Weltraum (Imperium)

Ende der Evakuierung

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Der Gladius war es gelungen die Atmosphäre Corellias mit der kostbaren Fracht zu verlassen: der militärische Oberbefehlshaber der Bodentruppen Corellias, General deVries, der Systemgouverneur Moff Wessiri nebst Frau und Vertraute, geheime Informationen über imperiale Sympathisanten sowie potentielle republikanische Kollaborateure, die eine Mitschuld an der schmachvollen Eroberung Coronets trugen. Zudem war vor nur wenigen Augenblicken eine höchst seltsame Kreatur in der Kabine der Konsularagentin Jahanna Tebelon aufgegriffen und erschossen worden. Eine kaum unterarmgroße, menschenähnliche Gestalt [Yaroo]. Alles deutete auf einen Spion hin, der sich unter den zahlreichen evakuierten Imperialen aus Coronet versteckt haben musste. Nun war der kleine Leib eingefroren.

CDR Manius Selgorias blickte durch das Brückenfenster der Gladius in die Eingeweide einer geräumigen Enterbucht. Es war die Zitze der ISD Agitator, an der die Gladius sich nun gehängt hatte. Der erste Offizier der Gladius, LCDR Vintar Ionesk, hatte sich ohne größere Zwischenfälle mit der ISD Agitator treffen können und man war im Bauch des grauen Riesen nach Crollia gesprungen. Soweit so gut. Damit war Phase 0 greifbar. Die Evakuierungsmaßnahme war formal abgeschlossen. Trotz des vermeintlichen Erfolges kam Manius nicht umhin zu resümieren, dass die Dinge sich immer weiter überschlagen hatten, je näher man dem Ziel gekommen war. Der seltsame Spion in der Kabine der Konsularagentin war dann nur noch ein letzter Ansporn zu einem wilden Sprint über die Ziellinie gewesen. Bisher wusste noch niemand außer den Beteiligten von diesem Vorfall. Und was bedeutete der tote, seltsam gefärbte Leib des Spions eigentlich? Was hatte er beabsichtigt, erreicht oder vereitelt? War er allein gewesen? Wie hatte er es geschafft so effizient und unbemerkt in den Eingeweiden der Gladius zu nisten? Wer hatte das zu verantworten? Wer hatte ihn geschickt?

Es ärgerte Manius Selgorias, dass er keine Zeit hatte diese Sache förmlich korrekt zu regeln. Er würde den Vorfall runter spielen müssen, um das zu rechtfertigen. Mit Jahanna Tebelons Hilfe war das vielleicht möglich. Sie verstand sich auf derlei Dinge gut. Und seitdem sich die beiden Körper von Kommandant und Agentin auf so verführerische wie ungeschickte Art näher gekommen waren, waren beide Komplizen in einer gemeinsamen Sache geworden. So erschien es dem Anaxsi zumindest. Doch was genau diese „gemeinsame Sache“ war, darüber verzweifelte er mittlerweile ein wenig.

Die Dankesworte des verdienstvollen Line Captain Grosceu hallten Manius noch nach. Ebenso die Abschiedsworte von General deVries, Moff Wessiri nebst Anhang. An der Luftschleuse war es gedrängt und wenig würdevoll gewesen, aber darauf kam es nicht an. Der Line Captain war da gewesen, wie verabredet. Die Evakuierung wäre ohne die Eskorte zum Scheitern verurteilt gewesen. Manius schuldete sein Leben diesem Mann nun ebenso wie Moff Wessiri seines vielleicht Manius verdankte. Es war ein befriedigendes Gefühl. Es war die Flamme der Loyalität und des Soldatentums, die sich an solchen Dingen nährte. Aber andererseits war es auch zur Belanglosigkeit verurteilt. Wer rechnete noch Schuld und Tapferkeit auf, nach all dem? Die Evakuierung war eine glückliche Meisterleistung gewesen. Aber Manius war sich sicher, dass allein die Umstände und der Rahmen – die verlorene 6. Schlacht über Corellia – all die Leistungen zu einer Randnotiz korrigieren würden. Allein schon aus Erwägungen imperialer Propaganda heraus.

Und da war es wieder. Der Gedankenkreis hatte sich wieder geschlossen und war bei Vice Admiral Elysa Nerethin gelandet. So inspirierend diese Frau bei ihrer Visite gewesen war, so rätselhaft blieben ihre hintergründigen Motive für Manius. Würde Corellia eine Wende einleiten? Was bedeutete der Verlust der Werftwelt eigentlich für das Gesamtbild imperialer Vorherrschaft?

Die Gründe dafür, solchen Gedanken nicht weiter nachzuhängen, waren mit dem Ende der Evakuierung weniger geworden. Doch noch war nicht alles vorbei. Die Evakuierungsgruppe Zerek war noch immer unter Manius' Befehl und der Line Captain Grosceu hatte einen neuen Vektor in den Raum gelegt, dem es zu folgen galt.

„Chief Skalund, schalten sie mich auf die Gladius und alle Schiffe unserer Evakuierungsgruppe. Auch die Jäger.“

„Jawohl, Sir.“

Manius Selgorias umfasste das Mikrofon, das ihm sein Kommunikationsoffizier reichte. Kurz räusperte sich Manius und richtete seinen Offizierssäbel auf der Hüfte zurecht. Dann wendete er sich an seine Frauen und Männer der Evacuation Task Force:

„Aufgemerkt. Diese Ansprache richtet sich an alle Soldaten unserer Evakuierungsgruppe. Soeben wurden die letzten Flüchtlinge aus den Angriffstransportern auf die Agitator überstellt. Line Captain Grosceu hat General deVries und Moff Wessiri auf seinem Schiff willkommen geheißen. Treffpunkt Kobaldt liegt hinter uns. Wir treten in Kürze in Phase 0 ein. Diese Evakuierung wurde erfolgreich beendet.“

Manius nahm den Finger vom Sendeknopf und konnte sich des erhebenden Gefühls trotz allem nicht verwehren. Er schmunzelte unter seinem markanten Oberlippenbart und verriet seiner Brückenmannschaft, dass er trotz förmlichem, dunklem Ton trotzdem ihre Freude teilte. Manius gab zwei, drei Sekunden Zeit für kurze Jubelrufe der Piloten, Flottensoldaten und Bodentruppen, die sich unter seinem und MAJ McArthurs Kommando noch befanden. Dann setzte er weiter an:

Admiral Nerethin ordert uns zu einem sicheren Treffpunkt, von dem aus wir die imperiale Werftwelt Rendili ansteuern werden. Dort werden wir uns regruppieren und die Evakuierungsgruppe aller Voraussicht nach auflösen. Ihre Leistungen und ihr Verdienst um diese Evakuierung sind ein herausragender Beweis für die Überlegenheit des imperialen Militärs. Selgorias Ende.“

Alsdann trat er von der Brücke ab und zog sich ohne viel Aufleben in seine persönliche Kapitänskabine zurück. Dort, in stiller Dunkelheit, blieb er allein mit sich und seinen Gedanken. Es gab viel zu ordnen, aber letztlich war es nur eine Episode gewesen. Die Aufgabe eines Anführers war es, nach vorne, und auf das ganze Bild zu blicken.

Der kleine Schwarm aus Gladius, Angriffstransportern und Geleitfliegern löste sich von der Agitator langsam und gemächlich. Bald schon, war der graue Riese im Hyperraum wieder entrückt. Die Gladius steuerte nebst Geleit dem befohlenen Treffpunkt entgegen.

:: Imperialer Weltraum :: Kurs gen Rendili :: CRV Gladius ::
 
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~II~ Hyperraum nach Dromund Kaas ~II~ an Bord der Feuer ~ Cockpit ~ Alaine Aren, Sin Ragath, Clove, Peruh ~II~

Alaine saß in ihrem Pilotensessel und ließ ihre Finger über die Amaturen ihres Schiffes gleiten. In ihrem Rücken hörte sie die Stimmen von Sin und dessen Protokolldroide, die sich über irgendetwas unterhielten und dies auf der Sprache des Ragath. Die Executorin verstand leider nicht wirklich etwas. Die Tonlage jedoch verriet ihr, dass das Gespräch der beiden einiges beinhalten mochte, was Sin ärgerte. Für die Adelige spielte dies keine Rolle und dennoch war sie keinesfalls verzückt darüber, dass ihr Schüler es wagte auf einer anderen Sprache zu sprechen während sie anwesend war. Selbstverständlich tat er dies mit Absicht um dafür Sorge zu tragen, dass sie es nicht verstand. Das dies jedoch ein gewaltiger Fehler war würde er schon bald erkennen. Alaine ließ sich weder hintergehen noch würde sie es zulassen, dass ihr Schüler auf solch Respektlose Weiße mit ihr umging. Er schien in seinem Sklavendasein nichts gelernt zu haben. Andererseits verwunderte sie dies nicht. Seine ehemalige Herrin war nichts weiter als ein krankhaftes Subjekt gewesen, die sich in ihrer Lüsternheit an seinen Qualen ergötzt hatte. Sin mochte gelitten haben, er war wertlos gewesen und dazu verdammt den Launen seiner Herrin zu dienen ohne jemals die Chance zu erhalten sein eigenes Leben führen zu können. Dann hatte er sich jedoch gewährt, war ausgebrochen, hatte seinen Weg zu den Sith gefunden und war Undankbar. Seine Frechheiten würde er noch verlieren, früher oder später jedenfalls. Dennoch erzürnte es sie. Das Gespräch der beiden ging länger und war demnach angefüllt mit mehreren Dingen. Es folgte eine Pause zwischen ihnen, ehe das Gespräch weiter ging und Alaine spürte den starrenden Blick ihres Schülers in ihrem Rücken, als jener wissen wollte wohin sie flogen. Ah! Er war also doch neugierig. Jetzt wo er scheinbar seinen Disput beendet hatte wollte er wissen wohin sie ihn bringen würde. Sollte sie ihm darauf eine Antwort geben? Hatte er es überhaupt verdient irgendetwas in Erfahrung zu bringen?

Alaine hatte gut Lust ihn auf der Stelle zu töten. Ihm sein Genick zu brechen und seinen leblosen Körper ins All zu werfen. War es richtig ihn auszubilden? Ihm zu geben was er sich wünschte oder sollte sie ihm vorerst zeigen, dass er ohne sie ein niemand war und ein solcher bleiben würde! Sie hatte sein Leben in den Händen, sie war es die über Leben und Tod entscheiden konnte. Sie war jene die alles verändern oder alles beenden konnte. Es lag in ihrem Ermessen was aus ihm wurde und ob er jemals zu einem Sith werden würde. Clove hatte bisher geschwiegen, das Mädchen war um einiges reifer als der Körper vermuten ließ. Jedoch wusste Alaine, dass der Geist, welcher in diesem Körper wohnte älter war als sie selbst. Sin war unreif und er würde noch brauchen um zu reifen.


Alaine drehte sich in ihrem Pilotensitz zu den dreien herum. Ihr Blick glitt zuerst zu dem Protokolldroiden. Da Sin unerfahren war, Basic gerade so verstand und sonst nur noch seine Muttersprache sprach war es nun an Alaine ein Wort an diese beiden zu richten. Ihre smaragdfarbenen Augen blitzten leicht.

„Wage es nicht noch einmal mit deinem Droiden in der Sprache der Ragath zu sprechen wenn ich mich in der Nähe befinde Sin, andernfalls werde ich dafür Sorge tragen das dein kleines Spielzeug mir alles berichtet. Glaube ja nicht ich hätte die Fähigkeiten nicht dazu, denn in diesem Punkt irrst du dich. Im zweiten werde ich deine Sprache lernen solltest du die Respektlosigkeit besitzen in meiner Gegenwart so zu tun als ob ich nicht anwesend bin.“

Der eisige Blick mit dem Alaine ihren Schüler bedachte machte nur allzu deutlich, dass sie ihre Worte mehr als nur ernst meinte und er gut daran täte jene zu befolgen.

Sin mag dein Meister sein Droide, doch als mein Schüler besitzt er nicht die Erlaubnis Geheimnisse zu haben. Dann jedenfalls nicht wenn er jene mit dir in meiner Gegenwart bespricht. Halte dich daran oder ich werde mir einen Spaß daraus machen deine Funktionen so zu manipulieren, dass sie meinen Zwecken dienen. Wenn ich wollte könnte ich deine Schalkreise mit meinen bloßen Gedanken zerstören und ich bin ebenso in der Lage dich für mich zu nutzen.“

Dies würde als Warnung reichen. Alaine hatte nicht offen ausgesprochen das sie eine Hackerin war und damit mehr als nur in der Lage diesen Droiden zu knacken. Wenn er nachdachte und schlau genug war würde er ihre Warnung auch so verstehen. Jedenfalls wäre ihm klar, dass sie jede weitere Geheimnistuerei unterbinden würde. Ein letzter strenger Blick traf sie beide ehe Alaine zu Clove sah, die noch immer völlig ruhig in ihrem Sitz saß und das Szenario beobachtete hatte.

„Unsere Reise bringt uns zu einer Welt die in Vergessenheit geraten ist. Eine Welt die einst zum Sith Imperium gehört hatte. Dromund Kaas. Es gibt keine wirklichen Aufzeichnung über diese Welt. Ich stieß bei meinen Studien auf diesen Namen als ich einige alte Schriften von Korriban las und mitnahm. Später erhielt ich Anhaltspunkte über eine sichere Quelle. Keiner von euch beiden kennt mich wirklich oder weiß wer ich bin. Eines sollte euch genügen zu wissen, sowohl Korriban als auch Dromund Kaas sind ein Teil von mir. Korriban habe ich erforscht, lange Zeit habe ich dort verbracht und nun flüstert eine Stimme in mir, dass ich Dromund Kaas aufsuchen soll. Wir werden sehen was uns dort erwartet.“

Alaine legte ihren Kopf leicht schräg und sah ihre beiden Schüler an. Aufmerksam und durch dringlich. Sie würden Fragen stellen sollten sie welche haben.

„Dein Droide wird dir nicht helfen können. Er mag zwar Wissen über die Sith haben, über deren Welten und Geschichte, doch die alten haben verhindert das jene Welt bekannt wird.“

Ein kurzes Lächeln glitt über ihre Lippen.

„Übe dich in Basic Sin, deshalb nehmen ich an hast du diesen Droiden aufgegabelt. Lerne und wenn wir unser Ziel erreicht haben wirst du besser sein und mehr verstehen. Geh, solltest du keine weiteren Fragen haben.“

Die Adelige erhob sich aus ihrem Sitz nachdem sie ihren Gurt geöffnet hatte.

