Thyferra (Polith-System)

~ Polith-System ~ Thyferra ~ Dschungel ~ Außerhalb der Yacht "Eulysia" ~ Tenia und Clove in der Medistation; Akani im Trainingsraum; Michael, auf seinem Zimmer, Crew auf Schiff ~

Die Macht ist ein Verbündeter der Jedi, und sie ist ein mächtiger Verbündeter. Das zeigte sich nur in den vielen Formen und Techniken, die man im Kampf gegen seinen Gegner verwenden konnte, sondern auch darin, dass sie einer Person unglaubliche Kraft verleihen konnte.
Dieses Gefühl der Stärkung, welches durch eine tiefe Meditation erlangt werden konnte, schaffte es Wunden zu heilen und die Energiereserven einer Person vollständig aufzufüllen, doch was viel wichtiger war, ist die Fähigkeit der Machtmeditation den Fokus eines Jedi auf das Hier und Jetzt zu richten.
Nur wenige Dinge konnten einem Jedi gefährlich werden und eines dieser Dinge war definitiv die Konzentration. Oder besser gesagt Keine.
Nur ein Moment der Ablenkung, nicht einmal eine komplette Sekunde, reichte in einer Kampfsituation aus, um einem Kämpfer das Leben zu kosten.

Akani
schien dies nun zumindest zu einem Teil einzusehen, denn er entschuldigte sich bei Steven. Auch wenn der Baron keinerlei Entschuldigung verlangte, war es dennoch ein gutes Gefühl. War dies wirklich nur das Gefühl, einem Schüler etwas beigebracht zu haben oder fühlte er sich dem Padawan dadurch auch überlegen?
Es war jedenfalls egal, welches der beiden Gedanken jetzt der Grund für dieses Gefühl war, es war nicht angebracht. Akanis Entschuldigung ebenso wenig wie Stevens Genugtuung über eben diese. Er war immerhin ein Schüler und es gehörte zu seinem "Job" Fehler zu machen und daraus zu lernen. Der Unterschied zwischen Meister und Schüler war der, dass der Meister mehr Fehler gemacht hat als der Schüler Versuche. Es war also keineswegs Nötig sich für den Fehler zu entschuldigen, so lange der Padawan daraus auch eine Lehre schloss.

"Es ist nicht notwendig, sich zu entschuldigen. Ich denke wir beide haben etwas aus der Situation gelernt."
verbalisierte der Baron von Cirrus seine Gedanken gegenüber dem Padawan. Seine Stimme war dabei weiterhin ruhig und entspannt und strahle eine beruhigende Wärme durch die Macht aus. Keiner brauchte noch mehr Stress in der aktuellen Lage auf dem Raumschiff. Weder der Ritter noch Akani oder seine Meisterin.
Doch der adlige Ritter spürte noch etwas in Akani. Es war eine Unruhe, die sich dann sogleich in einer unsicheren Formulierung entludt.
Beschwichtigend erklärte der Padawan das er nur eine simple Frage an Steven richten wollte. Der Ritter sollte sich nicht davon angegriffen fühlen, sondern nur zuhören und den Schüler aufklären. Am liebsten hätte Steven Akani erklärt, dass er einfach nur mit der Sprache rausrücken sollte.
Der Baron war in solchen Momenten ein Freund direkter Worte. Oder wirkte er etwa auf andere so, dass er sich schnell angegriffen fühlte!? Das konnte nicht möglich sein..

Akanis Frage war dann doch nicht ganz so simpel, wie der Ritter im ersten Moment erwartet hatte. Nun konnte er den Padawan besser verstehen, die Artikulation dieser Frage, ohne den Ritter zu verletzen, fiel ihm schon schwer und das war durchaus verständlich, denn die Frage war tiefergehend als sie schien.
Konnte man einem Ritter vertrauen, nur weil er ein Ritter war? Handelte ein Ritter immer richtig? Gute Fragen, wirklich gut und Steven glaubte, dass er sie Akani nicht befriedigend genug beantworten konnte, doch er würde es versuchen.

"Nun, mit dem Vertrauen ist es so eine Sache.."

begann der Ritter seine Erklärung und sammelte selbst noch einmal seine Gedanken.

"Doch zu allererst möchte ich klar stellen, dass auch meine oder Tenias Entscheidungen, selbst die des Jedi-Rats, nicht immer die Richtigen sein mögen. Doch ist es nicht immer eine Sache des Standpunkts, was richtig und was falsch ist? Und selbst wenn das klar ist, wissen wir nicht, ob eine - für uns - falsche Entscheidung im Endeffekt zu einer Richtigen Wirkung führt.

Steven seufzte erneut. Es war wahrlich nicht immer einfach auf dem richtigen Weg zu bleiben, vor allem dann, wenn nicht mehr so ganz klar war, was überhaupt der richtige Weg war. Akani hatte ganz Recht. Woher wussten sie alle, dass sie für die richtige Seite kämpften? Schwarz und Weiß haben sich im Krieg stark vermischt.

"Ich kann nicht verlangen, dass du mir vertraust, Akani. Dafür kennen wir uns nicht lange genug. Doch wenn du in dich hineinhorchst, in die Macht wirst du spüren, dass ich in einigen Situationen mehr Erfahrung habe als du. Vertrauen lässt sich nicht durch logische Argumente aufbauen, es ist eine Sache des Herzens. Es liegt in der Natur der Sache, dass wir bei Vertrauen ein gewisses Risiko eingehen, anders wäre es kein Vertrauen, sondern Wissen. Da wir jedoch nicht immer alles wissen können, ist es in manchen Situationen von Vorteil einfach auf etwas zu vertrauen, selbst wenn es schwerer zu fallen scheint."
Steven machte eine kurze Sprechpause.

"Du hast vorhin kein Vertrauen gezeigt. Nicht in mich, was ich verstehen kann, nicht auf Tenia und was viel gefährlicher sein kann, nicht auf die Macht und auf deine innere Ruhe. Deine Handlung hatte keine böse Absicht, doch sie war überstürzt und unüberlegt. Es ist ein gefährlicher Weg, die Fassung zu verlieren und alles von sich preis zu geben. Aber ich denke, dass hast du nun verstanden."
noch bevor der Ritter weitersprach, musste er ein Lächeln, welches er sich nicht mehr verkneifen konnte, rauslassen.

"Ich kann dir nicht helfen, Vertrauen mir oder deiner Meisteirn gegenüber aufzubauen, dafür musst du in dich hineinhorchen. Aber ich kann dich beruhigen: Es ist und fällt mir selbst nicht immer leicht, anderen Jedi und sogar der Macht selbst zu vertrauen. Und ich möchte anmerken, dass dennoch ein ziemlich guter Jedi-Ritter aus mir geworden ist."


~ Polith-System ~ Thyferra ~ Dschungel ~ Außerhalb der Yacht "Eulysia" ~ Tenia und Clove in der Medistation; Akani im Trainingsraum; Michael, auf seinem Zimmer, Crew auf Schiff ~
 
Polith-System - Thyferra - Dschungel - An Bord der "Eulysia" - Clove, Tenia (beide in der Medistation), Akani, Steven, Michael - draußen: ES

Die junge Jedi versuchte tröstend auf Clove einzuwirken. So langsam begann sie sich auch wieder zu beruhigen.

„Wir werden verhindern, dass ES dich noch mal heimsucht. Es gibt sichere mehr als eine Möglichkeit und wir werden etwas finden, was dir hilft. Für das erste scheint es mir am logischsten, wenn du lernst, dich zu verschleiern. Dann kann es dich mit der Macht nicht mehr wahrnehmen und wenn es dich nicht wahrnimmt, kann es kaum versuchen, Besitz von dir zu ergreifen. Aber ich glaube, das Beste wäre, jemand stärkeres würde dich unterweisen.“ sagte sie und Clove nickte zustimmend.
Die Verschleierung ihrer Aura war natürlich eine Option. Reichlich Übung hatte sie tatsächlich darin nicht. Sich in einem Netzwerk zu tarnen, darin war sie perfekt. Die Machtfähigkeit war zwar angelegt, aber bei Leibe nicht so perfekt, wie es jetzt wünschenswert war. Um ehrlich zu sein, bislang hatte sie es auch noch nicht gebraucht. Die Gelegenheit war einfach noch nicht da. Jetzt hätte sie es brauchen können. Aber jetzt war auch vielleicht der Zeitpunkt gekommen, es zu lernen.
Ob es aber half? War diese merkwürdige Vernetzung tatsächlich auf der Macht gegründet, oder war es tatsächlich eine digitale Verbindung? Ab woher sollte diese kommen? Das Raubtier verfügte doch über keinen Netzzugang.
Diese Frage erschöpfend zu beantworten sah sich Clove im Moment aber auch nicht in der Lage.
Unterweisen? Wer sollte dass hier tun? Das würde spannend werden.
Dann rückte "Zoey" mit einer erstaunlichen Wahrheit heraus:
„Ich… heiße nicht Zoey.
Ich bin Tenia.“
Den Namen hatte sie doch schon gehört? Ach ja, der Chiss hatte diesen Namen gebrüllt, als er noch einmal raus gestürmt war. Ein Alias-Name also. Also nicht nur Sith bedienen sich der Täuschung. Jedoch war schon vorhin spürbar, dass sich die junge Jedi eines fremden Namens bedient hatte. Dafür schwang im Namen zu viel Abneigung.

"Tenia...." lies sich das Mädchen den Namen auf der Zunge zergehen, "Der Name passt auch besser zu dir. Klingt schöner."

Schließlich brannte Tenia eine Frage auf den Nägeln:
„Du hast vorhin mehr oder weniger angedeutet, dass du schon kontakt mit der Macht hattest. Wurdest du schon einmal von jemandem unterwiesen?..
Und wenn ja, von wem. Jedi oder Sith?“

Sie lächelte schief und war etwas nervös.
Sie fügte auch noch hinzu, dass sie ES zahlenmäßig überlegen waren und somit kein Grund zur Sorge bestand. Das klang doch nach dem Pfeifen im Wald.
Diesmal lächelte Clove schief. "Ich hoffe du hast Recht. Ich schätze eher, dass wir eine gute Chance haben, es aber knapp wird. Glaub mir Tenia, ES hat sehr viele Leute auf dem Gewissen."
Clove seufzte, als sie auf Tenia's Frage zurück kam, ihr fiel die Antwort auch nicht wirklich leicht:
"Das ist nicht einfach zu beantworten. Ein gewisses Wissen um die Macht besaß dieses Wesen schon, dass mich zu dem gemacht hat, was ich jetzt bin. Doch darüber zu lesen und es selbst zu erfahren, dass sind zwei verschiedene Paar Schuhe. So weit ich seine Erinnerung kenne, hatte ES zu Lebzeiten, als es noch ein Mensch war, versucht zu den jeweiligen Orden Kontakt aufzunehmen. Er konnte sich einiges am Wissen aneignen, aber die wahre Essenz der Macht wurde ihm verwehrt. Ein Versuch, sich bei den Sith in die Bibliothek zu hacken war letztendlich sein Todesurteil. Schließlich schickte er mich dann nach Bastion und ich landete dort im Sith-Tempel. Ich fand eine Meisterin, die aber sehr bald nach meiner Ankunft dem Orden entgültig den Rücken zu kehrte. Ihr war der Orden zu verlogen. Die Sith wollen es nicht zugeben, aber sie sind irgendwo nur Marionetten des Imperators. Und sie sind zu sehr mit ihren Intrigen und sich selbst beschäftigt." sie verzog abfällig das Gesicht und wischte sich das Blut aus dem Gesicht.
"Wir sind jetzt sozusagen in der Privatwirtschaft tätig und haben mit dem Imperium und den Sith keine enge Verbindung. Meine Ausbildung steckt demnach auch nur in den groben Anfängen. Ich bekomme auch keine Unterweisungsstunden mehr und meine ehemalige Meisterin ist meine Geschäftspartnerin. Ich würde auch nicht so weit gehen und behaupten, wir würden jetzt zu den "Guten" gehören. Denn wer sich in der Wirtschaft und Politik bewegt kann nur dann gut sein, wenn man weder "gut" noch "böse" ist. Meine Expedition, zum Beispiel ist sogar ganz produktiven Ursprungs. Ich bin auf der Suche nach Alternativen für Bacta. Und wo, wenn nicht auf dem Mutterplaneten des Bactas, kann man in der Fülle dieser Wälder nach brauchbaren Heilmitteln suchen?" sie breitete die Arme aus und deutete auf den jetzt unsichtbaren Dschungel um sie herum und mit einem stolzen Glanz in den Augen fügte sie hinzu:"Und das ist keine vage Vermutung, ich habe handfest Anhaltspunkte."
Sie schaute Tenia in die Augen, beobachtete die Wirkung ihrer Worte und sagte nach einer kleinen Pause: "Ich hätte das auch leugnen können, aber was soll das bringen? Jetzt ist nicht die richtige Zeit für solche Spielchen. Ich sehe euch nicht als meine Feinde. Von meinem Ursprung her, wenn wir unsere Feindbilder bedienen, müsste ich es doch, oder?

Ich weiß, dass ihr Jedi seit, auch wenn ihr es zu tarnen versucht habt. Und ich?..."
Sie ließ die Antwort offen, denn eindeutig beantworten lies es sich nicht. Sie zuckte mit den Schultern.




Polith-System - Thyferra - Dschungel - An Bord der "Eulysia" - Clove, Tenia (beide in der Medistation), Akani, Steven, Michael - draußen: ES
 
Polith-System - Thyferra - Dschungel - Yacht "Eulysia" - Meditationsraum - Steven, Akani; Clove, Tenia und Michael im Mediraum


Steven lehnte Akanis Entschuldigung ab, er sah keine Notwendigkeit einer solchen und meinte, beide hätten etwas aus der Situation gelernt.
Als der Chiss seine Frage endlich herausbekommen hatte, herrschte einen Augenblick lang Schweigen.


"Nun, mit dem Vertrauen ist es so eine Sache...", meinte der Mensch dann, bevor er eine kurze Pause machte.

"Doch zu allererst möchte ich klar stellen, dass auch meine oder Tenias Entscheidungen, selbst die des Jedi-Rats, nicht immer die Richtigen sein mögen. Doch ist es nicht immer eine Sache des Standpunkts, was richtig und was falsch ist? Und selbst wenn das klar ist, wissen wir nicht, ob eine - für uns - falsche Entscheidung im Endeffekt zu einer Richtigen Wirkung führt."


Akani hatte selbst bereits bezweifelt, dass man Individuen eine dauerhafte und absolute Richtigkeit ihrer Entscheidungen zuschreiben konnte, nur weil sie Jedi waren, doch darüber, dass richtig und falsch auch vom eigenen Standpunkt abhängen konnten, hatte er sich noch nie Gedanken gemacht.
Als er es jetzt tat, konnte er Steven nur zustimmen.
Natürlich war die eigene Sichtweise ein Faktor, der mitspielte. Ein Sith würde an dem, was er tat, mit Sicherheit nichts falsches finden, selbst wenn es sich um so etwas verabscheuenswertes wie Machtgewinn durch kaltblütigen Mord handelte, das Opfer des Sith dagegen war wohl kaum damit einverstanden...
Zugegeben, ein sehr extremes Beispiel...

