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Bei Übersetzungen is das eh imma so ne sache, sinngemäss übersetzt ergibt es manchmal kein sinn, also suchen sie was um es zu beschreiben oder umschreiben. Bei sowas kann man es nie allen recht machen, dahher sollte man es gleich in english lesen, da hat man denn ganzen ärger dann net
Zum anderen, wird der Begriff "Squad" für eine Vierergruppe Commandos immer mit "Schwadron" übersetzt, wobei ich der Meinung bin, dass Schwadron im Deutschen halt ne ganz andere Bedeutung hat (mehr bei der Benutzung bei Flugzeugen). Wäre hier nicht der Begriff "Gruppe" oder auch "Einheit" besser gewesen.
"Schwadron" finde ich ein bisschen unglücklich, a) für Infanterie (nehme ich mal an, ich kenne das von dir zitierte Buch nicht) und b) für eine so kleine Gruppe.
Aber das Übersetzen militärischer Begriffe in SW ist schon ein Problem.
Gelten für militärische Sternenschiffe und ihre Besatzung die Begrifflichkeiten der Kriegsmarine oder der Luftwaffe? Vieles, was die Schiffe und Typen angeht (bis hin zu "Dreadnaught") kommt aus der Marinewelt, aber die Kampfjäger und ihre "Dogfights" erinnern mehr an Snoopy und den Roten Baron.
Das nächste Problem hat ChinToka schon angesprochen: die Originalautoren verwenden Einheiten, Titel etc. aus dem US-Militär, für die es in der deutschen Militärsprache nicht unbedingt Parallelen geben muss (das nächste an diesen Vierergruppen, was ich auf die Schnelle finden konnte, wären vielleicht die "Kameradschaften" innerhalb eines Stoßtrupps, aber dieser Begriff hat im Deutschen eine ganz andere Konnotation als "Fire Team", weiß nicht, ob das inhaltlich in dem betreffenden Buch so gut passen würde). Also was tun? Was erfinden? Tief genug in der Militärgeschichte wühlen, bis man einen militärorganisatorisch annähernd passenden deutschen Begriff findet, der dann aber vielleicht im Roman selbst gar nicht so gut passt? Was einigermaßen Neutrales wie "Gruppe" oder "Trupp" nehmen, das dann aber in Streitkräften der wirklichen Welt ganz andere Bedeutungen haben kann, und generell im SW-Universum zu oft in unterschiedlichen Bedeutungen auftaucht? Oder das Original stehen lassen?
"Schwadron" finde ich ein bisschen unglücklich, a) für Infanterie (nehme ich mal an, ich kenne das von dir zitierte Buch nicht) und b) für eine so kleine Gruppe.
Aber das Übersetzen militärischer Begriffe in SW ist schon ein Problem.
Gelten für militärische Sternenschiffe und ihre Besatzung die Begrifflichkeiten der Kriegsmarine oder der Luftwaffe? Vieles, was die Schiffe und Typen angeht (bis hin zu "Dreadnaught") kommt aus der Marinewelt, aber die Kampfjäger und ihre "Dogfights" erinnern mehr an Snoopy und den Roten Baron.
Das nächste Problem hat ChinToka schon angesprochen: die Originalautoren verwenden Einheiten, Titel etc. aus dem US-Militär, für die es in der deutschen Militärsprache nicht unbedingt Parallelen geben muss (das nächste an diesen Vierergruppen, was ich auf die Schnelle finden konnte, wären vielleicht die "Kameradschaften" innerhalb eines Stoßtrupps, aber dieser Begriff hat im Deutschen eine ganz andere Konnotation als "Fire Team", weiß nicht, ob das inhaltlich in dem betreffenden Buch so gut passen würde). Also was tun? Was erfinden? Tief genug in der Militärgeschichte wühlen, bis man einen militärorganisatorisch annähernd passenden deutschen Begriff findet, der dann aber vielleicht im Roman selbst gar nicht so gut passt? Was einigermaßen Neutrales wie "Gruppe" oder "Trupp" nehmen, das dann aber in Streitkräften der wirklichen Welt ganz andere Bedeutungen haben kann, und generell im SW-Universum zu oft in unterschiedlichen Bedeutungen auftaucht? Oder das Original stehen lassen?
Na das es nicht sooo leicht ist war mir schon klar, dass es gute Übersetzer/Innen gibt, die sich mit dem Thema auseinandersetzen und vielleicht sogar die Fans fragen ist begrußenswert und auch bewunderswert.
Ich erwarte ja auch keine Perfektion, aber solche "unglücklichen" Übersetzungen wie Schwadron könnte man doch wirklich ausschließen. Ich meine Übersetzer haben doch meist die jeweilige Sprache studiert, sind zweisprachig erzogen oder haben sonst eine Qualifikation, die über "normale" Sprachkenntnisse hinausgehen sollte. (Ich habe zwar gute Kenntnisse der englischen Sprache, würde mir aber nie zutrauen ein Buch zu übersetzen). Zudem sollte ein Übersetzer (jedenfalls in meiner Vorstellung) auch ein Gefühl für Sprache (sowohl im Orginal wie auch in der zu übersetzenden Sprache habe). Und dazu gehört auch halt nicht alles einfach wörtlich zu übersetzen, sondern halt auch mal ein wenig nachzudenken (nicht dass alle Übersetzer nie nachdenken, aber wenn ich E-Netz Blaster lese, frage ich mich, ob der Übersetzer hier auch sich gedacht hat "E-Netz gibt das einen Sinn? Na lass mich mal kurz googlen um zu sehen, was damit eigentlich gemeint ist, oder die Typen beim Verlag fragen).
Halt nicht "stupide" Satz nach Satz übersetzen.
Und was hat man gegen "Kommando-Team" ist IMHO wohl der beste Ausdruck, wenn man nicht "Squad" einfach stehen lassen will.
n meinen Augen ist eine Übersetzung von einzelnen Begriffen nur angemessen, wenn es einen gleichbledeutenden deutschen Begriff gibt.
