Weltraum (Imperium)

[: Weltraum Imperium |Hyperraum | nach Bastion (über Kuat) :||: CR25 „Delivery Boy“ | Aufenthaltsraum / Messe :||: Flight Officer Sayuri Tanaka und andere Anwesenden :]


Kleine schlanke Finger spielten nervös und recht angespannt mit dem Henkel einer Tasse auf dessen Boden noch Reste eines Cafs zu sehen waren. Hin und wieder wurde dieses Gefäß auch zwischen den Händen hin und her geschoben. Was ein leises kratzendes Geräusch auf der Oberfläche des Tisches verursachte. Ganz in der hintersten Ecke in der Messe saß ein wenig zusamengekauert eine kleine zierliche Gestalt in der Standartuniform der 152. TIE-Defender-Staffel, auch kurz das Wolve-Squad genannt und schaute, nein starrte auf einen Fleck, der sich auf der Oberfläche des Tisches befand. Die schwarzen Haare waren zu einem perfekten militärischen Haarknoten zusammengebunden. Neben der junge Frau lag auf der Bank, sie befand sich in einer der etwas versteckteren Nischen, die Kopfbedeckung. Auf den ersten Blick schien an dieser jungen Damen nichts auffälliges zu sein, doch beim zweiten und bei einem genaueren Blick konnte man erkennen, das die Uniform maßgeschneidert wurde und das der Stoff, der dazu verwendet wurde, eine exquisite Auswahl war, wie eigentlich das ganze Erscheinungbild der jungen Frau.

Würde man nochmals genauer hinsehen, würde man sie als Sayuri Tanaka erkennen. Das Aushängeschild der COMENOR und jüngster Spross des Tanaka-Clans, einer sehr erfolgreiche Familie von Bastion und erfolgreiche Rennfahrerin des „Dragon-Teams“, ein Speederbike-Rennteam das der Tanakafamilie gehörte. Neben einem großen und luxuriöses Hotel mit Casion und einem exklusiven Nachtclub, gehörte dieser Familie auch der Speedwaydom von Bastion, der neben den verschiedenen Rennstrecken noch eine kleine Hall of Fame für die kleinen und großen Fans anzubieten hatte. Ein kleines Seufzen konnte man von der jungen Frau in der Nische vernehmen, die sich hier her vor den Autogrammjägern und aufdringlichen Fans geflüchtet hatte. Ja, auch hier auf diesem Transporter, der neben Militärangehörige auf Heimaturlaub auch Verletzte mit sich führte, hatte man die junge Bastionerin erkannt. Auch hatte man sie wegen diesem verfluchten Artikel in der Klatschpresse ausgefragt. Wie es denn sei mit dem Staffelführer des Squads liiert zu sein und ob es dunkel Wolken im Paradies gäbe, da man Aiden in Begleitung einer anderen junge Frau auf der Feier erblickt hatte und was das Oberkommando dazu wohl sagen würde. Bei den Knochen des Imperators ... Diese ganze Fotogeschichte war erstunken und erlogen. Das Bild, auf das man sich beruft und um das man dieses Lügengerüst von einer Story aufgezogen hatte, entstand auf einer privaten Feier der Wovles. Diese Feier wurde von einem der neuen Staffelmitglieder ausgestattet und soweit die junge Frau wusste, war damals keine Presse erlaubt gewesen. Als wer zum Teufel steckte hinter diese Lügengeschichte, die Sayuri so langsam mehr als nur an die Nerven ging.

Das ganze könnte ihr und Aiden das Genick brechen, wenn das Oberkommando Wind davon bekam und das würde es sicherlich. Diese Topstory war ja schon in aller Munde und in den Medien. Wie man an der Trauerfeier auf Rednili sehen konnte. Leicht verzog Sayuri den Mund, als sich an diese Feierlichkeiten zurückdachte, den aufdringlichen Reportern mit ihren Fragen zu dieser angeblichen Romanze mit Aiden Thiuro, dem neuen Staffelführer der Wolves und einem noch aufdringlicheren Tony R. Scott. Die kleine Bastionerin fragte sich wie lange sie sich noch mit diesem Kerl herum plagen musste. Wann die COMENOR endlich genug Bildmaterial hatte für ihre Propagandamaschinerie. Aber das würde wohl noch eine ganze Weile dauern, so wie sie diesen Verein kannte. Gut, sie verdankte dieser Abteilung, oder wie man das auch immer nennen wollte, einiges, aber so langsam reichte es ihr und sie wollte ihr eigenes Leben wieder zurück haben. Das machen, was sie schon immer wollte ... in der Pilotenkanzel eines TIE-Fighters sitzen und einfach nur ein normaler Pilot sein, der seinen Dienst verrichten. Sayuri schloss für einige Wimperschläge die Augen und ließ den Kopf leicht hängen. Was sollte sie nur tun? Es war ja nicht so, das nur das Oberkommando davon Wind bekam, sondern auch ihre Familie und diese würde sicherlich nicht begeistert sein, wenn sie ihr jüngstes Kind in der Klatschpresse finden würden. Sie sah schon ihren Vater toben, von ihren Brüdern ganz zu schweigen und der tadelnde Blick von ihrer Mutter, der in Enttäuschung enden würde.

Enttäuschungen ... Damit mussten sich einige dieser Tage auseinander setzten. Einer davon war ihr ehemaliger Wing Commander und Flügelpartner Jacen Foster. Wolve Eins, dem sie ihr Leben mehr als einmal bei der Schlacht um Corellia zu verdanken hatte. Sayuri erinnerte sich noch genau, wie er zu ihr kam auf der Feier um sie über den geschlossenen Aufbruch der Woves zu unterrichten. Die junge Frau war gerade auf dem Weg sich von der Pressemeute los zulösen, um mit Aiden über diesen Artikel und die Fragen eines aufdringlichen Klatschreporters zu reden. Dieses Interview hatte direkt vor ihren Augen und den versammelten Medien um sie herum stattgefunden. Die Camdroiden hatten immer wieder zwischen Sayuri und Aiden hin und her geschwenkt um ja keine Reaktionen der beiden zu verpassen. Innerlich war sie Foster sowas von dankbar, das er sie aufgesucht hatte und sie so von den Medien errettet hatte, wenn man so wollte. Das einzige Team, das man noch erlaubte zu Filmen war das COMENOR-Team. Man filmte den Abgang der Mannschaft, die Rückfahrt zum Stützpunkt und der anschließenden Besprechung, einige Tage später, wo man die Mannschaft über den Führungswechsel informierte. Es gab gutes Bildmaterial, was Tony zufrieden stelle und er war mit seinem Team, als klar wurde, das die Wovles nach Bastion aufbrechen würden, mit einem zivilen Transporter vorgeflogen, damit er die Ankunft der Staffel filmen konnte.

Das klärende Gespräch mit ihrem neuen Staffelführer, das die junge Frau sehr dringend führen musste, aber bisher noch keine Gelegenheit dazu gegeben hatte, stand noch weiterhin aus. Mit Bauchschmerzen dachte sie an diese Begegnung, die sich nicht länger aufschieben ließ. Sie musste mit Aiden reden um einige Missverständnisse aus der Welt zu schaffen und sich für diesem Artikel und die damit verbunden Unannehmlichkeiten, die da wohl noch vermehrt auf sie zukommen würde, zu entschuldigen und die Konsequenzen tragen. Tief atmete sie durch. Am besten brachte sie es jetzt hinter sich. Wer weiß wann sie eine weitere Gelegenheit wie diese wieder erhalten würde, so ohne Camdroiden und Filmcrew der COMENOR. Langsam erhob sich Sayuri von der Sitzgelegenheit, griff nach ihrer Kopfbedeckung und nach der gebrauchten Tasse um diese bei der Geschirrabgabe abzugeben. Danach schlängelte sie sich durch die Reihen von Tischen und Anwesenden in der Messe in Richtung Ausgang. Im Korridor angekommen, setzte sie sich ihre Kopfbedeckung auf und strich ihre Uniform glatt, ehe sie sich in Richtung von Aidens Quartier aufmachte. Als sie um eine Ecke bog, sah sie Moses, wie er sich einen Kampf mit dem Snackautomaten lieferte. Auch wenn der jungen Bastionerin nicht wirklich zum schmunzeln war, konnte sie es sich nicht verkneifen.

„Pass auf sonst wirst Du noch wegen Beschädigung militärischem Eigentum belangt, Moses. Lass mich mal versuchen. Ich kenne da so einen kleinen Trick.“

Sagte sie und lächelte leicht ihren Staffelkollegen an, schob diesen sachte beiseite um sich den Automaten etwas genauer anzusehen. Dann gab sie diesem einen kräftigen Tritt und einen „Bumb“ mit ihrer Hüfte und siehe da, das Teil spukte einige Snacks aus.

„Bitte schön. Er brauchte wohl weibliche Zuwendung. Wir sehen uns Moses.“

Damit ließ sie wohl einen leicht verdutzen jungen Mann zurück, als sie um eine weitere Ecke bog. Normalerweise würde sie so etwas nicht tun. Würde einen Staffelkollegen nicht so stehen lassen, aber sie musste wirklich dringend mit ihrem Staffelführer sprechen. Dieser kam gerade mit Draks um eine andere Ecke des Korridors und als die junge Frau die beiden erblickte, verlangsamten sich ihre Schritte und sie strich sich erneut ihre Uniform glatt. Atmete tief durch und straffte die schmalen Schultern. Jetzt oder nie. Mit entschlossenen Schritten steuerte Sayuri auf die beiden zu und salutierte vor ihrem Vorgesetzten.

„Bitte entschuldigen Sie, Sir, aber dürfte ich Sie um ein Gespräch unter 4 Augen bitten, es ... es ist sehr dringend und duldet keinen Aufschub, Captain, Sir.“

Sayuri hoffte, das man ihr ihre Nervosität nicht ansah, die ihre Knie schlottern ließ. Abwartend sah sie von Aiden zu Drask und würde sich nicht wundern, wenn sie auch den Blick von Moses im Rücken hätte. Innerlich seufzte sie. Nun gab es kein zurück mehr ...


[: Weltraum Imperium |Hyperraum | nach Bastion (über Kuat) :||: CR25 „Delivery Boy“ | Gang 29 | "Snackecke":||: Flight Officer Sayuri Tanaka, Flight Captain Aiden Thurio, Flight Officer Moses Shaw und Flight Lieutenant Drask:]
 
[Corellia-System | Weltraum | nahe der LTK Reliant | CC9 Ax | Brücke] Joya No, Jhassa über Holo

Bevor die Reliant springen konnte, schleuste sie ihre Jägerstaffeln aus. Diese konnten und sollten den Treffpunkt mit eigener Kraft erreichen; eine kluge Maßnahme, da der Liberator-Kreuzer nicht das erste Trägerschiff wäre, das mit allen Staffeln an Bord zerstört wurde, weil dieser Befehl nicht früh genug gegeben worden war. Auf Joya Nos Ax waren hingegen jedoch keine Sternenjäger stationiert, weshalb er diese Anweisung nicht zu geben brauchte. In den Hangars standen lediglich ein paar Shuttles und Enterboote. Um erstere im Gefecht einzusetzen müsste man ziemlich verzweifelt sein, und letztere auszuschleusen wäre wohl das falsche Signal an die womöglich gesprächsbereiten imperialen Repräsentanten.

Noch immer fühlte sich der Gedanke an Friedensgespräche wie ein absurdes Traumbild an. Der Kaminoaner konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass so etwas Realität werden könnte. Dabei ging es ihm wahrscheinlich wie den meisten republikanischen Militärangehörigen und auch Bürgern. In all den Jahren war so etwas undenkbar gewesen, und nun kam es aus heiterem Himmel. Zu wenig Zeit, um sich mit der Idee vertraut zu machen und anzufreunden. Aber sofern das in der Kürze der Zeit möglich war, war alles vorbereitet. Es konnte beginnen. Die Navigatoren und Steuerleute der beiden Schiffe stimmten sich ab, die Commanders erteilten den Sprungbefehl, und beide 400 Meter langen Kriegsschiffe verschwanden im Hyperraum.


[Corellia-System | Hyperraum | Systemaustritt | CC9 Ax | Brücke] Joya No

***

[Weltraum (Imperium) | zwischen Corellia und Rendili | Verhandlungsort im leeren Raum | CC9 Ax | Brücke] Joya No

Der Flug dauerte nicht lange, da der Treffpunkt nicht weit vom Corellia-System entfernt lag. Er befand sich nicht innerhalb eines Sternensystems, sondern einfach im leeren Raum, an scheinbar beliebig gewählten Koordinaten. Ohne es genau zu wissen, vermutete No, dass der Punkt von Corellia aus leichter zu erreichen war als von Rendili, was im Falle von Auseinandersetzungen der Republik einen Vorteil verschaffte. Jedenfalls, und das war bereits ein Vorteil, war es ziemlich schwer, mitten im Vakuum eine Falle zu stellen, wo es keine Masseschatten und Magnetfelder gab, in denen man Schiffe verbergen konnte. Da die Reliant ihre Aufklärer voraus geschickt hatte und diese keine feindliche Präsenz feststellen konnten, hatten die Imperialen vor Ort offenbar nichts vorbereitet. Nun blieb nur noch die Möglichkeit, dass ihre Schiffe in Übermacht und böser Absicht hier erschienen. Möglicherweise mit großen Sternenzerstörern oder mit Abfangkreuzern, um einen Rückzug zu verhindern. Das war nicht festzustellen, bevor es auch schon zu spät war. Sie mussten es einfach abwarten.

Sofort nach dem Eintreffen baute sich die Holo-Sprechverbindung zwischen dem Transportkreuzer und der schweren Fregatte wieder auf, die während des Hyperraumfluges unterbrochen gewesen war. Mit kurzem Flackern entstand das Abbild von Commander Jhassa neu auf der Brücke der Ax.


»Commander, die CC9 Ax ist planmäßig am Zielort eingetroffen«, meldete No, dass bei ihm alles in Ordnung war. »Wir können keine imperiale Präsenz und auch sonst keine Schiffe feststellen. Bestätigen Ihre Sensoren und die Aufklärer das?«

[Weltraum (Imperium) | zwischen Corellia und Rendili | Verhandlungsort im leeren Raum | CC9 Ax | Brücke] Joya No, Jhassa über Holo
 
[: Hyperraum | nach Bastion (über Kuat) :||: CR25 „Delivery Boy“ | Korridor :||: Captain Aiden Thiuro und Flight Lieutenant Drask :]

Unbehelligt von irgendwelchen Ereignissen bewegte sich die „Delivery Boy“ durch den Hyperraum auf Kuat zu. Nach den letzten Berechnungen brauchte das massige Schiff für die gesicherte Strecke Rendili-Kuat maximal fünf Standardstunden. Der einstige CR25-Truppentransporter, den man nach seiner Ausmusterung nicht verschrotten, sondern zu einem harmlosen Passagierschiff für das Militär umfunktioniert hatte, kannte die Strecke – mit all ihren Schleichwegen – perfekt, da die Mannschaft über die Jahre die nötige Routine bekommen hatte. Schließlich pendelte man etwa einmal im Monat zwischen beiden Systemen hin und her. Daran änderte am Ende auch ein neuer Frontverlauf nichts – so die selbstsichere Meinung des amtierenden Kommandanten.