Steven sprach weiter.
"Ich kann nicht verlangen, dass du mir vertraust, Akani. Dafür kennen wir uns nicht lange genug. Doch wenn du in dich hineinhorchst, in die Macht wirst du spüren, dass ich in einigen Situationen mehr Erfahrung habe als du. Vertrauen lässt sich nicht durch logische Argumente aufbauen, es ist eine Sache des Herzens. Es liegt in der Natur der Sache, dass wir bei Vertrauen ein gewisses Risiko eingehen, anders wäre es kein Vertrauen, sondern Wissen. Da wir jedoch nicht immer alles wissen können, ist es in manchen Situationen von Vorteil einfach auf etwas zu vertrauen, selbst wenn es schwerer zu fallen scheint."
Nach einer kurzen Pause erklärte er:

"Du hast vorhin kein Vertrauen gezeigt. Nicht in mich, was ich verstehen kann, nicht auf Tenia und was viel gefährlicher sein kann, nicht auf die Macht und auf deine innere Ruhe. Deine Handlung hatte keine böse Absicht, doch sie war überstürzt und unüberlegt. Es ist ein gefährlicher Weg, die Fassung zu verlieren und alles von sich preis zu geben. Aber ich denke, dass hast du nun verstanden."


Im folgenden konnte Akani ein Lächeln aus dem Tonfall von Steven heraushören, auch ohne dass er es sah.
"Ich kann dir nicht helfen, Vertrauen mir oder deiner Meisteirn gegenüber aufzubauen, dafür musst du in dich hineinhorchen. Aber ich kann dich beruhigen: Es ist und fällt mir selbst nicht immer leicht, anderen Jedi und sogar der Macht selbst zu vertrauen. Und ich möchte anmerken, dass dennoch ein ziemlich guter Jedi-Ritter aus mir geworden ist."

Der Angesprochene ließ sich das gesagte einen Moment durch den Kopf gehen.
Dann meinte er:

"Du hast Recht. Ich kenne dich noch nicht lang. Aber Tenia vertraut dir, also tue ich es auch."
Erneute Stille.
"Vielen Dank. Für das Gespräch im Allgemeinen und für deine Offenheit im Speziellen."
Akani öffnete seine Augen.
"Es...hat mir wirklich geholfen", meinte er und lächelte.

Und das hatte es. Die Meditation davor hatte seinen Geist zur Ruhe kommen lassen und ihm Klarheit verschafft, und er war sehr erleichtert, dass Steven sich seine Fragen angehört und Antworten darauf gefunden hatte.
Schon seltsam, welchen Unterschied ein einziges Gespräch machen kann...


Polith-System - Thyferra - Dschungel - Yacht "Eulysia" - Meditationsraum - Steven, Akani; Clove, Tenia und Michael im Mediraum
 

Polith-System - Thyferra - Dschungel - Yacht "Eulysia" - Meditationsraum - Steven, Akani; Clove, Tenia und Michael im Mediraum


„Vielleicht hat es das, aber wir sind nicht wehrlos und jetzt haben wir einen großen Vorteil“,

erwiderte Tenia. Gut, das Tier hatte sich mehr oder weniger mit der Macht versteckt, doch dieses Wissen würde sie vorsichtiger machen und Tenia vertraute schlicht darauf, dass sie das Tier hören würden, bevor sie es sahen. Immerhin hatte Tenia Clove nicht nur wahgenommen, sondern auch gehört. ES konnte nicht spurlos durch den Dschungel laufen, ohne Spuren zu hinterlassen und Tenia verstand sich aufs Spuren lesen. Sie war nahezu ihr ganzes Leben auf Null gewesen, kannte die Wälder dort in und auswendig. Sie würde auch in diesem Dschungel Spuren erkennen, vor allem Spuren von diesem Tier mit seinen langen Krallen. Ganz unsichtbar würde es also nicht werden und sie waren ihm zahlenmäßig überlegen. Allerdings machte die Anwesenheit dieses Tieres die Mission noch viel schwerer. Denn Tage durch den Dschungel zu reisen um das gewünschte Ziel zu erreichen war nun eine eigene, besondere Herausforderung. Besonders wenn es darum ging, möglichst unauffällig zu bleiben. Wie sie das nun anstellen sollten? Eine Frage, die Tenia in der Kürze nicht beantworten konnte, die ihr aber doch ein Seufzen abrang. Die Vratix würden warten müssen. So wie Tenia warten musste, denn ihre eigentliche Aufgabe war schließlich diese Pflanze zu finden.

Clove rückte indes mit immer mehr Wahrheit heraus und fügte so langsam aber sicher Puzzleteil an Puzzleteil, auch wenn Tenia das Bild, das sich so ergab, zugegebenermaßen überhaupt nicht gefiel.
Sie war also von einer Sith unterwiesen worden. Wundervoll. Das verhieß nichts Gutes, wenn Tenia an die Sith dachte, die sie bisher kennengelernt hatte. Zion, der Mörder und derjenige der Schuld an dieser hässlichen narbe war.

„Deine Meisterin hat dich allen Ernstes mit dieser Bürde alleine gelassen und dir nicht gezeigt, wie du dich dagegen wehren kannst?“

Dies sorgte nicht unbedingt dafür, dass Tenia in jenem Augenblick erneut so etwas wie Ehrfurcht vor den Sith empfand. Viel eher spürte sie nun Abneigung in sich aufwallen. Wie konnte eine Meisterin so etwas zulassen? Hätte Akani eine solche Last zu tragen, Tenia hätte alles in ihrer machtstehende dafür getan, ihm zu helfen. Und machten solche Überlegungen sie nicht wieder ein kleines bisschen besser und konnten ihre Zweifel in den Wind streuen? Nein, sie konnten es nicht. Denn nur weil sie ab und an edelmütig handelte oder handeln würde, machte das die Momente in denen sie anders handeln wollte nicht wett. Ein Eingeständnis, dass die Nullianerin eigentlich nicht hatte machen wollen. Eigentlich. Doch jetzt wurde sie sich dieser Tatsache viel bewusster. Man konnte gutes und schlechtes Handeln nicht gegeneinander aufwiegen. Als Jedi musste sie über schlechten Handlungen stehen. Über schlechte Gedanken. Aber wie? Sie hatte keine Ahnung!

„Um ehrlich zu sein glaube ich, dass du kein gutes Geschäft abgeschlossen hast.“

Eine Meisterin die sie nicht mehr unterweis und alleine in den Dschungel rennen ließ. Wie herzlos musste diese Frau sein?

Ob Clove eigentlich ein Feindbild in den Jedi sehen musste?

„Wir müssen keine Feindbilder haben, nur weil jemand uns erklärt, dass diese oder jene eines sein müssten. Du entscheidest auch ohne deine Angehörigkeit darüber, wer Feind und wer Freund ist. Ich glaube auch nicht, dass wir uns Feindbildern bedienen müssen. Wir müssen lernen einzuschätzen und dann zu entscheiden, ohne zu kategorisieren.“

Denn auch wer sich Freund nannte, konnte ein Feind sein.


„Wir sind Jedi,“

stritt Tenia nun auch nicht weiter ab, da es sinnlos war weiter eine Tarnung aufrecht zu erhalten, die ohnehin schon längst aufgeflogen war.
Allerdings gefiel Tenia die offene Antwort Cloves nicht.

„Vielleicht sollte ich die Frage anders stellen und mehr nach deiner Gesinnung, als nach deiner Zugehörigkeit fragen.“

Wobei die Waldbewohnerin sehr genau wusste, dass auch diese Frage nicht einfach zu beantworten war, nicht einmal für sie selbst.

„Aber vielleicht hat es keinen Sinn weiter danach zu fragen. Wir sind keine Feinde. Allerdings… allerdings gibt es ein paar Regeln an die du dich halten musst, wenn du hier bei uns bleiben willst.“

Wollte Clove das überhaupt? Und konnte Tenia einfach darüber entscheiden, ob das Mädchen sich ihnen anschließen durfte? Es war ihre Mission! Und Clove schien nach dem gleichen zu suchen wie sie selbst auch. War es da nicht von Vorteil ein Bündnis mit ihr einzugehen?

„Ich will nicht alleine darüber entscheiden, ob du uns begleiten darfst“,

sagte sie dann ein wenig zerknirscht. Immerhin war Clove ein potenzielles Risiko und sie würde mit einer so weitreichenden Entscheidung, wie Clove den Anschluss zu erlauben, nicht nur sich und Akani gefährden. Hochmut kam vor dem Fall. Auch wenn sie diesen Spruch hasste, so traf er zu. Sie durfte das nicht alleine entscheiden, ihre Mission hin oder her. Sie war eine Jedi und keine egoistische Sith. Zumindest… zumindest versuchte sie das.

„Wobei ich wohl auch dich fragen sollte, was du weiter vorhast. Alleine im Dschungel herum spazieren erscheint mir etwas lebensmüde.“

Polith-System - Thyferra - Dschungel - Yacht "Eulysia" - Meditationsraum - Steven, Akani; Clove, Tenia und Michael im Mediraum

 
Polith-System - Thyferra - Dschungel - An Bord der "Eulysia" - Clove, Tenia (beide in der Medistation), Akani, Steven, Michael - draußen: ES

Tenia schien über die Schilderungen nicht sonderlich glücklich. Verständlich, die Systeme der Jedi und Sith konkurrierten nicht nur, sie bekämpften. Vielmehr war sie aber entsetzt, dass Clove von einer Meisterin scheinbar nicht ausreichend ausgebildet wurde und in einen Dschungel geschickt wurde. Sie empfand es gar als ein schlechtes Geschäft.
"Das kann ich so nicht ganz im Raum stehen lassen.
In der Tat, meine Fortschritte innerhalb der Ausbildung als Machtanwenderin sind jetzt nicht so üppig, das gebe ich zu. Jedoch ich bin bei ihr auch noch nicht so lange eine Schülerin und ich wurde sehr wohl in ein Grundkenntnisse eingeweiht, jedoch seitdem sie den Orden den Rücken zugekehrt hat, waren wir bislang nur geschäftlich unterwegs. Was das angeht, lasse ich auf sie als Geschäftspartnerin nichts kommen.
Für die Bewältigung dieser Angelegenheiten reichten meine Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen auch völlig aus. Immerhin wurde ich mit einer guten Grundausstattung losgeschickt. Das ich mal von meinem eigenen zweiten Ich, also ES, verraten werde, das war nicht abzusehen. Wir waren ja nahezu verschmolzen. In absehbarer Zeit wären unsere Seelenanteile vermutlich untrennbar geworden. Was hier in den letzten Stunden passiert ist, war so nicht vorgesehen. Aber je mehr ich darüber nachdenke....es ist gut, dass es so gekommen ist. Ich glaube, darauf wäre auch meine Meisterin nicht gekommen. Wie hätte sie mich auf so was vorbereiten können?
Und meine aktuelle Mission habe ich freiwillig gewählt. Ich wurde nicht allein losgeschickt in den Dschungel. Erstens war ich ja nicht wirklich allein und zweitens, war es mein Entschluß.
Aber in den anderen Punkten....da kann ich dir nicht widersprechen."
erwiderte sie mit ruhiger Stimme.
Aber gewisse Zweifel keimten in ihr auf. Wäre sie besser in den Machttechniken geschult gewesen, so wäre mit einer perfekten Tarnung diese Spaltung gar nicht passiert, weil sie nicht nötig war. Ein paar dunkle Fragen wurden aufgeworfen. Wie tiefgründig war diese Partnerschaft eigentlich wirklich? Das sie mehr war als eine Schülerin, da war sie sich sicher. Aber Schüler rangierten bei einem Sith ja auch mehr so unter der Rubrik Verbrauchsmaterial, irgendwas zwischen Sklave und intelligenten Haustier, bis sie so gelehrig wurden, dass sie den Lehrer mit Stolz erfüllten und am Ende doch gefährlich wurden.
Diesem System war sie entwachsen und das war auch gut so. Die Frage, wie weit sie es persönlich bringen würde, dass stand auf einem anderen Blatt. Vielleicht bestand ihre Ausbildung auch darin, es selbst heraus zu finden?

„Wir müssen keine Feindbilder haben, nur weil jemand uns erklärt, dass diese oder jene eines sein müssten. Du entscheidest auch ohne deine Angehörigkeit darüber, wer Feind und wer Freund ist. Ich glaube auch nicht, dass wir uns Feindbildern bedienen müssen. Wir müssen lernen einzuschätzen und dann zu entscheiden, ohne zu kategorisieren.“
Das klang vernünftig und das entsprach auch Clove's Einstellung dazu:
"Dem kann ich vorbehaltlos zustimmen."
Wir sind Jedi,“ gab Tenia zu. Etwas anderes war auch sinnlos. Ihr war aber sichtlich unwohl bei Clove's Antwort.
„Vielleicht sollte ich die Frage anders stellen und mehr nach deiner Gesinnung, als nach deiner Zugehörigkeit fragen.“
Diese Frage war auch nicht leichter zu beantworten. Welche Gesinnung hatte Clove? Bis vor einer guten Stunde war sie noch eine skrupellose Killerin im Körper einer unschuldig aussehenden Teenagerin, die für die Umsetzung ihrer Ziele über Leichen gehen konnte. Gut, das war vor allem SEIN Verdienst. Aber Clove war auch vor ihrer Verschmelzung mit dem fremden Geist nicht gerade rechtschaffend aufgewachsen. Man hatte sie wie ein Tier gehalten und ausgenutzt, Liebe hatte sie nie erfahren. Die größte zärtliche Zuneigung hatte sie ironischerweise von ihrer Meisterin erfahren, die in einem Moment so etwas wie mütterliche Instinkte durchblicken lies. Jetzt, ohne die Anwesenheit dieses inneren kalten Feuers machte sich die Sehnsucht nach echter Wärme breit. Oh...eine Sith war sie damit wahrlich nicht.
Erfreulicherweise bohrte Tenia da nicht tiefer nach:
„Aber vielleicht hat es keinen Sinn weiter danach zu fragen. Wir sind keine Feinde. Allerdings… allerdings gibt es ein paar Regeln an die du dich halten musst, wenn du hier bei uns bleiben willst.“
Das Mädchen nickte verständnisvoll. Sie war hier mehr oder weniger zu Gast und hatte sich da an die Spielregeln des Gastgebers zu halten. In Tenia's Augen war sie ein Gast, bei der Einstellung der anderen war sich Clove nicht so sicher, ob sie nicht eher den Status einer Gefangenen hatte. Wenn es nach diesem sogenannten "Graf Winfred" gegangen wäre, hätte Clove gefesselt in einer Abstellkammer gelegen.
„Ich will nicht alleine darüber entscheiden, ob du uns begleiten darfst“, sagte sie etwas zerknirscht, machte eine kurze Pause und fügte an:
„Wobei ich wohl auch dich fragen sollte, was du weiter vorhast. Alleine im Dschungel herum spazieren erscheint mir etwas lebensmüde.“

