Hyperraum nahe Bastion-Allegious Intersims ISD II-Hangar)Tiberias Ragnaris Mengsk, Allegious
Allegious lauschte den Ausführungen seines neuen Beraters. Dabei vernahm er durch die Macht durchaus dessen Anspannung. Der kurze Blick des Beraters zu den Interceptors tat sein Übriges, damit Allegious' wusste woher dessen Anspannung kam. Jene wie er würden nie in der Lage sein, Dinge zu vollführen wie er es tat. Und das obwohl er eben kein Mensch war. Was sagte schon die rassische Herkunft über jene aus die in der Lage waren zu führen. Sicherlich. Noghri waren schnell, agil, tödlich. Darauf besaß die Herkunft einen Einfluss, aber alles in allem. Die Macht kam in vielen verschiedenen Spezies zum Vorschein. Mit welchem Recht hatte beispielsweise ein menschlicher Offizier das Recht ein Mitglied des Ordens zu diskreditieren? Mit keinem. Alle taten das was sie zum Großen Ganzen beitragen konnten. Jeder nach seinen Möglichkeiten. Allegious missfiel die rassische Differenzierung im Allgemeinen, wusste aber dennoch um ihre unglaubliche Stärke, wenn es darum ging den Blick von innen abzulenken und mit dem Finger auf eine vermeintliche Bedrohung zu zeigen. Dafür war Rassismus unschätzbar. Er war einfach, roh und unglaublich leicht in den Köpfen der Massen zu verankern. Aber umso schwerer würde es eben auch sein, jenes Hirngespinst wieder aus den Hirnen jener Gesichtslosen zu kappen. Und vor diesem Problem standen er und seine Berater. Die Masse konnte genauso gefährlich werden wie ein Executor. Einen einfach Finger, konnte man mit wenig Anstrengung immer brechen, aber wenn sich erst einmal fünf solcher zusammen fanden und eine Faust bildeten, sah die Sache wesentlich schwieriger aus. Der Imperator wusste dies und suchte deshalb nach Möglichkeiten, den Hass der Massen zu rauben. Aus Sicht der Macht war dies vollkommen unsinnig. Er als Sith, bezog Stärke aus den Emotionen seines Imperiums. Aber das Amt des Imperators stand nicht immer unbedingt im absoluten Einklang zu dem der Macht. Einen Umstand den der Imperator schon häufiger erfahren hatte. Aber so waren die Dinge nun einmal. Als Tiberias seine Ausführungen beendet hatte, sorgte der Höchste aller Machtanwender dafür dass einer der Jäger über dem Berater schwebte, damit verstärkte er die Ungewissheit des Mannes ob seine Ausführungen gefielen oder nicht. Angst schürte seine Verbindung zur dunklen Seite der Macht. Wie bei einer Osmose schob sich die Macht in alle seine Zellen. Innerlich strahlte das Feuer der dunklen Seite in dem Herrscher der Galaxis.
