Thyferra (Polith-System)


~ Polith-System ~ Thyferra ~ Luxusyacht "Eulysia"~ Medistation ~ Steven,Michael und Crew irgendwo an Bord, Tenia, Akani und Clove außerhalb der Yacht ~


Tenias Nervosität stieg an, als sie das Rascheln hörte, dass sich für sie unendlich in die Länge zog. Der Griff um die Lanze auf ihrem Rücken wurde fester und Tenias Sinne waren bis zum Äußersten geschärft. Dann, nur Sekunden oder viel eher zeitgleich mit dem Rascheln trat eine kleine, weibliche Gestalt hinter dem Baum hervor und Tenia runzelte unwillkürlich die Stirn. Das dumpfe Gefühl, dass sie ereilt hatte verschwand nicht, sondern war so stark wie eben. Ein halbes Kind auf Expeditionsreise? Tenia selbst war oft durch die Wälder Nulls getreift, aber Null war ihre Heimat und dieses Mädchen? Sollte sie diesem Mädchen oder dieser jungen Frau glauben?
Weder ihr Lächeln, noch ihr Versuch der Beschwichtigung linderten Tenias Misstrauen ihr gegenüber. Wie war es möglich, dass sie im Schiff eben allesamt das gleiche gespürt hatten und jetzt ein Kind aus dem Dschungel trat? Etwas stimmte nicht mit ihr und Tenia würde herausfinden, was das war.
Bevor die Waldbewohnerin allerdings dazu kam, etwas zu sagen, schallte aus dem Hintergrund die Stimme Stevens, der offensichtlich mindestens so misstrauisch war, wie Tenia selbst. Was aber machte Steven hier draußen, wo er doch im Schiff bleiben sollte? Sie wollte dem Ritter einen tadelnden Blick zuwerfen, doch sein Lächeln war so entwaffnend, dass Tenia gar nicht umhin kam, ihm jenes zurück zu geben. Dann aber wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Mädchen zu.

Freundlich waren Tenias Blicke sicher nicht und vielleicht ziemte sich das nicht für eine Jedi. Aber sie waren auf einem imperialen Planeten und so wie diese Person gesprochen hatte, war sie eien Imperiale und damit ein potenzieller Feind. Ein Feind außerdem, der etwas ausstrahlte. Eine gewisse Aura, die nur Jedi oder Sith ausstrahlten. Was, wenn dieses Mädchen eine Sith war und sich nur tarnte? So würde sich das Ungute Gefühl von allen erklären.

„Bist du alleine auf Expeditionsreise? Wie bist du hier her gekommen?“

war demnach die nächste Frage, in die Tenia ihr Misstrauen einfließen ließ. Am liebsten hätte sie dieses junge Ding einfach durchsucht, doch das stand wohl kaum zur Option. Schließlich repräsentierte sie als Jedi nun auch mal den Orden jener. Gesundes Misstrauen aber konnte kaum verwerflich sein. Tenia seufzte tonlos, als sie ihre Hand, die bis eben auf ihrem Rücken geruht hatte, an die Seite gleiten ließ. Misstrauen hin oder her, offene Feindseligkeit war etwas anderes und sie hatte sich zusammen zu reißen.


„Wer bist du?“,

formulierte Tenia dann ein wenig freundlicher, ihr Gegenüber offenkundig musternd.

„Und ist dieses Messer da deine einzige Waffe?“


~ Polith-System ~ Thyferra ~ Luxusyacht "Eulysia"~ Medistation ~ Steven,Michael und Crew irgendwo an Bord, Tenia, Akani und Clove außerhalb der Yacht ~

 
[Polith-System | Thyferra | Xozhizi | Stadtzentrum | Gouverneurspalast |Festsaal ] Vilnok Moor (alias Vigo Zula), Horatio Kraym, Aviendha Cain, Alaine Aren, diverse Delegierte, Mitarbeiter und Wachleute

Zum Glück kam die nächste Frage, die sich an Vilnok Moor richtete, nicht abermals vom Vertreter der Handelsgilde. Dieser hatte wohl nur im Sinn, sich selbst zu profilieren, indem er den Senator von Vinsoth vor den Imperialen bloßstellte. So hatte eben jeder seine eigene Strategie, um die Gunst der Gastgeber zu gewinnen und dadurch seine Chance auf einen guten Geschäftsabschluss zu erhöhen... Doch die Frage kam von Horatio Kraym und war nicht in einer Weise gestellt, die geeignet war, Moor herabzuwürdigen. Im Gegenteil, sie lobte sein Geschenk und erkannte ihn als zivilisiertes Wesen mit Kunstgeschmack an. Die Frage nach der calamarischen Oper mochte den einen oder anderen Hintergedanken beinhalten, ging aber doch als harmloser Smalltalk durch. Der Chevin antwortete bereitwillig:


»Ja, ich war bereits einige Male im Opernhaus von Coral City. Allerdings nicht mehr seit dem Anschlag dort. Sie haben sicherlich davon gehört: Vor einiger Zeit haben Attentäter sich die Oper zum Ziel gewählt. Dabei kamen viele Personen ums Leben, auch Delegierte und Mitarbeiter des Senats. Das Gebäude wurde ebenfalls schwer in Mitleidenschaft gezogen und es fehlte wohl nicht viel, dann wäre es völlig versunken. Mittlerweile soll es in neuem Glanz erstrahlen und die feierliche Wiedereröffnung ist schon eine Weile her, doch hat sich mir seither nicht die Gelegenheit gegeben, es wieder zu besuchen.

Allerdings fand ich seit jeher mehr Gefallen am Baustil des Opernhauses als an seiner Musik. Echten Zugang zur Oper, insbesondere der calamarischen, habe ich nicht gefunden. Ich bin jedoch ein Freund der bildenden Künste - Malerei, Bildhauerei, vor allem Architektur - und auf diesen Gebieten sind die Leistungen der Mon Calamari wirklich bemerkenswert. Ich nehme an, viele Ihrer imperialen Mitbürger würden ihr Urteil über dieses Volk überdenken, wenn sie Gelegenheit hätten, ihre Baukunst einmal mit eigenen Augen zu sehen.«

Allerdings konnte der Senator sich nicht vorstellen, dass es jemals dazu kommen würde, dass normale imperiale Bürger sich ein eigenes Bild von Dac machen konnten. Die Waffen schwiegen und es gab eine erste wirtschaftliche Annäherung, bis zum privaten Reiseverkehr über die Grenzen beider Staaten hinaus waren es jedoch noch viele weite Schritte, die vielleicht nie gegangen wurden. Auch konnte es eigentlich nicht im Interesse des Imperiums sein, dass seine Bürger ihre Meinung von den MonCals revidierten. Sie und alle anderen nichtmenschlichen Völker als kulturell unterlegen darzustellen, war das Fundament der menschlichen Vorherrschaft in diesem Reich, das ironischerweise von einem Nichtmenschen regiert wurde, und eine Säule seiner Macht. Die Darbietungen während des Dinners hatten ja gezeigt, wie die imperialen Menschen ihre andersartigen Nachbarn gerne betrachteten: Archaische Tänze, fremdartige Mystik. Dafür war Platz in ihrem Bild der Galaxis, denn das waren Dinge, die man von oben herab betrachten und beurteilen konnte. Dass ein so offensichtlich nichtmenschliches Volk wie die Mon Calamari ein Gespür für Kunst, Architektur und Raumschifftechnik haben könnte, das ihrem eigenen mindestens ebenbürtig sein sollte, dafür gab es keinen Platz in ihrer Weltanschauung. Deshalb würden viele von ihnen auch niemals Vilnok Moor als gleichberechtigt und ebenbürtig betrachten. Vielleicht erkannten sie seine Stellung an, seine politische und ökonomische Macht, aber nicht seine Kultur. Dabei hatten auch die Chevins in ein paar Bereichen kulturelle Erfolge vorzuweisen, die in der Galaxis ihresgleichen suchten. Es war eine bittere Frucht dieser Zeit, dass gerade diese Künste nur im Verborgenen blühen durften, seit die Republik zum einzigen Garant für Vinsoths Sicherheit und Wohlstand geworden war.

Im weiteren Verlauf des Gespräches stellte sich heraus, dass es seitens einiger Teilnehmer durchaus Interesse an Dac und seinen Bewohnern gab; es wurden diesbezüglich Folgefragen gestellt. Größer als die Neugier bezüglich ihrer Kunst und Kultur war jedoch der Wunsch, mehr über ihre Fähigkeiten als Schiffbauer zu erfahren. Immerhin bauten sie einige der größten und schlagkräftigsten Schiffe der republikanischen Flotte, ohne die der Krieg mit Sicherheit anders verlaufen wäre. In dieser Rolle waren sie besonders fest im imperialen Bewusstsein verankert. So war es nicht verwunderlich, dass das Gespräch bald auf die Viscount umschwenkte, jenen Supersternenkreuzer, der vor kurzer Zeit in den Calamari-Werften vom Stapel gelaufen war. Vilnok nahm wahr, dass dieses Ereignis - kurz nach dem Friedensschluss bei Umbara - von den Imperialen teilweise als Bedrohung wahrgenommen wurde. Man wusste nicht viel darüber, aber gerade genug, um sich zu fürchten.

»Es tut mir leid, ich kann Ihnen darüber leider überhaupt nichts sagen«, wehrte der Senator die Fragen ab, die ihm diesbezüglich gestellt wurden. »Selbst wenn ich wollte und es mir erlaubt wäre, könnte ich mit Ihnen nicht über dieses Thema sprechen. Auch in der Neuen Republik unterliegen Rüstungsfragen, insbesondere so große und wichtige Projekte, der Geheimhaltung, von der Senatoren nicht in jedem Fall ausgenommen sind. Ich weiß nicht mehr darüber als Sie.«

Ganz zufrieden waren die Menschen und übrigen Nicht-Chevins mit dieser Antwort natürlich nicht, doch sie mussten sie gelten lassen. Die Gespräche wandten sich wieder anderen Themen zu. Vilnok Moor aß ein bescheidenes Stück Kuchen und folgte der Empfehlung des Kochs, einen einheimischen Obstbrand zu versuchen, dessen fruchtig-scharfe Note ihm zusagte. Mit diesem dritten Gang fand das Dinner sein Ende und schließlich löste Horatio Kraym die Runde auf. Die Gäste würden nun zurück ins Hotel gebracht werden und sollten sich am nächsten Tag wiedertreffen. Beim Gehen reichte der Senator dem Governor und seiner Stellvertreterin Aviendha Cain noch einmal die Hand und sagte:

»Ich möchte Sie zu dem gelungenen Abend beglückwünschen. Nach den kleinen Unstimmigkeiten am Raumhafen heute Morgen war das ein geglückter Einstieg in hoffentlich ebenso fruchtbare Verhandlungen. Ich freue mich auf die nächsten Tage.«

***

Nicht allzu lange hernach saß er wieder in seiner Suite im Old Imperia. Bei ihm waren die anderen Mitglieder der republikanischen Delegation und ließen den Abend Revue passieren.


»Große Gemeinsamkeiten? Dass ich nicht lache!« knurrte Senatorin Shisan Dheeb. »Ich weiß wirklich nicht, was diese Brücken sein sollen, die mich und Sie mit diesen dekadenten, rassistischen Herrenmenschen verbindet.«

Die Ishi Tib befand sich offenbar in äußerst reizbarer Stimmung. Während des Banketts war davon nichts zu spüren gewesen - sie hatte mit ihrer schlechten Meinung über die Gastgeber gut hinter dem Berg gehalten. Das zeugte von ihrer Fähigkeit als Diplomatin, jedoch nicht von ihrem Charakter. Auch ihren Einwand konnte Moor nicht gut nachvollziehen. Denn er war tatsächlich überzeugt davon, dass die von Kraym beschworenen Gemeinsamkeiten existierten und wirklich beträchtlich waren. Die politischen Systeme und deren ethische Grundsätze waren zweifellos sehr unterschiedlich und kaum miteinander vereinbar, doch das waren eigentlich nur Fassaden. Innerhalb dieser Schale waren sie alle Politiker und Machtpersonen, die stets auf der Suche nach dem Weg waren, der sie ihren Zielen näher brachte. Und sie alle waren hier, um über die Neuverteilung von Bacta zu verhandeln, also vereinte sie ein gemeinsames Interesse, das sie zu Gegnern machte, aber auch zu Gleichgesinnten. Allerdings war es kein Wunder, dass die Senatorin von Tibrin Letzteres kaum wahrnahm. Sie war ebenso wie Vilnok Moor eine sehr exotische Erscheinung in der ansonsten humanoiden Runde, dazu noch eine von wenigen Frauen unter vielen Männern. Sie hatte sich wohl kaum zugehörig fühlen können. Im Nachhinein bemerkte der Chevin, dass sie sich an den Gesprächen kaum beteiligt hatte. Zu den anderen Verhandlungsteilnehmern und den Gastgebern hatte sie wenig Zugang gefunden; das schien sie nun zu ärgern. Weit besser war das Thrissur Dumont sowie den beiden Abgesandten aus der Wirtschaft gelungen, die dementsprechend auch ein positiveres Resumee über den Abend zogen.

»Brücken oder nicht, diese Verhandlungen sind jedenfalls eine historische Chance«, sagte Sorlas Brent, der mittlerweile keinen angeheiterten Eindruck mehr machte. Das war wohl nur Show gewesen.

»Und das Bankett konnte sich sehen lassen, das Essen ebenso wie die Show«, fügte Mirco Cadian hinzu. »Governor Kraym hat als Gastgeber wirklich alle Register gezogen.«


»Wie ich Ihnen gesagt hatte«, hakte Moor ein. »Es war wichtig, gleich zu Beginn klare Verhältnisse zu schaffen, um im weiteren Verlauf Probleme zu verhindern. Ich denke, wenn uns jemand noch Schwierigkeiten macht, wird es Rycard von der Handelsgilde sein, nicht Kraym.

Wenn Sie mir weiterhin Ihr Vertrauen aussprechen möchten, werde ich auch morgen als Sprecher unserer Delegation auftreten. Mir scheint, dass ich den Governor trotz aller offensichtlichen Unterschiede gut erreichen kann und in der Wahrnehmung der Imperialen sowieso bereits als Galeonsfigur etabliert bin.«


Der Vorschlag kam nicht bei jedem gleich gut an, fand letzten Endes aber die allgemeine Zustimmung. Dumont hatte gar keine Einwände, Senatorin Dheeb stimmte letztlich wohl vor allem deshalb zu, weil sie wollte, dass ein Nichtmensch die Verhandlungen mitbestimmte und sie selbst diese Rolle nicht ausfüllen konnte. Sie schien in ihren Vorbehalten gegenüber den Menschen nicht viel weniger rassistisch zu sein, als diese selbst waren. Die beiden Wirtschaftsvertreter gaben schließlich ebenfalls ihr Einverständnis, auch wenn sie nicht der Ansicht waren, dass Moor geeignet war, für ihr jeweiliges Unternehmen zu sprechen. Die Bedenken konnte er jedoch zerstreuen, indem er zusicherte, nur als Vertreter des Senats auftreten zu wollen; das Wort für ihre Firmen zu führen, maßte er sich natürlich nicht an und aus den entsprechenden Teilen der Verhandlung wollte er sich heraushalten.

Als die vier schließlich in ihre eigenen Suiten zurückkehrten, die nicht weniger großzügig und luxuriös als die des Chevin waren, blieb dieser mit einer Art Freibrief zurück. Die anderen Delegierten hatten ihn ermächtigt, für sie das Wort zu führen. Ursprünglich hatte er niemals vorgehabt, das Heft in die Hand zu nehmen, aber in Anbetracht der derzeitigen Entwicklungen schien es ihm das einzig Logische zu sein. Mit ihrem Einverständnis konnte er den eingeschlagenen Weg nun fortsetzen. Leider aber bedeutete das, dass er seine ursprüngliche Zielsetzung für diese Konferenz modifizieren musste: Die Verhandlungen scheitern zu lassen, um das empfindliche Verhältnis zwischen Imperium und Republik zu destabilisieren, war nun keine Option mehr. Denn Erfolg und Misserfolg der Delegation würden nun direkt auf ihn zurückgeführt werden und mit einem kompletten Scheitern der Gespräche würde er sein eigenes Ansehen und seine Glaubwürdigkeit beschädigen. Von nun an musste er also sein Bestes geben, einen guten Kompromiss für die Neue Republik herauszuholen. Das Nebenziel, vielleicht auch in eigener Sache an den lukrativen Bacta-Markt heranzukommen, wollte er aber noch nicht ad acta legen.

Moor blieb nicht lange mit seinen Gedanken allein: Unmittelbar nach dem Verschwinden von Dumont, Brent, Dheeb und Cadian tauchte seine Dienerin Scothi auf. Die Chev fragte, ob er noch etwas trinken wolle, und holte auf sein Nicken hin eine Flasche Likör aus der gut ausgestatteten Bar. Das hätte natürlich auch ein Angestellter des Hotels erledigt, aber der Chevin wollte keine Fremden um sich haben, solange noch Themen zu erörtern waren, die nicht für alle Ohren bestimmt waren. Aus diesem Grund hatte seine Mitarbeiterin den Abend auch genutzt, um in seinen und ihren Räumen mehrere Geräte zu installieren, die jede Art von elektronischer Überwachung unmögich machen sollten.

»Zwei Gläser«, befahl er. Die Chev brachte daraufhin ein Tablett, das sie vor ihren Boss auf den Couchtisch stellte. Sie reichte ihm einen Becher mit der karamelbraunen, nussig riechenden Flüssigkeit und schenkte dann auch sich ein. Als sie anstießen, widmete sie ihm ein Augenzwinkern und ein Lächeln, das andere Humanoide wohl als reizvoll empfunden hätten. Moor fiel nicht zum ersten Mal auf, dass seine Mitarbeiterin ihn auf diese Weise ansah. Er vermutete, dass es ihn keine Mühe kosten würde, sie in sein Bett zu bekommen - darauf schien sie abzuzielen. Aber sein Interesse war gleich null: Chevs und anderen Nicht-Chevins übten nicht die mindeste erotische Anziehung auf ihn aus. Er konnte sich nicht vorstellen, dass es umgekehrt anders war. Wenn Scothi überhaupt etwas an ihm attraktiv fand, dann höchstens seine Macht. Es war aber wahrscheinlich, dass sie eventuelle Gefälligkeiten über ihren eigentlichen Job hinaus nur in Betracht zog, um ihre eigene Stellung zu verbessern. Als Geliebte des Vigo hätte sie eine ganz andere Position inne als bisher. Sie kannte wenige Skrupel und ließ keine Chance ungenutzt verstreichen; genau deshalb war sie so wertvoll für Zula. Doch wenn sie ihm nützlich sein wollte, musste sie das auf herkömmliche Weise tun.

»Ich habe eine Aufgabe für Sie, Scothi«, sagte er.

»Jemand hat sich Ihre Abneigung zugezogen, Boss?«


»Allerdings. Aber bisher gibt es keinen Grund, radikale Maßnahmen in Betracht zu ziehen. Ich brauche Informationen über zwei Personen, von deren Anwesenheit ich im Vorfeld nichts wusste, deren Rolle mich aber interessiert. Die eine heißt Alaine Aren und tritt als Mitglied von Viraxo Industries auf. Allerdings ist sie nicht die eigentliche Abgesandte, sondern angeblich dessen Beraterin; nun frage ich mich: Warum sitzt sie dann mit am Bankett? Niemand sonst hat seine Mitarbeiter und Berater mitgebracht. Möglicherweise ist sie nicht, was sie zu sein vorgibt. Etwas muss dahinter stecken und ich will wissen, was es ist.

Bei der anderen Person handelt es sich um die Opernsängerin Celessa Nayva. Sie war Teil des Unterhaltungsprogramms, aber das muss nicht heißen, dass sie unwichtig ist. Ich möchte herausfinden, ob sie in einem persönlichen Verhältnis zum Governor steht, brauche also Auskünfte darüber, ob und wie oft sich die beiden schon früher begegnet sind.«


»Es wird nicht einfach, an solche Informationen heranzukommen«, sagte die junge Chev. »Eine Nachricht an das Netzwerk des Syndikats zu schicken, ist riskant. Ich möchte wetten, dass jede Nachricht, die von der Democracy abgeschickt wird, vom imperialen Geheimdienst abgefangen wird.«

»Ebenso alle, die über die Bright Giant verschickt werden«, ergänzte der Vigo-Senator. »Die verstehen ihr Handwerk. Aber vielleicht gäbe es eine Möglichkeit, andere Kommunikationsnetze zu nutzen?«

»Tut mir leid, Senator: Das ist nicht mein Fachgebiet. Ich kann Ihnen in vielen Bereichen nützlich sein, aber als Hacker tauge ich nicht.«

»Vielleicht sollte ich auf der nächsten Reise dieser Art auch dafür eine Fachkraft mitnehmen«, dachte der Vigo laut. »Gut, dann muss es anders gehen. Schicken Sie die Anfragen ganz regulär an mein Büro auf Mon Calamari. Dann erfährt das Imperium eben, dass ich über Aren und Nayva Nachforschungen anstelle. Das verringert die Vorteile, die sich daraus ergeben können, aber macht sie nicht vollends zunichte. Sie werden annehmen, dass ich nur soviel erfahre, wie die Daten der republikanischen Behörden hergeben. Aber Callibis wird die Anfrage auch an meine Organisation weiterleiten.«

»Ich kümmere mich darum, Sir. Kann ich sonst noch irgendetwas für Sie tun?«

»Ja, Sie können mir nachschenken, und gönnen Sie sich selbst auch noch einen. Danach werde ich schlafen gehen und Sie sollten das auch tun. Die Verhandlungen werden nicht einfach und ich habe das Gefühl, dass auch auf Sie in den nächsten Tagen viel Arbeit zukommt. Vielleicht werde ich auch Ihre eigentlichen Talente noch in Anspruch nehmen müssen.«

Das glaubte er nicht wirklich, doch ausschließen konnte er es nicht. Die Killerin lächelte bei dieser Ankündigung jedenfalls zufrieden: Sie war stolz auf ihr Handwerk und hielt sich für ein besonderes Talent. Vielleicht war sie das auch. Nachdem ein zweiter Likör getrunken war, verabschiedete sie sich mit einer demütigen Verbeugung, wie sie einem mächtigen Diktator des Chevin-Volkes nach vor-republikanischen Bräuchen zustand, und verließ dann seine Suite. Moor zog sich ebenfalls zurück.