„Wir werden uns unterhalten Clove. Es gibt noch einige Fragen sowohl auf deiner, wie auch auf meiner Seite.“

~II~ Hyperraum nach Dromund Kaas ~II~ an Bord der Feuer ~ Cockpit ~ Alaine Aren, Sin Ragath, Clove, Peruh ~II~
 
Weltraum (Imperium) | zwischen Corellia und Rendili | Verhandlungsort im leeren Raum | Reliant | Brücke | Joya No, Jhassa

Jhassa und Commander No, von der Ax, hatten nun also einen entscheidenden Grundstein für die bevorstehenden Friedensverhandlungen gelegt.
Ihre Vorgesetzten waren ordnungsgemäß über den aktuellen Sachstand der Vorverhandlungen informiert und als gegenreaktion erhielten die beiden Offiziere nun sogar Vollmachten. Welch eine Ehre ihnen hiermit zum Teil wurde. Jhassa war selbst erst seit einiger Zeit kommandierender Offizier der Reliant und nun gebührte ihm diese Ehre? Wenn das mal nicht ein schneller Schritt auf der Karriereleiter nach oben war?!
Der Kaminoanische Offizier und Jhassa diskutierten eine Weile welche Forderungen und Angebote man nun der imperialen Delegation machen konnte.
Nachdem alles wichtige geklärt war, schritten die beiden Offiziere, mit den entsprechenden Vollmachten wieder zurück zum Konferenzraum um mit den Imperialen Gästen ein weiteres Vorgehen zu besprechen.

Nachdem der Selkath den Besprechungsraum betreten und die Verzögerung entschuldigt hatte, legte er die entsprechenden Vollmachten vor und ergriff das Wort.

Die Republik ist bereit zu Akzeptieren.​

Der Selkath räusperte sich kurz bevor er weitersprach.

Als Austragungsort der Hauptverhandlung sehen wir keine Möglichkeiten, diese auf einer imperialen Welt durchzuführen. Als Veranstaltungsort für die Friedensverhandlungen würden als republikanische Welten Hapes und Ithor in Frage kommen. Alternativ stünden auch die neutralen Welten Onderon und Umbara im Raum. Gerne dürfen sie uns auch zu einer neutralen oder Republikanischen Welt Vorschläge unterbreiten.

Jhassa atmete durch und schaute kurz in die Runde bevor er weiter sprach.

Die Personenanzahl sollte auf 10 direkte Teilnehmer pro Fraktion plus deren Begleitung, sprich Ordonanzen, logistisches Personal und so weiter auf etwa 50 Personen beschränkt werden. Für alle direkten Teilnehmer, als auch der Begleitung, welche unmittelbar mit den Verhandlungen zu tun haben, gilt ein striktes Waffenverbot. Sollten die Verhandlungen auf einer Neutralen Welt durchgeführt werden, wird die Sicherheit durch die planetare Regierung und ihren Ordnungsorganen gesichert und die Einhaltung der dort geltenden Gesetze sichergestellt. Bei Verhandlungen auf einer neutralen Welt ist es beiden Parteinen erlaubt mit einem Kriegsschiff, maximal Sternenzerstörergröße anzureisen. Im Falle einer republikanischen Welt ist es dem Imperium gestattet mit mit einem Kriegsschiff, maximal Sternenzerstörergröße anzureisen.​

Der Selkath überlegte kurz ob ihm vielleicht noch irgendwas entgangen war. Ihm kam in den Sinn, dass sicherlich die Jedi dort auch von der Partie sein würden. Das würde auch heißen, das der imperiale Gegenpart dies sicherlich auch tat.

Als weitere Forderung, die sicherlich in beidseitigem Interesse besteht. Betreffend der sogenannten Machtanwender. Spionage und Manipulation der Verhandlungen oder ihrer Teilnehmer und Begleitern durch die Macht ist untersagt. Die Sith und Jedi überwachen sich gegenseitig.​

Jhassa schaute in die Runde ob vielleicht der kaminoanische Offizier noch etwas beisteuern konnte oder welche Vorschläge seitens der imperialen Delegation kamen.

Weltraum (Imperium) | zwischen Corellia und Rendili | Verhandlungsort im leeren Raum | Reliant | Brücke | Joya No, Jhassa

 
Auf dem Weg nach D[romund Kaas:: an Bord der "Feuer":: Alaine Aren, Sin und Droide, Clove/SIZE]
Die Meisterin drehte sich um und bedachten ihren Schüler und dessen Dolmetscherdroiden mit einem gestrengen Blick. Sie erklärte, dass sie es nicht duldete, das Sin sich mit dem Droiden in einer fremo den Sprache unterhielten und Sie auch in der Lage sei den Droiden zum Reden zu bringen. Der Ragath wirkte nicht sonderlich glücklich über die Rüge, aber auch nicht extrem eingeschüchtert. Für Clove war dieser Droide auch interessant, es wäre sicherlich leichter den Droiden zu knacken, als direkt selbst etwas von dem Cyborg zu erfahren. Bei Gelegenheit würde sie mal ein Gespräch mit ihm führen. Sie schaute mit unbewegter Miene dem Schauspiel zu. Schadenfreude wäre zwar angebracht, aber das Mädchen hegte diese Gefühle nicht.
Dann erklärte die Meisterin das Ziel der Reise: ein in Vergessenheit geratener Planet namens Dromund Kaas. In der Tat, dieser Name war für Clove unbekannt. Soso...die Meisterin war bei Ihrer Forschungsreise auf Korriban auf diesen Planeten gestoßen und eine innere Stimme rief Sie. Das würde also eine Art Selbstfindungstrip werden.
"Gibt es den Hinweise darauf, was für eine Art Planet uns dort erwarten wird oder was diesen Planeten so besonders macht?" fragte das Mädchen.
Es war ja schon spannend zu wissen worauf man sich einließ auch wenn die Meisterin nicht verpflichtet war Ihre Motivation und Ziele darzulegen. Mit der Aussage, dass Ihre Schüler keine Ahnung hatten, wer Sie war und woher sie kam, hatte sie durchaus Recht. Clove hatte sie erst heute kennengelernt und nur die bloße Ahnung das sie sehr mächtig sein musste und von der ansehnlichen Schönheit mal abgesehen, auch noch sehr gefährlich war.
Und eben jene Frau verlangte nach einen Gespräch mit dem Mädchen. Das konnte jetzt einerseits sehr spannend und aufschlussreich werden, aber ebenso gefährlich werden. Die Sith waren ja Meister des Gehirnhackens und der Manipulation.
"Was möchten Sie wissen Meisterin Alaine?" fragte Clove schließlich.
Aufenthaltsort siehe oben


P.S.: Sorry, ich tippe hier mobil und da ist Farbmarkierung etc. auf dem winzigen Monitor ne Quälerei[ /SIZE]
 
[ Hyperraum Richtung Dromund Kaas - Alaines Feuer - Cockpit - Alaine Aren, Clove, Sin und Peruh(NPC)]

Die Stille, die nach Alaines – nun, man kann es wohl Ausbruch nennen – nagte vor allem an einem im Schiff: am Droiden. Der war drauf und dran loszustammeln, da erhob sich Sin und wollte ihn mit einer Geste zum Schweigen bringen, wie er sie schon oft gesehen hatte. Doch der Metall-Rodianer schien trotz seines gigantischen Wissens nicht darauf eingehen zu wollen oder zu können. Denn nun legte er erst richtig los.
„Es tut mir leid Meister, ich hätte euch sagen sollen das unser Gespräch auf Ragath eurer Meisterin gegenüber respektlos ist...“
„Ich habe nicht danach gefragt“
unterbrach ihn Sin fehlerfrei und sogar in einem annehmbaren Tempo, doch dafür relativ emotionslos.
„Bitte, Lady Alaine. Ich versichere Ihnen das euer Schüler und Ich keinesfalls irgendetwas planen das ihnen oder sonst wem hier im Schiff schaden könnte. Meine Programmierung ließe es gar nicht zu das...“
„Schweig Peruh!“

Das wirkte. Vorerst.
„[Es stimmt, ich wusste es nicht. Doch das ändert nichts daran, das ich dennoch auf Ragath mit ihm gesprochen hätte. Ich war frustriert über die Anwesenheit von Clove, ich hatte da keinen Nerv für um darüber auf Basic zu reden.] sprach Sin weiter in seiner Muttersprache, doch relativ leise, damit Peruh es in normaler Lautstärke übersetzen konnte.
„[Ihr habt absolut nichts vor mir zu befürchten. Das wisst ihr, das weiß ich. Wir haben nichts besprochen, das ihr nicht ohnehin schon wisst. Fragt ruhig Peruh, er ist ein imperialer Droide, darauf programmiert dem Imperium zu dienen. Er wird euch nicht belügen können.]“
Das er dann dennoch in seinem Sinne bzw dank seiner Ermessengsfreiheit einiges auslassen würde, damit könnte sie zwar rechnen, doch war es unwahrscheinlich. Denn was er gesagt hatte um sie im weitesten Sinne zu beruhigen, entsprach ja der Wahrheit. Natürlich war sein Handeln darauf ausgelegt Clove und vor allem am Ende sie zu beseitigen, das wusste die kluge Alaine mit Sicherheit, dennoch ging sie das Risiko ein ihn auszubilden. Schließlich war sie ihm bis auf den körperlichen Aspekt in jedweder Hinsicht überlegen. In ihrem Sinne wäre es jedoch, wenn sie Sin nicht allzu lange unbeaufsichtigt ließ. Jede Minute würde er nutzen um stärker zu werden und sein Wissensschatz zu erweitern ohne das sie es merkte. Doch auch darauf war sie sicherlich gefasst. Der Cyborg konnte einfach nur hoffen das sie ähnlich wie die Gildenmeisterinnen auf Ragath zu arrogant und eingebildet war als das sie es auch nur in Erwägung ziehen würde das Sin ihr gefährlich werden konnte, wenn sie doch nur gut genug aufpasste. Die Frauen auf Ragath hatten es geglaubt, sie hatten sich geirrt, Alaine wusste das. Nur war sie vorsichtig genug um nicht den gleichen Fehler zu machen?

„Ich habe nur … eine Frage. Wie … lange dauert … Flug … der Flug?“

Entschuldigen würde er sich wohl kaum. Respektlos war er gewesen? Das mochte sein, doch Sin war noch zu weit davon entfernt von Alaine umerzogen worden zu sein. Er dachte inzwischen anders über Frauen, sodass es ihm sogar relativ leicht viel Clove wegen ihrer Funktion als zweiter Schüler töten zu wollen und nicht weil sie eine (junge) Frau war, doch Respekt ihnen gegenüber empfinden? Das fiel dem Hünen wahrhaftig noch schwer. Aber das lag nicht ausschließlich daran sie eine Frau war. Vielmehr war dieser Respekt für Sin noch eine viel zu neue und geheimnisvolle Sache. Als Klon-Krieger hatte er seine Feinde niedergemetzelt, nichts dabei empfunden, egal wie gut sie sich auch verteidigt hatten. Es gab bei den Ragath einfach keinen Respekt, den hatte man mit vielen anderen menschlichen Eigenschaften mal so eben weggeklont. Da Alaine jedoch auf diesen mysteriösen Respekt bestand, würde Sin sich wohl auf das Spiel einlassen müssen. Gut das Peruh da war um ihn diesbezüglich aufzuklären.
Doch als Sin Alaine so anstarrte und auf eine Antwort wartete, schob sich so ganz langsam ein Satz zurück in sein Bewusstsein welchen sie fallengelassen hatte. Sie konnte Peruh manipulieren? Auf ihre Seite ziehen und für sich arbeiten lassen? Wäre es nicht zu auffällig gewesen, Sin hätte den Droiden mürrisch angeschaut. Wie weit konnte er diesem rodianischen Protokolldroiden jetzt noch trauen, was anvertrauen?


Auf Dromund Kaas darf ich nicht in diese Richtung planen, zumindest nicht mit ihm zusammen. Oder am besten gar nicht, sie behält mich nun sicherlich im Auge. Kann ich so dann überhaupt Clove loswerden?

Sins Gemütszustand verschlechterte sich rapide. All seine bisher noch in der Entwicklung steckenden Pläne bezüglich des Planeten auf den sie landen würden – nun doch der ihm völlig unbekannte Planet Dromund Kaas und nicht Korriban – waren nun quasi wertlos. Andererseits erkannte er durchaus auch den Vorteil, das er nun recht früh davon erfahren hatte das Alaine seinen scheinbaren Verbündeten Peruh manipulieren konnte. Das mochte ärgerlich sein – allein dafür wollte Sin Alaine schon irgendetwas antun – doch besser als das er es erst auf eine Weise erfuhr, welche kurz darauf nicht nur seine Pläne, sondern auch sein Leben beendete.
Dennoch ... irgendwie lief das alles nicht so wie Sin sich das vorgestellt hatte...


[ Hyperraum Richtung Dromund Kaas - Alaines Feuer - Cockpit - Alaine Aren, Clove, Sin und Peruh(NPC)]
 
[Weltraum (Imperium) | zwischen Corellia und Rendili | Verhandlungsort im leeren Raum | LTK Reliant | Besprechungsraum] Joya No, Jhassa, Avalosh'ari'nuruodo, Acini Ed (Darth Keebo), Shame Lynch (Arthur Lynch), Zora Oriana

Der Nachricht Stazis ließen sich gewisse grundlegende Vorgaben entnehmen, an welche sich die republikanische Delegation zu halten hatte. Zum Beispiel die klare und strikte Feststellung, dass man keine Gesandtschaft auf imperialen Raum schicken würde. Trotz ihrer Gesprächsbereitschaft schloss die Regierung offensichtlich eine Falle noch immer nicht mit letzter Sicherheit aus - eine Vorsichtsmaßnahme, die Joya Nos vollste Zustimmung fand. Abgesehen von diesem und anderen wichtigen Eckpunkten blieb den beiden Commanders aber noch ein nicht unbedeutender Spielraum, so dass sie die Möglichkeit hatten, auf Vorschläge und Forderungen des Imperiums einzugehen. Sie hielten es dennoch für ratsam, sich zuerst untereinander abzusprechen, damit sie den Gästen selbst einen Vorschlag vorlegen konnten. Keine leichte Aufgabe, da sie beide - und auch Arthur Lynch, wie sich herausstellte - nicht für diplomatische Missionen ausgebildet waren und wenig von der Materie verstanden.

Als sie dann in den Besprechungsraum zurückkehrten, wo Botschafter Acini Ed, Captain Avalosh'ari'nuruodo und Zora Oriana auf sie warteten, entschuldigte sich Jhassa zunächst diplomatisch für ihr Fernbleiben und legte dann ihren Entwurf vor. In sehr klarer, sogar etwas resoluter Weise. Auch fügte der Selkath noch einen Aspekt hinzu, über den sie zuvor nicht gesprochen hatten, weil er ihnen schlicht entgangen war: Die Probleme, die von Machtbegabten ausgehen konnten. Der Imperator war ein Sith; auch wenn er womöglich selbst nicht teilnehmen würde, konnte man Vertreter seines Ordens nicht von den Verhandlungen ausschließen. Und auch die Jedi auszuklammern wäre wohl nicht besonders hilfreich, insbesondere da es derzeit offenbar politisch gewollt war, sie stärker in Politik, Gesellschaft und Militär einzubinden. Wenn eine einflussreiche, symbolkräftige Gruppe wie die Jedi den Frieden nicht mittrugen, stand er sowieso auf tönernen Füßen.


