Weltraum (Imperium)

[Imperialer Weltraum | Im Hyperraum | Norags Frachter | Kombüse]
Norag, Darth Makhaira, Marlis und in der Krankenstation Lilya [NPC]

--- Noch im Cockpit ---
Die Worte der Sith waren lehrreich, er verstand was sie ihm sagen wollte, doch eins schockierte ihn. Der Cyborg war mal wie er selbst? Einer der gerne Droiden baute und in seinem Fach ein Genie war? Und diese Dunkelheit hat ihm zu DAS gemacht? Ein Schauer lief ihn den Rücken runter, wird er auch so werden? So krank und widerlich? Er durfte sich nicht von der Dunkelheit kontrollieren lassen! Er wollte nicht so enden, wie dieses Elend von Cyborg.

"Ich will nicht so ein Monster werden..."

Er schaute zu seinen Droiden der sich auf seinen Schoß gemütlich gemacht hat. Ja er war fasziniert von Doriden und schraubte gerne an ihnen um sie zu verbessern oder sogar zu verändern vom Aussehen her. Auch die Worte ließen den Zabrak etwas lächeln, er durfte weiter an ihm bauen, er durfte ihn für die Zukunft behalten, er hatte auch schon ein paar Ideen die er im Laufe der Zeit mit ihm anstellen könnte.

"Wenn ich das was ich im Kopf habe, möglich ist, dann wird er ein guter Helfer werden. Nur dafür habe ich hier auf dem Schiff nicht die nötigen Bauteile."

Er war zwar immer noch nicht perfekt auf dem Damm, aber alleine die Vorstellung aus ihm was zu basteln was helfen konnte munterte ihn etwas auf.
Nach dem Gespräch gingen sie in die Kombüse zu Marlis.


--- In der Kombüse ---

Die Worte von Marlis waren aufmunternd, sehr ungewöhnlich, aber dadurch fühlte er sich doch schon weniger schlecht. Er hatte getan was er konnte, doch saß er da immer noch mit gesenkten Kopf, was würde seine Meisterin zu sagen? Hat er seine Aufgabe gut genug erfüllt? Er musste an Lilya denken, die sich in den Weg gestellt hatte um ihn vor dem Tod zu bewahren, auch mit dem wissen, das sie daran sterben könnte. Einfach so. Könnte er dies auch umgekehrt? Sich in den Weg stellen, auch wenn es den Tod bedeuten würde? Er schloss kurz die Augen und atmete tief durch und sah dann die gerade eingeschüttete Suppe an.

Doch der Blick hielt nicht lange auf der Suppe da er im Augenwinkel erkannte das die Sith ihn regelrecht mit dem Blick fixierte und er zu ihr aufblickte und leicht schlucken musste. Doch die Worte die dann kamen, waren kein Ausschimpfen, sondern das er seine Aufgabe gut erledigt hat. Warte was? Er hat kein Anschiss bekommen? Er sortierte kurz seine Gedanken und hörte der Sith zu. Er wart etwas irritiert, hatten Marlis und er nicht die beiden anderen Typen umgebracht? Er meinte sich zu erinnern, trotz der Dunkelheit, das der Cyborg von seiner Lanze durchgebohrt wurde. Das was er nun mal nicht wusste war, wie Marlis dem anderen entkommen war. Die Worte regten an zum Denken.

"Naja, dadurch das ich eine Wahl habe im Schiff herum zu laufen wäre es ja nicht schwierig. Mein ehemaliger Meister hatte mich vorher immer in einem Käfig gesperrt. Die Käfige in denen sie uns gehalten haben, haben scheinbar das Schiff verlassen. Zumindest habe ich sie die tage nicht mehr gesehen."

Er beendete seinen Satz als er merkte, das die Sith weiter reden wollte. Doch sein Blick sah sie irritiert an. Eine Korvette klauen? Spinnt die? So ei Teil steht doch nicht einfach irgendwo rum, das man es mitnehmen kann, vor allem fällt es auf, wenn so ein riesen Teil verschwinden würde. Blinzelt dachte er darüber nach, wie plötzlich ein riesiges Schiff von einem Raumhafen sich in Luft auflöst und es keiner merkt. Das geht doch nicht... Oder? So einfach Plöpp und weg? Der Gedanken zu war doch lustig, aber die Sache war ernster als gerade in seiner Fantasie. Daher wollte der Gehörnte gerade etwas sagen, doch die Dame redete weiter ohne das er Luft holen konnte.
Und gerade als die Sith fertig war wollte er wieder ansetzen, doch sein deformierter Freund, der sich mit auf die Bank gesetzt hatte, piepste dazwischen. Die beiden sahen sich an und der Zabrak nickte.


"Naja sobald wir das Schiff haben und ich weiter auch daran arbeiten kann, mein Wissen zu erweitern, was das technische angeht, würden mir auch viele Dinge einfallen. Und alleine das Schiff hier, hat eine Kennung, die es zulässt überall anzudocken. Keiner würde darauf kommen, das hier Sith drauf sind. Es ist ein Frachter, der Ware liefert egal wer dies angeordnet hat. Wir haben schon alles durch die Galaxis geschleppt und wir wurden noch nie großartig in Verdacht genommen, etwas gestohlen zu haben. Klar normale Kontrollen waren dabei, aber nichts großes. Das dahinkommen wäre also für den Anfang, das kleine Problem. Und ich schätze wenn wir eine Ausbildung haben, dann denke ich, das wir dort auch wieder lebend raus kommen können."

Er war wieder in der Phase Ideen zu bekommen und konnte wieder klar denken. So das er dies auch recht schnell sagen konnte, ohne lange darüber nachzudenken. Er musste dann lächeln als er daran dachte, seinen Freund aufzurüsten.

"Vielleicht bekomme ich ja ein Sprachmodul, was die Basic sprache angeht, dann könnt ihr meinen Freund vielleicht auch verstehen was er sagt, so müsste ich es nicht immer übersetzen!"

Verkündete er noch, bevor er dann auch anfing zu essen. Sein Essverhalten war etwas merkwürdig, doch wenn man bedenkt wie er vor der Begegnung mit der Sith lebte, konnte man ihm das nicht verübeln. Er schien Probleme damit zu haben wie der Löffel zu benutzen war. Doch nach ein paar Anläufen klappte dies dann auch besser.
Nach dem Essen bedankte er sich bei Marlis für die aufmunternden Worte und dem Essen. Alleine schon deshalb, weil die beiden sich davor noch auseinander hätten nehmen können. Dann stand er auf, räumte das Geschirr von sich weg in die Spüle.


"Ich kann auch gleich abwaschen wenn alle fertig sind. Ich will nur kurz nach ihr sehen und wissen wie es ihr geht..."

Nachdem er dies sagte, ging er auch schon los in Richtung Krankenstation um nach Lilya zu sehen. Er fragte den Medi-Doriden der da rumschwirrte wie es ihr ging und nickte bei der Antwort. Der Zabrak sah zu ihr und hoffte, sie bald wieder in die Arme schließen zu können. Er nahm sich eine Hocker und setzte sich zu ihr in der Hoffnung das sie bald auffwachen würde.

[Imperialer Weltraum | Im Hyperraum | Norags Frachter | Krankenstation]
Norag und im Bactatank Lilya [NPC]

In der Kombüse Marlis und Darth Makhaira
 
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Imperialer Weltraum- Im Hyperraum- Norag´s Frachter- Kombüse- mit Darth Makhaira und Norag- Lilya auf der Krankenstation

Die Sith ergriff bald nach ihr das Wort erklärte zuerst, dass sie zu Ausbildungszwecken nach Cathar reisten. Zum Glück hatte Darth Makhaira nicht vor, sie als bewegliches Ziel zu missbrauchen. Also musste Marlis wohl ihre Neugier im Zaum halten, bis sie erfuhr, wie sie der Sith bei der Ausbildung des Zabraks helfen konnte. Etwas ließ Marlis dann aber doch aufhorchen. Die Sith erwartete, dass sie die Gruppe bei Gelegenheit verließ und wollte ihr helfen, dass sie sich im Ernstfall selbst verteidigen konnte? Marlis blinzelte ein paar Mal und dachte über die Worte nach. Sie könnte jederzeit gehen! Zurück zu den Jedi oder einfach nach Hause? Die junge Frau blickte nach unten und dachte darüber nach, während die Sith ihre Worte bezüglich Norag´s Verhalten bestätigte. Ja, Norag hatte gute Arbeit geleistet.

Was Darth Makhaira weiter ausführte, erklärte auch, warum sie sie quasi “frei “ließ. Würde sie sie weiter gefangen halten und unterdrücken, würde ihre Unzufriedenheit steigen bis Wut daraus wurde und sich gegen die Sith entlud. Sie befürchtete einen Tod im eigenen Bett, sollte sie nicht gerecht agieren. Das war eine interessante Ansicht für eine Sith. Das sie Tote vermeiden wollte, hatte sie ihr ja schon erklärt. Sie kämpfte einfach gern und so wie Marlis das sah, war der Sith so ziemlich egal, wer ihr gegenüber stand. Jedi, Sith, andere. Hauptsache sie waren ihr zumindest ebenbürtig und sie konnte an Kampfkraft und Geschicklichkeit zulegen. Eine Einstellung, die so bei den Jedi sicher schnell zum Scheitern verurteilt war. Langsam begann Marlis, das Wesen Darth Makhairas zu verstehen. Oder zumindest glaubte sie das.

Was Marlis jedoch erschrocken aufhorchen ließ, war die Idee der Sith, der Republik eine Corvette zu stehlen. Sie erklärte zwar richtig, dass es keinen Sinn machte, seine eigene Fraktion- also das Imperium- zu bestehlen, aber gleich die Republik?

“Was ist mit der BlackSun? Das sind eh Diebe und Verbrecher. Die sind es gewohnt, zu stehlen und bestohlen zu werden. Und deren Schiffe haben sicher auch die einen oder anderen mehr oder weniger legalen AddOns, die vielleicht ganz lustig sein könnten?”

In ihrem Herzen war Marlis immernoch ein brave Bürgerin der Republik. Da musste sie sich zumindest etwas schützend vor sie stellen und ein alternatives Ziel anbieten. Und was sie gesagt hatte, klang ja auch logisch. Nicht, dass sie sich jemals mit der Ausstattung eines BlackSun-Schiffes auseinandergesetzt hatte. Aber Lebewesen, die sich nicht um Gesetze scherten, konnten mit ihren Schiffen ja quasi alles machen. Gut möglich, dass sie sie mit illegalen Waffensystemen oder ähnlichem ausstatteten.

Norag hingegen bot sein technisches Wissen und seine Fährigkeiten als dann ausgebildeter Sith an, um das Ziel zu erreichen und sie zu beschützen. Marlis musterte den Zabrak noch einmal, bevor dieser die Kombüse verließ um nach Lilya zu sehen. Sie hätte ihn wesentlich jünger eingeschätzt, aber jetzt klang es fast so, als wäre er mit seiner Ausbildung zum Sith beinahe fertig. Unweigerlich schluckte sie und sah zurück zu Darth Makhaira. Vielleicht dauerte es nicht mehr lange und sie war mit zwei vollwertigen Sith unterwegs. Nicht irgendwie sowas wie 1 ½ oder 1 ¾, wenn man Lilya vielleicht noch dazuzählte. Nein, dann wären sie zu zweit. Marlis kam sich plötzlich klein und verwundbar vor, auch wenn diese beiden wirklich alles dafür getan hatten, sie zu beschützen. Die Idee, das die Sith “die Bösen” waren, sass einfach noch zu tief und ließ die Alarmglocken fast permanent läuten. Wahrscheinlich würde Marlis bei dieser Grundstimmung ziemlich schnell eine Art Adrenalin- Resistenz aufbauen, weil sie einfach die ganze Zeit viel zu viel von dem Zeug im Blut hatte. Oder sie würde an einem Herzinfarkt sterben wegen dem ganzen Stress, den sie sich eigentlich nur selbst machte. Marlis schloß die Augen und atmete ein paar Mal bewusst ein und aus, ehe sie den Stand und die Gesinnung ihrer Gesprächspartner erstmal verdrängte und sich auf das Sachliche konzentrierte.

“Lilya ist auch eine gute Kriegerin. Wie lang ist sie schon im Training?”

fragte sie und öffnete die Augen wieder. Auf der einen Seite wollte sie damit einen Anhaltspunkt finden, wie lang sie selbst wohl brauchen würde, bis sie annähernd so gut war. Auf der anderen Seite … ja...was eigentlich? Wollte sie wirklich herausfinden, wie tief Lilya schon mit dem Sith-Orden verstrickt war? War sie “nur “ die Dienerin Darth Makhaira´s und darum als Leibwache ausgebildet oder war sie auch Machtsensitiv und hatte die ersten Stufen hinunter in die Dunkelheit schon gemeistert? Dann waren es nachher vielleicht sogar 2 ½ Sith, mit denen sie unterwegs war. Marlis fuhr sich mit der Hand über das Gesicht bei dem Gedanken. Sie musste irgendwo durch ein Wurmloch oder ein anderes Portal gereist sein. Nichts war mehr so, wie sie es sich immer vorgestellt hatte. Oder doch? Oder nein? Ihr Kopf schwirrte und ihr wurde schwindelig von ihren eigenen Gedanken.

“Gibts auf Cathar guten Schnaps?”

fragte sie in ihre Hände rein und rieb sie mit ihren Händen noch einmal über das Gesicht, ehe sie sie auf ihren Schoss legte und die Sith fragend ansah. Eigentlich trank sie sonst nie, aber vielleicht würde etwas Alkohol ihre Gedanken weit genug dämpfen, damit diese Galaxie wieder einen Sinn ergab.

Imperialer Weltraum- Im Hyperraum- Norag´s Frachter- Kombüse- mit Darth Makhaira-Norag und Lilya auf der Krankenstation
 
Imperialer Weltraum- Im Hyperraum-Norags Frachter- Kombüse- Im Schiff verteilt: Darth Makhaira, Marlis, Norag und Lilya


Die Reise würde nicht mehr ewig dauern. Norag erwähnte das Verschwinden der Käfige was Darth Makhaira mit einem wissenden Lächeln beantwortete.

“Diese Käfige stören nur. Sie lenken dich ab und nehmen unnötigen Platz ein den wir vielleicht noch anderweitig brauchen können.”

Um genau zu sein betrachtete Darth Makhaira das Thema mit den Käfigen als unnötig. Wie sollte der ehemalige Sklave sich endlich von diesen Ketten lösen, wenn diese Teile noch überall herum standen? Das war Irrsinn! Er war schon so stark in dem Denken eines Sklaven gefangen. Da brauchte es nicht noch mehr was ihn fest hielt. Auf der anderen Seite… Die Sith müsste den Zabrak testen müssen. So viel war klar. Langsam entstand eine Idee. Ein Plan. Als das Gespräch auf die Idee lenkte ein Schiff der Republik zu klauen hörte die Sith ruhig den beiden Anwesenden zu. Es war schließlich ein Plan, den die Beiden auch mitmachen mussten. Nachdem beide sich dazu geäußert hatten nickte Darth Makhaira.

“Marlis. Die Republik als Ziel zu nehmen hat den einfachen Grund, dass ich die Blacksun für ein anderes Unterfangen nutzen möchte. Eines bei dem ich nicht einfach was klauen kann. Dazu tendiert die Republik nicht dazu ein paar Diebe zu töten.”

Ein leises Kichern entwich den Lippen der Sith.

“Ich sagte eine Korvette… Nicht welche… Ich plane nicht eine CR90 oder Consular-Klasse zu entwenden. Selbst wenn wir Drei und Lilya absolut fit wären… wir könnten das Teil niemals dauerhaft und langfristig besetzen und verwenden. Ich habe es auf einen bestimmten Schiffstypen abgesehen, den die Republik kaum vermissen wird. Vielleicht haben wir sogar glück und es wird eine ausgemustert.”


Ja, die Sith hatte etwas bestimmtes im Auge. Es wäre perfekt.

Schließlich erwähnte Norag etwas von einem Sprachmodul.

“Hauptsache du verstehst den kleinen… Alles was darüber hinausgeht ist bonus, aber kein Muss. Solltest du jedoch ein solches Sprachmodul finden, dann bau es gerne ein…”


Beim Essen musterte Darth Makhaira Norag ein wenig. Er hatte keine Manieren. Ein weiterer Punkt der noch geregelt werden musste. Der Junge war noch so ungeschickt wie ein Baby Nexu. Zumindest was übliche Dinge anging. Auf das Angebot von ihm abzuwaschen, nachdem er nach Lilya geschaut hatte winkte Darth Makhaira ab.

“Ich denke Marlis und ich übernehmen das. Kümmere dich darum, dass es unserer Sanitäterin gut geht…”

Kaum dass Norag gegangen war massierte sich Darth Makhaira im Nacken und schaute Marlis an sobald diese ihre Frage gestellt hatte. War Lilya eine gute Kriegerin? Je nachdem wie man es beleuchtete… Nach kurzem Nachdenken schüttelte die Sith mit ihrem Kopf ehe sie sich an die nächste Wand lehnte.

“Sie hat Talent… Das war es dann aber auch. Sie ist besser in Medi-Stationen aufgehoben. Sie lernte nur sich zu wehren. Eigentlich ist sie auch viel zu sanft um eine Sith zu werden… Aber sie ist loyal und eine gute Gefolgsfrau… Umgekehrt… Ich glaube nicht, dass sie als Sith oder Jedi taugen würde. Als Jedi ist sie zu leidenschaftlich. Als Sith zu weich und hat nicht genug Selbstbewusstsein. Ich denke… Sie sollte ihren Weg gehen. Wobei ich glaube, dass sie sich bereits für ihren Weg entschieden hat…”

…auch wenn es nicht unbedingt eine kluge Wahl war “diesen” Weg zu gehen. Sie schloss kurz ihre Augen und verschränkte die Arme vor der Brust. Lilya… Es war schwierig. Völlig kompliziert und komplex. Am Ende war es Norags Problem sobald die Truppe getrennte Wege gehen würde. Doch die Frage von Marlis war es, die die Gedanken der Sith wieder auf das Hier und Jetzt zurück lenkten. Schnaps?