Z.B. wurde gestern bei Explosiv (für die in Kanada lebenden Forumsgäste: Es ist ein "Live-Style, Prominenten, alles andere Quatsch"-Vorabendmagazin bei RTL und Schande über mich, dass ich so einen Schund anschaue) über die "Verdenglischung" der deutschen Sprache geärgert. Und dann haben sie halt deutsche Wörter für "böse" englische gesucht. So wurde aus einem "Walkman" ein "Lauf-Mann", aus einem Computerchip wurde ein "Teil eines Rechners". Für manche Begriffe gibt es halt keine elegante deutsche Lösung. Und dann sollte man das englische Wort einfach beibehalten.
Besonders wenn es sich eh schon in die Alltagssprache eingefügt hat.
Und hier hat IMHO Herr Dinter einfach schlechte (oder sagen wir lieber "suboptimale") Arbeit abgeliefert. mal ganz abgesehen, dass ich das Buch eh nicht sooo toll fand.
Zum Glück gibt es auch positive Beispiele und gute Übersetzungen/Übersetzerinnen.
das wort kaiser leitet sich von caesar ab, dem ersten imperator roms. später nahmen alle römischen imperatoren den titel "caesar" an, man spricht von den "caesaren" roms (römische kaiser). davon leitet sich auch der russische titel zar ab.
eine erstaunliche parallele zu dem namen/titel darth aus den star wars universum.
es sind also beide wörter aus dem lateinischen entlehnt und eingedeutsch worden, nur, dass sich bei kaiser die schreibweise geändert hat. ich würde also sagen, dass an sich beides als übersetzung geht.
subjektiv gesehen, verbinde ich allerdings in einem sciencefiction film die übersetzung kaisserreich bzw kaiser für empire und emperor etwas unpassend. empire könnte man noch mit dem "echten" deutschen wort reich, oder mit dem eingedeutschen imperium übersetzen, und da imperium besser mit imperator harmoniert, find ich das so ganz gelungen, wie es geworden ist.
lightsaber = lichtschwert. tjoa... säbel ist zwar das deutsche wort für saber, aber es ist definitiv falsch. ein säbel hat nur eine schneide und is gekrümmt. da hat gl eindeutig den fehler gemacht, der im deutschen ganz gut korrigiert wurde.
varianten wie laserschwert, lasersäbel und lichtsäbel find ich alle schlecht.
count. hmm. schwierig. an sich würd ichs übersetzen, ist aber in diesem fall nicht so günstig, da die übersetzung nur neue fragen aufwerfen würde, die das englische count nicht hervorruft, da man es zwar im geiste mitübersetzt, aber nicht weiter drüber nachdenkt und vllt sogar als eigenname hinnimmt. von daher stört mich die nichtübersetzung nicht wirklich, da es nur die frage aufwerfen würde, von was er graf ist, wie er dazu kommt, über was er herrscht usw.
c3po & r2d2 = im buch einfach die kürzel stehen lassen, dann kann jeder selbst entscheiden, wie er es liest. im film übersetzen.
millennium falcon: schwierig zu übersetzen. "jahrtausenfalke" wäre richtig, oder irgendwas in der richtung. also entweder man behält millennium falcon bei (eigenname), muss dann aber auch falcon sagen, wenn nur das eine wort erwähnt wird, oder man kürzt es komplett in jeder szene auf falke, es ei denn irgendwer findet ein geeignetes wort für millennium.
ansonsten vertrete ich das prinzip "alles übersetzen, außer eigennamen", wozu auch gehört, dass so sachen wie dschäneral im film gefälligst general ausgesprochen werden.
ein weiterer schwieriger fall ist das wort darth: eigenname, also stehen lassen, zumal es eh keine übersetzung gibt. aussprache: englisches th oder einfach als t? das bleibt dem feingefühl des übersetzers überlassen, wichtig ist aber, dass es einheitlich gemacht wird.
das wort kaiser leitet sich von caesar ab, dem ersten imperator roms. später nahmen alle römischen imperatoren den titel "caesar" an, man spricht von den "caesaren" roms (römische kaiser). davon leitet sich auch der russische titel zar ab.
Imperatoren gab es auch schon lange bevor C. Iulius Ceasar es wurde. Dabei handelte es sich ursprünglich nur um den Titel eines römischen Magistrats, welcher das militärische Kommando inne hat. Beispielsweise einer der beiden Konsuln während eines Krieges, oder ein niedrigerer Feldherr, wie es Ceasar während des bello gallico war. Nichts besonderes also. Typen wie Sulla nutzten das, diverse Scipioni und auch andere sind namentlich schon lange vor unserem wenig beharrten Zweigträger bekannt.
Ceasar ist ursprünglich auch nicht mal der Titel für den römischen Kaiser. Das war eigentlich Augustus und zwar seit Augustus. Dieser nette Herr hat lediglich den Namen seines Adoptivvaters Ceasar in seinen eigenen Namen mit aufgenommen. Von ihm ging der Namensteil Ceasar in die seiner Nachfolger über und auch andere Dynastien übernahmen Teile dieser Kaisernamen. Aber schon im alten Imperium Romanum nach dem Ende der Republik war und blieb Augustus der wichtige und anerkannte Kaisertitel.
Ceasar bekam höchstens in der Spätantike noch mal einen Aufschwung, als sich einige Kaiser eine Art Neben- oder Unterkaiser zulegten. Da der rangmäßig unter ihnen stand, wollte man das auch klarmachen und nannte die nun offiziell Ceasar, während der Oberkaiser mit der wirklichen Macht auch weiterhin der Augustus blieb.
Haben wohl dann erst später welche im Mittelalter ein wenig was fehlübernommen, man könnte ja fast meinen sie waren bescheiden
Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass der Titel Augustus im später als Byzanz bekannten Reich zumindest zu beginn den eigentlichen Herrscher markierte. Denn auch da waren die Kaiser des zweiten Roms in der Spätantike Augusti und legten großen Wert darauf auch so genannt zu werden, wie man aus ihren Münzen und anderen hinterlassen Schriften eindeutig lesen kann.
