Truuine

[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Moraband | Praxeum | Büro des Legaten der inneren Sicherheit] Matthew, Di Guhta


Mit einem vernehmlichen Klackern krachte das Pad auf den hölzernen Schreibtisch. Matthew ließ mit geschlossenen Augen den Kopf kreisen und seufzte genervt.

„Ich bin den ganzen Vormittag eingebunden, wie Sie wissen. Sie werden sich allein darum kümmern müssen. Am Nachmittag kann ich zu ihnen stoßen, aber Sie wissen was tun.“

Er richtete seinen Blick auf den Aqualish der auf der anderen Seite des Schreibtisches saß und ebenso genervt dreinblickte wie Matthew. Der Präfekt nickte ihm zu.

„Nichts womit ich bisher zu tun hatte, jedoch sind Razzien eigentlich immer gleich egal bei wem man sie durchführt.“

Matthew konnte sehen, dass auf den Kybernetischen Augen des Präfekten bereits Informationen von seinem Com und dem Holonet liefen. Anscheinend hatte der Nichtmensch bereits angefangen sich um die Organisation der Polizei und der neuen Sicherheitskräfte zu kümmern. Während ein Großteil der Polizeikräfte mit den anhaltenden Protesten eingebunden waren würde die neue Sicherheitsbehörde rebellische Gruppen im Schlammdistrikt von Abyston hochnehmen.

„Wir werden Ihren Vorschlag umsetzten Präfekt. Teilen sie jeder Einheit ein paar Polizisten als Weisungsbefugte zu. Wir wollen schließlich nicht, dass die Milizen die Aufstände zusätzlich anheizen.“

Die letzten Tage war die Lage in Abyston unangenehm geworden. Die abgesetzte Regierung hatte nichts zur Beruhigung der Lage getan, sondern die Stimmung bis zum letzten Moment weiter aufgeheizt. Mit der schlecht besetzten Regierung die Matthew nun hatte wurden die Propaganda Kampagnen natürlich umgekehrt. Das neue Ministerium für innere Sicherheit hatte kräftig die Werbetrommel geschlagen und in Abyston, hauptsächlich jedoch in Osicia Männer und Frauen für die neu gegründeten Sicherheitskräfte von Truuine rekrutiert.

„Vielen Dank, Legat. Ich mache mir jedoch weniger Sorgen wegen der neuen Einheiten. Für den heutigen Einsatz haben wir die richtigen Leute ausgewählt.“

Natürlich machte der Aqualish sich Gedanken, Matthew spürte es, dennoch hatte er Recht. Die neu gegründeten Sicherheitskräfte waren nach den wenigen Tagen noch gar nicht einsatzbereit. Die Einheiten, die heute der Polizei von Abyston zur Seite stehen würden, waren aus den Ausbildern und Erfahrenen Männern, die der Truppe beigetreten waren, gebildet worden. Die meisten von Ihnen waren einmal selbst Polizisten. Oder sie waren aus den Reihen der militärischen Reservisten rekrutiert worden. Das einzige, was Kopfschmerzen bereiten könnte wäre, dass auch diese Männer und Frauen dem anerzogenen Spezieskonflikt unterlagen. Jedoch hatte Matthew schon ganz zu Beginn veranlasst, dass die einzelnen Einheiten bei der Sicherheit nie mehrheitlich mit Männern aus einer Spezies gebildet werden durften.

„Dann machen wir uns besser auf den Weg, Präfekt.“

Matthew und Di Guhta verließen das Büro und begaben sich zum Landefeld von Moraband. Ein Interkontinentalshuttle wartete bereits auf Sie also stiegen sie ein.

Während des Fluges redeten Sie nicht. Di Guhta stimmte sich mit seinem Nachfolger der Abystoner Polizei ab, während Matthew den neusten Bericht über die Demonstrationen und Unruhen in Abyston ansah. Viele Demonstrierten gegen die Festnahmen der alten Regierung und immer wieder kam es zu Handgreiflichkeiten. Der Streit um die Fischerkriege, für den Moment unter den aktuellen Ereignissen verschüttet brodelte weiter. Die Ausbauten der Fabrik waren wegen der ständigen Übergriffe stillgelegt worden, wer dort keine Arbeit gefunden hatte trat entweder den Sicherheitskräften bei oder Demonstrierte, weil er im Herbst keine Anstellung zu finden glaubte. Die meisten Demonstrierten.

In Abyston angekommen trennten sich die Wegen des Legaten und des Präfekten. Während Di Guhta sich zu seiner alten Arbeitsstätte begab machte Matthew sich auf den Weg zur Garnison.

Während sich die Stadt im Ausnahmezustand befand war die Garnison eine ruhige Insel im Sturm. Die Wachposten waren verstärkt worden, nun standen 8 Männer, Gewehr bei Fuß vor dem Eingang, jedoch machten sie einen gelangweilten Eindruck. Man Begehrte zwar gegen die Polizei und die Stadtregierung auf, mit dem Imperium wollte sich jedoch niemand Anlegen. Und genau da lag das Problem die Bevölkerung hatte noch nicht verstanden, dass das Imperium die neue Regierung war.



[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Abyston | im Gleiter nahe der Garnison | Anflug aufs Landefeld] Matthew
 
Zuletzt bearbeitet:
[ Truuine-System | Truuine | Oscia | Truuines Fruchtkorb ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada, Ridley Solaris

Noch bevor Aren das Gespräch die Hauptstädte Yaga-Minors und Truuine betreffend vorführen konnte, griff sein Partner in sein Sakko und zauberte eine goldene Schatulle daraus hervor, gefüllt mit Zigaretten. So, als würde er den lieben langen Tag nichts anderes machen, entzündete er diese und tat eine Zug. Den beiden anderen Verwaltern bot er selbstverständlich ebenfalls eine Zigarette an, doch Aren lehnte mit einer kurzen Handgeste ab. Zigarren waren das eine, doch Zigaretten konnte Aren kaum etwas abgewinne, auch wenn es natürlich schon einen gewissen Stil hatte, wie Agustin die seine rauchte. Hier blieb er aber trotzdem seinem Prinzip des Nichtrauchens treu. Truuines Gouverneur hingegen nahm dankend eine an. Zwar nicht ganz so meisterlich wie Agustin, aber doch auch stilvoll zündete er seine Zigarette ebenfalls an. Kurz räusperte ihr Gastgeber sich nach dem ersten Zug, was sich aber schnell legte. Dann ging er weiter auf die Pläne seiner neuen Hauptstadt ein. Er nannte einen Punkt, welchen Agustin bei der Errichtung Dubrillion Hearts wohl weniger hatte beachten müssen, nämlich, sich nicht mit der Wahl einer der bereits vorhandenen, großen Städte auf eine Seite einer Konfliktpartei zu schlagen.

,,Da haben Sie natürlich Recht. Sich in all zu große Abhängigkeit zu begeben und das noch am Start seiner Karriere ist nie eine gute Idee und sei es nur durch die Wahl eines Regierungssitzes."

Dann folgte ihr Schwenk hin zu dem Ehrenkreuz von Borosk und dem damit verbundenen Thema der inneren Sicherheit. Den Ball, welcher Aren Agustin zugespielt hatte, verstand dieser sofort und nahm ihn auf der Stelle an, ohne, dass eine große Pause entstand. Einen Partner zu haben, welcher im Grunde so ähnlich tickte wie man selbst, sodass man ohne Worte, ja sogar ohne große Gestik miteinander ,,kommunizieren" konnte, war schon viel wert. Gerade bei einem Gespräch wie diesem würde ein solch reibungsloses Zusammenspiel ihre Chancen auf Erfolg gewaltig erhöhen. Einen Verbündeten zu finden, mit welchem das so hervorragend funktionierte und welchem man noch dazu sein Vertrauen schenkte und all das in der Imperialen Verwaltung war schon ein Glücksgriff, welcher sich nur in äußerst seltenen Fällen ereignete.
Agustin griff den Faden auf und lenkte das ganze bereits in eine Richtung, die das Geschäftliche zumindest vorbereitete, indem er die aktuelle Zeit mit ihren inneren Unruhen ansprach und wie wichtig es war, bei der Sicherheitspolitik nicht nur offensichtliche Dinge wie Ausrüstung zu bedenken, sondern auch tiefer gehende Maßnahmen zu treffen, eher emotionaler Art, wenn man so wollte. Aren nickte zustimmend, während er einen Schluck von seinem Bier trank.
Dann ergriff ihr Gastgeber das Wort, welcher wohl Arens Idee des Ehrenkreuzes ,,stibitzen" wollte, wie er sich ausdrückte. Aren lächelte und neigte leicht den Kopf, eine Geste mit der er zeigen wollte, dass ihn dieses Lob an seinem Gedankengang durchaus geehrt stimmte.

,,Eine wunderbare Idee und das sage ich nicht nur, weil ich sie ebenfalls hatte."

, kurz lachte Aren dezent auf, sodass nicht der Gedanke aufkam, er hätte den letzten Teil des Satzes aus Arroganz oder Egozentrik angefügt, sondern eben nur als kleines Amüsement.
Gouverneur Solaris führte seine Überlegungen und Erfahrungen noch weiter aus, dass es bereits Gefallene gegeben hatte und er mit der Verleihung solcher Orden die darauf folgenden Trauerfeiern in Zukunft etwas aufpolieren wollte, gelangte man so doch an das Herz der Bevölkerung.
Aren konnte solche Schritte nur äußerst gut nachvollziehen. Solche Orden waren gerade dazu geeignet, Personen dazu anzuspornen, sich für die Imperiale Sache einzusetzen und der Bevölkerung Leute zu geben, die als Vorbilder jeglicher Art dienen konnten. Manch einer unterschätzte dieses Stück Metall, das Ehrenkreuz von Borosk war auf den ersten Blick ja auch nicht mehr als das. Und doch verbarg sich dahinter ein viel größerer Wert, den jeder mit einem Hauch Fantasie sehen würde, sehen musste und darüber dann vergaß, dass es eben eigentlich nur ein Stück Metall war.
Der Arkanier fuhr mit einer genaueren Beschreibung der Lage fort, bei welcher Aren aufmerksam die Hände auf dem Tisch verschränkte. Ein Konflikt zwischen den beiden, den Planeten dominierenden Spezies, welcher aufgrund einer örtlichen Gegebenheit aber immer zu einem Zeitpunkt besonders hervortrat, sodass man sich zumindest vorbereiten konnten. Die Ideen des Gouverneurs, wie dieser Konflikt zu beseitigen sei, lang- und kurzfristig, hörte sich äußerst interessant an. Die morgige Demonstrationen richtete sich dabei wohl gegen eine der beiden Parteien.
Gerade, als Aren etwas erwidern wollte, schwangen die Küchentüren auf und der Kellner, beladen mit ihren Gerichten, kehrte zurück. Vor jedem der drei Verwalter befand sich nun innerhalb kürzester Zeit ein nicht nur ungemein lecker duftendes, sondern auch sehr appetitlich anzuschauenden Gericht. Kurz ließ Aren seinen Blick über die Teller der anderen beiden Männer schweifen, bevor er sich seiner eigenen Wahl zu wand. Der Teller wurde von dem großen, leicht gelblich schimmernden Filetstück des Firaxanischen Hais dominiert, welcher auf einem Bett aus verschiedensten, für Aren nur schwer zuzuordnenden, Gemüsesorten sowie einigen klein geschnittenen Kartoffeln ruhte. Eine dunkle, ebenfalls gelbe Soße hatte sich über den Fisch wie die Beilagen ergossen. Das Wasser lief Aren im Munde zusammen, während ihm die verschiedenen Gerüche in die Nase stiegen. Der Gouverneur eröffnete das Mahl.

,,Einen guten Appetit, wünsche ich."

, sagte Aren noch, bevor er sich den ersten Bissen genehmigte. Der Geruch sowie das Aussehen hatten nicht zu viel versprochen. Erst nach einigen Gabeln, welche er sich trotz des Geschmacks nicht überhastet gegönnt hatte, drückte er seine Zufriedenheit auch in Worten aus.

,,Wirklich ausgezeichnet. Ich habe zwar schon einmal Firaxanischen Hai gegessen, doch übertrifft dieses Gericht meine Erinnerungen um ein Vielfaches."

Kurz kehrte eine appetitliche Stille ein, welche lediglich von der Musik im Hintergrund begleitet wurde. Erst, nachdem der erste Hunger und Appetit gestillt worden war, richtete Aren wieder das Wort an Gouverneur Solaris.

,,Sie scheinen die Lage auf Truuine ja gut zu überblicken und bereits gute und sinnvolle Ideen für die zukünftige Arbeit an und mit der problematischen Lage hier gefunden zu haben. Für einen frisch ernannten Gouverneur eine wirklich beachtliche Leistung, wenn sie mir das Lob gestatten. Doch eine Sache interessiert mich besonders; es hörte sich gerade so an und klang ja vorher auch schonmal durch, dass sich diese … traditionellen Unruhen auf Truuine, wenn man sie so bezeichnen möchte, nicht nur die Bevölkerung, sondern auch bereits die Regierung durchdrungen haben. Ganz ohne Zweifel stellt einen jungen Gouverneur so etwas vor ganz besondere Probleme, wenn die eigene Regierung ganz persönlich in diese Angelegenheiten involviert ist, sie sogar vielleicht noch wegen einer nicht gemeinsamen Linie verstärkt. Ich möchte auf keinen Fall zu aufdringlich sein, aber liege ich richtig in der Annahme, dass diese Problematik tiefer in der Regierung verankert ist oder war, als es gut wäre?"

Die Frage war nun doch deutlich direkter, als es bisher Arens Vorgehen gewesen war. Vielleicht brachte er mit dieser Direktheit den Gouverneur ein wenig aus der Fassung, was nicht unbedingt schlecht wäre, sondern anhand seiner Reaktion dann einiges offenbaren konnte. Außerdem hatte sich das Geschäftliche ohnehin ja schon angebahnt. Aren war dem Small Talk definitiv nicht abgeneigt, doch verstand er sich auch darauf, das Geschäftliche klar anzusprechen und er hatte nicht vor, nun, wo es schon einmal zu diesem Thema gekommen war, den Ball wieder abflauen zu lassen. Außerdem waren sie ja hier, um dem Gouverneur ein wenig unter die Arme zu greifen, gerade auch in diesem Thema. Also wäre es definitiv nicht verkehrt, so weit wie möglich und so klar wie möglich die Lage einsehen zu können. Sie alle waren imperiale Verwalter, sie alle hatten ähnliches durchlebt, nur um den heißen Brei herum zu reden und darauf zu hoffen, dass irgendwann mal irgendwas zwischen den Zeilen zum Vorschein kam, war also nicht unbedingt nötig.

[ Truuine-System | Truuine | Oscia | Truuines Fruchtkorb ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada, Ridley Solaris


 
Truuine - Osicia - Truuines Fruchtkorb - Agustin Prada, Aren Vayliuar, Governoe Ridley Solaris

Die ungemein detaillierten und selbstbewussten Ausführungen des frischgebackenen Statthalters von Truuine zeugten von einem breiten Katalog an Ideen, stichfesten Konzepten und Strategien, die sich der junge Verwalter vor seinem Amtsantritt oder gar innerhalb der kurzen Zeitspanne seit diesem überlegt hatte. Der Schlächter von Dubrillion war beileibe kein Mann, der sich mal eben einfach beeindrucken ließ, doch der Auftritt seines Kollegen wusste ihm durchaus zu gefallen. Die Strategie, die er mit den beiden nichtmenschlichen Konfliktparteien auf seiner Welt fuhr, war ebenso gewagt wie brillant. Nicht wenige Verwalter hätten den vermeintlich leichteren Weg gewählt und nach einer kurzen Phase des Abwägens eine der beiden Parteien unterstützt, um die andere mehr oder weniger gewaltsam aus dem geopolitischen Geschehen zu drängen. Doch Solaris hatte vor, sich auf keine der beiden Seiten zu schlagen und innerhalb eines fragilen Drahtseilakts mit den Sympathien beider Parteien zu spielen und die altbewährte Taktik des Teilen und Herrschen mit einer pikanten und spannenden Note zu versehen. Es war ein riskantes Spiel, doch klang aus der Sicht des Bastioners eben gerade deshalb so reizvoll. Interessiert lehnte er sich ein Stück weit zurück und ließ sich in eine entspannte Haltung gleiten, um das fortlaufende Gespräch zwischen Aren und Solaris zu verfolgen. Nach seinem eigenen Einwurf, der das Gespräch schließlich endgültig weg vom politischen Smalltalk in die ernsthafte geschäftliche Richtung bewegen sollte, kündigte Solaris an, die Idee des Ehrenkreuzes von Borosk zu übernehmen. Für einen Moment ruhten die kalten Augen des Bastioners auf dem Governor, der tatsächlich sein Angebot angenommen und nach einer Zigarette gegriffen hatte. Solaris äscherte elegant ab und kommentierte seine Ausführungen in einer Art, die ihn kurz nachdenken ließen, während er sein Gegenüber musterte. In seiner gewohnt sympathischen Art kommentierte Aren zwischendurch die Ankündigung ihres Gastgebers mit einer humorvollen Bemerkung und lachte kurz auf. Auch Agustin zeigte ein knappes Lächeln, doch die Worte des Governors regten ihn zum Grübeln an. War es wirklich nur der Kampf, der gegen die Rebellen stattfand und der große Krieg, der sich um die Herzen der Bevölkerung drehte? Oder war es nicht viel mehr umgekehrt? Die strategische Kriegsführung war ein so umfassendes und beanspruchendes Thema und dennoch mochte Solaris ein Stück weit recht haben. Denn wozu der Krieg, wenn nicht die Herzen der Bevölkerung zu gewinnen und diese letztlich zu kontrollieren? Agustin bevorzugte eigentlich die Methode der eisernen Faust und der Einschüchterung, doch einige seiner vergangenen Maßnahmen hatten dennoch auf das Schüren von Sympathien innerhalb des Pöbels abgezielt, so zum Beispiel die zahlreichen großen Paraden und Ehrerbietungen aus Respekt für die Soldaten im Kampf. Ein Gegenbeispiel hierzu war die öffentliche Hinrichtung der Rebellen, die von Darth Zion aufgemischt wurden; eine Maßnahme, die einzig und allein zur Abschreckung und als Demonstration von Macht gedient hat.

Letztlich kam es wohl auf die Natur des Konflikts an, wie sich der Sector Adjutant dachte, während er an seiner zusehends abglimmenden Zigarette zog und diese schließlich ausdrückte. Und passend zu diesem Gedankengang ging
Solaris auf ein paar Details der politischen Lage auf Truuine ein. Kurz sah Agustin hinüber zu seinem Verbündeten, dem er knapp zunickte. Die Erläuterungen deckten sich weitestgehend mit ihren gemeinsamen Recherchen. Sowohl die Art des Konflikts, als auch die Herangehensweise, die ihr Gastgeber vorsah, klangen gleichermaßen interessant.

