Asix
R5-A6
[Polith-System | Thyferra | Xozhixi | Raumhafenviertel | Spelunke ›Curfew‹ | Hinterzimmer] R5-A6
Asix ließ seinen Kuppelkopf um 270 Grad von links nach rechts kreisen und stellte dabei unzweifelhaft fest, dass sich in dem Hinterzimmer (das kleiner war, als er erwartet hatte) niemand aufhielt. Seine Kontaktperson befand sich nicht hier; noch nicht oder nicht mehr, das wusste er natürlich nicht. Er stieß ein enttäuschtes Quietschen aus und überlegte gerade, ob er hier warten sollte, als er hinter sich Schritte hörte. Dass das Geräusch von hinten kam, konnte er anhand seines Audiosensors nicht feststellen, aber da vor und neben ihm niemand war, ließ die Logik natürlich keinen anderen Schluss zu. Der Droide pfiff seinen Schreck heraus und drehte abermals den kegelstumpfförmigen Kopf. Seine drei ›Augen‹ fokussierten die Gestalt eines rothäutigen Humanoiden.
»Hey, Blechhaufen! Spinnt deine Programmierung oder was suchst du hier?« rief das organische Wesen in einem Tonfall, den Asix als ungeduldig und unfreundlich interpretierte.
Er antwortete mit einem Zwitschern, das, wenn der Mann ihn verstanden hätte, eine knappe Entschuldigung gewesen wäre sowie die Teilwahrheit, dass er nach einem Bekannten suchte. Da er keinen Streit wollte, wandte die R5-Einheit sich ab, um sich an dem Humanoiden vorbei durch die Tür zu schieben.
Die Entscheidung, sich nicht auf Ärger einzulassen, hatte er schnell gefällt. Etwas länger hatte er benötigt, um eine abstraktere Überlegung anzustellen. Das menschenähnliche Wesen gehörte keiner Spezies an, die er kannte; definitiv handelte es sich auch nicht um einen Iktotchi. Aber ihm fiel auf, dass es zwei stattliche Hörner hatte, eine markante Übereinstimmung mit jenem Volk, zu dem angeblich die Kontaktperson gehören sollte. Ein Zufall? Die Wahrscheinlichkeit hierfür war nicht besonders groß, wenn er überlegte, wie wenige Nichtmenschen und zugleich Nichtvratix er hier erst gesehen hatte. Auch wenn er natürlich nicht sicher sein konnte: Seiner Berechnung nach war es wahrscheinlicher, dass Borosh Vaaz (oder seine Informationsquelle) sich geirrt und diese Spezies mit den ähnlich aussehenden Iktotchi verwechselt hatte. Organische machten erschreckend häufig solche Flüchtigkeitsfehler.
Eine Entscheidung wollte gefällt sein. Und Asix entschied sich dafür, davon auszugehen, dass er hier seinen bislang anonymen Auftraggeber beziehungsweise dessen Mittelsmann vor sich hatte. Abrupt hielt er an und anstatt das Zimmer zu verlassen, rollte er rückwärts wieder hinein.
Er hatte sich auf dem Herweg Gedanken darüber gemacht, wie er mit dem Humanoiden Kontakt aufnehmen und überhaupt klarmachen sollte, was sein Anliegen war. Denn erfahrungsgemäß verlangte es nicht-mechanischen Wesen ein überdurchschnittliches Maß an Phantasie ab, um von sich aus auf den Gedanken zu kommen, dass eine R5-Einheit mehr sein könnte als ein komplexes Werkzeug. Ohne die Fähigkeit, Basic zu sprechen, waren seine Möglichkeiten begrenzt, aber es war ja Bestandteil seiner grundlegendsten Programmierung, diese effizient einzusetzen, und er hatte auch schon einige Erfahrungen sammeln können. So tat er das, wovon er sich den größten Erfolg versprach:
Der Holoprojektor in seinem ›Gesicht‹ begann zu leuchten und projizierte eine kleine Gestalt über den Fußboden zwischen dem Humanoiden und dem Droiden. Es war der Ausschnitt einer Aufnahme des Gesprächs zwischen R5-A6 und seinem Informanten Borosh Vaaz. Er änderte sie nur insoweit ab, dass das Gesicht des Krevaaki unkenntlich gemacht wurde, um ihn zu schützen.
»...Für weitere Informationen, triff dich im ›Curfew‹ mit einem Iktotchi namens Grahrk...« sagte der bläulich flackernde Vaaz mit leicht verzerrter Stimme.
Wenn der Nichtmensch nicht absolut begriffsstutzig war, musste er nun begreifen, dass der Droide nach ihm gesucht hatte. Oder er war tatsächlich nicht der Kontaktmann, sondern nur zufällig ein anderer Gehörnter im selben Raum, was aus seiner Reaktion ebenfalls erkenntlich sein müsste. Um sicher zu gehen, spielteA6 den kurzen Ausschnitt noch zwei weitere Male ab. Dann wartete er auf die Reaktion des Humanoiden. Und hoffte, dass seine Entscheidung, das Hinterzimmer nicht augenblicklich wieder zu verlassen, nicht in einen Kampf oder eine ähnlich ärgerliche Folge mündete.