Bisher wurden alle Nicht-Menschen gleich schlecht behandelt. Es mochte so höchstens individuell unterschiedlich geartete Unterschiede in der Behandlung der verschiedenen Spezies geben, abhängig davon welchem Menschen sie gegenüber standen und welchen Wert und Nutzen das Xenowesen für den Menschen besaß. Sicherlich würde eine Kategorisierung für Allegious selbst Vorteile besitzen. Eine solche Einteilung sollte sich recht einfach gestalten lassen. An erster Stelle standen wie schon seit jeher die Menschen, genauso wie von Tiberias erörtert, danach kamen sämtliche humanoide Spezies abhängig von ihren biologischem Entferntheitsgrad, verwandtschaftlich betrachtet. Dadurch dass die Noghri in die Kategorie humanoid fielen, soweit hatte er sich schon informiert, sollte es ein leichtes sein, die größten Vorbehalte auszumerzen. Mit der Zeit war es dann an den Kommissaren und den Xenobiologen, "Beweise" zu finden, die dafür Sorge tragen würden, dass man feststellen würde, wie unglaublich ähnlich Noghri und Menschen sich doch wirklich waren, vielleicht gar dass sie einen gemeinsamen Ursprung hatten vor vielen Jahrtausenden. Allerdings hatte Tiberias einen Punkt nicht mit bedacht. Und obwohl er ihm dafür keinen ausdrücklichen Auftrag erteilt hatte, so zeugte dies doch noch von seinem Mangel, Aufgaben so zu erfüllen wie der Imperator es erwartete. Denn auch wenn man es ihm absolut nicht mehr ansah, so bestand er doch immer noch zu einem größeren Teil aus kybernetischen Gliedmaßen. Diese waren vor langer Zeit von Lidia di Kastro versteckt worden, zum Teil sogar durch organische Implantate ersetzt worden, doch sie konnte nicht die Fülle an Künstlichkeit ausgleichen. Allegious sah also immer noch aus wie der fleischgewordene Alptraum von Milliarden von Kindern. Aber aus seiner Zeit als niederer Machtanwender war er lange Zeit als offensichtlicher Halb-Cyborg durch die Galaxis gewandert. Es gab genug Offiziere die ihm damals begegnet waren und die Wahrheit über Allegious Dasein kannten. Das war lange her. Einige der Männer und Frauen waren seinen Säuberungen erlegen, andere waren unehrenhaft aus ihrem Dienst entlassen worden und wieder andere lebten aus anderen Gründen nicht mehr. Aber einige tuschelten und sprachen hinter seinem Rücken weiter. Und dieses Flüstern, so leise es auch sein mochte, hatte sich ebenso zu einem Flächenbrand entwickelt. Allegious dirigierte den Jäger über dem Kopf von Tiberias hinter seinen Rücken, den anderen über seinen Kopf.
Eine Einteilung in mindere und höhere Rassen könnte funktionieren. Leitet die entsprechenden Schritte in die Wege, Kommissar. Stellt alle humanoiden Spezies primär hinter die Menschen. Sorgt dafür dass sich die Noghri unter ihnen im vorderen Drittel befinden. Kommuniziert selbiges entsprechend innerhalb der Bevölkerung. Sorgt dafür dass über die Zeit hinweg Biologen und verwandte Wissenschaftler neue Forschungsergebnisse produzieren die belegen dass der Noghri dem Menschen noch ähnlicher ist als zuvor gedacht, so dass Noghri immer weiter nach oben rutschen. Das sollte die Möglichkeit bieten, die Tendenzen innerhalb der Bevölkerung langfristig effektiv abzuschwächen. Allerdings habt ihr eine Sache übersehen, Kommissar...
Der Tie Interceptor hinter Tiberias stumpte ihn leicht, nicht mehr als das Schulter stumpen eines an ihm vorübergehenden Mannes, aber es genügte um seine Wirkung nicht zu verfehlen. Ein Tadel den sich der Imperator erlaubte, wer war er auch sich nichts erlauben zu können. Der Imperator hob den linken Arm, drehte die Innenseite nach oben und musste dabei unweigerlich an Arthious denken. Dieser hatte ihm selbst einst offenbart, dass der Schein trügen konnte und wahre Macht sich nicht durch künstliche Gliedmaßen davon abhalten ließ zu wirken. Mit den krallenartigen Fingern fuhr der Imperator vor seinem Berater in das Fleisch seiner selbst. Sofort öffneten sich Blutbahnen und der Rinnsal göttlichen Lebenselixiers perlte von dem Arm des Mannes. Allegious legte mit der Hand die künstlichen Teile frei und offenbarte dem Berater sein Innerstes, im wahrsten Sinne des Wortes.