"Ihre geplante Vorgehensweise klingt vielversprechend, wie ich gestehen muss. Sie sprachen eben das zyklische Auf- und Ab der Konflikte zwischen besagten Parteien an. Und dieses beruht auf der saisonalen Knappheit an Ressourcen, in diesem Fall den Fischschwärmen, die als Nahrungsquelle und Handelgüter dienen und das vermutlich seit Jahrhunderten und Jahrtausenden. Ich kann mir nur allzu gut vorstellen, dass es sich beim Volk Truuines um verschiedene ungemein traditionsbehaftete Bevölkerungsgruppen handelt und verstehe nun umso besser, worauf Sie vorhin abgezielt haben, als sie von der Zerschlagung dieses Geschirrs gesprochen haben. Ihr Volk muss in das Hier und Jetzt befördert werden; Truuine ist nicht mehr irgendeine Welt mit ein paar Fischern, sondern imperiales Territorium und dies dazu in einer mit Verlaub kritischen Region der Galaxie, die durch die Folgen diplomatischer 'Missgeschicke' bedroht ist."

Er machte kurz Pause, ehe er zum nächsten Punkt überging. Seine Blicke wechselten dabei zwischen Aren und Solaris. Die Strategie von letzterem zielte langfristig darauf ab, die wirtschaftliche und existenzielle Abhängigkeit seines Volkes von den wandernden Fischschwärmen zu beenden. Es war die beste Lösung, um den Konflikt zu bereinigen, denn wenn Agustins eines wusste, dann Folgendes: Erfolg vereinte, Misserfolg und Strapazen spalteten. Die gewaltigen Vorräte an Kolto bargen ein gewaltiges wirtschaftliches Potential, welches nur darauf wartete, ausgeschöpft zu werden. Doch der Bastioner wartete noch ab, das Kolto zur Sprache zu bringen. Stattdessen war er dabei, wieder seine glasklare Stimme zu erheben, doch dann schwangen schon die Türen der Küche zum Speisesaal auf, durch die der Kellner alleine mit drei Tellern hervortrat und ihnen ihre bestellten Speisen servierte. Normalerweise war es Agustin gewohnt, dass in solchen Momenten ein regelrechtes Heer an Bediensteten hereinstürmte, um alles so dramatisch und extravagant wie möglich zu Tisch zu bringen. Dies hier war eine willkommene Abwechslung hierzu, die der bequemen und entspannten Atmosphäre zu Tisch nur wohltat. Recht interessiert blickte Agustin für einen kurzen Augenblick auf die Teller der anderen und konnte sich auch dann nicht mit den Gedanken dieser Meeresfrüchte anfreunden. Doch das, was vor ihm lag, gefiel ihm ganz und gar. Der würzig-saftige Geruch des Kommerken-Steaks und der Sauce ging keineswegs unter zwischen dem Haifilet und den Tintenfischen. Mit einem gesunden Appetit wünschte auch er einen gesunden Appetit in die Runde und begann zu essen. Die herausragende Qualität des Fleisches überraschte ihn sofort; es war saftig, weich und geschmacklich exzellent, mitsamt aller Beilagen. Langsam und mit allen erdenklichen Manieren speiste der Verwalter gemeinsam mit seinen beiden Kollegen, wobei der Genuss scheinbar so intensiv war, dass ihr Gespräch während des Mahls pausierte. Mit einem guten Appetit bis zum letzten Bissen beendete er schließlich das Essen und wartete auf die beiden anderen. Es war nicht verwunderlich, dass ein Mann seiner oder Arens Statur schneller aß als der eher schlang gebaute Arkanier. Schließlich griff Aren wieder den Gesprächsfaden auf und zwar an dem exakt selben Punkt, den Agustin vorhin auch noch im Sinn hatte, bevor sie durch den Kellner unterbrochen wurden. Er konnte nur bekräftigend nicken und die Worte seines Verbündeten ergänzen:


"Dass die Loyalitäten ihrer ehemaligen Legatin mehr auf Seiten dieser Konfliktparteien denn auf Seiten des Imperiums und damit unweigerlich auf Ihren Seiten liegen, ist in der Tat besorgniserregend. Nicht dass Sie mich falsch verstehen; sie trifft in dieser Hinsicht nicht einmal der Hauch von irgendeiner Schuld, schließlich sind dies die Resultate jahrelanger Versäumnissen ihrer Vorgänger. Doch Sie sind gut damit beraten, für Klarheit zu sorgen und umso mehr freut es mich, dass wir der morgigen Hinrichtung beiwohnen dürfen. Ich bin mir sicher, dass der morgige Tag den Beginn einer Ära der Stabilität und Ordnung darstellen wird. Ebenso wie unsere anstehende Kooperation, die wir mit Sicherheit zur Zufriedenheit aller Parteien verhandeln werden."

Eine Zigarette nach einem solch exzellenten Essen tat sonderlich gut, also bot er Solaris erneut eine solche an und nahm sich selbst eine, die er noch während seiner Ausführungen anzündete.

"Also, Governor Solaris."

Eröffnete er mit einem ruhigen und dennoch kalt anmutenden Lächeln und sah dabei auch kurz hinüber zu Aren.

"Sowohl Sector Adjutant Vayliuar, als auch meine Wenigkeit sind gewillt und auch durchaus im Stande, Ihnen bei ihrem Unterfangen unter die Arme zu greifen. Wir haben uns bereits ein paar Gedanken in dieser Hinsicht machen können, doch zunächst würde ich vorschlagen, dass Sie Ihre Sicht der Dinge im Bezug darauf erläutern, woran es Ihnen, Ihrer Verwaltung und Truuine noch zu diesem Zeitpunkt ermangelt, um Ihre ambitionierten Vorhaben umzusetzen. Sie können vollkommen ehrlich zu uns sprechen. Wir sind schließlich keine Sector Adjutanten des Manaan-Sektors, die hier eine Inspektion durchführen und krampfhaft nach allen möglichen Fehlern und Mangeln suchen. Glauben Sie mir, ich weiß, wovon ich hierbei spreche."

Kurz schmunzelte Agustin beim Gedanken an seine Jahre als Gouverneur Dubrillions und die Inspektionen durch seinen Vorgänger Shartov. Auch sein Freund Aren wusste mit Sicherheit, was er meinte, auch wenn seine Laufbahn als Gouverneur bedeutend kürzer ausgefallen ist. Nun war es aber in erster Linie in jedem Fall wichtig, für Ehrlichkeit und Transparenz zu sorgen, denn dann würde den aussichtsreichen Verhandlungen eigentlich endgültig nichts mehr im Wege stehen.

Truuine - Osicia - Truuines Fruchtkorb - Agustin Prada, Aren Vayliuar, Governoe Ridley Solaris
 
[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Osicia / Truuines Fruchtkorb ] Ridley, Agustin, und Aren

Erfreut stellte Ridley fest, wie angenehm sich die Stimmung am Tisch entwickelt hatte. Die beiden Sector Adjutanten wirkten aufgeschlossen und ein überaus misstrauisches Stochern mit Fragen hatte es bis jetzt nicht gegeben. Alles in allem lief die Angelegenheit so, wie man es sich nur wünschen konnte und Ridley hoffte inständig, dass nicht in letzter Sekunde doch noch ein Malheur passieren würde.

In seiner inzwischen gewohnt freundlichen Weise lobte Vayliuar Ridleys Entscheidung sich auf keine Seite zu schlagen. Grade zu Beginn der eigenen Karriere sei dies keine gute Idee. Kurz erwog Ridley zu versuchen eine schlaue Bemerkung hinterherzuschieben, jedoch fiel ihm just in diesem Moment nichts Erwidernswertes ein, was nicht bereits gesagt worden war. Statt als sein Image mit einem unbedachten Kommentar zu schwächen, lächelte er nur dankbar-höflich und das Gespräch wandte sich dem Borosker Ehrenkreuz zu. Ridley kündigte an auf Truuine ein ähnliches Konzept umzusetzen, was Vayliuar schelmisch als wunderbare Idee – und nicht nur weil er selbst sie gehabt hatte – bezeichnete. In seinen Ausdruck von Amüsiertheit stimmte Ridley ein und gab ein helles, kristallklares Lachen von sich.

Daraufhin wechselte erneut das Thema und Ridley erhielt die Gelegenheit den hiesigen Konflikt grob zu umreißen. Nun war es jedoch auch einmal wieder Zeit für Prada zu sprechen. In einer Wortfülle, zu der er sich in diesem Gespräch erst einmal hatte hinreißen lassen, lobte auch er Ridleys vorgehen und fasste den Konflikt noch einmal in eigenen Worten zusammen. Bestätigend nickte Ridley.

„Danke, dass Sie das so deutlich sagen, Sector Adjutant.“

, antwortete Ridley

„Nur weil es so einfacher sein mag, dürfen wir solch einer primitiven Kultur nicht erlauben die Neue Ordnung zu ignorieren. Die imperiale Gesetzgebung gilt für jeden Mann und jede Frau, jedes Kind und jedes Alien in diesem großartigen Reich. Wenn wir Derartiges in welch kleinem Rahmen auch immer tolerieren destabilisieren wir es und machen uns für Angriffe von außen verwundbar. An dieser Stelle noch einmal mein Kompliment, wie effektiv Sie diese Doktrin auf Dubrillion zurück in die Köpfe der Rebellen geholt haben, Sector Adjutant.“

Nun war es an der Zeit zu Essen. Der Kellner brachte die Speisen hinein und alle drei Verwalter kosteten. Wie auch beim letzten Mal schmeckten die eleganten, kleinen Bissen, die Ridley von seinem Gericht aß, ausgezeichnet und auch die anderen beiden zufrieden zu sein. Vayliuar ließ sich sogar zu einem äußerst positiven Kommentar hinreißen.

„Wenn ich den Koch, Mister Sasori, richtig verstehe, hat er den Großteil seiner Karriere damit verbracht Gerichte, wie den Firaxanischen Hai, zu perfektionieren. Das er damit so großen Erfolg erzielen kann freut mich ungemein, Sector Adjutant.“

, gab Ridley zurück und lächelte erfreut. Das Essen ging weiter und erst, als die Teller leer und die Bäuche gefüllt waren, flammte das Gespräch wieder auf. Auch diesmal war es Vayliuar, der es anfachte, und das mit einer Frage, die eindeutig signalisierte nun den Bereich des Smalltalks verlassen zu haben. Freundlich wie immer begann er mit einem Kompliment, doch dann stellte er eine äußerst spitze Frage, danach, wie tief Dissidententum in seiner Verwaltung verankert war. Hätte Prada an der Stelle nicht eingehakt und weiteres ergänzt, hätte Ridley wohl eine Pause nicht überspielen können. Glück gehabt. Prada stellte – überraschend gutmütig – klar, dass Ridley selbst bei diesem Umstand keine Schuld traf und es sich schon eher um die Versäumnisse seiner Vorgänger handelte. Plötzlich witterte Ridley doch eine Chance, die Frage für sich zum Positiven zu wenden.

„Tatsächlich muss ich sagen, dass meine Vorgänger an dieser Stelle kaum etwas versäumen konnten. So wie Truuine der erste Planet ist, von dem ich die Ehre habe, ihn zu verwalten, so bin ich Truuines erster Gouverneur. Dementsprechend, ist meine Verwaltung der Fremdkörper und die Idee sich jeden Herbst zu bekämpfen tief sowohl in der Bevölkerung als auch in meiner Verwaltung verankert.

, Ridley machte eine kurze Pause, nachdem er seine Position in dieser Hinsicht scheinbar noch aussichtsloser gemacht hatte, als Vayliuar gefragt hatte.

„Dennoch unterscheiden wir hierbei zwischen Ideologen und jenen, die einfach nur das Essen auf den Tellern der Bevölkerung sichern möchten. Mit letzteren können wir arbeiten, indem wir uns sowohl Propaganda als auch echten Erfolges bedienen. Wenn diesen Herbst der Konflikt unterbunden wird, aber dennoch niemand hungern muss, dann werden wir diese Leute für uns gewonnen haben.“

Noch einmal nahm Ridley einen Schluck Fruchtbier, um seine Kehle zu befeuchten.

„Ein anderes Thema sind die Ideologen. Sie werden auf den Respekt vor ihrer lächerlichen Tradition pochen, ohne an die weltlichen Konsequenzen zu denken. Sie müssen wir ausmerzen und ersetzen. Zum Glück hat der Verrat der Legatin von Abyston eine wunderbare Gelegenheit geboten diese Leute aus der Deckung zu treiben. Zu diesem Zeitpunkt haben wir einige Dutzend Dissidenten festgenommen und werden den Überlebenden morgen eine eindeutige Botschaft senden.“

, Ridleys Lippen verzogen sich zu einem genugtuenden Lächeln.

„Nun bleibt jedoch das Problem, wie wir die entstehenden Löcher stopfen können. Es gibt leider nur so viel gutes Personal, das wir befördern und in diese Positionen bringen können. Jedoch implementieren wir grade ein Programm, dass dieses Problem minimieren sollte. Wie auf jedem Planeten rekrutiert das Militär auch hier aus der Bevölkerung, doch ist auch hier nicht jeder für den Dienst an der Waffe geeignet, zum Beispiel durch körperliche Leiden. Aber, wer in meiner Verwaltung einen guten Job machen will, muss nicht zwangsläufig auch einen Leistungsmarsch von 12 Klicks in 120 Minuten absolvieren können. Und die absolvierten Persönlichkeitstests des Militärs geben uns trotzdem einen wunderbaren Einblick wer diese Leute sind und ob sie sich eignen. Aus diesem Pool rekrutieren wir zurzeit und werden – da bin ich mir sicher – in den nächsten Wochen eine hochmotivierte Mannschaft loyaler Verwaltungsangestellter in die Positionen von Dissidenten und Ideologen verpflanzt haben.“

Ridley lächelte breit. Zwar hatte er unterschlagen, dass dieses Konzept von Severide vorgeschlagen worden war, doch das war ja kein sonderlich relevantes Detail. Ebenfalls war der Sith nun in einer Position, wo auch er die guten Einfälle seines Teams als seine eigenen verkaufen konnte.

Der geschäftliche Teil war noch lange nicht vorüber und diesmal war es Prada, der eine Frage stellte. Für das bisherige Gespräch ungewöhnlich freundlich, bat er Ridley zu beschreiben, woran es auf Truuine fehlte und stellte dabei gleich klar, dass er mit den Sector Adjutanten offen sein konnte. Immerhin waren sie keine Inspektoren des Manaan Sektors, die Ridley aus den Antworten einen Strick drehen wollten. Die Geste war freundlich, doch Ridley würde sich nicht dazu hinreißen lassen dies wörtlich zu nehmen und den beiden sein Herz auszuschütten. Immerhin wollte er ihnen Investitionen aus den Rippen leiern und sie nicht sofort wieder verschrecken.

„Zunächst einmal, ich weiß zu schätzen, dass Sie zuerst danach Fragen was Sie für Truuine tun können, bevor wir uns der anderen Seite zuwenden.“

, Ridley lächelte verschmitzt. Elegant griff er in eine Seitentasche und zog einen kleinen Holoprojektor hervor, den er auf den Tisch stellte. Flackernd erschien eine kurze Präsentation, deren Folien er bereits im Vorfeld vorbereitet hatte.

„Truuines größtes Problem – und zugleich das Facettenreichste – ist seine geringe Bevölkerung. Wir haben nur vier Millionen imperiale Bürger auf dem Planeten, die kaum gegen die Milliarden auf anderen Planeten ankommen können. Dies ist einerseits gut, da wir so die Traditionalisten in Immigranten ertränken können, andererseits sind wir damit wirtschaftlich im Nachteil und in unserem Wachstumspotential beschränkt. Auf dem niedrigsten Level bemühen wir uns darum Zwangsarbeiter in Form von Sklaven nach Truuine zu holen. Kurzfristig sind das billige Arbeitskräfte, die sich in Gänze darauf fokussieren können, Energie in rapides Wirtschaftswachstum zu investieren. Langfristig habe ich gestern ein Programm auf den Weg gebracht, mit dem wir harte Arbeit belohnen, die entsprechenden Zwangsarbeiter weiterbilden, und mit ein wenig Zeit zu Bürgern dieses Planeten machen werden. Hier kommen Sie ins Spiel“

Ridley strahlte und machte eine Kunstpause

„Sector Adjutant Prada, von Ihrer Befriedung Dubrillions gibt es auf dem Planeten ja Kriegsgefangenenlager. Zwar bin ich mir sicher, dass Ihre Dissidenten und Terroristen dort auch arbeiten, jedoch dürfte das sich kaum kostendeckend gestalten und keinen nennenswerten Teil Ihrer Wirtschaft ausmachen. Darüber hinaus sind solche Leute dort gefährlich, wo ihre Heimat ist. In der Diaspora – noch dazu einer, die Ihnen Perspektiven bietet – dürfte sich die von denen ausgehende Gefahr sich minimieren. Und wenn wir dennoch unverbesserliche Ideologen unter ihnen geben sollte…wer einmal Zwangsarbeiter auf Truuine ist oder war, dem ist das Verlassen des Planeten strengstens verboten.“

Ein weiterer Schluck Fruchtbier.

„Sollten Sie dem zustimmen, haben wir jedoch nur das niedrigste Level abgedeckt. Neben so vielen billigen Arbeitskräften wie möglich, braucht Truuine Fachkräfte. Sector Adjutant Vayliuar, einer der Wege wie Sie von Yaga Minor aus Truuine helfen könnten, wäre uns einige Experten im Schiffsbau zu schicken. Sie für immer zu bekommen wäre natürlich am nützlichsten jedoch könnten wir die Zeit dieser Leute hier limitieren und statt zur Arbeit zur Ausbildung neuer Fachkräfte einsetzen. Das gleiche würde für Fachkräfte im Bereich Verwaltung gelten. Auch mit einem Heer loyaler, abgelehnter Soldaten geht wenig über tatsächliches Knowhow. Damit ich keinen Braindrain bei Ihnen lostrete, wäre Truuine mit der Entsendung von strafversetzten Kandidaten schon viel geholfen.“

Eine neue Folie erschien in der Präsentation, diesmal jedoch in einer anderen Farbe als die vorangegangen. Das Thema hatte gewechselt.

„Der nächste Punkt ist die finanzielle Lage Truuines. Hier sind wir nicht schlecht aufgestellt, jedoch haben wir ein gewaltiges Potential für Wachstum, das nur darauf wartet, gedüngt zu werden. Wenn Sie davon überzeugt werden könnten, meinem Planeten Kredite zu günstigen Konditionen zu gewähren, bin ich davon überzeugt diese in kürzester Zeit zurückzahlen zu können – vor allem man dies mit der Entsendung von Arbeitern verbinden würde. Es gibt jedoch noch eine weitere Möglichkeit diese beiden Themenfelder zu bedienen und dass ohne das Sie, oder irgendjemand sonst im Imperium dafür eigene Ressourcen aufwenden müsste. Es ist nämlich ganz einfach: Wir bauen eine Wirtschaft – und wir werden die Republik dafür bezahlen lassen.“

Noch einmal lachte Ridley auf. Erneut wechselte die Farbe der Folien.

„Um zu erklären was ich meine, muss ich kurz ausholen. Wie Sie wissen will die Republik Manaan und einige weitere Welten kaufen. Zu diesem Zweck werden sich unsere Leute, sowie Unterhändler der Rebellen auf Christophsis versammeln. Jetzt hat es sich ergeben, dass ich als Unterhändler die Interessen des Manaan-Sektors vertreten darf. Wie Sie mir damit helfen könnten, ist ganz einfach, wenn Sie beide, zwei einflussreiche Sector Adjutanten aus dem achten Supersektor, öffentlich meine Vorschläge unterstützen würden, würde sich das Potential diese durchzubringen Vervielfachen. Aber – ich will Sie nicht länger auf die Folter spannen – was haben wir uns überlegt?“

, erneut machte Ridley eine Kunstpause, um die beiden noch ein bisschen länger auf die Folter zu spannen.

