Simone Camille Favreau
Madame de Fer
[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | Hauptstadt Tirahnn| Alte Strickerei | Speisesaal| Simone Favreau s Büro] Simone Camille Favreau, Jayantu Ryn Jaso "Jay", Diarmad
"Wieso kommst du mit diesem Anliegen ausgerechnet zu mir?" Simone saß entspannt in ihrem Sessel zurückgelehnt und hatte ein Tellerchen mit kleinen Gebäckstücken in der Hand. Ihr gegenüber saß Diarmad, der sich nach vorne gebeugt etwas in Rage geredet hatte und dessen weiße Mähne dabei in alle Richtungen abstand. Die ehemalige Politikerin hatte ihrem Exmann Jayantu als ihre Stellvertreterin vorgestellt und nach einigem - nutzlosen - Protest seinerseits, hatte er ihrer Anwesenheit bei dem Gespräch zugestimmt. Die junge Zeltronerin mußte wohl noch etwas in die Rolle hineinwachsen, die ihr Quentin hier offensichtlich zugedacht hatte - zumindest ließ das die Verwirrung vermuten, mit der sie auf die Bemerkung mit dem Teekränzchen reagiert hatte. Nun ja. Solange sie ihren Job machte und ihren alten Freund auf den Laufenden hielt - wovon Simone ausging - war das Mädchen hier im Moment genau am richtigen Ort.
Nach einem kurzen Austausch von Höflichkeiten war Diarmad recht schnell zur Sache gekommen und hatte um Verständnis für seine Position und um aktive Unterstützung geworben. "Wichtig ist es, miteinander im Gespräch zu bleiben, Simone. Wir dürfen den Dialog in dieser Situation jetzt nicht abreissen lassen...." In Gedanken seufzte die alte Frau enttäuscht: Diarmad war immer noch der gleiche verblendete Idealist, wie schon vor einem halben Jahrhundert. Nur war er damals noch blond gewesen und seine Träumereien charmant und ungefährlich. "Diarmad..." antwortete sie geduldig und ließ sich von dem etwas unbeherrschten Gebahren ihres einstigen Weggefährten nicht aus der Ruhe bringen, "...wie du weißt, mische ich mich schon seit langer Zeit nicht mehr in die Politik ein..." , sie vertraute Diarmad, dass er nur das Beste im Sinn hatte und mit den edelsten Absichten zu ihr kam - leider lag er mit seinen Überzeugungen auf dramatische Weise falsch, "Ich hatte nicht vor, damit wieder anzufangen. Es wundert mich jedoch, dass Du noch so aktiv bist. Glaubst Du wirklich, dass unsere Generation noch etwas verändern kann?"
Simone trank ein Schlückchen Tee zu den recht trockenen Keksen, die zwar mit Jhen-Honig gesüßt waren, aber sonst ziemlich staubig schmeckten. Ihre grauen Augen ruhten abwartend auf ihrem Gegenüber, der sich aber in keinster Weise von ihrem Einwand stören ließ und beschwörend fortfuhr: "Simone, wie du weißt, gibt es eine latente Abneigung im Volk gegen unsere neue Regierung, die in den letzten Monaten leider viel zu oft in sehr unvernünftiger Weise eskaliert ist. Denke nur an dieses fürchterliche Verbrechen, gestern Nacht. Gewalt kann nicht - darf nicht - die Lösung für uns sein. Man sagt, es habe mehrere Tote gegeben..." Diarmad schüttelte betrübt den Kopf, fast hätte sie Mitleid mit ihm gehabt - vielleicht sollte sie ihn auch bewundern, dafür, wie er unbeirrbar an seinem moralischen Kompass festhielt. "Wir brauchen jetzt, denke ich, Vernunft und Toleranz füreinander. Und nicht das Ausufern der verständlichen Emotionen. Bitte, Simone, nutze deinen Einfluß und verhindere weiteres Blutvergießen - wenigstens von unserer Seite."
