Umbara

[: Umbara-System | Umbara | planetare Hauptstadt :||: Stadtzentrum | bestes Haus am Platz | Erdgeschoss | Bar :||: Horatio Kraym, Lieutenant Governor Lopéz, Governor Corsh und Legat Yalawari :]


Tief in seinem Sessel versunken, mit Zigarre und Whisky, genoss Agustin diese extravagante Art der Entspannung. Zu schämen, aufgrund seines Verwaltungsbereichs, hatte er sich sowieso nicht, denn schließlich galt Dubrillion als durchaus anerkannter Planet. Andere eher versunkene imperiale Welten, von Kriminalität und Unordnung, sowie mangelndem Kapitalismus geradezu durchforsten, sind schon deutlich schlechter dagestanden, wobei die Anzahl wahrlich erwähnenswerter imperialer Planeten sowieso leicht begrenzt gewesen zu sein schien. Ohne die lobenswerten Leistungen der Moffs, hätte auf den besagten Gebieten wahrscheinlich ein solches Chaos geherrscht, das die rebellischen Verräter der Neuen Republik nur noch die Hand auszustrecken gehabt hätten. Unwichtige Welten "abstauben" und sie irgendwie in ihr eigenartiges System zu integrieren, war eine dieser lästigen Stärken der Republikaner, welche ohne ihre elitären planetaren Müllhalden, die sie wahrlich gut zu recyclen vermochten, sowieso auf ein Minimum beschränkt gewesen wären.

Auf die Verhandlungen blickte Gouverneur Prada eher misstrauisch, da er wusste, welch unverschämte Forderungen die Neue Republik gebracht hätten, bis sie ihren geistigen Rückstand, den Imperialen gegenüber aufgeholt hätten. In diesen Gedanken versunken, wurde Agustin jedoch, vom lauthals brüllendem Legaten Yalawari wieder aus diesen herausgerissen:


„Mensch, Prada, verfolgen Sie die Nachrichten im HoloNet etwa nicht? Nachdem irgendein verrückter Kerl auf Thyferra das Büro unseres ehrenwerten Kollegen in die Luft gejagt hatte, hatte man doch überall ein paar Zeilen davon lesen können! Trotz der hübschen Weiber werde ich künftig wohl einen weiten Bogen um die allseits bekannte Bacta-Welt machen.“

Mensch? Prada? Das sollte eigentlich immer noch "Gouverneur" Prada heißen, wie sich dieser auch leicht verärgert dachte. Dieser beleibte Legat schien eher dürftiges diplomatisches Verständnis zu besitzen, weshalb sich Agustin sofort vornahm, diese unerwünschten Ausrutscher während der Friedensverhandlungen tunlichst, durch konsequente Kontrolle, zu vermeiden. Überhaupt: Wie kam Lagat Yalawari überhaupt auf die Idee, dass Agustin Madrazo Prada, der Gouverneur Dubrillions und anerkannter Aristokrat, über solch gravierende Vorfälle nicht Bescheid wissen soll?

"Natürlich ist mir dieses Drama nicht entgangen, Legat Yalawawi. Wenn SIE die HoloNet-Nachrichten allerdings verfolgen würden, wüssten sie, wie ich meinen Unmut über dieses Verbrechen öffentlich zur Schau gestellt habe. Außerdem ist das Frauenhaus dieser Welt ober-und unterhalb eher spärlich bestückt, sie werden sicher einen geeigneten Ersatz finden."

Laut grollend lachte der übergewichtige Legat, worauf sich natürlich die ganze Runde anschloss. Lautes Gelächter erfüllte den gesamten Raum, ehe wieder Gouverneur Kryam etwas hinzuzufügen hatte:

„Der Kollege hat Recht, seit ein paar Wochen kümmere ich mich Thyferra...“

Doch diese Ausführungen vermochte der edel anmutende Verwalter nicht zu Ende ausprechen zu können, da sich nun auch Gouverneur Corsh mit abfälligen Äußerungen einzumischen versuchte:

"Da müssen Sie ja wirklich sehr unpopuläre Entscheidungen getroffen haben als man Sie ins Amt einführte. Oder die Verrohung unserer Galaxie beginnt schon im Inner Rim.“

Oh Schreck! Solch pseudo-amüsantes Geschwätz tat der freudigen Atmosphäre sichtlich nicht wohl, so blickte der betroffene Gouverneur sein Gegenüber exakt 27 Sekunden mit kaltem, verachtendem Blick an, sodass man meinen konnte, eine wüste Schlägerei hätte ausbrechen können. Aber Gouverneur Kraym zeichnete sich wohl durch besondere Selbstbeherrschung aus, da er diesem unnötigen Kommentar nach besagten 27 Sekunden nun doch keine Beachtung schenken wollte. Stattdessen widmete er sich wieder Agustin, welcher scheinbar schon von der ganzen Runde respektiert wurde.

„Ach ja. Ich wollte Ihnen gerade noch sagen, dass ich davor über mehrere Monate Coruscant verwaltete. Sie haben vielleicht von den Terrorakten und Bandenkriegen gehört, die diese urbane Welt Tag für Tag plagen. Es ist eine Schande was aus Arcanious' Erbe geworden ist. Zum Glück konnte ich in dieser Zeit zahlreiche Fehler, die mein nutzloser Vorgänger gemacht hatte, wieder ausbügeln. … Ja, so ein Planet ist wirklich eine ganz eigene Herausforderung für unsere Branche.“

Coruscant also. Eine höchst nennenswerte imperiale Welt, welche vorallem durch höchst nennenswertes Versagen der zuständigen Verwaltung auffiel. Ob Kraym nun wirklich einige Besserungen einleitete, oder ob dies nur unter beschämtes Aufrunden der eigenen Erfolgs-und Misserfolgsquote fiel, konnte Agustin nicht einschätzen. Fakt war jedoch, dass sich nun einige Dinge ändern würden, so nun auch die planetaren Schwerpunkte, unter welchen Coruscant eben langsam verdrängt wurde. Sobald alle imperiale Welten ausreichend kolonialisiert gewesen wären, hätten sich diese Schwerpunkte sowieso wieder komplett anders verteilt. Verluste für Gewinne waren nun mal ein notwendiges Übel.

„Im Bezug auf die Core Worlds ahbe ich in den letzten Tage so einige Gerüchte gehört. Während die Militärs um Celda und Fyrestone wohl anscheinend sämtliche Welten entlang des Agricultural Circuit – immerhin bis Ruan! – an die Rebellion abtreten wollen, scheint Marrik im selben Moment in Farlanders Gebiet (Zweiter Supersektor) zu wildern. Rendili, Koensayr, Duro – da steht echt eine Menge auf dem Spiel, meine Herren!. Hier könnte tatsächliche der Grundstein für einen gewaltigen Wandel im 'Council of Moffs' gelegt werden.“

Aus diesen Worte ist nun eine absolut wilde Diskussion entstanden, welche exakt zwei Stunden und sechsundzwanzig Minuten andauerte. Alle Mitglieder der imperialen Runde hatten sich beteiligt, damit waren dann auch die beiden Leute Dubrillions, Agustin Prada und Frank Clanton involviert. Abschließend erhob nun auch wieder Gouverneur Kraym seine monotone Stimme:

„In einem Punkt sind wir uns wohl einig, meine Herren: Coruscants Symbolik strahlt einfach zu stark, um diese Welt dem Feind zu überlassen. Die Jedi mögen vielleicht in ihrer Gier darauf abzielen, aber immerhin hat Needa mit dieser Eroberung einst den zweiten imperialen Frühling angestoßen. Bastion mag schon seit Jahren unsere Thronwelt sein, aber die Geschichte haftet einfach an Corus...“

Gouverneur Kraym konnte erneut nicht mit seinen großflächigen Ausführungen zu ende sprechen, denn ein Arbeiter des edlen Lokals platze in die Runde und bot den Verwaltern sogleich an, einen nebenstehenden privaten Raum zu beziehen und sich der weiblichen Vornehmlichkeiten, sowie dem extravagantem Alkohol zu erfreuen. Es war Legat Clanton, der sofort erfreut das Wort ergriff und in Richtung der Séparée lief:

Nach einer so hitzigen Diskussion wird mir das sicher gut tun. Wer will darf mir natürlich auch folgen, versteht sich."

Lachend folgte die imperiale Runde dem arrogantem Legat und Agustin wandte sich nun auch wieder an Gouverneur Kraym, um schließlich noch seinen Standpunkt kundzutun.

"Sicher habt ihr Recht. Lieber nimmt man sich der planetaren Komplikationen an und baut diesen administrativ verpfuschten Planeten wieder ausreichend auf, um wenigstens diese Genugtuung der Republik gegenüber zu vermeiden. Eher würde ich sterben, als auch nur irgendwas an die machtgeilen Jedi abzugeben, doch wissen wir alle, dass dies irgendwann nicht mehr zu verhindern ist. Einigen Listen können wir uns dennoch bedienen."

[: Umbara-System | Umbara | planetare Hauptstadt :||: Stadtzentrum | bestes Haus am Platz | Erdgeschoss | Auf dem Weg zur Séparée :||: Horatio Kraym, Lieutenant Governor Lopéz, Governor Corsh, Legat Yalawari, Agustin Madrazo Prada und Frank Clanton:]
 
[: Umbara-System | Umbara | planetare Hauptstadt :||: Stadtzentrum | bestes Haus am Platz | Erdgeschoss | Bar | Séparée :||: Horatio Kraym, Lieutenant Governor Lopéz, Governor Corsh, Legat Yalawari, Sector Adjutant Stargazer, Governor Prada sowie dessen Begleitung und mehrere leicht bekleidete Damen :]

Natürlich warteten in dem geräumigen Séparée nicht irgendwelche edlen Getränke oder Speisen auf die sieben Herren, sondern mehrere leicht bekleidete Schönheiten aus allen erdenklichen Ecken der zivilisierten Galaxie. Schon bei der doppeldeutigen Ankündigung des vornehmen Oberkellners hatte Horatio direkt auf genau diese Art von „Annehmlichkeiten“ getippt – höchstwahrscheinlich aus dem einfachen Grund, dass er, als wissbegieriger Gastgeber, nicht anders gehandelt hätte. Sowohl Corsh als auch Yalawari trugen in diesem Moment ein äußerst breites Grinsen zur Schau als die Damen sie mit einem koketten Lächeln begrüßten. Unverhohlen gierten ihre Blicke nach den überaus hübschen Körpern, die sich zum Teil auf den bequemen Kanapees räkelten oder schon erste kühle Drinks für die Herren vorbereiteten. Beinah mit offenen Armen ließen sich die Kollegen des adligen Governors in Empfang nehmen.

Und genau dieser Umstand widerte den planetaren Verwalter – tief in seinem Innersten – an. Waren sie so leicht zu kaufen? Reichten teurer Alkohol und schöne Frauen aus, um sich ohne Probleme das Imperium gefügig zu machen? Mit dem stützenden Gehstock in der Hand betrat Horatio humpelnd auf ein leeres Kanapee zu. Dabei durchschritt er scheinbar eine parfümierte Wolke, die unweigerlich betörend auf ihn wirkte. Umgehend stumpften seine Sinne ab. Jeglicher Ärger schien mit einem Mal in den Hintergrund zu rücken, während gleichzeitig die Lust, einfach hier zu verweilen, beträchtlich stieg. Der Governor sah sich um. Eine hellrote Grazie mit dunkelblauem, wallendem Haar kam auf ihn zu. War sie für dieses Gefühl verantwortlich? Oder hatte man ihm heimlich etwas in den Drink geschüttet? Sicher war er sich nicht, absolut nicht.

Eine verführerische Stimme säuselte ihm ins rechte Ohr:
„Sie sollten sich entspannen, Mister. Hier, bei mir, brauchen Sie gar keine Angst haben. Weder werde ich zur Ihrer Ehefrau laufen, noch werde ich Sie mit irgendwelchen Unterhaltsforderungen behelligen. Genau wie Ihnen geht's mir nur darum einen schönen Abend zu verbringen.“

Zärtlich streichelte ihn eine Hand über die Wange. Nur mit einer gehörigen Portion an Mühe konnte der adlige Imperiale dem Impuls widerstehen kurz seine Augen zu schließen und einen Seufzer über seine Lippen gleiten zu lassen. Obwohl noch immer ein Teil seines Bewusstseins Zweifel aussandte, stellte sich bei ihm allmählich „Zufriedenheit“ an. Wann hatte er bloß das letzte Mal irgendwelche Zärtlichkeiten genossen? Kurzzeitig kramte sein Gedächtnis wage, unvollständige Erinnerungen an Ariana Celchu aus. Die blonde Alderaanerin und er waren sich sichtlich näher gekommen, nachdem beide im „Galaxies Opera House“ eine hapanische Aufführung gesehen hatten. Einen sanften Kuss spürte Horatio auf einmal auf seiner rasierten Wange, weshalb dadurch der psychische Widerstand, den der pflichtbewusste, argwöhnische Teil seines Bewusstseins bisher eisern aufrecht hielt, weiter abnahm. Mitgerissen von all dieser erholsamen, liebevollen Ruhe schloss er letztendlich sogar beide Augen – jedenfalls für ein paar Sekunden.

Die attraktive Dame schien diesen Moment als Gelegenheit zu nutzen, um ihrem „Gast“ rasch einen Drink zu holen. Kaum ein Geräusch gab das Kanapee von sich als sie sich erhob. Nicht der leiseste Hauch von Eile schien in ihr zu wohnen als sie sich gemächlich der Bar näherte, nach einem leeren Glas griff und dieses anschließend mit einem goldbraunen Branntwein füllte. Ruhig atmete Horatio ein und wieder aus. Durch die gegenwärtige Abwesenheit der rothäutigen Schönheit schien sich sein Körper langsam, ganz langsam wieder zu finden. Stück für Stück gewann der rationale Teil wieder die Oberhand über das restliche Bewusstsein. So ließ er – noch etwas benebelt – seinen Blick zuerst durch das Séparée schweifen. Während sich Stargazer tatsächlich mit einer exotischen Umbaranerin beschäftigte, hatte sich Yalawari gleich zwei Damen – eine Falleen und eine Omwati – geschnappt und ließ sich von denen kichernd unterhalten. Seinen Kollegen, Governor Corsh, erwischte er kurz darauf beim Küssen einer blauhäutigen Twi'lek-Dame. Langsam hatte sich der Adlige wieder unter Kontrolle.
'Was passiert hier bloß?', fragte er sich und raffte sich allmählich auf.

Erneut drang die säuselnde Stimme der Dame an sein Ohr:
„Ich habe hier schon ein Getränk für Sie, Mr Kraym.“

„Ich glaube, ich habe genug für diesen Abend“, entgegnete Horatio und unterdrückte gnadenlos die aufkeimenden Emotionen. Wie gern würde er hier bleiben? Nein, in der derzeitigen Situation durfte er sich solchen Dingen nicht hingeben! „Morgen steht ein wichtiger Termin an … und trotz all der 'Annehmlichkeiten', die Sie mir bereiten könnten, möchte ich an der Stelle doch dabei bleiben, dass meine andere Betthälfte leer und kalt bleibt.“ Er setzte einen kühlen Blick gegen ihr verführerisches Funkeln. „Mr Lopéz, der Abend hat sein Ende erreicht. Helfen Sie mir in meine Suite.“

Eher widerwillig erhob sich sein Stellvertreter. Wahrscheinlich, so dachte der Adlige, hatte er noch nie in seinem Leben von solchen „Früchten“ genascht. Nein, allein den Spähren der Mächtigen und Reichen blieben solche überaus extravaganten Abende vorbehalten. Für einen flüchtigen Herzschlag glaubte der Governor, dass er das eifrige Bestreben des „Emporkömmlings“, ein Teil dieser elitären Runde zu werden, voll und ganz verstand. Zwar zog er selbst die politische Macht dem weltlichen Genuss vor, aber bedingte nicht letztendlich das eine das andere? Bevor sich Horatio am Ende doch dem Philosophieren hingab – und damit erneut empfänglich für die magischen Betörungen wurde –, verließ er gemeinsam mit dem Lieutenant Governor das Séparée. Zum Glück befand sich die Bar in dem luxuriösen Hotel, das man der imperialen Delegation für die Dauer der Friedensverhandlungen zur Verfügung gestellt hatte. Während er die inneren Rufe nach mehr Zärtlichkeiten eiskalt zur Seite wischte, betrat er humpelnd die gerufene Turboliftkabine. 'Ariana...'

[: Umbara-System | Umbara | planetare Hauptstadt :||: Stadtzentrum | bestes Haus am Platz | Erdgeschoss | Turbolift :||: Horatio Kraym und Lieutenant Governor Lopéz :]
 
Umbara – Hauptstadt – Gebäude des Rootai –Bru-Th Agoch’s Apartment – mit Bru-Th

Er hatte ihr zugehört ohne zu insistieren. Doch Jo hatte während dessen auch gefühlt dass sich immer wieder Wellen des Wiederstandes in ihm aufbauten. Bei dem ein oder Anderem was sie sagte wunderte es sie nicht, doch fühlte sie jene emotionalen Aufwallungen bei ihm auch in Momenten, in denen sie es nicht erwartet hatte. In dem kurzen Moment nachdem sie ihre Worte beendet und er noch nicht geantwortet hatte, fragte Jo sich ob sie ihm mit irgendeiner ihrer Äußerungen zu nahe getreten war. Er hatte jedoch an keiner Stelle direkt widersprochen und so hoffte sie, sollte es doch der Fall sein, dass sie nicht zu sehr in irgendein Wespennest getreten war.
Fast war ihr die entstandene Pause zu lange während er auf stand und zwei Gläser Wasser aus der Bar holte. Aber vermutlich brauchte er die Zeit um seine Worte, die er jetzt, da er wieder bei ihr saß, aus sprach, zu formulieren, denn was er sagte wirkte wohl gesetzt.
Die bitte um Verzeihung musste, aus ihrer Sicht nicht sein, zeigte jedoch auch das er das Dilemma verstand, in das er sie dadurch gebracht hatte. Von ihrer Seite her war es damit erledigt und sie hätte ihm das wohl auch direkt gleich sagen wollen, hielt sich jedoch zurück, er hatte sie im Ganzen aussprechen lassen, eben solche Höflichkeit verdiente er mindestens auch.
Fast zur gleiche Zeit wie Bru-Th führte Jo ihr Glas Wasser an die Lippen und trank bedächtig einen großen Schluck des kühlen Nasses während Bruth bereits weiter sprach und sich für Jo nun das Bild seiner Motivation deutlicher dar stellte.
Visionen!
Ein Déjà-vu! Mara und ihre Visionen über Sen’s Tod. Damals hatte Jo nur allzu vehement insistiert und eben die Argumente gebracht, die Bru-Th jetzt selbst an brachte. Sie hatte es damals abgetan. Hatte auch gesagt, dass die Zukunft in stetigem Wandel war und dass keiner sagen konnte wie es sich entwickelt. Sie hatte Mara vorgehalten, dass es nur mögliche Zukunftsszenarien währen und sie nicht in Furcht davor leben durften. Im Großen und Ganzen dachte Jo noch immer so. Furcht, wovor auch immer, war der Weg zur dunklen Seite. Doch sie hatte auch eindeutig lernen müssen, dass sie Visionen nicht ignorieren durfte.
Tief Atmete Jo durch als Bru-Th anscheinend seine Worte beendet hatte.


