Weltraum (Neue Republik)

Hyperraum nahe Borgo Prime - Niphiras Paladin-Klasse Korvette - Cockpit - Niphira und Marlis



Die Lage war ernst. Sobald jemand die Grenzen schließen würde, würde Niphira auf dem Gebiet der Republik festsitzen. Als Teil einer Kriegspartei auf feindlichem Gebiet konnte die Sith sich nicht viel Positives ausmalen, wenn es um die potenziellen Möglichkeiten ging. Marlis Worte zum Tod des Imperators ließen die Sith müde lächeln.

“Ich denke auch, dass jemand versuchen wird, seinen Platz zu übernehmen. Wir haben dadurch ein Machtvakuum im Orden der Sith. Ich hoffe einfach, dass sein Nachfolger kein durchgeknallter Kriegstreiber sein wird.”

Ihr Blick war ernster geworden. In der Tat war die Gefahr da, dass irgendein Hardliner den Posten übernahm. Jemand, der noch wahnsinniger wäre als der nun Tote. Sobald Marlis die Sith dann umarmte und ihre Sorge äußerte, dass sie Niphira ausbremsen könnte, erwiderte sie die Umarmung und drückte Marlis aufmunternd. Wenn ihre Freundin nur wüsste. Niphira schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Auch bei den weiteren Kommentaren kicherte die Sith leise und schaute dann Marlis in die Augen.

“Selbst ich wäre nicht so verrückt da rein zu stürmen. Da sind zu viele, die mindestens genauso gut kämpfen können wie ich und dann sogar noch stärker sind.”


Die Sith schaute zum Hyperraum hinaus und nickte dann ruhig. Es war wichtig, ihrer Schülerin gegenüber mit offenen Karten zu spielen.

“Was die Flucht angeht. Ich brauche derzeit die Bewegungsfreiheit und Ressourcen der Sith auf ihrem Gebiet. Ich will ein paar Dingen nachgehen. Die Jedi würden mir vieles verwehren, sollte ich mich ihnen anschließen. Du bremst mich nicht aus. Keine Sorge.”

Ein warmes Lächeln legte sich auf Niphiras Lippen, ehe sie auf die Frage bezüglich ihres Meisters antwortete.

“Es wäre möglich, doch selbst wenn er da ist… Werde ich ihn erst einmal ignorieren. Allerdings bezweifle ich es. Wenn er sich seit Langem nicht mehr meldet, warum sollte er genau jetzt auftauchen? Es besteht die Möglichkeit, ich glaube aber nicht so recht dran. Er ist nur an seiner eigenen Macht interessiert. Wenn er da ist, dann nur für den Versuch, selbst Imperator zu werden… In dem Fall… kann ich mir wirklich schlimmere Kandidaten vorstellen.”

In der Tat machte der Sith eher das Chaos zu schaffen, welches sie erwarten würde. Ihr Blick war auf Marlis gerichtet, die scheinbar auch in der aktuellen Situation mit sich haderte. Ihr Blick war auf ihre Schülerin gerichtet. Sie fragte sich, was in ihr vor sich ging. Auch jetzt verzichtete die Sith darauf, in den Geist ihrer Schülerin einzudringen. Es war einfach nicht richtig. Ihre Freundin vertraute ihr. Genauso musste es die Sith auch tun. Sie mussten miteinander reden, doch die Worte, die Marlis dann äußerte, brachten Niphira zum Grinsen. Sie lehnte sich dann aber zurück und wurde recht schnell wieder ernster.

“Du hast schon viel gelernt, Marlis. Du musst nur an dich glauben.”

Niphira lehnte sich vor und nahm schließlich Marlis Hand in ihre.

“Ich glaube an dich. Du bist stark. Sehr stark. Ich werde dir aber etwas beibringen, was uns beiden auf Bastion helfen wird. Und dafür müssen wir nicht einmal hier weg.”

Die Sith schaute Marlis ruhig an.

“Als man dich verhört hatte, hatte man sicherlich plötzlich Dinge über dich gewusst, die du nie ausgesprochen hast? Vielleicht hat man behauptet, dass dein Meister es verraten hätte und du konntest dir kaum erklären, woher die Sith das wissen konnten, oder?”


Sie hielt den Blick ihrer Schülerin. Es war eine Sache, bei der sich Niphira sicher war, dass so etwas passiert sein musste.

“Sith, aber auch Jedi können in deinen Geist eindringen und dann deine Gefühle lesen, teilweise auch die Gedanken. Wenn du nicht lernst, dich abzuschirmen, dann wird jeder halbwegs ausgebildete Machtanwender deine Gedanken lesen wie ein Buch.”

Vermutlich würde es der Schülerin Angst machen. Vielleicht regelrechte Panik auslösen, jedoch versuchte die Sith ruhig zu bleiben und dafür zu sorgen, dass Marlis sich entspannte.

“Ich werde mit dir bis zu unserer Ankunft üben, dich mental abzuschirmen. Du musst dir aber im Klaren darüber sein, dass ich dafür eben auch in deinen Geist eindringen muss. Ich werde dir aber nichts tun oder sonderlich tief graben. Ohnehin bin ich noch nicht gut darin, in andere Geister einzudringen. Gefühle lesen kann ich, Gedanken? Nicht wirklich.”

Niphira lächelte nun ihrer Schülerin aufmunternd zu.

“Also? Bist du bereit zu lernen, dich abzuschirmen?”

