiert - ist ja auch jedes Kind komplett verschieden.
Vielleicht kommt das veraenderte "Angstempfinden" auch erst noch. Ich habe zum Beispiel als Kleinkind E.T. geliebt und den Film sicher dutzende Male gesehen. Und dann bin ich aelter geworden und hatte dann auf einmal eine unheimliche Angst vor dem Ausserirdischen, warum auch immer... Das aendert sich bei Kindern denke ich mit der Wahrnehmung.
Und ich sehe auch nicht das Problem bei hyperbesorgten Eltern. FSK12 ist gut für den Umsatz, weil Jugendliche den Film so überhaupt nur im Kino sehen dürfen (oder, in anderen Ländern, ohne dass ein Elternteil mitkommt, was die Hürde ja auch erhöht).
Ich sehe das Problem eben in einer Generation von Eltern, die nicht mehr so gelassen sein koennen wie ihre eigenen Eltern. Vor allem in Amerika.
Ich weiss nicht wie viele "Organisationen besorgter Muetter" es gibt, die Sendungen schon vor dem Serienstart in bestimmten Bundesstaaten sogar komplett blocken (als Beispiel "The New Normal").
Ist aber auch egal, das hat weniger mit der FSK oder Jugendfreigabebestimmungen zu tun als mit einem wandelnden Gesellschaftsbild, das unter Killerspielen, Volksverdummung und Schul-massakern natuerlich irgendwann (teilweise auch berechtigterweise) etwas vorsichtiger werden musste.
Ist halt doof fuer uns, deren Eltern nicht bei jedem Gewaltspiel oder -film Panik hatten, unsere reine Seele waere nun fuer immer in den Faengen Satans...