Thyferra (Polith-System)

Polith-System - Thyferra - Dschungel - Tenia, Akani, Agxas, einige Vratix


Auch Tenia unterstützte Akani in seinen Worten, indem sie selbst nochmals betonte, dass Diebstahl keine Option war.
Akani hoffte, dass sie ihre Worte auch so meinte. Er selbst baute darauf, dass sie zu einer Einigung mit den Vratix kommen würden. Sollte dies jedoch nicht passieren, so würden sie dennoch an Kolazhi kommen müssen, und der Chiss beabsichtigte, zur Not den halben Dschungel zu durchkämmen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass es nirgends mehr wild wachsende Exemplare der Pflanze gab.


Mit Sicherheit würde es jedoch die Angelegenheit beschleunigen, wenn Gesuche nicht notwendig war und die Vratix ihnen halfen...
Auch Tenia wies nochmals auf die Dringlichkeit ihrer Mission hin und meinte, dass sie ohne das Heilmittel Millionen von Tote verantworten müssten.


Einer der Vratix antwortete.
"So wie ihr schon die Unterdrückung von Tausenden zu verantworten habt."

Akani verzichtete auf eine Antwort. Die Jedi unterdrückten niemanden, da konnten die Vratix noch so viel behaupten. Natürlich gab es Unterdrückung in der Galaxis, zuhauft sogar. Doch die Jedi konnten nunmal nicht gleichzeitig in der gesamten Galaxis agieren.
Doch letzten Endes kam eine Einigung zustande, auch wenn die Vratix betonten, dass ihre Behausungen über dem Boden lagen und nur durch klettern erreicht werden konnten.


Die Nullianerin erklärte, darüber informiert zu sein und fügte hinzu, sie würden sich über die Herausforderung freuen.
Mal sehen...
Einer der Vratix übernahm vorübergehend die Führung, und schweigend folgten sie ihm.

Diesmal verzichtete Akani darauf, eine Machtblase zu erschaffen. Er wollte seine Fähigkeite nicht offen einsetzen, sofern es nicht notwendig war. Stattdessen hielt er sich hinter seiner Meisterin, die sich sehr geschickt durch den Urwald bewegte, und versuchte, sie nachzuahmen.
Nach einiger Zeit waren sie am Ziel, welches dem Chiss jedoch zunächst verborgen blieb. Erst nach genauem Absuchen des Laubwerk über sich erkannte er de Strukturen, die den Insekten als Wohnräume dienten.


"Stellt es ein Problem für euch dar, dort hinauf zu kommen?", meldete sich eines davon zu Wort.
Tenia verneinte.
Akani schüttelte leicht den Kopf und hoffte, er würde ebenfalls hinaufgelangen. Zugegeben, die Bäume waren wirklich riesig und hatten eine raue Rinde, sodass er hoffentlich Halt finden würde. Davon abgesehen würde er sich daran orientieren, wie Tenia vorging. Er hatte keinen Zweifel, dass sie in der Tat nach oben gelangen würde, und möglicherweise konnte er auch hier von ihr lernen.



Polith-System - Thyferra - Dschungel - Dorf der Vratix - Tenia, Akani, Agxas, einige Vratix
 
[Da zwei Wochen vorbei sind, folgt nun – wie besprochen – der nächste Programmpunkt.]

[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Stadtzentrum | Regierungsviertel | Gouverneurspalast | Festsaal :||: Horatio Kraym, Senator Moor, die anderen Delegationen (darunter Lieutenant Governor Cain und Lady Aren) sowie zahlreiche Bedienstete :]

Seine Aufgabe, zwischen den unterschiedlichen Delegationen das Eis zu brechen, hatte der Aperitif in der Tat mit Bravour erfüllt. Denn mit jeder weiteren Minute, die seit dem ersten Ausschenken des kuatischen Likörs verging, wuchs merklich die Zahl der Unterhaltungen zu Tisch. Es entsprach also tatsächlich der Wahrheit, dass Alkohol – selbst in so geringem Maße – die Zungen löse. Seitens des imperialen Gastgebers konnte man mit diesem Auftakt demzufolge zufrieden sein. Noch zeichneten sich keine natürlichen Rivalitäten oder unüberwindbare Gräben ab, die während der Verhandlungen früher oder später zu größeren Problemen führen könnten. Dennoch barg auch solch ein guter Start seine gewissen Risiken. Horatio, der sich gern im Vorfeld von allen entsandten Repräsentanten ein persönliches Bild – abseits irgendwelcher angefertigter Dossiers – machen wollte, konnte mit seiner begrenzten Aufmerksamkeit nicht überall zur gleichen Zeit sein. Er musste somit Abstriche machen; musste Schwerpunkte setzen und Favoriten wählen.

Genau aus diesem Grund bemerkte er Vilnok Moor, der anscheinend gelauscht hatte, erst als dieser sich auf einmal in das Gespräch zwischen Thyferras amtierenden Governor und dem corellianischen Repräsentanten einmischte, indem er sich unvermittelt dem angestimmten Toast anschloss. Für den Moment beließ er es aber dabei, dass ihn bloß sein unmittelbares Umfeld hörte als er im feierlichen Ton sagte:
„Erlauben Sie mir, mich diesem Trunk anzuschließen: Kaum eine Welt war während des Krieges so oft Schauplatz von bedeutenden Schlachten wie Corellia, dennoch haben sich diese Welt und ihr Volk ihre Würde und ihre einzigartige Lebensart bewahrt. Ich habe den Planeten kurz nach der Befreiung besucht. Böse Zungen nennen die Corellianer starrsinnig, ich sage, sie sind geradlinig, und ohne ihren Beitrag wären wohl niemals die politischen und militärischen Umstände eingetreten, die schließlich zum Vertrag von Umbara geführt haben.“

Überaus geschickt hatte der massige Chevin einen Teil der Intention, die Horatio am Schluss gehabt hatte, aufgegriffen und auf der Stelle als Grundlage für ein kurzes Loblied auf den scheinbar ewigen „Zankapfel“ Corellia genommen. Das Wörtchen „Befreiung“, das er dabei hatte fallen lassen, stieß dem planetaren Verwalter selbstverständlich sauer auf. Für eine flüchtige Hundertstel zuckten sogar dessen Mundwinkel, aber bevor irgendjemand seine Reaktion tatsächlich bemerken konnte, hatte er sich schon wieder zur Gänze in Griff und lächelte freundlich sowohl Moor als auch Brent an. Nur in den Tiefen seiner Gedanken verfluchte er die beiden Delegierten der Neuen Republik noch für einen kurzen Moment; wünschte ihnen sogar das Coruscant-Virus an den Hals. Denn obgleich der Vertrag von Umbara für Frieden seit ein paar Monaten für Frieden in weiten Teilen der Galaxie sorgte, war die Kluft, die aufgrund gnadenloser Propaganda und herzloser Ideologie seit Jahrzehnten zwischen beiden Machtblöcken herrschte, noch immer vorhanden. Offiziell mochte das Galaktische Imperium zwar auf Umbara jegliche Besitzansprüche an die Gebiete, die ihnen von den Rebellen im Laufe der Jahre entrissen worden waren, abgetreten haben, aber insgeheim sah jeder Imperiale noch immer in der Sechsten Schlacht von Corellia eine Invasion seitens der Neuen Republik.

In etwa in dem knappen Zeitraum, den Horatio zum „Herunterschlucken“ und „Verdauen“ brauchte, ließ sich der nichtmenschliche Senator zu einem zweiten Toast hinreißen. Dieses Mal überschattete dessen dröhnende Stimme jedoch jeden anderen Gast an der Tafel als er diesen wie folgt anstimmte:
„Aber eigentlich sollte der erste Zutrunk des Abends dem Gastgeber gelten. Verehrter Governor Horatio Kraym, ich hoffe, Sie sehen mir nach, dass dies bisher unterlassen wurde; wir wollen es nun nachholen. Es wird mir hoffentlich nicht als anmaßend ausgelegt, wenn ich nicht nur stellvertretend für die Gesandtschaft der Neuen Republik, sondern wohl auch im Namen aller Anwesenden betone, welche Ehre und Freude es ist, Ihr Gast zu sein. Ich erhebe mein Glas auf Ihr Wohl und das des thyferranischen Volkes!“

Sah man einmal von dem Sextett ab, das im Hintergrund ungestört weiterspielte, herrschte für einen kurzen Moment eine ungewohnte Stille in dem prunkvollen Festsaal. Feierlich starrten alle Gäste in Richtung Gastgeber, während sie gleichzeitig ihre Likörkelche in die Luft hielten. Ganz bescheiden nickte Horatio, der sein halbvolles Glas ebenfalls erhoben hatte, ihnen zu, lächelte zudem freundlich in ausgewählte Gesichter – darunter sogar das von Alaine Aren – und ließ dabei drei, vier Sekunden ungenutzt vergehen, bevor er – eher aus reiner Höflichkeit – trank. Sogleich folgte man an der Tafel seinem Beispiel und, nachdem man dem Gastgeber genug Ehre hatte zuteilwerden lassen, fuhr man schnell wieder die Konversationen, die man aufgrund des Trinkspruches hatte unterbrechen müssen, fort. Dennoch hatte der Chevin mit seiner Aktion am Ende eine Kleinigkeit erreicht: Hin und wieder schienen die Blicke einzelner, zum Teil hochrangiger Gäste auf ihn zu fallen. Anscheinend hatte der republikanische Politiker zum zweiten Mal an diesem Tage die Gegebenheiten äußerst geschickt für sich und seine Zwecke nutzen können. Horatio, der in Gedanken noch ein bisschen hinterher hinkte, bemerkte diese unauffällige Änderung zu diesem Zeitpunkt nicht.

Statt selber das Wort zu ergreifen und das Gespräch mit Brent wieder aufzunehmen – oder sich eine andere Person in unmittelbarer Nähe zum Unterhalten zu suchen –, gestattete der adlige Governor kurz darauf lieber dem Premierminister von Thyferra, Llewas Dimodan, das Wort. Dieser hatte sich leicht vorgebeugt als er plötzlich den Senator von Vinsoth ansprach:
„Mister Moor, entschulden Sie mir bitte meine Neugier, aber trotz meiner hohen Position hier auf diesem Planeten habe ich – ganz im Gegensatz zu Ihnen oder Mister Kraym – meine geliebte Heimat, den Jaso-Sektor, bis dato noch kein einziges Mal verlassen. Welten wie Ihr Vinsoth, Coruscant, Mon Calamari oder Bastion kenne ich also nur aus Erzählungen Anderer.“ Man sah es dem Thyferrianer vielleicht nicht so an, aber er musterte den kräftigen Chevin-Bullen in diesem Augenblick ziemlich genau. „Sie erzählten vorhin meinem Nachbarn, Mister Rycard, von der zweiten Bevölkerungsgruppe auf Ihrer Heimatwelt, den Chev – und ich musste da unweigerlich an unsere Vratix denken...“

Horatio wurde hellhörig. Wollte der Lokalpolitiker – in einem Anflug von Profilierungssucht – etwa die heikle Situation dieser heimischen Insektenwesen ansprechen? Wollte er schon im Vorfeld diese Nachverhandlungen noch mehr politisieren als es durch die Epidemie, die auf dem fernen Coruscant herrschte, schon der Fall war? Ja, in diesem Moment schnappte der Governor tatsächlich nach Luft; ließ für eine kurze Millisekunde also die Maske der Gefasstheit fallen. Nein, in diesen Tagen konnte er solche Steine auf seinem Weg nicht gebrauchen. Unweigerlich drängte sich ihm die Frage auf, ob er am Ende doch bei den vergangenen Parlamentswahlen auf den falschen Kandidaten gesetzt hatte und nun unweigerlich die Rechnung für diese Fehleinschätzung zahlte. Hatte Dimodan etwa schon den symbolischen Dolch gezückt, der gleich in den Rücken des adligen Verwalters gerammt werden würde? Zum Glück fing sich der Imperiale wieder, bevor er dem Thyferrianer irgendwelche Blicke zuwarf.

Dimodan leerte seinen Kelch, ließ sich dieses Mal aber nicht nachschenken.
„Ich kann Sie in der Tat gut verstehen, Senator. Bevor sich das thyferrianische Parlament der Vratix annahm und endlich die Gesetze beschloss, die Bastion ihnen zuvor angewiesen hatte, herrschte eine ähnliche Situation wie auf Ihrem Heimatplaneten mit den Chev – so jedenfalls meine persönliche Einschätzung aufgrund der hier gehörten Informationen. Es sind meiner Meinung nach genau solche Darbietungen wie wir sie gerade gesehen haben, die am Ende die Beziehungen fördern. Waren die Vratix früher Sklaven, die von ihren Herren ausgebeutet wurden, so handelt es sich nun um freie Arbeiter, die ihr Können in der Produktion von Bacta und hochwertiger Seide einbringen.“ Er sah kurz in Richtung der Tür, durch welche die drei geschmückten Vratix ein paar Minuten zuvor entschwunden waren. „Nehmen Sie zum Beispiel den Sänger der Darstellergruppe, die wir gerade sehen durften. Ob Sie es glauben oder nicht, abseits der Bühne – für die er meiner Meinung nach geboren ist – arbeitet dieser Xalzal tatsächlich als Chefingenieur für Imperial Bacta! Noch zu den Zeiten meiner Eltern wäre solch eine Karriere nicht möglich gewesen!“

„Ein echter Beweis für die Macht der Demokratie“, warf Horatio beiläufig ein und gab dann rasch seinem Butler ein Zeichen.

Der Untergebene, der etwa fünfzig Standardjahre alt war, nickte dem adligen Governor schweigend zu, bevor er gemeinsam mit einem Teil der Bediensteten den großen Festsaal verließ. Genau in dem Moment als Vosca Kassal den Raum verließ, kümmerte sich der Rest der anwesenden Diener sofort darum, dass die letzten Likörkelche, die noch in Benutzung waren, rasch abgeräumt wurden. Denn nur einen einzigen Schluss ließ diese Handlung zu: Die Vorspeise stand nun an. Diejenigen, die auf der Stelle diesen Umstand bemerkten, griffen umgehend nach der ihnen zugedachten Stoffserviette, schüttelten sie schnell auf und drapierten sie anschließend äußerst sorgfältig auf ihrem Schoß. Hier trennte sich gewissermaßen die Spreu vom Weizen, da nur die, die solche Veranstaltungen gewohnt waren, intuitiv richtig handelten. Der Rest sah sich bloß verwundert um oder reagierte einen Tick zu spät. Gleich waren sich die Gäste am Ende alle bloß wieder als die Dienerschaft kurz darauf – unter Kassals Anleitung – mit warmen Suppentellern zurückkehrte.

Kurz räusperte sich der ergraute Thyferrianer, schob die schwache Brust dabei ein wenig heraus und sagte anschließend zu den anwesenden Gästen:
„Verehrte Damen und Herren, im Namen der Küche präsentiere ich Ihnen hiermit die Vorspeise: 'Sonnige Grüße von Spira' – eine helle Cremesuppe mit allerhand Getier aus dem weiten Meer. Dazu empfiehlt Ihnen unser Sommelier einen challonischen Weißwein; gekeltert im Jahr der Friedensverhandlungen. Also ein genauso junger Jahrgang wie der Friedensvertrag.“ Er lächelte höflich, während die Saaldiener servierten. Dann fügte er noch hinzu: „Lassen Sie es sich schmecken.“

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[OP: Ich hatte hauptsächlich an Muscheln und Krebse gedacht. Sollte euch noch eine Zutat einfallen, die irgendwie passen könnte, dann immer raus damit. :D]
 

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Auch Akani schüttelte den Kopf und so begannen vorerst die Vratix, behände und schnell in die Höhe zu klettern. Tenia folgte ihnen, langsamer, aber mit einer Sicherheit, die den Vratix in nichts nach stand. Vorsichtig vergewisserte sich die junge Waldbewohnerin immer wieder davon, dass die Rinde, oder das Geäst, dass sie griff, auch wirklich stabil war. Für sich selbst genoss sie den Moment des Kletterns und erlaubte sich in dieser Zeit die Vratix und Akani auszublenden, schlicht und einfach um nur diesen einen kleinen Moment, völlig für sich auszukosten. Wäre die Aufgabe, mit der man sie betraut hatte, nicht derart wichtig gewesen, hätte diese Mission beinahe wie Urlaub sein können.
Schließlich, auf der Behausung angekommen, konzentrierte Tenia sich auf Akani, um ihn notfalls mit der Macht unterstützen zu können, sollte er hinabzufallen drohen.
Als auch er oben angekommen war, führten die Vratix sie in einen Raum, der relativ groß du eigens für Konferenz ausgelegt zu sein schien. Ein großer, runder Tisch stand in der Mitte, umringt von lauter Stühlen. Nach einer Erlaubnis, oder Einforderung, setzte sich Tenia, so wie es auch die Einheimischen taten.

„Erlaubt mir zuvor, noch etwas zu sagen“, eröffnete schließlich Tenia, als sie beide Hände offen auf den Tisch legte, was zumindest bei ihrem Volk ein Beweis für friedvolle Absichten war.
„Ich möchte im Namen der Jedi um Verzeihung dafür bitten, dass euch bisher nicht geholfen wurde, doch ich muss, auch im Namen der Jedi und in meinem eigenen, auf eine Sache hinwiesen.“ Der Vorwurf von vorhin war nicht in Vergessenheit geraten, Tenia wusste nicht, ob sie mit ihren Worten etwas bewirkte, zumindest aber schien ihn die Erwähnung wichtig, vielleicht auch für sich selbst.
„Als ich zu den Jedi kam, bestand meine erste Mission darin, an der Schlacht um Corellia teilzunehmen, die anderen den Weg zum Friedensvertrag von Umbara ebneten. Jede Mission, die darauf folgte fand statt, um denen zu helfen, die unter dem Imperium leiden. Die Jedi sind aktiv und versuchen zu helfen, doch auch ihre Macht und Stärke ist begrenzt. So wie wir nun alle in diesem Raum versammelt sind und nicht gleichzeitig in einem anderen sein können, geht es uns auch dann, wenn wir Schlachten schlagen, oder gegen Unterdrückung kämpfen. Wir können immer nur an einem Ort sein. Das Virus, dass bis jetzt schon Dutzende Leben dahingerafft hat, das auf Coruscant ausgebrochen ist, fordert viel unserer Aufmerksamkeit. Viele leiden darunter, sterben, ohne auf die Hoffnung auf Heilung. Wir haben euer Leid weder vergessen, noch übersehen, und mit unserem Hiersein bieten wir unsere Hilfe an, auch wenn das gleichzeitig bedeutet, dass wir unsere eigene Mission verzögern. Trotz allem danken wir euch dafür, nun hier sitzen zu dürfen und wir hoffen darauf, gegenseitiges Vertrauen stärken und helfen zu können.“ Ihre Worte klangen hoffentlich nicht nach einem Vorwurf, sondern verdeutlichten, dass ihre Absichten ehrlich waren und das die Vratix vielleicht übersteigerte Ansichten darüber hatten, inwieweit man sie bisher im Stich gelassen hatte. Eine kurze Stille, die Tenia nicht einzuschätzen vermochte, trat ein. Dann meldete sich erneut einer der Vratix zu Wort und erklärte noch einmal die prekäre Lage der Vratix.

‚Wir lebten friedlich und im Einklang der Natur, ehe die Menschen sich hier breit machten und uns nach und nach zurück drängten. Ihr Interesse an uns begann erst zu wachse, als sie feststellten, wie nützlich unser Bacta ist. Wir sahen nicht, dass sie uns von Beginn an ausnutzen, denn als sie uns in ihre Städte holten, glaubten wir, eine gute Basis des Zusammenseins geschaffen zu haben. Sie erschufen künstliches Bacta und raubten uns damit nicht nur unsere Geschäfte, sondern auch unsere Ehre. Seitdem sind wir keine Forscher mehr, sondern billige Arbeiter, nahezu Sklaven. Die Lage hat sich weiter verschechtert, seit ein Monopol entstanden ist. Das Baca-Kartell besteht nicht länger.‘ Was allein die Schuld des Imperiums war, wie Tenia gedanklich anmerkte. Oder irgendeines Imperialen, dem sein Drang nach Macht in den Kopf gestiegen war.