Kurzzeitig flackerte die spärliche Korridorbeleuchtung unheilvoll auf. Aiden, der in den letzten paar Jahren nicht mehr auf so eine Art und Weise gereist war, blickte mit säuerlicher Miene hoch. Raeth, der Sternjägerkommandeur im Rendili-System, hatte sie erneut erniedrigt. Trotz dieser missmutigen Erkenntnis vermied der Bastioner Captain einen theatralischen Seufzer. Schließlich dürfte das ganze Imperium mittlerweile wissen, dass man kein wirkliches Vertrauen mehr in die Leistungen der 152. Imperialen Staffel hatte. Denn das sofortige Abziehen einer renommierten Elitestaffel von der Front ließ keinen großen Spielraum für Interpretationen. Selbstverständlich hatte man diese Nachricht mit der Meldung verknüpft, dass das „Wolve Squad“ sich reorganisierte und somit erneut Bewerbungen annahm, aber konnte das Fachkreise über die wahren Beweggründe hinweg täuschen?

„Ich habe mich vorhin über die Gegebenheiten unserer weiteren Reise informiert“, sprach Drask auf einmal ein anderes Thema an. „Offenbar werden wir auf Kuat drei Tage festsitzen. Denn das Schiff hier pendelt bloß zwischen den beiden Werftwelten hin und her.“

Erst überrascht, dann verdrießlich blickte der neue „Alphawolf“ seinen ehemaligen Flügelmann an, bevor er schlussendlich doch verbal reagieren konnte. „Die 'Wolves' genießen wohl nicht mehr das einstige Privileg auf der Prioritätenliste weit oben zu stehen.“

Obwohl sein Vorgänger, Jacen Foster, und er das aufkeimende Gefühl, dass langsam das Vertrauen der Militärführung in ihre Leistung bröckelte, nicht auf die restlichen Staffelmitglieder übergreifen lassen wollten, konnten sie das allmähliche Durchsickern anscheinend nicht verhindern. Insgeheim ärgerte sich Aiden über diesen schleichenden Prozess. Er gehörte einfach nicht zu der Art Offizier, der den Trost bei seinen Untergebenen suchte. Dafür war der Bastioner schlicht zu introvertiert und probierte solche Probleme allein zu lösen. Da sein potenzieller Stellvertreter, der Chiss Drask, einen ähnlichen Charakter aufwies, fragte sich der schwarzhaarige TIE-Pilot, ob er mit dem blauhäutigen Kandidat tatsächlich die richtige Wahl traf. Sollte er nicht lieber einen gegensätzlichen Charakter zu seiner rechten Hand machen? Irgendwie fühlte sich der Captain schon jetzt in seinen Möglichkeiten ziemlich beschnitten. Seine säuerliche Miene behielt er deshalb bei.

Der Gang zur Messe war – aufgrund des ziemlich beschränkenden Grundrisses der „Delivery Boy“ – nicht wirklich lang. Da wo man früher die leichten Fahrzeuge untergebracht hatte, hatte man nach der Umfunktionierung einfach ein paar Tische hingestellt. Hinzu kam noch ein schäbiger Konverter für (militärische) Fertigmahlzeiten und damit hatte man den recht bescheidenen Grundbedürfnissen der Passagiere nach Meinung der Obrigkeit genüge getan. Kurz bevor Aiden und Drask endlich die Messe erreicht hatten, tauchte auf einmal Pilot Officer Tanaka auf. Schlagartig sank die misslaunige Stimmung des athletischen Captains noch ein, zwei Niveaus tiefer. Schließlich war ihm die lästige Fragerei der Boulevardpresse am gestrigen Abend noch immer lebhaft im Gedächtnis geblieben. Es gab mit einem Mal Gerüchte über ihn und die zierliche TIE-Pilotin, die ohne sein Wissen, ohne sein Zutun entstanden sind. Den militärischen Konventionen, die ihr aller Leben mittlerweile bestimmte, salutierte die Bastionerin vor ihm. Trotz unwirscher Miene erwiderte er den Militärgruß.


„Bitte entschuldigen Sie, Sir, aber dürfte ich Sie um ein Gespräch unter vier Augen bitten“
, sagte sie gleich nach der Begrüßung. „Es ... es ist sehr dringend und duldet keinen Aufschub, Captain, Sir.“

Kurz sah der Staffelführer zu seinem ehemaligen Flügelmann. Drask, such uns schon einmal einen geeigneten Platz aus.“ Erst nachdem der Chiss mit einem Nicken gegangen war, konzentrierte sich seine Aufmerksamkeit auf die zierliche Person vor ihm. „Nun, Ms Tanaka. Ich bin ganz Ohr.“

[: Hyperraum | nach Bastion (über Kuat) :||: CR25 „Delivery Boy“ | Korridor :||: Captain Aiden Thiuro und Pilot Officer Sayuri Tanaka :]
 
[Weltraum (Imperium) | Leria Kerlsil | Stokoryce | Jägerbasis] Chett Nectu

Schon unmittelbar nachdem er die Bewerbung abgeschickt hatte, bereute Chett Nectu es. Er kritisierte sich dafür, diesen unnötigen, unnützen Schritt gegangen zu sein. Was konnte er sich schon davon versprechen? Sollte er nun wieder anfangen, irgendwelchen Träumen von einer steilen Karriere, von Ruhm und Ansehen hinterherzujagen? Wozu? Die Realität des Krieges würde doch alles wieder zerschmettern. Er beschloss, die Sache so schnell wie möglich wieder zu vergessen und wieder in die stumpfe Ignoranz zurückzukehren, die es ihm erlaubte, sein Leben weiterzuleben, solange es eben dauerte. Und es gab eine Sache, die ihm stets beim Vergessen half.

Da er auf der Basis keine Pflichten hatte und neue Befehle noch immer auf sich warten ließen, war es nicht weiter schwierig, die Erlaubnis zum Ausgang zu bekommen. Natürlich galten strikte Regeln dafür, wie ein Offizier des Sternenjägerkorps sich in der Öffentlichkeit zu verhalten hatte. Bestimmte Etablissements, die sich mit dem hehren Selbstbild der imperialen Streitkräfte nicht vereinbaren ließen, waren ebenso tabu wie Suff und Schlägereien. Für solches Fehlverhalten konnte man sich intensiven Ärger einhandeln, Arrest war keine Seltenheit. Das Problem war nur: Chett Nectu hatte keine Angst vor dem Arrest. Auch vor negativen Folgen für seine Karriere fürchtete er sich nicht; noch nicht einmal vor dem Kriegsgericht. Wer sich eigentlich schon für tot hielt und nur noch auf die Vollstreckung des Urteils durch einen feindlichen Jäger oder einen Unfall wartete, der machte sich nicht mehr viel aus der weltlichen Gewalt der Behörden und Vorgesetzten. Zwar war der Pilot Officer nicht generell ein Störenfried; im Gegenteil, er war in solcherlei Hinsicht unauffälliger als viele Kollegen, weil er sich nichts aus Feiern und Gelagen machte. Aber ein Laster hatte er doch, und um diesem zu frönen überging er die eine oder andere Vorschrift.

Der Yaga-Minoer musste nicht lange suchen. Wo es Soldaten gab, da gab es immer auch Huren. Kaum hatte er den Fuß über die Schwelle eines eindeutig beschrifteten Hauses in der Nähe der Basis gesetzt, schon wurde er von einer sehr jungen, dunkelhaarigen Frau angesprochen, wie sie ihm denn zu Diensten sein könne. Er verhandelte nicht lange, sondern zahlte den Preis, den sie verlangte, und ging mit ihr auf ein Zimmer. Chett nahm gerne die Dienste von Prostituierten in Anspruch, da die unpersönliche Geschäftsbeziehung es ihm erleichterte, sie kaum als lebende Wesen zu betrachten. Er war überaus egoistisch im Bett und nicht gerade zartfühlend: Sex war für ihn in erster Linie ein Mittel, Stress und Frust abzubauen. Dementsprechend grob ging er mit dem Mädchen um, und als er nach einer Weile das Zimmer wieder verließ, ekelte sie sich vor ihm gleichermaßen wie vor sich selbst. Ihm war es egal. Er fühlte sich entspannter, ausgeglichener, und um nichts war es ihm gegangen. Ohne Umwege und ohne Reue kehrte er zur Basis zurück.


***

Schon zwei Tage später erhielt er die Antwort auf seine Bewerbung. Als er den Absender der Nachricht las, war ihm bereits klar, welchen Inhalt sie haben würde: Eine Absage selbstverständlich. Es war Schwachsinn gewesen, einem solchen Luftschloss hinterherzujagen, und seiner Meinung nach längst an der Zeit, dass ein negativer Bescheid ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholte. Er war sich so sicher, dass nichts anderes darin stehen konnte, dass er sie beinahe gar nicht gelesen, sondern direkt gelöscht hätte. Aber er öffnete sie doch - und traute seinen Augen nicht.

Mit der Bestätigung seiner Teilnahme am Auswahlverfahren kamen die längst erwarteten neuen Befehle: Er hatte sich auf Bastion zu melden, um sich dort in Konkurrenz mit anderen Piloten den Ausscheidungstests zu unterziehen.

Als er die Nachricht ein zweites Mal gelesen hatte und wirklich zu glauben begann was dort stand, fing er erst an, sich Gedanken zu machen, was das für sein Leben bedeutete. Ihm bot sich hier eine echte Chance! Doch im gleichen Moment schüttelte er den Kopf und kritisierte sich abermals für seine Träumerei. So ein Unsinn; dort traten mit Sicherheit Bewerber an, die viel bessere Piltoen waren als er. Oder welche, deren Familien mehr Einfluss hatten, deren Karrieren von politischer Tätigkeit begünstigt wurden oder die, im Gegensatz zu ihm, eine Reihe von Abschüssen vorzuweisen hatten - ob berechtigt oder nicht. Nein, Chett Nectu rechnete nicht damit, tatsächlich eine echte Aussicht auf einen Platz bei den Wolves zu haben. Aber immerhin führte ihn das Ausscheidungsverfahren für eine Weile weg von der Front, und das war ihm - auch wenn es sich garantiert um keinen Erholungsurlaub handelte - absolut willkommen.

Kaum zwei Stunden später verließ er die Basis, um die paar Kilometer bis zu einem Landefeld, auf dem ein militärischer Transport in Richtung Bastion starten sollte, zu Fuß zurück zu legen. Sein Gepäck beschränkte sich auf einen Seesack, und dieser war nur zur Hälfte gefüllt. Man hatte ihm neue Kleidung gegeben, doch darüber hinaus hatte er kein Bedürfnis gehabt, sich weitere Besitztümer zu kaufen; auch keinen Ersatz für die Dinge, die mit der Champion vernichtet worden waren. Eigentlich war er froh darüber, dass er den überflüssigen Krempel los war. Es fiel ihm nicht schwer, dem kleinen Sternenjägerstützpunkt den Rücken zu kehren: Auch bei einem längeren Aufenthalt wäre er hier kaum heimisch geworden. Er hatte sich von niemandem verabschiedet, auch nicht von Offington und Bicks. Zu ihnen verspürte er keine Bindung, das Freundschaftsverhältnis war sehr einseitig. Chett machte sich auch keine gedanken darüber, ob sie enttäuscht sein würden, von seinem Weggang zu erfahren, und ob sie jemals erfuhren, dass er tatsächlich zu den Eignungstests des Wolve Squad eingeladen wurde, war ihm ebenso gleichgültig. Wahrscheinlich verloren sie sowieso bald ihr Leben, wenn die Republik auf Leria Kerlsil einfiel. Welche Rolle spielte es also?

[Weltraum (Imperium) | Leria Kerlsil | Stokoryce | Raumhafen] Chett Nectu
 
[ Hyperraum – auf dem Weg zum Verhandlungstreffpunkt – VIN „Valkyrie“ – Brücke ] Sharin, Brückenbesatzung

Dem Captain schwindelte etwas der Kopf. Das kam nicht unbedingt von all den unzähligen, aberbilliarden Sternen, die an dem Schlachtschiff im Hyperraumsprung vorbeizogen. Daran war er längst gewöhnt, seit er noch im Knabenalter die ersten Erfahrungen in der Sternenflotte gesammelt hatte. Vielmehr war die Datenmenge, die er auf dem Datapad vor sich herunterrasseln sah, eine gewaltige Belastung für sein Gehirn. Ähnlich den Sternen, die vor dem Panoramafenster vorbeizogen, flogen sie nur so dahin, doch dabei musste sich der Chiss auf diese konzentrieren und so viele Dinge wie möglich auffangen und behalten. Er war geübt darin und beanspruchte für sich, die wichtigen Fakten von den unwichtigen trennen und auch verarbeiten zu können. Doch auf Dauer strengte es schon sehr stark an, insbesondere, wenn man bei dem Dimmerlicht arbeitete, das auf der Brücke herrschte.

Zur Ablenkung schaute er also auf. Die Kommandobrücke seines Vindicator-Kreuzers war voll besetzt, Gefechtsbereitschaft. Die wichtigen Konsolen der Kommunikation, der Navigation, der Sensorik und der Waffensysteme waren von den höheren Offizieren besetzt, wobei er hoffte, dass man letztere nicht allzu stark benutzen musste. Ein Kampf inmitten des weiten Alls gegen vermutlich noch überlegene republikanische Kreuzer würde für ihn und seine Besatzung katastrophal verlaufen, da machte sich Sharin keine Illusionen. Sollte es dennoch – trotz der Versicherung des Sith und seiner eigenen Prognose – dazu kommen, dass die Republik keineswegs so friedfertig war, wie sie vorgab, sollte der imperiale Kreuzer sich wenigstens so teuer wie möglich verkaufen. Dann würde wieder gezeigt werden können, dass imperiale Technik der primitiven MonCalamari-Technik der Republik überlegen war. Keine individuellen treibenden Fracks, sondern einheitliche, standardisierte Tötungsmaschinen.

Doch nun musste sich der rotäugige Kommandant wieder auf die Tagesaufgaben konzentrieren, als sich mit der Überlegenheit des Imperiums, von der man über Corellia nicht viel gesehen hatte, zu beschäftigen. Die Sensorik war ein weiteres Mal von seinem ersten Offizier, seinem ehemaligen Mentor und seinem Artgenossen Torati besetzt. Dieser war darauf spezialisiert und hatte auch während der verlorenen Schlacht den Posten zur Zufriedenheit seines Vorgesetzten und vormaligen Schützlings innegehabt.

Sensorik, beim Austritt aus dem Hyperraum soll schnellstmöglich ein vollkommener Scan des umliegenden Raums vonstattengehen. Ich will sofort wissen, wie viele und was für Schiffe der Feind vor Ort hat.“

Torati schaute auf. Dem jüngeren Chiss war klar, dass dieser wusste, was zu tun war, und dass er die nötigen Informationen auch ohne ausdrücklichen Befehl übermittelt bekommen hätte. Doch er nahm die geregelten Prozeduren auf der Brücke sehr genau, sodass man ihm später anhand der Aufzeichnungen kein Versagen vorwerfen konnte. Auch das wusste sein Mentor, der die einzige Ansprechperson von Sharin auf diesem Schiff war. Deshalb nickte er nur und konzentrierte sich wieder auf die Konsole vor ihm.

Kommunikation,“ – der Captain wandte sich an Zora Oriana, die ihm schon entgegenschaute – „Sie nehmen erst Kontakt zu dem oder den gegnerischen Schiffen auf, wenn ich es ausdrücklich befehle. Nur ich werde mit diesen reden. Ausnahmen gelten nicht.“

Dies sollte kein Rüffel sein, doch seine Worte klangen auch in seinen Ohren ungewöhnlich streng. Wo war seine Neutralität und professionelle Kälte hin, die er normalerweise so schätzte und auch selber beherrschte? Beim Anblick der Fresianerin schienen sich beide aufgelöst zu haben. Kein weiteres Brückenmitglied schaute auf, doch in den Augen der Kommunikationsoffizierin war für einen Augenblick deutlich Trotz zu erkennen, der sich jedoch bald verflüchtigte. Sharin bemerkte jedoch, dass ein klärendes Gespräch unbedingt notwendig war, wenn die kurze Zeit in seinem Quartier, die er selber nur sehr schemenhaft in Erinnerung hatte, nicht für immer zwischen ihnen und einer effizienten Arbeitsweise stehen sollte.