***

Der nächste Arbeitstag begann mit dem Sonnenaufgang, der sich um diese Jahreszeit sehr früh am Morgen ereignete. Der Senator ließ sich vom Hotelpersonal ein reichhaltiges Frühstück mit einem mächtigen Pott eines koffeinhaltigen Getränks servieren, bevor er sich für die Fahrt zum Gouverneurspalast fertig machte. Während er gestern für die Kameras eine recht festliche Robe getragen hatte, fiel seine Wahl nun auf einen schlichteren, zweckdienlicheren Umhang in dunklem Grau mit dezenter Musterung. Zur verabredeten Zeit traf er sich in der Lobby mit den anderen Delegierten der Neuen Republik. Draußen standen schon Fahrzeuge bereit, die sie - begleitet von einer Eskorte auf Speederbikes, die zugleich ihrer Sicherheit wie wohl auch ihrer Überwachung dienten - zum Palast brachten. Am Eingang wurden sie von einer Ehrenwache aus Sturmtruppen in Empfang genommen, bevor ein uniformierter Mitarbeiter der Verwaltung sie in einen Besprechungsraum führte. Sie waren nicht als erste, aber auch nicht als letzte eingetroffen. Der Governor sowie sein Vize erschienen, als kurz darauf die noch Fehlenden angekommen waren und die Runde vervollständigten. Natürlich sprach Kraym zunächst einige Grußworte an die Versammlung. Dann jedoch kam er rasch auf den eigentlichen Zweck dieser Konferenz zu sprechen. Vilnok Moor bot sich nun die Gelegenheit, im Namen des Senats vorzutragen, was sich die Delegation von den Verhandlungen versprach:

»Verehrter Mr. Governor, Miss Lieutenant Governor, wie Sie wissen, wurde im Vertrag von Umbara bereits eine Quote für die Verteilung der thyferranischen Bacta-Produktion festgelegt, wobei der Neuen Republik bereits das Vorkaufsrecht für einen gewissen Prozentsatz zugesichert wurde. Allerdings stellt dieser Passus eine Übergangsregelung dar und sieht ausdrücklich Nachverhandlungen vor. Wir sind hier, um im Namen des Völkerbundes darüber zu sprechen, wie eine langfristige Regelung gestaltet werden kann. Es ist unsere Absicht, eine Übereinkunft zu erzielen, die eine größere Menge zur direkten Lieferung an die Republik ohne Zwischenhandel und zu einem vertretbaren Preis vorsieht.

Vor dem Vertrag war es die Politik des Galaktischen Imperiums, den Zugang der Neuen Republik zum dringend benötigten Bacta möglichst einzuschränken. Diese Haltung ist verständlich, da das Mittel auch dazu eingesetzt werden kann, nach einer Schlacht die Kampfkraft verwundeter und erschöpfter Soldaten rasch wiederherzustellen. Da die Waffen zwischen unseren Flotten und Armeen nun schweigen, ist Bacta jedoch nicht mehr vornehmlich ein Rüstungsgut. Nicht mehr militärstrategische Erwägungen sollten diese Debatte dominieren.

Beide Nationen sind vom Krieg gezeichnet. Auf beiden Seiten hat es Zerstörung, Leid und Tod gegeben und sind Flüchtlingsströme zu bewältigen. Das Interesse der Neuen Republik am Erwerb von Bacta begründet sich größtenteils auf dem Willen, diese Folgen des jahrzehntelangen Konfliktes zu bekämpfen. Hinzu kommt, wie Sie alle wissen, die Bedrohung durch eine Seuche, die kürzlich auf Coruscant ausgebrochen ist und sich aggressiv ausbreitet. Schon jetzt fordert sie hohe Opferzahlen. Diese Krise zu bewältigen, dient nicht nur republikanischen Interessen, denn auch imperiale Welten könnten von einer Ausbreitung der Seuche schon bald betroffen sein. Zudem ist eine rasche Eindämmung zwingend notwendig für die Stabilisierung des Corusca-Systems und der ganzen Region, die wiederum eine Grundvoraussetzung für die Aufrechterhaltung des Friedens ist. Von den Folgen wachsender Unruhe, die aus einem Mangel an Heilmitteln resultieren könnte, wären wir alle betroffen.

Aus diesem Grund ersuche ich Sie, das Anliegen des Senats wohlwollend zu prüfen. Lassen Sie in den bevorstehenden Gesprächen nicht alte Ressentiments, sondern Vernunft und Besonnenheit Ihre Ratgeber sein. Dann dürfen wir auf Ergebnisse hoffen, die beide Seiten zufrieden stellen können.

Vielen Dank.«

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Polith-System - Thyferra - Dschungel - Bereich vor der "Eulysia" - Clove, Tenia, Akani, Steven, Michael

Einen warmen Empfang konnte man es nicht nennen. Die Blicke mißtrauig zu nennen, war die höflichere Formulierung.
"Eine Teenagerin bei Einbruch der Nacht, alleine auf einer Expeditionsreise?" rief jemand von hinten. Dann tauschten die junge Frau und der Mann, der von der Rampe aus gerufen hatte ein Lächeln aus.
Dann fügte der Mann mit energischer Stimme hinzu:
"Und was ist mit dem Messer? Glaubst du das schützt dich vor Piraten!? Und woher willst du überhaupt wissen, wie Weltraumpiraten aussehen?"
In seiner Stimme lag etwas förmlich empörtes, als wäre schon der Klang des Wortes "Pirat" ein obszöne Beleidigung. Da war jemand sehr stolz auf seine Herkunft. Entweder hatten seine Eltern sehr viel Geld oder der Mann entsprang mehr oder weniger adeligen Wurzeln. Vermutlich gehörte ihm sogar das Schiff.
Selbst ein machtunsensibles Wesen konnte erkennen, dass dieser Mann aus irgendeinem Grund sauer war. Der Gang, der Blick und der gewisse Klang in seiner Stimme. Selbst wenn er ruhig und gefasst wirken wollte, diese kleinen Nuancen kannte Clove aus ihrem früheren Leben nur zu gut. Der Schiffskommandant, der sie damals als Sklavin gehalten hatte, war ein jähzorniger Säufer mit Hang zur explosiven Gewalt. In so einem Umfeld lernte man sehr schnell auf die kleinsten Zeichen zu achten.
"Oh, es war nicht meine Absicht Euch mit gemeinen Piraten in einen Topf zu werfen. Dagegen spricht auch schon allein die Qualität dieses Schiffes. Und woher ich weiß, wie solches Klientel aussieht? Ganz einfach, ich hatte zeitweilen das zweifelhafte Vergnügen, in solcher Gesellschaft mich aufhalten zu müssen. Und glauben sie mir, das war kein Zuckerschlecken. Wenn sie wüssten, was ich erleben musste, dann würden sie auch zu jedem waffenähnlichen Gebilde greifen um sich gewisse Figuren vom Hals und delikateren Stellen fern zu halten." sagte sie ruhig und ernst, aber mit einem bitteren Lächeln auf den Lippen und reckte das Kinn stolz hoch. Man hatte ihr früher viel genommen und noch viel mehr angetan. Doch jetzt hatte sie einen eigenen Stolz entwickelt und den lies sie sich von niemanden nehmen. Sollte irgendjemand versuchen ihre Gedanken, zu lesen, so würde eine Bilderflut von unbeschreiblicher Gewalt und Schmerz entgegenrollen, die sich noch tief in Clove's Unterbewußtsein finden ließen. Sie musste sich nicht mal der Fantasie bedienen, die Übergriffe hatte das Mädchen früher tatsächlich über sich ergehen lassen müssen.

„Bist du alleine auf Expeditionsreise? Wie bist du hier her gekommen?“ fragte die junge Frau mit der Lanze auf dem Rücken und schaute sie mißtrauig an. Viel hätte nicht gefehlt und sie hätte sich vielleicht noch auf sie gestürzt. Doch aus irgendeinem höheren Grund, besann sich die Frau und nahm den Hand vom Lanzengriff, seufzte tonlos und versuchte es dann mit einer verhalten freundlicheren Frage:
„Wer bist du? Und ist dieses Messer da deine einzige Waffe?“
Clove atmete kurz durch, als wollte sie sich sammeln und stellte sich mit einem freundlichen Lächeln vor:
"Die Frage könnte ich ebenso stellen, aber wir hatten ja in der Tat nicht die Gelegenheit uns vorzustellen, wie es sich zivilisierten Wesen geziemt. Auch wenn formal hier in der Runde jemand anderes den Anfang machen müsste, ich jedoch so auffordernd gebeten wurde, möchte ich mich Ihnen auch zuerst vorstellen:
Mein Name ist Clove.
Weitere Namen hat man mir nicht gegeben, die Leute, bei denen ich aufwachsen musste, hielten es nicht für nötig mit mehr als diesen Namen auszustatten, ebenso wie sie es für nicht notwendig erachteten, mir mitzuteilen wo meine Wurzeln liegen. Ich könnte es auch mit "mal hier, mal dort" etikettieren, das trifft es im Kern, wird aber als eher unbefriedigende Antwort aufgefasst.
Es ist spät und Sie scheinen offensichtlich beschäftigt, daher möchte ich Sie jetzt auch nicht mit meiner Lebensgeschichte langweilen.
Also, kurz gefasst: Ja, ich bin auf einer Expedition und ich war allein in einem Gleiter unterwegs und suchte nach einem sicheren Landeplatz, weil ich es bis zum Ziel kaum vor Einbruch der Dunkelheit schaffen würde, jedenfalls wäre es knapp geworden. Da entdeckte ich beim Überflug ihr havariertes Schiff. Das erschien mir merkwürdig und unweit auf einer kleinen Lichtung landete ich um mir die Sache mal näher anzuschauen. Je näher ich kam, um so mehr beschlich mich ein merkwürdige- ja, ein mir unheimliches Gefühl. Irgendwas ist da draußen... Daher versteckte ich mich hinter dem Baum. Ich konnte ja nicht ahnen, dass dieses Schiff über so feinfühlige Sensoren verfügt. Wobei...in der Preisklasse? Es war töricht von mir, das Gegenteil anzunehmen. Wie sonst hätten sie mich bemerken können?

Und ja....ich bin natürlich bewaffnet. Von dem Haumesser für die Dschungelvegetation mal abgesehen. Es wäre auch unklug unbewaffnet in so ein Gebiet vorzudringen. Man weiß ja nie, an wen man so gerät."
Sie sagte das mit einer Selbstverständlichkeit, als würde sie über das Wetter sprechen. Den letzten Satz formulierte sie mit einem ironischen Lächeln auf den Lippen.
"Aber bevor ich dies weiter offenlege, würde ich gern im Gegenzug erfahren mit wem ich hier die Ehre habe und was Sie hier in diesen malerischen thyferrianischen Urwald verschlagen hat? Sie werden doch sicherlich verstehen, dass ich nicht minder verwundert und vorsichtig bin, wie sie.
Ich habe meine Gründe hier zu sein und ich bin auch bereit, diese auch mitzuteilen, wenn sich die doch etwas angespannte Lage beruhigt hat und sie mich höflich darum bitten."
fügte sie mit ruhiger fester Stimme an. Sie musterte nun ihr Gegenüber genauso neugierig wie sie selbst gemustert wurde. Warum sollte sie sich benehmen, wie jemand, der bei etwas unrechtem ertappt wurde? Die Leute hier hatten offensichtlich Gründe sich der Heimlichtuerei zu bedienen.
Irgendwas hatte die Leute hier auch aufgeschreckt.
Und Clove konnte es jetzt auch spüren. Es war der zweite Teil ihres Wesens, der wesentlich ältere und grausamere geisterhafte Anteil, der wie ein dunkler Schatten hinter ihr stand. Er hatte sich beim vorherigen Versuch ihre Aura zu tarnen von ihr schrittweise gelöst und thronte nun wie eine eiskalte Nebelwolke einige Meter hinter ihr im Gestrüpp. Sie spürte es selbst im Rücken, als würden glühende Augen sie beobachten und es lief ihr ein kurzer Schauer über den Rücken. Erstaunlich, neben ihrem eigenen Körpergefühl konnte sie diesen wie anderen dunklen Aspekt wie eine zweiter Person außerhalb ihres Körpers wahrnehmen.
Sie drehte kurz den Kopf nach hinten um hinter sich zu blicken. Sehen konnte sie es nicht, so sehr sie auch angestrengt schaute... aber in den Augenwinkeln waberte im dunklen der Nacht etwas schwarzes davon und verschwand aus dem Blickfeld hinter den Bäumen.
Bei dem Eindruck schauderte es auch ihr regelrecht. In der Tat...furchteinflößend.


Polith-System - Thyferra - Dschungel - Bereich vor der "Eulysia" - Clove, Tenia, Akani, Steven, Michael
 
Polith-System - Thyferra - Dschungel - Bereich vor der Yacht "Eulysia" - Clove, Tenia, Michael, Steven, Akani


Auf Tenias Aufforderung hin raschelte das Gebüsch tatsächlich, bis es ein Mädchen offenbarte. Verängstigt trat es hinter dem Baum hervor, eine Hand fest um ein großes Messer gekrallt.
Im Moment, in dem es für Akanis Augen sichtbar wurde, war es für seine Machtsinne nicht mehr wahrnehmbar.

Interessant...

"Tun Sie mir bitte nicht. Ich war nur auf einer Expeditionsreise und sah ein offensichtlich abgestürztes Raumschiff. Ich dachte, hier würde jemand Hilfe brauchen und habe mir die Sache näher angeschaut. Dann bekam ich aber Angst, weil es kein imperiales Schiff ist. Es könnten ja Piraten oder so sein. Deswegen habe ich mich versteckt",
meinte das Mädchen.
Verlegen lächelnd hakte es in diesem Punkt nach und verstaute dann beschwichtigend seine Waffe.
Dann wandte es sich dem Raumschiff zu und meinte:

"Ein schöner Vogel...aber sieht arg ramponiert aus. Brauchen Sie Hilfe? Ich konnte so halb erkennen, dass Sie jemanden verletztes an Bord haben."

In diesem Moment kamen auch Michael und Steven aus der Eulysia. Letzterer sprach die Fremde direkt an, wandte sich danach aber gleich Tenia und Akani zu und schenkte ihnen ein Lächeln - wobei er Tenia förmlich anstrahlte. Eine Beschwichtigungstaktik? Er hatte wohl kaum vergessen, dass sie ihm eigentlich befohlen hatte, im Schiff zu bleiben.
Akani schaffte es, ein Zucken seiner Mundwinkel zu unterdrücken.

Also wenn das sich nicht zu etwas entwickelt...oder ist es schon etwas?
Im nächsten Moment sprach Steven auch schon wieder die Teenagerin an, sowohl auf ihr Messer als auch auf den Satz mit den Piraten.

"Oh, es war nicht meine Absicht Euch mit gemeinen Piraten in einen Topf zu werfen. Dagegen spricht auch schon allein die Qualität dieses Schiffes. Und woher ich weiß, wie solches Klientel aussieht? Ganz einfach, ich hatte zeitweilen das zweifelhafte Vergnügen, in solcher Gesellschaft mich aufhalten zu müssen. Und glauben sie mir, das war kein Zuckerschlecken. Wenn sie wüssten, was ich erleben musste, dann würden sie auch zu jedem waffenähnlichen Gebilde greifen um sich gewisse Figuren vom Hals und delikateren Stellen fern zu halten", antwortete diese, während ihre Lippen sich zu einem bitteren Lächeln verzogen.

Sieh einer an. Jemand kann gut schauspielen...
Der Chiss war erleichtert, dass sich die anderen ebenso misstrauisch verhielten wie er. Er hatte kurz befürchtet, es würde sich anders verhalten, schließlich sah jemand in der Tat zumindest dem Äußeren nach lediglich aus wie ein verschüchtertes Mädchen.
Doch man wurde offensichtlich nicht Jediritter, indem man leichtgläubig war.

"Bist du alleine auf Expeditionsreise? Wie bist du hier her gekommen?", fragte seine Meisterin gleich nach, einen misstrauischen Tonfall anschlagend.
Dann entschied sie sich wohl, sich zugänglicher zu zeigen.

"Wer bist du? Und ist dieses Messer da deine einzige Waffe?", setzte sie nach, diesmal jedoch freundlicher.

Die angesprochene holte tief Luft, um dann ebenfalls ein freundliches Lächeln aufzusetzen.

"Die Frage könnte ich ebenso stellen, aber wir hatten ja in der Tat nicht die Gelegenheit uns vorzustellen, wie es sich zivilisierten Wesen geziemt. Auch wenn formal hier in der Runde jemand anderes den Anfang machen müsste, ich jedoch so auffordernd gebeten wurde, möchte ich mich Ihnen auch zuerst vorstellen:
Mein Name ist Clove.
Weitere Namen hat man mir nicht gegeben, die Leute, bei denen ich aufwachsen musste, hielten es nicht für nötig mit mehr als diesen Namen auszustatten, ebenso wie sie es für nicht notwendig erachteten, mir mitzuteilen wo meine Wurzeln liegen. Ich könnte es auch mit "mal hier, mal dort" etikettieren, das trifft es im Kern, wird aber als eher unbefriedigende Antwort aufgefasst.
Es ist spät und Sie scheinen offensichtlich beschäftigt, daher möchte ich Sie jetzt auch nicht mit meiner Lebensgeschichte langweilen.
Also, kurz gefasst: Ja, ich bin auf einer Expedition und ich war allein in einem Gleiter unterwegs und suchte nach einem sicheren Landeplatz, weil ich es bis zum Ziel kaum vor Einbruch der Dunkelheit schaffen würde, jedenfalls wäre es knapp geworden. Da entdeckte ich beim Überflug ihr havariertes Schiff. Das erschien mir merkwürdig und unweit auf einer kleinen Lichtung landete ich um mir die Sache mal näher anzuschauen. Je näher ich kam, um so mehr beschlich mich ein merkwürdige- ja, ein mir unheimliches Gefühl. Irgendwas ist da draußen... Daher versteckte ich mich hinter dem Baum. Ich konnte ja nicht ahnen, dass dieses Schiff über so feinfühlige Sensoren verfügt. Wobei...in der Preisklasse? Es war töricht von mir, das Gegenteil anzunehmen. Wie sonst hätten sie mich bemerken können?
Und ja....ich bin natürlich bewaffnet. Von dem Haumesser für die Dschungelvegetation mal abgesehen. Es wäre auch unklug unbewaffnet in so ein Gebiet vorzudringen. Man weiß ja nie, an wen man so gerät."


So? Und da ist ein Messer die erste Waffe, die sie in die Hand nimmt?
Weder ihre Worte noch das ironische Lächeln linderten Akanis Misstrauen. Und wenn ein Mädchen mit Hackmessern bewaffnet durch den Dschungel marschierte - pardon, expeditionierte -, dann konnte der Chiss sich gar nicht vorstellen, dass die Lebensgeschichte dahinter so langweilig war...Er persönlich hätte sie in der Tat gern gehört.


"Aber bevor ich dies weiter offenlege, würde ich gern im Gegenzug erfahren mit wem ich hier die Ehre habe und was Sie hier in diesen malerischen thyferrianischen Urwald verschlagen hat? Sie werden doch sicherlich verstehen, dass ich nicht minder verwundert und vorsichtig bin, wie sie.
Ich habe meine Gründe hier zu sein und ich bin auch bereit, diese auch mitzuteilen, wenn sich die doch etwas angespannte Lage beruhigt hat und sie mich höflich darum bitten."


In Akani arbeitete es. Sein Vater würde ein solches Misstrauen ohne wirkliche Begründung nicht gutheißen. Doch Akani war nicht sein Vater, und sein Gefühl war ihm in diesem Fall Grund genug. Dennoch bewegte er seine Hand von dem Lichtschwertgriff weg. Zwei Zentimeter zumindest...

Da wandte die Fremde ihren Kopf nach hinten und blickte ins Gebüsch, in die Richtung, aus der auch Akani ungefähr ein drohendes Gefühl wahrnahm.
Ein Fehler, meine Liebe. Wenn du nicht machtsensitiv bist, dann ist die Eulysia ein Fisch, schoss es ihm ob dieses neuerlichen Hinweises durch den Kopf, und ein feines Lächeln huschte über seine Lippen, um sogleich wieder zu verschwinden, bevor das Mädchen wieder zu ihnen blickte.

