Weltraum (Imperium)

Gewähren und verwehren fördert das Begehren

---[]--- Hyperraum - Richtung Korriban - Beeska - Quartier - Der Meister, sein bewaffneter Diener, die hübsche Zoey und Grin ---[]---


Mit einer Geste, die Grin ein kurzes Aufflammen von Zuneigung bescherte, ließ sein Meister ihn neben sich sitzen. Sein früherer Meister hatte zwar auch die eine oder andere Geste genutzt, um sein Wohlwollen auszudrücken, doch nebeneinander und auch noch auf einer Höhe zu sitzen, das hatte er nie gedurft. Dennoch hielt Grin Abstand und verneigte sich respektvoll vor seinem neuen Herren. Mit jedem weiteren Wort und jeder weiteren Geste schien dieser sich in das Herz des Arenakämpfers zu schleichen und der nahm diese Versuche nur allzu gerne hin. Er hatte die zornige Ader seines Meisters zwar keinesfalls vergessen, doch das war hinzunehmen. Und wünschenswert. Wäre sein Meister nicht in der Lage seinen Willen durchzusetzen, was wäre er dann für ein Meister? Eben drum musste Grin diese Seite akzeptieren und auch zu schätzen lernen. Auch wenn sie ihm im Augenblick eine schmerzenden Brust eingehandelt hatte. Darauf hatte dieser auch angesprochen und da seine erste Bemerkung auch als Frage formuliert bzw. betont worden war, durfte er auch darauf antworten.

„Ihr mir … ihr habt mir zwei Rippen gebrochen. Noch stärker verletzt … und ich … wäre tot gewesen, Meister.“

Grin fuhr sich über seine Brust und ließ die Finger kurz an einer der schwarz umrandeten Wunden verweilen.

„Haut ist stark. Haut … mit Nanopartikeln verstärkt, Strom ableitet, nur durch Wunden … die Wunden … kann es … kann er eindringen.“

Dieser Art zu sprechen war so unsäglich mühsam, das Grin sein Grinsen am liebsten aufgegeben und gekotzt hätte. Doch das kam selbstverständlich nicht in frage. Wenn sein neuer Meister wollte, dass er ordentlich sprach, dann musste er es sich wieder angewöhnen.

„Wurde oft verletzt. Deshalb alter Meister … hat mich mein alter Meister verbessert, hat die Haut besser gemacht, stärker. Doch meine Rippen … habt … ihr … trotzdem gebrochen. Ihr … seid sehr stark.“

In seinen letzten Worten schwang eine deutliche Bewunderung mit. Der Meister war so schlank, so dürr und sah so krank aus, doch er besaß eine Stärke … Grin war mehr als beeindruckt. Er empfand Ehrfurcht mit einer großen Portion Furcht. Dieser Meister agierte anders als sein anderer, welcher hauptsächlich mit Worten und Gesten gearbeitet, aber nie selber zugeschlagen hatte. Nicht die Schläge, sondern die Worte hatten Grin zuvor in Angst versetzt, doch nun konnte sein Meister sogar durch seine Geheimnisse und seine merkwürdige Kraft Angst und Schrecken verbreiten. Es erschien Grin nicht richtig, doch müsste er sich entscheiden, der neue Meister wäre wohl der bessere. Er konnte sich besser durchsetzen, konnte er doch auch zuschlagen, waren seine Worte nicht genug. Und Worte nutzte der Zabrak nun auch. Er erzählte Grin merkwürdigerweise so ziemlich genau das selbe wie sein alter Meister auch, ganz so als wäre es allgemein bekannt und nur ihm entging da irgendetwas. Was er über Frauen sagte, so fand Grin, galt doch auch für Männer oder nicht? Warum betonten seine Meister das nur immer so? Okay, wenn er Zoey berührte empfand er etwas anderes als wenn er zum Beispiel einem Gegner den Hals umdrehte, doch umgekehrt wäre das bei Frauen doch auch nicht anders? Grin musste zugeben, er wusste nicht worauf sein Meister hinaus wollte. Und fragen konnte er nicht, denn man hatte es ihm nicht gestattet. Stattdessen wachte Zoey auf und sein Meister erhob sich. Seinen alten hätte er gestützt, doch dieser Lord Saphenus hatte es ihm noch nicht erlaubt und würde ihn zurecht schlagen, sollte er ihn ungefragt anfassen. Deshalb erhob er sich einfach nur selber, die rechte Hand auf die Brust gedrückt, als würde das die Rippen irgendwie davon abhalten in die Lungen einzudringen.

Dann ging der Meister zu der am Boden sitzenden Zoey und machte irgendwas, das Grin von seiner Position aus nicht sehen konnte. Er sah nur den Rücken seines Meisters und war so erzogen worden, das er nicht ständig alles mit ansah was sein Meister tat. Sein alter hatte es gehasst wenn man ihm ständig über die Schultern gesehen oder auf die Finger geschaut hatte. Das konnte Grin auch irgendwie verstehen. Er mochte es zwar, wenn man ihn bei seinen Kämpfen beobachtete und anfeuerte, doch wenn er in seinem Zimmer für sich gewesen war, hatte er die Blicke der Besucher als unangenehm empfunden. Einfach so waren sie zu ihm gekommen und hatten ihn angeschaut. Mal musste er sich entkleiden, sodass sie seinen „Wert“ hatten beurteilen können, manchmal hatte er sogar gegen sie kämpfen und wegen der Anweisung seines Meisters verlieren müssen. Und das manchmal sogar direkt nach einem Kampf. Nein, so etwas mochte er auch nicht und deshalb sah er demonstrativ woanders hin. Zumindest so lange, bis der Meister ihm etwas befahl.

Er kam dem nach, stellte sich neben seinen Meister und sah Zoey an. Es gehörte sich nicht eine Frau in eine solche Lage zu bringen und sie dann auch noch von oben herab anzuschauen, doch was sollte Grin schon tun. Ihm war die Situation sichtlich unangenehm und er hielt den Blickkontakt keine zwei Sekunden stand. Er sah lieber auf, an einen Punkt an der Wand über ihr und erzählte dann was er gemacht hatte. Weil sein Meister nur eine vage Formulierung genutzt hatte, nutze Grin das aus und blieb ebenso vage.

„Ich … habe eure Wunden … versorgt.“

Mehr wollte er eigentlich nicht sagen, doch da bemerkte er den Blick seines Meisters und der sagte mehr aus als Worte es konnten. Es reichte ihm nicht. Okay, ein paar mehr Details. Am besten unverfängliche.

„An eurem Torso … habe ich die … beiden offenen Wunden geschlossen. Im Ges- … im Mund die Wunden mit Bactaspray … behandelt. Dann habe ich … euren Körper … mit medi- … mit einem medizinischen Scanner abgetastet. Alles Ord- … in Ordnung. Habe … ich habe Antibiotika verabreicht, also keine Infektion. Vielleicht. Bin zuversichtlich.“

Das er bei der Behandlung ihres sogenannten Torsos mit der Hand ihre Brüste hatte abtasten müssen, verschwieg er lieber, konnte aber nicht verhindern das sich der Gedanke einschlich und seine Wangen rot färbte. Seine kerzengerade Haltung und sein starrer Blick nach vorne gaben dem Bild, welches er abgab, dem Rest. Dennoch hoffte er das es keine weiteren Fragen geben würde. Und er hoffte, das er endlich mal an etwas anderes denken konnte, doch egal wie sehr er sich auch anstrengte, die Erinnerung an die weiche Haut, die leicht unter dem Druck seiner Finger nachgebende Brust, er konnte sie nicht verbannen. Wie er nach ein paar Sekunden schließlich feststellte, weshalb er sich auf eine Weise ablenkte, wie es wohl schon viele Pubertierenden in einer solchen Situation getan hätten. Er fügte sich selber Schmerz zu. Und zwar indem er die auf seiner Brust ruhende Hand Druck ausüben ließ. Und tatsächlich, es half schließlich. Als die Todesangst groß genug war um so ziemlich jeden Gedanken zu vertreiben, ließ er seine Hand von der Brust fallen und einfach nur herunter hängen. Seine Konzentration war wieder wie weggeblasen, doch sollte sein Meister etwas wollen, dafür würde es wohl reichen...

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Imp. Weltraum, im Hyperraum auf dem Weg nach Korriban, Frachter YT-2400 namens Beeska , in der unfertigen Folterkammer: Zoey und Saphenus drüben beim Grin, Lom Fey (NPC) und Talitha (NPC)


Saphenus hatte sich durch die Macht schützen können. Wie er es gemacht hatte, war ihr unklar, doch wie jemand, der gerade durch eine Metallwand gerauscht war, sah er nicht aus. Schnell war er wieder auf den Beinen. Sein Gesicht teils verwundert und erschrocken und zum größten Teil Wut verzerrt! Er riss ihr mit einem Ruck, ehe sich Zoey versah, den Gehstock aus der Hand, den sie schützend vor sich gehalten hatte. Sie vernahm die Stimme des Dieners im Raum nebenan durch das große Loch in der Wand. Ihre Augen waren auf Lord Saphenus geheftet. Sie wusste, dass es immer noch nicht vorbei war. Sie musste ihn nur ansehen! Er begann wieder teuflisch zu grinsen und Zoey rechnete mit dem Schlimmsten. Er tönte, dass er ihr nun mal zeigen würde, was ein richtiger Machtstoß sei. Wenn er so sprach, war sie das wohl tatsächlich gewesen. Zu Ende vermochte sie den Gedanken nicht zu bringen, denn da erfasste sie ein Machtstoß! Die unsichtbare machtvolle Kraft erfasste sie erbarmungs-und rücksichtslos und trieb sie mit unvorstellbarer Wucht gegen die Metallwand, die nur einen halben Meter hinter ihr war. Der Aufprallschmerz war so heftig, dass sie sich kräftig auf die Zunge biss, ihr der Atem wegblieb und ein generalisierter Schmerz durch ihren Körper tobte. Sterne tanzten vor ihren Augen. Es flimmerte und sie nahm Saphenus vor sich wahr, der ihren Kopf gegen die Wand erneut schlug. Es schepperte in ihm regelrecht! Es wurde schwarz und sie wurde bewusstlos.

Sie blinzelte zu einer unbekannten Zeit später. Ihr Körper schmerzte überall, besonders ihr Kopf. Der Bauch auch! Sie hatte einen furchtbar Geschmack im Mund. Sie konnte weder Arme, noch Beine bewegen! Sie bewegte ihre schweren Lider. Vor ihr saß Saphenus! VOR IHR SAß SAPHENUS! Ihr Puls schnellte sofort derart in die Höhe, dass sie sofort Nasenbluten bekam. Warm lief ihr Blut schnell über ihre Lippen und landete auf ihrem Shirt. Ihre Augen weiteten sich. Sie zog an ihren Armen. Sah auf ihre Füße. Sie saß gefesselt vor ihm und, schau an, vor dem ehemaligen Gefangenen. Scheinbar hatten sie ihre Rollen getauscht!? Dieses dauergrinsende Geschöpf saß genau neben dem Sithlord im Schneidersitz auf dem Boden. Der Sith meinte, dass sie wach wäre und erhob sich schwerfällig mittels seines Geh-und Schlagstockes und kam auf sie zu. Sofort kroch Angst und Panik in Zoey hoch! Er fragte sie, ob sie gut geschlafen hätte. Gequält sah sie ihn an und Tränen blinkten sofort in ihren Augen. Er nahm dabei seine Hand und strich ihr mit seinen rauhen Fingern demütigend über ihre Wange. Sie ertrug es kaum, von ihm so berührt zu werden! Es war so erniedrigend! Die selbe Hand, die den Stock geschwungen hatte! Die selbe Hand, die ihren Kopf hart gegen die Wand geschlagen hatte! Sie zitterte und versuchte ihr Gesicht weg zu drehen. Dabei quollen ihre Tränen aus ihren Augen und rollten über ihr Gesicht. Er hatte das schon öfters getan und ihr über ihre Wange gestrichen oder eine Haarsträhne weg gemacht. Besonders gern hatte dies Zoey nie, aber jetzt war es kaum auszuhalten! Warum war er nicht einfach hinaus gegangen, nachdem sie bewusstlos geworden war und hatte sie alleine gelassen?! Sie wäre viel lieber alleine! Hätte er sie lieber vorhin umgebracht, als sie in die Ohnmacht zu schicken, dann hätte sie es jetzt hinter sich!

Sarkastisch hörte sie ihn davon sprechen, dass der Typ mit dem Grinsen, der schwarzen Maske und dem hellen Haar, den er nun als ihren gemeinsamen Freund und mit dem Namen Grin bezeichnete, sich um sie gekümmert hätte. Er wurde aufgefordert zu berichten! Erschöpft sah Zoey zum Grin. Auch er hatte sich erhoben und sich nun neben ihn gestellt. Zoey verstand nicht?! Was war passiert, dass dieser Grin plötzlich frei herum laufen durfte und wie ein Diener oder Schüler des Sith wirkte?! Irgendwas lief hier doch verkehrt?! In ihrem Kopf begann es zu arbeiten! Sie wurde fast zu Tode geprügelt, weil sie diesem Grin Nahrung und Wasser gegeben hatte und der lief mittlerweile munter neben Saphenus her! Hier stimmte ja wohl etwas nicht?! Verkehrte Welt!

Dann begann der Grin mit seiner Aufzählung! Zoey hörte ihn zum ersten Mal sprechen. Das war gewöhnungsbedürftig! Er hatte ihre Wunden versorgt. Gut, daher lebe ich wohl noch, war ihr erster Gedanke! Sollte sie ihm nun dafür dankbar sein oder ihn eher dafür hassen?! Da sie den ganzen Ärger wegen ihm am Halse hatte, konnte sie ihn eh kaum noch leiden! Noch dazu, da er hier plötzlich frei herum sprang, während sie hier gefoltert und gefesselt saß! Sie entschied sich, ihn zu hassen. Sie fühlte sich so verarscht! Dieses Hass-Gefühl war durch Saphenus eh präsenter vorhanden!

Sie schaute zum Lord. Der Sithlord deutete ihm durch einen seltsamen Blick an, mehr zu erzählen. Der Grin fuhr fort und wurde detaillierter! Er hatte sich an ihrem Leib zu schaffen gemacht! Ganz toll! Diese widerliche Fratze hatte sie also berührt! Die Archäologin riss die Augen auf! Hatte er sie entkleidet? Seine Wangen röteten sich verdächtig und warum hatte Saphenus so sarkastisch verlangt, dass er ihr alles im Einzelnen berichtete!? Sie fühlte sich plötzlich angeekelt, dreckig und benutzt! Ihre Phantsie ging sofort mit ihr durch! Erst schaute sie total erschrocken drein! Dann wechselte dies! Sie warf dem Grin kurz darauf einen bitterbösen Blick zu! Zoey konnte ihm einfach nicht dankbar sein! Sie brachte es beim besten Willen nicht fertig. Sie war froh zu hören, dass der Scanner nichts Auffälliges angezeigt hatte und das er nur blöd aussah, es aber scheinbar nicht war, auch wenn er so sprach, da er ihr Antibiotika gespritzt hatte. Sie nickte ihm nur zu. Ein Lächeln brachte sie nicht zu stande. Selbst ein Gequältes fand sie in Lord Saphenus`Gegenwart unpassend.


Imp. Weltraum, im Hyperraum auf dem Weg nach Korriban, Frachter YT-2400 namens Beeska , in der unfertigen Folterkammer: Zoey und Saphenus drüben beim Grin, Lom Fey (NPC) und Talitha (NPC)
 
[Vom Imperium kontrollierter Teil des Weltraums | An Bord der Beeska] - Saphenus; Zoey Liviana; Grin Redeye; Lom Fey und Talitha (NPCs)

Saphenus hörte Grin nicht zu. Brav und gehorsam bemühte sich der Mensch in vollständigen Sätzen zu erzählen was eben passiert war. Seine Gefühle waren dem Zabrak dabei völlig egal, um ihn ging es nicht. Alles was er sehen wollte war Zoeys Reaktion, er wollte wissen wie sie reagierte. Er musste ehrlich zugeben, dass sie ihn nicht enttäuschte. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, Blut tropfte erneut auf ihr Oberteil und zitternd sah sie ihn an und versuchte sich hin und her zu winden. Die Fesseln ließen ihr wenig Spielraum, dennoch sträubte sich ihr Körper gegen sie. Ob sie sich wünschte er hätte sie einfach umgebracht? Bestimmt tat sie das. Es gab einen Punkt in seinem Leben, da hatte Saphenus sich das gleiche gewünscht. Nur zu gut erinnerte er sich daran wie er den namenlosen Rodianer vor dem Tempel angefleht hatte den Abzug zu drücken und ihn mit einer Ladung Plasma in sein Gesicht zu erlösen. Doch das Schicksal, die Macht, hatte einen anderen Weg für ihn gewählt, sie erhielt ihn am Leben. Ob sie für Zoey das gleiche vorgesehen hatte? Der Drang seine Finger um ihren zarten Hals zu legen und zu zudrücken war verschwunden, mit einem neugierigen Auge sog er ihre Präsenz in sich ein. Die Wut war noch immer da, stetig erfüllte sie sein Innerstes, doch im Moment war sie nicht stark genug um die Kontrolle zu übernehmen. Sie hatte sich völlig erschöpft und musste jetzt erstmal zu Kräften kommen indem sie langsam all seine negativen Emotionen in sich aufsog. Das gab Saphenus Zeit um klar zu denken und die Entscheidungen zu treffen, die wichtig waren. Ihm wurde wieder bewusst, dass es nicht nur sein eigener Wille gewesen war Zoey bei sich zu haben. Noch immer schwebte der Auftrag seines Meisters drohend über ihm. Furcht überkam ihn als er daran dachte, dass der Albtraum über den Tod der Archäologin nicht erfreut gewesen wäre. ‚

Langsam verlagerte er sein Gewicht stärker auf den Gehstock und entlastete damit sein schmerzendes Bein. Stille kehrte ein als Grin seinen Bericht beendet hatte, keiner sagte ein Wort. Von Zoey kam lediglich ein leises Wimmern, doch was sollte sie in dieser Situation auch sagen? Saphenus wusste nicht einmal ob ihm an ihrer Stelle irgendwelche Worte eingefallen wären. Kurz glitt sein Blick herüber zu dem Jünger, der mit hochrotem, stur nach vorne guckenden Kopf und kerzengerader Haltung dastand. Seine Hand krallte sich in seine Brust. Saphenus spürte seine Gefühle, doch er entschloss sich dazu sie zu ignorieren. Er hatte seine Aufgabe erledigt, mit seinen eigenen Gedanken konnte er nur fertig werden. Jeder musste gegen die Dämonen in seinem Inneren kämpfen oder wie im Falle Zoeys mit denen, die vor einem standen und darüber entschieden ob man lebte und starb.


Minutenlang sagte niemand etwas als wäre die Stille zwischen ihnen drei etwas Wertvolles. Das Brummen des Hyperraumantriebs wirkte beinahe beruhigend, es erfüllte das Schiff und hauchte ihm Leben ein. Saphenus‘ Gedanken kreisten um das, was als nächstes geschehen würde. Fast verzweifelt tauchte er in die Macht ein, spürte sie, umgab sich mit ihr und ließ sich von ihr durchfluten, doch sie wollte ihm keine Antwort geben oder aber verstand ihre Worte einfach nicht. Er dehnte seine Sinne aus, fuhr durch Zoeys Aura und tastete ihren ganzen Körper ab. Sie war anders als zuvor, glich der eines Jüngers und war trotzdem nicht einzuordnen. Sie hatte bewiesen, dass sie in der Lage war die Macht zu benutzen, noch immer spürte Saphenus die Folgen ihres Machtstoßes. In einer verzweifelten Geste hatte sie es geschafft ihn von sich und durch die Wand zu stoßen, durfte er dieses Potential ignorieren? Schon während der Gala hatte er erkannt, dass sie von besonderem Interesse sein musste und wenn schon nicht für ihn, dann auf jeden Fall für Hybris und Janus. Was sonst begründete ihr besitzergreifendes Auftreten? Unruhig begann er einige Schritte auf und ab zu laufen während sein Blick unruhig durch den Raum glitt, mal blieb er an Zoey hängen, mal an Grin und dann irrte er wieder ziellos umher. Gleichmäßig ertönte ein tock wenn sein Gehstock den Boden berührte. Andächtig fuhr er mit dem Daumen über die Schnitzerei als könnte ihm diese Berührung die Antwort geben. Dann blieb er ruckartig stehen.
Mit einem großen Schritt war er wieder bei Zoey und wischte ihr mit einem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht.

„Du weinst viel zu viel, ich kenne dich fast gar nicht anders.“,

witzelte er während sein Auge leuchtete.

„Wir beide sind mit dem falschen Fuß aufgestanden und haben wohl die völlig falschen Seiten des jeweils anderen kennengelernt. Ich mag etwas cholerisch wirken, dafür drückst du auf die Tränendrüse. Ich finde, das ist ein fairer Tausch. Noch ist es aber nicht zu spät um sich gegenseitig…besser kennen zu lernen. Dann werden wir mit Sicherheit erfahren was wir an uns schätzen können.“

Ein Lächeln deutete sich an.

„Ich bin sogar geneigt euch beiden euren Verrat zu verzeihen. Ich muss zugeben, an deiner Stelle hätte ich genau so gehandelt und mir jemanden gesucht, der die Drecksarbeit macht. Du siehst, meine körperliche Verfassung ist nicht die Beste. Dafür besitze ich andere Stärken.“

Hier warf er Grin einen kurzen Seitenblick zu.


„Was passiert ist, tut mir leid. Es war nicht meine Absicht dich zu verletzen. Schließlich habe ich dir versprochen, dass ich auf dich aufpassen werde und ich halte mein Wort. Ich würde einfach sagen, wir beide sind quitt.“

Saphenus deutete an ihr die Hand reichen zu wollen obwohl das natürlich wegen der Fesseln nicht ging.