‚Unser erster Aufstand misslang, denn noch bevor wir uns gegen die Unterdrückung richtig zur Wehr setzen konnten, wurde unser Aufstand niedergeschlagen.‘ Jetzt war es nicht nur Agxas Wut alleine, die Tenia wahrnahm, viel mehr glaubte sie, etwas sehr ähnliches auch von den Vratix wahrzunehmen. ‚Wir wollen, dass diese Unterdrückung ein Ende hat, denn sie besteht zu lange und wir sind nicht länger gewillt all das hinzunehmen.‘ All das bedeutete schlussendlich, dass sie eine Revolution anfachen mussten. Doch was so einfach zu nennen war, war es in der Durchführung sicher nicht.


Sie kamen schließlich nicht weiter, wenn sie ein paar Worte des Protestes auf Schilder malten und damit demonstrierten. Wenn Tenia nur ehrlich zu sich selbst war, fiel ihre aber keine andere Lösung ein. Denn alles, was nicht friedlich war, konnte für sie als Jedi kaum in Frage kommen. Ein wenig ärgerte sie sich über die Tatsache, von Rätin Eleonore eine Nachricht erhalten zu haben, ohne über die aktuellen Begebenheiten auf Thyferra aufgeklärt worden zu sein. Außerdem stand in keinem Lehrbuch, dass sie bisher gehabt hatte, wie man erfolgreich eine Revolution anzettelte und für die eigenen Rechte kämpfte. Außerdem waren sie nur zwei. Akani und sie und Tenia konnte und musste sich eingestehen, dass sie zwar eine Ritterin, aber längst nicht erfahren genug war. Schon gar nicht, wenn es um politische Dinge ging. Was also war am sinnvollsten? Die Vratix dazu anzuregen, schlicht ihre Arbeit nieder zu legen? Als erstes Zeichen des Protestes? Erst einmal zu protestieren also? Woher sollte sie das wissen!
„Wie viele Vratix sind bereit, in dieser Sache mitzumachen?“ Hoffentlich mehr, als die fünf, die in diesem Raum anwesend waren.
‚Wir werden viele Schwärme für uns gewinnen können, denn die Unzufriedenheit wächst.‘
„Und was habt ihr bisher unternommen?“ Schließlich war bisher nur die Rede von einem Aufstand gewesen, der im Keim erstickt worden war. Genau das gab einer der Vratix auch wieder.
Wäre es so nicht am sinnvollsten, zuerst die Arbeit nieder zu legen? Die eigenen Reihen zu stärken und sich gegenseitig Mut zuzusprechen? Denn wenn sie alle die Arbeit niederlegten, gelang es vielleicht, ins Gespräch zu kommen. Oder würde das die Imperialen nicht gleich dazu veranlassen, die Vratix, die nicht arbeitete, zu bekämpfen?
„Habt ihr Bitten oder Forderungen an die Imperialen gestellt?“ Wer war hier überhaupt zuständig?
Das Imperial Bacta Unternehmen muss gestürzt werden und alle hohen Tiere dort. Es ist schuld an unserer Lage, und schlimmer noch als die Xucphra Corpration.‘ Allgemeines klicken und Zischen das nur Zustimmung bedeuten konnte
Bacta Imperium? Tenia hatte nie von diesem Unternehmen gehört. Weder von ihm, noch diesem anderen ... Unternehmen. Aber all das klang alles andere als gut oder verheißungsvoll.
‚Wir müssen es stürzen!‘, kam es von anderer Seite, als Tenia versuchte, einen klaren Kopf zu bewahren.
„Bevor wir irgendjemanden oder irgendetwas stürzen, brauchen wir einen Plan.“ Glorreiche Logik. „Ein Streik, ein Niederlegen der Arbeit sollte dieses Unternehmen empfindlich treffen. Dafür brauchen wir aber zuerst die Sicherheit, dass wir genug Unterstützung haben. Wir müssen wissen, was genau erreicht werden soll. Wir brauchen klare Forderungen und Ziele und vor allem eine gute und wasserdichte Planung.“ Und hoffentlich mehr Unterstützung von Seiten der Republik. Tenias Gedanken huschten zu Steven. War er mit seiner Mission zu Ende? Oh wie sehr wünschte sie sich in diesem Moment, dass dem so war.


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OCC: Akani, du darfst hier liebend gerne Ideen anbringen :D
Und ich hoffe, dass ist inhaltlich so auch richtig^^


 
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Eine Zeit lang ging Akani ganz in der Konzentration aufs Klettern auf. Zunächst versuchte er noch, sowohl Tenia über sich im Blick zu behalten, um von ihr abzuschauen, wohin sie griff, und natürlich gleichzeitig seine eigenen Hände und Füße richtig zu setzen. Doch er merkte schnell, dass dies nicht nötig war. Mit Tenia vergleichen konnte er sich zwar keinesfalls, aber dennoch kam er durchaus zurecht. Er musste mitunter einen Moment innehalten und sich nach guten Griffmöglichkeiten umsehen, doch schließlich war auch er oben angelangt.

Er blickte sich einen Moment um und musste den Vratix absoluten Respekt für ihre unglaublichen Konstruktionen zollen. Es war offensichtlich, dass das naturverbundene Volk Möglichkeiten bevorzugte, die die bebauten Bäume nicht zerstörten. In diesem Fall sah es aus, als wäre ein Ast des Baums - möglicherweise bei einem Unwetter oder gar durch Blitzschlag - förmlich aus dem Baum herausgebrochen und hätte eine große Höhle hinterlassen - wie groß besagter Ast allerdings gewesen sein musste, wollte sich Akani gar nicht vorstellen.
Wenn da jemand drunter gestanden hätte...
Schließlich folgte der Chiss den anderen nach drinnen und nahm ebenfalls Platz.
Auch die Einrichtung mutete exotisch an. Weder Stühle noch Tisch waren in irgendeiner Art und Weise verziehrt, und er fragte sich, ob irgendetwas davon tatsächlich von den Vratix benötigt wurde. Ihm drängte sich der starke Verdacht auf, dass die Insekten eine derartige Einrichtung nur in diesem und vielleicht wenigen anderen Versammlungsräumen hatten, wo es wahrscheinlicher war, dass auch andere Spezies anwesend sein würden.


Seine Meisterin begann das Gespräch, indem sie die anwesenden Vratix darauf hinwies, dass die Jedi ihnen nicht aus böser Absicht bisher nicht geholfen hatten, sondern nicht sich nicht um alle Probleme gleichzeitig kümmern konnten. Sie erzählte von ihrer eigenen ersten Mission und führte an, dass auch alle nachfolgenden Aufträge in der Hauptsache allen helfen sollten, die unter der Herrschaft des Imperiums litten.
Die Nullianerin betonte, dass der Orden in dieser Hinsicht durchaus alles in seiner Macht stehende tat, doch dass gesagte Macht trotzdem ihre Grenzen hatte. Auch an dieser Stelle fand die aktuellen Situation Coruscants Erwähnung.
Sie schloss damit, dass sie den Vratix nochmals für deren bisheriges Vertrauen und die Erlaubnis dankte, ihr Heimatdorf zu betreten.


Nun meldete sich eines der insektoiden Wesen zu Wort. Es führte aus, wie die Menschen sich auf Thyferra ausgebreitet, dann zunächst aufrichtiges Interesse an den Vratix geheuchelt und sich dann der Notwendigkeit einer Zusammenarbeit entledigt hatten, indem sie die Bactaproduktion selbst fortführten. Dies deckte sich auch mit den Ergebnissen von Akanis grober Recherche zu den Geschehnissen, die hier stattgefunden hatten.
Als nächstes sprach der Vratix - zumindest glaubte Akani, dass er männlich war - in aller Kürze ihren ersten Aufstand oder zumindest den Versuch dazu an. Er betonte jedoch, dass der
Wille, der Unterdrückung ein Ende zu setzen, nach wie vor da war.

Tenia hakte diesbezüglich auch gleich genauer nach.
Die beiden erfuhren, dass es aller Wahrscheinlichkeit nach an...Teilnehmern...ihrer Revolte nicht mangeln würde.

Kann man an einer Revolte teilnehmen? Oder wie sagt man denn da? Partizipieren? Ihr beiwohnen?
Der Chiss schob alle weiteren Gedanken über die Vielfalt der Grammatik von Basic beiseite und konzentrierte sich stattdessen wieder auf das Gespräch.

"Und was habt ihr bisher unternommen? Habt ihr Bitten oder Forderungen an die Imperialen gestellt?", fragte Tenia.
Hm. Bitten? Wie sollte ich mir das vorstellen? "Liebes Imperium, ich hätte gern, dass die Unterdrückung der Vratix auf Thyferra aufhört. Bitte an die zuständige Person weitergeben. Liebe Grüße, ein Vratix." Klingt nicht sonderlich erfolgversprechend...
Doch gut, irgendwo musste man natürlich beginnen.
Ein anderer Vratix antwortete hierzu, ein gewisses Imperiales Bacta-Unternehmen müsse gestürzt werden. Bezüglich der Bitten/Forderungen äußerte sich das Insekt allerdings nicht...

"Wir müssen es stürzen!", ertönte es da auch schon von weiteren Vratix, und nun schwebte auch ein Gefühl zu Akani herüber, welches er davor wohl nicht hatte wahrnehmen können. Er brauchte einen Moment, um es als Wut zu definieren, weil es sich...seltsam anfühlte. Irgendwie war es auf...viele bezogen, nicht nur auf eine Person, wie Gefühle, die er bisher wahrgenommen hatte, es eigentlich an sich hatten.
Er hatte zwar irgendwo darüber gelesen, dass das Denken der Vratix sich sehr auf den kompletten Schwarm richtete, bisher aber nicht wirklich etwas davon mitbekommen - abgesehen davon, dass er tatsächlich noch nie eines der Insekten "Ich" hatte sagen hören. Doch nun wurde ihm klar, wie sehr diese Aussage zutraf. Selbst wenn sie wütend waren, waren sie es...gemeinsam.

Okay...das klingt jetzt bescheuert...
Und trotzdem war es so.

Tenia brachte ihn auf das Gespräch zurück.

"Bevor wir irgendjemanden stürzen, brauchen wir einen Plan. Ein Streik, ein Niederlegen der Arbeit sollte dieses Unternehmen empfindlich treffen. Dafür brauchen wir aber zuerst die Sicherheit, dass wir genug Unterstützung haben. Wir müssen wissen, was genau erreicht werden soll. Wir brauchen klare Forderungen und Ziele und vor allem eine gute und wasserdichte Planung."

Agxas schaltete sich ein - indem er schnaubte.
Ach. Den gibts auch noch? Akani rollte innerlich mit den Augen.
"Ein Streik? Ein Niederlegen der Arbeit? Lachhaft. Welchen Effekt soll das eurer Meinung nach auf das Imperium haben? Erwartet ihr, dass die vor Langeweile umkippen? Ich sage -", begann er, bevor Akani ihn unterbrach, während er demonstrativ seine Fingernägel auf Dreck untersuchte.
"Tatsächlich, das sagst du? Faszinierend...Trotzdem vielen Dank für deinen Beitrag."
Er schabte mit dem Zeigefingernagel seiner rechten einen unsichtbaren Krümel unter seinem linken Daumennagel hervor, dann blickte er wieder auf und wandte sich an die Vratix, um die es ja schließlich ging.

"Ein Streik könnte in der Tat eine gewisse Wirkung zeigen. Thyferra ist offensichtlich nicht der einzige Planet, auf dem das Imperium...Präsenz zeigt -" sein Unwesen treibt trifft es wohl eher "- und entsprechend dürfte der Bactaverbrauch ziemlich hoch sein. Wenn euer Volk also geschlossen agiert und gemeinsam streikt - und damit meine ich streikt! -, dann muss es eine Reaktion von Seiten des Unternehmens geben, ansonsten können die ihre Produktionsanforderungen nicht erfüllen, was...problematisch für sie sein könnte."

Ein Teil von ihm dachte aber doch nochmal über Agxas' Worte nach. Konnten sie vielleicht wirklich mehr tun? Den Vratix wirklich helfen, und zwar so, dass sie auch in fünfzig Jahren noch etwas davon hatten? Und gleichzeitig dem Imperium schaden?
Nun, den Codex einhalten müssen wir wohl trotzdem. Wobei...
Er überlegte. Er wollte nichts anschneiden, was sie dann nicht ausführen konnten, doch gleichzeitig wollte er etwas...tun...Schließlich blickte er Tenia direkt an.
"Und vielleicht können wir ja sogar noch etwas mehr tun? Ich meine, ein bisschen Sabotage hier und da...?", fragte er vorsichtig und hielt sich absichtlich vage mit seiner Idee.


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Agxas meldete sich zu Wort, doch Akani schnitt ihm jenes ab und kein Vratix kümmerte sich darum, dass der Kerl doch noch zum Aussprechen kam. Sie schienen im Gegenteil, nicht einmal mehr Notiz von ihm zu nehmen. Tenia sollte das Recht sein, ihre Bereitschaft diesem Mann zu helfen, war inzwischen nicht einmal mehr verschwindend gering, sondern absolut nicht existent. Sie würde ihn mit Nichtachtung strafen, so viel stand fest.

Was ihren Vorschlag mit dem Streik betraf, fand dieser zumindest auch bei Akani Unterstützung, außerdem schlug er vor, kleinere Sabotagen zu starten. Sabotage? Tenia war sich der Bedeutung des Wortes zwar vollauf bewusst, hatte aber dennoch keine Ahnung, was ihr Padawan da meinte.
Als die Vratix sich erneut austauschten, kam sie auch nicht dazu, ihn näher zu fragen.
‚Die Präsenz des Militärs ist zu hoch. Einen Generalstreik zu starten, in der jetzigen Situation, käme einem Selbstmordkommando gleich. Die Imperialen würden uns entweder mit Gewalt zur Arbeit zwingen oder uns sofort erschießen. Thyferra ist im Moment zu unterlaufen, als das ein Streik uns weiter bringen würde.' Wieder brachen ihre ureigenen Laute aus, die wohl darauf hindeuteten, dass dieser recht kluge Einwurf, diskutiert wurde und nach ein paar Minuten, kam auch die Übersetzung oder das Resümee. ‚Auch wenn alles darauf hinauslaufen sollte: Momentan ist ein Streik keine gute Idee. Kleinere Sabotagen allerdings, erscheinen uns als sinnvoll um nach und nach mit härteren Methoden zuzuschlagen. Auch wenn es uns nicht gefällt, aber kleinere Brände, unscheinbare Unfälle, all das könnte uns helfen, um dann, zu gegebenem Zeitpunkt, richtig zuzuschlagen.‘ Tenia musste an sich halten, um nicht die Stirn zu runzeln, denn ihr war nicht klar, was solche Sabotagen bewirken sollten. Am Ende ergab sich daraus doch nur mehr Ärger. Einen Brand oder was auch immer zu legen, musste gut organisiert sein, damit man nicht sofort auf Brandstiftung kam. Doch auch so, welchen Nutzen konnten kleinere Angriffe haben? Jetzt keinen Generalstreik zu starten klang logisch, doch alles andere? Nein, sie hatte wirklich keine Ahnung. Das unterdrückte Stirnrunzeln hätte sich die Waldbewohnerin sparen können, denn was brachte es, ihre Bedenken oder irhe Ratlosigkeit für sich zu behalten?

„Was genau meinst du Akani?“ stellte sie die Frage, die der Vratix vermutlich schon beantwortet hatte, „und…“, sie stutzte kurz, verdrängte das aufkommende Gefühl, sich in einer sehr unangenehmen, weil unwissenden Position zu befinden, „was genau soll mit diesen Sabotagen bewirkt werden?“ Eine tolle Ritterin war sie, wenn sie nicht einmal die einfachsten Zusammenhänge erkannte und offen zuzugeben, dass sie ahnungslos war, gefiel ihr eigentlich nicht. Dennoch stellte sie die Frage laut und offen, hier würde sie sicher keiner auslachen und was hatte sie schon zu verlieren? Bloß den Respekt der anderen, schoss es ihr für Sekunden durch den Kopf, als sie an Arica zurückdachte. Arica, vor der sicher niemand mangelnden Respekt haben würde, allein ihrer Ausstrahlung wegen. Eine Ausstrahlung die Tenia, wie sie nun feststellen musste, beneidete.
Sie ist eine Sith, vergiss das nicht. Dennoch, dieser Tatsache zum Trotz kam die junge Waldbewohnerin nicht einfach darüber hinweg, sich zu wünschen, ein wenig wie diese Frau zu sein. Vermutlich hätten die Vratix dann sofort ihre Hilfe zugesichert, ohne Bedingungen zu stellen. So darfst du nicht denken. Nein, so durfte sie sicher nicht denken, aber sie tat es dennoch und sie wusste nicht, wie sie von diesen sicherlich falschen Gedanken und Wünschen los kam.


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[Jaso-Sektor, Polith-System, Thyferra, Xozhixi, Gleiterlimousine]- Alaine Aren, Aviendha

Aviendha wusste nicht, was Aren mit ihrem plötzlichen Informationsschwall beabsichtigte, denn sie offenbar als eine Art kleine Transparenzoffensive verstanden wissen wollte – und in dessen Rahmen sie der Vizegouverneurin eine ganze Reihe an Erkenntnissen offerierte, die in ihrem Gesamtzusammenhang indes eher mehr Fragen aufwarfen, als auch nur eine einzige wirklich zu beantworten. Zunächst um eine prompte Antwort verlegen, lehnte die Verwalterin sich in das Polster der Gleiterlimousine und taxierte die Rothaarige mit leicht verengten Augen.

Sith – ein Begriff, eine Organisation, die ihr für eine lange Zeit ihres Lebens wenige Assoziationen beschert hatte. Auf Bakura war der Orden ein Mythos gewesen, waren seine Haupteinflusssphären – wie Aviendha jetzt, mit dem Wissen der Sektorverwaltung wusste – doch weit entfernt von ihrer beschaulichen Heimatwelt. Auch die Zugehörigkeit des Imperators war nie großartig thematisiert worden, eine Randnotiz bestenfalls. Der Wiederaufbau Bothawuis war durch die Sith nicht aktiv begleitet worden und so hatte es bis zu ihrem Aufenthalt auf Bastion gedauert, ehe sie nach einigen dilettantischen Studienversuchen auf Obroa-skai zum ersten Mal fundierte, oder zumindest detailliertere, Einschätzungen über den Orden zu hören bekommen hatte, gefiltert durch die gründlichen Siebe der COMPNOR.

Keine dieser Informationen wollte indes zu dem passen, was Alaine Aren von sich behauptete – eine Sith, die in den höchsten Kreisen der Verwaltung des Jaso-Sektors – und, wie zumindest anklang, auch der anderer Sektoren – verkehrte, hier auf Thyferra allerdings ein Unternehmen beriet, das einen bestenfalls zweifelhaften Ruf genoss und im Grunde gar als Widersacher der lokalen Verwaltung um Gouverneur Kraym in den anstehenden Verhandlungen agierte. War die explizite Distanzierung vom Orden also die Wahrheit – oder war sie eine vergleichsweise plumpe Finte? Und auf welche Gerüchte mochte Aren anspielen, die sich angeblich um sie rankten? Aviendha kannte selbst keines davon, aber womöglich war das nur ein weiteres Indiz dafür, wie wirkungsvoll Kraym sie trotz ihrer formalen Stellung aus seinem engeren Kreis exkludierte. Fast hätte die Vizegouverneurin frustriert mit den Zähnen gemahlen – mit Sicherheit wusste ihr vorgesetzter Statthalter mehr über Aren und alles, was sie selbst nun an harten Fakten in der Hand hatte, war der Name ihrer ominösen Assistentin, der wichtig sein konnte, vollkommen irrelevant oder schlicht und ergreifend eine weitere Täuschung.

„Verzeiht, Lady Aren. Ich wollte nicht unhöflich erscheinen.“

Wenn sie auf Bastion eines gelernt hatte, dann, dass die Stellung der Sith im Imperium derart ambivalent war, dass selbst hochrangige COMPNOR-Funktionäre sich vor unvorsichtigen Aussagen in Bezug auf den Orden hüteten. Höflichkeit war also trotz aller Frustration das Gebot der Stunde, wie Aviendha resümierte, während sie die als Sith enthüllte Frau mit neutraler Mimik musterte.

„Aber wie Euch – und Euren Klienten bei Viraxo Industries – klar sein wird, stellen diese Verhandlungen eine bemerkenswerte Zäsur nicht nur für Thyferra, sondern auch für das Imperium dar. Das letzte, was Gouverneur Kraym in dieser Situation gebrauchen kann, sind unangenehme Überraschungen.“

Das plötzliche Auftauchen einer Sith gehörte mit Sicherheit in diese Kategorie. Doch wenn der Gouverneur etwas gegen Arens Anwesenheit auf Thyferra einzuwenden hatte, hatte er vermutlich bereits entsprechende Schritte unternommen (solche, die nicht allzu offensichtlich ein Mitglied des Ordens brüskierten) und würde Aviendha selbst aller Wahrscheinlichkeit nach nicht einbeziehen.