“Ich glaube bei mir zu Hause könnte noch eine Flasche Wein oder so herum liegen… Ansonsten… wir sollten etwas finden…”


Doch der Blick der ehemaligen Padawan irritierte sie. Vorsichtig streckte die Sith ihre Macht Sinne nach der jungen Frau aus. Wie sehr wünschte sich Die Sith die Fähigkeiten ihres Meisters in diesem Moment… Langsam setzte sich Darth Makhaira ihr gegenüber. Versuchte zu erkennen, was in der ehemaligen Anhängerin der Jedi vor sich ging. Sie verstand nicht was ihr da entgegen schlug und zog sich daher lieber wieder ein wenig zurück.

“Marlis… Du kannst mir vertrauen… Ich mag aus Sicht der Jedi ein Monster sein. Ich mag grausam sein wenn es nach denen geht… Ich bin aber keine Lügnerin gegenüber den Wesen, die zu meinen Leuten gehören… Cathar ist ein schöner Planet. Schöner als Bastion… Schöner als jeder andere Ort an dem ich bisher gelebt habe… Ich befolge meinen Kodex… Den Kodex der Sith. Ich würde den Kodex verspotten, wenn ich dir Ketten anlege wenn eben dieser mich dazu anleitet die Freiheit zu wählen oder? Du wirst frei sein. Du bist nicht tot. Du lebst. Vergiss das nicht…”


Die Sith lächelte Marlis aufmunternd an.


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Schwarz… dunkel… Irgendetwas zog leicht an ihren Muskeln. Sie hörte nichts. Langsam, blinzelnd öffnete Lilya ihre Augen. Alles war Trüb. Bacta? Sie war in einem Bacta-Tank? Träge schaute an sich runter. Doch es wirkte alles noch so wie es sein sollte. Sie schloss kurz ihre Augen. Sobald sie diese öffnete fror sie ein wenig. Ein Droide deckte die Lethan langsam zu. Wo war sie? Wer hatte sie gerettet? Oder war das hier so etwas wie das Leben nach dem Tod? Zumindest war es nicht die Medi-Station in welcher sie gearbeitet hatte. Auch nicht eine derer, die sie aus dem Tempel oder Darth Draconis Schiff kannte. Man wies sie an liegen zu bleiben. Erst als die Tür sich öffnete wagte die Lethan es zumindest ihren Kopf zu drehen. Sie sah ein bekanntes Gesicht. Lächelte matt und hustete einmal kurz.

“Hey… Lord Hörnchen… hast du mich vermisst?”

Sie war also frei. Wenn Norag hier war… das konnte nur bedeuten… Sie hatten gewonnen… Langsam schaute sich Lilya um. Sie erinnerte sich. Es war die Medi-Station von Norags Schiff. Jetzt erkannte sie es. Es war also alles noch einmal gut gegangen. Norag lebte… Sie lebte… aber…

“Wo ist unsere Herrin? Hat sie es… geschafft?”

Lilya starrte die Decke über sich an. Was wenn es nicht so war? Was wenn sie tot war? Sie wartete auf Norags Antwort. Hatte aber doch ein wenig Angst um die Antwort.



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Norag und Lilya [NPC]

In der Kombüse Marlis und Darth Makhaira

Norag sah zu seiner Meisterin und lächelte dankend und nickte kurz, bevor er zu der Medi-Station ging. Er hoffte auf dem Weg dorthin, das Lilya bald aufwachen würde. Er hatte immer noch Angst um sie, auch wenn ihr Zustand, laut des Droidens stabil sein soll. Er blieb vor der Tür stehen und atmete tief durch. Er bereitete sich darauf vor, die bewusstlose Lethan in dem Bacta-Tank zu sehen.


Doch als er die Tür öffnete, war sie gar nicht mehr im Tank, sondern lag auf der Liege und wurde gerade vom Medi-Drioden noch mal durchgecheckt. Er konnte nicht anders als zu lächeln und mit einem schnellen Schritt zu ihr zu gehen. Er stellte sich neben die Liege auf der die lag und war so froh das sie wieder wach war. Ihm liefen ein paar Tränen über das Gesicht als sie anfing zu reden.

"Und wie ich dich vermisst habe... Ich hatte so eine Angst um dich... Du warst so... Das hättest du nicht tun müssen..."

Unweigerlich musste er an das Geschehene denken, als sie vor seinen Augen aufgespießt wurde. Er schüttelte kurz mit dem Kopf um diese Gedanken los zu werden. Aber sie gingen nicht komplett weg, die Worte des Kel'Dors hallten in seinem Kopf wieder. Er hatte mitbekommen, was auf dem gang passiert war und mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit war er nicht der einzige, der davon gewusst hatte.
Als Lilya sich umsah lächelte er sachte.


"Streng dich nicht zu sehr an, deine Wunden sind recht groß gewesen..."

Er legte seine Hand auf ihre und sah sie an als sie eher die Decke anstarrte als sie die Frage stellte was mit der Herrin, Darth Makhaira sei. Er sah sie kurz schweigend etwas an, merkte das sie wohl eher unsicher war, ob sie die Antwort wirklich hören wollte. Er dachte kurz nach bevor er antwortete.

"Nunja... Wir haben alle ordentlich was abbekommen..."

Setzte er an und sah sich kurz in der Medi-Station um und überlegte ob er sie weiter auf die Folter spannen wollte oder doch direkt ehrlich sein sollte. Er fand ihre Aktion schließlich auch recht fies ihm gegenüber, alleine was danach passiert war, als er die Kontrolle verlor. Sie war der Grund warum er sich in der Dunkelheit verlor. Dennoch war er noch zu gut herzig um sie lange auf die Folter zu spannen.

"... Im Endeffekt hast du es am schlimmsten von allen erwischt... Du bist dem Tod nur knapp entrunnen... Dank Darth Makhaira lebst du quasi noch... Wären nur ich und Marlis da gewesen hätten wir es vielleicht nicht geschafft... Ich war in einem Zustand gefangen, der nicht hilfreich gewesen wäre, hatte unsere Herrin mich nicht da heraus geholt..."

Er lächelte sachte, jedoch auch recht unsicher, weil er immer noch nicht weiß, was in diesem Zustand alles passiert ist und ob er da alleine wieder raus gekommen wäre. Doch ein verwaschenes Summen holte ihn aus deinen Gedanken, sein kleiner Freund war ihm gefolgt und kletterte auf die Liege zu Lilya drauf lag. Immer noch im recht demolierten Zustand. Norag schmunzelte leicht.

"Ja du warst auch der Grund warum ich noch lebe, ich habe dich nicht vergessen. Ja er war sehr tapfer, ich weiß noch, das er dem Kel'Dor auf den Kopf gesprungen war, um seinen Abgriff abzulenken, doch der hatte ihn gepackt und zusammen gedrückt wie eine Blechdose... Wie man sieht muss ich mir da was einfallen lassen... Und sein Sprachmodul wurde stark beschädigt, kann sein, das er in den nächsten tage gar nicht mehr sprechen kann..."

Der Zabrak seufzte leicht ehe er wieder zu der Twi'lek sah. Sie lebte. Das war gerade die Hauptsache. Er war glücklich das sie es überlebt hat. Er ließ dem Medi-Drioden etwas platz um seine Arbeit machen zu können, er nickte Lilya kurz zu und ging dann aus dem Raum hinaus. er ging zu Kobüse wo die anderen beiden Damen waren. Er lächelte sachte die beiden an.

"Ich denke ich habe gute Neuigkeiten. Lilya ist aufgewacht."

Sagte er knapp mit einem lächeln und ging dann wieder zurück zur Medi-Station. Er setze sich zu Lilya um ihr etwas Gesellschaft zu geben. Wahrscheinlich würden die anderen beiden auch gleich dazu kommen um sich zu erkundigen das wirklich alles gut sei.

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Norag und Lilya [NPC]
In der Kombüse Marlis und Darth Makhaira
 
Imperialer Weltraum-Hyperraum- Norag´s Raumschiff- Kombüse- mit Darth Makhaira- Auf der Krankenstation: Norag und Lilya

Auf ihre Frage hin, ob die BlackSun nicht ein besseres Ziel wäre, belehrte sie die Sith wie ein kleines Kind. Allerdings hatte sie einen kleinen Denkfehler drin.

„Die Republik wird uns anfunken, warnen, nen Warnschuss abgeben und dann pulverisieren. Wenn ihr ein militärisches Fahrzeug anpeilt, wird die Republik kein Risiko eingehen und auch nur alte Waffen in unbekannte oder gar imperiale Hände fallen lassen. Wenn wir nen Wrack wieder aufmöbeln, könnten wir Glück haben, dass es wirklich nicht großartig auffällt. Aber ein moderneres Schiff mit entsprechenden Features wird ne Selbstmord-Mission. Gut, das war der Angriff auf den Blechkasten ja auch. Ist sowas irgendwie ne Spezialität von euch? Einfach so an die Grenze zum Suizid dran gehen und gucken, ob ihr es überlebt?“

fragte sie und hob eine Augenbraue. Norag kam allerdings erstmal mit einem anderen Thema. Er suchte nach eine Sprachmodul für seinen Droiden. Marlis wickelte eine Strähne ihres Haares um ihren Finger und spielte damit. Gab es überhaupt so kleine Sprachmodule? Der Droide des Zabraks war ja wirklich klein und Marlis hatte noch nie einen Droiden gesehen, der so klein war und richtig sprechen konnte. Aber sie schwieg zu dem Thema, da sie von Technik einfach zu wenig Ahnung hatte. Sie würde ja sehen, was Norag für den kleinen Krabbler zustande brachte.
Als Norag gegangen war, um nach Lilya zu schauen, war Marlis wieder mit der Sith allein. Diese beschrieb ihre Leibärztin als loyal, jedoch zu weich um eine Sith zu werden. Marlis schmunzelte.

„Vielleicht ist genau das eine Eigenschaft, die dem Sith-Orden noch fehlt und guttun würde. Seht mich an, wie ich reagiert habe, als ihr mich nicht wie befohlen umgebracht habt. Jemand, der ein Sith ist und trotzdem nicht einfach kaltblütig mordet irritiert sicher noch mehr Leute- ausser mir. Sicherlich ein Umstand, den man ausnutzen könnte.“

Auf ihre Frage hin, ob es auf ihrem Zielplaneten Schnaps gab, bot die Sith ihr Wein an, der vielleicht bei ihr zu Hause zu finden war. Marlis hatte zwar das Gefühl, etwas Stärkeres zu brauchen. Aber da sie Alkohol eigentlich nicht gewohnt war, könnte das durchaus schon reichen, also nickte die junge Frau nur bestätigend und versuchte weiter Ordnung in das Chaos in ihrem Kopf zu bringen. Der Sith fiel das wohl auf, denn sie setzte sich ihr gegenüber hin und erklärte noch einmal ihre Einstellung zu den Sith. Ausserdem erinnerte sie sie daran, dass sie nicht tot war. Marlis schmunzelte.

„Dank euch bin ich es nicht. Und das man euch trauen kann, habt ihr im Labor von diesem Blechkasten ja bewiesen. Auch wenn ich sagen muss, dass ihr eine verdammt gute Schauspielerin seid. Ich bin einfach nur durcheinander. Die letzten zwei Wochen waren ne üble Achterbahnfahrt und ich fühl mich jetzt, als wär ich grad aus dieser ausgestiegen. Ein bisschen schwindelig, ein bisschen übel und ich muss jetzt erstmal gucken wo ich her kam, wo ich bin und wo ich als nächstes hin muss. Dazu kommt, dass ich mit mir selbst im Krieg bin gerade. Spätestens seit dem Angriff auf den Jedi-Tempel wurden die Sith natürlich ständig als Monster hingestellt, da habt ihr recht. Neben dem Angriff auf den Tempel selbst wurden auch kleinere Übeltaten der Sith gegen die Republik in den Medien breitgetreten und ihr könnt euch denken, dass die Medien da gern etwas spektakulärer und brutaler berichten, als es in Wirklichkeit war. Aber das ist das, was man mir eigentlich seit Kindheit immer wieder vorgekaut hat. Dazu kommt meine Gefangenschaft und „Monster“ ist für ihn ein nettes Wort. Er hat mein Bild von den Sith auf ein ganz neues Level von Wahnsinn und Skupellosigkeit gehoben. Nun ja… ihr zeigt mir hingegen ein etwas anderes Gesicht, was das Grundgerüst, auf dem ich stand, ziemlich zum wackeln bringt.“

Marlis rieb sich erneut über ihr Gesicht, weil sie die Erinnerungen zu verdrängen versucht hatte. Vergeblich bisher.

„Und ich hab da unten meinen Meister wiedergesehen. Also das, was noch von ihm übrig war.“

Ihre Stimme war leise und belegt. Sie war wirklich froh, dass dieser Sith jetzt tot war. Aber es tat ihr dennoch um ihren Meister leid, der bis zum letzten Atemzug versucht hatte, sie zu beschützen. Marlis musterte die Sith noch einmal. Ihr war es möglich gewesen, ihren Ordensbruder zu töten. Machte sie das stärker, als ihr Meister es gewesen war? Sie war auf jeden Fall schneller gewesen. Ihrem Meister hatte man das Alter schon langsam angemerkt. Wahrscheinlich war ihm das zum Verhängnis geworden. All seine Erfahrung hatten ihm gegen die pure Brutalität des Sith nicht geholfen, so dass sie in der Gefangenschaft geendet waren.

Nach einem kurzen Moment tauchte Norag wieder in der Tür auf und berichtete, das Lilya wieder aufgewacht war. Er wirkte ganz aufgeregt und Marlis wurde das Gefühl nicht los, dass Lilya ihm mehr bedeutete als sonst jemand auf diesem Schiff. Marlis lächelte und blickte zu der Sith.

„Wollt ihr ihr etwas Suppe mitnehmen? Oder zumindest einen Becher Brühe?“

Fragte sie und erhob sich vorsichtig um ihr Bein nicht zu belasten.

„Ich kann auch schnell allein abwaschen, wenn ihr Lilya Gesellschaft leisten wollt.“

bot sie an und fing schonmal damit an, ihren Teller zu spülen.

„Danach leg ich mich vielleicht nochmal hin,bevor wir ankommen. Ich muss bisschen Schlaf nachholen. Wenn man am Abend erfährt, dass man am nächsten Tag hingerichtet wird… wie soll ich sagen...so schlecht schläft man nie wieder in seinem Leben. Irgendwie.“

Sie grinste und griff nach Norag´s Teller, um ihn auch abzuwaschen. Vielleicht würde alles etwas klarer aussehen, wenn sie richtig ausgeschlafen war. Im Moment fühlte sie sich nur wie ein Schlafwandler.Die Realität zu einem skurilen Traum verzerrt, der ihr unlogisch vorkam, auch wenn er in sich logisch war.

Imperialer Weltraum- Hyperraum- Norag´s Raumschiff- Kombüse- mit Darth Makhaira- Auf der Krankenstation: Norag und Lilya
 
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Manchmal brauchte es Mut, mal einen anderen Plan und dann wieder andere Details welche geklärt wurden ehe man den nötigen Durchbruch schaffte. Die Worte der Padawan hatten viel richtiges, dennoch übersah sie auch etwas. Etwas in den Augen der Sith elementares.

“Wir können natürlich ein Wrack aufmöbeln. Keine Frage… Allerdings… Wo willst du das finden? Es ist nicht so, dass Imperium oder Republik rein zufällig irgendwo spontan ein Schiff auf den Müll schmeißen… Zumindest nicht in einem Zustand in dem wir es noch brauchen können… Ich ziele auch nicht auf ein modernes Schiff ab. Wir sind wenige. Deswegen kommt nichts zu großes in Frage. Eine Fregatte wäre natürlich nicht schlecht. Aber zum einen sehr auffällig. Dazu noch… Müssten wir ein paar Tausend Männer und Frauen finden. Wesen welche mir gegenüber loyal wären. Das ist aber ein Ding der Unmöglichkeit… Ich plane insgesamt langfristig. Ich werde auf Dauer mehr als eine Korvette benötigen. Du hast den Militärapparat des Imperiums auf Bastion sehen können. Da etwas zu verändern wird nicht so einfach…”

Nein… so einfach war es leider nicht. Auch wenn Darth Makhaira es gerne so gehabt hätte. Der Weg zur Macht ist ein Harter… sehr harter. Doch was sollte sie tun? Dieser Frachter war nützlich, aber was ist mit Schülern? Sollten sie noch ein paar weitere Begleiter aufsammeln wäre dieser Frachter sehr bald wie eine Konservendose. Die Weiteren Anmerkungen von Marlis waren schmechelhaft aber leider nicht umsetzbar.

“Es klingt gut… Aber leider… sind es die hardliner, die Bastion und auch das Imperium im Griff haben. Lilya, Norag, du… ihr drei würdet nicht lange euer Dasein fristen. Du weißt es von euch Dreien am Besten. Ich verurteile diesen widerlichen Verschleiß von Potenzial. Leider sieht mein Meister es anders. Es gibt keinen Frieden. Nur Leidenschaft. Der erste Teil unseres Kodex spricht von Leidenschaft. Der Rest Spricht von Freiheit und davon seine metaphorischen Ketten zu sprengen. Wie soll man Frei sein, wenn man sich selbst zum Sklaven seiner eigenen Emotionen macht? Wie soll man wahrlich Freiheit und Stärke erhalten, wenn man sich von seinem Zorn und Hass blenden lässt?! Rationalität schlägt immer Emotionen. Die dunkle Seite fordert von uns mit unseren Emotionen zu kämpfen. Unsere Wut ist eine Quelle der Kraft. Ich interpretiere den Kodex der Sith anders als die anderen es tun. Vermutlich sind sie in ihrem Wahn der Einfachheit verfallen. Ich glaube… Sie gehen genau auf der anderen Seite des Extrem welches sie schwächt. Die eigenen Gefühle im Griff haben ist in meinen Augen der Schlüssel die volle Macht der dunklen Seite nutzen zu können. Wenn ich diesem Weg folge… denke ich… Vielleicht… auch die Helle Seite eines Tages nutzen zu können und damit mächtiger und stärker werden zu können als alle Jedi und alle Sith. Was ich leider erreichen muss um lang genug zu leben… Lange genug um das Wissen beider Seiten ergründen zu können…”


Darth Makhaira stand langsam auf. Das hieß sie wollte. Doch die Worte der Padawan sorgten dafür, dass die Sith noch eine Weile sitzen bleib. Bei dem Dank bezüglich ihres Überlebens nickte Darth Makhaira langsam. Kurz lächelte sie der Frau ihr Gegenüber zu. Bei der Anmerkung bezüglich ihrer schauspielerischen Leistung musste sie dann doch ein wenig kichern.