„Was hältst du von folgendem Vorschlag: du erzählst mir jetzt alles darüber was passiert ist als du das Amulett getragen hast und die Macht nutzen konntest. Du lässt nichts aus und sagst mir jedes noch so kleinste Detail. Ich habe an dir nämlich eine Seite der Macht entdeckt, die ich offen gestanden vorher noch nicht kannte. Du weißt, ich bin ein neugieriger Zabrak. Grin wird dir aufmerksam zuhören, er ist nämlich sehr an dir interessiert. Danach entscheiden wir gemeinsam was wir als nächstes miteinander machen. Ich glaube wir alle sind der Streitigkeiten überdrüssig und würden uns lieber sehr viel sinnvolleren Beschäftigungen zuwenden.“


[Vom Imperium kontrollierter Teil des Weltraums | An Bord der Beeska] - Saphenus; Zoey Liviana; Grin Redeye; Lom Fey und Talitha (NPCs)
 
Imp. Weltraum, im Hyperraum auf dem Weg nach Korriban, Frachter YT-2400 namens Beeska , in der unfertigen Folterkammer: Zoey gefesselt, Grin und Lord Saphenus, desweiteren: Talitha (NPC) und Lom Fey (NPC)



Stille kehrte ein. Sie war seltsam und Zoey betrachtete selbst die Stille argwöhnisch und wurde durch sie nervös! Es wurde nicht besser, als Lord Saphenus anfing, durch den Raum zu tigern, hin und her, unermüdlich, und seinen Gehstock dabei gleichmäßig rhythmisch auf den Boden klopfen ließ. Dies wirkte beunruhigend! Das Geräusch zerrte an den Nerven! Er schien nachzudenken. Über was, fragte sich Zoey irritiert! Was er ihr als Nächstes antun könnte?! Ob er sie töten sollte?! Wie er sie umzubringen gedachte?! Immer wieder traf sie sein Blick. Jedesmal erschauderte sie! Dennoch beruhigte sie sich nach einer gewissen Zeit ein wenig. Ihre Tränen versiegten und ihre Nase hörte auf zu bluten. Da sie sich nicht säubern bzw. mal abwischen konnte, hing ihr das Blut über ihrem Mund, ihrem Kinn, floß den Hals hinunter und besudelte ihr Shirt. Zum Glück hatte nun das Nasenbluten aufgehört. Ihr musste eine Ader eines oberflächlichen Kapillargeflechts in der Nasenschleimhaut vor Aufregung geplatzt sein. Ihr Blutdruck war zu sehr in die Höhe geschossen. Die Tränen trockneten eher, als das Blut. Die Fesseln um ihre Hand-und Fußgelenke waren extrem fest, schmerzten und Zoey befürchtete, dass ihr etwas absterben könnte. Auch sonst tat ihr alles weh, da man bei ihrer medizin. Behandlung an Schmerzmittel wohl nicht gedacht hatte! Die waren wohl unerwünscht! Wut stieg nun in Zoey hoch. Ihre Lage hatte sie nur ihrer Dummheit und diesem Grin zu verdanken. Wäre er nicht aufgetaucht, würde sie jetzt vermutlich mit Lord Saphenus über irgendwelchen Plänen sitzen und die Mission vorbereiten. Stattdessen saß sie hier schwer zusammen geschlagen, gefesselt und wartete auf ihr Todesurteil, während die Person, weswegen sie erst in die Lage geraten war, längst nicht mehr ein Gefangener war und offensichtlich dem Lord mittlerweile zu Diensten stand und ihren Einsatz nicht einmal verdient hatte, da der Angriff vermutlich ihr gegolten hatte. Stattdessen hatte dieser Widerling namens Grin ihre hilflose Position ausgenutzt und sie sogar begrabbscht! Sie verfluchte sich selber, sich in so eine Lage hinein manövriert zu haben, bereute ihre Handlungen und beschloss, sollte sie wider erwarten überleben, sich nicht mehr für Andere, die sie nicht einmal kannte, einzusetzen und ihnen zu helfen. Anders konnte sie im Imperium nicht überleben und sie musste an sich zuerst denken! Wieder rollte eine Träne über ihr Gesicht. Sie hatte es vermasselt! Scheinbar kam die Einsicht zu spät!

Lord Saphenus blieb ruckartig stehen und machte einen großen Schritt auf sie zu und seine Hand näherte sich ihr bedrohlich. Zoey zuckte automatisch zusammen und zwinkerte und hätte sie ihre Arme und Hände frei gehabt, dann hätte sie vermutlich einen Arm schützend vor ihr Gesicht gehalten, wie ein Kind, was zu oft geschlagen worden war und nun stets damit rechnete. Völlig unerwartet wischte er ihr aber mit seinem Ärmel die Tränen weg und meinte, dass sie zu viel weinen würde. Er kenne sie gar nicht anders. Warum nur, dachte sich Zoey sarkastisch?! Er und sein Meister hatten ihr bislang das größte Leid in ihrem Leben zugefügt und ihr die meisten Tränen entlockt! Normalerweise war sie kein Kind von Traurigkeit.

Sie lauschte erwartungsvoll weiter mit einer großen Portion Furcht! Seine folgenden Worte verblüfften sie dann aber völlig. Sie war natürlich froh darüber, dass er plötzlich eine andere Schiene fuhr, wenn gleich sie seinen Worten offen gestanden zum Einen kaum glauben konnte und Zoey sich am liebsten selbst gekniffen hätte, ob sie bei klarem Verstand sei, noch ihm über den Weg traute, waren schließlich Sith die Meister der Täuschung, wie sie als Gelehrte und Betroffene wusste, denn sie vertraute auch mal Lord Hybris, damals noch unter dem Namen Dr. Pel, doch ob man es nun wusste oder nicht, fiel man dennoch zu gerne darauf hinein. Doch war sie über die versöhnlichen Worte erleichtert und froh. Sie würde nur zu gern bereitwillig darauf einsteigen, war sie ihm schließlich schutzlos ausgeliefert. Sie hörte lieber gerne seine sanften Worte, als Schläge zu beziehen! Sie war sogar so froh darüber, dass sie am liebsten erneut losgeweint hätte. Doch sie riss sich zusammen! Sie schluckte.


Die Sache als quitt zu bezeichnen, da sie zu viel geweint und er cholerisch gewütet hatte, war natürlich Haar sträubend. Doch was blieb ihr für eine Wahl?! Sie konnte schwer darauf herum reiten, dass dies ja wohl jedem Vergleich hinkte, doch dafür war sie nicht in der Position! Sie war das kleine Licht, was er jederzeit auslöschen konnte! Immer noch saß sie gefesselt an einem Pfeiler gebunden! Sie war erleichtert und geradezu glücklich, dass er so sprach und sich offenbar beruhigt hatte. Sie wollte keine erneuten Schmerzen ertragen müssen! Sie wollte auch noch nicht sterben! Lieber ging sie auf das unfaire Spiel ein und würde ihm unbeschadet an seiner Seite dienen und etwas von Korriban haben. Ob sie an ihm jemals etwas finden würde, was sie zu schätzen wissen würde, fragte sie sich, nachdem er Derartiges erwähnte? Er lächelte sogar leicht. Irritiert und verblüfft sah sie ihn an und nickte, aber nur zaghaft. Sie befürchtete, sonst wieder Nasenbluten zu bekommen. Auch traute sie dem Frieden nicht ganz! Sie wollte und wünschte es sich aber!

Er wollte ihr sogar den sogenannten Verrat verzeihen! Sie verstand in Sachen Drecksarbeit nicht alles, was er sagte und meinte, doch sollte sie ihm lieber nicht widersprechen. Er betonte seine beachtlichen Fähigkeiten im Gebrauch der dunklen Seite der Macht, trotz seines dürftigen kränklichen Erscheinungsbildes. Sie hatte daran nie gezweifelt! Selbst wie Tote wirkende Sith verfügten noch über enorm starke Machtkräfte wie dieser Hybris im Vulkantempel und selbst Sithgeister war dies nicht abhanden gekommen. Das äußere Erscheinungsbild hatte mit der Stärke im Gebrauch der Macht herzlich wenig zu tun. Das war ihr bewusst gewesen. Sie hatte genug davon gelesen gehabt und längst Erfahrungen diesbezüglich gesammelt, als dass sie dies je angezweifelt hätte! Außerdem war sie sich sicher, dass er einen hervorragenden Lehrer gehabt hatte, da sie seinen Meister am eigenen Leib kennen lernen durfte. Egal was für ein abartig krankes Scheusal Hybris auch war und wie sehr sie ihn fürchtete, im Gebrauch der Macht war er ein herausragender Machtnutzer. Sie dachte nur an das beachtliche Machtschild, was er schützend geschaffen hatte und an die Materiemanipulation! Sie verfluchte es, dass sie allen so ausgeliefert war und sich nicht selbst schützen konnte. Obwohl…! Wie war es nur möglich, dass sie ihn durch die Wand befördert hatte?! Durch eine Metallwand! War sie das doch selber gewesen, die sich die Waffe unterm Kinn wegdrückte, kurz bevor ihr Entführer abgedrückt hatte?!

Jetzt entschuldigte sich der Sithlord sogar. Jetzt war Zoey richtig überrascht und verwundert. Ein Sith, der sich sogar entschuldigte?! Er hatte scheinbar doch eine gute Erziehung bei seinen Eltern, die sie kennengelernt und bei ihnen Vorlesungen und Seminare besucht hatte, genossen und sie wusste aus eigener Erfahrung, dass Entschuldigungen nicht einfach waren und man mächtig über seinen eigenen Schatten springen musste. Scheinbar meinte der Lord seine Worte ernster als gedacht! Zoey hatte einen mächtigen Kloß im Hals und hörte nun noch, dass er schließlich versprochen hatte, sie zu beschützen. Sie machte sich in dem Moment große Vorwürfe, das sie ihn so in Rage gebracht hatte und er sich hintergangen gefühlt hatte und fühlte sich in der Tat schuldig dafür. Sicher war körperliche Gewalt unverzeihlich, doch ihre Maßstäbe konnte sie hier im Imperium nicht anwenden! Sie durfte zukünftig nicht vergessen, dass er ein Sith und obendrein hitzköpfig war, bläute sie sich ein! Er deutete ihr jetzt an, die Hand geben zu wollen und betonte nochmal, dass sie jetzt quitt seien. Sie nickte ihm stattdessen zu, war sie schließlich gefesselt.

Sie sollte ihm nun sagen, was sie zu dem Vorschlag sagte und sollte ihm alles über das Amulett und ihre Machtnutzung erzählen. Scheinbar hatte sie ihn mit dem Machtstoß ziemlich überrascht! Sie war selber darüber noch völlig von den Socken! Er betonte nochmal, dass man sich der Streitigkeiten überdrüssig wäre und er lieber Sinnvolleres stattdessen angehen würde. Sie nickte bei jedem Wort. Leider gedachte er aber dennoch nicht, ihr die Fesseln zu entfernen! Das wirkte irritierend auf sie, doch wagte sie nicht darauf hinzuweisen! Sie würde versuchen wollen, ihm entgegen zu kommen und seine Fragen zu beantworten, so gut sie es vermochte. Sie musste die Chance ergreifen! Es fiel ihr schwer, die richtigen Worte zu finden und auszublenden, was gerade geschehen war und das sie blutbesudelt und gefesselt in einem leeren unfertigen Raum mit spärlicher Beleuchtung auf dem kalten blechernen Boden, ihrem Peiniger, einem cholerischen Sith und ihrem Angreifer Grin, der sie schamlos begrabbscht hatte, gegenüber saß. Sie musste sich zusammen reißen, wollte sie überleben und nicht weiter gefoltert werden. Sie war nun mal ab jetzt auf sich alleine gestellt. Sie war klug genug zu gehorchen, auch wenn sie glaubte, dass er nur aus reinem Interesse und Neugierde eingelenkt hatte! Sie schluckte nochmal, räusperte sich und begann stockend:


“Es tut mir auch unendlich leid! Bitte entschuldigen Sie mein unbedachtes Verhalten! Es wird nicht wieder vorkommen!”

Den Grin traf ein böser Blick! Sie wandte sich wieder Lord Saphenus und ab jetzt ausschließlich nur ihm zu. Denn wer war dieser Grin schon?!

“Ich bin auch für eine gute Zusammenarbeit und würde Ihnen gerne beweisen, wie ehrlich ich das meine und mich nützlich erweisen und Ihnen zu ihrer vollsten Zufriedenheit dienen, indem ich Ihnen mit meinen Kenntnissen und Erfahrungen bei der Vorbereitung der Mission und auf Korriban zur Seite stehe!”,

sagte sie nun kleinlaut. Sie fühlte sich unglaublich gedemütigt. Zu Hause war sie wer! Hier bettelte sie um ihr Leben, indem sie sich selbst erniedrigte! Doch, was blieb ihr anderes übrig, dachte sie resigniert! Da änderte selbst ihr unverhoffter Machtstoß nichts! Wie das nur gekommen war? Wieso wollte er, dass sie alles über die Sache mit dem Amulett erzählte? Sah er darin einen Zusammenhang?

“Ja…, das Amulett war ein mächtiges Artefakt! So mächtig und derart geschützt, dass es immer noch im Vulkantempel auf Thearterra verblieben ist! Es wurde geschaffen und beschützt von einem mächtigen Sith vergangener Zeiten, dessen Name nie Erwähnung fand! Selbst als Geist war er noch so mächtig, dass er Lord Hybris in die Knie zwang. Er muss ein Alchemist gewesen sein. Er war ungelogen wie ein dunkler Gott! So erhaben, so mächtig und mit einem Furcht einflößenden Auftreten, dass selbst Hybris vor ihm erzitterte und dies will etwas heißen! Sein Vulkan-Tempel war höllisch! Hybris verausgabte seine Kräfte derart in dem Tempel, dass er am Ende wie der Tot persönlich aussah, weil er die Macht so missbrauchen musste. Jedenfalls schickte er Hybris, da er ihm trotz aller Furcht respektlos und frech geworden war, einen Kriegswyrm, der ihn vor meinen Augen und vor den Augen eines Padawan, der an meiner Seite war, verschlang. Daher glaubte ich ihn tot. Wir zogen alleine weiter durch den Tempel. Irgendwann kamen wir in einem Gedenkraum oder Reliktraum, der fünfeckig war, an und in der Mitte war ein Altar mit einer Büste mit dem Antlitz des Tempelerbauers samt Amulett aufgebaut. Ich ging hin und holte mir das Amulett. In dem Moment wurde ich von Lavafontänen, die aus dem Boden bis zur Decke spritzten, eingekreist. Eine drohende laute donnernde Stimme erzitterte alles und jeden, auch mich! Der gottgleiche Geist des Tempelerbauers war wütend! Der Geist stand plötzlich mit im Kreis. Ich kannte ihn ja längst. Hatten wie bis dato genug durch ihn gelitten und ertragen müssen! Wenn ich an den Prüfungsraum und die Arena nur denke! Er sagte böse, wie ich es wagen könnte. Ich, das erbärmlichste unwürdigste Wesen im Tempel! Dennoch fühlte ich, dass er darüber ebenso überrascht wie amüsiert war! Er betonte immer meine Schwäche und was für eine kleine Frau ich sei. Er meinte, dass er nicht gedacht hätte, dass ich das Amulett nehmen würde, dass ich es überhaupt bis dorthin schaffen und mir trauen würde, es zu nehmen! Ich dachte trotzig, dass ich dafür der denkende Kopf der Gruppe war, wenn ich auch die Einzige bis auf die Soldaten, ohne Machtsensibilität war. Er sprühte und strahlte eine durchdringende eisige Kälte, trotz der erbarmungslosen Hitze im Lavagefängnis ab, die ich nie vergessen werde! Ich fürchtete ihn dermaßen, dass ich bereute und das Amulett der Büste wieder umlegen wollte, doch beim Herunterreißen war der Verschluss zerstört worden und es misslang mir. Dann spielte und amüsierte er sich wieder mit uns, wie er es schon immer davor mit uns getan hatte. Er verlangte von mir, das Amulett umzulegen! Ich traute mich nicht und weigerte mich, doch er zwang mich dazu. Er meinte, er ließe mir keine Wahl und er dulde es nicht, dass ich mich ihm widersetzen würde! Ich wollte das Amulett unbedingt haben, nun sollte und musste ich es umlegen! Wie von Geisterhand legte sich das Amulett um meinen Hals und der defekte Verschluss stellte kein Problem mehr dar! Es fühlte sich eisig an! Er lachte scheppernd! Es hallte überall wieder! Er machte mir vor, wie ich durch die Lava mittels der Macht gehen sollte. Ich dachte, er veralberte mich und ich würde sterben müssen. Er sagte, nur so käme ich aus dem glühenden Lavagefängnis heraus! Mein Gefährte warnte mich! Jede Einmischung von Seiten meines getreuen Gefährten verbat er sich! Ich wusste, so ein mächtiges Artefakt verstärkte die Macht von Machtnutzern, doch ich war keiner! Ich befürchtete, so ein mächtiges Artefakt würde mich als Nichtmachtnutzerin zerbersten lassen! Oder, die Fontänen würden mein Ende sein! Artefaktnutzung hat auch oft einen Preis! Der Sithgeist lachte immerfort so boshaft und teuflisch! Ich konnte ihn nicht durchschauen! Und, ich musste ihm gehorchen!”

Zoey rief sich die Worte des mächtigen Sith-Geistes und Tempelerbauers in Gedanken auf. Sie würde sie nie wieder aus ihrem Kopf bekommen.

“Der Sith-Geist und gleichzeitige Tempelerbauer sprach wortwörtlich zu mir:

„Das Amulett wird dir mal zeigen, wie es ist, ein Machtnutzer zu sein, ein starker Machtnutzer, aber meine kleine Forscherin, es wird seinen Preis haben! Das von mir erschaffende, sehr starke Amulett würde dich aufzehren, wenn du es benutzt, dass will ich nicht! Ich finde es regelrecht lustig, wie du bisher den Tempel und die Folter und den Sith überlebt hast. Klug bist du, mutig warst du, selbst der Sith wollte dich deshalb nicht wirklich töten! Und du hast es ihm gezeigt! Mutig, mutig! Ich habe euch die ganze Zeit beobachtet! Kleine, irgendwie gefällst du mir, aber unartig warst du! Du kannst durchgehen und die Macht nutzen, dir wird nichts geschehen! Aber, deinem Kumpel! Jede Sekunde, die du an Macht nutzt, wird ihm Lebensenergie ausgesaugt! Stelle dir einfach eine Machtblase vor, die dich schützt und schiebe mit der Macht zwei Fontänen auseinander! Jetzt geh! Die Zeit läuft!“

Ich tat es, weil die Zeit lief und um so länger ich zögerte..., mein Gefährte immer schwächer würde! Es gelang mir unbeschadet die Fontänen zur Seite zu drücken und hindurch zu gehen! Dann riss ich mir das Amulett vom Hals! Ich werde nie vergessen, wie toll das Gefühl der Machtnutzung gewesen war! So berauschend, doch ich ließ mir keine Zeit es zu genießen, sondern sah nach meinem Begleiter! Doch der Sithgeist quälte uns weiter! Er verhinderte so, dass wir das Amulett mitnehmen konnten. Ich glaube, das Amulett hat mir vielleicht gar nicht die Macht verliehen, doch der Sithgeist des gottgleichen mächtigen Tempelerbauers hat seine Macht mittels Amulett durch mich hindurch fließen lassen und mir seine Macht oder einen Teil davon ausgeliehen, wie auch dem Padawan in der Arena Macht geliehen worden war, der gegen Hybris kämpfen sollte, da er sonst keine Chance gegen Hybris gehabt hätte. Es ging über das Amulett, da ich kein Machtnutzer war. Bei dem Padawan ging die Ausleihe direkt!”

Zoey vermied es strikt Q`Tahem`s Namen zu erwähnen! Sie wollte ihn nicht in Schwierigkeiten bringen!

“Anders konnte ich mir keinen Reim daraus machen! So ein mächtiges Artefakt hätte mich zerschmettern müssen!”

Zoey dachte darüber nach, dass sie vorhin einen Machtstoß fabriziert hatte. Genossen hatte sie es nicht unbedingt, denn sie war zu erschrocken darüber gewesen!

Mylord, ich habe keine Ahnung wie ich vorhin den Machtstoß hin bekommen habe! Es passierte zum ersten Mal! Verzeiht mir, bitte! Ich hatte ihn nicht einmal beabsichtigt! Schon auf der Gala fand ich es so merkwürdig, dass ich kurz vorher wie eine Voraussicht der kommenden Dinge hatte! Vielleicht war ich das Kraft meiner Gedanken doch selbst und drückte die Waffe von meinem Kinn weg!? Ich bin mir jetzt unsicher! Ich halte es nicht mehr für unmöglich! Doch wie ist das überhaupt die Möglichkeit?! Ich bin Nichtmachtnutzerin! Ich weiß es genau, war ich zeitlebens unglücklich, keine Machtnutzerin und schwach und auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein! Ich fühlte mich von Bastion auch so magisch in besonderer Weise angezogen! Auch, als wir den Tempel betraten! Was hat das zu bedeuten? Sonst ist mir nie etwas Auffälliges passiert!”

Sie hielt inne und ihre Gedanken rasten und sie durchforstete nochmal die Situationen im Schnelldurchlauf, die nach dem Artefaktraum im Vulkantempel geschehen waren. Sie musste sicherlich nachdenklich wirken! Plötzlich fiel Zoey etwas ein und aufgeregt fügte sie hinzu:

“Komisch war es im Eistempel, in dem wir nach dem Vulkantempel waren, doch! Wenn ich es mir recht überlege, war es schon merkwürdig, dass ich so einfach an den Wächterstatuen vorbei laufen konnte und den Artefaktraum leer räumte. Einen ganzen Rucksack voll! Auch der Scanner, der mich allerdings verdächtig lange scannte, ließ mich durch und Gegenmittel aus dem Labor holen!”

Zoey ließ aber das Antiserum gegen das Antimachtvirus beflissen weg!

“Eine Anwärterin war gebissen worden und mutierte nämlich! Mehr fällt mir nicht dazu ein, Mylord!”

Wie es wohl der mutierten Elise ging und ob sie eine Ausbildung machen durfte und noch an Markus Finn`s Seite war? Sie sah ihn nun fragend an. Sie hatte ausgiebig berichtet! Genügte ihm dies? Würde er nun endlich ihre Fesseln losmachen? Sie versuchte es.

Mylord, wenn Sie gestatten würden, ich würde mich gerne etwas frisch machen und mich umziehen gehen, wie Sie sicher verstehen werden?”

Das Blut war überall verkrustet, egal ob auf ihren Kleidern oder im Gesicht.


