Dschungelmond von Va'art, in einer Wasserhöhle, mit Ian und Yaro
Eowyn hob die Augenbrauen. Meine Kleidung? Meine ist ganz wunderbar. Zweifelnd blickte sie dann jedoch an sich herab. Ganz so Unrecht hatte er sicher nicht. Aber ihre Wechselkleidung sah vermutlich noch viel schlimmer aus durch den heftigen Regen gestern und dadurch, dass sie sich in der Nacht absolut nicht darum gekümmert hatte, ob sie auf dem Boden saß oder nicht... Von einem gewissen Standpunkt aus.
Weiterhin empört blickte sie Ian an und stützte ihre Hände in die Hüften. Du gibst es also sogar noch zu? Unverschämt. Und dieses Lächeln auf seinem Gesicht... Und dann musste sie sich vorstellen, wie sie selbst aussehen musste; zerzaust, mit kaputter, verdreckter Kleidung, plappernd, empört und albern. Da prustete sie wieder los, ging schnell in ein Kichern über und schließlich in ein Grinsen. Ich kann dich nicht davon abhalten. Aber sei dir sicher, das wird das erste und das letzte Mal sein. So weit käme es noch! Sie stubste ihn in den Arm. Warst du überhaupt schon einmal angetrunken?
Seine Erklärung über das Trinken klang logisch, und als sie ein paar Sekunden darüber nachgedacht hatte nickte Eowyn zufrieden. In Ordnung, das war wirklich sinnig. Warum mehr tun, als unbedingt notwendig? Wobei sie sich das auch für den heutigen Abend fragte. Mehr tun als unbedingt notwendig... nah. Sie fand, sie hatten sich eine Auszeit verdient nach den letzten harten Tagen. Und zwar beide. Ian hatte Recht, was sollte hier schon passieren? Nein, stra...pazieren klingt nicht gut, und daher solltest du dich wirklich ausruhen, weißt du. Die letzten Tage so gut wie nichts zu essen war sicher nicht einfach, sonst mache ich mir noch Sorgen um dich. Machte sie das nicht ohnehin schon? Aber sicher. Nur, das waren andere Sorgen. Und viele Sorgen auf einmal waren immer schlechter als weniger Sorgen. Und von Sorgen hatte sie ohnehin genug.
Ians Hand auf ihrem Arm fühlte sich gut an. Tröstend, beruhigend. Bestätigend, dass er da war. Es erinnerte sie an alles, was heute Nacht, aber vor allem heute... morgen? mittag? geschehen war, und kurz war sie abgelenkt von seinen Worten. Es erinnerte sie an den Halt, den er ihr gegeben hatte, und gerade jetzt, wo sie Zweifel hatte, ob die Entscheitung, Coruscant zu verlassen richtig gewesen war, war Halt das, was ihr wirklich helfen konnte. Seine Worte nahm sie nur entfernt war, nicht ihr Fehler... Lianna... Dringlichkeit. Alles was sie sah war nur seine Hand, die er dann wieder löste und sie aus ihrer eigenen Welt riss. Seine letzten Worte hörte sie wieder bewusst, und ungeachtet aller Gedanken und Erinnerungen musste sie lächeln. So schlecht war es gar nicht, wenn man sich darauf verlassen könnte, dass jemand einfach Recht hatte, und der Einfachheit halber und weil sie ohnehin nicht sicher war, was sie denken sollte, beschloss sie, ihm einfach zu glauben. Er hatte so oft Recht, warum nicht auch jetzt? Es würde schon stimmen. Er würde sie schon nicht anlügen.