Die Notwendigkeit eines weiteren Austausches von Floskeln oder eines weiteren Umlauerns erlosch, als der Gleiter schließlich vor dem ehrwürdigen Old Imperia vorfuhr, wo der kleine Konvoi von ein paar Bediensteten des Hauses, zwei Flottensoldaten aus Aviendhas persönlicher Eskorte und dem Protokolldroiden 15t88 erwartet wurde, der sich weisungsgemäß ebenfalls eingefunden hatte. Bevor Aviendha jedoch seine Anwesenheit zur Kenntnis nahm, richtete sie ihre Aufmerksamkeit nach dem Aussteigen ein letztes Mal auf Aren.

„Lady Aren, diese Männer werden Euch Eure neue Unterkunft zeigen.“

Sie nickte leicht in Richtung der livrierten Bediensteten, die zweifelsohne per Com von Nylar instruiert worden waren.

„Ich hoffe, Euch bleibt noch genug Zeit für letzte Vorbereitungen vor dem Bankett.“

Auf der Pressekonferenz, die Kraym zuvor einberufen hatte, waren glücklicherweise weder Aviendhas, noch Arens Anwesenheit erforderlich. Hierfür wäre die noch zur Verfügung stehende Zeit auch allzu knapp bemessen gewesen.

„Ich sehe Euch dann später.“

***

Eine halbe Standardstunde war vergangen, als Aviendha sich schließlich vor dem Spiegel im Badezimmer ihrer eigenen Suite wiederfand und ein letztes Mal den korrekten Sitz ihrer nüchternen Uniformjacke überprüfte. Sie hatte sich ungeachtet des leicht informellen Charakters der vor ihr liegenden Veranstaltung erneut dafür entschieden, sich ein Stück weit hinter dem wertigen, aber mitnichten eleganten Stoff dieser Uniform zu verstecken, der auch dazu dienen sollte, ein wenig Distanz zwischen sie und die überwiegend zivilen Vertreter der Verhandlungsdelegationen zu bringen. Sie sah ihre Aufgabe nicht darin, zu bezirzen oder zu vernebeln, sondern einen nüchternen Blick zu bewahren. Außerdem war ihre Vermutung, dass es Kraym durchaus in Sicherheit wiegen würde, wenn seine Stellvertreterin in der Rolle der grauen Bürokratenmaus praktisch gänzlich verschwand.

Dem kurzen Frischmachen war ein wenig informativer Austausch mit 15t88 vorausgegangen, der zum unrechtmäßig gelandeten Raumschiff wenig zu berichten gehabt hatte – im Grunde sogar gar nichts. Diese Tatsache alleine ließ bereits Aufhorchen, implizierte sie doch womöglich, dass Sicherheitskräfte sich in den Vorfalleingeschaltet hatten, in deren Vorgehen informiert zu sein Aviendhas Sicherheitsfreigabe überstieg. Dennoch hatte sie den treuen Droiden angewiesen, die Sicherheitskanäle weiter unter Beobachtung zu halten und ihr Änderungen gegebenenfalls kurzfristig über ihr Comlink, dessen kleinen Wiedergabeteil sie unauffällig in ihrem rechten Ohr trug, in Kenntnis zu setzen.

Ihr Erscheinungsbild, als sie ihre Suite schließlich verließ und sich zum Treffpunkt mit den nicht an der Pressekonferenz beteiligten Verhandlungsteilnehmern aufmachte, mochte man als tadellos bezeichnen, dabei aus ästhetischer Sicht allerdings nicht wirklich inspiriert, sondern eher streng, was durch ihre zu einem Dutt zusammengeflochtenen Haare nur unterstrichen wurde. Mit Lieutenant Dlarit und zwei weiteren Marineinfanteristen, die in Galauniform vor der Tür gewartet hatten und nun mit ihr in Gleichschritt verfielen, harmonierte sie daher allerdings recht gut.

Den wartenden Delegationsteilnehmern, die dem Ablauf gemäß nun, nach Ende der Pressekonferenz, mit den an dieser Teilnehmenden zusammengeführt werden sollten, schenkte sie ein geschäftsmäßiges Lächeln und forderte sie schließlich auf, ihr zu folgen. Ihre eigene Eskorte verblasste dabei vollkommen angesichts der Sturmtruppen, die man in periodischen Abständen platziert hatte, wohl ebenso aus tatsächlichen Sicherheitsbedenken, wie als Erinnerung daran, mit wem die Delegationsteilnehmer es hier auf Thyferra ungeachtet der salbungsvollen Worte ihrer Gastgeber zu tun hatten. Niemand – auch nicht die im Dienste Viraxos stehende Sith Alaine Aren, die sich unter den Gästen befand, die Aviendha nun zum Festsaal führte – sollte sich einbilden, das Galaktische Imperium und seine Bevollmächtigten hier auf Thyferra übervorteilen zu können.

Obwohl sie an den Vorbereitungen des Banketts beteiligt – oder doch zumindest über die Details in Kenntnis gesetzt – worden war, zeigte die Vizegouverneurin sich zu einem gewissen Grad beeindruckt von der Gestaltung des Festsaals, in dem alles für einen ersten Aperitif angerichtet war. Zielstrebig suchte sie ihren Platz auf, der unter anderem bedingte, dass sie es den Rest der Veranstaltung über erneut mit Aren würde zu tun bekommen. Sie war sich nicht wirklich sicher, ob ihr dies nach den Enthüllungen während der Fahrt ins Old Imperia sonderlich behagte.

Die Sith schien sogleich die Aufmerksamkeit des republikanischen Senators Moor – an dessen Erscheinungsbild Aviendha sich immer noch nicht ganz gewöhnt hatte – auf sich zu ziehen, was der stellvertretenden Statthalterin einen argwöhnischen Blick entlockte. Wie viel wusste der Republikaner über die rothaarige Frau? Gewiss würde er sich nicht freiwillig mit einer Sith an einen Tisch setzen – oder doch? Inwieweit war der Orden an den Friedensverhandlungen beteiligt gewesen, abgesehen natürlich von Seiner Majestät persönlich?

Die einleitenden Worte Krayms unterbanden jede weiteren Gedanken in diese Richtung. Der Gouverneur leitete in das „kulturelle Programm“ über, nur dass dieses nicht aus einer Darbietung der Imperialen Symphoniker von Thyferra bestand, sondern einer Tanzeinlage der einheimischen Vratix – einer Kampftanzeinlage, wie einer der Nichtmenschen seinen Zuschauern verriet. Es dauerte nicht lange, bis Aviendha sich dabei ertappte, wie sie ihren eigenen Likörkelch mit ihrer rechten Hand fest umklammerte. Natürlich hatten die Insektoiden Ureinwohner Thyferras wenig mit den Yevethanern N’zoths gemein, doch die Art und Weise, wie diese fremdartigen Wesen aneinanderprallten und dabei verstörende Laute von sich gaben sorgte dafür, dass sie das Gefühl hatte, dass ihr in Kürze der kalte Angstschweiß ausbrechen würde. Plötzlich schien ihr Hals dort zu brennen, wo ihn die mittlerweile nur noch dezent erkennbare Narbe verunzierte, und etwas zu ruckartig leerte sie ihren Aperitif schließlich mit einem hastigen Zug, ohne dabei auch nur zu schmecken, welche Geschmacksexplosion der vermutlich sündhaft teure Likör hervorrief. Eine energische Handbewegung unterband unterdessen, dass einer der Bediensteten ihr sogleich nachschenkte. Sie musste einen kühlen Kopf, klaren Verstand bewahren…

Ihr Glück war, dass die Vorstellung der Vratix die Gäste offenbar ganz in ihren Bann gezogen hatten – fast schon frenetisch war die Reaktion der neimoidianischen Vertreterin der Handelsföderation, die gegenüber von Aviendha saß und die ob ihrer Begeisterung nichts vom Unbehagen der Vizegouverneurin mitbekam. Gerade rechtzeitig hatte diese bemerkt, wie der Blick Horatio Krayms urplötzlich auf sie gerichtet war und ihr Vorgesetzter ihr in einer rätselhaften Geste zuprostete – eine Geste, die sie aufgrund ihres geleerten und nicht wieder aufgefüllten Glases nur mit einem Nicken erwidern konnte. Sie wusste nicht, ob sie diesem kleinen Austausch nonverbaler Kommunikation besondere Bedeutung beimessen sollte oder ob Kraym lediglich versuchte, den Eindruck zu vermitteln, dass Thyferras Verwaltung als harmonische und geeinte Front auftrat.

Viel Zeit, sich zu sammeln und ihre Verunsicherung zu verdrängen blieb ihr nicht, da sich in diesem Moment der Rittmeister des Ordens der Imperialen Ritter – einer der wenigen adelsähnlichen Gemeinschaften, die im Imperium tatsächlich etwas zählten – und, was wohl noch wichtiger war, Manager des einflussreichen Sienar-Konzerns an sie wandte und ihr ein Lob bezüglich der Unterbringung der Delegationen im Old Imperia aussprach. Obwohl sie nicht wusste, ob dieses Lob nicht doch leicht vergiftet war – schließlich war sie Mitglied der Sektorverwaltung, kein Hotelier oder gar eine Reiseveranstalterin – lächelte Aviendha höflich, so gut es eben ging, solange die Bilder der martialisch posierenden Vratix nicht aus ihrem Bewusstsein verschwunden waren.

„Thyferra blickt auf eine lange Tradition darin zurück, Ehrengäste mit bester Qualität zu beherbergen, Rittmeister“, gab sie bescheiden zurück.

„Ich musste hierzu nur einen kleinen Beitrag leisten.“

Was nicht bedeutete, dass die Arrangements nicht mit einem gewissen Aufwand verbunden waren – besonders, weil man für Eventualitäten wie das plötzliche Auftauchen Alaine Arens hatte planen müssen.

„Ich bin mir indes sicher, dass Sie die eine oder andere Überraschung erwarten dürfte, sollten Sie sich tatsächlich dafür entscheiden, länger unser Gast zu sein.“

Als die durchdringende Stimme Vilnok Moors dann plötzlich zu einem Trinkspruch ansetzte, war die Vizegouverneurin dankbar dafür, dass einer der Bediensteten, als sie gerade durch ihren kurzen Wortwechsel mit Oret Quamar abgelenkt gewesen war, ihren Kelch doch wieder mit Likör gefüllt hatte, sodass sie in den Reigen derer einstimmen konnte, die Kraym als Reaktion auf Moors Worte zuprosteten.

Nach diesem Toast – der sie dazu genötigt hatte, doch noch ein wenig Alkohol zu konsumieren – folgte der Übergang auf die Vorspeise, die durch das Personal serviert und den Verantwortlichen vorgestellt wurde. Ungeachtet der Tatsache, dass sie sich um so einige andere Dinge Gedanken machen musste, ertappte Aviendha sich dabei, kurz das Gesicht zu verziehen – Meeresfrüchte… nicht unbedingt ihre Leib- und Magenspeise…

[Jaso-Sektor, Polith-System, Thyferra, Xozhixi, Stadtzentrum, Regierungsviertel, Gouverneurspalast, Festsaal]- Horiatio Kraym, Volnok Moor, Alaine Aren, Aviendha, Delegationsteilnehmer, Bedienstete, Sicherheitspersonal
 
Polith-System - Thyferra - Dschungel - Tenia, Akani, Agxas, einige Vratix


"Die Präsenz des Militärs ist zu hoch. Einen Generalstreik zu starten, in der jetzigen Situation, käme einem Selbstmordkommando gleich. Die Imperialen würden uns entweder mit Gewalt zur Arbeit zwingen oder uns sofort erschießen. Thyferra ist im Moment zu unterlaufen, als dass ein Streik uns weiterbringen würde",
kam die Antwort auf den diesbezüglichen Vorschlag von einem der Vratix, und die anderen taten ihre Zustimmung kund.
"Auch wenn alles darauf hinauslaufen sollte: Momentan ist ein Streik keine gute Idee. Kleinere Sabotagen allerdings erscheinen uns als sinnvoll, um nach und nach mit härteren Methoden zuzuschlagen. Auch wenn es uns nicht gefällt, aber kleinere Brände, unscheinbare Unfälle, all das könnte uns helfen, um dann, zu gegebenem Zeitpunkt, richtig zuzuschlagen."

Akani hatte nicht gewusst, dass die militärische Präsenz aktuell so hoch war, merkte sich die Information aber gleich. Davon abgesehen stellte er fest, dass ein schrittweises Vorgehen ihm, wenn er so darüber nachdachte, sowieso erfolgversprechender erschien...

Seine Meisterin lieferte ihm dann auch gleich das Stichwort für eine entsprechende Erklärung.

"Was genau meinst du, Akani, und...was genau soll mit diesen Sabotagen bewirkt werden?", fragte sie.
"Nun, tatsächlich schwebt mir genau das vor, was Ihr", begann er und nickte dabei zu dem Vratix hinüber, der den Einwand vorgetragen hatte - hoffentlich war die Anrede "Ihr" angebracht -, "soeben angesprochen habt. Kleinere Angriffe, die nicht als solche erkennbar sind. Genau das ist meiner Meinung nach der wichtigste Punkt an dem ganzen. Unser Vorgehen muss so gewählt werden, dass hinterher keinerlei Spuren gefunden werden können. Bactaleitungen, die verstopft sind, gerostete Ventile, ein Brand, der von einem unvorsichtigen Mitarbeiter beim Rauchen aufgelöst wird, vielleicht sogar Transporter, die mitten auf der Strecke einen Defekt haben? Alles, was die Bactaproduktion beeinträchtigt. Angesichts der bereits angesprochenen Tatsache, dass zur Zeit überall Imperiale herummarschieren, sollten wir uns vermutlich fürs erste wie gesagt auf kleinere Anlagen konzentrieren, um keine Aufmerksamkeit zu erregen."

Akani machte eine Pause, um das gesagte wirken zu lassen, lang genug, damit jeder Zeit hatte, alles zu verdauen, aber nicht so lang, als dass sie aufgeblasen und gekünstelt gewirkt hätte.

"Außerdem ist mir gerade aufgefallen, dass diese Vorgehensweise vielleicht sogar die klügere ist. Auf Streiks verzichten wir zunächst tatsächlich. Das hat aber nicht nur den bereits erwähnten Grund. Wenn wir die Geschichte nämlich weiterspinnen, kommen wir auf folgende Situation: In lokalen Produktionsstätten kommt es immer wieder zu - mysteriösen - Vorfällen, die die Verzögerungen oder sogar kurzzeitigen Produktionsstopps führen. Die eigentlich geforderten Mengen an Bacta können nicht geliefert werden. Das hat nicht nur den Effekt, dass besagte Fabriken weniger Einnahmen machen, sondern bewirkt hoffentlich auch Druck von Seiten des Imperiums. Freilich dürften zwei oder drei Fabrikchen irgendwo im Nirgendwo keinen überdimensionalen Unterschied machen, aber ich bin sicher, das Imperium braucht jeden Tropfen Bacta, den es kriegen kann. Wenn wir dann irgendwann in eine Situation kommen, in der ein Streik sinnvoller erscheint, dann wird dieser damit vielleicht erfolgversprechender, weil dieses Bacta-Sowieso-Unternehmen unter Druck steht und Forderungen schneller nachgibt. Und wenn der Leiter besagten Unternehmens auch nur einen Funken Grips im Kopf hat, dann wird er nicht mit Gewalt reagieren. Um es hart zu formulieren, tote Arbeiter arbeiten nicht, und selbst wenn die Imperialen darauf verzichten und die Vratix lediglich zur Arbeit zwingen, so wäre selbst das auch aus der Sicht des Imperiums wohl kaum eine gute Idee. Derartige Situationen können schließlich leicht aus dem Ruder laufen."

Schweigen folgte, als jeder über das Gehörte nachdachte...


Polith-System - Thyferra - Dschungel - Tenia, Akani, Agxas, einige Vratix



OCC: Aus irgendeinem nervigen Grund lassen sich einige Teile meines Texts, die nicht zur wörtlichen Rede gehören, partout nicht entfetten -.-
 
[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Stadtzentrum | Regierungsviertel | Gouverneurspalast | Festsaal :||: Horatio Kraym, Senator Moor, die anderen Delegationen (darunter Lieutenant Governor Cain und Lady Aren) sowie zahlreiche Bedienstete :]

Die Gästezahl war nicht unerheblich. Der Tisch war gut gefüllt und jedem hatte man einen Platz zugewiesen. Eine Sitzordnung - sie erinnerte Alaine an ihre Kindheit - welche strikt eingehalten werden würde und die der Gastgeber vorgegeben hatte. Man könnte darüber spekulieren wie es dazu gekommen war und was sich Horatio dabei gedacht hatte. Ob Sympathie und Antipathie dabei eine Rolle spielten war unklar, dennoch konnte es gut sein. Meist versuchte man niemanden zu benachteiligen und es auch nicht so aussehen zu lassen als ob man jemanden bevorzugte. Dennoch entschied der Gastgeber des öfteren danach wer ihm angehehm war und wer nicht. Alaine jedenfalls saß neben Qui-Xot und Cain. Die Stellvertreterin des Gouvernors würde darüber sicherlich nicht glüchklich sein, was die Rothaarige gut nachvollziehen konnte. Für sie selbst war es eher unerheblich zwischen wem sie saß oder sitzen würden. Gespräche würde man über seinen Nachbarn hinweg führen, sollte dies gewünscht sein und für sie wäre es interessant zu beobachten wie der Rest sich verhalten würde. Die Corellianierin fühlte sich im Grunde wie eine Stille beobachterin, welche ihre eigenen Schlüsse ziehen würde. Wie auch immer dieser Abend verlaufen würde, sie würde im Anschluss ein Resüme führen. Da sie zu den Persönlichkeiten gehörte die mehr als nur aufmerksam waren, entging ihr nichts und dies würde für den ganzen Abend so sein. Sie war sich ihrer Aufgabe bewusst, dennoch war sie nicht nur hier um Viraxo Industries als Beraterin zu dienen. Es gab noch andere Gründe warum sie auf Thyferra war. Die Spiele die dezent gespielte wurden und im Hintergrund liefen würden irgendwann weiter in den Vordergrund rücken. Abzuwarten war eine ihrer Stärken und dies obwohl sie eine ehemalige Sith war.

Innerlich völlig entspannt machte sie es sich in ihrem Stuhl bequem, betrachtete die weiteren Gäste unter denen ebenfalls Nichtmenschliche Wesen saßen. Einer dieser Geschöpfe - grauhäutig mit einem langen Gesicht und einem großen Maul - wirkte fast abstoßend und fehl am Platz. Einen Augenblick dachte sie darüber nach welcher Rasse er entstammte, wobei ihr dies im ersten Moment nicht einfiel. Was Alaine wusste war, dass er nicht auf Seiten des Imperiums stand. Lange brauchte sie nicht darüber nachzudenken, da die Gestallt sie fast unweigerlich ansprach. Er stellte sich als Vilnok Moor vor, Senator von Vinsoth und Mitglied der republikianischen Delegation. Ein Vertreter der Republik also! Da man auf Umbara einen Friedensvertrag unterschrieben hatte war es nicht ungewöhnlich, dass sich jemand dieser Seite hier einfinden würde. Allerdings fragte sich Alaine, was ein Senator von Vinsoth hier wollte. Würde die Republik nicht jemand anderen zu so einem Treffen schicken? Was bedeutete dies also? Gleich wie wenig Alaine von diesem Friedensvertrag hielt - der in ihren Augen nichts weiter als eine Farce war - so würde sie als Vertreterin der Republik keinen Senator von Vinsoth schicken. Dies jedoch schob sie beiseite, da er ihr eine Frage gestellt hatte und sie diese beantworten musste.

"Senator Moor, es ist mir eine Ehre sie kennen zu lernen. Mein Name ist Lady Alaine Aren, momentan Beraterin von Viraxo Industries."