Imp. Weltraum, im Hyperraum auf dem Weg nach Korriban, Frachter YT-2400 namens Beeska , in der unfertigen Folterkammer: Zoey gefesselt, Grin und Lord Saphenus, desweiteren: Talitha (NPC) und Lom Fey (NPC)
 
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Blutbesudelt sah Zoey jetzt nicht viel anders aus als noch wenige Stunden zuvor, nur war sie nicht mehr annähernd so elegant gekleidet. Statt des Abendkleides waren nun die ihre professionellen Kleidungsstücke mit Blut und anderen Körperflüssigkeiten benetzt und verliehen ihr ein schauderhaftes Äußeres. Mit den unzähligen Bactapflastern und den restlichen Schürfwunden sah sie mitleidserregend aus, nur hatte Saphenus kein Mitleid. Dieses Gefühl war ihm mittlerweile fremd, er empfand nichts in der Richtung für die Archäologin. Offenbar hatte Grin seine Sache sehr gut gemacht, die Fesseln saßen fest und behielten sie an Ort und Stelle. Man konnte ihr ansehen, dass sie sich dagegen sträubte und sie ihr schmerzhaft ins Fleisch schnitten. Saphenus spürte in ihr einen Wirbelsturm der Emotionen, Furcht, Angst und Hass wechselten sich rasend schnell ab und überfluteten den Raum. Derart sprunghaft mit den Gefühlen konnte man schlecht sagen welches nun die Oberhand hatte. Stockend begann sie auf seine Fragen zu antworten, dann sprudelten die Worte nur so aus ihr heraus. Ein kaltes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht als sie sich entschuldigte und versprach, dass sie sich in Zukunft besser benehmen würde. Er nickte nur kurz, was konnte sie in ihrer Position auch anderes sagen. Sie betonte, dass sie ihm zu seiner vollsten Zufriedenheit dienen würde und innerlich musste der Zabrak lachen. Sie wusste nicht, was dieses Versprechen bedeuten würde wenn er sich schließlich doch entschloss die dunkle Seite in ihr zu entfesseln. Ihr konnte nicht bewusst sein mit wie viel Schmerz und Leid das einhergehen und wie oft sie gezwungen sein würde Dinge zu tun, die ihrem eigenen Moralkodex widersprachen. Blauäugig versprach sie ihm Dinge von denen er sich nicht sicher war ob sie sie halten können würde. Doch er nahm es hin, ihre Ergebenheit war ein Anfang auch wenn er misstrauisch ihre Gefühle erforschte ob nicht doch wieder der Schimmer des Verrats auftauchte. Auf seinem Schiff konnte sie nicht fliehen, aber vielleicht würde sie es auf Korriban wieder versuchen.

Dann erzählte sie auch schon von dem Amulett, das sie auf Thearterra gefunden hatte und das ihr die Fähigkeit verlieh die Macht zu nutzen. Auch wenn er ihr befohlen hatte kein Detail auszulassen erzählte sie ihm schon beinahe zu genau was vorgefallen war, wortwörtlich wiederholte sie sogar, was der Machtgeist zu ihr gesagt hatte. Mit einer Mischung aus Ungeduld und Neugierde verfolgte er ihre Geschichte und merkte sich alles, was für ihn relevant war. Sein Meister hatte ihm nichts von diesen Tempeln erzählt doch warum hätte er auch? Für die Ohren eines Schülers waren sie wohl kaum von Interesse, doch so langsam schien sich ein Bild abzuzeichnen was Hybris von Zoey wollte. Vielleicht hatte er mit ihr noch eine offene Rechnung zu begleichen oder aber er war ebenso wieder Zabrak an ihrer Aura interessiert. War Janus nicht auch ein Teil der Expedition nach Thearterra gewesen? Kannten er und Zoey sich nicht auch daher? Dieser Planet schien so viele Lebewesen miteinander zu verbinden, das es schon kein Zufall mehr sein konnte. War das hier alles der Wille der Macht? Führte er sie zusammen? Nachdenklich legte Saphenus seine Stirn in Falten. Es rückte für ihn in immer weiter Ferne das Leben der Archäologin zu nehmen auch wenn sich ein Teil von ihm danach sehnte. Vielmehr schienen sich mit ihr an seiner Seite neue Möglichkeiten zu eröffnen, die er selbst noch nicht vollständig ergründen konnte. Mal von den offensichtlichen Vorteilen abgesehen, die es mit sich bringen würde eine erfahrene Archäologin an seiner Seite zu haben wenn er die Ruinen auf Korriban erforschte. Er hörte noch einmal genauer hin als Zoey noch einmal auf die Gala zu sprechen kam und jetzt selbst glaubte, dass sie es gewesen sein könnte, die Edgars Waffe aus ihrem Gesicht gedrückt hat. Sie berichtete von einer Voraussicht auf das, was kommen würde und in Panik hatte sie nur noch gehandelt statt zu denken. Schließlich endete sie mit ihrer Geschichte und fragte ihn ob sie sich frisch machen durfte. Saphenus atmete tief ein und aus.


„Wir beide sind hier noch nicht fertig.“,


sagte er ausdruckslos während seine Gedanken abermals rasten. Zoeys Aura war zu verführerisch, doch wie konnte er sie nutzen? Durfte er das Risiko eingehen und sie in den Wegen der Macht ausbilden? Würde sie sich nicht schließlich gegen ihn richten und versuchen ihn zu töten? Er dachte an seine eigene Beziehung zu Hybris, er selbst verspürte nun nach seiner Ausbildung das Bedürfnis seinen Meister zu vernichten. Er wollte Rache für die Schmerzen, die er erlitten hatte. War das der Weg, den alle Sith gehen mussten? War es der natürliche Lauf der Dinge, dass sich der Schüler schließlich gegen sein Meister wenden wollte? Aber würde der Meister nicht immer mächtiger sein, schließlich hörte auch er nie auf sich in der Macht zu üben und ihre Geheimnisse zu erforschen?


Wieder einmal begann er auf und ab zu gehen, immer schneller tigerte er durch den Raum. Er war hin und her gerissen, wild glitt sein Blick durch den Raum ohne einen bestimmten Punkt fixieren zu können. Er ließ sich von der dunklen Seite durchfluten, hörte auf ihr Rauschen und versuchte ihren Willen zu hören doch sie blieb ihm einer Antwort schuldig. Zorn stieg in ihm auf, doch er richtete sich nur gegen ihn selbst. Er war ein Sith und musste wissen welche Entscheidung die richtige war! Einäugig fixierte er Zoey, sog ihren geschundenen Körper in sich auf, das getrocknete Blut auf ihrer Kleidung, die Schrammen und ihr Blick. Er konnte spüren, dass sie sich noch immer davor fürchtete ihr Leben zu verlieren, gleichzeitig schlummerte auch der Zorn in ihr. Saphenus musste nichts weiter tun als diesen Zorn zu benutzen, früher oder später würde Zoey in ihm aufgehen und sich der dunklen Seite hingeben. Wenn das geschehen war, gab es für sie kein zurück mehr. Was eben geschehen war als sie ihn durch die Wand geschleudert hatte, musste wieder und wieder geschehen bis auch die letzten Gedanken an die Republik und ihre Moral ausgelöscht worden waren. Gnadenlos würde er sie vor die Wahl stellen seine Befehle auszuführen oder zu sterben. Ging er mit ihrer Ausbildung ein Risiko ein, fragte er sich selbst und etwas in ihm schüttelte den Kopf. Er würde immer mächtiger sein als sie und wenn sie ihn noch einmal verriet, konnte er sie immer noch töten. Er blieb stehen.


„Ich kann dich lesen wie ein offenes Buch.“,


flüsterte er und sah ihr tief in die Augen.

„Jedes deiner Geheimnisse liegt ausgebreitet vor mir. Ich spüre deinen Ärger darüber schwach und anderen ausgeliefert zu sein. Du versuchst deinen Zorn zu unterdrücken und dich an Recht und Ordnung zu halten wie es dir die Gesellschaft beigebracht hat, dennoch schwelt er in dir. Erst als du dich ihm hingegeben hast war es dir möglich mich durch diese Wand zu schleudern. Zorn verleiht dir Macht, du musst nur lernen ihn zu nutzen. Ich kann die dunkle Seite in dir fühlen, deine Aura durchflutet den Raum und sagt mir, dass du in den Wegen der Macht ausgebildet werden kannst. Ob dir das Amulett diese Fähigkeit verliehen hat oder ob sie schon immer in die schlummerte vermag ich nicht zu sagen. Hast du es nicht satt Jedi und Sith gleichermaßen ausgeliefert zu sein? Würdest du dich nicht gerne gegen sie wehren können? Wie oft wurdest du allein in den letzten 24 Stunden von ihnen drangsaliert? Wenn du die Macht nutzen könntest, wäre dir kein explodierter Vogel ins Gesicht gespritzt, Edgar hätte sich deiner niemals bemächtigen können und auch mir wäre es nicht so leicht gefallen dich zu foltern.“

Kalt und durchdringend war Saphenus Blick während er sich der Archäologin näherte. Mit einem Wink seiner Hand bedeutete er Grin ihre Fesseln zu lösen, dann zwang er sie mit Hilfe der Macht auf ihre Knie. Auf seinen Gehstock gestützt stand er vor ihr und schaute auf sie herunter. Er öffnete sich der dunklen Seite und ließ seine eigene Ausstrahlung auf den Raum und die Archäologin wirken als wollte er sie mit ihr zerquetschen.


„Du musst mich für das, was ich dir angetan habe hassen und ich kann es verstehen. Nichts anderes empfinde ich Darth Hybris gegenüber. Ich biete dir die Chance dich in den Wegen der Macht zu unterrichten, ich werde dir alles beibringen was ich weiß. Im Gegenzug erwarte ich bedingungslosen Gehorsam und kompromisslose Treue. Die Ausbildung wird dich testen und dich an deine Grenzen bringen, vielleicht wird sie dich auch vernichten. Aber wenn du alle Prüfungen bestehst verleihe ich dir eine Kraft, die du in deinen kühnsten Träumen nicht vorstellen kannst. Eine Kraft, die dir vielleicht die Fähigkeit verleiht dich mit mir zu messen und mich zu töten. Dein Hass gibt dir die Möglichkeit dich an mir zu rächen. Für das Leid und für die Schmerzen.“

Von unsichtbaren Fäden gezogen flog sein Lichtschwert in seine Hand, zischend erwachte die Klinge zum Leben. Ihr Feuer erleuchtete den Raum, sie summte und fauchte. Drohend hielt er den Energiestrahl über ihren Kopf, kalt und durchdringend löcherte er sie mit seinem Blick.

„Schwöre mir die Treue und du kannst dein jämmerliches Leben hinter dir lassen und zu etwas Besonderem werden!“

Laut hallte seine Stimme von den metallenen Wänden wider. Saphenus hatte seine Entscheidung getroffen. Er zwang Zoey auf den Scheideweg: entweder sie gab sich ihm und der dunklen Seite hin oder die Klinge seines Lichtschwerts würde in Sekundenschnelle auf ihren Körper hinabfahren und ihr schönes Gesicht in zwei Teile schneiden. Sie hatte die Wahl.


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Imp. Weltraum, im Hyperraum auf dem Weg nach Korriban, Frachter YT-2400 namens Beeska , in der unfertigen Folterkammer: Zoey gefesselt, Grin und Lord Saphenus, desweiteren: Talitha (NPC) und Lom Fey (NPC)


Zoey hatte Lord Saphenus alles gesagt, was zu diesem Thema zu sagen war und war dabei sehr ausführlich gewesen. Doch als sie nun hoffte, dass er ihr die Fesseln abnehmen und sie sich endlich entfernen durfte, was ja hier auf dem Raumschiff nicht all`zu weit wäre, um sich frisch machen zu können, sich um zu ziehen und sich von ihm erholen zu dürfen, verneinte er dies schroff und meinte, das sie noch nicht fertig wären. Was hatte das zu bedeuten? Was wollte er denn noch?! Enttäuscht nahm sie es hin. Was blieb ihr anderes übrig?!

Nachdenklich hatte Lord Saphenus wieder begonnen, durch den Raum wie eine eingesperrte Raubkatze in seinem Käfig auf und ab zu gehen! Was ging bloß in seinem Kopf vor?! Was brütete er nur wieder aus?

Doch dann blieb er stehen, sah sie eindringlich an und sagte leise, dass er sie wie ein offenes Buch lesen könnte! Völlig verdattert und perplex sah sie ihn an. Auf was zum Henker wollte er hinaus und damit hindeuten?! Sie konnte sich keinen Reim daraus machen. Doch schnell fügte er nun erklärend hinzu, dass er wusste, dass es sie ärgerte und erzürnte, dass sie schwach und den Anderen ausgeliefert wäre, da sie sich oft beruflich mit Machtnutzern umgab oder ihnen über den Weg lief. Zoey sah ihn noch überraschter an, dass er ihre Gedanken in der Tat kannte und um ihre Gefühle darum und um ihren inneren Konflikt wusste. Er meinte, sie versuchte zwar angepasst zu leben und sich so zu geben, wie man es von ihr erwartete, doch es rebellierte in ihr. Woher wusste er dies nur? Kannte er diesen Widerspruch von sich selbst? Hatte er ähnlich empfunden? Er meinte, dass sie ihn durch diese Wand schleudern konnte, als sie sich ihrem Zorn endlich hingegeben hätte. Vermutlich hatte er recht!? Er meinte nun, dass er die dunkle Seite in ihr spüren würde und sie durchaus ausgebildet werden könnte. In dem Moment wurde Zoey von Hoffnung überflutet! Er konnte ihre dunkle Aura spüren? Eine Machtaura? Sie hasste die Sith! Na ja, Lord Sturn nicht mehr! Aber davon abgesehen, würde sie alles dafür geben, eine Machtnutzerin zu sein und die Frage, ob nun helle oder dunkle Seite, war ihr nicht egal. Sie war im Herzen, so glaubte sie zu wissen, ein guter Mensch und republikanisch erzogen und somit der hellen Seite vermutlich zugewandt! Doch er sprach immerzu von einer dunklen Aura! Das irritierte sie!

Doch er sprach schon weiter und ließ weiteren Gedanken erstmal keinen Raum. Er konnte auch nicht sagen, ob es nun an dem Amulett gelegen oder ob es einfach nur tief in ihr geschlummert hatte. Niemand kannte die Wahrheit und niemand konnte wohl hierzu etwas mit Bestimmtheit sagen. Er fragte sie, ob sie es nicht satt wäre, Jedi und Sith gleichermaßen ausgesetzt zu sein!?


“Ja, Mylord! Und wie! Ich hasse es, schwach und Schutz bedürftig zu sein!”

Sie dachte an die verletzende Arroganz der Jedi, wie welche, die nicht einmal nach überstandener gemeinsamer Mission grüßen konnten und meinten, jene wären etwas besseres und an die grausamen Sith wie Hybris, Arica, die ihr Kopfgeldjäger wie Edgar auf den Hals hetzte und natürlich Lord Saphenus, den sie vor sich hatte! Wie oft hatte sie es verflucht so zum Spielball und immer wieder zum Opfer auserkoren zu werden! Saphenus begann nur die Beispiele der letzten 24 Stunden aufzuzählen, die nicht so abgelaufen wären, würde sie sich mittels der Macht wehren können! Sie nickte ihm beipflichtend zu. Er hatte leider recht!

Er trat plötzlich auf sie zu. Sein Blick war eisig und bohrte sich tief in ihre Seele hinein! So richtig wusste sie immer noch nicht, worauf dies hier hinaus laufen sollte!? Er ließ ihre Fesseln durch Grin lösen. Froh wollte sie sich sofort aufrichten. Doch sie wurde von ihm plötzlich durch die Macht in die Knie gezwungen! Deutlich irritiert schaute sie zu Lord Saphenus hoch und Angst und Furcht durchfluteten sie. Dann durchfuhr sie eisige Kälte und ihre Angst steigerte sich unermesslich und zugleich kribbelte es und es war verführerisch! Was war das? Sie konnte spüren, dass es von ihm ausging! Es war etwas Mächtiges, Kraftvolles, Erstrebenswertes! Sie ahnte, dass es die dunkle Seite der Macht war! Erwartungsvoll und dennoch furchtsam, kniete sie vor ihm und sah zu ihm auf. Sie erschrak, als er ihr vorwarf, dass sie ihn hassen würde! Merkte man es ihr so stark an?! Doch versöhnlicher wirkte nun der Vergleich, den er anbrachte, dass er Hybris ebenso hassen würde. Automatisch fiel ihr Blick auf sein krankes Bein! Schnell besann sie sich der Taktlosigkeit und sah ihn wieder an. Doch dann sagte er etwas, was sie nie erwartet hätte! Er wollte sie im Gebrauch der dunklen Seite der Macht unterrichten! Überrascht starrte sie ihn fast fassungslos an und es blitzte in ihren Augen in einem Aufruhr von Glück und Freude auf. Damit hätte sie niemals, auch nur ansatzweise, gerechnet! Doch wollte Zoey ihn als Lehrer? Sie hasste ihn wie die Pest! Er hatte sie gerade eine Ewigkeit gefoltert! Doch er wollte ihr alles beibringen, was er wusste und sie würde die Chance bekommen, sich mit ihm zu messen und sogar zu rächen. Er schlug ihr das selber vor! Das war ein ausgezeichnetes Angebot! Allerdings von der falschen Seite! Was er dafür verlangte waren Treue und Gehorsam. Zoey konnte loyal sein! Gehorsamkeit, nun ja?! Zoey hatte ihren eigenen Kopf! Sie dachte rasant schnell darüber nach! Sie wollte immer ein Machtnutzer sein und ein Traum wurde wahr! Die Sith erschienen ihr stärker als die Jedi, da sie sich selber einengten und Grenzen setzten und sich selber Fesseln anlegten! Sie dachte an das Gespräch mit Sturn und an ihre gesammelten Eindrücke und Erfahrungen. Die Jedi hatten sie bislang nie vor den Sith zu beschützen vermocht! Sie war schließlich hier alleine Lord Saphenus ausgesetzt! Und wenn sie an die Geschehnisse im Vulkantempel dachte! Sie könnte sich allerdings ausbilden lassen und bei der erst besten Gelegenheit immer noch zu den Jedi überlaufen?! Ihre Gedanken rasten und überschlugen sich fast! Die dunkle Seite schien ihr allerdings diese Möglichkeit der Ausbildung im Machtgebrauch erst einzuräumen! Sie dachte an das Amulett und nun der Sithlord Saphenus! Die Jedi hatten strikte Regeln, die sie ablehnte! Sie war ein hochgradig leidenschaftlicher Typ und förmlich geschaffen für die dunkle Seite! Genau diese Emotionen hatten ihr ihre Gabe offenbart, als sie den Machtstoß schaffte! Vielleicht lag ihr Weg längst auf der dunklen Seite?!

Plötzlich ließ Lord Saphenus sein Lichtschwert in seine Hand gleiten und platzierte es plötzlich über ihrem Haupt! Sie spürte seinen violetten Lichtschimmer und die Hitze, die es abstrahlte! Angst überkam sie! Panik besser gesagt! Sie zog den Kopf etwas ein, obwohl dies absoluter Schwachsinn war! Doch dann stellte er sie vor eine Entscheidung und zwar mit Nachdruck! Für Zoey lag die Sache schnell klar auf der Hand! Schließlich wollte sie nicht hier und jetzt sterben und die dunkle Seite hatte etwas Verlockendes, Verführerisches an sich! Ja, sie wollte immer besonders sein! Sie hatte bislang ihr ganzes Leben danach ausgerichtet! Ihr fehlte nur noch dieser Punkt in ihrem Glück! Lord Saphenus war es, der ihr Potenzial erkannt hatte und war ein überaus begabter Sith, der selber einen ausgezeichneten Lehrer hatte und von dem sie viel lernen konnte und wollte! Außerdem verstand er, was sie empfand und bedrückte, als hätte er ähnliches erlebt und konnte sie verstehen! Vermutlich hatte sie ihr Weg nicht ohne Grund zu ihm geführt, um den Widerspruch in ihr zu überwinden und sie sprach:


“Ich fühle mich geehrt, Mylord, Ihre Schülerin werden zu dürfen und alles was sie sagten, empfinde ich tatsächlich so! Ich möchte mich gerne im Gebrauch der dunklen Seite unterrichten lassen und mich den Lehren der dunklen Seite unterziehen! Dafür schwöre ich Ihnen treu ergeben und loyal an Ihrer Seite zu stehen und absoluten Gehorsam!“


Sie senkte ergeben ihr Haupt und trat aus dem Licht in die Tiefe der Dunkelheit!


Imp. Weltraum, im Hyperraum auf dem Weg nach Korriban, Frachter YT-2400 namens Beeska , in der unfertigen Folterkammer: Zoey, Lord Saphenus und Grin
 
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Zoey neigte ihren Kopf und schwor ihm die Treue. Auf seinem Gesicht deutete sich ein Lächeln an, er nickte. Wieder einmal wurde sein Lichtschwert enttäuscht als es abermals um ein Leben betrogen wurde, doch noch war es für die violette Klinge nicht an der Zeit ihre Jungfräulichkeit zu verlieren. Eine gespenstische Ruhe kehrte ein als das Summen erstarb und lediglich die Notbeleuchtung ein wenig Licht spendete. Saphenus sah auf Zoey herab und genoss das eigenartige Gefühl eine Schülerin zu haben. Es war schwer greifbar und fühlte sich beinahe surreal an als er sich für einen Moment selbst in der jungen Archäologin wiedererkannte: angsterfüllt und demütig aber dennoch neugierig und gespannt.

„Du kannst gehen. Zieh dich um, wasch dich und versorg deine Wunden. Ich will, dass du bereit bist wenn unsere erste Lektion beginnt.“

Mit einer Handbewegung entließ er Zoey und sah ihr noch kurz hinterher als sie die improvisierte Folterkammer verließ. Missmutig fiel sein Blick dabei auf die zerstörte Zwischenwand zum nächsten Raum. Auch wenn sein Schiff nicht viel hermachte und er keinen Anspruch an Luxus und Ausstattung stellte, störte ihn dieser offensichtliche Makel. Nicht aus ästhetischen Gründen, vielmehr ging ihm so ein Raum verloren wenn aus den zwei kleinen nun ein großer wurde. Er seufzte und hakte das Thema ab. Unterwegs würde er daran nichts ändern können, vielleicht gab es auf Korriban die Möglichkeit die Wand zu reparieren. Ausdruckslos drehte er sich um und fixierte Grin mit seinem einäugigen Blick. Er musterte den Jünger kurz. Seine Gedanken kreisten darum ob er sich auf ich verlassen konnte und ob er seinen Schwur und seine Ergebenheit wirklich ernst nehmen würde. Saphenus rechnete ihm hoch an, dass er Zoey ohne Widerspruch untersucht und gefesselt hatte, doch vielleicht diente das auch nur als Ablenkungsmanöver. Hatte er damit nur sicherstellen wollen, dass Zoey sonst nichts geschah? Saphenus wischte sich den getrockneten Schweiß von der Stirn. Er wollte Grin nicht in seiner Nähe haben oder zumindest nicht in der von Talitha. Abschätzig wanderte sein Blick zurück zu der Abstellkammer, in der sich drei Betten und verschiedene andere Einrichtungsgegenstände stapelten, die ursprünglich in den anderen Räumen gestanden hatten.