[Polith-System | Thyferra | Xozhixi | Raumhafenviertel | Spelunke ›Curfew‹ | Hinterzimmer] R5-A6, Grahrk
Asix ließ seinen Kuppelkopf um 270 Grad von links nach rechts kreisen und stellte dabei unzweifelhaft fest, dass sich in dem Hinterzimmer (das kleiner war, als er erwartet hatte) niemand aufhielt. Seine Kontaktperson befand sich nicht hier; noch nicht oder nicht mehr, das wusste er natürlich nicht. Er stieß ein enttäuschtes Quietschen aus und überlegte gerade, ob er hier warten sollte, als er hinter sich Schritte hörte. Dass das Geräusch von hinten kam, konnte er anhand seines Audiosensors nicht feststellen, aber da vor und neben ihm niemand war, ließ die Logik natürlich keinen anderen Schluss zu. Der Droide pfiff seinen Schreck heraus und drehte abermals den kegelstumpfförmigen Kopf. Seine drei ›Augen‹ fokussierten die Gestalt eines rothäutigen Humanoiden.
»Hey, Blechhaufen! Spinnt deine Programmierung oder was suchst du hier?« rief das organische Wesen in einem Tonfall, den Asix als ungeduldig und unfreundlich interpretierte.
Er antwortete mit einem Zwitschern, das, wenn der Mann ihn verstanden hätte, eine knappe Entschuldigung gewesen wäre sowie die Teilwahrheit, dass er nach einem Bekannten suchte. Da er keinen Streit wollte, wandte die R5-Einheit sich ab, um sich an dem Humanoiden vorbei durch die Tür zu schieben.
Die Entscheidung, sich nicht auf Ärger einzulassen, hatte er schnell gefällt. Etwas länger hatte er benötigt, um eine abstraktere Überlegung anzustellen. Das menschenähnliche Wesen gehörte keiner Spezies an, die er kannte; definitiv handelte es sich auch nicht um einen Iktotchi. Aber ihm fiel auf, dass es zwei stattliche Hörner hatte, eine markante Übereinstimmung mit jenem Volk, zu dem angeblich die Kontaktperson gehören sollte. Ein Zufall? Die Wahrscheinlichkeit hierfür war nicht besonders groß, wenn er überlegte, wie wenige Nichtmenschen und zugleich Nichtvratix er hier erst gesehen hatte. Auch wenn er natürlich nicht sicher sein konnte: Seiner Berechnung nach war es wahrscheinlicher, dass Borosh Vaaz (oder seine Informationsquelle) sich geirrt und diese Spezies mit den ähnlich aussehenden Iktotchi verwechselt hatte. Organische machten erschreckend häufig solche Flüchtigkeitsfehler.
Eine Entscheidung wollte gefällt sein. Und Asix entschied sich dafür, davon auszugehen, dass er hier seinen bislang anonymen Auftraggeber beziehungsweise dessen Mittelsmann vor sich hatte. Abrupt hielt er an und anstatt das Zimmer zu verlassen, rollte er rückwärts wieder hinein.
Er hatte sich auf dem Herweg Gedanken darüber gemacht, wie er mit dem Humanoiden Kontakt aufnehmen und überhaupt klarmachen sollte, was sein Anliegen war. Denn erfahrungsgemäß verlangte es nicht-mechanischen Wesen ein überdurchschnittliches Maß an Phantasie ab, um von sich aus auf den Gedanken zu kommen, dass eine R5-Einheit mehr sein könnte als ein komplexes Werkzeug. Ohne die Fähigkeit, Basic zu sprechen, waren seine Möglichkeiten begrenzt, aber es war ja Bestandteil seiner grundlegendsten Programmierung, diese effizient einzusetzen, und er hatte auch schon einige Erfahrungen sammeln können. So tat er das, wovon er sich den größten Erfolg versprach:
Der Holoprojektor in seinem ›Gesicht‹ begann zu leuchten und projizierte eine kleine Gestalt über den Fußboden zwischen dem Humanoiden und dem Droiden. Es war der Ausschnitt einer Aufnahme des Gesprächs zwischen R5-A6 und seinem Informanten Borosh Vaaz. Er änderte sie nur insoweit ab, dass das Gesicht des Krevaaki unkenntlich gemacht wurde, um ihn zu schützen.
»...Für weitere Informationen, triff dich im ›Curfew‹ mit einem Iktotchi namens Grahrk...« sagte der bläulich flackernde Vaaz mit leicht verzerrter Stimme.
Wenn der Nichtmensch nicht absolut begriffsstutzig war, musste er nun begreifen, dass der Droide nach ihm gesucht hatte. Oder er war tatsächlich nicht der Kontaktmann, sondern nur zufällig ein anderer Gehörnter im selben Raum, was aus seiner Reaktion ebenfalls erkenntlich sein müsste. Um sicher zu gehen, spielteA6 den kurzen Ausschnitt noch zwei weitere Male ab. Dann wartete er auf die Reaktion des Humanoiden. Und hoffte, dass seine Entscheidung, das Hinterzimmer nicht augenblicklich wieder zu verlassen, nicht in einen Kampf oder eine ähnlich ärgerliche Folge mündete.
[Polith-System | Thyferra | Xozhixi | Raumhafenviertel | Spelunke ›Curfew‹ | Hinterzimmer] R5-A6, Grahrk