Der Titel Imperator allerdings, der erfuhr eine gewisse Wandlung. Er blieb die Bezeichnung für einen Feldherrn. Aber die Kaiser Roms waren schon seit Augustus (nun mal den wir als diesen kennen) drauf aus, sich als besonders siegreiche und eben damit prädestinierte Römer darzustellen. Sprich sie nahmen den Titel stets an, um das auch allen klarzumachen.
Wichtig wurde es besonders auch daher, dass diesen Titel schon in der Republik etwa zur Zeit der Bürgerkriege, evtl. auch früher, nur noch jene bekamen, welche von einem Heer Roms als Imperator nach einem Sieg begrüsst wurden (nennt man Akklamation) und später das vom Senat anerkannt bekamen. Es war damit nur noch ein Ehrentitel, der die besondere Leistung des Feldherrn zum Ausdruck brachte.
Aber schon bald kamen welche daher, die das geradezu anhäuften sich so zu nennen und es wurde eventuell von einigen sogar zu einer Art Amtsbezeichnung stilisiert. Typen wie Sulla und Ceasar wollten damit ihre Sonderstellung gegenüber dem Ottonormalpöbel ausdrücken. Nur Ceasar war nie Kaiser, nur Diktator (auch so ein festes römisches Amt der Republik) auf Lebenszeit. Er legte sich diesen Titel Imperator sogar direkt als Zusatz für seinen Namen zu (so wie Africanus bei den Scipionen) und sein Adoptivsohn Octavian übernahm auch das, als er Augustus wurde. Das Ding in den "Familiennamen" aufzunehmen hatte aber auch gewisse Probleme für die Kaiser späterer Zeit. Diese Akklamation gabs immer noch und da man Imperator nun mit einem Kaiser verband, wurde nun jeder der sich von einem Heer als Imperator begrüssen ließ, durchaus als Herausforderer für den amtierenden Kaiser verstanden (spätestens seit dem Vierkaiserjahr 69, als es Vespasian gelang damit seine Dynastie der Flavianer zu begründen). In der Spätantike wurde es Usus sich von seinem eigenen Heer als Imperator begrüßen zu lassen und so den Kaiser als Usurpator herauszufordern. Gibt da welche, die sich mit bis zu 7 gleichzeitig rumärgern müssen.
Insofern sind diese Worte aus lateinischer Herleitung eh problematisch. Zumal eben Emperor im Englischen existiert und dort nur einen Kaiser im Sinne des heute gebräuchlichen deutschen Wortes (einen Herrscher über einem König, eine politische Führungsperson also, die nur ab und an auch mal als Feldherr in eigener Person auftrat) bezeichnet, keinen Imperator, wie es das lateinische Wort meint. Woher nun Kaiser wieder kommt und wer sich da wann den "kleinen" Titel zugelegt hat, ist doch unerheblich. Wir verbinden mit einem Kaiser etwas ganz bestimmtes und das muss nicht mit dem übereinstimmen, was antike Römer in einem Imperator sahen (eben einen siegreichen Feldherrn, denn selbst Römische Kaiser zogen noch ganz im alten Stile mit in die Schlacht, waren zeitweise sogar reine Soldaten). Ich finde daher, dass die Übersetzung Kaiser ganz gut ist, nur Imperator (abgesehen vom besseren Klang) kann ich nicht so viel abgewinnen, es sei denn man will in Palpi einen erfolgreichen Militärführer sehen. Aber ich hatte immer den Eindruck, das Lenken von Kriegsglück besorgen bei ihm andere.
Du sagst es. "Kaiser" hat sich aus "caesar" entwickelt, so wie "Keller" sich aus "cellarium" entwickelt hat. Deshalb übersetze ich das englische "cellar" trotzdem nicht mit "Cellarium". Warum also "emperor" - das absolut gleichbedeutend mit dem deutschen "Kaiser" ist; "unsere" Kaiser Nero, Karl und Napoleon sind auf Englisch alle emperors - mit einem lateinischen Wort übersetzen?
count. hmm. schwierig. an sich würd ichs übersetzen, ist aber in diesem fall nicht so günstig, da die übersetzung nur neue fragen aufwerfen würde, die das englische count nicht hervorruft, da man es zwar im geiste mitübersetzt, aber nicht weiter drüber nachdenkt und vllt sogar als eigenname hinnimmt.
Englischsprechende Muttersprachler dürften das aber nicht als Eigenname gesehen haben, zumal es diese archaischen Titel bei SW auch anderswo gibt (Nute Gunray ist Vize-König, Bail Organa auch, seine Tochter Prinzessin, die Tagges sind eine adelige Familie).
von daher stört mich die nichtübersetzung nicht wirklich, da es nur die frage aufwerfen würde, von was er graf ist, wie er dazu kommt, über was er herrscht usw.
Stattdessen hatten wir hier, als AOTC rauskam, mehrmals die Frage, was das für ein komischer Vorname sei bzw. Verwirrung, weil mancher sich nicht erschließen konnte, wo das "Graf" plötzlich herkam, das einige Nutzer wie selbstverständlich benutzten. Auch nicht besser.
Z.B. wurde gestern bei Explosiv (für die in Kanada lebenden Forumsgäste: Es ist ein "Live-Style, Prominenten, alles andere Quatsch"-Vorabendmagazin bei RTL und Schande über mich, dass ich so einen Schund anschaue) über die "Verdenglischung" der deutschen Sprache geärgert. Und dann haben sie halt deutsche Wörter für "böse" englische gesucht. So wurde aus einem "Walkman" ein "Lauf-Mann", aus einem Computerchip wurde ein "Teil eines Rechners". Für manche Begriffe gibt es halt keine elegante deutsche Lösung. Und dann sollte man das englische Wort einfach beibehalten.