„Zunächst einmal darf der Wechsel Manaans zur Republik nicht auf dem Rücken aller imperiumstreuer Bürger des Planeten ausgetragen werden. Ich möchte jedem, der dies will, die Möglichkeit geben sich, statt auf Manaan, auf einem Wasserplaneten unter imperialer Kontrolle in der Nähe niederzulassen. Truuine ist der perfekte Ort, an dem wir gleich ein paar Millionen Bürger Manaans eine neue Heimat bieten können. Für die benötigte Infrastruktur würden natürlich die Rebellen aufkommen. Immerhin möchten die Rebellen diese Leute entwurzeln und in ein ineffektives und unterdrückerisches Regierungssystem holen. Aber das eigentliche Prestigeprojekt für die Verhandlungen war das noch nicht. Ich möchte etwas erreichen, das sowohl Truuine als auch dem gesamten Manaan-Sektor nützt. Wir möchten eine neue Hyperraumroute zwischen Zeltros und Gyndine errichten, die Allegious‘ Spine.“

In der Präsentation erschien eine Karte des Sektors.

„Eines der großen, großen Probleme Truuines ist die Ferne von Zivilisation und ihren Annehmlichkeiten. Eine Hyperraumroute behebt dies und gibt uns gleichzeitig ein Einfallstor nach Manaan, für den Moment, wenn der Krieg wieder losgeht. Eine Hyperraumroute wird den gesamten Sektor stärken und es gleichzeitig Truuine erlauben in all die Wirtschaftszweige einzusteigen, die uns aktuell erschwert, oder verwehrt sind.“


[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Osicia / Truuines Fruchtkorb ] Ridley, Agustin, und Aren
 
[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Abyston | Garnison | Büro des Majors] Matthew, Major Lauchlan


Man hatte Matthew zügig vorgelassen, der vereinbarte Termin war noch nicht erreicht, und doch saß er bereits mit Major Lauchlan in dessen Büro. Der Major, ein kleiner dicklicher Mensch war freundlich und ein wenig aufbrausend, sein roter Bart, der im krassen Gegensatz zu seinem bleichen Haupthaar stand, wackelte wenn er sprach.

„Nun, Legat. Ich bin froh, dass der Gouverneur jemanden gefunden hat der nicht ganz so Grün hinter den Ohren ist wie er selbst. Haben Sie im Orden eine ihrer Position entsprechende Ausbildung erhalten?“

Major Lauchlan wusste natürlich, dass Matthew vom Orden der Sith war, sicherlich hatte er wie viele andere Militärs von den Extinktoren gehört. Dem Sith-Zirkel der eng mit dem Imperialen Militär arbeitete und ein hohes Ansehen für seine Duellfähigen aber auch taktisch ausgebildeten Mitglieder genoss.

„Ich bin kein Extinktor, Major. Ich habe nie eine militärische Akademie durchlaufen. Jedoch habe ich außerhalb von Akademien einiges gelernt, außerdem besitze ich eine hohe Auffassungsgabe. Der Gouverneur und ich haben bereits einige Pläne auf die Beine gestellt, um die wackelige Sicherheitslage auf dem Planeten dauerhaft zu verbessern.“

Der Major zog fragend eine Augenbraue hoch, jedoch war Matthew nicht hergekommen, um mit dem Major Smalltalk zu machen.

„Sie haben sicherlich bereits erfahren, dass wir einige ihrer Reservisten als Ausbilder der neuen Sicherheitskräfte von Truuine angeworben haben.“

Der Major nickte.

„Natürlich, wenn die Reservisten einen Beruf annehmen müssen sie das Militär darüber informieren. Ich weiß auch, dass viele von Ihnen heute nicht als Ausbilder, sondern als Sicherheitskräfte in Abyston eingesetzt werden“

Matthew lächelte, der Major hatte seine Hausaufgaben gemacht. Es schien aber nicht so, dass er etwas gegen diesen Einsatz der Männer und Frauen einzuwenden hatte.

„Das ist korrekt. Bis die Ausbildung der neuen Rekruten weit genug ist, um sie tatsächlich einzusetzen werden noch ein paar Monate vergehen. Jedoch werden wir bis zum Herbst erheblich mehr Männer zur Verfügung haben als es bisher der Fall gewesen ist. Ich denke nicht, dass der Einsatz von Militär nötig sein wird, um die Pläne des Gouverneurs umzusetzen.“

Dies war ein wichtiger Punkt wie Matthew von dem Gouverneur erfahren hatte, denn der Major würde sich weigern seine Männer einzusetzen, wenn er, dass Risiko zu hoch einschätzte. Matthew jedoch hoffte das der offene Einsatz von Militär gegen die eigene Bevölkerung verhindert werden konnte, denn dann hatten sie einen Tatsächlichen Bürgerkrieg an der Hand und den galt es zu vermeiden.

„Ich bin nicht hier, um sie von einem Einsatz zu überzeugen, sie haben ihre Position gegenüber dem Gouverneur bereits deutlich gemacht. Wenn Sie jedoch nicht mehr gebrauchtes Material haben, dass sie den Sicherheitskräften überlassen könnten wäre ich nicht abgeneigt.“

Matthew stieß ein kleines Lachen aus. Der Major blickte ihn nachdenklich an.

„Ich kann nicht einfach Militärgüter weitergeben, jedoch könnte ihr neues Ministerium vielleicht die ein oder andere Kleinigkeit von uns Abkaufen.“

„Ich werden dafür sorgen, dass eine entsprechende Anfrage an die Garnison gesendet wird.“

Der Major nickte.

„Nun aber zu dem eigentlichen Grund meiner Anwesenheit. Sie haben sicherlich erfahren, dass eine erhebliche Menge an Verwaltungsangestellten wegen des Verdachts auf Hochverrat in Haft ist. Nun gibt es in der lokalen Abystoner Verwaltung eine menge Stellen zu besetzten, außerdem gibt es immer noch nicht genügend qualifiziertes Personal für die Regionalverwaltung in Moraband. Wir suchen also händeringend nach verlässlichem Personal.“

Matthew machte eine kurze Pause, doch der Major unterbrach ihn nicht.

„Wenn sie sich an den Imperialen Standard halten haben sie Unterlagen über sämtliche Personen, die sich zum Militärdienst gemeldet haben. Da nicht jeder körperlich fit genug für den Militärdienst ist haben sie Unterlagen mit psychischen Analysen von einem nicht unerheblichen Personenkreis. Mit diesen Unterlagen wäre es für uns sicher möglich eine große Menge verlässliches Verwaltungspersonal zu bekommen, ohne zunächst die ideologisch ungeeigneten Individuen herausfiltern zu müssen.“


In den Augen des Majors leuchtete eine gewisse Anerkennung, während er lachend einen Finger in Richtung Matthew schüttelte.

„Sie sind ja ein ganz ausgefuchster, dass gefällt mir. Natürlich bekommen sie die Akten. Ich benötige jedoch eine offizielle Anfrage und die Erlaubnis aus dem Büro des Gouverneurs, dass ich die Akten überstellen darf.“

„Das ist kein Problem.“


[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Abyston | Garnison | Büro des Majors] Matthew, Major Lauchlan
 
[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Moraband | Gebirge außerhalb der Stadt | Mountain Lodge | vor dem Verhörcontainer] Matthew, Wachmann (NPC)


Die Mountain Lodge, ein neues Gefängnis für politische Gefangene im Gebirge außerhalb von Moraband. Momentan waren es lediglich ein paar Wohncontainer die hoch oben am Rand einer Klippe standen, jedoch würde hier mitten in Lebensfeindlicher Umgebung ein Gefängnis entstehen, dass nicht durch hohe Mauern, sondern durch die Natur selbst unüberwindbar war.

Matthew hatte dem Präfekten in Abyston das Feld überlassen, da die Lage dort unter Kontrolle war. Außerdem hatte man ihn informiert, dass alle neuen Bewohner der Lodge nun untergebracht waren und so wollte er sich einen Besuch und ein Gespräch mit den Gästen nicht entgehen lassen.

Matthew stand nun vor einem der Container. Man hatte ihn mit seinem Gleiter hier abgesetzt. Da in der Nähe der Lodge aus Sicherheitsgründen keine Fahrzeuge bleiben durften. Er hatte eine strenge Sicherheitsüberprüfung über sich ergehen lassen müssen und musste seine Waffen in einem eigens vorgesehenen Sicherheitsschrank hinterlegen. In wenigen Momenten würde er den Verhörraum betreten und konnte dann endlich selbst die ehemalige Legatin Makkunay verhören. Bei allen bisherigen Verhören hatte Patrolianerin dichtgehalten. Einen Verhörspezialisten hatten sie nicht.

„Legat, Sie dürfen nun rein.“

Der Wachposten an der Tür hatte gerade einen Funkspruch erhalten, dass alle Vorbereitungen abgeschlossen und die Freigabe erteilt worden war. Matthew trat durch die für ihn aufgehaltene Tür. In dem Container, in dem er sich nun befand, gab es lediglich 2 Räume, ein Vorraum und ein Verhörraum. In dem Vorraum konnte man sich für das Verhör vorbereiten, außerdem gab es eine Kontrollstation an der unter anderem Dinge wie die Vitalwerte des Gefangenen überwacht werden konnten.

„Ich werde mich allein mit der Gefangenen unterhalten, schalten sie die Überwachungssysteme ab und verlassen sie dann den Container. Danach wird niemand den Container betreten, bevor ich nicht fertig bin.“

Mit der Macht legte Matthew nochmals mehr Gewicht in den letzten Teil des Befehls. Man hatte ihm die Freigabe gegeben mit der Gefangenen umzugehen wie er es für richtig erachtete, jedoch wollte er dabei keine Zuschauer haben. Nachdem dann alle den Container verlassen hatten verschloss er die Tür und legte seinen Mantel ab. Er hatte nicht vor Makkunay Gewalt anzutun, zumindest nicht körperlich.

Die ehemalige Legatin saß auf einem Stuhl in einem ansonsten gänzlich kargen Raum. Die einzige weitere Einrichtung war die Lampe, die in der Decke eingefasst waren und die den fensterlosen völlig dunklen Raum bei Matthews eintreten in grelles Licht tauchte. Makkunay die mit den Händen hinter dem Rücken an den Stuhl gefesselt war stieß einen spitzen laut aus und kniff ihre Augen vor Schmerz zusammen.

Die Patrolianerin sah nicht gut aus, ihre violette Haut hatte einen fahlen ton angenommen. Sie hatte in der kurzen Zeit an Gewicht verloren und ihre rechte Gesichtshälfte wurde von einer großen Schwellung geziert. Ein Zeichen, das entweder die Wachen in der Lodge es übertrieben. Oder was Matthew für wahrscheinlicher hielt, dass Makkunay noch immer dieselbe trotzige und rebellische Haltung zeigte wie am Tag ihrer Festnahme.


„Makkunay, wie schön, dass wir uns endlich wiedersehen.“


Matt stieß ein leises Lachen aus und streckte seine Fühler nach dem Geist der Patrolianerin aus. Dieses Mal hatte er sehr viel mehr Zeit, um Informationen aus hier herauszupressen. Und er hatte sehr viel mehr Zeit sie dabei Leiden zu lassen.



[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Moraband | Gebirge außerhalb der Stadt | Mountain Lodge | Verhörraum] Matthew, Makkunay (NSC)
 
[ Innerer Rand | Manaan-Sektor | Truuine-System | Truuine | Offenes Meer ] Reseth, sowie weitere Rebellen

Reseth genoss das Gefühl tropischen Wassers auf seinem eckigen Gesicht. Die Entbehrungen in Moraband hatten seine Züge verhärtet und Falten in das graue Gesicht gekerbt, die man zuvor nur unter günstigen Lichtverhältnissen erahnen können. Es war schön wieder im Wasser zu sein. Nach der Flucht hatte man ihn und einige treue Freunde in einem Schiff untergebracht und ihnen das Schwimmen strengstens untersagt. Nicht, dass er sich unter normalen Umständen daran gehalten hätte, was ein Handlanger dieser Patrolianerhexe Makunnay ihm befohlen hätte…doch das hier war anders. Die müßigen Streitereien zwischen Karkarodon und Patrolianern mussten warten. Zunächst galt es dem Imperium die Stirn zu bieten.

Bei dem Gedanken an die grauen Menschen in ihren dreieckigen Schiffen schlossen sich die Finger Reseths noch fester um die Griffe des UTS Pike, das ihn mit schwindelerregender Schnelligkeit durch die Fluten zog. Der Schlitten heulte auf und erhöhte seine Geschwindigkeit nochmal. Der Karkarodon wusste, dass seine Getreuen um ihn herum es ihm gleichtaten. Heute war der Tag es den Imperialen heimzuzahlen. Der erste Tag der Rebellion. Was auch immer Makunnay mit ihrem billigen Mordanschlag veranstaltet hatte war offensichtlich schiefgelaufen und konnte daher nicht gezählt werden.

Erst, als die Rebellen sich der Stadt näherten, wurden sie langsamer. Konzentrierte Blicke wurden auf Karten des unbekannten Terrains geworfen und schließlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, erhob sich Reseths Kopf aus dem Wasser. Neben ihm ragte ein altes, von Wasserpflanzen bewachsenes Lagerhaus auf Stelzen aus den Wellen. Eine Seite ragte gut ein paar Dutzend Meter aufs Meer hinaus, die andere Seite schien im nassen Gezeitenschlamm Abystons zu versinken. Der Mond spiegelte sich wie ein hauchfeines menschliches Haar auf den Wellen.

Zwei, vier, sechs, ein Dutzend dunkler Gestalten erhoben sich aus den Wellen und gingen fast geräuschlos an Land. Reseth ging voran und setzte seine flossigen Füße geschickt und langsam in den weichen Morast. In der Stadt regte sich nichts, irgendwo bellte ein Kath-Hund, dessen Freund ihm heulend antwortete.

Die Tür des Lagerhauses war fest verschlossen. Ein großes, graues Schild warnte vor einer Alarmsicherung und Autogeschützen, doch Reseth wusste, dass man heute Nacht beides abgeschaltet hatte. Dieselben Leute, die den letzten Monat über jeden Abend hierhergekommen, und die Schätze im Innern wieder seetüchtig gemacht hatten, hatten sie abgeschaltet. Einen Blaster im Anschlag und auf böse Überraschungen gefasst presste Reseth sich neben der Tür gegen die Lagerhauswand. Ein Mitverschwörer trat dazu und platzierte ein kleines schwarzes Paket am Schloss; zwei weitere rollten schwarze Decken aus und bauten sich davor auf.

Jemand zählte von acht runter und wie alle anderen auch verschloss Reseth die Augen. Er brauchte nicht hinzusehen, denn auch durch die Decken und seine geschlossenen Augenlider brannte sich die Helligkeit des Thermits in sein Bewusstsein. Es zischte vernehmlich und nach vielleicht dreißig Sekunden war der Spuk vorbei. Das Schloss war einfach verglüht, die umliegende Wand und die Tür geschmolzen, als hätte der Imperator persönlich sein Lichtschwert in die Tür gebohrt. Den Blaster im Anschlag trat Reseth auf das getane Werk zu, trat einmal dagegen und mit einem traurigen quietsch kollabierten die Reste nach innen. Eine Taschenlampe erglomm an seinem Blaster und leuchtete hinein ins Gebäude, spiegelte sich auf einer Wasseroberfläche und grauem Metall wider. Da waren sie. Sieben Stück, wie versprochen. Angelaufen, von Muscheln bedeckt, aber seetüchtig.

„Bemannen und abfahrt. Wir haben nicht viel Zeit.“

, brummte Reseth seinen Getreuen zu und spurtete los. Die AT-AT Swimmer glitzerten verlockend im Licht der Taschenlampen.


[ Innerer Rand | Manaan-Sektor | Truuine-System | Truuine | Abyston | Altes Lagerhaus ] Reseth, sowie weitere Rebellen
 
[ Truuine-System | Truuine | Oscia | Truuines Fruchtkorb ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada, Ridley Solaris

Agustin ging sofort auf seine Frage ein und vertiefte diese, was auch kaum verwunderlich war, konnte Aren sich nur all zu gut vorstellen, dass sein Freund nur darauf wartete, den geschäftlichen Teil endlich beginnen zu lassen. Und nun, wo einmal der Startschuss gefallen war, war auch Arens Feuer und die Leidenschaft als Politiker erwacht. Agustin stellte äußerst höflich klar, dass er die Schuld für eine solch besorgniserregende Entwicklung keineswegs beim Gouverneur sah und dass mit der morgigen Hinrichtung wohl eine neue Ära beginnen konnte, eine Ära von Stabilität und Ordnung. Die Kooperation der drei Männer, welche Agustin ebenfalls kurz anschnitt, würde wohl hoffentlich nicht ganz unschuldig an einer solchen positiven Entwicklung für Truuine sein und damit auch für eine positive Entwicklung der Pläne und Karrieren der beiden Sector Adjutanten beitragen.
Und dann sorgte Agustin endgültig dafür, dass es nun nach diesem so vorzüglichen Essen ans Eingemachte ging. Er stellte klar, dass die beiden hier waren, um ihm zu helfen. Agustins Worte bekräftigend nickte Aren. Agustin bat ihren Gastgeber darum, die Probleme, bei welchen Agustin und Aren ihm am besten helfen konnten, kurz zu umreißen und stellte dabei klar, dass er vor ihnen beiden offen sprechen konnten, so waren sie nicht hier, um ihn zu kontrollieren, sondern um ihm zu helfen. Das der Gouverneur ihnen am Anfang vielleicht nicht die völlige, unausgeschmückte Wahrheit sofort mitteilen würde, war für Aren nicht ganz unwahrscheinlich, immerhin musste er sich ja auch irgendwie selbst verkaufen. So ähnlich war es ihm ja selbst gegangen, als er damals Investoren im Schloss Horas begrüßt hatte. Doch das es sich hier um keine Kontrolle handelte, dürfte die Atmosphäre wohl trotzdem nochmals auflockern. Er selbst war nie wissentlich das Ziel großer Kontrollen geworden, doch die wenigen Male, wo Vertreter der Sector-Verwaltung ihm einen Besuch abgestattet hatten, war jedes Wort nochmals sorgfältiger abzuwägen, als man es ohnehin schon als Politiker tun sollte.
Die erste Erwiderung des Gouverneurs auf Agustins Ausführungen machte die Lage hier auf Truuine nochmals interessanter und für Gouverneur Solaris wohl auch nochmal um einiges schwerer. Die imperiale Verwaltung war hier also etwas ganz Neues für die Bevölkerung. Das dann solche Themen, die die Bevölkerung dermaßen prägten, auch der Regierung ihren Stempel aufdrückten schien unvermeidlich, besonders, da es sich bei Truuine wohl kaum um einen Planeten handelte, in welchen die Regionalverwaltung großartige, auf imperialen Akademien gut ausgebildete personelle Ressourcen
investierte. Solaris führte weiter aus, dass es diejenigen seien, deren ganze Ideologie an diesem inneren Kampf der Bevölkerung hing, um welche man sich Sorgen machen musste, um welche man sich mit harten Mitteln kümmern musste. Sein Fruchtbier trinkend hörte Aren aufmerksam zu. Den Verrat einer solchen Ideologin, der Legatin Abystons würde der frische Gouverneur also nun als Vorwand für einen Schlag gegen eben diese Ideologen nutzen.