"Das akzeptiere ich. Die anderen in deiner Reisegruppe müssen darüber auch entscheiden und ich fürchte, meine Ursprünge machen mich nicht gerade zu einem Wunschgast auf diesem Schiff. Ich hoffe, sie lassen sich im gleichen Maße überzeugen wie dich.
Zugegeben, ich kann nicht beweisen, dass ich kein Risiko für euch alle darstelle. Ich kann auch nicht erwarten, dass ihr mir auch vertraut. Wenn dem aber so sein sollte, will ich euer Vertrauen auch nicht mißbrauchen. Ich bin dankbar, dass ihr mich nicht da draußen habt liegen lassen.
Ganz nüchtern betrachtet ist "ES" da draußen auch die größere Bedrohung, als ich es momentan sein könnte. Ich kann euch helfen, dieses Raubtier unter Kontrolle zu bringen. Denn ES und ich waren ja mal eins, also kenne ich auch seine Tricks. ES ist jedoch im Vorteil, weil es Fähigkeiten des Räubers übernommen hat. Mit eurer Hilfe könnte ich es aber schaffen, IHM Paroli zu bieten. Wir sind also mehr oder weniger auf einander angewiesen.
Das führt mich auch zum zweiten Teil deiner Frage.
Ich brauche auch eure Hilfe um an etwas heran zu kommen, was ich für meine Mission dringend brauche. Vielleicht ist dort auch etwas, was euch weiter hilft.
Bevor ich in den Dschungel aufbrach, gelangte ich in den Besitz eines alten Buches. Ich besorgte es mir in einem Antiquariat. Scheinbar hatte niemand wirklich Notiz von diesem Schatz genommen. Dort stehen ausführlich Heilpflanzen, deren vermutete und nachgewiesenen Inhaltsstoffe und auch einige Gifte beschrieben. Der Wissenschaftler hatte zwar einen recht kolonialistischen Stil drauf, aber er wusste wenigstens noch die Potentiale der Natur zu schätzen. Es geriet mit der Ausbeutung von Bacta in Vergessenheit. Eine dümmliche Ignoranz, wie ich finde, schließlich hat auch Bacta seine Grenzen und wer weiß, was man noch alles sinnvolles mit den Wirkstoffen anfangen kann?
Das Buch liegt gut verstaut in einem kompakten geländegängigen Gleiter unweit des Schiffes. Ich hatte es der Vorsicht halber dort belassen. Der Gleiter könnte auch euch bei eurer Schiffspanne von Nutzen sein.
Er ist lediglich ein paar hundert Meter auf einer kleinen Lichtung geparkt.
Dummerweise ist da draußen etwas, was schneller läuft als wir."
sagte sie und lächelte gequält.
Sie richtete sich auf und sagte mit Energie gespannter Stimme:
"Wenn ihr mir helft, an das Buch und den Gleiter zu kommen, dann kann ich euch im Gegenzug helfen, damit ihr das tun könnt, weswegen ihr hier her gekommen seit....
Was mich auch auf einen Punkt bringt. Wenn du die Gegenfrage erlaubst, was führt eine Gruppe Jedi in diesen Dschungel? "



Polith-System - Thyferra - Dschungel - An Bord der "Eulysia" - Clove, Tenia (beide in der Medistation), Akani, Steven, Michael - draußen: ES
 
[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Stadtzentrum | Regierungsviertel | Gouverneurspalast |Konferenzraum :||: Horatio Kraym, Lieutenant Governor Cain, Premier Dimodan und die Vertreter der einzelnen Handels- und Transportunternehmen (darunter Lady Aren) sowie die Delegierten des Senats (darunter Vilnok Moor) :]

Der Chevin-Bulle, der nicht nur einen kräftigen Körperbau besaß, sondern außerdem noch mit einer dröhnenden Stimme gestraft war, nutzte sogleich den Moment, um auf die Wortmeldung von Alaine Aren, die in dieser Runde als Beraterin von Viraxo Industries teilnahm, einzugehen. Rhetorisch sehr geschickt griff er diverse Gedankengänge auf, die der eine oder andere mittlerweile schon geäußert hatte, und endete abschließend – ziemlich lapidar – mit: „... Ich bin sicher, dass man eine geeignete Regelung finden kann.“

Um den dringend benötigten Frieden mit den Rebellen zu erreichen, hatte man ihnen unter anderem einen festen, prozentualen Anteil an der Bactaproduktion angeboten. Distribution, Qualität oder gar die Teilnahme an zusätzlichen Märkten war zum damaligen Zeitpunkt zu keiner Sekunde ein Thema gewesen. Heute, aus der Rückschau heraus betrachtet, waren Kanzler Qúuns Delegierte damals aller Wahrscheinlichkeit nach von diesem imperialen Angebot so sehr überrascht worden, dass man nicht mehr sehr viel weiter gedacht hatte. Bacta bedeutet Leben, Zukunft – So wird man in aller Euphorie wohl gedacht haben und selbst die Kröte, dass imperiale Kriegsschiffe das kostbare Gut bis auf das eigene Staatsgebiet begleiteten, hatte man bewusst geschluckt, um diese glückliche Wendung nicht im letzten Moment – gleich einer dem Zerplatzen drohenden Seifenblase – zu zerstören.

Obwohl nicht er, sondern die Tapani Rhenya Aldine, die damalige Gesprächsführerin der Imperialen, den Ruhm zum Großteil für sich einheimsen konnte, hatte Horatio letztendlich trotzdem äußerst gut mit dem getroffenen Arrangement leben können. Denn auf dem Parkett der intergalaktischen Politik hatte er sich nichtsdestotrotz für einen kurzen Moment präsentieren können – und sogar hier und da die Gelegenheit zum Knüpfen neuer Kontakte gehabt. Larissa Dysart, die Herrscherin über Bacrana, hatte er auf diese Weise kennengelernt. Im Großen und Ganzen hatte der adlige Governor demnach gar kein Interesse gehabt, dass man diese Bestimmungen in separaten, speziellen Gesprächen noch einmal nachverhandelt. Doch nun, durch den politischen Druck kleinerer und größerer Parteien, war diese Situation trotz allem eingetroffen. Und der einstige Erzfeind, den man auf Umbara zum Glück noch hatte übertölpeln können, hatte nun eine zweite Chance, die er allem Anschein nach auch gut nutzen wollte. Vilnok Moor und dessen Kumpanen machten jedenfalls diesen Eindruck.


„Ich stimme Ihnen beiden selbstverständlich zu“, entgegnete Horatio im ruhigen Tonfall. Sein Blick ruhte dabei überwiegend auf dem massigen Nichtmenschen als auf der schlanken Corellianerin, der er schon einmal auf Anaxes begegnet war. „Die Sector Ranger – oder womöglich private Firmen – sollen den militärischen Schutz natürlich nicht komplett ersetzen. Damals bezog ich mich eigentlich auch mehr auf die Handhabung innerhalb des Imperiums.“ Um die nun folgenden Worte besser zu unterstreichen, hob der Adlige in einer beiläufigen Bewegung abwehrend die Hände. „Trotzdem ist das Thema selbstverständlich relevant – besonders im Hinblick auf die Eventualität, dass manches Handels- und Transportunternehmen ab einem gewissen Ort den Vertriebsweg ganz für sich selbst übernehmen will.“

Tendenzen in diese Richtung waren jedenfalls offensichtlich. In dieser Runde wollte sich zweifellos jeder so früh wie nur möglich von der imperialen Kontrolle trennen. Denn selbst wenn Horatio den Gerüchten, dass vereinzelt Spione des Regimes auf den eingesetzten Frachtern mitreisten, überaus engagiert widersprach, würde man ihm insgeheim trotzdem nicht glauben. Einfach zu wirkungsvoll, um Agenten auf gegnerisches Territorium zu schleusen, war dieses simple Vorgehen. Des Weiteren kam noch der beeinträchtigende Umstand hinzu, dass der geschlossene Frieden mit der Rebellen das Imperium für die eine oder andere Fraktion schwach wirken ließ. Sowohl die Ord Mantell-Krise im galaktischen Norden als auch die plötzlichen Probleme im Koornacht-Cluster, nahe dem Tiefenkern, schienen Beweise für diese Sichtweise zu sein. Das Galaktische Imperium wirkte schwach, während sich manch andere Partei stark wähnte. Mehr und mehr beschlich Thyferras Verwalter das unschöne Gefühl, diese Gespräche nutzen zu müssen, um dem einen oder anderen Teilnehmer dieser Illusion zu berauben.

Da die Nachverhandlungen über das Bacta-Monopol erst begonnen hatten, konnte man vom ersten Tag selbstverständlich noch keinerlei Ergebnisse erwarten, aber innerhalb dieser ersten Stunden war allein durch das grobe Abstecken eigener Zielvorstellungen sowie das zaghafte Andeuten möglicher Bündnisse schon ein größerer Handlungsspielraum für die teilnehmenden Parteien entstanden. Eine stattliche Anzahl an Alternativen standen ihnen nun zur Auswahl – und Kraft gewichteter Worte und „netter“ Gefälligkeiten mochte man die Gespräche mit Sicherheit in die eine oder andere Richtung bewegen können. Diesbezüglich mochte sich dem einen oder anderen Repräsentanten am Ende bloß eine einzige Frage noch stellen: Zu welchem Preis? Sicherlich. Hinter verschlossenen Türen würde man sich mit den Imperialen in den nächsten Tagen bestimmt einigen können. Jedoch hatten diesen Plan einige gefasst. Man musste demzufolge schon etwas wertvolles in die Waagschale werfen.

Nur durch kleinere Pausen unterbrochen, die dem kurzen Erfrischen dienten, zog sich der erste Tag letztendlich doch ziemlich lang hin. Längst war der Nieselregen – ein völlig harmloser Vorbote des sich ankündigenden Monsun – über Xozhixi hinweg gezogen als Horatio endlich Bilanz zog und die angereisten Delegierten anschließend zusammen mit dem thyferrianischen Premierminister und der stellvertretenden Statthalterin des Planeten verabschiedete. Erste Schritte habe man gemacht, so die grundlegend positive Devise des Imperialen, weshalb man das Spielfeld für die nächsten zwei Tage ruhigen Gewissens den Unterhändlern überlassen könne. Horatio, der solch ein Verfahren schon auf Umbara miterlebt hatte, meinte in diesem Zusammenhang, dass die Runde auf der Basis von etwas konkreteren Konzepten die Verhandlungen weitaus besser bestreiten könne. Unausgesprochen blieb in diesem Moment jedoch, dass man so all jenen, die den Gastgeber auf die eine oder andere Weise „bestechen“ wollten, Zeit für ihr Vorhaben einräumte. So trat am Ende auch Solon Torsin-Denan an den uniformierten Verwalter heran.

Er lächelte verschmitzt; rieb sich sogar kurz die Hände.
„Governor, falls ich Ihre Zeit damit nicht zu sehr in Anspruch nehme, würde ich mich gern einmal persönlich – in einem privaten Rahmen – für Ihre Gastfreundschaft bedanken.“ Nur ganz kurz wanderte sein wachsamer Blick in Klai Qui-Xots Richtung. Der Nimbanel Cron Larbec schien den Pantoraner angesprochen zu haben. „Man empfahl mir das 'Calm Laguna'. Hätten Sie also Zeit...“

„Ich schätze...“, begann Horatio nach einem geheuchelten Moment des Nachdenkens und fuhr beinah im selben Atemzug fort, „... dass wir das Treffen gern für morgen Abend arrangieren können, Mister Torsin-Denan. Bestimmt lässt es sich zu so einem etwas zwangloseren Anlass besser unterhalten. Selbstverständlich wird Sie mein Chauffeur persönlich haben. Machen Sie es gut.“

[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Stadtzentrum | Regierungsviertel | Gouverneurspalast |Konferenzraum :||: Horatio Kraym, Lieutenant Governor Cain, Premier Dimodan und die Vertreter der einzelnen Handels- und Transportunternehmen (darunter Lady Aren) sowie die Delegierten des Senats (darunter Vilnok Moor) :]

[OP: Ich läute an dieser Stelle schon einmal vorsorglich die Hinterzimmergespräche ein. Falls ihr, Alaine, CK und Wonto, aber noch ein bisschen diskutieren wollt, könnt ihr das gerne tun. Natürlich bin ich mit Horatio offen für geheime Unterredungen – außer ihr wollt erst einmal bei den NPC-Teilnehmern ein bisschen wildern. ;)]
 
Polith-System - Thyferra - Dschungel - An Bord der "Eulysia" - Clove, Tenia (beide in der Medistation), Akani, Steven, Michael - draußen: ES


Clove sprang für ihre Meisterin in die Presche, was Tenia nur teilweise nachvollziehen konnte. Geschäftspartnerin. Welche Geschäfte das wohl sein mochten? Sicher war es besser, wenn Tenia nachfragte, aber für heute hatte sie genug von abstrusen Geschichten, die ihren Verstand überstrapazierten.

„In jedem Fall steht fest, dass du lernen musst, dich gegen ES zu wehren und zwar so, dass du dabei keinen Schaden mehr nimmst.“

Eigentlich musste genau das sogar oberste Priorität haben. Ein Anfall von Clove im falschen Moment konnte ihnen sonst allen zum Verhängnis werden. Eine Punkt dafür, sie doch besser nicht mit auf die eigene Mission zu lassen?

„Es klingt ein bisschen widersprüchlich, dass du uns ausgerechnet gegen ES helfen kannst. Vorhin hätte es dich beinahe besiegt und eben… Na ja. Eben war ein Beweis mehr dafür, dass du und ES euch ebsser aus dem Weg gehen solltet,“



Widersprach Tenia, die in dieser Hinsicht zu einer gänzlich anderen Schlussfolgerung kam.

„Solange du dich nicht verschleiern kannst, ist es für dich viel zu gefährlich, aus dem Schiff zu gehen. Und ich bin nicht einmal sicher, ob eine Verschleierung alleine reicht. Zumindest wäre sie ein Anfang und nicht zu schwer zu erlernen.“


Wenn ES Clove nicht mehr spüren konnte, konnte es wohl kaum in sie dringen. Doch wenn ES Clove sah, sah die Sachlage wohl wieder anders aus. Demnach musste Clove also auch lernen, wie sie sich dagegen wehrte, dass jemand sich in ihren Geist bohrte. Je nachdem, wie stark ES war, konnte das zu einer großen, wenn nicht sogar zum Scheitern verurteilte Herausforderung werden.
Dann kam Clove auf ein Buch zu sprechen, das sie versteckt hatte. Ein Buch, das Informationen über Heilpflanzen enthielt. Tenia lächelte.

„Ich gebe auch nicht alles auf Bacta. Ich komme von einem Waldplaneten und kenne eine Menge Pflanzen, die gut gegen Krankheiten wirken.“

Welche von diesen allerdings gegen dieses Virus halfen, wusste Tenia nicht und sie war auf Thyferra um eine ganz spezielle Pflanze zu finden, die nahezu Zauberkräfte hatte, wenn man so wollte.

„Dich zum Gleiter zu bringen wird wohl das geringste Problem sein. Notfalls beschreibst du uns genau, wo wir es finden, wir bringen es dir und setzen dich wo auch immer ab.“


Was allerdings für weitere Verzögerngen sorgen würde, es sei denn, sie setzen Clove auf dem Raumhafen ab und schickten sie zurück zu ihrer Meisterin.

