Manius Selgorias
Imperiale Flotte
Ende der Evakuierung
Der Gladius war es gelungen die Atmosphäre Corellias mit der kostbaren Fracht zu verlassen: der militärische Oberbefehlshaber der Bodentruppen Corellias, General deVries, der Systemgouverneur Moff Wessiri nebst Frau und Vertraute, geheime Informationen über imperiale Sympathisanten sowie potentielle republikanische Kollaborateure, die eine Mitschuld an der schmachvollen Eroberung Coronets trugen. Zudem war vor nur wenigen Augenblicken eine höchst seltsame Kreatur in der Kabine der Konsularagentin Jahanna Tebelon aufgegriffen und erschossen worden. Eine kaum unterarmgroße, menschenähnliche Gestalt [Yaroo]. Alles deutete auf einen Spion hin, der sich unter den zahlreichen evakuierten Imperialen aus Coronet versteckt haben musste. Nun war der kleine Leib eingefroren.
CDR Manius Selgorias blickte durch das Brückenfenster der Gladius in die Eingeweide einer geräumigen Enterbucht. Es war die Zitze der ISD Agitator, an der die Gladius sich nun gehängt hatte. Der erste Offizier der Gladius, LCDR Vintar Ionesk, hatte sich ohne größere Zwischenfälle mit der ISD Agitator treffen können und man war im Bauch des grauen Riesen nach Crollia gesprungen. Soweit so gut. Damit war Phase 0 greifbar. Die Evakuierungsmaßnahme war formal abgeschlossen. Trotz des vermeintlichen Erfolges kam Manius nicht umhin zu resümieren, dass die Dinge sich immer weiter überschlagen hatten, je näher man dem Ziel gekommen war. Der seltsame Spion in der Kabine der Konsularagentin war dann nur noch ein letzter Ansporn zu einem wilden Sprint über die Ziellinie gewesen. Bisher wusste noch niemand außer den Beteiligten von diesem Vorfall. Und was bedeutete der tote, seltsam gefärbte Leib des Spions eigentlich? Was hatte er beabsichtigt, erreicht oder vereitelt? War er allein gewesen? Wie hatte er es geschafft so effizient und unbemerkt in den Eingeweiden der Gladius zu nisten? Wer hatte das zu verantworten? Wer hatte ihn geschickt?
Es ärgerte Manius Selgorias, dass er keine Zeit hatte diese Sache förmlich korrekt zu regeln. Er würde den Vorfall runter spielen müssen, um das zu rechtfertigen. Mit Jahanna Tebelons Hilfe war das vielleicht möglich. Sie verstand sich auf derlei Dinge gut. Und seitdem sich die beiden Körper von Kommandant und Agentin auf so verführerische wie ungeschickte Art näher gekommen waren, waren beide Komplizen in einer gemeinsamen Sache geworden. So erschien es dem Anaxsi zumindest. Doch was genau diese „gemeinsame Sache“ war, darüber verzweifelte er mittlerweile ein wenig.
Die Dankesworte des verdienstvollen Line Captain Grosceu hallten Manius noch nach. Ebenso die Abschiedsworte von General deVries, Moff Wessiri nebst Anhang. An der Luftschleuse war es gedrängt und wenig würdevoll gewesen, aber darauf kam es nicht an. Der Line Captain war da gewesen, wie verabredet. Die Evakuierung wäre ohne die Eskorte zum Scheitern verurteilt gewesen. Manius schuldete sein Leben diesem Mann nun ebenso wie Moff Wessiri seines vielleicht Manius verdankte. Es war ein befriedigendes Gefühl. Es war die Flamme der Loyalität und des Soldatentums, die sich an solchen Dingen nährte. Aber andererseits war es auch zur Belanglosigkeit verurteilt. Wer rechnete noch Schuld und Tapferkeit auf, nach all dem? Die Evakuierung war eine glückliche Meisterleistung gewesen. Aber Manius war sich sicher, dass allein die Umstände und der Rahmen – die verlorene 6. Schlacht über Corellia – all die Leistungen zu einer Randnotiz korrigieren würden. Allein schon aus Erwägungen imperialer Propaganda heraus.
Und da war es wieder. Der Gedankenkreis hatte sich wieder geschlossen und war bei Vice Admiral Elysa Nerethin gelandet. So inspirierend diese Frau bei ihrer Visite gewesen war, so rätselhaft blieben ihre hintergründigen Motive für Manius. Würde Corellia eine Wende einleiten? Was bedeutete der Verlust der Werftwelt eigentlich für das Gesamtbild imperialer Vorherrschaft?
