Zoey Liviana
Archäologin, Sithlady, Meisterin von Ari`a
Imperialer Weltraum, an Bord der Beeska, Meditationsraum: Saphenus Lemur; Zoey Liviana; Grin Redeye
Zoey zuckte zusammen, als ihr Meister zusammen schreckte, als sie seinen kostbar verzierten Stock umfallen ließ, doch es erwies sich zu schwer, ihn an der Wand wieder abzustellen. Dieses Feingefühl bekam sie mit der Macht als Anfängerin noch nicht auf die Reihe. Furcht stieg in ihr hoch, als sie seinen tadelnden finsteren Blick auffing. Doch er schien sich zu besinnen und nickte dann gutmütig. Erleichterung durchflutete die Archäologin. Er lobte sie sogar, dass sie schnell lernte. Das Lob bedeutete Zoey sehr viel. Es wog fast mehr als dies üblicherweise der Fall wäre, da sie schon mit dem Schlimmsten wieder gerechnet hatte. Ihre Augen brachten Stolz und das sie froh war, dieses Lob bekommen zu haben, zum Ausdruck. Zufriedenheit und Zuversicht erfüllte sie und spiegelte sich auf ihrem Gesicht ab. Sie war fähig den Machtgebrauch zu erlernen und diese Erkenntnis schürten ihren Eifer und Ehrgeiz an. Das, hatte sie sich immer sehnlichst gewünscht gehabt! Und nun gab ihr Lord Saphenus die Chance, genau dies zu tun! Und ihre Entbehrungen und Anstrengungen im Vulkantempel machten sich bezahlt, dass sie überhaupt fähig dazu war! Sie erlebte in dem Moment einen Augenblick des Glückes in dieser unwirtlichen Welt des unfertigen unkomfortablen Raumschiffes inmitten des kalten lebendsfeindlichen Weltraumes in Gegenwart eines finsteren Sith und eines Cyborgs, wie sich nun heraus gestellt hatte und der sonst nicht viel über sich wusste, sondern lediglich zum Dienen erzogen worden war!
Ihr Meister schien nun angestrengt nachzudenken. Gehorsam geduldete sich Zoey und schwieg, was neu und befremdlich für sie war, doch sie wusste, dass sie sich fügen musste, wollte sie etwas lernen. Es fiel ihr schwer, in die Schülerinrolle zurück zu fallen, lehrte sie die vielen vergangenen Jahre selbst, gab Anweisungen, leitete Missionen oder war als wissenschaftliche Beraterin vor Ort oder stand im Rampenlicht, gab Interviews, Autogramme und dergleichen, aber ihr Wille zwang sie die Rolle anzunehmen und fürs Erste bekam sie dies auch ganz gut hin!
Ihr Meister sprach nun von anderen Techniken, die ähnlich funktionierten und auf dem gleichen Grundprinzip beruhten, man erfühlte den Gegenstand mittels der Macht und webte ihn ein und so konnte man dies auch mit seinen Muskeln betreff Sprung oder Schnelllauf machen. Zoey wusste, von was er sprach, waren ihr diese Techniken als Jedikundlerin geläufig, allerdings nur aus der Theorie und als Betrachter bzw. Beobachter auf Thearterra, nicht als Machtnutzer. Ihr leuchtete der Sachverhalt ein. Auch die Tatsache, nachdem sein Blick prüfend durch den Raum gewandert war, dass man dies hier nicht üben könnte.
“Das Beschleunigen ist auch nicht im Gang möglich zu üben?”,
warf sie dennoch kurz fragend ein. Doch sie waren nicht alleine an Bord! Und die Verletzungsgefahr war einfach zu hoch! Sie durfte auf Korriban nicht verletzt ankommen und eher Ballast als eine Hilfe sein. Da Sith nicht nächstenlieb und karitativ eingestellt waren, würde dies gefährlich für Zoey sein und obendrein wollte sie auch Korriban tatkräftig und mit allen Sinnen genießen und auf Schatzjagd gehen wollen, wie Yui sich jetzt ausgedrückt hätte. Der Gedanke, dass sich Grin und Yui ziemlich ähnlich und beide um ihre Sicherheit bemüht waren, durchzuckte sie und sie warf Grin einen freundlichen Blick zu, der stets ihren Lektionen beiwohnte und sich bestimmt langweilen würde.
Doch nun fiel ihrem Meister doch noch etwas ein, was sie hier in den beengten Räumlichkeiten an Bord der Beeska üben könnten und ehe sie sich versah, hob der Meister seine Hand und ein Machtstoß drückte sie zu Boden und sein Druck ließ sie auf ihrem Rücken ein Stück nach hinten schlittern. Zum Glück hatte sie gesessen und nicht gestanden. Erschrocken rappelte sich Zoey auf, während Saphenus fort fuhr. Sie hätte den Machtstoß schon einmal gegen ihn verwendet, waren seine ersten Worte und ihr wurde dabei unbehaglich, ja geradezu Schuldgefühle stiegen in ihr auf, doch war dies der Schlüssel zu ihrer Ausbildung gewesen und sie fegte damit die unangenehmen Gedanken fort. Von nun an würde sie ihrem Meister loyal begegnen, ihm zur Seite stehen und ihm Verbündete und Dienerin als Schülerin zugleich sein! Sie sollte allerdings ihren Machtstoß an ihm üben, auch wenn sie es lieber an Grin geübt hätte, so unfair dies auch klingen mag, doch seinen Herrn und Meister zu attackieren, würde vorraussetzen, eine gewisse Hemmschwelle überwinden zu müssen. Doch er meinte beruhigend, dass es ihr nicht gelingen mögen werde, da er sich schützen würde, fiel ihr ein! So ein Machtschild war überaus nützlich und sie würde es üben wollen und müssen, rasten ihre Gedanken.