„Unterweist dich deine Meisterin gar nicht mehr und hast du vor, zu ihr zurück zu kehren?“

War es überhaupt klug, Clove mitzunehmen, wenn sie noch eine Meisterin hatte? Nicht, dass sie am Ende noch Ärger mit einer Ex-Sith bekamen. Tenia seufzte. Mit so viel Irrungen und Wirrungen hatte sie bei weitem nicht gerechnet, außerdem blieb noch eine Frage von Clove offen, bei der sich Tenia auch nicht sicher war, ob es klug war, sie zu beantworten. Am Ende war Clove doch ein Spitzel ihrer Meisterin, die nur nach außen von den Sith Abstand genommen hatte. Auf der anderen Seite, warum sollte sie die Frage nicht beantworten? Sie waren auf der Suche nach Heilmitteln, nicht nach geheimen Artefakten.

„Heilpflanzen sind auch unser begehrte Suchobjekt.“

Dass es sich um eine spezielle Pflanze handelte, musste Tenia ja nicht extra erwähnen, diese Information musste genügen.

„Jetzt halte ich es aber für sinnvoll, wenn du dich ausruhst.“

Immerhin hatte Clove einiges mitgemacht und Tenia hatte das dringende Bedürfnis, sich ebenfalls zurückzuziehen, um ihre Gedanken zu ordnen. Ihre inneren Kämpfe, Colve, diese ganze Mission… So viele Fragen waren aufgeworfen worden. Fragen, die sie nicht ewig aufschieben durfte, da sie nach einer Antwort drängten. Außerdem war da noch dieser Kristall und warf er nicht auch Fragen auf? Wobei sie die Antwort hierzu vermutlich schon kannte.

Polith-System - Thyferra - Dschungel - An Bord der "Eulysia" - Clove, Tenia (beide in der Medistation), Akani, Steven, Michael - draußen: ES

 
Polith-System - Thyferra - Dschungel - An Bord der "Eulysia" - Clove, Tenia (beide in der Medistation), Akani, Steven, Michael - draußen: ES

„In jedem Fall steht fest, dass du lernen musst, dich gegen ES zu wehren und zwar so, dass du dabei keinen Schaden mehr nimmst.“
stellte Tenia fest und Clove nickte zustimmend. Da gab es keine Frage, das war immens wichtig.
Im Moment schien sie jedoch weder in Clove noch in deren Fähigkeit sonderlich großes Vertrauen zu setzen.
„Es klingt ein bisschen widersprüchlich, dass du uns ausgerechnet gegen ES helfen kannst. Vorhin hätte es dich beinahe besiegt und eben… Na ja. Eben war ein Beweis mehr dafür, dass du und ES euch besser aus dem Weg gehen solltet,“ widersprach sie und fügte hinzu:
„Solange du dich nicht verschleiern kannst, ist es für dich viel zu gefährlich, aus dem Schiff zu gehen. Und ich bin nicht einmal sicher, ob eine Verschleierung alleine reicht. Zumindest wäre sie ein Anfang und nicht zu schwer zu erlernen.“

Das wollte Clove nicht so widerspruchslos hinnehmen:
"Ich gebe zu, mein Auftritt draußen war jetzt nicht so produktiv, ich war ja aber auch mehr oder weniger unbewaffnet. Da konnte ich nicht viel ausrichten. Aber nebenbei, ihr habt ja auch selbst bemerkt, dass es sogar bewaffnet nicht so leicht ist, ihm bei zu bekommen, oder?
Im Moment verfüge ich auch noch nicht über die Fähigkeit, mich ausreichend abzuschotten.
Ich kann euch aber dennoch helfen. Wenn Es sich mit mir beschäftigt, dann kann ES sich nicht um euch gleichzeitig kümmern. Klug eingefädelt, könnte ich als Köder für eine Falle dienen.
Damit ich aber nicht zu seinem Frühstück verkomme, benötige ich eure Unterweisung."

Auf das Buch angesprochen begann Tenia zu lächeln:
„Ich gebe auch nicht alles auf Bacta. Ich komme von einem Waldplaneten und kenne eine Menge Pflanzen, die gut gegen Krankheiten wirken.
Dich zum Gleiter zu bringen wird wohl das geringste Problem sein. Notfalls beschreibst du uns genau, wo wir es finden, wir bringen es dir und setzen dich wo auch immer ab.“


"Mich zum Gleiter zu bringen, nehme ich gern an. Jedoch ist ja nicht nur das Buch von Interesse, ich habe an Bord ja auch noch meine ganze Ausrüstung. Ich habe auch immer noch vor die Mission weiter zu führen. Mit meinem Gleiter komme ich ja auch wieder von hier weg." erwiderte sie.
Schließlich fragte Tenia die brisante Frage, ob Clove's Meisterin diese noch Unterweisungen erteilte und ob Clove noch zu ihr zurückkehren mochte.
Das war schwierig zu beantworten.
"Keine leicht zu beantwortende Frage. Im Moment bekomme ich keine Unterweisungen, mir ist auch nicht bekannt, ob sie vor hat, mich weiterhin zu schulen. Wir haben uns vor ein paar Tagen getrennt um verschiedene Aufgaben zu erledigen. Wenn es um wirtschaftspolitische Dinge geht, ist es besser, ich stehe nicht im Sichtfeld herum. Könnte irritieren." erwiderte sie mit einem Lächeln, "Und ob und wann ich zu ihr zurück kehre ist nicht entschieden. Ich werde jedoch nicht ohne Ergebnisse zurück kehren."
Weiter würde sie das auch jetzt nicht entscheiden können.
Dann machte Tenia die vieldeutbare Aussage, dass auch sie Heilpflanzen suchen würden. Genauer wollte sie sich aber nicht dazu äußern. Dass sich Tenia nicht genauer äußern wollte, machte Clove aber erst richtig neugierig. Es war aber jetzt nicht der richtige Zeitpunkt weiter zu bohren.
Die Aussage der jungen Jedi, dass es besser wäre, sich jetzt auszuruhen, konnte das Mädchen nur unterstreichen.
Clove nickte und senkte den Blick.
Dann fiel ihr aber noch etwas ein und sie schaute Tenia fragen an.
"Tenia, ich habe da aber noch eine Frage. Wie kann ich mich jetzt schon abschirmen, damit ES mich nicht Nachts angreifen kann, wenn ich schlafe? Ich an seiner Stelle würde mir die schwächsten Momente für einen Angriff aussuchen?"

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Eigentlich war es absehbar gewesen, dass Clove das Hervorheben ihrer Schwäche nicht einfach hinnahm, Tenia an ihrer Stelle hätte das wohl auch nicht. Dennoch wollte die junge Ritterin die Worte des Mädchens nicht einfach stehen lassen.

„Clove, sogar Steven und ich hatten unsere Schwierigkeiten und wir sind schon lange keine Padawane mehr. Als ich diesem Tier meine Klinge entgegen geschmettert habe, hat sein Panzer dafür gesorgt, dass sie nicht einmal einen Kratzer hinterlassen hat. Ein Messer und ein Blaster sind also ziemlich nutzlos. Dich als Köder zu benutzen kann zielsicher darauf hinauslaufen, dich umzubringen, vor allem wenn du sagst, dass wir ES nicht töten dürfen. Davon abgesehen gefällt mir der Gedanke einen Köder zu benutzen überhaupt nicht.“

Sie hatte die Jagden auf Null gehasst, sich offenen gegen die Tradition gestellt. Tenia hasste es zu jagen und noch viel schlimmer fand sie es, zu töten. Einmal hatte sie das tun müssen, mehr aus Versehen, denn aus Absicht und sie konnte darauf verzichten, je wieder etwas Derartiges tun zu müssen. Sie hatte gesehen, wie Zion Neis Mutter getötet hatte und sie wollte nicht mitansehen, wie auch so etwas noch einmal geschehen konnte.

„Wenn nicht das Buch von Interesse ist, was ist es dann?“,

wollte Tenia wissen, denn eben noch hatte Clove von der Wichtigkeit des Buches gesprochen. Vermutlich wollte sie schlicht zu ihrem Gleiter, um ihre Mission beenden zu können. Eine Mission, die sie ebenso geheimnisvoll hielt, wie Tenia die ihre. Clove suchte nach Alternativen für Bacta, so viel hatte Tenia verstanden, doch warum? Das wusste die Nullianerin nicht.

„Für mich ist es aber entscheidend, ob du zu deiner Meisterin zurückkehrst, oder nicht.“

Sie konnte keine Sith unterweisen und sie zurück zu ihrer Meisterin senden. Am Ende rankten sich Gerüchte darüber, dass Tenia einer Adeptin etwas beigebracht hatte und das machte sich sicher nicht gut, wenn sie befördert werden sollte. Nach all ihren Gedanken und Gefühlen war aber ohnehin zu bezweifeln, ob man sie zur Meisterin ernennen würde. Vielleicht bekamen die Jedi von all ihren Gefühlen nichts mit, aber konnte sie sich wirklich befördern lassen, wenn sie derart haderte? Wenn sie sich von Gefühlen leiten ließ, die ein Jedi nicht spüren durfte? Sicher sollte sie eine Beförderung nicht einmal in Erwägung ziehen, schon gar nicht, wenn sie an ihre Faszination für Arica dachte, die eigentlich Abscheu hätte sein müssen. Auf der anderen Seite war ihr Meister Anakin auch eher ein unkonventioneller Jedi, der sogar Rat gewesen war, bis diese dumme Pute Kestrel ihn angeschwärzt hatte.

„Dir etwas beizubringen kann mich in äußerste Gefahr bringen, ich weiß nicht, ob dir das klar ist,“
Lenkte Tenia schließlich ein und damit von ihren Gedanken ab.

„Wenn deine Meisterin tatsächlich eine Sith war und du zu ihr zurückkehrst, um ihr zu berichten, dass dir eine Jedi etwas beigebracht hat, kann das ziemlich übel ausgehen. Für uns beide.“

Der Friedensvertrag mochte vielleicht gelten, allerdings hatte er die Vorurteile nicht besiegt und auch nicht die Vorbehalte. Jedi und Sith waren verfeindet und daran änderte auch ein Vertrag nichts. Weder aus den Köpfen, noch aus den Herzen der Wesen verschwanden Zweifel, Missgunst und Angst, schon gar nicht, durch eine Unterschrift, an der sie nicht einmal beteiligt gewesen waren.
Clove stellte sie eigentlich vor ein Dilemma, denn als Jedi war sie verpflichtet Clove zu helfen und nach dem Szenario von eben wäre es nicht nur fahrlässig, sondern falsch gewesen, Clove zu verwehren, ihr zu zeigen, wie sie sich gegen einen erneuten Angriff von ES wehren konnte.

„Ich hoffe, ich werde das nicht bereuen,“

knirschte Tenia schließlich mit den Zähnen.

„Also schön. Es gibt zwei Dinge. Die Abschirmung und die Verschleierung. Die Abschirmung sorgt dafür, dass keiner deine Gedanken lesen kann, die Verschleierung macht dich für andere Machtanwender unsichtbar.“

Doch wenn Clove schlief, wie konnte sie da eine Technik ausüben? Vielleicht war es auch sinnvoll, dem Mädchen die Tiefschlaftrance beizubringen. Wenn all ihre Körperfunktionen sich mit verlangsamten, war sie so auch viel schwerer aufzuspüren.

„Ich habe keine Ahnung, aber ich glaube, wenn du schläfst und ES versucht Besitz von dir zu ergreifen, wirst du augenblicklich wach werden. Immerhin hattest du fürchterliche Schmerzen dabei und die würden dich wohl sofort erwecken. Ich kenne keine Technik, die man noch im Schlaf ausführen kann. Ich kann dir nur zeigen, wie man sich abschirmt und wie man sich verschleiert. Für heute aber glaube ich, dass es genügen sollte, wenn ich dir zeige, wie du dich abschirmst. Schwer ist es nicht, aber es zu lernen ist absolut notwendig. Und wenn deine Meisterin dir das nicht zuallererst beigebracht hat, dann würde ich anzweifeln, ob sie eine gute Geschäftspartnerin ist.“

Tenia würde sicher kein Blatt vor den Mund nehmen, nicht, wenn sie derart überzeugt von ihren eigenen Worten war.

„Ich werde gleich versuchen in deinen Geist zu dringen und du wirst versuchen, mich davon abzuhalten, mich auszuschließen. Dabei werde ich langsam vorgehen.“

Wäre es nicht sinnvoller Akani zu rufen und auch ihn noch einmal darin zu unterweisen? Wo war er überhaupt?

„Vielleicht starten wir anders. Du versuchst vorerst eine Mauer aufzubauen, die verhindert, dass ich überhaupt erst eindringen kann. Danach können wir damit weitermachen, zu üben, jemanden wieder zurückzudrängen, wenn er schon den Weg gefunden hat.“

In der Zeit in der Clove erst einmal alleine mit ihrer Mauer experimentierte, konnte Tenia Akani holen.

„Das wird das einzige sein, was ich dich lehre, denn ich bin nicht deine Meisterin und mir wäre es auch nicht erlaubt, zwei Schüler auszubilden.“

Etwas worüber Tenia sich vielleicht in anderen Zeiten noch geärgert hatte. Heute allerdings nicht, denn sie konnte sich eingestehen, dass die Unterweisung eines einzelnen Schülers schon herausfordern genug war.

"Versuche eine Mauer um deinen Geist zu errichten, indem du dich konzentrierst. Fokussiere dich auf deinen Geist und wenn du ihn klar genug wahrnimmst, ziehe eine Mauer um ihn, oder ein Schutzschild. Ich werde Akani holen.“

Und mit diesen Worten verließ Tenia den Raum, spürte nach Akani und konnte sowohl seine, als auch die Präsenz von Steven in einem nahegelegenen Raum ausmachen. Sie klopfte an die Türe, ehe sie eintrat.

„Ich will euch nicht stören… Aber ich bräuchte dich für eine kleine Übungseinheit, Akani.“

Dabei warf sie Steven einen entschuldigenden Blick zu, als sie sich direkt an ihn wandte:

"Vielleicht können wir später auch reden?"
Dabei klang ihre Frage bittender, als Tenia eigentlich beabsichtigt hatte.

Polith-System - Thyferra - Dschungel - An Bord der "Eulysia" - Clove, Tenia (beide in der Medistation), Akani, Steven, Michael - draußen: ES
 
~ Polith-System ~ Thyferra ~ Dschungel ~ Außerhalb der Yacht "Eulysia" ~ Tenia und Clove in der Medistation; Akani im Trainingsraum; Michael, auf seinem Zimmer, Crew auf Schiff ~

Vertrauen war ein Gefühl, ja ein Glaube, an die Aufrichtigkeit und die Ehrlichkeit einer Person oder einer Sache. Dieses Gefühl war, seit Jahrtausenden, eines der wichtigsten Grundgedanken der Jedi-Ritter. Vertrauen in die Macht, Vertrauen in den eigenen Meister und Vertrauen in den Padawan bildeten die Pfeiler einer wachsenden Bindung zu dem Geschehen in der Galaxis.
Doch Vertrauen war, obwohl es ein starkes Gefühl war, auch ein verletzliches Konstrukt, dass sich über Jahre herausbilden musste und in nur wenigen Momenten für immer zerstört werden konnte.

Der Chiss Akani offenbarte Steven, dass er ihm nicht vertraute. Steven war dies klar, denn sie kannten sich nicht einmal mehr als ein paar Stunden, doch der Padawanschüler vertraute seiner Meisterin. Diese wiederum verließ sich auf Steven, weshalb der Schüler zumindest versuchen wollte, es seiner Meisterin gleichzutun.
Steven wusste natürlich um den Wert eines Vertrauensvorschusses und würde diesen, so gut es ginge, nicht missbrauchen.

