Dschungelmond von Va'art, unterwegs, mit Ian
Sicher hatte Ian es irgendwie zeigen können. Und da waren Indizien gewesen. Aber wenn er ihr vertraute, ihr glaubte, weshalb glaubte er ihr dann nicht, was ihre Worte anging? Weshalb glaubte er ihr nicht, dass sie es ernst meinte, dass ihre Worte nicht aus einer Laune heraus gesprochen wurden oder weil sie völlig verrückt war? Oder war es wieder das altbekannte Problem zwischen können und tun...
Auf ihre ganzen Worte, auf ihre ganzen Argumente - da hatte er nur das zu sagen? Irritiert stockte sie. Sie das Gleiche fragen? Was meinte er damit? Sie verstand es nicht ganz, aber er antwortete wieder so ruhig, dass es eigentlich nicht viele Möglichkeiten gab. Sie selbst das Gleiche fragen... Sie selbst das Gleiche fragen. Sie fragte ihn, weshalb er sein Licht so klein machte, weshalb er sein Licht negierte.
Aber sie machte sich nicht klein. Nein, sie war realistisch. Sie wusste nun einmal, dass sie Fehler machte! Und es gab so viele Dinge, die schief gingen, die sie nicht unter Kontrolle hatte. Gerade er musste das doch wissen, er kannte sie ja beinahe nicht anders! Eigentlich musste er doch sehen, was für eine grottige Jedi sie zur Zeit war, eine, die überhaupt gar nichts richtig machte. Sie sagte das alles zu Recht. Er hingegen - ja, da waren diese dunklen Flecken, aber seitdem sie ihn kannte, seitdem hatte er eigentlich alles richtig gemacht. Ganz im Gegensatz zu ihr.
Nein, müsstest du nicht, sagte sie leise. Dazu gab es keinen Grund. Denn sie machte sich nun einmal nicht klein, sie beurteilte sich nur objektiv.
Ich sehe dich an, antwortete sie drängend, und genau das ist es ja. Ich brauche dir nicht noch einmal zu sagen, was ich in dir sehe. Da ist so viel mehr! Und ich verzweifle noch, weil du es nicht siehst!
Nun ließ er aber nicht los. Und seine Worte ließen sie sprachlos werden. Ich... ich... ich tue nicht das Gegenteil davon! Ich bin realistisch! Ich weiß um meine Stärken und Schwächen, ich... Sie schüttelte den Kopf. Lassen wir das. Das tat hier nichts zur Sache. Sie musste wieder ruhiger werden. Aufregung nutzte ihnen nicht. Du weißt nicht, was ich nicht verdiene, sondern du meinst nur zu wissen, dass ich dich nicht verdiene. Und das zu beurteilen, und sie musste sich wirklich beherrschen, um jetzt nicht aufzubrausen, ist einfach - nicht - deine - Aufgabe! Und auch nicht dein Recht!
Wie war das mit dem ruhiger werden? Es wurde nicht besser. Die drohende Todesstrafe warf auch sie aus der Bahn. Und es machte sie wahnsinnig, dass Ian sich damit offensichtlich schon abgefunden hatte. Ja, genau das war es! Sie verstand nicht, wie er äußerlich so ruhig bleiben konnte, wie konnte er nur so sachlich darüber sprechen? Als würde er darüber sprechen, ob er sich in einem Monat ein neues Schiff zulegen wollte!
Weil er es sonst wahrscheinlich auch nicht aushält, war die logische Antwort. Er brauchte diesen Abstand, er brauchte diese Sicherheit... und die Hoffnung darauf, dass es nicht geschehen würde, war vermutlich etwas, für das er keine Kraft mehr hatte. So weit war er schon. Und sie stand hier und sprach von Dingen wie zulassen und davonlaufen... Sie war auf verlorenem Posten. Sie kämpfte gegen etwas, gegen das sie nicht ankam, etwas, das eine solche dunkle, unsichtbare Bedrohung war, dass sie einfach keine Chance hatte. Wir werden sehen, wer entscheiden wird. Vielleicht wird es nicht so weit kommen. Aber bitte, Ian... Nun bat auch sie. Sah ihn eindringlich an. Du darfst dich nicht einfach so aufgeben. Hörst du? Tu es nicht... Es ist noch nicht vorbei.