“Ich tu was ich kann…”

Doch die weiteren Worte festigten wieder die ernste Miene der Sith. Sie hatte es nicht in der Extremität erwartet was in der ehemaligen Padawan vorging. Leider wahr das Bild der Republik bezüglich der Sith in nicht wenigen Punkten näher an der Realität als es Darth Makhaira lieb war. Sie schloss ihre Augen und schüttelte leicht mit dem Kopf.

“Wie ich bereits sagte… Die meisten Sith lassen sich leider von ihrem Hass verschlingen und vergessen dabei, dass Hass einen Blind macht. Zumindest wenn man ihn nicht im Griff hat.”

Doch was dann folgte führte dazu, dass die Sith ein gewisses Mitgefühl der anderen Frau gegenüber entwickelte. Sie atmete einmal tief durch. Schlug die Augen auf und schaute Marlis ernst an.

“Dein Meister… Ist spätestens beim Verlassen des Labores gestorben. Ich war an den Forschungsergebnissen interessiert und habe sie mitgenommen, ja. Aber was er gemacht hat… Was dieser Blechkasten getan hat geht zu weit. Euer Meister ruht nun. Ich konnte leider nicht mehr für ihn tun… Es tut mir Leid, dass du nichts von ihm an dich nehmen konntest. Vergiss ihn nicht. Ich habe meine Meister auch nicht vergessen…”

In der Tat stimmt es. Eigentlich sogar ihre Mutter ein wenig. Kurz fuhr ihr ein merkwürdiges, warmes Gefühl über den Rücken. Kurz schüttelte sie ihren Kopf ehe Norag vorbei kam und davon erzählte, dass Lilya wieder aufgewacht wäre. Es war zu erwarten gewesen. Alles lag im Zeitplan. Nun erhob sich Darth Makhaira und nickte leicht.

“Ich nehme ein wenig Brühe mit. Allerdings werde ich alles vorbereiten. Wir sollten bald ankommen… Schone dich erst einmal ein wenig. Wenn es keine Probleme macht kannst du aber natürlich auch Abwaschen. Das liegt bei dir… Ach ja... ich möchte... dass du dich mit der Frage beschäftigst... Wann stirbt ein Wesen wirklich?”

Damit nahm sich Darth Makhaira etwas Suppe und stand auf. Sie nickte Marlis noch einmal zu und ging dann mit der Suppe in der Hand zur Medistation.

Lilya war wieder eingeschlafen sobald Norag die Station verlassen hatte. Sie war immer noch nicht richtig fit. So stellte sich die Sith hinter Norag und lächelte.

“Sie ist wirklich erschöpft… Lass sie ein wenig ausruhen Norag…”

Damit gab Darth Makhaira einem der Droiden die Suppe mit der Anweisung sie warm zu halten bis die Lethan wieder wach würde. Dann schaute sie Norag an und bedeutete ihm ihr zu folgen. Ohne ein weiteres Wort auszusprechen kehrte die Sith in das Cockpit zurück und setzte sich in den Pilotensitz. Sie schaute auf die Zeit. Sie hatten noch ein paar Stunden. So könnte sie Norag etwas unterrichten. Daher zeigte sie auf den Platz des Copiloten neben sich und wartete darauf, dass Norag sich setzte.

“Du hast auf Bastion die Kontrolle über dich verloren. Beschreibe mir was du gespürt hast. Wie hat es sich angefühlt? Was hast du wahrgenommen? Was hast du überhaupt noch mitbekommen?”

Die Sith musterte ihren Schüler eindringlich und wandte nicht eine Sekunde den Blick von ihm ab. Dieser Ausbruch war womöglich genau das Erlebnis gewesen, was sie brauchte um sein Training weiter zu führen und möglicherweise auch zu beenden. Norag würde nun recht viel lernen müssen. Er würde geprüft werden. Würde seinen Weg einschlagen. Aber bis dahin würde die Sith sich nun voll und ganz auf ihn konzentrieren.




Imperialer Weltraum- Im Hyperraum-Norags Frachter- Cockpit: Darth Makhaira und Norag Im Schiff verteilt: Marlis und Lilya
 
[Imperialer Weltraum | Im Hyperraum | Norags Frachter | Krankenstation]
Norag und Lilya [NPC]

In der Kombüse Marlis und Darth Makhaira

Er war wieder in der Krankenstation angekommen doch es schien das Lilya wieder eingeschlafen sein schien, was sein Droide bestätigte, der noch bei Lilya saß. Dieser kletterte dann wieder auf die Schulter des Zabraks. Der junge Schüler sah zu der Lethan und musste leicht lächeln, er war einfach froh das sie wieder in einem stabileren Zustand war und nicht mehr im Bactatank sein musste. Die Stimme hinter ihm ließ ihn sich zu der Sith schauen und nickte leicht und folgte ihr ins Cockpit.

Dort angekommen setzte Darth Makhaira sich auf den Pilotensitz und deutete auf den Platz des Co-Pilotensitz, damit saß er sich zu ihr auf diesen. Die Frage die sie stellte ließ ihn sich den blauen Tunnel ansehen durch den sie flogen. Er dachte nach um alles genau beschreiben zu können. Was genau hatte er gespürt? Wie war dieses Gefühl? Er atmete tief ein und aus.

"Ich bin nicht so ganz sicher es ging alles so schnell... Als er Lilya erwischt hatte war es zuerst ein starker Schmerz... Ich war wie erstarrt ich konnte mich nicht bewegen. Als die dann da regungslos lag fühlte mein Körper sich taub an..."

Er schloss die Augen und versuchte nicht zu sehr daran zu denken, nicht das er wieder in diesen Zustand verfiel. Die Dunkelheit war immer noch leicht Präsenz, auch wenn er sich dies nicht vollkommen bewusst war. Es war vermutlich die Angst, das dies erneut passieren könnte und sie dann nicht wieder aufwachen würde. Und dazu konnte er sie nicht einmal beschützen, dafür war er noch nicht stark genug zu. Er holte Luft und machte die Augen wieder auf und starrte wieder auf den blauen Tunnel.

"Dadurch das mein Körper sich taub anfühlte war ich nicht in der Lage mich wirklich zu bewegen, die Zeit schien unglaublich langsam zu laufen als ich in diesem Zustand war. Alles schien wie in Zeitlupe... Und ich hatte das Gefühl das der Raum immer dunkler und kälter wurde... So dunkel das ich wie durch eine Art Tunnel sehen konnte. Alles am Rand konnte ich nicht mehr erkennen, nur noch das was mittig im Sichtfeld war. Doch meinen Körper konnte ich immer noch nicht bewegen."

Er sah an sich hinunter und sah seine Hände an. Er zog die Handschuhe die er an hatte aus und bewegte sein Hand und behielt den Blick auf diese. Die Bewegung tat er bewusst. Er konnte es wahrnehmen. Er ballte die Hand zu einer Faust.

"Doch aus irgendeinen Grund schien mein Körper sich zu bewegen, doch das kam nicht von mir... Zumindest nicht bewusst so wie man es kennt. Es fühlte sich so an als ob ich einfach nur Zuschauer in dieser Szene wäre. Es fühlte sich nicht real an... Dann weiß ich nur noch das die Dunkelheit sich noch mehr ausdehnte und ich wie durch einen dunklen Schleier gesehen habe. Ich habe fast alles kaum noch mitbekommen und dann ging alles so schnell."

Er sah wieder nach vorne und blinzelte ein paar mal. Es war merkwürdig gewesen. Als ob es nur eine Art Film war den er nicht ansah. Er war nicht wirklich anwesend gewesen in dieser Szene.

"Ich hatte hin und wieder das Gefühl meinen Körper zu spüren... Aber eher so... Leicht taub kann man sagen. Ich merkte die Bewegungen... Die Berührungspunkte, aber ich konnte nichts davon selber steuern. Als würde jemand anderen meine Bewegungen kontrollieren. Als ob ich nur eine Marionette gewesen wäre. Und als dieses Ding von Kel'Dor erwischt hatte... Brannte mein ganzer Körper, dieser Schmerz zog sich einmal komplette durch den Körper. Und als er einmal überall seine Berührungspunkte hatte, hatte mein Körper den entscheidenden Schlag gemacht und dieses Blechwesen durchbohrt."

Er sah kurz zu der Sith und überlegte weiter.

"Danach schien es das diese Dunkelheit mich nach und nach los ließ. Mein Körper gehörte immer weiter wieder mir. So das ich auch alles wieder bewegen konnte. Doch ich war noch so mitgenommen von dem Ereignis was geschehen war. Ich wusste nicht genau wo ich war und was da wirklich gerade geschehen war. So als ob man durch einen Alptraum aufwacht und erstmal versuchte klar zu denken. Wo man ist, was passiert war und ob dies wirklich die Realität wäre. Es war alles so... Verschwommen."

Er sah zu seinem Droiden der noch auf seiner Schulter saß und es schien das ihm noch was einfiel und sah zu der Sith.

"Obwohl eines bekam ich mit! Ich bekam noch mit das der kleine mir helfen wollte und er somit zerstört wurde und ab da war wirklich alles nur noch in Dunkelheit getauft, bis ich halt wieder nach und meinen Körper wiederbekommen schien... Und als ich da saß und von etwas getroffen wurde, bin ich wie aus dem Affekt aufgesprungen und die Dunkelheit berührte mich, aber übermann mich dieses mal nicht... Marlis schien etwas nach mit geworfen zu haben, da sie scheinbar nicht reden konnte. Sie wollte mir zeigen das Lilya noch lebte..."

Er lehnte sich wieder an den Sitz und sah den scheinbar nie endenden Tunnel an. Es war in dem Moment irgendwie entspannend anzusehen.

[Imperialer Weltraum | Im Hyperraum | Norags Frachter |Cockpit]
Norag und Darth Makhaira
Im Schiff verteilt Marlis und Lilya [NPC]
 
Imperialer Weltraum- Im Hyperraum- Norag´s Frachter- Kombüse- mit Darth Makhaira

Die Argumente, die die Sith brachte, waren natürlich auch richtig. Das Militär warf selten Schiffe weg. Und wenn, dann lagen sie irgendwo auf Planetenoberflächen und es war klar, dass man sie von dort nicht wieder in den Orbit bekam. Marlis atmete tief durch, weil ihr das überhaupt nicht gefiel.

Als nächstest erläuterte die Sith ihre Ansicht des Sith-Kodex. Sie meinte, dass sie es auf Bastion nicht lange gemacht hätten. Für sie selbst konnte Marlis das bestätigen. Aber das auch Norag und Lilya quasi so "Klingenspringer" waren, konnte sie sich zumindest bei Norag nicht vorstellen.Gut, er wirkte jünger als er wohl war. Vielleicht war das Absicht von ihm, damit andere ihn unterschätzten und er damit leichteres Spiel hatte. Was er tatsächlich drauf hatte, hatte er ja im Labor gezeigt.

"Mein Meister hat immer gesagt, dass Wut einen von innen heraus auffressen kann. Ich kann mir gut vorstellen, dass da was Wahres dran ist. Vor allem, wenn ich so an meinen Peiniger denke. Ich glaube, Lebewesen wie der sind nie zufrieden. Ich weiss nicht, ob ich so ein Leben haben wollte."

Das man aus der Wut Kraft ziehen konnte, stimmte allerdings auch. Das hatte sie selbst im Kleinen schon mehrfach gemerkt. Wenn sie am Ender ihrer Schicht angekommen war und dann irgendwas durch Dummheit passierte, worum sie sich dann kümmern musste und es weit über ihren Feierabend hinaus ging. Dann hatte Wut ihr durchaus alle Müdigkeit vertrieben und ihr nochmal Energie gegeben. War es das?
Was ihr aber dann in den Sinn kam: Die Sith wollte das Wissen beider Seiten in sich vereinen. Aber was dann? Sie sah Darth Makhaira an.

"Wenn ihr das Wissen sowohl von der Hellen als auch von der dunklen Seite besitzt, was dann? Was ist euer Ziel?"

Mal davon abgesehen,dass es wahrscheinlich unmöglich war, in einem einzigen Leben das Wissen beider Seiten zu erlangen. Marlis wusste, dass es allein im Jedi-Orden mehr Wissen gab, als man in einem einzigen Leben erlernen konnte. Allerdings hatte sie auch schon davon gehört, dass einige Sith Wege gefunden hatten, um unnatürlich lang zu leben. Würde Darth Makhaira diesen Weg ebenfalls gehen? Wollte sie deswegen so viele Anhänger haben, dass sie eine Corvette brauchte? Um sich ihrer Lebensenergie bedienen zu können? Erneut spürte Marlis dieses Kribbeln in den Wangen, wenn man erbleichte. Erneut sah sie sich der Frage gegenüber, ob die Sith ihnen allen nur etwas vorspielte und eben garnicht diese strahlende Retterin war, die sie zu sein schien.

Unbeholfen spielte Marlis mit ihren Fingern und versuchte, sich zu beruhigen. Sie könnte gehen, wenn sie das wollte! Die Sith hatte es gesagt! War das auch nur eine Falle? Würde die Sith sie gleich töten, wenn sie es versuchen sollte?

Auf Marlis Feststellung, dass die Sith eine gute Schauspielerin war,kicherte diese und bedankte sich. War das gut oder schlecht? Marlis schloß die Augen, weil ihr wieder von ihren eigenen Gedanken schwindelig wurde.Das die Sith erneut berichtete, dass einige Sith Opfer ihrer Wut wurde, ließ Marlis nicken. Die Augen immernoch geschlossen, lauschte sie dann den eigentlich tröstenden Worten der Sith. Ihr Meister ruhe jetzt.Und das es ihr leid tat, dass sie nichts von ihrem Meister nehmen konnte.Kurz musste Marlis an das Lichtschwert ihres Meisters denken,das hier gut versteckt war. Hoffentlich. Dennoch trieben die Worte der Sith und der Gedanke an ihren verstorbenen Meister Marlis die Tränen in die Augen. Als sie sie öffnete und die Sith ansah, waren sie leicht gerötet und man konnte sehen, wie sehr Marlis dagegen ankämpfte.

"Zumindest wird der Körper meines Meisters jetzt nicht mehr zum Spielzeug von dem Blechkasten. Und Feuer-Bestattungen sind ja bei den Jedi eh hoch im Kurs. Von dem her... vielleicht nicht ganz das, was ich mir für ihn gewünscht hätte, aber es kommt nah genug dran."

Marlis presste ihre Lippen zu einer dünnen Linie zusammen, erneut bereit, ihren Schmerz erstmal nach hinten zu schieben. Es würde von Tag zu Tag einfacher werden und irgendwann würde sie an ihren Meister zurückdenken können, ohne diesen Schmerz zu spüren.
Als Norag bekannt gab, das Lilya aufgewacht war, nahm die Sith einfach etwas Brühe mit und gab ihr dann noch eine Denk-Aufgabe, bevor sie Richtung Krankenstation ging. Wann starb ein Lebewesen?...Tja, da kam es wohl darauf an, wen man fragte. Schulmedizinisch natürlich in dem Moment, wo die Organe die Arbeit einstellten. Das Herz aufhörte zu schlagen und das Gehirn aufhörte, Signale zu senden. Aber da diese Form des Todes ziemlich unbefriedigend war, hatten halt beinahe alle Zivilisationen ihre Form des "Lebens" nach dem Tod entwickelt. Ihr Meister hatte gesagt, das alles Leben aus der Macht entsprang und zu ihr zurück kehrte.Aber Marlis hatte schon einige Tote gesehen und hatte ihre eigene Vorstellung. Alles, was man Wahrnahm, wurde vom Gehirn verarbeitet und abgespeichert. Wenn also kein Gehirn mehr da war- wie es jetzt sicher bei ihrem Meister der Fall war- spielte es doch garkeine Rolle, was "Nach dem Tod" kam. Man hatte keine Möglichkeit, das wahrzunehmen und zu verarbeiten, also war da auch nichts! Ganz einfache Biologie. Alles andere waren Phantasien und Hirngespinnste. Damit man sich das unvermeidliche schön dichten konnte.

Mit diesen Gedanken erledigte Marlis den Abwasch und ging dann in den Raum, in dem sie auch das Lichtschwert ihres Meisters versteckt hatte. Sie wagte es nicht, es vor zu nehmen. Zu groß war die Gefahr, das irgendjemand sie erwischte und man ihr das einzige, was sie von ihrem Meister hatte, wegnahm. Aber zu wissen, dass es in ihrer Nähe war und sie es nehmen könnte, war irgendwie beruhigend. Marlis legte sich in die Koje, die am nächsten zu dem Versteck war und war nur wenige Sekunden später eingeschlafen.

Imperialer Weltraum- Im Hyperraum- Norag´s Frachter- Crew-Quartier- allein- im Schiff : Darth Makhaira, Norag und Lilya
 
| } Hyperraum { | } Raider Korvette 'Blessed Cirilla' { | } Kabine Commander Azalee { | / Cyrus X. Azalee



Die moosgrünen Augen von Commander Azalee schauten direkt in die blauen Augen der Ensign. Ihre Augen zuckten und bewegten sich schnell von links nach rechts, sie konnte ihrem Commander nicht lange in die Augen schauen. Sie war Ensign Mareen Vest und gleichzeitig der Zweite Offizier auf der ‚Blessed Cirilla‘. Cyrus hatte sie in seine Kabine beordert, da er mit ihr bisher kein persönliches Gespräch geführt hatte. Er wollte nicht nur all seine Offiziere kennen, er wollte auch die jungen Offiziere und die Anwärter in die richtige Richtung geleiten. Denn zu seiner Aufgabe als Kommandant dieses Kriegsschiffes gehörte nicht nur Führung der Crew, sondern auch die Ausbildung und Erziehung der Zukunft der Imperialen Marine.
Es hielt fast drei Minuten an, dass keiner sprach und ein unangenehmes Schweigen zwischen den beiden herrschte, unangenehm vor allem für
Miss Vest. Bis auf das leise Brummen, was durch den Hyperraumflug entstand und die Atemgeräusche was es ruhig. Der Commander lehnte sich in seinem Sessel nach hinten und hatte seine Fingerspitzen aneinandergedrückt.
Mit ruhiger Stimme durchschnitt Cyrus das Tuch des Schweigens.