Die Gründe dafür, solchen Gedanken nicht weiter nachzuhängen, waren mit dem Ende der Evakuierung weniger geworden. Doch noch war nicht alles vorbei. Die Evakuierungsgruppe Zerek war noch immer unter Manius' Befehl und der Line Captain Grosceu hatte einen neuen Vektor in den Raum gelegt, dem es zu folgen galt.
Manius Selgorias umfasste das Mikrofon, das ihm sein Kommunikationsoffizier reichte. Kurz räusperte sich Manius und richtete seinen Offizierssäbel auf der Hüfte zurecht. Dann wendete er sich an seine Frauen und Männer der Evacuation Task Force:
Manius nahm den Finger vom Sendeknopf und konnte sich des erhebenden Gefühls trotz allem nicht verwehren. Er schmunzelte unter seinem markanten Oberlippenbart und verriet seiner Brückenmannschaft, dass er trotz förmlichem, dunklem Ton trotzdem ihre Freude teilte. Manius gab zwei, drei Sekunden Zeit für kurze Jubelrufe der Piloten, Flottensoldaten und Bodentruppen, die sich unter seinem und MAJ McArthurs Kommando noch befanden. Dann setzte er weiter an:
Alsdann trat er von der Brücke ab und zog sich ohne viel Aufleben in seine persönliche Kapitänskabine zurück. Dort, in stiller Dunkelheit, blieb er allein mit sich und seinen Gedanken. Es gab viel zu ordnen, aber letztlich war es nur eine Episode gewesen. Die Aufgabe eines Anführers war es, nach vorne, und auf das ganze Bild zu blicken.
Der kleine Schwarm aus Gladius, Angriffstransportern und Geleitfliegern löste sich von der Agitator langsam und gemächlich. Bald schon, war der graue Riese im Hyperraum wieder entrückt. Die Gladius steuerte nebst Geleit dem befohlenen Treffpunkt entgegen.
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Der Gladius war es gelungen die Atmosphäre Corellias mit der kostbaren Fracht zu verlassen: der militärische Oberbefehlshaber der Bodentruppen Corellias, General deVries, der Systemgouverneur Moff Wessiri nebst Frau und Vertraute, geheime Informationen über imperiale Sympathisanten sowie potentielle republikanische Kollaborateure, die eine Mitschuld an der schmachvollen Eroberung Coronets trugen. Zudem war vor nur wenigen Augenblicken eine höchst seltsame Kreatur in der Kabine der Konsularagentin Jahanna Tebelon aufgegriffen und erschossen worden. Eine kaum unterarmgroße, menschenähnliche Gestalt [Yaroo]. Alles deutete auf einen Spion hin, der sich unter den zahlreichen evakuierten Imperialen aus Coronet versteckt haben musste. Nun war der kleine Leib eingefroren.
CDR Manius Selgorias blickte durch das Brückenfenster der Gladius in die Eingeweide einer geräumigen Enterbucht. Es war die Zitze der ISD Agitator, an der die Gladius sich nun gehängt hatte. Der erste Offizier der Gladius, LCDR Vintar Ionesk, hatte sich ohne größere Zwischenfälle mit der ISD Agitator treffen können und man war im Bauch des grauen Riesen nach Crollia gesprungen. Soweit so gut. Damit war Phase 0 greifbar. Die Evakuierungsmaßnahme war formal abgeschlossen. Trotz des vermeintlichen Erfolges kam Manius nicht umhin zu resümieren, dass die Dinge sich immer weiter überschlagen hatten, je näher man dem Ziel gekommen war. Der seltsame Spion in der Kabine der Konsularagentin war dann nur noch ein letzter Ansporn zu einem wilden Sprint über die Ziellinie gewesen. Bisher wusste noch niemand außer den Beteiligten von diesem Vorfall. Und was bedeutete der tote, seltsam gefärbte Leib des Spions eigentlich? Was hatte er beabsichtigt, erreicht oder vereitelt? War er allein gewesen? Wie hatte er es geschafft so effizient und unbemerkt in den Eingeweiden der Gladius zu nisten? Wer hatte das zu verantworten? Wer hatte ihn geschickt?
Es ärgerte Manius Selgorias, dass er keine Zeit hatte diese Sache förmlich korrekt zu regeln. Er würde den Vorfall runter spielen müssen, um das zu rechtfertigen. Mit Jahanna Tebelons Hilfe war das vielleicht möglich. Sie verstand sich auf derlei Dinge gut. Und seitdem sich die beiden Körper von Kommandant und Agentin auf so verführerische wie ungeschickte Art näher gekommen waren, waren beide Komplizen in einer gemeinsamen Sache geworden. So erschien es dem Anaxsi zumindest. Doch was genau diese „gemeinsame Sache“ war, darüber verzweifelte er mittlerweile ein wenig.
