Thearterra, Tempelberg, Eistempel, Energiekugelraum: Zoey, Yui, Elise, Sari, Janus, Markus
Während Markus weiterhin eine gute Figur abgab und Elise ihm eine große Hilfe war, hielten sie gemeinsam den Grafen in Schach. Kestrel, Q´Tahem und Arica betraten die Räumlichkeit und gerieten dadurch wieder in Zoeys Blickfeld. Niemand schien schwerverletzt zu sein und Zoey zählte rasch mal durch, es schienen sich jetzt auch alle im Energiekugelraum zu befinden. Keiner war abhanden oder zu Tode gekommen. Ein Glück, dachte Zoey. Wie es schien, musste man gemeinsam die Sith bekämpfen, nicht alleine und hintereinander, dann hatte man bessere Chancen. Die Sith verfügten über fiese Tricks, die die Jedi nicht machten, da sie zu sehr auf Fairness und Ehrenhaftigkeit aus bzw. so erzogen waren. Zoey würde ihren Studenten in den Vorlesungen eine Menge über die Gegenspieler der Jedi und ihre Machenschaften zu berichten wissen.
Zoey musste nochmal daran denken, während sie im Rucksack nachsah, was Yui alles mit sich führte, dass Yui hier weg wollte und dies so rasch wie möglich, am besten sofort und nur mit ihr. Naja, Sari durfte auch noch mit. So ein Kindskopf, dieses Droidenmädchen! Sari hatte ihr gleich geantwortet gehabt und erklärte es Yui, so gut es ging. Zoey hatte ihren Worten danach noch hinzu gefügt:
„So etwas tun wir nicht. Wir lassen niemanden im Stich. Wir helfen uns gegenseitig und wir können uns aufeinander verlassen. Ich weiß, dass Kestrel, Elise, Markus, Sane, Wendon und Q`Tahem nie ohne uns gehen würden. Sie würden uns niemals im Stich lassen und dies tun wir umgekehrt auch nicht.“,
und Zoey lächelte Sari kurz zu. Woher sollte Yui etwas von Loyalität wissen, schließlich hatte sie sich bislang alleine durchgeschlagen, um zu überleben. Scheinbar hatte sie sich die Schatzsuche angenehmer und völlig anders vorgestellt!
Yui hatte Sari scheinbar etwas gespritzt und dies ohne zu fragen. Es schien zwar hervorragend zu wirken, aber es war natürlich Sari nicht recht gewesen, dies ohne gefragt zu werden oder wenigstens, dass es einem mitgeteilt wurde, zu bekommen.
„Yui, dies hast du doch hoffentlich nicht schon öfters heimlich gemacht?!“,
und in dem Moment ahnte Zoey, dass Yui es mit ihr gemacht haben könnte. Das war ein unheimlicher Gedanke und irgendwie beängstigend, denn wer traute einem Droidenmädchen zu, alles richtig zu dosieren?! Und, was war das für ein Mittel überhaupt?! Bislang hatten sie wohl eher alle Glück, großes Glück, gehabt!!
„Yui, sag, was ist das eigentlich für ein Mittel, was du Sari gespritzt hast?“
Q`Tahem gesellte sich zu ihnen dazu. Er quatschte, eher vor sich her brubbelnd hin, dass dies ein ungleiches Duell war.
„Was ist denn da draußen im Gang geschehen? Was war denn da los?“,
fragte Zoey sofort interessiert nach.
„Wir müssen Sari irgendwie verarzten, wie du siehst! Dieser verdammte Graf! Q`Tahem, solange wir uns darauf konzentrieren, achte du für uns auf die Geschehnisse, denn jetzt haben wir beide Sith im Raum! Nicht, das wir angegriffen werden! Ich frage mich, ob man Sane zu uns herziehen könnte?“
Plötzlich fiel Zoey auf, das doch jemand fehlte! Wendon!
„Q`Tahem, was ist mit Wendon passiert? Wo steckt er? Warum ist er nicht mit hier!?“,
fragte sie ihn aufgeregt. Sie mochte den pragmatischen hilfsbereiten Typen vom Militär!
Kestrel stand unmittelbar vor ihnen, doch mit dem Rücken zu ihnen, den Sith zugewandt und die große energiereiche Kugel dazwischen. Sari`s Meisterin war Sarissias blutende Wunde selbstverständlich nicht entgangen und provozierte jetzt den Sith damit, dass er sich mit Absicht junge untrainierte Kampfgegner aussuchte. Das mochte zwar stimmen, dachte Zoey, doch machten diese Provokationen Zoey große Angst, noch dazu der Graf auch liebend gerne darauf einstieg. Es fiel wieder dieser Name Brianna Kae, den Zoey schon in der Eingangshalle mehrfach zu hören bekam. Erschrocken blickte Zoey auf, als der Graf verkündete, er wolle Kestrel in Stücke geschnitten, dieser Brianna Kae, anstatt Blumen, schicken. Diese Sith waren wirklich zu allen Grausamkeiten bereit und ihre diesbezügliche Phantasie schien grenzenlos zu sein.