Zoey sammelte die Macht mühsam in ihre Hand, die sie ihm bereits abwehrend, aber leicht zitternd, entgegen streckte und dachte dabei an die Foltersitiuation zurück. Sie versuchte düstere Gedanken und Gefühle zu produzieren und herauf zu beschwören und sich ihrer zu bedienen und dabei genügend Macht in ihrer Hand zu kanalisieren und in seine Richtung abzuschmettern, doch irgendwie bekam sie es nicht richtig hin. Die Foltersituation war nicht mehr real und die Gefühle auch nicht, dazu kamen Hemmungen und sie spürte auch eine gewisse Sympathie für ihren Meister, der sie in die Geheimnisse des Machtgebrauchs einweihte und gewisse Gemeinsamkeiten mit ihr teilte. Auch hatte sie gewisse Komplexe, wegen seiner Reaktion auf ihren letzten Machtstoß gegen ihn, der aber aus einer gänzlich anderen Situation heraus entstanden war. Sie redete innerlich auf sich ein, dass er zu jenem Zeitpunkt davon überrascht worden war, und sich nun schützte und er es als ihr Lehrmeister von ihr verlangte und forderte und sie ihn nicht enttäuschen sollte. Doch es war zu schwierig! Saphenus wartete dabei, indem er die Augen schloss und scheinbar meditierte oder sich ausruhte. Die Todesangst hatte sie beim ersten Male dazu getrieben und dazu gebracht! Hybris!? Sie dachte einfach an ihn. Sie rief sich seine Drohungen ins Gedächtnis, das Holobild und seine jetzigen Forderungen und was er ihr schon angetan hatte und stellte sich vor, Hybris würde dort stehen bzw. sitzen und in dem Moment traf Saphenus ein Machtstoß, nicht so stark wie der, der ihn durch die Wand getrieben hatte, nein, aber dennoch kräftig genug, um nicht als Windhauch zu gelten!
Das Kuriose an der ganzen Sache aber war, dass er genau in dem Moment seine Augen aufschlug und sein Machtschild allem Anschein nach vernachlässigt hatte und geradezu von ihrem Machtstoß, den er vielleicht gar nicht mehr erwartet hatte, getroffen wurde. Er ruderte dagegen. Erschrocken sah Zoey, wie er fast automatisch zum Gegenschlag ausholen wollte, sich aber rechtzeitig besann. Erschrocken und versteinert sah sie ihn groß an und vernahm dann ein Lob. Sie beruhigte sich wieder.
Dies sollte ihre letzte Lektion vor Korriban gewesen sein. Sie sollte sich nun die Zeit selbst einteilen und alleine weiter üben, bis sie auf Korriban ankommen würden. Dabei sollte sie auch die Übungsstunden mit Grin nicht vergessen. Sie nickte und antwortete auf die autoritäre Anweisung mit:
“Ja, Meister! Ich werde fleißig sein!”
Ihr Meister erhob sich schwerfällig, ergriff seinen Stock, stützte sich wie ein alter Mann darauf und stockte plötzlich und schien nachzudenken und sagte schließlich, dass sie warten sollten. Wieder nickte Zoey und warf einen fragenden Blick zu Grin. Kurz darauf war er zurück und reichte ihr kurz angebunden ein Lichtschwert. Überrascht ergriff sie es, die Waffe der Machtnutzer. Ihr Herz schlug wie wild vor Aufregung. War das wirklich für sie? Sie starrte das Schwert in der Hand an, wie das Kostbarste, was es auf der Welt gab! Sie bekam ein eigenes Lichtschwert?! Sie, Zoey, die Archäologin?! Er sagte ihr dazu, dass er ihr sein eigenes Trainingslichtschwert vermachte und es daher bereits ungedrosselt und völlig entsperrt wäre, da er kein anderes hatte. Sie solle sich daher in acht nehmen und aufpassen! Sie sah ihn verwundert an. Es war sein Trainingslichtschwert?! Zoey war plötzlich völlig emotional ergriffen!
“Mylord, ich fühle mich geehrt und stolz. Ich weiß es zu schätzen, dass ich Euer erstes Lichtschwert bekomme und werde es ehren. Sicherlich hat es Euch schon treue Dienste geleistet. Danke sehr!”,
sagte sie leise mit belegter Stimme. Sie musste schlucken. Es war eine sentimental angehauchte Situation entstanden. Ehrfürchtig strich sie über das kühle Metall des Griffes. Sie hatte irgendwie nicht an ein Lichtschwert und Lichtschwerttraining bisher gedacht. Das Lichtschwert würde ihr eine würdige Waffe sein, die sie bisher nicht haben und begehren durfte. Dennoch hatte sie damit einigen sithischen Wesen bereits Köpfe abgetrennt. Aber, es war ihr immer nur in speziellen Notsituationen geliehen worden. Einmal verletzte sie sich damit kräftig dabei im Bein, da ihr Lichtschwert durch Knochen ging, wie durch Butter. Ja, man musste dabei aufpassen. Doch sie war begierig den Gebrauch dieser Waffe zu erlernen und war stolz sie tragen zu dürfen und sie von ihrem Meister zu erben. Auch er hatte damit klein angefangen und geübt. Der Gedanke stimmte sie froh. Sie fühlte sich ihrem Meister in dem Moment sehr verbunden. Sie drehte sich leicht weg und zündete es. Zischend und summend sprang eine scharlachrote Klinge hervor. Diese Waffe würde sie sofort als Sith ausweisen, dachte sie nicht ohne stolz. Das ist nun mein Lichtschwert, ging es ihr deutlich angetan durch den Kopf. Glücklich schaute sie ihren Meister an. Sie ließ die gefährliche Klinge wieder einfahren.
“Habt Ihr damit auch schon mal jemanden getötet?”,
konnte sie nicht umhin, neugierig zu fragen. Dann brachte er ihr schonend bei, dass er sie nicht darin zu unterrichten gedachte. Der Grund war sein Bein. Sie nickte verständnisvoll. Dennoch vergewisserte er ihr, dass die Macht ihm Kräfte verlieh, die ihm niemand zutrauen würde. Wieder nickte sie. Man traute es ihm tatsächlich nicht zu, doch das konnte seine besondere Stärke sein, die er clever einsetzen könnte! Sie war sich seiner Macht und Stärke bewusst und schätzte ihren Meister und war ehrgeizig bestrebt, alles von ihm zu lernen! Er zeigte auf eine Alternative. Ein Droide.
“Hat Hybris euch das mit dem Bein zugefügt? Es würde ihm ähnlich sehen. Ich weiß, dass er der Materiemanipulation fähig ist. Vielleicht vermögen wir es, irgendwann in ferner Zukunft, wenn ich viel von euch gelernt habe, ihn uns zu entledigen?!”,
wagte sie unverfroren ihre Gedanken dazu auszusprechen. Er fügte an, dass der Anblick der Waffe oftmals als Drohung ausreichen würde, um Anderen ihren Willen auf zu zwingen und zu unterwerfen. Sie lächelte wissend.
“Mylord, ich werde sie nicht enttäuschen! Ich werde üben, üben, üben!”
Er machte sich drauf und dran den Raum zu verlassen, als er ihr noch über die Schulter zu rief:
„Ich habe dir meine eigene Waffe überlassen. Ich erwarte von dir, dass du sie irgendwann ersetzen und mich entschädigen wirst.“
“Ja, Mylord!”