"Ich danke dir, Akani. Dein Glaube an mich, ist ein großes Geschenk"
erklärte der Baron mit einem wohligen Lächeln. Er wusste zwar nicht wie es bei den Chiss war, doch bei den Menschen und insbesondere auf Cirrus, waren Personen denen man vollends vertrauen konnte, selten und kostbar. Wenn nun eine fremde oder fast noch gänzlich fremde Person einer anderen ihr Vertrauen schenkte, musste man damit umgehen, wie mit einem kleinen Schatz.

"Auch wenn ich ein Jedi-Diplomat bin heißt das nicht, dass ich kein Freund von klaren Worten bin."

Politikern, Diplomaten und Botschaftern wurde oftmals ein hinterhältiges, falsches und manipulierendes Verhalten nachgesagt. Das traf auch in den meisten Fällen sicherlich zu und auch Steven wusste seine Worte weise einzusetzen um an das zu gelangen, was er wollte, doch in gewissen Situationen hatte er eine Schwäche dafür, dass man mit der Sprache rausrückte, das Problem direkt ansprach und so einen schnellen Weg der Lösung fand.
Wenn ein Padawan mit seiner Art ein Problem hatte, würde er ihn nicht zerfleischen, wenn dieser ihn in einem ruhigen Moment ansprach. Jedenfalls, wenn der Baron keinen schlechten Tag hatte..

Nachdem der Baron die Augen geöffnet hatte und einen deutlich entspannteren Chiss vor sich sitzen sah, klopfte es an der Tür.
Zu seiner Überraschung stellte der Adlige fest, dass Tenia wohl mit ihrem Gespräch, oder besser gesagt, Verhör bei Clove fertig zu sein schien. Doch sie fragte nicht nach Steven und schien diesen im Moment auch nicht zu brauchen, dafür verlangte sie aber die Anwesenheit ihres eigenen Padawans. Was hatte sie denn vor?

"Wir wa..ren sowieso gerade fertig."
entgegnete der Ritter sich aus dem Meditationsitz erhebend. Entweder es lag an seinem vorschreitendem Alter oder aber, er hatte tatsächlich sein körperliches Training in der letzten Zeit ein wenig schleifen lassen. Heute klappte das Aufstehen aus dem Sitz nicht so geschmeidig und leichtfüßig wie sonst. Natürlich konnte es auch von der körperlichen Anstrengung nach dem Absturzt und dem Kampf mit der Bestie kommen, doch der Baron nahm sich vor, wieder mehr Zeit für sein eigenes Training zu opfern.

"Dann werde ich einmal nach Michael sehen."
erklärte er seine Absicht, als er in Richtung Ausgang und Tenia ging. Diese Information würde ihr sicherlich nützen, wenn sie ihn nachher suchen sollte. Dabei lächelte er die Nullianerin etwas verunsichert an. Steven wusste einfach nicht mehr, wo er bei ihr war. Diese Aktion vorhin hatte der Ritter wohl doch ein wenig zu sehr auf sich selbst bezogen.. Doch wollte er jetzt tatsächlich so..zickig und beleidigt sein?
Ansonsten war sein Ego doch auch groß genug, über solche Erniedirgungen hinweg zu sehen, doch Tenia besaß anscheinend die seltene Gabe, dieses gewaltige Ego immer mal wieder schrumpfen und den Baron an sich selbst zweifeln zu lassen.
Steven musste aufpassen, dass nicht noch mehr Personen mit dieser Gabe 'gepriesen' wurden.


"Ja.. klar."
war die einfache, kurze und viel zu unsichere Antwort auf die Frage nach einem Gespräch. Doch auch Tenia klang nicht so selbstbewusst, wie sie es sonst tat. Die Aufforderung nach einem Gespräch klang eher nach einer flehenden Bitte.
Anscheinend ging dieser Anfang der Mission und die lange Funkstille, dank der Mission auf Bastion, nicht spurlos an beiden vorbei
.


Da Michael nicht im Meditationsraum war und Tenia nichts davon erzählte, dass er bei Clove war konnte er nur in der Kantine oder in seinem kleinen, aber luxuriösen Zimmer sein. Da die Kantine dirket auf dem Weg zu den Zimmern von Steven und Michael war, konnte er sich nun vollends davon überzeugen, dass sein Padawan sich nicht dazu entschieden hatte, auf den Schreck von Clove und der Bestie, ein Nerf-Steak zu verputzen. Vor der Zimmertür angekommen, klopfte der Baron vorsichtig aber bestimmt und öffnete langsam die Tür. Auf dem Boden sitzend, sah er seinen Schüler meditieren.

"Ist alles in Ordnung bei dir, Michael?"
fragte der Ritter einfach mal so ins Blaue hinein. Der Angriff der Bestie und vor allem Cloves Reaktion darauf, Michael den eingezogenen Blaster zu nehmen, war sicherlich ein kleinerer Schock. Darauf deutete auch Michaels Absicht hin, dass Mädchen in die Besenkammer zu sperren. Steven wusste zwar, dass der Schüler dies nur so halbernst meinte, dennoch verspürte er auch bei seinem Padawan ein Unwohlsein.
Ob dies wohl nur daran lag, dass niemand so genau wusste, wo sie und wer überhaupt diese "Clove" war?


~ Polith-System ~ Thyferra ~ Dschungel ~ Außerhalb der Yacht "Eulysia" ~ Clove in der Medistation; Tenia und Akani im Trainingsraum; Michael und Steven auf M.s Zimmer, Crew auf Schiff ~
 
[Polith-System - Thyferra - Dschungel - An Bord der 'Eulysia'- Michaels kleines Zimmerchen - Michael; Akani (im Meditationsraum); Clove und Tenia (auf der Medistation); Steven (an Bord); Crew der Eulysia (An Bord; NPCs)]


Er hatte nach der Störung durch diesen verfluchten Galaxy Sun Newsletter, welchen er bei nächster Gelegenheit abbestellen würde, noch nicht in eine Trance zurückgefunden, als sich die Tür mit einem leisen Zischen öffnete. Er war wohl so abgelenkt gewesen, dass er nicht gespürt hatte, dass sich jemand auf sein Quartier zubewegte. Bei seinem Besucher handelte es sich um Steven, der sich erkundigte wie es seinem Schüler ging.

"Alles okay", sagte er mit einer Stimme von der er hoffte, das sie aufrichtig klang. Aber Steven schien zu wissen, das sein Padawan ihm nicht alles sagte. So jedenfalls interpretierte dieser seine Antwort.

Die Wahrheit war, dass Michael sich Vorwürfe machte, dass Clove ohne größere Probleme wieder in den Besitz ihrer Waffen gekommen war. Zwar war die Sache im Endeffekt recht glimpflich und ohne größere Schäden ausgegangen, wenn man mal von leichteren Verletzungen absah. Allerdings hätte sie aber auch viel schlimmer enden können. Und das nur weil ein Jedi-Schpler so nachlässig war und die beschlagnahmten Gerätschaften locker und leicht zu entwenden in seinem Gürtel verstaut hatte.


"Ich habe vorhin wohl etwas versagt, als ich auf unseren Gast aufpassen sollte, oder?"


Auch daswar noch nicht die ganze Wahrheit. Zwei Fragen, die darauf drängten beantwortet zu werden, blieben. Erstens, wer war ihr Gast wirklich. War sie die Person die sie vorgab zu sein. War sie womöglich wirklich ein Spion des Imperiums oder gar der Sith? Er hatte sich diese Frage in den letzten Stunden dutzende Male gestellt, war aber noch keinen Schritt weiter in Richtung einer Antwort gekommen. Die zweite Frage, die er sich stellte: Was taten sie hier? Warum hatten sie, einigermaßen überstürzt, diesen Planeten angesteuert?


"Irgendwas ist an ihr. Ich weiß nicht was, aber es beunruhigt mich." Kurze Pause. "Und warum sind wir überhaupt hier?"


Diese letzte Frage, welche er als unwichtige Nebenfrage zu tarnen versuchte, war die Sache, die ihn - so merkte er - am meisten beunruhigte. Was taten sie auf diesem Planeten? Er wusste das Tyferra der galaxisweit einzige Lieferant für Bacta war und das das Imperium sich diese Welt unter den Nagel gerissen hatte. Aber was hatte das mit den Jedi zu tun? Sollten sie etwa Bacta aus der Lieferungskette abzweigen oder irgendwelche Personen umbringen und es aussehen lassen, als wäre es das Imperium gewesen, um die heimische Bevölerung in die Arme der Republik zu treiben? Das mochte skrupellos klingen, allerdings war Michael der Überzeugung, dass Personen ab einer gewissen Position keinerlei Skrupel mehr haben durften. Wie hätten sie es sonst , ohne über Leichen zu gehen, geschafft an die Spitze der Nahrungskette zu kommen?


"Und was tun wir jetzt?"



[Polith-System - Thyferra - Dschungel - An Bord der 'Eulysia'- Michaels kleines Zimmerchen - Michael und Steven; Clove, Akani und Tenia (auf der Medistation); Crew der Eulysia (An Bord; NPCs)]
 
Polith-System - Thyferra - Dschungel - Yacht "Eulysia" - Meditationsraum - Steven, Akani; Clove, Tenia und Michael im Mediraum


Akani lächelte zurück und musste dann schmunzeln, als Steven erklärte, trotz seiner Stellung als Jedi-Diplomat ein Freund klarer Worte zu sein.

"Die bevorzuge auch ich, aber ich fürchte, bei Verhandlungen muss man hin und wieder um den heißen Brei herumreden und nebenher so viele so schmierige wie falsche Komplimente loslassen, dass abends dann die Zahnbürste verklebt..."

In diesem Moment klopfte es, ehe die Tür sich öffnete und Tenia eintrat.


"Ich will euch nicht stören...Aber ich bräuchte dich für eine kleine Übungseinheit, Akani", meinte sie.

Steven erklärte, sie wären sowieso schon fertig, und Akani stimmte mit einem Nicken zu.

"Vielleicht können wir später auch reden?", sprach sie dann auch Steven an, als dieser sich etwas schwerfällig erhob und zur Tür ging, um Michael zu suchen.

Auch der Chiss stand auf und verließ hinter Tenia den Raum. Während sie den Flur entlang gingen, überlegte er, ob er etwas sagen sollte. Eigentlich war das nichts, was man zwischen Tür und Angel fallen ließ, aber Akani hatte das Gefühl, es wäre gut, sich so früh wie möglich zu erklären, und abhängig davon, wie die "Übungseinheit" aussah, wäre später möglicherweise keine Zeit mehr dafür. Und davon abgesehen wollte er nach der Übungseinheit dann doch ganz gern endlich mal eine Runde schlafen...

Aus diesem Grund holte er seine Meisterin mit zwei weiter ausholenden Schritten ein und legte ihr eine Hand auf die Schulter.

"Tenia? Bevor wir uns welchem Training auch immer zuwenden...Nun ja, dank eines sehr hilfreichen Gesprächs mit Steven habe ich mein Handeln vorhin nochmal überdenken können, und ich wollte mich entschuldigen, dass ich so unüberlegt eingegriffen habe...Ich hätte darauf vertrauen sollen, dass du weißt, was du tust, aber als du im Nebel verschwunden bist und man einfach nichts mehr von dir und dem Viech sehen konnte, hab ich irgendwie Panik bekommen und bin drauflos gestürzt. So gern ich es täte, ich kann nicht garantieren, dass ich im nächsten Kampf nicht wieder genauso bescheuert reagiere, aber...naja, versuchen werde ich es auf jeden Fall", meinte er mit einem schwachen Lächeln.

Dann räusperte er sich.

"Tjaaa...und, ähm, was hast du jetzt interessantes von Clove erfahren?"


Polith-System - Thyferra - Dschungel - Yacht "Eulysia" - Tenia und Akani auf dem Gang; Clove, Michael und Steven
 
Polith-System - Thyferra - Dschungel - An Bord der "Eulysia" - Clove, Tenia (beide in der Medistation), Akani, Steven, Michael - draußen: ES

Tenia stellte noch einmal klar, dass das Baron und die Jedi beide ihre liebe Not hatten mit dem Raubtier fertig zu werden, da es neben der körperlichen Stärke auch noch gepanzert zu sein schien. Dann war auch klar, warum ES sich dieses Tier ausgesucht hatte. Sie stellte auch noch in den Raum, dass Clove mit einem Messer und einem Blaster noch weniger hätte ausrichten können. Die Jedi äußerte auch noch das Unbehagen einen Köder zu verwenden.
"Ich verstehe...sagen wir es mal halbwegs. Ich akzeptiere aber deine Einstellung. Es ist auch nicht in meinem Interesse bei der Aktion drauf zu gehen. Von einem Heldentod hab ich nichts. Mir kommen da ein paar Ideen. Aber darüber muß ich erst noch im Detail nachdenken, bevor sie spruchreif sind." erwiderte sie und nickte verständnisvoll.
Die Jedi stellte dann noch eine Frage:
„Wenn nicht das Buch von Interesse ist, was ist es dann?“
Da baute sich gerade ein Mißverständnis auf. Clove schüttelte den Kopf und sagte ruhig:
"Da liegt ein Mißverständnis vor. Das Buch ist für die Umsetzung meiner Pläne enorm wichtig. Aber was nützt mir das Buch, wenn ich keine Ausrüstungsgegenstände habe um die Stellen zu erforschen und Proben zu nehmen? Und alles befindet sich im Gleiter. Außerdem ist der Gleiter ein Weg zurück aus dem Dschungel. Mehr nicht, aber auch nicht weniger."

Tenia hatte aber noch ein nicht unwesentliches Problem auf dem Herzen:
„Für mich ist es aber entscheidend, ob du zu deiner Meisterin zurückkehrst, oder nicht.
Dir etwas beizubringen kann mich in äußerste Gefahr bringen, ich weiß nicht, ob dir das klar ist.
Wenn deine Meisterin tatsächlich eine Sith war und du zu ihr zurückkehrst, um ihr zu berichten, dass dir eine Jedi etwas beigebracht hat, kann das ziemlich übel ausgehen. Für uns beide.

Ich hoffe, ich werde das nicht bereuen.“
Jetzt war es Clove die eine Spur von Mitgefühl für die junge Frau empfand. Diese war im Begriff gegen einen Haufen von Regeln zu verstoßen. Das brachte die Jedi in eine Reihe von inneren Konflikten. Clove sah das hingegen wesentlich pragmatischer.
"Ich verstehe deine Sorgen und kann mir denken, dass Du dir deswegen eine Menge Ärger einhandeln könntest und es ist auch nicht in meinem Interesse Dich in solche Schwierigkeiten zu bringen.
Ich sehe da für mich weitaus weniger Probleme.
Ich kann dir im Moment nicht sagen ob ich zu meiner Meisterin zurück kehren werde. Das weiß ich erst, wenn ich den Weg zu Ende gegangen bin, den ich mit dem heutigen Tag begonnen habe zu beschreiten. Ich werde auf jeden Fall ein anderer Mensch sein. Was auch immer das am Ende bedeuten mag. Ich sehe keine Hürde darin von anderen zu lernen, sofern es mich in meinen Fähigkeiten stärkt und mich voran bringt. Im Gegenteil. Allein schon für diese Worte würde man mich am Eingang zum Sith-Tempel wahrscheinlich rösten, aber der Weg dahin ist eh für mich versperrt, da meine Meisterin nicht mehr im Sinne der Sith unterrichtet. Außerdem, und das ist meine Meinung, den Weg, den die Anhänger dort beschreiten führt nicht in die Zukunft."