„Verstanden, Sir“, antwortete Oriana nun recht neutral. Ein leichtes Zittern, welches ihre Erregung verraten hätte, war nicht zu erkennen.

Mit einem Nicken wandte sich Sharin nun seinem dritten Offizier zu. Die lange Befehlskette ermüdete ihn etwas, doch mussten diese gegeben werden, bevor der Austritt aus dem Hyperraum bevorstand. Al-Malik war wieder für die Waffensysteme zuständig, sollte bei diesem Einsatz jedoch hoffentlich nicht viel Arbeit bekommen. Insgesamt waren hier nicht die Fähigkeiten eines guten Offiziers, sondern die eines wohlbesonnenen Diplomaten gefragt.

Waffensysteme, alle Geschütze auf allerhöchste Gefechtsbereitschaft. Im schlimmsten Fall können wir in eine Falle springen, in der ich wenigstens unsere Ehre mit den Waffen verteidigen möchte. Alle Batterien erst einmal zum Bug ausrichten und nach dem Austritt aus dem Hyperraum sofort Ziel anvisieren. Es wird jedoch keinesfalls ohne irgendeinen Befehl ein Schuss ausgelöst, verstanden?“

„Jawohl, Sir“, kam prompt die Antwort. So beruhigt, kümmerte sich der blauhäutige Humanoid zuletzt um Geoffrey Rush, den Navigationsoffizier.

Navigation, wie lange dauert es bis zum Austritt aus dem Hyperraum?“

Der ältere, erfahrene Mensch schaute angestrengt auf den Bildschirm vor sich und murmelte irgendwelche Wörter vor sich hin. Vermutlich Berechnungen? Dann zumindest antwortete er mit lauter Stimme.

„Noch dreißig Sekunden bis zum Austritt aus dem Hyperraum...“

Dreißig Sekunden? Das war wirklich wenig. Nun konnte Sharin nur noch hoffen, das alles glatt ging, sich nirgendwo ein Schuss löste, die Situation eskalierte und er zerpulvert wurde, bevor er überhaupt einen gescheiten Befehl von sich geben konnte.

„Noch 10 Sekunden...“

Ein letzter Blick auf das Datapad, das in immer schnellerer Folge Daten aufblitzen ließ, die jedoch sofort wieder von anderen verdrängt wurden. Der junge Offizier sah nur noch Schlieren, wie die Sterne draußen. Nun wollte einfach keine Konzentration mehr eintreten.

„Fünf Sekunden...“

Es war soweit, ein Kapitel seines Dienstes, die Trauerfeier auf Rendili, lag hinter ihm, nun kam das nächste: Friedensgespräche mit der Republik. Wie das Leben so vorbeizog, fast so schnell wie die aberbilliarden Sterne.

„Drei, zwei, eine... Eintritt!“

Die Sterne und die Daten wurden wieder Punkte und Zeichen, klar erkennbar. Die Zeit lief wieder normal und Befehle mussten verkündet werden.

Sensorik, wie viele Schiffe?“

Im Moment waren sie vollkommen blind, die Sensoren arbeiteten wahrscheinlich noch. Beruhigend war schon einmal, dass keine Detonationen auf dem Schiff auftrafen und es nicht in Stücke gerissen wurde. Durch das Panoramafenster war auch nicht viel zu erkennen, eine große Lichtquelle wie eine Sonne war nicht vorhanden, die eventuelle feindliche Schiffe so stark erhellen konnte, dass man sie aus einer größeren Entfernung mit dem bloßen Auge erkenn konnte. Es blieb also der Sensorikbericht abzuwarten. Wenige Sekunden angespannter Stille später erhob auch schon Torati seine Stimme und seinen Kopf.

„Zwei feindliche Schiffe identifiziert. Beide eindeutig republikanischer Kennung. Die genauere Identifikation und der Abgleich mit unserer Datenbank läuft noch. Fest steht aber, dass beide keine kapitalen Schiffe sind.“

Die Erleichterung durchflutete Sharin stärker, als ihm lieb war. Sein Verstand hatte die Faktenlage doch schon während des Hyperraums vorhergesehen: Die Republik würde mit mehr Schiffen auftauchen, um ihre starke Verhandlungsbasis zu untermauern, aber wirklich zu Friedensgesprächen bereit sein. Wieso konnte sein Verstand nie ganz seine Gefühle kontrollieren?

„Sind irgendwelche Raketenstarts oder eventueller Beschuss zu erwarten?“

„Mitnichten, bisher keine ungewöhnliche Aktivität.“

Diesmal folgte kein Schwall der Erleichterung. Der Verstand überwog wieder. Sehr gut.

Kommunikation, stellen Sie eine Verbindung zu beiden Schiffen her.“

Einige Sekunden und ein knappes Nicken später schien die Verbindung wirklich zu stehen. Nun hob der blauhäutige Chiss seine Stimme und starrte genau in das unwirkliche Nichts vor dem Fenster hinaus, in dem sich irgendwo die Gegner befinden mussten.

„Hier spricht Avalosh`ari`nuruodo, Captain der imperialen Flotte Seiner allerhöchsten Majestät und Kommandant der ‚Valkyrie‘. Ich erkläre hiermit, dass keine Waffengewalt von unserer Seite droht und wir an der Aufnahme von Waffenstillstandsverhandlungen interessiert sind. Könnten Sie sich bitte identifizieren?“

[ Weltraum (Imperium) – irgendwo zwischen Rendili und Corellia – Leerer Raum – VIN „Valkyrie“ – Brücke ] Sharin, Brückenbesatzung
 
Corellia-System | Orbit um Corellia | Reliant | Brücke | Jhassa, Brückencrew( Joya No via Holo)

Sämtliche Sprungvorbereitungen gingen zügig voran. Noch weniger als 5 Minuten und man würde den Sprung zu den vereinbarten Koordinaten wagen. Die Friedensverhandlungen sollten beginnen. Unruhe machte sich bei dem Selkath breit. Irgendwie konnte er immer noch nicht so ganz glauben, dass das vorgehen des Imperiums hier nicht doch mehr Schein als Sein war.
Egal wie die Sache ausgehen würde, wenn er dies überleben würde, wäre es sicherlich eine gute Sprosse auf der Karriereleiter nach oben.

Commander, sämtliche Stationen sind besetzt, alle eingeteilten Sicherheitskräfte auf Position, inklusive der Kräfte der Ax. Alle Jäger startbereit.


Jhassa wurde durch seinen ersten Offizier aus den Gedanken gerissen. Man war also einsatzbereit. Fehlte nur noch die Rückmeldung der Ax, zu welcher eine Holoverbindung hergestellt wurde.

»Commander Jhassa, die Ax ist einsatz- und kampfbereit«, teilte Commander No, der Kaminoanische Komandant der Ax, mit. »Lassen Sie uns ohne weiteren Verzug aufbrechen.«

Verstanden, Sprung in 120 Sekunden.​
Der Selkath wendete sich seiner Brückencrew zu.
Alle Jäger, bis auf die Ehrenformation Startfreigabe für Alarmstart. Wenn das Hangar frei ist, den roten Teppich ausrollen.​

Der Befehl wurde durch ein Nicken bestätigt. Wenige Sekunden darauf konnte man durch das Brückenfenster den Start der 60 Jäger und Bomber verfolgen und beobachten, wie die Maschinen ausschwärmten und sich in Position begaben.

Kurze Zeit später sprangen die Reliant und die CC9 Ax in den Hyperraum auf ihre kurze Reise zu einem vielleicht etwas Fragwürdigen Friedensangebot.

Corellia-System | Orbit um Corellia | Reliant | Brücke | Jhassa, Brückencrew( Joya No via Holo)


***

Weltraum (Imperium) | zwischen Corellia und Rendili | Verhandlungsort im leeren Raum | Reliant | Brücke | Jhassa, Brückencrew( Joya No via Holo)

Kurze Zeit später verließen die zwei republikanischen Schiffe den Hyperraum am geplanten Verhandlungsort ein. Unweit der Stelle in der ein X-Aufklärer und seinem Eskort X-Wing einsam seine Bahnen zog.

»Commander, die CC9 Ax ist planmäßig am Zielort eingetroffen«, meldete No via, dass bei ihm alles in Ordnung war. »Wir können keine imperiale Präsenz und auch sonst keine Schiffe feststellen. Bestätigen Ihre Sensoren und die Aufklärer das?«

Nach Rückmeldung seiner Brückenbesatzung konnte Jhassa auch nichts neues vermelden.

Negativ, unsererseits ist ebenfalls keine imperiale Präsenz feststellbar. Ich lasse den Aufklärer auf eine neue Position vorrücken​

Mit dem Hinweis an No, den Aufklärer neu zu positionieren, setzte die Brückencrew das vorgehen um und der Aufklärer sprang samt Geleit wenige Sekunden später in Richtung des Rendili-System um dort zusammen mit dem zweiten Aufklärergespann eine flächendeckende Aufklärung zu gewährleisten.

Commander, ich habe hier eine Hyperraumaktivität

Jhassa richtete seinen Blick auf das Brückenfenster, als im selben Moment ein, in typischem imperialen Design aus Richtung Rendili den Hyperraum verließ.

Vindicator-Klasse, imperiale Kennung wenn ich mich nicht täusche.
Verkündete der Sensor-Offizier. Das Spitz zulaufende Schiff war vielleicht um die Hälfte größer als die Ax oder die Reliant, und beiden Schiffen in einem Einzelgefecht mit Sicherheit ein ernst zu nehmender Gegner. Im Alleingang wäre ein Gefecht gegen die beiden republikanischen Schiffen und einer schlechten Taktik sicher nicht zu Gewinnen. Zudem hatte die Reliant den Vorteil, das sie nicht erst alle Jäger starten musste. Da diese schon gestartet wurden, könnte die Reliant sofort ins Gefecht einsteigen und die dazu gesprungenen Jäger könnten sofort mit voller härte einen Gegenschlag durchführen.

Commander No, wenn unser imperialer Freund hier Dummheiten macht, denke ich, das wir es mit Ihm durchaus aufnehmen können. Gerade mit den Jäger-Reserven sollten wir, wenn wir klug vorgehen, relativ gut aus der Sache raus kommen.​

Der Selkath wurde durch seinen Kommunikationsoffizier unterbrochen.

Commander, Kommunikationsaufnahme durch das imperiale Schiff

Jhassa war gespannt, was das Imperium wollte. Vielleicht war diese bevorstehende Kommunikation ja auch nur ein Hinweis, sich zu ergeben?!

Gut, stellen sie durch.​

„Hier spricht Avalosh`ari`nuruodo, Captain der imperialen Flotte Seiner allerhöchsten Majestät und Kommandant der ‚Valkyrie‘. Ich erkläre hiermit, dass keine Waffengewalt von unserer Seite droht und wir an der Aufnahme von Waffenstillstandsverhandlungen interessiert sind. Könnten Sie sich bitte identifizieren?“

Avalo...was?! Der Selkath war sich jetzt schon sicher, mit diesem Namen verdammt viele Schwierigkeiten zu haben. So einen seltsam klingenden Namen hatte er bisher noch nicht vernommen und konnte die ungefähre Herkunft des Namens nicht mal im Ansatz bestimmen.
Er überlegte bei seiner Antwort nicht lange.

Ich grüße Sie Captain. Hier spricht Jhassa, Commander der republikanischen Flotte und Kommandant des "Liberator"-Kreuzers Reliant. Wir befinden uns in Begleitung von Joya No, ebenfalls Commander der republikanischen Flotte und Kommandant der CC9 Ax, unserem Begleitschiff. Wir stimmen ihrem Angebot um eine Aufnahme von Waffenstillstandsverhandlungen zu. Bevor wir sie an den Verhandlungsstich an Bord der Reliant bitten, würde ich sie bitten uns die Personenanzahl der Verhandlungsteilnehmer Ihrerseits zu übermitteln. Wir werden Ihnen darauf umgehend ein Shuttle mit Ehrenformation senden um die imperiale Delegation in Empfang zu nehmen. Als Geste des guten Willens wäre es wünschenswert, wenn die imperiale Delegation auf Bewaffnung jeglicher Art verzichtet. Selbiges gilt selbstverständlich für die Verhandlungsteilnehmer unserer Seite.​


Weltraum (Imperium) | zwischen Corellia und Rendili | Verhandlungsort im leeren Raum | Reliant | Brücke | Jhassa, Brückencrew( Joya No via Holo)
 
[Weltraum (Imperium) | zwischen Corellia und Rendili | Verhandlungsort im leeren Raum | CC9 Ax | Brücke] Joya No, Jhassa über Holo

»Lassen Sie mein Shuttle startklar machen«, befahl Joya No. Er wollte nach dem Eintreffen der imperialen Delegation (falls denn eine kam) sofort bereit sein, zur Reliant überzusetzen. Der Erhalt der Nachricht wurde bestätigt, dann wurde sie an den Hangar weitergegeben, wie es sich gehörte.

Nur wenige Augenblicke später meldete die Sensorik:


»Commander, da kommt etwas durch den Hyperraum!«

No machte sich eine geistige Notiz, um den jungen Offizier später für seine unsachgemäße Meldung zu maßregeln.

»Alle Stationen sind in Kampfbereitschaft, Sir«, teilte ihm Lieutenant Commander Tai'oki mit, was er ohnehin schon wusste. Dennoch war es nicht verkehrt, noch einmal die Bestätigung zu erhalten.

Denn bald würde sich entscheiden, ob die Waffen benötigt wurden oder nicht. Nach wenigen Sekunden tauchte blitzartig eine graue, pfeilförmige Silhouette in einigen Kilometern Entfernung auf. Distanzen waren im All sehr schwer zu schätzen, so dass es No mit bloßem Auge nicht genau gelang, die Größe des offensichtlich imperialen Schiffes einzuordnen. Da es viele Klassen dieser Grundform gab, konnte das da so gut wie alles sein.


»Ein Kreuzer, offenbar Immobilizier-Klasse... Nein, Vindicator-Klasse, Sir«, sagte der Sensorikoffizier, und Joya No unterstrich die geistige Notiz mit einer fetten roten Linie.

Ihm war beinahe das Herz stehen geblieben bei der Meldung, dass es sich um einen Abfangkreuzer handeln sollte. Das wäre ein ziemlich deutliches Zeichen für einen Hinterhalt gewesen. Da war ihm ein Vindicator doch erheblich lieber. Solange es bei diesem einen Schiff blieb, war das Kräfteverhältnis nicht übel. Sollten die Imperialen es am Ende doch ehrlich meinen? Oder sollte es nur eine Ablenkung sein, bis sie all ihre Dejaric-Figuren in Stellung gebracht hatten?


»Erfassen Sie das Schiff mit den Waffen, auch dem Torpedowerfer«, befahl der Kommandant. »KEINE Feuerfreigabe!«

»Commander No, wenn unser imperialer Freund hier Dummheiten macht, denke ich, das wir es mit Ihm durchaus aufnehmen können«, lautete Jhassas Einschätzung. »Gerade mit den Jäger-Reserven sollten wir, wenn wir klug vorgehen, relativ gut aus der Sache raus kommen.«

»Ich teile Ihre Ansicht, Commander. Wir sind bereit.«

Der imperiale Kreuzer war am Zug. Angespannter konnte die Situation nicht sein: Die Aufregung knisterte geradezu in der Luft. Weder die Ax noch die Reliant konnte in dieser Situation echte Initiative ergreifen - sie mussten auf das reagieren, was die Gegner beziehungsweise Gäste als nächstes taten. Ihnen blieb der erste Schuss... oder die erste Kontaktaufnahme.

