Weltraum (Imperium)

Imperialer Weltraum, an Bord der Beeska, Meditationsraum: Saphenus Lemur; Zoey Liviana; Grin Redeye


Zoey zuckte zusammen, als ihr Meister zusammen schreckte, als sie seinen kostbar verzierten Stock umfallen ließ, doch es erwies sich zu schwer, ihn an der Wand wieder abzustellen. Dieses Feingefühl bekam sie mit der Macht als Anfängerin noch nicht auf die Reihe. Furcht stieg in ihr hoch, als sie seinen tadelnden finsteren Blick auffing. Doch er schien sich zu besinnen und nickte dann gutmütig. Erleichterung durchflutete die Archäologin. Er lobte sie sogar, dass sie schnell lernte. Das Lob bedeutete Zoey sehr viel. Es wog fast mehr als dies üblicherweise der Fall wäre, da sie schon mit dem Schlimmsten wieder gerechnet hatte. Ihre Augen brachten Stolz und das sie froh war, dieses Lob bekommen zu haben, zum Ausdruck. Zufriedenheit und Zuversicht erfüllte sie und spiegelte sich auf ihrem Gesicht ab. Sie war fähig den Machtgebrauch zu erlernen und diese Erkenntnis schürten ihren Eifer und Ehrgeiz an. Das, hatte sie sich immer sehnlichst gewünscht gehabt! Und nun gab ihr Lord Saphenus die Chance, genau dies zu tun! Und ihre Entbehrungen und Anstrengungen im Vulkantempel machten sich bezahlt, dass sie überhaupt fähig dazu war! Sie erlebte in dem Moment einen Augenblick des Glückes in dieser unwirtlichen Welt des unfertigen unkomfortablen Raumschiffes inmitten des kalten lebendsfeindlichen Weltraumes in Gegenwart eines finsteren Sith und eines Cyborgs, wie sich nun heraus gestellt hatte und der sonst nicht viel über sich wusste, sondern lediglich zum Dienen erzogen worden war!

Ihr Meister schien nun angestrengt nachzudenken. Gehorsam geduldete sich Zoey und schwieg, was neu und befremdlich für sie war, doch sie wusste, dass sie sich fügen musste, wollte sie etwas lernen. Es fiel ihr schwer, in die Schülerinrolle zurück zu fallen, lehrte sie die vielen vergangenen Jahre selbst, gab Anweisungen, leitete Missionen oder war als wissenschaftliche Beraterin vor Ort oder stand im Rampenlicht, gab Interviews, Autogramme und dergleichen, aber ihr Wille zwang sie die Rolle anzunehmen und fürs Erste bekam sie dies auch ganz gut hin!


Ihr Meister sprach nun von anderen Techniken, die ähnlich funktionierten und auf dem gleichen Grundprinzip beruhten, man erfühlte den Gegenstand mittels der Macht und webte ihn ein und so konnte man dies auch mit seinen Muskeln betreff Sprung oder Schnelllauf machen. Zoey wusste, von was er sprach, waren ihr diese Techniken als Jedikundlerin geläufig, allerdings nur aus der Theorie und als Betrachter bzw. Beobachter auf Thearterra, nicht als Machtnutzer. Ihr leuchtete der Sachverhalt ein. Auch die Tatsache, nachdem sein Blick prüfend durch den Raum gewandert war, dass man dies hier nicht üben könnte.

“Das Beschleunigen ist auch nicht im Gang möglich zu üben?”,

warf sie dennoch kurz fragend ein. Doch sie waren nicht alleine an Bord! Und die Verletzungsgefahr war einfach zu hoch! Sie durfte auf Korriban nicht verletzt ankommen und eher Ballast als eine Hilfe sein. Da Sith nicht nächstenlieb und karitativ eingestellt waren, würde dies gefährlich für Zoey sein und obendrein wollte sie auch Korriban tatkräftig und mit allen Sinnen genießen und auf Schatzjagd gehen wollen, wie Yui sich jetzt ausgedrückt hätte. Der Gedanke, dass sich Grin und Yui ziemlich ähnlich und beide um ihre Sicherheit bemüht waren, durchzuckte sie und sie warf Grin einen freundlichen Blick zu, der stets ihren Lektionen beiwohnte und sich bestimmt langweilen würde.

Doch nun fiel ihrem Meister doch noch etwas ein, was sie hier in den beengten Räumlichkeiten an Bord der Beeska üben könnten und ehe sie sich versah, hob der Meister seine Hand und ein Machtstoß drückte sie zu Boden und sein Druck ließ sie auf ihrem Rücken ein Stück nach hinten schlittern. Zum Glück hatte sie gesessen und nicht gestanden. Erschrocken rappelte sich Zoey auf, während Saphenus fort fuhr. Sie hätte den Machtstoß schon einmal gegen ihn verwendet, waren seine ersten Worte und ihr wurde dabei unbehaglich, ja geradezu Schuldgefühle stiegen in ihr auf, doch war dies der Schlüssel zu ihrer Ausbildung gewesen und sie fegte damit die unangenehmen Gedanken fort. Von nun an würde sie ihrem Meister loyal begegnen, ihm zur Seite stehen und ihm Verbündete und Dienerin als Schülerin zugleich sein! Sie sollte allerdings ihren Machtstoß an ihm üben, auch wenn sie es lieber an Grin geübt hätte, so unfair dies auch klingen mag, doch seinen Herrn und Meister zu attackieren, würde vorraussetzen, eine gewisse Hemmschwelle überwinden zu müssen. Doch er meinte beruhigend, dass es ihr nicht gelingen mögen werde, da er sich schützen würde, fiel ihr ein! So ein Machtschild war überaus nützlich und sie würde es üben wollen und müssen, rasten ihre Gedanken.

Zoey sammelte die Macht mühsam in ihre Hand, die sie ihm bereits abwehrend, aber leicht zitternd, entgegen streckte und dachte dabei an die Foltersitiuation zurück. Sie versuchte düstere Gedanken und Gefühle zu produzieren und herauf zu beschwören und sich ihrer zu bedienen und dabei genügend Macht in ihrer Hand zu kanalisieren und in seine Richtung abzuschmettern, doch irgendwie bekam sie es nicht richtig hin. Die Foltersituation war nicht mehr real und die Gefühle auch nicht, dazu kamen Hemmungen und sie spürte auch eine gewisse Sympathie für ihren Meister, der sie in die Geheimnisse des Machtgebrauchs einweihte und gewisse Gemeinsamkeiten mit ihr teilte. Auch hatte sie gewisse Komplexe, wegen seiner Reaktion auf ihren letzten Machtstoß gegen ihn, der aber aus einer gänzlich anderen Situation heraus entstanden war. Sie redete innerlich auf sich ein, dass er zu jenem Zeitpunkt davon überrascht worden war, und sich nun schützte und er es als ihr Lehrmeister von ihr verlangte und forderte und sie ihn nicht enttäuschen sollte. Doch es war zu schwierig! Saphenus wartete dabei, indem er die Augen schloss und scheinbar meditierte oder sich ausruhte. Die Todesangst hatte sie beim ersten Male dazu getrieben und dazu gebracht! Hybris!? Sie dachte einfach an ihn. Sie rief sich seine Drohungen ins Gedächtnis, das Holobild und seine jetzigen Forderungen und was er ihr schon angetan hatte und stellte sich vor, Hybris würde dort stehen bzw. sitzen und in dem Moment traf Saphenus ein Machtstoß, nicht so stark wie der, der ihn durch die Wand getrieben hatte, nein, aber dennoch kräftig genug, um nicht als Windhauch zu gelten!

Das Kuriose an der ganzen Sache aber war, dass er genau in dem Moment seine Augen aufschlug und sein Machtschild allem Anschein nach vernachlässigt hatte und geradezu von ihrem Machtstoß, den er vielleicht gar nicht mehr erwartet hatte, getroffen wurde. Er ruderte dagegen. Erschrocken sah Zoey, wie er fast automatisch zum Gegenschlag ausholen wollte, sich aber rechtzeitig besann. Erschrocken und versteinert sah sie ihn groß an und vernahm dann ein Lob. Sie beruhigte sich wieder.


Dies sollte ihre letzte Lektion vor Korriban gewesen sein. Sie sollte sich nun die Zeit selbst einteilen und alleine weiter üben, bis sie auf Korriban ankommen würden. Dabei sollte sie auch die Übungsstunden mit Grin nicht vergessen. Sie nickte und antwortete auf die autoritäre Anweisung mit:

“Ja, Meister! Ich werde fleißig sein!”

Ihr Meister erhob sich schwerfällig, ergriff seinen Stock, stützte sich wie ein alter Mann darauf und stockte plötzlich und schien nachzudenken und sagte schließlich, dass sie warten sollten. Wieder nickte Zoey und warf einen fragenden Blick zu Grin. Kurz darauf war er zurück und reichte ihr kurz angebunden ein Lichtschwert. Überrascht ergriff sie es, die Waffe der Machtnutzer. Ihr Herz schlug wie wild vor Aufregung. War das wirklich für sie? Sie starrte das Schwert in der Hand an, wie das Kostbarste, was es auf der Welt gab! Sie bekam ein eigenes Lichtschwert?! Sie, Zoey, die Archäologin?! Er sagte ihr dazu, dass er ihr sein eigenes Trainingslichtschwert vermachte und es daher bereits ungedrosselt und völlig entsperrt wäre, da er kein anderes hatte. Sie solle sich daher in acht nehmen und aufpassen! Sie sah ihn verwundert an. Es war sein Trainingslichtschwert?! Zoey war plötzlich völlig emotional ergriffen!

Mylord, ich fühle mich geehrt und stolz. Ich weiß es zu schätzen, dass ich Euer erstes Lichtschwert bekomme und werde es ehren. Sicherlich hat es Euch schon treue Dienste geleistet. Danke sehr!”,

sagte sie leise mit belegter Stimme. Sie musste schlucken. Es war eine sentimental angehauchte Situation entstanden. Ehrfürchtig strich sie über das kühle Metall des Griffes. Sie hatte irgendwie nicht an ein Lichtschwert und Lichtschwerttraining bisher gedacht. Das Lichtschwert würde ihr eine würdige Waffe sein, die sie bisher nicht haben und begehren durfte. Dennoch hatte sie damit einigen sithischen Wesen bereits Köpfe abgetrennt. Aber, es war ihr immer nur in speziellen Notsituationen geliehen worden. Einmal verletzte sie sich damit kräftig dabei im Bein, da ihr Lichtschwert durch Knochen ging, wie durch Butter. Ja, man musste dabei aufpassen. Doch sie war begierig den Gebrauch dieser Waffe zu erlernen und war stolz sie tragen zu dürfen und sie von ihrem Meister zu erben. Auch er hatte damit klein angefangen und geübt. Der Gedanke stimmte sie froh. Sie fühlte sich ihrem Meister in dem Moment sehr verbunden. Sie drehte sich leicht weg und zündete es. Zischend und summend sprang eine scharlachrote Klinge hervor. Diese Waffe würde sie sofort als Sith ausweisen, dachte sie nicht ohne stolz. Das ist nun mein Lichtschwert, ging es ihr deutlich angetan durch den Kopf. Glücklich schaute sie ihren Meister an. Sie ließ die gefährliche Klinge wieder einfahren.

“Habt Ihr damit auch schon mal jemanden getötet?”,

konnte sie nicht umhin, neugierig zu fragen. Dann brachte er ihr schonend bei, dass er sie nicht darin zu unterrichten gedachte. Der Grund war sein Bein. Sie nickte verständnisvoll. Dennoch vergewisserte er ihr, dass die Macht ihm Kräfte verlieh, die ihm niemand zutrauen würde. Wieder nickte sie. Man traute es ihm tatsächlich nicht zu, doch das konnte seine besondere Stärke sein, die er clever einsetzen könnte! Sie war sich seiner Macht und Stärke bewusst und schätzte ihren Meister und war ehrgeizig bestrebt, alles von ihm zu lernen! Er zeigte auf eine Alternative. Ein Droide.

“Hat Hybris euch das mit dem Bein zugefügt? Es würde ihm ähnlich sehen. Ich weiß, dass er der Materiemanipulation fähig ist. Vielleicht vermögen wir es, irgendwann in ferner Zukunft, wenn ich viel von euch gelernt habe, ihn uns zu entledigen?!”,

wagte sie unverfroren ihre Gedanken dazu auszusprechen. Er fügte an, dass der Anblick der Waffe oftmals als Drohung ausreichen würde, um Anderen ihren Willen auf zu zwingen und zu unterwerfen. Sie lächelte wissend.

Mylord, ich werde sie nicht enttäuschen! Ich werde üben, üben, üben!”

Er machte sich drauf und dran den Raum zu verlassen, als er ihr noch über die Schulter zu rief:

„Ich habe dir meine eigene Waffe überlassen. Ich erwarte von dir, dass du sie irgendwann ersetzen und mich entschädigen wirst.“

“Ja, Mylord!”

Sie starrte ihm nach. Das hätte sie ihm nicht zugetraut und nicht angenommen, durchfuhr es sie. Er hatte ihr sein Schwert weitergereicht! Eine beeindruckende Geste eines Meisters gegenüber seiner Schülerin! Er war voller Gefühle! Sie lebte ihre Gefühle auch gerne aus und zeigte sie. Er war voller Leidenschaft, was Korriban betraf! Wie sie selbst! Er las gerne! Sie auch! Er hatte den selben Feind, Hybris! Er war ein guter Lehrer! Das war sie zu ihren Schülern auch! Zumindest schätzte sie sich selbst so ein und erhielt das Feedback, was darauf hin wies! Er war schnell mal aufbrausend und oftmals ungeduldig, doch das war sie in gewissem Maße auch! Er war ehrgeizig und damit gab es einen weiteren gemeinsamen Punkt. Sie waren beide klug und gebildet. Und nun verband sie noch dieses Lichtschwert. Vielleicht wollte er sie tatsächlich vor Hybris beschützen und immerhin hatte er sie zu seiner Schülerin gemacht. Sie war ihm dankbar dafür und fühlte sich ihm mehr denn je verpflichtet!

“Er hat mir sein Lichtschwert gegeben.”,

sagte sie zu Grin. Sie konnte es immer noch nicht fassen. Grin wollte das Lichtschwert gleich mal auseinander nehmen!?

"Sag mal, nichts da! Wage es nicht! So ein Lichtschwert kann man nicht einfach so kaufen. Der Kristall darin ist kostbar und schwierig zu beschaffen und das Schwert wird mit der Macht zusammen gebaut!"

Sie überlegte nicht lange und meinte:

“Ich werde mit dem Lichtschwerttraining beginnen!”,

beschloss Zoey euphorisch.

“Ich werde erstmal mit dir am besten Haltung und den richtigen Umgang mit der scharfen Waffe üben, damit ich mich nicht selbst verletze! Dann würde ich sagen, schauen wir in den Datenbänken nach, ob wir einige Übungsprogramme finden, die mir anzeigen, wie ich einige Bewegungsabfolgen zum Angriff und zur Verteidigung erlernen kann. Ich werde mich erstmal auf die Verteidigung in der kurzen Zeit spezialisieren. Dann übe ich mit dem Droiden seine imitierten Blasterschüsse abwehren, denn ich weiß aus Erfahrung, wie wichtig dies ist!”

Sie dachte an Janus, wie er mit dem Schwert ihre Blasterschüsse leichtfertig und mühelos abgewehrt hatte.

Zoey stellte sich kurzerhand auf, nachdem sie ihre Jacke abgelegt hatte, bereit zum Training. Sie nahm eine Grundhaltung ein, die sie vom Nahkampftraining kannte und ihr einen festen Stand gab. Stolz ließ sie die heiße Klinge heraus zischen. Im Prinzip war es für Zoey schlecht, dass die Waffe scharf war. Doch sie musste nun damit zurecht kommen! Grin wies sie ein und gab ihr einige Tipps. Dann gingen sie zu Fey.

Mister Fey, mein Meister wünscht, dass ich mit dem Lichtschwert trainiere und wies mich an, gewisse Datenbanken diesbezüglich zu nutzen. Würden Sie bitte so freundlich sein und uns bei der Suche unterstützen? Lord Saphenus verwies uns an Sie!”

Beflissen kam Fey dem sofort nach und wusste sofort, wo man nachschauen musste. Zoey holte sich ihr Data-Pad und reichte es ihm. Doch er brachte den tragbaren Holoprojektor in den Meditationsraum, da dies sich besser dafür zu eignen schien. Eine gute Idee, fand Zoey. So konnten sie schnell fortfahren. Zoey sah sich gemeinsam mit Grin die Übungssequenzen an und ahmte die Bewegungen gleichzeitig nach und wiederholte sie immer wieder. Am Anfang stimmte oftmals die Haltung, die Höhe des Lichtschwerts, der Griff oder der Winkel beim Ausführen der Schwünge nicht, doch Grin korrigierte sie umgehend. Zoey hatte natürlich auch hierfür wenig Talent, welches sie einbringen konnte und außerdem einen riesigen Respekt vor der tödlichen Klinge, was zwar auf einer Art gut und richtig, teils aber übertrieben und hemmend wiederum war! Dennoch mühte sich Zoey sichtlich ab und war stark erhitzt und schweißgebadet.

Dann riskierte sie einen Versuch mit dem Marksman. Sie stellten ihn auf das einfachste Anfänger- Level. Dennoch wurde Zoey rasch getroffen. Es schmerzte höllisch und brachte sie dermaßen aus dem Konzept, dass sie gleich darauf mehrfach hintereinander getroffen wurde, ehe sie ihre Konzentration wiederfand. Sie riss sich nun noch mehr zusammen und versuchte die Energiegeschosse abzuwehren, hatte sie Angst getroffen zu werden. Diese Motivation ließ sie schnell besser werden. Sie lernte schnell, mit ganzem Körpereinsatz abzuwehren, was kein steifes Herumstehen bedeutete!

Danach brauchte sie erstmal eine Pause. Sie saß im Aufenthaltsraum und aß mit Grin. Sie ließ ihre Machtfühler nach Grin aussstrecken und ertastete ihn mit der Macht. Das bekam sie ziemlich schnell hin. Er fühlte sich anders an, als ihr Meister und anders als der Stock. Er war lebendig wie der Meister mit verschiedenen Einschüben wie die Aura des Stockes, was wohl daran lag, dass er ein Cyborg war und nicht ganz biologisch. Seine Aura war nicht so dunkel und düster wie ihr Meister, aber dennoch ziemlich grau. Zum Vergleich tastete sich Zoey weiter und suchte ihren Meister in seinem Zimmer. Sie fand ihn dort auch und erkannte ihn und doch war es schwieriger als in der Lektion. Er schien sich nicht so in seiner Präsenz auszubreiten wie bei ihrer Lektion oder es war deshalb so, weil er so weit weg war und nicht unmittelbar vor ihr saß. Vielleicht war es auch alles, was zusammen traf. Zumindest fand und erkannte sie ihren Meister. Seine schillernde starke mächtige dunkle Präsenz hatte sie verinnerlicht. Sie würde ihn immer erkennen. Unmittelbar neben ihm war eine andere Präsenz. Sie war auffallend hell. Das musste Talitha sein. Fey fand sie auch. Er war im Cockpit. Er war sehr düster, nicht wie ihr Meister, aber düsterer als Grin. Zoey fragte sich, wie ihre eigene Präsenz sich darstellen würde und fragte ihren Meister am nächsten Tag:

Meister, dürfte ich Sie etwas fragen? Ich übe, wie sie mir befohlen haben. Wenn Präsenzen sich hell zeigen, was bedeutet das? Und, ich habe wirklich alle Präsenzen an Bord ertastet, da frage ich mich, wie ich mich darstelle, wenn man mich mit der Macht betrachtet? Es interessiert mich einfach!”