Sie starrte ihm nach. Das hätte sie ihm nicht zugetraut und nicht angenommen, durchfuhr es sie. Er hatte ihr sein Schwert weitergereicht! Eine beeindruckende Geste eines Meisters gegenüber seiner Schülerin! Er war voller Gefühle! Sie lebte ihre Gefühle auch gerne aus und zeigte sie. Er war voller Leidenschaft, was Korriban betraf! Wie sie selbst! Er las gerne! Sie auch! Er hatte den selben Feind, Hybris! Er war ein guter Lehrer! Das war sie zu ihren Schülern auch! Zumindest schätzte sie sich selbst so ein und erhielt das Feedback, was darauf hin wies! Er war schnell mal aufbrausend und oftmals ungeduldig, doch das war sie in gewissem Maße auch! Er war ehrgeizig und damit gab es einen weiteren gemeinsamen Punkt. Sie waren beide klug und gebildet. Und nun verband sie noch dieses Lichtschwert. Vielleicht wollte er sie tatsächlich vor Hybris beschützen und immerhin hatte er sie zu seiner Schülerin gemacht. Sie war ihm dankbar dafür und fühlte sich ihm mehr denn je verpflichtet!
“Er hat mir sein Lichtschwert gegeben.”,
sagte sie zu Grin. Sie konnte es immer noch nicht fassen. Grin wollte das Lichtschwert gleich mal auseinander nehmen!?
"Sag mal, nichts da! Wage es nicht! So ein Lichtschwert kann man nicht einfach so kaufen. Der Kristall darin ist kostbar und schwierig zu beschaffen und das Schwert wird mit der Macht zusammen gebaut!"
Sie überlegte nicht lange und meinte:
“Ich werde mit dem Lichtschwerttraining beginnen!”,
beschloss Zoey euphorisch.
“Ich werde erstmal mit dir am besten Haltung und den richtigen Umgang mit der scharfen Waffe üben, damit ich mich nicht selbst verletze! Dann würde ich sagen, schauen wir in den Datenbänken nach, ob wir einige Übungsprogramme finden, die mir anzeigen, wie ich einige Bewegungsabfolgen zum Angriff und zur Verteidigung erlernen kann. Ich werde mich erstmal auf die Verteidigung in der kurzen Zeit spezialisieren. Dann übe ich mit dem Droiden seine imitierten Blasterschüsse abwehren, denn ich weiß aus Erfahrung, wie wichtig dies ist!”
Sie dachte an Janus, wie er mit dem Schwert ihre Blasterschüsse leichtfertig und mühelos abgewehrt hatte.
Zoey stellte sich kurzerhand auf, nachdem sie ihre Jacke abgelegt hatte, bereit zum Training. Sie nahm eine Grundhaltung ein, die sie vom Nahkampftraining kannte und ihr einen festen Stand gab. Stolz ließ sie die heiße Klinge heraus zischen. Im Prinzip war es für Zoey schlecht, dass die Waffe scharf war. Doch sie musste nun damit zurecht kommen! Grin wies sie ein und gab ihr einige Tipps. Dann gingen sie zu Fey.
“Mister Fey, mein Meister wünscht, dass ich mit dem Lichtschwert trainiere und wies mich an, gewisse Datenbanken diesbezüglich zu nutzen. Würden Sie bitte so freundlich sein und uns bei der Suche unterstützen? Lord Saphenus verwies uns an Sie!”
Beflissen kam Fey dem sofort nach und wusste sofort, wo man nachschauen musste. Zoey holte sich ihr Data-Pad und reichte es ihm. Doch er brachte den tragbaren Holoprojektor in den Meditationsraum, da dies sich besser dafür zu eignen schien. Eine gute Idee, fand Zoey. So konnten sie schnell fortfahren. Zoey sah sich gemeinsam mit Grin die Übungssequenzen an und ahmte die Bewegungen gleichzeitig nach und wiederholte sie immer wieder. Am Anfang stimmte oftmals die Haltung, die Höhe des Lichtschwerts, der Griff oder der Winkel beim Ausführen der Schwünge nicht, doch Grin korrigierte sie umgehend. Zoey hatte natürlich auch hierfür wenig Talent, welches sie einbringen konnte und außerdem einen riesigen Respekt vor der tödlichen Klinge, was zwar auf einer Art gut und richtig, teils aber übertrieben und hemmend wiederum war! Dennoch mühte sich Zoey sichtlich ab und war stark erhitzt und schweißgebadet.
Dann riskierte sie einen Versuch mit dem Marksman. Sie stellten ihn auf das einfachste Anfänger- Level. Dennoch wurde Zoey rasch getroffen. Es schmerzte höllisch und brachte sie dermaßen aus dem Konzept, dass sie gleich darauf mehrfach hintereinander getroffen wurde, ehe sie ihre Konzentration wiederfand. Sie riss sich nun noch mehr zusammen und versuchte die Energiegeschosse abzuwehren, hatte sie Angst getroffen zu werden. Diese Motivation ließ sie schnell besser werden. Sie lernte schnell, mit ganzem Körpereinsatz abzuwehren, was kein steifes Herumstehen bedeutete!
Danach brauchte sie erstmal eine Pause. Sie saß im Aufenthaltsraum und aß mit Grin. Sie ließ ihre Machtfühler nach Grin aussstrecken und ertastete ihn mit der Macht. Das bekam sie ziemlich schnell hin. Er fühlte sich anders an, als ihr Meister und anders als der Stock. Er war lebendig wie der Meister mit verschiedenen Einschüben wie die Aura des Stockes, was wohl daran lag, dass er ein Cyborg war und nicht ganz biologisch. Seine Aura war nicht so dunkel und düster wie ihr Meister, aber dennoch ziemlich grau. Zum Vergleich tastete sich Zoey weiter und suchte ihren Meister in seinem Zimmer. Sie fand ihn dort auch und erkannte ihn und doch war es schwieriger als in der Lektion. Er schien sich nicht so in seiner Präsenz auszubreiten wie bei ihrer Lektion oder es war deshalb so, weil er so weit weg war und nicht unmittelbar vor ihr saß. Vielleicht war es auch alles, was zusammen traf. Zumindest fand und erkannte sie ihren Meister. Seine schillernde starke mächtige dunkle Präsenz hatte sie verinnerlicht. Sie würde ihn immer erkennen. Unmittelbar neben ihm war eine andere Präsenz. Sie war auffallend hell. Das musste Talitha sein. Fey fand sie auch. Er war im Cockpit. Er war sehr düster, nicht wie ihr Meister, aber düsterer als Grin. Zoey fragte sich, wie ihre eigene Präsenz sich darstellen würde und fragte ihren Meister am nächsten Tag:
“Meister, dürfte ich Sie etwas fragen? Ich übe, wie sie mir befohlen haben. Wenn Präsenzen sich hell zeigen, was bedeutet das? Und, ich habe wirklich alle Präsenzen an Bord ertastet, da frage ich mich, wie ich mich darstelle, wenn man mich mit der Macht betrachtet? Es interessiert mich einfach!”