Natürlich würde auch das Nahkampftraining bis zur Ankunft weitergeführt werden. Auch das Training mit dem Lichtschwert. Und wo sie schon dabei waren Marlis Geist abzuschirmen würde Niphira dafür sorgen, dass Marlis auch lernte, wie man das Lichtschwert abschirmte damit niemand in einem Duell einfach das ihrer Schülerin mit der Macht deaktivieren konnte. Alles sehr grundlegende Sachen, jedoch im Ernstfall sinnvoll. Hätten sie doch bloß mehr Zeit… Bastion rief und Niphira verfluchte sich selbst, dass sie so nachlässig beim Training ihrer Schülerin gewesen war. Marlis konnte diese Dinge lernen, auch wenn sie dafür viel Zeit investieren müssten. Die Sith schluckte. Ein paar Tage hatten sie noch. Dann waren die beiden Frauen auf Bastion und somit in der Höhle des Kraytdrachen. Irgendwie hatte die Sith kein gutes Gefühl bei der Sache, konnte aber nicht wirklich sagen, warum dem so war.




Hyperraum nahe Borgo Prime - Niphiras Paladin-Klasse Korvette - Cockpit - Niphira und Marlis
 
Hyperraum nahe Borgo Prime- Raumschiff von Darth Makhaira- Cockpit- mit Niphira

Niphira erklärte ihr, was das Ableben des Imperators für Folgen für den Sith-Orden hatte und hoffte, dass der nächste Imperator nicht ganz so schlimm werden würde. Marlis schnaubte.

„Gabs schonmal einen, der halbwegs vernünftig war? Wahrscheinlich versuchen genau die, die da gut wären, garnicht da hin zu kommen und die, die versuchen, auf den Thron zu steigen, die haben eh einen an der Schüssel.“

Als sie sich an die Sith ankuschelte und ihr Herz ausschüttete, brachte sie sie zumindest mit ihrer Vision einer Niphira, die im Tempel mal aufräumte, zum lachen. Dann sah sie sie aber an und erklärte, dass selbst sie da keine Chance hatte. Marlis lächelte schief.

„Man wird ja wohl noch träumen dürfen.“

grummelte sie dann, grinste Niphira dann aber an, um zu zeigen, dass sie das nicht ernst meinte. Natürlich war es reine Utopie, dass Niphira im Sith-Tempel aufräumen konnte. Schon garnicht allein. Marlis liess sich wieder auf den Copiloten-Sitz fallen und folgte dem Blick ihrer Meisterin hinaus zu den Wirbeln des Hyperraums. Sie erklärte, warum sie auf den Sith-Orden zurück griff und dass sie die benötigten Mittel von den Jedi eben nicht bekommen würde. Marlis sah zu ihr rüber.

„Was verfolgst du denn sonst noch, ausser der Essenz aus dem Wissen beider Orden?“


fragte sie nach. Das allein war wahrscheinlich schon mehr als eine Lebensaufgabe. Vor allem, wenn man sich dieses Ziel allein gesetzt hatte. Gut, Marlis würde ihr helfen, so gut es ging. Ohne sie in Gefahr zu bringen, selbstverständlich.
Als sie fragte, ob Niphira ihren Meister auf Bastion erwartete, verneinte diese. Höchstens, um selbst Imperator zu werden. Marlis runzelte die Stirn.

„Deswegen meinte ich ja. Wenn er auf seine eigene Macht aus ist, wär das ja jetzt DIE Gelegenheit für ihn.“

Sie verschränkte die Hände hinter dem Kopf und sah wieder auf den Hyperraum.

„Aber ich hoffe, du hast recht. Dann hätten wir einen weniger, der sich vielleicht gezielt für uns interessiert.“

Als sie nach einer „rettenden Lektion“ fragte, grinste die Sith und erklärte dann, dass sie doch schon viel gelernt hatte und nur an sich glauben müsse. Marlis dachte einen Moment nach. Ja, sie hatte schon einiges beobachten können und Niphira hatte ihr auch schon viel gezeigt. Sie war nicht mehr ganz die Marlis, die damals von der Sith von Bastion fortgebracht worden war. Sie hatte gelernt UND sie hatte sich erholt. Sie war stärker geworden. Hatte ihren ersten Kämpfe bestanden und in diesen Erfahrungen gesammelt. Sie war nicht mehr die selbe. Sie atmete tief durch, als sie sich das bewusst machte. Ja, sie hatte jetzt einen Werkzeugkasten, den sie auf Bastion nutzen konnte. Sie durfte den nur nicht vergessen, sobald sie diesen Horror-Ort sah. Niphira lehnte sich dann zu ihr und nahm ihre Hand, ehe sie meinte, dass sie ihr noch etwas beibringen könne, was ihnen beiden helfen würde. Marlis wandte sich Niphira sofort zu. Das klang doch mal gut. Zumindest erstmal. Ihre Freundin sprach ihr Verhör im Sith-Tempel an und Marlis’ Gesicht begann sofort zu kribbeln, als sie daran zurück dachte. Etwas, dass sie eigentlich lieber vermied.

„Die Blechbüchse hat leider kein Geheimnis draus gemacht, was er alles bei mir holen konnte. Ich glaube eher, der hat mehr erfunden, als er tatsächlich von mir genommen hat. Einfach, damit er mir Schuldgefühle einreden konnte. Das ich Schuld seie, wenn mein Meister leidet. Der Typ war echt krank.“


Die Vorstellung, dass jeder ausgebildete Machtnutzer in ihrem Hirn rumpfuschen konnte, war genauso logisch wie erschreckend. Das Angebot der Sith, sie dahingehend zu schulen, dass das eben nicht mehr so einfach war, liess Marlis dankbar lächeln. Allerdings gab Niphira auch zu bedenken,dass sie dafür genau das tun musste, was Marlis später verhindern sollte. Nicht grad eine tolle Vorstellung, aber Marlis verstand auch die Notwendigkeit. Jetzt war sie sehr froh, dass sie eigentlich immer ehrlich mit Darth Makhaira gewesen war. Sie würde bei ihr wohl nichts vorfinden, was sie nicht eh schon wusste. Für sie wahrscheinlich langweilig. Für Marlis jetzt ein Sicherheitsanker, der das ganze akzeptabel für sie machte.