„Was mache ich nur mit dir?“,

flüsterte Saphenus mehr zu sich selbst als dass es eine Frage an Grin war. Nachdenklich legte er seine Stirn in Falten. Schließlich traf er eine Entscheidung.


„Ich will, dass du an Zoeys Seite bleibst. Beobachte ihre Bewegungen, folge ihr auf Schritt und Tritt. Ich möchte wissen, was sie tut und was sie plant. Versteh das als Prüfung um deinen Angriff wieder gutzumachen. Beweise, dass du nicht mit ihr unter einer Decke steckst indem du für mich in ihrer Nähe bleibst. Tu so als wärst du da um sie zu beschützen und ich werde dich belohnen sobald wir auf Korriban sind. Der Planet beherbergt unzählige Gräber alter und mächtiger Sith. Dort wirst du Herausforderungen finden, die dich befriedigen werden.“


Nicht völlig glücklich über seine Entscheidung drehte sich Saphenus um und humpelte hinaus. Paranoia und Argwohn regten sich in ihm, doch er versuchte sie zu ignorieren. Er wusste, dass er Zoey und Grin die Möglichkeit gab sich nun noch viel besser abzusprechen und zu planen, doch er baute darauf, dass sie mittlerweile wussten welche macht er besaß und dass sie nicht einmal gemeinsam gegen ihn ankamen. Selbst wenn er Zoey ein paar Häppchen im Umgang mit der Macht zuwarf. Es würde ihn anspornen sein eigenes Wissen zu erweitern. Zielstrebig ging er den halbrunden Gang entlang, der schließlich zum Aufenthaltsraum führte. Noch immer das Blastergewehr in seinen Händen stand Lom Fey vor seinem Quartier und schaute ihn aufmerksam an.


„Das war sehr gute Arbeit.“,

murmelte Saphenus und versuchte den Pau’aner anerkennend anzuschauen.

„Dafür wirst du eines Tages belohnt werden.“

„Ich werde Euch zu gegebenem Zeitpunkt daran erinnern.“,


erwiderte Lom Fey ohne zu offenbaren ob es eine leere Worthülse oder eine ernste Aussage war. Den Schmerz in seinem Bein und die Müdigkeit von seiner Rage im Körper spürend nickte der Zabrak nur und entließ den Pau’aner. Der ließ die Waffe sinken und deutete eine Verbeugung an bevor er sich in sein eigenes Quartier zurückzog. Bevor er die Tür zu seinem eigenen Zimmer zur Seite gleiten ließ, zögerte der Zabrak. Er spürte Talitha dahinter und obwohl er sich jetzt schon wieder nach ihr sehnte, wusste er nicht wie viel sie von seinem Ausbruch mitbekommen hatte. Ihr Gesicht sollte es ihm verraten: eine dicke Träne kullerte ihre Wange herunter. Zaghaft ließ er sich neben ihr auf das Bett nieder.

„Ich musste es tun. Ich hatte Angst um dich.“,

sagte er während er den Blick stur auf den Boden richtete.

„Ist sie tot?“,


fragte sie mit einem Wimmern in der Stimme. Er sah sie an.

„Nein.“,

gab er ehrlich zu und zögerte abermals bevor er fortfuhr.

„Ich werde sie ausbilden. Sie hat eine Präsenz in der Macht, die ich nicht einordnen kann. Ich will wissen, was ihr Geheimnis ist. Ihr Durst nach Wissen wird sie bei der Stange halten und sie gefügig machen.“

Hoffte er zumindest, doch das sprach er nicht laut aus.

„Die dunkle Seite wird uns noch alle vernichten.“,


murmelte Talitha bevor sie sich zur Seite drehte und die Wand anstarrte. Saphenus schüttelte den Kopf. Ein Teil von ihm wollte Talitha für diese Aussage bestrafen, doch der größere Teil empfand nicht als Bedauern für sie. Bedauern darüber, dass sie den Wert der dunklen Seite der Macht nicht erkannte und sich ihr verschloss. Sie war zu gut in ihrem Herzen, unverdorben und das war ihr Problem. Doch der Zabrak wusste, dass er sie nicht ändern konnte. Zumindest nicht ohne all das zu verlieren, was er an ihr schätzte und was er von ihr brauchte. Ihre Nähe war der einzige Grund dafür, dass er nachts nicht von Albträumen geplagt wurde, nur wegen ihr konnte er friedlich und ruhig schlafen. Er rieb sich die Augen, ein Gähnen entwich seinem Mund. Talitha rührte sich nicht. Saphenus spürte sie in der Macht, wie ihr Körper scheinbar ruhig dalag und doch von innerer Unruhe gequält wurde. Er hatte gehofft ihr Leiden würde aufhören wenn sie den Tempel einmal verlassen hatte, doch bisher hatte sich nichts geändert. Trotz seiner Ungeduld wusste er, dass es auf Korriban besser werden würde. Sie würde den Planeten lieben. Sie musste den Planeten lieben.

Stumm erhob er sich von seinem Bett und sah noch einmal auf Talithas lieblichen Körper herunter. Eine Haarsträhne war zur Seite gerutscht und offenbarte ihr verstümmeltes Ohr. Zorn drohte in ihm aufzusteigen als er an Darth Halberd dachte, doch der Sith war im Moment sehr weit entfernt. Er schluckte und verließ das Zimmer. Talitha sah ihm verstohlen hinterher. Zügig humpelte er den halbrunden Gang zurück und betrat diesmal den ersten Raum, der rechts abzweigte. Auch hier gab es keine Einrichtung, keine Dekorationen, umso besser war er deshalb zur Meditation geschaffen. Er stellte sich in die Mitte des Raumes, griff nach seinem Lichtschwert und aktivierte es. Den Schmerzen zum Trotz besann er sich auf die Grundlagen des Schwertkampfes, auf die Lektionen, die er in den Bergen Bastions gehabt hatte. Den Gehstock sorgsam an eine Wand gelegt begann er mit einfachen Bewegungen und presste dabei die Zähne aufeinander. Die Schießerei während der Benefizgala hatte ihm seine Schwäche noch einmal deutlich vor Augen gefühlt. Es wäre unendlich peinlich würde er einem einfachen Blasterschuss zum Opfer fallen, den jeder Schüler mühelos abwehren könnte. Summend glitt die Energieklinge durch die Luft, ungelenk und unbeholfen mussten seine Bewegungen aussehen. Er schloss die Augen und ließ sich von der Macht führen, erinnerte sich an eine Standardfolge nach der anderen und führte sie aus. Langsam schien sich sein Körper daran zu gewöhnen, seine Muskeln schienen elastischer und flexibler zu werden. Dennoch fühlte sich der Metallgriff in seiner Hand ungewohnt an, wie ein Fremdkörper, den es zu entfernen galt. Trotzdem übte er weiter bis ihm abermals Schweiß über die Stirn rannte. Schließlich wollte er einen Ausfallschritt machen als ihn der Schmerz überwältige und zu Boden riss. Die Klinge erstarb als der Griff des Lichtschwertes über den Boden rollte. Schwer atmend hatte Saphenus keine Luft zum Brüllen oder fauchend, elendig zu Mute hockte er sich im Schneidersitz hin und massierte sein Bein. Von Geisterhänden getragen fand sein Lichtschwert den Weg zurück an seinen Gürtel. Er konzentrierte sich darauf seinen Atem zu beruhigen und tauchte in die Macht ein. Deutlich spürte er die anderen Lebewesen auf seinem Schiff, einschließlich einer primitiven Lebensform in Zoeys Quartier. Hatte sie ein Haustier mitgebracht? Mit der Macht öffnete er die Tür zu seinem Meditationsraum und rief nach der Archäologin. Ihre erste Lektion sollte jetzt beginnen.


[Vom Imperium kontrollierter Teil des Weltraums | An Bord der Beeska] - Saphenus; Zoey Liviana; Grin Redeye; Lom Fey und Talitha (NPCs)
 
[Weltraum - Imperialer Raum - Zwischen Bastion und Corellia - Yacht 'Elysia' - Gästequartier 1 - Michael Aeren]



Langsam öffnete er die Augen. Was er sah, lies ihn einige Sekunden lang darüber nachgrübel wo in Warus Namen er denn eigentlich war. Das Zimmer war mit Metall und Holz verkleidet und durchaus luxoriös ausgestattet. Erst einige Augenblicke später drang die Erinnerung an das vorangegange wieder zu Michael vor und er nahm an, dass er sich an Bord von Stevens kleiner Privatyacht befand. Wobei, so fand er, die Elysia für die Verhältnisse eines Jedi keineswegs mehr als klein zu bezeichnen war.

Der Padawan richtete sich in dem federweichen Bett auf und sah sich um. Es war wohl das selbe Quartier das er bereits bei ihrem Hinflug besetzt hatte. Damals hatte er den unverholenen Luxus aber nicht zur Kenntniss genommen. Als er den Blick durch den Raum schweifen lies, stach ihm ein metallischer Gegenstand auf dem Tisch ins Auge.

Jemand hatte sein Lichtschwert dort abgelegt. Als er die Jedi-Waffe sah, stieg eine Mischung aus Erleichterung und Erkenntnis in ihm auf. Komisch. Eigentlich hatte er das Schwert noch nie in einem wirklichen Kampf benutzt und auch sonst nur wenig eingesetzt. Aber nun, da der zylindrische Metallkörper in seinem Blickfeld und beinahe in Reichweite lag, fiel dem Jedi-Schüler auf, wie sehr er sein Lichtschwert vermisst hatte. Wobei, so fand er, vermisst das falsche Wort war. Es war, als würde er gerade bemerken, dass ihm eine ganze Zeit lang eine Gliedmaße gefehlt hatte, deren Verlust er aber erst in dem Moment bemerkt hatte, als das sie wieder da war. Vielleicht lag es daran, dass durch die Suche auf unwirtlichen Planeten Ilum und die Art wie er seinen Kristall gefunden hatte eine besondere Bindung entstanden war. Vielleicht auch dadurch, dass - zumindest vertraten einige Jedi diese Meinung - der Kristall ihn und nicht er den Kristall ausgesucht hatte. Vermutlich wäre es am besten, er würde Steven einfach mal danach fragen.

Just in diesem Moment knurrte sein Magen so laut, dass man es wohl selbst auf dem Gang noch hätte hören müssen. Aus diesem Grund beschloss Michael sich auf die Suche nach etwas Essbarem zu machen. Er wusste es zwar nicht mit Gewissheit, hatte aber so eine Ahnung wo er etwas zu Essen auftreiben konnte und machte sich zielgerichtet auf den Weg Richtung Lounge.

Als er, ob des Gedankens an einen potentiellen Magenfüller, sehr unachtsam um die Ecke zur offenen Lounge bog, rannte er frontal in den Bordmechaniker der Elysia, Benjamin Schwarz. Mit einem Klirren fiel dessen Werkzeugkoffer zu Boden und sein Inhalt verstreute sich über den Gang. Schweigend räumten es die beiden Unfallgegner wieder in die Kiste.


"Entschuldigen Sie, Sir. Tut mir leid." Michael starrte betreten zu Boden.

"Entschuldigung angenommen, aber wenn Sie mich noch einmal nennen, dann zeig ich Ihnen was ne cirresische Rechte ist." Der Mechaniker zwinkerte dem Padawan zu und hielt ihm die ölige rechte Hand hin. "Ben."

"Michael". Er schlug ein. "Hast du späteretwas Zeit, Ben? Ich dachte wir könnten uns einfach mal unterhalten. So von Sklave zu Sklave, wenn du verstehst was ich meine", grinste Michael.



[Weltraum - Imperialer Raum - Zwischen Bastion und Corellia - Yacht 'Elysia' - Gang vor der Lounge - Michael Aeren und Benjamin Schwarz (NPC)]
 
Das Salzkorn ist klein, aber man spürt es in der Suppe.
---}{--- Hyperraum - Richtung Korriban - Schiff des Meisters, die "Beeska" - Der Meister, Lord Saphenus, Zoey, Grin Redeye, Lom Fey (NPC) und Talitha (NPC)---}{---

Grin, und das wusste er selber noch am besten, verstand es nicht sich zu verstellen. Er hatte es nie gemusst und deshalb konnte man ihm während der letzten zehn Minuten ansehen, das er so gar kein Plan von dem hatte, was da gerade besprochen wurde. Die hübsche Frau hatte viel gesagt und der Meister diese Erzählungen mit seinen eigenen Worten ergänzt, doch egal wer was gesagt hatte, Grin hatte so gut wie gar nichts verstanden. Zum Teil auch deshalb weil es ihn wirklich traf wie böse ihn Zoey angeschaut hatte. Am Anfang war sie noch so nett gewesen und er hatte ja auch ihre Wunden verbunden, doch nun tat sie so als hätte er ihr all das angetan. Vermutlich wusste sie nicht einmal welch einen Stich sie ihm damit versetzt hatte. Dieses Gefühl ähnelte jenem, als sein ehemaliger Meister ihn in der Vergangenheit böse Dinge an den Kopf geworfen und er deshalb geglaubt hatte, dass man ihn wegschicken würde. Irgendwie war er kalt und brannte sich doch wie die Höllenglut durch seine Eingeweide. Doch es war nur ihr Blick, weshalb Grin nach ein paar Minuten begann, sich einzureden das sie es gar nicht so meinte. Der Meister war gerade sehr böse zu ihr gewesen und vielleicht war sie ja auch einfach nur verwirrt? Das musste es sein! Die Frauen seines alten Meister waren auch nicht immer ganz bei der Sache gewesen und hatten ihn angefeindet, wenn sie von ihm bestraft worden waren. Womöglich war es aber auch einfach eine dieser „Frauensachen“, die nur Frauen haben und die sie regelmäßig wütend machten, sodass sie eben auf jeden, ohne jeden Sinn, wütend waren. Genau. Das ergab Sinn. Zoey hatte gar nichts gegen ihn, sondern war nur wegen des Meisters schlecht gelaunt, und Grin verstand wieso, und deshalb hatte sie auch ihm einen bösen Blick zugeworfen. Erleichtert ob dieser Erkenntnis, fühlte sich Grin gleich wohler und konnte nun besser zuhören. Er verstand aber trotzdem so gut wie nichts.

Sie sprach von Amuletten und Artefakten aus einem Tempel und schon ab da bildeten sich unzählige Fragezeichnen in dem Kopf des maskierten jungen Mannes. Amulette waren doch bloß Schmuckstücke. Sie mochten zwar nicht selten aus Gold, Silber oder anderen glänzenden Materialien bestehen und auch mit Edelsteinen verziert worden sein, doch was hatte das mit dieser Macht und dieser dunklen Seite zu tun? Und dann Artefakte. Das war doch nur eine Umschreibung für Gegenstände, die einen gewissen ideellen Wert besaßen, für den Großteil der Gemeinschaft jedoch wertlos waren. Es gab sie vor allem in religiösen Kulturen, doch besonders gottesfürchtig erschien ihm weder Zoey, noch der Meister. Vor allem letzterer erschien in Grins Augen selber ein Gott zu sein. Na ja, nicht ganz, aber er besaß ein paar wirklich unglaubliche Fähigkeiten, welche er nicht zu durchschauen in der Lage war. Diese Theorie wurde jedoch durch die Erwähnung des besagten Tempels ins Wanken gebracht. Des weiteren wurden Zweifel geschürt, als sie Wörter wie Gott und Geist nutzte. Der Name Hybris, dieser Lord Hybris, passte dann auch ganz gut hinein. Wieso nannte sich jemand freiwillig so oder war es etwa nur ein ungeliebter Spitzname? Egal, Grin konnte nicht wirklich drüber nachdenken. Weiter ging es mit einem Padawan, diesem Vulkantempel, wo sich das Rotauge gar nicht vorstellen konnte wieso man so etwas überhaupt bauen sollte. Daraufhin folgte eine Erklärung, durch die Grin dann doch glaubte das Zoey über irgendeine religiöse Phantasterei sprach. Es klang so, als hätte sie einen Roman gelesen, sich dann aber statt der eigentlichen Hauptfigur ins Rampenlicht gestellt. Was sie da erzählte klang so lächerlich, das nur jemand, welcher solche Geschichten mochte, sie spannend finden konnte. Da Grin fast täglich von solch monströsen Phantasiegestalten gepeinigt worden war, hasste er sie inzwischen. Zoeys Geschichte gefiel ihm nicht. Doch er hörte weiter zu, denn so lautete der Befehl.

Die Geschichte endete schließlich mit ein paar Bemerkungen über diese nebulöse Macht, auch das Wort Machtstoß fiel wieder, doch wirklich klarer wurde all das dadurch nicht. Wirklich merkwürdig wurde es aber erst dann, als der Meister so tat als würde er ihr glauben. Als er so tat, als hätte sie nicht gerade aus ihren Lieblingsroman zitiert, sondern von einer wahren Begebenheit erzählt. Das war auch der Moment, wo dem Arenakämpfer beinahe ein Fehler unterlaufen wäre, denn das Bedürfnis, seinen Meister ungläubig anzustarren, war für ein paar Sekunden lang nervenzerreißend stark. Die Antwort des Meisters steckte ebenfalls voller religiös angehauchter Wörter wie Macht, dunkle Seite, Jedi und Sith und auch das Amulett wurde erwähnt. Wie konnte sein Meister, der Herrscher über die Technologie, so etwas glauben? Er sprach davon das Zorn Macht verlieh, doch meinte er damit jetzt diese krude Macht von der sie sprachen oder einfach nur Stärke? Letzteres war offensichtlich, denn je wütender man wurde, desto weniger interessierte einem die eigenen Schmerzen, weshalb man härter zuschlagen und riskantere Manöver vollführen konnte. Das hatte Grin schon in den ersten Monaten, ach was, in den ersten Wochen in der Arena lernen dürfen. Der Meister sprach aber anders darüber, als würde er tatsächlich diese göttliche Macht meinen, dieses Etwas das mit der dunklen Seite, ihren sogenannten Lichtschwertern, den Sith und Tempeln und Amuletten und Geistern zu tun hatte. Er sprach über diese kindgerechte Horrorgeschichte als wäre sie real. Hätte Grin sich nicht in den letzten drei Jahren so oft im Holonet herumgetrieben und auch Center studiert, er hätte dem Meister glauben können. Doch das ging nicht, denn Grin wusste es besser. Wie sollte denn mitten in Center ein solcher Ort voller Sith und ihrer Macht existieren? Konnte es gar nicht, denn dann hätte er davon erfahren. Sein ehemaliger Meister hätte ihm davon berichtet und selbst wenn das nicht, er hätte im Holonet darüber erfahren. Wenn da wer mit der Kraft eines Gottes gesegnet war, vor allem wenn es hunderte betraf, dann konnte man das doch nicht verheimlichen?!

Da man Grin aber bekanntermaßen immer noch ein Stück weit mehr verwirren konnte, kam es wie es kommen musste. Zoey ging, nachdem er sie von ihren Fesseln befreit hatte – er hatte sie währenddessen angestrengt zu ignorieren versucht -, auf die Knie und wurde vom Meister zur Schülerin gemacht. Was für eine Schülerin? Von was? Wozu? Das Konzept der Schülerschaft kannte Grin zwar, doch welchem Beruf ging sein Meister nach, dass es mit all dem was gerade besprochen worden war zu tun hatte? Sie konnten diese Sache mit der Macht doch nicht ernst meinen?! Grin machte sich weiter Gedanken drum und hätte dem Meister auch liebend gerne Fragen dazu gestellt, doch er bekam keine Gelegenheit dazu. Stattdessen bekam er einen Auftrag. Noch bevor der Iridonianer ihn vollständig ausgesprochen hatte, legte sich der Kämpfer bereits seine Worte zurecht. Spontan vollständige Sätze zu bilden war schwierig, doch wenn er die Zeit hatte, konnte er sie vorbereiten.


„Ich werde euch nicht enttäuschen, Meister.“


Bei dem „werde“ hätte er sich fast versprochen, doch er hatte es gerade so eben noch hinbekommen und verneigte sich nun so tief, wie es seine angeknacksten Rippen zuließen. Er hätte gerne noch hinzugefügt, dass er sich freute einen neuem Meister dienen zu können und das er die Herausforderungen auf diesem Planeten Korriban – er hatte noch nie davon gehört, wusste also nicht wirklich worum es ging – sehnlichst erwartete, doch schon diesen einen Satz vollständig herauszuwürgen, hatte ihn fast überfordert. Noch immer leicht vorgebeugt ging er ein paar Schritte rückwärts und drehte sich erst um, als er den Türrahmen erreicht hatte. Die Anweisungen seines Meisters waren eindeutig gewesen. Ihm selber mochte es unangenehm sein Zoey ständig folgen zu müssen, vor allem in ihr Quartier hinein, doch Befehl war Befehl. Auf Schritt und Tritt, an ihrer Seite bleiben, ihre Bewegungen beobachten. Er konnte sie nur dann beobachten, wenn er sie sehen konnte. Deshalb folgte er ihr. Er wusste aber nicht wo sie schlief, weshalb er vorhatte eine Tür nach der anderen zu besuchen und anzuklopfen. Doch schon bei der ersten fand er sie. Und bekam tatsächlich Einlass. Sie war also wirklich nicht wütend! Er trat also ein, ging nur einen Schritt weit in das Quartier hinein, sodass er es also faktisch betreten hatte, aber trotzdem so schnell es ging flüchten konnte, und verneigte sich dann respektvoll. Der Meister verdiente Respekt, weil er den Titel des Meisters errungen hatte und Frauen wie Zoey, weil sie … nun, Frauen waren. Doch für Grin gab es noch einen Grund, an den zu denken traute er sich aber nicht.