Nicht allzu viele haben dies mit eigenen Augen gesehen. Doch die Gerüchte sind wahr, wenn auch nicht mehr in der Fülle wie sie einst ihren Umlauf nahmen. DAS ist ein Problem dass ihr mit eurer Kategorisierung nicht überwinden könnt. Und es wird ebenso eure Aufgabe sein, dieses Aufgabenstellung zu lösen. Solltet ihr dazu nicht in der Lage sein, werde ich ähnliche Maßnahmen an euch ergreifen und euch fortan als Versuchsobjekt. Kennt ihr die B'omarr Mönche? Interessante Wesen. Sie lehnen jede Körperlichkeit ab und legen ihr Hirn in eine Nährflüssigkeit und koppeln an dieses einen droidenartigen Untersatz. Sie glauben durch Loslösung vom Fleisch absolute Freiheit zu erlangen. Ob andere dies auch so sehen? Das wage ich zu bezweifeln. Lasst euch etwas einfallen Tiberias, ich erwarte euch noch längere Zeit als Berater zu behalten doch das hängt allein von euch ab.
Damit ließ er den Jäger hinter Tiberias vorsichtig zu Boden kommen, den anderen ließ er fünf Meter dem anderen exakt in die gleiche Richtung arretiert zu Boden, schließlich würden jene Jäger noch einen Zweck erfüllen und sei es nur um ausgeschlachtet oder dergleichen zu werden. Er spürte die Erleichterung in dem Kommissar auch wenn ob der unausgesprochenen Drohung eine gewissen Spannung nach wie vor in ihm zurück blieb. Dann ertönte der Lautsprecher der ihn darüber instruierte, dass man demnächst den Hyperraum Bastions erreichen würde. Allegious ließ den Berater zurück, nachdem er ihn instruiert hatte, dass er etwas zu erledigen habe, Er würde ihn und die anderen rufen lassen, sobald er sich wieder ihnen widmen können würde. Es dauerte nicht weniger als gute eineinhalb Stunden ehe er wieder das Gebäude des Ordens betrat. Es waren zwar nur wenige Tage gewesen in denen er Bastion gegenüber abwesend gewesen war, aber es kam ihm bedeutend länger vor. Es war gut wieder hier zu sein. Bastion fühlte sich vertraut an, hier liefen alle Informationsknoten zusammen, hier war er bar jeglicher Gerüchte, jeglicher Konspiration. Bastion war das Zentrum seines Imperiums.
Doch bevor er sich wieder den Reichsgeschäften widmen konnte, hatte er vor, sich des Subjektes anzunehmen, das versucht hatte ihn wegen eines Gegenstandes zu bestehlen den man auch durchaus über Händler für Sith Materialien hätte erstehen können. Stattdessen hatte Thylar, so hieß das Menschlein, es versucht bei jemandem zu stehlen, den man überhaupt nicht versuchen zu erleichtern und das nicht einmal in Gedanken. Schon von weitem spürte er wo er hinzugehen hatte. Im Eingangsbereich der Katakomben befanden sich die Folterkammern, dort wo niemand die Schreie der verzweifelten Seelen vernehmen würde. Zielstrebig ging er zu der Kammer, in der sich Thylar befinden sollte. Sobald er die Tür mit der Macht öffnete stach ihm der Gestank von Blut, Scheiß und Angst in die Nase. Die Knechte, Salacious, unter diesem Namen kannte man das sadistische Geschöpf von dem keiner wusste ob er dereinst ein Mensch gewesen war, ein niederer Sith dessen Namen er nicht kannte, der aber anstatt mit einer linken Hand mit Apparatschaften eine Verhördroiden ausgestattet worden war. Allegious fühlte die Angst aller Objekte, einschließlich Thylar's, bei dem sich die Machtanwender nicht zurückgehalten hatten zumindest dem visuellen Anschein nach. Ein Medidroide verharrte regungslos in der Ecke. Allegious spürte dass die Macht stark in Thylar war. Wie töricht von den Jedi ihn zurückzuweisen und ihn in die Arme des Imperators zu locken. Angestachelt durch die Emotionen in dem Raum, ließ der Imperator seine volle Aura auf den Raum herabstrahlen.
Schert euch weg! Ich will mit dem Dieb alleine sein!