»In dem Zusammenhang sollten wir auch festhalten, dass auf Lichtschwerter natürlich ebenso verzichtet werden muss wie auf andere Waffen. Leider habe ich wenig persönliche Erfahrungen mit Machtbegabten und kann nicht beurteilen, wie problematisch deren Fähigkeiten sich tatsächlich auf eine Verhandlung auswirken könnten,« gestand er ein, »doch wird man sie wohl keinesfalls aus dem Friedensprozess ausschließen können. Falls Sie sich in dieser Sache besser auskennen und zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen vorschlagen möchten, Botschafter Ed, sind wir natürlich aufgeschlossen.«

Der Kaminoaner hatte nicht die geringste Ahnung, wie gut sich der vermeintliche Botschafter mit den Sith und der Macht auskannte. Dementsprechend äußerte er diese Bemerkung ohne jeden Hintergedanken.

[Weltraum (Imperium) | zwischen Corellia und Rendili | Verhandlungsort im leeren Raum | LTK Reliant | Besprechungsraum] Joya No, Jhassa, Avalosh'ari'nuruodo, Acini Ed (Darth Keebo), Shame Lynch (Arthur Lynch), Zora Oriana
 
[Weltraum (Imperium) | von Bastion nach Taris | Raumyacht Silver Light] Chiffith, Janus Sturn

Wie ein Haustier - besser gesagt: Wie ein gezähmtes Raubtier - begleitete Chiffith den Grafen durch den Tempel und nach draußen. Mit einer Kombination aus einer schlängelnden Bewegung, bei der die Kraft aus seiner von Kopf bis Schwanz reichenden Körpermuskulatur kam, und einem Krabbeln auf seinen sechs Gliedmaßen, erzeugte er schleifende und klickende Geräusche auf den unterschiedlichen Bodenbelägen. Dabei bewegte er sich weit langsamer, als ihm möglich gewesen wäre, und hielt sich respektvoll halb hinter dem Sith. Er wusste, wo sein Platz war, und sein ausgeprägter Sinn für Dominanz- und Unterwerfungsgesten machte den Mangel an Etikette wett. So kamen sie schließlich zu Janus' Raumyacht. Silver Light hieß sie - ein Name, der den Apprentice sofort an die Silver Starlet erinnerte. Jenes Schiff, das ihn seinerzeit auf Geheiß von Lo'Tsodnuth von Bastion nach Coruscant gebracht hatte, wo er erstmals auf Darth Draconis getroffen war. Doch anstelle einer geschwätzigen Chadra-Fan-Pilotin wurde dieses Raumfahrzeug von einem Droiden gesteuert und auch sonst hatte dieses Schiff wenig mit dem Frachtshuttle gemeinsam.

Chiffith hatte keinen Sinn für Schönheit, Bequemlichkeit oder Luxus. Die Inneneinrichtung der Yacht interessierte ihn nicht im geringsten. Seine neugierigen Blicke dienten einzig und allein der Orientierung sowie der instinktiven Suche nach Gefahren, von denen es aber wie erwartet keine gab - sah man von dem Sith ab, der ihm an Bord folgte. Diesen nicht als Gefahr anzusehen, wäre der blanke Leichtsinn. Aber zumindest im Augenblick verfolgten sie gleiche Ziele und waren einander nützlich. Kein Grund also für Konflikte. Es stand eine ruhige und mutmaßlich lange Reise bevor: Da der Lamproide bisher größtenteils als blinder Passagier auf Frachtern gereist war, die sich weit langsamer vorwärtsbewegten als die schnittige Yacht, ahnte er nicht, wie schnell sie die nicht allzu große Entfernung tatsächlich zurücklegen konnten.

Während Sturn die Startanweisungen gab und sich eine rote Flüssigkeit einschenkte, bei der es sich Chiffiths feinen Geruchsrezeptoren zufolge um einen ziemlich alten, verfaulten Fruchtsaft handelte, dachte der Apprentice über die letzten Worte nach. Der Sith hatte klargemacht, dass es viele Möglichkeiten gab, mit Leto Fel umzuspringen, wenn sie ihn erst einmal hatten.


»Also kann man auch erst nach der Macht über etwas greifen und sich dann überlegen, wie man sie nutzt«, sinnierte er. Dabei gebrauchte er ein ziemlich unsauberes Basic und brachte Aussprache und Satzbau etwas durcheinander; aber immerhin war es der wahrscheinlich längste Satz, den er jemals in dieser Sprache formuliert hatte. »Leto Fel, meine ich«, fügte er hinzu, als ihm bewusst wurde, dass seine Aussage nach dieser langen Pause ziemlich aus dem Zusammenhang gerissen war. »Wir fangen ihn, sehen ihn uns an und entscheiden dann, was wir mit ihm machen. Das heißt... Ihr entscheidet, was Ihr mit ihm macht. Ich will ihn nicht haben.«

Zumindest nicht lebend. Chiffith hatte keine Verwendung für Diener, egal welche Aufgaben diese wahrnehmen konnten. Solange er selbst Apprentice war, stand es ihm nicht zu, wenn er die hierarchische Ordnung des Ordens richtig verstanden hatte. Demnach konnte er Fel nur auf eine Weise gebrauchen: Als Mahlzeit. Fleisch und Blut von Menschen waren erwiesenermaßen essbar, auch wenn sie nichts Besonderes waren. Es war eine ganze Weile her, dass Chiffith gefressen hatte. Nicht so lang wie zu der Zeit, als Draconis ihn zur Strafe für sein Versagen auf Diät gesetzt und er sich fast zu Tode gehungert hatte, doch lange genug, dass der Hunger sich in die höheren Ebenen seines Bewusstseins schob. Nach der Landung auf Taris musste er töten. Ein weiterer Grund, warum die Reise besser nicht zu lange dauern sollte.

»Was ist Taris für ein Planet?« fragte er daher. »Wie sieht er aus und wer lebt da?«

[Weltraum (Imperium) | von Bastion nach Taris | Raumyacht Silver Light] Chiffith, Janus Sturn
 
[Weltraum (Imperium) | von Bastion nach Taris | Raumyacht Silver Light] Chiffith, Janus Sturn

Zufrieden nippte Janus an seinem Wein und lehnte sich etwas zurück. Die „Silver Light“ war eine gute Wahl gewesen, komfortabel, schnell und erstaunlich billig. Der Markt für Raumyachten war auf Bastion wohl ziemlich übersättigt. Kein Wunder angesichts der zahllosen Würdenträger auf der Hauptwelt des Imperiums. Der Krieger hatte es sich auf einem gepolsterten Sofa vor einem großen Tisch bequem gemacht, elegante Holzvertäfelungen zierten die Wände des Raumes. Er fragte sich, ob sich Chiffith auch setzen wollte. Die Natur des Lamproiden war ihm noch immer recht fremd, auch wenn er auf dem Weg vom Tempel zum Hangar immerhin gesehen hatte, wie sich der Wurm fortbewegte. Es war erstaunlich. Als Einschüchterungsmittel war Chiffith hervorragend geeignet, aber als Janus versuchte sich den Lamproiden auf einem Ball oder in einem Restaurant vorzustellen konnte er nur mit Mühe ein Lachen unterdrücken. Das war eher etwas für Janus selbst.

Soweit es der Graf beurteilen konnte war sein Begleiter neugierig, schien sich aber wenig für die reizvolle Inneneinrichtung oder das Design des Schiffes zu interessieren. Vermutlich gehorchte Chiffith mehr seinem Instinkt und blickte sich sorgfältig um, um mögliche Gefahren zu suchen. Das war zwar nicht nötig, aber Janus würde dem anderen Sith keine Vorschriften in dieser Hinsicht machen. Jedenfalls solange er seine Krallen von den Kunstwerken und Vasen fernhielt, die Tische und Wände schmückten. Vielleicht hätte er doch ein etwas schlichteres Schiff wählen sollen.

Chiffith riss ihn aus seinen Überlegungen und griff ihr Gespräch wieder auf, er sprach davon, dass man auch erst etwas in Besitz nehmen konnte und dann überlegen konnte, wie man es nutzt. Damit meinte der Lamproid in diesem Fall Leto Fel, wie er erklärend hinzufügte. An seinem Basic musste Chiffith noch etwas arbeiten, aber immerhin konnte man ihn verstehen. Er sprach weiter davon, dass sie ihn fangen und dann entscheiden würden, was sie mit ihm machen wollten. Bei dem Wort „Wir“ huschte ein hauchdünnes Lächeln über Janus Gesicht, aber der Lamproid erkannten seinen Fehler selbst und meinte, dass natürlich Janus entscheiden würde. Er wolle Fel gar nicht haben. Gut. Janus hatte keine Lust, sich jetzt eine Machtprobe mit einem Schüler zu liefern. Der Graf würde entscheiden, niemand anderes. Die Stimme des Kriegers war glatt und kühl und verriet nichts über seine Gedanken.

„Ganz genau. Manchmal wird der Wert eines neuen Werkzeugs oder eines Verbündeten erst mit der Zeit klar. Handelt also nie überstürzt. Und was Fel angeht…wie gesagt, wir werden sehen, was er taugt. Wenn er vollkommen nutzlos ist dürft Ihr ihn gerne verspeisen. Ihr seid doch hungrig, oder, Chiffith ?“

Ein feines Lächeln lag auf Janus Gesicht. Er mochte ja noch nicht so gut die Aura und Stimmung eines Wesen erkennen können wie andere, aber so grundlegende Gefühle und Bedürfnisse wie Hunger oder Wut konnte er inzwischen ganz gut erkennen. Gut, dass die Reise bald zu Ende sein würde. Mit einem hungrigen Lamproiden in ein kleines Raumschiff eingesperrt zu sein war in etwa so angenehm wie sich unbewaffnet einem Krayt-Drachen zu stellen. Aber vielleicht gab es ja eine Möglichkeit, sich Ärger zu ersparen. Etwas theatralisch seufzte Janus und neigte den Kopf in einer entschuldigenden Geste.

„Der Fehler liegt bei mir, fürchte ich. Ich war in Gedanken so bei der Jagd, dass ich meine Pflichten als Gastgeber vernachlässigt habe. Erlaubt mir, Euch etwas anzubieten. Und außerdem könnte ich auch eine Stärkung vertragen.“

Mit einem Fingerschnippen beorderte Janus einen humanoid aussehenden Droidendiener herbei und befahl ihm, den beiden Sith etwas zu kochen. Ein Braten war bestimmt genau das Richtige. Wieder einmal war der Krieger froh, dass die Besatzung der Yacht aus Droiden bestand. Sie waren loyal und stellten keine Fragen und man konnte nach der Reise einfach ihre Speicher löschen. Außerdem, und das war wohl im Moment besonders entscheidend, kamen sie als Snack für Chiffith nicht in Frage. Nach einigen Minuten kam der Droide aus der Küche der Yacht und servierte den Passagieren ihre Speisen, duftender Braten und Salat auf eleganten Porzellantellern. Janus ließ sich etwas Wein nachschenken und sorgte dafür, dass Chiffith ein Glas Wasser erhielt. Hunger konnte zu dummen und irrationalen Aktionen führen und der Krieger wollte nicht, dass Chiffith am Raumhafen den Zollkontrolleur fraß oder gar ihn selbst. Sorgfältig legte der Graf eine Serviette auf den Schoß, nahm sein Besteck und betrachtete seinen Begleiter.

„Ich hoffe, Euch gefällt der Braten. Wir wollen ja nicht, dass ihr vor lauter Hunger noch etwas…unvernünftiges tut, nicht wahr ? Denkt daran, wir dürfen kein unnötiges Aufsehen erregen. So, und nun lasst es Euch schmecken.“

Mit jahrelanger Erfahrung und anerzogenen Manieren zerlegte Janus seine Speise fachgerecht und begann zu essen. Währenddessen dachte er über Chiffiths Fragen über Taris nach. Der Krieger machte eine Pause, ordnete seine Gedanken und begann dann zu erklären.

„Taris ? Nun, was gibt es über diese Welt zu sagen. Am wichtigsten ist wohl, dass es meine Heimatwelt ist."

Janus wusste nicht, ob Chiffith Humor verstand, aber eigentlich war das auch unwichtig. Nach diesem Scherz wurde Janus wieder etwas ernster und nannte einige Fakten.

„Taris liegt im Äußeren Rand, im Ojoster-Sektor um genau zu sein. Man könnte sagen, es ist Coruscant im Kleinformat, ein beträchtlicher Teil des Planeten besteht aus einer einzigen riesigen Stadt. Die Bewohner sprechen überwiegend Basic, und von den ca. 1 Milliarde Lebewesen auf dieser Welt sind etwa ein Drittel Menschen, vielleicht auch mehr, wenn man Fastmenschen mitzählt. Der Planet wird von einem Rat regiert und hat sich bisher mehr oder weniger neutral verhalten. Das Klima sollte uns keine Probleme machen, es gilt sogar als recht angenehm.“

Der Krieger legte eine kurze Pause ein, damit er einen Schluck Wein trinken konnte und damit Chiffith seinen Ausführungen auch folgen konnte. Immerhin sollte sein Begleiter wissen, was ihn auf Taris erwartete.

„Wie überall gibt es auf Taris beträchtliche Unterschiede. Meine Familie zählt zu den alten Adelsfamilien und Gründern dieser Welt und daher wohnten wir stets in den oberen Ebenen. In den unteren Ebenen ist das Leben deutlich weniger angenehm, es gibt viel Kriminalität, insbesondere durch Swoop-Banden. Vor tausenden von Jahren war Taris einmal ein Rivale von Coruscant, aber der Planet wurde verwüstete und man die Spuren dieses Tages noch heute sehen. Es gibt Bestrebungen mancher Politiker, sich für eine Seite im Krieg zwischen Imperium und Republik zu entscheiden, wobei wohl auch die Hoffnung auf Aufbauhilfe eine Rolle spielt.“

Nach dieser kleinen Exkursion betrachtete Janus seinen Gegenüber neugierig. Hatte Chiffith irgendwelche Fragen, wollte er wissen, wie sie Fel finden wollten, oder interessierte ihn Janus Geschichte ? Was Fel anging, so würden sie wohl die üblichen Verdächtigen abklappern müssen. Janus hatte viel Geld bezahlt, um an Ermittlungsdaten der Polizei zu kommen und hatte sämtliche Medienberichte über den Würger genau verfolgt, aber viel hatte er bis jetzt noch nicht.

„Da wir gerade dabei sind, so viele Informationen auszutauschen…mich würde Eure Geschichte ebenfalls interessieren, Chiffith. Woher kommt ihr ? Und wie seid Ihr zum Orden gekommen ?“

Das waren in der Tat interessante Fragen und Janus fragte sich, ob Chiffith ähnlich bereitwillig von sich erzählen würde.