Der junge Gouverneur präsentierte ihnen hier einen wirklich gut durchdachten und sehr erfolgversprechenden Plan. Aren war schon ein wenig überrascht. Als er hier angekommen war, hatte er mit einem intelligenten Mann gerechnet, welcher aber abseits der Theorie nur wenig bis kaum Ahnung von der tatsächlichen imperialen Verwaltung hatte. Doch Solaris schien die Probleme seiner Welt klar im Blick zu haben und so wie es schien auch Pläne und Ideen zu haben, diese auszumerzen und sich dabei nicht nur an irgendwelchen Protokollen zu orientieren. Er war nicht nur ein Theoretiker, seine Ideen und Ansichten hatten Hand und Fuß und hatten auch das Potential dazu, in der Praxis wunderbar zu bestehen.
Die weiteren Ausführungen bestätigten diesen Blick Arens auf ihren Gastgeber nur nochmal. Die Rekrutierung aus dem Material, welches vom Militär geprüft, für dieses aber nicht geeignet war, war eine hervorragende Idee, um die Plätze aufzufüllen, welche durch das entfernen der Ideologen aus der Verwaltung frei werden würden.
Aren setzte zu einem anerkennenden Nicken an. Dieser junge Gouverneur konnte es noch zu einigem bringen und mit etwas Glück könnten Agustin und er aus diesem noch ungeschliffenen Diamanten eine wirkliche Kostbarkeit zaubern, wenn man so wollte.

,,Das klingt alles sehr beeindruckend, muss ich gestehen. Sie scheinen die Probleme hier klar im Blick zu haben und Ihre Lösungsansätze bringen einiges an Potential mit sich, das lässt sich ganz ohne Frage so festhalten. Nicht nur, dass man das überholte Material aus der Verwaltung aussondert, man vermittelt den Einwohner Truuines auch das Bild, dass ein jeder es hier zu etwas bringen kann, ganz nach seinen entsprechenden Stärken und Interessen, so lange man den neuen Werten, den imperialen Werten treu ist."

, brachte Aren nochmals lobend seine Anerkennung vor, ohne dabei dem Gouverneur irgendwie Honig ums Maul schmieren zu wollen.
Dann ging ihr Gastgeber auf Agustins zweite Frage ein. Mit einer beinahe kecken Bemerkung meinte er noch, dass es es sympathisch fände, dass Agustin nicht sofort meinte, wie Solaris ihnen helfen könnte. Aren stimmte auf das verschmitzte lächeln mit ein. Er zauberte aus seiner Seitentasche einen Holoprojektor hervor, welcher die Bilder einer Präsentation über dem Tisch aufleuchten ließ. Als größtes Problem stellte er hier die geringe Bevölkerung dar, womit er definitiv nicht unrecht hatte. Vier Millionen Einwohner, allein schon die Hauptstadt Yaga-Minors besaß schon ein deutlich mehr, vom ganzen Planeten ganz zu schweigen. Das mit so wenigen Bewohnern das Wirtschaftswachstum auf der Strecke blieb, war klar. Sklaven und Zwangsarbeiter wollte der Gouverneur nach Truuine holen und diese durch Belohnungen, wie beispielsweise das sie richtige Bürger werden konnten, zu noch härterer Arbeit motivieren. Allein schon bei dem Wort Sklaven war Arens Blick leicht lächelnd zu Agustin geschwenkt. Das war sein Fachgebiet, nachdem er den Süden Durbillions bezwungen hatte. Wenn man auf der Suche nach dieser Art von Arbeitern war, fiel einem der Name des ehemaligen Gouverneurs Dubrillions sofort ein. Aren behielt recht und Solaris brachte noch einige gute Argumente vor, warum ein solcher Austausch Vorteile für Agustin bot.

Dann kam die Reihe an Aren, denn natürlich brauchte es für eine gute Wirtschaft und deren Wachstum nicht nur Zwangsarbeiter und Sklaven, welche die einfacheren Tätigkeiten ausführten, sondern auch qualifizierte Fachkräfte. Natürlich kamen einem da sofort die Männer und Frauen in den gewaltigen Werft-Anlagen Yaga-Minors in den Sinn. Wo, wenn nicht hier bekam man ausgebildetes Personal, dass sich mit solcherlei Dingen auskannte. Gerade, wo von Alaani Inc. eine Werft hier eröffnet wurde, war wohl solches Personal gefragt. Mit den Männern und Frauen, welche Yaga-Minor in Richtung Truuine verlassen würden, würde hier dann die Ausbildung neuer Fachkräfte starten, bevor die alten Spezialisten zurück in die Heimat kehrten. Auch über ausgebildete Verwalter würde Gouverneur Solaris sich freuen, da abgelehnte Soldaten wohl kaum die Lösung wären, um eine wirklich erfolgreiche Verwaltung aufzubauen. Um hier nicht für einen Braindrain zu sorgen, reichten ihm auch die strafversetzten. Aren würde bis zum Ende der Präsentation warten, bis er sich äußerte.

Gouverneur Solaris sprach weiter über günstige Kredite, welche sie eventuell Truuine gewähren könnten, doch er schien noch eine Alternative auf Lager zu haben, welche er so ankündigte, dass Aren in diesem ohnehin schon sehr interessanten Gespräch die Ohren spitzte und sich beinahe etwas verwundert nach vorne lehnte, nicht sicher, ob er sich verhört hatte. Die Republik sollte für die Wirtschaft bezahlen. Ihr Gastgeber holte zur Erklärung weiter aus, dass er die Verhandlungen auf Christophsis, wo über den Verkauf von Manaan sowie einiger weiterer Welten verhandelt wurde, als Vetrtreter mit dabei wäre und er einige Ideen hatte, welche von ihnen beiden unterstützt werden sollte. Aren wurde immer interessierte und neugieriger, um was es sich denn nun handelte, wenn Gouverneur Solaris es dermaßen groß ankündigte. Er wollte die imperiumstreuen Bürger Manaans nach Truuine umsiedeln und dafür die Rebellen, wie er sie nannte, bezahlen lassen. Keine dumme Idee, im Gegenteil, doch da schien noch mehr zu sein, den ganz wurde sie dieser großen Ankündigung nicht gerecht. Und tatsächlich; Gouverneur Solaris wollte eine neue Hyperraumroute errichten, zwischen Glyndine und Zeltros, womit Truuine und somit auch die Wirtschaft des Planeten viel besser an den Rest der Galaxis angebunden wäre. Das ganze sollte benannt werden nach ihrem Imperator. Kurz flammte die Überlegung in Aren auf, dass je nachdem wie lange sich das ganze noch hinziehen würde, das ganze wirklich den Titel Allegious` Spin bekommen würde oder ob sich nicht vor dem Spin ein anderer Name erheben würde, doch das tat in diesem Augenblick nichts zur Sache. Diese Idee war definitiv nicht zu verachten. Auch mit dem Gedankengang, bei wieder-Einbruch des Krieges so eine schnelle Einfallmöglichkeit nach Manaan zu haben, gefiel Aren sehr, vor allem mit dem Hintergedanken, die Republik dafür bezahlen zu lassen. Seine durchweg positive Meinung über seinen Kollegen wurde hier nur nochmals bestätigt.

Aren tat einen kräftigen Schluck seines Fruchtbieres, bevor er antwortete, konnte er doch einen trockenen Hals nun wirklich nicht gebrauchen.

,,Die Idee des Allegious Spin gefällt mir ausgezeichnet. Diese Ideen zu unterstützen wird mir ein wirklich leichtes sein. Nicht nur für die wirtschaftliche Anknüpfung Truuines an den Rest des Imperiums, den Rest der Galaxie wäre gesorgt, sondern auch die Möglichkeit, schneller militärische Mittel nach Manann zu schicken, wenn der Krieg wieder ausbricht, ist eine hervorragende Idee. Ich sehe keinen Grund, der dagegen sprechen würde, mich öffentlich dafür auszusprechen, im Gegenteil. Ein solches Projekt, dass ihren Namen mit einer Wolke aus Prestige umgeben wird, wenn sie es so durchbringen, kann ja dann auch nur positiv auf unser eins zurückfallen, wenn wir es im Vorhinein unterstützen."

Nun wollte Aren nochmal den Punkt mit dem Austausch von Fachkräften aufgreifen.

,,Was das Aussenden von Ingenieuren, Technikern, Arbeitern der Werft von Yaga-Minor allgemein angeht, wäre es mir eine Freude, sie grundsätzlich zu unterstützen. Wirklich dauerhaft auf Yaga-Minor auf eine größere Zahl zu verzichten dürfte schwierig werden, aber für einen Austausch über einen gewissen Zeitraum sehe ich nicht viel, was dagegen sprechen dürfte. Vielmehr dürfte es ja auch einen Erfahrungszuwachs für die Techniker der Werften von Yaga-Minor bedeuten. Yaga-Minor ist immerhin nicht nur eine der bedeutendsten imperialen Werften, nein, ich denke, ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, hier von einem Galaxisweiten, ausgezeichneten Ruf unserer Schiffarbeitern zu sprechen. Damit geht, so denke ich, auch ein Stückweit die Verantwortung einher, dieses Wissen und unsere Erfahrungen zu teilen und zu verbreiten.
Meine Bereitschaft, sie zu unterstützen, gilt natürlich auch für strafversetzte Verwalter, auch wenn der Prefsbelt-Sektor in diesem Punkt wohl nicht mit der gleichen Fülle und Qualität aufweisen kann, wie in dem anderen Punkt. Doch werden sich auch an dieser Stelle mit Sicherheit der ein oder andere finden, um ihnen auf Truuine unter die Arme zu greifen. "


Die heimkehrenden Fachkräfte würden zudem wohl auch interessante Erfahrungen und neue Ansichten und Erkenntnisse mitbringen, welche man widerruf gut im Prefsbelt-Sektor einsetzten könnte. Plötzlich kam Aren noch eine weitere Ideen, mit welcher er die Zusammenarbeit der beiden Planeten vielleicht nochmals intensivieren könnte, vielleicht ein stärkeres Band zwischen den beiden Verwaltungen knüpfen konnte. Bedachte man, was für ein Potential hier schlummerte, konnte dies kaum verkehrt sein.

,,Auf lange Sicht ließe sich vielleicht auch ein beidseitiger Austausch etablieren. Sobald sie hier eine solide Grundlage geschaffen haben, mit der sich gut arbeiten lässt, wäre es mir eine Freude, auch Arbeiter von Truuine auf Yaga-Minor begrüßen zu dürfen. Die Arbeit und das Studium auf einer Welt wie dieser, die sich komplett dem Schiffsbau verschrieben hat, dürfte nochmals eine viel größere Sensibilität und Praxiserfahrung für eure Arbeiter mit sich bringen, als es Fachkräfte von Yaga-Minor hier auf Truuine vermitteln könnten. Aber das ist in diesem Moment ja erstmal noch Zukunftsmusik."

Eine Zukunftsmusik, die so auch nochmals den Ruf seiner Welt stärken würde. Wenn man Arbeiter aus den verschiedensten Teilen der Galaxis für ein kurzes Studium oder Weiterbildungen nach Yaga-Minor holen könnte, würden auch Personen, welche sich sonst kaum eine Reise nach Yaga-Minor leisten könnten, die atemberaubendsten Geschichten über diesen Planeten und seine Effizienz zu erzählen wissen und so den Ruf der Werftwelt nochmals steigern. Zudem konnte ein Zuwachs an verschiedensten Erfahrungen und Sichtweisen, die diejenigen, welche dann nach Yaga-Minor kommen würden unweigerlich mitbrachten, die Werftwelt zudem nochmals bereichern, eine nicht zu verachtender Nebeneffekt.

[ Truuine-System | Truuine | Oscia | Truuines Fruchtkorb ] - Aren Vayliuar, Agustin Prade, Ridley Solaris

 
[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | auf dem Weg nach Abyston | ‚Bloody Ball‘] Matthew


Schwerer Regen prasselte gegen die Scheibe des Cockpits, und das Geräusch der aufschlagenden Wassertropfen war fast so laut wie das typische Jaulen des Ionentriebwerks von Matthews TIE Interceptor. Er hatte nicht viel Zeit. Er hatte von Makkunay erfahren, dass sie dem ehemaligen Legaten Reseth Zugriff auf veraltete AT-AT Swimmer geben wollte. Die Übergabe des Kriegsgeräts war für heute Nacht geplant. Der Karkarodon musste lediglich in ein Lagerhaus in Abyston marschieren und sich die Panzer nehmen.

Matthew hatte sich sofort auf den Weg gemacht. Bis er von der Lodge abgeholt worden war war viel zu viel zeit vergangen. Kontakt hatte er mit Abyston erst aufnehmen können als er in seinem TIE saß und sich auf den Weg zu der am Äquator gelegenen Stadt gemacht hatte.

„Mir ist egal wie spät es ist. Ich will das Berend und ein komplettes Einsatzkommando sofort zu diesem Lagerhaus fährt und den Zugriff vorbereitet. Wenn Reseth dort auftaucht will ich, dass er gefasst wird. Ich fliege von Moraband bereits dorthin. Wenn Berend und sein Kommando dort nach mir aufschlagen werden Köpfe rollen.“

Die Bestätigung seines Befehls durch den ängstlich klingenden Polizisten den er in der Polizeihauptwache von Abyston ans Comm bekommen hatte Interessierte ihn nicht. Er rief sich die Karte von Abyston erneut auf und suchte fieberhaft nach einem Landeplatz. Der Raumhafen war zu weit außerhalb der Stadt, in der Stadt selbst konnte er jedoch den Jäger nicht absetzten. Schließlich fiel sein Blick auf den Turm des Legatensitzes der ein paar hundert Meter vom Strand entfernt aus dem Meer ragte und von einer Landeplattform gekrönt wurde.

„Besser als nichts.“

Matthew wählte das Comm seines Fahrers und der verschlafene Patrolianer der im Legatensitz wohnte würde den Gleiter vorbereiten, also verlor er nicht so viel zeit mit dem kleinen Umweg. Schon bald konnte Matthew die Lichter der Stadt ausmachen, und bei seinem hohen Tempo war er auch schon bald mit jaulendem Triebwerk über die Stadt hinweg geflogen. Er landete auf der Plattform und schaltete die Hauptsysteme auf Standby. Der gepanzerte Gleiter, der ihm zugeteilt wurde, wartete mit blinkenden Lichtern bereits auf ihn.

„Bringen sie mich zum Strand östlich von hier. Schalten sie alle Lichter ab.“

Matthew aktivierte sein Comm und wählte sich in die Leitungen der Polizei ein.

„Legat Severide hier. Statusbericht. Sind alle in Position?“


„Wir beziehen Positionen, warten auf Befehl zum Zugriff.“


Offensichtlich hatte es der Polizeichef von Abyston geschafft einen Einsatztrupp um das Lagerhaus in Position zu bringen. Ein blick auf das Chrono verriet das Reseth und seine Leute jederzeit auftauchen konnten.

„Landen sie da vorne ich laufe den Rest.“

Der gepanzerte Gleiter senkte sich dem Strand entgegen, und auf ungefähr 10 Metern höhe öffnete Matthew die Tür.

„Halten sie sich bereit, ich gebe ihnen Bescheid, wo sie mich abholen sollen.“

Dann sprang der Sith aus dem Gleiter. Er landete mit Hilfe der Macht absolut lautlos auf dem Strand und sprintete in Richtung des Lagerhauses los. Die Macht beschleunigte seine Bewegungen, und in diesem Moment war er schneller als jedes andere Wesen auf diesem Planeten. Eine dunkle Vorfreude bereitete sich in Matthews Brust aus, er würde Reseth für den Versuch von Rebellion leiden lassen.

In der nähe des Lagerhauses wurde Matthew langsamer, er konnte mit der Macht eine große Menge an Personen wahrnehmen, die sich in der nähe des Lagerhauses aufhielten. Alle hier waren im gleichen Maße angespannt jedoch wusste er automatisch, dass die im Umfeld versteckten Personen Polizisten sein mussten. In der direkten nähe des Lagerhauses waren jedoch ein Dutzend Personen und drückten sich im Schatten herum.

Vorsichtig schlich Matthew sich näher. Der Regen, durch den er hergeflogen war, würde hier erst in einigen Minuten einsetzten und so konnte Matthew im schwachen Mondlicht erkennen wie sich die Personen an die Lagerhauswand zwängten. Lediglich zwei von ihnen standen vor der Tür und hielten große Tücher hoch, hinter denen ein heller Lichtschein hervordrang. Ein lautes Zischen und Knallen erklang, und in dem hellen Schein der Brennpaste konnte Matthew erkennen, dass die Rebellen alle die Augen verschlossen.

Er setzte sich in Bewegung, das Schloss an der Lagerhaustür brannte durch und die Rebellen schickten sich an das Lagerhaus zu betreten. Matthew erreichte das Niemandsland zwischen den umstehenden Gebäuden und dem Lagerhaus, da hörte er wie drinnen ein Befehl gebrüllt wurde.

Wenn sie nicht einschritten würden die Rebellen einfach davonfahren.

„Zugriff!“

Matthew brüllte den Befehl nicht in sein Comm sondern einfach in die Nacht hinaus. Der Einsatzleiter schien wohl darauf zu hoffen die Rebellen beim Verlassen des Lagerhauses festzunehmen, jedoch würden sie die schwer gepanzerten AT-AT nicht aufhalten können, wenn sie einmal in Bewegung waren.

In dem Lagerhaus bracht nun Hektik aus, jemand der gerade durch die Tür verschwunden war drehte sich um und feuerte mit seinem Blaster auf Matthew, doch der lachte bloß und lenkte den Blasterbolzen mit seinem roten Lichtschwert ab.




[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Abyston | Altes Lagerhaus] Matthew, Reseth, sowie Rebellen und Polizisten
 
Zuletzt bearbeitet:
[ Innerer Rand | Manaan-Sektor | Truuine-System | Truuine | Abyston | Altes Lagerhaus ] Reseth, sowie weitere Rebellen

„Zugriff!“

, der Schrei in der Nacht erwischte Reseth kalt. Für eine Sekunde erstarrte er mitten im Lauf, doch dann drehte die Welt sich weiter als die Hölle losbrach. Ein Blasterschuss löste sich und von vor dem Lagerhaus ertönten Rufe. Irgendjemand schrie Sith.

„Ihr fünf, HALTET DIE TÜR!“

, brüllte Reseth nun selbst und nahm das ausgemusterte DC-12U Strahlengewehr von seinem Rücken. Die angewiesenen Rebellen spurteten zur Tür und im nächsten Moment erstrahlte die Nacht in hellem Blau.

„Der Rest, bemannt die Panzer!“

, rief er dem Rest zu und spurtete selbst los. Mit einem lauten Platschen durchbrachen gerüstete Polizisten die Wasseroberfläche bei den AT-ATs, doch mit ausgemustertem Militärüberschuss hatten sie nicht gerechnet. Die Wasseroberfläche schäumte weiß, während blaue Blasterbolzen die Angreifer mit ihren billigen Blasterpistolen einfach durchsiebten und strampelnd und röchelnd zurück in das finstere Nass stürzen ließen.

Geschickt wich Reseth einigen erwiderten Schüssen aus und warf sich in die Deckung hinter den Panzer. Die Leiter hinauf war zum Glück auf der abgewandten Seite. Mit fahrigen Fingern kletterte hinauf und wäre in der Eile beinahe von den glitschigen, von Wasserpflanzen eingenommenen Sprossen abgerutscht, fand sich dann jedoch – mit gefühlt mehr Glück als Verstand – auf dem Rücken des Panzers wieder.