Sie entschieden sich für Letzteres. Die Kommunikationsstation registrierte eine eingehende Nachricht und kurz darauf gesellte sich zur holographischen Abbildung des Selkath eine weitere: Die eines Humanoiden in einer imperialen Uniform. Joya No war überrascht, dass es sich nicht um einen Menschen handelte. Den Namen der Spezies hatte er vergessen, aber er hatte diese Wesen gelegentlich im Zusammenhang mit dem Imperium gesehen - wohl ein Vasallenvolk. Der vielleicht namhafteste Vertreter jener Art war Janem Menari, der sich im imperialen Bürgerkrieg einen Namen gemacht hatte. Der Name dieses Captains hier war jedoch schier unaussprechlich. Er bestätigte, dass er hier war, um Verhandlungen für einen Waffenstillstand aufzunehmen.

Jhassa beantwortete den Ruf. Unausgesprochen hatten die beiden Commanders ihn zu ihrem Wortführer gemacht; das ergab sich einfach daraus, dass der Selkath der Gastgeber der Gespräche sein sollte. No stand unterdessen nur mit eisigem Gesicht und in straffer Haltung da, die Hände auf dem Rücken verschränkt, und die einzige Regung die er zeigte war ein kurzes Nicken, als sein Name fiel.


[Weltraum (Imperium) | zwischen Corellia und Rendili | Verhandlungsort im leeren Raum | CC9 Ax | Brücke] Joya No, Jhassa über Holo
 
[ Hyperraum-Über Kuat nach Bastion-CR25 "Delivery Boy"-Quartier ] alleine

Beide Hände stützten sich auf dem Harten Stahl des Quartierbodens, danach folgten die Füße, wo sich die Zehen ebenfalls auf dem kalten Stahl abstützen. Nur in einer leichten Hose bekleidet ging so Jeremy in die Haltung für seine täglichen Liegestütze. Als er mit dieser zufrieden war begann er sein Training, sein Rekord lag bei knapp 500 Liegestützen und auch wenn er es heute nicht brechen wollte, so war es doch wichtig für ihn in Form zu bleiben. Er hatte sich schon immer geprügelt, und spätestens als er gemerkt hatte das er nur mit dem Willen seinem Gegenüber das Gesicht neu zu frisieren dies nicht bewerkstelligen konnte, hatte er begonnen zu trainieren und seinen Körper im Lauf der Jahre aufgebaut und gestählt. Er war kein Kampfsportprofi, sicher. Aber er wusste sich zu verteidigen und konnte Ungeübte Otto Normal Menschen im Zweikampf auf die Bretter legen. Dies brachte ihm unter Militärangehörigen weniger etwas, allerhöchstens bei irgendwelchen Flottenheinis welche gerade mal 5 Kilometer laufen konnten bevor sie zusammen brachen und an Überarbeitung starben. Das Bodenmilitär bestand entweder aus fetten Garnisionsschweinen oder knallharten Soldaten welche allein mit ihrer Kaumuskulatur Granit zerbeißen konnten. Die Piloten waren meist irgendwelche verbitterten Säcke oder Idealisierte Jungspunde und oft auch gut trainiert damit sie das Fliegen in den Jägern gut überstanden. Jeremy wusste das Sakura Kampfkunst praktizierte und wettete das auch "Eistruhen Aiden" irgendetwas konnte was mit Kämpfen zusammenhing. Leiee zählte er jeden Liegestütz mit, bis er die Goldene Marke von 100 erreichte und danach zu den Sit-Ups überging. Auch dort erreichte er die Goldenen 100 und danach das "Finale", einen Handstand mit mehreren Liegestützen. Danach war er aber vollkommen kaputt, sein Gesicht hatte eine Tomatenrote Färbung angenommen und sein Körper war verschwitzt. Aus diesem Grund machte er gleich das naheliegenste, er stieg in die Nasszelle im Nebenzimmer und ließ sich da vom kalten Wasser berieseln.

[ Hyperraum-Über Kuat nach Bastion-CR25 "Delivery Boy"-Nasszelle ] alleine
 
[ Weltraum (Imperium) – irgendwo zwischen Rendili und Corellia – Leerer Raum – VIN „Valkyrie“ – Brücke ] Sharin, Brückenbesatzung

Die Botschaft des Chiss-Captains blieb nicht lange unerhört. Direkt nach der Aufnahme der Verbindung bauten sich zwei Holoabbildnisse von zwei nichthumanoiden Männern auf, die anscheinend die Kommandanten der beiden Schiffe waren, die da vor dem Vindicator-Kreuzer im All vor sich hin schwebten. Den einen konnte Sharin ohne Probleme als Kaminoaner identifizieren. Die in die Länge gezogene Gestalt mit dem grazilen Hals und Gliedern und dem Kamm auf der Spitze des Kopfes, der dieses Individuum als männlichen Vertreter seiner Spezies offenbar machte: Alles klare Anzeichen. Zwar waren Kaminoaner in der Galaxis recht unbekannt, doch war der imperiale Offizier schon in der Schulausbildung mit der hervorragenden Kenntnis dieser Spezies im Bereich der Klonforschung konfrontiert worden, weshalb sie ihm durchaus bekannt war.

Der andere Kommandant sah sehr fischhaft aus. Die Barteln an seinem Mund und seine ganze Gestalt, die ihn dazu zu prädestinieren schien, unter Wasser zu leben, wies in als Selkath aus, eine Spezies, die dem rotäugigen Humanoiden bisher nicht oft untergekommen war und von der er eigentlich nicht erwartet hätte, überhaupt in den Flottenkampf einsteigen zu wollen. Irgendetwas Entscheidendes musste es geben, dass dieses Exemplar dazu gebracht hatte, im Weltraum für das Wohl der Neuen Republik und seinen Unterhalt und eigenen Ruhm zu kämpfen. Bei dem Kaminoaner war es nicht anders, auch diese waren eigentlich überhaupt nicht kämpferischer Natur und ließen lieber ihre geklonten Diener für sie kämpfen. Ein ungleiches und überraschendes Paar also, dem Sharin gegenüberstand. Er hatte zwar nicht gewusst, wer hier auf ihn warten würde, doch hatte er mit anderen Spezies gerechnet, zumindest wenigstens einen Menschen. Dass das Verhandlungskommando der Republik, dieser niederträchtigen, verräterischen Republik, nur aus zwei niederen Commandern bestand, deutete zudem auch noch darauf hin, dass diesem Treffen eigentlich nicht viel Bedeutung beigemessen wurde. Vermutlich waren sie vom Patrouillendienst irgendwo im Outer Rim abgezogen worden, damit wenigstens irgendjemand zu dem Treffen geschickt wurde und um vorzutasten, was der Hauptfeind überhaupt wollte.

Doch auch sie schienen ihn etwas verwundert zu betrachten, dass konnte er selbst über die verzehrte Holoübertragung erkennen. Verwunderlich war auch dies nicht und verübeln konnte er es ihnen ebenso wenig. Ein 0815-Offizier des Imperiums war er nicht, die blau-leuchtende Haut, die rabenscharzen Haare und die rot glühenden Augen, machten Eindruck und entsprachen bestimmt nicht dem Prototypen eines Imperialen, der immer in den republikanischen Propagandafilmen gezeigt wurde. Das so rassistische und chauvinistische Imperium schickte einen Nichtmenschen! Gut, dass er sie mit diesem Faktum vielleicht etwas aus dem Konzept bringen konnte.

Der Fisch begann zu sprechen und beantwortete die Frage, die Sharin vorher noch gestellt hatte. Offenbar hatte er sogar wirklich die Umgangsformen gelernt, sich und seinen Kollegen vorzustellen. Bei den Namen der Schiffe wurde der Chiss leicht unruhig. Ein Liberator und eine modifizierter CC-9600-Fregatte waren zu viel für die „Valkyrie“, obwohl die Staffeln des gegnerischen Kreuzers durch die Bordbewaffnung des Vindicators gut in Schach gehalten werden konnten. Bei einer Konfrontation war dennoch nicht mit einem Sieg zu rechnen und eine Flucht war auch nicht so gewiss. Also musste doch wirklich das Verhandlungsgeschick gewinnen, nicht die Waffengewalt. Sollte es eben so sein. Der Sith würde bestimmt seine Kräfte dahingehend benutzen können, ein akzeptables oder sogar positives Ergebnis aushandeln zu können.

Die erste Frage, die eher eine Aufforderung des Selkaths war, betraf die Personenzahl, die aufseiten des Imperiums an den Verhandlungen teilnehmen würde. Dass der machtbegabte Abgesandte des Imperators daran teilnehmen würde, stand ebenso außer Frage wie die Anwesenheit des schwarzhaarigen Captains. Dazu würde er noch eine weitere Person seines Offiziersstabes holen.

„Insgesamt wird meine Seite mit drei unmittelbaren Verhandlungsteilnehmern vertreten sein. Mit welcher Präsenz darf ich bei Ihnen rechnen?“

Seine Stimme war höflich, ohne Aggression oder Schärfe. Er war in die Enge getrieben, er konnte nicht fliehen. Auf Augenhöhe würde Sharin ihnen dennoch gegenübertreten, das war einfach seiner Ehre geschuldet. Die Arme hinter dem Rücken gekreuzt schaute er mit steten Blick den Wortführer der republikanischen Delegation an, als dieser fortfuhr und ausführte, dass ein Shuttle der republikanischen Seite den Chiss und die anderen abholen würde. Als könnten sie den Übergang zu dem feindlichen Schiff nicht selber bewerkstelligen! Zudem stand eigentlich noch gar nicht fest, dass die Gespräche auf dem Liberator stattfinden würden. Eigentlich war dies klar, da die Imperialen etwas von der Gegenseite wollte, doch war dies eine gute Gelegenheit, die Standhaftigkeit und das Verhandlungsgeschick der Rebellen zu testen. Vielleicht gaben sie sofort nach?

„Es ehrt Sie sehr, meine Herren, dass Sie uns ein solches Angebot unterbreiten. Allerdings schlage ich vor, dass wir uns auf diesem Schiff zu weiteren Gesprächen treffen. Es verfügt über gute Konferenzräume und ist das größte der hier anwesenden Schiffe, sodass auch genug Platz für Ihre Delegation zur Verfügung steht, einschließlich angemessener Quartiere für die höher gestellten Offiziere.“

Dabei deutete Sharin mit seiner Hand in Richtung der gegnerischen Commander und deutete ein bescheidenes Lächeln an. Er war gespannt, was er auf diese eigentlich schon dreisten Worte für eine Erwiderung erhalten würde. Um ein Gegenkommen anzudeuten, fügte er noch ein Angebot hinzu.

„Selbstverständlich würde meine Seite auf Waffen jeder Art verzichten, wobei Ihre Delegation eben diese mit sich führen dürfte.“

Nun wandte er sich schnell zu seinem XO. Ohne das Mikrofon auszuschalten sagte er zu dem anderen Chiss einen Befehl.

„Rufen Sie bitte Acini Ed auf die Brücke. Seine Anwesenheit wird erwünscht.“

Wieder wandte er sich den Holoübertragungen zu. Für diese musste es so aussehen, als habe er gerade in die leere Luft gesprochen, da Bildnisse der anderen Offiziere und der Brückenbesatzung nicht übermittelt wurden. Nun musste er nur noch erklären, wer diese ominöse Person war, die er erwähnt hatte.

„Acini Ed ist eines der drei Delegationsmitglieder des Imperiums. Nicht, dass Sie hinterher noch annehmen, ich hätte gerade irgendeinen geheimen Befehl gegeben, der Ihre Zerstörung bedeutet.“

Er lächelte und zeigte dabei seine strahlendweißen Zähne, die in seinem sonst so dunklen Gesicht hervorstachen. Mit seinen Augen zusammen musste er schon einen etwas unheimlichen Eindruck machen. Doch das war durchaus beabsichtigt. Wenn man sich vor etwas fürchtete, versuchte man alles, um dieses schnell loszuwerden, machte diesem Zugeständnisse. Und die Rebellen sollten ihm Zugeständnisse machen.

[ Weltraum (Imperium) – irgendwo zwischen Rendili und Corellia – Leerer Raum – VIN „Valkyrie“ – Brücke ] Sharin, Brückenbesatzung
 
[Weltraum (Imperium) | zwischen Corellia und Rendili | Verhandlungsort im leeren Raum | CC9 Ax | Brücke] Joya No, Jhassa und Sharin über Holo

Der imperiale Captain sprach sehr ruhig und seine Haltung ähnelte derjenigen von Joya No. Es war ein merkwürdiges Gefühl, dem Feind auf diese Weise zu begegnen: Ohne Aggression, ohne die Absicht den anderen zu töten. Vorausgesetzt natürlich, es war nicht doch eine Falle. Beinahe fühlte es sich so an wie das Gespräch mit einem Offizier der eigenen Streitmacht. Aber der Blick aus dem Brückenfenster auf den schwer gepanzerten imperialen Kreuzer war ein deutlich sichtbarer Beweis dafür, dass dieser Eindruck täuschte. Sie hatten es hier mit einem Feind zu tun, dem alles zuzutrauen war - so lange, bis das Gegenteil bewiesen werden konnte, und zu diesem Zweck waren sie hier. No und Jhassa trugen eine gewaltige Verantwortung, da von ihrer Einschätzung das Wohl und Wehe der Galaxis abhängen konnte.

Dass der Fastmensch dem Selkath widersprach und vorschlug, die Verhandlungen auf seinem Schiff zu führen, war für ihn allerdings eher ein Zeichen für die Aufrichtigkeit des Angebotes als gegen sie. Joya No hätte es doch für sehr verdächtig gehalten, wenn die imperiale Delegation ihren ersten Forderungen augenblicklich zugestimmt hätte, ohne auch nur den Versuch zu unternehmen, sich einen Vorteil herauszuschlagen. Nichts desto trotz war diese Forderung natürlich inakzeptabel. Der Kaminoaner ergriff mit einer gewissen Strenge in seiner hellen Stimme das Wort, um dies klarzustellen.


»Captain Avalosh`ari`nuruodo (die Aussprache des exotischen Namens ließ zu wünschen übrig, aber No hatte sich die Silben zumindest gemerkt) »wir können Ihr Schiff leider nicht als Verhandlungsort akzeptieren, da wir bis dato noch nicht von Ihren Absichten überzeugt sind.«

Sein Misstrauen auszudrücken, war jedenfalls kein besonders diplomatischer Zug, unter den gegebenen Umständen aber sicherlich nachvollziehbar. Ebensogut könnte er es verstehen, wenn die imperiale Delegation aus dem gleichen Grund keine Lust hatte, sich auf die Reliant zu begeben. Aber sie waren diejenigen, die um diese Unterredung gebeten hatten. Also mussten sie auch den ersten Schritt in Richtung des Verhandlungspartners machen. Es wäre sehr kurzsichtig, das Gegenteil zu erwarten.

»Bis sich das geändert hat, wird sich kein republikanisches Personal auf Ihr Schiff begeben.«

Geistig machte er die Einschränkung: ›Zumindest nicht um zu verhandeln.‹ Er hatte die Ax in Alarmbereitschaft versetzt - das bedeutete, dass auch die Enterboote startbereit waren. Sollte die Lage eskalieren, war es also durchaus möglich, dass Republikaner zur Valkyrie übersetzten, nachdem diese von der schweren Fregatte und dem Transporter enterreif geschossen worden war. ›Wollen wir alle hoffen, dass es nicht so weit kommen muss.‹

»Da Sie uns von der Ernsthaftigkeit Ihres Friedensangebotes überzeugen wollen und ein persönliches Treffen hierfür sicherlich am geeignetsten ist, halten wir die Reliant für die beste Wahl. Für Ihre Sicherheit und eine unbehelligte Rückkehr zur Valkyrie werden Commander Jhassa und ich jedenfalls garantieren, sofern keine feindseligen Handlungen von Ihnen oder Ihren Verbündeten ausgehen.«

Freies Geleit zu garantieren, hielt er unter idealen Umständen und einem friedlichen Ablauf der Gespräche für selbstverständlich. Aber vermutlich war es wichtig, dass es noch einmal gesagt wurde. Er hegte keine hinterhältigen Absichten und hoffte, dass Jhassa und der Geheimdienstler dies ebenso hielten und ihre Sicherheitsvorkehrungen ausreichten, damit auch kein anderer auf ihren Schiffen ihn zum Lügner machen konnte. Die Delegation festzusetzen war nur für den Fall eine Option, dass von Seiten des Imperiums Aggression gezeigt wurde.