„Verzeiht Störung. Der Meister möchte, ich beschützen ... das ich euch beschütze. Auf diesen Planeten. Korriban. Ich soll eurer Seite bleiben, an eurer Seite bleiben.“

Sie zögerte kurz und es tat sich auch etwas in ihrem Gesicht, doch durchschauen konnte Grin es nicht. Er traute sich ja kaum den Augenkontakt aufrechtzuerhalten.

„So?“

Eine Antwort konnte wohl kaum kürzer ausfallen und weil er selber unsicher war, wie es nun weiter gehen sollte, antwortete er ebenso kurz angebunden.


„Ja.“

Daraufhin schien sie das Thema wechseln zu wollen, denn plötzlich kam sie mit etwas, mit dem er gar nicht mehr gerechnet hat.


„Wen und warum wolltest du auf der Rampe angreifen? Und wieso trägst du immer diese Maske?“

Ein wenig aus dem Konzept gebracht – er hatte eigentlich nur ein „Ja sicher, bleib an meiner Seite“ - abholen und sich nicht über sich unterhalten wollen. Sie stellte ihm aber einer Frage und war nach dem Meister die wichtigste Person an Bord. Er würde ihr also zwangsläufig antworten. Müssen.

„Den Meister, bevor … er Meister wurde. Ich … bin … ein Kämpfer, kämpfe in Arena, in einer. Er Zabrak, er ist ein Zabrak und … diese … sind … eigentlich immer stark. Herausforderung. Maske ist von meinem alten Meister, keinen Grund, denke ich, aber …. praktisch.“

Grin ließ seinen Kopf einmal ruckartig zur Seite schnellen, sodass ihm die Haare aus dem Gesicht flogen und fingerte dann an der Maske herum. Sie zu lösen war gar nicht so schwer, wusste man wie es ging. Er zog den rechten Teil herunter und entblößte dadurch seine andere Gesichtshälfte. Die nicht anders aussah als seine linke. Kurz gezeigt, packte er sie wieder rauf, wobei das Auge ständig geschlossen blieb.


„In Kämpfen oft das Licht ausgehen, da … ist es … gut … wenn ein Auge … bereits an … Dunkelheit gewöhnt ist.“

Wieder spielte sich ein Film auf ihrem Gesicht ab und Grin kannte ihn nicht. Schließlich warf sie alle Themen über Bord und schickte ihn raus, denn sie wollte ihn nicht im Zimmer haben, während sie sich von all den Strapazen erholte. Das war Grin nur recht, denn er hatte in letzter Zeit mehr als genug Haut von ihr gesehen und auch noch berühren müssen, doch der Befehl des Meisters lief dem zuwider. Auch dem, was Zoey sagte. Das sagte er ihr auch, doch sie entgegnete daraufhin, dass er sie jawohl nicht auf dem Schiff, vor allem in ihrem eigenen Quartier, beschützen musste und deshalb vor der Tür warten konnte. Das leuchtete dem Kämpfer durchaus ein und da er ihr nicht sagen konnte, dass er sie permanent beobachten musste, also an ihrer Seite bleiben sollte, musste er jetzt vor die Tür gehen. Ihm fiel einfach kein glaubhaftes Argument ein um an ihrer Seite bleiben zu müssen. Und war froh darüber. Er verneigte sich also nochmals und stellte sich dann vor ihr Quartier.

Jetzt konnte er wieder nachdenken. Zwei Themen dominierten dabei sein Denken. Das erste war diese Geschichte mit der Macht. Er hätte sie gerne ausgefragt, doch ihr Bedürfnis nach Privatsphäre war verständlich. Das zweite war selbstverständlich Zoey an sich. Grin war zwar schon aus der Pubertät raus, doch das erstens noch nicht lange und zweitens hatte er keine für sein Alter typischen Erfahrungen sammeln können. Also er jetzt also vor der Tür stand, versuchte er an die Sache mit der Macht zu denken, da sie ihn aber nur verwirrte und er keine neuen Erkenntnisse sammeln konnte, kam er im Endeffekt immer wieder auf sie. Kurz unterbrochen wurden seine Gedanken nur, als das Schiff plötzlich aus dem Hyperraum sprang. Irritiert, und auch ein wenig besorgt, sah er sich um, konnte aber nichts entdecken oder hören. Nach nicht einmal einer Minute sprangen sie wieder.

Eine unbestimmte Zeit später hörte er die Stimme seines Meisters. Dieser rief Zoey zu sich. Sie kam nicht sofort an die Tür, doch gehörte haben musste sie es, denn Grin konnte hören wie sich etwas in ihrem Quartier tat. Schließlich kam sie heraus, blickte ihn nur kurz an und ging dann in die Richtung des Meisters. Kaum war sie zwei Meter gegangen, folgte er ihr wie ein braves Hündchen...


---}{--- Hyperraum - Richtung Korriban - Schiff des Meisters, die "Beeska" - Der Meister, Lord Saphenus, Zoey, Grin Redeye, Lom Fey (NPC) und Talitha (NPC)---}{---
 
Imp. Weltraum, im Hyperraum auf dem Weg nach Korriban, Frachter YT-2400 namens Beeska , in der unfertigen Folterkammer: Zoey, Lord Saphenus und Grin


Was hatte sie gerade getan? Hatte sie gerade Saphenus Treue und Gehorsam geschworen und war seine Schülerin geworden? Ja, das war sie! Bereute sie es? Nein! Ihr eröffneten sich dadurch ganz andere Möglichkeiten! Möglichkeiten, von denen sie bisher nur träumen durfte! Zoey war selber völlig ergriffen. Ihre Absichten waren aufrichtig! So Furcht einflößend, wie alles unter seinem Lichtschwert geschehen war, so sentimental hatte es sie auch werden lassen. Sie war immer noch total ergriffen. Er war nun ihr Meister! Was das zu bedeuten hatte, konnte sie lediglich erahnen. Doch die Aussicht, die Macht nutzen zu lernen, obwohl sie noch nicht einmal etwas von ihrer Machtbegabung geahnt hatte, war wie ein Geschenk. Es ließ sogar ihre Schmerzen in ihrem Körper verstummen. Sie war nur noch darauf konzentriert. Die Macht! So mussten sich Mütter nach den Strapazen einer Geburt ihres Kindes fühlen, geschafft, viele Schmerzen durchlitten, aber am Ende froh und glücklich! Zoey fand den Vergleich treffend, hatte aber noch kein Kind geboren!

Sie war früher in der Schule eine Überfliegerin gewesen! Hochbegabt hatte man sie genannt! Dafür hatte sie auch Schwachpunkte! Sozialer Natur, hatte man ihr auf Naboo bescheinigt! Sie sei zu leidenschaftlich, zu schnell aufgebracht, zu unangepasst! Dafür hatte sie aber wegen ihrer anderen Vorzüge etliche Klassen übersprungen! Ob ihr das hier in puncto Macht auch so leicht fallen würde?! Vielleicht half ihr ja nun ihre leidenschaftliche Ader!? Zumindest hatte sich wieder einmal gezeigt, dass ihr Weg ein Anderer als der Übliche war! In ihr wirbelten die Gefühle wild durcheinander! Demnächst könnte sie sich selbst beschützen! Sie würde nicht mehr schwach sein! Und, sie würde weiter leben, welches kein unbedeutender Aspekt war, hing ihr Leben bis eben am seidenen Faden !

Zoey wagte ihren Blick kaum zu heben! Sie tat es kurz und flüchtig und sah, dass er zufrieden nickte. Er entließ sie mit einer Handgeste. Sie sollte sich frisch machen, sich säubern, umziehen, gegebenfalls verarzten und bereit für die erste Lektion machen.


“Jawohl, Meister!”,

sagte sie ehrfürchtig und gehorsam. Sie erhob sich und ging erleichtert hinaus. Ihre Knie zitterten noch vor Aufregung, aber auch durch die erlittenen Strapazen und die ganze Pein! Zügig war Zoey in ihrer Kabine. Sie schloss schnell die Tür hinter sich! Zoey lehnte sich an die Tür und sackte daran hinunter, zog die Beine an und vergrub ihr Gesicht und heulte erstmal erleichtert. Sie lebte immerhin noch! Sie heulte wegen der durchgemachten Qualen und Ängste und vor Glück, wie sich ihr Schicksal zum Guten gewendet hatte! Das Leben war eine Abfolge von Augenblicken und der eben durchlebte, war besonders intensiv und beeindruckend gewesen und hatte ihr Leben völlig verändert! Einen Scheideweg in ihrem Leben konnte man den Augenblick nennen, den sie gerade durchlebt hatte!

Es klopfte draußen und sie hörte die Stimme des Grin. Was wollte er? Sie rief ihn hinein und setzte sich auf ihren Stuhl.


“Ja! Herein!”

Fragend musterte sie ihn.

“Was möchtest du?”,

wollte sie gerne wissen. Sie duzte ihn. Irgendwie konnte sie ihn wegen seines Aussehens und seiner Artikulation und Satzbildung nicht richtig für Voll nehmen, vielleicht auch, weil sie sich ihm gehobener vorkam und weil sie ihm schon mal geholfen hatte. Sie wusste es selber nicht so genau, doch mit “Sie” konnte sie ihn beim besten Willen nicht anreden. Er war ein eigenartiger Geselle und erinnerte sie an Yui, die auch so anders als alle Anderen weit und breit war bzw. ist. Das, was er ihr antwortete, ließ sie aufschauen. Er sollte sie beschützen? Schon hier auf dem Schiff? Vor wem? Saphenus hatte es ihm aufgetragen?

“So?”,

fragte sie kurz und ungläubig! Was war dies denn für eine Masche?! Die größte Gefahr an Bord ging von Saphenus selber aus! Und auf Korriban würde sie wohl eher auf Saphenus` Schutz angewiesen sein! Schließlich waren dort lauter Sith-Gruften und Sith-Pyramiden! Da konnte nur ein mächtiger Machtnutzer hilfreich sein! Was also sollte diese Farce!? Grin sollte sie also rund um die Uhr bewachen und beschatten! Darum ging es wohl eher! Er bejahte genauso kurz. Sie seufzte auf. Zoey konnte sich gerade noch einkriegen und verhindern, dass sie die Augen verdrehte. Sie vermochte wohl kaum etwas daran zu ändern, doch sie beschloss, ihm einige Fragen zu stellen, die noch offen waren. Sie erkundigte sich nach dem Grund des Rampenangriffs und ob er ihr gegolten hatte. Er antwortete schwerfällig, aber offensichtlich nicht, weil er zu leugnen gedachte und schlecht lügen konnte, nein eher sprachlich. Seine Begründung war so seltsam, dass Zoey sie nicht anzweifeln wollte. Seine Antwort war so komisch, dass es wahr zu sein schien. Das beruhigte sie. Sie nickte nur. Vielleicht hatte er bei seinen Kämpfen mal etwas auf den Kopf bekommen oder war unglücklich darauf gefallen und sein Sprachzentrum war geschädigt?! Er schien vielleicht aber brauchbar zu sein, wie ein Leibwächter eben, wenn er kämpfen konnte. Nur eben gegen Sithgeister würde es nichts helfen! Zoey dachte an Ignavius! Er war Gouverneur auf Korriban und früher oder später würden sie diesem ekelhaften Kerl wieder über den Weg laufen! Saphenus war vielleicht nicht immer da?! Zoey beschloss es hin zu nehmen, war ihr ja auch nichts anderes möglich! Sie konnte sich kaum Saphenus seiner Anweisung widersetzen! Der Grin zog sich in der Zeit, wo sie diese Gedanken hegte, seine Maske runter und zeigte ihr sein Gesicht. Sie lächelte. Er zeigte sich also offener Natur! Seine Erklärung mit dem Auge war gruselig! Würde es nicht verkümmern, wenn es immer abgedeckt wäre? Er könnte beachtlich an Sehstärke einbüßen!? Doch seine Augen waren auch verfärbt und dies war nicht das Einzige, was anders an ihm war und ihn unmenschlich erscheinen ließ! Vielleicht waren auch noch andere, weniger offensichtliche Körperteile an ihm verändert worden?! Sie ahnte es fast! Wieder dachte sie an Yui! Womöglich war er ein Cyborg!? Doch sie wollte nicht noch mehr Fragen stellen! Für den Anfang reichte es! Schließlich könnte ihr Meister jeden Moment nach ihr rufen und sie wäre noch nicht fertig! Zoey sagte im sachlichen Tonfall und wies ihn an:

“Gut, dann bewache von mir aus meine Tür! Aber, du verstehst sicher, ich benötige ein wenig Privatsphäre, wenn ich mich umziehen oder schlafen möchte oder wie auch immer! Bitte, gehe hinaus! Hier in meiner Kabine wird mir sicher nichts zustoßen!”,

es sei denn, Lord Saphenus kommt wutentbrannt herein gestürmt, fügte sie gedanklich hinzu! Er tat es ohne zu zögern. Vielleicht tat sie ihm unrecht, ihm ein wenig reserviert rüber zu kommen? Aber, sie wusste nicht richtig, was sie von ihm halten sollte? Ihr erster Eindruck war mitfühlend gewesen. Da tat er ihr leid! Schließlich hatte sie ihm nicht grundlos geholfen! Es würde sich zeigen!? Sie könnte sich ja schließlich ein Bild von ihm machen! Wenn er aber tatsächlich ein widerlicher Spitzel war, dann würde sie ihn verachten! Sie hielt inne. Es ruckte. Sie waren gerade aus dem Hyperraum gesprungen, um kurz darauf wieder hinein zu springen! Scheinbar Kurskorrektur und Richtungswechsel!

Sie erhob sich wieder und eilte nun an Grin vorbei ins Bad. Zu schade, dass das Bad nicht direkt in der Kabine war. Im Arm trug sie nicht nur ihr Waschzeug und Handtuch, sondern auch einen Satz frische Kleidung. Grin folgte ihr, blieb aber vorm Bad stehen. Sonst hätte sie ihm aber auch etwas erzählt! Als sie sich im Spiegel sah, erschrak sie. Schnell entkleidete sie sich und wusch sich das geronnene Blut ab. Der Grin hatte sie schon gut am Bauch verarztet, dass sie es nicht weiter tun musste. Sie konnte es so lassen. Dann schlüpfte sie in neuen Kleider. Sie besaß ja mehr als eine Archäologengarnitur. Allerdings zog sie diesmal kein hellblaues, sondern ein schwarzes Shirt drunter. Vielleicht war dies ihr Unterbewusstsein, welches ihr sagte, dass sie die Seiten gewechselt hatte und nun auf der Dunklen war!? Sie bürstete noch ihr schönes Haar und ein Blick in den Spiegel genügte, um wieder zufrieden zu sein. Dann lief sie zurück zu ihrer Kabine, den Grin im Schlepptau. Wie ein Hündchen! Sie ging wieder hinein und machte schnell die Tür vor Grin seiner Nase zu.

Sollte sie jetzt hinaus gehen oder hier besser warten? Zoey entschied sich für Letzteres und nahm das kleine Vorpaak aus dem Terrarium hinaus. Sie streichelte ihm über sein flauschiges Fell. Dies wirkte immer so beruhigend. So auch heute! Die Archäologin kam nun etwas runter! Schade, dass sie den Namen des Tieres vergessen hatte! Yui hatte ihn ausgesucht und vergeben! Zoey wurde nachdenklich und traurig. Was war nur mit Yui geschehen? Sie traute sich aber auch nicht, eine Nachricht zu senden! Dies würde bemerkt werden und wieder als Verrat gelten, glaubte sie zu wissen! Sie wusste nur zu gut, was auf dem Schiff zum Vulkantempel los war! Zoey wollte Saphenus nicht unnötig erzürnen! Ihr war ihr Leben wichtig und die Aussichten der Ausbildung ebenfalls! Dennoch frustrierte es sie, dass sie trotz ihrer mütterlichen Bemühungen Yui gegenüber total versagt hatte. Ach, kleines Droidenmädchen! Statt mit ihr, knuddelte sie nun das Vorpaak. Plötzlich fiel der Name ihr ein: Shin!


Shin, mein Kleines!”

Plötzlich hörte sie Saphenus nach ihr rufen! Ihr Herz schlug gleich schneller. So sehr sie sich auch freute und der Ausbildung entgegen fieberte, so viel Angst und Furcht hatte sie auch vor ihrem Meister! Schnell setzte sie das kleine Haustier ins Terrarium, wo es gleich ins Laufrad sauste und seine Runden drehte. Die Archäologin warf geschwind noch 2 Schmerztabletten, die sie in ihrer Handtasche hatte, ein. Zoey ging zur Tür, atmete nochmal tief durch und öffnete sie und ging zu ihm. Grin folgte ihr auf den Fuß!

Meister!”

Sie ging demütig und gehorsam auf ihr Knie runter und senkte ihren Blick. Sie war beflissen, bestrebt und ehrgeizig genug, sich so zu unterwerfen, wie es allem Anschein nach, gewünscht wurde! Gesünder war es obendrein! Schließlich wollte sie ihre neu entdeckte Gabe nicht ungenutzt und verkümmert lassen, sondern sie entfalten und von ihrem Meister lernen, statt gefoltert zu werden! So war es nicht erstaunlich, dass die selbstbewusste, arrogante Archäologin als seine Schülerin gegenüber der größeren Weisheit ihres Meisters im Gebrauch der Macht und all´seiner Geheimnisse, aber auch seiner Stärke und Brutalität, nach gab und sich so brav und gehorsam zeigte.


Imp. Weltraum, im Hyperraum auf dem Weg nach Korriban, Frachter YT-2400 namens Beeska , Meditationsraum: Zoey, Lord Saphenus und Grin
 
~ Weltraum ~ Imperialer Raum ~ Hyperraumroute zwischen Bastion und Borosk ~ Royal Baron Suite ~ alleine ~

Nur eine metallene Lampe mit kleinen Leuchtdioden erhellte das geräumige Zimmer von Steven Crant. Die futuristisch-wirkende Schreibtischlampe, befand sich wie der Name schon vermuten ließ, auf dem Schreibtisch des Barons von Cirrus und erhellte neben einem kleinen Teil des Raumes, den Arbeitsplatz und die Arbeitsutensilien des Jedi.
Ein kleiner Teil des Lichtkegels erhellte das, sich mit beiden Ellenbogen auf den Tisch auflehnenden, Ordensmitglied - zumindest im optischen Sinne - und würde einem stillen Beobachter ein zerkratztes Gesicht und einen ziemlich lädierten Anzug offenbaren. Steven befand sich mit seinen Gedanken allerdings weit weg von seinem eigenen Äußeren. Der Ritter hing nicht nur über dem Arbeitstisch, sondern auch über einem Holopad, auf dem er eigentlich einen Bericht an den Jedi-Orden, über die - gescheiterte - Mission verfassen musste. Eigentlich.

Der Aristokrat konnte kaum Aufzählen mit welchen Mitteln er versucht hatte sich von dieser Aufgabe abzulenken. Seine geräumige Suite bot für Ablenkung eigentlich genügend Möglichkeiten, doch es gab Dinge die man nicht ewig und drei Tage vor sich herschieben konnte. Ein letztes Mal wanderte Stevens Blick von seinem Holopad auf das Fenster hinter welchem sich der Hyperraum offenbarte, ehe er mit dem Schreibtischstuhl zurückrollte und sich für konzentriertes Arbeiten bequem hinsetzte. Er war kein Raucher, doch eine Zigarette war jetzt wahrscheinlich das Richtige um runter zukommen und sich auf diese eine Aufgabe zu konzentrieren.
Niemand gestand sich gerne ein Versagen ein und noch weniger wollte man darüber einen Bericht verfassen. Er hatte versagt. Er hatte Zoey nicht beschützen können und musste sie wohl oder Übel aufgeben. So begann der Ritter seinen Bericht ganz am Anfang.

Bericht an den großen Rat der Jedi; Jedi-Orden. Missionsauftrag: Dr. Zoey Liviana Leon
Beteiligte: Jedi-Ritter Crant, Steven; Padawan Aeren, Michael
Ort: Bastion Center; Bastion; Imperiales Hoheitsgebiet
Details: Nach unserer Ankunft auf Bastion ....
Steven schrieb ununterbrochen an dem Bericht, verbesserte sich, löschte ganze Absätze und schrieb sie dann erneut auf. Ein Geräusch riss den Jedi-Ritter aus seiner bürokratischen Aufgabe. Es war sein Comgerät und nur eine Person konnte ihm geschrieben haben. Tenia!
Die Nachricht musste noch auf Bastion empfangen worden sein und war erst jetzt auf Stevens Gerät angekommen, anders konnte der Baron sich eine Nachricht in diesem von der Kommunikation weitestgehend unberührten Raum, dem Hyperraum, nicht vorstellen.
Das Klingel verstummte, ehe der Ritter sein Comgerät finden konnte. Er legte das Holopad vorerst zur Seite, schließlich hatte er den Bericht weitestgehend fertig und musste nun nur warten bis sie republikanischen Raum erreichten, ehe er ihn abschicken konnte.


Der Mensch schob seinen Schreibtischstuhl zurück und begab sich in Richtung seines Bettes, dort hatte er nach dem Start sein Sakko abgelegt. Das Comgerät konnte also nicht weit weg sein. Tatsächlich fand der Thronfolger nach wenigen Sekunden das Gerät. Er musste dafür nur sein frisch bezogenes und ordentlich gemachtes Bett durchwühlen, denn der Kommunikator hatte sich wie üblich unter der untersten Decke versteckt.
Mit einem Lächeln las er das die Nachricht tatsächlich von Tenia stammte. Die Nullianerin hatte schon seit Mitte der Gala nichts mehr von sich hören lassen, im Nachhinein war dies natürlich ein Glücksfall für die beiden Jedi-Ritter, wenn man daran dachte, dass Steven dem gefürchteten ISB nur um Haaresbreite entkommen ist.
Das was er dann las, ließ ihn nicht viel weniger schmunzeln. Sie war auf Thyferra und er sollte, durfte und konnte helfen, wenn die Gala vorbei war. Nun die Gala war glücklicherweise vorbei und der Ritter und sein Padawan hatten nichts weiter vor. Vielleicht konnte er die Jedi-Ritterin, für die er immer noch ein ungewohntes Gefühl der Geborgenheit empfand, doch schneller wieder sehen als er dachte.
Da der Hyperraum sämtliche Kommunikation blocke, verzichtete der Jedi-Ritter von Cirrus auf eine Antwort und steuerte besser auf das Cockpit zu, denn irgendeiner musste dem Captain ja eine Kursänderung mitteilen.