Diarmads klare blaue Augen waren mit einer Intensität und Eindringlichkeit auf sie gerichtet, die sie nur zu gut kannte und sie hoffte inständig, dass der Mann, mit dem sie einmal verheiratet gewesen war, nicht in einer Weise mit den neuen Machthabern verstrickt war, die er später bereuen würde. Langsam und bedacht setzte die alte Frau ihren Teller wieder auf dem Tisch ab und legte die Hand an Stirn und Schläfe als sei sie erschöpft: "Ich habe von diesen Vorfällen gehört, mein Schatz. Aber sicher sind das nur vereinzelte Vorkommnisse. Leider habe ich hier mit der Versorgung der vielen Hungernden und Obdachlosen so viel zu tun, dass ich kaum mitbekomme, was außerhalb dieser Mauern geschieht. Aber ich werde über deine Bitte nachdenken und tun, was in meiner Macht steht, um die Situation auf Tirahnn zu verbessern." bei den letzten Worten hatte sie ihre Hand wieder auf die Lehne des Sessels gelegt und Diarmad ein sehr zuversichtliches Lächeln geschenkt. "Ich verstehe deinen Wunsch, weitere gewalttätige Konfrontationen zuverhindern, auch ich sähe es lieber, wenn es auf Tirahnn kein derartiges Blutvergießen gäbe. Also kann ich dir versichern, dass mir - genau wie dir - daran gelegen ist, diesen derzeitigen Zustand baldmöglichst zu beenden. Bedauerlicherweise ist mein Einfluß begrenzt. Das könnte sich allerdings ändern, wenn uns hier mehr Ressourcen zur Verfügung stehen würden." Wenn Diarmad wüßte, dass sie hier tatsächlich alles tat, um den Besatzern das Leben auf Tirahnn schwer zu machen, wäre er entsetzt gewesen. Aber im Moment glaubte er sie auf seiner Seite und Simone würde nichts tun, um ihn daran zweifeln zu lassen. Wenn er sie darüber hinaus noch unterstützte - in dem Glauben, seiner eigenen Sache damit zu dienen - wäre das ein unerwartet erfolgreicher Nachmittag gewesen.
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"Wieso kommst du mit diesem Anliegen ausgerechnet zu mir?" Simone saß entspannt in ihrem Sessel zurückgelehnt und hatte ein Tellerchen mit kleinen Gebäckstücken in der Hand. Ihr gegenüber saß Diarmad, der sich nach vorne gebeugt etwas in Rage geredet hatte und dessen weiße Mähne dabei in alle Richtungen abstand. Die ehemalige Politikerin hatte ihrem Exmann Jayantu als ihre Stellvertreterin vorgestellt und nach einigem - nutzlosen - Protest seinerseits, hatte er ihrer Anwesenheit bei dem Gespräch zugestimmt. Die junge Zeltronerin mußte wohl noch etwas in die Rolle hineinwachsen, die ihr Quentin hier offensichtlich zugedacht hatte - zumindest ließ das die Verwirrung vermuten, mit der sie auf die Bemerkung mit dem Teekränzchen reagiert hatte. Nun ja. Solange sie ihren Job machte und ihren alten Freund auf den Laufenden hielt - wovon Simone ausging - war das Mädchen hier im Moment genau am richtigen Ort.
Nach einem kurzen Austausch von Höflichkeiten war Diarmad recht schnell zur Sache gekommen und hatte um Verständnis für seine Position und um aktive Unterstützung geworben. "Wichtig ist es, miteinander im Gespräch zu bleiben, Simone. Wir dürfen den Dialog in dieser Situation jetzt nicht abreissen lassen...." In Gedanken seufzte die alte Frau enttäuscht: Diarmad war immer noch der gleiche verblendete Idealist, wie schon vor einem halben Jahrhundert. Nur war er damals noch blond gewesen und seine Träumereien charmant und ungefährlich. "Diarmad..." antwortete sie geduldig und ließ sich von dem etwas unbeherrschten Gebahren ihres einstigen Weggefährten nicht aus der Ruhe bringen, "...wie du weißt, mische ich mich schon seit langer Zeit nicht mehr in die Politik ein..." , sie vertraute Diarmad, dass er nur das Beste im Sinn hatte und mit den edelsten Absichten zu ihr kam - leider lag er mit seinen Überzeugungen auf dramatische Weise falsch, "Ich hatte nicht vor, damit wieder anzufangen. Es wundert mich jedoch, dass Du noch so aktiv bist. Glaubst Du wirklich, dass unsere Generation noch etwas verändern kann?"