Nein Bru-Th!...

Begann sie und war sich sicher, dass er ihr Nein erst einmal wohl falsch verstehen würde. Doch sie hatte nicht vor dieses falsch verstehen lange im Raum zu lassen.

…nein, du darfst nicht an dir zweifeln!
Vielleicht hat die Macht eben dich auserwählt uns zu warnen. Und wenn du es so empfindest dann hat Keiner das Recht von dir zu fordern es zu ignorieren.


Sie hielt wieder einen Moment inne, trank noch einen Schluck Wasser und seufzte erneut.

Aber es gibt nicht nur Jedi in der Galaxis und diese Verhandlungen werden nicht von uns geführt, sondern von der Republik. Ob wir nun dabei sind oder nicht, sie werden stattfinden und die Sith werden auf jeden Fall dabei sein und ihre Manipulationen versuchen. Deshalb sind wir hier um zu helfen.

Erneud trat ein kurzer Moment der Ruhe ein und Jo stellte das Glas, dass nun endgültig leer war, auf dem Tisch ab während sie nach dachte und sich letztendlich dafür entschloss Bru-Th von Mara und Sen zu erzählen.

Weißt du Bru-Th, ich habe kein wirkliches Talent bei Visionen und zu meiner Schande muss ich sagen, es gab eine Zeit da schob ich solche Dinge mit eben den Begründungen bei Seite, die auch du aufgeführt hast.
„Es ist nur eine mögliche Zukunft.“
„Keiner kann sagen was wird.“
„Es geschieht was immer der Wille der Macht ist!...
Und viele mehr dieser Lehrsätze habe ich damals von mir gegeben. Doch ich habe auf die harte Tour lernen müssen, dass es eben nicht so einfach ist. Eine Padawan starb und meine damalige Schülerin entfremdete sich von mir.
Ich kann auch heute noch nicht wirklich nach empfinden welchen emotionalen Druck solche Visionen erzeugen. Aber ich habe gelernt, dass man sie nicht ignorieren darf. Du tust wohl daran auf dich und die Macht zu hören. Handle danach solange du dich dabei nicht von der dunklen Seite verleiten lässt.
Aber ich denke, da besteht im Moment keine Gefahr!


Sie hob jetzt ihr Gesicht als könnte sie Bru-Th intensiv in die Augen sehen.

Ich wäre dir jedoch dankbar, wenn du mich das nächste Mal vorwarnst wenn du einen imperialen Unterhändler vor den Kopf stoßen möchtest.
Oh und Demut erwarte ich weder mir noch auf irgend eine Weise diesen imperialen…


Für einen kurzen Moment suchte Jo nach einem passenden Wort, denn wie sie diese im ersten Moment nennen wollte würde ganz sicher nicht zu ihrem Rang passen.

…nun, ähm, Abgesandten gegenüber.
Ich bin im Übrigen dankbar, dass du mich in Sachfragen unterstützen wirst. Und mehr kann und will ich nicht verlangen, da ich deine Beweggründe verstehe.


Jo erhob sich jetzt, verschränkte ihre Hände hinter dem Rücken und ging nachdenklich ein paar Schritte.

Visionen habe ich nicht. Ich kann nicht auf diese Weise sehen was kommt! Aber dieses ungute Gefühl, dieser bittere Klumpen im Magen… Er ist stärker geworden seit wir hier sind. Ja!
Doch ich darf mich nicht davon lähmen lassen Bru-Th.
Wenn du mich fragst müssen wir hier ein möglichst gutes Ergebnis heraus holen und dann, wenn wir zurück sind, müssen wir dem auf den Grund gehen, was sie wirklich vor haben. Denn das sie das haben, steht außer Frage.


Umbara – Hauptstadt – Gebäude des Rootai –Bru-Th Agoch’s Apartment – mit Bru-Th
 
[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Trakt mit den Gästequartieren | Zimmer 112] Bru-Th Agoch, Joseline


Zu lange hatte er bereits im Schneidersitz auf dem Boden gesessen, sodass sich in seinen Extremitäten ein gewisses Gefühl der Taubheit breit machte, als Bru-Th schließlich aufstand und es damit der blinden Jedi-Rätin gleich tat. Der hochgewachsene Corellianer drückte sein Kreuz durch und nahm einen letzten Schluck aus dem Glas mit Wasser, bevor er das kunstvoll gefertigte Trinkgefäß auf eine nahe stehende Ablage stellte. Sachte rieb Bru-Th sich das eingeschlafene Bein, und es überraschte ihn wenig, dass es jenes war, das bei der letzten Schlacht von Corellianer unter einem massiven Stahlträger mehrfach gebrochen und fast zerschmettert worden war. Warum es nicht vollständig ausheilen wollte, vermochte ihm niemand, mit dem er bis jetzt in der Angelegenheit gesprochen hatte, zu sagen, also blieb ihm nichts anderes, als sich damit zu arrangieren.

Nachdem Bru-Th seinen stählernen Gehstock herangezogen hatte, verließen beide Jedi wortlos, doch in gegenseitigem Einverständnis das luxuriöse, jedoch auch einengende Quartier.


"Ein kurzer Spaziergang wird unseren Geist beleben, Rätin Joseline ... und ich hoffe, dass es mir auch hilft, mich wieder stärker auf das Hier und Jetzt zu fokussieren",

erklärte der fast zwei Meter große Jedi-Kommandant gütlich, um im nächsten Augenblick einen Weg einzuschlagen, der sie innerhalb weniger Minuten in die Außenbereiche dieser streng abgeschirmten Anlage brachte. Joseline folgte Bru-Th, noch immer die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Sie passierten mehrere Sicherheitsschleusen und wurden mehrfach von umbaranischen Sicherheitskräften durchsucht, die in ihren langen Roben auf Bru-Th mehr wie die Mitglieder eines dunklen Ordens wirkten, als wie Männer und Frauen der Sicherheit. Dass diese darunter modernste Kampfanzüge trugen, war quasi ein offenes Geheimnis. Deutlich beeindruckender erschien dem erfahrenen Jedi da die Fähigkeit der Umbaraner, ihre Gefühle nach außen hin fast gänzlich zu verbergen. Dies war eine Lektion, an der er selbst noch immer lernte.

Als sie schließlich einen groß angelegten Garten erreichten, der in gut einhundert Metern Entfernung im Nichts zu enden schien, fühlte Bru-Th sich frei genug, das eigentliche Gespräch wieder aufzugreifen:


"Es freut mich zu hören, Rätin Joseline, dass ihr für meine Sicht der Dinge so viel Verständnis aufbringt. Auch für mich ist die Erfahrung mächtiger Visionen noch neu. Ehrlich gesagt habe ich mich in meinen bisherigen Studien mit dem Thema ebenfalls nie intensiv beschäftigt", der große Corellianer zog die Augenbrauen etwas ratlos nach oben, "ein Missstand, um den ich mich wohl baldigst kümmern sollte."

Während sie weiter durch die finstere Landschaft mit den obskur ausschauenden Bäumen und Pflanzen streiften, die sich irgendwie mit der ewigen Nacht arrangiert hatten, musste Bru-Th an die Geschichte der Rätin denken und das Leid, dass ihr widerfahren sein musste, als sie einen Padawan verlor. Wenngleich Bru-Th nur zu gut nachvollziehen konnte, was Joseline in Bezug darauf empfinden musste, wunderte er sich doch, dass sie die Lehrsätze des Ordens so leichtfertig abtat. Natürlich musste man den Kodex der Jedi als ein Ideal verstehen, das man zwar anstreben konnte, auch wenn man es nie erreichen würde, doch egal wie kalt, ungerecht und widersinnig er selbst oder dessen Interpretationen durch die alten Meister auch sein mochten, letztlich enthielt er doch viele Wahrheiten. Dabei ging es nicht nur um wichtige Weisheiten, nein ... Bru-Th glaubte, dass der Wille der Macht selbst für den Kodex Pate gestanden haben musste. Doch er schweifte ab und sah Joseline dafür entschuldigend an.

"Ich merke immer stärker", erklärte er auch an sich selbst adressiert, "dass dies hier nicht mehr meine Arena ist. Und ich glaube auch nicht mehr, dass Verhandlungen der richtige Weg sind, um mit den Sith und ihren Auswüchsen um zu gehen. Es gab Zeiten, da vermochte ich mich auf dem diplomatischen Parkett durchaus eloquent zu bewegen, Rätin, doch ich fürchte, dass mich die letzten Jahren zu sehr geprägt haben."

Die zwei Jahre, die er nun bereits das Kommando über die Massive inne hatte, haben ihre Spuren hinterlassen, ob zum Guten oder zum Schlechten, das vermochte Bru-Th noch nicht so genau zu ergründen. Sicher war er sich nur darin, dass die Sith bekämpft werden mussten, anstatt mit ihnen zu verhandeln. Ihm war klar, dass er mit einer solchen, kämpferischen und harten Haltung in den Reihen der Jedi seine Kritiker finden würde, doch ohne diesen Kampf, konnte es keinen echten Frieden geben. Einen selbstgefälligen, der der dunklen Seite weiter erlaubt zu existieren in ihrer aggressivsten Form, den Sith, ja ... aber keinen echten Frieden.

"Der Krieg wird weitergehen, vielleicht nicht sofort, vielleicht erst in einigen Jahren, vielleicht noch später. Doch solange die Sith existieren, wird Krieg herrschen, ob man will oder nicht, Joseline. Meine Bemühungen, dies ist wohl auch dem Rat mittlerweile zu Ohren gekommen" , ein verschmitztes Lächeln huschte dem Jedi über das Gesicht, der Formulierung wegen, "konzentrieren sich im Moment ehr darauf, den unausweichlichen Konflikt zu einem Sieg zu verhelfen, auf militärischem Wege. Das ist es, worum ich mich wieder kümmern sollte, anstatt mir von aufgeplusterten Bürokraten ungehörige Lektionen erteilen lassen zu müssen."

Noch immer war sein Unmut über die dreiste und naseweise Senatorin Dysart nicht ganz verraucht, was Bru-Th ebenso deutlich zeigte, dass es keine gute Idee war, noch einmal an den Verhandlungstisch zurück zu kehren. Dass er die in ihn gesetzten Erwartungen bei dieser Konferenz nicht erfüllen konnte, das machte dem hochgewachsenen Corellianer wenig aus, zumal ohnehin die Majorität seiner Gesprächspartner auf die ein oder andere Weise mit seinem Erreichten oder seinen Ansichten nicht einverstanden war. Seit er die Massive betreten hatte, führte er ein Leben zwischen den Stühlen, und bis er auch den letzten Zweifler davon überzeugt hatte, dass dies sein Schicksal war, würde er weiterhin für mancherlei Enttäuschung sorgen. Selbst Joseline, so glaubte Bru-Th trotz allem, war von ihm enttäuscht, und sei es nur, da er die Jedi-Rätin in gewisser Weise bloßgestellt hatte, auch wenn das das Letzte war, woran Bru-Th bewusst gedacht hatte. Der Blick des Jedi glitt an Joseline vorbei in die Nacht und den klaren Sternenhimmel, der trotz der hellen Lichter der nahen Stadt noch gut zu sehen war. In den Sternen lag sein Schicksal.


[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Außengärten | nahe an der Klippenkante] Bru-Th Agoch, Joseline
 
[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Séparée 4] Admiral Quinn Fuller, High General Gavyn Vasch und Gouverneurin Larissa Dysart


Erst als die beiden Jedi und der imperiale Protokollant das Séparée verlassen hatte, erlaubten sich die Imperialen die geschlossene Einigkeit aufzubrechen. Dabei war es an High General Gavyn Vasch das Wort an die Gouverneurin Bacranas zu richten:

„Mussten sie Captain Agoch wirklich so provozieren?“

Die brünette Caridianerin nickte sichtlich zufrieden.


„Abgesehen davon, dass es ungemein amüsant war, musste ich ihn auf seinen Platz verweisen, oder die gesamten Verhandlungen von seinem Wohlwollen abhängig machen. So habe ich ihn genug provoziert, dass er sich selbst ins Abseits gestellt hat und das Imperium der Republik dennoch eine offene Hand reicht.“

Es hätte soweit alles ein wenig anders lauten können, wenn der Jedi-Kommandant sie mit seinen ersten Worten nicht direkt ‚angemault‘ hätte. So hatte er Larissa nur zu verstehen gegeben, dass er das schwächste Glied im Raum war und somit förmlich darum gebettelt auseinandergenommen zu werden. Nur zu gerne war sie darauf eingegangen und würde es wieder tun, sollte Captain Agoch seine Lektion nicht gelernt haben.

„Ich war und bin bereit aufrichtig zu verhandeln, allerdings erwarte ich dann auch, dass die entsprechende Etikette gewahrt wird. Wenn Captain Agoch sich zum Spielball seiner Emotionen und Abneigungen machen möchte, ist das sicherlich sein gutes Recht, aber ich werde nicht zulassen, dass er die Verhandlung durch seine Aversion gefährdet.“


Schließlich ließ sie ihre persönlichen Ansichten auch außen vor, sie hatten am Verhandlungstisch schlicht nichts zu suchen.


„Zumal Rätin Joseline eine ähnliche Auffassung zu seinem … sagen wir einmal dezent undiplomatischen Verhalten haben dürfte und ihm dies sicherlich unmissverständlich klarmachen wird.“

Zumindest würde die Gouverneurin einen Untergebenen, der sich so präsentierte die Leviten
Lesen, da er die eigene Verhandlungsposition untergrub. Und auch die Rätin war ganz gewiss nicht darüber erfreut, dass er ihr förmlich in den Rücken gefallen war.


„Insgesamt schien sie mir wesentlich offener für den Friedensprozess. Sie hat großes Interesse an den Kriegsgefangenen und deren Wohlergehen. Die Gute weiß, dass sie das Universum allein nicht verändern kann, aber tut was ihr möglich ist, um mit den ihr gegebenen Mitteln die Galaxy ein bisschen besser zu machen. Ich mag sie, Idealismus hat so etwas Erfrischendes.“

Larissa hatte sich noch nicht entschieden, ob sie der Rätin deshalb die Daumenschrauben anlegen sollte oder nicht. Die Rätin hatte klar signalisiert, was ihr wichtig war. Eigentlich ein gefundenes Fressen, um mehr für die imperiale Seite rauszuschlagen. Andererseits könnte es ein Zeichen guten Willens sein hier nicht zu viel zu verlangen, ganz davon abgesehen, dass es sich stabilisierender auf einen möglichen Friedensprozess auswirken würde, wenn man auf Augenhöhe verhandelte. Ihre Erfahrung riet ihr soviel wie möglich rauszuschlagen, ihr Instinkt, der Jedi-Rätin entgegenzukommen. Joseline war keine Politikerin, vermutlich könnte sie der Gouverneurin auf ihrem Schlachtfeld – der Politik – wenig entgegensetzen.
Larissa hatte im Widerspruch zu ihren offensichtlichen Worten subtil angedeutet, dass sie in einigen Punkten durchaus bereit war mehr Eingeständnisse zu machen, wenn man dafür ihr entgegenkommen würde. Es kam eben auf den genauen Wortlaut an, allerdings lag es auch im Möglichen, dass beiden Jedi in diese Nuancen der Diplomatie nicht bewandert waren. Aber offensichtlicher konnte sie es in der Hinsicht auf das Protokoll nicht ansprechen.

Soweit, dass sie die Punkte abseits der offiziellen Verhandlungen ansprach, war es jedoch noch nicht. Erst wenn sie etwas unbedingt haben wollte, würde die Gouverneurin diese Option in Betracht ziehen.

„Ich bin von der Option den gesamten Gefangenenaustausch über Bespin laufen zu lassen wenig begeistert. Die Republik würde uns damit einseitig die Kosten des Austauschs, als auch die Garantie für die Sicherheit aller Gefangenen aufdrücken. Sollte etwas schief gehen können sie jegliche Verantwortung ablehnen und dem Imperium die volle Schuld zuweisen. Von den Auswirkungen auf Cloud City einmal ganz abgesehen. Allein der Ausfall an Einnahmen durch den fehlenden Tourismus und der administrative Alptraum für die Unterbringung und Sicherheit der Gefangenen aufzukommen kann langfristige Konsequenzen für den imperialen Verwalter mit sich bringen.“, äußerte Larissa ihre Bedenken zum Vorschlag des Jedi-Kommandanten.

„Im Hinblick auf die Sicherheit würde ich auch mehrere unterschiedliche Örtlichkeiten vorziehen.“, fügte Admiral Fuller an, bevor er dies weiter ausführte. „Durch die Tibannagasproduktion hat Bespin bereits eine gewisse strategische Bedeutung, die Sicherheit von Cloud City ist im besten Fall als löchrig zu bezeichnen und mit dieser Terroristengruppe Cabur, die sich sowohl Republik als auch Imperium zum Ziel erkoren hat glaube ich nicht, dass wir für die Sicherheit garantieren können. Es könnten sich bereits Schläfer auf Bespin befinden, eine Sabotage oder gar Zerstörung von Cloud City wäre eine Katastrophe für uns, für die Terroristen jedoch ein gefundenes Fressen, da es ein Symbol für den Triumph über Republik und Imperium darstellen würde.“

Das kam ihr sehr gelegen.

„Dann lehnen wir aus sicherheitstechnischen Aspekten ab, ich will aber direkt mit Alternativen aufwarten können und lasse den Konsulardienst potenzielle, neutrale Regierungen kontaktieren.“

Onderon, Umbara, Telos IV aber auch das republikanische Ithor waren für die Gouverneurin passende Kandidaten. Die Korporationssektorverwaltung kam sicherlich auch in Frage, allerdings zog Larissa kleinere Regierungen vor, denen man mit Handelsprivilegien die Sache schmackhaft machen könnte, ohne jedoch zu große wirtschaftliche Auswirkungen befürchten zu müssen.