Doch davor wollte der Jedi-Ritter sich duschen und seine Kleidung wechseln. Auch wenn ihm der teure Anzug außerordentlich gut stand, selbst in diesem zerstörten Zustand, zog er auf dem Schiff seine Jedi-Robe vor. Also entkleidete sich der Baron, sprang unter die Dusche, und kleidete sich dann in seine teuren, dunklen Jedi-Gewänder.
Steven strich die Ärmel glatt und bemerkte wieder einmal den weichen Stoff. Verzierungen schmückten den schwarzen Stoff und ein dunkel-brauner Zierrand verschönerte die Kapuze, die am oberen Ende des Mantels auf den Rücken des Ritters fiel. Handschuhe, die in der passenden Farbe für die Robe angefertigt wurden, legte der Baron wieder in den Kleiderschrank. Sein Schiff war voll klimatisiert und konnte sich an sämtliche Temperaturen anpassen. Handschuhe wurden hier definitiv nicht benötigt.


Die Tür zu seiner Suite öffnete sich zischend und der Ritter trat auf den Gang. Nach wenigen Schritten kam ihm sein Kammerdiener, Berater und Leibwächter entgegen. Petty Officer 1st Class Rane Arthos war der Mann der dieses Schiff zusammenhielt. Er schmiss den Laden, wenn der Baron nicht zugegen war, beriet den Thronfolger in sämtlichen Angelegenheiten und war für dessen Schutz und leibliches Wohl zuständig. Ein Mann für alles. Lediglich die Steuerung und Wartung der Yacht übernahmen andere Personen, die jedoch mindestens genauso ambitioniert ihre Arbeit verrichteten. Rane Arthos diente viele Jahre auf Cirrus in den Streitkräften, die den Raum des Planeten schützten sollten und wurde nun in den dienst der Flotte der Krone gestellt.
Viele Worte tauschten die beiden Männer nicht aus. Ein kurzes, respektvolles Nicken reichte aus, denn Arthos wusste um die Stimmung des Barons, denn sie hatten nach der Mission einige Worte gewechselt. Möglicherweise entdeckte der PO das kleine, von Tenias Nachricht verschuldete, Lächeln auf dem Gesicht des Ritters und dachte sich seine Geschichte dazu.

Im Cockpit angekommen, überwachte
James Todd den Flug durch den Hyperraum. Todd war Kapitän der Yacht und auch derjenige, dem der Ritter nach Arthos am meisten vertraute. Er war es auch, der Steven und Michael durch den Zoll auf Bastion brachte und der die Lichtschwerter der beiden Ordensmitglieder verwahrte. Der Co-Pilot war nicht anwesend. Andor Kyle hatte sich vermutlich wie Michael zu einer kleinen Pause zurückgezogen. Es war wichtig, dass die beiden Piloten in Schichten arbeiteten und sich ausreichend Ruhe gönnten. Wer wusste schon, ob die Yacht nicht mal in Schwierigkeiten gezogen wurde.
Der Baron legte ein Hand auf die Lehne des Pilotensessels.


"Hoheit."

"Bleiben Sie sitzen, Captain."

unterbrach der Jedi den Piloten in seiner Bewegung. Es war nun wirklich nicht nötig die Förmlichkeiten zu wahren. Nicht nach dieser gescheiterten Mission und nicht wenn sie beide unter sich waren.

"Wir werden unser Reiseziel ändern. Berechnen Sie die Koordinaten für Thyferra."
"Sehr wohl. Gibt es einen bestimmten Grund warum wir dorthin reisen?"
Stille durchtränkte das Cockpit. Todd war ein fähiger Mann, doch je weniger von ihrem Ziel und dem Grund ihrer Reise wussten, desto sicherer war es. Der neugierige Cirrese musste also weiter auf eine Antwort warten.

"Der Planet liegt etwas abseits unserer Route im ... im imperialen Hoheitsgebiet.."

Todd klang nervös als er die Ergebnisse des Computers auswertete. Die Koordinaten und die Lage des Planeten wurden von dem Gerät schnell berechnet und dieses Teilte es dem Piloten ebenso schnell mit. Der Captain hatte wohl bedenken sich weiterhin im imperialen Raum zu bewegen.

"Ich verstehe Ihre bedenken, Captain, doch es handelt sich um eine Angelegenheit des Jedi-Ordens. Wenn Sie kein Vertrauen in mich haben, vertrauen Sie auf die Macht."
Steven klopfte dem Captain aufbauend auf die Schulter und wandte sich dann ab. Ihm war bewusste, dass der Pilot Zweifel hatte und dem Baron möglicherweise nicht traute. Auch auf die Macht würde er, wie die meisten Cirresen, nicht vertrauen, sondern dem Energiefeld wenn überhaupt mit Misstrauen begegnen. Die meisten allerdings verdrängten die Tatsache und versuchten gar nicht an die Macht zu glauben. Plötzlich drehte sich der Baron noch einmal um.

"Ah Captain, kommen wir auf der Reise an republikanischen System vorbei?"
"Der Corellian Run liegt auf der berechneten Route, Hoheit."

Mit dieser Antwort war der Ritter mehr als zufrieden und schenkte dem Captain keine weitere Beachtung. Der Pilot war jetzt mit etwas Anderem beschäftigt. Nun suchte der Jedi-Ritter die Kabine seines Padawans, Michael, auf und klopfte an die Tür. Der Schüler musste immer noch schlafen, denn niemand antwortete. Hatte Steven ihm zu viel zugemutet? Die Erfahrung jedenfalls war es wert gewesen. Seine nächste Station war eines der Gästequartiere, in das der Personenschützer vorübergehend gezogen ist. Auf dem Weg dorthin kam der Baron notgedrungen an der Lounge vorbei.

In dieser entdeckte er seinen Padawan, der sich anscheinend schneller erholt hatte, als sein Meister es ursprünglich eingeschätzt hatte. Michael befand sich gerade in einer Unterhaltung mit dem Mechaniker der Yacht Benjamin Schwarz. Da er den Padawan nicht stören wollte und auch sonst nicht wieder seine Gegenwart aufzwängen wollte, ließ er die beiden "links liegen".
An einem Quartier welches der Personenschützer laut PO bezogen haben soll, klopfte der Baron höflich an.

"Mr. Krayne!? Ich habe veranlasst das die Kapitäns Kajüte für Sie hergerichtet wird, Sie sind herzlich dazu eingeladen, ein geräumigeres Quartier zu beziehen."

Ohne auf eine Antwort oder gar das öffnen der Tür zu warten, sprach der Ritter weiter zu der dunklen Holztür.

"Unser Ziel ist der imperiale Planet Thyferra, doch wir werden über den Corellian Run reisen und Sie werden somit die Möglichkeit haben, uns auf republikanischen Boden zu verlassen, falls Sie wollen. Wie Sie sich auch entscheiden, fühlen Sie sich als mein Gast hier wie Zuhause."

nun entschied sich der Ritter doch auf eine Antwort zu warten. Der Grund dafür war nicht allein die Neugier, vielmehr wartete da noch ein nicht ganz vollständiger Bericht über die Mission in seiner Suite auf ihn...



~ Weltraum ~ Imperialer Raum ~ Hyperraumroute zwischen Ord Mantell und Dorin ~ Vor dem Gästezimmer ~ alleine, Sane im Gästezimmer, Michael mit Ben (NPC) in der Lounge ~

[OP]@Kipf und @Mace Windu ich habe mal versucht alle Optionen für jeden irgendwie offen zu lassen. Der Bus nach Thyferra, über die Republik fährt in wenigen Sekunden ab. ;)[/OP]
 
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Weltraum/ imperiales Gebiet/ Hyperraum/ Yacht "Eulysia"/ Gästezimmer/ Sane

Sane hatte sich komplett zurückgezogen und seitdem er die Yacht des Jedi betreten hatte mit niemandem ein Wort gewechselt. Er war mit sich selbst beschäftigt. Zunächst musste er sich selbst verarzten. Dafür hatte er nicht nach Hilfe gefragt, denn er wollte momentan alleine sein. Splitter für Splitter, Scherbe für Scherbe hatte er sich aus seinem blutverkrusteten Arm gezogen und in ein Schälchen gelegt. Danach hatte er die vielen Wunden gesäubert, das Blut abgewaschen und den Arm verbunden. Es war nicht das erste Mal, dass er sich selbst medizinisch versorgen musste. Vermutlich war es das Schicksal eines Einzelkämpfers hinter feindlichen Linien, dass man mit der Einsamkeit auch die Aufgaben übernehmen muss, die andere für einen gemacht hätten. Zweifelsohne hätte er den Jedi Crant fragen können, doch Sane hatte gerade kein Bedürfnis nach Gesellschaft. Er hatte jemanden verloren, jemand der ihm etwas bedeutet hatte und für den er verantwortlich gewesen war. So wiederfuhr ihm nicht nur eine Niederlage, sondern auch ein persönliches Scheitern verbunden mit dem Gefühl, jemanden aufgegeben zu haben.

Im Kleiderschrank des Gästezimmers fand er schlichte Kleidung und Unterwäsche. Der Soldat schnappte sich Unterwäsche, Hose und ein einfaches, schwarzes Shirt. Die Uniform der Blue Ravens wanderte direkt in den Müll. Sie war nicht nur schmutzig sondern auch noch zerrissen und vollgeblutet. Er würde sie nicht mehr gebrauchen können. Wahrscheinlich steuerte der Jedi sowieso seinen Heimatplaneten Cirrus oder womöglich sogar die Jedi-Basis auf Lianna an, da würde er seine Tarnung nicht mehr brauchen.

Was es jetzt noch zu tun gab war, einen Bericht zu verfassen, welchen er seinem Vorgesetzten vorlegen konnte. Da die Mission gescheitert war, müsste Sane eigentlich umso detaillierter den Missionsverlauf beschreiben. Jemand oder etwas musste vermutlich für das Scheitern geradestehen und im schlimmsten Fall blieb dies an Sane hängen. Aber was hätte er auch tun können? Hätte er den Kopfgeldjäger früher ausfindig machen können, der ihn umstieß und sich somit Zoey schnappen konnte? Hätte er, das Feuergefecht ignorierend, zu der Archäologin eilen sollen, als diese gerade dabei war, zu den Sith zu taumeln? Oder hätte er gar früher die Verfolgung von Saphenus aufnehmen und dem ISB entgehen müssen? Vielleicht war er am Ende auch einfach nicht hartnäckig genug und hätte die Spuren der Beiden verfolgen müssen, anstatt zusammen mit dem Jedi auf einer Yacht davonzufliegen.

Also saß der Soldat an einem kleinen Schreibtisch und starrte sein Datapad an. Das Dokument für den Bericht war geöffnet, doch Sane hatte noch keine Silbe verfasst. Seine Gedanken kamen nicht zur Ruhe, er konnte sich unmöglich darauf konzentrieren, Sätze zu formulieren und das Geschehene aufzuschreiben. Immer wieder musste er an die Dinge ändern, die er hätte anders machen können. Er war Schuld daran, dass Zoey in den Fängen der Sith war. Immer wieder. Kopfgeldjäger, Feuergefecht. Verfolgung, ISB, aufgeben. Er war Schuld. Immer wieder.

Ein plötzliches Klopfen an der Türe ließ ihn aufschrecken. Automatisch fiel sein Blick auf seine Unterarme. Waren sie auch verdeckt? Natürlich hatte er sich wieder beide Arme bandagiert, da er nach wie vor nicht wollte, dass jemand seine verfärbte Haut sah.

Die Stimme des Jedi Crant ertönte. Er verkündete, dass Sane die Kapitänskajüte bekommen sollte, was wohl einer Aufwertung entgegen seiner aktuellen Behausung glich. Dabei war der Soldat mit dem Gästezimmer mehr als zufrieden. Solange es warm und trocken war, fühlte er sich einigermaßen wohl. Etwas prunkvolles hingegen würde sich wohl noch mehr auf seine Stimmung schlagen. Noch bevor er von daheim abgehauen war, hatte er den Luxus des Adels zu hassen gelernt.
Zudem eröffnete Crant ihm das Ziel ihrer Reise: Thyferra, eine Welt im imperialen Raum. Was zur Hölle wollte der Jedi dort? Sane stand auf und öffnete die Türe. Der Mann sah wieder frischer aus und trug diesmal die für Jedi typischen Gewänder.

"Zunächst, mein richtiger Name ist Sane Kath. Krayne sollte mich vor den neugierigen Augen des Imperiums verbergen, was gut geklappt hat. Dass man am Ende dann auf alte Bekannte trifft, konnte man ja nicht wissen. Zoey hatte uns wohl nicht alle Details über ihre Reise erzählt, ansonsten hätte man mich nicht auf sie angesetzt."

Sane spielte auf die letzte verbale Konfrontation mit Janus an. Der Sith hatte ihn erst am Schluss seiner desaströsen Gala erkannt. Was ein Bart, eine Verkleidung und ein wenig Schauspiel doch ausmachen konnte. Ob der Sith ihm seine Tarnung letzten Endes abgekauft hatte oder nicht spielte nun keine Rolle mehr. Sane hatte ein zweites Treffen mit ihm überstanden und war heil aus der Angelegenheit rausgekommen. Wie wohl eine dritte Begegnung ausgehen würde?

"Außerdem bin ich mit dieser Kabine hier sehr zufrieden, Sir, vielen Dank dafür. Etwas größeres möchte ich nicht und steht mir auch nicht zu. Ich habe mich außerdem an den verfügbaren Klamotten bedient, sie passen."

Mit seinen Bandagierten Händen strich er sich über den Bauch, um seine Worte zu unterstreichen.

"Ich habe keinen Grund, mich länger auf imperialem Gebiet aufzuhalten. Meine Mission gilt als beendet, weswegen ich die nächste Außenstelle der republikanischen Armee aufsuchen sollte. Wenn Sie mich auf einer Welt der Republik absetzen würden, wäre ich Ihnen sehr verbunden, Sir."

Endlich wieder republikanischen Boden unter den Füßen zu haben, war ein guter Gedanke. Egal welche Welt der Republik sie ansteuern würden, es wäre wie eine Heimkehr für ihn.

Weltraum/ imperiales Gebiet/ Hyperraum/ Yacht "Eulysia"/ Gästezimmer/ Sane, Steven
 
[Vom Imperium kontrollierter Teil des Weltraums | An Bord der Beeska] - Saphenus; Zoey Liviana; Grin Redeye; Lom Fey und Talitha (NPCs)

In der Macht spürte er wie sich die Archäologin näherte. Als wüsste die dunkle Seite um das, was geschehen war, schien er Zoey nun noch stärker wahrzunehmen. Ihm war als könnte er jeden ihrer Schritte verfolgen. Eifrig betrat sie den improvisierten Meditationsraum und ließ sank etwas zu theatralisch auf ihr Knie. Das gehauchte Wort „Meister“ schmeichelte zwar seinem Ego, doch innerlich wusste er nicht ob er sich so ansprechen lassen wollte. Hybris hatte es nie getan, er war sich seiner Stärke und Überlegenheit stets bewusst gewesen und wusste, dass leere Worthülsen im Leben eines Sith keine Rolle spielten. Aber es gab andere Ordensmitglieder, die Wert darauf legten als ein Zeichen von Höflichkeit und Respekt. Saphenus hatte sich sein ganzes Leben danach gesehnt ehrfürchtig begegnet zu werden, wieso sollte er sich nun wieder auf das Niveau seiner Untergebenen herabsenken? Also ließ er die Anrede unkommentiert, später war immer noch die Zeit sich um derartige Dinge Gedanken zu machen.

„Setz dich.“,

bedeutete er Zoey und zeigte auf einen Platz ihm direkt gegenüber. Er war Grin einen kurzen Seitenblick zu und bedeutete ihm dann ebenfalls sich zu setzen. Noch wusste er nicht was er mit dem Jünger anstellen sollte wenn er in seiner Nähe war und Zoey ganz offensichtlich weder belauscht noch beschützt werden musste. Nachdenklich ruhte sein Blick für einen Moment auf einem leeren Platz zwischen seiner Schülerin und seinem Diener, dann zuckte er gedanklich mit den Schultern. Noch konnte er nicht auf alles eine Antwort haben, sollte Grin doch bei den Lektionen dabei sein und sich seine Gedanken darüber machen. Wortlos hob Saphenus seine rechte Hand und begutachtete den goldenen Ring, der sie zierte. Instinktiv rief er sich die Inschrift ins Gedächtnis, die auf der Innenseite eingraviert war. „Für immer“ hatte nicht sehr lange gehalten, dachte er sarkastisch und sah noch einmal das Gesicht seiner toten Frau vor seinem inneren Auge. Plötzlich fragte er sich wo und wie sie beerdigt worden war. Hatten ihre Freunde an ihrem Grab gestanden und theatralisch ihre Tränen verdrückt um sich beim Leichenschmaus ihr zu Ehren dem aktuellen Klatsch und Tratsch hinzugeben? Waren seine Eltern dabei gewesen und hatten Abstand von ihrem gefallenen Sohn genommen? Er würde es sie eines Tages fragen. Er steifte sich den Ring von seinem Finger und kämpfte gegen das plötzliche Gefühl an, dass seinem Körper etwas fehlte und er unvollständig war. Ein feiner, hellrosa Streifen war nun an seinem Ringfinger zu sehen. Selbst wenn er das Schmuckstück aussah zeichnete es ihn noch immer. Er legte den Ring vorsichtig und lautlos zwischen Zoey und sich auf den Metallboden. Er durfte keinen Kratzer bekommen. Einige Zeit lag er dort während er von Saphenus angestarrt wurde, dann schloss der Zabrak seine Augen. Ansich brauchte er das nicht, die Levitation eines derart kleinen Gegenstandes kostete ihn keine Kraft. Dennoch ließ er sich alleine von der Macht leiten, denn im Moment gab es nichts Interessantes für ihn zu sehen. Spielerisch leicht hob er den Ring in die Luft, drehte ihn um sich selbst und ließ ihn kreisen. Er schoss in die Höhe und bremste abrupt ab bevor er gegen die Decke stieß, danach sank er langsam wieder zu Boden und kam abermals lautlos zum Liegen.


„Die dunkle Seite ist unser ständiger Begleiter.“,

begann Saphenus leise während er sich die richtigen Worte zurechtlegte. Er würde lügen wenn er behaupten würde, dass er die Macht zur Gänze verstanden hätte auch wenn er sich nichts sehnlicher als das wünschte. In seinen Erinnerungen hallten die Lehren des Albtraums wider, die er an sie richtete während sie im Tempel trainierten. Auch wenn sein Meister ein sehr viel tieferes Verständnis von der dunklen Seite haben mochte als er, so widerstrebte es Saphenus einfach die gleichen Sätze an Zoey zu richten. Es fühlte sich falsch an ihr nicht seine eigenen Gedanken mitzuteilen, so unvollständig sie auch waren. Er hatte beschlossen sie auszubilden und auch wenn er dabei auf einem schmalen Grat balancieren musste, so hatte er jetzt noch die Chance die Gedanken seiner Schülerin zu formen und zu lenken. Sie musste ein Werkzeug in seinen Händen sein, stets lag es an ihm mehr von der Ausbildung zu profitieren als sie.


„Wenn wir uns ihr öffnen, durchströmt sie uns und verleiht uns Kraft. Kraft, die aus unserer Hingabe und unseren Emotionen gespeist wird. Sie ist immer bei uns, immer an unserer Seite und dennoch sind wir uns ihr Mal mehr und mal weniger bewusst. Doch je öfter man sie spürt, je öfter man sich ihr leidenschaftlich hingibt umso geübter werden wir im Umgang mit ihr. Dinge, die uns zu Beginn noch schwierig, wenn nicht gar unmöglich erscheinen, gelingen plötzlich als hätten wir sie schon immer gekonnt. Für andere Dinge brauchen wir unseren Zorn. Er dient uns als Katalysator, verleiht uns Stärke und kräftigt unsere Verbindung zur Macht.“

Er deutete auf seinen Ring.

„Erinnere dich an das Gefühl, das du gespürt hast als du mich von dir geschleudert hast. Erinnere dich an die Energie, die durch deine Finger strömte. Erinnere dich an die Macht. Konzentrier dich und richte diese Macht auf meinen Ring. Langsam, nicht hastig oder übereilt. Forme sie mit deinen Gedanken, webe sie um das Schmuckstück und heb es dann langsam in die Höhe. Lasse die Macht gleichzeitig von allen Seiten darauf einwirken und zwinge ihm dann deinen Willen auf. Er ist weder schwer noch groß, trotzdem darfst du diese Aufgabe nicht unterschätzen. Du musst dich gleichzeitig deiner ungeschulten Sinne bedienen und die Macht benutzen. Fokussier dich nur auf den Ring, schieb alle anderen Gedanken und Ideen zur Seite. Du musst selbst mich ausblenden, nur du und er existieren für den Moment.“

Nach einer kurzen Pause fügte er noch hinzu:

„Und wag es nicht ihn zu beschädigen! Grin, ich möchte, dass du Zoey und mich genau beobachtest. Es wird nicht jedem Lebewesen die Ehre zu Teil die Macht steuern und benutzen zu können. Dennoch musst du dich vorbereiten Jedi und Sith im Kampf gegenüber zu stehen. Präg dir unsere Bewegungen ein, unsere Gestik und Mimik. Ich will, dass du lernst vorauszuahnen wann sich jemand der Macht bedient. Jetzt hast du die Chance es von Anfang an zu lernen. Wir werden früher oder später gegen jemanden kämpfen müssen, der sich der Macht bedienen kann. Dann musst du vorbereitet sein oder du wirst sterben. Tot nützt du mir nichts.“


[Vom Imperium kontrollierter Teil des Weltraums | An Bord der Beeska] - Saphenus; Zoey Liviana; Grin Redeye; Lom Fey und Talitha (NPCs)
 
Imp. Weltraum, im Hyperraum auf dem Weg nach Korriban, Frachter YT-2400 namens Beeska , Meditationsraum: Zoey, Lord Saphenus und Grin



Lord Saphenus bot ihr einen Platz ihm genau gegenüber an. Zoey kam seiner Aufforderung umgehend nach und begab sich vor ihm in den Schneidersitz. Sie spürte, dass sie in seiner Gegenwart zitterte und sich unwohl fühlte. Sie fürchtete sich vor ihm, auch wenn sie wissbegierig darauf erpicht war, von ihm zu lernen, doch immer wieder streuten ihre Gedanken zu der Folter hin, seitdem sie den Raum betreten hatte, obwohl sie den Vorfall zu vergessen versuchte und im Hier und Jetzt sein wollte. Sie zwang sich, sich zusammen zu reißen. Auch wollte sie nicht, dass ihr Meister ihr Zittern bemerkte. Die Archäologin wusste nicht warum, doch es war ihr peinlich.