Dabei schenkte sie ihm ein Lächeln, ehe sie ihren Kopf zum Gastgeber hinwandte, da er das Wort ergriff. Er hieß sie zum Bankett willkommen und ließ vernehmen, dass er so etwas wie eine Überraschung für sie hätte. Was dann geschah überraschte wohl sie alle. Drei Vratix - ausgestattet mit einem bunten Federschmuck um ihre Hälse - traten vor die Tafel und verneigten sich. Die Gesichter der Meisten zeigten Erstaunen. Alaine ließ sich nichts anmerken. Ihr Gesicht blieb neutral, fast ausdruckslos. In ihrem bisherigen Leben hatte sie gelernt, dass es eine Schwäche war zu zeigen was man fühlte oder dachte. Ihre ganze Erziehung war darauf ausgelegt worden sich nie etwas anmerken zu lassen. Ihr Dasein als Sith hatte dies nicht verändern können, auch wenn ihr innerstes oft genug dem Ausdruck verliehen hätte was sie wirklich bewegte. Doch Schwäche war nichts was sie duldete und ob sich dies ändern würde war fraglich. Sie hörte die Worte des Vratix, hörte wie er davon sprach etwas vorführen zu wollen was als uralter Kampftanz ihres Volkes bekannt war. Während die Musik erklang fragte sich Alaine was Horatio damit bezwecken wollte. Jeder wusste, dass dieses Volk unterdrückt wurde, sie nicht mehr wert waren als der Dreck unter den Nägeln der höheren Gesellschaft und dies obwohl ihr Stellenwert höher sein sollte. Unterdrückung war nichts was Alaine Fremd war, da sie selbst unterdrückt worden war. Wie auch diese Wesen hier, die keinerlei Anspruch auf etwas hatten sondern bloß dienten, war ihre Stellung nicht anders gewesen. Man hatte sie benutzt, hatte sie belogen, manipuliert und für die Zwecke des jeweils anderen ausgenutzt. Sie wusste also wie sich die Vratix fühlten, wusste was sie litten und das sie niemals an die Oberfläche gelangen würden. Alaine selbst hatte lange gebraucht um zu erfahren, dass sie nicht mehr wie ein Spielball in einem gewaltigen Universum war. Das sie Sith nichts anderes als Sklavenhändler waren, die sie benutzt, geformt, manipuliert und für ihre Zwecke missbraucht hatten. All das Leid was sie erlebt hatte, war durchaus mit dem dieser Spezies vergleichbar. Der einzige Unterschied war, dass die Sith weit grausamer waren als das Imperium als solches.

Alaines Aufmerksamkeit wurde kurz von Qui-Xot in Anspruch genommen, welcher von ihr wissen wollte ob sie so etwas schon einmal gesehen hätte. Die Rothaarige Schönheit besaß ein perfketes Pokerface. "Perfekte Anmut, Qui-Xot. Jede Rasse besitzt diese auf ihre eigenen Weiße. Man sieht viel in seinem Leben, wenn auch nicht alles", meinte sie und lächelte.

Selbstverständlich war die Aufführung dazu gedacht, dass man redete, sich die Mäuler zeriss und die Gäste bei Laune hielt. Dennoch fragte sich die Adelige was Horatio damit bewirken wollte. Diente es zur Ablenkung? Versuchte er so etwas heraus zu finden? Moralsiche Aspekte wurden hier nicht verfolgt, denn würde man es moralsich betrachten würde die Darbietung hier kein wenig positiv sein. Die Worte des Arkanier brachten Alaine dazu leichte eine Braue zu wölben, doch sie blieb still. Ihre persönliche Einstellung hierzu behielt sie für sich. Sie wollte nicht in den Mittelpunkt geraten. Der Rest würde dafür sorgen sich selbst in diesen Mittelpunkt zu bringen und dies würde genügen.

Irgendwann endete die Darbietung und natürlich wandte man sich an den Gastgeber um diesen zu loben oder andere Worte zu finden um sich selbst - wenn auch vorerst in den Mittelpunkt zu bringen. Miss Dofine war die Erste die sich an Horatio wandte und deren Worte Alaine daran erinnerten worum es hierbei ging. Bestechung war Alltag und die Oberste Händlerin versuchte ihre Chancen zu nutzen. Der Gouvernor würde sich ganz schnell in einem engmaschiegen Netz befinden aus dem es kein Entkommen gab, sollte er nicht acht geben. Wer würde geschickter sein? Seine Gäste, die alles versuchen würden in Sachen Bacta zu punkten oder würde er sich alles letztlich manipulieren können? Wie gut war Horatio? Sein Auftretten mit Laryssa war eines welches sie so nicht von ihm erwartet hätte. Es hatte nicht wirklich zu dem gepasst was er sonst darstellte. Würde er früher oder Später fallen? Würde er sich selbst das Bein stellen? Auch wenn sie sich dies nicht recht vorstellen konnte, so wäre es dennoch möglich. Viele die einmal Ruhm erlangt hatten verloren diesen auch wieder und viele deren Karriere bisher steil nach oben gegangen war, waren ganz plötzlich tief gefallen. Ob der heutige Abend schon zeigen würde, dass der Gouvernor Schwächen hatte die man nutzen konnte? Würden andere ihn manipulieren können? Falls ja, dann würde sie die Worte ihres Mentors beherzigen müssen indem sie versuchen würde an den Gouvernor heran zu kommen, für ihn zu arbeiten um letztlich selbst zu gewinnen. Dieser Punkt jedoch stand noch in den Sternen.

Da sie alle Zeit hatte sich die Gespräch anzuhören bekam sie auch mit, wie man auf Horatios Yacht zu sprechen kam und wieder schien es so als ob man versuchte ihn für sich zu gewinnen. Das Buhlen um die Gunst des Gouvernors hatte also begonnen. Wohin sich dies alles wohl entwikeln würde? Alaine war gespannt.

Moor und ein gewisser Direktor Rycard begannen ein Gespräch, wobei der Direktor den Sentor offen auf die Darbietung und vor allem darauf ansprach, dass auf der Heimatwelt des Senators etwas ähnliches im Gang war. Sie folgte den Worten der beiden, wobei sie sich ihre ganze eigenen Gedanken darüber machte und hellhöriger wurde, als es um ihre eigenen Heimat ging.

"Ihre Einschätzung bezüglich der Corellianer kann ich zustimmen. Wobei ich selbst soweit gehen würde sie als ein Volk mit Ehre zu bezeichnen, einer Ehre die einige andere nicht besitzen", mischte sich Alaine in das Gespräch ein, hob ebenfalls ihr Likörglas und nippte daran. "Auf unseren Gastgeber, Gouvernor Horatio Kraym", schloss sich Alaine dem Chevin an, prostete in die Runde und nippte anschließend erneut an ihrem Likör.

Dem Chevin passierte ein Misgeschick, da das Glas oder viel mehr in seinen Händen das Gläschen zerbrach und damit in den Fokus rückte.

"Ein Mann mit einem festen Händedruck zeugt von Ehrlichkeit", erklärte Alaine Moor und lächelte ihm zu. Ob dieser wirklich ehrlich war blieb dahingestellt. Jedoch lockerte es die Atmosphäre ein wenig und die Gespräch gingen weiter. Auch hier lauschte die Adelige schweigend und machte sich ihre eigenen Gedanken, bis die Vorspeise gebracht wurde, bei der es sich um Muscheln und Krebsen handelte. Es roch sehr gut und Alaine liebte gutes Essen.

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- Klai Qui-Xot, offizieller Gesandter der „Viraxo Industries“ und inoffiziell Ad'ika der Black Sun -

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Klai Qui-Xot, Governor Kraym, Lieutenant Governor Cain und zahlreiche Delegierte (darunter Vilnok Moor und Thissur Dumont)

Mit dem teuren Likör in der Hand und allerhand namhafter Personen an einer Tafel zu sitzen, gefiel dem blauhäutigen Geschäftsmann. Man konnte mit Fug und Recht behaupten, dass er sich in dieser erlesenen Runde sichtlich wohl fühlte. Zwar stellte sich langsam heraus, dass seine Begleiterin, die rothaarige Lady Alaine Aren, überaus reserviert war, aber seiner gehobenen Stimmung tat das in der Tat keinen Abbruch. Möglicherweise hatte er allmählich den Eindruck gewonnen, dass die Sith, die man ihm für diese Nachverhandlungen aufs Auge gedrückt hatte, keine Gefahr für seine Stellung an Chire Frodneduls Hof war. Mochte der Vigo irgendwelche geheimen Zwecke mit ihr verfolgen; für den Pantoraner schien sie im Augenblick nicht viel wert zu sein – außer vielleicht als schmückendes Beiwerk für eine herausragende Persönlichkeit wie ihn selbst. Bestärkt durch diesen Gedanken glitt seine ganze Aufmerksamkeit dann auch wieder rasch zu der Unterhaltung zwischen dem Rittmeister und Thyferras stellvertretender Statthalterin.

Freundlich lächelte der Manager von „Sienar“.
„Seien Sie bloß nicht so bescheiden, Miss Cain. Hin und wieder ist das Annehmen von Komplimenten – gerade in solch einer Runde – keine Schande.“

Höflich lachten diejenigen, die der Erwiderung zugehört hatten, erhoben dann kurz die Likörkelche und genehmigten sich einen Schluck. Da man an dieser Tafel wusste, dass Oret Quamar auf Bastion äußerst einflussreiche Kontakte hatte – manche Gerüchte zählten sogar tatsächlich den Grand Vizier zu dessen Vertrauten –, schien er bei solchen Gesprächen zweifellos eine gewisse Narrenfreiheit zu besitzen. Nahm man noch hinzu, dass die Sternjägerproduktion von „Sienar Fleet Systems“ zu den starken Pfeilern der imperialen Militärdominanz zählte, hatte man eigentlich gar kein Argument für eine Gegenrede mehr. Umso gespannter war Klai Qui-Xot insgeheim nun darauf, ob die Lieutenant Governor sich wehren würde. Würde sie den (verbalen) Widerstand proben? Durch ihre momentane Position in der hiesigen Regionalverwaltung saß sie auf alle Fälle an einem langen Hebel, wenn es um die in den nächsten Tagen angedachte Fuhrparkausschreibung für „Imperial Bacta“ ging. Ob der Rittmeister an diesen Punkt bedacht hatte?

Bevor überhaupt irgendeine Erwiderung geäußert werden konnte, dröhnte plötzlich die sehr kräftige Stimme des nichtmenschlichen Senators Vilnok Moor über die gesamte Tafel. Er sprach einen Toast auf den Gastgeber aus. Natürlich stimmte jeder darauf ein, indem man erneut die Gläser erhob und anschließend daran nippte. So kam der beleibte Geschäftsmann ein weiteres Mal erst in den Genuss der vorauseilenden Süße, gefolgt von der pikanten Schärfe. Zufrieden betrachtete er den Likör. 'Was für ein herrlicher Aperitif', dachte er sich aufs Neue. 'Bei einer passenden Gelegenheit muss ich den Governor nach einer privaten Flasche fragen … oder kann mir Miss Cain dabei helfen?' Sein Blick richtete sich nun direkt auf die blasse Bakuranerin. Dabei wunderte er sich erneut, weshalb sie sich für die schlichte Dienstuniform entschieden hatte, anstatt – wie ihr Vorgesetzter Kraym – auf edlere Stoffe zurückzugreifen. Hatte ihr der Dienst im primitiven Koornacht-Cluster etwa klammheimlich jeglichen Sinn für Kultur genommen? Grübelnd fuhr sich Qui-Xot über das bärtige Kinn.

Erstaunlicherweise schaltete sich Lady Aren auf einmal in die Konversation, die der bullige Senator und der Repräsentant der „Handelsgilde“ führten, ein. Kryptisch – wie immer – klang ihr Beitrag zu der Unterhaltung. Unwillkürlich tauchte in der Gedankenwelt des offiziellen Vertreters von „Viraxo Industries“ die Frage auf, ob man dies bei den Sith lernte oder ob es eine Eigenart der Corellianerin war. Derweil ein Bediensteter schweigend seinen Likörkelch abräumte, um Platz für die Vorspeise zu machen, lauschte Qui-Xot aufmerksam dem sich entwickelnden Wortwechsel. Anscheinend hatte seine Begleiterin mehr Interesse an dem massigen Delegationsführer der Neuen Republik als an ihm und den hier sitzenden Gäste. Doch bevor sich der untersetzte Geschäftsmann irgendwie einschalten konnte, um sich selbst ein wenig mehr zu präsentieren, trat auch schon Krayms Butler auf die Tafel zu und kündigte mit fester, fachkundig klingender Stimme die Vorspeise an: Diverse Meeresfrüchte in einer cremigen Sauce. Da lief ihm sogleich das Wasser im Munde zusammen.


„Spira – ein himmlicher Ort“, bemerkte Qui-Xot lächelnd als man ihm endlich den tiefen Teller, der an einen halben Krabbenpanzer erinnerte, vorsetzte. „Schon allein der Duft dieser Köstlichkeit kann einen regelrecht verzaubern!“

In seiner unmittelbaren Umgebung nickte man ihm wohlwollend zu und griff danach sofort beherzt zum silbernen Besteck. Bevor der Pantoraner den ersten Bissen der aufgetischten Vorspeise zu sich nahm, erspähte er im Augenwinkel noch wie man dem massigen Senator der Neuen Republik einen individuellen Teller – samt speziellen Besteck – reichte. Höchstwahrscheinlich hatte das Zerbrechen des kunstvollen Likörkelches gezeigt, dass dessen Spezies nicht nur beim Sitzen allein ganz eigene Anforderungen an das Inventar des Gastgebers stellte. Man konnte Qui-Xot beileibe nicht als einen Rassisten bezeichnen, aber in diesem Augenblick stellte er trotzdem die diplomatische Tauglichkeit dieser Spezies in Frage. Wie viel „Humanoider“ musste in einem stecken, um bei solchen Anlässen nicht zu sehr anzuecken? Für einen kurzen Moment in Gedanken versunken, führte er in aller Ruhe den Suppenlöffel zu Mund. Schlürfende Geräusche, die in mancher Kultur Gang und Gebe waren, ließ er aus. Den meisten Menschen schien solch ein Verhalten befremdlich – hatte er vor Jahren mal zufällig mitbekommen.

Die ersten Bissen waren – unter allerhand beiläufigen Lobbekundungen für den Koch – verzehrt, da richtete auf einmal der koorivarische Repräsentant der „Firmenallianz“ das Wort an Aviendha Cain.
„Gestatten Sie mir die Neugier, Miss, aber als Freund der 'Imperialen Grav-Ball-Liga' stieß ich rein zufällig vor einigen Tagen auf Ihren grandiosen Auftritt beim Spiel 'Thyferrian Titans gegen Fondor Furies'. Ein tolles Spiel; ein echtes Derby!“ Er grinste. „Mich würde nun interessieren: Drücken Sie in dieser Saison lieber den 'Titans' die Daumen oder glauben Sie womöglich eher an eine Teilnahme der 'Koornacht Patriots' bei den Playoffs?“

„Die 'Koornacht Patriots'?“, schaltete sich der Geschäftsmann ein. „Diese Mannschaft mag zwar nur aus Soldaten der Sturmtruppen bestehen, aber in der Liga vom Sechsten Supersektor gibt es ja noch Reecee, Selvaris und Widek...“ Er nippte kurz an dem challonischen Weißwein. „Jedoch würde ich meine Credits bei den baldigen Playoffs eher auf Anaxes, Kuat oder Bastion setzen – gerade durch die fehlende Teilnahme von Coruscant, Metellos und Corellia.“

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Klai Qui-Xot, Governor Kraym, Lieutenant Governor Cain und zahlreiche Delegierte (darunter Vilnok Moor und Thissur Dumont)
 

Polith-System - Thyferra - Dschungel - Tenia, Akani, Agxas, einige Vratix


Wurde die Republik eigentlich auch von Tyhferra mit Bacta geliert? Denn wenn sie tatsächlich dafür sorgten, dass es bei der Produktion zu Verzögerungen kam, würde das auch nicht die Neue Republik treffen? Wie so oft, hatte Tenia keine Ahnung und ärgerte sich im Stillen mehr und mehr über ihr Unwissen. Schloss Thyferra irgendwelche Bündnisse mit der NR? Sicher, Thyferra war imperial, aber bedeutete das gleichzeitig, dass die NR damit abgeschrieben war? Sie wusste es nicht und ihre Logik sagte ihr, dass es bei Credits wohl weniger um irgendwelche politischen Ansichten, als einfach nur um Credits ging. Doch erneut eine Frage zu stellen, die deutlich machen würde, wie wenig Tenia eigentlich von den ganzen Geschehnissen in der Galaxis wusste, kam nicht mehr in Frage. Sie hatte sich ohnehin gerade die Blöße gegeben und bevor sie den Respekt der anderen komplett verlor, schwieg sie besser. Am Ende konnte sie ja immer noch das Holo Netz bemühen. War es dann aber nicht schon zu spät? Und würden dann nicht diejenigen darunter leiden, die am meisten Hilfe benötigten? Erkrankte zum Beispiel? Nur mit Mühe gelang es der Nullianerin ein Seufzen zu unterdrücken. All das nicht zu wissen war einfach nicht gut. Sie hätte sich vor dieser Mission bilden müssen, damit sie ein Gefühl für die Lage bekam, denn was sie jetzt zu fühlen begann, war eine leichte Überforderung, die sich dadurch merkbar machte, dass jeder Muskel in Tenias Rücken zum Zerreißen angespannt war und in Folge dessen für Rückenschmerzen sorgte.

Zum Glück antwortete Akani und verwandelte wenigstens ein Paar Tenias Fragezeichen, in Ausrufezeichen. Verzögerungen, kurzzeitige Produktionsstops und damit Druck auf das Unternehmen. So schwer war es nun wirklich nicht gewesen, auf diese Schlussfolgerungen zu kommen und so nickte Tenia halb beschämt.

„Das klingt für mich nach einer sehr guten Idee, damit setzen wir dieses Unternehmen nicht nur unter Druck, sondern früher oder später auch unter Zugzwang. Wir müssen langsam und unauffällig damit beginnen und wenn sich die militärische Lage geändert hat, können wir zum Generalstreik übergehen.“ Was aber bedeuten würde, dass die Jedi zu diesem Zeitpunkt wohl nicht mehr wirklich präsent auf Thyferra waren. Schließlich konnten Akani und sie, keine Monate auf diesem Planeten verbringen, schon gar nicht, wenn es darum ging ein paar Pflanzen nach Lianna zu bringen. Doch für Streiks benötigte man auch keine Jedi… zumindest nicht zwingend.
Die Vratix sprachen sich wieder ab und Tenia wünschte sich einen Protokolldroiden her, der ihnen auch mehr Informationen über die Vratix hätte geben können. Doch nach einiger Zeit ertönte ein: ‚Wir halten das für eine gute Idee und sind einverstanden.‘ Wunderbar.
„Vielleicht gelingt es uns auch, die Imperialen auf eine falsche Fährte zu locken, damit sie keinen Verdacht schöpfen und Euer Volk weiter leiden muss.“ Eine Anlage, die falsch gewartet wurde… Ihnen würde sicher etwas einfallen.


Polith-System - Thyferra - Dschungel - Tenia, Akani, Agxas, einige Vratix


OCC: Sorry, bisschen kurz, aber ich bin fix und fertig und bekomm nix gescheites hin.


Und ich kenne das Problem. Das kannst du lösen, indem du entweder rechts oben im Beitragsfesnter auf das T mit dem x klickst und damit die ganze Formatierung löschst. Wenn das nicht hinhaut, klickst du auf das Blatt Werkzeug. Da kannst du dann die Befehle manuell eingeben. für fett, und für kursiv ein i, anstelle des b.


 
[Polith-System | Thyferra | Xozhizi | Stadtzentrum | Gouverneurspalast | Festsaal] Vilnok Moor (alias Vigo Zula), Horatio Kraym, Aviendha Cain, Alaine Aren, diverse Delegierte, Mitarbeiter und Wachleute

Vilnok Moor hoffte natürlich, dass möglichst wenige der ANwesenden sein Missgeschick mit dem kaputten Gläschen bemerkt hatten. Der eine oder andere würde sich wohl seine Gedanken dazu machen, insbesondere diejenigen, die ihn aufgrund seines massigen, nichtmenschlichen Äußeren ohnehin für unkultiviert und grobschlächtig hielten. Das Personal ging professionell mit der kleinen Panne um, und im ersten Moment sah es auch so aus, als wären die Gäste diplomatisch genug, um ihn nicht darauf anzusprechen. Leider gab es aber doch jemanden, der es sich nicht nehmen ließ, den Vorfall zum Thema zu machen. Die rothaarige Frau, die sich als Alaine Aren vorgestellt hatte (ein Name, den er sich gründlich merkte, um ihn später überprüfen zu lassen), nahm darauf Bezug, indem sie erklärte, dass ein fester Händedruck ein Zeichen von Ehrlichkeit sei. Das klang natürlich wie ein Kompliment, konnte genauso gut aber auch eine getarnte Vorhaltung sein. Doch Moor konnte ihre Gedanken natürlich nicht lesen.