Besonders wenn es sich eh schon in die Alltagssprache eingefügt hat.
Ist denn in schon die sommerliche Nachrichtenflaute (Saure-Gurken-Zeit) ausgebrochen, dass sie dieses Thema im Fernsehn mal wieder ausgraben? Gab es denn auch Vorschläge zum Thema "Kartoffelchips"? Wie du bereits sagtest, wenn der Zug eh schon abgefahren ist und alle Welt die Dinger "Walkman" nennt, wieso sollte man das noch ändern (von können gar nicht zu reden), selbst wenn jemandem etwas weniger Dämliches einfallen sollte als "Lauf-Mann".
Was mich mehr ärgert sind pseudoenglische Begriffe wie "Handy", mit denen im englischsprachigen Ausland keiner was anfangen kann.
Zu der Übersetzungskritik: Natütlich sollte ein Übersetzer im Zweifelsfall nachschlagen, googeln (wieder so ein Ding: eine Internetrecherche durchführen?), fragen. Ich glaube, bei "Squad/Schwadron" könnte das Problem gewesen sein, dass es ja ein deutsches Wort gibt, das eindeutig verwandt ist ... von solchen gibt es ganze Listen, zum Beispiel hier http://uebersetzungsfallen.de/index.html, und man kann furchtbar reinfallen, wenn man annimmt, bloß weil es ähnlich klingt wie ein deutsches Wort, wäre es auch das Gleiche. Ich fürchte, in einigen meiner älteren Übersetzungen geistern diverse "Rosenholz"-Gegenstände herum, die logischerweise eher aus Palisander gewesen sind. . Und je weniger Zeit man hat, desto erfreuter ist man natürlich über alles, was man nicht noch nachschlagen muss, oder glaubt, nicht nachschlagen zu müssen ...
Und ich weiß, dass ist auch keine Entschuldigung; eher ein Stoßseufzer und der Wunsch, dass unsereins besser bezahlt würde und sich mehr Zeit lassen könnte. Bei der derzeitigen Wirtschaftslage in Deutschland passiert das absolute Gegenteil. Honorare werden gekürzt motz), die Konkurrenz wird intensiver, was leider nur in der Theorie zu höherer Qualität führt.
@ grabi:
Bevor es diese Anleitung von LF gab, "Count" nicht zu übersetzen, hätte ich nicht mal im Traum daran gedacht, es stehen zu lassen - immerhin gab es auch schon mindestens eine Prinzessin und zwei Vizekönige (wieso eigentlich Vize und wo stecken die richtigen?), auch immer übersetzt.
Die Original-Autoren scheinen sich da erheblich weniger Gedanken zu machen - für die englischsprachigen Leser stellt sich - falls überhaupt - schließlich die gleiche Frage: Wo hat der Kerl diesen Titel her? Und dass LF "Count" international beibehalten wollte, hat wahrscheinlich mehr mit dem Copyright zu tun als mit irgendeiner Art von Sprachgefühl. Das meine hat jedenfalls heftig gezuckt, aber GL ist der Boss, also habe ich brav in meiner Übersetzung von EP II alle "Grafen" zu "Counts" gemacht und den Lektor in einer Email davon informiert, wie bescheuert ich das finde. Dass im Buch schließlich doch "Graf" steht, hat damit zu tun, dass irgendwer beim Verlag, Lektor oder Redakteur, ein Einsehen mit der Sprache hatte.
In NJO 15 gibt es
den Titel eines "Primate", was im Deutschen "Primas" wäre, also ein Titel aus der anglikanischen und katholischen Kirche. Im Roman handelt es sich allerdings - soweit man feststellen kann - um einen weltlichen Titel, und überhaupt gibt's in der GFFA keine Anglikaner ... Der Vorgesetzte des "Primate" ist ein "Councillor", aber es scheint auf dem Planeten nur den einen zu geben, und keinen ganzen "Rat" davon, also kommt es mir seltsam vor, den Titel mit "Ratsherr" zu übersetzen. Und "Berater?" Er hat keinen über sich, also wen berät er?
Wird der Originaltext von jemandem gelesen, der sich zufällig mit der anglikanischen Kirche auskennt, dann wird dieser Leser den Titel Primate wiedererkennen, vielleicht mit einigem Befremden. Und ein paar werden sich auch fragen, in welchem Rat der Councilor sitzt. Das scheint die Autoren nicht zu kratzen.
Wahrscheinlich gab es bei Dookus Grafentitel für den Autor auch erheblich weniger Bedenken, als sich nachträglich durch die Diskrepanz zwischen Filmsynchronisation und Buchübersetzung ergeben.
Ob "General" oder "Dscheneräl" ist noch die leichtere Frage, auch synchrontechnisch, aber wenn es einheitlich sein sollte ... "Großadmiral" klingt auch noch ganz gut, aber es gibt Dienstgrade, wo es sprachlich deutlicher auseinanderklafft - Feldwebel oder Fähnrich hat schon viel mehr von "Preußen im Weltall" an sich (wobei das zu Pellaeon ja durchaus passt, finde ich). Immer vorausgesetzt (siehe oben) es gibt überhaupt eine halbwegs passende deutsche Entsprechung eines englischen Rangs.
Ich bin einigermaßen sicher, dass sich alle an "Kaiser" und "Kaiserreich" gewöhnt hätten, wenn die Synchronfirma sich damals anders entschlossen hätte (und wahscheinlich hat die Notwendigkeit, Lippensynchron zu sein, viel mit dieser Entscheidung zu tun gehabt).