Mit einem Zähneknirschen begann die junge Jedi jedoch mit einer Übungsvorbereitung:
„Also schön. Es gibt zwei Dinge. Die Abschirmung und die Verschleierung. Die Abschirmung sorgt dafür, dass keiner deine Gedanken lesen kann, die Verschleierung macht dich für andere Machtanwender unsichtbar.
Ich habe keine Ahnung, aber ich glaube, wenn du schläfst und ES versucht Besitz von dir zu ergreifen, wirst du augenblicklich wach werden. Immerhin hattest du fürchterliche Schmerzen dabei und die würden dich wohl sofort erwecken. Ich kenne keine Technik, die man noch im Schlaf ausführen kann. Ich kann dir nur zeigen, wie man sich abschirmt und wie man sich verschleiert. Für heute aber glaube ich, dass es genügen sollte, wenn ich dir zeige, wie du dich abschirmst. Schwer ist es nicht, aber es zu lernen ist absolut notwendig. Und wenn deine Meisterin dir das nicht zuallererst beigebracht hat, dann würde ich anzweifeln, ob sie eine gute Geschäftspartnerin ist.“

Die Jedi verfügte nach wie vor über eine scharfe Zunge und die neuerliche Spitze quitierte Clove mit einem schiefen Lächeln. Doch, da gab es mal einen Versuch. Auf Dromund Kaas hatte Clove die Aufgabe die Gedanken anderer zu spüren und hatte sich unglücklicherweise die eigene Meisterin ausgesucht. Das endete äußerst schmerzhaft. Wie sie sich dagegen wehren konnte, fiel dann aus irgendeinem Grund hinten runter.
Sie nickte der Jedi lediglich zu und hörte ihr weiter sehr konzentriert zu.

„Ich werde gleich versuchen in deinen Geist zu dringen und du wirst versuchen, mich davon abzuhalten, mich auszuschließen. Dabei werde ich langsam vorgehen.“

Das hörte sich nicht unähnlich an zu dem, was damals auf Dromund Kaas probiert wurde. Sie sollte versuchen jemanden auszuschließen, der versuchte in sie einzudringen. Tja....das sagte sich so leicht. Alaine war damals einfach zu mächtig...

„Vielleicht starten wir anders. Du versuchst vorerst eine Mauer aufzubauen, die verhindert, dass ich überhaupt erst eindringen kann. Danach können wir damit weitermachen, zu üben, jemanden wieder zurückzudrängen, wenn er schon den Weg gefunden hat.“ änderte Tenia ihre Taktik und das hörte sich für den Anfang auch lösbarer an.

„Das wird das einzige sein, was ich dich lehre, denn ich bin nicht deine Meisterin und mir wäre es auch nicht erlaubt, zwei Schüler auszubilden.“ fügte sie noch hinzu.
"Selbstverständlich. Ich erwarte auch nichts dergleichen. Ich bat Dich auch lediglich um Hilfe und bin Dir überaus dankbar für die Möglichkeit, die Du mir gewährst." entgegnete Clove mit sanfter Stimme und schenkte der Jedi ein aufrichtiges Lächeln.

"Versuche eine Mauer um deinen Geist zu errichten, indem du dich konzentrierst. Fokussiere dich auf deinen Geist und wenn du ihn klar genug wahrnimmst, ziehe eine Mauer um ihn, oder ein Schutzschild. Ich werde Akani holen.“ verkündete Tenia und verließ, wie angekündigt den Raum.
Clove runzelte lediglich bei dem Namen Akani die Stirn. Wer war denn diese Person? ....Naja...war auch primär nicht so wichtig. Sie nickte lediglich Tenia zu und begann sich umgehend zu konzentrieren.

Sie schloß die Augen und begann sich ihren eigenen Geist vorzustellen. Sie hatte ein noch recht ausgefranstes Bild vor Augen. Es sah aus wie eine Flamme, der aber ein Bildfehler anheim gefallen war. Teile des Bildes waren einfach entfernt. Das war also der andere Seelenanteil, der sich einst in ihr breit gemacht hatte und nun in diesem Wesen hauste. Jetzt erst begann sie zu begreifen, wie viel tatsächlich von dem Puppenspieler zu ihrem Selbst dazu gehört hatte. Vor ihrem inneren Auge füllte sie die Leerstellen pünktchenweise mit dem aus, was von ihr übrig war. Sie kopierte einfach die Anteile und erbaute sich dieses Bild ihrer selbst neu. Sie vermischte die Erinnerungen und Fähigkeiten der gemeinsamen Vergangenheit und "malte" sich ihr Bild aus ihrer eigenen Sicht neu. So langsam nahm das ganze Gestalt an. Mit jedem Bildpunkt erlangte sie mehr Selbstständigkeit und Selbstsicherheit. Als das so weitgehend fertig war, baute sie um diese Flamme eine Art Käfig. Und darum ein komplexes Geflecht von Gängen, einem Labyrinth gleich, mit stabilen Toren. Es entstand eine Art von Gebäude mit jeweils abgesicherten Räumen. Darum zog sie eine Mauer hoch. Das Bild einer Mauer, welches die Jedi ihr quasi eingeimpft hatte, war der passende Auslöser. Sie konstruierte einfach eine Firewall um ihren Geist. Diesmal benutzte sie nicht die üblichen Verschlüsselungen und Techniken des Puppenspielers, sondern dachte sich das ganze System anders. Leicht wollte sie ES jedenfalls nicht machen. Warum einfach eine Mauer aufbauen, wenn es eine Festung sein konnte? Eine Mauer konnte man einreißen, aber damit war nichts gewonnen, wenn sich dahinter noch eine Panzerschicht befand.
Sie vervollständigte mit jedem Atemzug ihr gedankliches Gebilde um ihren Geist herum. Immer klarer wurde das Bild einer stabilen Festung aus mehreren Verteidigungsringen. Sollte jemand durch die erste Mauer kommen, dann würde er auf erheblichen Widerstand stoßen.
Ob es die richtige Methode war, vermochte sie nicht zu beantworten. Vielleicht war es einfach naiv? Aber das Bild einer wehrhaften Festung verschaffte ihr ein Gefühl, eher einer kommenden Attacke gewappnet zu sein. Vorher fühlte sie sich einfach nackt und verletzlich. Das fühlte sich jetzt deutlich anders an. Deutlich und besser.
Während sie auf die Rückkehr der Jedi wartete, betrachtete Clove ihre geistige Verteidigungsanlage und erwog verschieden Szenarien eines Angriffes und damit möglicher Abwehrstrategien.
Ob das ganze stark genug war, um den wirklich kommenden Angriffen stand zu halten, das würde sich bald zeigen.
Sie legte sich zurück auf die Liege, schloß die Augen und rollte sich in eine Embryonalhaltung ein. In Kombination mit ihrem lädierten Äußeren mochte sie bei flüchtiger Betrachtung einen schwachen und hilflosen Eindruck machen. Und das war auch so gewollt. In ihrem Inneren jedoch ergab sich ein völlig anderes Bild....


Polith-System - Thyferra - Dschungel - An Bord der "Eulysia" - Clove ( in der Medistation) Tenia, Akani, Steven, Michael - draußen: ES
 
- Klai Qui-Xot, offizieller Gesandter der „Viraxo Industries“ und inoffiziell Ad'ika der Black Sun -

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Klai Qui-Xot, Governor Kraym, Lieutenant Governor Cain und zahlreiche Delegierte (darunter Vilnok Moor und Thissur Dumont)

Um die durch das Sitzen verursachten Falten rasch verschwinden zu lassen, strich sich Klai Qui-Xot mit einer sanften Handbewegung über den teuren Stoff seiner Kleider, nachdem er sich – genau wie die anderen Anwesenden auch – von seinem Platz erhoben hatte. Das erste Treffen der Parteien war zu einem Ende gekommen. Und obwohl zu diesem Zeitpunkt freilich noch niemand kleine oder gar größere Erfolge zu verzeichnen hatte, so hatte man in den letzten Stunden trotz allem tatsächlich die ersten Schritte gemacht. Meinungen wurden geäußert und Stellungen wurden bezogen – inzwischen konnte man die anderen Teilnehmer durch den heutigen Tagen ein bisschen besser einschätzen. Der Pantoraner war, obgleich er selbst als Vertreter von „Viraxo Industries“ in diesen Gesprächen relativ blass geblieben war, ziemlich zufrieden mit diesem ersten Tag. Schließlich hatte er durch den einen oder anderen verbalen Schlagabtausch diverse Ansatzpunkte zum Paktieren entdeckt.

„Sie haben sich heute gut geschlagen, Miss Aren, sagte der blauhäutige Geschäftsmann deshalb im freundschaftlichen Tonfall zu der hübschen, rothaarigen Corellianerin. Seine vergleichsweise große Hand legte er dabei – entgegen so manchem Protokoll – auf ihre zierliche Schulter. „In der Tat habe ich mir schon fast gedacht, dass Sie Erfahrung in solchen Dingen haben. Um unsere Chancen in den nächsten Tagen zu steigern, schlage ich deshalb vor, dass wir deshalb nachher noch einmal in Ruhe über den heutigen Tag reden sollten.“

Obgleich dem geäußerten Kompliment eine gewisse Ehrlichkeit inne wohnte, hatte er trotz allem in diesem Augenblick – mal wieder – nicht die ganze Wahrheit gesagt. Seine Vorbehalte gegenüber der menschlichen Sith mochten sich durch ihr professionelles Auftreten nach und nach reduziert haben, gänzlich verschwunden waren sie jedoch noch lange nicht. Ihre Rolle – insbesondere im Bezug auf die Black Sun – war ihm nämlich noch immer vollkommen schleierhaft, weshalb er lieber weiterhin eine sichere Distanz zu ihr wahrte. Bloß im Beisein der anderen Verhandlungsteilnehmer musste der füllige Pantoraner Nähe demonstrieren. Denn sollte jemand erkennen, dass der Geschäftsmann und die Sith inoffiziell für eine andere Partei agierten, würden sie schneller als gedacht in die Bredouille geraten. Nein, in der Öffentlichkeit durfte niemand von seinem fragwürdigen Doppelleben wissen, sonst verlor er schnell die Gunst seines zwielichtigen Wohltäters.

Plötzlich, kurz nachdem er sich für einen Moment von Alaine Aren getrennt hatte, trat Cron Larbec, der Repräsentant der „Expansionist Oligarchie“ an ihn heran. Respektvoll neigte der Nimbanel den großen, fast schon wuchtigen Kopf, bevor er sogleich zu ihm sagte:
„Mister Qui-Xot, darf ich Ihnen kurz ein paar Ihrer kostbaren Minuten stehlen?“ Weil es sich einerseits bloß eine Höflichkeitsfloskel handelte und anderseits der Geschäftsmann selbstverständlich ein gewisses Interesse an den anderen Delegierten hegte, musste er sein Einverständnis nicht großartig äußern. Schlussendlich schien dem nichtmenschlichen Vertreter sogar ein Kopfnicken zu reichen. „Ich gehe stark davon aus, dass Sie – und Ihre Partnerin selbstredend auch – mitbekommen haben wie schwer es so kleine Fraktionen wie die unseren verglichen mit den beiden Großmächten und deren wirtschaftlichen Handlangern haben. Deshalb möchte ich heute Abend unter anderem Sie – oder Ihre Partnerin – zu einem 'konspirativen' Treffen im 'Le Calice d'or' einladen ... Cygnische Küche ist doch immer eine gute Wahl, oder?“

„Natürlich, natürlich...“, entgegnete der Pantoraner lächelnd. „Sobald wir in der Limousine sitzen, bespreche ich Ihre Einladung (diskret) mit Miss Aren. Doch um bei diesen Nachverhandlungen ein Übervorteilen unserer Unternehmungen zu vermeiden, müssen wir am selben Strang ziehen – da bin ich Ihrer Meinung, Mister Larbec. Rechnen Sie also mit unserer Beteiligung...“

Nachdem man sich per Handschlag förmlich verabschiedet hatte, kehrte der Geschäftsmann wieder an die Seite der Rothaarigen zurück. Gemeinsam verließ man – genau wie der Rest – den Raum und ging durch lange Korridore, über breit angelegte Treppen und durch die riesige Empfangshalle zum Hauptportal, wo dahinter – in der Auffahrt – schon die Gleiterlimousinen warteten. Genau nach dem protokollarischen Standards stand der Chauffeur schon neben der offenen Tür und half der schönen Corellianerin mit einem Lächeln auf den Lippen ins Innere. Leise schnaufend folgte kurz darauf der kräftige Pantoraner. Danach schloss man – ohne dabei zu viel Lärm zu verursachen – die Tür. Und noch bevor es sich Qui Xot auf der Rückbank allzu gemütlich gemacht hatte, setzte sich das Vehikel auch schon in Bewegung. Die Delegierten sollten zurück zum „Old Imperia“ gebracht werden, wo sie sich nach diesem anstrengenden Tag in ihren teuren Luxussuiten ausruhen konnten. Erst als man den Regierungsbezirk hinter sich gelassen hatte, brach er sein Schweigen.

„Die Planung der nächsten Schritte steht an...“, sagte er plötzlich unvermittelt zu ihr. Dabei musterte er sie sehr genau. „Wie ich vorhin schon sagte, haben Sie sich heute sehr gut geschlagen. Genau aus diesem Grund sollten Sie auch als Unterhändlerin an diesen Verhandlungen mitwirken. Denn an der Stelle kann man am Ende die meisten Nuancen bewegen.“ Kurz pausierte er. Draußen zogen Häuser, klein und unscheinbar, an ihnen vorbei. „Doch nur mit den herkömmlichen Mitteln der Diplomatie ist der Erfolg für uns unerreichbar. Wir müssen also nebenher auch auf anderem Parkett für unsere Sache werben. Wo sehen Sie größere Chancen? Möchten Sie heute Abend lieber unter anderem mit Larbec im 'Le Calice d'or' essen? Oder möchten Sie es mit den Republikanern probieren?“ Plötzlich schmunzelte Qui-Xot süffisant. „Da ich erfahren habe, dass Sie schon einmal Kraym über den Weg gelaufen sind, stünde Ihnen natürlich auch diese Möglichkeit offen... Also?“

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Klai Qui-Xot und Alaine Aren
 


Polith-System - Thyferra - Dschungel - Yacht "Eulysia" - Tenia und Akani auf dem Gang; Clove, Michael und Steven


Stevens Zustimmung für ein Gespräch, klang allea andere als begeistert, doch Tenia beschloss, es der allgemein eher angespannten Situation zuzuordnen. Würde sie nun Zweifel hegen, würde sie mit Steven sicher nicht über das sprechen, über das sie sprechen wollte. Wobei die Frage offen blieb, ob es nicht ohnehin besser war, wenn sie mit Anakin sprach. Oder vielleicht mit Nei? Doch sie waren beide nicht da. Steven war sicher nicht Drittwahl, aber er gehörte zu den wenigen vertrauten, die sie im Orden hatte und vielleicht, vielleicht hatte Steven auch einen Rat für sie.
Akani stand auf und so setze sich auch Tenia in Bewegung, versuchte dabei ihrem Gedankenkarussell, das einfach nicht stoppen wollte, Einhalt zu gebieten. Da stoppte Akani sie schließlich, indem er ihr die Hand auf die Schulter legte und so blieb Tenia stehen und drehte sich zu ihrem Padawan.
Ein wenig unsicher brachte er schließlich eine Entschuldigung hervor. Eine Entschuldigung, die Tenia zurück zu ES, dem Kristall und ihrer ursprüngliche Wut auf Akani katapultierte. Ohne sein Schreien hätte dieses Wesen ihr vermutlich niemals die Waffe aus der Hand gerissen. Akani hatte durch sein Rufen Tenias Gehör empfindlich beeinflusst und das Tier quasi unhörbar gemacht, da er viel lauter gewesen war, als es. Tenia schloss für Sekunden die Augen und atmete einmal tief durch.