„Sie sind erst vor wenigen Wochen dem Rang eines Cadets entwachsen und dürfen sich Ensign nennen. Dieser Rang bedeutet nicht nur mehr Rechte und ein höheres Ansehen im Vergleich zum vorherigen. Mit diesem Rang haben Sie auch mehr Verantwortung und stellen eine Vorbildfunktion dar.“

Der Kopf von Cyrus schüttelte sich leicht.

„Es zeugt nicht von Verantwortung und Vorbildfunktion, wenn man als Zweiter Offizier einer der letzten Crewmitglieder ist, die zum Dient erscheinen. Noch dazu an dem Tage des Dienstantrittes. Haben Sie dazu etwas zu sagen?“

Die junge Frau schaute den Commander nervös und etwas verwundert an.

„Aber ich war doch pünktlich. Ich war an dem Tag da, wie es in der Versetzung st…“

Abrupt unterbrach Cyrus die Ensign.

„Wie gesagt, Sie wollen der Zweite Offizier sein und da verlange ich, dass Sie einer der Ersten sind. Die Besatzung muss Sie ansehen und Ihnen nacheifern wollen, Sie als Leitbild annehmen und akzeptieren. Außerdem muss ich mich auf Sie verlassen können, denn Sie repräsentieren das Schiff und vertreten mich als Kommandant in ihrer Wache.“

Bei dieser Ansprache verhielt sich Cyrus ruhig, er wurde nicht lauter, nicht ausfallend oder unprofessionell. Er behielt seine Contenance und fokussierte Ensign Vest erneut, dann schaute er in eine Akte. Es war nicht ihre Akte, diese gehörte Sub Lieutenant Hugo Vancil und Cyrus blätterte in dieser nur für den psychischen Vorteil. Denn alles was in ihrer Akte stand kannte er auswendig, denn für den Commander war ihr Posten einer der bedeutendsten auf dem Schiff. Was er jedoch noch nicht von ihr kannte, war ihre Persönlichkeit und diese findet man nur in einem persönlichen Gespräch oder in freier Natur. Fürs erste muss das Gespräch genügen, der Rest würde sich in den nächsten Tagen zeigen.

„Wenn ich sage, dass wir beide uns bei diesem Punkt einig sind, schlage ich vor, wir wechseln das Thema.“ Er machte eine kleine Kunstpause. „Miss Vest, was sind Ihre Ziele auf diesem Schiff und bitte kommen Sie mir nicht mit den üblichen Phrasen. Ich möchte Ihre Ziele hören…“

Ein Piepsen seines Kommunikators riss Cyrus aus seinen Gedanken. Er mochte diese Frau, sie war jung, engagiert, hatte Pep und sie hatte ihre eigenen Vorstellungen was sie möchte. Nun verlangten andere Dinge seine Aufmerksamkeit.
Lieutenant Pavond meldete, dass die restlichen Vorräte verstaut wurden. Sogar einige Materialen für den Doktor konnten aufgetrieben werden.
Cyrus entschied sich auf die Brücke zu gehen, da es Zeit war, den letzten Sprung vor dem
Fre’ji-System zu tätigen und gleichzeitig bei seinen Leuten zu sein.
Er blickte in die Gesichter von konzentrierten Männern und Frauen, die auf der Brücke ihren Dienst verrichteten.
Durch seinen Kommunikator stellt Cyrus eine Verbindung mit
Sub Lieutenant Jakar her, seinen Navigationsoffizier.

„Mister Jakar, wie weit sind die Berechnungen für den Sprung?“

„Die Berechnungen sind beendet und jederzeit nutzbar, Sir.“

„Wenn das so ist…“ über seinen Kommunikator legte er sich wieder auf die Lautsprecher des ganzen Schiffes. „… fertig machen zum Sprung in 5, 4, 3, 2, 1 und los!“

Es war ein schönes Gefühl, der Moment, in dem dich die geballte Kraft der Triebwerke durchzogen. Er würde niemals diesen Augenblick vergessen, als die Raider-Korvette aus dem
Axum-System das erste Mal unter seinem Kommando in den Hyperraum sprang. Er konnte sich auch gut an den Befehl erinnern, als sie im Hyperraum waren. Der Sensorikoffizier Ensign Ragir und der Feuerleitoffizier Sub Lieutenant Vancil sollten in Zusammenarbeit Weltraumschrott oder Asteroiden entdecken und mit gezielten Salven vernichten. Zum einen kannte Cyrus nicht den genauen Ausbildungsstand der Geschützbediener oder der Belegschaft der Sensorik. Zum anderen war auch Mister Ragir in einem niedrigen Rang und konnte bisher mit seiner Diensterfahrung nicht stark glänzen. Die ersten Ergebnisse waren für Cyrus schon erschreckend, Ungenauigkeit, zu viel Zeit zwischen den Salven und ohne Ordnung wurden die Salven abgefeuert. Nach einer Neukalibrierung des Commanders in Sachen ‚Selbstanspruch‘ und ‚Ehre für das Imperium‘, wurden die nachfolgenden Ergebnisse stetig besser. Sie waren noch nicht so perfekt, wie es sich Cyrus vor einer Mission gewünscht hätte, aber sie waren überlebensfähig. Meist zeigen Menschen ihr Können erst in Gefahr und Ausnahmefällen. Möge der Imperator gnädig sein und das bei seiner Crew auch zutreffen.

Die Ankunft in das
Fre’ji-System würde nicht mehr lange auf sich warten lassen. Für Cyrus war eine Reise durch den Hyperraum etwas Besonderes und hatte etwas sehr Beruhigendes an sich. In seiner vorherigen Verwendung kam er selten bis nie zu dem Vergnügen solcher Hyperraumreisen. Mit einer Landung in das Frei’ji-System würde diese Ruhe fürs erste verschwunden sein, denn da befand sich Commodore Dalmacae, von der er seine Befehle erhalten hatte und die Gefechtsflotte von Admiral Tarkin.




| } Hyperraum { | } Raider Korvette 'Blessed Cirilla' { | } Brücke { | / Cyrus X. Azalee | Lieutenant Pavond (NPC) | Brücken-Crew (NPCs)
 
[ :: Hyperraum :: Svelte-Klasse Shuttle :: Aufenhaltsraum/ Agatosh | NPCs | Zion :: ]



Zion schaute zu dem blauen Hünen und stellte fest, dass dieses Übersetzungsmodul ausgezeichnet funktionierte. Nun konnte man mit
Agatosh vernünftig und schnell kommunizieren, ohne Probleme mit der Verständigung zu haben. Natürlich müsste er weithin Basic lernen, allein schon falls dieses Gerät einmal ausfallen sollte. Aber auch die Kraft des Ungewissen wird durch diese Halbmaske etwas verstärkt und dies war schon immer ein treuer Verbündeter der Sith gewesen. Agatosh hatte so einen weiteren Schleier des Mysteriums um sich gewunden. Er war langsam auf dem richtigen Weg zu einem Sith. Auch die Aussage des Chiss bekräftigte Zions Meinung deutlich.
Licht nickend stand der Mensch vor seinem Schüler.

„Es wird eine Jagd, nur im größeren Sinn. Aber dafür brauchst du mehr als nur deine Pranken und einen Blaster. Als zukünftiger Sith repräsentierst du nicht nur die Elite im Imperium, nein auch mich. Daher sollst du die Waffe eines Sith tragen, nimm dieses Lichtschwert.“

Zion übergab seinem Schüler einen länglichen Zylinder, dies war nun das erste Lichtschwer von
Agatosh. Es war nichts besonders gewesen, dies brauchte es auch nicht sein. In der Zukunft konnte er sich sein eigenes zusammenbauen, aber für diesen Auftrag reichte das aus der Waffenkammer vollkommen aus.

„Ich bin kein Freund davon, dass man seinen Schülern den Weg so einfach wie möglich macht, jedoch sehe ich in dir einen Kämpfer und deine Zukunft im Zirkel der Extinktoren. Daher sollst du auch jetzt schon die Möglichkeit zu haben wie einer zu kämpfen.“

Außerdem baust du dir so einen Nimbus um dich auf und stärkst indirekt meine Position im Orden und dem Zirkel.
Zion öffnete die Truhe, welche das Zeichen der Extinktoren hatte und ließ Agatosh die Möglichkeit sich eine der Waffen auszusuchen.

Da sein Schüler mit den Waffen beschäftigt war, schaute sich Zion in dem Shuttle um und betrachtete seine Gefährten. Da es noch fast drei Tage dauerte, bis sie ankämen, entschied sich Zion jetzt dafür, ihnen die Mission zu benennen und ihnen die wichtigsten Eckpunkte zu erläutern. Da auch der Pilot,
Darth Ictus, in diesen Teil des Schiffes gekommen war, nachdem er seinem Co-Piloten den Steuerknüppel übergeben hatte, waren alle wichtigen Sith anwesend.

„Brüder und Schwester, wie ich bereits gesagt habe ist unser Ziel das Fre'ji-System, aber da werden wir uns nur mit den imperialen Streitkräften vereinen. Denn General Cutter Brie hatte den Zirkel um tatkräftige Unterstützung gebeten. In Verbindung mit Admiral Tarkin haben sich diese beiden Offiziere vorgenommen, Galantos aus den Krallen der Yevethaner zu entreißen und diesen Planeten, wie auch das System zurück in den Schoß des Imperiums zu legen.“

Zion ließ den ersten Teil erst einmal sacken und gab jedem die Möglichkeit die Situation einzuordnen.

„Unsere Aufgabe ist es den Streitkräften zur Seite zu stehen und die Verluste auf unserer Seite zu minimeren und auf der Seite der Yevethaner drastisch zu erhöhen. Ich habe mich extra für euch entschieden, denn wer mir Loyalität gibt, dem gebe ich sie zurück und in solchen Zeiten ist es ein Privileg bei solchen Kampfeinsätzen dabei zu sein. Enttäuscht euch nicht, enttäuscht den Zirkel nicht und enttäuscht mich nicht.“

Die ernsten Gesichter, von denen einige nickten, zeigten Zion, dass sie verstanden, was er ihnen übermittelte.

„Die genaue Aufteilung werden wir erst nach der Befehlsausgabe von General Brie im Fre'ji-System durchführen. Noch Fragen?“

Er ließ einige Sekunden verstreichen und sah, wer welche hatte. Zion nickte ihnen zu und beschloss diese Fragen unter vier oder sechs Augen zu beantworten. Doch bevor er sich darum kümmerte, gab es noch ein was zu tun.

„In der Zwischenzeit wäre es ratsam, dass unsere Schüler weiter im Training bleiben. Hier in der Mitte ist genügend Platz für selbständiges Lichtschwerttraining. Agatosh steht bereit. Trainiert wie ihr kämpft, aber verletzt euch nicht. Wir brauchen jeden von euch in bester Verfassung.“

Dabei schaute er eine Sekunde länger auf
Agatosh, nicht weil Zion der Meinung war, dass er sich oft verletzt, jedoch soll er seine Kraft zügeln und keinen der anderen drei Schüler kritisch verletzen. Darauf wand er sich Darth Collis und Darth Pesa zu, welche noch einige Punkte hatten, die besprochen werden mussten.



[ :: Hyperraum :: Svelte-Klasse Shuttle :: Aufenhaltsraum/ Agatosh | NPCs | Zion :: ]
 
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Weltraum (Imperial) - Hyperraum in Richtung des Fre'ji-Systems - Svelte Shuttle - Agatosh, Darth Zion, Mitglieder der Mission

Wäre die Miene des Chiss nicht von Haus in nahezu jeder Situation undurchschaubar und regungslos gewesen - typisch für das mysteriöse und geheimnisvolle Volk der Chiss - , so stünde ihm nun doch eine große Verwunderung in die Gesichtszüge geschrieben. Diese ringförmige Halbmaske, die seinen gesamten Kopf bis zur Nasenhöhe umschloss, schluckte seine in Muttersprache gesprochene Zunge, um deren Worte in der Sprache seines Meisters und dessen Imperiums wiederzugeben. Der in den Schatten Avidichs geborene Hüne starrte förmlich durch Darth Zion hindurch und nickte schließlich. Er war zufrieden. Noch deutlich zufriedener, als vorhin, als er die Rüstung der dunklen Krieger der Sith angelegt und festgestellt hatte, dass ihm diese nahezu perfekt passte. Wenn es noch irgendeinen Zweifel am Weg gab, den die Bestie von Avidich seit seiner Abreise von Dubrillion zu beschreiten begonnen hatte, so war dieser in diesen Momenten endgültig tot und begraben. Die kulturell-sprachliche Barriere war alles, was Schüler und Meister in all den Tagen noch voneinander getrennt hatte. Und diese waren mit dieser intelligenten Vorrichtung um seinem Hals nun ebenfalls durchbrochen. Und als der Sith schließlich zu seiner Antwort auf die translatierten Worte seines Schülers ausholte und eine weitere Geste vollbrachte, geschah eine Seltenheit und es lief Agatosh etwas kalt den Rücken herunter.
In den letzten Tagen hatte er mehr als einmal mitbekommen, dass der Orden der Sith seinen Waffen eine besondere Bedeutung beimaßen. Die finsteren Wesen dieses Kultes, dem er nun ebenfalls angehörte, trugen ihre Waffen mit stolz und als Wahrzeichen ihrer Macht. Dass
Darth Zion ihm nun seine eigene rote Klinge überreichte, war ein Symbol von unermesslicher Bedeutung für den blauen Berg.
Mit seinen monströsen Pranken nahm er den metallenen
Zylinder entgegen und wog ihn für ein paar Augenblicke in der Hand, ehe er ihn an seiner Hüfte befestigte und herab auf Zion blickte, der eine Truhe mit den beiden gekreuzten Lichtwaffen unter einem roten Kristall als Symbol öffnete. Diese war mehr als mannsgroß und aus massivsten Material gefertigt und bot nur ein paar Augenblicke später einen Ausblick auf das Arsenal des Zirkels der Extinktoren, wie Zion diesen nannte und diesem angehörte, das gespickt mit mehreren aufwendig bearbeiteten Hieb- und Stichwaffen bot.


Mit der Anmut einer aus Messing gefertigten Statue verharrte der Chiss über der Truhe und inspizierte die zahlreichen Stücke von ungemeinem Wert aus den Rüstkammern des Sith-Ordens. Als Assassine von Agustin Prada hatte er ähnliche Waffen geführt, jedoch mit Vibroaufladung und weitaus weniger martialischer Gewalt. Schließlich beugte er sich hinab und holte drei Waffen hervor, die unter seine engere Auswahl fielen. Zwei kurze einhändige Streitäxte, die in jeweils einer Hand in die Schlacht geführt werden konnten, sowie eine gewaltige Mordaxt aus dunklem Durastahl mit sowohl der tödlichen Spitze einer Hellebarde, als auch der geschwungenen und noch verheerenderen Charakteristika einer zweihändigen Streitaxt.

Der Chiss neigte leicht sein Haupt, um hinüber zu seinem Meister zu sehen, der den Rest der Besatzung beäugte. Zion war viel daran gelegen, seinen eigenen Status als Hammer von Bastion durch Agatosh widergespiegelt zu sehen. Dies hatte er seinem Schüler schon mehr als einmal verdeutlicht. Er war ein loyaler Herr, der sogar die Konfrontation mit einem hochrangigen Ordensbruder auf sich genommen hat, um Agatosh und dessen Mitschülerin zu schützen. So sehr es ihn reizte, mit Äxten in beiden Händen in die Schlacht zu stürmen und das Blut ihrer Feinde zu vergießen, war es letztlich doch die zweihändige Streitaxt, zu der er griff. Der Schüler ließ diese von einer Hand in die andere gleiten und merkte das gewaltige Gewicht dieser Waffe, das vielleicht sogar das des kürzeren Hammers von Darth Zion übertraf, den er bereits tragen 'durfte'. Für die meisten Wesen war dieses Gewicht unzumutbar und die Waffe daher im Kampf unbrauchbar, nicht jedoch für Agatosh. Alles, was er jetzt noch benötigte, war eine nötige Vorkehrung, um sie auf dem Rücken tragen zu können.

Der Hüne stellte sich auf das tödlichen Monstrum gestützt zu den anderen Sith vor seinen Meister, der nun seine Ansprache hielt. Ihr Ziel waren die Yevethaner, eine Spezies, mit der er es in seiner Vergangenheit schon das ein oder andere Mal zutun hatte. Diese hatten allem Anschein nach ein imperiales System überfallen und übernommen, das es nun zurückzuerobern galt. Unmerklich nickte der Hüne dem Exekutor zu und war umgehend darauf im Begriff, sich augenblicklich an das zunächst eigenständige Training mit seiner neuen Ausrüstung zu machen, als ihn eine weibliche Stimme ansprach.

"Eine beeindruckende Waffe, ähnlich des Hammers Deines Meisters. Du warst Dir bei Deiner Wahl ja ziemlich schnell sicher. Wollen wir üben?"