[Weltraum (Imperium) | von Bastion nach Taris | Raumyacht Silver Light] Chiffith, Janus Sturn
 
[ Weltraum (Imperium) - zwischen Corellia und Rendili - Verhandlungsort im leeren Raum - LTK Reliant - Besprechungsraum] Sharin, Joya No, Jhassa, Acini Ed (Darth Keebo), Shame Lynch (Arthur Lynch), Zora Oriana (NPC)

Die Einwilligung war in greifbarer Nähe! Der Verstand des Chiss musste sich nun wirklich mit der Tatsache auseinander setzen, dass die Republikaner wirklich einen Frieden wollten. Zumindest hatte alles den Anschein. Nachdem noch der vermeintliche unschuldige Botschafter einige Punkte vorgebracht hatte und ebenso betont hatte, wie sehr er sich nach Frieden sehnte – dem Captain blieb ein gewisser Nachdruck in der Stimme des Sith nicht verborgen, der ihn durchaus verwunderte; wollte da jemand wirklich Frieden? – zog die Gegenseite sich zu einer kurzen Beratung zurück. Schon das konnte ja nur heißen, dass sie gewillt waren, auf die Finte des Imperiums einzugehen. Äußerlich blieb Sharin vollkommen ruhig, während es in seinem Inneren nun erst richtig anfing zu kochen. Plötzlich hegten sich Gewissensbisse, die er doch so gut unterdrückt hatte und die eigentlich auch keinen Platz an dieser Stelle hatten. Er hatte einen ausdrücklichen Befehl des Imperators und des Flottenoberkommandos auszuführen und nicht wie ein nachdenklicher alter Greis darüber zu sinnieren, ob die Befehle nun angemessen und korrekt waren. Zudem hatten es Verräter nicht anders verdient. Doch auf der anderen Seite führte es dazu, dass das Imperium, das Imperium, das für den schwarzhaarigen Offizier immer für Ehre und Tugend in der gesamten Galaxis gestanden hatte – wobei dieser Glaube schon nach der Trauerfeier auf Rendili deutlich erschüttert worden war – sich auf eine Stufe mit diesen Rebellen stellte. Dies konnte eigentlich nicht ehrenhaft sein.

Einen langen Moment lang starrte der blauhäutige Chiss mit intensiven Blick auf die Wand vor ihm. Er kämpfte mit sich. Ruhig bleiben, professionell die Anweisung über die Bühne bringen. Wenn er jetzt in irgendeiner Weise die Verhandlungen durch seine eigene Charakterschwäche und moralische Gewissensbisse torpedierte, würde das seine Karriere unwiderruflich zerstören. Ganz abgesehen davon, dass Darth Keebo kaum zulassen würde, dass der Plan des Imperators durch einen einfachen Flottenoffizier zunichte gemacht wurde. Obwohl es sich bei diesem Menschen um einen zutiefst ungewöhnlichen Sith handelte, der offenbar sogar einem galaxisweiten Frieden freudig entgegensah, würde er nicht zögern. Nein, das würde er sicher nicht. Zwar hatte er keines dieser merkwürdigen Lichtschwerter dabei, das wäre bei der Visite durch die lächerliche „Schutztruppe“ aufgefallen, doch besaß ein Machtbegabter Gerüchten zufolge genug andere Möglichkeiten, seinem Willen den nötigen Nachdruck zu verleihen. Und wollte dieser Wille einen unliebsamen Verhandlungsteilnehmer zum Schweigen bringen, nun, dann war das so.

Schließlich siegte die Pflichterfüllung mit deutlichem Abstand vor den Gewissensbissen. Sharin hatte eine ganz einfache Ausrede gefunden, die er sich immer wieder durch den Kopf gehen ließ. Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Er wusste nur aus Andeutungen, dass dieser Friede nicht das war, für das er hier verkauft wurde. Nun, Andeutungen und Gerüchte waren doch sehr unglaubwürdig, dass man deswegen seine Karriere auf den Spinnerroulettetisch legen würde. Und so schlimm konnte die besagte Falle schon nicht sein.

Der Verstand des Humanoiden floh in diese Notlüge und bekam auch wieder sein Inneres unter Kontrolle, um wieder den kalten, aber höflichen Verhandlungsteilnehmer zu mimen. Eine Rolle, in die er sich immer mehr hineingesteigert hatte und nun nicht zerstört werden sollte. Schließlich kamen die drei Republikaner wieder in den Raum. Der Wortführer, Commander Jhassa, sagte die sechs wichtigen Worte, die über den Erfolg der Mission entschieden. Die Rebellen akzeptierten! Endlich. Nun brauchte kein schwaches Gewissen mehr aufzubegehren. Die Entscheidung war gefallen. Der Selkath führte einige Details zu den eigentlichen Friedensverhandlungen auf, die aber eigentlich nur noch Formalie waren. Wichtig war zuerst, dass ein Waffenstillstand herrschen würde.

„Selbstverständlich erkennen wir Ihre Bedenken an. Ein passender Ort wird sich sicher finden, sodass beide Seiten damit auskommen können. Wichtig ist auf alle Fälle erst einmal, dass endlich Ruhe in diese aufgewühlte und gepeinigte Galaxis kommt.“

Dann fuhr der Fischmensch fort, sich über die machtsensitiven Verhandlungsteilnehmer auszulassen. Natürlich sollten sie – ebenso wie der gesamte Rest - unbewaffnet erscheinen und darüber hinaus keine Machtmittel einsetzen dürfen. Das war dem Offizier der imperialen Flotte durchaus recht. Ihm grauste es vor den Möglichkeiten, die den Machsensitiven gegeben waren. Umso besser, wenn man sie nicht einsetzen durfte.

Die Ansicht des blauäugigen Kaminoaners, dass die Machtbenutzer in die Gespräche aufgenommen werden mussten, teilte auch Sharin, der bei diesen Worten deutlich nickte. Aufseiten des Imperiums war diese Tatsache noch viel wichtiger, schließlich wurde dieses von einem Sith an der Spitze verwaltet. Da war es auf jeden Fall klar, dass man diesen oder direkte Abgesandte des Sithordens mit einsponn. Die nächsten Worte von Commander No waren jedoch zutiefst ins Schwarze getroffen. Fast schon zu deutlich machte er einen verbalen Schwenk darauf, dass der Abgesandte Ed doch machtbegabt war. Wie hatte er dies herausgefunden? Oder hatte er es überhaupt herausgefunden? Bevor der Sith, an den die Frage eigentlich gerichtet war, antworten konnte, redete der rotäugige Captain an seiner statt.

„In diesem Feld sind wir ebenso unerfahren wie Sie, meine Herren. Ich denke jedoch, dass es unabdingbar ist, Detektoren einzubauen, die Machtbenutzung aufdecken. Im Notfall errichtet man einen Ysalamiri-Käfig. So ist vollkommen ausgeschlossen, dass irgendjemand die Macht benutzt.“

Sharin wurde etwas nervös. Die Gegenseite durfte nicht davon erfahren, dass der Mann neben ihm ein Sith war. Das konnte die gesamte Glaubwürdigkeit der Verhandlungen in Gefahr bringen. Um sich selber wieder einmal zu beruhigen, dachte er an die recht kleinen Wesen, die eine der wenigen Maßnahmen gegen die Macht darstellten. Schon allein wegen dieser Eigenschaft mochte er sie, sie gaben ihm ein Gefühl der scheinbaren Sicherheit. Eine Sicherheit, die ihm hier gerade zu entschwinden drohte.

[ Weltraum (Imperium) - zwischen Corellia und Rendili - Verhandlungsort im leeren Raum - LTK Reliant - Besprechungsraum] Sharin, Joya No, Jhassa, Acini Ed (Darth Keebo), Shame Lynch (Arthur Lynch), Zora Oriana (NPC)
 
Frieden. Wie sehr, wie lange hatte Keebo sich danach gesehnt. Wie lange hatte sich Ian, das Kind danach gesehnt. Ian der Mann und später sogar noch Keebo der Sith. Die Hoffnung darauf aber hatte der Mensch schon längst aufgegeben, denn Frieden war die größte Lüge, die im Universum herrschte, unabhängig davon, wie sehr man sich wünschen konnte, sich einfach nur zu irren. Längst hatte der Sith begriffen, dass Frieden niemals möglich sein konnte, solange es Macht gab. Macht aber, egal auf welche Art gab es immer und deshalb war Frieden unmöglich.

Was die Republik betraf, so schien sie den Glauben und die Hoffnung daran noch nicht aufgegeben zu haben und als sich die Gegenseite zurück zogen sich zurück und ließen die drei Imperialen vorerst allein im Sitzungssaal zurück. Nun, da sie für einen Moment alleine waren, erlaubte sich Keebo hörbar laut auszuatmen, ohne sich darum zu scheren, wie das auf die anderen wirkte. Es war anstrengend sich in der Macht verborgen zu halten, ebenso wie es anstrengend war, dieser ganzen Lüge beizuwohnen. Wie gerne hätte Keebo sich die Stirn gerieben und sich seiner Verzweiflung hingegeben, die früher oder später ganz automatisch Bahn brechen würde. Diese Schwäche aber konnte und durfte er sich nicht erlauben.

Lange dauerte es nicht, ehe Jhassa und No zurück kehrten. Die Republik akzeptierte. Ein einfacher Satz, der Keebos Herz wie ein Messerstich durchfuhr. Seine einzige Gefühlsregung bestand darin, die Hände, die er unter dem Tisch in seinem Schoß zusammen gefaltet hatte, fester zusammen zu pressen. Ein Bild wollte sich in seinen Kopf drängen, dass er verdrängte, ehe es diesem gelang, sich auszubreiten und seinen Geist zu vergiften.

Jhassa sprach schließlich von Machtbegabten und auch No erwähnte diese, sprach Keebo sogar direkt an. Ehe dieser etwas erwidern konnte, übernahm Sharin jedoch das Wort.


„Ich denke, das Verbot der Lichtschwerter ist eine gute Idee.“
Was eine törichter Ausspruch war, denn weder die eine, noch die andere Fraktion würde ein Lichtschwert benötigen, war die Macht doch ohnehin die stärkste aller Waffen.
„Beide Fraktionen unterstehen ihrem Orden und sollten daher wissen, sich richtig zu verhalten. Zumindest sollte dies der Fall sein, sofern es allen Beteiligtem Ernst mit der Angelegenheit ist und ich habe keinen Zweifel daran, dass nur solche an den Verhandlungen teilnehmen dürfen, denen man uneingeschränktes Vertrauen entgegen bringen kann. Namhafte Personen. Allerdings weiß ich nicht, wie genau die Strukturen der Orden aussehen.“ Was nur eine Lüge mehr war.
Allerdings begann Keebo sich zu fragen, ob die Jedi nicht den Hinterhalt spüren würden. Schließlich wusste Keebo zu gut, dass Visionen gab und das es das eine war, sich vor jenen zu verbergen, die keine Macht in sich bargen, als dies vor solchen zu tun, die ebenfalls machtsensitiv waren.

[Weltraum (Imperium) | zwischen Corellia und Rendili | Verhandlungsort im leeren Raum | LTK Reliant | Besprechungsraum] Joya No, Jhassa, Avalosh'ari'nuruodo, Acini Ed (Darth Keebo), Shame Lynch (Arthur Lynch), Zora Oriana
 
[Weltraum (Imperium) | von Bastion nach Taris | Raumyacht Silver Light] Chiffith, Janus Sturn

Chiffith hatte selbst noch fast nicht bemerkt, wie hungrig er war, als Janus Sturn ihn bereits darauf ansprach. Während der Mensch einem Droiden auftrug, etwas Essbares zu bringen, begriff der Lamproid, dass es kein Zufall gewesen war. Der Sith stöberte offenbar in seinem Kopf herum. Weit subtiler, als sich Draconis bei früheren Gelegenheiten Zugriff auf sein Bewusstsein verschafft hatte, um dieses zu manipulieren. Aber auch wenn hier die aggressive Komponente fehlte, war es ihm überhaupt nicht recht, dass der Fremde seine Gedanken las. Dies war eine gute Gelegenheit, um eine Technik zu üben, die er bisher kaum beherrschte: Die Abschirmung seines Geistes. Abgesehen von seinem Meister hatte bisher niemand versucht, ihn gedanklich zu attackieren - zumindest hatte er es nicht bemerkt. Daher fehlte ihm die Praxis. Aber zumindest die Grundlagen waren ihm bekannt und er bemühte sich, diese richtig anzuwenden.

Dies kostete ihn einige Mühe, so dass er nicht zusätzlich den Versuch unternehmen konnte, auch Sturns Gefühle und Absichten zu ergründen. Zumindest nicht mit Hilfe der Macht. Aber er war nun daran erinnert worden, mit wem er es zu tun hatte, und dementsprechend alarmiert, so dass seine Aufmerksamkeit stieg. Auch ohne Machttechniken genügten seine Jägerinstinkte, um auch Feinheiten im Verhalten seines Gegenübers zu bemerken und, innerhalb eines gewissen Rahmens, zu deuten. So entging ihm ein wichtiger Aspekt nicht: Die Anzeichen deuteten darauf hin, dass der Sith ihn fürchtete. Natürlich war es keine ausgeprägte, elementare Angst wie die eines Pflanzenfressers vor einem Raubtier, aber Chiffith glaubte, dass Sturn ihn dennoch als eine gewisse Bedrohung ansah. Bot er ihm etwa Nahrung an, um nicht Gefahr zu laufen, selbst zur Nahrung zu werden? Diese Vorstellung amüsierte ihn insgeheim sehr.

Abgesehen von dieser einen wichtigen Beobachtung blieben ihm die Gedanken und Gefühle des Sith jedoch völlig verborgen. Denn der Graf hatte sich gut unter Kontrolle und der Mantel der Zivilisiertheit verdeckte seine Urtriebe - jenen Bereich, mit dem Chiffith sich auskannte - fast vollständig. Die Weise, in der er seine Nahrung zu sich nahm, kam dem Lamproiden lächerlich umständlich vor. Mit Messer und Gabel schnitt er das Fleisch in winzige Stückchen, die er dann lange mit geschlossenen Lippen kaute, bevor er sie endlich hinunter schluckte. Das erste war ein Eingeständnis eines unterentwickelten Gebisses, das zweite das eines ineffizienten Verdauungssystems. Der Apprentice ging weniger zaghaft vor. Seine gespaltene Zunge zuckte kurz über das gebratene Fleisch, und sobald es für essbar befunden war, senkte sein Kopf sich über den Teller. Die Kieferzangen packten zu und schoben die ganze Fleischscheibe in den feucht glänzenden, purpurfarbenen Schlund. Unverdaut schlang er den Bissen hinunter, wobei der Hals sich weitete und so der Weg des Bratens auch äußerlich sichtbar war, bis er schließlich im verdickten Rumpf des Lamproiden verschwand. Dann packten die schwarzen Kiefer auch das Glas - allerdings präzise genug, um es nicht zu beschädigen. Chiffith reckte seinen Kopf nach oben, woraufhin sich der Inhalt des Bechers direkt in seine Kehle entleerte. Ein paar Tropfen gingen allerdings daneben und rannen an seinem langen Hals hinab. Er ignorierte sie.

Damit war die Mahlzeit schon beendet. Chiffith ignorierte alle Anzeichen einer möglichen Missbilligung Janus Sturns und sah diesem nun passiv dabei zu, wie er weiter aß. Dabei beantwortete der Sith die Frage, die er zuvor gestellt hatte, und beschrieb die Beschaffenheit des Planeten Taris, der offenbar teilweise mit Coruscant vergleichbar war. Der Lamproid vermutete zwar, dass zwei Stadtplaneten sich trotz ihrer Gemeinsamkeiten ebenso drastisch unterschieden wie zwei Eiswelten oder zwei Wüstenplaneten, dennoch war er froh, dass er bereits die unteren Ebenen Coruscants gesehen hatte. Das konnte sich auf ihrer Reise als sehr nützlich erweisen. Er war beinahe sicher, dass er sich in dem unbekannten Terrain rasch zurechtfinden würde. Und da der Sith auf Taris geboren war, hatten sie insgesamt gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Jagd.