Noch immer wurde der Eingang von Blasterfeuer erhellt. Inzwischen wälzten sich zwei Rebellen schmererfüllt schreiend am Boden, während ein zuckend rotes Leuchten vor der Tür lange Schatten ins Innere warf. Dann trat der Sith durch die Tür. Die Rebellen spritzten auseinander und versuchten panisch der glühenden Doppelklinge auszuweichen, die jetzt nicht mehr nach Blasterbolzen, sondern nach Gliedmaßen biss.

Reseth fletschte die Zähne. Hatte Makunnay sie nun doch verraten, um ihre eigene Haut zu retten? Diese dreckige Patrolianerin! Er hätte niemals mit ihr gemeinsame Sache machen dürfen! Doch er würde sich nicht geschlagen geben. Jetzt erst recht! Etwas ungelenk – er hatte noch immer das Strahlengewehr in den Fingern, riss er zwei Thermaldetonatoren vor Gürtel, drückte die Knöpfe und warf sie nach dem Sith. Dann legte er an und gab eine wilde Salve auf ihn ab. Adrenalin wallte durch seine Adern wie Feuer und er wusste nicht ob der Schrei aus seinem Mund sein eigener, oder der eines Fremden war. Die rote Klinge wirbelte, schlug Blasterbolzen aus der Bahn und wehrte sie ab, lenkte sie funkensprühend in Wände Boden und Decke. Ein blauer Blitz zuckte unter seinem Blickfeld durch und eine angenehme Wärme breitete sich in seinem rechten Oberschenkel aus. Noch immer brüllte er.

„Legat, hierhinein!“

Eine freundliche Stimme töte schwach durch den Nebel seines Kampfrausches. Und er hätte sie ignoriert, hätte sich durch eine Luke keine Hand durchgereckt und ihn am Knöchel gegriffen. Der Patrolianer hatte die Einstiegsluke des AT-ATs besetzt und feuerte mit der einen Hand Salve um Salve, während er mit der anderen Hand versuchte Reseth zum Mitkommen zu bewegen. Das Deckungsfeuer des ehemaligem Legaten hatte ihm wohl die Chance dazu verschafft. Mit einem Klicken warf sich das leere Magazin aus und Reseth sprang. Hinein in den AT-AT, dessen Motoren plötzlich aufheulten. Das plötzliche Rucken warf ihn um und etwas Kaltes schlug gegen seinen Kopf. Die Welt verschwamm.


[ Innerer Rand | Manaan-Sektor | Truuine-System | Truuine | Abyston | Altes Lagerhaus ] Reseth und Matthew, sowie weitere Rebellen
 
Truuine - Osicia - Truuines Fruchtkorb - Agustin Prada, Aren Vayliuar, Governor Ridley Solaris

Mit einer ruhigen, fast schon steinernen Miene verfolgte der ambitionierte Verwalter die Ausführungen seines jungen Kollegen. Er nickte nur knapp, als dieser erklärte, der erste Governor auf Truuine zu sein und seine "Vorgänger" deshalb kaum eine Schuld für die destabilisierte politische Lage dort treffen konnte. Der Bastioner verkniff sich, einzuhaken und über die tatsächlich stattgefundenen Versäumnisse derjenigen auszuholen, die vor Solaris auf Truuine das Sagen hatten. Arens und Agustins in dieser Hinsicht war recht eindeutig ausgefallen und es gab keine Welt auf imperialen Territorium, die auf die ein oder andere Art verwaltet wurde, wenn auch nicht durch einen Governor. Doch war es keineswegs seine Absicht, seinem jungen und nach wie vor frischen Kollegen ins Wort zu fallen und ihn aus dem Konzept zu bringen, denn hierfür war dessen Auftritt bisher eindeutig zu respektabel und fast schon sympathisch. Immer weiter drang Governor Solaris in die Details seinen geplanten Vorgehens vor und lächelte dabei ziemlich oft ziemlich breit und ließ keinen Zweifel daran, dass er die geplante Reformation Truuines bis ins kleinste Detail durchgeplant hatte. Aren fand lobende Worte dafür, auch wenn Agustin durchaus einige Lücken im System erkannt hatte. Der Ansatz des jungen Governors klang in der Theorie wirklich stichfest und vielversprechend, doch in der Praxis fragte sich Agustin an einigen Punkten, wie Solaris gedachte, mit den sicherlich folgenden Gegenschlägen der Traditionalisten nach dem morgigen Tag umzugehen.

Truuine war eine ärmliche und instabile Welt, der bisher kaum eine Bedeutung zugemessen wurde. Sicherlich bot sie ein großes Potential und der Sector Adjutant war sich dessen gewiss, dass Solaris mit der nötigen Intelligenz und den nötigen Talenten gesegnet war, um dieses Potential entfalten zu können. Doch was wirklich schwierig war, war stets der Anfang. Danach liefen die Dinge oftmals von selbst, doch die Anfänge war es, an dem bereits die meisten scheiterten. Agustin konnte sich nicht vorstellen, dass Governor Solaris allzu respektiert war und das in weiten Teilen der Bevölkerung Truuines. Noch problematischer waren die etablierten politischen oder gar paramilitärischen Kräfte auf der Nachbarswelt von Manaan, die zu diesem Zeitpunkt noch keinen Gedanken daran verschwendeten, sich ihrem neuen Statthalter und dem Imperium voll und ganz unterzuordnen. So klug ausgetüftelt die Pläne von
Ridley Solaris auch auf den ersten Blick anmuteten, war er noch viel zu schwach aufgestellt, um irgendetwas Großartiges bewegen zu können. Seine Verwaltung war zerklüftet, illoyal und stümperhaft. Die planetaren Streitkräfte auf Truuine bisher kaum der Rede wert. Der Governor musste begreifen, dass er auf sich alleine gestellt keine Chance haben würde, seine Konzepte umzusetzen. Was er benötigte, war eine eiserne und starke Sicherheitspolitik, der keine politische Gruppierung auf Truuine gewachsen sein würde. Und genau darauf würde Agustin später noch zurückkommen.

Dementsprechend gespannt war er auf die Antwort ihres
Gastgebers auf seine Frage hin, wie Aren und er ihm denn seiner Meinung nach am Besten helfen konnten. Mit einer humorvollen Bemerkung leitete der Arkanier mit dem Punkt seine detailliert ausgearbeitete Präsentation ein, dass die geringe Bevölkerung das momentan größte Problem darstellte. Agustin wusste sofort, was er auf diesen Punkt hin zu entgegnen hatte, doch wartete er noch ab, bis der Governor seine Ausführungen beendete. Sein Vorschlag lautete, Gefangene aus den Lagern Dubrillions nach Truuine zur Zwangsarbeit zu verschiffen und unweigerlich musste der Bastioner schmunzeln. Solaris war nicht der erste Kollege innerhalb der Verwaltung, dem er in dieser Hinsicht aushelfen konnte. Unter den zahlreichen Welten, die mit Kriegsgefangenen von Dubrillion aus beliefert wurden, war unter anderem auch Korriban unter seinem Governor Lord Saphenus.

Nach einer kurzen, aber merklich spannenden Pause antwortete Agustin schließlich. Mit ruhiger Stimme ging er zunächst auf den Punkt ein, den er sich aufgehoben hatte.

"Zunächst einmal möchte ich anmerken, dass Ihr größtes Problem, so wie Sie es nennen, auch einige Vorteile für ihre anfängliche Politik bieten wird. Eine kleine Bevölkerung lässt sich stets einfacher kontrollieren, sowohl durch die Behörden, als auch die örtlichen Sicherheitskräfte. Ebenfalls wird es recht unkompliziert seinen, einen Großteil Ihrer Bevölkerung am wirtschaftlichen Aufschwung Truuines teilhaben zu lassen. Wenn alles halbwegs glattläuft, wird sich ein Wohlstand entwickeln, der alleine schon genug Anreiz bietet, sich eine Existenz in Ihrem Verwaltungsbezirk aufzubauen. In diesem Zug würde ich Ihnen vorschlagen, etwaige Pläne bezüglich Maanan noch so lange aufzuschieben, bis sich die Kunde des Aufschwungs verbreitet. Die Propaganda der Neuen Republik wird ihr Bestes tun, die Bürger zu halten, doch der gewaltige bürokratische und politische Umschwung wird unweigerlich für strukturelle Schwierigkeiten sorgen, der sich auf die Zufriedenheit des Volks niederschlagen wird. Manaan unter neuer republikanischer Führung hat so ziemlich alles zu verlieren, doch Sie auf der anderen Seite...Sie können in dieser Sache nur gewinnen."

Für einen kurzen Augenblick musterte Agustin ihren Gastgeber, dann blickte er hinüber zu Aren. Ihre gemeinsame Taktik ging bis zu diesem Punkt bestens auf, was nicht zuletzt an der Besonnenheit und Kooperationswilligkeit ihres Gastgebers lag. Der Bastioner nahm sich wieder eine Zigarette auf der silbernen Schatulle und zündete diese mit einer eleganten Bewegung an. Noch innerhalb seines ersten Zuges des Tabakrauchs fuhr er fort:

"Bezüglich der Kriegsgefangenen rennen Sie bei mir offene Türen ein, Governor Solaris. Ich werde mich mit meinem Nachfolger, Governor Clanton, noch während unseres Aufenthalts hier in Verbindung setzen. Solange Sie diese Leute ausreichend kontrollieren und im Griff haben, sind Sie ausdauernde und abgebrühte Arbeiter mit gewissen handwerklichen Qualifikationen. Die meisten von ihnen haben sich in einen ideologischen Krieg hineinziehen lassen, den sie gar nicht begriffen haben und den sie mittlerweile bereuen. Ihre Vision von einem stabilen und gerechten Truuine wird nicht wenigen unter ihnen imponieren und ihre fehlgeleitete Sicht auf das Imperium in gewisser Weise auffrischen. Ich werde dafür Sorge tragen, dass unsere Auswahl dementsprechend zu Ihrem Vorteil ausfallen wird."

Nur die wenigsten der Gefangenen waren ehemalige Kämpfer der Rebellen, die aktiv am Krieg beteiligt waren. Eigentlich handelte es sich beim Großteil um einfache Leute, die die Rebellen nur indirekt unterstützt oder sich mehr oder weniger beiläufig deren Sache verschrieben haben. Dubrillion war keine Option mehr für sie, da der Wiederaufbau im Süden einschließlich die loyalen Bürger belohnen sollte, daher war der Unterhalt der Lager nur noch eine Belastung für die dubrillianische Verwaltung. Das Abkommen mit Truuine würde daher beiden Seiten zugute kommen.

Der nächste Punkt sollte aber nun
Aren und Prefsbelt betreffen. Solaris hatte vor, einige strafversetzte Fachkräfte nach Truune zu lotsen, was in gewisser Weise den Deal mit Dubrillion komplimentieren sollte. Doch dann holte er weiter aus und eröffnete ein gänzlich neues Themengebiet. Eigentlich ging Agustin davon aus, dass es sich dabei um die Sicherheitspolitik handeln würde, doch stattdessen wählte der Governor das Thema Finanzen. Solaris wollte günstige Kredite, die er in kürzester Zeit zurückzahlen wollte. Agustin nickte nur und hörte weiter zu. Doch im selben Zug schlug Solaris gleich eine zweite Option vor, die Agustin dann doch ein wenig überraschte. Seine geplante Umbevölkerung wollte er auf Kosten der Neuen Republik durchsetzen, ein Unterfangen, dass weniger aussichtslos war, als es zunächst erscheinen mochte. Ganz im Gegenteil; im Grunde war es nur eine angemessene Reaktion auf den Expansionsdrang der Republik, die dieser eigentlich nicht widersprechen konnte. In gewisser Weise entsprach die Idee genau dem Rat, den Agustin vorhin erst ausgesprochen hatte: abwarten, bis sich Manaan an seinem strukturellen Umschwung von selbst abschaffen würde und dann mit offenen Armen warten. Darüber hinaus hatte der junge Verwalter vor, eine neue Hyperraumroute zu errichten, ein durchaus ambitioniertes Projekt. Prada musterte kurz die Karte des Sektors und erkannte sofort, weshalb Solaris so viel an dieser Idee lag. Und auch wenn er es vermutlich noch nicht wusste: dem Bastioner und seinem Verbündeten Aren Vayliuar würde eine stabile Versorgungsroute auch zugute kommen, wenn es um das Kolto gehen würde. Aren ließ diesen Punkt verständlicherweise vorerst außen vor, als er seine Unterstützung bezüglich der Fachkräfte zusicherte und im selben Zug eine prosperierenden und kooperative Zukunft anschnitt.

Nach einem weiteren Zug klopfte Agustin leicht auf den hölzernen Tisch, eine unter auf Commenor agierenden Geschäftsleuten verbreitete Geste.

"Ausgezeichnet. Das war ein durchaus gelungener Auftakt, meine Herren."

Mit einer beiläufigen Bewegung äscherte er in den kristallgläsernen Aschenbecher ab, um noch in der selben Bewegung mit einer wischenden Handgeste auf jenes Thema überzuleiten, dem seiner Meinung nach noch nicht genügend Bedeutung zugemessen wurde. Anstatt auf etwaige "Bitten" ihres Gastgebers zu warten, entschied er sich dazu, sofort zur Sache zu kommen. Einerseits nahm er damit etwas Druck von den Schultern des Governors, offen mit seinen Schwächen herauszurücken. Doch im selben Zug zeigte er mit dieser Geste, wie wichtig der folgende Themenbereich aus seiner und Arens Sicht war, schließlich handelte es sich dabei um ihr eigentliches "Fachgebiet" oder besser gesagt um ihr Ressort.

"Doch gehe ich schwer davon aus, dass unsere Profession als Ressortleiter im Bereich der Inneren Sicherheit einen nicht gerade unerheblichen Faktor bei Ihrer Entscheidung ausgemacht hat, uns nach Truuine einzuladen. Ich möchte mich also deutlich fassen: unsere Kompetenzen und unsere Entscheidungsgewalt in diesen Bereichen sind noch einmal deutlich weitreichender, als im wirtschaftlichen und finanziellen Feldern. Um erst die Rahmenbedingungen für ebendiese Konzepte zu schaffen, die wir soeben besprochen haben, werden Sie die Sicherheitspolitik auf Truuine maßgeblich umstrukturieren müssen, vor allem angesichts der angespannten Lage. Ich kann Ihrem Ansatz, Ihre Leute durch Erfolg und Wohlstand zu einen, durchaus einiges abgewinnen, Governor Solaris. Verstehen Sie mich in dieser Hinsicht nicht falsch. Doch ist für Rationalität meistens kein Platz, wenn Ideologien, Korruption innerhalb Ihrer Verwaltung und zudem eine mögliche Einflussnahme republikanischer Nachrichtendienste im Wege stehen, gefragt ist stattdessen Stärke, Entschlossenheit und Bereitschaft. Von daher möchte ich Ihnen vorschlagen, ein militärisches Austauschprojekt in unsere bilateralen Beziehungen zu implementieren. Wir verfügen über Kriegsgerät, Rüstung, Waffen und das nötige Fachpersonal, um eine starke planetare Streitmacht auf Truuine aufzustellen, der etwaige Splittergruppen nichts mehr entgegenzusetzen haben werden. Wir könnten einerseits Teile der von Ihnen angesprochenen Kreditsummen, die Sie vermutlich ohnehin in diesen Bereichen für weitaus teurere Anschaffungen verwenden würden, durch Güterlieferungen im Austausch für Staatsanleihen ersetzen. Oder, wenn alles nach Plan verläuft, kommen Sie für Ihre Schulden auf, sobald Ihre Wirtschaft ins Rollen kommt und ihre Einnahmen steigen. Denn letzten Endes stellt eine verstärkte Sicherheit auf Truuine auch gleichermaßen eine Sicherheit für unsere Investitionen dar. Was mich gleich zum nächsten Punkt bringt."

Kurz pausierte der Bastioner, um wieder kurz zu Aren hinüberzublicken.

"Unsere Quellen haben uns nämlich vom wirtschaftlichen Potential Ihrer Welten überzeugt, Governor. Ein Potential, das den Rahmen dessen übersteigt, was wir bisher besprochen haben. Ich spreche von den Vorräten an Kolto in Ihren Ozeanen."

Dies war der Moment, auf den Agustin im Grunde die Ganze Zeit gewartet hatte. Er beugte sich leicht hervor und sah ihren Gastgeber mit seinen kalten grauen Augen an.

"Angesichts der durch die neuen Bacta-Monopole zunehmend auftretenden Versorgungsengpässe und das Versäumnis unsere bereits vorhandenen Alternativen abzusichern, indem sich die diplomatische Delegation des Imperiums dazu entschieden hat, Manaan und dessen Kolto-Ressourcen von der Republik aufkaufen zu lassen, ist Truuine eine unserer letzten Chancen, eine neue und vor allem auf lange Sicht zuverlässige Versorgungsroute für diese essentiellen medizinischen Güter aufzubauen. Sector Adjutant Vayliuar und ich sind uns darin einig, in dieser Hinsicht bereits im Vorfeld auf eine starke Beziehung zu Truuine setzen zu wollen, um uns in gewisser Weise für alle möglichen Optionen abzusichern. Ich kann mir vorstellen, dass die Nachfrage nach Ihrem Produkt in jenem Moment rapide ansteigen wird, in dem Sie damit beginnen, diesen Sektor medienwirksam zu erschließen. In diesem Fall würden wir uns gerne das Vorrecht herausnehmen, Ihre Leistungen in Anspruch zu nehmen. Im selben Zug würde ich Ihnen anbieten, die Lieferungen als Verhandlungsmasse in unseren Austausch einzubinden und angesichts der aktuellen Marktpreise sozusagen als Zahlung eines dementsprechend hoch ausfallenden Teiles Ihrer Schulden zu betrachten."

Nun lächelte der Verwalter schmal, während er Solaris musterte. Es war ein Angebot, welches dieser kaum ausschlagen konnte, schließlich saß er den Forschungsberichten nach auf Unmengen von Kolto. Ein Glück, welches dieser eigentlich kaum fassen dürfte.

Truuine - Osicia - Truuines Fruchtkorb - Agustin Prada, Aren Vayliuar, Governor Ridley Solaris
 
[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Abyston | Altes Lagerhaus] Matthew, Reseth, sowie Rebellen und Polizisten


Zornig fauchend erwachte die rote Klinge von Matthews Lichtschwert zum Leben. Der blaue Blasterbolzen, der auf ihn zu flog schien sich in Zeitlupe zu bewegen. Ohne sein Tempo zu reduzieren deflektierte den Schuss gen Himmel. In einer fließenden Bewegung streckte seine freie Hand dem Schützen entgegen und entriss ihm mit der Macht das Strahlengewehr.

Im inneren des Schuppens schrie jemand Sith, darauf folgten offensichtlich Befehle. Matthew musste seinen Griff, der sich nach dem Gewehr um die Kehle des Unglücksraben gelegt hatte, lösen als 5 Männer gleichzeitig das Feuer auf ihn eröffneten. Er zündete die zweite Klinge seines Lichtschwerts und beschleunigte seinen Schritt, wenn er den Männern in dem Schuppen zu viel Zeit gab würde früher oder später einer sein Ziel treffen. Außerdem kauften sie den restlichen Rebellen Zeit, Zeit, die er ihnen nicht geben wollte.