„Besser du als die.“

erklärte Marlis dann und lächelte tapfer.

„Und vielleicht lernst du ja auch noch was und wir fangen irgendwann an, uns da gegenseitig hochzuschaukeln.“


Das gab dem ganzen irgendwie einen spielerischen Touch und nahm den Schrecken. Sie war hier allein mit ihrer Freundin. Mit der Frau, die sie gerettet hatte und die sie beschützte. Die sie mit in ihr „Heiligtum“ genommen hatte und mit der sie das Bett geteilt hatte. Ja, nicht viele kannten sie so gut wie Niphira. Schon allein deswegen hatte sie wahrscheinlich nicht viel vor ihr zu fürchten. Als die Sith dann fragte, ob sie bereit wäre, sich abzuschirmen, nickte Marlis zuversichtlich. Auch wenn jene Zuversicht sie recht bald verliess, weil Niphira quasi offene Türen einrannte. Es dauerte eine ganze Weile, bis Marlis einen Weg fand, ihrer Meisterin ihr Vorhaben zumindest schwer zu machen. Die Zuneigung, die sie inzwischen füreinander empfanden, half aber dabei, den Frust-Level relativ niedrig zu halten. So übten sie eine ganze Weile, bis Marlis erstmal genug hatte. Ihr schwirrte der Kopf und sie hatte etwas Kopfschmerzen. Die Idee, die mentale Arbeit mit etwas Körperlicher auszugleichen klang dann aber gut und Marlis erhielt im Anschluss an die Mental-Sessions noch Lektionen in Nah- und Lichtschwertkampf. Die Themen, bei denen Niphira stets Feuer und Flamme war. Und auch, wenn sie Marlis hart dran nahm, war die Leidenschaft der Sith ansteckend und Marlis empfand das Training jetzt nicht als unüberwindliches Hindernis.

Als Bastion wieder einen Tag näher gekommen war und sie sich für ein paar Stunden Ruhe zurück gezogen hatten, lag Marlis wach im Bett, obwohl sie eigentlich so erschöpft war, dass sie am liebsten sofort eingeschlafen wäre. Aber ihre Gedanken kreisten um Bastion und um die Leute da. Die allermeisten hielt sie nach wie vor für eiskalte Monster. Auch wenn sie nach dem Training mit Niphira nicht mehr das Gefühl hatte, dass diese Monster sie schon gleich auf der Türmatte fressen würden. Aber dennoch. Marlis wälzte sich eine ganze Weile hin und her, ehe sie bemerkte, was sie noch störte: Das Bett. Es kam ihr irgendwie zu gross vor. Sie setzte sich auf und lauschte. Das Schiff war ruhig, von dem Brummen des Antriebs mal abgesehen. Ein paar Sekunden starrte sie noch die Tür an, ehe sie den Zipfel ihres Kissens packte und so leise es ging zu Niphiras Zimmer rüber lief. Barfuss war aber leider bei weitem nicht so leise wie man glaubte. Die betätigte den Öffner und schlich in die Dunkelheit von Niphira’s Schlafzimmer. Warum sollte sie sich auch anmelden? Weder die Katze noch ihre Nager konnten die Tür öffnen und ausser ihr war niemand hier. Ohne zu zögern krabbelte sie zu der Sith ins Bett und drängelte sich so lange an sie an, bis diese sich auf die Seite drehte und Marlis sich von hinten an sie ankuscheln konnte. Das Training heute hatte sie irgendwie einander noch näher gebracht, weswegen das jetzt für Marlis völlig in Ordnung war. Liebevoll legte Marlis jetzt einen Arm um die Sith und ihre Hand fand Ruhe auf dem Arm ihrer Freundin. Das war so viel besser als allein in ihrem Bett zu liegen. Jetzt dauerte es auch nicht mehr lange, bis Marlis endlich in den Schlaf fand.

Die nächsten Tage liefen ähnlich ab. Nur das Marlis sich Abends den Umweg in ihr Quartier sparte, fand sie doch neben Niphira so viel einfacher Ruhe. Das war sogar am letzten Abend so. Marlis war davon ausgegangen, dass es wohl nichts geben könnte, was sie am letzten Abend vor Bastion beruhigen könnte, aber Niphira schaffte das ganz gut. Am nächsten Morgen wurden sie vom Ankunfts-Alarm geweckt. Bastion lag vor ihnen. Verdammt. Konnten sie nicht einfach im Bett bleiben, wo das Universum doch eigentlich in Ordnung war? Doch Niphira sprang regelrecht auf. Also gut. Dann halt nicht.

Bastionsystem- im Anflug auf Bastion- Raumschiff von Darth Makhaira- Niphiras Quartier- mit Niphira

Weiter auf Bastion
 
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Von: Coruscant

Hyperraum Richtung Tarmidia- StarExplorer-Cockpit- mit Ferak


Die Idee, zunächst Tarmidia anzusteuern, schien Ferak nicht wirklich prickeld zu finden und währe Sahra allein unterwegs gewesen, hätte sie diesen Umweg auch nie gewählt. Aber sie war nicht allein und wollte direktes imperiales Gebiet gern vermeiden. Verständnisvoll lächelte sie ihren Padawan an.

"Ich weiss. Aber wir haben nur diesen Korridor von Coruscant weg, wenn wir nicht durch imperiales Gebiet fliegen wollen. Und ich hab zumindest zwei Gründe an Board, warum ich das im Moment gern- wenn möglich- vermeiden möchte. Das bedeutet: Umwege in Kauf nehmen. Zum Glück ist der Tank voll und die Vorräte aufgefüllt."