[Weltraum (Imperium) | zwischen Corellia und Rendili | Verhandlungsort im leeren Raum | CC9 Ax | Brücke] Joya No, Jhassa und Sharin über Holo
 
Weltraum (Imperium) | zwischen Corellia und Rendili | Verhandlungsort im leeren Raum | Reliant | Brücke | Jhassa, Brückencrew( Joya No & Sharin via Holo)

Die Antwort des Imperialen Kommandanten ließ nicht lange auf sich warten. Die imperiale Delegation würde also aus 3 Verhandlungsteilnehmern bestehen. Dem zu folge würde also der bereits gewählte Besprechungsraum auf der Reliant völlig ausreichen.
Im Gegenzug fragte der imperiale Humanoide nach der Anzahl der republikanischen Teilnehmer.

Die republikanische Delegation wird ebenfalls aus drei Personen bestehen, gegebenen falls wird ein Protokolldroide mit eingesetzt.​

Da Jhassa sich allerdings der Rolle von Mr. Lynchs Droiden und dem Zweck seiner Anwesenheit noch unsicher war, wollte er diesen, falls es nicht unabdingbar war, ungern mit in einem Raum haben. Da ihm das Modell durchaus unbekannt war, galt es für ihn primär nicht die imperiale Abordnung unnötig zu verunsichern.
Seitens der imperialen Abordnung gab es allerdings Abneigung sich auf einem republikanischen Schiff als Verhandlungsort einzufinden. Statt dessen wurde das imperiale Schiff als Austragungsort vorgeschlagen. Das war eine Variante, die Jhassa am wenigsten gefiel. Sicherlich war es für den Imperialen genau so unbehaglich sich auf einem feindlichen Schiff einzufinden, wie es ebenso für den Selkath war, aber immerhin hatte das Imperium um diese Verhandlungen gebeten und nicht die Neue Republik, daher sollte das Imperium auch hier im Zugzwang sein.
Joya No, der kaminoanische Kommandant der Ax teilte offenbar die gleiche Auffassung wie Jhassa und teilte dem imperialen Captain, dessen exotischen Namen er durchaus bemüht aussprach, weniger diplomatisch mit, dass dies auf republikanischer Seite derzeit nicht zur Option stand.

Captain, ich stimme in den bereits genannten Punkten mit Commander No überein. Das Imperium bat um diese Verhandlungen und am Imperium sollte es jetzt liegen die Neue Republik zu überzeugen.​

Das war sicherlich nicht die diplomatischste Lösung aber dem Umstand entsprechend die Sicherste, zumindest für die republikanische Fraktion. Warum sollten sich die beiden Offiziere unnötig in Gefahr bringen? Schließlich wollten die Imperialen was von der Republik und nicht umgekehrt.
Der Knochen ging ja auch nicht einfach zum Kath-Hund, sondern eben das Tier zum Knochen.
Zudem wurde der imperialen Delegation bereits ausreichend Zugeständnisse zum Verbleib, der Sicherheit und dem freien Transfer zwischen der Valkyrie und der Reliant geboten.
Der imperiale Captain ließ einen Acini Ed auf seine Brücke zitieren.

„Acini Ed ist eines der drei Delegationsmitglieder des Imperiums. Nicht, dass Sie hinterher noch annehmen, ich hätte gerade irgendeinen geheimen Befehl gegeben, der Ihre Zerstörung bedeutet.“

ergänzte er seine Befehlsausgabe gegenüber den beiden republikanischen Offizieren. Jhassa empfand diese Äußerung als ein wenig provokant. Etwas zu provokant für die aktuelle Lage. Der Selkath überdachte kurz seine Antwort, entschied sich aber seine Äußerung hierzu ebenfalls in die selbe Richtung gehen zu lassen. Ein wenig Säbelrasseln konnte ja eigentlich nicht schaden.

Captain, machen wir uns nichts vor. Sollten sie das Feuer eröffnen, würden sie sicherlich mit einem überraschenden Erstschlag einiges an Schaden verursachen. Im für Sie besten Fall würden sie die Hangar der Reliant beschädigen und so eventuelle Jägerstarts zu unterbinden. Selbst mit diesen, unter anderen Umständen, ernsthaften Schäden besitzen die Reliant und die Ax immer noch genügend Kapazität um in einem darauffolgenden Gegenschlag durch aus schlagkräftig austeilen zu können.
Das bereits alle Jagdmaschinen und Bomber gestartet waren und sich an Bord nur noch eine Teilstaffel als „Ehrenformation“ befand, verschwieg Jhassa. Schließlich konnte das Imperium unmöglich wissen, dass sich nur noch 8 X-Flügler an Bord befanden. Sollte von der Valkyrie eine Gefahr ausgehen und die Hangar der Reliant beschädigt werden, wäre der Humanoide mit Sicherheit überrascht wenn er im Feuergefecht mit den beiden Schiffen stand und in seiner Flanke auf einmal die fast vollständigen Staffeln des Liberators auftauchten. Alleine durch das falsche Gefühl der Sicherheit, das die Hangar durch ernsthafte Beschädigungen keine Jäger starten könnten, hätten die Jäger und Bomber das Überraschungsmoment voll und ganz auf Ihrer Seite.

Ich möchte hiermit anmerken, auch wenn wir nur Commander der neuen Republik und in den Augen des Imperiums nur ein Haufen armseliger, disziplinloser Rebellen sind, haben sie es hier mit zwei durchaus erfahrenen Offizieren zu tun. Die Reliant, als auch die Ax sind zwei kampferfahrene Schiffe der republikanischen Flotte deren Besatzungsmitglieder bestens ausgebildet und ebenso Gefechtserfahrung besitzt.
Ich lege Ihnen daher nahe, zum einen Ihre Denkweise über den undisziplinierten Rebell abzulegen und sich selbst davon ein Bild zu machen. Die Einladung an Bord der Reliant steht.​

Die Denkweise des Imperialen war Jhassa durchaus bekannt. In seiner Jugend auf dem damals noch neutralen Manaan bekam der Selkath viel mit, was es mit der Denkweise der Imperialen über die Neue Republik auf sich hatte. Die meisten imperialen Bürger die Jhassa seinerzeit traf, empfanden die Selkath meist als unangenehmes Übel mit dem man sich bei Geschäften zwangsweise abfinden musste. Die Kantinengespräche der Imperialen machten Jhassa damals auch deutlich, das die Neue Republik nichts als Rebellenabschaum war. Von den vielen unterschiedlichen Rassen die der Neuen Republik angehörten und der Meinung einiger Imperialen dazu wollte er gar nicht erst anfangen.
Irgendwie hatte Jhassa das Gefühl, dass der imperiale Offizier sie genau so wenig ernst nahm.

Weltraum (Imperium) | zwischen Corellia und Rendili | Verhandlungsort im leeren Raum | Reliant | Brücke | Jhassa, Brückencrew( Joya No & Sharin via Holo)
 
[ Weltraum (Imperium) – irgendwo zwischen Rendili und Corellia – Leerer Raum – VIN „Valkyrie“ – Quartier ] Keebo

Keebo hatte sich in das Quartier, dass Sharin ihm zugewiesen hatte zurück gezogen. Seine Waffen hatte er bereits abgelegt. Schließlich hatte der Imperator ihn darauf getrimmt, sich nicht als Sith erkennen zu geben und egal wie gut sich ein Lichtschwert verstecken ließ, im Falle einer Durchsuchung wäre es gefunden worden. Nun gut. Er brauchte seine Schwerter nicht um sich zu wehren. Außerdem sollte es zu keinen gewaltvollen Zwischenfällen kommen, denn diese würden ein Scheitern der Vorverhandlungen und damit auch ein Scheitern der Mission bedeuten. Keebo war sich sicher, dass Allegious das niemals hinnehmen würde. In ziviler, aber durchaus schicker Kleidung, seine dunkle Aura verbergend, wartete Keebo darauf, dass sie den leeren Raum erreichten, den man ihm durchgegeben hatte. Es würde sich bald zeigen, wer die Verhandlungsgegner auf der anderen Seite waren.

Lange dauerte es nicht, bis man Darth Keebo unter seinem Decknamen auf die Brücke rief.
Einmal tief durchatmend stand er aus dem Schneidersitz auf, in dem er sich befunden hatte. Auf einen Stuhl abstützend, schloss er für einen Moment die Augen um erneut tief durchzuatmen. Diese Mission musste er noch bestehen und danach würde er dem Imperium den Rücken kehren. Alles woran Keebo jemals geglaubt hatte, würde er mit dieser Mission zerstören. Der Imperator würde sich schuldig machen, ebenso das ganze Imperium. Egal wie sehr der Sith die Republik mit ihren scheinheiligen und trügerischen Regeln und Gesetzen blendete: Das Imperium war für ihn tiefer gesunken. Ein Schlag gegen das eigene Volk? Die Hinnahme von tausenden von Toden? Viel mehr: Der bewusste, gezielte Mordauftrag an Tausenden aus den eigenen Reihen. Zu viel für Keebo. Nichts, was sein Verständnis erreichte. Diese Mission würde ihn nachhaltig quälen. Spätestens, wenn die ersten Bilder der Leichen über das HN gesendet wurden. Nun aber galt es, sich von jedem Zweifel zu befreien. Ihn so weit wie nur möglich in die hintersten Winkel seines Gedächtnisses zu schieben.


So betray Acini Ed die Brücke.
„Captain Avalosh`ari`nuruodo, ihr ließt nach mir rufen?” Noch war der Mensch nicht ins unmittelbare Sichtfeld Holoübertragung getreten. Den letzten Satz, oder besser die letzten Aussprüche des Verhandlungsgeners aber bekam der Mensch mit. Hatte Sharin ihnen etwa gedroht?

[ Weltraum (Imperium) – irgendwo zwischen Rendili und Corellia – Leerer Raum – VIN „Valkyrie“ – Brücke ] Sharin, Brückenbesatzung
 
[: Hyperraum | nach Bastion (über Kuat) :||: CR25 „Delivery Boy“ | Korridor :||: Pilot Officer Sayuri Tanaka und Captain Aiden Thiuro:]



Die schlechte Laune ihres Flight Captains war zum greifen nahe. Sayuri schluckte trocken und wünschte sich gerade, das sie sich einen andren Zeitpunkt für diese Unterredung gesucht hätte. Aber auf die lange Bank wollte sie es auch nicht schieben, denn das würde nur für Spannungen innerhalb der Staffel führen und das wäre sehr kontraproduktiv. Nein, die junge Tanaka würde das nun durchziehen. Auch wenn sie das Gefühl hatte hier gerade vor einem Kriegsgericht zu stehen. Einem Tribunal, das sie zum Gang auf das Schafott verurteilte. Die Kühle, die von ihrem Vorgesetzten ausstrahlte, ließ Sayuri einen kalten Schauer über den Rücken jagen und sie frösteln leicht. Selten hatte sie jemanden gesehen, der so eine ... eine kalte Aura ausstrahlte, wie Aiden. Die junge Frau schaute sich immer wieder auf dem Korridor um, um sicher zu gehen, das ihnen auch ja keiner zuhörte und wartete ab, bis der Chiss um die Biegung des Ganges verschwunden war, der ihn zur Messe brachte. Dennoch trat Sayuri einen Schritt in eine kleine Nische hinein und zog mit leicht fahrigen Bewegungen ihre Dienstmütze von ihrem Kopf und strich sich die Haare glatt, die in einem militärischen Knoten an ihrem Hinterkopf zusammengebunden waren.

„Capain, Sir. Glauben Sie mir, das was ich mit Ihnen zu besprechen habe ist .. sehr delikat und mir unsagbar peinlich. Das alles tut mir sehr Leid, gerade da man Sie damit hineingezogen hat. Diese Bild und dieser Artikel in der Klatschpresse ... das ... das stammt nicht aus meiner Feder. Ich weiss das Sie etwas dagegen haben, das ein Filmteam ihre Kameras in ihre Staffel steckt, aber ...“

Die schwarzhaarige kleine Tanaka stockte und hatte den Blick auf ihre Hände gerichtet, mit denen sie gerade ihre Kopfbedeckung bearbeitete. Sayuri brauchte einige Minuten um sich wieder zu fangen und hob dann den Kopf um Aiden offen anzusehen.

„Dieser Artikel um diese verdammte Bild, das auf der Einweihungfeier eines neuen Wolves auf Corellia gemacht wurde, wurde ohne meines Wissens angefertigt. Auch von diesem Artikel, in dem man uns als ... als ... also in dem man uns eine romantische Beziehung nachsagt entstand auch ohne meine Wissen. Ich weiss nicht wer diese Lügen in die Welt gesetzt hatte, aber glauben Sie mir, ich hatte damit nichts zu tun. Wenn das Oberkommando davon erfährt, können wir beide einpacken.“

Sagte sie mit nun etwas leicht verzweifelter Stimme, bei den letzten Worten des letzten Satzes. Die junge Frau wusste im Moment weder ein noch aus, denn man würde sich weiter das Maul über Aiden und sie zerreißen. Würde der Captain ihr glauben, das sie nichts mit diesem verdammten Artikel zu tun hatte? Sayuri hoffte es aus ganzem Herzen. Denn wenn er es nicht tun würde, dann würde ihre Dienstzeit bei den Wolves die kürzeste in ihrer Karriere sein ....



[: Hyperraum | nach Bastion (über Kuat) :||: CR25 „Delivery Boy“ | Korridor :||: Pilot Officer Sayuri Tanaka und Captain Aiden Thiuro:]
 
[ Weltraum (Imperium) – irgendwo zwischen Rendili und Corellia – Leerer Raum – VIN „Valkyrie“ – Brücke ] Sharin, Brückenbesatzung

Innerlich musste Sharin wirklich grinsen. Nach außen gelassen, höflich und weiter den guten Verhandlungspartner spielend, konnte er nicht umhin, die beiden republikanischen Offiziere wegen ihrem Verhalten nicht ganz ernst zu nehmen. Sicher, sie trugen ihre Ansichten freimütig und höflich vor, allerdings verschleierten sie sie nicht einmal ansatzweise. Diese Offenheit war vielleicht für einen guten Dialog förderlich, doch wollte der Chiss diesen überhaupt nicht. Er wollte die bestmögliche Verhandlungsposition für sich herausspielen und das konnte ihm gelingen, wenn er seine Gegner im Unklaren darüber ließ, was seine wirklichen Ziele waren, obwohl sie eigentlich recht offensichtlich waren. Die Rebellen hatten dieses Spiel nicht ganz verstanden. Sollte ihm auch recht sein, wenn sie halbwegs naiv waren.

Der Selkath sprach gerade davon, dass aufseiten der Republik auch drei Verhandlungsteilnehmer die Delegation stellen würden. Nicht schlecht, auch durch die Anzahl der Gesprächspartner die Gleichwertigkeit beider Seiten auszudrücken. Welche Person das dritte Mitglied mimen würde, war für den Captain schleierhaft, doch konnte es sich bei diesem schon um einen Jedi handeln. Das würde die Sachlage unnötig verkomplizieren, insbesondere, wenn dieser die Machtpräsenz in dem Sith an Sharins Seite aufspüren würde. Vielleicht handelte es sich aber nur um einen Senator oder Beauftragten der republikanischen Regierung. Man würde improvisieren müssen.