Als sie an diesem Tag mit dem Lichtschwerttraining fortfuhr, versuchte sie, die Energieschüsse mit dem Machtsinn zu ertasten und vorgewarnt zu sein. Sie war dies auch, war nur oft nicht schnell genug oder zu ungeschickt, auch den Angriff abzuwehren. Dennoch wurde sie besser. Am darauffolgenden Tag versuchte sie dies mit zugebundenen Augen, sie schummelte und belog sich sonst selber, so dass nur Augen zu machen keine Option darstellte, war aber in der Abwehr versierter und geschickter und am vierten Tag erhöhten sie die Schwierigkeitsstufe und somit die Geschwindigkeit der Angriffe, die auch oft gleichzeitig kamen. Dabei verschlechterte sie sich anfänglich erstmal. Da sie gut im Tennis spielen war, war sie gar nicht so schlecht im Abwehren der simulierten Blasterschüsse. Besser als mit einem Blaster war sie mit dieser Waffe allemal! Grin gab ihr immer wieder Ratschläge! Zoey war ja eine sehr sportliche junge Frau, auch wenn sie im Kämpfen bisher schlecht war! Geschickt traf ihr Lichtschwert wieder den nächsten Schuss und lenkte ihn von sich weg.

Das Nahkampftraining fand weiterhin statt, schon um die Furcht vor körperlichen Auseinandersetzungen zu nehmen und um ihr eine Chance einzuräumen, sollte sie ihr Lichtschwert mal verlieren, doch es wurde zu Gunsten des Lichtschwerttrainings alles stark herunter gefahren. Grin zeigte ihr etliche Kniffe und Tricks.

"Lass uns gemeinsam den Stockkampf üben!"

Sie wollte auch den Stockkampf üben, da Grin kein Lichtschwert hatte und ihr Lichtschwert jeden Stock, auch aus Eisen oder Stahl durchschneiden würde und er hochgradig gefährdet war, seine Körperteile zu verlieren. Es sollte die Bewegungen, das Blockieren, das Angreifen üben und ein Gefühl verleihen, mit so einer Art Waffe in der Hand zu kämpfen. Er gab ihr aber zu verstehen, dass seine Rippen gebrochen wären und jeder Treffer gegen seine Brust dazu führen könnte, dass sich diese in die Lunge bohren würden. Daher war das leider keine Option. Er zeigte ihr auf diese Weise, dass beide einen Stock in der Hand hielten, daher lediglich einige Schläge und Kniffe, aber es fand kein echter Kampf statt. Zoey kämpfte daher weiter gegen den Marksman und war darin besser als im Nahkampf, würde aber kein toller begnadeter Lichtschwertkämpfer werden, vermutete sie.

Sie war sehr gut, Dinge durch die Gegend schweben zu lassen. Dies machte ihr riesigen Spaß und sie schaffte es immer länger und präziser, indem sie etwas gezielt irgendwo, zum Beispiel auf Grins Teller, ablegen ließ, wie diese Frucht aus ihrer Heimat, aber auch mit immer größeren Gegenständen und Schweren hantierte. Am vierten Tag hob Zoey zum Spaß doch glatt den Esstisch im Aufenthaltsraum an und ließ ihn zur Decke und langsam wieder herunter schweben!

Zoey musste den Machtstoß üben und fragte sich an wem? Sie fragte Grin:


Grin, darf ich dich polstern und mit einem Helm versehen und dann durch die Gegend stoßen? Ich muss den Machtstoß üben! Wir legen auch alles mit Matten aus und stellen auch eine Schaumstoffmatte gegen die Wand!”

Sie könnten Matratzen dazu nutzen, wenn sie nichts anderes hätten! Doch es kam die gleiche Antwort wie zum Thema Stockkampf. Seine Rippen! Wieso musste Saphenus ihn auch derart stark verletzen?!

Sie befahl Grin:


“Bewirf mich mit einem Kissen!”,

und übte dabei, ein Machtschild aufzubauen. Am dritten Tag schaffte sie es! Dann hatte sie den Dreh raus. Fortan versuchte sie einen ständigen Schutz um sich zu weben, außer nachts, also das schaffte sie doch noch nicht! Sie fürchtete ständig einen Angriff ihres Meisters zum Test! Das Kissen nutzte sie dann auch, um es mit Machtstößen durchs Zimmer zu schleudern. So übte sie dann auch den Machtstoß mit dem Kissen!

Zoeys Tage waren wirklich angefüllt mit Übungen und sie war emsig! Sie besaß genug Ehrgeiz, um so zu sein und erwies genügend Durchhaltevermögen! Sie gönnte sich aber jede Nacht ausreichend acht Stunden Schlaf und achtete darauf, reichlich gesunde Kost zu essen und ihre Prellungen und Wunden stets mit Bacta zu versorgen!


Endlich war es soweit, sie traten aus dem Hyperraum in den Orbit von Korriban nördlich der Perlemianischen Handelsstraße ein. Aufgeregt eilte Zoey vor ins Cockpit, nahm wieder den Platz neben Saphenus ein und besah den Planeten ihrer Begierde. Mittig lag ein großer heller Stern vor ihnen, den zwei Trümmergürtel und ein roter Planet umkreisten. Letzterer war das Ziel ihrer Begierde! Korriban, als Symbol für die allgegenwärtige dunkle Seite der Macht. Magisch spürte sie seine anziehende Wirkung. Ihr Herz schlug sehnsüchtig nach ihm immer heftiger. Um so näher sie kamen, spürte Zoey, wie die dunkle Seite nach ihr rief und sie fühlte sich erfrischter und munterer. Sie ahnte nicht, was in ihr vor sich ging. Ein erneuter Schub wurde in ihr ausgelöst und die dunkle Seite wuchs in ihr, ihre Seele verdüsterte sich weiter und ihre Midichlorianer auf Grund ihrer Anomalie durch das Amulett stiegen ebenfalls an.

Sie kamen immer näher und man konnte nun Gebirgsketten, tiefe Kluften und Wüstentäler anhand der Farbgebung ausmachen. Zoey konnte es kaum noch aushalten, den Boden des Planeten betreten zu dürfen. Ungeduld läge den Sith im Blut, hatte Saphenus ihr in einer der Lektionen gesagt. Korriban klang wie Musik in ihren Ohren! Ein Traum, der endlich Wirklichkeit werden sollte! Hoffentlich würden die Trümmergürtel ihnen keine Unannehmlichkeiten bis zur Landung bereiten?!



Imp Weltraum, Orbit von Korriban, an Bord der Beeska, Cockpit: Zoey, Lord Saphenus, Grin, Lom Fey und Talitha
 
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[Imperialer Weltraum | An Bord der Beeska] - Saphenus; Zoey Liviana; Grin Redeye; Lom Fey und Talitha (NPCs)

Viel zu langsam vergingen die folgenden Tage wenn man diese Zeiteinheit denn überhaupt benutzen konnte. Der Blick nach durch die dicken Fensterscheiben nach draußen zeigte nur das immer gleiche Bild: den blauen Hyperraum, ein Tunnel ohne Abwechslung. Bis auf die raren Momente, in denen das Schiff aus dem Hyperraum glitt, eine neue Route berechnete und nach wenigen Momenten schon wieder in ihn hineinsprang. Das waren die kurzen Augenblicke, die es einem erlaubten einen flüchtigen Eindruck vom pechschwarzen Weltraum und den unzähligen Sternen darin zu erhaschen. Saphenus erwischte sie kaum, zumeist war er in einem der fensterlosen Räume oder aber hatte sein Auge geschlossen um entweder zu schlafen oder in der Macht zu versinken. Nur widerwillig schien der Sekundenzeiger der Chronometer weiterrücken zu wollen, als würde er von einer unsichtbare Kraft zurückgehalten werden, die aus Saphenus‘ unendlicher Ungeduld gespeist wurde. Stetig wurde der Zabrak unruhiger, in schier unglaublicher Erwartung auf das, was kommen würde. Die Entfernung zu dem roten Planeten schien bei jedem Blick auf die Galaxiskarte nur bruchteilhaft geringer zu werden, was ihn mal um mal die Hände zu Fäusten ballen ließ. Talitha spürte seine Ungeduld und versuchte ihr Möglichstes um ihn zu beruhigen, doch es gelang ihr immer weniger. Sie selbst konnte es kaum erwarten endlich die immer näher rückenden Wände hinter sich zu lassen um nach einer gefühlten Ewigkeit wieder frische Luft riechen zu können. Unbewusst schien sie ihr eigenes Verlangen nach Freiheit auf Saphenus zu übertragen. Noch immer verbrachten sie die aufgezwungenen Nächte miteinander um sich gegenseitig vor ihren Albträumen zu schützen, doch waren sie wach hielten sie sich voneinander fern. Auch wenn man unmöglich von einer Beziehung sprechen konnte, die die beiden miteinander führten, die Reise entwickelte sich trotzdem zu einer Belastungsprobe für eben jene. Saphenus ging dazu über seine Zeit im Maschinenraum zu verbringen, alleine meditierend. Mit geschlossenen Augen spürte er dort das Vibrieren und Wummern des Hyperraumantriebs, ein stetiges Versprechen ihr Ziel zu erreichen. Mit dieser Gewissheit gab er sich der Macht hin, spürte sie und ließ sich von ihr durchströmen. Ein Datapad lag dabei immer neben ihm. Es beinhaltete alle Informationen, die er für Korriban brauchte, Darth Siks Texte und Aufzeichnungen, Bilder, Statistiken. Auch wenn er sie bald auswendig konnte, glitt sein ruheloses Auge oftmals über die Zeilen. Mit ausgestreckten Sinnen aber demonstrativ gezeigtem Desinteresse überwachte er seine Schülerin. Ehrgeizig widmete sie sich ihrem Training, absolvierte Übung nach Übung. Saphenus war von ihrer Disziplin beeindruckt, das musste er zu geben. Trotz der kurzen Zeit wurde sie geübter im Umgang mit der Macht, selbst dem Kampf mit dem Lichtschwert widmete sie sich trotz der beengten und eingeschränkten Möglichkeiten. Noch war sie nicht in der Lage auf sich allein gestellt gegen ihre Feinde zu überleben, doch diese fünf Tage waren ein Anfang. Zumindest gab sie Saphenus noch keine Gelegenheit seine Entscheidung zu bereuen. Dennoch hielt er sich wohlwissend zurück, spürte er doch die Ungeduld an sich nagen. Viel zu verlockend wäre die Versuchung gewesen Zoey für all ihre kleinen Fehler zu bestrafen um sich selbst auszuleben, war sie doch diejenige, die sich am besten dafür eignete. Lom Fey war zu wertvoll, Grin gab wohl kaum Anlass dazu so eifrig wie er jeden Befehl befolgte und Talitha durfte niemals mit dieser Absicht berührt werden. Saphenus log nicht wenn er sagte, er würde jeden vernichten, der Hand an sie legte und er war sich nicht sicher ob das nicht auch ihn mit einschloss. Für sich alleine spürte er die Wogen der Macht immer stärker werden je näher sie Korriban kamen. Der rote Planet rief nach ihm, dessen war er sich sicherer denn je. Unweigerlich brachte seine nahende Ankunft aber auch die Frage über Ignavius‘ Schicksal wieder auf. Er ließ die Geschehnisse der Gala noch einmal Revue passieren. Sofort erinnerte er sich an das ungläubige Gefühl, das Entsetzen und den Schock als er erfuhr, dass dieser Säufer tatsächlich der Herrscher über den Geburtsort der Sith war. Seine eigenen Fähigkeiten überschätzen und bestimmt von dem Alkohol getrübt, glaubte Ignavius über allen zu stehen. Er hörte @Janus Sturn und Voth (@Darth Cognis) flüstern und vernahm ihre eindringlichen Worte als sie ihn überredende das Amt zu beerben. Er hatte ihnen schließlich zugestimmt, mittlerweile war er sich nicht mehr sicher ob sie ihn nicht mit Hilfe der Macht zu ihren Gunsten überredet hatten. Janus hatte seine Unterstützung signalisiert, auf Korriban würde er einen Boten treffen, der zwischen ihnen vermitteln würde. Diente das alles schließlich nur den Zwecken des Grafen? Zweifel kamen in Saphenus auf. Wie sollte er Ignavius stürzen, er würde ihn wohl kaum einfach so töten können. Auch wenn die Sith scheinbar keinen Zwängen mehr unterworfen waren, es galten noch immer die Regeln des Ordens und die verboten offene Auseinandersetzungen zu Gunsten einer starken Einheit. Selbst wenn es ihm gelingen würde, sollte er der neue Gouverneur werden? Jemand anderes könnte auf diesen Posten gesetzt werden. Andererseits würde diese Stellung es ihm erlauben Zugang zu allen Artefakten und Geheimnissen zu bekommen, die Korriban noch bereithielt. Niemand würde ihn an seinen Forschungen hindern können, übte der Gouverneur doch fast unbegrenzte Macht aus. Diese Vorstellung war verführerisch und ergriff sehr subtil von ihm Besitz. An die Pflichten, die gleichermaßen mit so einer Position einhergingen, dachte er natürlich nicht. Sehr gekonnt schaffte er es sie auszublenden. Misstrauisch behielt Saphenus auch Lom Feys Worte im Hinterkopf, der ihm seltsam offen dazu geraten hatte Ignavius zu beerben. Misstrauisch hatte es Saphenus sogar gewagt über den Holoprojektor eine Anfrage an den Orden zu stellen was seinen Diener anging. Die brachte aber nichts Neues zu Tage und eine Bitte um Auskunft an das ISB war unbeantwortet geblieben. Rauchend vor Zorn hatte Saphenus abermals spüren müssen, dass nicht jeder den Sith ihren gebührenden Respekt zollte.

Auch wenn sich die unzähligen Stunden ihrer Reise langzogen wie gunganischer Speichel im Anblick frischen Obstes vergingen sie doch. Diesmal sah Saphenus von seiner gewöhnlichen Routine ab und ließ sich recht früh im Cockpit nieder, Stunden bevor sie aus dem Hyperraum springen würden. In seinen schwarzen Umhang eingekuschelt saß er auf dem mittigen Pilotensitz und schlug die Arme um seinen Körper. Stur starrte er geradeaus und wartete auf den Moment in dem der blaue Tunnel endlich ihrem heiß ersehnten Ziel weichen würde. Talitha saß neben ihm auch wenn er spürte, dass sie versucht war den Raum zu verlassen. Unruhig trommelte sie mit ihrem rechten Fuß auf den Boden, doch ihm machte es nichts. Er verstand ihre Ungeduld nur zu gut. Schweigend saßen sie beieinander, keiner von beiden schien es zu wagen ein Wort zu sagen. Anspannung lag in der Luft. Die Konsole zeigte einen Countdown mit der errechneten Zeit bis zur Ankunft an. Quälend langsam wurde er kleiner.


„Auf Korriban wird es dir besser gehen.“,

flüsterte Saphenus und brach damit ihr Schweigen. Talitha zuckte bei seinen Worten leicht zusammen.

„Dann bist du nicht mehr in enge Räume eingepfercht.“

Es klang wie ein leeres Versprechen und er wusste, dass Talitha Schwierigkeiten damit hatte ihm zu glauben. Er selbst konnte nicht sagen wie gefährlich Dreshdae für sie sein würde, fieberhaft machte er sich Gedanken darüber wie er ihre Sicherheit garantieren konnte. Die naheliegenste Möglichkeit wäre sie im Schiff zu lassen, doch das würde ihr eben jene Freiheit rauben, die er ihr versprochen hatte. Er war versucht Grin für ihren Schutz abzustellen, doch so sehr vertraute er ihm nicht. Zoey war im äußersten Fall entbehrlich, Talitha war es nicht. Blieb nur Lom Fey. Zumindest wusste der Pau’aner wie man mit einer Waffe umging. Doch ganz geheuer war ihm dieser Gedanke trotzdem nicht. Schließlich kam auch Lom Fey ins Cockpit als wollte er den Moment ihrer Ankunft nicht verpassen. Mit kerzengradem Rücken stellte er sich hinter seinen Meister und als gäbe es eine für alle erkennbare Hierarchie ließ man den dritten Sith frei für Zoey. Auch sie kam schließlich hinein und setzte sich auf ihren Platz, Grin im Schlepptau. Ruhe kehrte ein. Saphenus lehnte sich nach vorne, das Auge stur geradeaus gerichtet. Aus dem Augenwinkel nahm er war wie der Countdown zum Ende kam und schließlich Null anzeigte. Ein leichter Ruck ging durch das Schiff, der blaue Tunnel neigte sich dem Ende und weiße Streifen entlang des Cockpits wurden kürzer und bildeten schließlich punktförmige Sterne. Der Hyperraumantrieb verstummte, sofort schien man sein Geräusch zu vermissen. Doch Saphenus‘ Gedanken waren nur auf eine Sache gerichtet. Der rote Planet namens Korriban baute sich vor ihnen auf und machte seinem Namen alle Ehre. Verlockend blickte er ihnen entgegen, umgeben von zwei Asteroidengürteln und sieben Monden. Die Sonne stand im richtigen Winkel und beleuchtete eben jene Seite, auf die sie nun sahen. Kontinente zeichneten sich ab und je näher sie kamen desto deutlicher sah man auch die großen Gebirgsketten, die tiefen Täler und die hohen Berge. Saphenus atmete ein und merkte erst jetzt, dass er die ganze Zeit die Luft angehalten hatte.


„Zielort: Korriban wurde erreicht. Berechne Anflugvektor.“,


ertönte die blecherne Stimme des Autopiloten und durchdrang damit die ehrfürchtige Stille.

„Kurs ist berechnet. Neuer Zielort: Raumhafen Dreshdae. Bestätige Flug.“


Saphenus verstand die implizite Frage des Droiden nicht als solche und schwieg bis ihm bewusst wurde, dass die Beeska immer langsam wurde. Er warf Lom Fey einen fragenden und zugleich ungehaltenen Blick zu bis ihm bewusst wurde was der Droide von ihm wollte.

„Flug bestätigt.“,

antwortete er ungeduldig und genervt und sofort setzte sich das Schiff wieder in Bewegung. Nutzloser Haufen Schrott, dachte Saphenus säuerlich. Erst jetzt wusste er Yelm wirklich zu schätzen. Dann kam ein anderer Funkspruch ein.

„YT-2400, hier spricht der Dreadnought ‚Vigil of the Empire‘. Wir haben Sie erfasst. Bitte identifizieren Sie sich.“


Abermals schaute Saphenus Lom Fey an und sofort beugte sich der Pau’aner über die Konsole und tippte mit langen Fingern darauf herum.

„Vigil of the Empire, hier ist die Beeska, Typ YT-2400. Übersende unsere ID.“,


sagte er ausdruckslos und geübt. Stille kehrte wieder ein, dann ertönte wieder der Funk.

„Ihre Kennung wird bestätigt. Wir erlauben die Landung in Dreshdae.“


Saphenus kniff sein Auge zu.

„Wir erlauben die Landung?“,

äffte er die Übertragung zornig nach.

„Was glauben die wer die sind? Ich bin ein Sith, es ist mein Recht Korriban zu betreten!“

„Das ist nur die Standardvorgehensweise, Mylord.“


Mit dieser Bemerkung fing sich Lom Fey einen böse funkelnden Blick zu, doch Saphenus entgegnete darauf nichts. Er brauchte einige Minuten um sich zu beruhigen, dann schaute er Zoey an. Sofort spürte er wie sich Talithas Gemüt verfinsterte.