Sie schenkte dem Zabrak noch ein Lächeln, ehe sie sich auf den Weg zu Ty machte. Der war natürlich mega enttäuscht über die Tatsache, dass er nicht mit auf Abenteuer-Reise durfte. Verstand aber auch, dass er bei Michael am sichersten war. Relativ gesehen. Wenn ein neuer Krieg ausbrach, müsste Michael den Kleinen nach Alderaan bringen und Sahra müsste sich etwas überlegen, wie sie ihn von da wieder weg bekam.. Aber das waren ungelegte Eier, über die sie jetzt nicht brüten musste. Sie hatte die Diskussion mit Ty gerade beendet, als sie Ferak's Stimme aus dem Cockpit hörte, der den Hyperraumsprung ankündigte. Rasch setzte sie sich neben Ty auf dessen Bett und spürte kurz darauf den leichten Ruck, als das Schiff in den Hyperraum wechselte. Anschliessend strubbelte sie noch einmal Ty's Haare und erhob sich dann, um zu Juna und Ferak zu gehen, während ihr Sohn sich ungestört seiner Spielekonsole widmete. Sie fand die beiden im Cockpit und lächelte sie an.

"Also: Wir haben jetzt ein paar Stunden ,hmm? Was stellen wir an?"


mit dieser Frage sah sie eher Ferak an. Seine Ausbildung musste jetzt etwas in den Vordergrund rücken.

"Magst du dich in Sachen Energie-Absorbieren mal mit nem Telematen versuchen? Oder willst du was anderes ausprobieren?"


Sie blickte auch zu Juna. Ihre Reise begann gerade erst und ihr lächeln wurde etwas breiter.

"Wir können auch eine Telepathie-Empathie-Übung machen, wenn ihr es mal versuchen wollt."

Schlug sie vor und ihre Augen blitzten frech auf und sie sah die beiden herausfordernd an. Jetzt, wo sie unter sich waren, war Sahra längst nicht mehr so ernst und verschlossen wie auf der "Mercy". Jetzt kam ihr Spieltrieb zurück und sie lud die beiden Jüngeren nur zu gern ein, mitzuspielen.

Hyperraum Richtung Tarmidia- StarExplorer-Cockpit- mit Ferak und Juna
 
//{Coruscant /-System /-Realraum /-Orbit /-Star Explorer/-Im Cockpit; Juna, Ferak und Sahra}



Juna schaute zu Ferak, als dieser ihre Frage beantwortete. Ihr war nicht wohl bei dem Gedanken, dass jemand möglicherweise wieder sein Ende durch ihre Hände fand. Ihr Blick wanderte auf den Boden und sie seufzte. Als der Zabrak meinte, die Frau solle sich lieber setzen, tat sie dies und ließ Suse in ihrem Schoß landen, sodass sie ihn auch festhalten konnte. Schließlich kam der Sprung und Juna starrte auf das Licht außerhalb des Cockpits. Es erinnerte die junge Frau an die Zeit auf Ilum. Wie sie da gelandet war. Sie hatte Hyperraum-Routen abgeflogen, die laut imperialen Karten kein festes Ziel zu haben schienen. Wahrscheinlich hatte sie wirklich die Macht geleitet, sodass sie auf Ilum landete.

“Es ist so schön… Und es erinnert mich an Tabby…”

Juna flüsterte es leise und lächelte, als ihr Droide fragend fiepte. Er war wohl immer noch ein wenig schüchtern, wenn es um die anderen Wesen an Bord ging. Gerade kam auch Meisterin Kenobi herein und meinte, dass sie wohl ein paar Stunden hätten. Es ging um die Ausbildung von Ferak. Bei dem Wort Telematen legte die Rattataki den Kopf leicht schief und fragte sich erst einmal, was das überhaupt bedeuten sollte.

“Telematen? Was sind das?”


Irgendwie versuchte Juna sich da etwas vorzustellen. Doch war sagte es ihr nichts. Dann bot die Jedi der Rattataki an, mit ihr noch eine Telepathie-Empathie-Übung zu machen. Sie lächelte und nickte vorsichtig.

“Klingt interessant. Auch wenn ich nicht weiß, wie so etwas geht.”


Juna lächelte freundlich und streichelte den Droiden in ihrem Schoß, der schließlich wieder in den Schwebemodus ging und scheinbar eine Art Nicken andeutete, ehe er wieder zu der Werkbank flog an der Juna die letzten Tage sehr viel gearbeitet hatte um ihn zu reparieren. Die junge Frau wollte vorbereitet sein und dafür mussten die alten Bauteile analysiert werden. Jetzt, wo kein Lebewesen mehr an ihnen hing und sie augenscheinlich entschärft waren, konnte Juna alles in Ruhe studieren und untersuchen, warum ihr Körper so schlecht auf die alten Prothesen reagiert hatte. Dazu sollte Suse auch lernen, wie man ihre künstliche Haut herstellen konnte und was man dafür brauchte. So gesehen beschäftigte sich Juna derzeit sehr viel mit der Prosthetic. Irgendwie war sie daran interessiert, wie anders man das Thema angehen konnte, ohne dass man direkt Probleme mit dem biologischen Teil des Organismus zu verantworten hatte.




//{Hyperraum Richtung Tarmidia /-Star Explorer/-Im Cockpit; Juna, Ferak und Sahra}
 
Hyperraum Richtung Tarmidia- StarExplorer-Cockpit- mit Ferak und Juna

Ihr Vorschlag mit den Telematen warf vor allem bei Juna Fragen auf und Sahra nickte ihr zu, dass sie sie verstanden und ihre Frage beantworten würde, sobald sie eine entsprechende Antwort von Ferak hatte. Der schien jedoch mehr mit ihrem Vorhaben zu knabbern zu haben und erbat statt dessen etwas private Zeit, um zu meditieren. Sahra lächelte ihn verständnisvoll an.

«Alles klar. Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst.»