Langsam fuhr der Chiss um sich, um in das Gesicht der Menschfrau zu blicken. Den Standards der Menschen gemäß, an deren Seite Agatosh auf Dubrillion gekämpft hatte, war sie attraktiv: von etwas verblasster, aber von Natur aus dunklerer Haut, mit langem schwarzen Haar, dunklen Augen und einer markanten Gesichtsform. Ihre Rüstung war leichter und freizügiger, was einige ihrer Tätowierungen offenbarte, als es bei den meisten der versammelten Sith und deren Schülern der Fall war. Ihr Äußeres interessierte den Chiss jedoch nicht, sondern viel mehr ihre Fähigkeiten. An ihrer Hüfte hing eine geschwungene Klinge, wie er sie in dieser Form bisher noch nicht gesehen hatte und wie er sie auch nicht in der Kiste mit den Waffen des Zirkels hatte erkennen können. Ihr Körperbau war zwar schlank, jedoch deutlich robuster und durchtrainierter anmutend, als es etwa bei seiner Mitschülerin Sera der Fall war. Agatosh sah auf die ebenfalls deutlich größer als seine Mitschülerin gewachsene junge Frau hinab und zeigte keinerlei Regung. Er sah sie mit stoischer Miene an und sie verzog keinerlei Regung. Offenbar war sie keine Freundin von Spielchen, was schon einmal begrüßenswert war. Schließlich legte hob er seine Streitaxt und nahm eine defensive Haltung ein. Agatosh gab der Schülerin zu verstehen, dass sie einen Angriff erproben sollte. Schon auf Dubrillion hatte er die anderen Mitglieder der Schwarzen Garde trainiert und sich wohlwollend in der Hinsicht gezeigt, sie für den Kampf zu stärken. Der Mensch war ihm mit dem nötigen Respekt entgegengetreten und ihm nicht zuwider, also ließ er sich auf die Trainingseinheit ein und blockte den akrobatischen, aber natürlich bewusst harmlosen Angriff mit der geschwungenen Klinge mit dem mittigen Part des gehärteten Stiels der Streitaxt. Es war der Beginn eines Trainings, dass über die nächsten Tage andauern sollte. Die beiden Schüler trainierten, aßen und studierten miteinander, wobei das Kampftraining natürlicherweise mindestens 90 Prozent der Zeit in Anspruch nahm. Agatosh blieb die gesamte Zeit über so wortkarg wie üblich, hatte jedoch erfahren, dass es sich bei der Frau namens Nelia um die Schülerin einer im Gesicht tätowierten und feurigen Menschenfrau namens Darth Apesa handelte. Diese ungemein mächtige und anmutige Kämpferin hatte sich sogar einige Male zu den beiden trainierenden Schülern gesellt, sich dem Training angeschlossen und einmal die beiden Schüler mit vereinigter Kraft gegen sich in einem spielerischen Übungskampf antreten lassen, den sie zwar nach Belieben kontrollierte, jedoch äußerst zufrieden mit den Fortschritten der Schüler wirkte. Agatosh und Nelia konzentrierten sich auf das gemeinsame Training und sonst nichts anderes; keine persönlichen Belange, keine anderweitigen Nebensächlichkeiten, sondern einzig und allein auf das, was zählte. Die Schülerin war ebenfalls recht frisch, jedoch ziemlich talentiert und allem Anschein nach eine Kämpferin, die bereits Erfahrung und ein hohes Maß an Athletik vorzuweisen hatte. Agatosh war sie in diesen Belangen bei Weitem nicht gewachsen, jedoch im Wissen über den Orden der Sith und ihren Feind deutlich überlegen. Somit profitierte der junge Mensch vom Können des Hünen im Kampf, während dieser während der wenigen Ruhepausen einige Dinge über den Orden und die Yevethaner erlernen konnte.

Schließlich war es an den eineinhalb letzten Tagen der Reise aber die gesamte Gruppe an Schülern, die in 2vs2 Übungskämpfen gegeneinander antraten und untereinander gemischt trainierten. Darth Zion gewährte Agatosh diese Tage über nahezu sämtliche Freiheiten und musste zufrieden mit dem Verhalten und den Fortschritten des Hünen gewesen sein, da er sich kaum einmischte und ihm immer wieder zufrieden zunickte. Schließlich kam es zu den finalen und fast schon einem Turnier gleichkommenden Kämpfen unter den Zweierpaaren unter den Schülern, die Agatosh gemeinsam mit Nelia bestritt. Er hatte einige andere Schüler ausmachen können, die seiner Mitstreiterin überlegen waren, jedoch waren ihr Lernwille und Ehrgeiz innerhalb der Gruppe an Spitzenposition festzumachen. Runde um Runde haben sie also Seite an Seite bestritten und letztlich 'triumphiert'. Es war ein leidenschaftlicher und von produktiver Konkurrenz getriebener Gradmesser, jedoch auch vergleichsweise harmlos mit festgeschriebenen und sicheren Regeln, sodass es am Ende keine Verletzungen gab. Die Gemeinschaft unter den Sith hatte funktioniert und die Gruppe Schüler für den anstehenden Kampf gehärtet.

Nachdem der Sprung aus dem Hyperraum vollzogen war, trat Agatosh neben seinen Meister Darth Zion, die Sithaxt dabei am Rücken befestigt und mit der roten Klinge an der Hüfte. Er war ausgeruht und bereit für die Jagd.


Fre'ji-System - Svelte Shuttle - Agatosh, Darth Zion, Mitglieder der Extinktoren
 
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[Weltraum (Imperium) | Im Hyperraum nach Ziost | Yacht des Grafen | Audienzzimer| Janus, Thatawaya

Gewalt und Tod warfen in der Macht ihre Schatten voraus, einem verheißungsvollen Flüstern gleich, und Janus wollte keineswegs bestreiten, dass die Aussicht darauf, Jedi sterben zu sehen, einen gewissen Reiz hatte. Allerdings war es dem pragmatischen Grafen in diesem Fall gleichgültig, wie genau seine Feinde starben und ob sie direkt durch seine Hand ihr Ende fanden. Natürlich hatte es einen gewissen Reiz, jemanden mit Macht oder Lichtschwert zu vernichten und sich am Schrecken und Schmerz der letzten Augenblicke zu laben, aber schlussendlich zählte nur, dass das Ziel erreicht hatte. Daher hatte Janus keine Schwierigkeiten damit, die Kämpfe von anderen ausfechten zu lassen, martialisches Ehrgefühl oder Blutdurst waren dem beherrschten Dunklen Lord eher fremd. Sollte es einen Weg geben, die kommenden Herausforderungen zu bewältigen, ohne sich selbst die Finger schmutzig machen zu müssen, würde Janus ihn mit Vergnügen gehen, aber diese Entscheidung ließ sich erst treffen, sobald er über mehr Informationen verfügte. Bis dahin beließ es der schlanke Fastmensch dabei, sich zu entspannen und seinen Geist und Körper auf das vorzubereiten, was ihn erwartete. Für solche Zwecke war seine Yacht, deren Crew mittlerweile mit ruhiger Professionalität den Sprung in die Hyperraum durchgeführt hatte, mit allen Annehmlichkeiten ausgestattet, die man für Credits erwerben konnte. Der Dunkle Lord reiste mit Stil, wie es sich für jemanden seines Standes gehörte, und als er sich auf einen der großen, bequemen Sessel setzte und Thatawaya mit einer höflichen Geste einlud, es ihm gleichzutun, zierte ein schmales, zufriedenes Lächeln sein blasses Gesicht. Die Fosh hatte auf Bastion einige interessante Dinge zu berichten gehabt, und er hatte fest vor, nachzuforschen, was es mit diesem Auftrag von Darth Zion und der mysteriösen Tür in den Katakomben auf sich hatte. Für einen Extinktor war dieser Mann bemerkenswert intelligent, und Janus konnte sich nicht vorstellen, dass er Thatawaya einfach nur zum Vergnügen auf diese Suche geschickt hatte. Aber das war eine Frage für eine anderen Zeitpunkt, nun hatten andere Angelegenheiten eine höhere Priorität.

Es dauerte nicht lange, bis eine elegant gekleidete Dienerin angemessen ehrfürchtig Getränke und Gebäck reichte und ihr Herr sich bei einer Tasse dampfenden Tees ein wenig zurücklehnen konnte. Gewiss würde sich auch für die besonderen kulinarischen Anforderungen der Fosh etwas finden lassen, Hauptsache, seine neue Schülerin lief nicht Gefahr, den Teppich oder andere Teile der Inneneinrichtung zu verunreinigen. Nichtmenschen konnten in dieser Hinsicht schwierig sein, auch wenn das gefiederte Wesen bis jetzt keinen Anlass zur Klage über ihre Manieren gegeben hatte. Tatsächlich zeigte sich Thatawaya erfreulich neugierig, es dauerte nicht lange, bis die Frage, die ihr seit seiner Ansprache im Hangar ins Gesicht geschrieben stand, auch ganz offen stellte. Janus honorierte diese Direktheit mit einem großzügigen Nicken, trank einen Schluck Tee und ließ die Tasse dann beiläufig zur Seite schweben, während seine golden schimmernden grünen Augen die Fosh fixierten.


„Eure Verwirrung ist verständlich. Ihr seid noch nicht lange Teil des Ordens und habt bis jetzt nur eine rudimentäre Unterweisung genossen, nicht wahr? Erlaubt mir, Eure Fragen zu beantworten. Als Euer Meister ist es meine Verantwortung, Euer Wissen und Eure Fähigkeiten zu erweitern. Beginnen wir bei den Grundlagen: Der Macht. Ein gewaltiges Energiefeld, das nahezu alle Lebewesen verbindet, und das einige wenige besonders talentierte Personen – wie wir – beeinflussen und nutzen können. So, wie es ich gerade mit dieser Tasse getan habe. Materie und Geist können geformt werden, ganz so, wie es uns beliebt.“


Der Dunkle Lord machte eine kurze Pause und nahm ein wenig Gebäck zu sich, ein leises, amüsiertes Lachen folgte, als er sich daran erinnerte, wie er einst als Schüler von Kira Guldur ähnlich unwissend gewesen war. Mit ruhiger, glatter Stimme, ganz der weise, geduldige Mentor, fuhr er schließlich fort.


„Darüber, wie mit diesem Einfluss und dieser Verantwortung umgegangen werden sollte, entbrannten vor langer, lange Zeit philosophische Differenzen und Konflikte. Zwei große Blöcke formten sich, in unversöhnlichem Dualismus gefangen: Die Jedi, die Anhänger der Hellen Seite. Sie glauben, dass die Macht einen Willen besitzt und es diesem Willen entspricht, ihre besonderen Kräfte für das Allgemeinwohl – nach ihrer Definition, natürlich – zu nutzen. Den Schwachen helfen, die Kranken heilen, solche Dinge eben. Dabei glauben die Jedi, dass starke Gefühle, besonders solche wie Wut, Neid und Stolz, schädlich sind und unterdrückt oder zumindest eingedämmt werden müssen, um Frieden und Gerechtigkeit zu erhalten. Das ist die eine Philosophie. Die andere...“


Janus erlaubte sich ein Schmunzeln, als er die Macht ballte und konzentrierte und mit einem Mal eine ganze Reihe von Gegenständen zu schweben begann, den Grafen umkreiste und dann wieder an ihre Plätze versetzt wurde. Der schlanke Fastmensch legte die Fingerspitzen aneinander und lächelte ein wenig breiter.


„...ist die unsere, die der Sith. Wir glauben, dass wir nicht Diener irgendeines ominösen „Willens der Macht“ sind, sondern Meister unseres eigenen Schicksals. Die Macht ist ein Werkzeug, um die Galaxis nach unserem Willen zu formen, und unsere Gefühle sind nicht etwas, das man unterdrücken sollte, sondern die Quellen von noch größerer Stärke und Macht. Wir existieren nicht, um uns zu unterwerfen und zu entsagen, sondern um zu erobern und zu herrschen. Denn dies ist die natürliche, wahre Ordnung: Die Starken regieren und die Schwachen dienen. Achtet auf die Worte im Kodex der Jedi: „Es gibt keine Gefühle, nur Frieden. Es gibt keine Unwissenheit, nur Wissen. Es gibt keine Leidenschaft, nur Gelassenheit. Es gibt keinen Tod, nur die Macht.“ Vergleicht und kontrastiert den Kodex der Sith: „Es gibt keinen Frieden, nur Leidenschaft. Durch Leidenschaft erlange ich Stärke. Durch Stärke erlange ich Macht. Durch Macht erlange ich den Sieg. Durch den Sieg zerbersten meine Ketten. Die Macht wird mich befreien.“ Erhellend, nicht wahr?“


Höflich gewährte Janus seiner Schülerin einige Augenblicke Zeit, um über das Gesagte nachzudenken und Fragen zu stellen, bevor er sich erhob und mit einer Geste den Raum erfasste.


„Die Galaxis ist das Schlachtfeld, auf dem dieser Konflikt ausgetragen sind, und Imperium und Neue Republik die Mittel, derer wir uns bedienen. Schlussendlich kann nur eine Seite diesen Krieg gewinnen – ein Kompromiss ist weder wünschenswert noch möglich. Und so ziehen auch wir nun in den Kampf. Wir reisen nach Ziost, um eine Gruppe Jedi zu vernichten, die es wagt, sich unserem Willen zu widersetzen. Ihr Ende wird den endgültigen Sieg einen Schritt näher bringen. Eure Ausbildung wird also hier voranschreiten, Thatawaya. Fahren wir mit den Grundlagen fort: Ich wünsche, dass Ihr Euch auf eines der Objekte hier um Raum konzentriert. Stellt Euch vor, wie Ihr danach greift, Eure Energie auf es strömen lasst und es durch Euren Willen in die Höhe steigt. Denkt an die Macht, über die Ihr verfügen könntet. Erinnert Euch an Demütigung und Dienst, wie Ihr Euch darüber erheben könnt. Greift hinaus, meine Schülerin, und formt die Galaxis!“


In der Pose des geduldigen Lehrmeisters verschränkte Janus die Arme hinter dem Rücken und blickte mit neutraler, stoischer Miene zu der Fosh. Es wurde Zeit, die Vorbereitungen zu beginnen...


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Hyperraum nach Ziost - Schiff: Dark Destiny - Kira, Kayn, Medi-Droide, zwei Astromechdroiden und zwei Diener

Die Worte seiner Meisterin hallten in Kayn nach. Die Rätin würde sich an die beiden erinnern, dessen war er sich auch sicher. Zwar war Kira ungehalten über die Tatsache, dass der Schüler ihr mit seinen Vorstößen in die Parade gefahren war, doch offenbar konnte sie damit besser umgehen, als der Blondschopf es erwartet hatte. Generell hatte der Schüler zeitweise immer mehr das Gefühl, dass der Zögling der gewalttätigen Mistress zu sein nicht nur Vorteile zu haben schien.

Seine Vermutung sollte sich kurzfristig bewahrheiten. In dem durchaus prunkvollen Schiff, welches den Geschmack des Borosk absolut traf, wuselten die Diener. Schnittig, modern und komfortabel wirkte es auf den Schüler. Und wie selbstverständlich flog seine Meisterin den Vogel selbst. Während die Sith-Lady das prächtige Schiff gekonnt durch den Weltraum manövrierte, machte sich Kayn daran, an der ihm überlassenen Übungswaffe herumzuhantieren. Er verstand sich im Umgang mit Technik und war durchaus begabt im Modifizieren der unterschiedlichsten Gerätschaften. Und so schaffte er es mit einigen Handgriffen, die Leistung des Trainings-Lichtschwertes über das Maximum hinaus zu steigern. Kayn war sich dem Umstand bewusst, dass die Optimierung nicht unbedingt ohne Risiko einherging. Denn ohne Blocker war es durchaus möglich, dass der Kristall überhitzte und dem Schüler um die Ohren flog. Er würde es bei nächstmöglicher Gelegenheit testen können.

Dann stieß Kira zu Kayn zurück. Sie hatte den Autopiloten aktiviert. Ziost war ihr Ziel. Um auf die Jagd nach Jedi zu gehen.

Und das Training, das nun folgte, sollte den Sith-Schüler in Windeseile so stark machen, wie er es sich im Traum nicht hätte ausmalen können. Erneut umkreiste sie ihn. Wieder war sie in ihrer Raubtierrolle. Wieder war er nur das Bauernopfer, das dabei zusehen musste, wie es lebendigen Leibes zerfleischt wurde. Dabei sprach sie erneut von ihrer Nemesis.

"Skyfly." der Name brannte sich förmlich in das Gedächtnis des Schülers. Er folgte seiner Meisterin mit seinen Blicken, doch er bewegte sich nicht. Kira sprach von Brianna, Ranik, Janus. "So schließt sich also der Kreis."

Dann fragte Kira, wir Brianna reagieren würde, so bald sie Kestrel gefangen nahmen. Brianna war Thema bei der gemeinsamen Unterhaltung mit Rätin El'mireth. "Auch wenn die Rätin mit aller Kraft versucht hat, sich den Verlust ihrer Jedi-Schwester Brianna nicht anmerken zu lassen, so hat mich doch ein entscheidender Satz nicht losgelassen: ...habe sie fortgeschickt. Vielleicht hilft es ihr, zu begreifen, was sie zurücklässt... Vielleicht ist sie noch nicht verloren."

Kayn überspielte die Furcht vor der nächsten Trainingseinheit. Er ahnte, das nichts gutes auf ihn wartete, also setzte er das Bild weiter so zusammen, wie er es sah. "Sie wird daran zerbrechen, Meisterin. Ich bin mir nicht sicher, wie genau das Mysterium um die Überläuferin Brianna zu lösen war, doch ich denke dass die Rätin uns hier einen kleinen Tipp gegeben hat, wie wir zumindest an diese Jedi herankommen können."

Und als er gerade fertig war diese Antwort zu formulieren, stieß es ihn auf die Knie und kurze Zeit später löschte ihm das Augenlicht. Eine gefühlt glühend heiße Flüssigkeit war in seine Augen getropft. Seine Meisterin war es, die ihre Lektion der Qualen fortsetzte. Ein markerschütternder und von Wut aufgeladener Schrei entflammte den Zorn in dem Schüler.

Als hätte er noch nie etwas anderes getan, riss er die gesamte ihm zur Verfügung stehende Macht an sich und begann dem unaufhörlichen Schmerz, der durch seinen gesamten Körper zog freien Lauf zu lassen.

Hasse! Nutze deine Wut, sie wird dir helfen vollen Zugang zur Macht zu erhalten!

Instinktiv nutzte er den Machtschrei und steigerte seine Macht ins schier unendliche. Sein gesamter Körper erzitterte unter der Energie, die ihn durchfloss. Die Stimme seiner Meisterin wirkte wie ein Brandbeschleuniger in seinem Hirn. Mit beiden Händen von sich gestreckt zog er alle Gegenstände im Raum an, die lose herumlagen, um sie dann in die Richtung zu schleudern, aus der die Stimme kam. Der Hass durchzog seinen Körper und unkontrolliertes Verhalten war die Folge.

Er atmete schwer. Stand aufgeladen in der Mitte des Raumes. Spürte die unglaubliche Verbindung zur Macht und welche Kraft sie ihm verlieh. Ein Abwehrtraining sollte folgen. Wieder rauschten Droiden um ihn herum. Sollten seinen Geist verwirren, ihn außer Gefecht setzen. Diesmal würde er nicht den Fehler machen, sich von diesem lästigen Geschmeiß aus der Reserve locken zu lassen.