Als sie an diesem Tag mit dem Lichtschwerttraining fortfuhr, versuchte sie, die Energieschüsse mit dem Machtsinn zu ertasten und vorgewarnt zu sein. Sie war dies auch, war nur oft nicht schnell genug oder zu ungeschickt, auch den Angriff abzuwehren. Dennoch wurde sie besser. Am darauffolgenden Tag versuchte sie dies mit zugebundenen Augen, sie schummelte und belog sich sonst selber, so dass nur Augen zu machen keine Option darstellte, war aber in der Abwehr versierter und geschickter und am vierten Tag erhöhten sie die Schwierigkeitsstufe und somit die Geschwindigkeit der Angriffe, die auch oft gleichzeitig kamen. Dabei verschlechterte sie sich anfänglich erstmal. Da sie gut im Tennis spielen war, war sie gar nicht so schlecht im Abwehren der simulierten Blasterschüsse. Besser als mit einem Blaster war sie mit dieser Waffe allemal! Grin gab ihr immer wieder Ratschläge! Zoey war ja eine sehr sportliche junge Frau, auch wenn sie im Kämpfen bisher schlecht war! Geschickt traf ihr Lichtschwert wieder den nächsten Schuss und lenkte ihn von sich weg.
Das Nahkampftraining fand weiterhin statt, schon um die Furcht vor körperlichen Auseinandersetzungen zu nehmen und um ihr eine Chance einzuräumen, sollte sie ihr Lichtschwert mal verlieren, doch es wurde zu Gunsten des Lichtschwerttrainings alles stark herunter gefahren. Grin zeigte ihr etliche Kniffe und Tricks.
"Lass uns gemeinsam den Stockkampf üben!"
Sie wollte auch den Stockkampf üben, da Grin kein Lichtschwert hatte und ihr Lichtschwert jeden Stock, auch aus Eisen oder Stahl durchschneiden würde und er hochgradig gefährdet war, seine Körperteile zu verlieren. Es sollte die Bewegungen, das Blockieren, das Angreifen üben und ein Gefühl verleihen, mit so einer Art Waffe in der Hand zu kämpfen. Er gab ihr aber zu verstehen, dass seine Rippen gebrochen wären und jeder Treffer gegen seine Brust dazu führen könnte, dass sich diese in die Lunge bohren würden. Daher war das leider keine Option. Er zeigte ihr auf diese Weise, dass beide einen Stock in der Hand hielten, daher lediglich einige Schläge und Kniffe, aber es fand kein echter Kampf statt. Zoey kämpfte daher weiter gegen den Marksman und war darin besser als im Nahkampf, würde aber kein toller begnadeter Lichtschwertkämpfer werden, vermutete sie.
Sie war sehr gut, Dinge durch die Gegend schweben zu lassen. Dies machte ihr riesigen Spaß und sie schaffte es immer länger und präziser, indem sie etwas gezielt irgendwo, zum Beispiel auf Grins Teller, ablegen ließ, wie diese Frucht aus ihrer Heimat, aber auch mit immer größeren Gegenständen und Schweren hantierte. Am vierten Tag hob Zoey zum Spaß doch glatt den Esstisch im Aufenthaltsraum an und ließ ihn zur Decke und langsam wieder herunter schweben!
Zoey musste den Machtstoß üben und fragte sich an wem? Sie fragte Grin:
“Grin, darf ich dich polstern und mit einem Helm versehen und dann durch die Gegend stoßen? Ich muss den Machtstoß üben! Wir legen auch alles mit Matten aus und stellen auch eine Schaumstoffmatte gegen die Wand!”
Sie könnten Matratzen dazu nutzen, wenn sie nichts anderes hätten! Doch es kam die gleiche Antwort wie zum Thema Stockkampf. Seine Rippen! Wieso musste Saphenus ihn auch derart stark verletzen?!
Sie befahl Grin:
“Bewirf mich mit einem Kissen!”,
und übte dabei, ein Machtschild aufzubauen. Am dritten Tag schaffte sie es! Dann hatte sie den Dreh raus. Fortan versuchte sie einen ständigen Schutz um sich zu weben, außer nachts, also das schaffte sie doch noch nicht! Sie fürchtete ständig einen Angriff ihres Meisters zum Test! Das Kissen nutzte sie dann auch, um es mit Machtstößen durchs Zimmer zu schleudern. So übte sie dann auch den Machtstoß mit dem Kissen!
Zoeys Tage waren wirklich angefüllt mit Übungen und sie war emsig! Sie besaß genug Ehrgeiz, um so zu sein und erwies genügend Durchhaltevermögen! Sie gönnte sich aber jede Nacht ausreichend acht Stunden Schlaf und achtete darauf, reichlich gesunde Kost zu essen und ihre Prellungen und Wunden stets mit Bacta zu versorgen!
Endlich war es soweit, sie traten aus dem Hyperraum in den Orbit von Korriban nördlich der Perlemianischen Handelsstraße ein. Aufgeregt eilte Zoey vor ins Cockpit, nahm wieder den Platz neben Saphenus ein und besah den Planeten ihrer Begierde. Mittig lag ein großer heller Stern vor ihnen, den zwei Trümmergürtel und ein roter Planet umkreisten. Letzterer war das Ziel ihrer Begierde! Korriban, als Symbol für die allgegenwärtige dunkle Seite der Macht. Magisch spürte sie seine anziehende Wirkung. Ihr Herz schlug sehnsüchtig nach ihm immer heftiger. Um so näher sie kamen, spürte Zoey, wie die dunkle Seite nach ihr rief und sie fühlte sich erfrischter und munterer. Sie ahnte nicht, was in ihr vor sich ging. Ein erneuter Schub wurde in ihr ausgelöst und die dunkle Seite wuchs in ihr, ihre Seele verdüsterte sich weiter und ihre Midichlorianer auf Grund ihrer Anomalie durch das Amulett stiegen ebenfalls an.
Sie kamen immer näher und man konnte nun Gebirgsketten, tiefe Kluften und Wüstentäler anhand der Farbgebung ausmachen. Zoey konnte es kaum noch aushalten, den Boden des Planeten betreten zu dürfen. Ungeduld läge den Sith im Blut, hatte Saphenus ihr in einer der Lektionen gesagt. Korriban klang wie Musik in ihren Ohren! Ein Traum, der endlich Wirklichkeit werden sollte! Hoffentlich würden die Trümmergürtel ihnen keine Unannehmlichkeiten bis zur Landung bereiten?!