„Wenn du noch Fragen hast zu dem hast, was kommt, dann stelle sie jetzt.“


[Imperialer Weltraum | An Bord der Beeska | Cockpit] - Saphenus; Zoey Liviana; Grin Redeye; Lom Fey und Talitha (NPCs)
 
Imp Weltraum, Orbit von Korriban, an Bord der Beeska, Cockpit: Zoey, Lord Saphenus, Grin, Lom Fey und Talitha


Zoey genoss den Anblick des Planeten und bekam beiläufig die Landeformalitäten mit. Dabei spürte sie einige Diskrepanzen zwischen Saphenus und seinem Diener. Zoey war froh, nicht selbst Gegenstand dessen zu sein. Es war schön zu sehen, dass auch andere schnell den Unmut ihres Meisters auf sich zogen. Es lag irgendwie ein böses Knistern in der Luft. Nur ein Funke würde jetzt genügen und Saphenus könnte sich nicht mehr beherrschen. So war er!

Plötzlich, so aus dem Nichts und eher unvorbereitet sollte sie nun noch alle Fragen stellen, die sie so hatte. Was wollte sie noch vorher wissen? Hoffentlich fielen ihr jetzt wirklich die wichtigsten ungeklärten Fragen ein?! Schnell sammelte sich Zoey und legte los:


“Werden wir nach der Landung weiter an Bord des Schiffes wohnen, ein Lager in der Nähe unserer Ausgrabungen aufbauen und dort wohnen oder uns in der kleinen einzigen Ortschaft Dreshdae ein Quartier suchen? Legen wir gleich mit unserer Artefaktsuche los oder werden wir dem Gouverneur Ignavius zuerst einen Besuch abstatten? Wenn ja, wie wollen wir uns verhalten, freundlich und diplomatisch oder aggressiv angreifend? Bekomme ich für Korriban auch noch einen kleinen Blaster?”

Zoey fragte dies alles nicht ohne Grund. Sie hatte schließlich genug mitbekommen, um zu wissen, dass man Ignavius nicht leiden mochte und ihn vom Thron haben wollte. Zoey hasste ihn selber. Mit seinem Auftreten auf der Gala hatte der betrunkene Gouverneur sich nur Feinde gemacht! Wie so ein Typ zu seinem Posten kam, war ihr unerklärlich! Er war unerträglich und eine Schande für die Sith, denn er trug ein Amt inne, was ihn repräsentativ in die Verantwortung zog! Er torkelte stattdessen betrunken durch die Gegend und legte sich mit jedem an. Er hatte Zoey behandelt wie den letzten Dreck und sie misshandelt und gedemütigt! Wenn sie daran dachte, dass sie ihm sicher dort auf Korriban begegnen würde und dies bestimmt schneller als ihr lieb war, wurde ihr richtig mulmig dabei! Was sollte sie für ihn sein, seine Sexsklavin? Er hatte eh ein Frauenbild! Unglaublich!

Sie fuhr fort und war wieder ganz in der Rolle der Archäologin, was für sie eine Berufung darstellte und in deren Rolle sie aufging:


“Haben wir Karten über Grabstätten und haben Sie ein spezielles Ziel vor Augen, wo wir beginnen wollen? Und, wie sieht es mit Ausrüstung aus? Eine gute Ausrüstung ist überlebenswichtig! Wir brauchen nicht nur Waffen, sondern auch Kletterausrüstungen, Schutzkleidung, denn es gibt vor Ort auch viel vulkanische Aktivität, die auch unterirdisch sein kann, ich denke nur an Lavaströme und Lavaseen wie auf Thearterra. Wir sollten vorsichtshalber alle einen hitzebeständigen Schutzanzug im Gepäck haben, wenigstens das, denn leider sind sie nicht sehr atmungsaktiv und vielleicht sollten wir sie deshalb nicht grundsätzlich tragen! Atemmasken und Schutzbrillen gegen Sandstürme! Und, da man sehr leicht getrennt wird, braucht jeder Einzelne genügend Wasser, Energieriegel und ein eigenes Erste Hilfe Set im Gepäck! Wir bemerkten die Notwendigkeit schnell auf meiner letzten Mission, da unser Sanitäter oftmals getrennt wurde von uns. Weiterhin Leuchtstäbe und jede Menge Munition für unsere Waffen! Ich selber werde noch mein persönliches Archäologen-Besteck dabei haben. Also Pinsel, Lineal und so was! Wie sieht es mit Com- oder Funkgeräten für jeden aus? Ist das alles vorrätig oder müssen wir uns dies noch beschaffen? Wie weit ist unser Ziel von der Siedlung entfernt und benötigen wir ein Fahrzeug? Haben wir jenes schon vorrätig an Bord?”


Zoey holte mal Luft und sah nun mal in die Runde und wandte dann ihren Blick wieder ganz Lord Saphenus zu. Dabei fing sie Talithas Blick auf und bekam das Gefühl, dass Talitha sie auch nicht sonderlich mochte. Warum mochte Zoey nochmal Talitha nicht? Ach ja, wegen dieser Schutzsache! Jetzt fiel es Zoey wieder ein. Egal wie es kam, Zoey zog immer die Arschkarte! Deshalb kam sie nun auf ihre letzte Frage, die sie anfänglich mit einer etwas unsicheren Stimme stellte:

“Wer kommt alles auf die Expedition mit? Alle von uns? Noch Andere? Träger, Führer, also Einheimische oder Soldaten?”

Kaum war die Frage gestellt, warf sie einen kurzen sachlichen Blick auf Talitha. Die Frage war nicht unwichtig! Nicht nur in Bezug auf Talitha! Zoey selber hatte sich damit abgefunden, sich selbst beschützen zu müssen. Die Archäologin wollte einfach im Bilde sein und wusste, dass sie auf Korriban ein Team bilden mussten, egal ob sie nun Talitha mochte oder nicht. Eigentlich hatte sie weiter nichts gegen sie, außer dass sie ihr selbst den Schutz durch Saphenus stahl. Nun, ein nicht unbedeutender Aspekt! Und ja, sie gönnte dies Talitha nicht! Zoey stand sich nun mal selbst am nächsten! Sie wusste, dass Grin auf sie acht geben würde und sie auf ihn zählen konnte, doch er war kein Sith!


Imp Weltraum, Orbit von Korriban, an Bord der Beeska, Cockpit: Zoey, Lord Saphenus, Grin, Lom Fey und Talitha
 
*Halleluja. Was für ein.....*

Von: Bacrana-Amma- Strassen- mit Shim´rar

Alizee grinste den Sith an, als er fragte, ob man mit ihr schreiben könnte. Offensichtlich war der Begriff " Stift" bei ihm unbekannt.

"Man kann wohl mit jedem Lebenwesen schreiben,wenn man es drauf anlegt. Aber als Stift bezeichnen wir einen Lehrling. Darum gibts ja so doofe Witze wie: "Wie nennt man einen Lehrling am Zoll?- Filzstift" "

Einen kurzen Moment lang fragte sich Alizee, wer sich so einen Blödsinn eigentlich jedes Mal ausdachte. Die beiden anderen Fragen, die der Sith ihr stellte, liessen sie kurz nachdenken.

"Also ich denke, es müsste schon ein sehr grosser Zufall sein, wenn ich jemals wieder einen Fuss auf Bacrana setze. So schön ist dieser Planet nicht und er hat mir bisher auch nicht wirklich Glück gebracht. Aber wie kommt ihr darauf, dass ich mein altes Leben nicht hinter mir lassen kann? Dafür habe ich die letzten Jahre gearbeitet. "

Scheinbar hatte der Twi´lek einen Hang zur Wichtigtuerei. Er erzählte dem Beamten etwas von Nal Hutta und einer Tanzschule dort. Alizee legte den Kopf schief und sah ihn zweifelnd an.

"Glaubt mir, die wollen mich da nicht. Die wollen unschuldige Dinger mit unversehrter Haut, damit sie nackt tanzen können. Ich bin weder unschuldig noch habe ich unversehrte Haut. Damit scheide ich schonmal aus. "

Die junge Frau grinste, als sie dem Mann zu einer Luxusyacht folgte. Davon mal abgesehen war sie überzeugt, dass es keine Tanzschule der Galaxis schaffen würde, ausgerechnet ihr Tanzen beizubringen. Der Twi`lek bemerkte dann, dass ihr Besuch in ihrer Wohnung nicht nur unnötig sondern auch unklug gewesen war.

"Erstens gehen Frauen nie ohne ihr Buko und Ersatzunterwäsche aus dem Haus. Und von dem Punkt, wo mir 4000 Credits egal sind, bin ich auch noch weit weg. Des weiteren sage ICH, dass ich in Zukunft Kleider brauche. "

Am Schiff angelangt betrat Alizee nach einer Geste des Mannes das Gefährt zuerst und sah sich um. Es war luxuriös eingerichtet und die junge Frau konnte sich einen Pfiff nicht verkneifen.

"Nicht schlecht"



murmelte sie, während der Mann hinter ihr her kam und ihr schmutzige Gedanken unterstellte und sie gleich korrigerte. Er sprach von Kampfanzügen und Overalls, die vielleicht mal ihren Kleiderschrank füllten.

"Overalls klingen nett, denn sie sind halbwegs bequem. Kampfanzüge? Hmm. Ich hoffe, ich sehe in soetwas nicht allzu lächerlich aus. "

Gut, sie war körperlich eher klein, was aber für ihre Spezies normal war. Und viele ihrer unglücklichen Untergebenen hatten lernen müssen, dass sie trotzdem - oder gerade deswegen- kräftig anpacken konnte.
Nachdem sie Bacrana hinter sich gelassen hatten, fanden sie sich in der Messe ein, wo er ihr ein Glas mit einem Likör reichte und ihr eine sehr gute Frage stellte.

" Hmm... Ihr habt noch nicht viel über unser Ziel gesagt, aber das spielte für mich auch keine so grosse Rolle. Mir war vor allem eines wichtig: Weg von Bacrana. Das hab ich erstmal geschafft. Was kommt, wenn das Schiff wieder landet? Mal sehen. Ruhm und Ehre? Klingt nicht schlecht, ist aber auch nicht das Wichtigste. Aber sollte es eine Tanzschule sein, dann trennen sich unsere Wege in dem Augenblick, in dem ich die Schule sehe. Versprochen! Aber ehrlich? Das vermute ich nicht. Die Anspielungen waren ja ganz witzig und ich kann mir auch vorstellen, dass ihr sowas tatsächlich tun würdet und vielleicht sogar schonmal getan habt. Aber deswegen habt ihr mich nicht in der Küche aufgesammelt. Da gibts hübscheres und willigeres in Amma als mich. Ich hab das Gefühl, euer Spruch mit den Kampfanzügen war ein ehrlicherer Teil und ist eher das , was ich erwarte. "

Sie nippte an dem Likör und lächelte zu dem Twi´lek rüber.

"Und ich habe das Gefühl, dass ich die Ruhe hier jetzt noch geniessen sollte. Wahrscheinlich werde ich davon in Zukunft nicht mehr so viel haben."


Alizee sah die Flüssigkeit in ihrem Glas an und beschloss, es erstmal zur Seite zu stellen. Sie vertrug Alkohol nicht besonders gut und merkte selbst kleine Mengen meist sofort im Kopf. Die Peinlichkeit, hier vor dem Mann durch die Gegend zu torkeln, wollte sie sich einfach ersparen.

Hyperraum von Bacrana nach M´haeli- Shim´rars Schiff- mit Shim´rar
 
Bastion, Sith-Orden, Hangar, beim Treffpunkt: Darth Sikarius und Adria, Darth Sting und Graf Muraenus, Dienerin Xhuljia(NPC)


Nach der herausfordernden Frage von ihrem Meister, bekräftigte der Graf schnell, das alles bereit wäre und er bereitwillig an ihrer Seite tapfer kämpfen wollte. Ihr Meister hatte wieder ein verdächtiges Funkeln in seinem Auge. Der Graf und sein abgehobenes Mundwerk waren ihm ein Dorn im Auge!

Auch Darth Sting kam fast zeitgleich ganz kurz nach ihnen an. Diesmal nickte Adria grüßend, während sie sich das beim Gräflein gespart hatte. Schließlich war er nicht einmal ein Schüler! Noch nicht! Sie hingegen schon! Sie hasste seine angeberische Art!

Es war wie ein zweiter Versuch nochmals gemeinsam abfliegen zu wollen. Alle waren wieder reisefertig! Darth Sting nahm eine aufrechte Position an und wirkte ziemlich einschüchternd und fragte das Gräflein drohend, ob das Schiff nun diesmal wirklich fertig wäre!? Wieder bejahte der Graf schnell. Daraufhin forderte Darth Sting alle auf, das Schiff zu betreten und schickte Fel`s Dienerin mit der Bemerkung ins Cockpit, dass Fel behauptet hätte, dass sie fliegen könnte!? Adria warf einen verunsicherten verdutzten Seitenblick zu ihrem Meister, neben dem sie stand. Was? Sie konnte wirklich fliegen? Hoffentlich irrte er sich nicht! Sie bestiegen den Frachter.


Kaum waren alle im Frachtraum, schloss sich die Luke zischend. Diesmal ging es wirklich los! Zuerst suchten alle ihre Quartiere auf bzw. nahmen ihres ein. Sie folgte mit ihrem Seesack ihrem Meister und er deutete ihr an, dass sie sich das Quartier und das Bett teilen würden. Adria hatte nichts dagegen einzuwenden und stellte ihr Gepäck ab. Die Schülerin hatte ihn die letzten Wochen vermisst gehabt. Für sie war Fel alles, was sie hatte! Er war mehr als ein Mentor für sie!

Sie gingen zum Start alle vor ins Cockpit. Sie nahmen Platz, Adria hinter ihrem Meister, und schnallten sich an. Fel´s Julia oder wie auch immer, hantierte tatsächlich emsig und gekonnt am Steuerpult herum. Diese grüne Giftnatter schien alles perfekt zu können und doch war es Adria, die bei Fel schlafen durfte! Xhuljia sollte bloß nicht so angeben! Mit dem Autopiloten bekam Adria das immerhin auch hin! Immerhin hatte sie den Rückflug nach Bastion auf diese Weise gemeistert.


Sting kam als letzter hinzu und machte eine Ansage. Er bestand mit Nachdruck darauf, dass er das Sagen hatte und der absolute Bestimmer und Anführer dieser Mission war. Wenn etwas sein würde, egal was, wollte er es als erster wissen. Und er drohte allen, dass niemand ein Hemmschuh sein sollte! Abschließend fragte er, ob jemand ein Problem damit hätte? Adria schüttelte mit dem Kopf. Sie hatte längst erkennen müssen, dass immer irgend jemand das Sagen hatte und sie ein zu kleines Licht bislang war, als auch nur einen wagen Gedanken daran verschwenden zu dürfen, dass es anders sein könnte. Sie hatte sogar Doyle, dem Leichensammler, gehorchen müssen! Sie fragte sich allerdings, ob ihr Meister und das überselbstbewusste Gräflein damit zurecht kommen würden? Doch überraschender Weise hatte niemand etwas zu entgegnen!

Schon kurz darauf waren sie im Hyperraum, das Vibrieren und die Unannehmlichkeiten hörten auf und Fel erhob sich vom Sitz. Adria tat es ihm gleich und folgte ihm in sein Quartier.


“Kannst du dir das Gräflein im Kampf oder gar als Schüler vorstellen?”,

fragte sie Fel leise, aus Angst, man könnte es sonst auf dem Flur hören und kicherte bei der Vorstellung belustigt.

“Was machen wir während des Fluges? Musik hören!?”,

bat sie Fel.

"Wir könnten Technomucke hören!"


Imp. Weltraum: an Bord des YV-666 Frachters vom Gräflein Muraenus, in Fel`s Quartier: Darth Sikarius und Adria, desweiteren an Bord: Darth Sting und Graf Muraenus, im Cockpit auf dem Pilotensitz: Dienerin Xhuljia(NPC)
 
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[:: Imperialer Weltraum :: auf dem Weg vom Widek System in das Gravan System :: kleiner Verband :: VIN 'Basilisk' :: Brücke ::] Tryam, Bote Marius Kytar (NPC), Brückencrew


Durch die großen, dreieckigen Scheiben der Brücke der Basilisk schaute Tryam nun schon einer Weile dem monotonem, blauen Rauschen des Hyperraumes zu, in welchem sich die Basilisk nun schon seit mehreren Stunden bewegte. Vor diesen Stunden war die Basilisk und noch ein weiteres Schiff (Cedrax's Enforcer) von Widek abkommandiert worden um in einem benachbarten System Akten und Personal, auch 6 Fähren, an Bord zu nehmen und es in das Gravan System zu bringen. Anscheinend wurden dort irgendwelche Verwaltungs oder Geheimdienstbüros neu ausgestattet. Der Transport wurde von einem Boten überwacht, welcher zwar den Großteil des Transportes in dem wesentlich aufnahmefähigeren Acclamatorkreuzer unterbrachte, sich jedoch nun bei ihm auf der Brücke der Basilisk aufhielt.
Er war kleiner als Tryam, etwa 1.70, hatte blaue, streng blickende Augen und trug sein Blondes Haar kurz geschoren unter seiner grauen Unniformmütze. Er machte den Eindruck, als wüsste er was er tue und stand mit Haltung auf der Brücke neben Tryam.


"Commander, wie weit ist es noch bis Gravan?"
, erkundite sich der Bote und riss Tryam dabei aus seinen Gedanken.

Tryam blickte auf sein Taschenchrono, während ein Navigationsoffizier sämtliche Reisedaten herrunterratterte. Was genau der Bote darauf geantwortet hatte bekam er nicht mehr mit, aber er schien sich damit zufrieden zu geben. Laut seines Taschenchronos hatte die Basilisk noch 5 Stunden Hyperraumreise vor sich. Ob er sich wohl für eine kurze Zeit zurückziehen konnte? Jedenfalls hatte er seit dem Beginn der Reise keine Pause eingelegt und auch der Zeitpunkt für den Wachwechsel der Brückenchrew müsste schon so in etwa erreicht sein. Allein schon der Gedanke an eine Pause machte Tryams müde Beine noch müder. Ihm fiel erst jetzt auf, dass er seit knapp einem halben Standarttag nichts mehr gegessen hatte. Daher rief Tryam seinen Zweiten Offizier Kajan Notokan zu sich.

"Leiten sie den Wachwechsel ein, Lieutanant. Ab jetzt soll die dritte Schicht übernehmen."

Der Commenorer salutierte und gab den Befehl per Komlink an die Crews weiter. Keine 2 Minuten später öffnete sich das Tor zur Brücke und die Soldaten in makellosen Uniformen machten sich daran, ihre Plätze einzunehmen. Als das letzte Chrewmitglied der zweiten Schicht die Brücke verlassen hatte, wandte sich Tryam an den Boten.

"Ich werde jetzt auch eine Pause einlegen. Wollen sie mich in de Offiziersmesse begleiten?"

Der Bote ließ seinen Blick noch einmal über die Brücke schweifen.

"Ich lehne ihre Einladung dankend ab, Commander Merel, ich werde weiter den Transport beaufsichtigen, aber könnten sie es veranlassen, dass mir ein Glas Wasser gebracht wird?"

"Da wenden sie sich am besten an einen Petty Officer oder einen Shipman."

Tryam deutete einen Salut an, bevor er sich auf den Weg zu den Turbolifts machte, welche ihn zu den Offiziersquatieren brachten. Er ging den langen Flur entlang, bis er am Ende des Flures in einen Raum mit etwa 5 Tischen eintrat. Tryam setzte sich an den Tisch, welcher am weitesten von den anderen drei Sub Lieutanants entfernt war, welche in ein reges Gespräch vertieft waren. Anscheinend hatten sie Tryam nichteinmal bemerkt, was ihm aber in dieser Situation recht war. Er wollte seine Ruhe haben. Dann zog er sich seine Mütze vom Kopf und blickte auf die Karte, welche an der Wand hing und suchte nach dem heutigen Gericht.