Er überlegte. Tenia hatte sich wohl entschieden, etwas freundlicher auf das Mädchen zuzugehen, aber...Nein. Er konnte sich nicht für die anderen entscheiden, weshalb er sie nicht vorstellen würde, aber seine eigene Vorstellung würde er durchaus übernehmen. Und er hatte nicht vor, seinen tatsächlichen Namen zu nennen. Das Mädchen mochte noch so unschuldig aussehen, wenn herauskam, dass Jedi auf Thyferra unterwegs waren und sich noch dazu im Dschungel aufhielten, wo die Vratix lebten, dann konnte das ernsthafte Konsequenzen für viele Individuen haben.

Er trat einen Schritt vor, einen vollkommen neutralen Gesichtsausdruck aufgesetzt.
"Schön. Du hast dich vorgestellt, lass mich die Gefälligkeit also erwidern. Mein Name ist Mitth'res'hocon, aber belassen wir es doch bei Thresh."

Er hatte sich dafür entschieden, einen Namen zu nennen, den ein Chiss tatsächlich tragen konnte, und für den Fall, dass das Mädchen sich genauer mit seinem Volk auskannte - so unwahrscheinlich ihm das auch erschien -, das Haus Mitth gewählt, welches für militärische Angelegenheiten zuständig war. Sollte sie sich ihre eigenen Gedanken dazu machen.


Polith-System - Thyferra - Dschungel - Bereich vor der Yacht "Eulysia" - Clove, Tenia, Michael, Steven, Akani
 
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~ Polith-System ~ Thyferra ~ Luxusyacht "Eulysia"~ Medistation ~ Steven,Michael und Crew irgendwo an Bord, Tenia, Akani und Clove außerhalb der Yacht ~


Alles Mögliche hatte der Baron als Reaktion auf sein Missachten der Anweisung erwartet, doch sicherlich nicht, dass sein beschwichtigendes Lächeln tatsächlich Wirkung zeigte, doch Tenia hatte wohl mit anderen Gedanken zu kämpfen. Deutlich konnte der cirresische Thronfolger misstrauen in der Jedi-Ritterin spüren und auch in ihrer Stimmlage hören.
Leichtfertiges Vertrauen war sowieso etwas für einfältige Narren. Steven hatte schon in früher Jugend gelernt mit Politikern und Blendern umzugehen, bei beiden Personengruppen war es wichtig, nicht leichtfertig sein Vertrauen zu verschenken...und eben auch bei Fremden, besonders auf einem feindlichen Planeten.
Doch die nächsten Fragen hörten sich schon deutlich freundlicher formuliert an. Da kam dann doch wieder die Lehren des Jedi-Ordens zum Vorschein. Steven hatte das ungute Gefühl, dass die irgendwann noch mal sein Untergang sein würden.

Das fremde Mädchen ruderte auch sogleich zurück. Sie musste wohl gemerkt haben, dass Steven verärgert war oder dachte vielleicht, dass sie der Grund dafür war. Gut, gut..sollte sie ruhig verunsichert sein. So war sie weniger gefährlich, wenn von ihr tatsächlich eine Bedrohung ausging.
Die weitere Ausführung warum sie sich so gut mit Piraten auskannte, ließ Steven verächtlich schnaufen.

Piraten waren einfach eine abscheuliche Geißel für jedes Wesen in der Galaxis. Beschwichtigend erhob Steven seine Hand. Es war nicht Nötig, dass die Fremde ihre Traumata weiter offen legte.


Doch dann wurde die augenscheinliche Teenagerin wieder etwas vorlauter. Wenn es sich bei dem Mädchen um einen Menschen handelte, war das vermutlich nur die Pubertät die aus ihr sprach, dennoch würde ihr jemand irgendwann beibringen müssen, dass sich eben doch der junge Eindringling zuerst vorstellen musste.
Clove war also ihr Name. Nichts weiter, einfach nur Clove. Das war jetzt nicht unbedingt etwas Ungewöhnliches, dennoch hatte Steven gelernt vorsichtig bei Leuten zu sein, die nur einen Vornamen besaßen oder zumindest so taten..
Auch an ihrer Geschichte von der Expedition hielt sie weiterhin fest. Der Baron kratzte sich misstrauisch an seinem Dreitagebart. Irgendwas stimmte an dieser ganzen Sache nicht, doch so lange nur dieses kleine Gefühl einen Verdacht erregte, konnte Steven nicht offen handeln. Natürlich hätte er Clove erst einmal in ein Zimmer auf der "Eulysia" gesteckt, doch das geziemte sich weder für einen Baron noch für einen Jedi-Ritter der Republik. andererseits könnte man sie dort sicherlich besser vernehmen..
Steven tastete nach den Auren der Anwesenden. Besonders bei Akani, der ihn eben noch auf das Schiff getragen hatte, spürte er deutliche Anspannung und viel Misstrauen. Der Chiss tat gut daran und sollte dieses Charaktermerkmal behalten.
Als er Clove mit der Macht abtastete, kam ihm ein komisches Gefühl. Es war fast so, als ob die Machtaura erloschen war. Eine Anomalie in der Macht oder konnte die Fremde die Macht nutzen?

Steven hatte mittlerweile seinen Mantel über sein Lichtschwert gezogen. Es sollte ja nicht jeder sofort erkennen, dass sie Jedi waren. Doch vielleicht würde man sie auf diesem imperialen Planeten ja für Sith halten und das könnte sogar Clove verjagen. Zwei neugierige Augen mehr in diesem Dschungel waren zwei zuviel.
Akani stellte sich derweil mit einem falschen Namen vor. Das konnte klug sein, aber auch nach Hinten losgehen, Steven hatte auf der Gala von Graf
Sturn vor ein paar Tagen erst, schlechte Erfahrungen damit gemacht, einen falschen Namen anzugeben.

"Ich bin Baron Crant von Cirrus."
Steven machte sich keine naiven Hoffnungen. Sie waren hier auf einem imperialen Planeten und da war es mehr als Wahrscheinlich, dass sie bei und seit der Einreise schon beobachtet wurden. Die Imperialen würden seinen Namen so oder so noch erfahren. Derweil konnte er sich einen weiteren Fauxpas mit dem Herzogtum Cirrus nicht erlauben. Doch für seinen Padawan konnte er diese, vielleicht weitreichende, Entscheidung nicht treffen.

"Das hier ist Graf Winfred."
erklärte der Ritter mit monotoner Stimme und deutete auf seinen Padawan. Graf Winfred war schon seit einigen Jahren nicht mehr unter den Lebenden und so konnte man seinen Namen eher nutzen als die eines lebendigen Warrington und außerdem war die "Eulysia" bei der Einreise auf einen gewissen Graf Winfred registriert worden.

Dann streckte der Ritter die Hand in Richtung der Fremden aus.

"Da du dich ja jetzt davon überzeugt hast, dass wir keine Piraten sind, solltest du uns vielleicht deine Waffen übergeben. Mein Sicherheitschef wird sie für dich aufbewahren."
Ein bewaffnetes Mädchen, welches möglicherweise die Macht einsetzen konnte, war definitiv gefährlicher als eine Waffenlose. Auf dem Schiff waren die Messer im Moment besser aufgehoben und wenn von Clove keine Gefahr mehr ausging und sich das Kind als harmlos herausstellte, konnte man auf der Yacht gemeinsam etwas speisen.
Das ungute Gefühl hatten vor wenigen Minuten noch alle anwesenden Jedi gehabt, deshalb konnte der Baron die Teenagerin auch definitiv nicht gehen lassen. Dies würde der Thronfolger durchsetzen, egal was die anderen darüber dachten, er war der dienstälteste Jedi und hatte damit, zumindest eine gefühlte, Verantwortung für die anderen drei.
Steven blickte zu Michael und gab ihm ein Zeichen, sich bereit zu machen, die Waffen entgegen zunehmen.


~ Polith-System ~ Thyferra ~ Luxusyacht "Eulysia"~ Medistation ~ Steven,Michael und Crew irgendwo an Bord, Tenia, Akani und Clove außerhalb der Yacht ~
 
[Polith-System - Thyferra - Dschungel - Vor der 'Eulysia'- Michael, Steven, Tenia und Akani, Clove, Crew der Eulysia (An Bord; NPCs)]


Irgendetwas an der Antwort des Mädchens, dessen einziger Name Clove zu sein schien, ließ den Padawan schauern. War es die Wortwahl, welche sehr nach einem realitätsfernen Universitätsprofessor klang? War es der Eindruck, dass gesamte Rede einstudiert zu sein schien? Handelte es sich bei seinem gegenüber sogar um einen dieser schrecklichen Droiden aus der C-Serie über die im Orden gelästert wurden? Oder war es die Tatsache das eine angeblich Sechzehnjährige alleine auf Expedition gewesen sein soll? Die ganze Geschichte schien nicht ganz schlüssig zu sein. Allerdings war sich Michael nicht sicher, was es genau war. Immerhin war er in diesem Alter auch schon alleine durch die Galaxis gereist.

Aus dem Augenwinkel sah er, wie Steven sein Lichtschwert unter seinem Mantel versteckte. Vielleicht war es noch nicht zu spät, sich als etwas Anderes auszugeben, als sie eigentlich waren. Zumindest wäre es wohl unklug und könnte unschöne Folgen haben sich auf einem Imperialen Planeten als Jedi zu outen. Deshalb schob Michael sein eigenes Schwert tiefer in die Tasche der Jacke in die er es in seiner Hast gestopft hatte, rückte aber den Blaster, den er immer auf der rechten Seite trug so zurecht, dass Clove ihn sehen musste.

Als sich der Baron von Cirrus vorstellte ging es dem Jedi-Schüler durch den Kopf, dass dieser hochgeborene Spross es wirklich nicht lassen konnte, mit seinem Status zu prahlen. Oder hatte er etwas anderes vor? Vielleicht erinnerte er sich ja daran was passiert war als er zuletzt versucht hatte einen anderen Namen anzunehmen. Aber als er den Namen hörte, den ihm der cirresische Thronfolger zugedacht hatte, musste er daran arbeiten nicht loszuprusten. Winfred. Musste es wirklich so ein komischer Name sein? Oder hatte dies irgendeinen tieferen Sinn? Er war sich sicher den Namen Winfred schon einmal gehört zu haben, aber in welchem Zusammenhang konnte er sich gerade nicht erinnern.

Steven forderte das Mädchen auf ihre Waffen abzugeben. Er tat gut daran ihr alle Gegenstände die ihnen gefährlich werden konnten abzunehmen. Immerhin war es ein schwer zu glaubender Zufall das Clove ihnen im weiten Dschungel Thyferrras einfach so über den Weg laufen sollte. Bevor sie nicht wussten, wer oder was diese junge Dame war und was sie hier tat waren die Jedi gut beraten sie als verdächtiog anzusehen. Michael erwartete das nun des Barons Leibwächter vortreten und die Messer einfordern würde, allerdings konnte er Rane Arthos nicht erblicken. Fragend schaute er zu dem Ritter. Stevens Blick sagte ihm das er wohl den Sicherheitschef spielen sollte und dem Mädchen die Waffen abnehmen sollte.

Seufzend ging er auf Clove zu, entsicherte aber - so unauffällig wie nur möglich - seinen Blaster.


"Die Waffen bitte", sagte 'Winfred' mit einem Lächeln von dem er hoffte es wirke nicht allzu aufgesetzt.


[Polith-System - Thyferra - Dschungel - Vor der 'Eulysia'- Michael, Steven, Tenia und Akani, Clove, Crew der Eulysia (An Bord; NPCs)]
 
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Polith-System - Thyferra - Dschungel - Bereich vor der "Eulysia" - Clove, Tenia, Akani, Steven, Michael

Clove's Augen wanderten zwischen den Personen ihr gegenüber hin und her und sie versuchte die Gesichter zu lesen. Bei dem Chiss war es ein schwieriges Unterfangen, da dieses Volk sich extrem gut beherrschen konnten. Mit dem Exemplar hier jedenfalls würde sie nicht Karten spielen wollen. Trotzt Körperkontrolle gab es nie eine 100%ige Körperbeherrschung und Regungslosigkeit, aber in diesen roten Augen und der blauen Haut im Dunklen etwas erkennen zu wollen, war eine echte Herausforderung. Da musste sie fürs erste passen.
Ihre bisherigen Worte hatten auch nur geringfügig zur Beruhigung beigetragen. Sie wurde das unbestimmte Gefühl nicht los, dass sie Clove's Machtaura nicht nur wahrnahmen, sondern auch analysierten. In den Gesichtern der anderen konnte sie förmlich sehen, dass es im Gehirn arbeitete. Der Versuch, sich im Sinne der Macht abzuschirmen hatte also nicht ausreichend funktioniert. Ihnen völlige Harmlosigkeit vorzuspielen war also sinnlos. In Anbetracht der Ausgangslage war das eh ein aussichtsloses Unterfangen. Eine Flucht war zwar theoretisch denkbar, aber genauso auszuschließen, wie ein Gefecht. Beides mit Sicherheit blanker Selbstmord.
Auf die Aufforderung hin, sich doch auch vorzustellen, reagierte der Chiss als erstes und nannte den schwer artikulierbaren Namen Mitth'res'hocon dessen dankenswerte Kurzform "Thresh" leichter über die Zunge zu bringen schien.
"Angenehm." erwiderte Clove und nickte ihm zu.
Nichts war peinlicher als einen Namen unbewusst falsch auszusprechen. Um jemanden aufzuziehen und zu ärgern oder sich lustig zu machen, war es in ihren Augen legitim jegliche Form der Namensverstümmelung anzuwenden, wenn sich diese anbot. Den aktuellen Imperator pflegte sie schon im vorherigen Dasein als "Darth Allergious" zu betiteln und der Pointe halber ein zusätzliches "R" in den Namen zu schummeln.
Aber im Moment wollte sie es sich mit den Leuten hier nicht unnötig verscherzen. Wenn ihre dunkle Vorahnung sich als wahr heraus stellte und es sich tatsächlich um Jedi handelte (obwohl sie bislang noch nie einen zu Gesicht bekommen hatte), dann war es äußerst ungesund sich mit diesen anzulegen. Sie waren schlicht in der Überzahl und es war davon auszugehen, dass sie in irgendeiner Form ihr kämpferisches Handwerk beherrschten.
Sie waren in der Macht geschult, dass konnte sie sogar als recht frische Schülerin spüren. Waren es eventuell Sith? So grimmig, wie sie versuchten zu gucken, war es nicht auszuschließen. Sofern es der Fall war, war ihre Tarnung perfekt. Die Sith jedenfalls, die Clove zu Gesicht bekommen hatte, bevorzugten einen anderen Kleidungsstil und es handelte sich um ein ihr nicht näher bestimmbares Raumschiffmodell eines Luxusherstellers. Gefühlt zu wenig martialisch für einen Sith...wobei? Ihrer Meisterin hätte dieses Schiff auch gut zu Gesicht gestanden, aber das waren andere Maßstäbe.
Und Sith hätten vermutlich schon längst versucht, sie zu töten, wären sie in dieser heiklen Situation entdeckt worden. Und ehrlich gesagt, wäre sie darüber auch ganz froh, nicht in die Nähe eines Sith zu geraten, ohne dass ihre Meisterin dabei war.
Der Mann mit dem Kopfverband stellte sich als "Baron Crant von Cirrus" vor und wirkte mit jeder Silbe seines Namens stolz darauf. Ja, das war entweder ein echter Adeliger oder es war ein sehr begnadeter Hochstapler. Und Cirrus lag ihres Wissens nach auch nicht im Imperium, wobei man das bei den sich rasch verschiebenden Grenzen in den letzten Jahren gar nicht so genau mehr sagen konnte. Dazu bedurfte es einer Karte. Und alle Systeme konnte sie sich auch nicht merken.
Der Begleiter, der ebenfalls aus dem Schiff gestapft kam wurde als Graf Winfred tituliert und als Sicherheitschef vorgestellt.
Jener zuckte nahezu unmerklich bei seinem Namen auf und schaute den Baron an. Scheinbar wurde der Mann eben erst in diesen Rang und Position versetzt, jedenfalls wurde Clove das unbestimmte Gefühl nicht los. Der Mann machte für diesen urwüchsig-altehrwürdigen Namen einen recht jungen Eindruck und nach einem Graf sah er irgendwie auf den ersten Blick auch nicht aus. Das nahm man seinem Vorgesetzten eher ab. Aber hier außerhalb eines Netzwerkes war nicht zu überprüfen, wer sich tatsächlich hinter diesen Namen verbarg. Den Adelskalender hatte Clove nicht im Kopf, erst recht nicht den der republikanischen Gefilde und über die Chiss lagen ihr auch nur spärliche Informationen vor. "Mitth'res'hocon" klang jedenfalls wie ein Chiss-Name, mehr aber auch nicht.
Die Lage war im Grunde genommen doch recht bizarr.
Hier im Dschungel auf einen waschechten Baron zu treffen war schon merkwürdig. Na gut, Adeligen war alles zuzutrauen. Das hier das Schiff abseits aller üblichen Routen gestrandet war, machte es nur um so merkwürdiger. Andererseits war Clove's Rolle gelinde gesagt "skuril", das brauchte sie gar nicht bestreiten. Ein Mädchen in ihrem jetzigen biologischen Alter war in dieser Gegend das letzte, was man allein im Urwald erwarten würde.
Vermutlich verwendeten die Leute hier Decknamen, das wäre in Anbetracht der Situation sogar natürlich. Letztendlich war es auch egal, Hauptsache es gab einen Namen, auf den sie reagierten, denn ein "Ey, Du da!" war für ein sinnvolles Gespräch alles andere als eindeutig, hilfreich und höflich.
"Welch illustre Gesellschaft, in die es mich verschlagen hat. Baron Crant von Cirrus, Graf Winfred...es ist mir eine Ehre." sagte sie ohne jegliche Spur von Ironie in der Stimme....auch wenn sie den Namen Winfred ab sofort in ihre Liste der skurilen Namen aufgenommen hatte.
"Graf Winfred" jedenfalls war sichtbar mit einem Blaster am Gürtel bewaffnet und hatte seinen Umhang auch so geöffnet, dass dieser nicht zu übersehen war.
Schließlich wurde sie von dem Baron aufgefordert ihre Waffen abzugeben.
So ungern Clove ihre Waffen abgab, allein schon aus Prinzip, immerhin befanden sie sich auf fremden Gebiet und der Baron, sofern er einer war, hatte hier keine Verfügungsgewalt und somit auch kein Recht ihr Waffen abzunehmen. Zumal sie noch nicht einmal auf seinem "Grund und Boden", sprich seinem Schiff stand.
So sehr es ihrem juristischen Verständnis widersprach, so war es dennoch angebracht sich des Messers und des Blasters zu entledigen. Auf eine zwangsverordnete Leibesvisite hatte sie keine Lust, da war es besser, sich öffentlich zu entwaffnen und einen Hauch von Vertrauen aufzubauen. Ein Gefecht vom Zaun zu brechen, war auch nicht aussichtsreich.
Sie nickte zustimmend und ohne mit der Wimper zu zucken zog sie langsam unter der Jacke den Taschenblaster aus dem Hosenbund, sicherte ihn sichtbar und entnahm die Energiezelle und öffnete die Gürtelklammer der Messerscheide und übergab dem sogenannten Sicherheitschef die beiden Waffen ordnungsgemäß.
"Grad Winfred, ich übergehe Ihnen hiermit meine Waffen in ihre Obhut in dem Vertrauen, dass sie mir diese auch selbstverständlich wieder vollständig aushändigen werden. Ebenso, wie ich mich, da ich unbewaffnet bin, unter Ihren Schutz begeben werde, Baron Crant von Cirrus. Ich darf doch, bei ihrer ritterlichen Ehre, darauf vertrauen, dass die hier anwesenden Personen mir keinen Schaden und Leid zufügen werden und von ihren Waffen, die sie unter der Kleidung verbergen, keinen Gebrauch machen."
sagte sie laut mit fester Stimme und sah den Anwesenden selbstbewußt in die Augen.
Jetzt galt es abzuwarten, wie sich die anderen hier verhielten und ob sie mit weitgehend offenen Karten spielten. Sie selbst hätte damit kein Problem. Ihr Vorhaben war zwar ungewöhnlich, aber nicht verwerflich oder nach üblichen Rechtssystemen strafbar. Sie könnte sogar eine ganze Menge von sich Preis geben, ohne dass sie wirklich lügen müsste. Eine Sith war sie nach strengen Maßstäben noch nicht mal, lediglich der Machtnutzung fähig und die Geschäftspartnerin und Schülerin einer Sith, die dem Orden den Rücken gekehrt hatten. Auf die Nase binden würde sie es hingegen niemanden, sofern sich darauf kein Vorteil erzielen lies.