Ich kann ja mal nur aus Jux eine Blitzumfage in der kanadischen Provinz machen, an welchen "emperor" die Leute hier bei diesem Begriff denken, an Wilhelm, Cäsar oder Hirohito. Oder an den Kaiser aus dem Märchen, den mit den neuen Kleidern, oder an Palpatine oder den Kaiser von China oder einen ganz anderen. Wobei "Märchen" hier, glaube ich, ein wichtiges Stichwort ist: was immer SW inzwischen sein mag, angefangen hat es ja eher märchenhaft, mit "Es war einmal", und einer Prinzessin, die gerettet werden musste. Ein Kaiser hätte da doch gar nicht weiter gestört, oder? Dass jeder der oben genannten Herren eine andere politische Struktur hinter (unter) sich hat und in seiner Muttersprache nicht "Kaiser" genannt wird (außer Wilhelm; selbst der mit den neuen Kleidern war ursprünglich "Kaiser" auf dänisch, oder ist das auch "Kaiser"?), ändert nichts daran, dass sie im Englischen "Emperors" sind, und ihr Reich ein "empire".
Aber mich hat mal wieder keiner gefragt, und außerdem regnet's in Strömen, deshalb muss ich am Sonntagnachmittag hier rumsitzen und Haare spalten .
(Edit: und während ich noch spalte, war Wraith schneller ...)
count. hmm. schwierig. an sich würd ichs übersetzen, ist aber in diesem fall nicht so günstig, da die übersetzung nur neue fragen aufwerfen würde, die das englische count nicht hervorruft, da man es zwar im geiste mitübersetzt, aber nicht weiter drüber nachdenkt und vllt sogar als eigenname hinnimmt. von daher stört mich die nichtübersetzung nicht wirklich, da es nur die frage aufwerfen würde, von was er graf ist, wie er dazu kommt, über was er herrscht usw.
Solche Gedanken muss sich aber ein englisch-sprachiger Fan auch machen, warum also kein deutsch-sprachiger?
Und darüber hinaus, finde ich es schrecklich, wenn man ein englisches Wort zu nem eigennamen verkommen lässt. Deshalb bin ich z.B. auch dafür die Namen der Kriegsschiffe zu übersetzen. Namen wie Gnadenlos, Einschüchterer und Vernichter lassen etwas darstellen, und unter einem solchen Namen mit dem ein leser was anfangen kann, wirkt das Schiff ganz anders als der 0815-Sternzerstörer Humpldumpl.
grabi schrieb:
millennium falcon: schwierig zu übersetzen. "jahrtausenfalke" wäre richtig, oder irgendwas in der richtung. also entweder man behält millennium falcon bei (eigenname), muss dann aber auch falcon sagen, wenn nur das eine wort erwähnt wird, oder man kürzt es komplett in jeder szene auf falke, es ei denn irgendwer findet ein geeignetes wort für millennium.
Geht noch finde ich, da Millennium im deutschen doch noch oft genug verwendet wird.
Ich finds aber lustig, dass Hans Schiffchen das einzige männliche Raumschiff in der Gffa ist, bzw das einzige männliche Schiff überhaupt. (Es heißt immer DER MILLENNIUM FALKE)
The Podmother schrieb:
In NJO 15 gibt es
den Titel eines "Primate", was im Deutschen "Primas" wäre, also ein Titel aus der anglikanischen und katholischen Kirche. Im Roman handelt es sich allerdings - soweit man feststellen kann - um einen weltlichen Titel, und überhaupt gibt's in der GFFA keine Anglikaner ... Der Vorgesetzte des "Primate" ist ein "Councillor", aber es scheint auf dem Planeten nur den einen zu geben, und keinen ganzen "Rat" davon, also kommt es mir seltsam vor, den Titel mit "Ratsherr" zu übersetzen. Und "Berater?" Er hat keinen über sich, also wen berät er?
Wird der Originaltext von jemandem gelesen, der sich zufällig mit der anglikanischen Kirche auskennt, dann wird dieser Leser den Titel Primate wiedererkennen, vielleicht mit einigem Befremden. Und ein paar werden sich auch fragen, in welchem Rat der Councilor sitzt. Das scheint die Autoren nicht zu kratzen.
Primate kam schon einmal in den Yevethaner-Büchern vor. Es entsprach dem Kommandanten eines Kriegsschiffes und wurde als Primat übersetzt.
Weil das aber zu sehr an eine Affenfamilie erinnert, und obendrein Latein oft nützliche alternativen bietet hätte ich Primus draus gemacht.
Und den Ratsherrn hätte ich auch okay gefunden... es fragt ja auch keiner wer der Kardinal zu Erzbischof Poogle dem Geringerem ist.
Solche Gedanken muss sich aber ein englisch-sprachiger Fan auch machen, warum also kein deutsch-sprachiger?
Und darüber hinaus, finde ich es schrecklich, wenn man ein englisches Wort zu nem eigennamen verkommen lässt. Deshalb bin ich z.B. auch dafür die Namen der Kriegsschiffe zu übersetzen. Namen wie Gnadenlos, Einschüchterer und Vernichter lassen etwas darstellen, und unter einem solchen Namen mit dem ein leser was anfangen kann, wirkt das Schiff ganz anders als der 0815-Sternzerstörer Humpldumpl.
Eigennamen so lassen wie sie sind, ist meine Meinung. Dazu enden Schiffnamenübersetzungen sehr oft einfach extrem unschön. Die Rächer und die Korrupierer (ich denke dabei eher an den Bürokopierer, als an ein Kriegsschiff) nur als Beispiele, wobei Avenger und Corruptor doch wirklich nach Kriegsschiffen klingen, die andern Dinge nicht so. Klassennamen und exotische Schifftypen, sollte man wohl auch lieber lassen, sonst endet es mit mehr Dingen wie, dass was aus den Interdictors wurde *schauder*
Vizekönige (wieso eigentlich Vize und wo stecken die richtigen?)
Gibts nicht, in dem Fall ist es soviel ich verstanden habe, mehr als Statthalter zu verstehen. Der, der anstelle eines andern herrscht und in dessen Namen, wie Bail ja auch, er ist ja auch ein Vizekönig, wohl er an sich der Regent des Planeten ist. Viele davon sind Traditionsausdrücke, die nicht ganz genau dass, selbe bedeuten wie bei uns (die Naboo haben ja auch eine Demokratie, wo ihr gewähltes Staatsoberhaupt einfach König/Königin genannt wird). Nute (sein Posten ist übrigens voll "Commanding Viceroy of the Trade Federation", weil es auch andere gibt, denn das Handelsföderationsdirektorat setzt sich aus meheren Vizekönigen zusammen) wäre an sich bei uns eher ein Generaldirektor und Bail mehr ein Primärminister.