[:: Imperialer Weltraum :: auf dem Weg vom Widek System in das Gravan System :: kleiner Verband :: VIN 'Basilisk' :: Offiziersmesse ::] Tryam, 3 Sub Lieutanants (NPC, im Hintergrund)
 
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[:: Imperialer Weltraum :: auf dem Weg vom Widek System in das Gravan System :: kleiner Verband :: VIN 'Basilisk' :: Deck 4 :: Gänge ::] Tryam (allein)


Tryam ging relativ langsam und seine Schritte verhallten gleichmäßig in den Gängen der Basilisk. Seinen Blick hatte er dabei fest auf das Datapad in seiner Hand gerichtet, welches sein Gesicht hellblau anleuchtete. Er las sich gerade die offizielen Beschreibungen und Formulare für den Transport durch und war dabei froh über die Tatsache, dass er auf einem Schiff als Kommandant arbeitete und nicht als Verwaltungsoffizier auf einer Flottenbasis. Jeden Tag nur Papiere ausfüllen und verfassen wäre nichts für ihn. Allerdings war es auch nicht gerade spannender, mit einem Transport beauftragt zu werden. In den Unterlagen stand das Übliche: Transportdaten, Transportmenge, Route, Schiffe,...und so weiter. Nach eine weile schaltete Tryam das Datapad aus, wenig später kam er auch an einen der Turbolifts und stieg in die Liftkapsel.

Wieder auf der Brücke angekommen, fand er alles beim alten vor, selbst der Bote stand immer noch an exakt der selben Stelle. In den Unterlagen hatte gestanden, dass er Marius Kytar hieß und von Fondor stammte. Er ging aufrecht auf ihn zu, stellte sich etwa eine halbe Körperbreite vor ihn hin und blickte genau wie er in den Hyperraum.

"Gab es irgendwelche Vorkommnisse während meiner Abwesenheit, Kytar?"

Tryam konnte aus den Augenwinkeln sehen, wie Kytar seinen Blick noch einmal über die Brückencrew schwenkte, bevor er antwortete.

"Nein. Ich habe nur regelmäßig einige Kurskorrekturen befohlen."

Der Hyperraum schien sich für einen Augenblick zu verlangsamen, oder war es nur Tryams Wahrnemung? Dieser Bote kam auf sein Schiff, stand die ganze Zeit über auf seiner Brücke und jetzt nahm er sich auch noch heraus Befehle zu geben? Noch dazu so überflüssige. Seine Crew war durchaus in der Lage, soetwas wie Kursabweichungen selber zu erkennen und zu korrigieren. Kytar vertraute seiner Crew wohl nicht. Tryam war leich gereizt, doch er versuchte es sich nicht anmerken zu lassen. Seit den Verhandlungen mit den Chiss hatte er gelernt, sein Temperament unter Kontrolle zu halten. Was warscheinlich auch ganz gut so war.

Ein Ensign kam aus der Navigationssektion zu tryam hherrübergelaufen und nahm vor ihm Haltung an.
"Sir, in etwa 3 Minuten werden wir im Chazwa-Sektor aus dem Hyperraum austreten, um unseren neuen Kurs einzuschlagen. Die Berechnung der Kursdaten ist bereits abgeschlossen."

"Leiten sie die Daten auch an die Enforcer weiter."

Der Offizier nickte und verschwand wieder. Tryam blickte ihm nach. Er hatte auch mal so angefangen. Irgendwer begann einen Countdown zu zählen. Nachdem jener die Zahl Eins ausgesprochen hatte, wurden vor dem Fenster das blaue rauschen zu weißen Fäden, und die Fäden zogen sich zu weißblauen entfernten Punkten zusammen. Tryam blickte Backbords aus dem Fenster. Er konnte die Enforcer zwar nicht sehen, aber er vermutete sie hatte es auch geschafft zeitlich aus dem Hyperraum springen zu können.

"Kurs zu Sprungpunkt B-14P. Nach dem Erreichen des Punktes sofort springen!"

Als der Befehl des Corellianers verhallt war, blieb es still auf der Brücke, aber er konnte sicher sein, dass er bereits ausgeführt wurde. Die Brückencrew war nun wieder konzentriert an all ihren Stationen. Tryam schätzte die Entfernung zum Sprungpunkt grob ab und errechnete sich, dass sie in etwa 2 Minuten wieder springen könnten. Der Hyperraum wurde ohnehin nur verlassen, da hier ihr Kurs von der Perlemianischen Handelsroute abzweigte und sie daher neue Sprungkoordinaten setzen mussten und den richtigen Kurs in Richtung Gravan VII einzuschlagen hatten.

"Sir, wir sind zum Sprung bereit!"

"Zeitgleich mit der Enforcer springen!"


[:: Imperialer Weltraum :: irgendwo im Chazwa-Sektor :: auf dem Weg in das Gravan System :: kleiner Verband :: VIN 'Basilisk' :: Brücke ::] Tryam, Bote Marius Kytar (NPC), Brückencrew
 
[Weltraum (Imperium) | Hyperraum | Von Bastion nach Koornacht| YV-666-Frachter | zentraler Raum] Darth Sting, Darth Sikarius, Sabar Muraenus, Adria Guldur

Darth Sting hatte irgendwie damit gerechnet, dass einer seiner Begleiter gegen seinen Führungsanspruch aufbegehren würde: Bisher war ja schon nicht alles glattgegangen. Doch niemand hatte einen Einwand dagegen, ihn als Anführer zu akzeptieren. Zumindest im Moment. Was Sabar Muraenus und Adria Guldur betraf, war das wohl auch in deren eigenem Interesse besser so: Weder der Jünger noch die Schülerin hätte sich einen Aufstand gegen den Wurm wohl leisten können. Hätte sich aber der launische Darth Sikarius als widerspenstiger erwiesen, hätte das zu echten Problemen führen können. Der Lamproid wusste nicht, wie mächtig der Würger von Taris mittlerweile war und wie schwierig es wäre, ihn gewaltsam zu unterwerfen. In jedem Fall wäre ein Kampf für die Führungsrolle eine unwillkommene Verzögerung für die selbst gewählte Mission, die Führungsspitze der Yevethaner zu attackieren. Sting erhoffte sich eine Menge davon und wollte keine Enttäuschung erleben.

Als sich Adria und Leto in ihre Unterkünfte zurückgezogen hatten, sprach er noch einmal mit den Piloten. Er ließ sich erklären, welchen Kurs sie einschlagen wollten, um so schnell wie möglich Koornacht zu erreichen. Es war nicht der direkte Weg, doch sie versicherten ihm, dass eine Reise über die großen Handelsrouten nicht nur sicherer und komfortabler, sondern auch schneller war, weil sie es ermöglichten, die Strecke in weniger und längeren Sprüngen zurückzulegen. Sting akzeptierte diese Erklärung und gab ihnen freie Hand. Auf dem letzten Abschnitt der Reise - den Sprüngen über den Widek Bypass - wollte er mehrmals Zwischenstation machen, um Erkundigungen über die Lage bei Koornacht einzuholen und auf dieser Grundlage Entscheidungen über das weitere Vorgehen zu treffen. Über Möglichkeiten, wie sie das neu erschaffene Reich der Yevethaner Infiltrieren und bis in ihr Herz vordringen konnten, um dort einen tödlichen Schlag zu landen, sprachen sie besser schon unterwegs. Aber sie hatten insgesamt eine lange Reise vor sich. Vielleicht zu lang: Es war schon jetzt offensichtlich, dass die Jagdgesellschaft keine homogene, harmonische Gruppe war. Es gab bereits erste Reibereien. Je länger sie auf engem Raum zusammen feststeckten, um so größer wurde wohl die Wahrscheinlichkeit, dass sich auch Auseinandersetzungen ereignen würden. Vielleicht doch noch ein Machtkampf zwischen Sikarius und Sting, möglicherweise aber auch eine Konfrontation zwischen dem menschlichen Sith-Warrior und Sabar Muraenus. Die Abneigung, welche die anderen beiden Expeditionsteilnehmer gegenüber dem Grafen hatten, war deutlich zu spüren. Früher war Leto Fel ein wahnsinniger Mörder gewesen und es war nicht zu vermuten, dass sich daran viel geändert hatte. Früher hatte er sich seine Opfer recht zufällig ausgewählt, seinen Launen entsprechend. Das Bündnis mit der Dunklen Seite der Macht hatte ihn bestimmt nicht berechenbarer gemacht. Wann würde ihn wohl die Mordlust überkommen? Und welche Folgen würde das für die Gruppe haben? Wenn Darth Sting die Gruppe zusammenhalten wollte, bis sich die Gelegenheit bot, ihre Aggressionen gegen einen gemeinsamen Feind zu lenken, musste er wohl schon jetzt tätig werden. Ein Gespräch mit Darth Sikarius erschien ihm nicht erfolgversprechend. Aber der Jünger war hoffentlich verständiger.

Als Sting das Cockpit verließ und in den zentralen Raum zurückkehrte, war Muraenus noch dort. Sie waren allein und hatten Gelegenheit für ein vertrauliches Gespräch. Diese nutzte der Sith-Warrior, indem er den Grafen in fauchendem Tonfall ansprach:


»Darth Sikarius ist ein sehr gefährliches Wesen. Pass gut auf und mach' nicht den Fehler, ihn zu unterschätzen, Scheich

Chiffith wusste, dass Muraenus diese Bezeichnung trug, jedoch nicht, was sie bedeutete. Sie als Anrede zu benutzen, war auch kein Zeichen der Anerkennung - Aristokratie und erbliche Titel interessierten den aus einer archaischen Jäger-und-Sammler-Kultur stammenden Lamproiden überhaupt nicht. Aber das kurze Wort mit den beiden Zischlauten ging ihm einfach gut über die Zunge. Im Gegensatz zu anderen menschlichen Namen (oder Titeln - der Unterschied war für Sting ebenfalls nicht von Belang) konnte er diesen sehr mühelos formulieren, weshalb er ihn bevorzugte.

»Gib dir Mühe, ihn nicht zu ärgern. Es kann sonst sein, dass er dich einfach umbringt. Und auch ohne Grund kann es sein, dass er es versucht. Mach's ihm nicht unnötig leicht.

Die Reise ist sowieso gefährlich. Du wirst kämpfen. Vielleicht gegen Sikarius oder seine Schülerin, ganz sicher gegen die Yevethaner. Keiner von ihnen wird Gnade zeigen. Du musst vorbereitet sein! Kannst du kämpfen? Und was weißt du über die Macht?«


[Weltraum (Imperium) | Hyperraum | Von Bastion nach Koornacht| YV-666-Frachter | zentraler Raum] Darth Sting, Sabar Muraenus. Darth Sting und Adria Guldur in ihrem Quartier.
 
- Weltraum innerhalb imperialer Grenzen - Hyperraum - von Bastion nach Koornacht - YV-666 Frachter - zentraler Raum - Sabar Muraenus, Darth Sting, Darth Sikarius, Adria Guldur (allesamt anderweitig beschäftigt)

Es waren ruhige Momente wie dieser, die in den kommenden Wochen und Monaten höchstwahrscheinlich zur absoluten Rarität für den ehrgeizigen Grafen Sabar Muraenus verkommen würden. Der stämmige Adelsmann saß in einem der vier mit exotischen Wildleder gepolsterten Sessel, und hielt in seiner rechten Hand einen Kelch mit originalem dubrillianischen Wein aus dem Süden seines Heimatplaneten. Viele Jahrzehnte reifte das edle und wahrhaftig sündhaft teure Getränk in den Kellern des hunderte Jahre alten Anwesen der Muraenus-Familie, ebenso wie einer der Söhne dieser milliardenschweren Dynastie innerhalb vieler lehrreichen Stunden zu einem ernstzunehmenden Anwärter mit vielerlei Wissen und einer starken physischen Veranlagung gewachsen ist, oder geschrumpft je nach Blickwinkel. Die Erniedrigungen, die sich der sogenannte Scheich bisher über sich ergehen lassen musste, hätten ihm nicht fremder sein können. Sein ganzes Leben lang ließ Sabar andere niedere Kreaturen vor sich buckeln, und auf diese gewisse Art von Herrschaft und Macht war er in diesem Moment stolzer und glücklicher denn je. Sabar wusste wie es sich anfühlte, Macht sein eigen nennen zu können. Nur handelte es sich um Macht in einem anderen Sinne, von der er in der momentanen Situation glücklicherweise nur allzu gut Gebrauch zu machen schien. Jene Macht erlaubte ihm nämlich, im Gegensatz zum Rest der erbärmlichen und mit seiner Person unvergleichbaren Lakaien – auch genannt „Jünger“ – einer Gruppe von hochgefährlichen Sith-Kriegern eine unglaublich wichtige Mission finanziell zu ermöglichen und inmitten dieser Krieger in der eisenharten Praxis sein Wissen im Kampf zu erweitern, sowie nun endlich einen Meister zu gewinnen. Dieser Meister würde ihm der wahren Macht näher bringen, welche er mit seinen bisherigen gegebenen Vorzügen perfekt zu fusionieren plante.



Ein kühles Lächeln machte sich im wohlgeformten Gesicht des Adelsmannes breit, welcher in die lediglich durch ein paar lasche Lichter erhellte Dunkelheit des Raumes blickte. Der Status Quo war um einiges schwieriger, als ebenjene Ambitionen. Und in diesem Moment leider die bittere Realität. Denn Darth Sikarius würde früher oder später Probleme machen, ob gleiches von seiner Schülerin aus anzunehmen war, konnte Sabar noch nicht beurteilen. Der Blick, der Ausdruck und die Art und Weise wie der verunstaltete Krüppel sich zu artikulieren pflegte deuteten jedenfalls darauf hin; der Kerl war der Inbegriff eines Psychopathen – und durch seine Kenntnisse in der Anwendung der Macht höchstwahrscheinlich brandgefährlich. So weit man zu diesem Zeitpunkt noch denken mochte, war Sabar in nahezu jeglicher Hinsicht unterlegen und hatte sich vorerst mit der Art des Kriegers anzufreunden. Doch die Vorstellungen die nach all dem folgten, verbreiterten das Lächeln des Grafen und versüßten den Wein nochmals ungemein, obwohl es sich wohl um einen der besten Weine handelte, die man zu diesen Zeiten hätte trinken können.

Ausgerechnet Darth Sting war es, der die Stille unterbrach. Sabar erkannte die Silhouette des wurmartigen Sith-Lord sofort, welcher sich schlängelnd in den zentralen Raum begab. Scheinbar war er gerade im Cockpit gewesen, um Herr der Lage zu werden und der Crew seine Instruktionen zu geben. Der Graf war beeindruckt von diesem Wesen, obgleich des Umstandes, dass es sich um ein nichtmenschliches solches handelte. Die Gefahr, die Sting ausstrahlte, war immens. Und die Tatsache, wie eine solche Spezies zu solch kühlem Denken fähig war, für Sabar noch erstaunlicher. Sikarius hätte gegen Sting nicht den Hauch einer Chance gehabt, dessen war sich Graf Muraenus zu diesem Zeitpunkt sicher. Ironischerweise kam der Sith-Krieger just in diesem Moment genau auf dieses Thema zu sprechen und mit seiner fauchenden, schrillen Stimme richtete Sting warnende Worte an den Krieger in spei.


„Vertraut mir, Darth Sting. Ich werde den Erfolg eurer Mission nicht riskieren. Darauf habt ihr mein Wort.“



Die Tatsache das Sabar mit dem Titel „Scheich“ angesprochen wurde, verwunderte ihn. Er erwartete von Darth Sting so einiges, doch nicht einen solch förmlichen Umgang mit dem Adelsmann. Vollkommen von der Frage absehend, ob es überhaupt irgendetwas nützen würde, schenkte er in einen weiteren silbernen Kelch den kostbaren Wein und schob diesen über den Tisch in Stings Richtung. Dabei eröffnete sich die Gelegenheit, den Sith-Krieger erstmals genauer zu mustern, da dies in den finsteren Gängen des Ordens wohl keinerlei Erkenntnis nach sich gezogen hätte. Darth Sting hielt sich aufrecht, sodass er genau auf Augenhöhe mit dem sitzenden Grafen war, der durch das Vermeiden des eigentlich förmlichen Aufstehens genau diesen Umstand bewusst schuf. Der Kopf von Sting war komplett ohne sichtbare Augen, Nase und Gehör. Der Rachen der wurmartigen Kreatur war mit äußerst bedrohlich anmutenden länglichen Fängen versehen, während der Körper mehrere Gliedmaßen besaß. Sting sprach, dass Sabar zeitnahe kämpfen müsse. Ob gegen Sikarius oder seine Schülerin stand noch in den Sternen. Doch vollkommen ohne Zweifel gegen die Yevethaner. Mit der Frage, ob Sabar denn kämpfen könnte, schwang überraschend die Frage mit, was er denn bereits von der Macht wusste. Verwundert versuchte Sabar letztere Frage zunächst souverän und knapp, komplette ohne wie vermutlich jeder zweite gewöhnliche Jünger auszuschweifend, zu beantworten.


„Die Macht ist es, die einen Sith und bedauerlicherweise auch einen Jedi ausmacht. Sie verleiht ihrem Anwender übernatürliche Kräfte, welche ihn für gewöhnliche Menschen und Nichtmenschen zu einer nahezu unbesiegbaren Gewalt formen. Während meiner Studien bin ich zur Erkenntnis gekommen, dass sich ein großer Unterschied zwischen Jedi und Sith immer wieder abzeichnet. Die Sith nutzen die Macht als Waffe und machen sie sich Untertan, um einer derartige Gewalt und Unberechenbarkeit Herr zu sein, wovon andere, nicht erwähnenswerte Machnutzer nur zu träumen vermögen, die lediglich als eine Waffe ihrer politisch-moralischen Scheinwelt dienen und damit auch noch ihrer Freiheit komplett beraubt sind.“

Sabar blickte Darth Sting selbstbewusst an. Hoffentlich war diese Antwort halbwegs zufriedenstellend. Dann fuhr er fort.

„Ich würde mich als einen ausgezeichneten Nahkämpfer bezeichnen, dem kaum ein Nicht-Machtnutzer gewachsen ist. Um die yevethanischen Rebellen zu bekämpfen, ist allerdings mehr von Nöten…



Langsam erhob sich der Graf, welcher zu einer der circa 5 meter weit entfernten Kisten schritt, um dort einen länglichen, schwarzen und mit Samt überzogenen Koffer hervorzuholen. Finster lächelnd öffnete er diesen mit einem eleganten Klicken, worauf er die Waffe seiner Wahl hervorholte.

„Ich habe dieses Schwert vor meiner Abreise von Dubrillion nach Bastion von einem der galaxisweit besten Schmiede fertigen lassen. Es wurde aus mehr als 10 verschiedenen Arten von hochwertigen Metall zusammengestellt, weswegen das Gewicht, die Haptik und die Durchschlagskraft in jedem Fall genügen werden, um einen jeden Yevethaner seiner Eingeweise zu erleichtern.“

Stolz hielt Sabar die circa 60 centimeter Lange Klinge, welche mit unzähligen Schriften und einem verchromten Griff auf Reptilleder geziert worden war, seinem künftigen Meister mit dem Griff entgegen, sodass Sting die Waffe begutachten konnte.