Polith-System - Thyferra - Dschungel - Bereich vor der "Eulysia" - Clove, Tenia, Akani, Steven, Michael
 
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[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Stadtzentrum | Regierungsviertel | Gouverneurspalast | Ostflügel | Privatgemach des Governor :||: Horatio Kraym und dessen Valet :]

Derweil draußen der erfrischende Regenschauer leise gegen das Transparistahl klopfte, saß Horatio, noch in seinen Morgenmantel gehüllt, am Frühstückstisch und informierte sich seelenruhig über die aktuelle Lage der Galaxie. Obwohl zwischen Galaktischem Imperium und Neuer Republik Frieden herrschte, schien die intergalaktische Zivilisation weiterhin von zahlreichen Schreckensnachrichten geplagt zu werden. So wütete auf Coruscant – trotz oder wegen gar der Intervention der Jedi – noch immer weitestgehend ungestört das mysteriöse C-Virus, während zur gleichen Zeit im galaktischen Norden ein militärischer Verbund aus Siebter und Achter Gefechtsflotte dem sogenannten „Eisernen Bund“ den letzten Schlag verpassen wollte. Des Weiteren machte hin und wieder im fernen Cygnus-System die Dritte Gefechtsflotte – unter dem Befehl von Admiral Nerethin – im Zusammenhang mit der dortigen Königsfamilie von sich reden. Jedoch gehörte der amtierende Statthalter von Thyferra beileibe nicht zu jenen Menschen, die für Klatsch und Tratsch viel übrig hatten. Schweigend nippte er an seiner Tasse frisch gebrühten Caf.

Sein Kammerdiener, ein zurückhaltender, diskreter Balosar, trat auf leisen Sohlen an ihn heran und sagte zu ihm: „Sir, ich störe Sie nur ungern beim Frühstück, aber Mister Nire hat Ihnen gerade eine Nachricht geschickt...“ Geduldig wartete er bis sich die Aufmerksamkeit seines Herrn allein auf ihn richtete. Kurz räusperte sich Sarin und fuhr dann fort:
„Offenbar hat die republikanische Delegation gestern Abend noch eine Anfrage über offizielle Kanäle (und unverschlüsselt) nach Mon Calamari geschickt.“

„Mit welchem Inhalt?“, wollte der Governor augenblicklich wissen, während er mit strengem Blick seinen Untergebenen regelrecht taxierte.

Natürlich ließ die Beantwortung der Frage nicht lang auf sich warten. Noch immer in einem äußerst ruhigen Tonfall entgegnete der Angesprochene knapp:
Aren und Nayva.“

Mehr sagte der Valet nicht; mehr brauchte er letztendlich auch nicht zu sagen. Statt dem Diener also eine weitere Frage zu stellen, ließ sich Horaio nur das knappe Dokument, beschriebenes Flimsiplast, aushändigen und bat anschließend um ein wenig Alleinsein. Sarin Odan neigte kurz, verständnisvoll den Kopf. Da er seinen Herrn kannte, ließ er diesen deshalb auch nicht warten, sondern zog sich auf der Stelle ins angrenzende Ankleidezimmer zurück. Dort kümmerte er sich in der Zwischenzeit um die hellgraue Dienstuniform des Governor. Obwohl er seinen Untergebenen schon eine ganze Weile kannte, blickte er diesem trotzdem einen Augenblick lang misstrauisch nach. Erst nachdem sich die Tür zwischen beiden Räumlichkeiten tatsächlich schloss, gab er endlich seiner Wissbegier nach und las die erhaltene Nachricht von Rhan Nire, seinem Kontakt zum Imperialen Geheimdienst vor Ort.

Tatsächlich hatte entweder ein einzelner Repräsentant oder die komplette Gesandtschaft der Neuen Republik über offizielle Kanäle eine Erkundigung nach Mon Calamari geschickt, die zum einen ein paar grundlegende Informationen über Lady Aren erbat, zum anderen die Beziehung zwischen ihm und der Opernsängerin Calessa Nayva etwas genauer beleuchtet wissen wollte. Für einen flüchtigen Moment verzog Thyferras amtierender Statthalter säuerlich das Gesicht. Während er sich nebenbei einen weiteren Schluck Caf genehmigte, tauchten im gleichen Atemzug vor seinem geistigen Auge mehrere mögliche Probleme und Szenarien kurzzeitig auf, die dieser Erkundigung möglicherweise folgen könnten. Wie groß war der potenzielle Schaden? Hatte die Gegenseite jetzt unter Umständen etwas gegen ihn in der Hand? Seine Bekanntschaft mit der Opernsängerin sah er dabei weniger als problematisch an, weil ihre Beziehung nur äußerst oberflächlicher Natur war. Bislang waren sie sich bloß zwei, drei Mal während seiner Amtszeit auf Coruscant über den Weg gelaufen. Da konnte man nicht sehr viel Schmutz finden.Nein, die weitaus größere Sprengkraft barg eindeutig das Geheimnis um die corellianische Sith, die hier nicht mehr als eine unbedeutende Beraterin mimte.

'Sollte man ihre wahre Zugehörigkeit enttarnen, könnte das unliebsame Folgen haben', redete er sich insgeheim immer wieder ein. 'Bricht man die Nachverhandlungen deshalb nicht auf der Stelle sofort ab, böte sich im schlimmsten Fall für beide Orden die Gelegenheit zum Einmischen an. Womöglich entsenden Bastion und Mon Calamari dann sogar offiziell ein paar Mitglieder hierher.' Ein Schauder lief dem imperialen Governor bei diesem Gedanken unwillkürlich über den Rücken. Machtsensitive Personen beäugte er kritisch. Seiner Meinung nach entmachteten Jedi und Sith im gleichen Maß all jene, die zum Führen und Regieren geboren – und ausgebildet! – waren. Schlicht zu viel Leid hatten beide durch ihren ewigen Kampf über die Galaxie gebracht – und am Ende mussten Männer wie er die Scherben wieder aufräumen, ohne langfristig an Einfluss zu gewinnen. In einem Zug leerte die Tasse Caf, nachdem ihm voller Grimm dieser Gedanke gekommen war. Anschließend erhob er sich und ging direkt ins Ankleidezimmer. Das Tagesgeschäft sowie der Beginn der Nachverhandlungen standen an.

Und gerade als er das Oberteil seiner Dienstuniform anzog, meldete sein Valet ergeben:
„Sir, soeben teilte mir Ihre Sekretärin mit, dass sich Brigadier Ravine kurzfristig angekündigt hat. In Ihrem Büro erwartet er Sie.“

***

Recht selbstzufrieden saß der Thyferrianer, der es in den Reihen der CompForce am Ende immerhin bis zum Brigadier geschafft hatte, in dem Formsessel, hatte die Hände gefaltet und musterte zudem mit Argusaugen den Verwalter als er plötzlich zu diesem sagte:
„Ich hoffe, das gestrige Bankett hat sich gelohnt, Governor. Soweit ich mitbekommen habe, sollen Sie nicht nur etliche Köstlichkeiten aufgefahren haben. Nein, auch die zugehörige Unterhaltung – unter anderem Calessa Nayva – muss überaus 'bezaubernd' gewesen sein.“ Ein herablassendes Schmunzeln zeigte sich in dessen Gesicht. „Bestimmt haben Sie damit bei den anderen Anwesenden einen guten Einstand machen können und haben nun eine solide Grundlage für das diplomatische Geplänkel...“

„Unterschätzen Sie die intergalaktische Politik nicht, Brigadier“, entgegnete Horatio kühn, ging zu seinem Schreibtisch und ließ in dem Sessel, der hinter dem massigen Möbelstück stand, nieder. Sein Blick wirkte kühl. So schnell ließ er sich von dem einflussreichen Alten nicht einschüchtern. „Ohne irgendwelche unheiligen Allianzen wird man entweder das Imperium kampflos ausnehmen oder die anderen Parteien zu einem mächtigen Militärbündnis gegen uns aufbringen. … Sollte mich die Lage also dazu zwingen, dass ich irgendeinem Nichtmenschen die Hand küssen muss, so werde ich das solange tun, solange ich nicht im Vorteil bin.“

Der glatzköpfige Hardliner nickte entgegenkommend. „Selbstverständlich kann ich nachvollziehen in welcher Situation Sie stecken, Horatio. Der Thron hat 'Frieden' als Maxime ausgegeben – und so müssen die Glieder alles erdenkliche tun, um diesem Dogma Folge zu leisten.“ Mit dieser Einsicht überrumpelte er im ersten Moment den Governor. Für eine Millisekunde konnte man sogar wirklich sehen wie der adlige Imperiale stutzte. Jedoch hielt dies nicht lang an. Schnell fand Larek Ravine zu seiner gewohnten Form zurück. „Dennoch rate ich Ihnen zur Vorsicht. Beim Landefeld habe ich Sie beobachtet. Bücken Sie sich nicht zu tief für diese Nichtmenschen und Rebellen. Sie haben einst die Neue Ordnung nicht nur beschädigt, sondern sogar verraten. Wir verhandeln bloß mit denen, da wir unsere Kräfte noch insgeheim für einen neuen, wuchtigen Schlag sammeln müssen. Fondor brütet schon längst die nächste Stufe der Kriegsführung aus – ebenso Kuat.“

Den Spagat, den er einen Tag zuvor gegenüber dem Chevin Vilnok Moor erwähnt hatte, bekam der Statthalter von Thyferra so nun erneut in Erinnerung gerufen. Wollte er seine (wacklige) Position im Jaso-Sektor behalten – oder gar ausbauen –, musste er die Sichtweise der Hardliner bedienen. Ohne Ravines Unterstützung hatte er keine Chance gegen seine hiesigen Widersacher. Musste er also den möglichen Erfolg der Nachverhandlungen für das Sichern seines politischen Fundaments opfern? In Gedanken biss er sich verärgert auf die Unterlippe. Schließlich konnte er sich durch dieses Ereignis auf dem glanzvollen Parkett der intergalaktischen Politik eindrucksvoll profilieren, während ihn die regionale Engstirnigkeit bloß vor Ort half. Er musste demzufolge abwägen – und einfach war diese Entscheidung wahrlich nicht! Derweil ihn die Frage nach den eventuellen Zukunftsaussichten mehr und mehr malträtierten, suchte er nach einer guten Überleitung, um ein anderes Thema in den Fokus der Unterhaltung zu rücken. Immerhin hatte der einstige CompForce-Brigadier eigentlich ein ganz anderes Anliegen.

„Sie sollten mehr Vertrauen in mich haben, Sir“, sagte Horatio letztendlich zu seinem Besucher und suchte dabei den Blickkontakt. „Ohne gegenseitiges Vertrauen ist unser Handlungsspielraum gegen Semur und die Bel-Dynastie nicht besonders groß. … Sollte ich Ihnen also einen Rat geben dürfen, dann würde ich Ihnen folgendes ans Herz legen wollen: Lehnen Sie sich zurück, breiteten Sie eine Strategie gegen unseren Feind vor und warten Sie auf mein Zeichen.“

Ravine schmunzelte erneut. „Mit dem Alter habe ich automatisch lernen müssen, dass man in vielen Dingen ruhig ein wenig zuversichtlich sein darf. Es mag zwar des Öfteren nicht meiner ureigensten Mentalität entsprechen – dafür bin ich wahrscheinlich zu sehr mit dem Militär verbunden –, aber bei jedem einzelnen Treffen vermitteln Sie mir tatsächlich mehr und mehr diesen Eindruck.“ Langsam erhob sich der glatzköpfige Mensch, wandte sich in Richtung Fensterfront und stand nach vier, fünf großen Schritten auch schon davor. Ganz der Offizier ruhten beide Hände verschränkt hinten auf seinem Rücken. Durch den recht muskulösen Körperbau, den er trotz gehobenen Alters besaß, bot er alles in Allem einen sehr eindrucksvollen Anblick. „Ja, ich vertraue Ihrem Handeln, Horatio. Denn genau aus diesem Grund habe ich mich auch an Sie gewandt. Nicht Semur. Nicht Dimodan. Nicht Cain. Nein, Sie sind mein Mann. Sie erfüllen mir meine Agenda und ich helfe Ihnen dafür bei Ihrem persönlichen Problem mit dem Sector Adjutant.“

„Prefect Ribyn ist schon mit Ihrem Bauprojekt betraut worden“, entgegnete der Governor daraufhin und griff nach der entsprechenden Flimsiplast-Seite. „Und Dimodan dürfte im Parlament wohl ohne große Probleme die 'Bewilligung' für die entsprechenden Fördermittel bekommen...“

Neben den Nachverhandlungen und den Nachwirkungen der Monopolbildung war der Pakt mit der KOMENOR momentan das größte Projekt seiner Amtszeit. Nach den Vorstellungen des ehemaligen Brigadier sollte auf dem Planeten – sowohl fernab von der eigenen Hauptstadt Xozhixi als auch von der gewaltigen Metropole Xucphra City – eine elitäre Erziehungsanstalt gebaut werden, die künftig neue Generationen an Fanatikern für die große Dachorganisation selbst, deren Sicherheitskräfte, die CompForce, oder das Imperiale Sicherheitsbüro. Möglicherweise könnten manche Absolventen ihre ersten Kontakte zur Politik sogar allein durch den Besuch dieser Stätte knüpfen. Solche Aussichten schürten bei Horatio, der allgemein eine eher schlechte Einstellung gegenüber „Emporkömmlingen“ hatte, insgeheim diverse Bedenken. Jedoch hatte er längst keine Wahl mehr. Unter Anwesenheit von Zeugen hatte er mit dem kahlköpfigen Thyferrianer auf dessen pompösen Anwesen diesen Pakt vor einigen Wochen geschlossen. Ein Rückzieher war demnach nicht mehr möglich, weshalb er es auf seine Untergebenen abwälzen wollte.

Bloß sein Gegenüber ließ dies anscheinend nicht zu. Protestierend – oder vielleicht auch warnend – hob er die rechte Hand.
„Governor, ich habe Ihnen doch gerade unmissverständlich mein Vertrauen ausgesprochen. In dieser Sache möchte ich dementsprechend nicht mit irgendwelchen Handlangern sprechen. Nein, Sie sind mein alleiniger Ansprechpartner.“ Bewusst baute sich der Alte vor ihm ein gutes Stück auf. Noch größer, noch breiter wirkte er. „Wir sind Partner auf Augenhöhe! Behandeln Sie mich also auch genauso. Nur so kann ich auch bei Ihrem Problem an Ihrer Seite stehen...“ Quasi zur Untermauerung seiner unausgesprochenen Drohung legte er verschwörerisch eine Hand auf die Schulter des Jüngeren. „Ich lade Sie zu mir auf mein Anwesen ein; Ende der Woche. Da können wir dann in Ruhe über dieses Thema sprechen. Einverstanden? Gut.“

***

Nachdem er ein paar Grußworte gesprochen und zum Grund ihres Beisamenseins übergeleitet hatte, lehnte sich Horatio in seinen Stuhl zurück. Weil noch immer das vorherige Gespräch an ihm zehrte, achtete er bloß bedingt auf die gegenwärtige Sitzverteilung im Konferenzraum. Während sich die beiden großen Fraktionen selbst an diesem runden Tisch – wie gewohnt – gegenüber saßen, hatten die restlichen, unabhängigen Vertreter zwangsläufig zwischen ihnen Platz zu nehmen. Dabei konnte man nicht so wirklich erkennen, ob sie eher das Galaktische Imperium oder die Neue Republik als Partner in den Verhandlungen favorisierten. Höchstwahrscheinlich, so dachte der Governor hin und wieder, waren die meisten Repräsentanten in dieser Beziehung ziemlich opportun. Wer das bessere Angebot hatte, würde ihre Stimme bekommen – reale Diplomatie eben. Letztendlich war es Senator Moor, der das Wort nach der Begrüßung ergriff, und mit dröhnender Stimme problemlos sämtliche Aufmerksamkeit auf sich zog.

Dank seiner exotischen, massigen Gestalt hinterließ der Chevin-Bulle zwangsläufig einen ziemlich imposanten Eindruck. Selbst jemand, der durch die ständige Propaganda der Neuen Ordnung durch und durch indoktriniert war, konnte sich dieser Empfindung nicht gänzlich verschließen. So klebte man schon allein aus diesem Grund an den Lippen des republikanischen Politikers, der just in dieser Sekunde den gesamten Senat der Neuen Republik vertrat.
„Verehrter Mr. Governor, Miss Lieutenant Governor, wie Sie wissen, wurde im Vertrag von Umbara bereits eine Quote für die Verteilung der thyferranischen Bacta-Produktion festgelegt, wobei der Neuen Republik bereits das Vorkaufsrecht für einen gewissen Prozentsatz zugesichert wurde. Allerdings stellt dieser Passus eine Übergangsregelung dar und sieht ausdrücklich Nachverhandlungen vor. Wir sind hier, um im Namen des Völkerbundes darüber zu sprechen, wie eine langfristige Regelung gestaltet werden kann. Es ist unsere Absicht, eine Übereinkunft zu erzielen, die eine größere Menge zur direkten Lieferung an die Republik ohne Zwischenhandel und zu einem vertretbaren Preis vorsieht.“ Er ließ – ganz der geübte Redner – eine kurze Pause. Dann fuhr er fort: „Vor dem Vertrag war es die Politik des Galaktischen Imperiums, den Zugang der Neuen Republik zum dringend benötigten Bacta möglichst einzuschränken. Diese Haltung ist verständlich, da das Mittel auch dazu eingesetzt werden kann, nach einer Schlacht die Kampfkraft verwundeter und erschöpfter Soldaten rasch wiederherzustellen. Da die Waffen zwischen unseren Flotten und Armeen nun schweigen, ist Bacta jedoch nicht mehr vornehmlich ein Rüstungsgut. Nicht mehr militärstrategische Erwägungen sollten diese Debatte dominieren.“ Seine Begleiter nickten zustimmend. „Beide Nationen sind vom Krieg gezeichnet. Auf beiden Seiten hat es Zerstörung, Leid und Tod gegeben und sind Flüchtlingsströme zu bewältigen. Das Interesse der Neuen Republik am Erwerb von Bacta begründet sich größtenteils auf dem Willen, diese Folgen des jahrzehntelangen Konfliktes zu bekämpfen. Hinzu kommt, wie Sie alle wissen, die Bedrohung durch eine Seuche, die kürzlich auf Coruscant ausgebrochen ist und sich aggressiv ausbreitet. Schon jetzt fordert sie hohe Opferzahlen. Diese Krise zu bewältigen, dient nicht nur republikanischen Interessen, denn auch imperiale Welten könnten von einer Ausbreitung der Seuche schon bald betroffen sein. Zudem ist eine rasche Eindämmung zwingend notwendig für die Stabilisierung des Corusca-Systems und der ganzen Region, die wiederum eine Grundvoraussetzung für die Aufrechterhaltung des Friedens ist. Von den Folgen wachsender Unruhe, die aus einem Mangel an Heilmitteln resultieren könnte, wären wir alle betroffen.“ Erneut zeigten mehrere Anwesenden ihre Zustimmung indem sie nickten. „Aus diesem Grund ersuche ich Sie, das Anliegen des Senats wohlwollend zu prüfen. Lassen Sie in den bevorstehenden Gesprächen nicht alte Ressentiments, sondern Vernunft und Besonnenheit Ihre Ratgeber sein. Dann dürfen wir auf Ergebnisse hoffen, die beide Seiten zufrieden stellen können. Vielen Dank.“

Horatio, ganz der charmante Gastgeber, dankte dem Nichtmenschen für dessen Eröffnungsrede. Es war ein interessanter Anfang – obwohl man natürlich eindeutig die karitativen Zwecke mehr in den Fokus gerückt hatte. Mochte Coruscant im Moment ein echter Brennpunkt sein, so durfte man trotz allem die langfristige Planung nicht aus den Augen verlieren. Zumal bislang noch nicht geklärt war, ob Bacta überhaupt gegen das C-Virus half. Unter Umständen pumpte man am Ende zu viel Bacta in Richtung Kernwelten, was die Neue Republik tatsächlich doch lieber zur späteren Kriegsführung lagerte. Konnte man Senator Moor und dessen Begleitern also wirklich trauen? Nein, so wie sie die Imperialen misstrauisch beäugten, so musste die Skepsis auch auf der anderen Seite weiter gewahrt bleiben. Bevor aber die imperiale Delegation mit einer ersten Erwiderung zum Zug kam, ergriff auf einmal der Nimbanel Cron Larbec, Repräsentant der Expansionist Oligarchie, das Wort. Vor allem beim Bankett hatte er eher zu jenen gehört, die nicht besonders auffällig zu Tisch waren, aber was musste das schon heißen? Insbesondere in Anwesenheit einer schweigsamen Sith-Lady.