Wie erwartet schlugen beide Commander mit einiger Vehemenz den Vorschlag ihres Gegenübers aus und beharrten auf dem Standpunkt, die Gespräche auf dem Liberator durchzuführen, wobei der Langhals sogar einigermaßen gut den Namen des Chiss aussprach. Nun gut, der rotäugige Imperiale hatte auch mit nichts anderem gerechnet. Würde er so also seine Zustimmung abgeben müssen.

„Nun, wenn die republikanische Seite so wenig Vertrauen in das Wort eines imperialen Offiziers legt, kann ich Ihnen durchaus entgegenkommen. Die Gespräche werden auf Ihrem Schiff stattfinden. Allerdings verzichte ich dankend auf die von Ihnen angebotene Ehrenformation. Ich bevorzuge den Flug mit einer der unsrigen Fähren.“

Die Zusicherung des Kaminoaners, einen freien Abzug der imperialen Delegation zu gewährleisten, quittierte der blauhäutige Offizier mit einem Nicken.

„Vielen Dank. Ich vertraue auf Ihr Wort.“

Die halbwegs provokante Äußerung von Sharin nahm nun wieder der andere Commander zum Anlass, um die Fakten auf den Tisch zu legen und die Unterlegenheit des imperialen Schiffes hervorzuheben. Dachte dieser eigentlich, dass er mit einem Schwachkopf und Vollidioten redete? Nicht umsonst befand sich der schwarzhaarige Humanoid in einer höheren Stellung als dieser. Er konnte die sich ihm bietende Lage schon selber einschätzen und brauchte dazu nicht irgendeinen Fisch, der ihn daran erinnerte. Unhöflich und schroff, wie dieses Wesen mit ihm redete! Nach außen hin ruhig, antwortete der Imperiale auf diese offene Provokation.

„Danke für diese Klarstellung der Tatsachen. Ich muss Ihnen zustimmen, mein Schiff befindet sich in einer unterlegenen Situation, weshalb dies eigentlich gewährleisten würde, dass kein Präventivschlag von meiner Seite aus erfolgen würde.“

Woher der Commander, der in Sharin Erinnerungen an die Fischhäppchen auf der Trauerfeier von Rendili weckte, auf den Gedanken kam, dass der Chiss die Delegation der Republik als disziplinlose Rebellen betrachtete, wunderte diesen etwas. Nichtsdestotrotz entsprach es der Tatsache. Vielleicht konnten Selkaths ja Gedanken lesen? Auf diese Entfernung sollte es aber auf jeden Fall nicht möglich sein. Der imperiale Captain nahm sich vor, vor den Verhandlungen noch ein Dossier über diese Spezies zu lesen. Zuerst einmal musste er natürlich den Worten des Gegenübers widersprechen.

„Ich kann Ihnen versichern, dass ich in Ihnen keineswegs disziplinlose, kampfschwache Rebellen sehe, die sich nicht wirklich verteidigen können. Wäre dem so, hätte ich Sie doch schon längst angreifen können, oder etwa nicht? Wie ich über Corellia erfahren habe, sind die republikanischen Schiffe den imperialen durchaus gewachsen.“

Worte waren so schön, um Illusionen zu erzeugen, die eigentlich nicht vorhanden waren.

„Sehr gerne nehme ich Ihr Angebot an. Die imperiale Delegation wird in Kürze zu der ‚Reliant‘ übersetzen.“

In diesen Augenblick sprach ihn von der Seite Darth Keebo an. Die anderen Gesprächsteilnehmer bekamen seine Worte auf jeden Fall noch mit, jedoch ließ der blauhäutige Humanoid schnell die Verbindung kappen. Die Worte, die sie nun austauschten, musste der Feind nicht mit anhören.

„Ja, wir werden in Kürze zu dem feindlichen Schiff übersetzen, mein Lord. Die Rebellen beharrten auf ihrem Standpunkt, dass die Gespräche bei ihnen stattfinden sollen. Wir sollten so wenig Zeit wie möglich verlieren. Sind Sie bereit für den Aufbruch?“

Daraufhin wandte er sich an die Mannschaftsgraben, in denen die Bordmannschaft fleißig arbeitete. Sein Blick suchte und fand die blonden langen Haare.

„Miss Oriana? Sie werden uns auf das andere Schiff begleiten. Während meiner Abwesenheit führt der erste Offizier dieses Schiff. Sollte uns entgegen den Erwartungen irgendetwas zustoßen, entscheidet dieser, ob das Feuer eröffnet wird und der Rückzug in Betracht gezogen wird.“

In dieser Hinsicht vertraute er Torati vollkommen. Der ältere Chiss würde wissen, wenn es Zeit für Waffengewalt und wann es Zeit für die Flucht wäre. Hoffentlich kam es dazu aber gar nicht und die Gespräche gingen ohne Probleme vonstatten. Sharin wandte sich zum Ausgang der Brücke zu.

„Wir sollten aufbrechen, bevor die Rebellen noch unruhig werden.“

[ Weltraum (Imperium) – irgendwo zwischen Rendili und Corellia – Leerer Raum – VIN „Valkyrie“ – Brücke ] Sharin, Darth Keebo, Brückenbesatzung

OP: Ja, ich weiß, Sharin ist schon ein A****, einfach die beleidigenden Gedanken nicht Ernst nehmen! ;)
 
Weltraum (Imperium) | zwischen Corellia und Rendili | Verhandlungsort im leeren Raum | Reliant | Brücke | Jhassa, Brückencrew( Joya No & Sharin via Holo)

Jhassa gefiel der Gedankengang noch weniger, dass der imperiale Offizier auf sein eigenes Shuttle bestand. Im Prinzip war das genau ein solches Sicherheitsrisiko, welches er unbedingt vermeiden wollte. Er verzichtete aber dennoch auf Wiederworte. Schließlich musste man dem Imperium auch kleinere Zugeständnisse hierzu machen.
Aber auf eine Ehrenformation zweier X-Flügler würde er nicht verzichten. Diese sollten das Shuttle begleiten und den Anflug kontrollieren. Zudem könnte auch so durch den direkten Sichtkontakt geprüft werden, wie viele Personen sich ungefähr in dem Shuttle aufhielten. Auf jeden Fall konnte man so das Sicherheitsrisiko immer noch nicht Ordnungsgemäß minimieren. Das einzige was blieb, um etwaige Verluste so gering wie möglich zu halten, keine Ehrenformation im Hangar und Commander No erst später einfliegen zu lassen, wenn die Gefahr gebannt wäre.

Der imperiale Captain versicherte, dass er keines Wegs die Situation unterschätze und sich seiner misslichen Lage durchaus bewusst sei, Jhassa hatte aber das seltsame Bauchgefühl dass dieser sie trotzdem nicht unbedingt ernst nahm. Vielleicht auch deswegen, dass er hier mit zwei Commander an den Verhandlungstischt treten musste und nicht mit höher rangigen Offizieren. Andernfalls war der Selkath aber auch überrascht, dass der Captain einen eher mittelgroßen Kreuzer befehligte, aber über die Gründe hierfür konnte er nur spekulieren.

„Sehr gerne nehme ich Ihr Angebot an. Die imperiale Delegation wird in Kürze zu der ‚Reliant‘ übersetzen.“

war die letzte Antwort die man von dem imperialen Schiff empfing, bevor die Verbindung unterbrochen wurde.
Jhassa wendete sich wieder an seinen republikanischen Kollegen.

Commander No, in anbetracht der Anreise mit einem imperialen Shuttle würde ich nahelegen, dass sie nach Eintreffen der imperialen Delegation übersetzen. Sollte sich das ganze um einen Anschlag handeln, sollten wir etwaige Verluste so gering wie möglich halten.​

Ihn beunruhigte ein wenig die Tatsache, dass er hierüber keine Möglichkeit sah, ausser alles weitere auf sich zu kommen zu lassen.

Lieutenant Commander Cooper, sobald die imperiale Delegation startet, lassen sie zwei X-Flügler starten, diese sollen den Anflugvektor vorgeben, Sichtkontakt herstellen und etwaige Rückmeldung über Insassen geben. Passiver Anflug und versetzt vor das Shuttle setzen.
Veranlassen sie, dass sämtliches Personal die Hangar-Bereiche verlässt. Die einzigen die sich dort aufhalten sollen, sind die Sicherheitsteams und die 10 Personenschütze, welche die Delegation empfängt und, nach einer Durchsuchung auf Waffen, zu dem Besprechungsraum eskortiert.
Sobald dann Commander No zur Reliant übersetzt haben sie die volle Befehlsgewalt über das Schiff. Ich werde dann mit Mr. Lynch hier den Commander in Empfang nehmen. Die permanente Funkverbindung zur Ax und eine weitere Verbindung zu unseren Jägern sollte während der gesammten Verhandlungen dauerhaft stehen.
Der ganze Zirkus gefiel dem jungen Commander von Minute zu Minute immer weniger. Er hoffte, das diese Veranstaltung schnellstmöglich und glimpflich über die Bühne ging. Vielleicht war genau das ja auch sein Sprungbrett auf der Karriereleiter.

Achso, noch eine Kleinigkeit. Getränke und vielleicht ein paar Kekse könnten nicht schaden.​

Weltraum (Imperium) | zwischen Corellia und Rendili | Verhandlungsort im leeren Raum | Reliant | Brücke | Jhassa, Brückencrew( Joya No via Holo)

[OP: Sorry fürs warten und die Kürze, grad privat ein wenig Stress an der Backe]
 
[: Hyperraum | nach Bastion (über Kuat) :||: CR25 „Delivery Boy“ | Messe :||: Sakura, Flight Captain Aiden Thiuro, Pilot Officer Moses Shaw, Pilot Officer Sayuri Tanka & einige andere :]

Wie sie schon vermutete hatte kostete es einige an Zeit um die Nachrichten ihrer Familie zu beantworten. Immerhin ging es hierbei nicht um null acht fünfzehn antworten und Sakura hatte nicht vor irgendeinem auf den Schlips zu treten, nur weil sie nicht gründlich gewesen war. Sie schickte die Nachrichten gerade raus, als sie beobachten konnte wie die an der Essensausgabe einige miteinander diskutierten. Leicht schüttelte sie den Kopf, dann viel ihr die Beförderung von Aiden ein. Apropo Staffelführer, für sie alle war es ziemlich überraschend gekommen, dass Foster einfach versetzt worden war und mit ihm auch Kira. Die ganze Gruppe der Piloten war einfach zerpflügt worden und bestand nun fast nur noch aus „Neulingen“. Waren sie so noch die Wolves? Die Legende einer Staffel, die so viel getan hatte? Auch wenn Sakura noch nicht so lange dabei war, so musste sie sagen dass es nicht mehr die Wolves waren, die sie mal waren. Persönlichkeiten wie Kira und Foster waren so etwas wie Leidbilder gewesen und nun entfernte man sie einfach. Aiden mochte bleiben, er hatte den Posten des Staffelführers erhalten und dennoch wurde Sakura das Gefühl nicht los, dass damit etwas Neues anbrach. Sie hatte im Grunde nichts gegen Veränderungen und dennoch stimmte sie es traurig, dass einzelne Mitglieder einfach gingen. Eigentlich hatte sie gedacht mit dieser Staffel mitwachsen zu können, mit dem alten Piloten, die so lange schon dabei gewesen waren. Etwas von ihnen zu lernen und vielleicht sogar Freundschaft aufzubauen. Nun allerdings stellte sich dies als Wunschdenken heraus. Was dachte man sich dabei? Sakura wusste es nicht. Würde es Foster erfüllen als Ausbilder tätig zu sein, wo er zuvor eine Staffel angeführt hatte? Wirklich konnte sich dies die junge Pilotin nicht vorstellen. Sie kannte den Mann zwar nicht gut, aber er erweckte nicht den Eindruck als ob ihm dies auf Dauer spaß machen würde. Natürlich war es nicht an Sakura dies zu beurteilen und sie konnte mit ihrem Gefühl auch falsch liegen, aber sie persönlich störte dies. Zum anderen war es für Aiden ein gutes Vorankommen. Er trat aus dem Schatten hinaus an die Spitze und würde sich beweisen können. In diesem Punkt machte sie sich keine Sorgen. Ihr neuer Staffelführer würde dies exzellent meistern. Aiden mochte kalt wirken, distanziert und unnahbar und dennoch waren möglicherweise genau diese Eigenschaften so wichtig für einen Staffelführer.

Sakura seufzte leise und nippte an ihrem Getränk. So vieles würde sich noch verändern im Laufe der Zeit. Ein stetiger Wandel war vorprogrammiert und unaufhaltsam. Nun hieß es die „Neue“ Staffel mit Leben zu erfüllen und dazu brauchten sie neue Piloten. Ob Jeremy sich auch bewerben würde? Sakura würde ihn treten wenn er es nicht tat. Eine solche Chance sollte man ergreifen anstatt sie verstreichen zu lassen. Gleich wie sehr Jeremy schimpfte, der Ansicht war das sie, die Wolves, arrogante Prahlhänse waren oder sonst etwas, er wäre schön dumm wenn er die Chance nicht ergreifen würde. So viele Piloten leckten sich die Finger danach und es würde mit Sicherheit Unmengen von Bewerbungen geben. Sollte sie vielleicht mit Jeremy persönlich sprechen und ihm diese Idee unterbreiten? Dies hieß wenn er nicht vielleicht schon selbst auf diese Idee gekommen war. Andererseits war sie der Meinung, dass Jeremy alt genug war und seinen Hintern selbst hochbekommen musste. Wenn sie auch manchmal den Eindruck hatte das er damit ein wenig Probleme zu haben schien. Dieser Mengsk würde schon vorankommen, jedenfalls hoffte sie dies. Seine Familie mochte, nun ja gewöhnungsbedürftig sein, aber er gehörte zu ihnen. Ihr Blut floss in seinen Adern und sie besaßen sicherlich auch Ähnlichkeiten in ihren Charakterzügen. Gleich ob Jeremy dies zu leugnen versuchte, er sich abhob und sein eigenes Ding machte, sich gegen alles währte was mit seiner Familie zu tun hatte, so würde er dennoch ein Teil von ihnen bleiben. Man konnte seiner Familie nie gänzlich entfliehen, dass Band welches bestand zerriss niemals ganz.

Sakura ließ ihren Blick durch die Messe wandern. Sie war nicht die einzige der Wolves hier. Moses war ebenfalls anwesend, saß ein Stück entfernt und schien in seinen eigenen Gedanken versunken zu sein. Nicht anders also als Sakura selbst. Er war ein ruhiger geselle, jedenfalls von dem was sie bisher erlebt hatte und sich zu unterhalten schien auch nicht so ganz seins zu sein. Nun ja, sie würde ihn nicht stören. Jeremy war nirgends zu sehen. Ob er vielleicht ein Schläfchen machte? Sie würde dies natürlich herausfinden können wenn sie wollte, aber sie entschied sich dagegen. Jeder von ihnen brauchte ein wenig Zeit für sich. Sakura selbst lehnte sich ein wenig zurück und genoss es vorerst ungestört zu sein. Einsamkeit war etwas was sie kannte, so wie es eigentlich jeder Pilot kennen musste. Da sie nach Bastion unterwegs waren würde ihre Reise noch einen Moment dauern. Die Exotin war kein sonderlicher Freund davon faul herum zu sitzen. Jedenfalls nicht in einem solchen Transportmittel. Sie flog lieber selbst als sich fliegen zu lassen. Letztlich allerdings musste sie sich damit abfinden. Immerhin konnte sie dem Piloten dieses Dings schlecht sagen, dass sie seinen Posten haben wollte. Wie würde dies aussehen? Über die Lippen der Pilotin glitt ein Lächeln. Sich dies vorzustellen war amüsant. Amüsanter jedenfalls als nur hier zu sitzen und die Gegend zu beobachten.