Auch Grin durfte sich setzen. Zoey fragte sich, wozu es gut sein sollte, dass er der Schulung beiwohnen sollte?! Eigentlich war ihr seine Gegenwart nicht recht. Es würde ihr peinlich sein, wenn sie versagen würde und Zuschauer hätte! Doch sie konnte dagegen kaum Einspruch erheben! Mist, aber auch! Sie durfte eben nicht versagen! Damit bauten sich jetzt schon Versagensängste auf und sie setzte sich enorm unter Druck!


Doch Zoey`s Aufmerksamkeit wurde nun auf einen wundervollen Ring an Saphenus` seiner rechten Hand gelenkt, da er ihn selber nachdenklich und intensiv betrachtete. Warum betrachtete er ihn und was war das für ein Ring? War er verheiratet? Talitha war nicht seine Ehefrau, denn der Diener Fey hatte von ihrer Mätressenrolle gesprochen. Normalerweise hätte Zoey sofort die Situation beim Schopfe gepackt und nachgefragt, neugierig wie sie nun mal war, doch verkniff sie sich dies bei Lord Saphenus lieber. Doch diese Geste von ihm hatte sie auf jeden Fall von den Gedanken an die Folter und von ihren Versagensängsten erstmal weggebracht. Zoey sah auf den Stein im Ring. Ein blauer Diamant. Wunderschön! Zoey liebte blau.

Behutsam und auffällig langsam setzte er das gute Stück ab und legte den Ring zwischen sich und Zoey. Zoey verstand den Sinn des Ganzen nicht und war irritiert. Worin lag die Bewandtnis dabei? Während die Archäologin verdutzt auf den Ring starrte, machte Lord Saphenus nichts anderes und vermutlich der Grin ebenfalls nicht. Es war so still in dem Raum, dass man eine Stecknadel zu Boden fallen lassen hätte können und es gewiss gehört hätte. Allerdings legte sich Zoey`s Aufregung und sie kam richtig runter. Ihr Atem ging langsam und gleichmäßig. Ihr Puls und Blutdruck normalisierten sich. Scheinbar wollten sie meditieren? Vielleicht war dies hier der Meditationsraum?! Zoey sah nun abwechselnd zwischen dem Lord und dem Ring hin und her.


Plötzlich schloss er sein Auge. Der Ring begann sich zu bewegen, schwebte wie eine Feder nach oben, drehte sich, kreiste, schwebte höher und höher bis zur Decke und Zoey folgte dem Treiben mit ihrem Blick und wusste nun, dass es wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit ums Levitieren gehen würde. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie sie dies hinkriegen sollte?! Der Ring schwebte wieder nach unten und lautlos und sanft kam er auf dem metallenen Boden zum erliegen. Beeindruckt sah sie Lord Saphenus an. Es wirkte so spielend leicht bei ihm! Wie Ballerinen, die mit einer Anmut und Leichtigkeit tanzten, und niemanden die Anstrengung und Kraft dahinter erahnen ließen.


„Die dunkle Seite ist unser ständiger Begleiter.“,



begann ihr Meister nun und ließ eine Kunstpause. Begierig hing Zoey an seinen Lippen, um ja kein Wort zu verpassen und um jedes Wort von ihm auf zu saugen. Er schien nach den richtigen Worten zu suchen oder wollte den gesagten Worte besondere Bedeutung schenken? Endlich sprach er weiter. Man sollte sich der Macht öffnen und hingeben?! Und wie sollte sie das machen? Sie wollte sich gerne und unbedingt der Macht öffnen. Was er dann sagte, war für sie greifbarer. Übung machte den Meister! Dies war ein altbekannter Spruch! Der galt scheinbar überall! Die Sache mit dem Zorn war für sie auch begreiflich, denn so war der Machtstoß entstanden. Nun deutete er auf seinen Ring. Jetzt erinnerte er sie von selbst an diesen Machtstoß. Er forderte sie auf, sich an ihre Gefühle dabei zu erinnern und wie sich die Macht und Energie angefühlt hatte, als sie den Machtstoß auf ihn abgab und diese sollte sie nun auf den Ring lenken. Wie hatte es sich angefühlt, überlegte Zoey hektisch, war schließlich alles so rasant schnell abgelaufen und sie hatte vordergründig eher hochgradige Verblüfft-und Erschrockenheit gespürt?! Dabei sollte sie nicht hektisch sein, mahnte der Lord. Sie dachte an die Situation vorhin zurück und schaute auf ihre Hände. Zoey verinnerlichte seine gesagten Worte und konzentrierte sich auf seinen Ring und versuchte auch seine Worte zur Macht in die Tat umzusetzen, was das schwerste Stück Arbeit an der ganzen Geschichte zu sein schien, denn Zoey musste diese Macht, diese unsichtbare Kraft oder Energie irgendwie zu fassen bekommen, um sie um den Ring zu weben. Das klang einfacher, als getan! Sie streckte ihre Hände in Ringrichtung aus. Ob dies dabei helfen würde, wusste sie nicht, doch kam es ihr so richtig und angebracht vor. Unentwegt dachte sie an die Folter, rief sich die Todesangst ins Gedächtnis zurück, was ihr unangenehm war, es wieder durchleben zu müssen und wie sie ihn dafür und wegen ihrer Qualen und Verletzungen hasste und erinnerte sich an den Machtstoß, an diese unglaubliche Kraft, die ihre abwehrenden Hände verließen und ihn durch die Wand trieben. Dann versuchte sie sich vorzustellen, wie sich diese Kraft um den Ring wickelte und ihn einhüllte und versuchte ihn so vom Boden zu lösen und anzuheben. Es passierte natürlich nichts! Mist, verfluchter, schimpfte Zoey innerlich! Sie bemerkte, dass sie aufgehört hatte, zu atmen. Sofort atmete sie einmal tief ein und versuchte es nochmal. Doch leider tat sich nichts. Deprimiert nahm Zoey dies zur Kenntnis, doch gab nicht auf und wiederholte es. Sie begann vor Anstrengung zu zittern und zu schwitzen, vergaß das Blinzeln, und war nur auf den Ring fixiert, wie sie es tun sollte, doch es war schwierig sich nur darauf zu konzentrieren, wie er ihr geraten hatte und auch ihn auszublenden, da sie durch die Erinnerungen an den Machtstoß gegen ihn, ihre Macht heraufbeschwören sollte, wenn man das so nennen konnte!?

Jetzt folgte noch der Hinweis, den Ring ja nicht zu beschädigen! Dieser Hinweis war nicht förderlich! Außerdem brachte er Zoey aus dem Konzept. Ok, ein Ring war nicht sonderlich zerbrechlich, eine Porzellan-, Kristall--oder Glasvase wäre da schon eher in Gefahr, doch machte sich Zoey jetzt Sorgen. So ein Ring könnte einen Kratzer, eine Schramme abbekommen und der enthaltene Stein entzwei springen oder gar heraus fallen. Da sie Lord Saphenus` gefährliche cholerische Ader bereits zur Genüge kennen lernen durfte, wurde Zoey noch mehr unsicher und wünschte, er hätte nicht sein bestes Stück als Übungsobjekt hingelegt. Im selben Redefluss, forderte ihr Meister Grin auf, alles genau zu beobachten und zu lernen, zu erkennen, wenn jemand die Macht benutzen würde. Früher oder später müsse er gegen Machtnutzer kämpfen und tot würde er ihm nichts nützen. Grin bejahte sofort und sie spürte von ihm die selbe Unterwürfigkeit und Ehrfurcht Lord Saphenus gegenüber, die sie ihm auch entgegen brachte. Dies machte ihr Grin wieder sympathischer, denn dadurch hatten sie etwas gemeinsam!

Zoey atmete nochmal tief durch, konzentrierte sich rasch wieder auf den Ring und ließ sich einen Funken mehr Zeit. Der Ring hob sich plötzlich an einer Stelle an, stellte sich auf, um sofort wieder umzukippen und immer noch an Ort und Stelle liegen zu bleiben. Die Archäologin schwitzte bereits Blut und Wasser. Im Nacken, unter ihrem dichten Haar, war sie total nass. Zum Einen war es sehr anstrengend und kräftezehrend, zum Anderen war sie selber nicht zufrieden mit ihrer Leistung und fürchtete Saphenus seine Reaktion darauf. Peinlich war es ihr auch! Der Grin beobachtete immerhin auch ihre kläglichen Versuche! Wie viel Geduld ihr Meister mit ihr aufbringen würde, war auch ungewiss!? Doch, dass der Ring sich überhaupt bewegt hatte, ließ sie hoffen und stimmte sie zuversichtlich. Da es sehr anstrengend war, wusste sie aber nicht, wieviele Versuche sie überhaupt am Stück noch hinbekommen würde?! Ihre Augen brannten bereits, da sie den Ring immerzu anstarrte! Doch noch gab sie nicht auf, sondern war durch den soeben erlangten Fortschritt beflügelt! Sie stellte sich wieder die Situation vor, versuchte die Macht zu spüren, bemerkte etwas Loderndes in ihr, kanalisierte es in ihre Finger und dachte daran, den Ring anheben zu wollen. Der Ring erhob sich etwa 25-30cm über dem Boden. Zoey versuchte den Zustand zu halten, doch der Ring viel sofort wieder klirrend auf den Metallboden und kullerte zu Grin hin.

“Mist, verfluchter! Ich kann ihn nicht halten!”,

sagte Zoey verzweifelt. Sie war es nicht gewohnt, etwas so hart erarbeiten und erlernen zu müssen, waren ihr die meisten Dinge stets eher zugefallen. Ok, Blasterschießen und Nahkampf gehörten da ebenfalls nicht dazu! Sie wischte sich ihre schweißnasse Stirn mit dem Ärmel ab und lockerte mit ihrer Hand ihre Haare im Nacken auf. Die Sache ermüdete schnell, und Zoey spürte von der Anstrengung aufkommende Verspannungen im Nackenbereich.


Imp. Weltraum, im Hyperraum auf dem Weg nach Korriban, Frachter YT-2400 namens Beeska , Meditationsraum: Zoey, Lord Saphenus und Grin
 
~ Weltraum ~ Imperialer Raum ~ Hyperraumroute zwischen Ord Mantell und Dorin ~ Vor dem Gästezimmer ~ alleine, Sane im Gästezimmer, Michael mit Ben (NPC) in der Lounge ~


Steven war froh darüber, dass der ehemalige Widerstandskämpfer so viel Anstand besaß und die Tür öffnete. Auch wenn der Baron das GEspräch begonnen hatte, wollte er nun wirklich nicht mit einer, wenn auch luxoriösen, Holztür weiterreden.
Der Mann, der dem Jedi-Ritter seinen richtigen Namen offenbarte, anscheinend war Krayne nur ein Alias um vor dem Imperium verborgen zu bleiben, sah mitgenommen aus. Auch seine Kräfte waren wohl mehr oder weniger auf der Gala aufgebraucht worden.

Sane Kath, wie der republikanische Soldat also mit echtem Namen hieß, beschwerte sich darüber, dass die zu schützende Archäologin nicht alles über ihre Reise verraten hatte, weil sie auf alte Bekannte getroffen waren. Was sollte das denn bedeuten? Hatte der Soldat etwa schon einmal eine Begegnung mit einem der dort anwesenden Sith gehabt!?
Zoey war wirklich verrückt geworden, wenn sie solch wichtige Informationen für sich behielt; Steven dachte kurzzeitig sogar daran, dass sie somit ja fast schon selbst Schuld an ihrer Entführung war. Vielleicht wäre diese ganze sinnlose Gala niemals so ausgegangen, wenn der Soldat von vornherein die Sicherheitsbedenken Zoey gegenüber geäußert hätte. Aber wie sollte er welche haben, wenn ihm essentielle Informationen fehlen?

"Dann heiße ich eben Mr Sane Kath herzlich willkommen auf meiner Yacht."
Ein freundliches Lächeln zeichnete sich auf Stevens Gesicht ab, während er kameradschaftlich die Hand zur - erneuten - Begrüßung ausstreckte. Erneut musterte er den Mann. Er war ein mutiger Soldat, wenn er sich so, kaum geschützt, in den imperialen Raum begab. Der Friedensvertrag regelte, soweit der Baron wusste, kaum den zivilen und schon gar nicht den militärischen Personenverkehr. Wenn es für Sane ganz mies gelaufen wäre, hätte man ihn wohl wegen Spionage oder Hochverrats eingesperrt, wenn nicht sogar exekutiert.

"Wie Sie wünschen.."
kommentierte der Aristokrat kurz auf die Äußerung, dass der Soldat mit seiner Kabine zufrieden war. Der Baron konnte nicht verstehen, wie man etwas Größeres und Besseres so einfach ausschlagen konnte. Er hatte es nicht verdient? Ihm stand es nicht zu? Er war ein mutiger Soldat, wem wenn nicht ihm hätte eine bessere Kabine zugestanden?
Doch dann erinnerte sich Steven an die anderen Soldaten, die er in seiner Zeit bei den Jedi schon kennengelernt hatte. Es war wohl eine Art Fluch der Fußsoldaten, dass sie nicht nach höherem Strebten. Die Zeit würde zeigen, ob Michael auch auf ein simples Dasein bestand, schließlich schlägt auch in seiner Brust ein ehemaliges Soldatenherz, wenn auch nur das eines unorganisierten Widerstandskämpfers.


"Bedienen Sie sich an allem, was die Kabine zu bieten hat. Falls Sie sich doch noch umentscheiden: die Kapitäns-Kajüte ist jederzeit für Sie bezugsbereit."
Steven stand im Türrahmen und konnte sich nur ein wenig in dem Gästequatier umsehen, weil der Soldat direkt vor ihm stand und somit die Sicht weitestgehend verdeckte. Nur der offene Kleiderschrank und die saubere Kleidung verrieten, dass er eben diese aus eben jenem Schrank genommen hatte. Nun, dafür war sie schließlich dar. Niemand sollte gezwungen sein, auf der Luxusyacht mit zerstörten oder blutigen Klamotten rumzulaufen.
Dennoch entschied der Ritter in diesem Moment, dass die Yacht noch nicht ganz seine eigene war. Es hatte zuviel von Cirrus, zuviel von seinem Vater. Zuallererst mussten die Zimmer ein wenig umgestaltet werden, geräumiger, vielleicht sogar noch ein wenig edler. Und dann musste dieser schreckliche Name entfernt werden! Ein anderer musste her, einen den der Ritter selbst ausgesucht hatte. Doch dafür war im Moment keine Zeit, so eine Aktion war schließlich nicht von heut auf morgen möglich.

"Petty Officer Arthos ist bekannt für seinen cirresischen Braten. Ich würde mich freuen, wenn Sie mit uns gemeinsam in der Lounge essen würden."
schlug der Ritter vor und ging einige Schritte aus dem Türrahmen auf den Gang. Dort wartete er auf die Entscheidung des Soldaten. Dieser sollte sich vielleicht besser schnell entscheiden, denn andererseits würde Michael Aeren den Braten ganz allein vertilgen.



~ Weltraum ~ Imperialer Raum ~ Hyperraumroute zwischen Ord Mantell und Dorin ~ Vor dem Gästezimmer ~ alleine, Sane im Gästezimmer, Michael mit Ben (NPC) in der Lounge ~


[OP]Sorry für die sch.. Formatierung, etc. Aber ich habe hier im Urlaub nur eine provisorische Mini-Tastatur..[/OP]
 
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[Weltraum - Imperialer Raum - Zwischen Bastion und Corellia - Yacht 'Eulysia' - Lounge - Michael Aeren]


Die Lounge war, genauso wie der Rest der Yacht auch, luxuriös, aber dennoch platzsparend, ausgestattet. Das eine Ende des Raumes wurde von einer, auf Hochglanz polierten, Küche eingenommen, während auf der anderen Seite ein großer Bildschirm die Wand beherrschte. Dazwischen befanden sich drei Tische samt Stühlen und einige, sehr bequem aussehende, Loungesessel.
Michael ging zur Küchenzeile und kramte einige Zeit durch die Regale. Schlussendlich entschied er sich für eine der vielen Essensration, legte diese in die Mikrowelle und drückte auf den grünen Knopf. Er hätte sich zwar auch etwas frisches zubereiten können, das hatte ein Blick in den großen Kühlschrank bestätigt, aber das Knurren seines Magens erinnerte ihn, dass er bald etwas essen sollte und keine Zeit mehr hatte selbst zu kochen.

Während das Essen in der Mikrowelle erhitzt wurde, fläzte sich der Jedi-Padawan in einen der Sessel und beschäftigte sich das erste Mal seit sie Bastion betreten hatten wieder mit seinem Datapad. Auf dem imperialen Planeten hatte er nicht riskieren können, das Kommunikationsgerät zu benutzen. Zu groß war, wie man bei dem kleinen Zwischenfall mit Stevens Datapad gesehen hatte, die Gefahr das imperiale Behörden Nachrichten abfingen und entschlüsselten. Zwar mochte er nur ein kleines Licht im Jedi-Orden und der Republik sein, aber auch die unbedeutensten Informationen konnten dem Imperium nutzen und das wollte er auf jeden Fall verhindern.

Nun, als Michael auf das Display seines Datapads schaute, fiel ihm auf, dass er es gar nicht vermisst hatte diesen Klumpen Metall mit sich herumzutragen. Vielleicht sollte er es ab und an in seinem Zimmer lassen und ohne es herumlaufen. Es wäre wohl auch eine Wohltat zu wissen, dass man nicht immer und überall erreichbar wäre. Eine verlockend Idee.

Allerdings musste er sich, bevor er weiter darüber nachdenken konnte, den neuen Nachrichten zuwenden. Immerhin war die Anzahl der eingegangenen Mitteilunegn gering und da es sich bei einem Großteil nur um unwichtige Benachrichtungen irgendwelcher Dienste handelte uninteressant. Einige der Botschaften würde er später, in der Ruhe und Ungestörtheit seiner Kabine, durchlesen und beantworten. Eine Nachricht allerdings, eine Weiterleitung eines Holonetartikels, zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Der Artikel war ihm von einem alten bekannten, mit dem er seit langer Zeit nichts mehr zu tun hatte, zugeschickt worden. Michael zögerte. Er hatte das Gefühl das diese Kontaktaufnahme nichts gutes verhieß.

Hinter ihm machte sich die Mikrowelle durch ein Piepen bemerkbar. Das Essen war fertig. Und auch das Knurren aus seinem Magen wurde wieder lauter. Deshalb stand er auf, ging zür Küchenzeile und holte seine Mahlzeit aus der Mikrowelle. Als er den Deckel von der Packung öffnetem, strömte ihm ein wunderbarer Geruch entgegen. Egal welche kulinarischen Galaxien sich auf der imperialen Gala zu Bastion aufgetan hatten, es ging doch nichts über ein richtiges Nerfsteak. Sicher, es gab da druaßen noch eine ganze Galaxis voll der verschiedensten Gerichte, aber in diesem Moment musste es so etwas einfaches wie ein Nerfsteak aus der Büchse sein.

Sobald er sich wieder an einen der Tische der Lounge gesetzt hatte, machte er sich heißgungrig über seine Mahlzeit her.




[Weltraum - Imperialer Raum - Zwischen Bastion und Corellia - Yacht 'Eulysia' - Lounge - Michael Aeren]
 
[Vom Imperium kontrollierter Teil des Weltraums | An Bord der Beeska] - Saphenus; Zoey Liviana; Grin Redeye; Lom Fey und Talitha (NPCs)

Mit einem Adlerauge beobachtete Saphenus seinen kostbaren Ring. Stumm und unbewegt lag er dort auf dem Boden, zwischen seiner neuen Schülerin und ihm. Unbewusst rieb sich der Zabrak die Stelle an seinem Finger wo das Schmuckstück sonst seinen Platz hatte. Unbeabsichtigt war es in der langen Zeit ein Teil seines Körpers geworden und ließ ihn sich fragen ob Je’ana auch noch irgendwo in seiner Seele wohnte. Seit seiner Beförderung hatte er die verborgene Armee nicht mehr gesehen, ihre Geister hatten sich zurückgezogen und ließen ihn in Ruhe. Das Monster in sich als einen Teil seiner selbst zu akzeptieren schien sie geschwächt zu haben, doch Saphenus argwöhnte, dass sie trotzdem noch irgendwo lauerten und nur auf den richtigen Moment warteten um zu zuschlagen. Mit Argusaugen wachten sie über jeden seiner Schritte bis er schließlich ausrutschen und fallen würde. Dann wären sie da um ihn in einer boshaften Umarmung aufzufangen und niemals wieder gehen zu lassen. Seine Gedanken wanderten zu seinen Eltern. Wieder sah er sich in der Illusion über ihnen stehend und das Gefühl genießend für ihr Ableben verantwortlich zu sein. Die Überraschung in ihren Augen, die Unfähigkeit sich seinen Wandel als wahr eingestehen zu wollen feuerten seine Gefühle an. Es juckte ihn beinahe den Kurs der Beeska zu ändern und Taris anzusteuern bevor sie Korriban erreichten. Doch noch konnte er seine Eltern nicht dafür bezahlen lassen, dass sie ihm dieses Leben aufgezwungen hatten. Sollten sie noch ein wenig in ihren Schuldgefühlen schmoren und sich fragen was wohl aus ihrem einzigen Sohn geworden war. Der Kummer würde sie schwach machen und seinen Triumph nur noch süßer schmecken lassen.