Imp Weltraum, Orbit von Korriban, an Bord der Beeska, Cockpit: Zoey, Lord Saphenus, Grin, Lom Fey und Talitha
Zoey zuckte zusammen, als ihr Meister zusammen schreckte, als sie seinen kostbar verzierten Stock umfallen ließ, doch es erwies sich zu schwer, ihn an der Wand wieder abzustellen. Dieses Feingefühl bekam sie mit der Macht als Anfängerin noch nicht auf die Reihe. Furcht stieg in ihr hoch, als sie seinen tadelnden finsteren Blick auffing. Doch er schien sich zu besinnen und nickte dann gutmütig. Erleichterung durchflutete die Archäologin. Er lobte sie sogar, dass sie schnell lernte. Das Lob bedeutete Zoey sehr viel. Es wog fast mehr als dies üblicherweise der Fall wäre, da sie schon mit dem Schlimmsten wieder gerechnet hatte. Ihre Augen brachten Stolz und das sie froh war, dieses Lob bekommen zu haben, zum Ausdruck. Zufriedenheit und Zuversicht erfüllte sie und spiegelte sich auf ihrem Gesicht ab. Sie war fähig den Machtgebrauch zu erlernen und diese Erkenntnis schürten ihren Eifer und Ehrgeiz an. Das, hatte sie sich immer sehnlichst gewünscht gehabt! Und nun gab ihr Lord Saphenus die Chance, genau dies zu tun! Und ihre Entbehrungen und Anstrengungen im Vulkantempel machten sich bezahlt, dass sie überhaupt fähig dazu war! Sie erlebte in dem Moment einen Augenblick des Glückes in dieser unwirtlichen Welt des unfertigen unkomfortablen Raumschiffes inmitten des kalten lebendsfeindlichen Weltraumes in Gegenwart eines finsteren Sith und eines Cyborgs, wie sich nun heraus gestellt hatte und der sonst nicht viel über sich wusste, sondern lediglich zum Dienen erzogen worden war!
Ihr Meister schien nun angestrengt nachzudenken. Gehorsam geduldete sich Zoey und schwieg, was neu und befremdlich für sie war, doch sie wusste, dass sie sich fügen musste, wollte sie etwas lernen. Es fiel ihr schwer, in die Schülerinrolle zurück zu fallen, lehrte sie die vielen vergangenen Jahre selbst, gab Anweisungen, leitete Missionen oder war als wissenschaftliche Beraterin vor Ort oder stand im Rampenlicht, gab Interviews, Autogramme und dergleichen, aber ihr Wille zwang sie die Rolle anzunehmen und fürs Erste bekam sie dies auch ganz gut hin!
Ihr Meister sprach nun von anderen Techniken, die ähnlich funktionierten und auf dem gleichen Grundprinzip beruhten, man erfühlte den Gegenstand mittels der Macht und webte ihn ein und so konnte man dies auch mit seinen Muskeln betreff Sprung oder Schnelllauf machen. Zoey wusste, von was er sprach, waren ihr diese Techniken als Jedikundlerin geläufig, allerdings nur aus der Theorie und als Betrachter bzw. Beobachter auf Thearterra, nicht als Machtnutzer. Ihr leuchtete der Sachverhalt ein. Auch die Tatsache, nachdem sein Blick prüfend durch den Raum gewandert war, dass man dies hier nicht üben könnte.
“Das Beschleunigen ist auch nicht im Gang möglich zu üben?”,
warf sie dennoch kurz fragend ein. Doch sie waren nicht alleine an Bord! Und die Verletzungsgefahr war einfach zu hoch! Sie durfte auf Korriban nicht verletzt ankommen und eher Ballast als eine Hilfe sein. Da Sith nicht nächstenlieb und karitativ eingestellt waren, würde dies gefährlich für Zoey sein und obendrein wollte sie auch Korriban tatkräftig und mit allen Sinnen genießen und auf Schatzjagd gehen wollen, wie Yui sich jetzt ausgedrückt hätte. Der Gedanke, dass sich Grin und Yui ziemlich ähnlich und beide um ihre Sicherheit bemüht waren, durchzuckte sie und sie warf Grin einen freundlichen Blick zu, der stets ihren Lektionen beiwohnte und sich bestimmt langweilen würde.
Doch nun fiel ihrem Meister doch noch etwas ein, was sie hier in den beengten Räumlichkeiten an Bord der Beeska üben könnten und ehe sie sich versah, hob der Meister seine Hand und ein Machtstoß drückte sie zu Boden und sein Druck ließ sie auf ihrem Rücken ein Stück nach hinten schlittern. Zum Glück hatte sie gesessen und nicht gestanden. Erschrocken rappelte sich Zoey auf, während Saphenus fort fuhr. Sie hätte den Machtstoß schon einmal gegen ihn verwendet, waren seine ersten Worte und ihr wurde dabei unbehaglich, ja geradezu Schuldgefühle stiegen in ihr auf, doch war dies der Schlüssel zu ihrer Ausbildung gewesen und sie fegte damit die unangenehmen Gedanken fort. Von nun an würde sie ihrem Meister loyal begegnen, ihm zur Seite stehen und ihm Verbündete und Dienerin als Schülerin zugleich sein! Sie sollte allerdings ihren Machtstoß an ihm üben, auch wenn sie es lieber an Grin geübt hätte, so unfair dies auch klingen mag, doch seinen Herrn und Meister zu attackieren, würde vorraussetzen, eine gewisse Hemmschwelle überwinden zu müssen. Doch er meinte beruhigend, dass es ihr nicht gelingen mögen werde, da er sich schützen würde, fiel ihr ein! So ein Machtschild war überaus nützlich und sie würde es üben wollen und müssen, rasten ihre Gedanken.
Zoey sammelte die Macht mühsam in ihre Hand, die sie ihm bereits abwehrend, aber leicht zitternd, entgegen streckte und dachte dabei an die Foltersitiuation zurück. Sie versuchte düstere Gedanken und Gefühle zu produzieren und herauf zu beschwören und sich ihrer zu bedienen und dabei genügend Macht in ihrer Hand zu kanalisieren und in seine Richtung abzuschmettern, doch irgendwie bekam sie es nicht richtig hin. Die Foltersituation war nicht mehr real und die Gefühle auch nicht, dazu kamen Hemmungen und sie spürte auch eine gewisse Sympathie für ihren Meister, der sie in die Geheimnisse des Machtgebrauchs einweihte und gewisse Gemeinsamkeiten mit ihr teilte. Auch hatte sie gewisse Komplexe, wegen seiner Reaktion auf ihren letzten Machtstoß gegen ihn, der aber aus einer gänzlich anderen Situation heraus entstanden war. Sie redete innerlich auf sich ein, dass er zu jenem Zeitpunkt davon überrascht worden war, und sich nun schützte und er es als ihr Lehrmeister von ihr verlangte und forderte und sie ihn nicht enttäuschen sollte. Doch es war zu schwierig! Saphenus wartete dabei, indem er die Augen schloss und scheinbar meditierte oder sich ausruhte. Die Todesangst hatte sie beim ersten Male dazu getrieben und dazu gebracht! Hybris!? Sie dachte einfach an ihn. Sie rief sich seine Drohungen ins Gedächtnis, das Holobild und seine jetzigen Forderungen und was er ihr schon angetan hatte und stellte sich vor, Hybris würde dort stehen bzw. sitzen und in dem Moment traf Saphenus ein Machtstoß, nicht so stark wie der, der ihn durch die Wand getrieben hatte, nein, aber dennoch kräftig genug, um nicht als Windhauch zu gelten!