Matthew erreichte die Tür, er hatte zwei der Schützen mit reflektieren Bolzen zu Boden gebracht. Mit einem machtverstärkten Satz sprang er unter die verbleibenden Schützen, die ihre Formation aufbrachen und versuchten ihre Haut zu retten. Dem ersten Schlitzte er die Schulter auf, dem zweiten trennte er eine Hand ab und dem dritten schlitzte er den Rücken auf. Die nasse Kleidung der Rebellen nutzte ihnen nur wenig sie alle blieben stöhnend liegen und die verbleibenden Rebellen hatten nicht nur mit ihm, sondern auch mit den auftauchenden Polizisten zu tun.

Auf dem Rücken eines der Panzer konnte Matthew Reseth knien sehen, er hatte zwei Thermaldetonatoren in der Hand und warf sie nach Matthew. Mit der Macht lenkte er die Granaten um, eine landete im Wasser, die andere rollte neben einen Rebellen, der gerade mit einem Polizisten um sein Gewehr rang. Dann reflektierte Matthew das Feuer aus Reseths Blastergewehr, es gelang ihm einen Schuss auf den Karkarodon zurück zu lenken und traf den Mann damit am Oberschenkel.

Die wilde Salve des Legaten hatte den Sith für einen Moment an Ort und Stelle festgenagelt, nun jedoch bewegte er sich wie ein hungriger Nexu unter seiner Beute. Er sprang zu einem Rebellen und versenkte seine Klinge in dessen Rücken, dann schlitzte er einem weiteren den Brustkorb auf. Fast alle Rebellen lagen tot oder schwer verletzt in dem Lagerhaus verteilt, Reseth jedoch war von einem der Rebellen in einen der AT-AT gezogen worden. Die Motoren des Panzers heulten auf und Matthew sprang dem losfahrenden Gefährt auf den Rücken.

Er rammte sein Lichtschwert in den Panzer, in der Hoffnung die schwere Hülle des Gefährts stark genug zu beschädigen, um es Fahruntauglich zu machen. Doch die schwere Panzerung brachte seinem Lichtschwert erheblichen Widerstand entgegen und schmolz nur langsam. Dann begann der AT-AT Swimmer zu tauchen, und das Meerwasser schlug über dem Rücken des Fahrzeugs zusammen. Mit einem lauten Zischen kühlte die erhitzte Panzerung, und mit einem lauten elektrischen Knacken erlosch die Klinge.

Matthew fluchte und rettete sich mit einem Satz zurück auf festen Boden. Er stieß einen frustrierten Schrei aus und wandte sich ab.

„Wo steckt der Polizeichef? Ich erwarte eine Erklärung, warum er unser Prioritätsziel einfach so davonfahren lässt.“

Eine dunkle Aura der Wut umgab ihn nun, und die Polizisten machten ihm schnell platz während er nach draußen stürmte, keiner wagte es ihn auch nur anzusehen.


[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Abyston | Altes Lagerhaus] Matthew, tote Rebellen und Polizisten
 
[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Osicia / Truuines Fruchtkorb ] Ridley, Agustin, und Aren

Auch der wirklich wichtige Teil des Gespräches war bisher blendend verlaufen. Die beiden Sektor Adjutanten hörten aufmerksam zu und wirkten bei weitem nicht so, als hätte Ridley irgendetwas Unerhörtes gefordert. Ganz im Gegenteil. Statt sofort mit knallharten Verhandlungen zu beginnen, hatte Prada zum Thema Bevölkerung und Bevölkerungswachstum ein paar Gedanken und Tipps, bevor er rundheraus Ridleys Wunsch auf dubrillioner Zwangsarbeiter stattgab. Sich eine neue Zigarette anzündend kündigte er an noch während seines Besuches auf Truuine alles Nötige in die Wege leiten zu wollen. Über die Motivation und Fähigkeiten der kommenden Arbeiter hatte er darüber hinaus noch einiges Positives zu sagen. Von dem ersten Erfolg ermuntert fuhr Ridley mir ihrer Präsentation fort. Auch jetzt änderte sich nichts an der positiven Grundstimmung und Prada quittierte sie schließlich mit einem anerkennenden Klopfen auf den Tisch.

Zunächst war es jedoch erneut der bisher deutlich gesprächigere Vayliuar sich zu Wort meldete und einige lobende Worte über das Konzept der Allegious‘ Spine verlor. Noch einmal ging er die Vorzüge des Konzeptes durch, bevor er das Prestige betonte, das Ridley die Idee einbringen konnte, sollte sie sich durchsetzen lassen. Dass er das Projekt unterstützen würde schien außer Frage. Grade wollte sich Ridley freundlich lächelnd bedanken, doch er fuhr schon fort und wechselte das Thema hin zum Entsenden von Fachkräften. Auch hier zeigte er sich mehr als enthusiastisch und ein angenehmes Glühen breitete sich in Ridleys Brust aus. War das tatsächlich der Moment, auf den sie gewartet hatte? Die beiden Verwalter waren nicht nur bereit ihr ihre Aufmerksamkeit und Anwesenheit zu schenken, sie wollten auch noch genau die Unterstützung bereitstellen, die Ridley sich vorgestellt hatte?! Sie konnte ihr Glück kaum fassen und konnte nur strahlend nicken, während ihr Kopf vor neuen Ideen und Konzepte nur so schwirrte.

„Ich würde mich freuen, wenn ich auf lange Sicht den Austausch von Fachkräften und Knowhow erwidern könnte, Sector Adjutant“

, sagte Ridley schließlich doch noch etwas, bevor Prada sich erneut ins Gespräch einklinkte. Nun war es an ihm die erste Forderung zu stellen, die er jedoch in ein weiteres Hilfsangebot kleidete. Er stellte klar, dass er für Investitionen Sicherheit benötigte, die er durch die rebellischen Aktivitäten auf Truuine gefährdet sah. Jedoch wollte er seine Ambitionen nicht daran scheitern lassen, denn er bot im gleichen Atemzug an Ridleys Verwaltung mit Kriegsgerät, Rüstungsgütern und Waffen zur Seite stehen zu wollen. Bedächtig nickte Ridley. Erneut hatte der Sector Adjutant Recht. Eigentlich hätte sie sich gewünscht widersprechen zu können, doch ein schwelender Freiheitskampf, der mit dem Anschlag auf ihr Leben noch lange nicht seinen Abschluss gefunden hatte, sagte deutlich aus, dass Hilfe dringend gebraucht wurde. Und wenn Prada dies schon von sich aus anbot…

„Ich bin überaus dankbar für Ihr Angebot, Sector Adjutant.“

, gab Ridley zurück.

„Und ich möchte es gerne annehmen. Wir haben auch in diesem Bereich erste Maßnahmen ergriffen, aber diesbezüglich werden Sie sich morgen sicherlich gerne mit meinem neuen Legaten für Innere Sicherheit, Matthew Severide, unterhalten wollen. Diese Dinge habe ich seiner Planungshoheit unterstellt und er weiß in dieser Angelegenheit besser als ich was wir wo am dringendsten benötigen.“

Doch Prada war noch nicht fertig und was er als nächstes sagte war etwas, was Ridley an diesem Abend nun doch aus dem Konzept brachte. Von sich aus, und ohne, dass sie irgendetwas angedeutet hatte, kam der Sector Adjutant auf das Kolto zu sprechen, das in Truuines Meeren schlummerte und nur darauf wartete abgebaut zu werden. Ein wenig fröstelte Ridley unter dem Blick seiner kalten, grauen Augen. Das war es also, warum die beiden so bereitwillig ihre Hilfe angeboten waren. Einige Herzschläge vergingen bevor Ridley merkte, dass ihr Mund offenstand und sie ihn eilig schloss.

Ohne Ridley jedoch eine Gelegenheit etwas zu erwidern zu geben, fuhr Prada fort und sprach aus, worauf er wohl den ganzen Abend über gewartet hatte. Vayliuar und er wollten für ihre Unterstützung ein Vorrecht auf Koltolieferungen gegenüber anderen Interessenten und die bei ihnen gemachten Schulden in dieser wertvollen Ressource bezahlt sehen. Ein kluger Schachzug wie Ridley zugestehen musste. Besonders der letzte Punkt hatte das Potential auf mittlere Sicht zu einem Problem zu werden, doch sie sah hier keinen wirklichen Verhandlungsspielraum. Was die beiden Verwalter boten war bereits überaus großzügig und genau das, was Ridley sich erhofft hatte. Dadurch, dass man sie selbst hatte sprechen lassen, hatte sie quasi den Preis für das Kolto für sich gedeckelt. Spielend ausmanövriert und versenkt – jetzt wurde sich Ridley auch der Erfahrungslücke zwischen sich und den beiden anderen schmerzhaft bewusst. Nicht, dass sie hier ausgenommen wurde, doch hätte man den Preis sicherlich noch deutlich höher treiben können.

„Ah, ich sehe Sie wissen bereits von meiner Trumpfkarte.“

, begann Ridley und überspielte abermals ihre echten Gefühle mit einem Lächeln.

„Ihr Angebot ist überaus großzügig und ich bin gewillt es anzunehmen. Truuine wird Ihre Verwaltungen beim Koltoexport priorisieren. Jedoch fällt mir da noch etwas ein, was besonders für Sie interessant sein dürfte, Sector Adjutant Vayliuar. Eine Eigenheit des truuiner Koltos ist, dass es anders als auf Manaan nicht vom Meeresgrund aufsteigt, sondern im Gestein gelöst ist. Es muss abgebaut und raffiniert werden, um nutzbar gemacht zu werden.“

Ridleys Augen begegneten denen des bärtigen Menschen.

„Um das Kolto also für uns nutzbar zu machen benötigen wir einen verlässlichen Partner, der in diese Sparte einsteigt und hier das Geschäft übernimmt. Ich habe in der Vergangenheit immer wieder sehr gute Dinge über die Professionalität und Expertise der Fourb-Gruppe gehört, wenn es darum geht Rohstoffe zu erschließen und zu fördern. Ich würde mich sehr freuen die Fourb-Gruppe auf Truuine begrüßen zu dürfen, nicht zuletzt, weil dies auch sicherlich Komplexität vermindern und so die Preise drücken sollte.“

Zumindest den Preis für Vayliuars Kooperation. Ridley hatte im Vorfeld so einiges an Material über den anderen Verwalter gewälzt und war dabei unter anderem auf dessen Position als Vice-Generaldirektor der Fourb-Gruppe gestoßen.

„Wenn Ihnen jedoch an ein wenig mehr Diskretion gelegen ist, könnte man den Auftrag sicherlich an eine andere Firma, wie etwa Figg Excavations geben.“

Ridley lächelte verschmitzt. Zwar hatte sie vor ihrer Recherche von der durchaus engen Beziehung zwischen den beiden Unternehmen nichts gehört, wusste nun jedoch über die durchaus eng zu nennenden Kontakte bescheid. Kaum hatte sie ausgesprochen, da betrat erneut der Kellner den Raum, um die leeren Teller abzuräumen. Ebenfalls stellte er ein Tellerchen mit drei kleinen Gläschen eines alkoholischen Getränkes auf den Tisch.

„Dürfte ich den Herren ein Dessert bringen?“

, fragte er, nachdem ihm Ridley bestätigend zugenickt hatte.


[ Innerer Rand / Manaan-Sektor / Truuine-System / Truuine / Osicia / Truuines Fruchtkorb ] Ridley, Agustin, und Aren
 
[Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Abyston | Luftbezirk |Polizeipräsidium] Darth Seyl, Tarosh Khail (NSC)

Einfach. Viel zu einfach. Genugtuung mischte sich mit einem Hauch Geringschätzung, vielleicht sogar Enttäuschung, als Darth Seyl beiläufig die Spitze ihres Dolchs über die kargen Tisch zog und mit einem scharfen, metallischen Geräusch belohnt wurde. Wahrscheinlich würde das während dieser Mission die einzige Gelegenheit sein, ihre Klinge arbeiten zu lassen, eine Tatsache, die der blassen, braunhaarigen Menschenfrau immer noch ein wenig die Laune verhagelte. Sie war einer der besten Mörder in den Reihen des Zirkels der Assassinen, Teil einer verschworenen Gemeinschaft von Lebewesen, die ihr Dasein der Kunst des Todes verschrieben hatten. Und wie für alle Dinge galt: Übung machte den Meister. Aber den Lebensfaden zu durchtrennen war nicht der Grund, warum sie sich auf dieser Hinterwälderwelt namens Truuine einquartiert hatte. Ein dünnes Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie daran dachte, wie leicht es gewesen war, sich mit einer gefälschten Identität als Mechanikerin einzuschleichen – Fachkräfte wurden dringend gesucht. Ein wenig schwieriger war es gewesen, ihren Begleiter einzuschleusen. Tarosh Khail, der ältere, grauhaarige Mann, dessen distinguiertes Erscheinungsbild an einen Professor oder Gelehrten erinnerte, verfügte weder über ihre Kräfte noch über ihre Erfahrung. Aber das war kein wirkliches Problem gewesen, mehr eine angenehme Herausforderung, und so war der Jünger, der Graf Janus Sturn diente, als ihr schon ein wenig buckliger Vater mitgekommen. Im Moment war er sicher in den Schatten des Zimmers verstaut und wartete dort geduldig der Dinge, die da kommen mochten. Als ein Kämpfer war er nicht zu gebrauchen, aber der Jünger verfügte über einen scharfen Verstand und gute Manieren und das konnte auch die ein oder andere Tür öffnen – nützlich in ihrem Metier. Ein leichtes Kräuseln in der Macht verriet Darth Seyl, dass die Zeit des geduldigen Abwartens bald vorüber sein würde. Ihre Zielperson näherte sich. Opfer war schließlich das falsche Wort, nach allem, was sie wusste, sollte diesem Matthew Severide eine große Ehre zuteil werden: Die Ernennung zum Krieger des Sith-Ordens. Es stand Arbeit an, und leichtfüßig erhob sich die schlanke, athletische Menschenfrau und verschmolz mit Hilfe der Macht mit den Schatten. Hier gab es schließlich kein Licht...

Wie eine Spinne in ihrem Netz wartete die Assassine und ließ ihre Zielperson in aller Ruhe den Raum betreten. Sie mochte es, mit ihren Opfern ein wenig zu spielen, sie glauben zu lassen, dass alles in Ordnung war, völlig normal. Umso befriedigender war dann der Ausdruck von Schock in ihren Augen, die stille Verzweiflung kurz vor dem Ende. Es wurde wieder Zeit für einen richtigen Auftrag – vielleicht gleich im Anschluss an diese Pflichtarbeit, um die sie von ganz oben „ersucht“ worden war. Gefallen und Verpflichtungen zwischen dem Zirkel und diesem Graf Sturn, nahm sie an. Nichts, was sie wirklich interessierte. Umso spannender war dieser scheinbar junge Mann, der eintrat. Scheinbar, denn sie wusste, dass diese Kreatur weitaus älter war, als es den Anschein war. Matthew war kein Mensch. Keiner der „üblichen“ Nichtmenschen, die man auch im Imperium vorfinden konnte. Nein, dieses Wesen war ein geborener Jäger, ein Anzati. Material, mit dem man arbeiten konnte, und nicht der einzige seiner Sorte in den Reihen der Assassinen. Aufmerksam studierte die Menschenfrau die Bewegungen der Zielperson, die Art, wie er den Raum betrat, wie er sich umsah, sich bewegte. Ein Jäger, in der Tat. Mal sehen, wie er mit Überraschungen umging. In einer nahtlosen, fließenden Bewegung trat Darth Seyl aus den Schatten, lächelte und deutete eine leichte Verbeugung an. Ihre Stimme war leise, beinah sanft, und doch von einer gefährlichen Schärfe.


„Seid gegrüßt, Matthew Severide. Schüler von Graf Janus Sturn. Der Orden hat uns entsandt, um Euch eine Botschaft zu überbringen.“


Beiläufig winkte sie und mit einem höflichen Räuspern trat Tarosh Khail vor, den sie mittels der Macht ebenfalls vor neugierigen Blicken und Sinnen verborgen hatte. Er verbeugte sich ebenfalls und er deute ein höfliches Lächeln an, seine Stimme ein wenig nasal, als er das Wort an den Anzati richtete.


„Euer Meister entbietet Euch seine Grüße und lässt Euch mitteilen, dass er – wie der Orden – von Euren Fortschritten beeindruckt ist. Der Moment ist nun gekommen, diese Fortschritte zu honorieren, und somit soll Euch die Ehre zuteil werden, ein Krieger der Sith zu werden. Graf
Janus Sturn erwartet, schon bald von weiteren Erfolgen zu hören.“

Darth Seyl verkniff sich ein amüsiertes Grinsen angesichts der formellen Worte dieses...nun, Herold war wohl das richtige Wort, sie beließ es bei einem knappen Nicken und deutete mit ihrem Messer auf den Anzati.


„Der Zirkel der Assassinen hat Euch beobachtet. Und wie Euer alter Meister wollen wir wissen, ob das Potential für mehr in Euch steckt, Jäger. Ich habe mich vor Euch verborgen und hätte Euch mit Leichtigkeit töten können. Beweist, dass Ihr mich finden könnt, und beeindruckt mich mit Eurem Können. Oder auch nicht. Wir werden sehen.“


Die Assassine lächelte wölfisch und zog sich in die Schatten zurück. Zeit, herauszufinden, was dieser Matthew konnte.


[Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Abyston | Luftbezirk |Polizeipräsidium] Darth Seyl, Tarosh Khail (NSC), Matthew Severide
 
[ Truuine-System | Truuine | Oscia | Truuines Fruchtkorb ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada, Ridley Solaris

Noch bevor Aren seine Zustimmung ausdrücken konnte, hatte auch Agustin sich mit eingeschaltet. Noch bevor er seine Hilfe zusagte, gab er dem jungen und unerfahren Gouverneur noch einige Hinweise mit auf den Weg, über welche er mit Sicherheit recht dankbar sein würde. In den Worten Agustins zeigte sich nämlich eben jene Erfahrung, die ihrem Gastgeber noch fehlte. Über den analysierenden und realistischen Zukunftsblick eines erprobten Verwalters konnte man sich so am Anfang seiner Karriere nur freuen. Aren konnte die Worte seine Freundes nur mit zustimmenden Nicken bekräftigen. Von dem Punkt, dass eine geringe Bevölkerung auch einiges an Vorteilen bieten konnte, bis dahin, dass die Umstrukturierung Manaans hin zur Republik für Truuine einiges an Möglichkeiten bereit hielt; Aren hätte es nicht besser sagen können. Dann fuhr auch Agustin mit der Zusage der vom Gouverneur erbetenen Hilfeleistungen fort und sein überaus geschätzter Kollege wollte noch während ihrer Reise das Nötigste in die Wege leiten.
Der ganze Abend schien sich eine wahrlich ausgezeichnete Richtung zu entwickeln. Agustin und Aren hatten bereits auf Yaga-Minor gezeigt, wie wunderbar sie als Team funktionierten. Nun, nachdem sie ihre Reise schon für ausführlichste Vorbereitungen genutzt hatten, bestätigte sich das Ganze nur erneut und zeigte auch, dass es vollkommen egal war, ob sie für sich selbst einen Plan entwarfen oder in geschäftlichen Diskussionen mit einer weiteren Partei saßen. Und auch Gouverneur Solaris glänzte an diesem ersten Abend ihres Besuches. Sehr kooperationswillig und zuvorkommend stießen die drei Männer bei ihrem Gespräch kaum auf Hindernisse. Auch der Punkt eines gegenseitigen Austausches von Fachkräften in der Zukunft stieß bei ihrem Gastgeber auf offene Ohren.