Simone trank ein Schlückchen Tee zu den recht trockenen Keksen, die zwar mit Jhen-Honig gesüßt waren, aber sonst ziemlich staubig schmeckten. Ihre grauen Augen ruhten abwartend auf ihrem Gegenüber, der sich aber in keinster Weise von ihrem Einwand stören ließ und beschwörend fortfuhr: "Simone, wie du weißt, gibt es eine latente Abneigung im Volk gegen unsere neue Regierung, die in den letzten Monaten leider viel zu oft in sehr unvernünftiger Weise eskaliert ist. Denke nur an dieses fürchterliche Verbrechen, gestern Nacht. Gewalt kann nicht - darf nicht - die Lösung für uns sein. Man sagt, es habe mehrere Tote gegeben..." Diarmad schüttelte betrübt den Kopf, fast hätte sie Mitleid mit ihm gehabt - vielleicht sollte sie ihn auch bewundern, dafür, wie er unbeirrbar an seinem moralischen Kompass festhielt. "Wir brauchen jetzt, denke ich, Vernunft und Toleranz füreinander. Und nicht das Ausufern der verständlichen Emotionen. Bitte, Simone, nutze deinen Einfluß und verhindere weiteres Blutvergießen - wenigstens von unserer Seite."
Diarmads klare blaue Augen waren mit einer Intensität und Eindringlichkeit auf sie gerichtet, die sie nur zu gut kannte und sie hoffte inständig, dass der Mann, mit dem sie einmal verheiratet gewesen war, nicht in einer Weise mit den neuen Machthabern verstrickt war, die er später bereuen würde. Langsam und bedacht setzte die alte Frau ihren Teller wieder auf dem Tisch ab und legte die Hand an Stirn und Schläfe als sei sie erschöpft: "Ich habe von diesen Vorfällen gehört, mein Schatz. Aber sicher sind das nur vereinzelte Vorkommnisse. Leider habe ich hier mit der Versorgung der vielen Hungernden und Obdachlosen so viel zu tun, dass ich kaum mitbekomme, was außerhalb dieser Mauern geschieht. Aber ich werde über deine Bitte nachdenken und tun, was in meiner Macht steht, um die Situation auf Tirahnn zu verbessern." bei den letzten Worten hatte sie ihre Hand wieder auf die Lehne des Sessels gelegt und Diarmad ein sehr zuversichtliches Lächeln geschenkt. "Ich verstehe deinen Wunsch, weitere gewalttätige Konfrontationen zuverhindern, auch ich sähe es lieber, wenn es auf Tirahnn kein derartiges Blutvergießen gäbe. Also kann ich dir versichern, dass mir - genau wie dir - daran gelegen ist, diesen derzeitigen Zustand baldmöglichst zu beenden. Bedauerlicherweise ist mein Einfluß begrenzt. Das könnte sich allerdings ändern, wenn uns hier mehr Ressourcen zur Verfügung stehen würden." Wenn Diarmad wüßte, dass sie hier tatsächlich alles tat, um den Besatzern das Leben auf Tirahnn schwer zu machen, wäre er entsetzt gewesen. Aber im Moment glaubte er sie auf seiner Seite und Simone würde nichts tun, um ihn daran zweifeln zu lassen. Wenn er sie darüber hinaus noch unterstützte - in dem Glauben, seiner eigenen Sache damit zu dienen - wäre das ein unerwartet erfolgreicher Nachmittag gewesen.
[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | Hauptstadt Tirahnn| Alte Strickerei | Speisesaal| Simone Favreau s Büro] Simone Camille Favreau, Jayantu Ryn Jaso "Jay", Diarmad