Das Kuriose an der ganzen Sache aber war, dass er genau in dem Moment seine Augen aufschlug und sein Machtschild allem Anschein nach vernachlässigt hatte und geradezu von ihrem Machtstoß, den er vielleicht gar nicht mehr erwartet hatte, getroffen wurde. Er ruderte dagegen. Erschrocken sah Zoey, wie er fast automatisch zum Gegenschlag ausholen wollte, sich aber rechtzeitig besann. Erschrocken und versteinert sah sie ihn groß an und vernahm dann ein Lob. Sie beruhigte sich wieder.
Dies sollte ihre letzte Lektion vor Korriban gewesen sein. Sie sollte sich nun die Zeit selbst einteilen und alleine weiter üben, bis sie auf Korriban ankommen würden. Dabei sollte sie auch die Übungsstunden mit Grin nicht vergessen. Sie nickte und antwortete auf die autoritäre Anweisung mit:
“Ja, Meister! Ich werde fleißig sein!”
Ihr Meister erhob sich schwerfällig, ergriff seinen Stock, stützte sich wie ein alter Mann darauf und stockte plötzlich und schien nachzudenken und sagte schließlich, dass sie warten sollten. Wieder nickte Zoey und warf einen fragenden Blick zu Grin. Kurz darauf war er zurück und reichte ihr kurz angebunden ein Lichtschwert. Überrascht ergriff sie es, die Waffe der Machtnutzer. Ihr Herz schlug wie wild vor Aufregung. War das wirklich für sie? Sie starrte das Schwert in der Hand an, wie das Kostbarste, was es auf der Welt gab! Sie bekam ein eigenes Lichtschwert?! Sie, Zoey, die Archäologin?! Er sagte ihr dazu, dass er ihr sein eigenes Trainingslichtschwert vermachte und es daher bereits ungedrosselt und völlig entsperrt wäre, da er kein anderes hatte. Sie solle sich daher in acht nehmen und aufpassen! Sie sah ihn verwundert an. Es war sein Trainingslichtschwert?! Zoey war plötzlich völlig emotional ergriffen!
“Mylord, ich fühle mich geehrt und stolz. Ich weiß es zu schätzen, dass ich Euer erstes Lichtschwert bekomme und werde es ehren. Sicherlich hat es Euch schon treue Dienste geleistet. Danke sehr!”,
sagte sie leise mit belegter Stimme. Sie musste schlucken. Es war eine sentimental angehauchte Situation entstanden. Ehrfürchtig strich sie über das kühle Metall des Griffes. Sie hatte irgendwie nicht an ein Lichtschwert und Lichtschwerttraining bisher gedacht. Das Lichtschwert würde ihr eine würdige Waffe sein, die sie bisher nicht haben und begehren durfte. Dennoch hatte sie damit einigen sithischen Wesen bereits Köpfe abgetrennt. Aber, es war ihr immer nur in speziellen Notsituationen geliehen worden. Einmal verletzte sie sich damit kräftig dabei im Bein, da ihr Lichtschwert durch Knochen ging, wie durch Butter. Ja, man musste dabei aufpassen. Doch sie war begierig den Gebrauch dieser Waffe zu erlernen und war stolz sie tragen zu dürfen und sie von ihrem Meister zu erben. Auch er hatte damit klein angefangen und geübt. Der Gedanke stimmte sie froh. Sie fühlte sich ihrem Meister in dem Moment sehr verbunden. Sie drehte sich leicht weg und zündete es. Zischend und summend sprang eine scharlachrote Klinge hervor. Diese Waffe würde sie sofort als Sith ausweisen, dachte sie nicht ohne stolz. Das ist nun mein Lichtschwert, ging es ihr deutlich angetan durch den Kopf. Glücklich schaute sie ihren Meister an. Sie ließ die gefährliche Klinge wieder einfahren.
“Habt Ihr damit auch schon mal jemanden getötet?”,
konnte sie nicht umhin, neugierig zu fragen. Dann brachte er ihr schonend bei, dass er sie nicht darin zu unterrichten gedachte. Der Grund war sein Bein. Sie nickte verständnisvoll. Dennoch vergewisserte er ihr, dass die Macht ihm Kräfte verlieh, die ihm niemand zutrauen würde. Wieder nickte sie. Man traute es ihm tatsächlich nicht zu, doch das konnte seine besondere Stärke sein, die er clever einsetzen könnte! Sie war sich seiner Macht und Stärke bewusst und schätzte ihren Meister und war ehrgeizig bestrebt, alles von ihm zu lernen! Er zeigte auf eine Alternative. Ein Droide.
“Hat Hybris euch das mit dem Bein zugefügt? Es würde ihm ähnlich sehen. Ich weiß, dass er der Materiemanipulation fähig ist. Vielleicht vermögen wir es, irgendwann in ferner Zukunft, wenn ich viel von euch gelernt habe, ihn uns zu entledigen?!”,
wagte sie unverfroren ihre Gedanken dazu auszusprechen. Er fügte an, dass der Anblick der Waffe oftmals als Drohung ausreichen würde, um Anderen ihren Willen auf zu zwingen und zu unterwerfen. Sie lächelte wissend.
“Mylord, ich werde sie nicht enttäuschen! Ich werde üben, üben, üben!”
Er machte sich drauf und dran den Raum zu verlassen, als er ihr noch über die Schulter zu rief:
„Ich habe dir meine eigene Waffe überlassen. Ich erwarte von dir, dass du sie irgendwann ersetzen und mich entschädigen wirst.“
“Ja, Mylord!”