»Wenn das der Fall wäre, Lady Aren, dann gäbe es in meinem Volk nur ehrliche Männer. Ich wünschte, ich könnte behaupten, dass es so ist.«

Dass das Gespräch nun abermals indirekt auf Vinsoth zurückkam, nahm Premier Llewas Dimodan zum Anlass, den Chevin ebenfalls anzusprechen. Er hatte mitbekommen, was über den Status der Chevs gesagt worden war, und fand den Vergleich mit den einheimischen Vratix offenbar interessant genug, um diesen noch einmal zu vertiefen. Er betonte, dass der Status der Vratix früher ein anderer gewesen war als heute und die Angehörigen jenes Volkes mittlerweile mehr Freiheiten genossen als noch vor ein oder zwei Generationen. Dass einer der Tänzer ein hochrangiger Ingenieur sein sollte, war eine überraschende und interessante Information. Auf diese Fortschritte in der Behandlung des Vasallenvolkes war der Premier offensichtlich stolz, und obwohl er einräumte, dass die Order dazu von Bastion gekommen war, rechntete er die Reformen doch seiner eigenen planetaren Regierung als Verdienst an. Vielleicht wollte er seine Welt und deren parlamentarisches Gremium einem Vertreter der Republik gegenüber als möglichst fortschrittlich darstellen. Wie wenig ihm das mit solchen Worten gelingen konnte, war ihm womöglich nicht ganz klar. Wahrscheinlich wusste er nicht einmal, dass jemand, der aus einer echten Demokratie kam, ein Marionettensystem wie das von Thyferra, das in all seinen Entscheidungen dem imperialen Diktat unterworfen war, nicht ernst nehmen konnte. Die Diplomatie verbot natürlich eine entsprechende Anmerkung. Dass hier echte Vorsicht geraten war, erkannte Moor spätestens, als Horatio Kraym sich einschaltete. Dessen Anmerkung war trotz des neutralen Tonfalls natürlich sarkastisch gemeint; Dimodan verkörperte weder echte Macht noch echte Demokratie, und selbst wenn das der Fall wäre, hätte wohl kaum ausgerechnet der Governor dieses Planeten lobende Worte dafür übrig. Darauf etwas Passendes zu erwidern, ohne jemanden vor den Kopf zu stoßen, war nicht ganz einfach. Als Vertreter der Republik konnte er natürlich nicht widersprechen, aber ein feuriges Statement für die Demokratie verbot sich ebenfalls, da sie als Beleidigung des gastgebenden Imperiums aufgefasst werden konnte. Moors Antwort musste nun so diplomatisch wie möglich ausfallen. Zum Glück wussten auch neurepublikanische Politiker, wie man redete, ohne Stellung zu beziehen.

»Meiner Erfahrung nach ist kein politisches System der Garant dafür, dass es einem Volk wohlergeht«, wandte er ein und beobachtete seine beiden Gesprächspartner dabei ganz genau. »Es kommt immer darauf an, ob diejenigen an der Macht das Wohl ihrer Bürger im Sinn haben oder nur ihr eigenes.«

Hatte er damit zu viel, zu wenig oder genau das Richtige gesagt? ...Zum Glück beendete der nächste Gang diesen Eiertanz. Die Aperitifgläser wurden weggeräumt und stattdessen Teller aufgetragen. Die Vorspeise war ein Gericht aus Meeresfrüchten. In vielen Kulturen wurden sie als Delikatesse empfunden, offenbar auch hier auf Thyferra - sofern diese Ansicht nicht von den imperialen Besatzern mitgebracht worden war. In der Küche von Moors Heimatwelt spielten sie keine große Rolle und früher hatte er sie auch nicht gemocht. Seit jedoch Mon Calamari zu seinem zweiten Wohnsitz geworden war, hatte er sich zwangsläufig daran gewöhnt: Auf einer Welt, die beinahe gar nicht über Landmasse verfügte, waren sie ein Grundnahrungsmittel und man kam unmöglich an ihnen vorbei. Mittlerweile hatte der Chevin bestimmt hundert verschiedene Gerichte auf Basis von Krebstieren, Muscheln, Kopffüßern und anderem Meeresgetier probiert und ein paar davon auch schätzen gelernt. Überhaupt war er ein Freund neuer kulinarischer Genüsse und durchaus experimentierfreudig. Daher begegnete er diesem Gang des Banketts sehr aufgeschlossen; er war gespannt, wie man hierzulande dieses Lebensmittel zubereitete.


Natürlich entging ihm nicht, dass man für ihn anderes Geschirr gewählt hatte als für seine feingliedrigeren Tischgenossen. Sein Teller war größer und machte einen solideren Eindruck. Von vornherein so geplant oder eine schnelle Reaktion auf die Sache mit dem Likörkelch? Egal, er war nicht unglücklich darüber, dass man ihm handlicheres Besteck reichte als den Humanoiden, deren winzige Gäbelchen und Löffelchen den Genuss der Vorspeise nicht vereinfacht hätten. Dass seine Anatomie eine Sonderbehandlung nötig machte, war er gewöhnt.

Kurz musterte er den Tellerinhalt. Besonders appetitlich fand er den Anblick von kleinen Schalentieren ja nicht, aber auch das war vor allem eine Frage der Routine. Schön angerichtet waren sie jedenfalls, mit einer kleinen Kräutergarnitur und ein paar bunten Kügelchen, vermutlich irgendeine einheimische oder aus anderen imperialen Welten importierte Beere. Dazu wurde ein sehr weiches, weißes Brot gereicht. Während er den ersten Löffel zu seinem riesigen Mund führte, stiegen ihm fremdartige Aromen in die Nüstern. Er probierte, und schon war es mit dem Genuss vorbei. Zwar ließ er sich nichts anmerken, aber eines der verwendeten Gewürze sagte ihm überhaupt nicht zu - er empfand es als regelrecht widerlich. Woran es ihn erinnerte, konnte er nicht sagen, aber er assoziierte es auf jeden Fall nicht mit etwas Essbarem. Dem Lob an die Küche, das manche Gäste aussprachen, schloss er sich nicht an. Dennoch aß er die Meeresfrüchte, ohne die Miene zu verziehen. Allerdings verzichtete er darauf, das Weißbrot zu verwenden, um den Rest der Soße aufzunehmen, obwohl Krayms Beispiel zeigte, dass so ein Verhalten nicht als unangemessen empfunden wurde. Er aß es lieber pur und war dankbar dafür, dass es den üblen Geschmack weitgehend neutralisierte. Der trockene Weiße spülte den Rest herunter. Nun blieb zu hoffen, dass der folgende Gang besser schmeckte.


»Die Vorspeise weckt meine Neugier, was uns als Hauptgang erwartet«, merkte Moor an - wahrheitsgemäß, aber absichtlich so, dass man ihn falsch verstehen und es als Kompliment auffassen musste. Hoffentlich stellte sich nicht heraus, dass besagtes Würzmittel ein Eckpfeiler der thyferranischen Küche war und für quasi alle Gerichte verwendet wurde...

Den meisten Gästen schien es zu schmecken. Während die Teller sich leerten, wurde nur wenig geredet. Nun aber begann die Unterhaltung aufs Neue und Vilnok bekam mit, dass der Vertreter der Firmenallianz nun Sport als Thema anbot. Er fragte nach Aviendha Cains Vorlieben im Gravball - einer Sportart, von welcher der Chevin nichts verstand. Dennoch ließ er es sich nicht nehmen, sich in diese Unterhaltung mit einzumischen, denn er witterte hier eine Gelegenheit, die er sich so früh im Verlauf der Gespräche nicht erhofft hätte: Vielleicht ließ sich etwas mehr darüber erfahren, was sich in Koornacht abspielte!? Man hörte so einiges, doch bisher waren es vorwiegend Gerüchte oder Berichte aus zweiter Hand, die noch bestätigt werden mussten. Diese zeichneten allerdings ein ziemlich hässliches Bild von dem, was sich in dem fernen Sternhaufen abgespielt hatte und offenbar noch immer abspielte. Der Senator wusste nichts Genaues, dank seiner vielschichtigen Informationskanäle aber doch genug, um sich sicher zu sein, dass das Imperium in jenem Teil der Galaxis völlig überrumpelt war und unter Druck stand. Es war ein offenes Geheimnis, dass Aviendha Cain als ehemalige Legatin von N'Zoth in die Vorfälle verwickelt worden war. Vielleicht bot sich nun die Chance, an ihrem Insiderwissen teilzuhaben und ein paar der bisherigen Erkenntnisse bestätigt oder widerlegt zu bekommen.

»Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass ich mich im Gravball auskenne - dem ist nicht so«, warf er ein. »Aber nach den Nachrichten, die mich aus Koornacht erreichten, fällt mir die Vorstellung schwer, eine Sportmannschaft von dort könnte in der laufenden Saison an Wettkämpfen teilnehmen. Doch womöglich zeichneten meine Quellen auch ein zu einseitiges Bild von der Lage dort. Sicherlich wissen Sie da mehr als ich, werte Vizegouverneurin?«

Zwar konnte er sich denken, dass dieses Thema nicht sehr angenehm für die Verwalterin und wohl auch nicht für das Imperium als Ganzes war. Seine Neugier siegte jedoch, denn er wusste um den immensen Wert von Informationen.

[Polith-System | Thyferra | Xozhizi | Stadtzentrum | Gouverneurspalast | Festsaal] Vilnok Moor (alias Vigo Zula), Horatio Kraym, Aviendha Cain, Alaine Aren, diverse Delegierte, Mitarbeiter und Wachleute
 
Polith-System - Thyferra - Dschungel - Tenia, Akani, Agxas, einige Vratix


"Das klingt für mich nach einer sehr guten Idee, damit setzen wir dieses Unternehmen nicht nur unter Druck, sondern früher oder später auch unter Zugzwang. Wir müssen langsam und unauffällig damit beginnen und wenn sich die militärische Lage geändert hat, können wir zum Generalstreik übergehen", stimmte Tenia Akani zu.
Selbiges taten auch die Vratix, nachdem sie sich kurz untereinander abgesprochen hatten.


"Vielleicht gelingt es uns auch, die Imperialen auf eine falsche Fährte zu locken, damit sie keinen Verdacht schöpfen und Euer Volk weiter leiden muss", fügte Tenia dann noch hinzu. Ihr Padawan nickte. Genau dieser Punkt war auch seiner Meinung nach von immenser Wichtigkeit, denn er wollte nicht, dass der ganze Plan nach hinten losging und die Stiuation der Vratix am Ende noch verschlimmerte, weil ans Licht kam, dass sie gegen das Imperium arbeiteten.

Einen Moment lang sagte niemand etwas.
Hmmm...will Tenia nicht irgendeinen konkreten Vorschlag machen? Oder...Befehle erteilen?
Doch nichts dergleichen kam von seiner Meisterin.
Erwartet sie, dass ich Initiative zeige?
Gleichzeitig wollte Akani aber auch nicht anfangen, sich hier groß aufzuspielen, obwohl er lediglich ein Padawan war.
Doch er beschloss, dass Schweigen nicht in die Länge zu ziehen. Am Ende dachten die Vratix noch, die Jedi wären vollkommen unfähig und würden ohne Anleitung nichts zu Stande bringen...


Er räusperte sich.
"Ahem...tja, also, wie sieht es denn mit potentiellen Zielen aus? Gibt es irgendwelche etwas abgelegeneren Produktionsorte für Bacta? Vorzugsweise sogar in der Nähe? Aber vielleicht auch nicht zu nah an eurem Dorf? Nicht, dass der Verdacht dann als allererstes auf euch fällt...
Außerdem wäre es natürlich gut, zu wissen, wie viele von eurem Volk sich bereiterklären würden, bei der ganzen Sache mitzumachen. Der eigentliche Sabotageakt dürfte meiner Einschätzung nach tatsächlich noch den geringsten Zeitaufwand darstellen, wir müssen zuvor die Sicherheitsvorkehrungen unseres Ziels, so wir denn eines haben, genauestens unter die Lupe nehmen. Lagepläne der Anlage, die wir dann sabotieren, wären ebenfalls nicht schlecht, aber ich schätze, wenn einige Vratix, die dort arbeiten, sich zusammentun und aus dem Gedächtnis heraus eine Skizze anfertigen, dann bringt uns das auch schon weiter.

Dann müssen wir uns natürlich überlegen, was genau wir sabotieren. Etwas, was möglichst viel Schaden macht, oder aber mehrere kleinere Sabotageakte. Gleichzeitig etwas, was sich gut als Abnutzung oder Überlastung tarnen lässt, damit nicht offensichtlich wird, dass jemand an der Anlage herumgespielt hat."


Verblüfftes Schweigen ob des neuerlichen Redeschwalls des Chiss.
"Ach ja, und man sollte sich Gedanken darüber machen, wie diejenigen von euch, die dann letzten Endes mitkommen, sich so verkleiden, dass sie nicht mehr als Vratix zu erkennen sind..."

Sooo...leben die jetzt noch oder habe ich sie zu Tode gelabert?
Vor allem um seine Meisterin wäre es ihm in der Tat schade...Aber irgendjemand musste nunmal anfangen.


Polith-System - Thyferra - Dschungel - Tenia, Akani, Agxas, einige Vratix


OCC: Uuuh, vielen Dank dir, den Tipp muss ich mir merken! Dieses Mal hat es jedoch ohne Probleme geklappt mit der Formatierung ^^
 
[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Stadtzentrum | Regierungsviertel | Gouverneurspalast | Festsaal :||: Horatio Kraym, Senator Moor, die anderen Delegationen (darunter Lieutenant Governor Cain und Lady Aren) sowie zahlreiche Bedienstete :]

Bevor der adlige Verwalter überhaupt zu dem silbernen Löffel griff, um – wie alle anderen Gäste an der Tafel auch – die aufgetragene Cremesuppe samt der darin befindlichen Meeresfrüchte zu essen, nahm er stattdessen lieber erst einmal ein Verkosten des kredenzten Weißwein vor. In einer ruhigen Handbewegung führte er das kunstvoll gearbeitete Glas zu seinem Mund, roch kurz am Bukett und benetzte anschließend bloß die Lippen und Zungenspitze. Nach dem kuatischen Likör, der auf seine Geschmacksnerven so überraschend und zudem so intensiv gewirkt hatte, mochte der challonische, halbtrockene Rebensaft im ersten Moment zwar ein kleines Bisschen langweilig erscheinen, aber im Endeffekt hatte der Sommelier klug gewählt. Immerhin sollte das servierte Getränk den Geschmack der aufgetafelten Speise unterstützen, nicht sabotieren. Horatio, der mit der Wahl zufrieden war, gab seinem aufmerksamen Butler ein wohlwollendes Zeichen, indem er kurz, aber freundlich in dessen Richtung nickte. Danach widmete er sich – wie der Rest zu Tisch – der Vorspeise.

Da er die ersten Bissen in aller Ruhe für sich selbst genießen wollte, schaltete er sich nicht sofort in irgendwelche Gespräche ein – obwohl sich zum Beispiel neben ihm gerade Solars Brent und Prefect Rellius Zane Ores über mögliche Kooperationen im Banken- und Finanzsektor beider Suprastaaten sprachen. Für viele Ökonomen schien die Aussicht auf ertragreiche Investitionen – so war der erste Eindruck – am Ende doch die sehr tiefe Kluft zwischen den beiden mächtigen Fraktionen schließen zu können. Politische Ideologien waren in deren Weltsicht bloß ein Fähnchen im Wind: Solange die Gewinne stimmten, konnte man sich mit dem jeweiligen System arrangieren. Und die Mehrheit der Konsumenten dachte möglicherweise auf ähnliche Weise darüber. Schweigend fischte der imperiale Verwalter mit seinem Löffel nach einem klitzekleinen Krebs in der Suppe, führte ihn anschließend zu seinem Mund und kaute genüsslich darauf herum. Derweil äußerte so mancher Gast an der Tafel ein Lob auf den Koch. Montileu machte seine Sache gut; sehr gut.

Zu seiner Überraschung unterhielt man sich nicht überall über politische oder wirtschaftliche Dinge, sondern im nahen Umfeld von Lieutenant Governor Cain kam das Gespräch – warum auch immer – plötzlich auf Grav-Ball. Irgendjemand, der an der langen Tafel mit seinen elf Stühlen pro Seite sehr weit außen saß, hatte die blasse Bakuranerin darauf angesprochen. Mannschaftsnamen wie „Fondor Furies“, „Thyferrian Titans“ oder „Koornacht Patriots“ waren auf einmal in diesem Zusammenhang gefallen als sich mit einem Mal auch noch der Begleiter der Sith-Lady, ein gewisser Geschäftsmann namens Klai Qui-Xot, in die Unterhaltung drängte und sofort allen Beteiligten seine Sicht der Dinge erzählte. Dem Governor war der untersetzte Pantoraner unsympathisch. Seiner Meinung nach besaß dieser einen prätentiösen Habitus und hatte in dieser Runde nichts zu suchen. 'Ein allein durch viele Credits an Einfluss gekommener Emporkömmling', dachte sich Horatio und nahm rasch noch einen Schluck vom Weißwein. 'Spiele uns ruhig den kultivierten Firmenberater. Denn ich habe dich schon längst durchschaut!'

Es war am Ende Vilnok Moor, der mit seiner kräftigen Stimme, auf einmal die Konversation auf die stellvertretende Statthalterin Thyferras lenkte, indem er sagte:
„Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass ich mich im Gravball auskenne – dem ist nicht so. Aber nach den Nachrichten, die mich aus Koornacht erreichten, fällt mir die Vorstellung schwer, eine Sportmannschaft von dort könnte in der laufenden Saison an Wettkämpfen teilnehmen. Doch womöglich zeichneten meine Quellen auch ein zu einseitiges Bild von der Lage dort. Sicherlich wissen Sie da mehr als ich, werte Lieutenant Governor?“

Und damit war es passiert: Eines der Themen, die man innerhalb der imperialen Delegation für tabu erklärt hatte, hatte ein einziger Gast nun (unüberhörbar für das Gros der Anwesenden!) zur Sprache gebracht. Aus diplomatischer Sicht mussten der Gastgeber und dessen Untergebenen nun tatsächlich die nächste, größere Hürde seit den Geschehnissen auf dem Landefeld überwinden – und erneut war Dreh- und Angelpunkt der massige Chevin-Bulle! Kurz wechselte Horatio mit dem thyferrianischen Premierminister Dimodan einen ernsten Blick. Gab man hier zu viel preis, indem man zum Beispiel Fakten über die desaströse Verteidigungslage im Sternhaufen erzählte, konnte das die anstehenden Nachverhandlungen empfindlich stören. Immerhin würden sämtliche Repräsentanten nach diesem Bankett das Galaktische Imperium in den folgenden Gesprächen ausschließlich in einer schwachen Position sehen. Zweifel über das Gewährleisten einer andauernd hohen Bactaproduktion würden so mehr und mehr genährt werden. Unter Umständen zöge es die Neue Republik und all die Vertreter namhafter Unternehmen letztendlich zu irgendwelchen Alternativen. Nein, solch eine schreckliche Entwicklung musste Hier und Jetzt verhindert werden!

Doch bevor Horatio oder Dimodan das Gespräch zu ihren Gunsten ändern konnten, ergriff plötzlich Luura Dofine das Wort:
„Eine Gefährdung, die aus dem Koornacht-Cluster kommt, beunruhigt auch Cato Neimoidia. Die Kernwelten sind – aufgrund der sehr hohen Bevölkerungsdichte – eine Region, die überaus sensibel auf Krisen reagiert.“ Kurz ließ ihren Blick sowohl zu dem Chevin als auch zu dessen menschlichen Kollegen, Thrissur Dumont, wandern. Ein bisschen zögerlich fügte sie hinzu: „Man denke bloß an die Fluchtwelle in Richtung Coruscant, Metellos und Alsakan nach der letzten Schlacht um Corellia sowie der weitergeführten Militäroffensive entlang der Handelsroute.“

Mit jeder weiteren Minute schien die Brisanz am Tisch zu zunehmen. Insbesondere als einige Gäste der Neimoidianerin murmelnd zustimmten. Eine heikle Situation für den imperialen Gasgeber! Hier musste er in der Tat mit Fingerspitzengefühl an die Sache herangehen, wollte er nicht zulassen, dass die drei offiziellen Repräsentanten der Neuen Republik – sowie die Vertreter deren Unternehmen – in die Enge gedrängt werden würden. Blitzschnell konnte sich das Gespräch zu einem Teufelskreis an Anschuldigungen und Vorwürfen entwickeln, was die Aussichten auf eine Einigung automatisch in weite Ferne rücken lassen würde. Vor allem der Fakt, dass unter anderem die Handelsföderation an der Flucht entlang des Corellian Run profitiert hatte, indem sie den Flüchtenden horrende Preise für die Passagen abverlangt hatten, beinhaltete viel Zerstörungspotenzial. Horatio, der das servierte Essen kaum noch anrührte, wechselte erneut einen Blick mit Thyferrias Premierminister. Was sollte er bloß sagen? Sollte er seine Stellvertreterin das Wort überlassen? Da der Governor ihr noch immer nicht traute, konnte er die vage Wahrscheinlichkeit, dass gleich allerhand Schauergeschichten über ihre schmalen Lippen kommen würden, kaum ertragen.