Als nächstes hatte allerdings auch Sturn einige Fragen, die auf Chiffiths Vergangenheit zielten.


»Meine Heimat heißt Florn«, erklärte er. »Wo sie liegt, weiß ich nicht. Sie ist ganz anders als Coruscant oder Bastion. Viel wilder. Menschen sterben dort sehr schnell...«

Das war keine Übertreibung. Die Lamproiden hatten ihre weit übermenschlichen Reflexe nicht ohne Grund entwickelt: Sie waren eine notwendige Anpassung an ihre lebensfeindliche Umwelt mit einem überaus breiten Spektrum an Gefahren. Langsame, schwerfällige Wesen wie die meisten Humanoiden konnten dort bereits tot sein, bevor sie ihr Schiff überhaupt vollends verlassen hatten. Das hatte er selbst erlebt.

»Ich habe auf Florn als Jäger gelebt. Erst habe ich die Tiere gejagt, dann die Lamproiden. Dann ging ich auf ein Schiff, um andere Jagdgründe zu finden. Ich war auf vielen Welten. Auf einer von ihnen habe ich einen Sith getroffen. Ich wusste nicht dass er einer war, aber ich habe seine Macht gespürt. Obwohl er ein schwacher, plumper Mensch war, war er keine Beute, sondern ein Jäger. Ich wollte auch so sein wie er. Ich bin nach Bastion gegangen und war lange im Tempel. Dann wurde Darth Draconis mein Meister.«

Dieser kurze Bericht war nicht nur eine Zusammenfassung seines Lebens, sondern tatsächlich eine ›ausführliche‹ Aufzählung alldessen, was er für erwähnenswert hielt. Chiffith war es nach wie vor nicht gewöhnt, viele Worte zu machen.

»Und Ihr?«

[Weltraum (Imperium) | von Bastion nach Taris | Raumyacht Silver Light] Chiffith, Janus Sturn
 
[Corellianischer Sektor – Rückzugspunkt – ISD Avenger - Admiralsbüro] VA Elysa Nerethin

Die Corellianerin war dankbar für die Unterbrechung durch ihre Stabstaktikoffizierin, es bot ihrem Verstand eine Aufgabe, eine Möglichkeit sich von den ‚Geistern der Verstorbenen‘ loszureißen. Elysa würde sich – diesen, ihren Dämonen - unzweifelhaft wieder stellen, doch im Moment musste sie den Blick heben, die Zukunft bedenken.
Die erlittenen Verluste machten die Initiierung von Operation Enigma unmöglich, selbst wenn Elysa jeden Gefallen einforderte den man ihr schuldete. Man hatte sich gut geschlagen und wäre das Retribution-Geschwader rechtzeitig zur Schlacht eingetroffen hätte man diese womöglich positiv beeinflusst. So jedoch hatte man sich auf die Extraktion hochrangigen Personals aus besetztem Gebiet beschränken müssen, was zu Auseinandersetzungen mit den verteidigenden Einheiten führte. Das Retribution-Geschwader machte seinem Namen alle Ehre, denn man hatte knapp dreißig Prozent mehr an Tonnage vernichtet, als der Feind. Bei den Raumjägern war diese Gegenüberstellung sogar noch deutlicher auf imperialer Seite für jeden zerstörten imperialen Jäger hatte die Republik beziehungsweise die Hapaner mit drei ihrer eigenen Einheiten bezahlen müssen. Für gewöhnlich wartete die Republik mit solchen Statistiken bei den Raumjägern auf und das Imperium musste sich auf seine zahlenmäßige Überlegenheit berufen.

Zu ihrem taktischen Vorgehen musste sich die Vice Admiral also nichts vorwerfen lassen. Dass sie ohne offizielle Order handelte stand jedoch auf einem ganz anderen Blatt. Es würde unzweifelhaft Fragen aufwerfen und auch wenn es keine Befehle gab, die sie explizit aus dem corellianischen Sektor fernhielten war es klar, dass die Flottenführung hier nachhaken musste. Elysa hatte vieles auf eine Karte gesetzt und ihr Ziel nicht erreicht, das musste Konsequenzen haben. Wie deutlich diese ausfallen würden, lag auch am Erfolg der Evakuierung.
Sie konnte sich gut vorstellen wie Fyrestone und Peridan ihr eigenmächtiges Vorgehen verwenden würden um politisches Kapital rauszuschlagen. Selbst wenn sie als Vertraute des Imperators und Teil des Oberkommandos diese Autorität haben sollte. Das Zerren um Zuständigkeiten würde wieder in den Vordergrund treten und wer wusste schon, was ihre Gegenspieler in der Admiralität seit ihrem ‚Verschwinden‘ ausheckten. Somit war ihre eigene Position geschwächt und wenn Elysa ehrlich mit sich war, wollte sie lieber dem Feind im Felde aufhalten als endlose Debatten zu führen.

Es war schlichtweg ermüdend und frustrierend sich verbal im Kreis zu drehen und wenn sie ehrlich mit sich ins Gericht ging, erledigte Commodore Cailen Bruscen den Großteil ihrer anstehenden Verwaltungsaufgaben. Elysa gab nur die Richtung für das Sternenjägerkommando vor und ließ ihrer Stellvertreterin großen administrativen Freiraum. In einem perfektem Universum wäre es kein Problem ihre Tätigkeit an Bruscen abzugeben und fortan ausschließlich als Feldkommandantin zu agieren. Ein Teil von Elysa wollte genau das, aber das Oberkommando würde Bruscen niemals akzeptieren, zu niedrig ihr Rang und noch dazu eine weitere Frau.
Schlussendlich hatte Elysa die Verpflichtung ihr Bestes zu geben, Kratas und Needas Erbe zu bewahren und fortzuführen. Dazu brauchte sie Einfluss und den erhielt Elysa durch ihre Position als Teil der Admiralität. Und exakt diese hatte stand nach ihrem eigenmächtigen Handeln – vermutlich – auf dem Spiel. Wie viel Schutz, wie viel Autorität gab ihr der innere Zirkel des Imperators? Wie viel konnte sie beim vollen Erfolg der Evakuierung auf der Habenseite verbuchen?

Ihre Gedanken wanderten erneut zu Commander Manius Selgorias, der Gladius und ihrer Inspektion. Sie glaubte in Manius mit ihren Worten etwas berührt oder geweckt zu haben und wenn es nur der Glaube daran war, dass die Admiralität nicht unfehlbar war. Dass eine ganze Reihe an Fehlentscheidungen zu dem Debakel bei Corellia, eigentlich seit dem Beginn der republikanischen Offensive, führten und dass niemand der Verantwortlichen dafür büßen müsste. Ironischerweise gestand Elysa sich zu, dass man vermutlich ihr die Schuld zuschieben würde. Dabei war sie die Einzige, die versucht hatte etwas zu bewirken. Die Corellianerin bemerkte erst, als ihr Comlink piepste, dass sie aufgestanden und einige unruhige Schritte auf- und abgegangen war.


„Nerethin, sprechen Sie.“

„Flaggbrücke hier. Sie wollten informiert werden, wenn Gladius oder Accuser zum RV erscheinen. Sie sind soeben eingetroffen, Ma‘am.“


Das bedeutete man konnte den Rückweg antreten. Avenger musste dringend ins Raumdock.

„Heißen Sie unsere Neuankömmlinge willkommen und weisen ihnen einen Platz in der Formation zu. Danach leiten Sie den Abmarsch nach Rendili ein. Ich bin gleich auf der Flaggbrücke. Halten Sie für mich einen Statusreport für Accusers Kampfgruppe und Gladius bereit."


[Corellianischer Sektor – Rückzugspunkt – ISD Avenger - Admiralsbüro] VA Elysa Nerethin
 
[Weltraum (Imperium) | von Bastion nach Taris | Raumyacht Silver Light] Chiffith, Janus Sturn

Es schien als müsste Janus an seinen Fähigkeiten des Gedankenlesens noch etwas arbeiten, er konnte spüren wie Chiffith seine mentale Abschirmung aufbaute. Zwar war die Blockade des Lamproiden nicht perfekt, aber doch stark genug um bemerkt zu werden und den Krieger davon abzuhalten weiter im Bewusstsein seines Begleiters zu wühlen. Nun gut, immerhin bewies Chiffith damit, dass er auch mit der Macht etwas anfangen konnte. Janus Sorgen waren wohl auch dem Lamproiden nicht vollständig verborgen geblieben, aber vor einem geborenen Jäger konnte man auch nur wenig verbergen. Solange seine Pläne und Ambitionen versteckt blieben konnte der Graf damit leben.

Wenn es etwas gab, an dem wiederum Chiffith arbeiten sollte, dann waren es seine Tischmanieren. Besser gesagt, deren vollständige Abwesenheit. Etwas irritiert betrachtete Janus, wie der Lamproid den Braten verschlang und sich dann an dem Wasser zu schaffen machte. Nicht gerade elegant, aber effektiv. Aber der Sith war ja nicht hier, um mit ihm über Verhaltensregeln und Höflichkeiten zu plaudern. Nach einigen Sekunden zuckte Janus beiläufig mit den Schultern und aß weiter, wobei ihn Chiffith beobachtete. Ob dem riesigen Wurm seine Essgewohnheiten ähnlich seltsam vorkamen ? Der Orden hatte ein Talent dafür, die unterschiedlichsten Wesen anzuziehen.

Sein Begleiter schien über Janus Erklärungen zu Taris nachzudenken, dann kam der Lamproid wie von dem Krieger gewünscht auf seine Vergangenheit zu sprechen. Er erzählte, dass er von Florn stamme, einer wilden und rauen Welt, auf der Menschen schnell starben. Ein dünnes Lächeln huschte über Janus Gesicht. Angesichts der Bewohner dieser Welt war das wohl kein Wunder. Offenbar hatte Chiffith auf dieser Welt gelebt und gejagt, bis er sie verlassen hatte und eines Tages in seinen neuen Jagdgründen einem Sith begegnet war. Das musste seltsam gewesen sein, ein unscheinbarer Mensch, der doch voller Macht war. Eine neue Art Jäger. Dies hatte Chiffith also dazu bewogen, nach Bastion zu gehen, wo ihn ein gewisser Darth Draconis zum Schüler genommen hatte. Eine interessante Geschichte.


„Es ist gut, dass Ihr den Weg zu den Sith gefunden habt, mein Freund. Der Orden wird uns Kräfte verleihen, von denen andere nicht einmal zu träumen wagen.“

Kommentierte Janus wohlwollend und dachte dann über die Frage des Lamproiden nach Janus eigener Geschichte nach. Er beendete das Essen, ließ den Droiden das Geschirr wegräumen und lehnte sich etwas zurück.

„Nun, wie gesagt stamme ich von einer der alten Adelsfamilie meiner Heimatwelt ab. Menschen wie ich sind es gewöhnt, Macht über andere zu besitzen. Ich erbte die Firma meines Vaters und einige Jahre sah es so aus, als würde ich den Rest meines Lebens in einem bequemen Sessel in einem gut klimatisierten Büro verbringen. Aber ich spürte, dass ich mehr wollte, mehr Macht als bloß die, die einem Geld und Abstammung verschaffen. Und dann sah ich zum ersten Mal Jedi…“

Janus machte eine kurze Pause, seine Gedanken schwirrten ihm durch den Kopf. Erstaunlich, wie sich alles entwickelt hatte. Der Krieger räusperte sich und fuhr fort.

„Ihr müsst wissen, dass einige meiner Geschäfte…nun, sagen wir einfach, sie waren nicht gerade das, was man legal nennen würde. Die Behörden von Taris waren kein Problem, aber eines Tages tauchten Jedi auf. Sie hatten Gerüchte über Sklavenhandel gehört und wollten helfen, und diese elenden kleinen Narren schafften es tatsächlich Beweise zu finden und all meine Versuche sie zum Schweigen zu bringen zu überleben. Jahrelange Arbeit, sorgfältige Planung, mühsam geknüpfte Kontakte, Hunderttausende Credits…alles verloren. Ich wurde verurteilt und verließ Taris voller Hass auf die Jedi, aber gleichzeitig war ich tief beeindruckt von der Macht, die sie besaßen. Ich sammelte alles, was ich über Jedi, Sith und die Macht in Erfahrung bringen konnte und ging nach Bastion. Dort wurde ich der Schüler von Kira Guldur. Ihr habt sie im Trainingsraum gesehen, die reizende Dame mit den schwarzen Haaren und…sagen wir temperamentvollem Wesen.“

Amüsiert lachte Janus in sich hinein. Seine Meisterin war manchmal geradezu kapriziös, aber immerhin hatte sie ihm genug beigebracht, damit er zum Krieger aufsteigen konnten.

„Nach dem Ausbruch des Bürgerkriegs flohen wir zusammen mit ihrem Meister Ranik Dran von Bastion. Wir hatten vor Jedi zu fangen und den Standort ihrer Basis zu erfahren, und wir hatten zumindest bei ersterem Erfolg. Auf Loronar fingen wir drei Jedi und brachten sie nach Korriban, wo wir sie folterten und verhörten. Dummerweise schafften es die Jedi uns zu entkommen und wir mussten mit leeren Händen in den Orden zurückkehren. Nach dem Ende des Bürgerkriegs setzte ich meine Ausbildung fort und wurde Krieger, und nun sind wir hier.“

Das ein oder andere Ereignis hatte Janus verschwiegen. Chiffith musste nichts wissen über Kira und ihr Problem oder ähnliche Details. In Gedanken war Janus wieder auf Korriban. Er erinnerte sich genau an alles, was dort geschehen war. An die Jedi. Und ganz besonders erinnerte er sich an eine ganz bestimme weißhaarige Echani-Jedi. Die würde er nie vergessen, und eines Tages würde sie ihm gehören, so wie alles andere in der Galaxis auch. Aber vorerst musste er sich von diesen angenehmen Gedanken verabschieden und auf die Jagd konzentrieren.

Die „Silver Light“ war ein schnelles Schiff und Gespräche und das Essen hatten die Zeit recht schnell vergehen lassen. Der Droidenpilot informierte die beiden Sith, dass sie den Ojoster-Sektor erreicht hatten und Taris nicht mehr weit war. Höflich entschuldigte sich Janus, verließ den Raum und ging in seine Kabine. Er gönnte sich eine Dusche, schlief etwas und zog dann frische Kleidung an, einen eleganten nachtschwarzen Anzug, eine dazu passende Hose und Schuhe. Auf Handschuhe verzichtete er, befestigte sein Lichtschwert an der Innenseite seines Anzugs, steckte noch sein Datenpad und Credits ein und kehrte dann zu Chiffith zurück. Die Raumyacht hatte Taris erreicht und näherte sich dem Planeten. Nach einem kurzen Gespräch mit der Zollkontrolle und Flugbehörde erhielt die Yacht Landeerlaubnis und landete schließlich sicher und wohlbehalten in einem Hangar in Sektor 18 in den oberen Ebenen der planetaren Stadt.