Seine Meisterin hatte ihn brachialen Qualen ausgesetzt und zu allen Überfluss nahm sie ihm nun für immer das Augenlicht, so glaubte er. Das Böse in ihm traf auf den Schwall von Chaos, das seine Meisterin auslöste. Die unaufhörliche Hitze. Er war wie ein Kessel, der so voll mit glühend heißer Lava war, das er zu explodieren drohte.

Unorientiert schlug er Blasterschüsse von sich, versuchte sein Bewusstsein mit der rohen Macht zu verbinden, die ihn verzehrte. Die Büchsen beschossen ihn mit hoher Frequenz, mindestens fünf Schüsse pro Droide und Sekunde flogen dem versehrten Schüler entgegen und zum Teil trafen ihn die Verbrennungen an empfindlichen Stellen, sodass er unter anderen Umständen unter dem Schmerz in sich zusammengesackt wäre. Doch die Rage betäubte seine Empfindungen. In Wildheit zerfahren, versuchte er die Flugbahnen mit der Macht zu studieren, doch die allgegenwärtigen Qualen verwehrten ihm das Geschick. Immer mehr Verletzungen waren die Folge.

Erneut schrie er und nun passierte etwas. Er ließ komplett die Kontrolle fallen. Als ob sich suchende Synapsen endlich ihre Fusion vollzogen, stand er nun aufrecht da. In zwei flüssigen, ineinander greifenden Bewegungen wehrte er gekonnt erst die Salve des ersten Droiden ab, bevor er auch die zweiten fünf Schüsse zu seinem zweiten Urheber zurück schickte.

Die Wut war kanalisiert. Er hatte es geschafft. Die Macht überwältigte ihn nun nicht mehr, er hatte sie an ihrem empfindlichen Griff gepackt und sie in sich aufgenommen. Jede Faser seines Körpers verschlang nun die dunkle Energie, die er an sich band. Kayn starrte mit seinen roten Augen und eiskalter Miene zu seiner Meisterin, die er ohne Augenlicht in der Macht sah wie eine Fackel. Er hatte die Beherrschung, er griff nicht an, sondern wartete. Ohne ein Wort.

Seine Klinge war nicht erloschen.
Er war bereit weiter zu gehen.
Viel weiter.

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Hyperraum nach Ziost - Schiff: Dark Destiny - Kira, Kayn, Medi-Droide, zwei Astromechdroiden und zwei Diener

Die Sith Executorin war nicht gerade für ihre Gnade bekannt. Ganz im Gegenteil, sie hielt nicht viel von sanften Trainingsmethoden und sie fürchtete auch nicht den Preis, der ihr Schüler eventuell dafür zahlen musste. Es war allein das Endergebnis was zählte und sie riss ihren Schüler in die gleiche Dunkelheit, welche sie selbst bestritt. Die Folgen waren ihr mittlerweile fast egal. Sie wollte Macht und jene Macht erreichte man nur mit einer gewissen Opferbereitschaft. Nur wenige Sith wagten sich so tief in die Dunkelheit, da die Gefahr bestand sich in ihr zu verlieren und die Kontrolle zu verlieren. Das die Dunkelheit einen zerfraß, so dass irgendwann nichts mehr von einem übrig blieb. Bei Kira hatte die Korrumpierung der dunklen Seite nach all den Jahren bereits begonnen. Ihre Haut war blass und seit kurzem hatten ihre Augen, von einem tiefen schwarz, in ein grelles, leuchtendes gelb gewechselt. Es kollidierte mit ihrer Eitelkeit, doch zu ihrem Gefallen, erzitterten nach ihrem Gefühl nun noch mehr vor ihr.

Ihr Schüler litt unterdessen Höllenqualen, die sie ihm auferlegt hatte. Unkontrolliert ballte sich der Zorn und der Schmerz in ihm und es brauchte nur eine kleine Handbewegung von Kira, um die Gegenstände, die auf sie zurasten, mit der Macht abzublocken, so dass sie einfach kurz vor ihr zu Boden fielen. Die Sith beobachtete ihren Schüler genau und spürte ihn auch in der Macht und wie die dunkle Seite nach ihm griff und ihn durchfloss.


“Das Mitgefühl der Jedi Brianna Kae für ihre ehemalige Meisterin Kestrel Skyfly wird spätestens dann ihre Tarnung und ihre Lüge enthüllen und dann wird meine Rache unerbittlich sein”

Erklärte sie ihrem Schüler unterdessen, der ihren Plan anscheinend noch nicht wirklich durchschaut hatte.

“Die Dunkelheit gewinnt immer. Selbst ohne dein Augenlicht verhilft dir die Dunkelheit zum Sieg. Die Dunkelheit ist großzügig und geduldig. Sie gewinnt immer, weil sie überall ist. Sie ist im Holz, welches verbrennt, unter deinem Stuhl, unter deinem Tisch und unter deinem Bett. Wandere in hellem Sonnenschein und die Dunkelheit begleitet dich- sie klebt an den Sohlen deiner Füße. Das hellste Licht wirft den tiefsten Schatten.”

Philosophierte die Sith, während sie sich Kayn nun näherte, der nach seinem Versagen und seinen Verbrennungen endlich Erfolge erzielte und die Blasterschüsse der Telematen endlich so zurück lenkte, so dass sie fluguntauglich gemacht wurden.

Sie spürte seinen starken Willen und seine Bereitschaft. Seine Begierde nach mehr.


“Du hast die Kraft der dunklen Seite also gespürt. Die Macht, die sie dir verleiht, nicht wahr? Die Jedi fürchten diese Macht und entwickeln sich daher seit Jahrhunderten nicht weiter, während die Sith immer mehr an Stärke gewinnen.”

Erklärte sie ihm weiter und levitierte unterdessen einige Gegenstände und begann Kayn damit hart mit der Macht zu bewerfen. Ihr Ziel war vor allem sein Kopf und sein Rücken und seine empfindlichen Stellen. Währenddessen zündete sie ihre eigene scharlachrote Klinge und begann ihn nun anzugreifen, während sie ihn noch nebenbei mit harten Gegenständen bewarf. Die Diener des Ordens hatten sich längst aus dem Aufenthaltsraum zurückgezogen und in Sicherheit gebracht. Natürlich war es unfair, ohne sein Augenlicht und Kira hielt sich tatsächlich mit ihren Lichtschwertkünsten zurück, denn Tod nützte er ihr nichts, insbesondere, da auch ihre Klinge im Moment scharf war, ebenso wie seine. Die Gefahr bestand für ihn dennoch sich schwer oder tödlich zu verletzen. Doch er sollte lernen die Gefahren zu spüren und ihre Hiebe auch ohne seine Augen voraus zu ahnen.

“Lass dich wie eben fallen. Nutze die Macht! Lass dich von ihr treiben und bringe deine Gedanken zum schweigen. Jedi töten zwar nicht leichtfertig, doch sie machen ihre Gegner kampfunfähig und du willst doch sicher keinen Arm oder ein Bein verlieren oder?”

Kira drängte Kayn vor sich her und trat ihm mit ihrem Stiefel mitten im Kampf einmal heftig in die Magengrube.

“Du bist zu langsam! Du musst meinen Bewegungen immer einen Schritt voraus sein!”

Meinte Kira, die immernoch für ihre Verhältnisse sehr entspannt kämpfte und sich arg zurückhielt. Unermüdlich schlug sie jedoch auf ihn ein oder bewarf ihn mit harten Gegenständen, deie nicht selten gegen seinen Hinterkopf prallten. Sie gönnte ihm keine Pause und seit Beginn seiner Ausbildung auch keinen Schlaf. Sie selbst schlief ebenso wenig und Kayn musste sich daran gewöhnen und seine Kraft aus der Macht ziehen. Essen und Schlaf gehörten zu den niederen Bedürfnissen eines jeden Lebewesens und die Sith standen über diesen Dingen.

Sie fragte sich oft wie ihre Tochter unterwiesen wurde. Kira war im Nachhinein froh, dass nicht sie die Lehrmeisterin gewesen war. Womöglich wäre sie zu ihrer Tochter noch strenger gewesen, als zu jedem anderen Schüler, da ihr von Anfang an die Geduld für
Adria gefehlt hatte. Wo sie sich wohl im Moment aufhielt? Auf Bastion hatte sie ihre Tochter jedenfalls nicht mehr gespürt. So wirkliches Interesse empfand sie jedoch im Moment nicht. Im Moment galt ihre Aufmerksamkeit der anstehenden Missionen. Die Konfrontation der Jedi und schlussendlich der Fall des Imperators. In beiden Dingen wollte sie eigentlich nicht ihre Tochter bei sich wissen. Sie hielt sie für zu unfähig jene Dinge wirklich zu überleben. Vielleicht war es Kira’s Überheblichkeit oder aber auch ihre Angst um ihr Kind, die sie selbst für sich niemals zugeben würde.

Mit einer schnellen Bewegung zog sie
Kayn mit ihrem Fuß die Beine weg und der Mann knallte mit Wucht rücklings auf den harten, schwarzen, blank polierten Boden.Die heiße Klinge ihres Lichtschwerts summte nur wenige Zentimeter über seinem Gesicht.


“Du bist unaufmerksam! Du bist unfähig meine Bewegungen vorauszuahnen! Du bist schwach!”

Beschimpfte sie ihn verächtlich und versuchte seinen Hass zu schüren, damit ihm der Zugang zur Macht leichter fiel. Sie hatten nicht viel Zeit bis Ziost und die Grundlagen sollte er durchaus beherrschen, wenn er nicht gleich auf seiner ersten Mission sterben oder verstümmelt werden wollte. Dies musste auch ihm klar sein.

“Steh auf!”

Fuhr sie ihn an, während sie einen Schritt zurück ging, um ihn dann wieder anzugreifen, sobald er aufgestanden war.

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Hyperraum nach Ziost - Schiff: Dark Destiny - Kira, Kayn, Medi-Droide, zwei Astromechdroiden und zwei Diener

Es waren unnatürliche, grauenhafte Schmerzen, die der Borosk ertrug. So grauenhaft, dass er bemerkte, wie auch andere Nerven davon betroffen wurden. Die Flüssigkeit hatte sich tief durch seine empfindlichen Rezeptoren gebrannt und gab die kochenden Impulse direkt in sein gesamtes Nervensystem weiter. Es war, als wäre sein gesamtes Blut durch kochendes Wasser getauscht wurden. Kayn hatte einmal von einer Machttechnik gelesen, die es dem Anwender ermöglichte, Moleküle im Körper eines Anderen so heftig in Bewegung zu versetzten, dass dieser von innen förmlich verbrühte. Er konnte nachempfinden, wie es sich anfühlen musste. Und eben dieser Effekt brachte ihn dazu, dass seine Überlebensinstinkte die Oberhand erlangten, seine Macht freisetzten und diese nach vielen Momenten der Tortur schließlich seinem Willen unterwarfen. Es fühlte sich so an, als war Kayn in der Lage die Machtströme, die ihn durchdrangen, zu kanalisieren, sie zu steuern. So hatte er mit Hilfe seiner Überlebensinstinkte die Verbrennungen der Droiden wegstecken können und schließlich, in dem er die Macht unterwarf, eben diese Kraft nutzte, um die Flugbahnen der Schüsse vorauszusehen. Wie in Zeitlupe war er dazu in der Lage gewesen, sein Schwert im Bruchteil einer Sekunde in die richtige Position zu bringen, was dazu führte dass die jämmerlichen Telematen in die hinterste Ecke des Raums flogen.

Kayn war über sein Maximum geladen. Nachdem er die Kontrolle über sein bemächtigtes Ich übernommen hatte, waren ihm viele Ideen gekommen, es seiner folternden Meisterin zurückzuzahlen. Wie gerne hätte er es gesehen, gleiche Bedingungen herzustellen, die giftgelben Schlagenaugen mit einem Vibromesser in ihren gehässigen Schädel zu rammen. Der Hass wuchs in Kayn. Und doch war diese Situation so ambivalent. Tief in seinem Inneren wusste er, dass er Kira Guldur eines Tages für ihre Härte danken würde. Denn er würde einen mächtigen Sith abgeben. Er wusste, dass er das Zeug dazu hatte. Während die Mistress ihre theoretische Lektion vom Wesen der dunklen Seite fortsetzte, die der Schüler in seiner Rage nur als Gefasel wahrnahm, konnte er es kaum abwarten, in den Kampf einzusteigen, der ihnen bevorstand.

Dann aber erkannte sie, was geschehen war.

"Es fühlt sich an, als könnte ich die ganze Galaxis einreißen."

Seiner Beschreibung folgte der erste fliegende Gegenstand, den Kira direkt auf ihn schleuderte. Das sah er nicht voraus. Doch als er erkannte, dass sich etwas direkt seinem Kopf näherte, war er in der Lage es zu spüren und Kraft seines Willens den Gegenstand zu verlangsamen, der ihm sonst mehr als nur diese kleine Platzwunde zugefügt hätte, die er dann doch verursachte. Als Kira dann ihre Klinge entzündete, sah er die Energiequelle wie ein Leuchtfeuer am Nachthimmel. Er hielt die Klinge in einer Schutzhaltung über seinen Kopf, um den Nachteil der Blindheit ausgleichen zu können, falls seine Meisterin es darauf absah, seine rohen Fähigkeiten mit ihren überragenden Kenntnissen zu dominieren. Kayn wusste nicht, ob die gewalttätige Exekutorin im letzten Moment halt machen würde. Für ihn war sie die personifizierte Grausamkeit. Und mit Sicherheit war genau das der Ruf, den sie wollte. Erst Stück für Stück begann der Sith-Schüler diesen am eigenen Leib erfahrenen Terror als Lektion zu schätzen.

Minuten vergingen, mal gelang es Kayn einen Gegenstand abzuwehren, mal gelang es ihm nicht. Was ihm jedoch immer gelang war, die Hiebe seiner Meisterin zu sehen. Den Kampf auf dem von ihr gewählten Level ebenbürtig zu führen. Wann immer er konnte nutzte er die Gelegenheit, um einen abgewehrten Schlag in einen Gegenangriff zu überführen. Mehrfach gelang es dem Erblindeten, nach einer Seitwärtsrolle nach den Beinen der Sith zu schlagen. Mehrfach gelang es ihm auch, durch Stich und Überschlagbewegungen den Kampf für kurze Zeit zu drehen, bevor seine Meisterin wieder gnadenlos in die Vollen ging.

Ihr Antrieb bewirkte tatsächlich etwas. Kayn steigerte sich weiter hinein. Wurde zur unermüdlichen Maschine, die genau so schnell Schläge kassierte, wie sie welche austeilte. Dann kam die Wende, die kommen musste. Kira schleuderte ihn zu Boden. Wieder lag er zu ihren Füßen, wieder drohte sie ihm offen mit dem glühenden Schwert über seinem Antlitz.

"ICH BIN NICHT SCHWACH!"

Diesmal würde er die Schmach nicht auf sich sitzen lassen. Als würde die Macht ihm zeigen, wie er weitermachen musste, ging er es im Kopf kurz durch. Den Tritt erwidern, das Schwert zünden und schnell hochziehen, dann in den Stand kommen. Das Momentum nutzen. Gegen die Wand springen unterstützt von der Macht. Mit einem mächtigen Hieb Kiras Angriff von unten kontern.

Ausführen.

Die gegnerische Abwehr stehen lassen. Ein Tritt. Zurückweichen - nicht den selben Fehler machen - den Ellbogen nutzen, um das Gleichgewicht von Kira zu verschieben, zuschlagen. Erneut zuschlagen, mit der Macht die Geschwindigkeit erhöhen und erneut einen Hieb. Einen Stich, eine Abfolge von schnellen Schlägen, so wie sie es ihm zur Grundform erklärt hatte.

Und dann führte die Rage ihn zum Höhepunkt. Mit einem erneuten Machtschrei wirbelten die Gegenstände auf, die Kira ihm entgegen geworfen hatte, wie eine Wand aus fliegenden Waffen flog er in Mitten dieser Hilfsmittel seiner Meisterin entgegen, als hätte sie einen Kometensturm heraufbeschworen. Er kämpfte nun noch schneller. Noch immer sah er nicht das Geringste, doch alles was er brauchte war die Macht. Jede Bewegung war für ihn sichtbar.

Sie trat ihn. Und er wich aus. Sie schlug zu, und als ob er genau wusste, aus welcher Richtung die Hiebe kamen, rollte er sich ab, parierte, sprang.

Die Stunden vergingen, die Intensität stieg. Wie elektrisch aufgeladen war der Raum, den sie kurz und klein hackten. Schmerzen fühlte der Schüler nur noch bedingt. Und von Hieb zu Stich zu Mal zu Fall wurde er besser.

Hyperraum nach Ziost - Schiff: Dark Destiny - Kira, Kayn
 
Hyperraum nach Ziost - Schiff: Dark Destiny - Kira, Kayn, Medi-Droide, zwei Astromechdroiden und zwei Diener

Der Schmerz des Schülers war zum Greifen nahe, ebenso die Wut die ihn in der Macht pulsieren ließ. Ja, er trank von der dunklen Kraft, die ihn umgab, die ihn durchfloss, die nach ihm griff. Er öffnete sich jener Dunkelheit, die ihm Kraft verlieh.

Die Executorin hatte bereits damit gerechnet, dass sich sein Hass immer mehr gegen sie richten würde und sie war vorbereitet. Sie wehrte seine Lichtschwertangriffe ab, ebenso wie die Geschosse, die auf sie zu flogen. Sie lenkte sie um oder sie fielen einfach plump zu Boden, ehe sie ihr Ziel trafen. Manche Sith ließen Jünger, Droiden oder ähnliches vorrangig als Trainingsobjekt herhalten, doch Kira hatte kein Problem damit, sich selbst die Hände schmutzig zu machen. Es hatte seinen gewissen Reiz und hatte den angenehmen Nebeneffekt, dass sie selbst dabei trainierte und sie nicht aus der Übung kam, was ihr durchtrainierter Körper auch widerspiegelte. Natürlich ging sie mit den scharfen Waffen ein gewisses Risiko ein, ebenso getroffen zu werden, doch sie vertraute ihren Fähigkeiten und Kayn war keine Gefahr für sie und würde es nie werden. Den gleichen Fehler wie mit Sturn, würde sie nicht erneut begehnen. Sie glaubte auch, dass ihr Schüler im Kampf mit ihr am meisten lernte und ihr so umso schneller dienlich sein würde.