Die Dankesworte des verdienstvollen Line Captain Grosceu hallten Manius noch nach. Ebenso die Abschiedsworte von General deVries, Moff Wessiri nebst Anhang. An der Luftschleuse war es gedrängt und wenig würdevoll gewesen, aber darauf kam es nicht an. Der Line Captain war da gewesen, wie verabredet. Die Evakuierung wäre ohne die Eskorte zum Scheitern verurteilt gewesen. Manius schuldete sein Leben diesem Mann nun ebenso wie Moff Wessiri seines vielleicht Manius verdankte. Es war ein befriedigendes Gefühl. Es war die Flamme der Loyalität und des Soldatentums, die sich an solchen Dingen nährte. Aber andererseits war es auch zur Belanglosigkeit verurteilt. Wer rechnete noch Schuld und Tapferkeit auf, nach all dem? Die Evakuierung war eine glückliche Meisterleistung gewesen. Aber Manius war sich sicher, dass allein die Umstände und der Rahmen – die verlorene 6. Schlacht über Corellia – all die Leistungen zu einer Randnotiz korrigieren würden. Allein schon aus Erwägungen imperialer Propaganda heraus.
Und da war es wieder. Der Gedankenkreis hatte sich wieder geschlossen und war bei Vice Admiral Elysa Nerethin gelandet. So inspirierend diese Frau bei ihrer Visite gewesen war, so rätselhaft blieben ihre hintergründigen Motive für Manius. Würde Corellia eine Wende einleiten? Was bedeutete der Verlust der Werftwelt eigentlich für das Gesamtbild imperialer Vorherrschaft?
Die Gründe dafür, solchen Gedanken nicht weiter nachzuhängen, waren mit dem Ende der Evakuierung weniger geworden. Doch noch war nicht alles vorbei. Die Evakuierungsgruppe Zerek war noch immer unter Manius' Befehl und der Line Captain Grosceu hatte einen neuen Vektor in den Raum gelegt, dem es zu folgen galt.
„Chief Skalund, schalten sie mich auf die Gladius und alle Schiffe unserer Evakuierungsgruppe. Auch die Jäger.“
„Jawohl, Sir.“
Manius Selgorias umfasste das Mikrofon, das ihm sein Kommunikationsoffizier reichte. Kurz räusperte sich Manius und richtete seinen Offizierssäbel auf der Hüfte zurecht. Dann wendete er sich an seine Frauen und Männer der Evacuation Task Force:
„Aufgemerkt. Diese Ansprache richtet sich an alle Soldaten unserer Evakuierungsgruppe. Soeben wurden die letzten Flüchtlinge aus den Angriffstransportern auf die Agitator überstellt. Line Captain Grosceu hat General deVries und Moff Wessiri auf seinem Schiff willkommen geheißen. Treffpunkt Kobaldt liegt hinter uns. Wir treten in Kürze in Phase 0 ein. Diese Evakuierung wurde erfolgreich beendet.“
Manius nahm den Finger vom Sendeknopf und konnte sich des erhebenden Gefühls trotz allem nicht verwehren. Er schmunzelte unter seinem markanten Oberlippenbart und verriet seiner Brückenmannschaft, dass er trotz förmlichem, dunklem Ton trotzdem ihre Freude teilte. Manius gab zwei, drei Sekunden Zeit für kurze Jubelrufe der Piloten, Flottensoldaten und Bodentruppen, die sich unter seinem und MAJ McArthurs Kommando noch befanden. Dann setzte er weiter an:
„Admiral Nerethin ordert uns zu einem sicheren Treffpunkt, von dem aus wir die imperiale Werftwelt Rendili ansteuern werden. Dort werden wir uns regruppieren und die Evakuierungsgruppe aller Voraussicht nach auflösen. Ihre Leistungen und ihr Verdienst um diese Evakuierung sind ein herausragender Beweis für die Überlegenheit des imperialen Militärs. Selgorias Ende.“
Alsdann trat er von der Brücke ab und zog sich ohne viel Aufleben in seine persönliche Kapitänskabine zurück. Dort, in stiller Dunkelheit, blieb er allein mit sich und seinen Gedanken. Es gab viel zu ordnen, aber letztlich war es nur eine Episode gewesen. Die Aufgabe eines Anführers war es, nach vorne, und auf das ganze Bild zu blicken.
Der kleine Schwarm aus Gladius, Angriffstransportern und Geleitfliegern löste sich von der Agitator langsam und gemächlich. Bald schon, war der graue Riese im Hyperraum wieder entrückt. Die Gladius steuerte nebst Geleit dem befohlenen Treffpunkt entgegen.
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