Sie hatte ein Déjà-vu, als Ian sie wieder festhielt und sie sich umdrehte. Sie blickte in seine entsetzten Augen, die so ernst dreinschauten, doch dieses Mal ließ er nicht sofort wieder los, im Gegenteil. Seine zweite Hand half der ersten, hielt sie fest, machte ihr klar, dass es ihm absolut ernst war. Ihm versprechen, die Jedi nie wieder zu verlassen? Was... wie kam er darauf, dass sie ihm so etwas versprechen würde? Sie hatte momentan nicht vor, ihre Berufung ad acta zu legen, aber wenn... dann war es etwas, das nur sie selbst betraf, sie alleine, und wenn sie zu dem Schluss kam, dass sie es tun musste, dass es keinen anderen Weg gab... dann würde kein Versprechen der Welt sie davon abhalten. Nein, aber es würde schwerer sein, und ihr Gewissen würde sie fürchterlich belasten. Eowyn nahm Versprechen ernst, und es kam ihr nicht eine Sekunde in den Sinn, Ian das Gewünschte zu sagen, ohne es ernst zu meinen. Coruscant, die Jedi, ihre Heimat... ja, aber Ian hatte es genau gesagt - es war einst so gewesen, und heute war alles anders. Die Zeiten, in denen ein Jedi zu sein, eine ehrenvolle Aufgabe war, von den meisten Bürgern geachtet und geschätzt, diese Zeiten waren vorbei. Die Galaxis hatte sich geändert, die Jedi hatten sich geändert. Sie hatte sich geändert. Und wenn das alles irgendwann wieder nicht zusammenpassen würde... wenn das alles nicht mehr zusammenpassen würde auf Grund dessen, was mit Ian eventuell geschehen würde... sie konnte es nicht versprechen. Sie wünschte, sie könnte, aber sie konnte nicht. Verzweifelt sah sie in Ians bittende Miene, sah, wie ernst er es meinte, wie wichtig es ihm war. Nicht umsonst hatte er sie wieder so nah an sich herangelassen. Er wollte ihr Versprechen, er brauchte es.
Aber sie konnte nicht.
Es kam ihr vor wie Stunden. Langsam schüttelte sie den Kopf, sah ihn an, verzweifelt, um Verzeihung bittend. Es liegt nicht an dir, Ian. Du kennst mich... Es gibt Dinge, die ich nicht hinnehmen kann. Und wenn ich sehe, dass ich für etwas stehe, für dass ich nicht stehen kann... Und du hast es selbst gesagt. Sie waren meine Heimat.
Nein. Ian, ich kann dir das nicht versprechen, es tut mir Leid. Es tut mir wirklich Leid. Sie schluckte. Aber ich kann dir versprechen... dass ich nichts überstürze.
Kurz und intensiv. Ihre verschiedenen Ansichten darüber waren offensichtlich, und auch sie schüttelte den Kopf. Kurz und intensiv muss nicht grausam sein, sagte sie leise. Aber lass uns darüber nicht streiten, ja? Seine Hände ließen sie schließlich los, seine Stimme wurde immer leiser, eindringlicher, ging immer mehr unter die Haut, uns wenn sie geglaubt hatte, dass sein Blick vorhin schon eindringlich war... wurde sie jetzt eines besseren belehrt. Sie blickte zurück, kämpfte mit aller Macht, dass nicht schon wieder Tränen in ihre Augen traten. Machten sie hier genau da weiter, wo sie heute Nacht aufgehört hatten? Nein, hauchte sie beinahe lautlos, und räusperte sich dann, um zumindest leise weiter zu sprechen. Nein, wie kannst du deine Vergangenheit vergessen? Sie schüttelte den Kopf. Das ist unmöglich. Aber Ian... nun war sie völlig konfus, verwirrt, wusste nicht, was sie noch glauben sollte. Hast du nicht eben das gewollt? Ich dachte du willst, dass wir es vergessen, dass wir vergessen, was da war. Verzweifelt schüttelte sie den Kopf. Ich verstehe es nicht! Ich dachte du willst, dass ich dich in Ruhe lasse, damit du... damit Lianna leichter wird. Erklär es mir! Sie wandte sich ab, rieb mit einer Hand über ihre Stirn, die andere Hand in die Seite gestützt. Was wollte er nun? Wenn sie das eine sagte widersprach er, und nun schon wieder. Sie wurde nicht schlau aus ihm!
Eowyn drehte sich wieder zu Ian um, seufzte, sprach ruhiger. Sah ihm in die Augen. Ian, ich scheine nicht von alleine darauf zu kommen. Ich mache immer nur Fehler, verstehe dich falsch. Sag es mir einfach. Sag mir, was ich tun soll, und ich werde mein Möglichstes geben, um es zu tun.