„Schon allein aus wohltätigen Gesichtspunkten kann man die Sichtweise der Neuen Republik bloß begrüßen“, sagte der hellrosafarbene Nichtmensch im laktonischen Tonfall. „Dennoch halten wir es für einen Fehler, sollte der Schwerpunkt zu stark auf solchen Krisen liegen. Ja, was auf Coruscant passiert, ist eine Tragödie. In der intergalaktischen Geschichte haben bis dato bloß wenige Planeten ähnliche Erfahrungen durchmachen müssen. Trotzdem sollten wir uns in dieser Runde stets bewusst machen, dass wir eine viel größere Verantwortung haben...“ Kurz schweifte seine Blick von Gesicht zu Gesicht, räusperte sich kurz hinter vorgehaltener Faust und kam dann augenblicklich zu seinem eigentlichen Standpunkt. „Wir, die Expansionist Oligarchie, sind der Meinung, dass, nachdem man bei Umbara – in Abwesenheit etlicher kleinerer Fraktionen und Marktteilnehmer – eine erste Basis gefunden hat, nun die tatsächliche Anpassung stattfinden muss. Aus rein wirtschaftlicher Sicht sollte dabei nach unserer Meinung weiterhin die Gewährleistung der Funktionalität des freien Marktes ins Auge gefasst werden – sprich: eine schrittweise Senkung der festen Verteilungsquoten zu Gunsten einer allmählichen Stärkung des freien Marktes.“ Sein Blick fiel auf den Chevin. „Gern können wir über Zusatzklauseln sprechen, die in Notfällen greifen sollen. Jedoch sollten dann selbstverständlich allgemeine Maßstäbe getroffen werden, die für Kernwelten genauso wie für Planeten im Äußeren Rand gelten.“

Die Vertreter der beteiligten Unternehmen zollten dem schlaksigen, kahlköpfigen Nimbanel prompt ihre Zustimmung, indem sie entweder schweigend nickten oder kurz anerkennend auf den polierten Tisch klopften. Sie hatten kein Interesse an der Kriegsführung der beiden großen Machtblöcke. Jede Schlacht brachte ihnen bloß Probleme ein, da für eine längere Zeit – beispielsweise bei Blockaden – ganze Märkte mit einem Mal wegbrachen oder Handelsrouten zeitweise nur eingeschränkt nutzbar waren. Schwächte man nun das Militär auf beiden Seiten, indem man die Quoten auf ein Minimum drückte, gewährleistete man langfristig eine gewisse Stabilität. Gleichzeitig konnte bei einem freien, schrankenlosen Markt der Preis weitaus stärker in die Höhe getrieben werden als bei festen Quoten, die direkt an die größten Volkswirtschaften gingen. Weil Horatio in Wahrheit weitaus stärker in die zwielichtigen Machenschaften um „Imperial Bacta“ verstrickt war als allgemein eigentlich bekannt, stand er dieser Thematik zwangsläufig zwiespältig gegenüber. Tat sich für ihn an dieser Stelle etwa das nächste Problem auf? Musste er nicht nur zwischen seinem Ansehen auf intergalaktischer Ebene und der Unterstützung der Hardliner abwägen, sondern auch sein politisches Fundament, das Bacta-Monopol, beachten? Er schluckte unwillkürlich. Hatte er sich hier etwa selbständig in eine selbstgebaute Falle manövriert?

[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Stadtzentrum | Regierungsviertel | Gouverneurspalast |Konferenzraum :||: Horatio Kraym, Lieutenant Governor Cain, Premier Dimodan und die Vertreter der einzelnen Handels- und Transportunternehmen (darunter Lady Aren) sowie die Delegierten des Senats (darunter Vilnok Moor) :]

[OP: Die Diskussion zur Ausschreibung der Frachter würde ich an der Stelle mal loslösen. Da kann man bestimmt zu einem späteren Zeitpunkt mit diesen Repräsentanten noch einmal zusammensitzen.]
 

Polith-System - Thyferra - Dschungel - Bereich vor der "Eulysia" - Clove, Tenia, Akani, Steven, Michael

Dieses Mädchen sprach eindeutig zu viel und klang dabei so neunmalklug, dass Tenia an sich halten musste, um nicht mit den Augen zu rollen. Eine Schiffsexpertin also. Na wie wunderbar. Oh und sie hatte sich in schlimmer Gesellschaft aufhalten müssen? Vielleicht hätte Tenia so etwas wie Mitgefühl empfunden, wenn irgendeine Regung im Gesicht ihres Gegenübers darauf hingedeutet hätte, dass das, was sie behauptet hatte stimmte. Doch ihr nach oben gerecktes Kinn wirkte nicht einmal so, als wolle sie beweisen, stark gewesen zu sein. Viel mehr wirkte es auf Tenia arrogant. Allerdings konnte es genauso gut möglich sein, dass sie ihr Gegenüber so empfand, weil Tenia selbst wohl ein kleines Problem mit ihrer eigenen Arroganz hatte. Aber das spielte hier selbstverständlich nicht zur Sache.
Ihre nächsten Worte jedenfalls, machten dieses Mädchen nicht sympathischer. Sie war diejenige, die sich versteckt hatte und entdeckt worden war. Demnach war sie sicher nicht in der richtigen Position, irgendwelche Fragen zu stellen. Immerhin war sie mit gezücktem Messer dagestanden. Und ihre Beobachtungsgeschichte konnte genusogut eine Lüge sein. Ihre Wortwahl, ihre Art zu sprechen. Was auch immer es genau war, das Tenia reizte, vielleicht diese gewisse Ähnlichkeit mit Zoey? Ihre Art nervte Tenia gewaltig. Tenia hatte lediglich nach dem Namen gefragt und nicht nach der halben Lebensgeschichte. Clove also. Den Rest hätte die Gute sich durchaus sparen können. Was war Sinn und Zweck dieser Aussagen? Steven, Akani, Michael und sie waren fremde. Fremden erzähle man so etwas nicht. Beschwichtigungsversuche? Interessant wurden Cloves Worte erst, als sie von ihrem Ungutem gefühl zu sprechen begann. Allerdings passten hier ein paar Dinge einfach nicht zueinander. Tenia hatte nach draußen geblickt, nach draußen gespürt und das einzige, was ein ungutes Gefühl ausgelöst hatte, war, oh Wunder, Clove gewesen. Etwas anderes war nicht wahrnehmbar gewesen. Keine Präsenz, kein nichts. Demnach lag die Wahrscheinlichkeit, dass Clove log, so hoch, dass es töricht gewesen wäre, nicht an deren Worten zu Zweifeln. Sie konnte eine Sith sein oder irgendeine andere Verräterin die nur Böses im Schilde führte. Oder sie gehörte zu Agxas. Ihr vermutlich jugendliches Alter sagte kaum etwas über ihre Gesinnung aus.

Als Clove dann im Gegenzug verlange, oh, nein, natürlich bat, dass sich alle vorstellten, geschah etwas seltsames, das Tenia nicht verstand. Schon wieder war da etwas furchteinflösendes, etwas, dass Tenia zu Beginn schon gespürt hatte. Bloß ging es diesmal nicht von Clove aus und als diese sich umsah, tat Tenia das gleiche, fühlte in die Macht hinaus, aber da war nichts. Keine Präsenz. Kurz davor, dass Gör anzublaffen, war Akani der erste, der sich mit Namen vorstellte. Mit falschem Namen. Steven zog nicht nach, nannte seinen Titel, stellte seinen Padawan aber unter falschem Namen vor. Und Tenia?

„Zoey“,

behauptete sie, da es der erstbeste Name war, der ihr einfiel.

„Aber nicht diese Doktorin“,

fügte sie an und legte dabei so viel Abneigung in den Titel, dass klar sein musste, was sie von dieser Frau hielt.

„Zoey Kolar“,

fügte Tenia dann an. Damit hatte sie zuerst einen Namen genannt, den sie verachtete und dann den Nachnamen einer Person, die sie den Regeln der Jedi zum Trotz, noch immer bewunderte. Arica.

Dann übergab Clove ihre Waffen und faselte das nächste Dumme Zeug, das Tenia nun doch dazu brachte, den Mund aufzumachen.

„Du stehst sicher nicht unter unserem Schutz.“

Und das sagte sie als Jedi? Bei den Wäldern Nulls, na und? Da lief eine Göre durch den Dschungel, die etwas ausstrahlte, das hochgefährlich war. Nur weil es gerade nicht mehr spürbar war, hieß das nicht, dass man sie schützen musste!

„Vielleicht versprichst du uns erst einmal, dass keine Gefahr von dir ausgeht. Du schleichst dich mit einem Messer bewaffnet im Dschungel herum, siehst einen Absturz und anstatt zu helfen, bekommst du Angst und versteckst dich hinter einem Baum?“


Ein ‚Natürlich‘ verbiss Tenia sich gerade noch rechtzeitig.

„Dafür, dass du in so gefährlicher Gesellschaft gelebt hast, klingt das ziemlich“,

und sie würde kein Blatt vor den Mund nehmen,

„feige,“

Und wie sollte es nun weiter gehen? Dieses Gör mit aufs Schiff nehmen und dann? Als hätten sie nichts Besseres zu tun, als sich um Clove zu kümmern. Sie konnten ihr ebenso gut die Waffen zurückgeben und sie zum Teufel schicken.

„Aber um dich zu beruhigen, wir sind ehrenhafte Gesellschaft und keiner wird dir etwas antun.“

Was längst nicht klärte, was sie überhaupt tun wollte.
Daher wanderte Tenias Blick zu Steven und enthielt ein für ihn hoffentlich deutliches ‚Und nun?‘

Polith-System - Thyferra - Dschungel - Bereich vor der "Eulysia" - Clove, Tenia, Akani, Steven, Michael

 
Polith-System - Thyferra - Dschungel - Bereich vor der Yacht "Eulysia" - Clove, Tenia, Michael, Steven, Akani


Steven war als nächster dran und stellte sich als Baron Crant von Cirrus vor. Akani hatte allerdings keine Ahnung, ob das stimmte, da er den Menschen bisher nur mit Vornamen kannte...Dass Michael nicht Graf Winfred hieß, darin war sich der Chiss dann aber doch ziemlich sicher, und er musste ein Schmunzeln unterdrücken ob dieser...exotischen Namenswahl.
Clove reagierte mit passend hochgestochenem Dahergerede:
"Welch illustre Gesellschaft, in die es mich verschlagen hat. Baron Crant von Cirrus, Graf Winfred...es ist mir eine Ehre", meinte sie.

Tenia entschied sich ebenfalls, ihre Identität nicht voreilig preiszugeben, weshalb sie Zoey als ihren Namen angab.
"Aber nicht diese Doktorin!", setzte sie dann aber mit einer ordentlichen Portion Abneigung nach und fügte ein "Zoey Kolar" hinzu.

Im nächsten Moment nickte Steven seinen Padawan zu und erklärte, dieser würde Clove nun ihre Waffen abnehmen.
Als der "Sicherheitschef" vortrat, um dem..."Vorschlag" Stevens Folge zu leisten, blickte das Mädchen ihm selbstbewusst in die Augen.



"Graf Winfred, ich übergebe Ihnen hiermit meine Waffen in Ihre Obhut in dem Vertrauen, dass Sie mir diese auch selbstverständlich wieder vollständig aushändigen werden. Ebenso, wie ich mich, da ich unbewaffnet bin, unter Ihren Schutz begeben werde, Baron Crant von Cirrus. Ich darf doch, bei Ihrer ritterlichen Ehre, darauf vertrauen, dass die hier anwesenden Personen mir keinen Schaden und Leid zufügen werden und von ihren Waffen, die sie unter der Kleidung verbergen, keinen Gebrauch machen."


Akani unterdrückte den Drang, die Augenbrauen zu heben. Dermaßen geschwollen daherzureden war jetzt aber wirklich nicht notwendig.

Seine Meisterin wiederum hielt sich nicht zurück und stellte sofort klar, dass Clove nicht unter ihrem Schutz stand.
"Vielleicht versprichst du uns erst einmal, dass keine Gefahr von dir ausgeht. Du schleichst dich mit einem Messer bewaffnet im Dschungel herum, siehst einen Absturz und anstatt zu helfen, bekommst du Angst und versteckst dich hinter einem Baum?", meinte sie außerdem. Tatsächlich ging Tenia soweit, sie ob dieses Verhaltens als feige zu bezeichnen.
"Aber um dich zu beruhigen, wir sind ehrenhafte Gesellschaft und keiner wird dir etwas antun."

Im nächsten Moment warf sie dann auch schon einen bedeutungsvollen Blick zu Steven hinüber.
Akani machte sich derweil Gedanken darüber, wohin diese seltsame Präsenz verschwunden war. Und davon abgesehen, selbst
wenn sie verschwunden war, wer sagte, dass sie allein waren?

Er öffnete er sich ein Stück weit für die Macht, um etwaige tierische Lebewesen in der Nähe zu spüren, während er gleichzeitig darauf achtete, seine Verschleierung stabil zu halten, um sich selbst nicht zu offenbaren. Um hierbei nicht durch sein bloßes Verhalten aufzufallen, blickte er sich dann auch mit den Augen um, als würde er die Gegend einfach so absuchen. Doch weder auf die eine noch auf die andere Art und Weise konnte er etwas spüren. Intensiver zu suchen traute er sich dann aber doch nicht. Er hatte noch nie versucht, aus der Machttarnung heraus andere Fähigkeiten einzusetzen und wusste nicht, ob er sich nicht doch enthüllen würde, wenn er weiter ging.
Vorerst musste er sich also wohl mit der zweifelhaften Sicherheit begnügen, dass zumindest in ihrem direkten Umfeld wohl niemand sonst zugange war...



Polith-System - Thyferra - Dschungel - Bereich vor der Yacht "Eulysia" - Clove, Tenia, Michael, Steven, Akani
 
~ Polith-System ~ Thyferra ~ Dschungel ~ Außerhalb der Yacht "Eulysia" ~ Steven, Michael, Tenia, Akani und Clove, Crew im Schiff ~

Es dauerte kaum eine halbe Sekunde, bis Stevens Padawan auf die Anweisung seines Meisters reagierte, dem unbekannten Mädchen die Waffe(n) abzunehmen. Als Steven seinem Schüler einen adligen Titel und den passenden Namen - Winfred - verliehen hatte, schenke Michael ihm im Gegenzug einen vielsagenden Blick. Dieser und das aufgesetzte Lächeln, erzielten eine Wirkung bei dem Baron von Cirrus, welche der Jedi sofort versuchte zu unterdrücken. Lautes Gelächter war sicherlich eine der unangebrachtesten Reaktionen in dieser angespannten Situation. Wie ein Raum voller Gas, der nur durch den kleinsten Funken in einer gewaltigen Explosion in Flammen aufging, so konnte man die Spannung in diesem Teil des Dschungel förmlich spüren.
Clove oder besser gesagt ihre Art zu reden waren jedoch ebenfalls nicht entspannend für die 'illustre Gesellschaft'. Deutlich konnte Steven Misstrauen in den anderen drei Jedi spüren, welches sich immer fester manifestierte und nun den Grundtenor der Unterhaltung maßgeblich beeinflussen würde.
Auch Tenia hatte sich mittlerweile dazu entschieden einen falschen Namen anzunehmen. Steven jedoch musste sich erneut das Lachen verbieten, als er den Vornamen, den die Nullianerin gewählt hatte, hörte.
Zoey? Doch viel witziger als der Name an sich, war die Information, welche Tenia - pardon - Zoey im Anschluss noch kundtat. 'Aber nicht diese Doktorin'. Allein für diesen Satz und weil es zur Begrüßung nicht dazu gekommen ist, musste Steven die Jedi-Ritterin noch einmal umarmen. Auch er hatte keine guten Erfahrungen mit der Archäologin gemacht, sie war ein Schützling, der einem nur Sorgen bereitete, doch wenn man schon bei Schutz war..


"Ich habe Euch, zu unserem Schutz, die Waffen abnehmen lassen."
Erklärte der Baron von Cirrus mit einem abfälligen Ton. Dabei wechselte er bewusst vom "Du" auf das "Euch", um einen imaginären, aber schon in den Worten spürbaren, Abstand zwischen sich und den anderen und dieser Clove zu wahren. Vielleicht war es nicht ganz im Sinne der Jedi, einem jungen Mädchen den Schutz abzusprechen, aber es handelte sich hierbei immerhin um ein junges Mädchen, welches bewaffnet durch den dunklen Dschungel rennt und bei ganzen vier anwesenden Jedi, unabhängig voneinander, ein ungutes Gefühl erzeugt.
Sowohl
Sinaan als auch Chesara hatten ihm beigebracht, immer auch auf sein Bauchgefühl zu achten. Somit waren es quasi schon 6 Jedi, die hier das Ablehnen des Schutzes rechtfertigen würden. Nach Stevens Rechnung jedenfalls.
Auch Tenias Worte waren nun wieder rauer und noch etwas direkter als Stevens. Wieder schlugen zwei Herzen in des Barons Brust. Das Jediherz zerbrach bei jedem Satz, der dem Mädchen den Schutz verweigerte, doch das andere Herz wollte genau in diese Richtung gehen. Sie waren nicht wegen dem Mädchen hier und genau dieses Mädchen konnte mitunter eine große Gefahrenquelle darstellen, vielleicht viel mehr Gefahr, als die vor der die Jedi sie beschützen müssten?

"Ich bin der Thronfolger des Planeten Cirrus und kein Ritter."

stellte der Baron, stolz auf seinen Titel und seine Herkunft, deutlich klar. Sie hatte wohl zu viele Holofilme mit Rittern in weißer Rüstung und auf hohem Ross gesehen! Obwohl so ganz unrecht hatte sie ja nicht..Zumindest Tenia und Steven besaßen diese Ritterliche Ehre, vielleicht keine die vom Adel vergeben, aber dennoch eine die von der Macht persönlich verliehen wurde.

"Jedenfalls so lange, wie Ihr Euch an unsere Regeln haltet.."
fügte der Adlige noch Tenias Worten hinzu.
Sie stand nun - inoffiziell - unter dem Schutz der Jedi, würde aber im Gegenzug das machen, was eben diese Jedi wollten und dazu gehörte nun mal auch, die Waffen abzugeben. Ein Schützling sollte schließlich dem Schützenden selbst nicht gefährlich werden. Zu oft hatte Steven schon Verrat erlebt, als dass er jemandem, den er kaum kannte, blind vertrauen würde. Tenias Blick jedoch deutete darauf hin, dass sie genauso wenig wie er wusste, was nun folgen würde. Auch Stevens Gesicht verzog sich zu einem schwer nachdenkendem Blick.


"Winfred und Tresh werden kurz ein Auge auf Euch haben."
Steven war sich sicher, dass zumindest sein Padawan reif genug war, auf ein Mädchen mit unbekanntem Gefahrenpotenzial aufzupassen. Wenn es sich hier um den Imperator höchstpersönlich handelte, wären sie alle sowieso in den nähsten fünf Minuten tot. Da würde es auch nichts bringen, wenn Steven und Tenia aufpassen würden. Mit diesen Gedanken im Hinterkopf bewegte sich der Ritter mit der Nullianerin ein Stück von der Teenagerin weg, gerade soweit, dass sie außer Hörweite waren, aber dennoch das sie die Drei im Augen behalten konnten.

"Ich spüre das keiner von euch ihre nur einen Klick weit traut und ich selbst tue es auch nicht."
Begann er sein Gespräch mit Tenia und stellte sich mit seinen verschränkten Armen so hin, dass er die zwei Padawane und die Verdächtige unauffällig beobachten konnte.

"Auf dem Schiff gibt es Räume, die man verriegeln kann. Vielleicht wäre es besser sie erst einmal unter Arrest zu stellen, bevor wir wissen, wie es mit ihr weitergeht."
erneut schweifte der Blick des Ritters zu den drei Anderen. Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht. Diese nicht fassbare dunkle Präsenz war vorhin deutlich zu spüren gewesen und jetzt nicht mehr da.

"Wenn sie der Ursprung dieser dunklen Präsenz ist, haben wir es vermutlich mit einem Machtanwender zu tun. Vielleicht sogar mit einem Sith."
Sith waren mächtig. Selbst als Schüler konnten sie einem jungen Jedi-Ritter noch gefährlich werden. Auch wenn Steven sein Können mit dem eines Jedi-Meisters zu vergleichen vermochte, würde er hier kein Risiko eingehen. So lange er nicht wusste, mit wem oder was er hier definitiv zu tun hatte, konnte Clove eine Sith-Schülerin aber auch ein Sith-Lord höchstpersönlich sein. Unter normalen Umständen hätte Steven einfach so alleine entschieden, aber dies waren keine normalen Umstände. Diese Mission leitete Tenia, selbst wenn er der Dienstälteste war. Und es war bei der Macht auch noch Tenia. Die einzige Jedi, die ihm irgendwas zu bedeuten schien.

"Es wäre auch zu leicht gewesen, wenn wir uns unter besseren Umständen endlich wiedergesehen hätten.."
seufzte der Ritter und schenkte der Nullianerin ein kleines, aufmunterndes Lächeln. Auch wenn dies nicht die richtige Gelegenheit war, eine Umarmung stand mindestens noch aus. Erst der Absturz, dann das Umkippen und jetzt diese Clove. Steven hatte ein ganz mieses Gefühl, wie dieser Tag ausging.