[: Hyperraum | nach Bastion (über Kuat) :||: CR25 „Delivery Boy“ | Messe :||: Sakura, Flight Captain Aiden Thiuro, Pilot Officer Moses Shaw, Pilot Officer Sayuri Tanka & einige andere :]
 
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[ Weltraum (Imperium) – irgendwo zwischen Rendili und Corellia – Leerer Raum – VIN „Valkyrie“ – Brücke ] Sharin, Darth Keebo, Brückenbesatzung

Noch hatte Keebo die Verhandlungspartner nicht gesehen. Sharin ließ die Verbindung kappen, ehe er sich an den Sith wandte und bis dahin hatte dieser keinen Blick auf das Holo erhaschen können. Sicher wäre es von Vorteil gewesen, man hätte ihm noch die Möglichkeit gegeben sich vorzustellen, immerhin trat er hier als Botschafter auf. Ein erster Eindruck via Holo wäre von Vorteil gewesen, zumal dann beide Seiten ein Bild des jeweils anderen gehabt hätten. Nun gut. Wenn sie gleich zum Schiff der Rebellen übersetzen würden genügte das auch und so nickte Darth Keebo auf die Frage des Captains.

„Für die Zeit der Verhandlungen sind die Männer der Republik keine Feinde, vergesst das nicht“,

erinnerte Keebo den Chiss eindringlich. Schließlich würde diese Einstellung die Verhandlungen nur unnötig erschweren und Sharin tat gut darin, sowohl das Wort Rebell, auch Wort Feind vorerst völlig aus seinem Sprachgebrauch zu verdrängen. Mochte er es in seinem Kopf so oft aussprechen, wie er wollte. Jetzt waren die Verhandlungspartner auf der Gegenseite keine Feinde. Es galt eine Einigung zu finden und Frieden zu schließen. Keebo selbst musste sich zurückhalten, wusste er doch, wie wenig es in dieser Sache in Wahrheit um Frieden ging.

Das die Gegenseite von ihnen verlangt hatte, auf das eigene Schiff überzusetzen war gewiss ein kluger Schachzug. Damit befanden sie sich klar im Vorteil. Man bewegte sich nirgends freier, als in vertrautem Gebiet. Außerdem glaubte Keebo kaum an einen Hinterhalt. Die Gegenseite konnte so etwas sicher weniger ausschließen. Nur ein Grund mehr, dem Imperium Verachtung entgegen zu bringen. Vielleicht half diese immer größer werdende Abneigung sogar dabei vertrauenswürdig zu erscheinen. Vertrauen. Kurz verzog der Sith das Gesicht. Vertrauen existierte nicht und war neben Liebe die größte Lüge des Universums. Wie bitter hatte er für sein Vertrauen zahlen müssen? Und wie bitter mussten all jene zahlen, die auf etwas oder jemandem vertrauten? Vertrauen wurde stetig missbraucht. Auch diese Mission würde nichts weiter tun, als genau das erneut bestätigen.


„Dann lasst uns übersetzen“, kommentierte Keebo die Worte Sharins, nachdem dieser noch eine Anweisung gegeben hatte. Einen Angriff erwartete Keebo nicht. Bis jetzt spürte er keine ausgehende Gefahr von der Gegenseite und bisher hatten ihn zumindest seine Machtsinne noch nie getäuscht.

[ Weltraum (Imperium) – irgendwo zwischen Rendili und Corellia – Leerer Raum – VIN „Valkyrie“ – Brücke ] Sharin, Darth Keebo, Brückenbesatzung

OP: Meine werden auch länger, sobald sich die Möglichekit dazu ergibt:kaw:
 
[Weltraum (Imperium) | zwischen Corellia und Rendili | Verhandlungsort im leeren Raum | CC9 Ax | Brücke] Joya No, Jhassa (Reliant) und Avalosh'ari'nuruodo (Valkyrie) über Holo

Mit zunehmender Missbilligung verfolgte Joya No den weiteren Verlauf des Gespräches zwischen Jhassa und dem Imperialen. Ihm gefiel weder wie Captain Avalosh'ari'nuruodo auftrat, noch wie der Selkath darauf reagierte. Als die Verbindung zur Valkyrie schließlich abgebrochen wurde und der Commander den sicherlich sinnvollen Rat erteilte, aus Sicherheitsgründen noch auf der Ax zu bleiben, erwiderte er:

»Ich werde Ihrem Rat folgen. Aber ich kann Ihr Zugeständnis nicht gutheißen, Commander Jhassa! Sie gehen ein zu großes Risiko für die Reliant und damit für uns alle ein. Ich dachte, wir wären uns einig gewesen, dass Sicherheit den Vorrang hat.«

Im schlimmsten Fall landete demnächst ein Shuttle mit einem Atom- oder Antimateriesprengkopf auf dem Träger, explodierte dort und ließ nichts als ein paar Trümmer von ihm übrig. Dann musste Nos Ax mit ihrer unerfahrenen Mannschaft sich alleine einem Vindicator-Kreuzer stellen, der das Überraschungsmoment auf seiner Seite und sicherlich weitere bösartige Tricks im Ärmel hatte. Dann war es zweifellos gut, wenn er selbst auf der Brücke stand, anstatt mit dem Liberator-Kreuzer zu verglühen. Aber ob das ausreichte, war doch eine andere Frage.

Selbst wenn die Imperialen nichts dergleichen im Sinn hatten, gefiel es dem Kaminoaner nicht, schon jetzt einen ersten Kompromiss zuzulassen - schon gar nicht auf Kosten der Sicherheit. Er hatte das Gefühl, dass sie dem Feind damit das falsche Signal setzten. Friedensangebot hin oder her, er konnte nicht anders, als in den grau uniformierten den Feind zu sehen. Nicht nach seinen Erlebnissen in der Kriegsgefangenschaft...

Während Jhassa zu seiner Brückenmannschaft sprach, wandte auch er sich zu seinem XO und den anderen Offizieren, um Anweisungen zu geben.


»Lieutenant Commander Tai'oki, sobald die imperiale Delegation angekommen ist und die Reliant grünes Licht gibt, werde ich starten. Behalten Sie die Valkyrie sowie die Hyperraumaktivitäten genau im Auge und unterrichten Sie mich, sobald sich dort etwas Verdächtiges tut. Ein Feuerbefehl wird nur erteilt, wenn der Gegner zuerst schießt. Sollte es zum Gefecht kommen und die Reliant ausfallen, übernehmen Sie außerdem die Kontrolle über die Jäger.«

Der Bothaner nickte und antwortete:

»Hoffen wir, dass das nicht nötig sein wird, Sir.«

»Hoffnungen und fromme Wünsche interessieren mich nicht, Lieutenant Commander. Nur der Erfolg unserer Mission. Also keine Provokationen unsererseits, verstanden? Ich mache Sie für jedes Fehlverhalten einer Person an Bord mitverantwortlich.«

Obwohl der XO sich zusammenriss, war doch ein kurzer Anflug von Ärger auf seiner Miene zu lesen. Er hatte sich jedoch schnell wieder unter Kontrolle. Eine Antwort ersparte er sich und Joya No, stattdessen nickte er nur noch einmal.

Auf der Brücke herrschte eisiges, angespanntes Schweigen. Niemand traute dem Frieden. Während einige Bildschirme weiterhin bedrohliche Abbilder der Valkyrie zeigten, die wie lauernd vor ihnen im fast lichtlosen All hing, dokumentierten andere den Start eines imperialen Shuttles sowie zweier X-Wings von der Reliant. Vorläufig blieb dem Kaminoaner und seiner Mannschaft nichts anderes übrig, als abzuwarten, ob diese erste Begegnung zwischen Abgesandten der Neuen Republik und des Imperiums - ein historischer Moment, von dem Joya No nun ausgeschlossen war - friedlich verlief oder unmittelbar in eine Katastrophe führte.


[Weltraum (Imperium) | zwischen Corellia und Rendili | Verhandlungsort im leeren Raum | CC9 Ax | Brücke] Joya No, Jhassa (Reliant) über Holo
 
[: Hyperraum | nach Bastion (über Kuat) :||: CR25 „Delivery Boy“ | Korridor :||: Captain Aiden Thiuro und Pilot Officer Sayuri Tanaka :]

„Capain, Sir. Glauben Sie mir, das was ich mit Ihnen zu besprechen habe ist .. sehr delikat und mir unsagbar peinlich“, stammelte die TIE-Pilotin ziemlich verlegen als sie sich bei Aiden Thiuro, dem neuen Staffelführer der „Wolves“, zu rechtfertigen versuchte. „Das alles tut mir sehr leid, gerade da man Sie damit hineingezogen hat. Diese Bild und dieser Artikel in der Klatschpresse ... das ... das stammt nicht aus meiner Feder. Ich weiß, dass Sie etwas dagegen haben, das ein Filmteam ihre Kameras in ihre Staffel steckt, aber ...“

Obwohl man dem gut fünf Jahre älteren Bastioner seine schlechte Laune deutlich ansehen konnte, hörte er Sayuri Tanaka aufmerksam zu, ließ ihr sogar ausreichend Platz zum Erklären. Irgendwo tief in seinem Inneren hatte er das unbestreitbare Gefühl, dass er – als künftiger Totengräber des „Wolve Squad“ – diesen unrühmlichen Leidensweg zwangsläufig gehen musste. Nie hatte sich Reporter des Boulevard für Janson Sez, den ersten „Alphawolf“, interessiert. Ohne irgendwelche Skandale hatte dieser Staffelführer die Staffel bei Bilbringi sowie im internen Sith-Bürgerkrieg zu Ruhm und Ehre geführt. Zu recht hatte man ihn für solche Leistungen zum Colonel befördert – so Aidens sehr hohe Meinung über den Bastioner. Erneut keimte in ihm die eine Frage auf: War er überhaupt fähig so ein „Erbe“ anzutreten?

Bevor seine Gedanken noch einmal die Erlebnisse beim Überlebenstraining auf Carida unfreiwillig Revue passieren ließen, schaltete sich auf einmal sein pflichtbewusster Geist ein. Musste er nicht so schnell wie möglich das „Leck“ ausfindig machen? Wer war der Informant? Wer instrumentalisierte irgendwelche Bilder zum Nachteil der Staffel? Wer profitierte von solchen Geschichten? Sein Blick, der gewohnt kühl war, ruhte weiterhin auf der gut zwei Köpfe kleineren Untergebenen. Vielleicht suchte sein Bewusstsein insgeheim doch nach einem verräterischen Detail. Hatte sie nicht schon in irgendwelchen Propagandafilmen für die KOMENOR mitgespielt? Beim Betrachten verengten sich seine Augen für einen Moment von ganz allein. Bisher war seine Meinung über sie nicht sonderlich hoch gewesen. Doch traute er ihr so ein schändliches Verhalten zu? Hatte sie sich bisher nicht ganz korrekt – im militärischen Sinne – verhalten? Glaubte er tatsächlich, dass ihr die „Offiziersehre“ so wenig bedeutete?


„Dieser Artikel um diese verdammte Bild, das auf der Einweihungsfeier eines neuen 'Wolves' auf Corellia gemacht wurde, wurde ohne meines Wissens angefertigt“, erklärte sich Tanaka weiter. Ihre Stimme schwang dabei etwas sporadisch zwischen gefasst sein und verzweifelt hin und her. „Auch von diesem Artikel, in dem man uns als ... als ... also in dem man uns eine romantische Beziehung nachsagt entstand auch ohne meine Wissen. Ich weiß nicht wer diese Lügen in die Welt gesetzt hatte, aber glauben Sie mir, ich hatte damit nichts zu tun. Wenn das Oberkommando davon erfährt, können wir beide einpacken.“

In seiner Gegenwart musste sie das Oberkommando nicht erwähnen. Bei einem Interview, das man ihm unnötiger Weise aufgedrängt hatte, hatte er selbst damit gegen eine Beziehung argumentiert. Er kannte die Regeln; spielte, lebte eigentlich danach. Dafür saß er einfach schon lange genug in einem Sternjägercockpit – und war, trotz so mancher gefährlicher Einsätze, noch am Leben. Dennoch wog er in Gedanken ihre Beteuerung ein weiteres Mal ab. Musste er nicht als vorbildlicher Staffelführer ein tiefes Vertrauen in seine Untergebenen haben? Musste er nicht als vorbildlicher Staffelführer für seine Untergebenen kämpfen? Beiläufig verschränkte Aiden (fast einem Klischee gleich) die Arme auf dem Rücken, atmete hörbar durch die Nase und rang sich am Ende ein bisschen widerwillig zu einer verbalen Reaktion durch. Seine neue Position erforderte charakterliche Anpassungen.

Erneut fokussierten seine eisblauen Augen die Bastionerin als er sagte:
„Officer Tanaka, ich glaube Ihnen. Sie sind ein Mitglied der berühmtesten Elitestaffel unseres geliebten Imperiums. Darum sind rufschädigende Handlungen nicht in Ihrem Sinn.“ Formell, distanziert klang er in diesem Moment. Trotzdem waren seine Worte ehrlich gemeint. „Sollen Sie herausfinden wer der Übeltäter ist, dann sagen Sie mir sofort Bescheid, Officer. Bis dahin werde ich während unseres kurzen Aufenthalts auf Kuat ein offizielles Dementi aufsetzen und dem Oberkommando übermitteln...“

'… und hoffentlich geben sich die Medien damit zufrieden', fügte er anschließend in seinem naiven Medienverständnis an. Als Person, die bisher das öffentliche Leben weitgehend gescheut hatte und zu meist recht erfolgreich den meisten Kameras ausgewichen war, konnte er nicht wissen wie falsch er mit dieser Einschätzung lag. Durch die Niederlagen bei Osarian und Corellia schienen zahlreiche Journalisten erst das Interesse an den „Wolves“ wiederentdeckt zu haben. Doch Aiden, der nie so in den Vordergrund getreten war wie Kyra oder Relis, hatte von diesem „Hunger“ auf skandalträchtige Geschichten keine Ahnung. Er war schon immer bloß im Dienste Seiner Majestät gewesen. Da der imperiale Captain das Gespräch für beendet ansah, entließ er die TIE-Pilotin mit einem Salut, bevor er in Richtung Messe ging. Zwar erwartete ihn nicht viel mehr als eine Portion „Meal, ready to eat“, aber was konnte er auf einem Transporter wie der „Delivery Boy“ anderes erwarten? Echten Luxus hatten die Mitglieder der einhundertzweiundfünfzigsten Staffel das letzte Mal auf der „Intimidator“, Kratas' kolossales Flaggschiff, erlebt.

***​

Die Informationen, die man Drask noch auf der „Delivery Boy“ gegeben hatte, hatten sich am Ende tatsächlich als „wahr“ erwiesen. Denn obwohl die Staffel einen dringenden Marschbefehl hatte, saß sie letztendlich ganze drei Tage auf Kuat fest, bevor man für sie einen Flug nach Bastion organisiert hatte. Nun reisten die restlichen „Wolves“, die sich mittlerweile von Jake Relis und John W. Draike hatten trennen müssen, in einem ehemaligen Zivilliner äußerst zügig den Hydian Way entlang. Statt Feldrationen, die nicht nach dem schmeckten, was ausgewiesen war, hatten sie nun ganz ordentliche Mahlzeiten. Hinzu kamen noch Einzelkabinen – samt Nasszellen! – für jeden. Dafür mussten sie im Gegenzug aber auf Simulatoren und größere Trainingseinheiten verzichten. Damit konnte die „Qek-Zwo-Drei“ nicht dienen. Schließlich sollte sie nur Militärangehörige, die auf Heimaturlaub waren, in den galaktischen Norden bringen.