Sie starrte ihm nach. Das hätte sie ihm nicht zugetraut und nicht angenommen, durchfuhr es sie. Er hatte ihr sein Schwert weitergereicht! Eine beeindruckende Geste eines Meisters gegenüber seiner Schülerin! Er war voller Gefühle! Sie lebte ihre Gefühle auch gerne aus und zeigte sie. Er war voller Leidenschaft, was Korriban betraf! Wie sie selbst! Er las gerne! Sie auch! Er hatte den selben Feind, Hybris! Er war ein guter Lehrer! Das war sie zu ihren Schülern auch! Zumindest schätzte sie sich selbst so ein und erhielt das Feedback, was darauf hin wies! Er war schnell mal aufbrausend und oftmals ungeduldig, doch das war sie in gewissem Maße auch! Er war ehrgeizig und damit gab es einen weiteren gemeinsamen Punkt. Sie waren beide klug und gebildet. Und nun verband sie noch dieses Lichtschwert. Vielleicht wollte er sie tatsächlich vor Hybris beschützen und immerhin hatte er sie zu seiner Schülerin gemacht. Sie war ihm dankbar dafür und fühlte sich ihm mehr denn je verpflichtet!
“Er hat mir sein Lichtschwert gegeben.”,
sagte sie zu Grin. Sie konnte es immer noch nicht fassen. Grin wollte das Lichtschwert gleich mal auseinander nehmen!?
"Sag mal, nichts da! Wage es nicht! So ein Lichtschwert kann man nicht einfach so kaufen. Der Kristall darin ist kostbar und schwierig zu beschaffen und das Schwert wird mit der Macht zusammen gebaut!"
Sie überlegte nicht lange und meinte:
“Ich werde mit dem Lichtschwerttraining beginnen!”,
beschloss Zoey euphorisch.
“Ich werde erstmal mit dir am besten Haltung und den richtigen Umgang mit der scharfen Waffe üben, damit ich mich nicht selbst verletze! Dann würde ich sagen, schauen wir in den Datenbänken nach, ob wir einige Übungsprogramme finden, die mir anzeigen, wie ich einige Bewegungsabfolgen zum Angriff und zur Verteidigung erlernen kann. Ich werde mich erstmal auf die Verteidigung in der kurzen Zeit spezialisieren. Dann übe ich mit dem Droiden seine imitierten Blasterschüsse abwehren, denn ich weiß aus Erfahrung, wie wichtig dies ist!”
Sie dachte an Janus, wie er mit dem Schwert ihre Blasterschüsse leichtfertig und mühelos abgewehrt hatte.
Zoey stellte sich kurzerhand auf, nachdem sie ihre Jacke abgelegt hatte, bereit zum Training. Sie nahm eine Grundhaltung ein, die sie vom Nahkampftraining kannte und ihr einen festen Stand gab. Stolz ließ sie die heiße Klinge heraus zischen. Im Prinzip war es für Zoey schlecht, dass die Waffe scharf war. Doch sie musste nun damit zurecht kommen! Grin wies sie ein und gab ihr einige Tipps. Dann gingen sie zu Fey.
“Mister Fey, mein Meister wünscht, dass ich mit dem Lichtschwert trainiere und wies mich an, gewisse Datenbanken diesbezüglich zu nutzen. Würden Sie bitte so freundlich sein und uns bei der Suche unterstützen? Lord Saphenus verwies uns an Sie!”
Beflissen kam Fey dem sofort nach und wusste sofort, wo man nachschauen musste. Zoey holte sich ihr Data-Pad und reichte es ihm. Doch er brachte den tragbaren Holoprojektor in den Meditationsraum, da dies sich besser dafür zu eignen schien. Eine gute Idee, fand Zoey. So konnten sie schnell fortfahren. Zoey sah sich gemeinsam mit Grin die Übungssequenzen an und ahmte die Bewegungen gleichzeitig nach und wiederholte sie immer wieder. Am Anfang stimmte oftmals die Haltung, die Höhe des Lichtschwerts, der Griff oder der Winkel beim Ausführen der Schwünge nicht, doch Grin korrigierte sie umgehend. Zoey hatte natürlich auch hierfür wenig Talent, welches sie einbringen konnte und außerdem einen riesigen Respekt vor der tödlichen Klinge, was zwar auf einer Art gut und richtig, teils aber übertrieben und hemmend wiederum war! Dennoch mühte sich Zoey sichtlich ab und war stark erhitzt und schweißgebadet.
Dann riskierte sie einen Versuch mit dem Marksman. Sie stellten ihn auf das einfachste Anfänger- Level. Dennoch wurde Zoey rasch getroffen. Es schmerzte höllisch und brachte sie dermaßen aus dem Konzept, dass sie gleich darauf mehrfach hintereinander getroffen wurde, ehe sie ihre Konzentration wiederfand. Sie riss sich nun noch mehr zusammen und versuchte die Energiegeschosse abzuwehren, hatte sie Angst getroffen zu werden. Diese Motivation ließ sie schnell besser werden. Sie lernte schnell, mit ganzem Körpereinsatz abzuwehren, was kein steifes Herumstehen bedeutete!
Danach brauchte sie erstmal eine Pause. Sie saß im Aufenthaltsraum und aß mit Grin. Sie ließ ihre Machtfühler nach Grin aussstrecken und ertastete ihn mit der Macht. Das bekam sie ziemlich schnell hin. Er fühlte sich anders an, als ihr Meister und anders als der Stock. Er war lebendig wie der Meister mit verschiedenen Einschüben wie die Aura des Stockes, was wohl daran lag, dass er ein Cyborg war und nicht ganz biologisch. Seine Aura war nicht so dunkel und düster wie ihr Meister, aber dennoch ziemlich grau. Zum Vergleich tastete sich Zoey weiter und suchte ihren Meister in seinem Zimmer. Sie fand ihn dort auch und erkannte ihn und doch war es schwieriger als in der Lektion. Er schien sich nicht so in seiner Präsenz auszubreiten wie bei ihrer Lektion oder es war deshalb so, weil er so weit weg war und nicht unmittelbar vor ihr saß. Vielleicht war es auch alles, was zusammen traf. Zumindest fand und erkannte sie ihren Meister. Seine schillernde starke mächtige dunkle Präsenz hatte sie verinnerlicht. Sie würde ihn immer erkennen. Unmittelbar neben ihm war eine andere Präsenz. Sie war auffallend hell. Das musste Talitha sein. Fey fand sie auch. Er war im Cockpit. Er war sehr düster, nicht wie ihr Meister, aber düsterer als Grin. Zoey fragte sich, wie ihre eigene Präsenz sich darstellen würde und fragte ihren Meister am nächsten Tag:
“Meister, dürfte ich Sie etwas fragen? Ich übe, wie sie mir befohlen haben. Wenn Präsenzen sich hell zeigen, was bedeutet das? Und, ich habe wirklich alle Präsenzen an Bord ertastet, da frage ich mich, wie ich mich darstelle, wenn man mich mit der Macht betrachtet? Es interessiert mich einfach!”