~ Polith-System ~ Thyferra ~ Dschungel ~ Außerhalb der Yacht "Eulysia" ~ Tenia und Steven, etwas entfernt Michael, Akani und Clove, Crew im Schiff ~
 
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Polith-System - Thyferra - Dschungel - Bereich vor der "Eulysia" - Clove, Tenia, Akani, Steven, Michael

Die Situation war eine bizarre Mischung aus Schmierenkomödie und lehrreicher Stunde über Psychologie.
Die junge Frau, die Clove schon recht herausfordernd angeschaut hatte, wurde sichtlich zornig über Clove's Antworten. Damit hielt sie auch gar nicht hinter dem Berg.
Sie stellte sich als Zoey Kolar vor. Um dann sehr rasch den merkwürdigen Satz: „Aber nicht diese Doktorin!
regelrecht auszuspeien. Den Namen hätte ihr Clove noch durchgehen lassen, ebenso wie die mutmaßlichen Namen der anderen Anwesenden. Aber sie legte in den Vornamen und den merkwürdigen Satz so viel Verachtung, das es schon recht tief blicken lies. Auch im weiteren Gespräch wurde offensichtlich das "Zoey" und Clove sofort "die besten Freundinnen" geworden waren. Da musste Clove diese Frau wohl an jemanden schmerzlich erinnert haben. Man stört sich an anderen meist an den eigenen Fehlern, die man gespiegelt zu sehen bekommt. Mit ihrer nicht altersgemäßen Art zu sprechen, war sie offensichtlich nicht so gut angekommen. Da machte sich das Defizit bemerkbar das Clove keine altersgemäße Kindheit gehabt hatte und ihr "Programm-Vater" einfach zu alt war um sich in ein 16jähriges Mädchen hinein versetzen zu können. Sicherlich, ein Fehler im System, aber jetzt hieß es damit umzugehen.

„Vielleicht versprichst du uns erst einmal, dass keine Gefahr von dir ausgeht. Du schleichst dich mit einem Messer bewaffnet im Dschungel herum, siehst einen Absturz und anstatt zu helfen, bekommst du Angst und versteckst dich hinter einem Baum?“
sagte "Zoey" säuerlich und legte noch einen drauf:
„Dafür, dass du in so gefährlicher Gesellschaft gelebt hast, klingt das ziemlich .... feige,“
Das war unter den offensichtlichen Resentiments der anderen schon eine regelrechte Beleidigung.
Einen Sekundenbruchteil regte sich in ihr der Zorn, aber sie beließ es bei einer gewölbten Augenbraue und einem sphinxhaften Lächeln um zu signalisieren, du hast so was von keiner Ahnung.


„Aber um dich zu beruhigen, wir sind ehrenhafte Gesellschaft und keiner wird dir etwas antun.“ fügte sie hinzu, aber in der Stimme schwang eine deutliche Abneigung.
Die promte Ergänzung des Barons folgte sogleich:
"Ich habe Euch, zu unserem Schutz, die Waffen abnehmen lassen."
In seiner Stimme schwang mindesten genauso viel Abfälligkeit, wie bei der Frau, jedoch mehr auf einem höheren Level. Ob daher die Bezeichnung "Hochadel" abstammte? Einfach in der Fähigkeit auf einer Wolke der Arroganz über dem lästigen Pöbel zu schweben?
"Ich bin der Thronfolger des Planeten Cirrus und kein Ritter." fügte er noch an. Ja, das musste logischerweise betont werden. Interessant, über diese Person würde sich sicherlich noch einiges recherchieren lassen.
Auf die ritterlichen Tugenden lies er sich aber nicht ansprechen, vermutlich hatte man sie im Regentenadel bereits wieder abgeschafft.
Jedoch schickte er noch ein ergänzendes: "Jedenfalls so lange, wie Ihr Euch an unsere Regeln haltet.." hinterher.
Na immerhin. Er würde sie jedenfalls nicht einfach so über den Haufen knallen lassen oder ähnlich lebensbeendentes, selbst wenn es ihn in den Fingern gejuckt hätte. Sicher konnte man sie nie sein, aber so einfach umbringen lassen würde sich Clove niemals.
Die Frau und der Baron tauschten Blicke aus und zogen sich zur Beratung zurück und letzerer entschuldigte sich mit den Worten: "Winfred und Tresh werden kurz ein Auge auf Euch haben."
"Natürlich. Zu gütigst." erwiderte Clove mit einem Augenschlag und lächelte die beiden Aufpasser unschuldig an.

In den Blicken der Anwesenden konnte man eine gewisse Ratlosigkeit herauslesen. Bedauerlicherweise befanden sich die beiden außer Hörweite, auch zum Lippenlesen standen sie zu ungünstig positioniert, aber anhand ihrer Gestik und Mimik war abzuleiten, dass beide sich einig waren Clove nicht über den Weg zu trauen.
Der Chiss blickte konzentriert umher, als suchte er die Gegend ab. In so einem dichten Dschungel keine schlechte Idee. Hier gab es sicherlich noch einige Lebewesen, die nicht gerade ungefährlich waren.
Sie lies ihre Augen auch aufmerksam über das Gebiet schweifen. Nicht nur visuell, auch mit ihren Machtsinnen erspürte sie passiv die Umgebung wie ein Sonar.
Hinter ihr im Wald spürte sie auch eine Präsenz und damit war nicht ihr dunkler geisterhafter Seelenanteil gemeint, der immernoch wie eine eiskalte Wolke im Gebüsch waberte. Da kroch auch etwas mittelgroßes durchs Gehölz. Es war der Übung auf Dromund Kaas nicht unähnlich, sich eine Präsenz zu erspüren.
Es war agil, muskulös und hatte Witterung aufgenommen. Es war ein Jäger, vermutlich ein Raubtier. Clove konnte es zwar nicht sehen, aber sehr wohl spüren. Es war die stärkste Präsenz in der näheren Umgebung und leuchtete vor ihrem geistigen Auge wie eine gelbe Lampe auf, während die anderen tausenden kleinen Lebewesen dagegen ob ihrer Größe nur leicht glimmten, wie kleine Lichter auf der Erde von oben aus dem All betrachtet.
Die dunkle Wolke schoß in ihrer Vorstellung auf dieses Raubtier zu und nahm von ihm Besitz, so wie es damals auch auf Dromund Kaas mit dem ekelhaft großen Hundertfüßler geschah. Das gelbe Licht vor ihrem geistigen Auge färbt sich ein ein dunkles Rot um. Sie hatte jetzt einen Verbündeten gefunden.
Das Raubtier brüllte kraftvoll auf und im Gehölz wurde es lebendig. Irgendwas flog aus dem Bäumen panisch aus und die vielen kleinen Lichter der Waldlebewesen schossen davon. Es raschelte und schließlich folgte eine unheimliche Stille.
In der Luft lag eine elektrisierende Spannung, die selbst bei Clove die Nackenhaare aufstellen und den Puls beschleunigen lies.
Ihr Lächeln erstarb und wich einer konzentrierten Miene. Sie schaute sich um und versuchte im Schatten der Bäume eine Bewegung auszumachen. Was auch immer da für ein schön schauriges Raubtier herumlief, es war gut getarnt und mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen. Man konnte es ein, zweimal kurz im Unterholz knacken hören, aber ansonsten schlich das Tier nahezu lautlos. Mit der Macht jedoch war es sehr stark präsent, zumal etwas starkes zusätzlich davon noch Besitz ergriffen hatte.
"Ich glaube, wir bekommen Besuch...." flüsterte Clove ihren beiden "Beschützern" zu und in ihrer Stimme schwang etwas unheilvolles. Ein Teil in ihr verspürte auch etwas Angst und diesen Anteil lies sie jetzt durchblitzen.

Polith-System - Thyferra - Dschungel - Bereich vor der "Eulysia" - Clove, Tenia, Akani, Steven, Michael ....und "ES"
 
[Polith-System - Thyferra - Dschungel - Vor der 'Eulysia'- Michael, Akani und Clove; Steven und Tenia (An Bord); Crew der Eulysia (An Bord; NPCs)]



Sobald die beiden Meister an Bord der Yacht verschwunden waren, bedeutete Michael Tenias Padawan das sie sich ein paar Schritte entfernen sollten um nicht belauscht zu werden. Als sie außer Hörweite waren fragte er den Chiss, mit einem Kopfruck in Richtung Clove:

"Hast du eine Ahnung was sie ist?"

Er selbst hatte zwar mehrere Vermutungen was ihr geheimnisvoller Gast sein mochte, aber er wollte vorerst keine Mutmaßungen anstellen. Immerhin hatte Clove sie bisher noch nicht angegriffen und sich wiederstandslos entwaffnen lassen. Hätte sie ihnen wirklich etwas böses gewollt hätte sie doch schon zu geschlagen, oder? Oder wartete sie nur auf den richtigen Moment ihnen allen die Kehle durchzuschneiden? Es war, alleine schon durch den Umstand, das sich eine Gruppe von Jedi auf einem imperialen Planeten und damit im Gebiet der Sith aufhielt, keine schlechte Idee immer ein Auge auf das Mädchen zu haben.

"Vermutlich ist es die beste Idee vorsichtig zu sein."

Das Gefühl das irgendetwas nicht stimmte wurde mit jedem Augenblick stärker. Gehetzt blickte Michael sich um und hätte schwören können das sich im Dickicht des Dschungels etwas bewegte. Beunruhigt horchte er in die Stille die sie umgab, aber es war nichts zu hören. Nur durch die Macht konnte er etwas Gefährliches spüren. Gab es auf Thyferra machtsensitive Raubtiere? Er war sich zumindest sicher das es kein Sith war, dafür war die Aura die er durch die Macht sah nicht vielschichtig genug. Alarmiert drehte er sich zu Akani um, welcher es wohl auch gespürt haben musste. Wenige Augenblicke später flüsterte ihnen Clove eine Warnung zu.

Wie kam es das ihr Gast wusste das sie Besuch bekamen? Konnte das mysteriöse Mädchen etwa die Macht kontrollieren und war sie tatsächlich von den Sith geschickt um die Jedi an einem Ort umzubringen wo man sie niemals finden würde? Diese ganze Geschichte wurde immer verwirrender und langsam schlich sich so etwas wie Angst in die Gedanken das Padawans. Er legte die rechte Hand an das Lichtschwert, welches noch immer in seiner Jackentasche versteckt war, bereit es bei einem Angriff sofort einzusetzen. Er wusste nicht ob Tenias Padawan bereits ein Schwert besaß, er konnte nur hoffen das der Chiss sich im Falle des Falles zu helfen wusste.

Etwas im Dickicht gab einen markerschütternden Laut von sich. Michael drehte sich in die Richtung aus der das Geräusch gekommen war, konnte dort mit seinen Machtsinnen allerdings kein Lebewesen, das groß genug für so etwas wäre, erspüren. Noch mehr beunruhigt ließ er die Vorsicht fahren und streckte seine Sinne nach Stevens Aura aus, welcher er einen imaginären Tritt gab.




[Polith-System - Thyferra - Dschungel - Vor der 'Eulysia'- Michael, Akani und Clove und irgendein Vieh; Steven und Tenia (An Bord); Crew der Eulysia (An Bord; NPCs)]
 

[Polith-System - Thyferra - Dschungel - Vor der 'Eulysia'- Michael, Akani und Clove; Steven und Tenia (An Bord); Crew der Eulysia (An Bord; NPCs)]


Dieses Mädchen war Tenia schlicht und einfach nicht geheuer. Nach den Ereignissen des Tages, permanenten Warnungen der Macht, der Begegnung mit Agxas und der Unaufgeschlossenheit der Vratix, war die Nullianerin außerdem schlicht am Ende ihrer Geduld angelangt. Sie war auf diesen Waldplaneten gekommen, um nach eiern Pflanze zu suchen, die gegen das Virus helfen konnte. Stattdessen sah sich neuerlichen Diskussionen auf Aufgaben ausgesetzt, die ihr schlichtweg im Wege standen. Die Vratix hatten ihre Hilfe nicht einmal versichert. Sie waren hier, auf einem zwar sehr schönen, aber doch imperialen Planeten, der ärger zu machen schien. Begonnen mit dem Gespräch in dieser elenden Kneipe, mit dem Verhalten Agxas, war Clove beinahe so etwas wie ein weiteres Hindernis. Tenia war Jedi und keine Babysitterin und sie hatte wahrlich besseres zu tun, als sich damit auseinanderzusetzen, wie es nun mit Clove weitergehen sollte. Sie wollte diese dumme Pflanze finden und sich weder mit den Belangen der Vratix, noch mit denen irgendeiner Göre auseinander setzen! Das Schicksal aber schien gegen sie zu sein. Ein Lichtblick war vermutlich das Aufeinandertreffen mit Steven, der allerdings so seltsam geschwollen daherredete, dass Tenia ihn kaum wieder erkannte. Baron Cirrus. Thronfolger. Sicher, auch Tenia war stolz auf ihre Herkunft, allerdings schien ihr Stevens gehabe reichlich übertrieben, war er doch kaum von dieser neunmalklugen Clove zu unterscheiden. Vielleicht lag das aber auch mit seinem Schlag auf den Hinterkopf zusammen? Tenia hatte keine Ahnung, ließ sich aber trotz allem von Steven außer Hörreichweite der anderen führen.

„Wir können sie nicht einfach einsperren, Steven,“ erwiderte Tenia und hob hilflos die Schultern.

„Ich meine, ja, ich traue ihr nicht, aber wir sind … Jedi und wir haben nicht das Recht, sie irgendwo einzusperren, nur weil wir sie verdächtigen, böse zu sein. Und wenn sie wirklich eine Sith ist,“


Tenia atmete geräuschvoll aus,


„werden wir vermutlich noch mehr Ärger bekommen. Oder glaubst du, sie schicken ein halbes Kind allein in einen Dschungel?“

Die Nullianerin spürte deutlich, wie ihr die Sache mit einem mal über den Kopf zu wachsen schien. Stand die Warnung, die sie schon in der Behausung der Vratix gespürt hatte, in Zusammenhang mit Clove? Wie sinnvoll war es überhaupt gewesen, sie auf einen imperialen Planeten zu senden um nach einer Pflanze zu suchen, die es vielleicht nicht einmal gab? Die störrischen Ureinwohner waren alles andre als verständig und ob sie nun ein recht dazu hatten oder nicht, ging es ihnen doch vor allem darum ihr eigenes Leid zu beenden. Wenn das eine Prüfung ihres Charakters und ihrer Hilfsbereitschaft sein sollte, konnte Tenia bestens verzichten. Denn gegenüber der Vratix stand nun einmal eine ganze Galaxis.
Trotz allem musste Tenia beim nächsten Satz von Steven doch wieder lächeln.

„Wenn ich die Hälfte der Probleme hier ausblende, ist dieser Planet nicht einmal der schlechteste Ort,“


erwiderte sie schließlich Stevens Lächeln, dankbar für die Dämmerung, die verhinderte, dass er zu viel in ihren Blick würde interpretieren können. Und natürlich dankbar dafür, dass das schummrige Licht verhinderte, dass er ihre schaurige Narbe sehen konnte, die sie, so gut es ging, mit ein paar Strähnen bedeckte. Allerdings traten beide Überlegungen recht schnell in den Hintergrund, als abermals etwas spür- und hörbar wurde. Da war etwas im Unterholz und dem Schrei nach zu urteilen, war es alles andere als klein.

Das klingt definitiv nach Ärger“,

murmelte sie, als sie die Lichtlanze, ungeachtet irgendeiner Tarnung, von ihrem Rücken löste. Deaktiviert sah sie ohnehin nicht aus, wie die Waffe eines Machtbegabten.

„Wir sollten alle aufs Schiff, dann vermeiden wir, was auch immer das ist“,


war ihr Vorschlag, als sie sich zurück in Richtung Michael, Akani und Clove bewegte. Und dort widerhotle sie noch einmal:
„Wir sollten alle aufs Schiff, zurück.“


Sollten. Vorbei war es mit dem, was sie sollten, als der Schrei erneut ertönte, dass Dickicht noch einmal knackte und nur Sekunden später etwas aus dem Gehölz trat, dass Tenia nie zuvor gesehen hatte.



[Polith-System - Thyferra - Dschungel - Vor der 'Eulysia'- Michael, Akani und Clove; Steven und Tenia (An Bord); Crew der Eulysia (An Bord; NPCs)]

OCC: Jaaaa, ist kein Thyerra Tier, man möge mir verzeihen :D Und darauf achten, welchen Namen so ein Viech trägt :braue
 
[Polith-System | Thyferra | Xozhizi | Stadtzentrum | Gouverneurspalast | Konferenzraum] Vilnok Moor (alias Vigo Zula), Horatio Kraym, Aviendha Cain, Alaine Aren, diverse Delegierte

Vilnok Moor hatte nicht erwartet, dass Horatio Kraym schon so früh Stellung beziehen würde, wie das Imperium beziehungsweise das Bacta-Kartell sich die Zukunft vorstellte. Wie vermutet, ließ er zunächst die Anwesenden ihre Absichten und Vorstellungen äußern. Jeder würde sein Interesse bekunden, und dann würden die Verantwortlichen darüber nachdenken, welchem Anliegen sie in welchem Maße entsprechen wollten. Wenn die Delegierten also größere Bacta-Lieferungen für die Neue Republik heraushandeln wollten, mussten sie Kraym und andere Zuständige zunächst davon überzeugen, dass das auch in ihrem Sinne und dem des Imperiums war. Keine leichte Aufgabe, das war von Anfang an klar gewesen. In einem Gespräch nur zwischen diesen Parteien hätte man bestimmt leichter einen Kompromiss finden können, doch die Erwiderung von Cron Larbec zeigte, dass die Sachlage doch etwas komplizierter war. Denn die Menge an kostbarem Bacta, die überhaupt als Handelsware das Imperium verlassen würde, war begrenzt und begehrt. Wenn jemand mehr bekam, musste ein anderer weniger erhalten, und das gefiel natürlich niemandem. Dementsprechend kämpferisch fiel die Antwort des Nimbanel aus. Er forderte, die festen Quoten für bestimmte Märkte ganz abzuschaffen und die Verteilung der lebenswichtigen Ressource völlig in die Hände des freien Marktes zu legen. Dabei fand er die Zustimmung einiger anderer Konferenzteilnehmer; es sah fast so aus, als träte er, genau wie Moor selbst, als Wortführer für eine ganze Gruppe auf. Also war das die Auseinandersetzung, die zuerst geführt werden musste: Die Frage, wieviel Quote und wieviel Markt es denn sein dürfte. Im Interesse der Neuen Republik war natürlich eine gewisse Kontrolle, die sich nur durch die Quotenregelung gewährleisten ließ, während andere sich durch diese benachteiligt sahen. Um zu erreichen, was im Sinne des Senates war, musste Moor also die Anwesenden und insbesondere den Governor, der bei der endgültigen Entscheidung mit Sicherheit ein bedeutendes Wörtchen mitzureden hatte, davon überzeugen, dass Larbecs Weg - wenngleich mit solcher Überzeugung vorgetragen - der falsche war. Da dieser ihn zuletzt direkt angesprochen hatte, sah Moor die Möglichkeit für eine sofortige Erwiderung, und die nutzte er augenblicklich:

»Verehrter Mr. Larbec, es ehrt Sie, dass Sie sich dafür einsetzen, die Welten der Randregionen bei der Verteilung des Bacta nicht zu vergessen. Allerdings ist Ihnen mit Sicherheit auch bewusst, dass der weitaus größte Teil der Neuen Republik sich nicht im Kern befindet, sondern vielmehr im Mittleren und Äußeren Rand. Unsere Regierungswelt Mon Calamari könnte schwerlich noch weiter vom Kern entfernt sein. Insofern bedeutet eine Verteilung innerhalb der Republik zwangsläufig auch eine Verteilung zwischen den Regionen der Galaxie; ich kann diese Bedenken damit hoffentlich zerstreuen.«

Nunja, zumindest ein bisschen weniger glaubwürdig machen konnte er sie auf diese Weise hoffentlich. Tatsächlich war der Einfluss der Republik in den wichtigen, dicht besiedelten Kernwelten nach wie vor äußerst gering, ein Umstand, der den Senat natürlich nicht freute, doch in diesem Fall war es ein nützliches Argument, um das der Gegenseite zu entkräften.

»Ihnen ist ebenfalls bekannt, dass die Neue Republik sich stets für die Freiheit der Märkte und das freie Unternehmertum stark gemacht und dies auch in ihrer Verfassung verankert hat. Allerdings muss man doch feststellen, und Sie als Kenner der galaktischen Märkte werden mir sicherlich beipflichten, dass ein galaxisweiter freier Handel derzeit überhaupt nicht existiert. Der größte Teil der Kauffahrer und Konzerne ist nur innerhalb der jeweiligen Staatsgrenzen aktiv, einen Austausch zwischen unterschiedlichen Einflusssphären und den zahllosen Welten, die sich keiner von ihnen zugehörig fühlen, stellt nach wie vor die Ausnahme dar. Das hat vielfältige Gründe, die wir hier nicht erörtern müssen. Wir müssen uns aber die Frage stellen: Was passiert denn mit dem Bacta, das auf den so genannten ›freien Markt‹ kommt? Wohin gelangt das schließlich, und auf welchen Kanälen? Denn die wenigen unabhängigen Unternehmen und Freihändler, die wirklich willens und in der Lage sind, über die Grenzen hinweg Handel zu treiben, unterliegen kaum staatlichen Kontrollen und verbindlichen Regeln. Schon jetzt ist unmöglich nachvollziehbar, wohin die Anteile, die nicht direkt an staatliche Systeme wie das der Neuen Republik oder den Korporationssektor gehen, letztlich verkauft werden. Ich denke, es ist in niemandes Interesse, wenn eine so wichtige Ressource wie das Bacta letztlich auf irgendwelchen dunklen Kanälen beispielsweise zur Black Sun, dem Pyke-Syndikat oder anderen kriminellen Vereinigungen gelangt, die im Gegensatz zu vielen tatsächlich bedürftigen Planeten die Kaufkraft haben, um auch horrende Schwarzmarktpreise zu bezahlen.