„Der Nebel war tatsächlich dafür gedacht, dass dieses Tier uns und auch mich nicht mehr sieht“,

sagte sie dann, ohne dabei ungehalten zu klingen. Denn konnte sie Akani wirklich böse nehmen, das er versucht hatte, auf seine Weise zu helfen? Nicht wirklich, wenn sie bedachte, dass er gesehen haben musste, wie ES Steven verletzt hatte.

„Du hast mein Gehör empfindlich gestört“,

kam dann schon ein wenig strenger und trotz allem, trotz allem schenkt sie ihm am Ende ein entwaffnendes Lächeln.

„Aber hey, wenn du wüsstest, wie töricht ich auf meiner ersten Mission gehandelt habe…“

Sich völlig blind und unbewaffnet auf eine gefährliche Mission zu schleifen war ein Fehler gewesen. Akanis Handlung war nicht unbedingt falsch gewesen. Nicht gerade richtig, aber eben auch nicht falsch. Ein wenig ernster, rang die Nullianerin sich schließlich aber zu einer ganz anderen Aussage durch.

„Vielleicht war es gut, dass du mich abgehalten hast. Ich glaube, ich habe den Nebel nicht aus den richtigen Beweggründen entstehen lassen und vermutlich habe ich dir sogar zu verdanken, dass du meinen Angriff gestört hast.“

Dadurch, dass ES ihr die Waffe entrissen hatte, hatte der Kristall keinen Einfluss mehr auf sie gehabt. Und auch wenn Tenia in ihrem ständigen Dilemma gefangen war: Der Kristall war sicher nicht gut. Sie würde ihn zerstören müssen. Früher oder später, sie wusste es genau.

„Deshalb…“

Sie war wahrlich nicht gut darin, Fehler zuzugeben, sich zu bedanken oder sich selbst gar zu entschuldigen

„Danke ich dir sogar. Und ich bin sicher, dass du lernen wirst, wann Zurückhaltung besser ist,“


lächelte sie schief. Clove. Clove war wohl ein ziemlich komplexes Thema.

„Sagen wir… Ich bin ihr weitaus weniger feindselig eingestellt, als zuvor. Aber näheres über sie sage ich wohl besser, wenn alle dabei sind, oder sie tut es selbst. Nur so viel: Wir müssen ihr helfen, denn dieses Tier war von etwas besessen, dass eben gerade Besitz von Clove nehmen wollte. Daher ist es wichtig, dass sie lernt, wie sie eine mentale Mauer baut, damit so etwas nicht wieder geschieht. Sei froh, dass du das nicht gesehen hast. Diese Technik solltet ihr beide können, deswegen gehen wir jetzt zu ihr und ihr habt beide eine kleine Lerneinheit und danach eine wohlverdiente Pause.“

Eine Pause, die sie selbst mindestens so nötig hatte.

Polith-System - Thyferra - Dschungel - Yacht "Eulysia" - Tenia und Akani auf dem Gang; Clove, Michael und Steven


 
[Thyferra | Xozhixi | Old Imperia | Suite] Vilnok Moor, Scothi (NPC)

Es war ein anstrengender erster Verhandlungstag gewesen. Zunächst nur ein Abtasten von Gegnern und Verbündeten - die Grenze zwischen beiden war nicht einfach zu ziehen - und ein wenig Stochern im Nebel, um herauszufinden, welche Arrangements vielleicht im Bereich des Möglichen lagen und welche Ideen man am besten gleich wieder verwerfen konnte. Vilnok Moor hatte einen nicht unbeträchtlichen Anteil an der allgemeinen Redezeit gehabt, da ihm die republikanische Delegation größtenteils das Wort überlassen hatte. Hier und da hatte Thrissur Dumont etwas hinzugefügt, Shisan Dheeb hatte einige kritische Nachfragen gestellt und damit bewiesen, dass sie von den drei Senatoren der unbequemste Verhandlungspartner war. Zumindest nach außen hin, denn da hatte Moor sich heute zurückgehalten, sich bemüht, immer diplomatisch und freundlich zu bleiben. Natürlich hatte er in seinen Worten Spitzen plaziert, aber angemessen verborgen hinter einer Fassade der Höflichkeit und nicht einmal in der Nähe der Gürtellinie - besonders empfindliche Zeitgenossen mit wenig Erfahrung in der Politik mochten das anders sehen. Er hatte sich noch einmal als Redner der NR positioniert und auch erste zaghafte Vorstöße in Richtung der Ziele unternommen, die er für den Senat heraushandeln wollte. Aber er hatte vieles von dem was er dachte und wollte für sich behalten; das unterschied ihn deutlich von der Ishi Tib, die wohl nicht gerne ein Blatt vor den Schnabel nahm. Im Moment passte es gut zu seinen Plänen, wenn die anderen Verhandlungsteilnehmer in ihm nicht mehr sahen als einen eifrigen Politiker, der sich gerne selbst reden hörte. Gut möglich, dass Augenblicke kommen würden, in denen ihnen dämmerte, dass unter der Fassade noch mehr schlummerte.

Nach dem Ende der Sitzung hatte sich der Chevin noch mit mehreren Teilnehmern kurz unterhalten. Dann waren sie ins Old Imperia zurückgefahren, wo die republikanische Delegation sich noch einmal zusammengesetzt und in aller Kürze das gemeinsame Vorgehen für den nächsten Tag abgestimmt hatte. Mit Moors Leistung waren sie zufrieden; er selbst war es ebenso. Nun war der Zeitpunkt, an dem er es geschätzt hätte, einfach Feierabend zu machen: Sich in einen der großen, bequemen Sessel zu setzen, eine der wohlriechenden Zigarren anzuzünden und mit einem Glas Bastioner Port in der Hand die phantastische Aussicht zu genießen. Aber wie so oft zwangen ihn seine diversen Verpflichtungen dazu, auf Annehmlichkeiten zu verzichten. Mindestens ein Gespräch musste er noch führen: Mit Scothi, seiner Assistentin, Killerin und Mitwisserin in vielen Dingen. Er hatte sie vorhin losgeschickt, um zu prüfen, ob von Mon Calamari oder Vinsoth Antworten auf seine Anfragen gekommen waren. Kurz darauf hatte er in ihrem Gesicht gesehen, dass sie etwas zu Berichten hatte, doch solange die anderen Delegierten dagewesen waren, hatte sie sich zurückhalten müssen. Jetzt, da sie unter vier Augen und abhörsicher miteinander reden konnten, durfte Moor endlich erfahren, was es Neues gab.

»Es gab eine Nachricht?« fragte er erwartungsvoll.


»Ja, Senator. Und ich denke, Sie werden sie mögen!«

»Dann haben Sie sie also gelesen!?« hakte er nach. »Darüber werden wir noch reden müssen, Scothi. Nun aber erst einmal her damit!«

Er nahm den Datenträger entgegen und schob ihn in sein eigenes Datapad, von dem er sicher sein konnte, dass es keine Informationen irgendwohin abzweigte. Es war zwar wahrscheinlich, dass der Imperiale Geheimdienst die Nachricht ohnehin abgefangen und bereits decodiert hatte, aber man musste es den Menschen ja nicht leichter machen als unbedingt nötig. Der Text war aus seinem Büro in Coral City abgeschickt worden und von seinem Stellvertreter Canvus Callibis signiert. Die beiden arbeiteten schon seit vielen Jahren zusammen, teilten eine Unzahl von tödlichen Geheimnissen und waren sehr wohl in der Lage, zwischen den Zeilen Informationen unterzubringen, die auch ein geschickter Spion nicht so leicht herauslesen würde. Sehr aufmerksam las er Zeile für Zeile. Zunächst sackte seine Stimmung in den Keller, dann hob sie sich langsam wieder und er begriff, warum Scothi der Meinung war, dass das gute Neuigkeiten waren. Auf den ersten Blick hatten sie erschreckend gewirkt, aber die Chev hatte, ebenso wie er nun, die Chance erkannt, die darin steckte.

»Ihnen ist hoffentlich klar, dass Sie mich aufgrund dieser ›kleinen‹ Veränderung der Dinge nicht mehr zu den Treffen begleiten können«, war das erste, was er nach dem Lesen sagte. »Sie sind ein zu großes Sicherheitsrisiko. Unter diesen Umständen traue ich nicht einmal mir selbst hundertprozentig.«

»Was werden Sie mit diesem Trumpf jetzt machen, Boss, wenn ich fragen darf?«

»Spielen Sie Sabacc, Scothi Die Chev verneinte. »Ich auch nicht, aber ich kenne die Regeln. Eine bemerkenswerte Besonderheit im Gegensatz zu anderen Spielen ist, dass sich die Werte der Karten nach einem Zufallsgenerator verändern können. Eine Karte, die im ersten Augenblick nutzlos erscheint, kann sich im nächsten in etwas sehr Wertvolles verwandeln. Manche Spieler warten darauf, dass das passiert und das Blatt sich im wahrsten Sinne des Wortes wendet. Aber im Umkehrschluss heißt es auch: Wenn du eine gute Karte auf der Hand hast, spiele sie, solange du noch kannst! Dieser ›Trumpf‹ ist wirklich ein Geschenk, aber er kann schnell seinen Wert verlieren. Lassen Sie einen Wagen rufen und melden Sie mich im Gouverneurspalast an. Ich will Horatio Kraym heute noch unter vier Augen sprechen! Lassen Sie sich nicht einfach abwimmeln, die Sache eilt!«

***

Eine halbe Stunde später war Moor wieder im Palast. Es war seiner Assistentin tatsächlich gelungen, noch für heute Abend ein Treffen herbeizuargumentieren - und das, ohne Andeutungen darauf zu machen, worum es ging. Sie war wirklich ein vielseitiges Talent. Nun wartete der Chevin eine Weile, bis der Governor Zeit für ihn hatte, denn Kraym hatte natürlich einen vollen Terminplan. Jetzt gerade empfing er wohl einige Mitarbeiter oder Berater. Doch schließlich kamen diese aus dem Büro und ihm wurde signalisiert, dass er eintreten durfte. Für Bauweise und Dekoration von Horatios Arbeitszimmer hatte der Senator nun kein Auge. Schnurstracks stapfte er auf den massiven Schreibtisch zu, wo er seine kolossale Gestalt vor dem Menschen aufbaute.

»Verehrter Governor Kraym, es freut mich sehr, dass Sie so kurzfristig noch Zeit für mich finden können. Ich verspreche Ihnen, dass Sie sie nicht verschwenden: Es geht um eine überaus wichtige Angelegenheit. Und um eine vertrauliche.«

Er zog einen kleinen Apparat aus einer Tasche seines Umhangs und legte ihn auf die Tischplatte.

»Nichts Gefährliches«, sagte er sogleich dazu. »Ihre Sicherheitskräfte haben das Gerät genau untersucht, bevor sie mich damit zu Ihnen vorgelassen haben. Es handelt sich um eine kleine technische Spielerei von meiner Heimatwelt: Einen Störsender, der jede Art von Abhörversuch überaus wirkungsvoll bekämpft. Wie gesagt, was wir zu besprechen haben, ist vertraulich. Ich weiß natürlich nicht, wie sicher Sie sich der Privatsphäre in Ihrem Büro sind. Aber falls Sie das Bedürfnis haben, schalten Sie es gerne jederzeit ein.

Es geht um Alaine Aren...«

[Thyferra | Xozhixi | Gouverneurspalast | Büro des Governor] Vilnok Moor, Horatio Kraym
 
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Polith-System - Thyferra - Dschungel - Yacht "Eulysia" - Tenia und Akani auf dem Gang; Clove, Michael und Steven


Tenias erste Erwiderung trug nicht gerade dazu bei, dass Akani sich besser fühlte. Sie erklärte zunächst ruhig, dass es durchaus Absicht gewesen war, das Geschehen mit Hilfe des Nebels zu verschleiern, um dann, nun deutlich ungehaltener, zu betonen, dass seine Rufe ihr Gehör empfindlich gestört hatten.

Im nächsten Moment warf sie ihm allerdings schon wieder ein Lächeln zu.
"Aber hey, wenn du wüsstest, wie töricht ich auf meiner ersten Mission gehandelt habe..."
Der Chiss blinzelte ob des abrupten Einwurfs, dann grinste er.
"Tja, vielleicht erzählst du mir bei Gelegenheit ja mal davon", meinte er zwinkernd.

Dann räumte seine Meisterin sogar ein, dass sein Eingreifen möglicherweise sogar gut gewesen war und sagte etwas davon, dass sie den Nebel nicht aus den richtigen Beweggründen hatte entstehen lassen.
Er runzelte die Stirn.

"Ähm...wie meinst du das?"
Der Nebel hatte ihr doch einfach einen Vorteil im Kampf verschaffen sollen...Oder?

Nun, jedenfalls dankte sie ihm nach kurzem Zögern sogar.
Okay...das war unerwartet. Wieso nimmt denn heute niemand meine Entschuldigungen an? Entschuldige ich mich falsch? Kann man sich falsch entschuldigen?
Immer dieses Jedi-Getue...Warum hatte er sich nicht für etwas anderes entscheiden können? Elektriker vielleicht. Oder Lehrer. Ja, Lehrer klang gut. Regelmäßige Ferien, festes Gehalt, vielleicht sogar Beamtenstatus...

Schließlich kam Tenia auf Clove zu sprechen. Sie erklärte, dass sie dem Mädchen nun nicht mehr so feindselig gegenüberstand wie früher. Allzu viel wollte sie jetzt jedoch noch nicht sagen, sondern warten, bis alle beisammen waren.
Dann fügte sie jedoch noch an, dass Clove lernen musste, ihren Geist zu schützen, um sich vor irgendeinem Ding abzuschirmen, welches das Tier vorhin offenbar besessen hatte.

Besessen? Okay, so langsam wird es gruselig...
Nun, zumindest die versprochene Pause klang sehr gut.

"Also schön. Dann sollten wir gleich beginnen. Ach ja, wo du ihr weniger feindselig gegenüber stehst...Hast du ihr deinen und meinen richtigen Namen verraten oder sind wir noch immer Zoey, die Nichtdoktorin, und Thresh, der Nichtexistente?", antwortete er, während es nun weiter zu Clove ging.