[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Séparée 4] Admiral Quinn Fuller, High General Gavyn Vasch und Gouverneurin Larissa Dysart
 
[: Umbara-System | Umbara | planetare Hauptstadt :||: Stadtzentrum | bestes Haus am Platz | recht hoch gelegene Etage | Suite :||: Horatio Kraym allein :]

Nur mit einem Morgenmantel bekleidet und der halbleeren Tasse Caf in der Hand stand Horatio vor dem brummenden Holoprojektor. Grimmig beäugte er eine tonlose Nachrichtensendung, während in seinen Gedanken allmählich die Düsternis wütete. Mehr und mehr beschlich ihn das ungute Gefühl, dass hier auf Umbara scheinbar die Zeit stillstand, derweil außerhalb dieses unsäglichen Nebels das Leben der Galaxie weiterhin unaufhaltsam voranschritt. Lag das vielleicht am fehlenden Tag-Nacht-Zyklus? Kurzzeitig blitzte diese Frage in seinem Bewusstsein auf. Wie einige seiner (menschlichen) Kollegen hatte der adlige Governor mit dem allgegenwärtigen Zwielicht seine Probleme. Vereinzelt hatte er schon hier und da gehört, dass manche sich beinah seit dem Beginn der Verhandlungen ein schnelles Ende wünschen. Doch dafür war dieses diplomatische Unterfangen einfach zu groß. Hier sollte immerhin ein Bürgerkrieg friedlich beigelegt werden, der schon seit etlichen Dekaden fast die gesamte (zivilisierte) Galaxie umfasste.

'Eine Utopie! Eine verdammte Utopie!', schrie plötzlich ein Teil in ihm lauthals auf. Jedoch wandte er nur seinen Blick von den strahlenden Bildern der Projektion ab. Kopfschmerzen machten sich bei ihm wieder bemerkbar, hämmerten gnadenlos hinter den Schläfen. Horatio schloss kurz die Augen, atmete kontrolliert ein- und wieder aus und versuchte auf diese Weise die Beeinträchtigung langsam zu beseitigen. Gehörte das zu den Nachwirkungen seiner Verletzung? Geschwächt stützte er sich an der Armlehne einer Couch ab, die gerade in unmittelbarer Nähe zu ihm stand. Gesundheitlich hatte er den ungeplanten Anschlag auf sein Leben nicht überstanden. Nicht nur das rechte Bein schmerzte hin und wieder, sondern in manchen Nächten erwachte er auch schweißgebadet. Während der adlige Verwalter äußerlich einen genesenen Eindruck machte – oder diesen Anschein wenigstens erwecken wollte –, kämpfte er innerlich noch immer mit den schmerzenden Folgen.

Mit verbissener Miene ertastete der Governor ein paar Tabletten. Adasca, Stadds Leibarzt, hatte ihm noch vor dem Abflug nach Umbara dieses helfende Mittelchen klammheimlich gegeben. Doch trotz all der Linderung, die ihm das Medikament für mehrere Stunden verschaffte, traute er dem hageren Doktor keine Sekunde über den Weg. Gierig warf er eine der daliegenden Kapseln ein, schluckte sie sofort herunter und spülte im Anschluss mit dem ekelhaften, kalten Caf-Rest nach. Danach glitt sein Blick unwillkürlich zur Glasfront der Suite. Draußen funkelten die Lichter der Metropole im ewigen Zwielicht. Für ein längeren Moment schien sein Bewusstsein vollkommen leer zu sein. Ihn fraß die Trostlosigkeit dieser lichtarmen Welt förmlich auf. Nein, obwohl sein Körper sich allmählich an die meisten Umstände dieses Planeten gewöhnte, konnte er sich mit der Düsternis nicht anfreunden. Sie lehnte er ab. Gänzlich.

Bevor sich sein Bewusstsein aber tiefer in die selbstgemachte Finsternis stürzte, schlug die Wirkung der Kapsel langsam an. Stabilität und Kontrolle kehrten zurück. Erleichtert atmete Horatio ein. Zum Glück hievte ihn die Medizin ein weiteres Mal aus diesem dunklen Loch. Eine ganze Weile blieb er einfach so stehen. Erst einige Geräusche, die Raul Lopéz beim Aufstehen unweigerlich verursachte, ließen ihn wieder ins Hier und Jetzt zurückkehren. Er musste dieser „Blase“ entkommen. Er musste zurück nach Thyferra und wieder seine eigenen Pläne verfolgen. Ein allerletztes Mal verweilte sein Blick auf der flimmernden Projektion. Sally Terrik, eine Eingeweihte in sein Komplott, gab da einer Reihe Journalisten eine Pressekonferenz. Der Governor konnte nur raten, schätzte aber, dass es sich noch immer um die Verfolgung der (selbst beauftragten) Attentäter sowie der (manipulierten) Suche nach den Hintermännern ging. Begleitet von einem Gähnen trat plötzlich der Stellvertreter, ein ganz kleines Bisschen verschlafen wirkend, ein.

Nachdem sein Blick auf den aktivierten Projektor gefallen war, fragte er kurzerhand:
„Legate Terrik ist in den Nachrichten?“

„Ja, man weitet die Suche aus“
, entgegnete Horatio. „Die Behörden scheinen noch immer nicht die Täter und deren Hintermänner gefunden zu haben. Nun ja. Wenigstens eine Verbindung zur dortigen Unterwelt konnte inzwischen zweifellos ermittelt werden. … Ein Anfang.“

Lopéz nickte verstehend, sagte aber nichts weiter. Da er dem Governor erst nach dem Anschlag zur Seite gestellt worden war, gehörte er nicht zum überschaubaren Kreis der Eingeweihten. Bisher war man sich noch nicht wirklich sicher, ob der „Emporkömmling“ gegenüber dem imperialen Adligen loyal war oder zu Sector Adjutant Olan Semurs Untergebenen gehörte. 'Vielleicht spielt er auch sein ganz eigenes Spiel...', mutmaßte der Vjuner erneut. Während sich sein Stellvertreter zur selben Zeit am Servierwagen gütlich tat, schaltete Horatio das brummende Gerät aus. Irgendwie musste er mit Thyferra Kontakt aufnehmen. Seine Pläne hatten bloß eine sehr niedrige Toleranz für Verspätungen und so musste er sich – wohl oder übel – darauf einlassen, dass sich an seiner statt Terrik und Nire um das Fortführen kümmerten. Insgeheim verfluchte der planetare Verwalter ein weiteres Mal seine notgedrungene Abwesenheit. Längst hätte er die Schlinge um Bels Hals zuziehen müssen! Langsam humpelte er in Richtung seines Schlafzimmers als plötzlich seine BD-3000 eintrat.

Mit einem mechanischen Säuseln, das die weibliche Programmierung eindeutig verriet, sagte der Droide:
„Sir, in gut einer halben Stunde steht die Fahrt zum Gebäude der Rootai an. Ms Aldine lässt deshalb ausrichten, dass Sie auf Mr Lopéz' Pünktlichkeit setzt...“

***​

Die Uniform war erst am Tag zuvor gewaschen und gebügelt worden, weshalb Horatio sich absolut sicher war, dass kein Makel daran zu finden war. Trotzdem musterte ihn die tapanische Verwalterin, Rhenya Aldine, überaus genau. Ihr argwöhnischer Blick sprach Bände. Doch der Governor ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Schließlich kannte er das Spiel – und in diesem Fall war er sogar für die überraschende Abweichung verantwortlich. Somit ließ er der Sector Adjutant schlussendlich gar keine andere Wahl. Sie – als höhergestellte Person – musste ihre gesamte Macht gegenüber dem Untergebenen demonstrieren, wollte sie nicht an Respekt verlieren. Kurz glaubte der Adlige in ihren aufmerksamen Augen Zorn aufblitzen zu sehen. Jedoch hielt sich die Dame zurück. Kein Sturm der Entrüstung folgte. Sie wahrte stattdessen ihre Distanz und setzte sich in Richtung der vier Turbolifts in Bewegung.


Lopéz habe ich zur 'Glory' geschickt...“, erklärte der Adlige nach ein paar Schritten trotzdem. „Die gegenwärtigen Entwicklungen auf Thyferra verlangen einfach, dass meine Wenigkeit Präsenz zeigt, obwohl Millionen Lichtjahre zwischen mir und der Welt liegen.“

Ein giftiger Unterton war herauszuhören als Aldine umgehend entgegnete: „Und den äußerst langen Weg zum Sternzerstörer konnten Sie nicht selbst zurücklegen, Governor?“ Erneut traf ihn ihr Blick, der vor allem Zorn beinhaltete. „Lieben Sie die große Bühne so sehr?“

Obwohl sein Anteil an den Friedensverhandlungen tatsächlich ziemlich überschaubar war, konnte er ihre Anschuldigung nicht ganz von der Hand weisen. Noch immer beschlich ihn zeitweise das leise Gefühl, dass man ihn durch den aufstrebenden Lieutenant Governor ersetzt werden sollte. Hier, wo sich Vertreter der einflussreichsten Verwalter trafen, konnte man des Weiteren problemlos genügend Kontakte knüpfen, um seine eigene Person wertvoller zu machen. Gründe, um Lopéz zu sabotieren, hatte Horatio also genug. Jedoch schien ihn die Tapani in diesem Punkt durchschaut zu haben. Hatte sie damit ein neues Druckmittel gegen ihn in der Hand? In allerletzter Sekunde unterdrückte er ein Erschaudern. Eine Stärkung seiner politischen Gegner hatte der Governor eigentlich nicht im Sinn gehabt. Wie konnte er diese Schieflage bloß wieder ausgleichen? Bevor er sich weiter darüber seine Gedanken machen konnte, trat auf einmal die rothäutige Schönheit vom Abend zuvor aus Stargazers Zimmer auf den Gang.

Die Verwalterin schnaubte geringschätzend.
„Nun quartieren sich hier schon die Huren ein. Kraym, Sie sollten sich Ihre 'Freunde' künftig besser wählen! … Eine wahre Schande für unsere Zunft. Zum Glück zieht diese 'illustre' Runde schon längst die Aufmerksamkeit des Imperialen Sicherheitsbüros auf sich. Bald werden solche Scharlatane aus unseren ehrbaren Reihen getilgt!“

Stargazer, Yalawari, Corsh und dieser Verwalter, an dessen Name sich Horatio plötzlich nicht mehr erinnern konnte (Agustin Madrazo Prada) – sie sollten Opfer blutrünstiger Inspektoren werden? Der adlige Governor behielt seinen Kommentar über den möglichen Erfolg solch eines Unterfangens für sich. Da sie teilweise die Beziehung zu ranghohen Persönlichkeiten genossen, schätzte er in diesem Fall das Wirken der Behörden als nicht sonderlich groß ein. Problematischer wurde es hingegen für die beiden anderen planetaren Verwalter. Sie hatten nicht den Rückhalt, den Namen wie Rimora und Mepou auslösten. Und was war mit Horatio selbst? Hatte er am vorherigen Abend nicht ebenso mit ihnen in der Runde gesessen? Hatte er nicht ebenso das Séparée betreten? Könnte der ISB demnach am Ende sogar vor seiner Tür stehen und unangenehme Fragen stellen? Während beide Verwalter in die Kabine traten, wanderten seine Gedanken allmählich zu Alkarin Scarwai. Welches Rolle spielte der umbaranische Außenminister in diesem Spiel?

[: Umbara-System | Umbara | planetare Hauptstadt :||: Stadtzentrum | bestes Haus am Platz | recht hoch gelegene Etage | Turbolift :||: Horatio Kraym und Sector Adjutant Aldine :]
 
Umbara – Hauptstadt – Gebäude des Rootai –Bru-Th Agoch’s Apartment – mit Bru-Th

Den Raum verlassen? Einen Spaziergang? Jo war das nicht unrecht! Sie hatten lange gesessen und die folgende Runde der Verhandlungen würde wohl nicht kürzer werden. Etwas Bewegung war da mit Sicherheit gut für sie alle und so erhob Jo sich und folgte Bru-Th, der allem Anschein nach ein genaues Ziel für seinen Ausflug zu haben schien. Die mehrfachen Kontrollen unterwegs störten Jo durchaus. So viele Unterhändler gab es nun auch wieder nicht, da müsste man sie nicht an jeder Ecke kontrollieren. Aber andererseits konnte sie es der umbarischen Regierung auch nicht verübeln. Schließlich wollte man wohl jeden Schatten vermeiden, der sich über die Verhandlungen legen könnte. Also nahm sie es hin und war dafür dann um so erfreuter in dem Garten angelangt zu sein! Tief atmete sie die frische Luft ein bevor sie sich wieder aufmerksam Bru-Th zuwandte als er ihr Gespräch aus dem Quartier wieder auf nahm.

Nun, deine Situation ist der meiner Padawan damals nicht unähnlich und ich habe gelernt, dass jede Sichtweise seine Berechtigung hat.
Wir alle hören nie auf zu lernen. Und was die Visionen angeht, ich zweifele nicht, das du sie meistern wirst. Du bist stark Bru-Th und du weißt, dass jeder deiner Brüder und Schwestern im Orden dir helfen wird, wenn du es willst.


Hatte sie jetzt deutlich genug gemacht, dass er nicht allein mit Problemen fertig werden musste? Denn genau diesen Eindruck hatte sie von Bru-Th. Er schien ihr ein wenig verlassen. Als glaubte er, er könne nur allein mit seinen Problemen fertig werden. Als müsse er allein gegen die Unbilden der Galaxis antreten. Auch seine Sicht über den Fortgang des Konfliktes mit den Sith bestätigte den Eindruck bei Jo.
Tief atmete sie durch und unterdrückte ein leichtes Kopfschütteln als Bru-Th darlegte, was er von den Sith hielt und von ihrer Existenzberechtigung.
Wo wollte er da anfangen und wo aufhören. Wo zog er die Grenze zur dunklen Seite.


Ich… nun deine Abneigung gegen Bürokraten kann ich verstehen.
Und auch deinen Wunsch wieder deine , natürlich auch durch den Rat wahrgenommene, Arbeit in der republikanischen Flotte auf zu nehmen, verstehe ich…


Begann sie positiv, lehnte sich sehr weit zu ihn hinüber und fügte sehr leise noch hinzu.

Vor einigen Jahren, als ich noch sehen konnte, habe ich auch für das Militär der Republik gearbeitet. Nicht so offiziell wie du. Mehr verdeckt für den Geheimdienst aber … nun ja, es war nicht für sehr lange. Und es ist sicher nicht mit deiner Arbeit vergleichbar aber das Bedürfniss etwas zu verändern verstehe ich durchaus…

So weit stimmte sie ihm wirklich von Herzen zu doch konnte sie dann aber auch nicht umhin ihm zu wiedersprechen.

…doch Bru-Th, ohne dich belehren zu wollen, muss ich dich doch fragen wo du deine Grenzen ziehen willst.
So lange die Sith existieren?
Ich hoffe sehr, dass du es nicht so meinst, wie es klingt.
Ja, keiner von uns ist Glücklich über sie und das Unheil das ihre Selbstsucht über alle lebenden Wesen der Galaxis bringt. Aber wenn du diesen Gedanken ganz zu Ende denkst, führt er dich auf einen Weg, den du nicht gehen kannst und der nicht die Sith vernichtet sondern ihnen Zuwachs bringen würde.


Sie machte sich ehrlich Sorgen um ihn doch letztendlich lag es bei ihm seine Entscheidungen zu treffen und im Moment fühlte sie keine Dunkelheit in ihm. Nur Entschlossenheit und Sehnsucht.
Nichts für das sie ihn wirklich tadeln konnte oder wollte.


Umbara – Hauptstadt – Gebäude des Rootai – Außengärten – mit Bru-Th
 
Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Atrium in einiger Entfernung] Imperator Allegious, Taral, imperiale Mitarbeiter

Der Kanzler hatte sich schnell aus dem Staub gemacht. Offensichtlich hatte die dunkle Seite der Macht einen stetigen Einfluss auf ihn ausgeübt so dass dieser sich gezwungen sah in eine angenehmere Umgebung zu begeben. Ein weiterer Grund war sicherlich der sich bemerkbar machende Wasserentzug. Vielleicht hatte der Mon Calamari nur abgelehnt um später einen plausiblen Vorwand zu haben, sich aus dem Staub zu machen. Allegious starrte einige Minuten in die Richtung in die der Kanzler verschwunden war. Seine Berater und Bediensteten wurden allmählich unruhig als sich der Imperator aus seiner Lethargie löste. Taral hatte es sich auch schon unruhig zu eigen gemacht in Raubtier-Manier die Berater zu umkreisen. Allegious wusste dass dieser dies nicht tat um jene wirklich zu verspeisen, dafür war der Tuk'ata viel zu intelligent und achtete die Machtstellung des Imperators viel zu sehr- es glich viel mehr einem Spiel zur Selbstbeschäftigung und zur Befriedigung seiner sadistischen Triebe. Er spürte die Erleichterung die durch den Beraterstab floss, als er in Richtung seines Quartieres schritt.

Mein Imperator, wollen Sie nicht wieder zurück zu den Verhandlungen und die Gespräche weiter mit verfolgen?

Das wird nicht nötig sein. Die Abgesandten werden tun was von ihnen verlangt wird. Und das in meinem Interesse. Sollte dies nicht zutreffen werde ich dies mittels der dunklen Seite der Macht spüren und eingreifen können, noch bevor sich jene Subjekte ihres Verrates überhaupt bewusst sein werden.

Wie... ihr meint, mein Imperator.

Allegious entzückte diese Skepsis. Wie konnten einfach Menschen wie sie es waren verstehen zu was die dunkle Seite der Macht imstande war? Sie konnten es schlichtweg nicht. Selbst wenn er sich jetzt zu ihnen umgedreht hätte, dem Ersten die Kehle mit der Macht zerquetscht und den anderen mittels Machtblitze getötet hätte, würden die anderen nur mit offenen Mündern dastehen unfähig zu verstehen was gerade geschehen war. Stattdessen beließ er es bei der unausgesprochenen Kritik seines Beraters, wohl wissend dass sie nicht beurteilen konnten, was sie nicht verstanden. Je näher sie sich in Richtung der Privatquartiere bewegten umso größer wurden wieder die Sicherheitsvorkehrungen. Zumindest bemühten sich die Gastgeber den Anschein zu wahren, es sei auch in ihrem Interesse ein vernünftiges Treffen stattfinden zu lassen. Nichtsdestotrotz vertraute er keinem der Droiden, keiner Wache und keinem Sicherheits-Personal. Nicht einmal seinem eigenen vertraute er völlig. Verrat war die Saat des Sieges, er wusste das nur allzu gut, war seine Herrschaft doch eben genau auf dieser These, welche sich ja dadurch bewahrheitet hatte, begründet. Nach einigen weiteren Sicherheitsprozeduren, konnte er endlich seinen Stab entlassen und sich in seine Quartiere begeben. Taral bezog vor dem Eingang Stellung. Taral war wohl einer der wenigen Gefährten von Allegious auf die er sich wirklich verlassen konnte und wollte auch wenn dessen Fähigkeiten sicherlich nicht denen eines Lords ebenbürtig waren.