„Darth Sting, ich sehe es als meine Pflicht euch vor unseren beiden Mitkämpfern zu warnen. Mir ist ihr ungeheurer Wert für eure Mission bewusst, doch sollten wir uns auf einen möglichen Verrat vorbereiten. Wenn ich eines gelernt habe - und vertraut mir, ich habe schon mit vielen Partnern zusammengearbeitet, die mir an den Kragen wollten – dann, dass jeder Verbündete nur begrenzten Wert hat und in manchen Fällen nach dem Verfall von diesem beseitigt werden sollte. Sollten uns Darth Sikarius und seine Schülerin irgendwann nicht mehr von Nutzen sein, verspreche ich euch meine Unterstützung, falls es zum Kampf kommen sollte.“


- Weltraum innerhalb imperialer Grenzen - Hyperraum - von Bastion nach Koornacht - YV-666 Frachter - zentraler Raum - Sabar Muraenus und Darth Sting, Darth Sikarius, Adria Guldur (neide abwesend)
 
[Weltraum (Imperium) | Hyperraum | Von Bastion nach Koornacht| YV-666-Frachter | zentraler Raum] Darth Sting, Sabar Muraenus. Darth Sting und Adria Guldur in ihrem Quartier.

Darth Sting griff nach dem Schwert, das Sabar Muraenus ihm reichte, und betrachtete es aus der Nähe. Er war kein Experte für metallene Waffen, aber er konnte ihre Gefährlichkeit einigermaßen einschätzen, indem er sie mit Klauen, Zähnen und anderen natürlichen Waffen diverser Wesen verglich sowie mit herkömmlichen Messern und anderen Tötungswerkzeugen, mit denen er bisher in Kontakt gekommen war. Sabars Schwert war immens scharf. Mit einer anderen Klaue umfasste er die Klinge, darauf achtend, dass die Schneide nicht zwischen seine Krallen geriet, wo sie ihn leicht verletzen könnte. Mit einigem Kraftaufwand erprobte er die Elastizität des Stahls. Er war biegsam, aber robust; wahrscheinlich hätte er es geschafft, sie zu zerbrechen, wenn er gewollt hätte, doch dafür wäre noch weit mehr Anstrengung nötig gewesen. Als er losließ, sprang der Stahl sofort in seine ursprüngliche Form zurück und zeigte nicht die mindeste Verformung. Es schien sich um eine gute Waffe zu handeln, die gegen unterüstete Gegner wahrscheinlich wirklich von Nutzen sein würde. Doch nach allem was der Lamproid wusste, schreckten die Yevethaner nicht vor Fleischwunden zurück und kämpften verbissen bis zum Tod. Er konnte sich gut vorstellen, wie sich einer der Nichtmenschen auf Muraenus warf, sich das Schwert bis ins Heft in den Körper rammte und den Grafen dennoch mit seinen Knochenspornen auseinandernahm, bis sie schließlich beide starben. Aber diese Einschätzung basierte auf Mutmaßungen und Hörensagen; wie sich der Kampf gegen die Aufständischen letztlich wirklich darstellen würde, das wussten sie erst, wenn sie am Ziel waren. Dann würde sich auch zeigen, ob der Mensch tatsächlich das Zeug hatte, ein Sith zu werden, oder ob er schon bei der ersten Konfrontation mit einem echten Gegner zu Grunde ging. Sting gab ihm seine Waffe zurück.

»Du machst Fehler«, antwortete er, nachdem er den Ausführungen seines potentiellen Schülers aufmerksam zugehört hatte. »Drei Fehler.

Der erste: Du hältst die Jedi für schwach. Sind sie nicht! Ich hab' gegen sie gekämpft - sie sind gefährlich! Sie nutzen die Macht nicht so wie wir, aber sie macht sie stark. Sie sind unsere stärksten Gegner; außer anderen Sith. Wenn du einen Jedi triffst und ihn nicht ernst nimmst, bist du tot!

Der zweite: Ich soll dir vertrauen. Das hast du zweimal gesagt. Aber das mach' ich nicht. Vertrauen ist Dummheit! Ich trau' dir nicht und du sollst auch niemand trauen. Auch nicht mir. Kein blindes Vertrauen zwischen Sith! Immer Vorsicht und Wachsamkeit!

Der dritte: Du denkst, wenn es Kampf gibt, stehen ich und du gegen Sikarius und Adria. Warum denkst du das? Sikarius ist für mich mehr wert als du! Wenn er dich umbringen will und ich kann's nur verhindern indem ich ihn töte, kriegt er seinen Willen und du bist tot! Du hast ganz recht: Manche soll man töten, wenn sie nichts mehr nützen. Ich hab' schon, was ich von dir wollte: Das Schiff. Vielleicht bist du mehr wert; das musst du noch beweisen!«


Der Lamproid gab sich keine Mühe, bei dieser Zurechtweisung milde zu wirken. Im Gegenteil, er wäre gerne noch deutlicher geworden, doch das ließ sein Wortschatz nicht zu - er hatte die Sätze recht stockend und holprig formuliert. Aber das täuschte nicht darüber hinweg, dass die Drohung am Ende nicht nur dahergesagt war.

»Du willst mit mir gegen Sikarius kämpfen? Da musst du mehr haben als das lange Messer. Im Moment ist deine einzige Hoffnung, dass er dich nicht tot sehen will. Wenn du einen Kampf gegen ihn überleben willst, brauchst du mehr! Auch gegen Adria: Ich hab' sie kämpfen sehen, sie nutzt die Macht. Nicht gut, aber sie tut's. Wenn du sie nicht auch nutzt, verlierst du. Ohne die Macht seid ihr Menschen langsam und plump. Wie fette alte Granitschnecken. Es ist so einfach, euch zu töten, dass es langweilig ist!«

Um seine Worte zu unterstreichen, deutete der Lamproid einen Angriff auf den Grafen an. Bevor dieser überhaupt reagieren konnte, hatte er mit zwei Klauen Sabars Handgelenke umklammert, mit der dritten die Schwertscheide gegriffen und mit dem Schwanz seine Beine umschlungen; er hätte nun nur noch mit den giftigen Fängen zuschnappen müssen, um den Menschen zu töten. Doch er hatte ja bereits gesagt, dass er darin keine Herausforderung und dementsprechend auch keinen Reiz sah, und ließ rasch wieder von ihm ab.

»Wenn du die Macht nutzen willst, musst du deinen Zorn nutzen. Das heißt, du musst erstmal zornig sein! Los, greif mich an!«

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Hektisch versuchte der Graf schnell, seine Handgelenkte von den festen Gliedmaßen des nichtmenschlichen Sith Krieger zu befreien. Vergebens. Ohne die Kraft seiner Arme und Beine, welche allerseits im Griff des Sith waren, war er nahezu wehrlos und konnte von keiner seiner Techniken Gebrauch machen. Lediglich ein Kopfstoß wäre noch möglich gewesen, doch schien dies Angesichts der martialischen Klauen von Darth Sting wie glatter Selbstmord. Irgendwie fühlte sich Sabar in diesem Moment wie während eines Gesprächs mit einem erstklassigen Rechtsanwalt, der jedes seiner Worte umdrehte und ihn mit scharfen Worten zurechtwies. Und dies erfüllte Sabar mit einer gewissen Art von Zorn, da er hasste, wie ein Idiot auszusehen. Erstens, hatte er niemals behauptet, dass Jedi schwach seien. In seinen Ausführungen schwang nur die Bemerkung mit, dass ihre Absichten sie schwächen würden. Zweitens, wieso sollte Darth Sting ihm nicht vertrauen? Wenn dies hätte stimmen sollen, hätte er dem Grafen niemals den Kauf des wichtigen Schiffes anvertraut. Oder wurde Sabar tatsächlich nur benutzt, wie Sting im nächsten Punkt andeutete. Denn drittens, sprach Sabar davon, dass er Sting im Falle eines Verrats am Sith-Krieger unterstützen würde, und nicht umgekehrt. Schweißperlen bildeten sich auf der Stirn des Adeligen, welcher nun der Bitte seines künftigen Meisters nur allzu gerne nachkommen wollte. Nun galt es nämlich diesen davon zu überzeugen, dass Sabar seiner würdig gewesen ist! Er war schließlich mehr wert als sämtliche anderen Lebewesen im Umkreis von tausenden Meilen – Sting eingeschlossen.

Vorerst entschied sich Sabar, den geforderten Angriff ohne Waffe angehen zu wollen. Mit einem bedrohlichen Funkeln in den nun vor Wut erleuchteten Augen setzte er zu einem ungeheuer kraftvollen Faustschlag in Richtung der Kehle (falls man das so nennen konnte) des wurmartigen Sith an. Er wollte es nicht anders! Der Angriff zeigte Wirkung, nur leider auf der falschen Seite. Mit einer schlängelnden Bewegung weichte Sting scheinbar mühelos aus, wonach die Faust lautstark in die gläserne Vitrine, gefüllt mit dem teuren Besteck, welches der Graf für die Reise bestellte, krachte. Glasscherben drangen tief in die Faust des Grafen, welcher seinen Unterarm zornig schnaubend aus der zerschmetterten Vitrine zog. Er war in jedem Fall zornig genug, so sah er es jedenfalls.


„Ich bewundere euch, Darth Sting. Und ihr könnt mir sehr wohl vertrauen, wenn ich euch sage, dass ihr einer derjenigen Mitglieder im Orden seid, die ich mir als Meister seit Wochen herbeisehnte und denen ich mich unterordnen würde. Doch muss ich euch nun in eurer Aufforderung wörtlich nehmen.“


Mit einer finsteren Miene griff Sabar zu seiner Klinge, welche der Sith zuvor wieder auf den Tisch gelegt hatte. Nachdem er diese tödliche Waffe nochmals kurz betrachtet hatte, kreiste er in einem Halbkreis um Darth Sting. Bei seiner Waffe handelte es sich in etwa um ein Bastardschwert, welches sowohl ein- als auch zweihändig geschwungen werden konnte, also umfasste es Sabar mit seiner schwer blutenden Rechten und seiner unversehrten Linke. Kurz deutete er zunächst einen überraschenden Stoß mit seinem rechten Knie in die untere Region des Leibes des Sith-Kriegers an, doch brach der Scheich diese Bewegung nach der Hälfte der Bewegung ab und schoss einen kerzengeraden Stich mit der Klinge in Richtung des Oberkörpers von Darth Sting, welcher für jedes andere Lebewesen wohl den augenblicklichen Tod bedeutet hätte. Die Qualität dieses Angriff war absolut grandios, doch fehlte es Sabar an etwas absolut Wichtigem. Mit einem lauten Knacken durchbohrte die Klinge den Hals der Kreatur, sodass sie zum anderen Ende wieder heraus sah. Mit einem lauten Fauchen brachte Sting seine Schmerzen zum Ausdruck, ehe der wurmartige Sith leblos zu Boden sackte.

Schneller, als Sabar es mit seinen Sinnen zu erfassen vermochte, brach die Realität wieder über ihn ein, in der nichts von obigen tatsächlich eintrat…

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PS: Im vorletzten Absatz ist alles nach dem Schwertstoß Einbildung. Den Schock konnte ich mir nicht verkneifen. :D
 
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[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Hyperraum Richtung Kernwelten / Hangar / Frachter / Sikarius' Quartier ] Sikarius und Adria

Als Sikarius in seinem Quartier angekommen war, warf er sich auf sein Bett. Lässig legte er die Beine hoch und starrte an die triste Metalldecke. Erst jetzt, als sie den Hyperraum betreten hatten fiel ihm auf, dass er sich hätte ein paar Opfer mitnehmen sollen die er auf der Reise töten könnte. Ein paar Tage mit den anderen auf engstem Raum…das würde schwer werden. Eigentlich wollte er keine offenen Auseinandersetzungen bevor sie nicht im Koornacht-Cluster angekommen waren. Vor allem würde er sich auf diese Weise Sting offen zum Feind machen, statt ihn ab einem gewissen Punkt in ein laufendes Triebwerk oder dergleichen zu stoßen. Was war also zu tun? Sollte er sich selbst für die Reise sedieren? Oder so hart trainieren, dass er nicht mehr die Energie finden würde etwas Dummes zu tun? Vermutlich letzteres. Zwar war der Denker für eine Sedierung, doch das Training war ein Kompromiss mit dem Würger, der noch immer unheimlich gerne den Grafen einmal so richtig durchbügeln wollte.

Auf leisen Sohlen betrat
Adria den Raum und fragte prompt kichernd, ob er sich den Grafen als Kämpfer, geschweige denn als Schüler vorstellen konnte. Unwillkürlich begann auch Sikarius zu lachen. Die Vorstellung war interessant. Vermutlich würde der Herr Baron der frigiden Spalte auf Dantooine keine fünf Minuten gegen einen Yevethaner bestehen. Getrübt wurde die Vorstellung von der Tatsache, dass es der Mörder dann vermutlich nicht selbst sein würde, der ihm die Eingeweide herausriss.


„Dieser Verschnitt eines corellianischen Papageien da drüben? Nicht die Bohne. Keine Ahnung was Sting an ihm findet. Er hat eine ganz nette Machtbegabung, aber wir brauchen jemanden der sich nicht zu schade ist sich im Schlamm zu wälzen. Falls er in deiner Anwesenheit in Bedrängnis gerät brauchst du ihn nicht zu retten. Er hält dich dann nur auf.“

Stellte der Mörder klar und warf Adria ein angedeutetes Lächeln zu

„Und falls du eine Möglichkeit siehst seinen Tod wie einen Unfall oder höhere Gewalt aussehen zu lassen, dann tu dir ebenfalls keinen Zwang an.“

Beiläufig warf er der Quartiertür einen Blick zu um festzustellen, ob diese auch wirklich geschlossen war. War sie. Grade wollte er zum nächsten Punkt übergehen, da fiel ihm noch was ein:

„Keine Ahnung ob du das schon gemerkt hast, der Graf verspürt sehr oft Geringschätzung gegenüber uns. Ich habe da eine nette Aufgabe für dich. Du wirst ihn mit deinem Machtsinn betrachten und immer wenn er was Falsches denkt, ihn hauen, ihm Caf übers Gesicht schütten oder ihn anderweitig demütigen. Daran sehe ich auch, ob du aufpasst. Klar?“

Da das leidige Thema Graf nun geklärt war, stellte das Mädchen die Frage nach ihren Aktivitäten auf der Reise. Hätte sie sie vor fünf Minuten gestellt, Sikarius hätte keine Antwort gewusst. So konnte er jedoch zurückgeben:

„Trainieren. Und zwar bis zum Umfallen. Ich habe keine Lust mir Sting vor Koornacht schon zum Feind zu haben, also sollte ich über nicht zu viel überschüssiger Energie verfügen. Während wir unterwegs sind bekommst du also quasi Einzelunterricht.“

Sikarius spürte, das Adria nicht allzu glücklich darüber war wieder von morgens bis abends beschäftigt zu sein, doch sie protestierte nicht. Die Strafe schien wirklich Früchte getragen zu haben. Das war gut. Wenn sie Koornacht überstehen sollte, musste sie in jedem Fall fügsam sein und ihre Zickigkeit und Besserwisserei hintenanstellen.

Der nächste Punkt ihrer Unterhaltung beschäftigte sich mit der eigentlich irrelevanten Fragestellung nach Musik. Wie kam sie denn jetzt darauf?! Aufgrund gewisser Entwicklungen in seiner Jugend hatte
Sikarius eigentlich nie die Zeit dafür gehabt sich einen eigenen Musikgeschmack auszubilden. Er wusste nichtmal was es da draußen außer Pop wirklich gab. Und Pop mochte er garnicht. Mit einem ratlosen Gesicht nickte er ihr zu und erlaubte etwas nach ihrem Ermessen einzuschalten, behielt sich jedoch gedanklich vor die kleine Stereoanlage neben der Tür zu vernichten, wenn es ihm nicht gefiel.

Zuversichtlich trat
Adria auf das Gerät zu und wollte grade etwas einstellen, da drang ein Splittern wie von zerbrechendem Glas an die Ohren des Mörders. Augenblicklich war er auf den Beinen. Was war das gewesen?! Mit einer Handbewegung öffnete sich die Kabinentür und von der Macht beflügelt stand er einen Augenblick später in der Lounge, aus der das Geräusch gekommen zu sein schien. Den Anblick der sich ihm bot konnte man wirklich als interessant bezeichnen. Neben einer zerschmetterten Vitrine kniete Sabar vor Sting, eine blutende Platzwunde am Kopf. Auch war seine rechte Hand lädiert und seine Augen wirkten irgendwie glasig, klärten sich jedoch binnen Sekunden wieder.


Er hat schönes Blut. Ich würde gerne mehr davon sehen!

Contenance. Das kommt noch früh genug.

Ich will aber JETZT mehr davon sehen. Mach ihn auf!

Spinnst du?! Wir kriegen Probleme mit Sting wenn wir jetzt schon ausflippen!

Der hat sicher auch hübsche Körperflüssigkeiten!

DESHALB wollte ich uns sedieren. Halt endlich die Klappe!

Einige Sekunden ging die Unterhaltung weiter, doch schließlich würgte Sikarius sie einfach ab. Nein. Er würde den Grafen jetzt nicht langmachen. Oder doch? NEIN! Stattdessen grinste er ihn breit an und sagte mit einer Jumboportion Genugtuung in der Stimme:

„Du hast da was auf deinem Hemd. Blut geht so schlecht aus weißem Stoff raus, habe ich gehört…“

Tatsächlich. Einige Blutstropfen hatten den Weg auf den weißen Stoff gefunden und prangten nun wie Rosen in einem Milchbad. Die Komposition hatte etwas sehr Ästhetisches und fast schon Magisches. Der Mörder nahm sich vor Sabar möglichst dann abzustechen, wenn dieser auch wirklich Weiß trug.

„Aber was macht ihr Schönes? Die Einrichtung zerlegen? Kann ich auch und besser. Ruft mich doch einfach das nächste Mal“

Sikarius kicherte wie ein kleiner Junge dem man grade eröffnet hatte, dass er ein Hoverbahnmodell zum Geburtstag bekam, hob die linke, zur Faust geballte Hand an sein Gesicht und öffnete sie. Mit einem dumpfen Schlag explodierte die Sitzfläche eines der Teuer aussehenden Sofas und Lederfetzen und Füllung gleichermaßen stoben in einer kleinen Fontäne an die Decke. Eine Feder landete klappernd auf dem Boden und rollte dem Grafen praktischerweise direkt vor die Füße.

„Achchsoo ihr trainiert?“

Fragte der Mörder gespielt verwundert nach dem derartigen Hinweis und riss die Augen auf

„Für mich sah das eher so aus als würde Sting dir den Arsch versohlen, Baron.“

Ein weiteres Lachen und ein schelmischer Blick. Mit blitzendem Auge wandte er sich an den wurmigen Nichtmenschen:

„Findest du es nicht ein wenig unfair dich gleich selbst auf ihn zu hetzen? Der Kurze kann doch noch nicht so viel. Schau, er hat sich schon verletzt! Adria, warum versuchst du dich nicht mal an ihm? Du bist ein wenig näher an den Fähigkeiten der Yevs dran. Als Sting zumindest.“

Seelig lächelnd nickte er seiner Schülerin und dem Jünger zu und hauchte zwischen den Zähnen in ihre Richtung:

„Tret ihm von mir ordentlich den Arsch!“


[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Hyperraum Richtung Kernwelten / Hangar / Frachter / Lounge ] Sikarius, Sting, Sabar und Adria
 
Imp. Weltraum, im Hyperraum: an Bord des Frachters vom Gräflein Muraenus, in Fel`s Quartier: Darth Sikarius und Adria, desweiteren an Bord: Darth Sting und Graf Muraenus, Im Cockpit auf dem Pilotensitz: Dienerin Xhuljia(NPC)


Das Ihr Meister das Gräflein für fehl am Platze hielt, wusste Adria längst, doch darüber zu plaudern und ihn sich als Schüler vorzustellen, war spaßig, geradezu witzig! Doch als ihr Meister sie anwies ihm nicht zu helfen, sollte er mal in Bedrängnis geraten, beispielsweise auf dem Schlachtfeld, war ernüchternd. Fel fand ihn erbärmlich und verachtenswert! Gräflein könnte sie selbst dadurch in Gefahr bringen! Sie sollte dann weg schauen.