Das habe ich mich auch schon öfters gefragt. Allerdings hat Lord Garan ja schon eine ordentliche Erklärung dafür geliefert.
"Großadmiral" klingt auch noch ganz gut, aber es gibt Dienstgrade, wo es sprachlich deutlicher auseinanderklafft - Feldwebel oder Fähnrich hat schon viel mehr von "Preußen im Weltall" an sich (wobei das zu Pellaeon ja durchaus passt, finde ich).
Preußen und Pellaeon. Das passt auch für mich sehr gut zusammen. Ich sehe in Pellaeon ja teilweise so eine Art Mischung aus Otto von Bismarck und Wilhelm I.. Wobei ich es für unwahrscheinlich halte, dass sich Zahn oder die anderen Verwender Pellaeons an deutschen Personen orientiert haben.
Eigennamen so lassen wie sie sind, ist meine Meinung. Dazu enden Schiffnamenübersetzungen sehr oft einfach extrem unschön. Die Rächer und die Korrupierer (ich denke dabei eher an den Bürokopierer, als an ein Kriegsschiff) nur als Beispiele, wobei Avenger und Corruptor doch wirklich nach Kriegsschiffen klingen, die andern Dinge nicht so. Klassennamen und exotische Schifftypen, sollte man wohl auch lieber lassen, sonst endet es mit mehr Dingen wie, dass was aus den Interdictors wurde *schauder*
Tja aber das ist ja genau das ding was ich meine. Für einen Leser der kein Englisch versteht, könnte Avenger genausogut Humpldumpl heissen.
Ich bin zwar der englischen Sprache mächtig, trotzdem erging es mir so ähnlich beim Lesen über die Gespenster-Staffel. Da kam ein ISZ vor mit der Bezeichnung Implacable für mich zunächst einmal nur ein komischer und sogar bescheuert klingender Name, bis ich dann irgendwann einmal genug davon hatte einen humpldumpl-namen zu lesen und mal nachgesehen habe, was Implacable überhaupt bedeutet.
Tja aber das ist ja genau das ding was ich meine. Für einen Leser der kein Englisch versteht, könnte Avenger genausogut Humpldumpl heissen.
Ich bin zwar der englischen Sprache mächtig, trotzdem erging es mir so ähnlich beim Lesen über die Gespenster-Staffel. Da kam ein ISZ vor mit der Bezeichnung Implacable für mich zunächst einmal nur ein komischer und sogar bescheuert klingender Name, bis ich dann irgendwann einmal genug davon hatte einen humpldumpl-namen zu lesen und mal nachgesehen habe, was Implacable überhaupt bedeutet.
Für mich ist das Problem, dass man meiner Ansicht nach manche Schiffsnamen eben nicht direkt übersetzen kann ... Die imperialen Schiffsnamen sind alle sehr martialisch-arrogant, und das lässt sich im Englischen noch ganz gut machen, aber im Deutschen klingt es oft sehr merkwürdig. Die Leser wissen dann zwar, dass "Implacable" "Unversöhnlich" oder "Unerbittlich" heißt, aber würde sowas als deuschter Schiffsname in einer deutschen Flotte, historisch oder fiktional, gut klingen? Also sollte man zumindest Begriffe finden, die sich auch im Deutschen gut anhören und den martialisch-arroganten Ton treffen, aber dann eben auch keine direkte Übersetzung wären.
Vielleicht können die Militärhistoriker da ein bisschen aushelfen - ich habe den Eindruck, dass man in Deutschland mehr dazu neigt(e), auch Kriegsschiffen Personennamen zu geben.
Oder nehmt die Urmutter aller "Dreadna(ou)ghts", das erste englische Schiff, das dieses Wort als Namen, nicht als Bezeichnung trug - "Fürchtenichts"? Selbst "Furchtlos" klingt meiner Ansicht nach komisch als Schiffsname.
Englisch ist außerdem eine "latinisiertere" Sprache als Deutsch. "Exec/kutor" gibt es noch auf beiden Seiten, aber "Terminator" schon nur im Film, und "Judicator" bestenfalls noch im Juristendeutsch. Nicht, dass Letzeres in der englischen Umgangssprache verbreitet wäre, aber ein solches Wort lässt sich bilden und hört sich irgendwie großkotzig an.
Wie gesagt, meiner Ansicht nach müsste man, wenn man solche Namen "übersetzen" wollte, eine neue Liste deutscher Namen aufstellen, die einen ähnlichen Effekt haben, aber dann oft alles andere als eine wörtliche Übersetzung wären. Namen kann ich mir nicht vorstellen ... vielleicht noch in Pellaeons Imperium, aber hätte Palpatine seine Schiffe nach seinen Amiralen benannt (dann vielleicht eher nach früheren Sith)? Eine Alternative wären aggressive Tiere aus der Galxis, Rancor und sowas, aber ich frage mich, wie viele Fans aufschreien würden, wenn aus der "Impacable" die "Rancor" würde, bloß weil sich "Sternzerstörer Unversöhnlich" nach meiner Ansicht komisch anhört?
Beim "Millennium Falken" nervt mich weniger das "Millennium", das sich ja seit 1999 auch mehr ins Deutsche eingeschlichen hat, als dass es im Deutschen eigentlich zusammen oder mindestens mit Bindestrich geschrieben werden müsste. Aber derzeit versuche ich nur noch, mich an so viel Einheitlichkeit wie möglich zu klammern, das Durcheinander ist schon schlimm genug.
Eine Alternative wären aggressive Tiere aus der Galxis, Rancor und sowas, aber ich frage mich, wie viele Fans aufschreien würden, wenn aus der "Impacable" die "Rancor" würde, bloß weil sich "Sternzerstörer Unversöhnlich" nach meiner Ansicht komisch anhört?