Sie sah dem Zabrak hinterher, bis er in seiner Kabine verschwunden war und presste die Lippen etwas aufeinander. Aber Ty musste in Sicherheit sein und das Leben als Jedi war nunmal gefährlich. Gefährlicher als an Board einer imperialen Fregatte zu reisen, bei jemanden, der selbst Kinder hatte. Michael würde Ty zu seinen Jungs bringen und die würde er nie der Gefahr eines möglichen Angriffs aussetzen. So gut kannte sie ihn. Ty wäre bei den anderen Kindern sicherer als auf Coruscant. Oder auf Haruun Kal, wenn man bedachte, dass er von dort schon einmal abgehauen war. Sicher würde man jetzt besser auf ihn aufpassen, aber Radan würde vielleicht leichter an ihn dran kommen und das wollte Sahra nicht. Bald gäbe es nur eine Hand voll Personen, die wussten ,wo Ty war. Und das war wohl das beste, was passieren konnte. Mit dem Gedanken wandte sie sich an Juna.

«Also: Gehen wir uns mal Jedi-Übungsmaterial ansehen, hmm?»

fragte sie und ging voran, an den Kabinen und der Kombüse vorbei und die Rampe halb runter. Dort durch einen kleineren Maschinenraum, ehe sie in den eigentlich Frachtraum kam, der aber leer war und viel Platz bot. Dort ging Sahra zu einem Schrank, der weit in einer Ecke stand, um nicht im Weg zu sein. Sie öffnete ihn und zog eine Kiste heraus. Auf eine Geste von ihr folgten ihr zwei Meditationskissen, sie unweit voneinander zu Boden sanken.

«Setz dich.»

lud Sahra Juna ein und nahm selbst auf einem der Kissen Platz, während sie die Kiste neben sich stellte und öffnete. Zum Vorschein kamen zwei Trainingslichtschwerter und sechs Telematen. Davon nahm sie einen heraus und hielt ihn Juna hin.

«Das hier sind lustige kleine Dinger.»


Sie zeigte auf die Niedrig-Energie-Geschütze und die Sensoren.

«Die schiessen auf dich und dein Ziel wäre, die Schüsse abzuwehren. Wohl eine der bekanntesten Fähigkeiten eines Jedi und unerlässlich, wenn man den Tempel verlassen will. Irgendwer kommt immer auf die Idee, auf einen zu schiessen. Nur die hier brennen dir kein Loch in den Pelz sondern sind so reduziert, dass ein Treffer zwar unangenehm ist, aber keine Verletzungen entstehen. Ferak hat das Absorbieren von Energie geübt und wirklich talentierte Jedi schaffen es nicht nur, die abgemilderten Schüsse eines Telematen zu absorbieren, sondern auch echte Blasterschüsse oder sogar Lichtschwertklingen. Aber das sind für mich bisher nur Überlieferungen und ich hab persönlich noch keinen Jedi getroffen, der das konnte.»

Gut, wieviele Jedi kannte sie? Vor allem gut genug, um etwas über ihre Talente sagen zu können? Die Frage war eigentlich erstaunlich schnell beantwortet: Vier. Vier Jedi, deren Stärken sie- zumindest halbwegs- kannte- und umgekehrt.Also konnte sie unmöglich sagen, ob diese Überlieferungen der Wahrheit entsprachen oder nicht.

«Du triffst die Fähigkeit eher in Bezug auf Machtblitze an. Die meisten Jedi sind in der Lage, Machtblitze mit Hilfe ihres Lichtschwerts und eben jener Technik abzulenken oder zu absorbieren. Angeblich gibt es auch Meister, die es mit der blossen Hand können, aber eben: Das erfordert sehr viel Training und das Trainings ist schwer, da es bei den Jedi nur wenige gibt, die Machtblitze verwenden können.»

Und wie sie an diese Fertigkeit gekommen waren, wollte Sahra lieber nicht wissen.

« Wenn du dich mit den Telematen anfreunden willst, wirst du das hier brauchen, sonst wollen sie nicht spielen.»

Lächelnd nahm Sahra eines der beiden Trainingslichtschwerter aus der Kiste und hielt es mit Juna mit offener Hand hin.

«Das ist ein Trainingslichtschwert. Energie-reduziert, damit du dir nicht aus versehen etwas abtrennst.Du kannst damit keine Durastahl-Türen schmelzen oder so. Aber ihre Ladung ist gleich wie bei echten Lichtschwertern, weswegen sie bei Blaster-Schüssen durchaus funktionieren. Allerdings halten sie nicht so lange durch wie echte Lichtschwerter, aber es reicht als erste-Hilfe in Notsituationen. Du darfst dieses Schwert bei dir tragen, bis du dir dein eigenes Lichtschwert baust. Ein Lichtschwert ist für einen Jedi schliesslich viel mehr als nur eine Waffe. Es ist auch ein Erkennungssymbol. Es gibt nur wenige Lebewesen in der Galaxie, die mit solchen Waffen rumlaufen. Und die, die es tragen, können zumeist hervorragend damit umgehen, so dass allein diie Tatsache, dass du eines am Gürtel trägst, etwas bewirken kann. Setze es Weise und nur zum Schutz von dir oder anderen ein! Wir sind Hüter des Friedens und keine Terroristen.»

Damit wartete sie, bis Juna die Trainingswaffe ergriff und lächelte dann.

«Wenn du möchtest, kannst du dich ein bisschen damit bewegen und dich an die Handhabung gewöhnen.»