Allegious ging in die "Meditationskammer" welche eigens für ihn aufbereitet worden war. Im Prinzip enthielt diese Kammer allen möglichen Kram, den man in jedem Souvenir-Laden hätte ersteigern können, jedoch nichts was für den Imperator ansatzweise von Belang sein konnte um ihm einen leichteren Übergang in einen meditativen Zustand zu ermöglichen. All diesen Tand benötigte er nicht Allegious ließ die Möbel mit dem Kitsch darauf stehen und begab sich in die Mitte des Raumes. Die Mitte war leicht erhöht. Allegious setzte sich in den Schneidersitz auf die Erhöhung und schloss die Augen. Mit der Macht wachte er über die Verhandlungen und behielt seine Untergebenen im Auge. Alles würde so kommen und sich in das große Ganze fügen wie er es beabsichtigt hatte...


Umbara | Hauptstadt | Gemächer des Imperators] Imperator Allegious

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Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Verhandlungsaal]

Die Tage waren schnell dahin gegangen. Die Verhandlungen hatten sich als zäher erwiesen als es zunächst ausgesehen hatte. Die verschiedenen Gruppen kamen nicht überein. Das Ganze zog sich in die Länge. Natürlich war er nicht so verblendet zu glauben dass sich alles in Wohlgefallen auflösen würde, nachdem es Jahrzehnte zuvor unerbittliche Schlachten und Kriege gegeneinander gegeben hatte. Und dennoch- die Geduld des Imperators neigte sich langsam dem Ende entgegen. Der Kanzler war in den letzten Tagen tunlichst darauf bedacht gewesen, dem Imperator aus dem weg zu gehen. Es war offensichtlich dass einem Wesen wie ihm, derlei Begegnung immer noch zu schaffen machte. Alles was dem Kanzler an Moral heilig und wichtig war, trat der Imperator mit Füßen. Die ganze Unmoral des Imperators hatte er freilich nicht kennengelernt aber es hatte genügt um ihm ein Schaudern durch alle Glieder zu jagen, das war mehr als offensichtlich. Allegious betrat den großen Verhandlungssaal. Alle hatten sich dieses Mal in einer großen Runde eingefunden. Es schien endlich so als stünde der Friedensvertrag kurz vor einem Abschluss. Alle erhoben sich als der Imperator als Letztes eintrat und an dem einem Ende des Tisches den ihm zugewiesenem Platz einnahm. Aufgrund dessen dass er durchaus kleiner als viele andere Anwesenden war besaß sein Stuhl eine Funktion die ihn auf gleiche Augenhöhe mit den anderen erhob um etwa einen diplomatischen Fauxpas zu vermeiden.

Der nächste Schritt bestand nun darin noch einmal alle Ergebnisse zusammenzutragen. Wenn alle Anwesenden dann mit den vorgestellten Ergebnissen einverstanden waren, würde fortan ein Frieden herrschen der sich nur für eine Partei als wirklicher Frieden erweisen würde. Aber seine Berater hatten dem Imperator deutlich gemacht dass es noch viele vorbehalte seitens der Republik gab. Sie konnten ihre alten Wunden nicht lecken und ließen nicht zu dass sie verheilten, wohin gegen das Imperium eben alles genau dafür tat. Zum Gelingen seines Planes war es ohnehin unabdingbar, Coruscant in die Hände seiner Feinde zu geben. Zudem war er sich sicher dass spätestens wenn er diesen Trumpf ausspielen würde, die Republikaner keine andere Möglichkeit mehr haben würden als darauf einzugehen. Sie konnten einfach nicht Billiarden dem Imperium überlassen, egal wie sehr sie dem Imperator auch misstrauen mochten. Allegious machte eine Geste mit der Hand worauf der Holoprojektor in der Mitte Coruscant darstellte. Es wurde mit einem Mal ganz still in dem Raum, als ob alle wussten das nun etwas geschehen würde, das den Lauf der Geschichte für immer verändern würde.


Wie es scheint haben wir alle Fortschritte in den vergangenen Tagen gemacht. In vielen Themen sind wir dazu gelangt, uns auf Kompromisse zu einigen die für alle Parteien annehmbar sind. Das ist erfreulich, wenn gleich auch die Berater immer wieder unnächlässig betonen wie vorsichtig sich unser Verhandlungspartner verhält. Ein Umstand den wir nicht verdenken können. Aber wie ich in den letzten Tagen schon so oft wiederholt habe- wir wollen den Frieden. Um einmal mehr zu unterstreichen, wie ernst es mir mit dem Frieden ist, Sith hin oder her- möchte ich ein Angebot unterbreiten...


Er machte eine kurze, kunstvolle Pause und nickte mit dem Kopf in Richtung der Holoprojektion.

... Coruscant.

Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Verhandlungssaal]
 
[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Außengärten | nahe an der Klippenkante] Bru-Th Agoch, Joseline


Es gelang dem Jedi Meister nur mittelprächtig, seine Verwunderung darüber zu verbergen, dass Joseline vor Jahren selbst verdeckt für den Geheimdienst der Republik gearbeitet hatte, wie die Jedi Rätin sagte, aus einem Bedürfnis heraus, etwas verändern zu wollen. Bru-Th lächelte die blinde Frau zustimmend an, denn etwas bewegen zu wollen, was es auch sei, wie groß oder gering, schien ihm immer die beste Motivation, all die Unzulänglichkeiten und Ungerechtigkeiten, welche die Galaxis jede Sekunde produzierte, zu bekämpfen, selbst wenn man damit das Risiko einging, als Idealist bezeichnet oder der Naivität beschuldigt zu werden. Und dennoch wurde der hochgewachsene Jedi das Gefühl nicht los, als wolle Joseline ihm zwischen den Zeilen zu verstehen geben, dass solche Ziele allgemein der Jugend gehören und gewissermaßen eine Phase im Leben eines Jedi darstellen, der man tunlichst irgendwann abschwören sollte, wie dem kindlichen Glauben an zauberhafte Wesen und märchenhafte Gestalten. Seine Gedanken laut zu äußern, beabsichtigte Bru-Th nicht.

Während sie weiter durch die Nacht Umbaras schritten, gelangten Joseline und Bru-Th unbeabsichtigter Weise nahe an jene Felskante, welche diesen finsteren und doch harmonischen Garten vom Rest der Hauptstadt des Planeten trennte. Der Blick über diese Kante, vor der kein Schild warnte, war beeindruckend, da man von weit oben einen Blick auf das pulsierende Leben des urbanen Molochs werfen konnte, dessen enge Straßen wie lichtdurchflutete Venen wirkten. Ein warmer Wind stieg zudem an der Klippe empor und machte es selbst zu dieser Stunde noch angenehm, über die verschlungenen Wege unter den lumineszierenden Bäumen hindurch zu schreiten. Die folgenden Worte der Rätin, wollte Bru-Th jedoch nicht unkommentiert verhallen lassen:


"Es ist eine harte Wahrheit, Joseline, wenn man den Gedanken zu Ende denkt, da habt Ihr recht. Hart insofern, da die Vernichtung der Sith von Grund auf einen jeden aufrechten Jedi auf kurze oder lange Sicht vor die Frage stellt, ob man nicht Gefahr läuft zu dem zu werden, was man eigentlich beabsichtigt zu bekämpfen."

Der hochgewachsene Jedi-Kommandant blieb kurz stehen und zog sich die vom vielen Sitzen etwas kraus gewordene Uniform zurecht, bevor er gegenüber Joseline aufrichtig beteuerte.

"Es ist keine Aufgabe, Rätin, die man einem unerfahrenen Padawan überantworten sollte. Ich habe dem Orden viele Jahre gedient und werde es immer tun, indem ich mein Leben nach dem Kodex der Jedi ausrichte. Die Grenze, von der Ihr spracht, ist zugegebenermaßen dünn, doch ich erachtete es als nötig so weit zu gehen, um die Sith wirkungsvoll zu bekämpfen. Ihr müsst mir in der Hinsicht vertrauen."

Nun sah er der rothaarigen Frau direkt in die Augen, denn es war ihm wichtig, dass Joseline verstand, dass es ihm sehr ernst war mit dem, was er beabsichtigte. Zu lange hatte er sich nur um die Ausbildung von Padawanen und deren mühsames Training gekümmert. Zweifelsohne, war dies eine ehrbare und geachtete Tätigkeit, denn nichts war wichtiger, als die nächste Generation von Jedi auf das vorzubereiten, was sie in ihrem Leben als Jedi Ritter bevorstand, doch noch wichtiger schien es ihm, dass man ihnen erst überhaupt nicht eine Welt hinterließ, die von Finsternis und den durchdringenden Lügen der Sith und ihrer Handlanger korrumpiert war. Entsprechend direkt erklärte Bru-Th seiner Begleiterin:

"Wir müssen die Sith vernichten, erst dann können wir wieder die uns angestammte Rolle als Wächter des Friedens einnehmen, Joseline. Sie jagen uns erbarmungslos, töten uns, wo immer sie unser habhaft werden können, das allein gebietet es schon, dass wir ebenso entschlossen ihnen gegenübertreten und aufhören, ständig zurück zu ... ."

Plötzlich piepte das Intercom, das Bru-Th seit dem Beginn der Verhandlungen an seinem Gürtel trug. Es war ein altmodisches, großes Exemplar, doch mit allen nur erdenklichen Sicherheitsmaßnahmen versehen worden, so zumindest hatte ihm der Geheimdienstoffizier das Gerät erklärt. "Wer mochte ihn da rufen?" Etwas ungehalten ob der Störung und der Tatsache, dass er es vergessen hatte, das Intercom stumm zu schalten, zog der das klobige Gerät, wandte Joseline den Rücken zu und antwortete mit Namen und militärischem Rang. Eine weibliche Stimme erklang, die Bru-Th mittlerweile zielsicher einzuordnen wusste:

"Hier Saris, Captain. Ich mache es kurz! Wir glauben, dass wir einen blinden Passagier an Bord haben. Rätselbare Energieschwankungen und Offiziere, die bewusstlos aufgewachten, ohne sich an die Umstände zu erinnern, sind für mich mehr als eindeutige Indizien. Sir, ich hab das ganze Schiff auf den Kopf stellen lassen und alle Sektionen verriegeln lassen, doch der Eindringling scheint ein Profi zu sein. Ich melde mich wieder, wenn ich neue Informationen habe."

Die Absicht, die Verbindung zu beenden und ihren befehlshabenden Offizier nicht länger als nötig von seinen Pflichten abzuhalten, war deutlich zu spüren, doch Bru-Th war nicht geneigt der jungen Frau nachzugeben. In gewisser Weise bot dieser Vorfall sogar die langersehnte Möglichkeit, diesem Höllenpflaster der Diplomatie endlich den Rücken zuwenden zu können, ohne ganz das Gesicht zu verlieren.

"Warten Sie, Lieutenant.-Commander! Ich werde mich der Angelegenheit persönlich annehmen. Meine Pflicht bei den Verhandlungen habe ich erfüllt, so gut man mich gelassen hat und als Captain der Massive werde ich es ganz sicher nicht zulassen, dass ein potentieller Saboteur oder Spion auf meinem Schiff sein Unwesen treibt",

erklärte Bru-Th bestimmt und drehte sich dabei zu Joseline um, um sie entschuldigend anzusehen. Saris protestierte empört, was dem rothaarigen Temperamentsbündel auch ählich sah:

"Aber Captain, ich hab die Lage durchaus ..."

"Sie haben die Lage nicht unter Kontrolle, Saris", bemerkte Bru-Th in scharfem Tonfall, bevor er beschwichtigend ergänzte: "Mein Gefühl sagt mir, dass dies kein normaler Agent ist, sonst hätte Sie ihn ganz sicher dingfest gemacht, denn Ihre Ausbildung ist gut, Lieutenant-Commander. Handelt es sich wirklich um einen Infiltrator der Sith, wie ich es vermute, dann sind Sie der Aufgabe nicht gewachsen. ... Bereiten Sie alles für meine Ankunft vor."

Es wäre das einfachste, wenn er der Massive befahl, das Shuttle des Kanzlers auf die Oberfläche zu entsenden, damit er selbst mit der Fat Trader die Rückreise antreten konnte. Aus diesem Grund schloss er die Verbindung auch noch nicht, doch ließ das Intercom nach unten sinken. Jedi Rätin Joseline hatte die Unterredung mit seiner XO mitverfolgt, sodass es eigentlich nur noch weniger Worte bedurfte, um die Situation näher zu erklären. Ob es sich wirklich um einen Sith handelte, der sich auf die Massive geschlichen hatte, wusste Bru-Th nicht mit Bestimmtheit, doch allein die Möglichkeit ließ den hochgewachsenen Jedi sorgenerfüllt dreinschauen. Mit entsprechend belegter Stimme und einer tiefen Verbeugung, verabschiedete er sich formlos:

"Rätin Joseline, ich muss aufbrechen. Ich hoffe, Ihr habt Verständnis dafür. Ich stehe zu meinem Wort, dass ich Euch in Sachfragen zur Seite stehe. Ihr könnt mich jederzeit per Holoverbindung erreichen. Möge die Macht mit Euch sein."

Bru-Th verließ den Garten in Richtung des Landesplatzes der Fat Trader. Seine Schritte wirkten beschwingt, je weiter er sich von diesem Ort entfernte. Er würde Umbara nicht vermissen, soviel stand fest.


[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Außengärten | nahe des Eingangs ins Gebäude] Bru-Th Agoch
 
[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Landeplattform | 50 Meter vor der Fat Trader] Bru-Th Agoch


Als Jedi-Meister Bru-Th Agoch die Landeplattform vor dem Hintergrund des dunklen Nachthimmels von Umbara aufragen sah, stoppte er und drehte er sich noch einmal kurz um. Das Gebäude des Rootai lag ruhig da und der nächtliche Anblick gab nichts von dem preis, was sich hinter den Mauern dieses altehrwürdigen Versammlungsortes aktuell abspielte. Er selbst kehrte den Friedensverhandlungen den Rücken zu, da es Schwierigkeiten auf seinem Schiff gab, wohl insbesondere aber, da er dem hier ausgehandelten Frieden nicht zustimmen konnte. Just in diesem Moment war es Bedauern, das sein Herz und sein Innerstes erfasste, Bedauern darüber, dass ein Jedi zum Wohle der Galaxis einen Frieden ablehnen musste.

"Jetzt korrumpiert die Finsternis selbst den Frieden",

sprach Bru-Th leise und kniff leicht die Augen zusammen, als könne dies den Inhalt der Worte irgendwie relativieren. Das war natürlich ein Trugschluss, und so drehte sich der Kommandant der Neuen Republik wieder in Richtung der Landeplattform und setzte seinen Weg gemächlichen Schrittes fort. Die Fat Trader stand unbeweglich genau an der Stelle auf der Landeplattform, wo sie zu Beginn der Verhandlungen auch abgesetzt worden war. Zwei grimmig dreinschauende republikanische Soldaten aus der Leibstandarte des Obersten Kanzlers bewachten den alten Angriffstransporter, der Bru-Th bereits seit vielen Jahren als persönliches Fortbewegungsmittel diente, auch wenn das Schiff rechtlich gesehen natürlich dem Orden der Jedi gehörte. Die beiden Gardisten strafften sich, als sie den hochgewachsenen Jedi kommen sahen. Der linke richtete das Wort an Bru-Th, seine Stimme klang sonor und kräftig:

"Captain, hier verhält sich alles ruhig. Es gab keine Auffälligkeiten, die einer Erwähnung wert wären."

Bru-Th salutierte knapp, um der militärischen Etikette Genüge zu tun, dann nickte er zufrieden und bemühte sich rasch zu erklären, dass er die Fat Trader jetzt ab zu ziehen gedachte:

"Das sind gute Nachrichten, Leutnant! Ich selbst begebe mich zurück zum Schiff. Sie fordern das Shuttle des Obersten Kanzler an, damit weiterhin ein Transportmittel auf dem Planeten in Bereitschaft steht."

Die Befehle wurden wiederholt, dann salutierten die beiden Gardisten und Bru-Th setzte seinen Weg in das Innere der alten Lady fort. Im Vergleich zum Hinflug schien das Schiff wie ausgestorben, auch wenn hier und dort noch die Veränderungen sichtbar waren, welche der Geheimdienst installiert hatte, um den Transport des Obersten Kanzlers und der gesamten Delegation wirklich sicher zu gestalten. Bru-Th hatte es schon damals als überzogen bezeichnet, Überwachsungskameras und Anti-Sprengstoff-Einheiten zu installieren, doch ernsthaft gefragt hatte man ihn auch nicht. Es blieb nur den Kopf zu schütteln, bevor er nach rechts abbog, um die nach etlichen Modifikationen stark automatisierte Brücke des ATR-6 zu erreichen. Doch als der hochgewachsene Jedi Meister die halbrunde Sektion am Kopf des Schiffes erreichte, traute er seinen Augen nicht. Seinem Gefühl musste er jedoch vertrauen und das bestätigte unvermittelt die Identität der auf dem Kommandosessel der Fat Trader seelenruhig schlafenden Gestalt.

["Kruluk, was ... . Wie verdammt bist du hier hin gekommen?"],

bluffte Bru-Th seinen tentakelköpfigen Freund auf aquarianisch an, auch wenn er damit das Risiko einging, dass dieser aufgrund der Überraschung dabei vom Stuhl herunter segelte. Wie Kruluk trotz der Kameras hier unentdeckt hatte bleiben können, blieb dem republikanischen Captain zunächst ein Rätsel, auch wenn es dafür sicherlich ein plausible Erklärung gab. So stand Bru-Th da, beide Hände auf seinen schwarzen Gehstock gestützt, während er voller Spannung auf eine Rechtfertigung seines alten Freundes wartete.


[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Landeplattform | Fat Trader] Bru-Th Agoch, Kruluk Chananga
 
[ Umbara – Hauptstadt – Stadtzentrum – bestes Haus am Platz – private Landeplattform ] Alkarin, einige Droiden

Der Wind fuhr über die Glatze des umbaranischen Außenministers, als dieser hoch oben über den Dächern der angrenzenden Häuser gespannt zum wolkenverhangenen Horizont schaute, der für menschliche Augen gar nicht erkennbar war. In letzter Zeit hatte er viel Zeit mit organisatorischen Geplänkel zugebracht. Gewiss, als Gastgeber hatte er nun einmal für einen reibungslosen Ablauf der Gespräche zu sorgen. Jedoch sah er seine Aufgabe in erster Linie darin, die Interessen von Umbara und im speziellen die von Alkarin Scarwai zu verfolgen. Und da war so ein Papierkram und unnötiges Besichtigen der einzelnen Veranstaltungsorte durchaus hinderlich. Bedauerlicherweise vertraute er keinen seiner Mitarbeiter genug, als dass er an diese eine dieser Aufgaben hätte delegieren können. So hatte es deutlich länger gedauert, bis er endlich sein erstes Netz aufgespannt hatte.