Der mit dem Stumpf wollte etwas erwidern, aber der scharfe, schneidende Blick und die Macht des Imperators ließen das Gewürm erzittern. Alle verließen den Raum, der Droide und die zwei namenlosen Folterknechte schickten sich ebenfalls an zu gehen, aber der Imperator verbat es mit einer simplen Handbewegung. Dabei fiel Allegious der Schaukasten auf, der eben jenes Amulett von Kar'tash enthielt, man hatte es also quasi als Beweisstück mit nach Bastion gebracht. Vielleicht würde das sich noch als nützlich erweisen. In dem Noghri keimte ein Plan auf... Mit der Macht paralyzierte er die Knechte. Deren Angst schürte die Glut seiner Verbindung. Rühren konnten sie sich nicht mehr. Allegious beschwörte uralte Kräfte in sich herauf, jene die ihm damals bei der Beförderung zum Executor zu Füßen Phollow's einst das Leben gerettet hatten. Feurig rot-orangene Lebensenergie schoss aus den Knechten doch anstatt auf den Imperator eilten sie auf den Gefolterten hinzu und anstatt ihn zu versengen, schenkten sie ihm neue Kraft, schmälerten seine Schmerzen und vermochten einen Teil des körperlichen Schadens wieder zu heilen. Allegious befahl dem Droiden:
Gebt ihm Stimulanzien, ich brauch ihn bei Bewusstsein und klarem Verstand.
Der Droide tat wie ihm geheißen wurde, dafür bedurfte es nach schneller Einschätzung des Droiden, welcher eine sonderbare Verbesserung des Patienten bemerkte, lediglich zweier Injektionen. Die Reaktion Thylar's folgte beinahe auf dem Fuße. Blinzelnd starrte er der Visage eines Dämonen entgegen- seines künftigen Meisters. Ja, Allegious hatte es erkannt als er hereingekommen war. Er hatte in das Schicksal des Mannes gesehen und ihn an der Seite des Imperators gesehen. Stark, entschlossen und loyal. Allegious würde diesen Spross brechen und neu pflanzen und ein starker Stamm der dunklen Seite würde aus ihm gedeihen. Die Ketten Thylar's zerbarsten zu Staub mit einer kleinen Anstrengung des Imperators. Der Jüngling fiel ob des plötzlichen Gewichtes zu Boden, stützte sich mit den Händen ab, kam immer noch nicht umhin seinen Blick vom Imperator abzuwenden. Allegious spürte die Furcht, wie durch den Lebensentzug der nun toten Knechte schien ein unsichtbarer Strom an Furcht auf ihn überzugehen- seine Nahrung. Das Amulett war durch die Scheibe geflogen und schwebte nun vor Thylar. Es war zum Greifen nah.
Nehmt es Thylar. Die Sith belohnen Mut. Ihr hättet auch einfach fragen können, und wisst ihr wieso? Weil dieses Amulett einen Bruchteil wahrhaftiger Macht birgt. Aber selbst dieser Bruchteil würde euch zerstören. Ich fühle starke Macht in euch. Doch sie ist grobschlächtig, untrainiert. Legt es euch um und die dunkle Seite in ihm wird euch benutzen. Ihr werdet eine Marionette dieses Artefaktes, eine Geisel der dunklen Seite. Ihr könnt sie nicht kontrollieren. Sie kontrolliert euch. Und ehe ihr euch verseht hat es euren Verstand vernichtet. Wahre Macht kommt nicht durch Gegenstände, sie kommt durch euch- in euch- zustande. Eure Taten lassen die dunkle Seite keimen. Euer Verstand muss ein Verständnis für die Mächte aufbringen die in euch schlummern, nur dann könnt ihr die dunkle Seite in euch heraufbeschwören sie zu eurem Sklaven machen. Habt ihr das erreicht, könnt ihr über alle anderen herrschen. Auch über die Jedi... welche euch abgelehnt haben. Sie pathetischen, pseudo-asketischen Mönche wissen nichts über die Macht. Sie fürchten sich vor ihr, greifen nur im Notfall auf sie zurück. Und das nur aus dem einen Grund, weil sie sie nicht kontrollieren können. Die Macht ist kein Dogma, man muss sie ergreifen um sie sich zunutze zu machen.
Bastion- Orden - Kammern - Allegious, Thylar