Sahra hingegen blieb sitzen, um Juna zu beobachten und ihr nicht im Weg zu sein. Für die meisten Padawan war es ein besonderer Moment, wenn man das erste Mal ein Lichtschwert zündete. Für sie war es das auch gewesen. Nur war bei ihr weniger Bewunderung und Ehrfurcht im Spiel gewesen als Unsicherheit. Heute konnte sie das Lichtschwert recht gut führen- auch wenn sie gegen Firedevs standartmässig verlor. Aber sie war in der Lage, sich und andere zu schützen.Dennoch sah sie in ihrem Lichtschwert lieber ein Symbol als eine Waffe. Höchstens noch ein Werkzeug. Leider gab es genug Lebewesen, die so ganz in Kampf mit der Klinge aufgingen. Auch Firedevs war so jemand. Wohl der Grund, warum Sahra im Lichtschwertkampf immer unterlag. Zum Glück gab es Alternativen.

«Darf ich dich fragen, was du denkst, was einen Jedi ausmacht?»

Die Frage nach dem persönlichen perfekten Jedi, die sie auch Ferak gestellt hatte. Es war in ihren Augen eine wichtige Frage am Anfang. Sich den perfekten Jedi auszumalen setzte ein unterbewusstes Ziel, welches ein Padawan anstreben konnte. Ob er dieses Ziel je erreichte, war fraglich. Aber man konnte dran arbeiten! Ihr Blick ging kurz zur Tür. Sie würde diese Frage Ferak auch nochmal stellen. Die Frage, in wieweit er sich seinem perfekten Jedi schon angenähert hatte. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Er hatte auf jeden Fall ein gutes, persönliches Vorbild. Juna sollte sich ebenfalls so eines erschaffen. Und jetzt, mit dem Lichtschwert in der Hand, konnte sie sich wahrscheinlich besser in diese zukünftige Version ihrer Selbst reinfühlen und sich damit ihr eigenes Ziel setzen. Gespannt wartete sie auf die Antwort des Mädchens.

Hyperraum Richtung Tarmidia- StarExplorer-Trainingsraum mit Juna
 
//{Hyperraum Richtung Tarmidia /-Star Explorer/-Im Cockpit; Juna, Ferak und Sahra}



Der Flug schien wohl doch etwas zu dauern. Am Ende zog sich Ferak zurück und irgendwie war die Stimmung ein wenig bedrückt. Vielleicht sollte sie ihre Arbeit fortsetzen, so lange Juna nichts besseres zu tun hatte. Am Ende musste sie erst einmal verstehen, wie die Prothesen funktionierten. Warum sie teilweise Probleme gemacht haben und sich auch mit ihrem Körper kaum verstanden. Jedoch wandte sich Meisterin Kenobi an sie und sagte etwas von Übungsmaterial. Etwas irritiert nickte Juna, ehe sie aufstand.

“Ehm… klar… Suse? Kannst du bitte in der Zwischenzeit die Prothesen genauer scannen? Ich würde sie gerne genauer studieren, bevor ich sie zerlege und dabei unnötig beschädige…”

Der Droide fiepte freudig und flog los.

“Da gebe ich ihm ein Sprachmodul und er will nicht reden.”

Murmelte sie leise zu sich selbst. Wenig später folgte Juna der Jedi durch das Schiff. Einmal hielt sie kurz inne, da sie aus Höflichkeit eigentlich verboten hatte, weiter als zu dieser Stelle zu gehen, um die Gastfreundschaft der Jedi nicht unnötig auf die Probe zu stellen, überwand sich dann aber doch der anderen Frau weiter zu folgen. Auf das ‘Setz dich’ reagierte Juna mehr wie ein Wachhund, dem man einen Befehl gab, als ein selbst denkendes Lebewesen. Bei den Erklärungen zu den Geschützen nickte Juna und verstand erst einmal nicht den Sinn die Energie so runter zu schrauben. Daher legte sich auch ein ziemlich fragender Blick auf das Gesicht der Cyborg. Jedoch war sie erstaunt, was Meisterin Kenobi bezüglich der Energieabsorption sagte. Nachdenklich schaute die Cyborg auf ihre mechanische Hand. Sie könnte vielleicht ihre Arme derart modifizieren, dass er zumindest kurz einem Lichtschwert widerstehen konnte. Jedoch diese Technik? Die würde das ziemlich überflüssig machen. Jedoch wurde Junas Blick zugleich etwas trauriger, sobald die Machtblitze angesprochen wurden.

“Diese Technik ist… schmerzhaft… Sie sollte niemals genutzt werden… Ich weiß nicht… wie oft ich sie ertragen musste… bis sie mich gefügig gemacht haben…”

Es war das einzige, was Juna in diesem Moment dazu sagen konnte. Es war wahrscheinlich der Grundstein für ihr unterwürfiges Verhalten gewesen. Dadurch, dass sie durch die negativen Erinnerungen ein wenig in ihren Gedanken versunken war, bemerkte die Cyborg nicht sofort, dass man ihr ein Lichtschwert hinhielt. Sie hatte lediglich die Frage mit dem Anfreunden gehört. Ihr Blick wanderte zu den Geschütztürmen und dann zum Lichtschwert.

“Sie sind… nicht gerade für ihre Persönlichkeit bekannt. Mit ihnen zu kommunizieren ist wenn überhaupt sehr vereinfacht möglich. Ihre Parameter betreffen keine ausreichende Intelligenz für Freundschaften.”

Es war mehr gedankenverloren als beabsichtigt. Wieder Erinnerungen. Einsätze für ihre Herren. Echte Geschütztürme. Egal ob bei ihren Aufträgen oder im Training. Sie schluckte ein wenig und schaute dann auf die Waffe in ihren Händen während Meisterin Kenobi ihre Ausführungen zu den Waffen der Jedi, aber auch Sith äußerte. Sie könne sich an seine Handhabung gewöhnen. Erst einmal müsste sich Juna an ihre neuen Prothesen gewöhnen. Die nun korrekten Proportionen fühlten sich irgendwie merkwürdig an. Langsam stand sie auf und starrte das Trainings-Lichtschwert an. Das erste Mal in ihrem Leben durfte sie so etwas anfassen. Das alles war… komisch. Nervös aktivierte Juna das Lichtschwert und zuckte bei dem entstehenden Geräusch zusammen. Die Erinnerung an den Jedi, der durch ihre Hände gestorben war… Sie schluckte und deaktivierte die Waffe.