Letzteres gilt übrigens auch für die Neue Republik, die finanziell sehr wohl in der Lage wäre, ihren Eigenbedarf auch über Mittelsleute zu decken, wenn die Bactakonzerne keiner neuen Quotenregelung zustimmen sollten. Allerdings sind das Gelder, die größtenteils nicht beim Galaktischen Imperium und seinen direkten Vertragspartnern ankommen, sondern irgendwo in der Galaxis versickern und sich ebenso der Kontrolle entziehen wie das Bacta selbst. Welche Regimes und Organisationen davon letztlich profitieren, kann niemand sagen. Natürlich gibt es auch redliche Unternehmen, die auf diese Weise ihre Gewinne erzielen, Mr. Larbec. Es liegt mir fern, der Expansionist Oligarchy Verbindungen zum kriminellen Milieu zu unterstellen; doch können Sie das auch von den Käufern Ihrer Käufer sagen, wenn die Waren, die Sie in bester Absicht anbieten, zum vierten oder sogar fünften Mal weitervertrieben werden, jedes Mal zu höheren Preisen?«

Obwohl Moor hier eine kleine Pause ließ, warf Larbec keine Antwort ein. Es war ihm anzusehen, dass ihm die Richtung, die das Gespräch nahm, überhaupt nicht gefiel; doch hielt er es offenbar für klüger, an dieser Stelle nichts dazu zu sagen. Er würde vielleicht später noch einmal eine ausführliche Erwiderung vorbringen, doch erst einmal sah der Chevin sich im Aufwind. Wiederum an Kraym und die Vertreter von Imperial Bacta gewandt, zog er sein Résumé:

»Wir denken, dass es den Interessen des Imperiums nicht dienlich sein kann, die Verteilung des Bacta quasi sich selbst zu überlassen, innerhalb eines Handelssystems, das sich sämtlichen wirkungsvollen Kontrollen entzieht. Das scheint mir auch nicht zu Ihrer bisherigen Politik zu passen. Ich verstehe, dass Ihnen eine Aufsicht darüber, was mit diesem wichtigen Gut geschieht, wichtig ist und möchte an dieser Stelle erwähnen, dass die Neue Republik sehr wohl bereit ist, über die Einrichtung von Kontrollmechanismen zu sprechen, um dafür zu sorgen, dass das zugesicherte Kontingent dort ankommt, wo es gebraucht wird, und nicht der Korruption zum Opfer fällt.

Zudem kommt der Wegfall des Zwischenhandels natürlich auch den Bacta-Konzernen und Ihrem Staat direkt zu gute, die trotz des niedrigeren Endpreises auf eine hohe Gewinnspanne setzen können. Die Neue Republik ist größer, stabiler und finanzstärker denn je und damit der beste Handelspartner, den Sie sich wünschen können. Dass sie auch zuverlässig und pünktlich zahlt, hat sie in der Vergangenheit erwiesen.«


Noch während er sprach, fragte sich der Senator, warum man zu dieser Konferenz nicht hochrangige Vertreter des Wirtschaftsausschusses oder Minister für Wirtschaft und Finanzen selbst geschickt hatte - und erinnerte sich zugleich, dass es sein eigenes Ränkespiel gewesen war, das ihn zum Mitglied der Delegation gemacht und damit in diese Situation gebracht hatte. Als er damals eine Menge Strippen gezogen, Druckmittel hervorgekramt und Gefallen eingefordert hatte, um bei der Konferenz von Umbara dabei zu sein, hatte er sich nicht träumen lassen, kurz darauf Wortführer der Republik bei wichtigen Wirtschaftsverhandlungen zu sein. Das Universum war doch wirklich spannend und immer wieder für eine Überraschung gut!

[Polith-System | Thyferra | Xozhizi | Stadtzentrum | Gouverneurspalast | Konferenzraum] Vilnok Moor (alias Vigo Zula), Horatio Kraym, Aviendha Cain, Alaine Aren, diverse Delegierte
 
Polith-System - Thyferra - Dschungel - Bereich vor der Yacht "Eulysia" - Clove, Tenia, Michael, Steven, Akani


Nachdem Tenia ihre Meinung gesagt hatte, wurde auch Steven deutlicher. Er stellte nicht nur klar, dass er Thronfolger war, kein Ritter, sondern betonte auch, dass Clove sich an die Regeln der Gruppe halten würde, wenn sie Schutz wollte.
Dann fing er einen deutlichen Blick der Nullianerin auf und wandte sich an die beiden Padawane.

"Winfred und Thresh werden kurz ein Auge auf Euch haben."

Clove reagierte mit einem unschuldigen Lächen.
"Natürlich. Zu gütigst."

Akani blickte sie ausdruckslos an, während sich Tenia und Steven entfernten.
Dann folgte er Michael und die beiden nahmen ebenfalls ein wenig Abstand zu Clove ein, allerdings gerade genug, um nicht von ihr gehört werden zu können, aber gleichzeitig noch ein Auge auf sie zu haben.

"Hast du eine Ahnung, was sie ist?"

Der Chiss achtete weiterhin tunlichst darauf, sich keinen seiner Gedanken anmerken zu lassen, während er antwortete.

"Nein. Ich habe lediglich eine Ahnung, dass es gesund für uns alle wäre, ihr nicht weiter zu trauen, als wir spucken können."
Dann runzelte er innerlich die Stirn.
Wie weit kann ich eigentlich spucken? Ich glaube, ich habe es noch nie ausprobiert...Muss ich mal tun bei Gelegenheit.
Nun, nachdem er es noch nie probiert hatte, würde er wohl kaum sonderlich weit spucken können...

Michael äußerte ähnliche Gedanken.
"Vermutlich ist es die beste Idee vorsichtig zu sein."
"Ich kann dir nur zustimmen", gab Akani zurück.

Dann runzelte er die Stirn auch äußerlich. Irgendetwas war da...Etwas schnelles. Was direkt auch sie zukam.
Er riss den Kopf herum und konzentrierte sich abermal auf seine Machtsinne.
Wildheit. Zorn. Kampfeslust.
Im nächsten Moment ertönte Gebrüll, und augenblicklich stoben Vögel aus den Bäumen und machten, dass sie davonkamen.


Clove näherte sich den beiden und flüsterte:
"Ich glaube, wir bekommen Besuch..."
"Jaaah, danke für die überflüssige Warnung", gab Akani zurück.

Auch seine Meisterin eilte herbei.
"Wir sollten alle aufs Schiff zurück", meinte sie.
Im nächsten Moment war ihr Vorschlag aber auch schon vergessen, als ein...Viech aus dem Gebüsch sprang.
Ach du Schei...bchen. In der Tat, ich hätte meine Tagesportion Wurst lieber in hauchdünne Scheibchen geschnitten. Mit frischen Kräutern drauf.


Als erstes fielen dem Padawan die gigantischen Zähne auf, die aus dem Maul ragten, und absurderweise konnte er nichts gegen den plötzlichen Gedanken tun, dass eine Zahnspange an dem Ding wahre Wunder wirken würde. Oder auch ein Maulkorb...
Also, ein Maulkorb klingt wirklich ausgezeichnet.
Ohren, die Akani an irgendwelche Sorten von Fledermäusen erinnerten, zierten den Schädel des Viechs. Nun, ein Ohr, um genau zu sein, das andere war lediglich ein zerfledderter Überrest vermutlich eines vergangenen Kampfes.
Die Augen waren im Vergleich zum gesamten Kopf relativ klein, jedoch blitzte eine beunruhigende Intelligenz aus ihnen hervor.
Der gesamte Körper des Tiers war bedeckt von dunkelroten Schuppen, und der Chiss konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass diese Schuppen so einiges aushalten würden.
Komplettiert wurde das Bild von vier Beinen, die in mit Krallen ausgestatteten Füßen endeten, sowie einem langen Schwanz, der bedrohlich hin- und herpeitschte.


Das...Hmmm. Was ist das eigentlich für ein Viech?
Er hatte noch nie von einem vergleichbaren Tier gehört...Kurzerhand beschloss er, seinen neuen Freund Knuffelchen zu nennen.
Knuffelchen also blickte die Gruppe an, stieß dann ein grollendes Knurren aus und begann sie langsam zu umkreisen. Dann stieß er ein weiteres Knurren aus und...verschwand.
Fu...ntastisch.
Akani blinzelte, dann blickte er sich um und setzte gleichzeitig die Machtsicht ein. Einen Moment später musste er sich korrigieren. Knuffelchen war nicht ganz verschwunden, aber...fast.


Na zum Glück aber auch! Da hatte ich doch schon fast befürchtet, meinen gerade eben erst neu hinzugewonnenen Freund auch schon wieder verloren zu haben! Wäre ja zu schade gewesen...
Das Tier hatte es irgendwie geschafft, so gut wie vollständig mit den Schatten zu verschmelzen, die es um diese Tageszeit natürlich in Hülle und Fülle gab, und erschreckenderweise tat sich der Padawan sogar mit Hilfe der Machtsicht schwer, es ausfindig zu machen.
Knuffelchen tauchte auf der anderen Seite der Gruppe wieder auf und stieß ein weiteres bedrohliches Knurren aus, ehe es wieder in die Schatten huschte. Im nächsten Augenblick hatte der Chiss es auch schon aus den Augen verloren.

Nein, also sowas! Da will jemand spielen! Hätte ich doch nur einen Ball mitgebracht...
Dann fragte er sich, ob Knuffelchen überhaupt Interesse an Ballspielen hatte. Momentan sah es danach aus, als wäre ihm eher nach Versteckus zu Mute...

Was dem Padawan jedoch arge Sorge bereitete, war die Tatsache, dass er eine nicht gerade überwältigende Menge an Erfahrung im Lichtschwertkampf besaß, und die paar Kämpfe, die er ausgefochten hatte, hatte er dann auch gegen Kontrahenten gekämpft, die ebenfalls ein Lichtschwert benutzten. Wie würde er sich im Kampf mit einem wilden Tier anstellen, selbst wenn es Knuffelchen hieß und tief in seinem Inneren sicherlich eine zart beseitete einsame Seele war?

Akani schob die Ironie beiseite, atmete tief durch und legte die Hand auf den Griff seines Lichtschwerts.


Polith-System - Thyferra - Dschungel - Bereich vor der Yacht "Eulysia" - Clove, Tenia, Michael, Steven, Akani und natürlich Knuffelchen
 
~ Polith-System ~ Thyferra ~ Dschungel ~ Außerhalb der Yacht "Eulysia" ~ Tenia und Steven, etwas entfernt Michael, Akani und Clove, Crew im Schiff ~

Steven hatte Tenia zwar ein Stück zur Seite nehmen und die Nullianerin so in ein Vier-Augen-Gespräch verwickeln können, doch ein Gefühl von trauter Zweisamkeit kam, nicht zuletzt dank des unerwarteten Besuches, keineswegs auf.
Auch wenn die schummrige Dämmerung die Augen des Barons trübten und er seine Gegenüber kaum sah, konnte er doch deutlich durch die Macht fühlen was in der Jedi-Ritterin, zumindest teilweise, vorging.
Haftete diese unruhige Art schon immer an ihr? Steven überlegte, was er gefühlt hatte, als sie gemeinsam auf Dac und auf Chalacta waren. Damals war da, so war sich der Ritter sicher, noch nicht dieses Gefühl von Abstand zwischen ihnen. Hatte sich irgendetwas verändert? Natürlich war hier diese angespannte Lage und die Mission auf der sie war, doch Steven fühlte sich, als ob die Nullianerin irgendetwas vor ihm verbergen wollte.
War etwas passiert in der Zeit in der er auf Bastion und sie auf Ruusan war? Hatte es etwas mit den beiden Namen zu tun, vor denen Steven auf der Gala gewarnt worden war? Wie waren die gleich? Zin? Zon und Africa! Das musste es gewesen sein. Dieses verdammte Namensgedächtnis war bei dem Baron noch nie besonders ausgeprägt gewesen umso glücklicher war er darüber, dass er Tenias Padawan mit seinem Kernnamen ansprechen konnte. Diese Chiss hatten aber auch Ellenlange und komplizierte Namen.


"Das Schiff ist gut ausgestattet, es wäre eher eine vorrübergehender Hausarrest in einer der Kabinen, als ein 'Einsperren in einer Zelle'."
Erklärte der Ritter sich verteidigend. Was dachte Tenia denn? Steven konnte ihre Bedenken natürlich vollkommen verstehen, es fühlte sich auch nicht richtig an, das Mädchen auf dem Schiff festzusetzen, vor allem weil sie Jedi waren, doch blieb ihnen eine andere Wahl?

"Ja wir sind Jedi, aber wir haben auch eine Verantwortung für Michael und Akani.."

Tenias bedeutungsvolles Atmen, folgte ein Satz, dessen Inhalt Steven schon seit dem Eintreffen von Clove beschäftigte.

"..und wenn sie wirklich eine Sith ist, sind wir alle in Gefahr. Hast du eine bessere Idee? Es ist ja nicht so, dass ich sie aus Spaß an der Freude auf dem Schiff einsperren will, aber wenn sie die Behörden alarmiert, steht in weniger als einer halben Umdrehung der ISB oder etwas Schlimmeres auf der Schiffsrampe."
Ein schauer lief dem Ritter über den Rücken, als er an die Methoden des ISB dachte. Diese Männer waren skrupellos und bedingungslos treu gegenüber dem entstellten wesen, was sich Imperator nannte. Und der ISB war mitnichten das Schlimmste, was das Imperium zu bieten hatte..

Die Hälfte aller Probleme ausblenden? Steven dachte darüber nach, ob eine halbierte Teenagerin und nur noch eine Hälfte eines abgestürzten Schiffs, die Situation wirklich verbessern würden. Sein Lichtschwert war im Stande zumindest eines der beiden Dinge in die Realität zu befördern. Steven musste über seine eigenen absurden Gedanken kurz schmunzeln. Galgenhumor mochte die Situation vielleicht auflockern, aber sie sicherlich nicht lösen.
Doch Tenia hatte durchaus Recht. Es hätte schlimmer sein können und wenn man die derzeitigen Probleme einen Moment lang ausblendete, war dieser Planet wirklich nicht übel. Der Dschungel war im Licht der Dämmerung noch mystischer als er es am Tage schon war. Langsam aber sicher würden die Monde erscheinen und ein wunderschönes Licht auf die grüne Lunge Thyferras werfen. Für einen kurzen Moment dachte sich Steven in die Wälder von Cirrus. Nicht ganz so gewaltig und nicht ganz so Pflanzenreich, doch dort war ein Ort an dem er stets Ruhe fand.


Ein lautstarkes Gebrüll aus dem Unterholz riss den Ritter aus seiner Traumwelt. Was zum Teufel war das? Imperiale klangen definitiv anders, oder? Hatte Clove damit zu tun? Steven verwarf diesen Gedanken sofort wieder. Wie sollte die Teenagerin, selbst wenn sie eine Imperiale war, das gemacht haben? Jeder Dschungel beheimatete Millionen von Tierarten und so wird dieser hier auch einige Wesen eine Heimat sein.

"Ich kann dir in beiden Vorschlägen nur zustimmen, Tenia."
erklärte der Ritter und schloss sich der Nullianerin auf ihrem Weg zurück zu den Padawanen und dem Gast an. Was auch immer da draußen war, es hörte sich zumindest gefährlich an. Doch was war mit Stevens Machtsinnen passiert? Wieso hatte er die eventuelle Gefahr nicht spüren können? Hatte er sich durch seine Gefühle blenden lassen? Erst die Gedanken über Jessh und dann die über Tenia?
Er würde zumindest nicht unvorbereitet auf die Gefahr stoßen und so bereitete er sich Mental auf alle Möglichen Begegnungen vor.
Gerade als sie die Padawane und
Clove erreicht hatten, sprang plötzlich ein längliches Wesen aus dem Gebüsch. Das war also der vermeintliche Urheber des Gebrülls.
Der Baron konnte in der Dämmerung nur schwerlich etwas erkennen und auch seine Machtsinne schienen noch getrübt zu sein, denn er konnte lediglich die Umrisse der Machtaura des Tieres wahrnehmen. Als das Wesen erneut aus den Schatten in etwas besseres Licht sprang, konnte Steven mit seinen bloßen Augen erkennen, was es war.
Es hatte Ähnlichkeiten mit einem Maalraa. Steven hatte Exemplare dieser Art, die es eigentlich nur auf dem Mond Dxun gab, im Zoo auf Cirrus kennengelernt. Doch dieser hier war deutlich größer als die Maalraas, die Steven kannte und auch seine Schuppenfarbe unterschied sich von denen aus den Gehegen.
Vielleicht eine unerforschte Unterart von Thyferra? Die Gruppe sollte nun zumindest äußert vorsichtig sein. Maalraas waren flinke Fleischfresser, die ihre Beute unerbittlich jagten und dabei ziemlich gerissen vorgingen.

"Bleibt zusammen und langsam Richtung Schiff!"
Empfahl der Ritter der Gruppe und nahm sein Lichtschwert vorsichtshalber von seinem Gürtel, aktivierte es jedoch nicht.

Die Dämmerung machte es fast unmöglich, den Räuber mit bloßen Augen zu erkennen und durch Stevens geblendeten Machtsinne, hatte zumindest dieser Jedi außerdem Schwierigkeiten, das für die Macht empfindsame Wesen zu finden. Der rote Riesenmaalraa machte dem Baron auch nicht noch einmal den Gefallen, sich im Licht der Dämmerung zu zeigen und zog es so vor im Schatten hinter den Bäumen zu verschwinden.
Lediglich leises Knacken und Rascheln der Äste und des Laubs erlaubten dem Ritter zu vermuten, von wo er von dem Fleischfresser beobachtete wurde.
Steven war ein Jedi und somit hatte er die Pflicht jedes Leben zu schützen, selbst die eines so unnachgiebigen Jägers. Es wäre ein Leichtes gewesen, das Lichtschwert zu aktivieren und den halben Dschungel niederzumähen und dabei das Wesen zu töten, doch wenn es nicht sein musste, würde er dem Karnivoren nichts tun. Ein plötzliches Rascheln über dem Ritter zwang Steven dazu seinen Blick nach oben zu wenden.
Verschuldet durch die geblendeten Machtsinne, waren die Reflexe des Ritters deutlich langsamer als sonst und so konnte er kaum reagieren, als der schlanke Jäger aus den Bäumen auf ihn zusprang.
Steven schaffte es noch im letzten Moment die Krallen und die Beißer des Tieres von sich abzuwenden und den Schwung des springenden Wesens gegen dieses selbst einzusetzen. Er schleuderte den roten Maalraa mit hohen Körpereinsatz, der eine Rückwärtsrolle und den Einsatz der Beine verlangte, über seinen Kopf.
Dabei erlitt er nicht nur ein paar Schrammen durch die langen Krallen, durch die Wucht des Sprunges und die Überraschungs flog Stevens Lichtschwert aus seiner Hand irgendwo auf den Dschungelboden. Nicht nur Steven, sondern zumindest auch das Tier, lagen nun beide am Boden.
Schmerzen schossen Steven durch den Arm, die Krallen des Jägers hatten sich doch ziemlich tief in den Unterarm gebohrt.

Wie verdammt konnte er den Angriff nicht spüren? Wo waren seine Machtsinne? Schnell versuchte der Baron sich zu sammeln und blickte nach seinem Lichtschwert. Es gab nicht viele Möglichkeiten, außer das die Gruppe ihm half, er schneller als das Tier war oder der rote Maalraa schneller als der Jedi. Es war mitnichten ein Verlust, dass unbekannte Wesen töten zu müssen.
Steven streckte seinen verletzten Arm aus und versuchte mit der Macht sein Lichtschwert zu sich zu levitieren. Eine Aufgabe die ziemlich schwer war, wenn man die Waffe kaum erspüren konnte.