,,Das freut mich zu hören."

, erwiderte Aren nur lächelnd.

Dann leitete Agustin den interessanten Teil des Abends ein und sprach das Hilfspaket zur inneren Sicherheit an, welches in der Planung der beiden Sector Adjutanten ebenfalls einen recht wichtigen Platz eingenommen hatte. Rüstungsgüter und Fachpersonal würden die beiden, auf diesem Gebiet sehr bewanderten Verwalter dem jungen Arkanier zur Verfügung stellen, damit dieser hier auf Truuine eine schlagkräftige Sicherheitsorganisation etablieren könnte. Für einen Planeten, der wirtschaftlich, politisch und militärisch noch quasi auf Kinderbeinen stand würde dies ein Angebot sein, welches man kaum ablehnen könnte. Und genauso schien es Solaris auch zu sehen, welcher sofort seine Dankbarkeit ausdrückte und auf den zuständigen Legaten verwies, welcher wohl noch eher wusste, wo man was brauchte. Es wäre mit Sicherheit interessant, mit Legaten Severide auch das ein oder andere Wort zu wechseln, um sich ein noch besseres Bild über die aktuelle Lage machen zu können. Ein Legat wusste doch oft weniger über politische Winkelzüge als ein Gouverneur und so würde vielleicht noch das ein oder andere Interessante ans Tageslicht kommen.

Durch den Blick, den Agustin ihm darauffolgend zuwarf konnte Aren schon ahnen, dass es nun wirklich spannend werden würde. Und tatsächlich, ohne eine Miene zu verziehen sprach er ganz unumwunden das Kolto an, welches in dem Planeten schlummerte. Agustin musterte den Gouverneur mit kalten Augen, während sich auf Arens Gesicht ein beinahe raubtierhaftes Lächeln kurz zeigte. Ihrem Gastgeber war deutlich anzusehen, dass sie ihn mit dieser Anmerkung doch überrumpelt hatten, saß er doch nun mit offenem Mund vor ihnen. Ohne ihm die Zeit zu geben, sich wieder zu erholen fuhr Agustin fort. Genau wie die beiden es geplant hatten, erklärte Agustin, dass sie beide gerne ein Vorrecht auf das Kolto wollten und dies ihm Umkehrschluss als Mittel um die Schulden abzubezahlen durchgehen lassen würden. Ihre Taktik war ganz und gar aufgegangen. Gouverneur Solaris, überrumpelt wie er war konnte in diesem Moment kaum etwas anderes als nachzugeben, hatten sie doch schon sämtliche seiner Wünsche in zuvorkommendster Art und Wiese abgesegnet.

Doch dann zeigte sich der Gouverneur wieder deutlich souveräner und meinte lächelnd, dass sie also schon von seiner Trumpfkarte wüssten und er stimmte dem Angebot lächelnd zu. Und dann war es Aren, welcher leicht überrascht wurde, als er von Gouverneur Solaris direkt angesprochen wurde und ihr Gastgeber die Eigenheit des Koltos hier, dass es erst abgebaut werden müsste nannte. Konnte es sein, dass der junge Mann ganz von sich aus Arens Firma ins Spiel brachte, ohne dass dieser dazu überhaupt ein Wort sagen musste? Aren hatte nicht falsch gelegen. Gouverneur Solaris wollte ihn und Die Fourb-Gruppe als Partner, hatte er doch schon viel positives über die Gruppe gehört und erhoffte sich dadurch auch eine einfachere Entwicklung. Kurz zog Aren überrascht die Augenbrauen hoch, bevor sich wieder freudige Professionalität auf seinem Gesicht breit machte. Es war ja keineswegs so, dass er nicht selbst an diesen Punkt gedacht hatte, doch dass das ganze nun von ihrem Gastgeber ins Spiel gebracht wurde, war doch eine positive Überraschung und ganz unpraktisch war dies zudem auch nicht. So könnte Aren zumindest den letzten Anschein aufrecht erhalten, dass er seine Arbeit als Gouverneur nicht mit der als Firmenchef vermischte, indem er das ganze in der Öffentlichkeit so darstellen, und das vollkommen wahrheitsgetreu, dass es sich um einen Wunsch, eine Bitte oder einen Vorschlag des Gouverneurs gehandelt hatte und er selber daran eigentlich ja gar nicht gedacht hatte. Wollte Aren das Ganze noch diskreter haben schlug Solaris vor, das Geschäft über Figg Excavations abzuwickeln. Lächelnd wollte Aren gerade das Wort ergreifen, als der Kellner wieder den Raum betrat, die geleerten Teller einsammelte und ein ihm unbekanntes, wahrscheinlich alkoholisches Getränk zurück ließ. Die Frage nach einem Dessert war für Aren in diesem Moment so nebensächlich, dass er sie schnell beantwortete.

,,Überraschen Sie mich mit etwas süßem, ich vertraue da ganz der Empfehlung des Hauses."

, meinte Aren nur, natürlich wieder mit dem höfflichen Lächeln. Nachdem auch die anderen bestellt hatten und der Kellner den Raum wieder verließ, wandte Aren sich wieder Solaris zu. Die Gläschen ließ er fürs Erste unberührt, konnte man damit doch später so wunderbar zu einem erfolgreichen Abschluss anstoßen.


,,Zuerst einmal freue ich mich sehr, dass sie dem Vorschlag von Sector Adjutant Prada und mir, so aufgeschlossen gegenüber stehen und es annehmen wollen. Dies als einen großen, überaus positiven Schritt für Truuine, aber auch für den Prefsbelt und Mytho-Sektor zu bezeichnen, ist definitiv keine Übertreibung.
Doch bevor wir darauf anstoßen, lassen sie mich noch auf ihren Vorschlag zu sprechen kommen. Ich kann erstmal nur meine Freude ausdrücken, dass der hervorragende Ruf der Fourb-Gruppe ihnen zu Ohren gekommen ist. Ihr Angebot ehrt mich und die Gruppe aufs außerordentliche und ich nehme es nur zu gerne an. Seien sie sich sicher, dass sie ihre Wahl nicht bereuen werden, weder im Hinblick auf den Abbau selbst, als auch im Hinblick auf die Vermeidung der Komplexität und ähnlichem. Wenn sie nichts dagegen haben, werde ich noch während unseres Aufenthaltes auf Truuine Kontakt mit dem Hauptsitz aufnehmen und dafür sorgen, dass die entsprechenden Schritte in Angriff genommen werden und man in aller Kürze hier auf Truuine Mitarbeiter begrüßen kann, die mögliche Standorte prüfen und die Lage hier so schnell und effizient für das Unternehmen vorbereiten.
Was Figg Excavations angeht, weiß ich ihren Vorschlag sehr zu schätzen, doch denke ich nicht, dass das Not tun dürfte. Ich habe an anderer Stelle in meiner Funktion als Gouverneur bereits ähnliche Schritte gemeinsam mit der Fourb-Gruppe unternommen und bin damit nicht schlecht gefahren."

Der Vorschlag des Gouverneurs zeigte nur nochmals, wie gut sich dieser informiert und vorbereitet hatte, etwas, was ihm in Zukunft bei einem Karriereaufstieg nur nützlich sein konnte. Von den guten Verbindungen zwischen Fourbs und Figgs zu wissen war zwar keine Zauberei, aber man musste sich doch ein wenig mit der Materie beschäftigen. Auch die Idee, die Figgs zu involvieren um Diskretion zu wahren war vom Grundsatz her nicht verkehrt, doch würde durch die Hochzeit zwischen ihm und Adriana die Verbindung zwischen den beiden Unternehmen nochmals soviel zu nehmen, dass man dann auch nicht mehr von ,,Diskretion" sprechen könnte. Und so würde er zumindest noch mehr direkte Kontrolle über die Dinge behalten und müsste nicht über den Großvater seiner Frau oder in Zukunft seinen Schwiegervater gehen, oder, wenn er die Zukunft so beeinflussen könnte, wie er wollte, über seine eigene Frau als Chefin von Figg Excavations.

[ Truuine-System | Truuine | Oscia | Truuines Fruchtkorb ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada, Ridley Solaris
 
Truuine - Osicia - Truuines Fruchtkorb - Agustin Prada, Aren Vayliuar, Governor Ridley Solaris

Mit einer absoluten Seelenruhe hielt der Bastioner den Augenkontakt zu Governor Solaris, als dieser durch seinen Vorstoß doch etwas außer Konzept geraten wirkte. Agustin konnte sich nur allzu gut vorstellen, dass ein ambitionierter und junger Verwalter, wie Solaris einer war, dazu neigte, die eigenen Schwächen zu überspielen und die eigene Verhandlungsposition zu stärken, indem er die sicherheitspolitische Situation auf Truuine etwas beschönigte und den Eindruck zu erwecken versuchte, dass er alles im Griff hatte. Doch die Realität wirkte alles andere als zu solch einem Optimismus und Vertrauen einladend. Ein Bürgerkrieg, Schläfer (Spitzel, Verräter) innerhalb der eigenen Verwaltung und kaum Rückendeckung in ihrem Verwaltungsbezirk. Und dazu kam noch das aggressive expansionistische Treiben der Neuen Republik entlang der angrenzenden Regionen, das wie ein Damoklesschwert über ihren gemeinsamen Vorhaben hing. Der kaltblütige Sector Adjutant war zu erfahren und schon zu lange ein fester Bestandteil dieses auf Macht und Stärke basierenden Spiels, als dass er in dieser entscheidenden Situation seiner Karriere auf das falsche Pferd gesetzt hätte. Und so sympathisch und mühsam er das Auftreten ihres Gastgebers auch empfand, so bedeuteten diese Attribute in diesen Ligen leider nichts mehr. Solaris würde liefern müssen und sich einzig und alleine anhand seiner Erfolge von Agustin und Aren bemessen lassen müssen. Nichtsdestotrotz bedankte sich der Governor höflich für das Angebot und bot Agustin an, sich morgen mit seinem Legaten im Bereich der Inneren Sicherheit noch spezifischer über dieses Themengebiet unterhalten zu können, was Agustin mit einem Nicken bestätigte. Und so kaltblütig und grausam es auch wirken musste, so konsequent und hilfreich war der nächste Zug des Bastioners auch in letzter Konsequenz.

Denn nachdem er aus eigener Initiative heraus die Schwächen von
Ridley Solaris und Truuine analysiert und ein mehr als annehmbares Unterstützungsangebot formuliert hatte, dessen Notwendigkeit der Governor offenbar genauso gut verstand wie Agustin, rückte er erst mit seiner eigentlichen Forderung heraus, der Solaris dann kaum noch widersprechen konnte. Er merkte, wie ihr Gegenüber etwas ins Straucheln geriet, da dieser Vorstoß zu diesem Zeitpunkt in der Tat etwas überrumpelnd wirkte und hielt weiter den Augenkontakt mit seinen kalten grauen Augen. Mit einem künstlichen Lächeln versuchte der junge Governor seine aufgewühlten Gedanken und Gefühle zu überspielen, doch diese Maskerade durchschaute Agustin. Er hatte dieses Vorgehen bis ins kleinste Detail gemeinsam mit Aren durchgeplant und sie waren sich darin zu 100 Prozent einig. Entweder hätten sie gleich zu Beginn mit ihren Forderungen bezüglich des Kolto herausrücken und ihre Verhandlungsposition eigenhändig sabotieren können, oder - so wie Solaris es vermutlich bis zuletzt dachte - einfach nicht darüber bescheid wissen - oder zumindest so tun - und ihm all die Unterstützungen und Hilfeleistungen quasi ohne nennenswerte Gegenleistung gewähren können. Solaris hatte im Vorfeld es Gesprächs vermutlich ebenfalls eine detaillierte und ausgefeilte Strategie erdacht und die Erwähnung des Kolto lediglich als ultima ratio in Erwägung gezogen, um bei einem potentiellen Erliegen ihrer Verhandlungen dann doch noch mit einer Trumpfkarte herausrücken zu können. Was auch absolut verständlich war; Agustin und vermutlich auch Aren hätten es in seiner Position schließlich genauso versucht. Noch war Kolto noch nicht allzu gefragt und erst beim Wiederaufkeimen des militärischen Konflikts mit der Neuen Republik diesen Industriezweig zu mobilisieren, hätte die Nachfrage und Subventionen der übergeordneten imperialen Staatskasse sicherlich in die Höhe getrieben. Diese Gelegenheit war nun mehr oder weniger dahin - doch im Gegenzug konnte Solaris zwei mächtige Verbündete gewinnen, um Truuine bereits im Vorfeld maßgeblich zu stabilisieren und aufzubauen. Und vom Kolto besaß Solaris wahrlich genug. Die Zeit dieser Ressource würde früher oder später ohnehin noch kommen, also war es wohl ein verkraftbarer Biss in den sauren Apfel.

Also kam es, dass
Solaris ihnen noch an diesem Abend zusicherte, ihnen den gewünschten Vorrang zu gewähren. Wieder nickte Agustin, nun sichtbar zufrieden und mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, um sich dann wieder etwas zurückzulehnen und den Vorstoß des Governors in Richtung Aren zu verfolgen. Dieser war wohl innerlich genauso überrascht wie Agustin, als Solaris wahrhaftig geschickt vorschlug, die fest mit ihm verknüpfte Fourb-Gruppe für den Abbau zu involvieren. Es gab nicht wenige Verwalter, die die Verflechtung von Arens Position als Verwalter und der Stellung innerhalb des mächtigen Konzerns kritisch und missgünstig beäugten. Es war schließlich ein schmaler Grat, auf dem der charmante und überaus talentierte Verwalter agierte und es verlangte dem Bastioner einiges an Bewunderung ab, mit welch einer Selbstverständlichkeit und Souveränität Aren von Beginn seiner Karriere an die Interessen aus beiden Bereichen miteinander verknüpft hatte. Doch Solaris nutzte die Gunst der Stunde und setzte noch nach, als er Vorschlug, stattdessen genauso sehr mit Figg-Exavations arbeiten zu können. Nun rückte Agustin wieder vor, dieses mal deutlich überrascht. Den Erzählungen seines Verbündeten nach war die bevorstehende Allianz eigentlich noch streng geheim und sollte niemals so früh Gegenstand einer Verhandlung mit einem anderen Verwalter sein. Der Bastioner war nicht wirklich bewandt angesichts der Verflechtungen zwischen den reichen und mächtigen imperialen Industriefamilien und schloss darauf, dass die anstehende Vermählung seines guten Freundes wohl doch nicht so diskret behandelt wurde, wie erwartet oder erhofft.

Die Zeit, die Aren für das Überdenken des offensiven Vorschlags in Anspruch nahm, zeigte Agustin in diesem Fall, wie schwer die Last dieses Doppelspiels sein musste, egal wie charmant und souverän sein
Verbündeter und Freund auch stets auftrat. Der Auftritt des Kellners kam denkbar gelegen, der sich danach erkundigte, ob die Herren noch ein Dessert wünschten und ihnen im selben Zug zwei kleine Gläser mit irgendeinem bestimmten alkoholischen Getränk brachte.

"Danke, nein. Stattdessen aber gerne noch ein Glas stilles Wasser."

Aren hingegen nahm das Angebot an und verließ sich dabei auf den Geschmack des Hauses. Agustin merkte, dass sein Verbündeter noch etwas Zeit benötigte, um auf den Vorstoß zu reagieren, also wandte er sich noch beiläufig ihrem Gastgeber Solaris und dem Kellner zu.

"Ich mache mir nichts aus Süßem"

Ein wenig Zeit ging noch ins Land, ehe Aren schließlich zu seiner Antwort ausholte. Zunächst zeigte er sich erfreut über die gemeinsame Einwilligung bezüglich des Kolto, was Agustin mit einem Nicken bekräftigte. Dann antwortete er auf den Vorstoß des findigen Governors und bot eine volle Kooperation durch die Fourb-Gruppe an, wobei er die Familie Figg zunächst heraushielt. Es war eine denkbar geschickte und intelligente Reaktion, schließlich wusste er mittlerweile nur zu gut, wie er die Interessen seines Verwaltungsbezirks und auch seines Familienunternehmens bestens miteinander verbinden konnte. Die Risiken und Chancen konnte er hier ganz gut abwägen und im Nachhinein sicherlich noch einiges mehr herausholen. Das Unternehmen seiner künftigen Ehefrau hingegen außen vor zu lassen, war auf lange Sicht natürlich voraussichtig. Zum einen zum Schutz davor, sich nicht zu tief in sein Doppelspiel hineinziehen zu lassen, zum anderen natürlich auch aus Loyalität zu seiner Familie und speziell seinem Großvater, indem er sich nach wie vor möglichst bedeckt hielt.

Einmal mehr erkannte Agustin, dass er einen ungemein talentierten und fähigen Verbündeten gewonnen hat. Und dazu, wie sehr es
Solaris gelang, an diesem Abend zu überzeugen. Langfristig bot diese Kooperation ein enormes Potential für die drei aufstrebenden Verwalter.


Truuine - Osicia - Truuines Fruchtkorb - Agustin Prada, Aren Vayliuar, Governor Ridley Solaris

 
[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Abyston | Luftbezirk | Polizeipräsidium| Gang] Matthew


Die Nachbesprechung, wenn man es denn so nennen wollte hatte nur wenig geholfen seine Wut über den entkommenen Reseth abzubauen. Er hatte seinen frisch ernannten Polizeichef dafür, dass nicht zugegriffen wurde bevor die Rebellen das Lagerhaus betreten hatten, ordentlich zur Schnecke gemacht. Dennoch war Reseth entkommen, und zum Teil auch deswegen, weil die Rebellen mit veralteter Militärtechnologie immernoch besser ausgestattet waren als die lokalen Sicherheitskräfte.

Die neuen Friedenstruppen, die er aushob, waren dazu geeignet Demonstranten unter Kontrolle zu halten. Wenn jedoch eine bewaffnete Rebellion ausbrach waren sie nutzlos und die Polizei war lediglich mit einfachen Blastern und ein paar alten Gewehren ausgestattet. Die Materialien, die der Major ihm in Aussicht gestellt hatte, würden bei weitem nicht ausreichen, um die Sicherheitskräfte Truuines wirklich nach vorne zu bringen. Er brauchte Ausrüstung, und am besten auch Männer die sie zu nutzen imstande waren.

Er betrat das kleine Büro, das er benutzte, wenn er im Präsidium etwas zu erledigen hatte. Ein seiner Meinung nach viel zu großer Teil seiner Arbeit als Legat bestand daraus, die Dinge, die sein Ministerium unternahm, auch offiziell zu verabschieden. Der Polizeieinsatz heute Abend zum Beispiel erforderte einen unnötig großen Stapel an Papierkram.

Das Büro roch muffig, und der Gedanke an die eintönige Arbeit hatte ihn nun doch etwas abgekühlt. Er blickte sich um und stockte. In diesem Büro war jemand oder jemand hatte es kürzlich verlassen. Er sah und hörte niemanden, jedoch war der Geruch von „Glück“ noch immer wahrnehmbar für ihn. Er trat an den Schreibtisch, fuhr mit einer Hand über die Platte und durchbohrte die dunklen Ecken des Büros mit seinem Blick und seinem Machtsinn.