Während Ian ihr die Bürste reichte und sie versuchte, vorsichtig einzelne Strähnen wieder zu ordnen, schlichen ihre Gedanken sich wieder ein paar Stunden zurück. Jetzt, mit einigem Abstand und mit diesem seltsamen Gefühl im Kopf, kam ihr alles noch viel absurder und fremder vor als heute morgen. Ob es eine gute Idee war, jetzt darüber nachzudenken? Ihre Emotionen kippten offensichtlich von einem ins andere Extrem, das hatte sie gerade eben bei ihren Gedanken an Wes deutlich gemerkt. Sie realisierte es, aber sie konnte es nicht abstellen, was sie beinahe schon wieder frustrierte und andererseits aber auch nicht kümmerte. Zu verzwickt... alles zu verzwickt. Sie waren sich so nah gewesen, und alles hatte sich verändert, aber im Laufe des Tages war sie sich nicht sicher, ob ein Teil Einbildung gewesen war. Oder lag es daran, dass sie jetzt nicht genau wusste, wie ihre Warnehmung funktionierte? In ihrem Kopf drehte sich alles... Vielleicht lag es auch daran, dass sie unterbrochen worden waren, von ihrem eigenen, verräterischen Magen, der dann noch mehr zum Verräter wurde, als er hungrig nach immer mehr Essen verlangt hatte und sie überhaupt erst in diese Situation gebracht hatte. Was wäre geschehen, wenn ihr Bauch nicht protestiert hätte? Sie hatten beide gegen sich selbst gekämpft, es schließlich beide zugelassen, aber... was dann, was nun? Die Hand, von der sie heute morgen noch gedacht hatte, sie immer ergreifen zu können, schien plötzlich unerreichbar fern. Sie spürte, wie sich langsam eine Traurigkeit über sie legte, von der sie nicht einmal genau wusste, woher sie kam, aber gegen die sie vor allem machtlos war, auch wenn sie versucht hätte, sich dagegen zu wehren. Und das unterließ sie, denn darin sah sie keinen Sinn.
Sie blickte auf, von ihrer Tätigkeit und ihren Gedanken. Ja, das hat es... Es brauchte sich nicht um andere Dinge zu kümmern, es konnte tun, was ihm gefiel, es konnte sein eigenes Leben leben. Es konnte angetrunken sein, wenn es wollte, ohne, dass irgendjemand ihm dabei zusah oder zuhörte, ohne, dass dabei seltsame Gedanken in seinen Kopf kamen die da nicht hineingehörten. Essen, so viel es wollte, hatte keinen Hunger, der plötzlich andere Dinge unterbrach, und wenn es Glück hatte, dann gab es da zwei Menschen, die ihm sogar Trost und Nähe gaben. Es konnte Gefühle haben, welche immer es wollte und vor allem, für wen. Es störte nicht, was andere von ihm hielten. Es war, was es war... und das war gut so.
Sie starrte einige Momente auf das Tier, dachte darüber nach, und irgendwann hätte sie nicht mehr sagen können, ob sie ihre Gedanken nicht eventuell doch laut ausgesprochen hatte oder nicht.
Dschungelmond von Va'art, in einer Wasserhöhle, mit Ian und Yaro
Eowyn hob die Augenbrauen. Meine Kleidung? Meine ist ganz wunderbar. Zweifelnd blickte sie dann jedoch an sich herab. Ganz so Unrecht hatte er sicher nicht. Aber ihre Wechselkleidung sah vermutlich noch viel schlimmer aus durch den heftigen Regen gestern und dadurch, dass sie sich in der Nacht absolut nicht darum gekümmert hatte, ob sie auf dem Boden saß oder nicht... Von einem gewissen Standpunkt aus.
Weiterhin empört blickte sie Ian an und stützte ihre Hände in die Hüften. Du gibst es also sogar noch zu? Unverschämt. Und dieses Lächeln auf seinem Gesicht... Und dann musste sie sich vorstellen, wie sie selbst aussehen musste; zerzaust, mit kaputter, verdreckter Kleidung, plappernd, empört und albern. Da prustete sie wieder los, ging schnell in ein Kichern über und schließlich in ein Grinsen. Ich kann dich nicht davon abhalten. Aber sei dir sicher, das wird das erste und das letzte Mal sein. So weit käme es noch! Sie stubste ihn in den Arm. Warst du überhaupt schon einmal angetrunken?
Seine Erklärung über das Trinken klang logisch, und als sie ein paar Sekunden darüber nachgedacht hatte nickte Eowyn zufrieden. In Ordnung, das war wirklich sinnig. Warum mehr tun, als unbedingt notwendig? Wobei sie sich das auch für den heutigen Abend fragte. Mehr tun als unbedingt notwendig... nah. Sie fand, sie hatten sich eine Auszeit verdient nach den letzten harten Tagen. Und zwar beide. Ian hatte Recht, was sollte hier schon passieren? Nein, stra...pazieren klingt nicht gut, und daher solltest du dich wirklich ausruhen, weißt du. Die letzten Tage so gut wie nichts zu essen war sicher nicht einfach, sonst mache ich mir noch Sorgen um dich. Machte sie das nicht ohnehin schon? Aber sicher. Nur, das waren andere Sorgen. Und viele Sorgen auf einmal waren immer schlechter als weniger Sorgen. Und von Sorgen hatte sie ohnehin genug.