Letztendlich ließ er – schweren Herzens – Aviendha die Chance. Beim Durchspielen verschiedener Szenarien war der adlige Imperiale nämlich wieder und wieder zu dem Schluss gekommen, dass ein beschwichtigendes Eingreifen von seiner Seite die Gerüchte womöglich eher mehren als entkräften würde. Die Bakuranerin hingegen war zuletzt im Koornacht-Cluster eingesetzt gewesen, was alle an der Tafel aufgrund der vorher erhaltenen Briefings wussten. All ihre Äußerungen hatten demzufolge also weitaus mehr Gewicht als sein Wort. Des Weiteren konnte Horatio diesen Moment als weitere Prüfung nutzen. Sollte die Lieutenant Governor die noch nicht begonnenen Nachverhandlungen nun sabotieren, hatte er seinen Beweis und konnte ohne jegliche Gnade gegen sie vorgehen. Genau aus diesem Grund war der eindringliche Blick, den er ihr zuwarf, besonders kühl. Ihre gesamte Zukunft lag ihm nun – seiner Meinung nach – auf dem Silbertablett vor. Wie würde sie agieren? Diese Frage stand für ihm nun im Raum. Statt sich erneut einen kleinen Schluck Weißwein zu genehmigen, griff er dieses Mal nach dem Wasserglas.

Thyferras Statthalterin blieb am Ende nicht viel Zeit für irgendwelche großen Ausführungen zu dem Thema. Denn schon drängte sich der nächste Programmpunkt auf. Erneut war der Auslöser ein recht kurzes Handzeichen, das Vosca Kassel den Saaldienern gab. Nachdem sich die Gäste also mit ihren Stoffservietten behutsam die Münder abgetupft hatten, räumten sie das benutzte Geschirr ab. Dabei nahmen sie vereinzelte Komplimente entgegen, die für die Küche – insbesondere dem Sternekoch – gedacht waren. Den Wein hingegen ließ man stehen; füllte auf Wunsch sogar nach. Danach öffnete sich erneut die Flügeltür und ein adrett gekleideter Mann, gefolgt von einer winzigen Schar pelziger Lebewesen sowie vier bewaffneten Sturmtruppen, betrat den Festsaal. Eine Möglichkeit, das gerade geführte Thema wieder aufzugreifen, hatte man demzufolge nicht mehr. Tief in seinem Inneren war Horatio darüber froh. Das Thema „Koornacht“ barg einfach zu viele Gefahren in sich. So wie all die anderen Anwesenden wandte sich der Governor – mit dem challonischen Weißwein in der Rechten – dem Fremden zu. Übertrieben höflich verneigte sich der Mensch, während das Lächeln, das er der Tafel zeigte, eine Spur zu spöttisch war.

Im feierlichen Ton sagte er zu den Gästen und ihrem Gastgeber:
„Meine Damen, meine Herren. Um Bizarres, Kurioses und Wundersames zu finden, das ich meinen Zuschauern präsentieren kann, bin ich viele, sehr viele Jahre – gleich einem Abenteuer aus alten Tagen – durch die Galaxie gereist. Ich reiste zu den luftigen Wolkenstädten von Bespin, zu den dunklen Wäldern von Kaschyyyk, zu den heißen Lavaströmen von Mustafar.“ Beiläufig zwirbelte er an seinem exzentrischen Schnauzer. „Selbst die tiefen Meeresgräben von Mon Calamari, die weite Savana von Cathar oder die völlig zerklüftete Landschaft von Utapau besuchte ich! Glauben Sie mir, meine Damen und Herren, in dieser riesigen Galaxie war ich schon in jeder Ecke und von überall habe ich Wesen in die Zivilisation geführt, die so manchen braven Bürger sowohl in Angst und Schrecken als auch ins Lachen versetzen könnten.“ Er tigerte mit seinen ziemlich kurzen Beinchen ein wenig auf und ab. „Um die gewaltige Vielfalt im Imperium zu demonstrieren, möchte ich Ihnen nun eine Truppe zeigen, die ich auf einer Expedition ins Endor-System angetroffen habe. Irgendwo zwischen Bakura und Annaji befindet sich nämlich ein kleiner, bewohnter Waldmond – die unscheinbare Heimat dieser putzigen Kerlchen.“ Mit einer ausladenden Geste, die einem Schritt zur Seite folgte, präsentierte er nun die haarigen Lebewesen. „Meine Damen und Herren: Hier und Jetzt stelle ich Ihnen mit allergrößten Vergnügen 'Romba und seine Schausteller' vor.“

Beifall. Unsicher blickten sich die fremdartigen Wesen. Leder, Fälle, Zähne und Knochen trugen sie an ihren kleinen, beinah Menschenkinder großen Leibern. Genau wie die Vratix, die zuvor die Gäste an der Tafel verzaubert hatten, schienen auch sie wohl einer eher unzivilisierten, noch archaischen Kultur zu entstammen. Der Fremde, der sich noch als Zhaf Verza vorstellte, kündigte „Romba“ kurz darauf als „Schamanen“ an. Begleitet von Knurrlauten und unverständlichem Gemurmel trat eines der pelzigen Kerlchen vor, verbeugte sich – ganz wie sein menschlicher Herr – und ließ dann einen schwarzen Stein, der mit einzelnen weißen Flecken gesprenkelt war, in der Luft schweben. Sogleich heulten seine fünf Kumpanen auf, schüttelten dabei ihre Körper bis die Zähne und Knochen, die sie an ledernen Bändern trugen, klapperten und gaben einen melodischen Singsang von sich. Drei von ihnen hatten Instrumente dabei, die sie sogleich spielten, während die anderen beiden bloß mit den Beinchen aufstampften und ein wenig tanzten. So viele Spezies hatte das Imperium im Laufe all der Jahre unterworfen. Selbst Horatio, der sich eigentlich stets für einen äußerst gut ausgebildeten und zudem kultivierten Menschen gehalten hatte, musste bei diesem Anblick staunen. „Ewok“ – diesen Namen hatte er in seinem ganzen Leben noch nicht gehört.

Romba“ griff immer wieder in irgendwelche klitzekleinen Säckchen die er an seiner teils ledernen, teils fellartigen Kutte trug, um anschließend farbigen Staub in die Luft zu werfen oder gar behutsam in die Luft zu pusten. Dank kleiner Handbewegungen verwandelten sich die Wolken tatsächlich für einen flüchtigen Moment zu lebendigen Bildern. Man konnte so beispielsweise ein stolzes Bärchen sehen, das offenbar – mit prächtigem, archaischen Schmuck auf dem Kopf – einen hageren, großen Laufvogel gezähmt hatte. Oder man blickte für einen Augenblick auf ein beschauliches Dörfchen in den mächtigen Baumkronen. Ja, diese Vorstellung zog all die Gäste in ihren Bann. Insbesondere als die beiden Kerlchen und „Romba“ jaulend aufstampften. Man konnte den Eindruck gewinnen, dass sie um ein imaginäres Lagerfeuer tanzten. Derweil wurde die Musik der pelzigen Lebewesen noch einen Tick lauter. Erneut griff der Schamane in seine kleinen Säckchen und blies farbigem Staub in die Luft. Obwohl Horatio in seinen Gehörgängen ein leichtes Rauschen wahrzunehmen schien, war selbst für ihn diese Aufführung „magisch“. Zufrieden gönnte er sich einen Schluck Weißwein.


„Prächtig, wirklich prächtig“, sagte der adlige Governor zu Zhaf Verza als die Gäste am Schluss der Darbietung. Er schüttelte freundlich dessen Hand. „Ich hoffe, Ihr Zirkus bleibt noch eine Weile auf Thyferra. Ich würde mir gern eine Vorstellung ansehen wollen, sobald sich die Zeit dafür findet.“

Der exzentrische Zirkusdirektor, der nach diesen paar Worten alles andere als zurückhaltend in die Runde lächelte, führte seine haarigen Schausteller anschließend aus dem Festsaal. Sogleich begann das Sextett wieder damit leise Musik zu spielen. Währenddessen tauschten sich ein paar Anwesende schon äußerst freudig über das gerade Gesehene aus. Hatte man das potenzielle Koornacht-Desaster dadurch erfolgreich verdrängt? Insbesondere Luura Dofine, die zuvor schon überaus begeistert von der Vratix-Darbietung gewesen war, war anscheinend total entzückt von den pelzigen Kerlchen, die sie gerade gesehen hatte. Schon tauschte sie sich lachend mit Llewas Dimodan über einen baldigen Besuch aus. Lächelnd lehnte sich der planetare Verwalter zurück, während sein Blick allmählich zu seiner Stellvertreterin wanderte. Seiner Meinung nach sollte sie sich zurückhalten das heikle Thema noch einmal aufzugreifen. Behutsam stellte er das Weinglas zurück. Danach musterte er kurz seinen Butler. War es nicht langsam an der Zeit für die Hauptspeise? Bevor sein persönlicher Untergebener reagierte, lehnte er sich leicht zu seinem Sitznachbarn Vilnok Moor.

„Senator, ich hoffe der Hauptgang wird Ihnen genauso gefallen wie die Vorspeise“, sagte Horatio zu dem Chevin. „Erst heute morgen flog man frisches Bahmatfleisch von Dantooine ein – erzählte man mir. Ich bin schon gespannt was unsere Koryphäe Montileu daraus zaubern wird. Sie auch?“

Erneut gab der ergraute Butler nicht mehr als ein Handzeichen und sogleich verschwand ein Teil der Bediensteten auf der Stelle aus dem pompösen Festsaal. Somit war klar: Das Bankett steuerte ohne Zweifel auf seinen Höhepunkt zu. Soweit man Horatio im Vorfeld darüber informiert hatte, sollte in diesem Gang tatsächlich Karree vom Bahmatkalb serviert werden. Gemeinsam mit einem delikaten Rotwein sollten die Gäste zu Tisch endgültig von Rannek Montileus hoher Kochkunst vollkommen überzeugt werden. Der Governor war guter Dinge als die Saaldiener kurz darauf mit großen Tellern, die eine silberne Haube aufhatten, eintraten. Noch stieg höchstens denjenigen der köstliche Duft des Karree in die Nase, die über einen äußerst feinen Geruchssinn verfügten. Dementsprechend musste sich der Adlige – so wie die meisten Gäste – noch einen kurzen Augenblick gedulden. Begleitet von einem „Et voilà“ entfernten die Diener die polierten Abdeckungen, nachdem man allen einen Teller vorgesetzt hatte. Es sah köstlich aus!

[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Stadtzentrum | Regierungsviertel | Gouverneurspalast | Festsaal :||: Horatio Kraym, Senator Moor, die anderen Delegationen (darunter Lieutenant Governor Cain und Lady Aren) sowie zahlreiche Bedienstete :]

[OP: Der Hauptgang ist angerichtet. :D Und selbstverständlich darf man gerne das Tabuthema wieder aufgreifen]
 

Polith-System - Thyferra - Dschungel - Tenia, Akani, Agxas, einige Vratix


Während Tenia erst einmal zurück in die defensive Haltung ging, um abzuwarten, ob die Vratix noch etwas zu sagen hatten, zeigte sich Akani durch initiativer. Er fragte sogleich nach potentiellen Zielen und abgelegeneren Orten, an denen sie mit der Sabotage beginnen konnte. Außerdem schlug er vor, nach einer Skizze zu arbeiten, was dringend notwendig war, schließlich wollten sie mit ihren kleineren Sabotagen niemanden verletzen. An Abnutzung oder Überlastung als Tarnung, hatte Tenia auch schon gedacht.

‚Wir werden sehr viele für uns gewinnen, denn es gibt kaum einen, der nicht unzufrieden mit der Situation ist. Wir haben Lagepläne und wissen, welche Fabriken am geeignetsten wären. Wir denken, dass sich vor allem eine dafür hervorragend eignet, da es dort tatsächlich schon Probleme mit den Maschinen gegeben hat. Allerdings dürfte es für uns zu schwierig sein, uns zu verkleiden, schon dadurch, dass wir größer sind als Menschen.‘


Und die Vratix bewegten sich anders fort. Sie konnten sich schlecht kleiner machen als sie waren, und ihr Körper sah nicht so aus, als wäre er dazu geeignet, sich auf allen Vieren fortzubewegen. Selbst wenn sie sich verkleideten, fielen sie durch ihre Größe auf und es würde auffällig werden, wenn man sie doch bemerkte und immer von Wesen sprach, die an die zwei Meter maßen.

„Vielleicht ist es gar nicht nötig, dass sich einer Eures Volkes verkleiden muss. Ich denke, es wäre am sinnvollsten, wenn ihr die kleineren und unauffälligeren Sabotagen übernehmt. Wir hingegen können uns den größeren Dingen widmen, uns eher verkleiden und durch die Macht zusätzlich für Verwirrung sorgen.“ Sie konnten einen Brand legen, natürlich einen, der gezielt, nur eine bestimmte Plantage zerstören würde und währenddessen konnten die Vratix dafür sorgen, dass eine Maschine, die nicht ordnungsgemäß gewartet worden war, ein kleines Problem bekam…
Allerdings brauchten sie dafür, die bereits angesprochenen Pläne, schließlich konnten sie nicht einfach so, aufs Blaue hinaus, in den Dschungel marschieren.
„Könnt ihr uns Pläne geben, wo eure Plantagen liegen? Und wie kommuniziert ihr mit anderen, eures Volkes? Damit wir auch sie von unseren Plänen unterrichten können.“

‚Um letzteres werden wir uns kümmern. Pläne können wir euch aufzeichnen.‘
„Allerdings müssen wir uns absprechen und das stimmig, damit wir uns nicht selbst im Wege stehen. Eine gute Zusammenarbeit ist dringend notwendig.“ Was Tenia nicht ganz ohne Hintergedanken sagte. Denn sie würde das eigentliche Hauptziel dabei sicher nicht aus den Augen verlieren.

„Ein kleiner Brand, der sich nur auf eine Plantage bezieht, ohne übergreifenden Schaden anzurichten, wäre ein Vorschlag von mir. Ihn dann zu legen, wenn kein Vratix mehr dort arbeitet, bringt keinen von ihnen in Gefahr. Das wäre eine Ablenkung und hoffentlich in eurem Sinne?“,
sprach die Nullianerin schließlich einen ihrer Gedanken laut aus, auch wenn ihr der Gedanke, Pflanzen abzurennen eigentlich nicht gefiel, sondern ihr sogar widerstrebte. Dennoch war diese Idee sehr wahrscheinlich sehr wirkungsvoll. Und wenn sie ihr Talent der Naturbeeinflussung hier ein wenig nutzen und aufarbeiten konnte, vielleicht würde sich der Schaden dann auch so gering wie möglich halten.

Polith-System - Thyferra - Dschungel - Tenia, Akani, Agxas, einige Vratix

 
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Die Antwort eines der Vratix klärte gleich mehrere der von Akani angesprochenen Punkten. Ihm wurde versichert, dass es genug Unzufriedenheit unter den Insekten gab, um auf große Unterstützung bauen zu können. Auch Informationen würde man beschaffen können, Lagepläne waren demnach vorhanden und sogar ein bestimmtes Ziel hatte der Sprecher schon im Kopf.
Dagegen machte er klar, dass eine gelungene Verkleidung für die Vratix wohl kaum herstellbar war, weil sie sich schlicht zu sehr von humanoiden Spezies unterschieden.

Hm. Das stimmt natürlich. Soviel zu dem Thema...

Seine Meisterin ergriff das Wort.
"Vielleicht ist es gar nicht nötig, dass sich einer Eures Volkes verkleiden muss. Ich denke, es wäre am sinnvollsten, wenn ihr die kleineren und unauffälligeren Sabotagen übernehmt. Wir hingegen können uns den größeren Dingen widmen, uns eher verkleiden und durch die Macht zusätzlich für Verwirrung sorgen."

Eine naheliegende Idee. Mit Sicherheit konnten einige Vratix direkt während ihrer Schichten in der Fabrik unauffällig hier und da ein wenig an den Anlagen herumspielen, sodass ein Einbruch für sie nicht mehr notwendig war. Tenia und Akani würden sich dann um das andere kümmern.
Die Nullianerin fragte auch gleich nach Plänen, die den beiden Jedi den Weg weisen würden.
Auch hier stimmte der Vratix zu und versicherte, sich darum zu kümmern.


An dieser Stelle betonte Tenia dann aber auch gleich, dass Koordination wichtig war.
Ich kann ihr nur zustimmen. Absprache hat oberste Priorität, ansonsten wird noch jemand von uns erwischt, was ganz und gar nicht zielführend wäre..
Dann wurde sie auch bezüglich eines ersten Sabotageaktes konkreter.
Sie schlug vor, gezielt eine Plantage auszuwählen und dort dann Feuer zu legen. Dabei sollte man den Zeitpunkt nach den Arbeitsschichten der Vratix setzen, sodass diese außer Gefahr waren.
Und tatsächlich konnte dies als Ablenkung herhalten.


"Wenn wir diesen Plan in die Tat umsetzen, könnten wir ihn dann eventuell direkt mit einem anderen koppeln. Wie du schon sagtest, könnte der Brand als Ablenkung dienen, um kurz danach an anderer Stelle zuzuschlagen, wenn alles damit beschäftigt ist, den Schaden an der Plantage einzudämmen. In diesem Fall wäre es allerdings vielleicht sinnvoll, das andere Ziel dann zwar nah genug an der Plantage zu wählen, um von dem Chaos zu profitieren, aber auch weit genug weg, um nicht zu offensichtlich zu machen, dass beide Angriffe, wenn ich sie mal so nennen darf, miteinander in Verbindung stehen. Je länger es dauert, bis jemand vom Imperium Verdacht schöpft, desto besser, würde ich sagen."

Denn wenn sie ihre Aktionen über längere Zeit am Stück durchführten, so würde früher oder später jemand Verdacht schöpfen, wie Akani befürchtete...


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- Osaryn Esvan, Master Operative beim Imperialen Geheimdienst

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Master Operative Esvan, Senior Agent Rendix und mehrere ranghohe Geheimdienstler

Die Razzia auf die kriminelle Zuflucht, die irgendwo im thyferrianischen Dschungel lag, hatte sich inzwischen als Auftakt zu einer mächtigen Großoperation entpuppt. Binnen weniger Stunden hatten einige Mitarbeiter des Imperialen Geheimdienstes und eine größere Zahl an Beamten der planetaren Sicherheitskräfte nicht nur Dutzende Verdächtige festgenommen – und zum Teil ohne irgendwelche Gerichtsverfahren schon nach Kiffex deportieren lassen –, sondern den raschen Abriss der Gebäude, die einst ein kleinerer Schmugglerhafen, mehrere Wohnbaracken, Lagerhallen sowie noch eine eher zwielichtige Spelunke gewesen waren, hatte man in der Zwischenzeit bei der regionalen Verwaltung gleichermaßen im Eilverfahren schon längst veranlasst. Den einen oder anderen Zivilisten, der nicht mit den typischen Gepflogenheiten imperialer Sicherheitsorgane vertraut war, mochte diese Hast ein klein wenig gewöhnungsbedürftig vorkommen – immerhin war das Galaktische Imperium aufgrund der eigenen Größe als besonders „träge“ bekannt –, aber in diesem Fall reichte die Kombination aus einer emsigen Leitung und einer gehörigen Portion politischem Druck offensichtlich aus. Ungenutzt ließ man hier, auf Thyferra, keine einzige Sekunde verstreichen.