Plötzlich war der schwache Geruch nach Suppe wieder völlig präsent. Matthew wirbelte herum noch bevor die Frau, die aus dem leeren Schatten hinter ihm getreten war, anfing zu sprechen. Matthew stockte für einen Moment in seiner Bewegung, die linke Hand zur Faust geballt auf die Fremde gerichtet, die rechte offen neben seiner Hüfte bereit das vom Gürtel abspringende Lichtschwert zu fangen.

Die Kleidung, die Haltung und auch was sie sagte outete die Frau als Mitglied des Ordens, also senkte Matthew schnell seinen Lanvarok und entfernte die Hand vom Griff seines Schwertes. Er erwiderte die Verbeugung. Jetzt wo er sie vollständig und einwandfrei wahrnehmen konnte erkannte er auch an der Machtpräsenz der Frau, dass er es hier mit einem Sith zu tun hatte, sie war nicht so mächtig wie sein Meister, jedoch sicherlich so mächtig wie der Sith-Governeur Saphenus es gewesen war als sie sich getroffen hatten. Ein zweiter Mann in Robe trat aus dem Schatten, jedoch war seine Aura sehr viel schwächer, wahrscheinlich ein Jünger.

Was der Jünger zu berichten hatte machte ihn jedoch für Matthew zur wichtigsten Person in diesem Raum. Direkte Nachricht von seinem Meister, er hatte schon seit geraumer Zeit keine Nachricht mehr von dem Grafen bekommen, er hatte immer nur mit Marava, der Assistentin des Grafen seine Aufträge besprochen. Sein Meister hatte seinen Weg verfolgt, und ihm seine Misserfolge offensichtlich vergeben, oder zumindest erkannt das es außerhalb seiner Möglichkeiten befunden hatte. Nun sollte er also endlich ein Krieger der Sith werden. Damit war er zwar immer noch ein Teil des Bodensatzes im Orden, jedoch war er nun nicht mehr am unteren Ende der Nahrungskette. Er würde die Chance bekommen sich zu beweisen.

Nachdem der Jünger geendet hatte sprach die Kriegerin ihn erneut an. Mit einem Messer auf ihn deutend erklärte Sie wer sie war. Sie war ein Mitglied der Assassinen? Das erklärte, warum sie in der Lage war sich vor ihm zu verbergen. Ihn mit Leichtigkeit töten? Daran hatte er so seine Zweifel, immerhin waren sie nun auch offiziell gleichgestellte im Orden der Sith.

Ein schiefes Lächeln zeigte sich auf Matthews Gesicht. Die Menschenfrau wollte mit einem Raubtier, dessen Beute sie darstellte wirklich verstecken Spielen? Sie verfügten beide über die Macht, was das Level dieses Katz und Maus Spiels sicherlich interessant gestaltete. Trotzdem war sie doch immer noch Beute für einen Anzati.

Erneut zog die Kriegerin sich in den Schatten zurück, und Matthew musste zugeben, dass Ihre Tarnung fast perfekt war. Jedoch nur fast. Sie verbarg sich vor seinen Sinnen, er konnte nicht mal ihren Herzschlag hören, was er für gewöhnlich immer konnte. Aber Ihren Geruch, den Geruch nach „Glück“, der Matthew daran erinnerte das er bald wieder etwas essen sollte. Diesen Geruch konnte sie nicht überdecken, und so folgte der Anzat dem Geruch seiner Beute aus dem Büro heraus.

Mit den Bewegungen eines Raubtieres, dass Beute roch bewegte er sich durch das Präsidium und genoss das Hochgefühl das ihn ergriffen hatte.

Er war nun ein Krieger der Sith. Er war mehr geworden als Matthew Severide der Anzat.

Er war Darth Baobhan, und jedes Intelligente Wesen dieser Galaxis würde früher oder später seine Beute sein.


[ Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Abyston | Luftbezirk | Polizeipräsidium| Gang] Matthew
 
[Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Abyston | Luftbezirk |Polizeipräsidium] Darth Seyl, Tarosh Khail (NSC), Matthew Severide

Jäger. Beute. Das waren Rollen, die nicht in Stein gemeißelt waren, so sehr das manche Leute auch glauben mochten. Schwache Geister zogen eine gewisse trügerischer Sicherheit aus ihrer vermeintlichen Überlegenheit, sie hielten sich für unantastbar und wägten sich geschützt vor den Gefahren des Daseins. Ein Irrtum, den Darth Seyl nur zu gerne korrigierte. Die Existenz war ein ständiger Kampf, jeder Tag eine neue Herausforderung, und wer alt, schwach oder müde, musste zwangsläufig verdrängt werden. Sich selbst nahm die Assassine von dieser Regel nicht aus. Irgendwann würde auch sie auf jemanden stoßen, der sie übertraf und ihr das Leben nahm, doch nicht heute. Nicht hier. Ihre Sinne waren ein geschärftes Schwert, ihr Körper eine gut geölte Maschine, und so beeindruckt sie auch davon war, dass es Matthew Severide gelungen war, sie aufzuspüren – klein beigeben würde sie dennoch nicht. Der frisch ernannte Krieger war gut, sehr gut sogar, aber damit musste man rechnen, wenn man es mit einem Anzati zu tun hatte. Diese Kreaturen waren für die Jagd geboren und nicht umsonst zählten einige ihrer ältesten Mitglieder zum erlauchten inneren Kreis des Zirkels der Assassinen, eine kleine, elitäre Gruppe, die zusammen mehr Blut vergossen hatte als manche Armeen. Und so sollte es auch sein, denn ein Messer in der Nacht war mehr wert als Tausend Schwerter am Tag. Assassinen wie Darth Seyl waren geschult, das feindliche System mit nur einem einzigen Stich, Schuss oder Tropfen Gift zum Kollaps zu bringen, die Schwachstellen zu erkennen und auszunutzen. Es war das einzige Spiel, das es in den Augen der unauffälligen Menschenfrau wert war, gespielt zu werden. Und nun würde sie ein Spiel mit diesem Anzati spielen. Amüsiert, aber höchst konzentriert erwiderte sie sein Lächeln, zwei Raubtiere, die sich als solche zu erkennen gegeben hatten, dann konzentrierte sich die Attentäterin, versenkte sich in der Macht und trat einen Schritt zurück, um in den Schatten zu verschwinden.

Sich zu verstecken war eine Kunst, denn dazu gehörte weitaus mehr als nur die Beherrschung körperlicher Fähigkeiten. Natürlich waren diese wichtig, leichtfüßig wie ein junges Nexu huschte Darth Seyl über den Boden des Polizeipräsidiums, wie ein Windhauch, der über Dünen glitt, ohne den Sand zu bewegen. Ihre Schritte waren nahezu lautlos, ihr Atem so ruhig und regelmäßig wie ihr Herzschlag. Mit der Macht hatte die Assassine eine Art Blase um sich herum erschaffen und zugleich ihre Körperfunktionen reduziert, sich auf das beschränkt, was absolut notwendig war. Doch wichtiger noch: Ihr Geist war verborgen, ein Schatten in einem Schatten. Nur das, was zählte, das, was unbedingt benötigt wurde. Alles andere war verschlossen, weggesperrt vor neugierigen Augen. Wie ein Gespenst bewegte sich Darth Seyl aus dem Büro heraus, tänzelte um die nichts ahnenden einheimischen Polizisten herum und dachte sich amüsiert, dass sie vermutlich jeden einzelnen von ihnen töten konnte, bevor auch nur einer Alarm schlagen würde. Unterhaltsam, sicher, aber nicht der Grund ihres Besuchs hier. Andere Arbeit war zu errichten, und so begann ein intensives, stilles Katz und Maus-Spiel. Darth Seyl fuhr alle Register auf, um sich vor Matthew zu verbergen, und nutzte dafür das ganze Präsidium. Mal war sie in den Büros, dann in der Tiefgarage, kroch durch Lüftungsschächte und kletterte geschickt an Fassaden entlang, doch egal, was sie tat: Der Anzati blieb an ihr dran. Manches Mal glaubte sie, ihn schon beinah abgeschüttelt zu haben, nur um dann doch eines besseren belehrt zu werden. Er war gut. Er war wirklich gut, und die Assassine war nicht zu stolz, um das zuzugeben. Es wurde Zeit – als die Verfolgung sie schließlich erneut in die Tiefgarage führte, trat Darth Seyl hinter einem der geparkten Speeder hervor und verneigte sich leicht in Richtung der Schatten, in Richtung des Kriegers.


„Beeindruckend. Höchst beeindruckend. Ich verstehe nun, warum Euer Meister Euch für eine Beförderung ausgewählt hat. Ihr werdet schon bald vom Zirkel hören – vielleicht sogar von denen Eurer Art, die ihm angehören. Bis dahin...gute Jagd, Anzati. Möge Eurer Klinge stets Ihr Ziel treffen und möge die Macht Euch dienen. Oh, und....meinen Glückwunsch.“


Darth Seyl lächelte dünn, drehte sich um und verschwand wieder in der Dunkelheit. Zeit, Tarosh aufzusammeln und diesen Ort zu verlassen. Ihr Werk war getan, und neue Aufgaben erwarteten sie. Voller Zuneigung tätschelte die Menschenfrau das Messer in ihrer Hand, denn schon bald würde es wieder Blut kosten. Die Jagd – der Kampf – ging weiter. Jeden Tag, jede Nacht. Bis ein besserer Jäger sie finden würde...


[Innerer Rand | Truuine-System | Truuine | Abyston | Luftbezirk |Polizeipräsidium] Darth Seyl, Tarosh Khail (NSC), Matthew Severide
 
[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Osicia / Truuines Fruchtkorb ] Ridley, Agustin, und Aren

Innerlich atmete Ridley erleichtert auf, als es nun an Sector Adjutant Vayliuar war sich ein wenig überrumpelt zu zeigen. Offenbar hatte er nicht damit gerechnet, dass es der junge Verwalter selbst sein würde, der dessen Doppelposition als Verwalter und Firmenchef ins Gespräch bringen würde, oder gar von dessen Verhältnis zu den Figgs wusste. So hatte Ridley bewiesen, dass er zwar mit seiner eigenen Strategie wirkungsvoll ausmanövriert worden war, man ihn jedoch dennoch nicht unterschätzen durfte.

Doch sein Vorstoß hatte noch etwas Gutes: Vayliuar zeigte sich freudig überrascht und ganz und gar nicht abgeneigt. So schien es, als würde das Manöver nicht nur kurzfristig taktisch Erfolg versprechen, sondern sich auch auf lange Sicht lohnen würde. Die Fourb-Gruppe würde sich in der Förderung des Koltos engagieren, ohne dass man sich um die Kooperation fremder Firmen sorgen musste.

„Für mich dasselbe“

, sagte Ridley an den Kellner gewandt, bei dem Vayliuar soeben den Geheimtipp des Hauses bestellt hatte. Der Bedienstete lächelte beflissen und schritt dann mit einem freundlichen zurück in die Küche, um die Bestellung zu bearbeiten. Prada hatte sich unterdessen lediglich ein Glas Wasser gewünscht.

„Meine Herren,“

, sagte Ridley schließlich, als der Kellner den Raum verlassen hatte,

„es freut mich ungemein, dass wir bereits bei diesem Abendessen zu so umfangreichen Verständigungen kommen konnten. Ich werde mein Team umgehend anweisen sich bei Ihren Teams zu melden, um die Details auszuhämmern und diesbezügliche Verträge aufzusetzen. Aber während wir auf den Nachtisch und damit den ungezwungenen Ausklang des Abends warten, wie wäre es mit einem Toast?“

Mit einem ehrlichen Lächeln warf Ridley einen Blick auf die Gläschen mit Alkohol, die noch immer unberührt auf ihrem kleinen Tablett standen.

„Ich möchte ebenfalls die Gelegenheit nutzen Sie dazu einzuladen die Nacht in meinem frisch requirierten und renovierten Gouverneurssitz zu verbringen. Es handelt sich um ein altes Jedi-Praxeum, was in diesem herrlichen Imperium gewiss eine Kuriosität ist. Jedoch wohnt dem Ort ein gewisser Frieden inne, der einen ganz wunderbaren Nachtschlaf sorgt. Ich verstehe aber natürlich, wenn Sie es vorziehen auf Ihrer Yacht zu nächtigen. Ich bin sicher, Sie haben auch untereinander viel zu besprechen.“

Schließlich öffnete sich die Tür zur Küche erneut und der Kellner betrat wieder den Raum, in den Händen zwei kleine Teller und ein Glas, die im Licht der stimmungsvollen Lampen verheißungsvoll schimmerten. Einen Moment war Ridley sich unsicher was er da vor sich hatte, zog dann jedoch überrascht eine Augenbraue hoch. Auf den beiden fast unsichtbaren Glastellern hatte der Koch, Mister Sasori, das Wappen Truuines gezaubert. Eine dunkle, schokoladig anmutende Creme formte das Imperiale Rad, das sich schützend um ein blaues Abbild des Planeten mit seinen drei wichtigsten Städten schloss. Auf der gesamten Oberfläche funkelten hier und dort kleine, weiße Kristalle im Licht.

„Meine Herren, Mister Sasori nennt dieses Gericht den ‚Stolz von Truuine`. Crème verschiedener einheimischer, unterseeischer Früchte, garniert mit einer Prise Meersalz. Ich wünsche einen guten Appetit.“

Insgeheim nahm Ridley sich vor dem Koch in den kommenden Tagen ein saftiges Trinkgeld zukommen zu lassen. Der Selkath hatte sich mit dieser Kreation in letzter Sekunde selbst übertroffen und wenn der Nachtisch so schmecke wie er aussah, würde dieser Abend noch besser enden, als er es ohnehin schon tun würde.


[ Innerer Rand / Truuine-System / Truuine / Osicia / Truuines Fruchtkorb ] Ridley, Agustin, und Aren
 
Zuletzt bearbeitet:
[ Truuine-System | Truuine | Oscia | Truuines Fruchtkorb ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada, Ridley Solaris

Von der Annahme des Angebotes durch Aren schien der Gouverneur Truuines ebenfalls sehr erfreut. Neben dem Ausdrücken seiner Freude fuhr er auch sofort damit fort, anzumerken, dass er auf der Stelle sämtliche Hebel in Bewegung setzten würde, damit entsprechende Verträge zwischen den drei Staatsmännern in Kürze unterzeichnet werden könnten. So etwas schätzte Aren selbst auch immer sehr. Dinge möglichst schnell anzugehen war ein essentieller Punkt, um erfolgreich in ihrem Gewerbe zu sein, sonst hätten es die drei Anwesenden Männer wohl kaum soweit gebracht. Dann fasste ihr Gastgeber die Gläser ins Auge, welche gefüllt mit einer alkoholischen Flüssigkeit noch immer unberührt auf dem Tisch standen. Diese Gelegenheit nutzte Aren selbstredend, griff nach einem der Gläser und erhob sich von seinem nur all zu gemütlichen Platz.

,,Eine wunderbare Idee. Somit lassen Sie uns anstoßen, auf Truuine, auf unsere glorreiche, gemeinsame Zukunft, auf das Imperium und selbstredend auf unseren geschätzten Gastgeber, Gouverneur Solaris."

Klirrend trafen die drei Gläser aufeinander, bevor eine, Aren bis jetzt noch völlig unbekannte, aber doch schmackhafte Flüssigkeit ihre Kehlen hinunterglitt. So ließ es sich doch aushalten. Ein erfolgreicher Abend lag bereits hinter ihnen, ein Abend, welcher ihnen allen drei nur Vorteile einbrachte. Und dies war erst der Anfang ihres Besuches auf Truuine. Egal wo Aren und Agustin auch aufeinander trafen oder etwas gemeinsam angingen, der Erfolg war quasi vorprogrammiert. Und mit einem Gastgeber wie Gouverneur Solaris gestaltete sich dies nochmals angenehmer und einfacher, als ohnehin schon. Das Truuine zu einem solchen Erfolg werden würde, hätte vorher wohl kaum jemand ahnen können.
Dann fuhr der Gouverneur fort, sich ihren Schlafmöglichkeiten zuzuwenden. Die Option des Jedi-Praxeums, die er vorschlug, weckte sofort Arens Interesse. Er erwartete dort zwar nicht etwas viel komfortableres, als die Yacht, doch der Komfort stand bei einem Ort wie diesem auch eher an einer nachgeordneten Stelle. Wann hatte man schon die Möglichkeit, an einem Ort wie diesem zu nächtigen? Gerade für jemanden wie Aren, mit seiner Affinität zu historischem wäre dies ein Erlebnis der besonderen Art. Luxus konnte er beinahe jede Nacht genießen, doch hier handelte es sich um etwas Besonderes. Er hatte die Sith kämpfen sehen, hatte gespürt, welche Energie von ihnen ausgegangen war. Wie würde es sich wohl bei ihrem helleren Pendant verhalten, oder besser gesagt bei dem Ort, wo sie einst vor einiger Zeit gelebt hatten?

,,Das klingt nach einem äußerst interessanten Ort, Truuine hat wirklich einiges zu biete, Gouverneur Solaris. Ich nehme ihr Angebot nur zu gerne an. Ich würde vorher nochmals kurz auf der Yacht das nötigste zusammen suchen und einige Instruktionen losschicken, aber die Nacht dann sehr gerne in Ihrem Jedi-Praxeum verbringen."

Von dem kurzen Aufenthalt auf der Yacht verhoffe Aren sich nicht nur das eben schon angesprochene, sondern vor allem nochmals eine kurze Unterredung mit Agustin. Natürlich war Solaris nun ihr Verbündeter und alles war wunderbar gelaufen, doch von Vertrauen sprach man in ihrem Job nur selten, vor allem nicht, wenn man sich gerade mal einen Tag kannte. So war die Yacht einfach die sicherere Wahl, um nochmals auf einige Dinge zusprechen zu kommen, falls es Not tat, die besser unter den beiden Sectoradjutanten bleiben sollten. Es war nicht so, dass Aren Gouverneur Solaris misstraute, doch Vorsicht war die Mutter der Porzellan Kiste und dies galt gerade in der imperialen Politik.
Bevor sie sich noch dem nächsten Thema zuwenden konnten, trug ihr Kellner den georderten Nachtisch herein. Für Agustin nur ein Glas Wasser, doch für ihn und ihren Gastgeber die Empfehlung des Hauses. Als die Teller schließlich vor ihnen auf dem Tisch standen, wurde für Aren schnell klar, weshalb gerade dies die Empfehlung des Hauses war. Beinahe ein kleines Kunstwerk hatten sie da vor sich auf den Tellern. Aren erkannte das Wappen Truuines, welches ihm bereits bei seinen Recherchen zu dem Planeten aufgefallen war. Die Beschreibung des Kellners weckte in ihm nochmals mehr den Appetit. Mit dem ersten Löffel fand eine kleine Geschmacksexplosion in seinem Mund statt. Agustin mit seinem Wasser verpasste hier definitiv etwas.

,,Der Koch, Mister Sasori, versteht wirklich etwas von seinem Handwerk. Bei einem meiner ersten Bankette hatte ich leider weniger Glück. Der Versuch meines Koches Gerichte der mandalorianischen Küche zu zaubern schlug leider gänzlich fehl. Zum Glück ist es hier anders, vollkommen anders."

Ein Lächeln legte sich während der kleinen Anekdote aus den Anfangsjahren seiner Karriere auf seine Lippen. Es kam ihm vor, als wären Jahrzehnte seitdem vergangen, doch solche Ewigkeiten war es noch gar nicht her.

[ Truuine-System | Truuine | Oscia | Truuines Fruchtkorb ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada, Ridley Solaris
 
Zurück
Oben