Oder nehmt die Urmutter aller "Dreadna(ou)ghts", das erste englische Schiff, das dieses Wort als Namen, nicht als Bezeichnung trug - "Fürchtenichts"? Selbst "Furchtlos" klingt meiner Ansicht nach komisch als Schiffsname.
Zunächst hatte ich mich damit auch ein wenig schwer getan, als ich für das Game X-Wing als ich dafür nen Editor in die Finger bekam, die englischen Schiffnamen ersetzt habe. Nach ein wenig nachdenken, musste ich mir aber eingestehen, dass ich beim Lesen der Thrawn-Trilogie auf einen Schiffsnamen gestoßen bin, der in die gleiche Schablone gehört, mich aber niemals tagiert hat. Die Rede ist von der Gnadenlos. Diese Bezeichnung unterscheidet sich in nichts mit Unversöhnlich, Unterdrückung, DominazHerrlichkeit oder ähnlichem, ist bei mir aber so wenig aufgestossen, dass mir das erst bei besagter Übersetzungsaktion aufgefallen ist. Ich denke das ist eher ne reine Gewöhnungssache.
The Podmother schrieb:
Englisch ist außerdem eine "latinisiertere" Sprache als Deutsch. "Exec/kutor" gibt es noch auf beiden Seiten, aber "Terminator" schon nur im Film, und "Judicator" bestenfalls noch im Juristendeutsch. Nicht, dass Letzeres in der englischen Umgangssprache verbreitet wäre, aber ein solches Wort lässt sich bilden und hört sich irgendwie großkotzig an.
Die latinisierten Namen stören mich interessanter Weise überhaupt nicht. Vermutlich weil sie ein wenig exotisch sind, Latein aber trotzdem im Deutschen nicht ungewöhnlich ist.
Ich kann es nicht mehr hören!!
Ich bin Deutscher.
Ich spreche Deutsch.
Ich lese Deutsch.
Ich schreibe Deutsch.
Genauso wie ein Engländer Englisch und ein Franzose fränzösisch.
Deswegen will ich auch KOMPLETT deutsche Bücher, Filme,...
Dennoch bleibt für mich ein Emperor ein Imperator und kein Kaiser! Warum? Weil Imperator der moderne Ausdruck für Kaiser im eigentlichen Sinne ist *dudennachschlag*
Und um auch dem "Generationenkonflikt", vom Beginn des Threads, die Ehre zu erweisen.
Ich denke, dass sich die heutige deutsche Jugend einfach nicht mehr als solche sehen möchte,
sondern wie eine andere seien möchte (meistens wie die englisch/amerikansiche) Denn die "anderen" haben ja so "coole" Ausdrücke! (Ein weiterer Grund warum ich Hoppser nicht mag^^)
Dennoch bleibt für mich ein Emperor ein Imperator und kein Kaiser! Warum? Weil Imperator der moderne Ausdruck für Kaiser im eigentlichen Sinne ist *dudennachschlag*
Dann schlag mal nach im Duden . Der Online-Duden rückt für "Imperator" nur die erste Bedeutung raus (wo eindeutig vom römischen Kaiser die Rede ist), auf Papier habe ich gerade keinen da. Ich werde vielleicht morgen nachsehen. Ich bin ziemlich sicher, dass, wenn "Imperator" überhaupt im Duden mit "Kaiser" gleichgesetzt wird, dies erst seit TESB der Fall ist. Mal schauen, ob ich eine Ausgabe von ca. 1980 auftreibe.
Für den Grimm, stets meine erste Quelle für Fragen den deutschen Wortschatz betreffend (wenn auch natürlich nicht auf dem neuesten Stand), muss ich zum Glück nicht in die Uni, sondern kann dir gleich verraten: da steht "imperator" nicht mal drin (sehr wohl aber "Kaiser", auch in der Bedeutung "Kaiser von China/Japan/Frankreich").
Tja, es bleibt also eine eher ungeklärte Angelegenheit.
Aber wie du es selbst ja schon erwähnt hast war der römische Kaiser ein Imperator
Weiterhin ist der SW-Imperator nun keine politische Person, die wir aus dem realen Leben kennen, oder?!
Die Kaiser waren Imperatoren, so wie Scipio Africanus einer war, oder Sulla, oder C. Iulius Ceasar. Keiner von denen war je Kaiser
Imperator hat definitiv nichts mit kaiserlichen Befugnissen zu tun gehabt. Es war nur eine Ehrung, so wie man bei uns bestimmten Leuten ein Bundesverdienstkreuz gibt. Da war keine Amtsgewalt mit verbunden, keinerlei Recht irgendwen zu regieren, nicht mal Befehle zu geben, nada. Nur ein Ehrentitel, wie ein Orden im heutigen Sinn. Dass sich die Kaiser gern mit so etwas schmückten, nun Willhelm II. und der letzte Zar hatten auch viel Blech auf der Brust.
Alles was die römischen Kaiser mit diesem Titel ihren Untertanen klar machen wollten war, dass sie besonders gute Heermeister und Oberbefehlshaber seien. Man ist nicht automatisch Kaiser nur weil man den Titel Imperator bekommt, auch nicht, wenn einen die eigenen Truppen als solchen akklamierten. Man hatte dann lediglich die Aussicht und das Recht den amtierenden Kaiser, welcher eben auch diesen Titel trug herauszufordern und wenn man kann zu ersetzen (Stichwort: Usurpation), da man mit der Annahme dieses Ehrentitels allen klar machte, dass man sich als ebenso befähigt und von Göttern gesegnet ansah, wie es der echte Kaiser war. Aber um tatsächlich einer zu werden, musste man schon den Amtsweg einhalten und das hieß den Senat von Rom dazu zu bringen, einem die Amtsgewalten und Befugnisse eines Augusti zu gewähren. Nur weil einen irgendwo in der Provinz, welche mit Imperator begrüßen, hatte man das alles noch lange nicht. Man kann sich geehrt fühlen, mehr nicht. Man konnte sogar in der Spätantike sicher sein, dass die echten Kaiser einen nun versuchen werden umzubringen. Es gab aber auch Gelegenheiten in denen abgesehen vom Kaiser auch andere diesen Ehrentitel verliehen bekamen, zumindest in jenen Zeiten, als nicht jeder den Kaiser herausforderte war das auch unproblematisch, man belohnte eben seine befähigsten Leute. Solche verstanden sich dann mit Sicherheit nicht als Kaiser und niemand wäre auf die Idee gekommen sie als solche anzuerkennen.