Ians Hand auf ihrem Arm fühlte sich gut an. Tröstend, beruhigend. Bestätigend, dass er da war. Es erinnerte sie an alles, was heute Nacht, aber vor allem heute... morgen? mittag? geschehen war, und kurz war sie abgelenkt von seinen Worten. Es erinnerte sie an den Halt, den er ihr gegeben hatte, und gerade jetzt, wo sie Zweifel hatte, ob die Entscheitung, Coruscant zu verlassen richtig gewesen war, war Halt das, was ihr wirklich helfen konnte. Seine Worte nahm sie nur entfernt war, nicht ihr Fehler... Lianna... Dringlichkeit. Alles was sie sah war nur seine Hand, die er dann wieder löste und sie aus ihrer eigenen Welt riss. Seine letzten Worte hörte sie wieder bewusst, und ungeachtet aller Gedanken und Erinnerungen musste sie lächeln. So schlecht war es gar nicht, wenn man sich darauf verlassen könnte, dass jemand einfach Recht hatte, und der Einfachheit halber und weil sie ohnehin nicht sicher war, was sie denken sollte, beschloss sie, ihm einfach zu glauben. Er hatte so oft Recht, warum nicht auch jetzt? Es würde schon stimmen. Er würde sie schon nicht anlügen.
Während Ian ihr die Bürste reichte und sie versuchte, vorsichtig einzelne Strähnen wieder zu ordnen, schlichen ihre Gedanken sich wieder ein paar Stunden zurück. Jetzt, mit einigem Abstand und mit diesem seltsamen Gefühl im Kopf, kam ihr alles noch viel absurder und fremder vor als heute morgen. Ob es eine gute Idee war, jetzt darüber nachzudenken? Ihre Emotionen kippten offensichtlich von einem ins andere Extrem, das hatte sie gerade eben bei ihren Gedanken an Wes deutlich gemerkt. Sie realisierte es, aber sie konnte es nicht abstellen, was sie beinahe schon wieder frustrierte und andererseits aber auch nicht kümmerte. Zu verzwickt... alles zu verzwickt. Sie waren sich so nah gewesen, und alles hatte sich verändert, aber im Laufe des Tages war sie sich nicht sicher, ob ein Teil Einbildung gewesen war. Oder lag es daran, dass sie jetzt nicht genau wusste, wie ihre Warnehmung funktionierte? In ihrem Kopf drehte sich alles... Vielleicht lag es auch daran, dass sie unterbrochen worden waren, von ihrem eigenen, verräterischen Magen, der dann noch mehr zum Verräter wurde, als er hungrig nach immer mehr Essen verlangt hatte und sie überhaupt erst in diese Situation gebracht hatte. Was wäre geschehen, wenn ihr Bauch nicht protestiert hätte? Sie hatten beide gegen sich selbst gekämpft, es schließlich beide zugelassen, aber... was dann, was nun? Die Hand, von der sie heute morgen noch gedacht hatte, sie immer ergreifen zu können, schien plötzlich unerreichbar fern. Sie spürte, wie sich langsam eine Traurigkeit über sie legte, von der sie nicht einmal genau wusste, woher sie kam, aber gegen die sie vor allem machtlos war, auch wenn sie versucht hätte, sich dagegen zu wehren. Und das unterließ sie, denn darin sah sie keinen Sinn.
Sie blickte auf, von ihrer Tätigkeit und ihren Gedanken. Ja, das hat es... Es brauchte sich nicht um andere Dinge zu kümmern, es konnte tun, was ihm gefiel, es konnte sein eigenes Leben leben. Es konnte angetrunken sein, wenn es wollte, ohne, dass irgendjemand ihm dabei zusah oder zuhörte, ohne, dass dabei seltsame Gedanken in seinen Kopf kamen die da nicht hineingehörten. Essen, so viel es wollte, hatte keinen Hunger, der plötzlich andere Dinge unterbrach, und wenn es Glück hatte, dann gab es da zwei Menschen, die ihm sogar Trost und Nähe gaben. Es konnte Gefühle haben, welche immer es wollte und vor allem, für wen. Es störte nicht, was andere von ihm hielten. Es war, was es war... und das war gut so.
Sie starrte einige Momente auf das Tier, dachte darüber nach, und irgendwann hätte sie nicht mehr sagen können, ob sie ihre Gedanken nicht eventuell doch laut ausgesprochen hatte oder nicht.
Dschungelmond von Va'art, in einer Wasserhöhle, mit Ian und Yaro