„Es wird immer besser!“,
flüsterte sie ironisch Sari und Yui zu. Zoey fragte sich, wann dies enden sollte und vor allem wie?! Sari hatte in der Zwischenzeit Yui auf ihre letzte Frage geantwortet, die irgendwie total kindlich süß war und von großer Unwissenheit zeugte, welche Machtstöße betraf. Zoey hatte sie mit ihrer Bemerkung unterbrochen und wusste gar nicht, ob die Zwei das Gespräch nebenbei zwischen Kestrel und Sturn wahrgenommen hatten, deshalb fügte sie rasch hinzu:
„Sturn meinte soeben, er wolle Kestrel zerhacken und ihre Überreste einer Brianna schicken. Ich frage mich, wer das sein soll, dass sie so oft von beiden erwähnt wird?!“
Dann sah Zoey speziell ihren Schützling Yui an, die allerdings umgekehrt ebenso auf Zoey acht gab, und gab ihr zu ihrer Frage auch noch ihren „Senf“ dazu:
„Yui, dies können nur machtsensible Leute, welche, die viele Midi-Chlorianer im Blut haben. Ich habe dies nicht! Und man muss dann dies in der Ausbildung lernen. Es erfordert eine hohe Konzentration dabei. Man nennt es Machtstoß und ja, ich würde dies auch zu gerne können. Dies können nur Jedi und Sith!“
Yui hatte ihr zwar ein Verbandpaket in die Hand gegeben, doch Zoey fand nun etwas viel Besseres in Yuis Rucksack. Etwas zum Nähen von Wunden! Es war eine moderne medizinische Erste-Hilfe-Apparatur, die dies medizinisch korrekt vornahm, denn Zoey hatte so im Hinterstübchen, dass das medizinische Nähen ein wenig anders war, als das normale Nähen von Kleidung. Sicherlich wäre es zur Not gegangen, denn in der Not musste man erfinderisch sein und zur Not musste man sich anderweitig zu helfen wissen. Es beherbergte aber das große Risiko, dass Keime in die Wunde, durch das wiederholte Einstechen der Nähnadel und das wiederholte Durchziehen des Fadens durch die Haut, eintreten würden, auch wenn man die Haut drumherum noch so gut desinfizieren würde und das Nähmaterial steril wäre. Es war wohl so, dass beim chirurgischen Nähen stets eine neue Nadel und ein neuer Faden für jeden einzelnen Stich genommen wurde. Auch wurden dabei besondere Knoten gemacht. Und die Nadeln waren anders und besonders, denn sie waren krumm.
Sari hielt sich zurück und ließ Zoey mehr oder weniger machen. Und dies machte die Archäologin dann auch. Zoey atmete dreimal tief durch, denn ihr wurde ein wenig mulmig, da die Wunde scheußlich aussah und das viele Blut, welches herunter lief und sie hatte Angst, Hand an zu legen. Zoey musste sich überwinden, doch ihr Wille war stärker als Angst und Ekel. Sie wollte Sari helfen! Wer sollte es gerade sonst tun?
„Ok, ich hoffe, du merkst nach der Betäubung von Yui nicht so viel. Ich versuche vorsichtig zu sein und es gut zu machen. Ich verspreche dir, mein Bestes zu geben. Erstmal wird es kalt!“
Zoey tupfte sanft die Wundränder mit einem desinfizierenden Feuchttuch ab. Ihre Hand zitterte dabei. Dann versuchte Zoey das Zittern in den Griff zu bekommen, hielt mit der anderen Hand die Wundränder zusammen und setzte das kleine Gerät dafür an. Es war extra für Laien entwickelt worden. Also, hoffte Zoey, dass nichts schief gehen würde.
„Achtung, schön still halten und jetzt auch nicht reden. Ich lege jetzt los! Yui, bitte halte ihren Kopf von hinten mit fest. Fass an der Stirn an!“
Es ging schneller als gedacht und wirklich einfach. Super schnell war die Wunde sauber vernäht. Zoey hatte unterm Auge begonnen und endete kurz über ihrer Oberlippe. Soweit war es wieder aufgerissen gewesen. Dann klebte Zoey wieder Bactapflaster drauf. Auch diesmal übers blutende verletzte Auge. Dann wischte sie ihr mit einem Feuchttuch das blutverschmierte Gesicht sauber. Jetzt konnte man Sari wieder ins Gesicht schauen, ohne das der Magen rebellierte.
„Puh, geschafft! Fertig!“
Zoey war, trotz der kühlen Umgebungstemperatur und dem schneebedeckten Boden, auf dem sie kniete, davon richtig durchgeschwitzt, denn sie hatte beim Helfen scheinbar mehr Angst als die Patientin verspürt! Zoey wurde hier wirklich noch zum Sanitäter!
Thearterra, Tempelberg, Eistempel, Energiekugelraum: Zoey, Yui, Elise, Sari, Janus, Markus, Arica, Kestrel, Q`Tahem