Interessant war dabei, dass seine ersten Opfer imperiale Offizielle waren. Sie würden als erstes darunter leiden zu haben, dass die beiden Großmächte der Galaxis diese kleine Welt so dermaßen unterschätzt hatten, dass sie die Konsequenzen noch spüren würden. Passenderweise konnte sich der Umbaraner bei dieser Gelegenheit schon an dem Imperator rächen, der ihn vor einigen Tagen so rüde zu Recht gewiesen hatte. Sicher, eine direkte Konfrontation oder auch nur annährende Rache war ihm aufgrund des gigantischen Einflusses, den Allegious I. besaß, einfach nicht möglich. Doch so konnte er sich wenigstens einreden, dass ein solcher Affront gegen ihn nicht ganz ungesühnt bleiben würde.

Sein Erfolg war wirklich erstaunlich. Dabei hatte sich der Umbaraner doch nur so einfacher Mittel bedient, dass er sich wirklich fragen musste, ob die gesamte imperiale Bürokratie wirklich so naiv war, einfachste Ränkespiele nicht zu verstehen. Das Darbieten von Prostituierten zur allgemeinen Unterhaltung, um dabei an pikante Fotos und Informationen zu kommen, war wirklich so alt wie der Hyerraumantrieb; vermutlich sogar noch viel älter. Lernte man in der derzeitigen imperialen Beamtenhierarchie nicht einmal mehr die einfachsten Kniffe kennen? Kein Wunder, dass dieses gigantische Reich nun einen demütigenden Friedensvertrag mit Rebellen schließen musste, die sich den Anschein von Legitimität durch so etwas Widerliches wie Demokratie und Volkssouveränität besorgen wollten. Bei inkompetenten und vollkommen stümperhaften Verwaltern ging selbst die größte Supermacht an ihrer eigenen Dekadenz zugrunde. Ein Wunder, dass er tatsächlich einmal mit dem Gedanken gespielt hatte, dieses marode Reich für seine eigenen innenpolitischen Zwecke zu missbrauchen.

Noch einmal kontrollierte er, ob sich der pikante kleine Würfel tatsächlich in der Innenseite seiner blutroten Robe befand. Der arme Kerl, den er als sein erstes Opfer ausgesucht hatte, würde Himmel und Hölle in Bewegung setzen wollen, um dieses kleine Objekt für immer in der Schrottpresse zu wissen. Doch diesen Gefallen würde Alkarin ihm sicher nicht tun, nicht ohne eine kleine Gefälligkeit, die jedoch das politische und physische Ende des Mannes sein konnte. Hätte besagter Mann doch lieber gut aufgepasst und hätte seinem innersten Instinkt früher folgen sollen. Nun jedoch stand er ganz oben auf der Abschussliste des Schattenmenschen.

Als sich schließlich die Schottore hinter diesem öffneten, drehte er sich betont langsam um. Seine Hände zur Begrüßung leicht ausgebreitet und sein Mund zu einem Lächeln verzogen begrüßte Alkarin die beiden Neuankömmlinge, die gerade aus dem Inneren des Hotels in das windumtoste Dämmerlicht, welches nur schwach von einer einzigen Lampe erleuchtet wurde, hinaustraten. Beide waren Menschen, jedoch augenscheinlich unterschiedlichen Geschlechts. Während die Frau einen ziemlich wutentbrannten Eindruck machte, schien der Mann etwas verstört. Die Gedankenströme, die den Außenminister von Umbara diffus erreichten, bestätigten seine Eindrücke. Er ging nun einige Schritte den beiden uniformierten Verwaltern entgegen.

„Ah, da sind Sie ja endlich! Es ist mir wahrlich eine besondere Ehre, Sie beide endlich hier über den Dächern meiner Heimatstadt kennen lernen zu dürfen. Wenn Sie erlauben, mein Name ist Alkarin Scarwai, Außenminister des Rootai.“

Sicher kannten die beiden Imperialen den Gastgeber der Verhandlungen, die sie gerade besuchten. Jedoch musste es sicher eine ziemliche Überraschung sein, auf dem Weg zum Austragungsort von eben diesem aufgehalten und angesprochen zu werden. Sollten sie ruhig verwirrt sein. Verwirrte Opfer waren leichter gefügiger zu machen.

„Sie fragen sich sicher, warum ich hier auf Sie warte. Nun, eigentlich habe ich genau Sie – Mister Kraym, gesucht. Es geht um Ihr Appartement. Es gab leichte Komplikationen und da nun Ihr Untergebener nicht mehr Ihnen wohnt, müssen wir uns dringend unterhalten.“

Seinen beiden Gegenübern sollte durchaus klar sein, dass diese Ausführungen nicht unbedingt dazu geeignet waren, dass der hauptverantwortliche Veranstalter einer intergalaktisch wichtigen Konferenz einem einfachen Verwalter wegen seinem Zimmer einen Besuch abstatte und mit diesem reden wollte. Doch das mussten beide auch nicht. Wichtig war nur, dass der Glatzkopf ungestört mit Kraym reden konnte.

„Ich weiß, dass Sie unverzüglich zu den Verhandlungen aufbrechen müssen. Deswegen können wir beide gerne mein privates Shuttle benutzen.“

Er wies auf den luxuriös aussehenden Speeder, den er als sein Dienstfahrzeug auserkoren hatte. Zielstrebig setzte er sich langsam in Bewegung und bedeutete den Mensch, ihm zu folgen.

„Sie brauchen sich nicht zu sorgen, Miss Aldine, ich werde Ihren Untergebenen schon pünktlich und kerngesund zu den weiteren Gesprächen abliefern.“

Natürlich wollte er die Sector Adjutant nicht einfach so davon schicken. Dies würde aber auch gar nicht nötig sein. Einem Gastgeber, der so freundlich mit einem geredet hatte und einem viele Annehmlichkeiten gewährte, würde man kaum verwehren können, mit seinem Untergebenen eine private Fahrt in einem Shuttle durchzuführen. So war es nicht unbedingt verwunderlich, als die Imperiale zwar perplex stehen blieb, jedoch keine Widerworte von sich gab. Ihre Gedanken gaben ihre Verwunderung und ihre Wut wegen der ungewohnten und unpassenden Unterbrechung preis. Im Stillen musste sich Alkarin ein schadensfrohes Grinsen verkneifen. Höflichkeit war manchmal durchaus ein großes Ärgernis. Währenddessen führte er den Menschen, der durchaus fast so groß wie er selbst war, zu seinem Shuttle und bedeutete diesem, in dieses einzutreten.

„Nach Ihnen...“

Als sie schließlich beide in dem geräumigen, wohl ausgepolsterten Gefährt saßen, gab er dem Fahrer, bei dem es sich sogar um einen lebendigen Umbaraner und keineswegs um einen einfachen Droiden handelte, ein Zeichen. Die Schotttüre schlossen sich und das Shuttle setzte sich in Bewegung. Der Politiker setzte sich bequem in Richtung Fahrerkabine hin und begutachtete seine Beute, welche unangenehmerweise entgegen die Fahrtrichtung sitzen musste. Seltsam unpassend wirkte der imperiale Gouverneur mit seiner grauen Galauniform in der schwach beleuchteten Kabine, die mit ockerfarbenen Sitzpoltern ausgestattet war. Nun hatte Alkarin ihn da, wo er ihn hinhaben wollte.

„Und, wie gefällt Ihnen mein Heimatplanet? Ist alles zu Ihrer Zufriedenheit? Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?“

Er deutete auf eine integrierte Minibar, in der sich viele bekannte Getränke aus der gesamten Galaxis tummelten. Mit ein bisschen Smalltalk kam doch immer jedes Gespräch in Gang.

„Sie sind in der Verhandlungsgruppe für Handelsrouten und wirtschaftliche Zusammenarbeit, nicht wahr? Wie laufen denn die Gespräche?“

Dies war natürlich eine etwas zu konkrete Frage, auf die Kraym sicher nicht eingehen würde. Schließlich sollte ja der Außenminister von Umbara nicht unbedingt in alle Einzelheiten der Friedensverhandlungen unterwiesen sein. Jedoch war diesem wichtig, zu erkennen, wie weit er gehen konnte, ohne den Gouverneur zu sehr zu reizen. Zudem lockte er diesen damit aus der Reserve. Schwer wog der kleine Würfel in seiner Robe. Nun würde sich zeigen, ob imperiale Beamte nicht doch zu irgendetwas taugten.

[ Umbara – Hauptstadt – Stadtzentrum – Privatshuttle von Alkarin Scarwai ] Alkarin, Horatio Kraym
 
[: Umbara-System | Umbara | planetare Hauptstadt :||: Scarwais Dienstfahrzeug | Passagierbereich :||: Horatio Kraym und Alkarin Scarwai :]

Mit vollem Erfolg hatte Alkarin Scarwai, Umbaras derzeitiger Minister für äußere Angelegenheiten, den imperialen Governor überrumpelt. In der Hotellobby hatte der aschfahle Politiker auf die beiden Verwalter gewartet, sie sogleich höchstpersönlich in Empfang genommen und anschließend überaus geschickt voneinander getrennt. Denn nun saß Horatio Kraym I. nicht – wie gewohnt – mit seiner momentanen Vorgesetzten, Rhenya Aldine, in einem bereitgestellten Gleiter der Rootai, sondern an deren Stelle hatte stattdessen der zwielichtige Umbaraner in seinem privaten Dienstfahrzeug neben ihm Platz genommen. Luxuriös war das Vehikel. Schon allein auf den ersten Blick konnte man ohne jegliche Zweifel erkennen, dass damit unter anderem die „Macht“ des Besitzer unterstrichen werden sollte. Scarwai präsentierte sich gegenüber dem Imperialen...

… Und genau dieses Gebaren verursachte bei dem Adligen ganz automatisch ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Er kannte die recht schmutzigen Instrumente der Politik, hatte sie hin und wieder selber angewandt, wenn es die Situation wirklich erforderte, und schielte deshalb aufmerksam nach Scarwais wahren Beweggründen. Doch der drahtige Umbaraner las sich nicht wie ein offenes Buch, sondern gestattete bloß das harmlose Kratzen an der Oberfläche. Hier hatte es Horatio offenbar mit einem ebenbürtigen Gegner zu tun. Zur Vorsicht mahnte er sich deshalb insgeheim, während er dem fastmenschlichen Minister – gezwungen durch die Sitze – ins Gesicht sah. Begleitet von einem ganz leisen Surren der Motoren hob das Dienstfahrzeug just in diesem Moment ab.

Ganz entsprechend seiner selbstgewählten Rolle als zuvorkommender, freundlicher Gastgeber wies der Umbaraner auf eine integrierte Minibar hin, während er zur selben Zeit im plauderndem Tonfall das Wort an Horatio richtete:
„Und, wie gefällt Ihnen mein Heimatplanet? Ist alles zu Ihrer Zufriedenheit? Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?“

„Umbara ist eine exotische Erfahrung“, entgegnete der Governor und deutete dabei ein freundliches Lächeln an. Jedoch nahm er kein Getränk aus der Minibar. „Leider konnte ich vom Planeten bisher noch nicht viel sehen. Sie wissen ja, die Verhandlungen für einen galaxieweiten Frieden haben stets den Vorrang. So viel Professionalität muss zum Wohle so vieler Völker – unter anderem auch Ihrem – sein.“

Hatte er damit schon den ersten „Treffer“ erzielt? Natürlich betrieb Alkarin Scarwai erst einmal nur ein bisschen Smalltalk, aber trotzdem konnte man schon diesen Wechsel an wenigen Sätzen als eine Art „Abtasten“ seines Gegenübers verstehen. Ein Fauxpas war schnell passiert. Kurz ließ der Adlige den Blick in Richtung Fenster gleiten. Bedingt durch das ständige Zwielicht sah er nicht sonderlich viel. Tief in seinem Inneren regte sich ein weiteres Mal der zweifelnde Wunsch, diesen Planeten so schnell wie möglich zu verlassen. Thyferra – und das Bacta! – wartete auf ihn. Hier, gefangen in der düsteren Rancorgrube, riskierte er bloß das Risiko gefressen zu werden. Erneut glaubte Horatio eine einschränkende Begrenzung entdeckt zu haben. Seit er seine Postion auf Coruscant verlassen hatte, schien ihm sein Leben gnadenlos aufzeigen zu wollen, was für ein klitzekleines Zahnrad er im sehr großen Uhrwerk der intergalaktischen Politik eigentlich ist. Hatte er sich stets selbst überschätzt? Hatte er sich stets selbst belogen?

Zielstrebig griff Scarwai den Faden wieder auf, bevor der Governor irgendwelche Antworten auf seine Fragen fand. Weiterhin mit freundlicher Stimme fragte er:
„Sie sind in der Verhandlungsgruppe für Handelsrouten und wirtschaftliche Zusammenarbeit, nicht wahr? Wie laufen denn die Gespräche?“

„Nun. Manche Gräben müssen erst zugeschüttet werden, aber wir kommen voran“, entgegnete der Mensch und hielt dem Blick des Umbaraners stand. „Die Zusammenarbeit beider Staaten bietet ein gewaltiges Potential für beide Volkswirtschaften – das ist uns allen klar. Im Moment sind bloß noch die Konditionen fraglich. Wie weit reicht man der Gegenseite die Hand, ohne zur gleichen Zeit die eigenen Unternehmer zu stark zu belasten. Dafür braucht es Fingerspitzengefühl, keine Frage. Aber ich bin guter Dinge. Kleine Fortschritte sind schon einmal besser als Stillstand...“

Horatio glaubte sich als hilfloser Gefangener in der Grube. Trotz ihres riesigen Hungers umrundete ihn die Raubkatze, die der Umbaraner verkörperte, ganz geduldig. Längst spürte der Vjuner dessen taxierende Blicke auf seinem Körper. Scarwai hatte mehr als einfachen Smalltalk im Sinn. Nur was? Noch hatte der Governor keine Ahnung welche Ziele der blasse Außenminister eigentlich mit dieser Konversation verfolgte. Äußerlich wahrte der Mensch eine ruhige, gelassene Miene. Die Anzeichen seiner inneren Anspannung waren nirgends zu erkennen. Nein, neu war das Spiel für ihn nicht. Aber sein Gegenüber hatte trotzdem einen Vorteil: Höchstwahrscheinlich kannte er den Governor besser als umgekehrt. Schließlich hatte der Imperiale Geheimdienst bloß ein recht bescheidenes Dossier zu dem einflussreichen Fastmenschen vorlegen können. Beiläufig zupfte der adlige Verwalter an seiner Uniform, während sich der Speeder seinen Weg durch die Metropole suchte. Dauerte die Fahrt etwa dieses Mal länger als sonst? Ließ sich Scarwais Fahrer absichtlich Zeit?

[: Umbara-System | Umbara | planetare Hauptstadt :||: Scarwais Dienstfahrzeug | Passagierbereich :||: Horatio Kraym und Alkarin Scarwai :]
 
[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Verhandlungssaal] Vilnok Moor (alias Vigo Zula); Delegation der Neuen Republik unter Kanzler Quún; Delegation des Imperiums unter Imperator Allegious

Die vergangenen Tage waren extrem arbeitsreich gewesen, selbst für Vilnok Moor, der in seiner Doppelrolle als Senator und Vigo der Black Sun ein hohes Stresspensum gewohnt war. Er hatte wenig geschlafen und nur dann gegessen, wenn sich dadurch die Gelegenheit geboten hatte, mit anderen Konferenzteilnehmern ins Gespräch zu kommen. Er hatte einige Pfunde verloren (was man ihm bei seiner Leibesfülle aber kaum ansah, und es schadete ihm auch nicht). Trotz des Mangels an Erholung und Nährstoffen war er aber absolut wach und bei der Sache: Er blühte unter Druck auf, das war das Geheimnis seines Erfolges. In den Sitzungen der ›Arbeitsgruppe Territoriale Interessen‹ war er einer der aktivsten Redner und hartnäckigsten Verhandlungspartner gewesen. Es war vor allem das Ergebnis seiner Sturheit, dass diese Gruppe noch keinen echten Kompromiss hervorgebracht hatte. Zumindest keinen, der auf den ›offiziellen‹ Angeboten des Imperiums basierte.

Nun hatten sich die Mitglieder aller Arbeitskreise im Konferenzraum zusammengefunden. Ziel dieses Treffens war es, die bisherigen Ergebnisse zusammenzuwerfen und gemeinsam darüber zu sprechen, ob die getroffenen Kompromisse akzeptabel waren. Fast alle waren da, doch Kanzler Quún war einer der letzten. Die Anwesenden erhoben sich, als er den Raum betrat. Doch der Mon Calamari nahm nicht sofort Platz. Als er bemerkte, dass der Imperator noch fehlte, ohne den das Gespräch nicht beginnen konnte, winkte er den Chevin und die pau'anische Jedirätin Rigby zu sich.

»Rätin, Senator... können Sie von Erfolgen berichten?« fragte er sie unter sechs Augen.

Die Territoriengruppe hatte von Anfang an die größten Probleme bereitet. Schon am ersten Verhandlungstag hatte sich die Situation festgefahren und die imperialen Gesprächspartner hatten daraufhin die Möglichkeit in den Raum gestellt, man könnte bereit sein, Coruscant abzugeben. Damit hatten sie dem Imperator vorgegriffen, allerdings nur inoffiziell. Dennoch hatte dieses Angebot am Rande ihrer Gruppe eine wichtige Rolle gespielt. Insbesondere Ahna Rigby als Vertreterin des Jediordens hatte ein besonderes Interesse an dieser Abtretung. Vilnok Moor hatte der Sache zunächst skeptisch gegenüber gestanden: Er sah den größeren Nutzen in der Übergabe von Werftwelten (beziehungsweise wollte darauf beharren, um die Geduld der Imperialen zu strapazieren). Darüber hatte er sich beinahe mit der Pau'anerin überworfen - wieviel die gegnerische Delegation davon mitbekommen hatte, wusste er nicht. Doch letztlich hatte er erkannt, dass Coruscant eine besonders gute Gelegenheit bot, die Verhandlungen zu verzögern. Das Ergebnis war, dass eigentlich alle Kompromisse, die in dieser Arbeitsgruppe ausgearbeitet wurden, die Übergabe Coruscants mit einschlossen. Da Coruscant bislang aber nur unter der Hand gehandelt wurde (weder hatte der Imperator es formal angeboten noch die Republik es gefordert) und für Grand Moff Marrik völlig inakzeptabel war, gab es quasi keine Übereinkünfte.