“Schon klar, Meister!”

Sie hatte nicht vor, sich für den in die Nesseln zu setzen! Sikarius hatte ein angedeutetes unheilvolles Lächeln im Gesicht, als er ihr nun noch klar machte, dass er nichts gegen zufällige tödliche Unfälle hätte, die Gräflein zustoßen könnten, solange sie auch wirklich nach Unfällen aussahen. Sie solle sich keinen Zwang antun! Sie lächelte unheilvoll zurück und nickte.

“Ich verstehe, Meister!”

Nun, vielleicht würde sich ja die ein oder andere Gelegenheit ergeben!? Wäre schön, den nervigen arroganten Typen los zu werden!
Dann sprach ihr Meister dessen Geringschätzung ihnen gegenüber an. Sie nickte.


“Ja, das habe ich auch schon gemerkt! Nur weil er reich ist! Er kennt seinen Platz nicht! Er ist nur ein Jünger! Auch ich stehe in der Hackordnung längst über ihm!”,

ließ sie ihren Frust darüber aus, dass er dies bewusst ignorierte. Sie hatte sogar zwei Sithelternteile! Wer konnte das schon von sich behaupten?! Die Wenigsten!

Doch ihr Meister hatte eine lustige Aufgabe für sie! Sie nickte erfreut und kicherte.

“Klar, mach`ich doch gerne! Wenn er uns wieder gegenüber solche Gefühle hegt, dann bekommt er Eine gescheuert!”

Allerdings würde es schwer werden, diese Gefühlslage jederzeit zu beobachten. Allerdings gab es gewisse Situationen, da merkte dies ihm auch ein Nichtmachtnutzer an! Da verrieten ihn Stimme, Betonung, Blick, Mimik und Körperhaltung! Sie würde stets aufmerksam und wachsam sein! Das Gräflein musste erzogen werden! Das war eine schöne Aufgabe, die sie von ihrem Meister erhielt! So spaßig! Sie würden ihm seine Geringschätzung ihnen gegenüber schon austreiben! Überheblicher arroganter Pinsel!

Auf ihre Frage, wie ihre Freizeitgestaltung auf der Reise aussehen würde, kam als Antwort “Trainieren!”. Sie sollte von ihm Einzelunterricht erhalten! Bloß, weil er zu viel überschüssige Energie hatte! Mist! Es hing Adria wirklich langsam zum Hals heraus! Allerdings vermied sie es, irgendwelche Reaktionen zu zeigen. Sie hatte Sikarius` Strafen ebenfalls satt. Dennoch hoffte sie, erstmal etwas Musik oder so hören zu können und fragte nach. Er nickte nur und wirkte damit fast ein wenig überfordert! Nun, er meinte wohl damit, dass sie es anstellen dürfte. Tja, es war sein Quartier! Eigentlich ihr Gemeinsames, doch Adria war vorsichtig. Ihre letzte Strafe lag noch nicht sehr lange zurück! Und wenn man sich mit seinem Meister ein Quartier teilen musste, dann war klar, wer darin bestimmte! Adria lief zur Tür, denn gleich daneben war eine kleine Anlage zu finden. Adria wollte nach der Musik suchen, nach der sie im Rhythmus ihre Hüften geschwungen hatte, als sie ein einziges Mal in ihrem Leben in der Disco war. Doch ehe sie das Gerät auch nur eingeschaltet hatte, hörte sie ein Klirren und hielt inne. Ihr Meister war ruck zuck an ihr vorbei aus der Tür heraus gestürmt und Adria folgte ihm neugierig. Was war passiert?


Adria kam in der Lounge an und das Gräflein kniete mit einer Platzwunde vor Lord Sting. War er bestraft worden, war Adria`s erster Gedanke?! Vergnügt sah sie sich weiter um! Ach, da war die Ursache des Klirrens, welches sie gehört hatte! Endlich war hier mal etwas Spannendes los! Ihr Meister sprach indes das blutende Gräflein genau darauf an, denn sein Hemd war beschmutzt! Ach, sie trainierten wohl angeblich?! Irgendwie sah das anders aus, aber, ein anderer Meister, andere Sitten und Geflogenheiten!

Fel begann seine Spitzen zu schmeißen und amüsierte sich mächtig! Er ließ seine angestaute Energie an der Couch aus. Nun, egal wo Adria und ihr Meister erschienen, es blieb nie etwas schön und ganz. Das war s
chon ein ungeschriebenes Gesetz!

Doch dann kam aus Fel`s Mund etwas, mit was Adria jetzt nicht gerechnet hätte. Sie sollte Gräflein mal kräftig den Hintern versohlen! Ein böses Lächeln stahl sich auf ihr bildhübsches sanftes Gesicht. Aber, das tat sie doch gerne! Das Gräflein brauchte schließlich mal eine kräftige Wucht! Sie nickte ihrem Meister kurz zu und stand dann von der Macht beschleunigt schneller vor dem Gräflein, als er gucken konnte. Er war zwar größer als sie, doch sie konnte schon einige Machtfertigkeiten nutzen, außerdem war er verletzt und erhob sich nun gerade. Blitzschnell levitierte sie seine Waffe von ihm weg zu sich herüber, schon um Eindruck zu schinden, aber an sich vorbei an die Wand. Sie sollte ihm den Hintern versohlen, aber ihn nicht gleich umbringen. Das sollte ja ganz zufällig passieren, wenn nicht gerade Sting dabei wäre. Deshalb ließ sie auch ihr Lichtschwert stecken. Adria ließ ihrer Wut dem Gräflein gegenüber nun freien Lauf! Sie grinste ihn höhnisch an und erntete seinen wütenden Blick, kanalisierte bereits unmerklich die Macht und hob dann die Hand und schleuderte ihm eine Woge der Macht entgegen und in dem Moment brachte sie ihren Gegner auch schon aus dem Gleichgewicht und riss ihn von den Füßen und schleuderte ihn krachend gegen die Wand. Fel sprang gerade so zur Seite. Scheinbar hatte er damit gerechnet, es gespürt oder wie auch immer. Er kannte ihre Steckenpferde und Vorlieben als ihr Meister, Bruder und Ziehvater am besten. Das hatte Gräflein sicher weh getan! Schließlich hatte sie das schon als Kind im Dschungel und selbst bei Hybris, von dem sie doch deutlich eingeschüchtert war, hinbekommen. Ehe sich das Gräflein von dem generalisierten Schmerz erholt und aufgerappelt hatte und wusste was los war, war Adria über ihm. Sie ließ ihre Faust, mit der Macht verstärkt, blitzschnell in seine Angeberfresse wandern! Dann packte sie ihn und zog ihn hoch. Wie ein Kätzchen grinste sie ihn an, packte ihn und drückte und rieb ihn an der Wand lang und schleudert ihn dann auch schon mittels der Macht durch den Raum und setzt nach und sprang über ihn drüber weg und wirbelte herum, als wenn das Kätzchen mit dem Spiel übertrieb und aus Spiel ernst wurde. Feurig sah sie ihn an und lachte böse.

“Du rückgratloser reicher verweichlichter Trottel!”,

verspottete sie ihn und brachte ihn nun noch mehr gegen sich auf. Doch auch ihr Mund verzerrte sich und all`das Böse in ihr stieg an die Oberfläche und ihre Augen wurden Bernstein farben. Ihre atemberaubende Schönheit verlor ihre süße Verspieltheit, verlor aber nichts an ihrer Wirkung! Sie warf ihr Haar schwungvoll nach hinten und griff wieder an. So geschmeidig wie eine Katze, leise und wahnsinnig flink, bewegte sie sich vorwärts und ihre Faust schnellte nach vorne, doch er blockte diesmal gekonnt ab und feuerte ihr Eine. Seine Faust traf sie fast unerwartet am Schlüsselbein, scheinbar angetrieben von seinem aufkommenden Zorn seiner erlittenen Schmach und sein Schlag saß kräftig! Adria musste erkennen und lernen, dass sie ihren Gegner unterschätzt hatte. Es trieb ihr die Tränen in die Augen und sie musste den Schmerz wegatmen. Und da er gerade im Angriff war, musste sie erneut ausweichen, indem sie abblockte und auswich, indem sie sich blitzschnell wegduckte, ehe sie den Schmerz verdaut hatte. Doch jetzt versuchte sie mittels der Macht seine Schläge voraus zu sehen. Wieder setzte er nach und sie tauchte weg und punktete mit machtverstärkter Schnelligkeit, wirbelte herum und ließ ihr Bein machtverstärkt seitlich hoch schnellen und trat ihm in den Bauch. Er musste einen Schritt nach hinten gehen, um nicht umzufallen und krümmte sich kurz. Sehr kurz, doch Adria war schnell! Ihre Abwehr und Angriffe waren auf Schnelligkeit aufgebaut. Sie setzte nach und rammte ihn ihr Knie in sein bestes Stück. Das nahm ihm erneut die Luft und er krümmte sich stark und Adria drehte sich gebückt um 180 Grad und packte ihn und warf ihn über ihre Schulter. Dann trat sie erneut zu. Sie trat ihm heftig mehrfach in die Seite und er wandte sich auf dem Boden hin und her. Doch sein Überlebenswille trieb ihn wohl hoch, denn er stand plötzlich und sie lag, da er ihre Beine gepackt und sie weggezogen hatte. Ihr Atem stockte. Er gab nicht so leicht auf, wie sie angenommen hatte. Doch Adria sprang blitzschnell hoch, doch nun griff er wieder an…. Sie wich rasch einige Schritte rückwärts aus.


Imp. Weltraum: an Bord des Frachters vom Gräflein Muraenus, in der Lounge: Darth Sikarius, Adria, Darth Sting und Graf Muraenus, im Cockpit auf dem Pilotensitz: Dienerin Xhuljia(NPC)
 
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Der Angriff auf Sting war schneller vorbei, als man es hätte kommen sehen können. Sabar bekam selbst nicht mit, wie es geschah, doch war klar, dass Sting vollkommen überlegen gewesen ist. Sein eigenes Blut floss von seiner Stirn über das gesamte Gesicht des Grafen, welcher nun die eigene Körperflüßigkeit zu kosten bekam. Mit dem ungeheuren Schmerz merkte er, wie sein Blut kochte und purer Hass in ihm quoll. Mit einem Blick auf die teils vollkommen verbluteten Hände schien es fast so, als würden seine Sehnen und Adern jeden Moment platzen, während Sabar vor Schmerz vor Darth Sting kniete. Der Lärm lockte die ungebetenen Gäste heran und der vor Wut kochende Adelsmann vernahm verschwommen die Wortlaute dieses Bastards Darth Sikarius, welcher sich Sekunden später mithilfe der Macht an einem der teuren Ledersessel vergriff. Dies war ein zu verschmerzender Verlust, zumindest für Sabar Muraenus, der sowieso keinen besonderen Wert auf den Zustand des Schiffes legte. Mit funkelnden Augen spuckte Sabar das Blut aus seinem Rachen daraufhin in die Richtung des zerstörten Mobiliars, nachdem er sich unter ungeheuren und unbekannten Schmerzen wieder aufgerichtet hatte.

Graf Muraenus verstand alles, was aus dem Mund des verrückten Kriegers kam, nur in Bruchstücken, umso mehr war er verwundert, als dessen Schülerin urplötzlich wenige Schritte vor ihn rauschte und ihm mit einem Machtstoß gegen die Wand des Frachters stoß. Dies geschah für den Adeligen absolut unerwartet und schneller als er es auch nur ansatzweise vernehmen konnte, war das Miststück bei ihm, drückte sein stark blutendes Gesicht an die Wand und verpasste ihm einen starken Schlag, sodass er vorerst und vollkommen schockiert zu Boden gehen und einige Momente am beheizten Grund verweilen musste. Mit einem Mal verschwand der Druck von seinen Ohren und trotz des stechenden Schmerzes in seinem Rückgrat schaffte es Sabar, mit martialisch funkelnden Blick in Richtung der gesamten Belegschaft aufzustehen. Er war vollkommen zerfressen von seiner Wut und spürte zum ersten mal überhaupt ein seltsames Gefühl, welches von den Beinen bishin zu seiner Schläfe in Bruchsekunden schoss und welches ihn seine Schmerzen nahezu vergessen ließ. Deutlicher als er Töne jemals zu vernehmen vermochte, hörte er die Worte von Adria, welche ihn beleidigte und augenscheinlich zu erniedrigen versuchte. Sabar raunte vor Zorn und konnte den nächsten Angriff des durch die Macht gestärkten Mädchens ablocken und ihr einen gewaltigen Fausthieb in den Oberkörper verpassen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht taumelte die agile Schülerin einige Schritte nach hinten und nun waren den aufmerksamen Betrachter im Grunde genommen sämtliche Umstände glasklar. Adria nutzte die Verletzung des Grafen perfekt aus und versuchte ihn mit schnellen, unerwarteten Manövern und machtverstärkten Fäusten und Tritten noch mehr zu verwunden. Sabar wiederrum war dem Mädchen trotz seiner Verletzung an Kraft um ein vielfaches überlegen und ein derartiger emotionaler Kometenhagel, dass auch nur ein präziser Schlag das Ende für Adria hätte bedeuten können, welcher schon nach dem schwach platziertem Schlag irgendwo in den Oberkörper hinein die Folgen abzuerkennen waren. Der blutende Adelsmann hatte Blut geleckt (nein, nicht nur sein eigenes) und trat mit schweren Schritten auf das Mädchen zu, fest im Glauben der Kampf wäre mit dem nächsten Angriff von seiner Seite aus vorbei. Mit den hellgrün aufleuchtenden Augen fixierte er die Schläfe seiner Gegnerin und holte derartig tief auf, dass selbst Darth Sikarius höchstwahrscheinlich in Beunruhig über den Zustand seiner Schülerin fiel. Mit einer urgewaltigen Wucht schnellte die rechte, noch immer mit zahlreichen Scherben versehene Faust des Grafen in Adrias Richtung und der Zorn wich innerhalb dieses kurzen Moments in Siegessicherheit. Doch der Angriff schlug fehl. Adira tauchte unter diesem Schlag hinunter und Sabar lief ins Leere und verpulverte somit einige Energiereserven. Mit der Rückhand versuchte er einige Male augenblicklich nachzusetzen, doch machte das Mädchen unwahrscheinlich gut von der Macht Gebrauch und schon war es soweit. Der Adelige spürte zunächst einen kraftvollen Tritt gegen den Bauch, woraufhin Sabar vollkommen ungläubig beinahe nach hinten fiel. Gerade noch schaffte er es sein Gleichgewicht zu halten, ehe das Mädchen ihm in Windeseile einen Kniestoß in den Unterleib verpasste, und den Grafen daraufhin ohne großen Aufwand aufs Kreuz zu legen schaffte. Der Graf schrie vor Wut und packte eines der dünnen Beine von Sikarius Schülerin daraufhin und riss das Mädchen zu Boden. Nahezu zeitgleich richteten sich beide Gegner wieder auf, und Adria versuchte sich erneut an einem Tritt aus halber Drehung in Richtung von Sabars Kopf. Mit einem schwerhaften Satz zur Seite wich dieser aus und bekam Adrias Haare irgendwie zu Fassen, woraufhin er diese sehr schmerzvoll abfing. Mit einem einschüchternden Zucken in den Augen drehte er sie mit dem Oberkörper in seine Richtung und umgriff nur mit seiner Linken ihren rechten dünnen Oberarm nahezu komplett. Jetzt hatte er sie! Während er durch seine Wut verstärkt so fest wie nur irgendwie möglich zudrückte, packte er sie weiter unten am Handgelenk an und riss seinen rechten Arm blitzartig aus der Klammerung und griff diesen über den Rechten von Adria, während er ihr zeitgleich einige schmerzhafte Kniestöße in die Magengrube verpasste. Das körperlich vollkommen unterlegene Mädchen befand sich nun in einer nahezu ausweglosen Lage, da der kraftvolle Graf sie in einer idealen Hebelposition hatte. Er drückte sie daraufhin in eine gebückte Position und das Mädchen schrie vor Schmerz laut auf, während das Knacken ihrer Knochen diesem Lärm in nichts nachstand. Sabar blickte hasserfüllt in Darth Sikarius Richtung, während er Adria für einige Momente in diesem Hebelgriff vom Boden hob und ihre Schmerzen geradezu in sich aufsog. Wenige Sekunden fehlten, und der Arm seiner verdammten Schülerin wäre komplett gebrochen gewesen!

„Ich reiße dir den Arm heraus, du elendige Tochter einer Hure und eines Bastards!

Diesen kurzen Moment der Ablenkung nutzte Adria schließlich. Sabar wusste nicht zu diesem, noch zu jedem noch so späten Zeitpunkt in seinem Leben, wie es ihr gelang, doch brachte sie ihn mit einer Bewegung ihrer Beine mit einer Mischung aus unheimlicher Geschicklichkeit und ebenso unheimlicher Schnelligkeit zu Fall. Der Graf schlug mit dem Hinterkopf auf einen äußerst harten Gegenstand auf und dann gingen auch ihm sämtliche Lichter aus. Der Kampf zwischen den beiden war vorüber und während der Verlierer leblos mit dem Rücken am Boden lag, schrie die Siegerin vor Schmerzen in ihrem Arm.

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[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Hyperraum Richtung Kernwelten / Frachter / Lounge ] Sikarius, Sting, Sabar und Adria

Sikarius erwartete ein schnelles Ende des Kampfes. Er hatte Adria in den vergangenen Wochen gut ausgebildet und so hatte er eigentlich keinen Zweifel daran, dass sie mit diesem blaublütigen Gecken den Boden wischen würde. Zunächst sah es auch genau so aus von der Macht beschleunigt stand sie einen Augenblick später neben ihm, pfefferte seine Waffe aus seiner Reichweite und beförderte ihn mit einem gewaschenen Machtstoß an die Wand. Mit einem Satz zur Seite in letzter Sekunde konnte er grade noch verhindern, dass der Mensch mit voller Wucht gegen seinen intuitiv hochezogenen Machtschild semmelte. Das hätte vermutlich noch mehr weh getan als die Wand.

Mit einem jungenhaften Lachen beobachtete er, wie die Inneneinrichtung noch mehr durcheinandergebracht wurde und eine teuer aussehende Vase den Weg allen weltlichen ging. Das machte echt Spaß! So langsam wurde der Herr Baron auch wütend, war er bisher eher von Benommenheit dominiert gewesen. Was sich auch sofort positiv auf das Kampfgeschehen auswirkte. Also negativ, wenn man auf Adrias Seite war. Fast ein wenig ungläubig und eher frustriert als alles andere, beobachtete der Mörder wie Sabar eine durchaus beachtliche Gegeninitiative startete und es zum Schluss sogar so aussah als würde er gewinnen.

Unangenehm fühlte er sich an seinen Kampf mit Sharoh erinnert. Auch da hätte Sikarius eigentlich allein von den Voraussetzungen die ihm die Macht gab gewinnen müssen, hatte sich im Endeffekt jedoch nur ganz knapp behaupten können. Wieder hatten sie es mit einem Gegner zu tun, der technisch überlegen war und dadurch das durch den Stand seiner Ausbildung verliehenes Handicap ausgleichen konnte. Nur war Sabar offenbar so gut im Nahkampf ausgebildet, wie der Trandoshaner es mit dem Schwert gewesen war. Verdammte Hacke! Technik durfte also wirklich nicht unterschätzt werden. Jetzt wusste der Mörder, was in den nächsten Tagen trainiert werden würde. Weniger Kampf mit der Macht als Nahkampfangriffe und Schwertparaden!