Just in diesem Moment, als man im Gouverneurspalast in Xozhixi gerade den Hauptgang auftafelte, saßen in der geheimdienstlichen Operationsbasis mehrere Agenten in einem abhörsicheren Raum an einem runden Tisch. Neben Senior Agent Rendix und Master Operative Esvan, die wenige Stunden zuvor die Razzia geleitet hatten, zählten zu dieser recht erlesenen Runde noch jeweils ein erfahrener Repräsentant der einzelnen Abteilungen – „Allgemeine Observation“, „Analyse“, „Technik“ sowie „Exekution“ –, der Kontaktmann zur hiesigen Verwaltung, Junior Agent Nire, sowie der amtierende Geheimdienstchef für den kompletten Sektor. Wie überaus brisant die Problematik gerade von dem betroffenen Organ wahrgenommen wurde, konnte man schon allein anhand der bloßen Anwesenheit solch einer ranghohen Persönlichkeit ausmachen. Hier ging es nicht um irgendeine Kleinigkeit wie aufmüpfige Piraten oder dreiste Schmuggler. Nein, nach bisheriger Indizienlage hatten mehrere Jedi mit einem zivilen Raumschiff, das als Frachter getarnt war, den Planeten über eine nicht autorisierte Route betreten und suchten Kontakt zum örtlichen Vratix-Widerstand.

Esvan nahm einen Schluck bitteren Caf zu sich. In den letzten Stunden hatte er sich keinen einzigen Moment der Ruhe gegönnt, sondern hatte, als zuständiger Mitarbeiter für das Informantennetzwerk, die ganze Zeit ausschließlich seine „Fühler“ ausgestreckt. Dementsprechend müde und ein bisschen ausgelaugt war er als seine Vorgesetzte diese Konferenz kurzerhand einberufen hatte. Einen soliden Zwischenstand wollte die Senior Agent. Schließlich schien der Feind seit seiner heimlichen Ankunft ebenfalls kaum eine Nanosekunde ungenutzt verstreichen zu lassen – und wollte man seinen ersten Schlag gekonnt parieren, musste man darauf sehr gut vorbereitet sein. Schon bei der Ausbildung auf Borosk, dem tatsächlichen Hauptquartier der Behörde, lernte man die Maxime: „Informationen sind alles. Habe sie und du gewinnst.“. Daran hielt man sich eisern – selbst hier auf Thyferra. Kurz ließ der Master Operative seinen aufmerksamen Blick durch die Runde schweifen als der Chief plötzlich sein Schweigen brach.


„Sie können beginnen, Miss Rendix, brummte der in die Jahre gekommene Agent. Längst war das frühere Kastanienbraun seiner Haare ergraut. Zudem zierten tiefe Furchen – Falten – sein markantes Gesicht. Doch trotz seines hohen Alters galt Crale Trenor in seinem Herrschaftsbereich noch immer als unantastbare Respektsperson. „Ich habe Ihnen die Leitung über diesen Fall übertragen, also steht Ihnen auch die Ehre zu, diese Konferenz zu leiten.“

Rendix, nach Meinung ihres Untergebenen ungewohnt nervös, erhob sich sogleich von ihrem Stuhl, nickte dem Chief knapp zu, holte noch einmal Luft und begann dann mit einem kurzen Resümee zu den bisherigen Handlungen. Zum Glück hatte sie ihre Stimme im Griff als sie sagte: „Bevor ich mit der eigentlichen Konferenz beginne, möchte ich bloß kurz den bisherigen Einsatzverlauf umreißen, um eine allgemeine Basis zu bilden. Wer mitlesen möchte oder gar nach zusätzlichen Informationen sucht, kann gern die Datapads, die vor Ihnen liegen, nutzen. Jedes Gerät enthält nämlich ein Dossier für diesen Einsatz, der – ab einer gewissen Freigabestufe natürlich – weitestgehend frei zugänglich ist.“ Für einen flüchtigen Moment ließ sie ihre Aufmerksamkeit sporadisch von einem Gesicht zum nächsten springen. „Nachdem das Patrouillenschiff 'Peth Sieben' in einem Sicherheitsquadranten die 'Anomalie' ausgemacht und vorgesetzte Stellen pflichtbewusst in Kenntnis gesetzt hat, konnten wir – Dank einer entsandten Drohne vom besagten Schiff – innerhalb kürzester Zeit den Aufenthaltsort der verdächtigen Individuen lokalisieren und gemeinsam mit den planetaren Sicherheitskräfte recht kurzfristig eine größere Razzia organisieren.“ Die erste Grafik wurde per Knopfdruck beiläufig zur getätigten Äußerung aufgerufen. „Die Anti-Terror-Einheit konnte dort binnen einer knappen Stunde gut dreißig Verdächtige festnehmen. Manche wurden von den Behörden per Haftbefehl – Planet wie Sektor – gesucht, aber zu denen, die illegal eingereist sind, gehörte keiner dieser Leute. Dafür haben wir den Frachter, der sie nach Thyferra gebracht hat, im Raumhafen ausfindig machen können und – über den Zoll – beschlagnahmt. Die 'Technik' kann den Erhalt bestimmt bestätigen.“ Kurz nickte der betroffene Repräsentant. „Mister Esvan, der zusammen mit mir vor Ort war, konnte durch einen Kontakt in Erfahrung bringen, dass es sich bei den gesuchten Personen um Jedi handelt … und sie eine unterstützende Kooperation mit dem Vratix-Widerstand zum Ziel haben.“

Eine ungünstige Situation für die Sicherheitskräfte vor Ort. Denn gerade weil Thyferra dem Grunde nach zwischen zwei Systemen lag, die relativ nah waren ein großes militärisches Potenzial besaßen, hatte die örtliche Regionalverwaltung – trotz der herausragenden Bedeutung innerhalb der gesamten Galaxie – bislang meistens eher weniger auf Produkte der Rüstungsindustrie gesetzt. Fondor und Yag'Dhul waren schließlich in der Nähe! Bei ihren Streifzügen mochten mögliche Widerständler so zwar kaum an ausreichend Bewaffnung für ihren Kampf kommen, aber ein heimliches Aufrüsten – ermöglicht durch externe Fraktionen wie die Black Sun, die Rebellen oder gar die Jedi – verschaffte ihnen dennoch unbestreitbar einen gewissen Vorteil. Und genau diese Entwicklung galt es aus Sicht der imperialen Agenten schon jetzt, ganz am Anfang, zu verhindern. Schweigend genehmigte sich Esvan noch einen Schluck Caf. Obwohl die dunkle Plörre überaus bitter war, verzog er keine Miene beim Trinken. Zu ernst war ihm die Situation.

Die Senior Agent – inzwischen ein bisschen in Fahrt gekommen – fuhr fort:
„Sicherheitskräfte und Militär schätzen die Widerstandsbewegung momentan als 'schwach' ein. Zwar besteht natürlich das Risiko, dass kriminelle Elemente wie die Black Sun sie teilweise versorgt haben könnten, aber nach den letzten Scharmützeln im Dschungel, die inzwischen auch schon einige Monate her sind, dürfte sich der Grad der Bewaffnung kaum geändert haben. Neben der Tatsache, dass die 'Ashern' derzeit noch immer kaum Sympathien bei den Insektoiden genießen, wird ihr Handlungsspielraum deshalb alles in Allem als 'gering' eingestuft.“ Projizierte Diagramme flimmerten auf dem runden Tisch. Gut sichtbar für jeden einzelnen Anwesenden. „Trotzdem sollte man die Lage nicht unterschätzen. Denn sowohl bei Corellia als auch Coruscant haben einzelne Widerstandsbewegungen durch die Jedi sehr starke Unterstützer gehabt.“

„Natürlich, natürlich“, stimmte ihr Chief Trenor zu. Sogar Nire schien zu nicken – ohne dabei seine schelmisch grinsende Fratze zu zeigen. Mit dem Datapad in der Hand fuhr der Vorgesetzte ein paar Sekunden später ganz unaufgeregt fort: „Fahren Sie ruhig fort, Miss Rendix.“

Mit einem weiteren, respektvollen Nicken beendete sie somit den allgemeinen Teil, indem sie ohne Umschweife einfach zur Befragung der anwesenden Sektionsvertreter überging. „Technik, ich habe den beschlagnahmten Frachter in Ihre Obhut übergeben lassen. Konnten Sie inzwischen schon erste Erkenntnisse aus dessen Speicher ziehen?“

Beinah synchron wanderte die Aufmerksamkeit der schweigenden Anwesenden zu dem zuständigen Geheimdienstmitarbeiter, einem schmächtigen Lannik. Rhel Bona, ebenfalls Master Operative und zudem Leiter der klitzekleinen nachrichtendienstlichen „Technikabteilung“ im Jaso-Sektor, richtete seinen kleinen Körper sogleich ein bisschen auf, nestelte kurz an seinem surrenden Datapad herum, um Zugang zum laufenden Holo-Projektor zu bekommen, und sah dann – vollkommen konzentriert – in die Runde. Im Gegensatz zu den öffentlichen Bereichen des Galaktischen Imperiums zählte der Imperiale Geheimdienst auf die Fähigkeiten nichtmenschlicher Mitarbeiter. Jede Fertigkeit, mochte sie in den Augen der staatlichen Ideologie noch so unbedeutend oder frevelhaft sein, konnte man in der zwielichtigen Zwischenwelt der Nachrichtendienste gebrauchen. Laut einigen vagen Gerüchten sollte zu diesem Zeitpunkt sogar der Kopf dieser Behörde, der Director, ein Nichtmensch sein – so hatte es Esvan jedenfalls vereinzelt von Kollegen und Freunden gehört. Irgendwo angetroffen hatte er ihn aber nicht. So funktionierte der Imperiale Geheimdienst nicht, überhaupt nicht. Nachdem sich die Projektion geändert hatte – weg von Grafiken hin zu einer Darstellung des besagten Frachters –, ergriff der Lannik endlich das Wort.

„Obwohl es sich bei dem Schiff zweifelsohne um eine Seltenheit im imperialen Raum handelt – und die nüchternen technischen Daten für einen Kenner wie mich überaus interessant sind –, belasse ich den Fokus allein bei der Speicherauswertung“, begann Bona mit einer trockenen Monotonie in der kratzigen Stimme. Bei jeder Kopfbewegung wippten seine recht langen Ohren leicht. „Weil sich für uns relativ schnell bestätigte, dass die eingesetzten Sicherheitsvorkehrungen ungewöhnlich hoch für einen einfachen Schmuggler waren, setzte ich meine besten Slicer auf den Schiffsspeicher an – und nach einiger Zeit erhielten wir tatsächlich Zugang zu den Programmen sowie deren Inhalten.“ Per Knopfdruck wechselte mit einem Mal die Darstellung und nun bekamen die Anwesenden mehrere Programmfenster zu Gesicht. „Neben einigen Cluster, die augenscheinlich eine (kleinere) Kopie des allgemein zugänglichen Jedi-Archives sind, fanden wir auch ein paar Abhandlungen über Legenden mit Bezug zur Kolazhi-Pflanze. Ich habe dementsprechend eine knappe Anfrage an die 'Bibliothek' geschickt.“

Rendix nickte. „Sie konnten also verifizieren, dass es sich tatsächlich um Jedi handelt?“

„Ja, Ma'am“, antwortete der Master Operative ohne nachzudenken. „Durch die Zusammenarbeit mit der Abteilung 'Observation' konnten wir sogar anhand verschiedener 'Login-Daten' die Verdächtigen genau bestimmen. Beim Abgleich filterte unsere System die Namen 'Tenia Lumiran', 'Shana Corini' und 'Candia'kan'inrokini' heraus. Die entsprechenden Informationen habe ich selbstverständlich dem allgemeinen Dossier hinzugefügt.“

Neugierig aktivierte Esvan sein Datapad und klickte dann die entsprechende Datei in dem digitalen Ordner an. Zum Laden brauchte das monoton surrende Gerät nicht sehr viel Zeit. Zehn bis fünfzehn Hundertstel – dann blickte den übermüdeten Thyferrianer auch schon das erste Gesicht an. Erstaunt war er über die breitgefächerte Fülle an Informationen. Der Lannik und dessen recht überschaubare Zahl an Mitarbeitern hatten innerhalb der kurzen Zeit allerhand Sachen über die drei (recht jungen) Jedi zusammentragen können. Zwei von ihnen waren beispielsweise originär imperiale Staatsbürger, während die dritte von Null, einer republikanischen Welt, stammte. Verbindungen zum Widerstand auf Coruscant oder die Teilnahme an der letzten Schlacht um Corellia konnte den Damen außerdem noch durch mediale Berichte zu einer „Siegesfeier“ auf Mon Calamari nachgewiesen werden. Hatte man bis zu diesem Zeitpunkt noch irgendwelche Zweifel gehegt – insbesondere mit den unschuldig wirkenden Gesichtern im Hintergrund –, so sah man die Sache nun einem anderen Licht. Weiterhin in einem monotonen Tonfall wertete Bona die gemachten Ergebnisse seiner Abteilung aus bis sich plötzlich Junior Agent Nire einmischte.

Der blasse Fastmensch, der inzwischen wieder sein schelmisches Grinsen aufgesetzt hatte, warf mit amüsierter Stimme ein:
„Werter Kollege, lassen Sie den anderen doch auch ein wenig Redezeit. Ihre Mitarbeiter haben wirklich eine tolle Arbeit geleistet, keine Frage, aber anstatt nun in Einzelheiten zu ertrinken, sollten wir uns lieber der nächsten Abteilung widmen.“ Er deutete dabei nebenbei auf den Vertreter der „Allgemeinen Observation“. „Mister Quee, möchten Sie uns nicht nun mit Ihren Erkenntnissen erhellen?“

„Unsere entsandten Drohnen konnten mittlerweile nicht nur mit Erfolg Kontakt mit der Zoll-Drohne aufnehmen, sondern wir konnten das potenzielle Einsatzgebiet außerdem in den letzten Stunden auf ein paar Hektar Dschungel eingrenzen“, begann der breitschultrige Gotal, der auf diesem schwülen Planeten schon den einen oder anderen qualvollen Hitzetod beinah gestorben wäre, zu erzählen. Mit seinen Hufen klapperte er unter dem Tisch manchmal leise. „Des Weiteren konnten wir für unseren Einsatz mehrere Satelliten in einen geostationären Orbit bringen, die neben den Drohnen das ganze Gelände sondieren – und bei Gelegenheit – hochauflösende Fotos machen sollen. Bislang konnten wir die Jedi so aber nur aus der vagen Ferne ausmachen. Handfestere Fakten haben wir also erst in ein paar Stunden … oder gar Tagen.“

Trenor brummte geheimnisvoll, während Rendix säuerlich das Gesicht verzog. Ihrer Meinung nach mussten die republikanischen Eindringlinge schon längst einen Kontakt mit den rebellischen Vratix aufgebaut haben – unabhängig von ihrem zwielichtigen Begleiter. Ihnen rann also die Zeit zwischen den Fingern hindurch. Fraglich war in diesem Zusammenhang für sie natürlich auch noch inwiefern die offiziellen Deligierten der Neuen Republik, die gerade königlich in Xozhixi speisten, in diesen mysteriösen Vorfall involviert waren. Zufall schloss die Senior Agent aus. Nein, viel mehr hatte sie das Gefühl, dass die angereisten Senatoren sowie deren Unternehmer nur die Ablenkung waren. Das Bacta-Monopol sollte fallen, um den ewigen Erzfeind erst der Nichterfüllung anzuklagen und dann einen neuen Angriffskrieg vor dem eigenen Volk zu legitimieren. So funktionierte „Politik“ in einer Demokratie – das lernte man nicht nur in der SubAdult-Gruppe der KOMENOR. Esvan, der gerade seine Tasse Caf geleert hatte, geriet nun in den Fokus seiner grimmigen Vorgesetzten. Offensichtlich sollte er nun seine bisherigen Ergebnisse präsentieren.

„Agent Rendix, Chief Trenor; nachdem ich beim Schmugglerhafen meinen zuverlässigen Kontakt 'Jitti' hatte, habe ich schon auf dem Rückflug mein gesamtes Netz aktiviert“, berichtete der kräftige Thyferrianer mit rauer Stimme. „Weil der Schmugglerhafen – bis zu seinem Abriss – der letzte frei Zufluchtsort für nichtregistrierte Raumschiffe war, habe ich den Großteil meiner Anstrengungen erst einmal vor allem auf die beiden offiziellen Raumhäfen – Xozhixi und Xucphra City – gesetzt. Dort treiben sich nun rund um die Uhr brauchbare Informanten von mir herum.“ Er schluckte. Immerhin handelte es sich bei den betreffenden Personen hauptsächlich um Leute, die horrende Schulden bei seinen Mittelsmännern angehäuft hatten. Parteigänger waren kaum darunter. „Meine Kontakte beim Vratix-Widerstand haben sich indes bislang noch nicht gerührt. Höchstwahrscheinlich wollen sie so kurz nach dem Treffen mit den Jedi nicht auffallen. Jedoch gehe ich stark davon aus, dass sie sich in den nächsten Stunden … oder Tagen sicher melden werden. Credits oder gewisse Druckmittel sind am Ende doch zu stark für diese korrupten Gestalten...“

Plötzlich schaltete sich Master Agent Mefrid, Abteilung „Analyse“, ein. Die gertenschlanke Er'kit, die dem einen oder anderen verwunderlich vorkommen mochte, beugte sich nur ganz leicht vor, sah kurz in die Runde und sagte dann: „Falls mein Ratschlag gewünscht ist, Sir, würde ich an dieser Stelle gern einhaken wollen.“ Der Chief nickte schweigend. „Meiner Auffassung nach ist der Großteil der hier präsentierten Daten noch zu vage. Selbstverständlich können wir inzwischen mit einem hohen Grad an Gewissheit sagen, unsere Gegenspieler 'Jedi' sind. Genauso passt für mich die in dieser Runde geäußerte Vermutung, dass diese Subjekte in Kontakt mit den 'Ashern' stehen. … Doch weder deren Ziele sind uns gewiss; noch die Sache mit diesem 'Kolazhi'. Es wird uns in diesem Fall also nichts anderes übrig bleiben als für den Augenblick die angesetzte Observation fortzuführen und zeitgleich weitere Schritte – womöglich militärischer Natur – in Angriff zu nehmen.“

„Da stimme ich Ihnen zu...“, entgegnete Crale Trenor. „Miss Rendix, gemeinsam mit Junior Agent Nire werden Sie Kontakt zum Militärgeheimdienst aufnehmen. Ich schätze, nach dem Terror durch die Black Sun dürften noch Spezialkräfte der Armee vor Ort sein, die wir für unsere Sachen nutzen können. Bringen Sie – um jeden Preis – in Erfahrung, was diese Störenfriede vorhaben. Coruscant und Corellia mögen Ihnen in die Hände gefallen sein, aber Thyferra geben wir nicht her...“

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Master Operative Esvan, Senior Agent Rendix und mehrere ranghohe Geheimdienstler
 

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Wieder gaben die Vratix ihre gewohnten Klick-Laute von sich und Tenia fragte sich für Sekunden, ob sie sich deshalb ständig in ihrer eigenen Sprache unterhielten, weil sie nicht alle Basic beherrschten. Es wäre einfacher gewesen, ihre Worte zu verstehen und nicht am Ende erst über das gesagte, das schon fest stand, informiert zu werden. Weder ihre Stimmlage, sofern man das so nennen konnte, noch ihre Mimik, verrieten Tenia irgendetwas und ihre Ungeduld stieg, als die Vratix eine Diskussion zu führen schienen. Dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, kam endlich die Aufklärung.

‚Wir sind damit einverstanden, eine Plantage dem Feuer zu unterwerfen, wenn Sorge dafür getragen wird, dass dieses Feuer kontrolliert nur die Pflanzen vernichtet, die es vernichten soll.‘

Ein Einwand, den Tenia bestens verstehen konnte und den sie genau deshalb schon im Vorhinein erwähnt hatte.
„Ich gebe euch mein Wort als Bewohnerin eines Waldplaneten, dass dieses Feuer kontrolliert brennen und nur das Feld vernichten wird.“ Abgesehen von ihrem eigenen Bezug zur Flora und Fauna war ohnehin Vorsicht geboten, schließlich wollte Tenia auch so nicht den halben Dschungel zerstören.
„Außerdem schließe ich mich den Worten meines Schülers an. Wir müssen sowohl die Plantage, als auch die Fabrik gut wählen. Was die dortigen Maschinen betrifft, seid ihr sicher besser im Bilde als wir. Wir müssen unbedingt vermeiden, dass die Imperialen Verdacht schöp…“ Tenia beschlich ein sehr seltsames Gefühl, etwas dumpfes, dass ihre Sinne schärfte und ihr gleichzeitig ein Wort zuzuraunen schien. Achtung. Eine winzige, kurze Erschütterung der Macht, die so schnell verschwand, wie sie gekommen war. „Wir müssen vermeiden, dass die Imperialen Verdacht schöpfen“, beendete sie schlussendlich ihren Satz, als das dumpfe Gefühl noch einmal zurückkehrte und Tenia Akani einen Blick zuwarf und dann hinüber zu Agxas schielte. Hoffentlich waren sie in dieser schäbigen Kneipe, nicht schon längst aufgefallen. Ihrem Gefühl nach zu urteilen, stimmte in jedem Fall etwas nicht und was auch immer es war, es würde sie vorsichtiger agieren lassen.
„Gibt es eine Plantage, die besonders abgelegen ist? Und Welche Fabrik haltet ihr für die geeignetste?“ Diesmal sprachen die Vratix nicht lange. Stattdessen begann einer von ihnen etwas auf Filmsi zu schreiben, offensichtlich die Wegbeschreibung zu einer Plantage.