»Leider nicht«, antwortete der Chevin, der sich in Wahrheit über die Stagnation freute. »Leider waren unsere Gesprächspartner nicht ausreichend kompromissbereit. Einige unserer wichtigsten Forderungen werden nach wie vor abgelehnt und die Gegenangebote sind kaum der Rede wert. Ich habe noch immer den Eindruck, dass das Imperium das Ende der erfolgreichen Offensive gerne geschenkt haben möchte; einen angemessenen Preis zu bezahlen ist man offensichtlich nicht bereit.«

»Dann hoffe ich, dass Allegious dazu ein Machtwort sprechen wird«, sagte der Kanzler. »Ansonsten werde ich dieses Problem im persönlichen Gespräch mit ihm erörtern müssen.«

»Das könnte eine Lösung bringen«, antwortete Moor und nickte dabei, was bedeutete, dass der größte Teil seines massigen Körpers in eine schwankende Bewegung geriet.

Sie nahmen ihre Plätze ein und warteten, dass der Herrscher der halben Galaxis sich zu ihnen gesellte. Er ließ sie nicht mehr lange warten. Ein weiteres Mal erhoben sich alle Anwesenden, um Allegious auf angemessene Weise willkommen zu heißen. Nun waren sie vollzählig und das Gespräch konnte beginnen. Der Imperator selbst machte den Anfang. Er betonte, dass es ›in vielen Themen‹ gelungen war, sich auf Kompromisse zu einigen. Das war eine freundliche Verklausulierung dafür, dass sie in anderen Bereichen noch weit von einer Einigung entfernt waren. Und offenbar war auch er sich im Klaren darüber, dass das Hauptproblem in der fehlenden Einigung der Territoriengruppe lag. So zog er endlich das As aus dem Ärmel, das Vilnok Moor dort schon vermutet hatte:

»...Coruscant.«

Natürlich war der Chevin wenig überrascht über dieses Angebot. Er sah aber in den Gesichtern, dass er damit zu einer Minderheit gehörte. Das Gerücht, dass die ehemalige Regierungswelt zur Debatte stand, war offenbar nicht zu allen durchgedrungen, oder sie hatten es zwar gehört aber nicht wirklich daran geglaubt. Für einige kurze Momente erfüllte Murmeln den Raum, weil fast jeder ein paar kurze Kommentare mit seinen Sitznachbarn austauschte. Moor und Rigby schwiegen aber vorerst dazu. Sie hatten sich auf diesen Moment schließlich vorbereitet.

Als es wieder ruhiger wurde und die Blicke sich erwartungsvoll dem Kanzler zuwandten, ergriff dieser das Wort:


»Dieses Angebot ist unerwartet«, sagte Quún und es machte den Anschein, als meinte er das auch so. Natürlich hatte er sich mit der Rätin und Moor bereits über diese Möglichkeit unterhalten, aber auch da schon seine Zweifel geäußert, dass das Imperium diese wichtige Welt tatsächlich abtreten würde. »Ich denke, dass dieses große Entgegenkommen uns einen beträchtlichen Schritt näher an eine Einigung bringt. Wie denken die Mitglieder der Arbeitsgruppe Territoriale Interessen darüber?«

Der Senator von Vinsoth erhob seine kolossale Gestalt aus dem übergroßen Sessel, ließ seine schwarzen Augen über die Anwesenden schweifen und antwortete:

»Hoher Kanzler, verehrte Anwesenden... ich denke, dass sich unter dieser neuen Prämisse ein Kompromiss finden lässt. Unsere Gesprächspartner - Grand Moff Marrik, High Admiral Fyrestone, Sector General Celda und Gouvernor Prada - hatten zuletzt zugestimmt, auf sämtliche Systeme in einem Radius von fünfhundert Lichtjahren um den Corellian Run zu verzichten. Darüber hinaus sollte das Duro-System geräumt werden und den Bewohnern des Planeten Osarian und des Zolan-Systems eine Abstimmung über ihre Unabhängigkeit ermöglicht werden. Wenn nun auch die Besetzung Coruscants aufgegeben werden soll, denke ich, dass wir zugunsten des Friedens auf unsere per se berechtigte Forderung nach dem Agricultural Circuit, Koensayr und Bacrana verzichten können. Der einzig verbleibende Streitpunkt wäre dann noch Rendili mit seinen wichtigen Werften. Ich denke aber, wenn Seine Majestät bereit wäre, im Gegenzug Metellos zur Verfügung zu stellen, könnte auch dieses System aus den Forderungen ausgeklammert werden. Meine Empfehlung lautet - und ich nehme an, dass ich an dieser Stelle auch für Rätin Ahna Rigby sprechen kann - diese Gebietsverschiebung vertraglich festzuhalten und den territorialen Anspruch innerhalb der so definierten Grenzen gegenseitig anzuerkennen.«

Dass er Metellos ansprach, war ein persönliches Entgegenkommen an die Pau'anerin. Mittlerweile sah es ganz so aus, als käme der Friedensvertrag tatsächlich zustande, womit Moors Blockadehaltung überflüssig wurde und ihm nur noch schaden konnte. Er sah jetzt einen persönlichen Vorteil darin, seinen Zwist mit der Jedirätin beizulegen. Metellos, das General Celda ihr inoffiziell angeboten hatte, schien ihr aus unklaren Gründen persönlich wichtig zu sein.

Nun also war das, was die Arbeitsgruppe abseits der Protokolle ausgehandelt hatte, zu einem konkreten Vorschlag geworden. Sofern die übrigen Anwesenden diesen Deal als vorteilhaft empfanden und Marrik (dem natürlich am Erhalt Coruscants in seinem Machtbereich gelegen war) mit seinem zu erwartenden Widerspruch keinen Erfolg hatte, war der größte Streitpunkt der Friedensverhandlungen vielleicht schon in wenigen Minuten keiner mehr.


[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Verhandlungssaal] Vilnok Moor (alias Vigo Zula); Delegation der Neuen Republik unter Kanzler Quún; Delegation des Imperiums unter Imperator Allegious
 
Umbara – Hauptstadt – Gebäude des Rootai – Außengärten – mit Bru-Th

Ihm vertrauen! Wenn sie nicht gas Gefühlt hätte ihm Vertrauen zu können, hätte sie nie in diesem Maße mit ihm gesprochen. Gut, sie war sich seiner Reaktionen nicht ganz sicher, deswegen auch ab und an die vorsichtigeren Formulierungen. Doch im Ganzen fühlte sie, das sie Bru-Th vertrauen konnte auch wenn es um so heikle Themen ging wie sie sie erörtert hatten.
Die Sith jagten sie. Auch das war wahr und Jo konnte auch dies aus eigener, nur allzu bitterer Erfahrung sagen. Ihre letzte große Liebe war bei dem Anschlag gestorben bei dem sie ihr Augenlicht verloren hatte. So sinnlos und so brutal. Für einen Augenblick wanderte Jo’s Aufmerksamkeit weit über die nahe Klippe hinweg und zurück zu dem Punkt an dem sie selbst den schmalen Grat zur dunklen Seite für kurze Zeit überschritten hatte. Jenen Augenblick als Schmerz und Verlust so unendlich schienen.
Aber sie durfte nicht zu lang in den Gedanken an diese Zeit verweilen und sie wollte Bru-Th im Moment auch nichts darüber erzählen.
Sie wollte sie gerade für ihre kurze Abwesenheit entschuldigen, als ihr auffiel, das Bruth gerade sein Com benutzte. Ein e Nachricht?
Interessiert legte sie ihren Kopf etwas schräg und erfuhr bald, dass ihn etwas auf sein Schiff zurück. Sie konnte nicht sagen, dass sie es gut fand das sie wohl allein zurück bleiben würde. Aber es schien auch keine Ausrede. Außerdem war es vielleicht sogar nicht einmal schlecht wenn er ihr zwar als Berater per Comverbindung zur Verfügung stand, aber ansonsten nicht direkt dabei war. So schlossen sie aus, der er noch einmal seine verständliche Abneigung gegen die Vertreter des Imperiums zu deutlich zeigte.


Es ist verständlich das ihr euch um die Probleme auf eurem Schiff kümmern wollt und schließlich würde es die Verhandlungen ja auch belaasten wenn es einem Attentäter oder ähnlichem gelänge ein Schiff der Republik zu infiltrieren.
Ich nehme euer Angebot der Holoverfügbarkeit dankbar an und wünsche euch Erfolgt.
Möge die Macht mit euch sein.


Mit den Worten verneigte sich Jo leicht vor Bru-Th und kurz darauf war er dann auch schon verschwunden. Einen kurzen Moment lang stand Jo noch in dem Garten und hoffte ihm bald Wohlbehalten wieder zu begegnen. Dann wandte sie sich um und machte sich auf den Weg zurück an den Verhandlungstisch!

Die imperialen Abgesandten, mit denen sie verhandelt hatten, waren bereits anwesend und Jo bemühte sich, als sie das bemerkte, nicht unbewusst ihre Schritte zu beschleunigen. Viel mehr trat sie gemessenen Schrittes ein und nickte Gouverneurin Dysart und ihrer Entourage zu.


Gouverneurin, High General, General.
Ich hoffe ihr musstet nicht zu lange auf mich warten.
Zu allererst muss ich euch leider mitteilen, dass mein Begleiter leider um eine nicht verschiebbare Aufgabe kümmern musste und ich hoffe das euch meine Wenigkeit für die weiteren Verhandlungen genügt. Captain Bru-Th] Agoch[/color lässt sich jedenfalls entschuldigen.
Für Fachfragen steht er uns selbstverständlich per Holoverbindung weiterhin zur Verfügung.


Umbara – Hauptstadt – Gebäude des Rootai – Séparée 4 – mit Gouverneurin Larissa Dysart, High General Gavyn Vasch und Admiral Quinn Fuller
 
[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Landeplattform | Fat Trader] Bru-Th Agoch, Kruluk Chananga


["Kruluk, was ... . Wie verdammt bist du hier hin gekommen?" ]


Er fuhr aus dem Stuhl, aus sanftem Schlummer gerissen, fast wäre er aus dem breiten Sessel gefallen. Desorientiert schüttelt er den Kopf, der Klang einer bekannten Stimme liess ihn jedoch beruhigend zu Sinnen kommen. Ein paarmal blinzelte er aus seinen pupillenlosen Augen, musterte Bru-Th, den Jedimeister, seinen Retter und Freund. An Bord dieses wundervollen Schiffes, auf denen er schon ein paar Abenteuer erleben durfte.

"Einfach. Die Tür."

Weniger als Scherz gemeint, als viel mehr die grundehrliche Antwort auf eine direkte Frage. Bei genauerem Durchdenken fiel ihm allerdings auf, daß es vielleicht nicht die Antwort war, die sein Freund erwartete, und er hatte sich fest vorgenommen, zukünftig auch darauf zu achten, sich deutlicher auszudrücken und Misverständnisse zu vermeiden, in dem er präzisierte:


"Kabine von Blaine.", und zeigte auch auf selbige. Obwohl sein Basic immer besser wurde, musste er doch wieder zu seiner Heimatzunge wechseln:

["Ich schlafe deutlich besser im Bauch deines Sternenschiffes, mein Tank steht doch auch noch hier. Irgendwie bin ich in Blaines altem Quartier eingeschlafen nach Schicht und war plötzlich hier auf einem fremden Planeten... dieses verdammte Ale..."]

Wo er davon sprach, von dem Zeug hatte er in den letzten Stunden oder Tagen eh viel zuviel genossen, noch immer schmeckte er den Angang auf seiner Zunge. Er schmatzte, machte ein seltsames Schlürfgeräusch hinterher, dann fiel sein Blick auf die Flasche auf der Hauptkonsole. Wieder so eine Sache, die ihm schlecht ausgelegt werden würde, und er musste wohl improvisieren, wollte seinem Freund aber auch nichts vormachen:

["Etwas verdunkelt deinen Geist. Wenn du reden willst...?"]
, mit diesen Worten hielt er dem Jedimeister auch schon die halbleere Flasche hin und seine Kopfwülste senkten sich nach hinten/ unten, einem Äquivalent eines Lächelns.
["Oder fliegen? Fetter Händler ist bereit wie eh und je. Alle Systeme check und grün, Captain. Quarrianische Vollinspektion absolviert."]

Anstatt stramm zustehen, wie er es sicher nun hätte müssen, nickte er nur. Er hatte tatsächlich viele unzählige Stunden verbracht, konnte nicht mehr sagen, ob es Stunden oder Tage waren. Gelangweilt hatte er sich im Schiff herumgetrieben und jede verdammte Schraube gescheckt, jedes Bauteil überprüft. Irgendein seltsamer Zufall war wieder im Spiel, das er sogar seine Werkzeuge und seinen Techniker-Overall mit in die Kabine genommen hatte...


[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Landeplattform | Fat Trader] Bru-Th Agoch, Kruluk Chananga
 
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[ Umbara – Hauptstadt – Stadtzentrum – Privatshuttle von Alkarin Scarwai ] Alkarin, Horatio Kraym

Äußerlich wirkte der imperiale Governeur tatsächlich recht entspannt. Sogar der Hauch eines Lächelns umspielte seine Mundwinkel, als er zu einer Antwort auf Alkarins Smalltalkvorstöße ansetzte. War er somit gar nicht so schwach und einfältig wie der Umbaraner ihn zuerst eingeschätzt hatte? Dies musste sich wohl noch zeigen, denn die Gedankenströme, die der Außenminister seinem Gegenüber entlocken konnte, zeugten davon, dass der Mensch immer noch nicht so genau wusste, was er von der gesamten Sache zu halten hatte. Zugegebenermaßen konnte er dies auch noch gar nicht; dazu fehlte ihm einfach das nötige Wissen. Wissen, das der humanoide Glatzkopf besaß. Er liebte es wirklich, wenn er sich einfach in einer machtvolleren Position als seine Umgebung befand. Und Wissen war Macht. Insofern würden bald viele Fäden während dieser Konferenz in seinen Händen zusammenlaufen. Es genügte ihm noch nicht, dass die umbaranischen Diener, die die Politiker und Militärs immer umgaben, deren kleinen Geheimnisse zwitscherten, nein, er brauchte Quellen aus erster Hand. Und dies konnte man am besten erreichen, wenn man ein nötiges Druckmittel in seiner Hand hatte. In der Innentasche seiner Robe spürte er immer noch den Holowürfel; klein und doch so wertvoll.

Kraym reagierte ausweichend auf die Frage, ob Umbara ihm tatsächlich gefiele. Sein Gegenüber musste darüber nur noch etwas weiter lächeln. Vielen Auswärtigen bekam diese bedrückende Dunkelheit nicht, die sich wie ein schwarzer Schleier um den Schattenplaneten gelegt hatte und das Licht des nahe gelegenen Sternes nicht hindurchließ. Für ihn verkörperte diese Düsternis gerade das Anziehende an diesem Planeten: Hier regierten Intrigen und Ränkespiele. Jedes Individuum konnte hoch aufsteigen, aber auch umso tiefer fallen. Der Minister des Äußeren selber war hoch gestiegen und würde noch weiter steigen, wenn alles planmäßig verlief.

„Oh, das klingt sehr bedauerlich. Nach einem hoffentlich erfolgreichen Ende dieser Verhandlungen müssen Sie aber unbedingt die Dschungel außerhalb der Stadt näher kennen lernen. Die Flora und Fauna dort ist wirklich einzigartig. Wenn Sie Erholung von diesen anstrengenden Wochen wünschen, lade ich Sie auch herzlichst auf meinen Landsitz ein. Es soll Ihnen dort an nichts fehlen, es verkehren dort auch nette Zeltronerinnen.“

Die letzte Aussage hatte er sich nicht verkneifen können. Irgendwann musste er wohl auch einmal auf das Thema zu sprechen kommen, was ihn überhaupt dazu bewegt hatte, einen im Vergleich zu der restlichen Delegation unbedeutenden Verwalter in sein Privatshuttle zu bugsieren und über seinen Heimatplaneten zu plaudern. Da war es besser, wenn er diesen schon behutsam auf dieses vorbereitete, sodass Kraym keinen Herzschlag bekommen würde, wenn er direkt darauf zu sprechen kam. Irgendwie sah der Imperiale auch ziemlich ungesund weiß aus – für einen Menschen, selbstredend.

Den kleinen Stich gegen seine Regierung ignorierte der Außenminister geflissentlich. An dieser Stelle brauchte er nicht die Vorzüge auszubreiten, die der langjährige Krieg für die umbaranische Wirtschaft mit sich gebracht hatte, wobei auch gewisse Luxusgüter wie die umbaranische Seide mit Umsatzeinbusen zu kämpfen gehabt hatte. Die ziemlich isolationistische Politik des Rootai, die erst von Alkarin etwas aufgebrochen worden war, hatte dafür gesorgt, dass Umbara von den Umtrieben des galaxisweiten Konflikts recht gut verschont geblieben war.

Die nächsten Ausführungen des Governeuers betrafen die Frage des Umbaraners zu den Verhandlungen in seiner Gruppe. Wieder sehr ausweichend führte er an, dass zwar noch kein Durchbruch erzielt worden war, aber dennoch kleinere Fortschritte zu verzeichnen waren, die ihn insgesamt durchaus positiv stimmten. Ob der Holowürfel ihn auch positiv stimmen würde?

„Nun, angesichts eines so zähen Verhandlungsmarathons war es doch wirklich eine erfreuliche Abwechslung, die Sie da letztens mit Ihren Kollegen im Hotel genießen durften, nicht wahr? Zeltronerinnen sind wirklich sehr verführerische Wesen...“

Alkarins Lächeln wurde noch eine Spur breiter, sodass die ersten spitzen Zähne sichtbar wurden. Langsam sollte seinem Gegenüber dämmern, welches Spiel er trieb, doch irgendwie musste er dieses noch auf die Spitze treiben.