Mal von dem Ganzen abgesehen find ich es immer recht amüsant, wie sich manche aufregen, wenn in eine lebendige Sprache auch mal Ausdrücke anderer Sprachen einwandern. Als ob es das nie gegeben hätte. Unsere Sprache ist voll von lateinischen und griechischen Fremdwörtern, die wir so selbstverständlich nutzen, als wären sie etwas Urdeutsches. Es gab aber eben Zeiten da waren sie das nicht (die sind teilweise noch nicht mal so lang her) und eine rein Deutsche Ursprache hat es ohnehin nie gegeben, sie hat sich zu allen Zeiten, wie die anderen im übrigen auch, aus den verschiedensten Sprachen gebildet. Eben immer dann, wenn verschiedene Kulturen in Kontakt miteinander kamen und sich zu mischen begannen. Das ging schon in der Antike los, als sich verschiedene germanische Dialekte vermengten und man später Latein dazu nahm. Dieses hat seine Wurzeln im Ertuskischen und Griechischen. Aus all dem Mischmasch haben sich Sprachen gebildet und immer wieder kamen neue Worte und Einflüsse anderer hinzu. Selbst in der Neuzeit, oder will jemand ernsthaft behaupten unser französisch klingedes Wörtlein für Geldbörse sei die Erfindung irgendeines Urgermanen vor 2.000 Jahren? Sprachen sind etwas lebendiges, da kommen Dinge hinzu und andere fallen weg. Aufhalten kann man das nie, es sei denn vielleicht man stellt den Kontakt zu anderen Kulturen ein.
Selbst bei den Engländern und Franzosen ist die Sprache voll von Fremdwörtern anderer Sprachen, nur regen die sich eben nicht so auf und machen da ein solches Trala drauß. Englisch ist ohnehin recht fließend und wandelt sich von Ort zu Ort in verschiedensten Dialekten, in Australien hat es sogar Aboriginie-Einflüsse aufgesogen, in den Staaten aus allen Kulturen, woher ihre Siedler kamen und den Franzosen erging es in ihren Kolonien nicht viel anders. Schätze mal unser Problem ist wohl, dass Deutschland sowas nie so recht durchmachte und eh ein Land der aufgeregten Leute ist, wenn schon nicht aufregenden.
Nicht mehr. Ich habe nachgesehen, und nu rate mal, was ich herausgefunden habe .
Zuerst habe ich in einen Rechtschreib-Wahrig geschaut, von 2002, also wohl nicht veraltet. "Imperator" steht drin, und als was? Explizit nur als römischer Feldherr und Kaiser. Danach dann ein Bedeutungsduden, ebenfalls von 2002. Von einem Imperator... Fehlanzeige. Nicht verzeichnet. Gibt's nicht. Und damit du nicht sagst, dann haben sie halt eine Wortfamilie vergessen: Imperialismus stand ebenso drin wie Imperium. Schließlich: ein Fremdwörterbuch. Weiß nicht mehr, ob's vom Duden-Verlag war, möglicherweise nicht. Da stand "Imperator" dann doch wieder drin. Aber auch hier: römischer Kaiser und Feldherr.
Damit dürfte die Frage nach der Bedeutungsgleichheit von Kaiser und Imperator ja wohl endgültig gegessen sein.
Aber wie du es selbst ja schon erwähnt hast war der römische Kaiser ein Imperator
Und der japanische nannte sich Tenno, der persische Schah und der russische Zar. In der jeweiligen Landessprache, wohlgemerkt. Wer sich gut mit einer Kultur auskennt und freundlich sein will (manchmal ist es auch nur eine Frage der Medienpräsenz), hat in der Vergangenheit und wird in Zukunft die Selbstbezeichnung solcher Herrscher benutzen. Nur: Alle diese Herrscher - Römer, Japaner, Perser, Russen - können auf Deutsch genausogut als Kaiser bezeichnet werden. "Kaiser von Persien" ist nicht mehr so gebräuchlich, das muss man sich vor ein paar Jahrzenten abgewöhnt haben, aber nicht falsch. "Kaiser" ist im Deutschen nunmal der Überbegriff für diese Art Herrscher, ganz gleich woher sie kommen (einschließlich eine Galaxis weit, weit entfernt!). Dass wir für unsere Kaiser kein anderes Wort haben, naja, so ist das halt. Die Franzosen hatten auch mal einen "empéreur", trotzdem ist das der französische Standardbegriff für die Leutchen, die auf Deutsch Kaiser genannt werden. Exakt genauso ist es im Englischen.
Und das ist es ja: George Lucas hat "emperor" benutzt. Keinen Fantasietitel und auch keinen spezifischen, nur auf eine Kultur beschränkten Titel wie "tenno". Sondern das allgemeine "emperor". Deshalb hätte man damals mit "Kaiser" übersetzen müssen (1977 hat das ja auch noch funktioniert). "imperator" hätte GL auch zur Verfügung gehabt. Hat er aber nicht benutzt. Wenn wir es tun, ist das vielleicht lippensynchroner, aber semantisch trotzdem falsch.
Dark Hunter schrieb:
Selbst bei den Engländern und Franzosen ist die Sprache voll von Fremdwörtern anderer Sprachen, nur regen die sich eben nicht so auf und machen da ein solches Trala drauß.