Polith-System - Thyferra - Dschungel - Yacht "Eulysia" - Tenia und Akani auf dem Gang; Clove, Michael und Steven
 
Polith-System - Thyferra - Dschungel - Yacht "Eulysia" - Tenia und Akani auf dem Gang; Clove, Michael und Steven



„Vielleicht sollte ich das wirklich, wenn du versprichst, dir kein gutes Beispiel daran zu nehmen“,

erwiderte Tenia Akanis Zwinkern.
Was ihren Kommentar bezüglich des Nebels betraf, hätte sie ihn vermutlich besser für sich halten sollen, denn Akani verstand nicht und fragte nach. Sollte sie noch offener sein? Direkt zugeben, dass sie durchaus einen Hintergedanken gehabt hatte, der sich für eine Jedi nicht ziemte?
Tenias Blick huschte zum Boden, doch weder fiel ihr auf die Schnelle eine Lüge ein, noch war sie wirklich darauf aus, ihren Padawan zu belügen.

„Weißt du, nicht jede Handlung eines Jedi entspricht dem Kodex. Sich verteidigen zu wollen, ist das eine.“

Was wohl viel zu kryptisch klang, aber völlig offen zu sein und dann noch zu Akani? Tenia seufzte.

„Was ich damit sagen will ist einfach, dass ein Vorteil im Kampf vielleicht nicht mein einziges Ziel gewesen ist. Ich wollte uns nicht schützen, sondern dieses Tier besiegen.“

Was schlussendlich doch nicht nur die Wahrheit streifte.

„Und das war einfach nicht richtig. Ein Jedi greift nicht an, weil er angreifen und siegen möchte. Ein Jedi verteidigt und eigentlich sollte das seine oberste Priorität sein.“

So viel zu dem, was sein sollte und was war. Ein Jedi sollte auch keinen Kristall verbauen, der den Wunsch nach der Dunklen Seite intensivierte und der für ein Gefühl von Wut sorgte. Ein Jedi sollte nicht einmal Wut empfinden dürfen. Tenia aber? Genug der Selbstoffenbarung! Akani war ihr Schüler und sicher nicht derjenige, vor dem sie sich entblößen musste.

Ihre Namen…


„Ich habe die Wahrheit gesagt und,“

Sie hob abwehrend die Hand,

„erklär mir nicht, ich hätte das absprechen müssen. Das weiß ich, aber auch meine Entscheidungen sind, wie eben schon zugegeben, nicht immer klug. In dieser Hinsicht hielt ich es aber für richtig“,

kam es ein wenig schärfer als beabsichtigt und vielleicht auch unberechtigt. Doch irgendwie hatte Tenia das Bedürfnis, sich nach Eingestehen mehr als einer Schwäche, nun verteidigen zu müssen. Wahrscheinlich viel mehr vor sich selbst, als vor Akani.

Dann kehrten Schüler und Lehrerin zurück in den Raum, in dem Clove sich befand.

„Ich hoffe, du hast schon ein wenig geübt,“


wandte die Nullianerin sich mit einem halben Lächeln an Clove, ehe sie noch einmal wiederholte, was die Aufgabe war.

„Ziel für jetzt ist es, eine mentale Mauer zu bauen um es anderen zu erschweren, in den Geist einzudringen. Machtanwender haben die Möglichkeit, sich Zugang zu Gedanken und Erinnerungen zu verschaffen. Sie haben sogar die Möglichkeit, ihren Willen aufzuzwingen. Um das zu verhindern ist e wichtig zu lernen, sich gegen diese Angriffe zu schützen. Ich habe es Clove bereits geklärt und dir Akani auch schon angedeutet. Ich möchte, dass Ihr beide versucht, euren Geist zu schützen. Dafür ist es zuerst nötig, in euch zu spüren, euch eurer selbst bewusst zu werden. Eurer Gedanken, eurer Gefühle. Danach ist es notwendig all das zu schützen. Indem ihr eine Mauer, einen Burggraben, oder was auch immer baut.“

Zu Akani blickend fügte Tenia hinzu:

„Es ist der Verschleierung nicht unähnlich. Nur geht es hier nicht darum, sich zu verstecken, sondern einen Angreifer abzuwehren.“

Danach sprach sie wieder zu beiden.

„Ich lasse Euch beiden einen Moment, um an dieser Mauer zu bauen. Fühlt ihr euch bereit, gebt mir ein Zeichen. Wen ich zuerst angreife verrate ich aber nicht.“


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Clove lag ruhig atmend auf der Liege und sammelte sich. Die massiven Erschütterungen der letzten Stunden hatten sich gesetzt und jetzt fühlte sie sich wieder annähernd stabil. Sie hatte vorhin mal einen Blick in einen Spiegel geworfen und war beim ersten Blick etwas erschrocken gewesen. Die schmerzenden Stirn sah auch so gemein aus, wie es sich anfühlte. Eine ordentliche Beule und ein nicht unerheblicher blauer Fleck hatten sich ausgebreitet. Beide Augenäpfel waren blutunterlaufen und das rechte nahezu komplett rot eingefärbt. Um die Augen bildeten sich auch blaue Stellen. Nicht mehr viel und sie könnte äußerlich mit dem Chiss konkurrieren. Zorn flammte in ihr auf und wenn ihre Haare das Gesicht teilweise verdeckten, dann sah sie im schummrigen Licht regelrecht unheimlich aus.
Sie würde lernen wie man sich gegen solche Angriffe schützt und dann würde sie ihrem zweiten Seelenanteil gehörig den Hintern versohlen. Ein grimmiges Lächeln huschte ihr über das Gesicht...

Jetzt lag sie also wieder auf der Liege und konzentrierte sich auf ihre innere Verteidigungsanlage.
Schließlich kamen Tenia und der Chiss in das Zimmer und langsam erhob sich Clove aus der Rückenlage und öffnete die Lider und schaute den beiden fest in die Augen.

„Ich hoffe, du hast schon ein wenig geübt,“

sagte die Jedi mit einem halben Lächeln und erklärte noch einmal die Aufgabe:
„Ziel für jetzt ist es, eine mentale Mauer zu bauen um es anderen zu erschweren, in den Geist einzudringen. Machtanwender haben die Möglichkeit, sich Zugang zu Gedanken und Erinnerungen zu verschaffen. Sie haben sogar die Möglichkeit, ihren Willen aufzuzwingen. Um das zu verhindern ist e wichtig zu lernen, sich gegen diese Angriffe zu schützen. Ich habe es Clove bereits geklärt und dir Akani auch schon angedeutet. Ich möchte, dass Ihr beide versucht, euren Geist zu schützen. Dafür ist es zuerst nötig, in euch zu spüren, euch eurer selbst bewusst zu werden. Eurer Gedanken, eurer Gefühle. Danach ist es notwendig all das zu schützen. Indem ihr eine Mauer, einen Burggraben, oder was auch immer baut.“
Wenn es danach ging, diese Aufgabe hatte sie soweit gelöst. Sie nickte zustimmend. Und nebenbei erfuhr sie auch noch, dass der Chiss nun doch auch noch anders hieß. Akani...und nicht "Thresh", soso.
Zu eben jenem Akani blickend fügte sie noch hinzu:
„Es ist der Verschleierung nicht unähnlich. Nur geht es hier nicht darum, sich zu verstecken, sondern einen Angreifer abzuwehren.“

Danach sprach sie wieder zu beiden.

„Ich lasse Euch beiden einen Moment, um an dieser Mauer zu bauen. Fühlt ihr euch bereit, gebt mir ein Zeichen. Wen ich zuerst angreife verrate ich aber nicht.“

Clove fuhr binnen eines Wimpernschlages ihre Verteidigungsanlage hoch. Jetzt galt es zu überprüfen, ob ihr Konstrukt tatsächlich so stabil war, wie es sich für das Mädchen anfühlte.
Sie würde nicht wissen, wem Tenia's erster Angriff galt und wie stark die Jedi tatsächlich war. Aber sollte, wer auch immer, über die erste Mauer kommen, so würde dahinter eine weitere warten und noch ein paar unangenehme Überraschungen. Das hatte sie von ihrer Meisterin gelernt. Clove's naiver Vorstoß in Alaine's Horizont löste eine gewaltige Welle der Wut und des Schmerzes aus. Es war etwas ähnliches passiert wie vorhin bei der Kontaktaufnahme zu ES. Die Verbindungsaufnahme war ein Kanal der nicht einseitig funktionierte. Wer eindrang, in den konnte man genauso eindringen. Aber Clove würde nicht noch einmal den Fehler machen und sich beim Angriff oder Gegenangriff zu entblößen. Nein, fürs erste begnügte sie sich mit einer gebührenden Begrüßung eines Eindringlings in der Form einer Energieentladung. Ihre innere Festung hatte quasi eine Batterie Turbolaser hinter die Mauer montiert. Sie sammelte alle Energie, die sie bekommen konnte und sie glaubte auch zu spüren, wie ein kühler Luftstrom über ihren Körper strich. Als wäre irgendwo ein kleines Loch in der Außenhaut, durch welches Luft hinaus gezogen wurde. Doch einem Sekundenbruchteil später wurde ihr gewahr, dass sie selbst dieses Loch war, in dem dieser kühle Strom hinein gesogen wurde.
Sie nickte und flüsterte ein eisig klingendes heiseres "Bereit."

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Polith-System - Thyferra - Dschungel - Yacht "Eulysia" - Tenia und Akani auf dem Gang; Clove, Michael und Steven


Tenias Antwort auf Akanis Scherz ließ ihn nur noch breiter grinsen.

Im nächsten Moment blickte seine Meisterin jedoch zu Boden.
"Weißt du, nicht jede Handlung eines Jedi entspricht dem Kodex. Sich verteidigen zu wollen, ist das eine", meinte sie. Dann stieß sie einen Seufzer aus und blickte ihn an.
"Was ich damit sagen will ist einfach, dass ein Vorteil im Kampf vielleicht nicht mein einziges Ziel gewesen ist. Ich wollte uns nicht schützen, sondern dieses Tier besiegen", gab sie zu.

"Und das war einfach nicht richtig. Ein Jedi greift nicht an, weil er angreifen und siegen möchte. Ein Jedi verteidigt und eigentlich sollte das seine oberste Priorität sein."


Akani blickte die Nullianerin einen langen Moment schweigsam an.

"Und das geht dir jetzt ständig durch den Kopf, nicht war?", meinte er dann.
"Ich denke, du solltest dich damit abfinden, dass du nicht richtig gehandelt hast, und darüber hinwegsehen. Sich die ganze Zeit über so etwas Gedanken zu machen, kann furchtbar ermüden, das weiß ich as Erfahrung", sagte er mit einem kleinen Lächeln.
"Und davon abgesehen: Du hast Recht, du bist eine Jedi. Daneben bist du aber auch...eine Person. Ich glaube, es ist durchaus normal, wenn man sich dann doch vom Kampf mitreißen lässt. Wahrscheinlich stehen nur Heilige über derartigen Gefühlen, und wenn das von einem Chiss kommt, muss es ja wohl etwas heißen...Verzeih dir selbst."

Dann wurde ihm klar, wie er da mit wem redete.
"Also...nur so als gut gemeinten Rat! Nichts weiter", versicherte er ihr. Von den beiden war er der Padawan und nicht sie! Er hatte sich vorhin schon über seine Meisterin hinweggesetzt, das sollte doch eigentlich genügen fürs erste!!!

Auf seine Frage hin meinte Tenia, sie hätte Clove die Wahrheit erzählt, und ihre Rechtfertigung kam wieder etwas schärfer heraus.
"Ich wollte gar nicht erklären, dass du das hättest absprechen müssen. Wenn du Clove vertraust, dann ist das völlig in Ordnung", meinte Akani etwas verblüfft.

Schließlich traten die beiden in die Medistation, wo Clove sich auf der Liege eingerollt hatte.
Akani entschied sich abermals für den Lotossitz auf dem Boden und konzentrierte sich dann auf die Anweisungen seiner Meisterin.


"Ziel für jetzt ist es, eine mentale Mauer zu bauen um es anderen zu erschweren, in den Geist einzudringen. Machtanwender haben die Möglichkeit, sich Zugang zu Gedanken und Erinnerungen zu verschaffen. Sie haben sogar die Möglichkeit, ihren Willen aufzuzwingen. Um das zu verhindern ist e wichtig zu lernen, sich gegen diese Angriffe zu schützen. Ich habe es Clove bereits geklärt und dir Akani auch schon angedeutet. Ich möchte, dass Ihr beide versucht, euren Geist zu schützen. Dafür ist es zuerst nötig, in euch zu spüren, euch eurer selbst bewusst zu werden. Eurer Gedanken, eurer Gefühle. Danach ist es notwendig all das zu schützen. Indem ihr eine Mauer, einen Burggraben, oder was auch immer baut."
Tenia merkte an Akani gewandt auch noch an, dass diese Technik eine Ähnlichkeit mit der Verschleierung besaß, aber deutlich defensiver war. Dann meinte sie, die beiden sollten ihr Bescheid geben, wenn sie bereit waren.

Der Chiss schloss die Augen und konzentrierte sich. Dann überlegte er, wie er seine Verteidigung aufbauen wollte. Zunächst stellte er sich einen leeren Raum vor, in dem er vor sich hin schwebte. Dann versuchte er es mit Tenias Anregungen. Er befand sich in einem hohen Turm, welcher im Hof einer Burg stand. Gewaltige Mauern umschlossen ihn, und diese waren nochmals von einem tiefen Graben umgeben.


Im nächsten Moment schüttelte er jedoch innerlich seinen Kopf. Das ganze war zu...aufwendig. Zu uneffektiv. Er verschwendete viel zu viel Konzentration darauf, uneinnehmbare Festungen zu bauen. Tenia würde gleich entweder Clove oder ihn angreifen, und in letzterem Fall brauchte sie lediglich eine winzige Schwachstelle zu finden, und schon war sie drin.
Er gab das Gedankenkonstrukt auf und überlegte erneut. Sein zweiter Versuch war das Innere eines Tresors, sein dritter eine einsame Insel in einem endlosen Meer, doch beides verwarf er. Dann schlich sich eine weitere Idee in seinen Verstand.


Das könnte sogar klappen...Aber...hm. Also das möchte ich Tenia dann doch nicht antun...außerdem kann ich nicht jede meiner Verteidigungen an einen bestimmten Gegner anpassen; wenn dieses Viech kommt, dann habe ich ja keine Ahnung, womit ich es am geschicktesten abwehren kann...

Nun, er würde den Gedanken für die Trainingseinheit mit Tenia im Hinterkopf behalten, falls er beim ersten Versuch versagte, doch für jetzt entschied er, dass eine schlichte Abwehr in diesem Fall hoffentlich besser sein würde als großartige kanonenbewehrte Mauern mit Stacheldraht.
Er stellte sich deshalb einfach einen Schild um sich herum vor, eine Kugel, um minimale Ober- und damit Angriffsfläche zu bieten. Eine kristalline Kuppel bildete sich um ihn, vollkommen glatt, um Attacken keinen Halt zu bieten, und als er sich immer weiter in die bloße Aufgabe versenkte, den Schild zu festigen, meinte er, ein Knistern und Knacken zu hören, als ob der Kristall immer mehr erhärtete.

Dann gelang es ihm am Rande seines Geistes, seinem realen Körper ein Nicken zu befehlen, damit Tenia wusste, dass er soweit war.



Polith-System - Thyferra - Dschungel - Yacht "Eulysia" - Clove, Tenia und Akani in der Medistation; Michael und Steven
 
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