Mit nüchternem Gesichtsausdruck trat Sikarius schließlich an die beiden heran. Der Graf lag mit rücklings auf dem Boden – offenbar bewusstlos. Adria kniete daneben und hielt sich den malträtierten Arm. Inzwischen hatte sie aufgehört zu stöhnen, doch in der Macht konnte man erkennen, dass sie Schmerzen hatte. Gebrochen war nichts, wenn er das richtig beurteilte, aber um eine Muskelzerrung schien es sich wenigstens zu handeln. Vielleicht eine ausgekugelte Schulter?

„Das war…im Rahmen“

Stellte der Mörder fest und tätschelte ihr wohlweislich die andere Schulter. Er wollte sie nicht Übergebühr loben, denn sie hatte den Kampf zwar gewonnen, jedoch nicht mit so einem Abstand wie er sich erhofft hatte. Zu große Überschwänglichkeit konnte er sich für später aufheben. Am besten wenn sie ihrem ersten Yevethaner eigenhändig die Eingeweide um den Hals geknotet hatte. Das würde schon werden.

„Schaff ihn auf die Medistation und lass dich da auch behandeln. Anschließend komm in den Trainingsraum. Es wird Zeit für die nächsten Lektionen.“

Stellte er fest und ignorierte ihr Murren, das sie sich diesmal offenbar nicht verkneifen konnte. Unter seinem wachsamen Auge schaffte sie den Menschen aus dem Raum. Erst dann wandte dieser sich an Sting, der das Geschehen bis zu diesem Punkt stoisch verfolgt hatte. Der Mörder konnte nicht sagen, ob der Sithwurm verärgert war, oder schlicht zu dieser erzwungenen Prüfung seines Schützlings nichts zu sagen hatte.

„Deine Wahl ist wohl doch nicht so billig wie ich am Anfang gedacht habe. Der Junge hat mehr drauf als es den Anschein hat. Wenn du ihm noch beibringst wie man sich im Schlamm wälzt kann aus dem noch was werden…“

Stellte Sikarius wiederwillig fest und verschränkte die Arme vor der Brust. Eigentlich stellte er nur äußerst ungern fest, dass er sich zumindest zu einem gewissen Punkt geirrt hatte, doch es war besser es auszusprechen als es einfach zu ignorieren. Er durfte den Grafen nicht unterschätzen. Wenn es tatsächlich zu einem Kampf zwischen den beiden Meister-Schüler-Pärchen kam, konnte er sich nur bedingt darauf verlassen, dass Adria ihn fertig machte. Gut zu wissen.

Nachdem das also auch geklärt war, verließ er schnellen Schrittes den Raum und tat auch wenig später den eigentlichen Trainingsraum des Schiffes auf, in dem auch das Mädchen sich wenig später hinzugesellte. Praktischerweise gab es auch hier einen Trainingsdroiden, der auf die Fähigkeitden des Grafen eingestellt war. An ihm würden sie also Technik üben. So verstrichen die Tage.


[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Hyperraum Richtung Kernwelten / Hangar / Trainingsraum ] Sikarius und Adria
 
Imp. Weltraum: an Bord des Frachters vom Gräflein Muraenus, in der Lounge: Darth Sikarius, Adria, Darth Sting und Graf Muraenus, im Cockpit auf dem Pilotensitz: Dienerin Xhuljia(NPC)


Adria fackelte nicht lange, denn das Kätzlein war in Angriffststimmung und ließ keine Zeit verstreichen und schnellte anmutig und flink und kraftvoll, da machtverstärkt, in einer halben Drehung herum und hob seitwärts dabei gleichzeitig gelenkig und kraftvoll das Bein hoch, fast einer Ballerina gleich, um ihn am Kopf zu treffen. Doch der verfluchte Mistkerl wich aus und bekam ihre wundervollen langen Haare zu fassen!

Von da an ging alles sehr schnell. Sie litt unter Schmerzen, fing einen boshaften Blick auf und wurde gedreht, runter gedrückt, ihr Arm nach hinten gebogen und schmerzhaft verdreht, sie spürte heftige Stöße in ihren Magen, welche ihr den Atem nahmen und ihr übel werden ließen, die er ihr mit seinem Knie verpasste, so dass es vor ihren Augen flimmerte und er hob sie in dieser grässlichen Position auch noch an. Sie schrie unentwegt vor Schmerzen auf. Die Schlimmsten stammten von ihrem Arm! Sie vernahm ein komisches Geräusch ihrer/ihres Knochen! Sie war demaßen in der Zange, dass sie nicht denken oder sich rauswinden konnte. Er kannte da einige Techniken, die ihr fremd waren und die sie überrumpelt hatten. Außerdem kam ihm seine körperliche Überlegenheit zu gute und er hatte sie nun in der Mangel. Er war kurz davor, ihr den Arm zu brechen! Er beschimpfte sie und drohte ihr ihren Arm heraus zu reißen! Panische Angst durchflutete sie! Große Wut und heftiger Schmerz mischten sich hinzu! Doch die Macht leitete sie und intuitiv handelte sie von diesen starken Gefühlen getrieben, wobei besonders die Angst und Panik sie motivierte und beflügelte. Sie kanalisierte eine riesige Woge der dunklen Seite der Macht und ihre Beine waren das einzige Freie und sie trat ihm machtverstärkt derart von der Seite/Hinten gegen sein Kniekehle und Wade, ihrer Gelenkigkeit sei Dank, und hatte ihm dabei einen Machtstoß mit verpasst, dass es ihn von den Füßen riss und sie natürlich mit! Hart flog er auf den Boden und ließ sie los und sie auf ihn drauf. Sie ließ ihre Faust gleich vorschnellen und rammte sie ihm seitlich unten gegen sein Kinn, dass ihre Knöchel aufplatzten, natürlich mit dem anderen Arm, denn der, der von ihm gerade in die Mangel genommen worden war, hing schlaff herunter. Sie konnte ihn nicht mehr bewegen und er schmerzte höllisch! Sie sah, dass der verfluchtete Adlige bewusstlos war! Er war auf ein Teil des Holzgestells des kleinen Sofas gekracht, was Fel zerlegt hatte. Überhaupt war noch einiges beim Kampf kaputt gegangen, wie sie jetzt erst bemerkte. Dort hinten lagen viele Scherben am Boden! Doch Adria hatte mit ihrem Faustschlag auch einen gewissen Punkt am Kinn von Muraenus getroffen, der jeden in die Ohnmacht versenkte. Sie hatte zufällig eine Nervenpunkttechnik ausgeübt und einen Vitalpunkt angegriffen. Sie war nur froh, dass er am Boden lag und kampfuntauglich geworden war! Das es zu Ende und sie der Sieger war! Ob er nun durch das ungünstige Aufschlagen, was auch durch sie fabriziert worden war oder durch den Faustschlag in die Ohmacht gedriftet war, war letztlich egal! Hoffentlich war er tot, war ihr erster Gedanke, den sie fassen konnte! Vorsichtshalber boxte sie ihm noch einige Male in seine Magengrube, gegen seinen Hals und in sein bestes Stück, um ihre Wut abzubauen und sicher zu gehen, dass er auch ja liegen blieb! Dabei heulte sie vor Schmerzen unentwegt! Die Schmerzen in ihrem schlaffen Arm waren höllisch und kaum auszuhalten, bis sie nur noch neben ihrem Opfer hockte und schrie und wimmerte, aber ohne Tränen, sie war ja kein kleines Mädchen mehr, bis sie auch damit aufhörte und nur noch stumm litt und sich ihren Arm hielt.

Sie erhielt ein schwaches Lob für ihre Leistung, als ihr Meister schließlich heran trat. Er tätschelte ihre Schulter aufbauend und tröstend zugleich. Ihr Sieg war knapp gewesen, dass musste sie sich selbst eingestehen! Sie saß da mit gesenktem Kopf. Ein knapper Sieg!

Doch als er sie aufforderte, ihn mit auf die Medi-Station des Schiffes zu nehmen und dann gleich zum Training zu erscheinen, da konnte sie ein Murren nicht verhindern. Es war wie ein Selbstläufer! Wer konnte es ihr verübeln? Ihr ging es gerade dreckig und ihr wurde keine Schonung gegönnt! Und sie sollte den elenden Bastard auch noch zur medizinischen Behandlung bringen?!


Man gut, dass sie ein wenig die Macht beherrschte! Sie hob den Grafen mittels der Macht an und levitierte ihn hinaus! Sie ließ ihn dabei nicht ohne Absicht mit dem Kopf am Türrahmen anstoßen und auf dem Gang ein Stück von Sting und Sikarius entfernt, zweimal fallen. Huch, ach je!? Aber, Levitieren lag ihr halt noch nicht so, auch wenn es diesmal absichtlich war! Sie fand auch ziemlich rasch die Medi-Station und als sie ihn auf den Behandlungstisch legen wollte, ließ sie ihn nochmal aus hoher Höhe fallen! Sie hatte ihn dafür extra etwas zu hoch gen Decke vor dem Tisch angehoben. Dabei erhellte sich endlich ein wenig ihre Stimmung. Als er unten leblos am Boden lag, trat das Kind zweier Sitheltern ihm nochmals kräftig in die Seite. Dann ließ sie ihn unsanft mittels der Macht auf den Tisch fallen und schaltete dann aber den Medi-Droiden ein, nachdem das Kätzchen endlich seine Krallen eingezogen hatte, schließlich durfte es nicht auffallen und sie sollte ihrem Meister gehorchen! Sie legte sich selbst unter einen Scanner auf den zweiten Tisch. Sie hatte einen ausgekugelten Arm und gewisse Prellungen und Quetschungen. Als der Medi-Droide ihren Arm ergriff und ihn unerwartet mit einem widerlichen Geräusch wieder einkugelte, schrie Adria das ganze Schiff vor Schmerzen zusammen. Sie hasste das Gräflein! Sie erhielt einen Schluck Bacta und man schmierte ihr hier und da etwas Bactasalbe drauf und verabreichte ihr noch etwas Schmerzstillendes! Doch nachdem der Arm wieder in seiner Gelenkpfanne war, ging es ihr deutlich besser! Der Schmerz war nach dem Einkugeln weg! Ihr fiel ein, dass sie als kleines Mädchen die Droiden gefürchtet hatte! Da war dieser Medi-Droide in dem Labor gewesen….! Bei Ral und Bor!

Dann lief sie zum Trainingsraum hier an Bord. Ihr Meister erwartete sie schon
.


Meister, er war nicht so schwach, wie angenommen! Er hatte eine enorme Schlagkraft drauf und beherrschte da Techniken, die mir im Nahkampf fremd sind! Und Männer sind kräftiger und größer und muskulöser als ich als Mädchen! Er hatte mir meinen Arm ausgekugelt! Dieser widerliche Bastard! Wenn er noch die Macht erlernt, ist er mir im nu überlegen!“


Imp. Weltraum: an Bord des Frachters vom Gräflein Muraenus, im Trainingsraum: Adria und Meister Sikarius
 
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[ Imperialer Raum :: Ironhide :: Lieutenant Tom West und Einheit]

Lieutenant Tom West kam gerade aus dem Besprechungsraum, neben der Brücke der Ironhide und war recht zufrieden. Er hatte mit dem Captain des Schiffes gesprochen und ihn zum Glück überzeugen können, das Tom und seine Leute, für die Reise mit in die Tätigkeiten des Schiffes mit einbezogen wurden. Auch wenn sie eigentlich nur für eine Überführung auf dem Schiff waren. An Bord des Schiffes gab es zwar eine Abteilung von Navysoldaten, aber von denen hatte Tom schon nicht viel gehalten, als er noch zur Imperialen Armee gehört hatte. Tom war eigentlich nicht besonders Eitel, aber seine neue schwarze Uniform gefiel im doch besser als seine letzte und bildete einen ziemlichen Kontrast zu seiner Gefechtsrüstung.

Langsam ging er durch die Gänge des Schiffes, bis zur Frachtabteilung, die in ein provisorische Unterkunft umgewandelt wurde. In der einen Hälfte des Raumes befand sich die Ausrüstung seines Zuges, in der anderen Hälfte des Raumes war mit Feldbetten und Feldkisten ausgestattet worden. Alles in allen war Platz hier ziemliche Mangelware, weshalb die Abwechslung erfreut aufgenommen wurde. So bekamen sie zumindest ein wenig Bewegung und die Möglichkeit etwas sinnvolles während der Überführung zu tun.

Einen Tag später war es dann endlich soweit die Marauder-Korvette hatte Position bezogen, an einem Hyperraumrouten Austrittspunkt, der üblicherweise für die Navigation genutzt wurde. Die Ironhide hatte ihre Staffel Tie-Jäger aus geschleust. Tom und seine Leute befanden sich im kleinen Hangar der Ironhide und warteten neben dem Sentinel Landungsschiffes. Das sie zu den zu kontrollierenden Schiffen bringen würde. Zwar hätte er fast lieber seine Leute in die Servorüstungen gesteckt, um allen die Möglichkeit zu geben, weiter mit dieser zu trainieren. Aber der Vorschlag dazu, war auf taube Ohren beim Captain gestoßen. Tom konnte es verstehen, das Captain Mantrel nicht besonders begeistert davon war über 30 Leute auf der Außenhaut seines Schiffes spazieren gehen zu lassen. Daher hatte er in dieser Richtung nicht weiter gebohrt. Immerhin hatten sie jetzt etwas zu tun bekommen. Tom bedauerte nur wirklich das sie nur ein Sentinel-Klasse Landungsschiff zur Verfügung hatten und keinen ATR-6 Angriffstransporter oder einen Sturmtruppentransporter.

Die erste Kundschaft lies ganze zwei Stunden warten, ehe die Sirene im Hangar erklang, die den Einsatz ankündigte. Im Eilschritt betraten alle Soldaten das Sentinel-Klasse Landungsschiff, die Kurz darauf startete. Tom zwängte sich ins Cockpit der Landungsfähre um mitzuhören und schon einmal einen Blick auf das Schiff werfen zu können. Tom bekam nur einen kurzen unwilligen Blick des Piloten ab, aber der Mann wagte es nicht sich zu beschweren. "...Ironhide an den YV-666 Frachter. Deaktivieren sie augenblicklich ihre Sublichttriebwerke. In Übereinstimmung mit dem Imperialen gesetzt §542, der Flottenvorschriften machen wir von der Möglichkeit Gebrauch, ihr Schiff einer Gründlichen Untersuchung zu unterziehen." Auf eine Antwort wartete der Captain gar nicht erst ab. Auch lies er bewusst offen ob er sich bei dem Gesetz auf den verdacht von Schmugglergut bezog oder er einfach nur eine Kontrolle der Raumtüchtigkeit des Schiffes durchführen wollte. Das hing von Art der Fracht oder Passagieren ab. Er hatte mit den Jahren, schon so wirklich jede Ausrede bereits einmal zu hören bekommen, die sich ein Gehirn nur ausdenken konnte. Schilde und Waffen der Marauder Korvette waren Gefechtsbereit, falls der Frachter wirklich eine Dummheit versuchen wollte. Aber die Traktorstrahler der Ironhide negierten die Chance auf eine Erfolgreiche Flucht doch drastisch. Dazu kam das die Staffel Tie Jäger, der Ironhide, die mit Höchstgeschwindigkeit auf den Frachter zu hielten um diesen einzukreisen.

Auch das Sentinel Landungsschiff hielt mit Gefechtsgeschwindigkeit auf den Frachter zu, um der Crew des Frachters möglichst wenig Zeit zu bieten, ihre illegale Fracht zu verstecken oder unliebsame Daten zu vernichten. Tom verlies das Cockpit und ging zurück zu seinem Zug. Er schaltete auf den Kanal seiner Einheit. Über ihre Einsatzbereitschaft hatte er sich bereits vor den Einsatz informiert, so das er jetzt nur noch einen Befehl erteilen musste. "Positionen einnehmen!" Sofort richteten sich die Soldaten auf und nahmen vor dem Schott Aufstellung. Einer nach dem anderen entsicherten seine Leute ihre Waffen und führten eine letzte schnelle Überprüfung durch. Mit einer leichten Erschütterung setzte der Sentinel auf dem Schiff auf und verankerte seine Schleuse mit der des Frachters. Kaum hatte sich die Dichtung an die Außenhaut des Frachters festgesaugt, öffnete Sergeant Paul Wang die Bodenschleuse des Sentinels und drückte den passgenauen Metallkreis mit der Thermitladung auf die Schleuse des Frachters. Falls die Crew sich weigerte die Schleuse umgehend zu öffnen. Zufrieden sah Tom dabei zu wie seine 32 Stormtrooper ihre Positionen einnahmen um das Schiff zu stürmen und zu sichern. Ein Glück das ihre Rüstung ihnen auch das kurzfristige überleben im Weltall ermöglichte, falls doch etwas furchtbar schief gehen sollte. Die typischen Bodenpläne des YV-666 Frachter waren bereits in ihre Helme hochgeladen worden, um ihnen zumindest eine grobe Vorstellung vom Aufbau des Schiffes zu geben. Auf diese nähe lieferten ihnen die Lebensformsensoren, des Sentinels auch die Positionen, Anzahl und Art der Lebensformen an Bord des Frachters und übertrug diese auf den Head-up Displays des Helmes. Leider gab es bei solchen Operationen nur sehr selten widerstand. Den das Imperium war für sein erbarmungsloses Vorgehen bei Durchsuchungen durchaus bekannt.

[Imperialer Raum :: Ironhide :: Lieutenant Tom West, Darth Sikarius, Adria, Darth Sting und Graf Muraenus, NPCs ]
 
[Weltraum (Imperium) | Hyperraum | Von Bastion nach Koornacht| YV-666-Frachter | zentraler Raum] Darth Sting, Darth Sikarius, Sabar Muraenus, Adria Guldur

Dass kurz nach dem Klirren der Vitrine Darth Sikarius und Adria Guldur auftauchten, machte dem Lamproiden bewusst, wie schwer es für die Dauer der Reise sein würde, sich in den beengten räumlichen Verhältnissen des Schiffes gegenseitig aus dem Weg zu gehen. Zunächst war ihm ihre Einmischung überhaupt nicht willkommen. Er hatte vorgehabt, diese erste Übung mit Sabar Muraenus ohne Zuschauer und deren Kommentare durchzuführen. Allerdings kam er rasch zu dem Schluss, dass die Beteiligung von Sikarius und seiner Schülerin vielleicht genau das Richtige war. Denn Sinn und Zweck des kleinen Experimentes war es eigentlich, Muraenus in Rage zu versetzen, damit er sich auf die Dunkle Seite der Macht einließ. Darth Sting hatte ihn während einer Reihe aussichtsloser Angriffe besiegen und mit herabwürdigenden Kommentaren demütigen wollen, bis er sich ganz auf seinen Zorn einließ. Doch das konnte man auch auf andere Weise bewirken. Schon die Bemerkungen des Würgers von Taris schienen bei dem Grafen die richtigen Knöpfe zu drücken, doch richtig erbost wurde erst, als Adria ihn angriff. Offenbar hatte Muraenus ein Problem damit, von einer jungen Frau verprügelt zu werden, oder ein Problem mit Niederlagen im Allgemeinen. Als das Ende des Kampfes bereits unausweichlich schien, raffte er sich noch einmal auf und mobilisierte, seinen Schmerzen und Blessuren zum Trotz, Kraftreserven, die mit Sicherheit zu einem gewissen Teil von der Macht genährt wurden.