„Haben Sie schon von den Ermittlungen gegen Koruption in Ihrer Delegation mitbekommen? Irgendein anonymer Informant soll den Behörden entsprechende Hinweise zukommen gelassen haben; eine Schande diese Verräter, nicht wahr? Wollen ihren Kollegen nicht einen Abend Spaß und Entspannung gönnen...“

[ Umbara – Hauptstadt – Stadtzentrum – Privatshuttle von Alkarin Scarwai ] Alkarin, Horatio Kraym
 
[ Umbara-System : Umbara : Gebäudekomplex der Rootai | Zentrales Gebäude : geräumiger Saal ]
Grand Moff Edward Marrik, imperiale Delegation, republikanische Delegation und umbaranische Gastgeber

Obwohl Edward Marrik immer geglaubt hatte, seine Gesichtszüge perfekt unter Kontrolle zu haben, entgleisten sie ihm nun deutlich. Hatte er gerade richtig gehört? Soeben hatte Darth Allegious – also der Imperator höchstpersönlich! – unfehlbar seine Absicht geäußert, dass er gewillt ist den überaus symbolhaften Stadtplaneten Coruscant an die Rebellion abzutreten. Eine gehörige Portion an Pathos hatte dabei in dessen Stimme mitgeschwungen, während zur selben Zeit dessen Blick die Projektion förmlich aufzusaugen schien. Der perplexe Schock, den der thyferrianische Grand Moff gegenüber seinem nichtmenschlichen Gebieter verspürte, ließ erst nach verräterischen Sekunden nach. Insofern ihn jemand in diesem Augenblick genau beobachtet hätte, hätte er ungestört einen tiefen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt des Supersektorverwalters bekommen. Jedoch war dieser einmalige Moment so schnell wieder verschwunden wie er plötzlich aufgetaucht war.

Unter leisem Gemurmel verarbeitete noch der Großteil der Imperialen diese Überraschung, während sich bei dem Grand Moff sämtliche Gedanken nur um eine einzige Frage drehten: Wofür strafte ihn Seine Majestät mit dieser Schmach? Denn in der Riege der höchsten Verwalter zählte jeder einzelne Planet, der Bedeutung besaß. Nicht nur symbolträchtig war Coruscant, sondern im intergalaktischen Handel besaß die urbane Welt zudem noch eine lukrative Lage. Immerhin galt der Planet sowohl für den Corellian Run als auch für die Perlemian Trade Route als Startpunkt. Somit passierte tagtäglich eine unvorstellbare Menge an Frachtern dieses System, weshalb Marrik an dieser Stelle schon eine weitere Schwächung der imperialen Wirtschaft kommen sah. Es war bloß eine Frage der Zeit.

Bevor sich der Kanzler der Rebellen, Aeksar Quún, zu Wort meldete, ließ der Supersektorverwalter seinen Blick zu Rhenya Aldine schnellen. Womöglich kam ihrer Arbeit nun eine größere Bedeutung zu als er zum Anfang der Verhandlungen für möglich gehalten hatte – und das wiederum stürzte ihn automatisch in eine neue Abhängigkeit zu seinen greisen Kollegen Nicadamus Stadd. Da er aber – genau wie alle anderen Herren des „Council of Moffs“ – gegen mächtige Kontrahenten opponierte, glaubte er fast nicht daran, dass die tapanische Sector Adjutant ihm helfen würde. Viel eher ging er davon aus, dass das Imperium ihn schlussendlich genauso fallen lassen würde wie Farlander. Mehr und mehr bekam der Grand Moff ein Gefühl dafür wie seine Macht bröckelte. Allegious opferte ihn aus irgendeinem Kalkül heraus und die ganzen Verwalter, die er nicht ausgewählt hatte, würden ihn im Namen ihrer Vorgesetzten am Ende (politisch) erdolchen.

Selbstverständlich gefiel das unterbreitete Angebot den Rebellen. Vor allem die Jedi hatten schon in den Gesprächen der Arbeitsgruppe immer wieder auf diese Welt abgezielt. Darüber hinaus konnte er bei General Celda kurzzeitig ein zufriedenes Lächeln entdecken. Erneut fragte sich der Grand Moff inwiefern dieser eingebildete Armeeoffizier seine Finger im Spiel hatte. Schließlich hatte er in den letzten Tagen immer wieder (indirekt) für eine solche Abtretung geworben. Bloß aus diesem Grund hatte sich der Supersektorverwalter letztendlich dafür entschieden einen weiteren Verwalter in diese Gruppe zu holen: Agustin Madrazo Prada. Zwar zählte dessen Vorgesetzter, Rimora, nicht gerade zu Marriks politischen Freunden – und die absolute Hörigkeit gegenüber dem Imperator war ebenfalls ein Problem –, aber musste das nicht unbedingt für den Untergebenen zählen. Jedoch standen seine Chancen, Coruscant zu behalten, nun schlecht, äußerst schlecht. Denn Allegious' Entscheidung wog hier mehr als seine Offerten. Niemand stellte sich gegen den Imperator.

Es äußerte sich als nächstes der hässliche Nichtmensch Vilnok Moor. Kurz und knapp zählte er die schon verhandelten Punkte auf, die Marrik ungerührt gelassen hatten. Er störte sich nicht an einem Radius von fünfhundert Lichtjahren oder Duros Abtretung. Genauso wenig störte er sich daran, dass sowohl Osarian als auch Zolan ein baldiges Referendum über ihren künftigen Status innerhalb der bewohnten Galaxie abhalten sollten. Denn neben diversen Möglichkeiten der Manipulation konnte das Imperium nämlich problemlos auf einen gewaltigen und zudem erfahrenen Propagandaapparat zurückgreifen. Diese Entscheidungen stellten demnach keine großen Gefahren dar. Doch nun schlug der füllige Chevin zu allem Überfluss noch öffentlich vor, dass Metellos, ein überaus produktiver Planet, die Seiten wechseln sollte. Im Gegenzug verzichtete man ganz „großzügig“ auf die bisherige Forderung sich die Werftwelt Rendili einverleiben zu wollen. Irgendwie glaubte der Grand Moff an dieser Stelle Celdas Handschrift – im Namen aller anwesenden Militärs – lesen zu können. Wie der Rest der imperialen Delegation wartete nun aber auch der Grand Moff auf Allegious' Reaktion. Was entschied Seine Majestät?

[ Umbara-System : Umbara : Gebäudekomplex der Rootai | Zentrales Gebäude : geräumiger Saal ]
Grand Moff Edward Marrik, imperiale Delegation, republikanische Delegation und umbaranische Gastgeber​
 
[Umbara | Hauptstadt | Gebäude des Rootai | Landeplattform | Fat Trader] Bru-Th Agoch, Kruluk Chananga


Bru-Th konnte nicht umhin leicht zu schmunzeln, als sein amphibischer Freund in knappen Worten die mysteriösen Zufälle erklärte, die offenbar dazu geführt hatten, dass er in diesem Moment vor ihm stand, obgleich mit leicht geröteten Augen. Doch das Beste daran war, dass Bru-Th ihm all das glaubte und sich ernsthaft vorstellen konnte, warum es ihn irgendwie in Blaines altes Quartier gezogen hatte. Der Grund mochte wohl darin liegen, dass er selbst, als er schließlich das Kommando über die Massive erhielt, anfänglich darüber nachgedacht hatte, sein Quartier auf der alten Lady weiter zu benutzen. Zwar gebot es die Dienstordnung nicht, dass der Kommandant des Schiffes quasi außerhalb nächtigte, doch die Sehnsucht danach hatte er stets verspürt, zumindest damals.

["Ich kann dich verstehen, alter Freund. Doch das geht mit der Zeit vorbei, glaub mir."]

In der Tat schien es schon Jahre her zu sein, dass er mit seinem Padawan und Kruluk zusammen durch die Galaxis geeilt war, um mal hier, mal dort im Auftrag des Rates den Frieden zu erhalten. Kruluks Anwesenheit genügte stets, um den Jedi Meister an seine vergangenen Tage zu erinnern und auch daran, wie naiv er in jenen Tagen gewesen war. Als Bru-Th aufschaute, bemerkte er, dass der Quarren ihn aus seinen großen liedlosen Augen durchdringend ansah oder war es nur der tumbe Blick eines Freundes, der einen Schluck zu viel genommen hatte? Obwohl er sich absolut sicher war, dass Kruluk über keinerlei Machtbegabung verfügte, traf seine Vermutung den Nagel auf den Kopf. Bru-Th griff nach der Flasche und warf einen flüchtigen Blick auf das Etikett, ohne es jedoch zu lesen.

["Wie sich die Zeiten doch ändern."], senierte er gedankenversunken und eben jene schweiften ab. ["Weißt du noch damals auf Thustra, als wir in den Königspalast eingeladen wurden, um an einem Bankett teil zu nehmen und ich noch felsenfest davon überzeugt war, durch ein diplomatisches Vorgehen das Schlimmste verhindern zu können?"]

Der müde Blick des Jedi Meisters wandte sich von der Flasche Ale ab, dann lächelte er falsch und nahm einen ordentlichen Schluck aus der Flasche, einem billigen Fusel, wie er ihn lange nicht mehr getrunken hatte. Doch der kratzige Geschmack hatte etwas Reinigendes an sich, das auch die letzte Lethargie aus Bru-Th Gedanken trieb, bevor er schließlich meinte:

["Solch ein Unfug kommt mir heute nicht mehr über die Lippen, Kruluk. Die Sith haben den Krieg in unsere Galaxis gebracht und er wird nicht eher enden, bis das Imperium besiegt ist. Und mit Worten ist das leider nicht zu machen. ... Dann wollen wir mal sehen, ob die quarrianische Vollinspektion auch etwas wert ist. Beim letzten Mal schüttelte sich die Lady etwas, wenn sie nur von den Repulsoraggregaten in der Luft gehalten wurde."]

Die Fat Trader in den Orbit von Umbara zu bringen, war keine wirkliche Aufgabe für Bru-Th. Zu oft war er mit dem Schiff geflogen, geflohen und sogar abgestürzt, um nicht jedes der Systeme auswendig zu kennen, bzw. ihre Bedienung, obwohl sich in den Eingeweiden des Schiffes in der Tat wohl nur sein quarrianischer Freund wirklich auskannte. Kruluk würde ihm helfen müssen, wollte er diesen vermeintlichen Sith-Spion an Bord wirklich fangen. Während sich der träge ATR-6 langsam dem Steuerbord-Hangar der Massive näherte und Bru-Th bereits die Sublichtgeschwindigkeit gesenkt hatte, fragte er seinen Freund, der den ganzen Flug über pflichtbewusst auf dem Stuhl neben ihm Platz genommen hatte, unvermittelt:

["Was ist mit dir? Kommst du auf dem Schiff klar? Ich hörte einmal von einem Quarren, der sich bei diesem inoffiziellen Boxturnieren nicht übel geschlagen hat. Das warst nicht zufällig du?"]

Im Grunde ging es ihn nichts an und er hielt sich aus solchen Dingen auch raus, doch ehrlich gesagt hatte er seitdem Kruluk an Bord gekommen war, kurz nachdem die Massive im Teth-System diesen Sternenzerstörer vertrieben hatte, nicht mehr viel mit ihm gesprochen und noch weniger von ihm gehört. Zumindest von Leutnant Sovv hatte er keine Klagen gehört und im Angesicht seiner spontanen Berufung zu den Friedensverhandlungen, hatte er kaum die Zeit gehabt, sich um Kruluk in der Art zu kümmern, wie es ein Freund getan hätte. Bru-Th hoffte, dass sein tentakelbehafteter Co-Pilot es ihm nicht zu übel genommen hatte und er bat gedanklich um Entschuldigung.


[Umbara | Orbit | Anflug auf LTK "Massive" | Fat Trader | Cockpit] Bru-Th Agoch, Kruluk Chananga

[OP@Kruluk: Bring uns ruhig rein.]
 
[: Umbara-System | Umbara | planetare Hauptstadt :||: Scarwais Dienstfahrzeug | Passagierbereich :||: Horatio Kraym und Alkarin Scarwai :]

Das allgegenwärtige Zwielicht ließ sich an diesem Ort nicht vertreiben – niemals. Besaß man nicht die Sehfähigkeiten der Umbaraner, konnte man die urbane Umgebung der planetaren Hauptstadt nur ganz schemenhaft erkennen. Ein kurzer Blick aus dem Speederfenster war für den adligen Verwalter demzufolge eher ausweichender Natur. Schließlich saß er nicht allein in diesem luxuriösen Vehikel, sondern flog auf Minister Alkarin Scarwais persönliche „Einladung“ mit. Doch mit jedem einzelnen Kilometer, den der Speeder in Richtung Verhandlungsort zurücklegte, meldete ihm sein warnendes Bauchgefühl einen Tick vehementer, dass die getroffene Entscheidung keine gute Idee war. Ja, mehr und mehr festigte sich in Horatio der Eindruck, dass er sich lieber gemeinsam mit der Tapani einen Speeder hätte teilen sollen, anstatt sich „hilflos“ Umbaras intriganter Natur auszusetzen.

Flüchtig blitzte in Scarwais Miene eine gewisse Enttäuschung auf als er sagte:
„Oh, das klingt sehr bedauerlich. Nach einem hoffentlich erfolgreichen Ende dieser Verhandlungen müssen Sie aber unbedingt die Dschungel außerhalb der Stadt näher kennen lernen. Die Flora und Fauna dort ist wirklich einzigartig.“ Mehr einem Säuseln glich nun dessen Stimme. „Wenn Sie Erholung von diesen anstrengenden Wochen wünschen, lade ich Sie auch herzlichst auf meinen Landsitz ein. Es soll Ihnen dort an nichts fehlen … es verkehren dort auch nette Zeltronerinnen.“

Einfach zu bewusst war die letzten Bemerkung gefallen. Schlagartig schrillten die Alarmglocken in Horatios Bewusstsein, während sich sein flaues Magengefühl derweil weiter festigte. 'Natürlich war es ein Fehler gewesen!', rügte er sich sofort in Gedanken streng. Hatte er tatsächlich daran geglaubt, dass gerade dieser Umbaraner nicht von Machtgier zerfressen war? Instinktiv verfluchte er sich für seine politische Naivität. Sollte er weiter so tolpatschig im Umgang mit „Feinden“ sein, dann würde er niemals am Spieltisch der großen Lenker dieser Galaxie sitzen. Recht kühl funkelte der Blick des adligen Governor. Irgendwie musste er sich aus dieser misslichen Lage befreien. Kampflos durfte er Scarwai nicht das Spielfeld überlassen. Schließlich war er nicht erpressbar. Trotzdem entschied sich der Verwalter vorerst dafür, dass er seinen Gegenüber sich in Sicherheit wiegen lassen wollte.

„Ihr Angebot ist zu großzügig, Minister“, entgegnete Horatio und äußerlich wirkte er weiterhin ganz beherrscht. Selbst seine Stimme ließ kaum Schlüsse auf seine innere Gemütslage zu. „Jedoch lassen mir meine sonstigen Verpflichtungen im Dienste Seiner Majestät kaum den nötigen Raum, um solch einen Vorschlag überhaupt wahrzunehmen.“ Eine entschuldigende Geste folgt. „Somit wird es wohl oder übel beim Betrachten von holografischen Aufnahmen bleiben...“

Sein Interesse für Umbara war eigentlich gering. Dieser finsteren Welt konnte der Mensch, obwohl er fast seine gesamte Kindheit und Jugend auf Vjun verbracht hatte, einfach nicht ausstehen. Natur, Licht, Farben – er sehnte sich nach „normalen“ Planeten. Hinzu kam bei ihm noch seine Verachtung für die hiesige Gesellschaft. Lügner, Intriganten und Mörder strebten hier gewöhnlich an die Spitze und herrschten anschließend bis sie selbst übertrumpft wurden. Alkarin Scarwai handelte somit eher aus seinem Naturell heraus als ihm höchstwahrscheinlich bewusst war. Dennoch sah der Adlige auf ihn herab, weil der Fastmensch – unwillkürlich – einen Blick hinter seine Fassade gewährte. In dem Governor festigte sich das Bestreben, sich von dieser dubiosen Person nicht erpressen zu lassen. Es blieb aber noch eine Frage offen: Was hat der blasse Minister überhaupt gegen ihn in der Hand?

Scarwai zog die ausgelegte Schlinge allmählich zu. Nicht nur dessen Worte wurden immer direkter, sondern ebenso dessen Ton.
„Nun, angesichts eines so zähen Verhandlungsmarathons war es doch wirklich eine erfreuliche Abwechslung, die Sie da letztens mit Ihren Kollegen im Hotel genießen durften, nicht wahr? Zeltronerinnen sind wirklich sehr verführerische Wesen...“ Beim dessen breiten Lächeln zeigten sich nun die spitzen Zähne. War Fastmensch an dieser Stelle überhaupt die richtige Bezeichnung, fragte sich Horatio auf einmal. „Haben Sie schon von den Ermittlungen gegen Korruption in Ihrer Delegation mitbekommen? Irgendein anonymer Informant soll den Behörden entsprechende Hinweise zukommen gelassen haben; eine Schande diese Verräter, nicht wahr? Wollen ihren Kollegen nicht einen Abend Spaß und Entspannung gönnen...“

Die „Bombe“ war geplatzt! Ganz listig hatte der umbaranische Minister für äußere Angelegenheiten seine verbale Stichwaffe in eine günstige Position gebracht und dann fix zugestoßen. Hätte Horatio an dieser Stelle nicht schon einen aufkeimenden Verdacht gehegt, wäre in diesem Augenblick wohl gänzlich überrascht gewesen. Fraglich war nun aber folgendes: War die Erpressung von langer Hand geplant gewesen? Oder hatte sich Scarwai möglicherweise kurzfristig dafür entschieden? Langsam breitete sich in dem menschlichen Imperialen ein Gefühl tiefster Verachtung gegenüber dem blassen Umbaraner aus. Selten hatte der Governor eine so niederträchtige Person getroffen. Was bezweckte der Minister mit diesem Vorgehen? Die Wahrung eigener Interessen? Bezüglich solcher Dinge hatte man die imperiale Delegation im Vorfeld natürlich nicht gebrieft – und genau diese Verfehlung war aus Horatios Sicht nun zu bedauern. Doch weil er nicht fluchtartig diesen Speeder verlassen konnte, hatte er noch einen Moment auszuharren und Scarwais Spiel mitzuspielen.