Dschungelmond von Va'art, unterwegs, mit Ian
Sicher hatte Ian es irgendwie zeigen können. Und da waren Indizien gewesen. Aber wenn er ihr vertraute, ihr glaubte, weshalb glaubte er ihr dann nicht, was ihre Worte anging? Weshalb glaubte er ihr nicht, dass sie es ernst meinte, dass ihre Worte nicht aus einer Laune heraus gesprochen wurden oder weil sie völlig verrückt war? Oder war es wieder das altbekannte Problem zwischen können und tun...
Auf ihre ganzen Worte, auf ihre ganzen Argumente - da hatte er nur das zu sagen? Irritiert stockte sie. Sie das Gleiche fragen? Was meinte er damit? Sie verstand es nicht ganz, aber er antwortete wieder so ruhig, dass es eigentlich nicht viele Möglichkeiten gab. Sie selbst das Gleiche fragen... Sie selbst das Gleiche fragen. Sie fragte ihn, weshalb er sein Licht so klein machte, weshalb er sein Licht negierte.
Aber sie machte sich nicht klein. Nein, sie war realistisch. Sie wusste nun einmal, dass sie Fehler machte! Und es gab so viele Dinge, die schief gingen, die sie nicht unter Kontrolle hatte. Gerade er musste das doch wissen, er kannte sie ja beinahe nicht anders! Eigentlich musste er doch sehen, was für eine grottige Jedi sie zur Zeit war, eine, die überhaupt gar nichts richtig machte. Sie sagte das alles zu Recht. Er hingegen - ja, da waren diese dunklen Flecken, aber seitdem sie ihn kannte, seitdem hatte er eigentlich alles richtig gemacht. Ganz im Gegensatz zu ihr.
Nein, müsstest du nicht, sagte sie leise. Dazu gab es keinen Grund. Denn sie machte sich nun einmal nicht klein, sie beurteilte sich nur objektiv.
Ich sehe dich an, antwortete sie drängend, und genau das ist es ja. Ich brauche dir nicht noch einmal zu sagen, was ich in dir sehe. Da ist so viel mehr! Und ich verzweifle noch, weil du es nicht siehst!
Nun ließ er aber nicht los. Und seine Worte ließen sie sprachlos werden. Ich... ich... ich tue nicht das Gegenteil davon! Ich bin realistisch! Ich weiß um meine Stärken und Schwächen, ich... Sie schüttelte den Kopf. Lassen wir das. Das tat hier nichts zur Sache. Sie musste wieder ruhiger werden. Aufregung nutzte ihnen nicht. Du weißt nicht, was ich nicht verdiene, sondern du meinst nur zu wissen, dass ich dich nicht verdiene. Und das zu beurteilen, und sie musste sich wirklich beherrschen, um jetzt nicht aufzubrausen, ist einfach - nicht - deine - Aufgabe! Und auch nicht dein Recht!
Wie war das mit dem ruhiger werden? Es wurde nicht besser. Die drohende Todesstrafe warf auch sie aus der Bahn. Und es machte sie wahnsinnig, dass Ian sich damit offensichtlich schon abgefunden hatte. Ja, genau das war es! Sie verstand nicht, wie er äußerlich so ruhig bleiben konnte, wie konnte er nur so sachlich darüber sprechen? Als würde er darüber sprechen, ob er sich in einem Monat ein neues Schiff zulegen wollte!
Weil er es sonst wahrscheinlich auch nicht aushält, war die logische Antwort. Er brauchte diesen Abstand, er brauchte diese Sicherheit... und die Hoffnung darauf, dass es nicht geschehen würde, war vermutlich etwas, für das er keine Kraft mehr hatte. So weit war er schon. Und sie stand hier und sprach von Dingen wie zulassen und davonlaufen... Sie war auf verlorenem Posten. Sie kämpfte gegen etwas, gegen das sie nicht ankam, etwas, das eine solche dunkle, unsichtbare Bedrohung war, dass sie einfach keine Chance hatte. Wir werden sehen, wer entscheiden wird. Vielleicht wird es nicht so weit kommen. Aber bitte, Ian... Nun bat auch sie. Sah ihn eindringlich an. Du darfst dich nicht einfach so aufgeben. Hörst du? Tu es nicht... Es ist noch nicht vorbei.