Stunden vergingen, in denen sie kämpften und Kayn ihr energisch beweisen wollte, dass er alles andere als schwach war. Er war tatsächlich talentiert und offen genug für die dunkle Seite und bereit sein volles Potential auch zu nutzen. Die Macht war stark in ihm und er fürchtete sich nicht, er blieb standhaft, knickte nicht unter dem Druck ein, dem sie ihn aussetzte. Er war vielversprechend. Doch sie würde ihm das niemals sagen. Seine Bewegungen wurden fließender, er sah ihre Schläge und Tritte kommen und auch er ging immer öfter in die Offensive. Er lernte dazu. Sie erkannte die Kampfmuster seiner Klinge, die sie ihm erst kürzlich gezeigt hatte. Kayn war in der Lage das Gelernte auch umzusetzen und in diesem Punkt war er vielen Schülern weit voraus.

Schließlich streckte Kira den Arm aus und sein Lichtschwert wurde mit der Macht grob aus seiner Hand gerissen und landete in der Leeren von der Executorin.

“Genug.”

Kündigte sie an und warf seine Waffe in einen der Nebenräume, wo man es schließlich klirren hörte, als das Metall auf dem Boden aufschlug und rollte.

Stell dir vor, du hast törichterweise deine Waffe verloren. Deine Waffe bleibt da wo sie ist. Ich möchte, dass du auch in der Lage bist, dich auch ohne sie wehren zu können.”

Meinte sie, während sie ihn bedrohlich mit ihrer eigenen aktivierten Klinge umkreiste.

“Was unterscheidet einen Sith von einem Jedi, Kayn?”

Fragte sie ihn beiläufig und hoffte, dass er ihre Lektionen immer ernst genommen hatte, die sie ihm immer wieder predigte. Sie spürte die Erschöpfung in ihm. Schlafmangel und der Mangel an Nahrung und Flüssigkeit begannen an seinem Körper zu zehren. Er ließ es sich nicht anmerken, doch Kira spürte es in ihm, doch sie hatte noch nicht vor ihm eine Pause zu gönnen. Sie würde ihm vor Ziost noch die Gelegenheit geben, da sie ihn ausgeruht brauchte, wenn es ernst wurde.

Die Sith begann nach ihm zu schlagen, ihn mit Tritten zu versehen und drängte ihn schließlich vor sich her und hieb mit ihrer scharfen Waffe noch immer nach ihm und traf ihn schließlich nur streifend an seinem rechten Oberarm und dies mit purer Absicht. Ein weiterer Tritt gegen sein Kinn, brachte ihn rücklings taumelnd und fallend in die Luftschleuse, die an dem Aufenthaltsraum angrenzte.

“Okay, daran müssen wir wohl noch arbeiten.”

Meinte sie verächtlich und grinste ihn von oben herab boshaft an, da sie bereits eine perfide Idee hatte ihn weiter zu drillen.

“Ich denke, du hast eine Art von Pause verdient… .”

Ihre Tonlage ließ bereits erahnen, dass es sich hierbei um keine normale Pause handelte. Kira schloss die Sicherheitstür der Luftschleuse und verriegelte sie. An einem Panel an der Wand senkte sie enorm die Temperatur der Luftschleuse bis 20 Grad unter den Gefrierpunkt. Luft zum Atmen hatte er, doch die Raumtemperatur würde ihm wohl in wenigen Minuten zu schaffen machen. Ihr Ziel war es, dass er allein durch die Macht seine körperlichen Befindlichkeiten ausblenden konnte. Egal ob Schlafmangel, Hunger, Durst oder Kälte. Er sollte durch den Hass auf sie die dunkle Seite nutzen, um dem Ganzen zu trotzen und dabei nicht ohnmächtig zu werden. Sie wusste selbst nicht, ob sie ihn zur Not retten würde. Das würde sie wahrscheinlich spontan entscheiden, je nachdem wie lange er tatsächlich durchgehalten hatte. Beiläufig hob Kira die Waffe ihres Schülers im Lagerraum auf, in den sie die Waffe geworfen hatte und befahl ihren Dienern den Aufenthaltsraum zu reinigen, den sie im Kampfgeschehen verwüstet hatten. Ebenso ließ sie sich kleine Annehmlichkeiten bringen, wie Snacks und ein Glas Wein und setzte sich in den Cockpitsitz und schloss die Augen, während sie Kayn im hinteren Teil des Raumschiffes, mit der Macht beobachtete. Sie spürte seine Wut, seinen Zorn, seinen Willen und seinen Schmerz. Kira grinste zufrieden und begab sich in eine Art Meditation, während sie ihren Schüler in der Macht beobachtete. Ob er zwei bis drei Stunden aushalten konnte?

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Ein Hochgefühl setzte ein. Er lernte mit jedem Schlag weiter. Die hohen Schläge hoch abzuwehren, in die Seite zu schlagen, die seitlichen Schläge früh parieren, sie nach unten wegschlagen. Und weiter. Sich der Macht hinzugeben, die Schläge willkürlich zu verstärken. Mit Geschwindigkeit zu arbeiten, mit Stärke, mit brachialer Gewalt. Immer berufen, die Techniken einzusetzen, die er bereits beherrschte. Und noch weiter. Der flüssige Schlagabtausch gab ihm Recht. Kira hatte keine Gelegenheit ausgelassen den blonden Schönling zu demütigen, zu foltern und sonst wie schmerzlich zu erziehen. Dass es diese lange Strecke an Kampfabschnitt gab, sagte ihm, dass er sich entwickelte.

Denn dann war der Kampf vorüber. Seine Klinge flog aus seinen Händen und landete irgendwo in einem benachbarten Raum. In einem Moment des Innehaltens spürte er, wie das Training an seinem Körper genagt hatte. Fast keine Stelle war unversehrt geblieben. Doch das spielte keine Rolle. Nicht jetzt, da er diese Fortschritte machte.

Unbewaffnet musste er dann den Kampf fortsetzen. Harten Schlägen und Tritten erwehrte sich der Borosk nun. "Die Jedi sind schwach. Nur wir sind wahre Stärke. Die Dunkelheit ist es." Kayn ahnte auch nun wieder die Bewegungen voraus, versuchte die Abfolgen abzuwehren, sie irgendwie festzuhalten oder zum Gegenangriff auszuholen. Als die Lücke da war verstärkte er instinktiv einen Faustschlag mit der Macht, der sein Ziel nicht erreichte, da ihm unmittelbar danach wieder ein heißes Gefühl aus der Fassung riss. Das heiße Gefühl, das von seinem Arm kam, was einen unangenehmen Geruch nach sich zog, bevor er mit einem steinernen Tritt ein gutes Stück nach hinten befördert wurde.

Er sah Sterne als er am Boden lag und hob seinen schweren Kopf an, als er zusah, wie die Sicherheitstür den Weg vor ihn versperrte. Voller Furcht erblickten seine kalten, hasserfüllten Augen seine Meisterin. Eine weitere Tortur begann. Eine Pause, wie sie es zu nennen wagte. Er stand auf, hämmerte im ersten Moment wutentbrannt gegen die Scheibe, und noch bevor er ihr wilde Flüche hinterher schicken konnte, besann er sich auf die ihm bevorstehende Aufgabe und sank auf seine Knie herab.

Den Kopf nach unten geneigt ließ er sich nur kurz in die Kälte fallen, die im allerersten Moment etwas erfrischendes hatte, bevor diese auf einen Punkt sank, bei dem nicht mal ein Atemhauch entweichen konnte, ohne zu materialisieren. Es entzog ihm jegliche Kraft und jegliche Fähigkeit zur Gegenwehr. Sein Körper war schon innerhalb von wenigen Minuten komplett erstarrt. Es war eine Prüfung, musste eine gewesen sein. Eine, die er bestehen musste, wenn er den ihm vorgezeichneten Pfad weiter folgen wollte.

Und dann wurde es schwarz vor seinen Augen. Sein Körper sackte in sich zusammen, und er prallte auf den mittlerweile tiefgefrorenen Durastahlboden. Unerbittlich fror die Kälte ihn weiter ein, bis die Wasserpartikel an seinem Mund zufroren und selbst auf seinen Augen ein weißer Schleier entstand.

... 'Du wirst gehorchen, Kayn! Töte deine Mutter, sonst wirst du niemals zum Orden gehören.' starr und steif stand der Junge mit der Vibroklinge vor dem ausgestreckten Körper seiner Mutter, die geknebelt auf einer Pritsche lag. 'Ich kann nicht.' ... 'Du wirst.' ...

Und als ob ein lange erloschenes Feuer wie von Zauberhand wieder einen Funken freigab, entflammte der ausgewachsene Zorn in ihm die gefrorene Flamme von Neuem. Sein Körper begann sich von innen zu erwärmen. Die Verderbnis strömte wie ein Flöz kochender Lava durch seinen lädierten Körper. Es geschah. Kraft seines Willens bewegte sich sein gesamtes Inneres. Unter großer Anstrengung schaffte er es in eine sitzende Position in dem er sich an die Rückseite der Schleuse lehnte und die Hände auf seine Oberschenkel fallen ließ. Demonstrativ. Als nahm er sich die Kontrolle über den Körper zurück, der so oder so ihm gehörte.

Es dauerte Minuten, bis er die Kraft aufbrachte, seinen kompletten Körper in die meditative Trance zu versetzen, die ihm ein wenig Konservierung versprach. Die Kälte hatte ihr Gutes. Sie maximierte die Sinneskraft. Durch sein selbst erzeugtes Hitzefeld war er wie ein Feuer im Schneegestöber. Sicher vor dem Sturm, aber ständig am Lodern. Die Übung beschleunigte ironischerweise seine Regeneration. Konservierte seinen Körper, wirkte positiv auf Entzündungen und Verbrennungen, die er durch Kira und die Droiden erlitt. Und sein Immunsystem wurde durch die Macht gestärkt.

Er trotzte ihrer Folter. Er war die Stärke hier. Sie würde diese Schmach bereuen. Eines Tages würde Kayn es seiner Meisterin heimzahlen. Wieder folgten zahllose Vorstellungen, wie er ihr Leben unsanft beendete. Der Hass nährte die Glut, war wie das Feuerholz. Und so vergingen unzählige Momente, in denen er sich durch die Kälte kämpfte. Auch wenn er es geschafft hatte sich zu stabilisieren, brauchte er sich nichts vorzumachen.

Ewig würde er dieser Belastung nicht standhalten.

Hyperraum nach Ziost - Schiff: Dark Destiny - Kira, Kayn, Medi-Droide, zwei Astromechdroiden und zwei Diener
 
Hyperraum nach Ziost - Schiff: Dark Destiny - Kira, Kayn, Medi-Droide, zwei Astromechdroiden und zwei Diener

Dunkelheit kroch durch die Dark Destiny. Unsichtbare, dunkle Nebelschwaden und dunkle Fäden der Macht, krochen durch das Schiff und tauchten es in eine atmosphärische Kälte des absoluten Verderbens. Die Ursache dafür war die Sith-Executorin, welche ihre Machtfühler durch das Schiff erstreckte. Sie nahm jeden Winkel des Schiffes wahr. Hörte jeden Atemzug ihrer Diener und jenen von Kayn. Ebenso spürte sie die pulsierende Energie in den Leitungen des Schiffes, die Bewegung unendlicher Ventilatoren zur Kühlung von Prozessoren, die Vibration des Antriebes und die Energie die davon ausging. Die Luftaufbearbeitungsmaschinen arbeiten dabei für die Macht wahrnehmbar am präsentesten. Immerhin gehörte es auch zu den wichtigsten, Lebenserhaltungssystemen des Schiffes. Kira rastete nie. Sie arbeitete stets an sich und ihren Fähigkeiten und ruhte sich nie darauf aus. Dies unterschied sie zu vielen anderen Sith. Sie beschäftigte sich ständig mit den Studien der dunklen Seite und arbeitete stets an ihren Fähigkeiten und ihrer körperlichen Fitness. Nur so konnte sie irgendwann alle in ihren verdorbenen, dunklen Schatten stellen. Die dunkle Seite war durch Kira an Board allgegenwärtig und war die unwiderstehliche Versuchung einer dunklen Gefahr.

Kayns anfängliches Versagen quittierte sie mit einem angewiderten Gesichtsausdruck, während sie noch ihre Augen im Cockpit geschlossen hielt und ihre Beine sich oben auf der Konsole kreuzten. Er versagte zu früh! Sie war nicht gewillt ihn zu retten, als er ohnmächtig wurde. Er war es trotz der Mühen nicht Wert, wenn er so wenig aushielt. Sie hatte noch sein Gesicht vor Augen, vor dem Sichtfenster und wie er sie mit seinen entzündeten Augen wutentbrannt angesehen und gegen die Tür geschlagen hatte. Anscheinend war sein Augenlicht bereits langsam zurückgekehrt, doch es half ihm anscheinend nicht neue Kraft zu schöpfen und gab stattdessen auf.

Kira hatte ihn bereits gedanklich abgeschrieben, als sie in der Macht dann etwas spürte, was wieder so etwas wie Hoffnung in ihr aufkeimen ließ, dass er doch nicht so nutzlos war, wie es zuerst den Anschein gehabt hatte. Sie spürte seine Wut und seinen Zorn und die geballte Hitze, die davon ausging und er rappelte sich auf und verließ seine Komfortzone aus der Ohnmacht und begann endlich zu kämpfen! Gegen die Kälte, die Schmerzen und die psychische Last, die er trug .

Es vergingen fast zwei Stunden, bis Kira sich erbarmte den jungen Mann von seinem Leid zu erlösen. Ihre Machtsinne krochen in die Schaltvorrichtungen der Luftschleusentür und ihr Geschick in der Macht und ihr technisches Verständnis aus früheren Zeiten als Pilotin, halfen ihr, um die Tür allein durch ihren Willen zu öffnen, ohne sich von ihrem weichen Cockpitstuhl erheben zu müssen. Es war nicht nur die Machtdemonstration, weshalb sie die Macht dafür nutzte, sondern sie trainierte damit ihre Fähigkeiten. Feinfühliges Geschick für die Macht. In ihrer Machtmeditation tastete sie nach
Kayn und dessen Verstand und die dunklen, kalten Wogen der dunklen Seite der Macht drangen in seinen Geist ein. Schweiß bildete sich auf der Stirn der Executorin, denn mentale Nachrichten waren schwierig und erforderten höchste Konzentration.


“Steh auf, du Narr! Begebe dich zum Medidroiden und nach deiner Behandlung sämtlicher Blessuren und Schwächen, erwarte ich dich im Cockpit.”

Hallte die Stimme von Kira mental im Kopf von Kayn wider. Danach zog sich Kira wieder aus ihm zurück und sie erwachte aus ihrer Meditation und bereitete seine nächste Lektion vor und studierte auf dem Datapad einige Einträge, die sie sich aus den Archiven des Sith-Ordens geladen hatte.

Als
Kayn sich schließlich endlich zu ihr gesellte und neben ihr Platz nahm, war sie darauf gefasst, falls er sie angreifen wollte. Doch dies wäre mehr als töricht und dies wusste hoffentlich dieser Narr.


“Du hältst mich vermutlich für willkürlich grausam, doch sei versichert, dass alles nur dazu dient dich zu stärken und dich zu einem wertvollen Werkzeug der dunklen Seite der Macht zu formen. Ich hoffe, du verstehst das, Kayn?”

Fragte sie ihn und sah ihn kurz von der Seite mit ihren leuchtend, gelben Augen an, ehe sie sich wieder dem Meer an vorbeiziehenden Sternen in der Frontscheibe widmete.

“Und die Resultate dieser Tortur müsstest auch du bereits erkannt haben, nicht wahr?”

Fragte sie ihn weiter, diesmal jedoch ohne ihn dabei anzusehen.

“Wir haben außerdem nicht viel Zeit und auch meine Geduld ist stark begrenzt, wie dir vielleicht schon aufgefallen ist.”

Meinte sie, während sie tiefer in den Cockpitsitz rutschte und ihre langen, schlanken, in schwarzer Lederhose umhüllten Beine, immernoch die Boardkonsole zierten.

“Da ich meine Zeit an dir nicht verschwendet wissen will, so frage ich dich noch einmal und das letzte Mal… . Was ist der Unterschied zwischen einem Jedi und einem Sith?”

Fragte sie ihn erneut und es war deutlich, dass sie von seiner letzten Antwort von vorhin nicht zufrieden gewesen sein konnte, aufgrund seiner eher schwammigen und kurzen Antwort.

“Bevor du jedoch antwortest….trink das hier.”

Meinte sie süffisant grinsend und hielt ihm ein Glas mit scheinbar harmlosem Wasser hin, doch ihr Gesichtsausdruck sprach Bände, als sie ihn dabei ansah. Es war ebenso ein Test, ob er ihr bedingungslos gehorchte, auch wenn er wusste, dass er sich dabei vergiften würde.

“Du hast doch mittlerweile sicher Durst, nicht wahr? Trink!”

Sie hatte Drogen in das Glas getan und dies in einer grenzwertigen Überdosis. Ihr Ziel war es, dass er gegen die Wirkung ankämpfte und trotzdem klar im Verstand blieb und auch sein Körper weiterhin Herr seiner Sinne blieb. Dazu würde neben seiner hoffentlich ausführlicheren Antwort noch ein Training in der Macht folgen, was ihm in solch einem Zustand sicherlich schwer fallen würde, denn bis dahin wäre die volle Wirkung entfaltet. Wenn er es unter diesen Umständen schaffte, die Macht zu gebrauchen, wäre es im Normalfall umso leichter für ihn. Noch dazu konnte sie selbst ein Lied davon singen, ungewollt unter Drogen gesetzt zu werden und welchen Folgen dies haben konnte, hatte man dann durch ihre ungewollte Schwangerschaft gesehen. Die Drogen in dieser Konzentration, die sie ihm verabreichte, würden starke Halluzinationen, Schwindel, Benommenheit und Kontrollverlust hervorrufen.

Doch noch blieb abzuwarten, ob Kayn ihr überhaupt bedingungslos gehorchte, während sie ihm noch das volle Glas hinhielt.

“Komplett!”

Befahl sie.