Mit einem Zischen öffnete sich die Zugangsrampe der Yacht. Zum ersten Mal seit vielen Jahren atmete Janus wieder die Luft seiner Heimatwelt, als der zusammen mit Chiffith die Rampe hinunterschritt.


„Willkommen auf Taris. Heimat von gleich zwei hervorragenden Sith-Kandidaten.“

Meinte Janus trocken und ging voran. Im Gehen wandte er sich an Chiffith, aber als sie den Hangar verließen brauchte Janus einen Moment. Die planetare Stadt, die Menschenmenge, die Sonne. Erinnerungen prasselten auf ihn ein, aber fing sich rasch.

„Laut Medienberichten hat Fel in einer der unteren Ebenen wieder zugeschlagen. Man hat die Leiche einer weiblichen *Twi'Lek in Sektor 52 von Ebene 240 gefunden und die Personenbeschreibung des Mörders passt auf unseren Würger. Ich schlage vor, wir begeben uns zu den unteren Ebenen und hören uns etwas um. Wenn Fel schlau ist, dann weiß er, dass er da unten weniger auffällt als hier oben. Oder sagt Euch der Jagdinstinkt etwas anderes, Chiffith ?“

Fragte Janus höflich. Wenn dem Lamproiden etwas auffiel, dann würde es Janus nur zu gerne wissen.

[Taris | Planetare Stadt | Sektor 2, Ebene 8 | vor dem Hangar | Chiffith, Janus Sturn, viele andere Wesen

OP: Weiter im Thread „Taris“
 
[Weltraum (Imperium) | zwischen Corellia und Rendili | Verhandlungsort im leeren Raum | LTK Reliant | Besprechungsraum] Joya No, Jhassa, Avalosh'ari'nuruodo, Acini Ed (Darth Keebo), Shame Lynch (Arthur Lynch), Zora Oriana

Joya No wunderte sich etwas darüber, dass Avalosh'ari'nuruodo das Wort ergriff, obwohl er direkt Acini Ed angesprochen hatte. Er sah in dem Zivilisten den eigentlichen Sprecher des Imperiums. Aber andererseits schienen die beiden Männer sich einig zu sein, und auch er selbst war Jhassa, dem inoffiziellen Wortführer der Republik, mehrmals mit der Antwort oder einer Frage zuvorgekommen. Solange die Verhandlungen einen zivilisierten Rahmen beibehielten, sollte es ihm recht sein. Schließlich war das hier für ihn, der keine diplomatische Ausbildung genossen hatte, ohnehin Neuland.

Der Chiss schlug zwei Sicherheitsmaßnahmen vor, um ein Entgleisen seitens Machtnutzer während der Hauptverhandlungen zu vermeiden: Detektoren und einen Ysalamiri-Käfig. Zu beiden Vorschlägen konnte der Kaminoaner nichts sagen. Weder hatte er gewusst, dass es Detektoren gab, die in der Lage waren, Manipulationen der Macht zu messen, noch hatte er eine Ahnung, worum es sich bei einem oder einer Ysalamiri handelte. Allerdings hatte er die Absicht, sich diese Unwissenheit nicht anmerken zu lassen. Nach dem Captain äußerte Ed seine Auffassung, dass die Jedi und Sith in der Lage wären, sich zurückzuhalten, vor allem da man diese gründlich auswählen würde. Was die Jedi anging, so hatte er sicherlich recht. No kannte nicht viele von ihnen, war aber sicher, dass der Orden einen Frieden auf jeden Fall begrüßen würde. Bei den Sith war er nicht so sicher, dafür wusste er einfach zu wenig über sie, und auch diese geringen Kenntnisse waren von Vorurteilen und Propaganda beeinflusst. Wenn sich die ganze Sache doch noch als eine gut gestellte Falle herausstellte, waren die Sith mit Sicherheit ein ernstes Problem. Aber falls das Imperium wirklich Frieden wollte... Nun, das musste sich zeigen, und höchstwahrscheinlich war No dann nicht in der Nähe.


»Vielen Dank für Ihre Vorschläge, meine Herren«, antwortete er einigermaßen diplomatisch. »wir werden sie natürlich weiterleiten. Die Sicherheitsbestimmungen und ähnliche Details können von unseren Regierungen ja auch noch untereinander und mit der gastgebenden Welt besprochen werden. Wenn Sie unseren Vorschlägen und Bedingungen im Grundsatz zustimmen, gibt es vor allem noch eine bedeutende Frage zu klären, und das ist der Ort, an dem die Gespräche stattfinden sollen.«

Jhassa hatte bereits vier Vorschläge gemacht, doch die beiden Vertreter des Imperiums waren nicht darauf eingegangen. Und die blonde Menschenfrau schwieg ohnehin die ganze Zeit. Onderon und Umbara waren neutrale Welten. Obwohl man Umbara eine gewisse Nähe zum Imperium nachsagte, hatte die Welt stets auf ihre Unabhängigkeit bestanden. Nach Einschätzung der republikanischen Regierung würden beide Planeten, die in diplomatischem Austausch mit dem Senat standen, sich vermutlich bereiterklären, als Gastgeber und gegebenenfalls Vermittler zu fungieren. Umbara hatte gegenüber Onderon noch den Vorteil, dass es über eigenes schlagkräftiges Militär verfügte und somit die Sicherheit der Verhandlungen besser durchsetzen konnte. Akzeptabel waren sie aber beide. Bei Hapes und Ithor konnte von Neutralität nicht die Rede sein, beide gehörten der Republik an. Auch wenn in der Zurückgezogenheit des Hapes-Sternclusters eine halbwegs kontrollierte Umgebung herrschte und der Königinnenhof sicherlich ein guter Gastgeber war, konnte Joya No sich nicht vorstellen, dass das Imperium mit diesem Vorschlag einverstanden war. Nicht nach der Rolle, welche die Hapaner in der Schlacht von Corellia gespielt hatten. Doch Ithor mit seiner friedfertigen Bevölkerung und pazifistischen Politik konnte womöglich auch für das Imperium akzeptabel sein. Die Frage war eben, wie weit Allegious und die Mächtigen seines Reiches auf die Republik zuzugehen bereit waren.

»Es mag sein, dass wir diese Frage heute noch nicht abschließend klären können, weil auch mit dem potentiellen Gastgeber noch Gespräche geführt werden müssen. Dennoch wäre es gut, wenn wir mit einer grundlegenden Einigung auseinandergingen. Sind die Vorschläge für Sie akzeptabel und welchen würden Sie bevorzugen? Gibt es vielleicht andere Welten, die Sie für geeigneter halten?«

Dass sie auf keinen Fall eine imperiale Welt akzeptieren würden, hatten sie ja schon klargestellt. Das fehlte noch: Hochrangige Diplomaten, Senatoren, Generäle und Jedimeister, vielleicht sogar den Kanzler selbst, dem Feind in die Hände zu geben, war undenkbar, solange die Absichten des Imperiums nicht mit absoluter Sicherheit geklärt waren.

No hoffte, dass sie bald zu einer Einigung kommen konnten. Denn sobald diese Frage beantwortet war, konnten sie ihre Arbeit hier als erledigt betrachten. Und das war ihm nur recht. Er wollte auf sein Schiff zurück, wieder selbst die Kontrolle übernehmen. Und vor allem wollte er nicht mehr ständig auf imperiale Militäruniformen starren müssen. Mit jeder Minute, die er mit ihnen zusammensaß, wurden die Erinnerungen an Captain Torals Aquila und das Foltergefängnis lebendiger. Es stellte für ihn eine weit größere psychische Belastung dar, als er sich oder anderen eingestehen könnte.


[Weltraum (Imperium) | zwischen Corellia und Rendili | Verhandlungsort im leeren Raum | LTK Reliant | Besprechungsraum] Joya No, Jhassa, Avalosh'ari'nuruodo, Acini Ed (Darth Keebo), Shame Lynch (Arthur Lynch), Zora Oriana
 
[: Rendili-System | in Richtung Hydian Way :||: VSD II „Pandora“ | Krankenstation| Dr. Tau's Büro :||: allein :]

Es war ruhig geworden auf der Krankenstation, seit ihrem letzten Gefecht über Corellia. Die Verwundeten waren behandelt worden. Man hatte jedem geholfen. Dr. Tau und ihr Team war mehr als nur eifrig gewesen um dafür Sorge zu tragen, dass alles reibungslos verlief. Natürlich war es stressig gewesen, überaus arbeitsreich und an Schlaf war zu dieser Zeit nicht zu denken gewesen und dennoch war es genau diese Art von Arbeiten, die Ming mittlerweile Spaß machte und dies obwohl man sie gezwungen hatte dem Imperium dienen zu müssen. Dabei hatte sie einen ganz anderen Wunsch gehabte. Sei es drum, ihr Leben hatte sich nicht nach ihren Wünschen gerichtet und dennoch konnte sie nun sagen, dass sie ihren Job liebte, wenn auch ihre Liebe für die Forschungsarbeiten ein wenig auf der Strecke blieben. Ming saß an ihrem Schreibtisch und beendete gerade ihre letzten Eintragungen. Diese Ruhe war angenehm und die Pandora war auf dem Weg nach Ruan. Die Crew stand fest zu ihrem Kommandanten und der Verlauf war reibungslos. Es gab nichts über was man sich hätte ärgern können. Ming legte ihre Akte zur Seite oder besser gesagt schloss jene am Computer als ihr etwas einfiel. Der erste Offizier der Pandora hatte sich länger nicht mehr sehen lassen obwohl sie dies gewünscht hatte. Die junge Akaji gehörte scheinbar auch zu den Leuten, die nicht gerne einen Arzt aufsuchten und wenn dann nur wenn sie es für absolut nötig befanden. Eine durchaus leichtsinnige Art besonders bei einem Fall wie Akaji. Die Ärztin hatte es jedoch mehr oder weniger aufgegeben darauf zu bestehen, dass man ihren Anweisungen Folge Leistete. Jedenfalls ei ihren Patienten. Die Hierarchie auf diesem Schiff war nun einmal unmissverständlich und sie als Ärztin und Lt. hatte weder das Recht noch den Rang ein Verbot auszusprechen ohne es vorher mit dem Kommandanten abgeklärt zu haben. Dies war eines der wenigen Dinge die Ming keinesfalls gefiel und an die sie sich wohl nie gewöhnen würde. Wie viel schöner war da eine eigenen Praxis in der man sein eigener Chef war. Die Ärztin seufzte und schüttelte dann den Kopf. Militär hin oder her, der gescheite Menschenverstand wäre für einige Entscheidungen wesentlich besser als der Rang.

Natürlich mussten sie Strukturen folgen aber Ming sah es nicht ein die Befehlsgewalt eines Arztes unter die eines Militärs zu stellen nur weil dieser im Rang höher war als man selbst. Dies war nicht nur ärgerlich sondern auch absoluter Wahnsinn. Besonders dann wenn der Zustand einer Person mehr als nur bedenklich war. Man ärgerte sich schon so mit einen Patienten herum und dann nicht einmal in der Lage sein zu können diesem im Notfall seines Dienstes zu entheben war etwas was sie nicht verstehen konnte. Vielleicht wollte sie es auch nicht. Letztlich spielte nur eines eine Rolle, die Sicherheit dieses Schiffes und der erkrankten Person! Für was Studierte man Medizin, erweiterte sein Fachwissen, opferte sich für alles und jeden auf, wenn man letztlich doch das Nachsehen hatte weil man „Machtlos“ war. Sie konnte ja schlecht eine Keule über den Kopf ihres Patienten schlagen, damit dieser bewusstlos wurde und bleiben musste. Es war furchtbar die Hände gebunden zu bekommen. Ihrer Meinung nach war die Commander dieses Schiffe besser in ihrem Quartier aufgehoben gewesen als auf der Brücke. Man hatte sie jedoch überstimmt und sie damit mehr als nur dumm aussehen lassen. Natürlich war Ming wütend darüber gewesen, hatte aber nichts daran ändern können. Während die Krankenstation dann überfüllt gewesen war hatte sie darüber nicht mehr nachdenken können. Jetzt wo Ruhe eingekehrt war kam ihr dies jedoch wieder in den Sinn. Am liebsten hätte sie sowohl die junge Akaji wie auch den Captain gescholten. Doch damit hätte sie gar nichts gewonnen außer Ärger und darauf konnte sie verzichten. Schon einmal hatte sie es gewagt auszusprechen, dass sie jemanden des Dienstes entheben würde sollte er nicht ihren Anweisungen folgen. Dies hatte zu Problemen geführt und sie war zurechtgewiesen worden. Natürlich war dies nicht vom Militärischen Blick aus richtig gewesen, da sie sich ein wenig zu „Weit“ aus dem Fenster gelehnt hatte und dennoch war es kränkend. Ming wusste jedoch von anderen Kollegen, dass es ihnen nicht besser ging und jeder von ihnen beklagte sich darüber. Zwar nicht bei seinem Vorgesetzten so aber bei anderen Kollegen. Ein altes Lied, ein grundlegendes Problem welches sich wohl nie ändern würde.

Andere Kollegen hatten es jedoch einfacher als sie wenn sie gehen wollten. Da man Ming gezwungen hatte in den Militärdienst einzutreten konnte sie auch nicht einfach wieder so aussteigen. Es war nicht so, dass sie aussteigen wollte, nur manchmal kam dieser Wunsch durchaus auf. Immer dann jedenfalls, wenn sie sich über etwas ärgerte. Allem in allem konnte sie sich jedoch nicht beschweren. Es gab stets etwas zu tun und es machte ja auch Freude. Jedenfalls dann wenn man über einige Dinge hinwegsah. Ming hatte mitunter schon mal daran gedacht ob sie nicht im Militär einen Weg finden sollte, hatte sich dann jedoch dagegen entschieden. Sie war nun einmal mit Leib und Seele Ärztin. Etwas anders würde sie nie machen und konnte es sich auch nicht wirklich vorstellen.


[: Rendili-System | in Richtung Hydian Way :||: VSD II „Pandora“ | Krankenstation| Dr. Tau's Büro :||: allein :]
 
[Weltraum (Imperium) | Hyperraum nach Kinyen | Öltankschiff] R5-A6

Die Reise nach Kinyen verlief ohne Zwischenfälle. Das Tankschiff war riesig, hatte eine kleine Crew und eine Menge dunkle Winkel, in denen R5-A6 sich verstecken konnte. Somit musste er nicht, wie auf dem Hinweg nach Thyferra, einen Platz in der Droidenmannschaft des Schiffes einnehmen und arbeiten. Er konnte sich einfach verkriechen und seine Akkus schonen, die er am Energienetz des Tankers frisch vollgeladen hatte. Das Schiff war groß wie ein Kreuzer, aber langsam wie viele zivile Frachtertypen; obwohl nur wenige Zwischenstops gemacht wurden, dauerte es eine Weile, bis das Ziel erreicht war.