Der Kampf, der sich nun zwischen den beiden Schülern entwickelte, hatte nichts Schönes oder Elegantes. Er hatte nicht mehr Stil als eine Kneipenschlägerei zwischen Betrunkenen. Aber Darth Sting beurteilte ihre Angriffe und Reaktionen nicht nach ihrer technischen Finesse oder Ästhetik, sondern nur nach ihrer Effizienz. Sabar und Adria schonten sich nicht. Abgesehen davon, dass sie die Waffen nicht benutzten (bei Adria eine bewusste Entscheidung, bei Muraenus möglicherweise nur mangelnde Gelegenheit) waren sie sichtlich bemüht, ihren jeweiligen Kontrahenten so hart und schmerzvoll wie möglich zu treffen. Da der Wurm sehr genau wusste, dass auch Menschen einander unbewaffnet töten konnten, insbesondere wenn die Macht im Spiel war, behielt er den ganzen Vorgang genau im Blick, um einschreiten zu können, wenn einer von beiden es zu übertreiben drohte. Schließlich waren die beiden Menschen eine Ressource, die er für seine Jagd nutzen wollte, und deshalb nicht nur sich selbst Rechenschaft schuldig - sonst hätte er sie wohl auch bis zum Tod weiterkämpfen lassen, wenn sie gewollt und gekonnt hätten. Doch der Punkt, an dem einer den anderen umzubringen oder zu verstümmeln drohte, kam nicht. Der Kampf endete auf die viel wahrscheinlichere Weise: Mit der Kampfunfähigkeit eines Kontrahenten. Dass Adria die Gelegenheit nutzte, dem wehrlosen Muraenus noch ein paar Schläge zu verpassen, war ihr nicht zu verdenken - mit der ausgekugelten Schulter musste sie große Schmerzen haben, die sie auch nicht verbarg. Das konnte man ihr, wenn man wollte, als Schwäche auslegen; allerdings war die größere Schwäche die Ohnmacht ihres besiegten Gegners. Beide hatten sich gut geschlagen; Muraenus insofern, dass er sich als versierter Nahkämpfer gezeigt und wie geplant teilweise Zugang zur Dunklen Seite gefunden hatte, Adria, indem sie den überraschend ausgeglichenen Kampf dennoch für sich entschieden hatte.

Als sie mit dem Grafen in ihrer zweifelhaften Obhut den Raum verlassen hatte, blieben nur die beiden Sith-Warriors zurück. Sikarius erkannte an, dass Stings Schülerschaftskandidat einiges Potential hatte. Der Lamproid sah das ebenso. Während des gesamten Kampfes hatte er geschwiegen und scheinbar unbeteiligt zugesehen, nun aber erwiderte er:

»Adria ist auch gut. Viel schneller und stärker, als sie aussieht. Aber sie hat Sabar unterschätzt. Das macht sie nicht wieder.

Sie sollten öfter kämpfen. Das nützt beiden. Aber sie dürfen sich nicht umbringen. Nicht im Training und nicht hinterher aus Rache. Sag du's ihr, ich sag's ihm.«


Ein schriller, zorniger Schrei hallte durch die Korridore des Schiffes. Hätte er von Muraenus gestammt, dann hätte Chiffith vermutet, dass sich Sikarius' Schülerin ihn gerade tötete. Da es aber Adrias hellere Stimme war, lag die Sache wohl anders. Der Scheich war gerade sicher nicht in der Verfassung für einen Mord.


»Das war die Schulter«, mutmaßte er. Die Menschenfrau musste wirklich noch lernen, ihren Schmerz zu beherrschen.

Bei Sabar Muraenus verhielt es sich ganz anders. Als dieser später von der Krankenstation kam, machte er noch einen mächtig zerzausten Eindruck, allerdings schien er bemüht, seine Würde zu waren. Dem barbarischen Lamproiden gegenüber war das allerdings ein vergebliches Bemühen: Konzepte wie Würde waren Sting fremd und Äußerlichkeiten ihm nicht wichtig. Das einzige Kriterium, an dem er maß, ob jemand Anerkennung verdiente, war dessen Stärke. In dieser Hinsicht hatte Sabar ein gutes Zeugnis von sich abgelegt - für einen Jünger. Noch immer war nicht gesagt, dass er seine erste Begegnung mit einem Yevethaner überleben würde. Aber egal ob er lebte oder starb, er würde wenigstens nicht zu einem Klotz am Bein der anderen werden, und das war Chiffith besonders wichtig. Doch über den lippenlosen Mund des Wurmes kam kein einziges lobendes oder anerkennendes Wort. Muraenus hatte wie erwartet durch die drohende Demütigung Zugang zu seiner Macht gefunden. Die tatsächlich erlebte Niederlage konnte ihn auf diesem Weg ein gutes Stück weiter bringen. Er musste lernen zu hassen, und wenn sich dieser Hass vorerst auf Sikarius' Schülerin richtete, war das nicht verkehrt. Ein verfrühtes Lob konnte ihn aus einer solchen Stimmungslage zu leicht herausholen. Deshalb war das einzige, was der Sith zu dem Kampf sagte:

»Das Mädchen hat dich besiegt.«

Mit dieser Feststellung ließ er ihn stehen und zog sich in die Nische zurück, die er beim Betreten des Schiffes anstelle eines Quartiers für sich in Anspruch genommen und auch nach dem Aufbruch nicht gegen das bereitgestellte Zimmer eingetauscht hatte. Er wollte eine Weile allein mit seinen Gedanken sein und auch Sabar die Gelegenheit geben, über seine Niederlage nachzudenken. Dass es ihm nicht erlaubt war, aus Rache einen Mordanschlag gegen Adria zu verüben, teilte er ihm nicht mit, obwohl er das Sikarius gegenüber angekündigt hatte. Er konnte sich aber auch nicht vorstellen, dass Muraenus sich in seinem Zorn zu so einem Schritt entscheiden beziehungsweise damit Erfolg haben würde.

***

Darth Sting wusste wenig über die Natur des Hyperraums und noch weniger über die Navigation darin. Er konnte aufgrund langjähriger Erfahrung aber ungefähr sagen, was eine lange Reise war und was eine kurze. Als eine Vibration im Schiff ihn wissen ließ, dass sie etwa drei Stunden nach ihrem Aufbruch in den Normalraum wechselten, um den nächsten Sprung vorzunehmen, konnten sie noch nicht weit von Bastion entfernt sein. Er wusste, dass noch viele solcher Unterbrechungen folgen würden, bis sie schließlich am Ziel ihrer Reise waren, und maß dem Vorfall daher keine Bedeutung bei. Das änderte sich jedoch abrupt, als die Piloten über den Bordfunk mitteilten, dass ein imperiales Patrouillenschiff eine Kontrolle durchführen wollte. Sofort war der dösende Lamproid hellwach und sein ganzer langer Körper angespannt wie eine Bogensehne. Sie waren kaum unterwegs und schon kam es zu einer ungeplanten Unterbrechung ihres Fluges! Er schäumte vor Zorn! Sofort glitt er nach vorn ins Cockpit, um herauszufinden, was passierte. Dort erfuhr er, dass eine Fähre mit Sturmtruppen bereits unterwegs war. Was sie suchten, hatten diese nicht gesagt; die Piloten hielten es aber für keine gute Idee, die Kooperation zu verweigern. Sting war der gleichen Ansicht. Er hatte vor Jahren einmal den Fehler gemacht, Sturmtruppen zu unterschätzen, und es beinahe mit seinem Leben bezahlt. Damals war er in eine ähnliche Kontrolle geraten, als blinder Passagier an Bord eines Frachters. Nun aber lagen die Dinge anders. Er war nun nicht mehr irgendein Vagabund, sondern ein Mitglied des Sith-Ordens, das eine Reise mit höchster Billigung von Imperator Allegious persönlich unternahm. Die Soldaten waren dessen Diener und würden es sicherlich nicht wagen, sich ihnen in den Weg zu stellen.

»Lasst sie kommen«, befahl er. »Ich warte mit dem Scheich an der Luftschleuse. Sagt ihm, er soll da hin.«

Sikarius und Adria ließ er nicht ausdrücklich zur Schleuse bestellen, war aber nicht überrascht darüber, dass auch sie sich dort einfanden, um das Eintreffen des Enterkommandos zu erwarten. Er hoffte, dass sie keine Schwierigkeiten machen würden - insbesondere der Würger, dessen Verhalten er nicht voraussehen konnte. Er würde ja hoffentlich nicht blöd genug sein, die Sturmtruppen zu provozieren; zumindest nicht, bevor ihre Identität geklärt und festgestellt war, dass es sich bei ihrer Gruppe nicht um x-beliebige Raumfahrer handelte.

[Weltraum (Imperium) | Hyperraum | Von Bastion nach Koornacht| YV-666-Frachter | Luftschleuse] Darth Sting, Darth Sikarius, Sabar Muraenus, Adria Guldur; Tom West mit Soldaten im Anflug
 
- Weltraum innerhalb imperialer Grenzen - Hyperraum - von Bastion nach Koornacht - YV-666 Frachter - Medi Raum - Sabar Muraenus, Darth Sting, Darth Sikarius, Adria Guldur (abwesend)

„Zwei Stunden sind seit eurer Ohnmacht vergangen, Scheich Muraenus. Wie fühlen Sie sich?“

Langsam öffneten sich die Augen des angesprochenen Aristokraten, vor denen sich innerhalb einiger Sekunden ein verschwommenes Bild offenbarte. Sabar lag auf einem Tisch im Behandlungsraum und einige Schläuche waren an seinem Körper angebracht. Seine Schläfe schmerzte ungeheuerlich und sofort erinnerte er sich an die vergangenen Ereignisse, was jene Schmerzen sicherlich nicht zu lindern vermochte. Das Mädchen! Der ungünstige Fall und Schmerzen, deren Ursprung der Scheich in ihrem Ursprung nicht zuordnen konnte. Sein ganzer Körper schmerzte nämlich, und das an Stellen, die während des Kampfes nicht so sehr strapaziert gewesen sind. Mit einem Ruck setzte sich der niedergeschlagene Adelige auf, sein Oberkörper war frei, seine zerzauste Hose und die Blutverschmierten Stiefel jedoch noch an ihm. Wackelig schaffte es Sabar, wieder auf eigenen Füßen zu stehen und beantwortete der Maschine daraufhin harsch seine Frage.

„Was denkst du, wie es mir geht? Hol mir meinen Mantel.“

Als der Droide dem Grafen einen der weißen Kittel aus der Medizinkammer anzumuten wagte, verschärfte dieser seinen Ton nochmals, während er sich an seinen schmerzenden Kopf mit den zerzausten Haaren hielt. Scheinbar wurde seine Wunde mit mehreren Stichen genäht.

„Idiot, diesen Lumpen ziehe ich nicht an. Ich werde dich kurzschließen, wenn du mir nicht augenblicklich meinen Umhang aus der Kammer holst.“

„Jawohl, Scheich Muraenus.“

Der Medi-Droide verschwand erneut, und kam wenig später mit dem verlangten teuren Mantel wieder. Genervt zog Sabar diesen über seinen nackten Oberkörper und begab sich möglichst schnell in den zentralen Raum, wo Sting scheinbar auf ihn wartete. Sabar erinnerte sich daran, wie er von dem Mädchen besiegt wurde, dementsprechend fiel auch die Antwort des Sith-Lords aus, der den sich um eine standhafte und aufrechte Position bemühten Grafen darauf zurückließ. Er hatte leider Recht! Sabar wurde von einer Göre blamiert, wahrscheinlich noch nicht einmal volljährig. Erbost trat Sabar gegen einen Stapel mit Nahrungsvorräten befühlter Kisten, woraufhin dieser krachend in sich zusammenbrach. Er wollte Adria am liebsten den Hals umdrehen, und zwar augenblicklich! Das dies nicht machbar war, wusste Sabar dennoch. Es gab schließlich noch die Mission. Eine Mission mit drei weiteren Partnern. Zwei davon verabscheute Sabar nach den vergangenen Tagen zutiefst, während er den dritten von sich überzeugen musste. Das war nämlich der Sinn der gesamten Aktion. Letztlich blieb dem Grafen nichts weiter übrig, als sich in seiner Kammer schlafen zu legen und mit dieser Erniedrigung vorerst zu leben. Doch der Zeitpunkt für Rache würde früher oder später kommen, zu sehr bildete die Gruppe ein zerbrechliches Konstrukt, welches spätestens nach Erfolg oder Misserfolg der Jagd wie ein Kartenhaus in sich zusammenbrechen würde.

***

Das wild piepsende Signal weckte Sabar sozusagen aus dem Tiefschlaf. Komplikationen waren jetzt das letzte was er gebrauchen konnte.

„Eine imperiale Patrouille! Darth Sting erwartet euch an der Luftschleuse, Graf Muraenus!“

Ertönte es aus dem Komlink des Adelsmannes. Glücklicherweise handelte es sich nicht um die Art von Komplikation, die ihm zunächst durch den Kopf schoss. Piraten oder Plünderer stellten nämlich ein größeres Problem dar, als imperiale Patrouillen. Schließlich handelte es sich um zwei Sith-Lords an Bord, welchen man die Weiterreise ohne große Untersuchungen gewähren würde. Eilig zog sich Sabar seinen seidenen, dunkelgrünen Umhang über, ehe er sich zur Luftschleuse begab und dort erst mal Sikarius und seine Schülerin antraf. Der Anblick der beiden löste keinen Glücksgefühle bei Sabar aus, aber verdammt, die Gruppe musste zumindest des Erfolgs Willen halbwegs kooperieren, zumindest in Situationen wie dieser. Vor allem der entstellte Krieger bereitete Sabar Sorgen. Imperiale Sturmtruppen waren nämlich laut Sabars Verständnis die am besten ausgebildeten Truppen der Galaxie, dementsprechend zu viel, auch für die beiden Sith. Auch Sting traf ein, und die vier positionierten sich stehend unmittelbar vor der Schleuse, Sabar und Adria dabei die beiden Krieger flankierend. Es dauerte einige Momente, ehe sich die Schleuse mit einem Zischen öffnete und der Trupp der weiß gerüsteten Truppen mit gerichteten Blastern unmittelbar darauf zu erkennen war. Kurze Momente der Sorge schossen durch Sabar, der instinktiv seine beiden Hände hob und mit einem Blick zur Seite die anderen dazu aufforderte, ihm dies gleichzutun, was dann auch zumindest teilweise geschah. Eigentlich wäre es nun an der Zeit gewesen, seine Stimme zu erheben, doch überließ Sabar seinem künftigen Meister vorerst das Wort. Falls dieser es später so verlangen sollte, würde der Graf den folgenden gesetzlichen Kram bezüglich der Inspektion erledigen. Diese Aufgabe war nämlich irgendwie keinem der restlichen Mitgliedern der Truppe zuzutrauen und außerdem handelte es sich immer noch um Sabars Schiff.

- Weltraum innerhalb imperialer Grenzen - Hyperraum - von Bastion nach Koornacht - YV-666 Frachter - Luftschleuse- Sabar Muraenus, Darth Sting, Darth Sikarius, Adria Guldur, imperiales Enterkommando
 
[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Hyperraum Richtung Kernwelten / Frachter / Trainingsraum ] Sikarius und Adria

Sikarius hatte – mal wieder – schlechte Laune. Eigentlich war ihm klar gewesen, dass Trainingserfolge im Nahkampf, ohne die Hilfe der Macht nicht so schnell kommen würden, wie er sich das wünschte…aber das Adria es tatsächlich einmal geschafft hatte ihn damit aufs Kreuz zu legen, das schmerze fast noch mehr als der wohlgezielte Tritt in seinen Schritt. Tja, das hatte er davon, dass er sie angewiesen hatte sich nicht zurückzuhalten und davon, dass er sich seit Taris deutlich zu sehr auf die Macht verlassen hatte. Das Mädchen hatte immerhin auf Noe’ha’on gelernt ihre eigenen Muskeln in Kampf oder Flucht zu nutzen…

Nach drei Stunden war der Mörder auf einem ziemlich gefährlichen Aggressionslevel. Er war müde vom Training, aber nicht wirklich kaputt. Ähnlich wie bei einem angefressenen Kind machte ihn das noch unausstehlicher als sonst schon. Hätten sie weitertrainiert, hätte sich das vermutlich nicht weiter ausgewirkt, als dass
Adria immer schnellere und heftigere Schläge einzustecken hatte. Aber da etwa um die Drei-Stunden-Marke sich das Bordcom meldete und informierte dass eine imperiale Patrouille im Begriff war anzudocken…


„Was bei Allegious‘ verchromtem Sackhaarersatz aus Duradraht fällt diesen abgeleckten Anzugprimaten eigentlich ein unseren verfickten Flug zu stören?!“

Fluchte der Mörder und pfefferte die Wasserflasche aus der er grade hatte Trinken wollen so fest an die Wand, dass es spritzte. Ohne sich die Mühe zu machen sich ein Shirt überzuziehen bedeutete er Adria energisch ihm zu folgen und verließ stampfend den Trainingsraum, im letzten Moment noch die Hand nach seinem Schwert ausstreckend. Mit einem leisen Klingen landete die gut in ihrer Lederscheide verstaute Klinge in seiner Hand.

Obwohl sie sich beeilt hatten, waren sie nicht die ersten an der Schleuse.
Sting war bereits vor Ort und Sabar kam einige Momente später an. Gekleidet war er in einen grünen Mantel, anscheinend sehr edler Machart. Kurz von seinem Ärger abgelenkt warf Sikarius ihm einen Blick zu und feixte.


Weißt du was ich denke?

Ich weiß genau was du denkst.

Konfetti?

Konfetti. Aber gleich erst.

Keiner der Anwesenden sagte ein Wort und schließlich öffnete die Luftschleuse sich mit einem Zischen. Der Anblick war ernüchternd. Eigentlich hatte Sikarius sich darauf gefreut einem übereifrigen imperialen Beamten das Gesicht nach hinten zu ziehen… Dieses Kunststück mit fast drei Dutzend Sturmtruppen abzuziehen mochte wohl sogar für ihn ein wenig hochgegriffen sein. Selbst wenn alle mitmachten…der Frachter bot nur begrenzt Platz für Guerillataktiken und Angriffe aus dem Hinterhalt. Was hatte der Graf hier eigentlich wieder für einen Schrott angeschleppt?! Mal wieder nur auf das Preisschild geschaut und sich Praktikabilität bei Enterangriffen so tief in den Arsch geschoben, dass er sie nicht mehr zu beachten brauchte!

Missmutig verschränkte
Sikarius die Arme vor der Brust und spannte sich an. Er wollte nicht ausversehen einen der Neuankömmlinge anfallen, aber auch bereit sein, falls sie den Eindruck machten angreifen zu wollen. Was wollten die überhaupt hier?!


„Zischt ab. Wir sind Sith auf geheimer Mission!“

Sprach er eher zufällig seine Gedanken laut aus und versuchte Fassung zu wahren, um nicht durchscheinen zu lassen, dass er eigentlich garnichts hatte sagen wollen. In solchen Situation war Angriff die beste Verteidigung.

„Guck nicht so blöd!“

Pflaumte er den Vordersten von ihnen (Tom West) an, eiskalt ignorierend, dass er das er dessen Gesicht garnicht sehen konnte und verlagerte sein Gewicht auf sein hinteres Standbein. Würde jemand das Feuer eröffnen, er war bereit von der Macht beflügelt durch die Tür neben ihm zu verschwinden…

[ Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Hyperraum Richtung Kernwelten / Frachter / Trainingsraum ] Sikarius, Sting, Sabar, Tom und Adria, sowie ein Arsch voll viele Sturmtruppen
 
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