Untätig war Aiden während des aufgezwungen Aufenthalts nicht gewesen. Ganz gewissenhaft hatte der neue Staffelführer einen Großteil der Bewerbungen abgearbeitet und war mit einem Lieutenant namens Yag Gyrr, den man ihm auf einmal zur „taktischen Unterstützung“ zur Seite gestellt hatte, in persönlichen Kontakt getreten, derweil ein Teil seiner Ex-Kameraden und Untergebenen die Zeit für eine schöne, unbeschwerte Sightseeingtour durch Kuat City genutzt hatten. Dafür hatte sich bei dem Captain das Feld von fünfhundert Bewerbern auf moderate fünfzig Kandidaten verkleinert. Sowohl in seinen Augen als auch nach Gyrrs Meinung hatten mehr Piloten (leider) nicht die schon ziemlich hohen Einstiegskriterien, trotz fehlerfreien Bewerbungstest, nicht geschafft. Da mit Drask der Platz des stellvertretenden Staffelführer belegt – und damit die Staffelführung komplett war – und Aiden inzwischen ein Vier-Rotten-System, wie im Imperium eigentlich üblich, bevorzugte, blieb somit bei den „Wolves“ am Ende nur noch Platz für zwei weitere Rottenführer, vier normale Piloten und drei Ersatzpiloten übrig.

Begleitet von einem leisen Seufzer entspannte sich der schwarzhaarige Imperiale als er sich immer mehr in einem bequemen Sessel versinken ließ. Entspannung. Wie sehr hatte er sich nach den vielen Stunden in den harten Bürostühlen nach dieser (luxuriösen!) Kleinigkeit gesehnt? Eigentlich müsste der Elitepilot, da er sich selbst in einem TIE-Cockpit meistens wohl fühlte, solche kargen Umstände problemlos kennen und aushalten können, aber irgendwie schien sich sein Körper heimlich nach ein paar Annehmlichkeit zu sehnen. Zu anstrengend war die letzte Woche gewesen. Zu viel hatte sich in dieser Zeit geändert. Kurz schloss er die Augen. Erneut glitt ein Seufzer über seine Lippen. Obzwar ihm der reguläre Tagesablauf fehlte, genoss er allmählich diesen Flug. Für einen Moment hatte der Imperiale das Gefühl, dass es vielleicht Blasphemie sein könnte. Doch dann erklärte er sich diesen kuriosen Zustand so, dass sein Bewusstsein sich nur still und heimlich für Bastion wappnete.

Eigentlich hatte sich Aiden fest vorgenommen, seine Gedanken um das Auswahlverfahren für eine gute Stunde (oder zwei) vollkommen aus seinem Bewusstsein zu verbannen, aber irgendwie schien ihm das nicht zu gelingen. Unwillkürlich schlich sich die eine oder andere Personalie ganz still und heimlich ein. So dachte er zum Beispiel zu erst an Jeremey Mengsk. Der tolpatschige TIE-Pilot, der mit einem unbedachten Rempler aus Versehen Aidens saubere Galauniform mit einem verschütteten Getränk „geschmückt“ hatte, hatte sich ebenfalls (zum zweiten Mal) beworben. Offenbar hatte ihm seine gegebene Schützenhilfe in Corellias Orbit neuen Mut verliehen. Zudem schien dessen Onkel, Commander Arcturus Mengsk, dieses Mal keine große Rolle gespielt zu haben – ein Umstand, den der athletische Bastioner positiv sah. Danach wanderten seine Gedanken zu einem anderen Piloten: Chett Nectu. Ganz solide Ergebnisse beim Bewerbungstest, keine salbungsvollen Worte irgendeines schleimenden Vorgesetzten und zudem lag der letzte Einsatz an der Front bloß ein paar Tage zurück – und war für dessen Einheit verhängnisvoll gewesen. Rehemsa hatte sich – Dank der auf Seiten der Rebellen eingesetzten „Event Horizon“ – zu einem „Massengrab“ entwickelt. Kaum einer hatte das Gefecht überlebt – so lauteten die aktuellsten Meldungen zu diesem Gefecht.
'Wirklich erstaunlich wie sehr sich die Beweggründe unterscheiden können...', dachte Aiden und sinnierte anschließend über seine eigenen Ambitionen, die ihn zu dieser Staffel geführt hatten.

[: Hyperraum | nach Bastion (über Esseles, Coruscant, Ord Mantell, Borosk) :||: „Qek-Zwo-Drei“ | größerer Aufenthaltsraum :||: Captain Aiden Thiuro, diverse andere Passagiere:]
 
[ Weltraum (Imperium) – irgendwo zwischen Rendili und Corellia – Leerer Raum – VIN „Valkyrie“ – Brücke ] Sharin, Darth Keebo, Brückenbesatzung

Nachdem die Verbindung zu den republikanischen Schiffen unterbrochen worden war und der blauhäutige Captain die nötigen Anweisungen erteilt hatte, gab Darth Keebo recht schroff zu verstehen, dass während der Verhandlungen die Delegation der Gegenseite bloß nicht mit Begriffen wie „Feind“ oder „Rebell“ bezeichnet werden sollte. Ohne gleich zu überlegen setzte der rotäugige Humanoid zu einer Entgegnung an.

„Ich...“

Er besann sich eines anderen. Schließlich sprach er gerade nicht mit einem ihm unterstehenden Flottensoldat oder einem Duzfreund aus der Kindheit (welche er eigentlich fast gar nicht besaß), sondern mit einem machtbegabten Sith, der ihn in wenigen Augenblicken sofort töten konnte. Zudem hatte dieser auch Recht mit seiner Äußerung. Zwar war Sharin sicher nicht so naiv und dumm, dass er bei der erstbesten Möglichkeit die andere Seite als Feind und Rebell bezeichnen würde, aber war es immer gut, seine Delegationspartner daran zu erinnern, was wirklich wichtig war. Zudem brauchte der athletische Chiss jetzt keinen Streit vom Zaun zu brechen. Er musste mit dem Menschen zusammenarbeiten, nicht streiten. Deshalb deutete er nur ein knappes Nicken an.

„Ihr habt wirklich Recht. Verzeiht meine Ausdrucksweise, bei den Verhandlungen wird mir so etwas nicht mehr passieren.“

Eine kleine Demütigung, hier mitten auf der Brücke, vor all seinen Untergebenen, doch eine Demütigung, die er verdiente. Er konnte zwar nicht in seinem Kopf den Hass und die Wut auf die Rebellen und die Feinde abbauen, doch brauchte er dies auch gar nicht zu tun, solange er dies nicht offen aussprach. Währenddessen hatte auch Darth Keebo, der sich gleich in Acini Ed verwandeln würde, seine Zustimmung dazu gegeben, zu dem anderen Schiff überzusetzen, auf dem die Verhandlungen stattfinden würden. Somit wandte sich der schwarzhaarige Humanoid zum Ausgang der Kommandobrücke, wurde vorher aber noch von seinem ersten Offizier aufgehalten.

„Sir, die Sensoren konnten die Schiffe nun zweifelsfrei identifizieren. Der Liberator-Kreuzer trat bisher noch nicht besonders in Erscheinung, seine Kennung ist bisher noch nicht in der Datenbank vermerkt gewesen, obwohl das nicht heißen muss, dass er noch an keinem Kampf gegen unsere Flotte teilgenommen hat.“

Torati hatte seine Stirn in Falten gezogen, sodass die Furchen, die sowieso schon sein Gesicht bedeckten, noch deutlicher hervortraten. Würde sein jüngerer Vorgesetzter in vierzig Jahren ebenso aussehen? Bisher hielt er sich für recht hübsch anzusehen, doch wenn er auch so Falten bekam, würde das sein Gesicht schon etwas entstellen.

„Die Fregatte konnte jedoch eindeutig identifiziert werden. Sie war das Schiff, welches vor kurzem den Überfall auf Rendili ausführte, bei dem auch unserer Vindicator einiges an Schaden abbekommen hat. Ich dachte mir, dass diese Informationen nicht ganz unwichtig seien.“

Sharin wurde so aus seinen unnötigen und der Situation nicht angemessenen Gedanken über sein Aussehen gerissen und schaute instinktiv aus dem Fenster in Richtung der gegnerischen Fregatte. Dieses gewagte Manöver, welches für reichlich Unruhe im Orbit über Rendili gesorgt hatte, war von diesem Kaminoaner ausgeführt worden? Eine wirklich überraschende und unerwartete Tat. Vielleicht hatte er diesen wirklich unterschätzt. Das würde ihm nun hoffentlich nicht mehr passieren. Wenn der Langhals sein Schiff dermaßen gut befehlen konnte, dass ohne eigene Verluste die gesamte Sektorverteidigung des Rendili-Systems in Alarmbereitschaft versetzt werden konnte und Schäden an Werft und Schiffen entstanden waren, musste er doch schon über einige Kompetenzen verfügen. Der Chiss nahm sich vor, noch mehr auf der Hut zu sein, als er sich sowieso schon vorgenommen hatte.

Er quittierte die Worte seines XOs mit einem dankbaren Nicken und wandte sich nun wirklich zum Gehen. Zusammen mit dem Sith und seiner Kommunikationsoffizierin nahm er den schnellsten Weg zu dem Hangar, wo eine Lambdafähre auf sie wartete. Ohne große Worte stieg er dort mit den anderen beiden ein und setzte sich in den Passagierraum. Die beiden Piloten sollten schon selber wissen, dass sie starten sollten. Während also irgendwann der elegante Gleiter abhob und seine Flügel entfaltete – Sharin konnte sich dies wirklich bildhaft vorstellen, er hatte dieses Gefährt schon immer fast so bewundert wie die Sternzerstörer und großen Schiffe der Flotte – wandte er sich an die sehr schweigsame Zora Oriana.

„Miss Oriana, Sie wundern sich wahrscheinlich, warum Sie mitkommen sollen. Nun, ich hielt es für wichtig, dass wir auf dem anderen Schiff immer eine Verbindung zur „Valkyrie“ halten. Dafür werden Sie zuständig sein. Sie sollen nicht unmittelbar in die Verhandlungen mit eingreifen, aber bei irgendeinem Zwischenfall, der uns von der Brücke aus gemeldet wird, sofort diesen entgegennehmen und danach erst uns beide informieren.“

Dabei deutete er auf den machtbegabten Menschen und sich selber. Der neu ernannte Captain hatte die hübsche Blondine ausgewählt, weil sie bei einem Kampf am entbehrlichsten auf der Brücke war. Und vielleicht konnte sie ihre Reize spielen lassen, um den dritten Verhandlungsteilnehmer, der vielleicht ja doch noch ein Mensch oder wenigstens menschenähnlich genug war, um von weiblichen Reizen fasziniert zu sein, etwas zu verwirren. Man musste auf alle Möglichkeiten zurückgreifen, die einem zur Verfügung standen, fand Sharin. Da hatte er auch nicht so viele Skrupel.

„Hoffen wir also, dass sich die Delegation der Gegenseite als kooperativ erweisen wird, damit wir nicht nur einfach um einen Waffenstillstand betteln müssen.“

Eine Piepen ließ ihn in Richtung des Cockpits schauen, dass durch eine Schotttür vom Passagierraum getrennt war. Anscheinend verlangte man, dass einer der Mitfahrer nach vorne kam. Entschlossen stand der Captain auf und ging nach vorne, nachdem er einen verwunderten Blick in Richtung des Siths geworfen hatte, der ausdrücken sollte, dass er selber keine Ahnung hatte, was dies zu bedeuten hatte. Vorne angekommen warf er den Piloten einen fragenden Blick zu, die ihm allerdings den Rücken zugedreht hatten und irgendetwas außerhalb des Cockpits verfolgten.

„Was gibt es denn?“

Der Hauptpilot drehte sich in seinem Stuhl um und deutete hinter sich, ins All hinaus.

„Sir, wir kriegen Besuch. Zwei X-Flügler haben uns in die Zange genommen und wollen uns offenbar zum Liberator-Kreuzer geleiten.“

Der Flottenoffizier brauchte nicht nach draußen zu schauen, um sich dies bestätigen zu lassen. Eigentlich war es doch nur logisch, dass der Selkath-Commander wenigstens auf Teile seiner Ehrenformation bestand, die eigentlich eher ein erzwungener Transport zum anderen Schiff bedeutete, bei dem sichergestellt werden konnte, dass die imperiale Seite keine dunklen Pläne verfolgte und die Gegenseite betrog. Doch dem war in erster Linie sicher nicht so. Auf dem Weg zum Passagierraum zurück musste Sharin sich wohl oder übel an seine Verlobte zurückerinnern. Sie war nicht mit einer Lambdafähre geflogen, doch genauso feige von den Rebellen, von den Verrätern, von den Heuchlern getötet worden, ermordet auf einer Mission der Vermittlung und des Friedens, ebenso wie der rotäugige Captain in diesem Augenblick. Er konnte also von Glück sagen, wenn man nicht nur die wichtigsten Personen der imperialen Besatzung des Vindicators ausschalten wollte, um danach auch diesen noch zu zerstören. Ein leichtes Fieber überkam den Mann, der sich sonst hinter einer so kalten Fassade versteckte. Er hielt sich an einer Wand des Ganges fest, atmete kurz ein und aus und betrat dann wieder den Passagierraum.

„Die republikanischen Kräfte waren so freundlich, uns mit zwei X-Wings zu begrüßen, die uns heil und sicher zum Hangar bringen.“

Ein gewisser Sarkasmus blieb in seiner Stimme. Unhöflich und undiplomatisch war dies auf alle Fälle. Von hier konnten sie nicht fliehen, sie waren auf Gedeih und Verderb dem Feind ausgeliefert. Wollten die beiden Commander sie wirklich täuschen und nun ermorden, feige und hinterlistig? Sie hatten nicht den Anschein gemacht, als hätten sie so wenig Ehre im Leib gehabt. Zuweilen dumm, aber nicht unehrenhaft.

Als dann eine lange Zeit nichts passierte und das Shuttle weiter auf seinem Kurs flog ohne beschossen zu werden, nahm die Aufregung in Sharin wieder ab. Es sollte also doch zu einem Gespräch kommen? Oder würden sie an Bord des Liberator-Kreuzers gefangen gesetzt? Zumindest hatte es im Moment nicht so den Anschein, als würden sie gleich zu Staub zerfallen. Nach einer halben Ewigkeit verlangsamte sich der Flug der Lambdafähre deutlich und schließlich setzte sie auf festen Grund wieder auf. Die Überfahrt war geschafft. Nun war nur noch die Frage, was sie an Bord dieses Schiffes erwartete. Der blauhäutige Humanoid schaute seine beiden Mitstreiter an.

„Na, dann wollen wir doch mal.“

Zügig ging er zum Ausgang. Mit einem lauten Zischen öffnete sich die Luke und der Steg wurde zu Boden gefahren. Draußen erwartete sie helles Licht, dass konnte er aus dem dunklen Innenraum des Shuttles erkennen. Noch einmal straffte sich Sharin, zog seine graue Uniform noch einmal zurecht, die mit seinem Rangabzeichen und der Bandschnalle „In Fidem“ für seine Teilnahme an der Schlacht von Corellia bestickt war. Dann schritt er gemessenen Schrittes und hoch erhobenen Kopf den Steg herunter ins Licht.

[ Weltraum (Imperium) – irgendwo zwischen Rendili und Corellia – Leerer Raum – LTK Reliant – Hangar – bei der Lambdatransportfähre FQZ-587 ] Sharin, Darth Keebo, Zora Oriana (NPC), republikanische Sicherheitstrupps
 
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