Asix ging am Raumhafen von Hekaras von Bord. Seinen Jäger hatte er vor mittlerweile vier Wochen, sechs Stunden und zwei Minuten hier abgestellt, um sich mit anderen Verkehrsmitteln auf die Suche nach seiner Zielperson zu machen, jener entlaufenen Twi'lek-Sklavin des Hutten Tossa, deren Spur er bei Abregado verloren hatte. Mittlerweile belief sich die Liegegebühr auf eine hübsche Summe: Ohne den erfolgreichen Auftragsmord auf Thyferra und die zuverlässige Bezahlung hätte er wohl Schwierigkeiten gehabt, sein Schiff wieder auszulösen. Doch derzeit hatte er ausreichende Mittel, um nicht nur die Gebühren zu bezahlen, sondern die Dead Toad außerdem betanken und von einem Raumschifftechniker durchchecken zu lassen, der ein paar Verschleißteile des alten Jägers auswechselte. Den Auftrag dazu gab der Astromechdroide per Textnachricht über eine Kommunikationsanlage: Er wollte die Gran nicht darauf aufmerksam machen, dass der N-1 keinen Piloten hatte. Da er für die Dienste in Vorkasse ging, stellte niemand unnötige Fragen. Sich selbst gönnte die R5-Einheit ein dringend nötiges Ölbad. Eine anschließende Selbstdiagnose ergab, dass alle Systeme innerhalb der Toleranzen funktionierten. Abgesehen natürlich von dem kaputten Kreativitätsdämpfer, der seine Persönlichkeitsentwicklung ermöglichte. Ein positiver Gesamtzustand, der bei ihm ein tiefes Gefühl der Zufriedenheit auslöste.

Schon während des Fluges hatte A6 seine Möglichkeiten abgewogen und entschieden, dass es an der Zeit war, das Imperium zu verlassen. Hier hatte er wenig bis garkeine Kontakte und kaum Möglichkeiten, an neue Aufträge heranzukommen. Zudem wollte er nach der Sache auf Thyferra vorerst nicht mit dem Arm des imperialen Gesetzes in Berührung kommen, und dessen Zugriff konnte er sich am besten entziehen, indem er sich aus seiner Reichweite bewegte. Der Kern und die Expansion Region mochten das Zentrum der galaktischen Wirtschaft sein, doch die Branche, in der Asix arbeitete, war anderswo ebenso aktiv. Draußen im Outer Rim, wo es in weiten Regionen keine mächtige, alles kontrollierende Obrigkeit gab, war das Dasein der Söldner, Kopfgeldjäger und Kriminellen wesentlich einfacher.

Sobald die Reparaturen an der Dead Toad abgeschlossen waren, rollte Asix in die Landegrube und nahm eine bestimmte Position unter dem Rumpf des Jägers ein. Über seine integrierte Funkanlage sendete er ein Signal an das Schiff, woraufhin eine Klaue nach unten fuhr und ihn packte, um ihn nach oben zu ziehen. Er verschwand vollständig im Innern der stromlinienförmigen Maschine und eine Sekunde später ragte sein kegelstumpfförmiger Kopf hinter dem Cockpit hervor. Flieger und Droide verbanden sich zu einer Einheit, in der Asix jedoch den dominanten Teil bildete, während das Schiff seinen Kommandos gehorchte. Sternenjäger waren mit einem lebenden Piloten deutlich effizienter als wenn sie nur von einem Astromech gesteuert wurden, vor allem im Gefecht, wo aus dem Bauch heraus schnelle Entscheidungen getroffen werden mussten. Aber das bedeutete nicht, dass ein R5 nicht in der Lage war, die Maschine zu fliegen. Er sandte einen kurzen Text zum Tower, um im Namen des nicht vorhandenen Piloten eine Starterlaubnis zu erwirken, die er auch rasch erhielt. Rasch ging er die Checkliste durch, und sobald der beigefarbene N-1 startklar war, hob er sich aus der Landegrube und schoss in den Himmel über der Heimatwelt der Grans.

Asix schickte noch eine weitere Textnachricht ab: Verschlüsselt und über einen der Kanäle der Black Sun, die auch ihm als Pateesa bereits zur Verfügung standen. Das Ziel der Botschaft war The Wheel. Auf der Raumstation gab es Vermittler, die Mitarbeitern des Syndikats mehr oder weniger lukrative Aufträge verschaffen konnten. Der Droide kündigte seine baldige Ankunft an und hoffte darauf, dass man dort Arbeit für ihn hatte.

Nur wenig später verschwand die Dead Toad im Hyperraum.


[Weltraum (Imperium) | Kinyen-System | Hyperraum nach The Wheel | N-1 Dead Toad] R5-A6
 
[: Ruan-System | Rand :||: Versorgungskonvoi | VSD II „Pandora“ | Deck Drei | Brücke :||: Captain Toji Murata mit der Brückenbesatzung sowie drei Kadetten :]

Im Ringen der mächtigen Planeten der Galaxie war die kleine Welt Ruan, die nahe dem Gebiet, das allgemein als „Deep Core“ bekannt war, zwar nicht vertreten. Dennoch spielte sie mit ihrer riesigen Landwirtschaft unter anderem eine bedeutende Rolle für die Versorgung Coruscants. Da der urbane Planet nämlich von allerhand Importen abhängig war, fungierte das winzige Ruan-System meist als Unterstützer und profitierte dabei ein bisschen vom immensen Reichtum der Welt, die in den Zeiten der Alten Republik der galaktische Mittelpunkt war. Zudem hatte der gigantische Stadtplanet so ein Interesse an der Sicherheit der ziemlich unbedeutenden Agrarwelt. So sendete man zum Beispiel bei Problemen mit Piraten, Söldnern oder anderen Kriminellen schnell eine recht schlagkräftige Einheit der eigenen System- oder Sektorflotte. Ruan konnte mit seinem Status im planetenreichen Gefüge der „Core Worlds“ – beziehungsweise des Ersten Supersektors – bestens leben.

Koordiniert kehrte der Konvoi, der sich vor ein paar Tagen bei Rendili um den rauchgrauen Victory-II-Sternzerstörer „Pandora“ gebildet hatte, in den Realraum zurück. Durch die Kämpfe am Corellian Run war man leider gezwungen gewesen von einer recht direkten Route auf einen längeren Umweg auszuweichen. Insgesamt hatte dieser Umstand den vier imperialen Kriegsschiffen sowie den vielen Frachtern zwei komplette Standardtage gekostet. Jedoch schien diese Belastung von den jeweiligen Besatzungen just in diesem Augenblick abzufallen. Schließlich hatten sie nun endlich das Ziel ihrer Reise erreichen. Mit beinah schleichender Geschwindigkeit bewegte sich der Konvoi vom Rand des Systems in Richtung der bewohnten Welt. Dort, so die Einschätzung der Kommandanten, hielt sich das Empfangskomitee der Neunten Gefechtsflotte auf.


„Sensorik, machen Sie einen Tiefenscan“, befahl Toji Murata mit seelenruhiger Stimme und lehnte sich dabei in seinem Kommandosessel ein ganz kleines Bisschen nach vor. „Kommunikation, halten Sie sich mit der Tagesparole und den entsprechenden Codes bereit.“

Zwar mochte das Ruan-System tief im imperialen Gebiet liegen, aber dennoch wollte der imperiale Captain auch dieses Mal auf Nummer sicher gehen. Gerade in der jüngeren Kriegsgeschichte sprach man hier und da davon, dass einzelne Verbände der Rebellen schon einmal so weit im gegnerischen Hinterland operiert hätten. Man musste also auf der Hut sein. Tojis Gesichtsausdruck war ernst. Mit aufmerksamen Blick beobachtete er die Aktivitäten der Brückenmannschaft. Nachdenklich fuhr sich der athletische Commenorer über das leicht stoppelige Kinn. Äußerst sporadisch hatte er sich in den letzten Tagen bloß rasiert. Dafür schien ihn der betriebsame, routinierte Alltag langsam, aber sicher gut zu tun. Corellia und Rendili verblassten allmählich. Er kam sich wieder wie an dem Tag vor als man ihm das Kommando über die „Pandora“ übertragen hatte.

Die näselnde Stimme des Kommunikationsoffizier erhob auf einmal die Stimme über das gewohnte Gemurmel der Brücke:
„Captain, die 'Achilles' meldet gerade eine kurze Kontaktaufnahme mit dem Imperial-II-Sternzerstörer 'Crusader'. Laut den paar Daten, die uns vorliegen, handelt es sich dabei um Rear Admiral Hartes Kommandoschiff.“

„Mr Monchar, geben Sie an den gesamten Konvoi die Parole für die Salutschüsse aus“, wies Toji an und erhob sich in einer geschmeidigen Bewegung. „Wir gehen dabei über Steuerbord. Mr du Telac, bereiten Sie die Backbordbewaffnung vor.“

Träge, äußerst träge reagierte die Schar unterschiedlichster Schiffstypen. Flink und wenig waren die „Achilles“, die „Lancea“ und die „Venatrix“, während vor allem die reparierte „Pandora“ für dieses einfache Wendemanöver mehr Zeit in Anspruch nehmen musste. Doch gerade als man die kolossale „Crusader“, die sich mit ihrer hellgrauen, beinah weißen Hülle von der Schwärze des endlosen Alls abhob, am Rand des Panoramafenster der alten Dame sehen konnte, hatte sich der Konvoi soweit in Stellung gebracht, um gen Backbord dreizehn giftgrüne Schüsse abzufeuern. Bei dem alten Victory-II-Sternzerstörer feuerten die Turbolaser dabei nicht synchron, sondern in einer Welle vom Bug zum Heck. Eine ernste Miene hatte der commenorische Kommandant währenddessen aufgesetzt. Nur zu einem zusätzlichen Salut hatte er sich nicht hinreißen lassen. Für Toji hätte der militärische Gruß in diesem Fall einfach als überflüssiges Detail gewirkt – insbesondere da ihn Rear Admiral Harte so eh nicht gesehen hätte. Schließlich bestand noch keine Holo-Verbindung zwischen den beiden riesigen Kriegsschiffen.

Erneut erklang der Neimoidianer:
„Captain, eine Nachricht von der 'Crusader'. Die Kadetten sollen unverzüglich auf den Eskortträger 'Small Giant' versetzt werden und wir sollen uns derweil auf die Ankunft von Commodore Leandar vorbereiten.“

[: Ruan-System | Rand :||: Versorgungskonvoi | VSD II „Pandora“ | Deck Drei | Brücke :||: Captain Toji Murata mit der Brückenbesatzung sowie drei Kadetten :]
 
[ Weltraum (Imperium) - zwischen Corellia und Rendili - Verhandlungsort im leeren Raum - LTK Reliant - Besprechungsraum] Sharin, Joya No, Jhassa, Acini Ed (Darth Keebo), Shame Lynch (Arthur Lynch), Zora Oriana (NPC)

Schließlich, nachdem die Details über die Verhandlungsteilnehmer beendet worden waren, lenkte der kaminoanische Commander das Gespräch wieder auf den Ort, an dem die weitergehenden Friedensverhandlungen stattfinden würden. Das große Problem dabei war, dass dem Chiss keine Befehle oder Weisungen vom Oberkommando zur Verfügung standen, die ihn darüber aufgeklärt hätten, welcher der vier aufgezählten Planeten als tatsächlicher Verhandlungsort in Frage kam. Musste er hier auf seine Inutition vertrauen? Ein kurzer Blick auf den Sith gab ihm die Vermutung, dass auch dieser nicht genau wusste, welcher Ort zu präferieren war. Und dabei hatte sich schon ein großes Problem herauskristallisiert. Der imperiale Captain hatte sich im Zweifel immer auf den angeblichen zivilen Abgesandten verlassen, da dieser in der Befehlskette deutlich höher als er selbst angesiedelt war und zudem durch die Unterredung mit dem Imperator höchstpersönlich am ehesten wusste, was dessen Wünschen am ehesten entsprach. Doch nun zögerte Darth Keebo, zumindest antwortete er nicht auf die fragenden Blicke der Gegenseite. So musste der blauhäutige Humanoid reden.

„Nun, wenn es um den Verhandlungsort geht, kann die imperiale Seite durchaus verstehen, dass Sie sich nicht auf eine imperiale Welt begeben möchten. Dies akzeptieren wir und sind gewillt, über andere Möglichkeiten gerne und offen zu diskutieren.“

Nach diesen einleitenden Worten musste nun Sharin möglichst den besten Ort für die imperiale Seite benennen und möglichst auch bei der Gegenseite durchsetzen. Keine leichte Aufgabe, besonders, wenn diese immer noch so aufmerksam und vorsichtig war. Doch für den rotäugigen Fastmenschen war es deutlich einfacher, über einen möglichen Verhandlungsort zu beratschlagen, als verschleiern zu müssen, dass sein Sitznachbar machtbegabt war. Nun fühlte er sich wieder sicherer, die Unsicherheit, die er gerade noch verspürt hatte, wich. Commander No hatte daran keinen geringen Anteil, denn schließlich ging dieser nicht weiter auf machtbegabte Personen bei den Verhandlungen ein. Vermutlich hatten die Republikaner nichts gemerkt und Sharin hatte sich nur eingebildet, dass diese von der wahren Identität des Siths etwas mitbekommen hatten. Er lehnte sich etwas weiter nach vorne und begann mit seiner Argumentation.

„Die von Ihnen aufgezählten Systeme sind sicher allesamt geeignet, um als Verhandlungsort zu dienen. Allerdings gibt es bei den einzelnen Orten Dinge, die gegen diese sprechen.“

Er rief sich wieder die Schlacht von Corellia ins Gedächtnis. Eines der Zünglein an der Waage, die veranlasst hatten, dass das Imperium diese wichtige Kernwelt aufgegeben hatte, waren hapanische Schlachtschiffe gewesen. Dies hatte das Gleichgewicht der Kräfte deutlich verschoben. Und dabei hatten diese heuchlerischen Hapaner Verrat begannen!

„Das Hapes-Cluster muss leider als Möglichkeit entfallen. Bis vor wenigen Monaten hätten wir eine solche Option sicher ins Auge gefasst, doch kann nach kurz zurückliegenden Ereignissen leider nicht mehr die Rede davon sein, dass die Königinmutter neutral bei der ... Auseinandersetzung über Corellia geblieben wäre. Ein solch parteiischer Ort ist leider nicht wirklich akzeptabel.“

Einen kurzen Augenblick schwieg Sharin. Hapes war für ihn ein ehrloser Ort geworden. Wie konnte man nur so dreist sein, einem Freund, mit dem man lange Jahre Handelsbeziehungen geführt hatte und der vor einer Zerschlagung der Herrschaftsgebiete abgesehen hatte, bei der erstbesten Gelegenheit in den Rücken zu fallen? An einen solch entehrten Ort wollte der Chiss keine galaxisweit bedeutende Verhandlung sehen. Genauso verhielt es sich mit Ithor. Zwar war die Welt recht friedliebend und daher aus propagandistischen Gründen gut geeignet, doch gehörte Ithor schon seit Jahren zur Neuen Republik und war in diesem Staatenbund ein wichtiges Mitglied.