“Darf… ist es wirklich wirklich richtig, dass ich eine Jedi werde?”


Doch die Jedi in ihrer Nähe stellte eine Frage. Eine gute Frage. Eine Frage, deren Antwort schwierig zu sein schien. Nachdenklich schaute Juna zu Meisterin Kenobi.

“Bevor ich Euch traf… waren Jedi für mich die Feinde. Das schlimmste Übel auf der Welt. Ich habe sie gehasst, weil ich mir sicher war, sie würden mich genauso hassen und weil man es mich so gelehrt hatte…”

Nachdenklich ging Juna wieder zu ihrem Sitzkissen und setzte sich wieder.

“...ich sollte irgendwann sicher Jedi wie auch ihre Anhänger jagen und einfach zerlegen oder neutralisieren. Eine Programmierung meines Geistes war sicherlich das Ziel bei diesem Thema.”

Die Padawan legte das Trainingslichtschwert neben sich auf den Boden.

“Ich hatte und habe bis heute Angst vor Jedi, die ich nicht kenne. Jedoch glaube ich, dass meine ursprüngliche Sicht verfälscht ist. Seit ich mit euch reise, hättet ihr mehrere Optionen gehabt, mich loszuwerden. Doch stattdessen? Ihr habt mir geholfen. Mein Leid gelindert. Das passt nicht zu dem Bild, das man mir gelehrt hat.”


Juna faltete ihre Hände in ihrem Schoß und senkte den Blick.

“Ich weiß nicht, ob es auf alle Jedi zutrifft. Aber was ich nun beobachten durfte, war… ihr wollt beschützen. Helfen. Als Ferak mich im ersten Moment auf Ilum gejagt hatte, war es nicht nur, weil ihr mich neutralisieren wolltet. Zumindest nicht als primäres Ziel. Wahrscheinlich hat er bemerkt, wessen… Kind… ich gedanklich bin. Oder etwas anderes. Ich hätte auch noch meine ursprüngliche Aufgabe beabsichtigen können, wie eine Attentäterin zu agieren. Daher wolltet ihr lediglich dafür sorgen, dass alle an Bord eures Schiffes sicher sind. Vor allem Euer Sohn.”

Juna schaute zu der Tür, durch die sie erst vor kurzem diesen Raum betreten hatten, bevor sie weitersprach.

“Am Ende konntet ihr nicht wissen, dass ich selbst eigentlich ein Flüchtling war. Dennoch habt Ihr und Ferak meine Not erkannt. Abgesehen von dem bleichen Mann und der einen Ärztin war diese Gruppe gut zu mir. Ich glaube, ein Jedi versucht, jene in Not zu schützen und wo möglich Hilfe zu leisten. Ein Jedi versucht ein Symbol der Hoffnung zu sein und seine Stärken zu nutzen, um anderen zu helfen. Ich glaube… das ist es, was einen Jedi ausmacht. Auch wenn man mir andere Dinge beibrachte.”


Fragend schaute Juna dann die Jedi an und war unsicher, ob ihre Antwort richtig war oder eben falsch. Allerdings… gab es bei dieser Art Frage überhaupt ein Richtig oder Falsch?




//{Hyperraum Richtung Tarmidia /-Star Explorer/-Im Trainingsraum; Juna und Sahra}
 
Hyperraum Richtung Tarmidia-StarExplorer- im Trainingsraum mit Juna- Ferak und Ty in ihren Zimmern.

Die Sith waren grausam. Und sie hatten genauso grausame Techniken entwickelt, die ihre angebliche Überlegenheit demonstrieren sollten. Und sie hatten selten Scheu, genau diese Techniken einzusetzen. Die Erfahrung hatte auch Juna gemacht. In mehr wie einer Hinsicht.

"Darum wär es wichtig, sich dagegen wehren zu können. Aber es ist nicht einfach. Ich selbst würde mir höchsten eine 50%Chance einräumen, einen Machtblitz abzulenken. Ein Lichtschwert kann da aber schon helfen."

Juna bewegte sich etwas mit der Waffe, deaktivierte sie jedoch nach auffällig kurzer Zeit. Und sie zweifelte daran, ob es richtig wäre, dass sie eine Jedi wird. Sahra runzelte die Stirn und sah die junge Frau an. Diese begann , auf ihre Frage zu antworten und ihre Antwort liess die Furchen auf Sahra's Stirn noch tiefer werden.

"Du hast die Basis des Jedi-Seins richtig erkannt. Helfen, lindern, vermitteln, bewahren, befreien. Irgendwas davon kann man immer tun und wir lassen uns von der Macht zu unserer Aufgabe führen. Das kann durchaus etwas völlig anderes sein, als wir uns zunächst ausgemalt haben.Aber wir akzeptieren das und geben zu jeder Zeit unser Bestes"

Sie selbst war dafür der beste Beweis. Sie hatte sich nie wirklich als Lehrerin für mehrere Jahrgänge von Padawanen gesehen. Das Ferak ihr auf Teth quasi vor die Füsse gestolpert war, war kein Zufall sondern Wille der Macht gewesen. Je länger sie darüber nachdachte und je mehr Zeit verging, desto klarer wurde das. Und das sie jetzt die Ausbildung von Juna begann, während Ferak meditierte, zeigte ihr doch eigentlich auch klar, wo der Weg lang ging.

"Viel wichtiger als eine Zusammenfassung der Bedeutung des Jedi-Seins wär mir aber die Vorstellung von DIR als Jedi. Stell dir mal vor, du begegnest einer Version von dir so in zehn Jahren. Male sie die so genau wie möglich aus. Und so gut wie möglich. So richtig eine Traum-Version von dem, was du mal sein willst."