Ein Bling holte ihn in die Realität zurück. Instinktiv kniff er sein Auge zusammen als er erkannte, dass sein Ring nicht in der Luft schwebte sondern nur einmal umgeworfen worden war. In ihm grummelte es, hatte er Zoey doch ausdrücklich gesagt sie solle aufpassen ihn nicht zu beschädigen. Doch er riss sich zusammen und dachte an seine eigenen Anfänge zurück was die Macht anging. Er durfte von ihr keine allzu schnellen Fortschritte erwarten, zumal er sich immer noch nicht sicher sein konnte ob die Archäologin in der Lage war die Macht auch willentlich und bewusst zu nutzen. Bisher war diese Fähigkeit von starkem Stress und überwältigen Emotionen abhängig gewesen. Sein Blick wanderte ihren Körper hoch, bemerkte den Schweiß auf ihrer Stirn und die angestrengten Augen. Wie besessen fixierte sie den Ring und versuchte ihm ihren Willen aufzuzwingen. Die Hände von sich ausgestreckt zitterten sie in der Luft. Ein angedeutetes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht als sie ihren Zopf löste. Aller Anfang war schwer kam ihm in den Sinn und selbst als Sith musste man sich der natürlichen Grenzen bewusst sein, die mit dem Lernprozess einhergingen. Für sie war es vielleicht sogar schwieriger, war sich Saphenus doch seiner eigenen Ungeduld nur allzu gut bewusst. Selbst in diesem Moment spürte er sie und wünschte sich, dass Zoey schneller lernen würde. Dabei waren es seine eigenen Worte gewesen als er eben gesagt hatte, dass es ihr vermutlich nicht schnell gelingen würde den Ring in die Luft zu heben.


Noch einmal schien sich die junge Schülerin auf den Ring zu konzentrieren. Er spürte ihre Unzufriedenheit und ihren Ehrgeiz. Dann hob sich der Ring in die Luft um sofort wieder gen Boden zu fallen und zu Grin zu rollen. Entsetzt und wütend riss Saphenus sein Auge auf und wollte Zoey mit einem weiteren Machtstoß abermals gegen die Wand befördern. Doch er brachte seinen Körper unter Kontrolle und zwang sich tief und regelmäßig ein und auszuatmen. Er hätte damit rechnen müssen und ihr nicht direkt den wertvollen Ring zum Üben geben dürfen. Ohne die Hand ausstrecken zu müssen hob sich das Schmuckstück abermals in die Luft und kam in seiner Handfläche zum Liegen. Prüfend wanderte Saphenus‘ Blick über das Edelmetall, darin war kein Kratzer zu sehen. Erleichterung durchflutete seinen Körper und etwas musste er sich darüber ärgern. Letztlich war der Ring ein Relikt aus seinem früheren Leben und er sollte nicht daran hängen. Zoey begann zu fluchen.


„Ich habe dir gesagt, dass es seine Zeit dauern wird.“,


bemerkte er geflissentlich.


„Aber es war ein Anfang und darauf müssen wir aufbauen. Wenn es einfach wäre die Macht zu beherrschen wäre es nichts Besonderes ein Sith zu sein. Du wirst dich noch sehr oft ärgern und dir wünschen es würde schneller gehen. Ungeduld liegt uns im Blut, die dunkle Seite verleitet uns dazu. Dessen müssen wir uns bewusst sein. Vor dir liegen noch unzählige Lektionen, die dich immer und immer wieder auf die Probe stellen werden. Entweder du bestehst sie und verdienst dir das Privileg ein vollwertiges Mitglied des Ordens zu werden oder du scheiterst und stirbst. Mehr Möglichkeiten hast du nicht.“


Saphenus zupfte seine Robe zurecht und verlagerte sein Gewicht etwas mehr auf sein gesundes Bein. Der Ring lag noch immer lose in seiner Hand.


„Schließe deine Augen. Sie lenken dich nur ab und schwächen deine Konzentration. Streck deine Sinne aus, versuche die Macht zu fühlen. Sie ist hier, allgegenwärtig. Du musst sie nur erkennen. Suche in der Macht nach meiner Präsenz, du wirst sie spüren.“


Vielleicht war es zu viel direkt von ihr zu verlangen die Macht zu spüren und gleichzeitig anzuwenden, fügte er in Gedanken hinzu. Verärgert musste er sich eingestehen, dass es ihm hier an Erfahrung mangelte. Er hatte noch niemals in seinem Leben ausgebildet.


„Vergiss meinen Ring für einen Moment, ignoriere ihn. Wir werden später zu ihm zurückkommen. Fokussier dich alleine auf die Macht, präg dir ein wie sie sich anfühlt und wie sie uns umgibt. Beschreibe mir dann was du spürst.“


Bewusst dehnte er seine eigene Präsenz aus und verbarg keinen seiner abscheulichen Gedanken. Die dunkle Seite war ein Teil von ihm, den er nicht verstecken wollte. Er musste sich dessen nicht schämen. Zoey würde spüren wie viel mächtiger er war und vielleicht entlockte das ihr den Respekt, den er schließlich verdiente. Sie sollte mittlerweile wissen zu was er fähig war.


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Lord Saphenus erwähnte nochmals, dass es nicht von Hier auf Jetzt gelingen würde, doch ermunterte sie, dass es immerhin ein Anfang wäre. Dankbar nahm dies Zoey zur Kenntnis, musste sie von seiner Seite stets und ständig mit unberechenbaren Wutausbrüchen rechnen, doch er zeigte bisher glücklicherweise Geduld. Zoey selber schien viel ungeduldiger zu sein. Er meinte, dass sie noch oft ungeduldig sein würde und das eben nicht jeder ein Sith sein könnte. Innerlich fügte sie hinzu:”oder ein Jedi”! Es wäre eben etwas besonderes. Zoey verspürte in dem Moment einen gewissen Stolz, als Schülerin auserkoren worden zu sein. Desweiteren fügte er an, dass die dunkle Seite sie dazu verleiten würde, ungeduldig zu sein.

“Die dunkle Seite? Ist es nicht eher so, Mylord, ich hoffe, Sie gestatten mir, meine Gedanken frei zu äußern, dass Widerstände und Widersprüche uns von je her vorantreiben, da wir, ich rede insbesondere von meiner Spezies, uns stets so vorwärts entwickelt haben, indem wir sie zu lösen gedachten und sie uns vorwärts entwickeln ließen!? Oder, wollen Sie damit sagen, dass mir mein Weg vorbestimmt war?”

Zoey war ein herzensguter Mensch, doch ungeduldig! Die dunkle Seite sollte sie vorantreiben? Es lag ihr im Blut? Ja, sie war ungeduldig! Was hatte sie aber mit der dunklen Seite zu schaffen?! Sie war auf die dunkle Seite im Tempel gestoßen! Ja! Ihre leidenschaftliche Ader trieb sie dazu, ihre Machtbegabung zu erkennen. Gut! Ok, ihr Lehrmeister war von der dunklen Seite! Na schön! Aber würde sie dadurch gleich eine Sith werden? Sie war Republikanerin! Sie wollte den Machtgebrauch erlernen! Aber eine Sith werden?! Natürlich behielt sie ihre Gedanken lieber für sich. In ihr kam die Frage auf, wie ihr Meister zur dunklen Seite kam, waren seine Eltern Republikaner! Doch sie sparte sich die Frage für später auf. Noch war der Zeitpunkt nicht gekommen, solche delikaten Fragen stellen zu dürfen. Allerdings war sie bereit, gegebenfalls für jenes Wissen auch über ihren Schatten zu springen und den Weg der dunklen Seite zum Teil zu gehen! Zumindest glaubte sie das! Die Archäologin ahnte, dass der Weg, den sie bestrebt zu gehen gedachte, faszinierend, aber beschwerlich, holprig und gefährlich, aber einzigartig wie sie selbst, sein würde. Doch sie wollte sich nicht mehr hin und her schubsen lassen und sich selbst beschützen können!

Ihr Meister fuhr indessen fort. Der Machtgebrauch war nicht so einfach mal zu erlernen, sondern forderte Disziplin und Übung bis zur Perfektion! Das sah Zoey nun ein! Doch dann erhob er eine Drohung! Entweder sie würde zum vollständigen Mitglied im Sith-Orden taugen oder sterben. Sie überkam ein Frösteln! Sollte sie sich tatsächlich ihre gute reine Seele von ihm stehlen lassen?! In ihrem Kopf hämmerte der Schwur, den sie ihm geleistet hatte! Sie war bestrebt für Wissen einiges zu opfern und aufzugeben, doch sie war nicht böse!

Er forderte sie auf, ihre Augen zu schließen. Gehorsam kam sie dem sofort nach. Sie sollte nach der Macht suchen und seine Präsenz erspüren. Zoey atmete tief durch und versuchte an nichts anderes zu denken und ihre Gedanken nicht länger abschweifen zu lassen, sondern gab sich ihrer Aufgabe hin und versuchte sich der Macht zu öffnen. Ihr war, als wären überall dunkle Nebelschleier und Nebelschwaden, ähnlich wie im Eis-Tempel in dem einen Gang nach der Brücke, über die sie Yui mit Q`Tahem getragen hatte. Allerdings entfachte diese Macht ein wahres Feuer in ihr! Sie fühlte sich frisch, munter, wach und voller Kraft! Sie wusste ja, wo sie zu suchen hatte und tastete nach der Präsenz ihres Meisters. Und da lag sie vor ihr! Ein kalter Schauer durchfuhr sie und Angst ergriff sie. Furchteinflößend ging eine pulsierende züngelnde eisige Finsternis von ihm aus. Er zeigte sich wie ein tiefdunkler Schatten in der ein Licht mit kalter eisiger Flamme wie silbernes Mondlicht brannte, und bat sie unausgesprochen, seine Perversion der Natur als Gabe anzunehmen, natürlich würde er ihr stets Lichtjahre voraus sein. Er übte eine gewisse Faszination auf Zoey aus! Ungelogen! Sie erkannte, dass sie als Jedi-Kundlerin eine Menge über die Macht wusste, aber nur einen Bruchteil dessen, was die Macht tatsächlich an Geheimnissen verbarg! Sie sollte ihr engstirniges Denken ablegen und sich der Chance öffnen! Dann beschritt sie eben die dunkle Seite und wurde wie er!? Er schien sich seiner Faszination bewusst zu sein bzw. hatte er offenbar damit gerechnet und ihr war, als wäre es geplant gewesen. Ihm musste bewusst sein, dass man die Seiten nicht einfach mal so von Heute auf Morgen wechselte! Doch was sie hier wahr nahm, war schaurig schön und strotzte nur so von Stärke, Macht und Kraft und Boshaftigkeit! Einer Stärke, der sie zeitlebens hinterher geweint hatte! Die Finsternis fraß längst an ihrer Seele und sie beschloss, die dunkle Gabe so gut es ging, anzunehmen und den Weg einer Sith zu beschreiten, bot sie ihr nur Vorteile und war sie noch nicht bereit, jetzt schon zu sterben! Alles hatte eben seinen Preis!

Sie dachte wieder an ihre Aufgabe und, dass sie ihm eine Antwort schuldig war. Wie sollte sie dies nur beschreiben und formulieren? Immer noch behielt sie ihre Augen geschlossen.


“Die Macht fühlt sich dunkel, nebulös, kühl, Furcht einflößen, schaurig an und doch wärmt sie mich von innen und gibt Kraft. Ihr, Meister, seid faszinierend und mächtig wahrzunehmen!”


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Empfand er das gleiche Gefühl, das auch seine Eltern überkam wenn sie in einem vollen Hörsaal standen und jedes ihrer Worte hungrig aufgesogen wurde? Gefielen sie sich deshalb so gut in ihrer Rolle als Professoren, weil sie wussten, dass sie mit ihren Lehren ein Erbe hinterlassen konnten, das sie selbst überdauern würde? Niemals hatten sie sich darüber beschwert ihr altes und aktives Leben hinter sich gelassen und sich der Lehre gewidmet zu haben. Natürlich wusste Saphenus, dass sie es auch ihm zu Liebe getan hatten. Das Leben in einem Raumschiff, ständig auf der Reise von einem zum nächsten Planeten war wohl kaum der richtige Lebensweg um ein kleines Kind groß zu ziehen. Dennoch hatten sich seine Eltern ihrer neuen Aufgabe mit einer brennenden Leidenschaft gewidmet und langsam begann Saphenus zu verstehen wieso. Zoey schien ihm genau zu zuhören, sie spitzte ihre Ohren und hing an seinen Lippen. Wie schnell sich ihre Rolle doch umgekehrt hatte, immerhin war es vorher an ihr gewesen zu unterrichten. Nun fand sie sich als Schülerin vor ihm wieder, so wie sie einst auch Schülerin seiner Eltern gewesen war. Er gefiel sich schon jetzt in der Rolle des Meisters, das musste Saphenus zugeben. Es war ein wohliges Gefühl wenn die eigenen Worte Beachtung fanden und nicht mit einem geheuchelten Lachen und einer fließenden Handbewegung abgetan wurden. Jetzt hatten seine Sätze Gewicht, sie waren von Bedeutung und wurden gerne angehört. Gleichzeitig war dem Zabrak bewusst, dass jeder auf die Waagschale gelegt werden und früher oder später kritisch hinterfragt werden würde. Ihm selbst ging es so, er würde seinem Meister nichts blind glauben und sich auf ihn verlassen. Jeder musste seinen eigenen Weg gehen und selbst dafür sorgen zu mehr Macht zu gelangen. Wer dazu nicht in der Lage war, hatte es nicht verdient ein Sith zu sein.

Früher als gedacht begann Zoey ihm Fragen zu stellen. Mit einer Mischung aus Ungehaltenheit und Hochmut hörte er sich an wie sie ausführte, dass doch gerade Widerstände und Widersprüche dazu führten, dass man sich weiterentwickelte, gleichzeitig hinterfragte sie ob die Macht ihren Weg vorherbestimmte. Saphenus blieb ausdruckslos. Sollte sie sich nicht lieber auf ihre Übung konzentrieren? Er selbst hatte in dieser Beziehung eine andere Meinung als sein eigener Meister. Der Zabrak glaubte, dass man sich der Macht hingeben musste und dafür von ihr belohnt wurde während der Albtraum danach strebte die Macht selbst zu beherrschen. Es waren zwei verschiedene Überzeugungen, die hier aufeinander prallten und wer konnte schon wirklich sagen welche von beiden der Wahrheit entsprach? Wenn es so etwas wie Wahrheit in diesem Zusammenhang überhaupt geben konnte.

„Glaubst du, du könntest der Macht deinen Willen aufzwingen? Glaubst du, du wärst in der Lage sie zu beherrschen? Das kannst du nicht. Die dunkle Seite fordert unsere bedingungslose Treue und belohnt uns dafür mit Macht. Wir opfern ihr unsere Emotionen, unseren Hass und unseren Zorn, und erhalten im Gegenzug die Kraft unsere Feinde zu vernichten und unseren Willen durchzusetzen. Manch einer mag glauben, er könne die dunkle Seite beherrschen, doch daran glaube ich nicht. Es ist nur ein Weg um uns zu verführen. Du musst wissen, alles im Leben fordert seinen Preis. Hybris hat es einst so ausgedrückt, dass sie wenn wir uns nicht gegen die dunkle Seite schützen und vorsichtig sind, unseren Körper verzehren und als leere Hülle zurücklassen wird. Ich sage aber wir müssen einfach stark genug sein und uns ihr als würdig erweisen.“

Für einen Moment wurde sein Blick glasig als er an die schauderhaften Lektionen in den Katakomben des Ordens dachte. Im Vergleich dazu war es hier auf der Beeska geradezu gemütlich.

„Aber all das sind Dinge, um die du dir jetzt noch keine Gedanken machen musst. Du bist unerfahren und hast kaum die ersten Schritte auf dem Weg zur Macht getan. Vor dir liegt noch ein steiniger Pfad und man muss mit jedem einzelnen Schritt vorsichtig sein.“

Es wurde wieder still als Zoey wie befohlen die Augen schloss. Saphenus streckte seine Sinne aus und spürte wie die Archäologin versuchte das Gleiche zu tun. Ungeformt und ungebändigt glitt die Macht durch sie hindurch, sie versuchte danach zu greifen doch ein Großteil entglitt ihr wieder. Amüsiert spürte er neben ihrer Konzentration auf ihre Aufgabe noch etwas anderes, ein Konflikt schien in ihrem Inneren zu toben. Hatte sie sich mit ihrer neuen Rolle noch nicht angefreundet, strebte sie noch immer danach von ihm weg zu kommen oder gewann ihre Neugierde schließlich doch die Überhand? Saphenus musste zugeben, er freute sich schon jetzt wie ein kleines Kind darauf wenn die junge Archäologin ihren ersten Mord begehen würde. Dann würde sich zeigen ob sie wirklich zu allem bereit war oder es nur vorgab um ihr Leben zu retten.

Aufmerksam hörte Saphenus zu als Zoey ihm berichtete was sie gefühlt hatte. Er nickte ihr zu, auch wenn sie noch immer ihre Augen geschlossen hielt.

„Noch ist die Macht um dich herum roh und ungebändigt, doch je öfter du dich ihrer bedienst desto vertrauter wird sie dir werden. Bald wird sie sich wie eine zweite Haut anfühlen, die du nicht mehr missen willst. Dann wirst du dich nach ihr verzehren und dir wünschen, du könntest dich ihrer andauernd bedienen.“

Saphenus sprach aus Erfahrung, spürte er doch jeden Augenblick das Bedürfnis sich der dunklen Seite und seinem Zorn hinzugeben. Nur seine Vernunft bewahrte ihn davor, verlor er doch genau diese wenn er das tat.

„Streck deine Sinne noch einmal nach mir aus, aber versuch diesmal sie auf einen bestimmten Punkt zu richten. Bisher hast du dich von meiner Präsenz leiten lassen, diesmal musst du sie wahrnehmen, dich dann aber von ihr lösen. Such nach meinem Ring. Er ist klein und schwierig zu finden, du musst dich also stark konzentrieren. Wenn du ihn gefunden hast, heb ihn hoch als wäre die Macht nur eine Verlängerung deiner Finger.“


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Lord Saphenus konterte mit einer provokanten Gegenfrage. Ob sie der Macht ihren Willen aufzwingen könnte? Keine Ahnung, dachte Zoey?! Zum Einen sah Zoey diese Gabe als einen weiteren Sinn, so wie fühlen, sehen, hören, schmecken und zum anderen wie ein Werkzeug, welchem man sich bedienen könnte, wenn man in seinem Gebrauch unterrichtet worden war. Woher sie das nahm? Aus ihren Beobachtungen und dem Jedikundestudium. Doch Letzteres war vielleicht daher zurückzuführen, dass die gesamten Lehren der Jedi anders waren und sie eine andere Herangehenweise hatten!

Sie lauschte Saphenus seinen Worten. Er sprach davon, wie er es sah. Man opferte dafür Emotionen und konnte im Gegenzug die Macht gebrauchen. Das leuchtete allerdings ein! Ihr ausgeführter Machtstoß rührte von Todesangst und Hass her! Selbst um den Ring anzuheben, brauchte Zoey ihre Emotionen. Ihre Ungeduld war also nur ein Weg der dunklen Seite, um sie zu verführen! Er sprach eine Warnung von Hybris, die jener ihm mal gesagt hatte, aus und Zoey verstand sofort, was er damit meinte. Der rücksichslose Gebrauch der dunklen Seite hatte Hybris damals heftig zugesetzt! Er sah wie der Tod auf Latschen im Vulkantempel aus, so sehr hatte die dunkle Seite ihn verzehrt! Und sie hatte mit Q`Tahem die Folgen tragen müssen, doch das war eine andere Melodie! Ihr Meister meinte allerdings, man müsse sich der dunklen Seite als würdig erweisen und ihr dienen und treu sein. Um Erfolgreich in seinem Tun zu sein, müsse man sich also eindeutig für die dunkle Seite entscheiden und sich ihr hingeben! Zoey verstand. Sie musste es also entweder ganz oder gar nicht und Letzteres fiel aus! Doch sie sollte sich jetzt noch keine Gedanken darum machen! Vielleicht war es zu früh oder es hatte ihm missfallen, dass sie dazwischen gefragt hatte oder Beides!?

Zoey starrte ihn an und hatte ihre Ohren gespitzt, um ja nichts zu verpassen. Sie fand dies alles unglaublich spannend! Er schien gerade vor sich hin zu sinnieren, denn es entstand eine kurze Pause.

Ihre Lektion ging weiter. Zoey sollte mit geschlossenen Augen die Macht suchen und finden und auch seine Präsenz ertasten. Wie befohlen äußerte sie sich danach dazu. Sie würde niemals die Präsenz ihres Meisters dabei vergessen! Sie war von einer dunklen kraftvollen schaurigen Schönheit gewesen! Zoey würde sie sicher immer wieder erkennen, glaubte sie zu wissen.

Ihr Meister erklärte ihr, dass die jetzt noch gefühlte ungebändigte Macht, sich bald wie eine zweite Haut anfühlen und sie sich ihr immerzu bedienen wollen würde. Dies konnte sich die Archäologin gut vorstellen! Sie nickte zu seinen Ausführungen beflissen. Doch, sie wollte nicht so enden wie Hybris im Vulkantempel! Da sie dies schon mal erleben durfte, war ihr das eine Warnung und Saphenus seine vorher gesagten Worte hatte sie sofort dazu verinnerlicht!


Nun hatte Lord Saphenus eine neue Aufgabe für sie. Gewissenhaft hörte sie zu, um seine Worte danach in die Tat umzusetzen. Sie tastete mit geschlossenen Augen nochmals nach seiner Präsenz und fand sie umgehend wieder, doch dann musste sie sich davon lösen und den kleinen Ring finden. Sie hatte gesehen, dass er ihn auf der Handfläche liegen gehabt hatte, doch dieses Wissen nutzte ihr jetzt nicht viel. Sie musste sich enorm konzentrieren und suchte danach. Sie brauchte ein Weilchen dafür und begann wieder vor Anstrengung zu schwitzen. Endlich bemerkte sie eine andere Präsenz. Sie war anders als eine Person wie ihr Meister! Sie war matt und schwach! Nichts Pulsierendes, Loderndes oder Lebendiges! Doch der Ring war ebenfalls dunkel, als trug er die dunklen Geheimnisse seines Meisters mit sich herum, weil er den Ring am Finger getragen hatte, als gewisse Geschehnisse sich zu trugen und nun der Ring das Erbe der dunklen Erinnerungen war! Zoey webte die Macht um den Ring und verlängerte dann ihre Finger, ergriff ihn wie in einem Netz aus Fäden der Finsternis und hob ihn dann hoch. Und sie hielt ihn. Nach etwa einer Minute senkte sie ihn wieder auf seine Handfläche, etwas roh und ungelenk zwar, aber nicht so, dass man es herunterfallen oder ähnlich nennen könnte und öffnete die Augen mit einem Lächeln in ihnen und um ihrem Mund und einem gewissen Anflug von Stolz im Blick.


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