Als sie an diesem Tag mit dem Lichtschwerttraining fortfuhr, versuchte sie, die Energieschüsse mit dem Machtsinn zu ertasten und vorgewarnt zu sein. Sie war dies auch, war nur oft nicht schnell genug oder zu ungeschickt, auch den Angriff abzuwehren. Dennoch wurde sie besser. Am darauffolgenden Tag versuchte sie dies mit zugebundenen Augen, sie schummelte und belog sich sonst selber, so dass nur Augen zu machen keine Option darstellte, war aber in der Abwehr versierter und geschickter und am vierten Tag erhöhten sie die Schwierigkeitsstufe und somit die Geschwindigkeit der Angriffe, die auch oft gleichzeitig kamen. Dabei verschlechterte sie sich anfänglich erstmal. Da sie gut im Tennis spielen war, war sie gar nicht so schlecht im Abwehren der simulierten Blasterschüsse. Besser als mit einem Blaster war sie mit dieser Waffe allemal! Grin gab ihr immer wieder Ratschläge! Zoey war ja eine sehr sportliche junge Frau, auch wenn sie im Kämpfen bisher schlecht war! Geschickt traf ihr Lichtschwert wieder den nächsten Schuss und lenkte ihn von sich weg.
Das Nahkampftraining fand weiterhin statt, schon um die Furcht vor körperlichen Auseinandersetzungen zu nehmen und um ihr eine Chance einzuräumen, sollte sie ihr Lichtschwert mal verlieren, doch es wurde zu Gunsten des Lichtschwerttrainings alles stark herunter gefahren. Grin zeigte ihr etliche Kniffe und Tricks.
"Lass uns gemeinsam den Stockkampf üben!"
Sie wollte auch den Stockkampf üben, da Grin kein Lichtschwert hatte und ihr Lichtschwert jeden Stock, auch aus Eisen oder Stahl durchschneiden würde und er hochgradig gefährdet war, seine Körperteile zu verlieren. Es sollte die Bewegungen, das Blockieren, das Angreifen üben und ein Gefühl verleihen, mit so einer Art Waffe in der Hand zu kämpfen. Er gab ihr aber zu verstehen, dass seine Rippen gebrochen wären und jeder Treffer gegen seine Brust dazu führen könnte, dass sich diese in die Lunge bohren würden. Daher war das leider keine Option. Er zeigte ihr auf diese Weise, dass beide einen Stock in der Hand hielten, daher lediglich einige Schläge und Kniffe, aber es fand kein echter Kampf statt. Zoey kämpfte daher weiter gegen den Marksman und war darin besser als im Nahkampf, würde aber kein toller begnadeter Lichtschwertkämpfer werden, vermutete sie.
Sie war sehr gut, Dinge durch die Gegend schweben zu lassen. Dies machte ihr riesigen Spaß und sie schaffte es immer länger und präziser, indem sie etwas gezielt irgendwo, zum Beispiel auf Grins Teller, ablegen ließ, wie diese Frucht aus ihrer Heimat, aber auch mit immer größeren Gegenständen und Schweren hantierte. Am vierten Tag hob Zoey zum Spaß doch glatt den Esstisch im Aufenthaltsraum an und ließ ihn zur Decke und langsam wieder herunter schweben!
Zoey musste den Machtstoß üben und fragte sich an wem? Sie fragte Grin:
“Grin, darf ich dich polstern und mit einem Helm versehen und dann durch die Gegend stoßen? Ich muss den Machtstoß üben! Wir legen auch alles mit Matten aus und stellen auch eine Schaumstoffmatte gegen die Wand!”
Sie könnten Matratzen dazu nutzen, wenn sie nichts anderes hätten! Doch es kam die gleiche Antwort wie zum Thema Stockkampf. Seine Rippen! Wieso musste Saphenus ihn auch derart stark verletzen?!
Sie befahl Grin:
“Bewirf mich mit einem Kissen!”,
und übte dabei, ein Machtschild aufzubauen. Am dritten Tag schaffte sie es! Dann hatte sie den Dreh raus. Fortan versuchte sie einen ständigen Schutz um sich zu weben, außer nachts, also das schaffte sie doch noch nicht! Sie fürchtete ständig einen Angriff ihres Meisters zum Test! Das Kissen nutzte sie dann auch, um es mit Machtstößen durchs Zimmer zu schleudern. So übte sie dann auch den Machtstoß mit dem Kissen!
Zoeys Tage waren wirklich angefüllt mit Übungen und sie war emsig! Sie besaß genug Ehrgeiz, um so zu sein und erwies genügend Durchhaltevermögen! Sie gönnte sich aber jede Nacht ausreichend acht Stunden Schlaf und achtete darauf, reichlich gesunde Kost zu essen und ihre Prellungen und Wunden stets mit Bacta zu versorgen!
Endlich war es soweit, sie traten aus dem Hyperraum in den Orbit von Korriban nördlich der Perlemianischen Handelsstraße ein. Aufgeregt eilte Zoey vor ins Cockpit, nahm wieder den Platz neben Saphenus ein und besah den Planeten ihrer Begierde. Mittig lag ein großer heller Stern vor ihnen, den zwei Trümmergürtel und ein roter Planet umkreisten. Letzterer war das Ziel ihrer Begierde! Korriban, als Symbol für die allgegenwärtige dunkle Seite der Macht. Magisch spürte sie seine anziehende Wirkung. Ihr Herz schlug sehnsüchtig nach ihm immer heftiger. Um so näher sie kamen, spürte Zoey, wie die dunkle Seite nach ihr rief und sie fühlte sich erfrischter und munterer. Sie ahnte nicht, was in ihr vor sich ging. Ein erneuter Schub wurde in ihr ausgelöst und die dunkle Seite wuchs in ihr, ihre Seele verdüsterte sich weiter und ihre Midichlorianer auf Grund ihrer Anomalie durch das Amulett stiegen ebenfalls an.
Sie kamen immer näher und man konnte nun Gebirgsketten, tiefe Kluften und Wüstentäler anhand der Farbgebung ausmachen. Zoey konnte es kaum noch aushalten, den Boden des Planeten betreten zu dürfen. Ungeduld läge den Sith im Blut, hatte Saphenus ihr in einer der Lektionen gesagt. Korriban klang wie Musik in ihren Ohren! Ein Traum, der endlich Wirklichkeit werden sollte! Hoffentlich würden die Trümmergürtel ihnen keine Unannehmlichkeiten bis zur Landung bereiten?!
Imp Weltraum, Orbit von Korriban, an Bord der Beeska, Cockpit: Zoey, Lord Saphenus, Grin, Lom Fey und Talitha
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