„Des Weiteren müssen wir Ithor leider auch ausschließen. Diese Welt kommt durchaus eher in Betracht als Hapes, doch ist sie ebenfalls nicht neutral und hat sich gegenüber dem Imperator nicht immer freundlich verhalten. Eine neutrale Welt wäre für unsere Seite deswegen am wünschenswertesten.“

Er beobachtete bei seinen Worten die Gegenseite. Sicher, die würde nicht so erfreut sein, dass man nicht im vertrauten Umfeld die Verhandlungen abhalten konnte. Doch musste er ihnen an dieser Stelle bedauerlicherweise etwas widersprechen. Das würde den Flottenoffizieren und dem Senatsabgesandten sicher nicht schmecken. Und die Aussage, die nun folgen würde, wahrscheinlich auch nicht.

„Wir präferieren von all Ihren Vorschlägen am ehesten Umbara. Bei diesem System handelt es sich um eine neutrale Macht, die stark genug ist, Verletzungen der Verhandlungsordnung zum Teil maßzuregeln. Zudem befindet es sich in Reichweite imperialen Gebiets, jedoch ist das Hapes-Cluster auch nicht zu weit entfernt.“

Mit Onderon konnte Sharin nicht viel anfangen. Das einzige, was er von diesem Planeten gehört hatte, war, dass er von irgendeinem König regiert wurde, der dem Imperium aber nicht zu nah stand. Vom Umbara-System war ihm auch wenig bekannt, doch war ihm von einem anderen Offizier irgendwann einmal mitgeteilt worden, dass sich die Umbaraner schon immer proimperial verhalten hatten und sogar ein ähnlicher Anschluss wie beim Chiss-Empire geplant gewesen war, bevor die dortigen Politiker einen Kurswechsel vorgenommen hatten. Schon allein diese Parallelen zu seiner Heimat reichten aus, um den schwarzhaarigen Captain davon zu überzeugen, dass dieser Planet am meisten geeignet war, die beiden Delegation zu beherbergen. Jetzt hieß es nur noch, auf die hoffentlich positive Antwort der Republik zu setzen.

„Was sagen Sie zu unserem Vorschlag?“

[ Weltraum (Imperium) - zwischen Corellia und Rendili - Verhandlungsort im leeren Raum - LTK Reliant - Besprechungsraum] Sharin, Joya No, Jhassa, Acini Ed (Darth Keebo), Shame Lynch (Arthur Lynch), Zora Oriana (NPC)
 
[: Ruan-System | Rand :||: Versorgungskonvoi | VSD II „Pandora“ | Hangar :||: Captain Toji Murata mit einem Empfangskomitee :]

Keinerlei Probleme traten bei der Landung auf. Zuletzt richtete sich das TIE/sh Shuttle – unter dem mechanischen Ächzen mancher Einzelteile – noch ein bisschen auf, aber dann kehrte augenblicklich Ruhe in den Hangar ein. Einzig ein letzter Befehl zerschnitt noch einmal diese Stille und veranlasste das klägliche Empfangskomitee der „Pandora“, das nur aus zehn Navy Troopern bestand, umgehend Haltung anzunehmen. Kurzzeitig hörte man das übliche Scharren der Stiefel sowie das leise Klirren der mitgebrachten Karabiner. Da man den erschienen Gast, Commodore Vilmer Leander, mit einem Spalier auf dem imperialen Kriegsschiff begrüßen wollte, hatte der anwesende Kommandant, Captain Toji Murata, jeweils fünf Trooper zu seiner Linken und zu seiner Rechten aufstellen lassen. Obzwar er äußerlich die Ruhe bewahrte, baute sich im Inneren des commenorischen Imperialen immer mehr die Spannung auf. Warum schickte man ihm einen ranghöheren Offizier aufs Schiff? – Diese Frage beschäftigte ihn schon die ganze Zeit.

Plötzlich öffnete sich die massive Luke zum separaten Passagierraum. Zischend glitt sie nach oben und machte somit automatisch den Weg für einen menschlichen Offizier frei, der währenddessen ein paar unverständliche Flüche ausstieß. Auf Anhieb fielen Toji bei dem Fremden sowohl das Cape als auch der Spazierstock auf, die nicht direkt zu allgemeingültigen Dienstuniform gehörten. Nachdem der gertenschlanke Mann schweigend zwei, drei Schritte über den stählernen Hangarboden getan – und damit die geöffnete Luke hinter sich gelassen – hatte, richtete er sich zu seiner vollen Größe auf und sah sich sofort prüfend um. So konnte der Captain ein Blick auf dessen Gesicht werfen. Braunes Haar mit einzelnen grauen Stellen, ein gepflegter Spitzbart, dünne Lippen und dunkelgrüne Augen besaß der Fremde. Zudem schien er etwa Mitte vierzig zu sein. Flüchtig huschte dem Passagier ein Lächeln über das Gesicht als er auf einmal den wartenden Commenorer erblickte. Zielstrebig ging er auf Toji zu, der instinktiv salutierte.

Noch immer lächelnd streckte der andere Offizier freundschaftlich die Hand aus:
„Captain Murata, darf ich mich vorstellen: Commodore Vilmer Leandar; Kommandant der Achten Kampfgruppe.“ Er musterte sichtlich den Befehlshaber der „Pandora“. „Ich hoffe, bei Coruscant hat man Sie über Ihre neuen Befehle rechtzeitig in Kenntnis gesetzt.“

Neue Befehle? Etwas verdutzt betrachtete er den Commodore. Seit man seine alte Dame mit einem Konvoi im Schlepptau von Rendili losgeschickt hatte, hatte er nichts mehr gehört – abgesehen von aktuellen Tagesparolen und vereinzelten Gerüchten zum Kriegsverlauf. Dementsprechend konnte er sich noch immer nicht vorstellen, weshalb der Fremde mit dem Spitzbart auf sein Schiff gekommen war. Offensichtlich erkannte Leandar die Lage, drehte sich kurz um und gab einer weiteren Person, die gerade aus dem Shuttle stieg, ein Zeichen. So machte Toji gleich noch mit Senior Midshipman Barin Corso Bekanntschaft, der als Adjutant des Commodore tätig war. Beim Anblick des kräftigen Mannes musste Toji unweigerlich an Captain Tro'om, einen Sturmtruppenoffizier an Bord, denken, da beide eine äußerst blasse Haut hatten. Jedoch wirkte Corso nicht wie eine wandelnde Leiche. Er schien lebendiger zu sein. Kurz erklärte Leandar seinem Untergebenen den Sachverhalt, woraufhin der Kommandant der „Pandora“ eine Sekunde später ein Datapad in die Hand gedrückt bekam.

Bevor Toji überhaupt eine Zeile gelesen hatte, setzte sich der Commodore plötzlich in Richtung der Turbolifts in Bewegung.
„Captain, Sie werden noch genügend Zeit zum Lesen haben, aber da Harte mir einen ziemlich straffen Zeitplan vorgesetzt hat, hole ich nun in groben Zügen das nach, was Sie der Theorie nach schon wissen sollten...“ Kurz pausierte er. „Vor etwa einer Standardwoche hat die Neunte Gefechtsflotte bei Bastion um rasche Aufstockung Ihrer kämpfenden Kapazitäten gebeten – Piratenscharmützel, Sie kennen das. Nun. Das Fokussieren auf den Corellian Run hat einen Großteil unserer Kräfte gebündelt, erst Ihr Konvoi sowie die Unterstützung meines ehemaligen Gönners den High Lord des 'Hauses Reena' konnten die nötige Abhilfe für die Dritte Flottille schaffen.“ Flüchtig klopfte er dem Commenorer auf die Schulter. „Willkommen bei der Neunten Flotte, Captain.“

So richtig glauben konnte es Toji nicht. Irgendwie hatte er gerade binnen weniger Minuten zu viele Informationen erhalten. Neunte Gefechtsflotte? Haus Reena? Dritte Flottille? Weiterhin grübelte er inwiefern der Besuch mit dieser Versetzung zusammenhing. Beinah automatisiert in seinem ganzen Handeln betrat der Captain gemeinsam mit Commodore Leandar und Senior Midshipman Corso die gerufene Turboliftkabine. Im Augenblick achtete der Kommandant der „Pandora“ nicht darauf, dass der ranghöhere Offizier schon ein persönliches Detail preisgegeben hatte: Leandar stammte aus dem Tapani-Sektor; genauer der Reena Provinz. Der Commenorer war noch so überrascht, dass er solche Dinge einfach überhörte. Während die Kabine langsam nach oben – in Richtung Brücke – raste, las der Captain mehr oder weniger genau seine neuen Befehle und fuhr sich dabei nachdenklich über das Kinn. Jede einzelne Bartstoppel, die er aufgrund seiner „Faulheit“ besaß, piekste dabei.

Gerade als sich der Imperiale im nächsten Gedankengang verlieren wollte, riss in Leandars Stimme heraus:
„Bestimmt haben Sie es schon gelesen, aber ich möchte es noch einmal in Erinnerung rufen: In zwölf Stunden steht auf Empress-Teta eine Besprechung der Dritten Flottille an, wo nicht nur die Kampfgruppen-, sondern auch die Schiffskommandanten anwesend sein sollen. Ich weiß zwar, dass der Krieg nicht auf irgendwelche Äußerlichkeit oder gar ein Protokoll achtet, aber Admiral Tarkin, der Befehlshaber der Neunten, sowie Rear Admiral Harte tun es. Rasieren Sie sich also bitte...“ Mit dem gewohnten Zischlaut öffnete sich auf einmal die Tür und man trat auf den Gang. „Ach, und Captain... im Vorfeld möchte ich bei einem kleinen Dinner die Schiffskommandanten meiner Kampfgruppe – und natürlich auch Sie – besser kennenlernen. Schicken Sie mir also Ihren Steward kurz vorbei und halten Sie sich für eine Nachricht von Mr Corso bereit. Er wird Ihnen sagen welche Schiffe Sie kontaktieren sollen...“

[: Ruan-System | Rand :||: Versorgungskonvoi | VSD II „Pandora“ | Deck Drei | Turbolifts :||: Captain Toji Murata mit Commodore Vilmer Leandar und Senior Midshipman Barin Corso :]
 
Zuletzt bearbeitet:
[Weltraum (Imperium) | zwischen Corellia und Rendili | Verhandlungsort im leeren Raum | LTK Reliant | Besprechungsraum] Joya No, Jhassa, Avalosh'ari'nuruodo, Acini Ed (Darth Keebo), Shame Lynch (Arthur Lynch), Zora Oriana

Also Umbara sollte es werden. Wenn es allein nach Joya No gegangen wäre, dann wäre die Wahl auf eine republikanische Welt gefallen, aber es war natürlich nachvollziehbar, dass das Imperium auf neutralem Boden verhandeln sollte. Wahrscheinlich begünstigte es sogar eine friedliche und stabile Einigung, wenn nicht eine Seite das Gefühl hatte, der anderen ausgeliefert zu sein. Wenn alles so lief wie geplant, beide Delegationen eine gewisse Kompromissbereitschaft mitbrachten und keine Seite sich zu Hinterhältigkeiten hinreißen ließ, stand dem Imperium und der Neuen Republik vielleicht ein ›Vertrag von Umbara‹ bevor, der das Leben in der Galaxis tiefgreifend veränderte.

»Umbara ist akzeptabel«, sagte er mit ruhigem Nicken. »Unsere Regierung hat diese Welt bereits als eine Möglichkeit genannt, deshalb haben wir sie ins Spiel gebracht. Von unserer Seite wird dem also nichts im Wege stehen. Hoffentlich sind auch die Umbaraner bereit mitzuwirken, andernfalls werden sich unsere Politiker nochmals austauschen und eine Alternative suchen müssen.«

Das war es also. Zeitpunkt, Ort, Größe der Delegationen und einige Eckpunkte der Sicherheitsbestimmungen waren beschlossen. Nun blieb nur noch eins zu tun: Die Ergebnisse zu Papier zu bringen. Mit den Daten von Admiral Stazi war bereits ein Entwurf für eine Vereinbarung über den Waffenstillstand übersendet worden, den Jhassa auf zwei Datapads, eines für jede Seite, bei sich trug. Sie mussten nur noch die Details eintragen, dann war alles zur Unterschrift bereit. Die republikanischen Commander setzten ihre Unterschriften unter das Dokument; Arthur ›Shame‹ Lynch musste verzichten, da er unter falschem Namen auftrat und in Wirklichkeit natürlich nicht befugt war, im Namen des Außenministeriums zu unterzeichnen. Sie begründeten dies damit, dass er lediglich eine Beobachterrolle innehatte - was zu seinem konsequenten, etwas unangenehmen Schweigen während der Gespräche passte - und Jhassa und No die tatsächlichen Bevollmächtigten waren. Die Pads wurden nun Acini Ed, Captain Avalosh'ari'nuruodo und Zora Oriana zur Unterschrift gereicht.

Mit ihrem Zeichen veränderte sich das Universum schlagartig. Ein sofortiger Waffenstillstand trat in Kraft. Theoretisch endeten in diesem Augenblick die Feindseligkeiten zwischen beiden Parteien bis zum Ende der - hoffentlich fruchtbaren - Hauptverhandlungen, um dann direkt in einen dauerhaften Friedensvertrag überzugehen. Und auch den Rückzug bis Coruscant sollte das Imperium laut Vereinbarung unverzüglich beginnen, um ihn mit Beginn des offiziellen großen Treffens abgeschlossen zu haben. Vermutlich waren sich die drei Menschen und drei Aliens, die eine Frau und fünf Männer, die gemeinsam an diesem Tisch an Bord der Reliant saßen, alle über die Bedeutung des Moments bewusst.

Ein Servierdroide reichte ihnen auf Commander Jhassas Zeichen hin schlanke Gläser mit einer perlenden Flüssigkeit, der Selkath brachte einen Toast auf eine neue, glanzvolle Zukunft aus. Mit hellem, reinem Ton stießen die Gläser zusammen.

Doch auch wenn nun Waffenstillstand herrschte, echter Frieden und Verständigung waren noch nicht in Sicht. Die Stimmung zwischen den Delegationen wollte nicht auftauen. Niemand schien Interesse daran zu haben, ein Gespräch zu führen und sich näher kennenzulernen. Auch No nicht. Als die Imperialen sich zum Aufbruch wandten, sagte er:


»Auch ich werde jetzt auf die Ax zurückkehren. Wir werden Sie gerne zum Hangar begleiten.«

Zumindest hierin war zu erkennen, dass sich seit der Ankunft der imperialen Delegation tatsächlich etwas geändert hatte: Während sie auf dem Hinweg nur von bewaffneten Wächtern eskortiert worden waren, gingen sie nun an der Seite der beiden Commander. Dennoch sollten sich ihre Wege im Hangar trennen. Der Kaminoaner fragte sich, ob sie wohl wieder einmal mit diesen Leuten zusammentreffen würden und welchen Umständen das dann der Fall sein mochte.

[Weltraum (Imperium) | zwischen Corellia und Rendili | Verhandlungsort im leeren Raum | LTK Reliant | Besprechungsraum] Joya No, Jhassa, Avalosh'ari'nuruodo, Acini Ed (Darth Keebo), Shame Lynch (Arthur Lynch), Zora Oriana
 
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