„Korruption in den Reihen der imperialen Delegation?“, fragte Horatio nach, wobei er jäh eine ganz unschuldige Miene aufgesetzt hatte. Nein, ganz so leicht sollte ihn sein Gegenüber nicht in der Hand haben. „Wer käme denn auf solch eine perfide Idee. Das schreit ja förmlich nach einer Sabotage der hiesigen Verhandlungen … und wirft ein überaus schlechtes Licht auf Ihre Bemühungen.“ Nur kurz schüttelte der Governor seinen Kopf; drückte so seine Enttäuschung aus. „Ich hoffe, man folgt den Informationen mit allem Eifer, der geboten ist. … Doch Ihr Einwurf erinnert mich an etwas...“ Nun zeigte er seine nachdenkliche Miene. Dabei fuhr er sich über das Kinn. „Gestern. In der Bar unseres Hotels fiel, so glaube ich mich zu erinnern, Ihr Name als man meinen Kollegen eine gewisse Form der Annehmlichkeit anbot. Hoffentlich missbraucht man nicht Ihren guten Namen... Das käme Ihren Bemühungen ja noch mehr zu Schaden!“

Kaum hatte der imperiale Verwalter seinen letzten Satz gesagt, setzte der Chauffeur auf einmal zum Landeanflug an. Trotz aller Düsternis zeichnete sich der Gebäudekomplex der Rootai stets mit aller Deutlichkeit von der Umgebung ab. Gedämpft durch die Karosserie drangen nur wenige Geräusche in die Passagierkabine als man mehrere Repulsoren zusätzlich aktivierte. Das teure Dienstfahrzeug näherte sich mehr und mehr dem Boden. Jedoch konnte Horatio von seinem Platz aus das Landefeld nur schwer ausmachen, da die Umbaraner auch hier Lichter einsetzten, deren Frequenzen eindeutig im ultravioletten Spektrum verortet waren. Sanft setzte das Vehikel schlussendlich auf. Noch einmal konnte man ein ganz leises Zischen vernehmen, dann schwieg der Speeder endgültig. Während der Chauffeur ausstieg, um schnell die Tür zu öffnen, bedankte sich der Imperiale in überschwänglicher Höflichkeit bei dem Minister. Jedoch konnte er an dieser Stelle nicht ausschließen, dass sie sich im Laufe der nächsten Tage nicht noch ein zweites Mal (bewusst) über den Weg laufen würden. Denn in diesem Gespräch hatte der Verwalter höchstens ein „Unentschieden“ erzielen können.

***​

Die Überraschung war groß. Zwar hatte man in letzten Tagen vereinzelt diverse Gerüchte im Bezug auf Coruscant gehört, aber innerhalb der imperialen Delegation hatte niemand damit gerechnet, dass Darth Allegious tatsächlich den urbanen Planeten an die Rebellen abtreten würde. Erstes Gemurmel machte sich unter den uniformierten Vertretern – vor allem der Verwaltung – breit. Schließlich gab der Imperator mit diesem äußerst ungewöhnlichen „Geschenk“ das einstige Symbol für das erneute Erstarken des Galaktischen Imperiums aus der Hand. Coruscant mochte zwar längst nicht mehr das politische Zentrum der Galaxie sein, aber eine (kulturelle) Vormachtstellung im gigantischen Kreise der Core Worlds hatte es dennoch. Selbst Horatio brauchte in diesem Moment einige Sekunden, um den Schock zu verdauen. Immerhin hatte er bis vor ein paar Wochen diesem urbanen Planeten selbst als Governor vorgestanden. Etwas zwickte in der Region seines Herzens.

Horatio hielt sich – genau wie seine temporäre Vorgesetzte – zurück. Ganz professionell wollte man gegenüber den Rebellen wirken. Zusammen mit Rhenya Aldine teilte er sich zudem noch eine recht säuerliche Miene, während just in diesem Augenblick ein nichtmenschlichen Senator (Vilnok Moor) mit lauter, dröhnender Stimme die bisherige Übereinkünfte mit den imperialen Unterhändlern seiner Gruppe, „Territorialfragen“, nannte. Nach dessen Meinung sollten neben Coruscant noch Duro und Metellos zur Republik wechseln, während derweil Zolan und Osarian unabhängig über ihre künftige Zugehörigkeit abstimmen konnten. Im Gegenzug ließ man von Rendili, Bacrana und Koensayr ab, die allgemein eine hohe militärische Bedeutung besaßen. Aufmerksam musterte der Governor den anwesenden Grand Moff bei diesen Worten. Marrik wirkte nicht gerade glücklich. Hatte man dieses überraschende Angebot überhaupt mit ihm abgesprochen? War er involviert? Unwillkürlich glaubte der Adlige eine unsichtbare Spannung innerhalb der imperialen Delegation zu spüren.

Plötzlich erhob sich Obran Stargazer. Der Sector Adjutant, der sich mit der Frage beschäftigt hatte, ob man auf dem jeweiligen Staatsgebiet des anderen eine Botschaft errichten sollte, sagte mit fester Stimme:
„Eure Majestät, werter Kanzler, meine Damen und Herren, innerhalb der Gruppe, die sich mit der künftigen politischen Zusammenarbeit beschäftigte, sind wir letztendlich zu dem Ergebnis gekommen, dass es eine direkte Kommunikationsverbindung zwischen Mon Calamari und Bastion geben soll, um in möglichen Notsituationen einen schnellen und zudem sicheren Kontakt zwischen den Regierungen beider Staaten zu ermöglichen. Des Weiteren wird aber vorerst davon abgesehen, dass man jeweils auf dem Territorium des anderen eine Botschaft errichtet. Mögliche Angebote zur politischen Zusammenarbeit sehen beide Seiten in einem so frühen Stadium des Friedens noch nicht als gegeben an. Deshalb wurde dieser Punkt zurückgestellt...“

Im Endeffekt hatten sich die Vertreter der beiden Delegationen darauf geeinigt, dass man vorerst bei einem „diplomatischen Minimum“ blieb. Keine der beiden Fraktionen wollte sich den Gegner allzu schnell auf seine Hauptwelt holen. Trotzdem würde man auf diese Weise anderen intergalaktischen Parteien höchstwahrscheinlich eine Art „Einigkeit“ präsentieren, was die Führerschaft innerhalb der Galaxie weiterhin sicherte. Bei diesem Punkt rechnete Horatio dementsprechend nicht damit, dass irgendwelche neuen Komplikationen auftreten würden. Nachdem sich der Imperiale schnell in alle möglichen Richtungen verneigt hatte, setzte er sich wieder. Dafür erhob sich nun Dekanin Ikari von der Universität auf Obroa-skai. Zusammen mit dem beleibten Verwalter Perth Yalawari hatte sie auf imperialer Seite als Unterhändlerin für eine potenzielle Kooperation im wissenschaftlichen Bereich geworben. Ihre strenge Miene konnte man schon als Vorbote dafür sehen, dass sie ihr Ziel offenbar nicht erreichen konnte.

Begleitet von einer Tonlage, die ihren gekränkten Stolz verriet, sagte sie:
„Beide Fraktionen sind im Bezug auf die wissenschaftliche Zusammenarbeit zu dem Ergebnis gekommen, dass an dieser Stelle keine Annäherung stattfinden soll. Weder ein reger Austausch an (zivilem) Wissen ist vorgesehen, noch ein Transfer von akademischen Personal.“

Kurz und schmerzlos. Was hätte eine Zusammenarbeit auf diesem Feld alles bewirken können? Der adlige Governor war trotz all der Distanz, die er zu diesem historischen Ereignis und dessen vielen Möglichkeiten wahrte, ein kleines Bisschen betrübt. Hier hatte er der Wissenschaft tatsächlich mehr Chancen eingeräumt. Doch letzten Endes beschäftigte sich sein Bewusstsein auch nicht sehr lange mit dieser vertanen Gelegenheit. Denn nachdem ein Vertreter der Rebellen die anderen Anwesenden kurz über das Fazit seiner unbedeutenden Gruppe informiert hatte, erhob sich auf einmal die Tapani neben Horatio. Offenbar sah die grazile Sector Adjutant die Runde bei sich angekommen. Obwohl längst alle Augen auf sie gerichtet waren, räusperte sich Rhenya Aldine trotzdem noch einmal. Ihre Miene zeigte noch immer die kühle Professionalität, die sie für sich selbst in Anspruch nahm. Einen flüchtigen Moment ruhte ihr Blick auf dem Grand Moff sowie den vier hochrangigen Militärs.

Ihre Stimme klang ziemlich sachlich als sie sagte:
„Die Gruppe 'Handelsrouten und wirtschaftliche Zusammenarbeit' ist bis dato zu dem Ergebnis gekommen, dass generell dem Transport von Gütern, die keine Verwendung in der Rüstungsindustrie finden, stattgegeben wird. Jedoch muss der Schutz des Konvois vom jeweiligen Staat, auf dessen Territorium man sich befindet, übernommen werden. Eine Richtlinie für Zölle muss nachträglich noch ausgearbeitet werden. Des Weiteren soll im zivilen Bereich die Möglichkeit von 'Joint Venture' gegeben sein. Außerdem wird von imperialer Seite aus die Handelsförderation künftig weitaus mehr Freiheiten bekommen, wenn es sich um Geschäfte auf dem Gebiet der Neuen Republik handelt.“ Nun fiel ihr Blick auf Horatio. „Zum Schluss hat sich der planetare Verwalter von Thyferra, Governor Kraym, dafür entschieden, dass die Neue Republik eine feste Quote in der Bacta-Zuteilung erhalten wird. Derzeit stehen fünfzehn Prozent im Raum, die als weiterer Beweis für unsere friedlichen Absichten gedacht sind.“

[: Umbara-System | Umbara | etwas außerhalb der planetare Hauptstadt :||: Stadtzentrum | bewachter Gebäudekomplex der Rootai | Versammlungssaal :||: Horatio Kraym, imperiale Delegation (darunter Darth Allegious), republikanische Delegation und Gesandtschaft der umbaranischen Regierung (darunter Alkarin Scarwai) :]​
 
/op stellt euch bitte vor dass die Aussagen der imperialen Untergebenen nach Allegious Worten folgen! Sorry, habs auf Arbeit geschrieben und dachte ich packs vor Aiden :(

[: Umbara-System | Umbara | etwas außerhalb der planetare Hauptstadt :||: Stadtzentrum | bewachter Gebäudekomplex der Rootai | Versammlungssaal :||: Horatio Kraym, imperiale Delegation (darunter Darth Allegious), republikanische Delegation und Gesandtschaft der umbaranischen Regierung (darunter Alkarin Scarwai) :]

Nicht bei allen löste die Preisgabe Coruscants die Bestürzung aus, die es unter normalen Umständen gegeben hätte. Aber in Tagen wie diesen war einfach nichts normal. Hier am Tisch entschieden wenige über das Leben von Billiarden von Lebewesen. Auf Papier und Hologrammen wurden scheinbar willkürlich Grenzen neu gezogen. In rein theoretischem Umfang wurde über Zugehörigkeiten und Neigungen vieler tausend Welten und Staaten verhandelt. Desweiteren schienen beide Spionageapparate ihr Übriges getan zu haben. Zumindest die Informationsbeschaffung funktionierte einwandfrei, wenn alles andere doch scheinbar mehr oder weniger planlos vonstatten ging. Aber dem Imperator war dieses Durcheinander nur recht. Verwirrung wurde übertroffen von Gewissheit, Berechnung wurde überflügelt durch Entsetzen. Er spürte das Aufflammen von Emotionen ebenso wie dieses Feuer wieder verging. Imperiale, Republikaner, in ihren Emotionen waren sie alle gleich. Und so folgten sie alle weniger ihrem moralischen Standard oder ihren ethnischen Vorstellungen als vielmehr ihrer Gier um mehr Planeten, mehr Raum, mehr Lebewesen. Seine Präsenz hatte diese Halle in Anarchie gestürzt. Die dunkle Seite begann bereits für ihn bildlich, wie Ranken die Wände hochzuklettern. In nur einem Bruchteil der Sekunde hatte sie von allem Besitz ergriffen, selbst die Körper der Teilnahme waren umrankt von ihnen, schienen sie in ihren Bewegungen einzuschränken, bis diese gar gänzlich zum Stillstand kamen. Die Zeit um ihn herum selbst, stand mit einem Mal still. Nur noch die Stimme des Kanzlers, mehr blechern und hohl als sanft und beständig hallte durch den Saal. Die dunkle Seite war so mächtig in ihm. Mit ihrer Hilfe stand er kurz vor dem endgültigen Sieg. Der Senator faselte irgendetwas von Metellos gegen Rendilli. Was machte schon die eine Welt gegen die andere? Es war lediglich ein Provisorium bis zu den Zinnen seiner absoluten Herrschaft. Ein Zustand der einem Lächeln am ehesten gleich kam, breitete sich in seinem Geist aus. Die Kälte all der monatelangen Arbeit wich einer angenehmen Hitze ob der bevorstehenden Übernahme aller Welten auf die die Republik jetzt noch Anspruch erheben wollte. Celda hatte sicherlich einen Plan verfolgt, als er Metellos versucht hatte einzutauschen, aber die weltliche Kurzsicht seiner Untergebenen kannte nicht die Genialität eines Sith Lords.

Sei es drum. Die Republik erhält Metellos. Das Imperium behält Rendilli. Einmal mehr unterstreicht das Imperium damit seinen ausdrücklichen Wunsch nach Frieden. Wie ihr seht sind wir euch bis an die Schmerzgrenze entgegengekommen. Wir haben alles Notwendige dafür getan, um nun endlich Frieden zwischen beiden Souveränen garantieren zu können. Der Kriege zwischen zweier Feinde die einander nicht besiegen können sind damit nun Vergangenheit. Es ist mir ein wichtiges Bedürfnis, den Abzug der Truppen aus dem nun mehr erneut republikanischem Areal friedlich zu bewerkstelligen. Ich weiß, dass Skepsis und Argwohn nicht binnen einiger Tage, Wochen oder Monate hinweg gespült sein werden aber der erste Schritt ist getan. Die See wird ihre blutgetrübte Färbung verlieren und dann werden wir klares Wasser erblicken und einen ungehinderten Zugang auf den Grund des Meeres, unserer Übereinkunft gewinnen. Seit mehreren Wochen schweigen nun die Waffen an allen Fronten. Es gab sofern ich bisher unterrichtet wurde, keinen nennenswerten Versuche meinem Befehl Widerstand zu leisten. Es gab keine Aggression und kein Bestreben seitens der Militärs, meinem Wunsch gegenüber den Gehorsam zu verweigern. Der Wunsch nach Frieden ist also nicht nur der meinige. Wir können nun die neuen Grenzen kollidieren, den Güterverkehr regeln, den Austausch interkultureller und wirtschaftlicher Anstrengungen fördern und die Kluft zwischen uns stetig verkleinern bis sie nicht mehr bestehen wird. Ich danke allen Anwesenden für die Bereitschaft und die Offenheit, insbesondere dem Kanzler der Republik dessen offener Umgang sicherlich dazu beigetragen hat, einander besser zu verstehen. Deshalb lade ich Sie, Kanzler, sowie alle anderen interessierten Senatoren gerne ein, eines nicht allzu fernen Tages, Bastion zu besuchen. Wer kann zum Löschen der Flammen von Zwietracht und Skepsis beitragen, wenn nicht wir?

Allegious schwieg. Einige Sekunden herrschte Stille. Erneut sprach das Chaos, auch wenn es dieses Mal keine Stimme hatte. Emotionen spielen verrückt. Sie bewegten sich alle gerade wirklich auf einen nie geglaubten Frieden zu. Wie naiv diese Narren waren. Wie pervertiert manche Lebewesen doch sein mussten, dass sie sich wirklich mit aller Macht, mit aller Kraft an das klammerten was sie Hoffnungen nannten. Sie gingen wirklich einen Pakt mit ihrem Erzfeind ein und glaubten auch noch dass der Frieden wirklich Bestand haben könnte. Bald würden alle Dummköpfe ihren ewigen Frieden finden, nachdem sie zuvor all ihrer Familienmitglieder entrissen worden waren und zusehen mussten wie sie alle qualvoll gestorben waren. Tod würde ihr Begleiter in den Untergang sein. Das Bild von klage weinenden Frauen, schmerzverzerrten Schreien der Kinder und angsterfüllten Blicken der Männer erschien vor seinem geistigen Auge. Sie würden versuchen ein Gegenmittel zu erfinden, wenn sie feststellten dass es keines gab würden sie versuchen das Virus zu vernichten indem sie die Leichen verbrannten. Wenn sie feststellen würden dass auch dies nicht half würden sie ihre Moral erneut über Bord werfen und auch die Lebenden in ihre eigenen Bomben senden in der Hoffnung das Virus so einzudämmen. Allegious schlug sich den Genuss aus dem Kopf. Immer noch waren alle in dem eisernen Griff der dunklen Seite der Macht gefangen. Niemand bemerkte offenbar dass sie just in diesem Moment ihren Tod besiegelten. Ehe sich Gemurmel erheben konnte, erhob der Imperator erneut das Wort.

Es ist nicht notwendig dass etwas dazu gesagt werden muss. Ich wollte nur nochmal meine Position wie so oft schon, unterstreichen. Ich würde vorschlagen dass wir jetzt die verschiedenen Arbeitsgruppen nochmal zu Wort kommen lassen um eine Zusammenfassung unserer Ergebnisse darzustellen. Wenn es dann wirklich keine weiteren Einwände mehr gibt, können die anwesenden Juristen sich darum kümmern ein entsprechendes Vertragswerk aufzusetzen. Während jene dann ihre Arbeit bewerkstelligen, steht es jedem frei zu tun und zu lassen was ihm beliebt. Überdies hinaus würde ich gerne noch einige Vertreter gerne näher kennenlernen und einen Einblick in ihre Ansichten gewinnen. Wem es eben so geht kann gerne auf mich dann zukommen.

Dann erhoben sein mitgereister Stab das Wort. Einer nach dem anderen fasste zusammen was es zusammenfassen gab. Die Fakten interessierten den Herrscher der halben Galaxis dabei herzlich wenig. Das alles war nur ein Übergang von dem scheinbaren Frieden zu dem Wirklichen. Die hart erarbeiteten Vereinbarungen dienten lediglich dazu die Republik in trügerischer Sicherheit zu wiegen, ansonsten waren diese Kompromisse nicht einmal das Papier wert auf dem sie geschrieben waren. die militärischen Offiziere würden das ganze als ein Manöver beschreiben, die einfachen Piloten vielleicht sogar nur als eine Finte. Und so trivial das anmuten mochte umso größer war bei diesem Vergleich auch der Wahrheitsgehalt.Entscheidend war hierbei einzig und allein dass der Feind darauf hereinfiel. Alles andere war höchstens für die Politologen interessant. Die Historiker würden einzig und allein die Quintessenz davon für erwähnenswert halten. Dabei wanderte sein Blick zu dem hünenhaften, fremdartigen Senator der Republik. Noch immer war da irgendetwas... das seine Robe im wahrsten Sinne des Wortes... befleckte. Eine Maske? Aber was... Allegious hatte es sich zu eigen gemacht dies selbst herauszufinden. Er benötigte keinen Geheimdienst, keine Offiziere dafür. Nur eine kleine Weile mit ihm alleine und der Macht als seinem Untergebenen oder eine größere Weile und seinen Verstand...

[: Umbara-System | Umbara | etwas außerhalb der planetare Hauptstadt :||: Stadtzentrum | bewachter Gebäudekomplex der Rootai | Versammlungssaal :||: Horatio Kraym, imperiale Delegation (darunter Darth Allegious), republikanische Delegation und Gesandtschaft der umbaranischen Regierung (darunter Alkarin Scarwai) :]
 
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