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Weltraum (Imperium)-Im Hyperraum nach Ziost -Auf der Yacht von Lord Sturn-Audienzzimmer- mit Janus

Thatawaya war dem Sith neugierig auf dessen Yacht gefolgt. Sie hatte keine Bindungen zu Orten wie Bastion oder speziell dem Sith-Tempel. Auch wenn sie ein paar sehr nette und einige weniger nette Bekanntschaften gemacht hatte. Für den Sith sah das mit Sicherheit anders aus. Allein die Gruppe von Lebewesen, die sich mit Begeisterung seiner Mission gerade angeschlossen hatte. Es musste ein tolles Gefühl sein, von anderen so verehrt zu werden. Die Fosh versuchte, sich selbst in so einer Position zu sehen. Aber ob es jetzt an ihrer kurzen Vergangenheit lag oder ein Teil ihres Wesens war: Sie war lieber unsichtbar. Etwas, das mit ihrer Grösse und ihren dunklen Federn eigentlich nicht allzu schwer sein sollte.
An Board der Yacht nahm der Sith-Lord auf einem Sessel platz und bot ihr einen weiteren Sessel als Sitzgelegenheit an. Das Schauspiel, das er ihr dazu bot, indem er seine Teetasse auf ein kleines Tischchen neben sich schweben liess,erinnerte Thatawaya an etwas.Doch es war schon wieder verschwunden, bevor sie es greifen konnte.

Ihr Meister setzte dann dazu an, ihre Frage zu beantworten. Auch wenn sie erstmal keinen Zusammenhang zwischen seinen Worten und ihrer Frage feststellen konnte, klang es doch nach einer spannenden Weltanschauung. Beunruhigend bei dem Gedanken, dass Wesen wie ER über diese Macht verfügt hatten. Beruhigend dahingehend, dass es offensichtlich mächtigere gegeben hatte, die IHN seiner Macht berauben konnten. Und auch der Gedanke, dass sie selbst stark genug werden könnte, um sich gegen solche Wesen mit Erfolg zu behaupten, war ermutigend.
Der Sith erklärte weiter, dass es unterschiedliche Meinungen über die Nutzung dieser Macht gegeben hatte und das die Jedi die Macht wohl...selektiver einsetzten als die Sith. Diener der Macht? Thatawaya war nicht gewollt, die Dienerin von irgendjemandem zu werden. Wenn sie jemandem ihre Dienste offerierte, dann nur gegen entsprechende Entlohnung. Und der Zugang zu Wissen und der Möglichkeit, diese Macht für sich nutzbar zu machen, war eine gute Entlohnung. Solang es Fortschritte gab, verstand sich. Ein Lehrer sollte durchaus bezahlt werden...und wenn es mit Dienstleistung war.

Plötzlich erhob sich beinahe alles im Raum, was nicht festgeschweisst war. Der Sith lächelte dazu und Thatawaya beobachtete das Schauspiel mit einem Kribbeln auf der Haut, dass all ihre Federn in eine senkrechte Position brachte. Sie sah plötzlich viel dicker aus, als sie eigentlich war. Der Sith wollte sie wohl damit auf die Erfahrung aufmerksam machen, die er in diesem Bereich bereits gesammelt hatte. Das war etwas, was ihr durchaus gefiel. Sie konnte von dieser Erfahrung und dem Wissen profitieren.
Ihr Meister erklärte dann den Unterschied in den Leitfäden der jeweiligen Gruppierungen. Thatawaya dachte eine Weile über die beiden doch recht gegensätzlich klingenden Zeilen nach.

"Mir scheint, als würden die Jedi ein paar... antreibende Stärken ignorieren. Wenn jemand etwas mit Leidenschaft tut, dann verfolgt er sein Ziel mit höherer Wahrscheinlichkeit auch bis zum Schluss. So als Beispiel. Emotionslos an etwas ran zu gehen..da würde ich eher erwarten, dass es zum Scheitern verurteilt ist."

Sie stellte sich vor, sie würde nicht das Gefühl der Hoffnung verspüren. Der Hoffnung darauf, sich einen Platz erstreiten zu können, den sie ihr eigenen nennen könnte. Warum sollte sie sich dann überhaupt bewegen?
Der Sith erklärte dann das Ziel ihrer Reise. Eine Welt namens Ziost. Um Jedi zu vernichten. Thatawaya zuckte mit dem Kopf bei dieser Wortwahl.

"Wenn es Lebewesen ohne Gefühle sind, ist es dann nicht eine Erlösung für sie? Ein solches Leben kann doch nicht lebenswert sein. "

Hoffnung war das Gefühl, welches sie langfristig am Leben gehalten hatte, als sie unter IHM gelitten hatte. Wut war es gewesen, welches ihr in den schwierigsten Moment geholfen hatte, diese zu überstehen. Und wenn es nur bedeutet hatte, dass sie in einen roten Rausch verfallen war, welcher sie die grauenhaften Geschehnisse vergessen liess.

Dann kam der Sith jedoch zu einem Punkt, der sie zunächst etwas irritierte. Er hatte die Teetasse so elegant durch die Luft bewegt. Und sie sollte es ihm gleich tun. Mit einem Gefühl des unbehagens im Bauch, sah sie sich die Gegenstände im Raum an. Vielleicht etwas, bei dem die Wahrscheinlichkeit gering war, dass es kaputt ging, wenn es runter fiel. Die Teetasse des Sith schied darum aus. Sie würde nicht nur zerspringen, sondern mit ihrem Inhalt auch noch Flecken auf dem Teppich machen. Das selbe galt für ein schmales, höheres Gefäss, welches ebenfalls fein und zerbrechlich aussah. Eine Figur sah aus, als ob sie aus massivem Metall bestünde. Mal davon abgesehen, dass sie einen Abdruck im Teppich hinterlassen würde. Ihr Wahl fiel auf eine Art Platte oder Teller. Sie war ebenfalls aus Metall, aber wahrscheinlich nicht so schwer, um bei einem herunterfallen irgendwas kaputt zu machen. Nur jetzt kam der schwierigere Teil: Die Platte sollte fliegen. Thatawaya überlegte, ob sie irgendwann eine Erfahrung gemacht hatte, die ihr hierbei helfen konnte. Aber das Kontingent an Erfahrungen war eigentlich verschwindend gering. Und in den wenigen Wochen hatte sie selbst nur rein körperliche Aktivitäten bestritten. Der Rest war Theorie oder die Beobachtung eines ausgelernten Sith gewesen. Aber sie konnte es tun! Andernfalls würde Lord Sturn ihre Anwesenheit wohl kaum dulden.

Der Blick ihrer roten Augen lag starr auf dem Teller und sie stellte sich vor, wie er sich wohl anfühlte. Das Gefühl ihrer Krallen gegen das harte Element, aus dem der Teller bestand. Seine Kälte. Sie bildete sich ein, sogar das Metall riechen zu können, auch wenn sicher ein paar Meter zwischen ihr und dem Objekt lagen. Ihre Handflächen kribbelten etwas, so sehr stellte sie sich den Teller in ihnen vor. An Phantasie mangelte es ihr offensichtlich nicht. Jetzt musste der Teller nur noch empor schweben. Lord Sturn hatte dazu geraten, an die Demütungen zu denken, die ihr widerfahren waren. Die Erinnerung an die Übergriffigkeit, die ER ihr gegenüber gezeigt hatte, die Stunden in absoluter Dunkelheit in ihrem Käfig, all das erzeugte einen klebrig-schwarzen Ballen Wut in ihrem Magen. Nie wieder würde sie sich in so eine Position drängen lassen! Sie würde dagegen Kämpfen und entweder gewinnen und bei dem Versuch sterben. Trotz der Bilder geschah aber erstmal garnichts. Aber Thatawaya war niemand, der leicht aufgab. Sie erinnerte sich an die Angst, die ER sie hatte spüren lassen. Wie ER dafür gesorgte hatte, das sie sich klein und wehrlos fühlte. Doch sie war nicht wehrlos!

Der Teller begann zu zittern und erzeugte ein klapperndes, kratzendes Geräusch gegen seinen Aufsteller. Thatawaya stellte sich wieder vor, wie der Teller empor stieg, seine Bindung zur Schwerkraft abstreifte und sich ohne jede Berührung in der Luft präsentierte. Doch der Teller wollte zunächst nicht so recht. Thatawaya dachte noch einmal an die unfairen Kämpfe, in die ER sie gezwungen hatte und die sie nur durch List hatte gewinnen und damit überleben können. Wie gern hätte sie IHN in genau die selbe Situation gestossen. Der Teller kippte plötzlich mit seinem Aufsteller nach hinten und schoss mit einem ohrenbetäubenden Gong gegen die Wand dahinter. Der Krach erschreckte Thatawaya, so dass sie aufsprang und instinktiv eine defensive Haltung einnahm. Das war vielleicht eh nicht die schlechteste Idee, wenn der Teller oder die Wand dahinter jetzt schaden genommen hatte, könnte sie sich immerhin schnell bewegen. Nur für den Fall, das Lord Sturn deswegen sauer wurde.

"Es tut mir leid."

entschuldigte sie sich trotzdem schonmal. Immerhin- es war etwas geschehen....sehr zu ihrer Überraschung. Jetzt, wo sich ihr Schreck etwas legte, war das Ergebnis ihrer Bemühungen doch bemerkenswert. Wenn sie das früher gekonnte hätte, währen einige Situationen wahrscheinlich anders verlaufen. Rasch lief Thatawaya zu dem Teller und stellte erleichtert fest, dass das Material doch stabil genug gewesen war, um sich nicht zu verformen. Lediglich an der Wand war ein kleiner, silbergrauer Streifen zu sehen, wo der Teller eingeschlagen war. Vorsichtig stellte sie den Teller wieder auf seinen Platz.

"Zum Glück ist nicht mehr passiert."

Hätte sie sich für die Teetasse entschieden, hätte es eine riesige Sauerei und Scherben gegeben. Aber das der Sith die Tasse so hatte bewegen können- ohne das auch nur Flüssigkeit verschüttet wurde- zeugt doch von der Kontrolle, die er besass. Sie hingegen war wie eine Dampframme gewesen. Pure Gewalt, die auch noch in die falsche Richtung gegangen war. Gut, über dem Teller war eine Lampe, die eben jenen anstrahlte und so präsentierte. Nach oben, dann wär die Lampe wahrscheinlich kaputt gegangen. So gesehen war es doch besser gewesen, dass sie nur die Wand getroffen hatte. Sie würde noch viel üben müssen.


Weltraum (Imperium)-Im Hyperraum nach Ziost -Auf der Yacht von Lord Sturn-Audienzzimmer- mit Janus
 
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Janus empfand es als überaus erfrischend, mit einem Lebewesen zu diskutieren, dessen intellektuellen Fähigkeiten sich sehen lassen konnten. Natürlich war die Unterhaltung mit Thatawaya kein Gespräch auf Augenhöhe – ein solches war allein schon aufgrund der Tatsache unmöglich, dass der Graf so weit über allen anderen Kreaturen in der Galaxis stand, wie ein Mensch im Vergleich zu einer Womp-Ratte. Aber nichtsdestotrotz gab es Abstufungen und Unterschiede, gab es Personen, die aus der Masse hervorragten und sich als nützlich und stimulierend erweisen konnten. Ein zufriedenes, gönnerhaftes Lächeln zierte die Lippen des blassen Sith, und er seine elegante Haltung strahlte eine gewisse Entspannung aus, vermittelte seiner Gesprächspartnerin das Gefühl, dass sie frei und offen sprechen konnte. Gewisse Parallelen zu einem satten, schläfrigen Nexu ließen sich nicht leugnen – wie leicht es doch war, das Raubtier hinter der glatten Fassade zu vergessen. Janus genoss den Effekt, den seine Machtdemonstration auf Thatawaya hatte, er konnte förmlich spüren, wie die Fosh ins Grübeln kam und Überlegungen anstellte, wie sie selbst eines Tages über solche Kräfte gebieten konnte. Ehrgeiz war eine Tugend, wenn sie auch bei Schülern im Übermaß gefährlich werden konnte. Wie so vieles während der Ausbildung wandelte man in dieser Hinsicht auf einem schmalen Grat – zu viel Ehrgeiz führte zu Verrat, zu wenig ließ Talente ungenutzt verkümmern. Bei dem gefiederten Wesen, das er zu seiner Schülerin erkoren hatte, schien sich ein gesundes Maß eingependelt zu haben, und höflich ließ ihr der Dunkle Lord Zeit, über seine Antworten auf ihre Fragen nachzudenken. Thatawaya argumentierte, dass Leidenschaft eine nützliche Triebfeder sein konnte und sich die Jedi durch ihre Emotionslosigkeit einer großen Stärke beraubten, und es schien ihr schon beinah eine Gnade, sie von einer so kümmerlichen Existenz zu befreien. Janus reagierte mit einem leisen, kühlen Lachen und nickte, als er die Fingerspitzen aneinander legte.


„Korrekt. Denkt man die Ideale der Jedi konsequent zu Ende, so sind sie kaum mehr als Droiden. Nüchtern. Emotionslos. Unparteiisch. Frei von Bindungen. Unbestechlich. In ihren Augen macht sie das zu geborenen Vermittlern und Schlichtern, zu den gerechten Beschützern jener Illusion, die sie „Frieden“ nennen. Aber wir wissen beide, dass Frieden und Gerechtigkeit bloße Lügen sind. Bequeme Ausreden, hinter denen sich die Schwachen und Unwürdigen verstecken, um ihrer armseligen Existenz irgendeine Rechtfertigung zu verleihen. Wir werden ihre Augen für die Wahrheit öffnen...und in ihren letzten Momenten werden sie verstehen, warum wir stärker sind als sie. Warum diese Galaxis uns gehört.“


Der Graf ballte demonstrativ eine Faust, als würde er auch ganz konkret ein lästiges Insekt zerquetschen. Tatsächlich irritierten ihn die Jedi mehr aus praktischen denn aus ideologischen Gründen: Sie standen seiner Herrschaft im Weg, und solche Hindernisse duldete der schlanke Fastmensch nicht, welche Form sie auch annehmen mochten. Doch damit war der grauen Theorie erst einmal genüge getan, es wurde Zeit, dass seine Schülerin lernte, dass Worte im Bezug auf die Macht das eine waren und Taten das andere. Thatawaya hatte eine Aufgabe erhalten, nun war es an ihr, sie zu bewältigen. Aufmerksam, aber äußerlich stoisch, verfolgte Janus, wie die Fosh sich auf einen der hochwertigen Teller konzentrierte, die der Graf sein eigen nannte. Die Macht kräuselte und ballte sich um seine Schülerin, ein Schatten, der dunkel und verheißungsvoll um sie tanzte und von Ruhm und Stärke flüsterte. Alles, was sie wollte, war da, sie musste nur zugreifen. Es sich nehmen. Zorn und Frustration flackerten in ihrer Aura auf, lodernden Flammen gleich, die bereit war, zu einem grimmigen Inferno zu werden. Janus beugte sich ein wenig nach vorne...da! Roh und ungelenkt, aber mit großer Kraft schleuderte seine Schülerin den Teller gegen eine Wand, und erschrocken von ihrer eigenen Stärke sprang die Fosh ein Stück zurück, die Federn aufgestellt und die Haltung defensiv, als sie eine rasche Entschuldigung murmelte und den unversehrten Teller wieder aufsammelte. Janus ließ sie gewähren und erst nachdem seine Schülerin ihm wieder gegenüber stand, erhob sich der Dunkle Lord bedächtig, warf einen kurzen Blick auf die Wand, wo der Einschlag eine schmale silberne Spur hinterlassen hatte, und nickte dann, seine Stimme ruhig und aalglatt, gerade laut genug, damit die Fosh ihn hören konnte.


„Beeindruckend. Höchst beeindruckend. Ihr habt großes Potential, Thatawaya. Rohe Kraft, die nur darauf wartet, entfesselt und in die richtigen Bahnen gelenkt zu werden. Versteht folgendes: Dies ist Eure Macht. Euer Gabe. Entschuldigt Euch nicht dafür, dass Ihr besser seid als andere. Macht es Euch zu eigen. Zwingt die Galaxis, sich nach Euren Vorstellungen zu formen...oder zerschmettert sie in tausend Stücke.“


Während der Dunkle Lord sprach, konzentrierte er sich, und von unsichtbarer Hand getragen schwebte der Teller, dessen materieller Wert für viele kaum zu ermessen war, in die Höhe und begann, sich sanft zu drehen. Janus warf einen kurzen Blick auf das Objekt...und ballte dann eine Faust, legte seine ganze Kraft in diese eine Handlung. Risse bildeten sich, erst einzelne, dann Dutzende, und mit einem infernalischen Knall barst der Teller in unzählige Stücke. Janus machte keine Anstalten, den Splittern auszuweichen, denn er wusste, dass auch sie seinem Willen folgte.


„Was Ihr unterwerfen könnt, das unterwerft. Und was sich nicht unterwerfen lässt, das zerstört. Die Galaxis schreit nach Struktur. Nach Führung. Nach einer ordnenden Kraft. Ich bin diese Kraft, Thatawaya. Ich bin gekommen, um unter meinem Namen das zerfallende Imperium zu neuer Größe zu führen und einer chaotischen Galaxis endlich einen Sinn zu geben. Ihre Bewohner sollten beten, dass ich Erfolg habe, denn ich habe gesehen, welches Schicksal ihr sonst droht. Folgt mir, und ich werde Euch mächtiger machen, als Ihr es Euch jemals vorstellen könnt. Ein bedeutender Platz in der neuen Ordnung ist Euch gewiss...sofern Ihr Euch dessen als würdig erweist. Eure Unterweisung geht weiter, meine Schülerin.“


Janus machte eine kurze Pause und auf einen mentalen Befehl hin tauchten kurze Zeit später einige Jünger auf, um die Splitter zu beseitigen und ihrem Herrn und seiner Schülerin feierlich Übungslichtschwerter zu reichen. Aus den Händen eines knienden Jüngers nahm Janus die Energiewaffe entgegen und wandte sich dann seiner Schülerin zu. Er war gespannt, wie sie darauf reagieren würde, nun eine solche Waffe in den Händen zu halten. Das Lichtschwert war mehr als bloß ein Mittel zum Zweck – es war ein Symbol. Und Symbole hatten große Macht...


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