Sie hatte ein Déjà-vu, als Ian sie wieder festhielt und sie sich umdrehte. Sie blickte in seine entsetzten Augen, die so ernst dreinschauten, doch dieses Mal ließ er nicht sofort wieder los, im Gegenteil. Seine zweite Hand half der ersten, hielt sie fest, machte ihr klar, dass es ihm absolut ernst war. Ihm versprechen, die Jedi nie wieder zu verlassen? Was... wie kam er darauf, dass sie ihm so etwas versprechen würde? Sie hatte momentan nicht vor, ihre Berufung ad acta zu legen, aber wenn... dann war es etwas, das nur sie selbst betraf, sie alleine, und wenn sie zu dem Schluss kam, dass sie es tun musste, dass es keinen anderen Weg gab... dann würde kein Versprechen der Welt sie davon abhalten. Nein, aber es würde schwerer sein, und ihr Gewissen würde sie fürchterlich belasten. Eowyn nahm Versprechen ernst, und es kam ihr nicht eine Sekunde in den Sinn, Ian das Gewünschte zu sagen, ohne es ernst zu meinen. Coruscant, die Jedi, ihre Heimat... ja, aber Ian hatte es genau gesagt - es war einst so gewesen, und heute war alles anders. Die Zeiten, in denen ein Jedi zu sein, eine ehrenvolle Aufgabe war, von den meisten Bürgern geachtet und geschätzt, diese Zeiten waren vorbei. Die Galaxis hatte sich geändert, die Jedi hatten sich geändert. Sie hatte sich geändert. Und wenn das alles irgendwann wieder nicht zusammenpassen würde... wenn das alles nicht mehr zusammenpassen würde auf Grund dessen, was mit Ian eventuell geschehen würde... sie konnte es nicht versprechen. Sie wünschte, sie könnte, aber sie konnte nicht. Verzweifelt sah sie in Ians bittende Miene, sah, wie ernst er es meinte, wie wichtig es ihm war. Nicht umsonst hatte er sie wieder so nah an sich herangelassen. Er wollte ihr Versprechen, er brauchte es.
Aber sie konnte nicht.
Es kam ihr vor wie Stunden. Langsam schüttelte sie den Kopf, sah ihn an, verzweifelt, um Verzeihung bittend. Es liegt nicht an dir, Ian. Du kennst mich... Es gibt Dinge, die ich nicht hinnehmen kann. Und wenn ich sehe, dass ich für etwas stehe, für dass ich nicht stehen kann... Und du hast es selbst gesagt. Sie waren meine Heimat.
Nein. Ian, ich kann dir das nicht versprechen, es tut mir Leid. Es tut mir wirklich Leid. Sie schluckte. Aber ich kann dir versprechen... dass ich nichts überstürze.
Kurz und intensiv. Ihre verschiedenen Ansichten darüber waren offensichtlich, und auch sie schüttelte den Kopf. Kurz und intensiv muss nicht grausam sein, sagte sie leise. Aber lass uns darüber nicht streiten, ja? Seine Hände ließen sie schließlich los, seine Stimme wurde immer leiser, eindringlicher, ging immer mehr unter die Haut, uns wenn sie geglaubt hatte, dass sein Blick vorhin schon eindringlich war... wurde sie jetzt eines besseren belehrt. Sie blickte zurück, kämpfte mit aller Macht, dass nicht schon wieder Tränen in ihre Augen traten. Machten sie hier genau da weiter, wo sie heute Nacht aufgehört hatten? Nein, hauchte sie beinahe lautlos, und räusperte sich dann, um zumindest leise weiter zu sprechen. Nein, wie kannst du deine Vergangenheit vergessen? Sie schüttelte den Kopf. Das ist unmöglich. Aber Ian... nun war sie völlig konfus, verwirrt, wusste nicht, was sie noch glauben sollte. Hast du nicht eben das gewollt? Ich dachte du willst, dass wir es vergessen, dass wir vergessen, was da war. Verzweifelt schüttelte sie den Kopf. Ich verstehe es nicht! Ich dachte du willst, dass ich dich in Ruhe lasse, damit du... damit Lianna leichter wird. Erklär es mir! Sie wandte sich ab, rieb mit einer Hand über ihre Stirn, die andere Hand in die Seite gestützt. Was wollte er nun? Wenn sie das eine sagte widersprach er, und nun schon wieder. Sie wurde nicht schlau aus ihm!
Eowyn drehte sich wieder zu Ian um, seufzte, sprach ruhiger. Sah ihm in die Augen. Ian, ich scheine nicht von alleine darauf zu kommen. Ich mache immer nur Fehler, verstehe dich falsch. Sag es mir einfach. Sag mir, was ich tun soll, und ich werde mein Möglichstes geben, um es zu tun.
Dschungelmond von Va'art, unterwegs, mit Ian