‚Wir befinden diese Plantage für besonders geeignet und um ausschließen zu können, dass wir gemeinsam entdeckt werden könnten, haben wir uns entschieden, euch den Weg so gut es geht, zu beschreiben. Wenn die Wälder auch Eure Heimat sind, werdet Ihr den Plan verstehen. Andernfalls könnte Agxas euch unterstützen, denn er ist mit vielen Wegen hier vertraut.‘
Oh nein, die Hilfe dieses Kerls würde Tenia sicher nicht annehmen und bevor sie einen richtigen Blick auf die Karte werfen und Agxas auch nur ein Wort sprechen konnte, schloss Tenia dessen Hilfe sofort laut kategorisch aus. „Wir benötigen keine Hilfe, die Macht ist mit uns und Agxas wäre uns nur im Weg.“ Ihre Worte waren nicht sonderlich diplomatisch, entsprachen aber der Wahrheit und Tenia gab nicht mehr viel darauf, ob ihre Abneigung gegen diesen Mensch nun offensichtlich war.
„Seid ihr in Besitz eines Kom-Geräts? Oder bevorzugt ihr eine andere Art der Kommunikation, damit wir in Kontakt bleiben können?“ Sie würden einen geschützten, verschlüsselten Kanal benötigen, oder, was Tenia viel lieber gewesen wäre, einen Flüstervogel. Gut dressiert hätte man ihnen kleine Nachrichten an den Fuß binden können.
‚Wir werden auch ohne ein solches Gerät in Kontakt mit euch treten können.‘
Womit Tenia nicht einverstanden war, denn was war, wenn Akani und sie Kontakt aufnehmen mussten?
„Verzeiht meinen Einwand, aber auch wir brauchen eine Möglichkeit, in Kontakt mit euch zu treten.“
‚Genau deshalb werdet ihr Agxas mitnehmen.‘ Nein, auf diese Forderung würde Tenia nicht eingehen, noch weniger, als sie Agxas Gesichtsausdruck sah.
„Was, wenn ihm etwas geschieht?“ Noch ehe sie die Worte ausgesprochen hatte, bereute Tenia sie so schnell und impulsiv daher gesagt zu haben, vor allem, als sie ihre eigene Intention dahinter erkannte. So beeilte sie sich zu sagen: „Schließlich wäre es besser, wir wären von allen Seiten abgesichert. Und je kleiner unsere Gruppe, desto einfacher können wir erfolgreich sein.“
Allerdings fand ihr Einwand bei den Vratix keinen Zuspruch, wie Tenia erkennen musste.
‚Wir vertrauen Agxas und für ihn wird es einfach sein, mit uns in Kontakt zu treten.‘ Schön. Aber sie vertraute ihm nicht und sie konnte diesen Kerl nicht ausstehen. Mühevoll würgte sie einen Satz hinunter, der womöglich dafür gesorgt hätte, das Gespräch sofort zu beenden. Wenn die Vratix diese Bedingungen stellten, würden sie dann überhaupt ihre Hilfe anbieten, was die eigentliche Aufgabe von Akani und ihr hier betraf? Tenia begann daran zu zweifeln und ihr Ärger wuchs.
Ärger, den Agxas aufzufangen schien, denn sein Lächeln vergrößerte sich und als sie ihn genauer ansah, wurde ihr zum ersten Mal bewusst, dass etwas nicht mit ihm stimmte. Oder besser, dass er sich weitaus weniger von Akani und ihr unterschied, als sie gedacht hätte. Die Macht… Vielleicht war sie nicht wirklich stark in ihm, aber völlig fremd war sie Agxas sicher nicht, denn Tenia spürte ein dünnes, aber vorhandenes Potenzial aufflackern.
„Seine Fähigkeiten sind nicht gut genug ausgebildet und wenn ein Fehler geschieht, könnte das uns allen schaden, vor allem eurem Volk“, war hoffentlich ihre Rettung. „Wir haben keine Zeit, seine Fähigkeiten in der Macht zu stärken und bei allem Respekt: Agxas stünde uns im Wege, da wir ihn ebenfalls schützen und tarnen müssten.“Nun ja, tarnen nicht unbedingt, aber diese Halbwahrheit spielte nun wirklich keine Rolle.


Polith-System - Thyferra - Dschungel – Tenia, Akani, Agxas, einige Vratix

 
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Nach einem kurzen Gespräch in ihrer eigenen Sprache stimmten die Vratix dem vorgeschlagenen Plan zu, stellten jedoch die Bedingung, dass das Feuer unter absoluter Kontrolle gehalten werden und jegliche Ausbreitung verhindet werden musste.
Tenia stimmte sofort zu, und Akani verstand, warum. Sie als Nullianerin hatte mit Sicherheit allen Grund, deutlich mehr mit der Natur verbunden zu sein als die meisten anderen Spezies. Das hieß jedoch nicht, dass Akani ohne das Einschreiten seiner Meisterin mit Freuden ganze Wälder vernichtet hatte. Auch er mochte die Natur sehr. Und darüber hinaus lag es wohl nur im Interesse aller Anwesenden, eine übermäßige Vernichtung von Kolazhipflanzen zu verhindern, denn genau deswegen waren die Jedi ja hergekommen.


Gerade als die Ritterin ihrem Padawan zustimmen und nochmals darauf hinweisen wollte, dass jeglicher Verdacht des Imperiums zu vermeiden war, brach sie mitten im Wort ab. Einen Augenblick später vervollständigte sie ihren Satz, um danach zu Akani und danach zu Agxas hinüberzuschauen. Was war los? Der Chiss hob fragend eine Augenbraue.

Seine Meisterin erklärte sich jedoch nicht, sondern fragte nach einer Plantage, die für den Plan geeignet war. Statt einer Antwort nahm einer der Vratix ein Blatt Flimsiplast und einen Stift zur Hand und begann zu schreiben. Akani sah einen Moment lang fasziniert zu - er hatte schließlich noch nie ein Insekt schreiben gesehen...
Dann schob der Vratix das Blatt über den Tisch.

"Wir befinden diese Plantage für besonders geeignet und um ausschließen zu können, dass wir gemeinsam entdeckt werden könnten, haben wir uns entschieden, euch den Weg so gut es geht, zu beschreiben. Wenn die Wälder auch Eure Heimat sind, werdet Ihr den Plan verstehen. Andernfalls könnte Agxas euch unterstützen, denn er ist mit vielen Wegen hier vertraut", erklärte er.

Auf der Stelle widersprach Tenia.
Gut. Ansonsten hätte ich das übernommen.
Sie erklärte, dass sie keine Hilfe benötigen würden und Agxas nur hinderlich wäre.
Dann fragte sie, wie die Gruppen miteinander in Kontakt bleiben würden.
Ihr Gegenüber erklärte, dass die Vratix die Jedi auch ohne ein Komlink kontaktieren konnten, doch als Tenia darauf hinwies, dass es auch in die andere Richtung eine Möglichkeit geben musste, wurde wieder darauf hingewiesen, dass Agxas sie begleiten und die Kommunikation übernehmen würde.

Ärger stieg in Akani auf. Was hatten diese übergroßen Heuschrecken bloß mit einem solch schmierigen Kerl? Er selbst traute dem Menschen nicht weiter, als er spucken konnte. Und zugegeben, Akani hatte noch nie ausprobiert, wie weit er spucken konnte, aber nachdem er keine Übung darin hatte, würde die Distanz wohl nicht sehr groß sein.

"Was, wenn ihm etwas geschieht?", brach es aus Tenia heraus, und Akani musste ein Lachen unterdrücken. Bei ihrem Tonfall wäre er nicht überrascht, wenn sie ein provozierendes "Hä? HÄ?!?" hinterhersetzen würde.

Dies hatte aber wohl auch sie selbst erkannt, denn sie setzte hinterher: "Schließlich wäre es besser, wir wären von allen Seiten abgesichert. Und je kleiner unsere Gruppe, desto einfacher können wir erfolgreich sein."
Der aktuelle Wortführer der Vratix hielt dagegen, dass sie dem Menschen vertrauten und dieser leichter mit ihnen in Kontakt treten konnte. Akani wollte schon ein "Schön für euch, aber wir vertrauen ihm nicht" herausfauchen, hielt sich aber zurück. Noch.
"Seine Fähigkeiten sind nicht gut genug ausgebildet und wenn ein Fehler geschieht, könnte das uns allen schaden, vor allem eurem Volk. Wir haben keine Zeit, seine Fähigkeiten in der Macht zu stärken und bei allem Respekt: Agxas stünde uns im Wege, da wir ihn ebenfalls schützen und tarnen müssten", machte Tenia einen weiteren Versuch.

Kurzes Schweigen.
Akani konnte ein Schnauben nicht unterdrücken.

"Also, um folgendes klarzustellen: Wir haben euch vorhin bereits erklärt, dass wir in dieser Sache großes Vertrauen in euch legen, und das hat sich nicht geändert. Aber in diesem Punkt müst ihr uns vertrauen, dass wir wissen, was wir tun. Tenia und ich wissen, dass wir uns aufeinander verlassen können, weil wir nunmal schon zuvor zusammengearbeitet haben-", dass dies ihre erste gemeinsame Mission war, erwähnte Akani nicht, aber theoretisch waren sie ja beide gemeinsam auf Ruusan gewesen, auch wenn sie das nicht gewusst hatten, "-, Agxas mitzunehmen wäre dagegen ein Risiko."

Ein empörtes Schnauben ertönte von dem Menschen. Akani wandte sich in dessen Richtung: "Taschentuch? Oh, tut mir Leid, hab keins da."

Ohne eine Antwort abzuwarten, sprach er weiter.
"Davon abgesehen sind wir beide erst auf Thyferra angekommen, Agxas dagegen ist schon länger hier und arbeitet nach allem, was ich mitbekommen habe, auch schon länger mit euch zusammen. Sollte er erwischt werden, so darf nicht ausgeschlossen werden, dass das Imperium unter Umständen tatsächlich die Verbindung zwischen ihm und eurem Volk herstellt, und ihr könnt euch selbst ausmalen, was das bedeuten würde."

Eine kurze Pause.

"Außerdem würde eine Kommunikation um sieben Ecken schlicht eine Verzögerung bedeuten, die letzten Endes den Unterschied zwischen Erfolg und Fehlschlag dieses Vorhabens ausmachen könnte. Ich hoffe deshalb inständig, dass ihr versteht, wie unabdingbar notwendig eine direkte Möglichkeit zur Kontaktaufnahme ist. Solltet ihr also kein Komlink oder etwas derartiges besitzen, würde ich mich im Sinne dieser Mission sehr ungern - vorübergehend - von meinem eigenen trennen, aber eine Alternative wäre auf jeden Fall vorzuziehen, weil es sein kann, dass meine Meisterin und ich uns während der Durchführung voneinander trennen müssen, und entsprechend auch wir eine Möglichkeit haben müssen, uns miteinander abzusprechen.
Ich denke also, ich habe ausdrücklich genug klargemacht, wie entscheidend die Kommunikation zwischen allen beteiligten sein kann. Solltest du und also helfen wollen, Agxas, dann kannst du das tun, indem du ein weiteres Kom beschaffst",
schloss er.

Der Mensch öffnete verärgert den Mund, wahrscheinlich um allerlei Argumente anzubringen, deretwegen er unbedingt mitkommen musste, doch Akani blickte ihn einfach unverwandt an. Für ihn selbst war seine Augenfarbe selbstverständlich vollkommen normal, doch er wusste durchaus, dass rot glühende Augen auf Individuen anderer Spezies mitunter etwas...bedrohlich wirken konnten.
Hätte ich doch nur eine Sauerstoffflasche da...

Nun, nichts zu ändern. Doch nachdem Akani Agxas sekundenlang unverwandt direkt in die Augen gestarrt hatte, ohne sein Gesicht auch nur im Ansatz zu verziehen - er blinzelte jedoch munter weiter -, wurde dieser auch so zunehmend unruhiger.

Schließlich räusperte sich der Mensch, griff in seine Tasche und knallte ein Kom auf den Tisch.

Ein winziges Zucken von Akanis Mundwinkeln war das einzige Zeichen seiner Genugtuung.

"Hoffentlich hast du es nicht kaputt gemacht. Aber vielen Dank für deine Unterstützung, Agxas", meinte er, ohne jeglichen Sarkasmus durchklingen zu lassen.


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Polith-System - Thyferra - Dschungel - Tenia, Akani, Agxas, einige Vratix


Sie würde Agxas unter keinen Umständen mitnehmen, so viel stand fest. Ließen sich diese übergroßen Insekten nicht mit logischen Argumenten überzeugen, würde Tenia eben andere Geschütze auffahren. Die Vratix hatten schon zu viele Bedingungen gestellt und dafür, dass sie sich beständig darüber beschwerten, Sklaven des Imperiums zu sein, war ihr Verhalten keinen Deut besser. Sie würde sich nicht von Insekten vorschreiben lassen, wie sie zu handeln hatte, schon gar nicht, wenn es darum ging, zu helfen. Hilfe nahm man dankbar und demütig an, ohne irgendwelche sinnlosen Auflagen zu stellen. Sie war hier die Jedi und damit auch diejenige, die zu bestimmen hatte. Und wenn die Vratix das nicht bald verstanden, würden sie schon sehen, wo sie blieben! Nein, sie würde sich jetzt sicherlich nicht zügeln, da konnte ihr schlechtes Gewissen ihr gestohlen bleiben. Sie musste sich nicht alles gefallen lassen, weder als Nullianerin, noch als Jedi.
Ob das Schweigen nun für oder gegen ihre Argumente sprach, wusste Tenia nicht einzuschätzen. Sie vermied es, Agxas einen Blick zuzuwerfen, der ihre Feindseligkeit ihm gegenüber nur weiter unterstrichen hätte. Stattdessen meldete sich Akani unterstützend zu Wort und auch er strapazierte die Wahrheit ein wenig. Doch seine nächsten Argumente waren hieb und stichfest und hoffentlich ließen die Vratix sich nun überzeugen. Was Agxas betraf, schien dieser klein beizugeben, denn er knalle ein Komgerät auf den Tisch und Tenia konnte nur mit Mühe ein triumphierendes Grinsen verbergen. Stattdessen lehnte sie sich ein wenig zurück und hoffte, dass sie so viel Selbstsicherheit wie möglich ausstrahlte.

„Es gibt da noch eine weitere Sache zu bedenken. Sollten die Imperialen auf uns aufmerksam werden und erfahren, dass wir Jedi sind, könnten wir es mit den Sith zu tun bekommen. Obgleich wir Frieden haben, kann ich mir vorstellen, dass es zu Auseinandersetzungen kommen könnte. Und ich üsste nicht, wie euer Freund sich gegen einen Sith zur Wehr setzen könnte. Argumente und Spitzen, treiben Sith schließlich nicht in die Enge und wir haben nur zwei Waffen, die denen von Sith standhalten können.“
Wobei Tenia nichts dagegen einzuwenden hätte, wenn Agxas – nein, sie verbat sich, diesen Gedanken zu Ende zu denken. Ihn überhaupt im Ansatz zu denken war nicht richtig. Dennoch tauchte ein trotziges Na und? auf. Nur weil sie diesen Gedanken hegte, hieß es längst nicht, dass sie ihn in die Tat umsetzen würde. Gegebenenfalls würde sie das Leben dieses Kerls selbstverständlich schützen und dabei keinen Unterschied ob ihrer Sympathie für ihn machen.

Die Vratix diskutierten erneut und Tenia hielt ihre Körperhaltung weiterhin aufrecht, um so viel Selbstsicherheit wie möglich auszustrahlen und dann, endlich, erhoben die Vratix ihre Stimme.

‚Wir finden keinen Gefallen an dieser Sache, aber wir erkennen die Logik eurer Argumente und sind einverstanden. Wir werden Kontakt über das Kom-Gerät halten.‘

Diesmal ließ es sich einfach nicht vermeiden, ein Lächeln aufzusetzen, für das sie sich als Jedi vermutlich besser schämen sollte. Auch ihr „Schön, dass wir uns einig sind“, kam in einem Tonfall, der sicherlich nicht angemessen war. Allerdings war das Verhalten aller Beteiligten nicht gerade angemessen gewesen. Du bist nicht die anderen. Du bist eine Jedi. Aber sie war nicht perfekt und mit diesem Argument, ließen sich ihre Zweifel für den Moment bei Seite schieben.

„Da wir uns nun geeignigt haben: Wir müssen für einen verschlüsselten nachrichtenaustausch sorgen. Und wir sollten uns darauf einigen, wann genau wir starten. Irgendwelche Vorschläge?“


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"Es gibt da noch eine weitere Sache zu bedenken. Sollten die Imperialen auf uns aufmerksam werden und erfahren, dass wir Jedi sind, könnten wir es mit den Sith zu tun bekommen. bgleich wir Frieden haben, kann ich mir vorstellen, dass es zu Auseinandersetzungen kommen könnte. Und ich wüsste nicht, wie euer Freund sich gegen einen Sith zur Wehr setzen könnte. Argumente und Spitzen treiben Sith schließlich nicht in die Enge und wir haben nur zwei Waffen, die denen von Sith standhalten können", kam allerdings schon der nächste wenig angenehm klingende Punkt, den Tenia ansprach.
Moment. Zwei Waffen? Ich dachte, sie hat nur ihre Lichtlanze dabei...

Er wurde jedoch vom wieder einsetzenden Klicken und Zischen der Vratix abgelenkt. Diese brachten sogleich ihre Zustimmung zum Ausdruck, das Komlink zu verwenden.
Seine Meisterin verzog ihre Lippen zu einem Lächeln, welches nicht nur reiner Freude entsprang, und auch ihr Tonfall war...entsprechend. Dann kam sie jedoch wieder zum Thema zurück.
Sie griff erneut die Notwendigkeit auf, die Kommunikation zu verschlüsseln, außerdem meinte sie, dass man so langsam einen Zeitpunkt festlegen sollte.


"Sobald wie möglich, würde ich sagen", antwortete Akani, während er zum Tisch ging, sein eigenes Komlink hervorholte und auch das von Agxas in die Hand nahm. Dieser machte einen Schritt nach vor, doch Akani warf ihm einen beruhigenden Blick zu:
"Ich kenne mich mit den Dingern aus, keine Sorge."
Solange der Mensch nicht wieder anfing, zu nerven, würde Akani sich ebenfalls zusammenreißen.

Dann rief er das Menü seines Geräts auf, während er auch Agxas' Kom einschaltete.
"Eigentlich würde ich sogar sagen, morgen, aber möglicherweise ist es notwendig, die Plantage zuvor erst noch zu beobachten und herauszufinden, ob sie bewacht wird und wenn ja, so viele Details darüber zu bekommen wie möglich. Oder könnt ihr uns in der Hinsicht weiterhelfen?", sprach er die Vratix an.

Einer von ihnen ergriff nach weiterer kurzer Absprache auf Vratix das Wort.

"Das können wir in der Tat. Wir werden die finden, die auf der Plantage arbeiten, und euch die Informationen geben, die wir haben. Wir denken jedoch, dass das nicht genügen wird. Die Arbeiter können nicht die ganze Zeit nach Wachen Ausschau halten und sich deren Pläne in allen Einzelheiten merken, außerdem wird es vermutlich auch versteckte Wachposten geben, diese sind noch zu finden."

Akani nickte.
"Setzt euch bitte trotzdem mit diesen Arbeitern in Verbindung. Wenn ihre Informationen auch nicht vollständig sind, so sind sie doch ein Anfang."
Er stellte eine Verbindung zwischen den Geräten her und schob diese dann in einen eigenen Kanal, welchen er auf privat sowie Verschlüsselung stellte.

Dann wandte er sich an seine Meisterin.
"So, jetzt müssen wir nur noch dein Kom hinzufügen."


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