~ Polith-System ~ Thyferra ~ Dschungel ~ Außerhalb der Yacht "Eulysia" ~ Tenia, Michael, Akani, Clove, Steven und Nachtjäger a.k.a. Knuffelchen; Crew(NPCs) im Schiff ~
 
Polith-System - Thyferra - Dschungel - Bereich vor der "Eulysia" - Clove, Tenia, Akani, Steven, Michael ....und "ES"

Der Chiss antwortete mit einem gedehnten: "Jaaah, danke für die überflüssige Warnung"
"Aber bitte gerne doch." erwiderte Clove trocken.
Der Baron und die Frau traten aus dem Schiff wieder hervor und "Zoey" rief:
„Wir sollten alle aufs Schiff, zurück.“
Keine schlechte Idee, wobei Clove neugierig war, was denn da auf sie zu kam. Auf Dromund Kaas war es ein ziemlich großer Hundertfüssler. Doch diesmal schien es etwas größeres zu sein.
Dann trat "ES" aus dem Gestrüpp hervor. Es war größer als sie es vermutet hatte und wirkte auf den ersten Blick nicht gerade wie eine Schönheit. Nüchtern betrachtet war es der perfekte Jäger. Scharfe, gebogene Klauen mit der beeindruckenden Länge eines Küchenmessers, aber von der ganz großen Sorte, ein Maul das recht bizarr anmutete und einen Menschen böse zerfleischen vermochte. Keine schöne Vorstellung davon verspeist zu werden. Der Körper war schlank und muskulös und deutete schon seine enorme Kraft an. Und scheinbar hatte ES auch noch das größte Exemplar an Räubern ausgesucht, das hier weit und breit zu finden war. Die Gerissenheit, Intelligenz und Skrupellosigkeit dieses Geistes gepaart mit diesem Raubtier ergab es die perfekte Kampfmaschine. Der feuchte Traum eines jeden Waffenentwicklers.
Der Chiss murmelte etwas von einem Maulkorb. Respekt, der Humor gefiel ihr.
"Ein Käfig mit armstarken Cortosis-Stäben wäre keine schlechte Idee." fügte sie trocken hinzu.
Das Tier hatte Witterung aufgenommen. Das konnte sie spüren, immerhin war die Verbindung zu ihrem zweiten Seelenteil noch vorhanden.
Es schlich um das Schiff herum und nutzte dabei perfekt die Schattenbildung aus und umging die Scheinwerfer. Es verschleierte sich auch mittels der Macht. War dieses Tier etwas selbst ein Machtnutzer?
Interessant....
Es suchte einen günstigen Angriffswinkel und nutzte die Deckung der Vegetation sehr gerissen aus. Dabei kam es deutlich näher....zu nahe, wie Clove fand.
"Bleibt zusammen und langsam Richtung Schiff!" rief der Baron und zog etwas von seinem Gürtel ab, das verdächtig nach einem Lichtschwertgriff aussah.
Auch als Clove sie zu den anderen kurz umdrehte, erkannte sie bei "Zoey" einen langen Stab mit einer Öffnung, die dem eines Lichtschwertes nicht unähnlich war.
Es waren also vermutlich doch Jedi. Das würde jetzt spannend werden.
Sie versuchte Kontakt zu dem Tier aufzunehmen und das gelang auch weitgehend, jedoch damit konnte sie keine Kontrolle bekommen. Das Tier hatte Blut gewittert und der Jagdtrieb war stärker. Dazu kam auch die ungezügelte Mordlust. Sie war spürbar und überlagerte alles.
Der Instinkt schaltete die Vernuft herunter, das Wesen im Tier war für eine Gedankenkontrolle zu stark und ihr zweiter Seelenanteil machte keine Anstalten sich von Clove kontrollieren zu lassen.
Hier ging gerade etwas gewaltig schief...
Ihre Augen weiteten sich vor Angst.
Blut...wo kam denn das verflixte Blut her?...Der Verband, natürlich. Der Baron war doch verletzt und trug noch einen Kopfverband. Die Blutung hatte den Instinkt des Tiers genauso befeuert wie ein ganzer Eimer Treibstoff den man auf ein glühendes Feuer geschüttet hatte.
Und bevor sie eine Warnung aussprechen konnte, war der Jäger auch schon über den Baron hergefallen und dieser reagierte sehr kampferprobt, jedoch für den Jäger entschieden zu langsam. Zwar konnte er das Tier mit einer Rolle über sich hinweg schleudern, doch er ging zu Boden und verlor etwas aus seinen Händen. Zusätzlich verletzten die Krallen ihn auch nicht unerheblich am Unterarm.
Wütend kreischte "ES" auf. Der Zorn über die Parade war deutlich zu spüren und ebenso deutlich zu hören. Es würde nicht aufhören, bis es ihn zerfleischt hatte...bis es sie ALLE zerfleischt hatte.
"Verd.....!" fluchte Clove und rannte zu "Graf Winfred", denn sie brauchte eine Waffe um ein Fiasko zu vermeiden. Ihr eigenes Lichtschwert hatte sie im Gleiter liegen lassen aus reiner Vorsicht, nicht enttarnt zu werden. Das rächte sich in dem Moment.
"Gebt mir eine Waffe!" rief sie ihm zu und bevor er reagieren konnte, zog sie den Taschenblaster aus dem Gürtel und rannte los. Sie zielte auf das Tier und drückte ab. Doch es passierte nichts.
Sie hatte ja auch die Energiezelle heraus genommen und nun feuerte das Teil nicht. Jetzt rächte sich diese freimütige Entwaffnung.
Sie umklammerte den Blastergriff und rannte auf das Raubtier zu, setzte zum Sprung an, bevor dieses sich erneut über den Baron her machen konnte und landete einen Treffer auf Höhe des rechten hinteren Kniegelenk. Das Tier sackte zur Seite und prallte gegen einen Baumstumpf. Die Krallen schabten dabei über das morsche Holz und hinterließen erschreckend tiefe Kratzer.
Verwirrt starrte "ES" ihr in die Augen. Eine Mischung aus Wut, Verrat und Mordlust spiegelte sich in den unheimlichen Augen des Räubers wieder.
Clove erwiderte den Blick und starrte zornig und zischte böse: "Zurück!"
Für einen Moment zögerte das Raubtier und hielt inne.
Doch dann gab es einen keckernden Laut von sich, dass erschreckend an ein gehässiges Lachen erinnerte und schnaufte verächtlich. Es drehte sich einmal um die eigene Achse und schleuderte Clove seinen peitschenartigen Schwanz entgegen. Sie konnte noch die Arme hoch reißen und spürte wie die Schwanzspitze ihr die Kleidung und die Haut aufriss. Ein Schmerz, wie ein elektrischer Schlag schoß durch ihre Unterarme, sie wurden sofort taub und benommen taumelte sie zurück und stieß einen gellenden Schmerzensschrei aus.
Dieser Schlag ins Gesicht, hätte ihr den Schädel aufgerissen oder etwas tiefer die Halsschlagadern zerfetzt.
Ein pfeifender Ton entwich dem Tier und es legte den Kopf schief. Es öffnete den Kiefer und es sah für einen Moment so aus, als würde es grinsen. Es tapste zu Clove rüber und schlug von unten mit der Vorderklaue hoch, ähnlich wie ein Schlag mit dem Handrücken. Die Krallen bohrten sich zwar nicht ins Fleisch, aber auch die runden Oberseiten der Klauen wirkten wie Stockschläge. Der Schlag war so kraftvoll, dass sie einen Satz von gut 2 Metern in die Luft machte und unsanft auf dem thyferrianischen Waldboden auftraf, sie rollte zwar instinktiv mit dem Körper ab, aber in ihrem benommenen Zustand war das ganze Manöver viel zu unkontrolliert um nicht schmerzhaft zu sein. Sie rollte über irgendwas hartes und versuchte dennoch auf die Beine zu kommen. Nur nicht liegen bleiben!
Das Raubtier machte eine regelrecht akrobatische Drehung über die Vorderläufe und vollführte noch einmal diesen Peitschenhieb. Diesmal traf der Schwanz sie auf den Rücken und ein brennender Schmerz durchdrang ihren Brustkorb. Ihr Schmerzensschrei ebbte in einem hohlen Röcheln ab. Keuchend rang sie nach Luft und ihre Lungen schienen sich statthaft zu weigern, Luft in sich aufzunehmen.
Ein metallischer Geschmack machte sich in ihrem Mund breit und ihr wurde übel. Für einen Moment verlor sie die Besinnung und schlug der Länge nach auf den Boden.
Das Raubtier schien den Kopf zu schütteln und machte schmatzende Geräusche. Es drehte sich wieder um und lief eine Art Parade zwischen ihren Opfern und potentiellen Abendbrot und stieß wieder diesen keckernden Laut aus.
Herausfordernd schaute es zu den übrigen Jedi und reckte den Hals um sich noch länger zu machen, als es schon war. Es schmatzte wieder zufrieden, blinzelte kurz und stieß dann einen markerschütternden Schrei aus, der von den Bäumen als Echo zurück geworfen wurde.

Polith-System - Thyferra - Dschungel - Bereich vor der "Eulysia" - Clove, Tenia, Akani, Steven, Michael ....und "ES"
 

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Die Dämmerung war für Tenia kein Problem, denn ihre Ohren waren gut genug, um zu erkennen, wo dieses enorme Biest sich herum trieb, auch wenn es schwer war, es mit den Augen zu erkennen. Dass sie das Wesen mit der Macht kaum wahrnehmen konnte war hingegen ein sehr ernstes Problem, denn es bewegte sich schnell und behände und es war unmöglich zu ahnen, von wo genau es angriff, ob es sprang, oder etwas anderes tat. Das Rascheln warnte sie zwar vor, doch es war bereits zu spät. Tenia erkannte, wie das Tier einen Satz auf Steven zumachte, ihn ansprang und in derselben Sekunde aktivierte die Nullianerin nun doch ihre Lichtlanze. Und was dann geschah, hatte nichts mit dem Tier zu tun, nichts mit Steven, nichts mit der Umgebung. Die Lanze aktiviert, schien Tenia mit einem mal ein Gefühl zu durchströmen, dass sie in dieser Intensität noch nie wahrgenommen hatte. Vom Griff weitete sich diese Empfindung aus, direkt über ihre Hände, in ihre Arme, in ihren ganzen Körper. In der ersten Sekunde überlegte die Nullianerin, die Lanze weit von sich zu schleudern, doch das Gefühl gewann und verdrängte den Schrecken der ersten Sekunde, ließ sie für den Moment vergessen, wo sie sich befand. Macht. Es fühlte sich an, als durchströme sie eine viel stärkere Macht, eine Macht, die so viel stärker als alles war, was Tenia bisher gefühlt hatte. Begonnen in den Fingerspitzen, bis hinunter in die Fußzehen breitete sich das Gefühl aus und als der erste Schreck überwunden war, war jenes Gefühl nicht länger unangenehm. Die leise Warnung verdrängend, dass das, was sie spürte nicht dem entsprach, was ein Jedi fühlen durfte, umfasste Tenia den Griff der Lanze fester. Mit einer anderen Entschlossenheit, die von Flucht weit entfernt war, schien eben jenes, dumpfe und dunkle Gefühl, Tenia anzutreiben und ihrer Präsenz einen ganz anderen Aufwind zu geben. Angriff. Noch nie hatte sie so sehr das Bedürfnis empfunden, nicht zu verteidigen, nicht zu fliehen, sondern anzugreifen. Erneut flackerte eine dumpfe Warnung auf, doch Tenia fühlte sich stärker, erhabener, ja siegessicher. Und diese drei Dinge, denen sie so lange nicht nachgegeben hatte, fanden nun einen völlig anderen Nährboden, der zum Wachstum aufstreben wollte.

Das Tier hatte in der Zwischenzeit nicht nur von Steven, sondern auch von Clove abgelassen und umrundete erneut seine potentielle Beute. Anstatt den nächsten Angriff abzuwarten, unterlag Tenia ihrer eigenen Angriffslust, die durch das Gefühl, hier nicht versagen zu können, genährt wurde. Entschlossen trat sie nach vorne, nichtmehr daran denkend, eben noch den Rückzug ins Schiff vorgeschlagen zu haben. Oh nein, diesmal würde sie siegen. Ruusan, wo sie nichts hatte ausrichten können, würde sich hier nicht wiederholen. Sich seines neuen Angreifers bewusst, fixierte das Tier nun Tenia, und als es erneut zum Sprung ansetzte, nahm Tenia ihre Lanze mittig, so dass dieses Monster sie tatsächlich nicht zu fassen bekam, was Tenia nur weiter Aufschwung gab. Die Angriffslust des Monsters, schien nun auf sie selbst übergegangen zu sein. Das Wesen zur Seite stoßend, ging Tenia erneut in Angriffsposition, machte zwei Schritte auf es zu und wollte ihm die Klinge in den Leib rammen. Die Heftigkeit des Schlages, die nahezu völlig ohne Spuren an dem geschuppten Körper abprallte, hätte Tenia die Lanze beinahe aus den Händen gerissen. Der Schmerz, der in Folge dessen durch ihre Muskeln zog, fachte ein weiteres Gefühl an, gegen das die Nullianerin sich viel schlechter wehren konnte, als sonst. Wut. Nein, sie konnte sich nicht nur viel schlechter dagegen wehren, zum ersten Mal überhaupt, wollte sie das auch nicht. Der Kristall, dämmerte es ihr kurz. Der Kristall, den sie eigentlich nicht erwählt, den ihr die Erscheinung in der Höhle viel mehr gegeben hatte. Wie töricht war es gewesen, ihn umtauschen zu wollen?

Das Monster ergriff erneut an, doch diesmal beging Tenia nicht den gleichen Fehler, nutze nicht die Klinge, und auch nicht den Stab als solches, sondern rollte sich zur Seite weg, was das Tier ins leere Springen ließ. Dann griff Tenia in die Macht hinaus, denn wann das Tier sich mit der Macht tarnte, würde auch sie es dem Tier schwerer machen, etwas zu erkennen. So ließ Tenia einen Nebel um sich und die anderen entstehen.

„Zurück aufs Schiff, nehmt Clove mit“,

rief sie den anderen mit einer befehlenden Nuance in der Stimme erneut zu, ihre Verschleierung aufrecht erhaltend und selbst nicht im Traum daran denkend, den Rückzug antreten zu wollen.


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- Klai Qui-Xot, offizieller Gesandter der „Viraxo Industries“ und inoffiziell Ad'ika der Black Sun -

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[URL='http://vignette2.wikia.nocookie.net/starwars/images/f/ff/Baron_Papanoida.jpg/revision/latest/scale-to-width-down/400?cb=20070417180358']Klai Qui-Xot, Governor Kraym, Lieutenant Governor Cain und zahlreiche Delegierte (darunter Vilnok Moor und Thissur Dumont)[/URL]​

Mit stoischer Ruhe saß der Geschäftsmann Klai Qui-Xot, der insgeheim für die Black Sun tätig war, auf dem ihm zugewiesenen Platz am runden Tisch und lauschte der aufkeimenden Diskussion über die aus Sicht mancher Teilnehmer momentan einzigen bestehenden Möglichkeiten: festgeschriebene Quotierung oder freier, zügelloser Handel. Bedächtig strich er sich über den Bart, während er seinen Blick beiläufig durch den Konferenzraum schweifen ließ. Im Gegensatz zu dem prächtigen Festsaal, der am Abend zuvor als Schauplatz für das reichhaltige Bankett gedient hatte, war dieser Raum sehr schmucklos. Hier konnte man die Dominanz der freudlosen, faden Bürokratie erahnen, für die das Galaktische Imperium in der restlichen Galaxie so berüchtigt war. Nein, als Außenstehender mochte man sich gar nicht ausmalen wie klein man in diesem kolossalen System sein musste.

Obwohl seine Stimme durch ihr Dröhnen im ersten Augenblick womöglich einen anderen Eindruck machen mochte, ließ der ruhige Tonfall, den Senator Moor bei seiner Erwiderung an den Tag legte, erahnen, dass er in diesem Moment keinerlei aggressive Gefühlsregungen gegenüber dem Vertreter der „Expansionist Oligarchy“, Mister Cron Larbec, hegte. Jedoch konnte die Höflichkeit höchstens am Anfang darüber hinwegtäuschen wie überaus gnadenlos er mit seiner Gegenrede die Argumente des anderen Teilnehmer zerpflückte. Bevor irgendwelche Einwände erhoben werden konnten, hatte der massige Chevin-Bulle schon kurzerhand den freien Handel mit allerhand kriminellen Elementen – unter anderem der Black Sun – in Verbindung gebracht. Der Gedanke, einmal geäußert, hing nun unwiederbringlich zwischen ihnen. Ja, nach Klai Qui-Xots Meinung hatte man in diesem flüchtigen Moment kurzzeitig das rhetorische Genie, das in dem Berufspolitiker ruhte, aufblitzen sehen.

Es schaltete sich nun Luura Dofine, die Repräsentantin der „Handelsföderation“ ein. Überraschend sekundierte sie dem Nimbanel als sie sagte:
„Selbstverständlich sollte die Quotierung nicht aus dem Fokus geraten – immerhin geht es hier um die Versorgung zweier riesiger Volkswirtschaften –, aber nur ein freier Handel kann die Galaxie zum Prosperieren bringen. Dementsprechend spricht sich die Unternehmung, für die ich zu diesen Verhandlungen entsandt wurde, ebenfalls für eine schrittweise Stärkung des freien Marktes aus – wobei günstigere Konditionen für Großabnehmer natürlich nicht ausgeschlossen sein sollen. Denn neben dem Freihandel spricht sich die 'Handelsföderation' ebenso für absolute Vertragsfreiheit aus.“

'Recht interessanter Schachzug', dachte der wohlgenährte Pantoraner, ließ sich dabei aber nicht das Amüsement, das er in diesem Augenblick verspürte, anmerken. Indem sich die „Handelsföderation“ nämlich die Vertragsfreiheit zusichern – oder sogar in einem diplomatischen Beschluss verankern – ließ, konnte sie ohne jegliche Probleme die beiden größten Fraktionen, die insgeheim noch immer ihre Rivalitäten hegten, gegeneinander ausspielen und daran profitieren. In diesem Fall konnte man also nicht davon ausgehen, dass die Vorgesetzten dieser Neimoidianerin tatsächlich weiterhin loyal zum Imperium standen. Profitgier war eine starke Motivation! Konnte man unter Umständen daran ansetzen? Für einen kurzen Moment gab sich Klai Qui-Xot diesem Gedanken hin. Da die kleineren Parteien, die an diesen Verhandlungen teilnahmen, kaum eine geschlossene Fraktion bilden würden, war ein Blick in Richtung anderer potenzieller Verbündeter wohl unabdingbar.

„Ich glaube, unstrittig für alle ist Thyferras Status“, schaltete sich der Geschäftsmann nun ebenfalls ein. Mehr aus dem Augenwinkel heraus konnte er beobachten wie der eine oder andere Protokollant, die ausnahmslos wie alle anderen Untergebenen hinter den Delegierten – gewissermaßen in zweiter Reihe – saßen, auf einmal kurz aufsah und seinen Namen notierte. Der blauhäutige Fastmensch ließ sich davon selbstverständlich nicht aus der Ruhe bringen. „Thyferra liegt im imperialen Territorium; folgt also zweifellos den Maßgaben der fernen Thronwelt. Und da man zweifellos annehmen kann, dass man auf imperialer Seite keine Neutralität dieses Planeten in Betracht zieht, wird man um die Quotierung nicht drumherum kommen. 'Viraxo Industries' vertritt demnach ebenfalls die Sichtweise, dass man zur Stärkung des Freihandels die festgelegte Verteilung mit einem kleineren Prozentsatz belegt.“

Mit seiner Wortmeldung hatte er zwar genauso wenig wie seine Vorrednerin den von Senator Moor aufgeworfenen Vorwurf, der Freihandel würde zwangsläufig den Schwarzmarkt – und demzufolge auch sämtliche daran profitierenden Elemente – stärken, nicht entkräftet, aber im besten Fall trat er so ein wenig mehr in den Hintergrund. Denn je weniger man über die Black Sun sprach, desto mehr konnte er im Geheimen für diese zwielichtige, kriminelle Organisation herausschlagen. Kurz sah er zu dem Chevin. Noch immer hatte er keinen Weg gefunden wie er dessen grässliche Fratze zu lesen hatte. Hatte der republikanische Delegationsführer mit diesem Schachzug gerechnet? Hatte er schon die nächsten Gegenargumente in seinen weiten Ärmeln? Erneut fuhr sich der Fastmensch, der neben seiner Beratertätigkeit für „Viraxo Industries“ auch zum Hofstaat eines äußerst einflussreichen Vigo gehörte, über das breite Kinn. Ja, nach Außen hin mochte Klai Qui-Xot klein, unwichtig erscheinen, aber hinter der kleinbürgerlichen Fassade steckte ein gerissener Geschäftsmann mit weitreichenden Beziehungen!

Solon Torsin-Denan, der koorivarische Repräsentant der „Firmenallianz“ schüttelte leicht den Kopf, bevor er mit zischender Stimme sagte:
„Mit dem Verweis auf das kriminelle Milieu hat Mister Moor meiner Meinung nach einen wichtigen Punkt angesprochen. Entlang zahlreicher Routen greifen Tag für Tag irgendwelche tollkühnen Piratenbanden – möglicherweise unter dem Banner der Black Sun – Bacta-Konvois unabhängig ihrer Größe an, erbeuten eine Vielzahl Tonnen dieses Heilmittels und führen diese dem Schwarzmarkt zu. Selbst die Kriegsschiffe, die das Imperium zum Schutz seiner Frachter bis in den republikanischen Raum fliegen lässt, können diese Überfälle leider bloß bedingt vereiteln!“ Der Reptiloid, der stets teure Stoffe auf seinem hageren Leib trug, richtete seinen Blick auf den Gastgeber. „Mister Kraym, bei Ihrem Besuch auf Bacrana haben Sie auf einer Pressekonferenz angesprochen, dass künftig die Sector Ranger oder private Sicherheitsfirmen anstelle militärischer Einheiten den Schutz übernehmen sollen. Wir, die 'Firmenallianz', möchten an dieser Stelle tatsächlich noch einen Schritt weitergehen: Lassen Sie den Transport – unabhängig irgendwelcher Quoten – von 'privaten' Unternehmen vornehmen. Uns schwebt beispielsweise ein recht weitreichendes Netz an Lager- und Verteilerstätten vor. Überlassen Sie uns an dieser Stelle das Bacta und wir bringen es dann an seinen Bestimmungsort – in Sachen Schutz natürlich auf eigene Kosten.“

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