Ziele setzen, auch wenn man die nie erreichte. Aber man hatte etwas, dem man nacheifern konnte. Dabei fiel ihr auf, dass sie für sich selbst die Aufgabe nie gemacht hatte, auch wenn sie es seit Ferak hatte machen wollen. Wo sah sie sich denn in zehn Jahren? Was waren zehn Jahre? Ty wär vielleicht schon ein Padawan oder sogar ein Jedi-Ritter. Und sie? Sie würde vielleicht schon das erste graue Haar haben. Ferak würde sie mit Stolz erfüllen und vielleicht hatte sie bis dahin tatsächlich einen weiteren Padawan ausgebildet. Überraschenderweise sah sie sich nach wie vor bei den Jedi, auch wenn sie zeitweise überlegte, den Orden zu verlassen. Warum? Weil sie tief in sich eine Art Einsamkeit spürte und nicht das Gefühl hatte, dass der Orden dieses Loch je würde füllen können. Auf der anderen Seite ... vielleicht würde sie das Loch nur vergrössern, wenn sie gehen würde. Linderung würde sie auf keinen Fall ausserhalb des Ordens finden. Aber was erwartete sie eigentlich? Vielleicht bestand ihre Linderung darin, Erwartungen abzulegen. Sie atmete tief durch und lächelte Juna an. Ihr Weg war genauso weit wie ihr eigener. Und das Ende nach wie vor noch nicht in Sicht. Und das war doch eigentlich gut so.

Hyperraum Richtung Tarmidia-StarExplorer- im Trainingsraum mit Juna- Ferak und Ty in ihren Zimmern
 
//{Hyperraum Richtung Tarmidia /-Star Explorer/-Im Trainingsraum; Juna und Sahra}


Juna lauschte den Worten von Meisterin Kenobi. Sie sprach über Machtblitze und schätzte ihre wahrscheinlichen Chancen, solch einen Blitz abzuwehren. In der Tat wirkte diese Abwehr nicht gerade zuverlässig. So blickte die Cyborg der Jedi in die Augen und überlegte mehr laut, als dass sie die Worte wirklich an ihr Gegenüber richtete.

“Das klingt so, als würden diese Blitze sich nicht verhalten wie jene, die in der Natur vorkommen. Sonst würde ja quasi ein Blitzableiter reichen.”


Es war ein Kommentar. Eine Feststellung dessen, was absolut offensichtlich erschien nach dem, was die Jedi Meisterin erzählte. Dann ging es um die Antwort Junas auf die Frage, wie sie sich einen idealen Jedi vorstellte. Zumindest hatte sie die Grundparameter richtig nennen können und nicht falsch analysiert, jedoch waren andere Punkte nicht entsprechend der richtigen Lösung auf die Frage. Alleine die Mimik der Jedi verriet bereits, dass sie scheinbar ein paar wichtige Punkte nicht genannt oder bemerkt hatte. Nachdenklich legte die Cyborg ihren Kopf schief. Es ging um sie? Was wollte sie sein? Nachdenklich senkte Juna ihren Blick und fühlte sich unwohl. Wieder machte die Frage in ihrem Kopf die Runde, ob es wirklich in Ordnung war, dass sie nun hier saß.

“Ich…”

Setzte sie an, brach dann aber ab. Der Blick ging beschämt zu Boden.

“Ich hatte nie das Recht, solche Gedanken überhaupt in Erwägung zu ziehen. Es gab immer Wesen, die mir vorgaben, was ich zu sein hatte und werden musste. Auf Ilum war ich einfach nur froh nicht töten zu müssen. Ich war einfach nur froh, in Frieden zu leben…”


Traurig starrte sie auf den Boden und schloss dann ihre Augen. Man merkte, dass sie mit den Tränen kämpfte. Sie spürte die Schmerzen bei der Erinnerung daran, vor was sie geflohen war. Die ewigen Schmerzen, die selbst danach nicht enden wollten. Der Tag, an dem man ihr ohne Narkose den Arm abgenommen hatte. Instinktiv legte sie die verbliebene, organische Hand auf den mechanischen Oberarm und der Blick der Cyborg wurde kurz leer. Sie fühlte sich schwach. Verletzlich. Gerade, weil sie sich nun einer anderen Person so öffnete. Ihr ganzer Lebensinhalt war nur Schmerz und Tod gewesen, bis sie es nicht mehr hatte aushalten können. Bis sie die Chance zur Flucht genutzt hatte. Sie schwieg einen Moment. Versuchte zumindest ein wenig daran zu klammern, dass diese Vergangenheit eben das war. Vergangen. So atmete Juna tief durch. Einmal, zweimal, dreimal und öffnete langsam ihre Augen.

“Ich habe keine Antwort auf die Frage. Ich weiß nur… dass ich möglichst vielen Lebewesen mein Leid ersparen möchte. Ich möchte, dass ich anderen Wesen ihr Leid lindern kann. Ich möchte dabei helfen, dass jene in meinem Umfeld und jedes Wesen, dem ich helfen kann, auch seine Hilfe erhält. Doch wer ich sein will… kann ich nicht sagen, wenn ich nicht einmal weiß wer ich bin…”

Es war ihr peinlich. All dieses Analysieren und Auswerten von Dingen, nur um jetzt ohne Antwort da zu stehen. Es bedrückte sie. Doch was konnte man daran überhaupt ändern? Eigentlich… war da doch nichts… Sie hatte keine Antwort und diese Erkenntnis, sowie das “Warum” waren nun hart zu schlucken und fühlten sich schmerzhaft an. Mehr als jenes entnehmen ihres Armes, nur das dieser Schmerz nicht physisch war.




//{Hyperraum Richtung Tarmidia /-Star Explorer/-Im Trainingsraum; Juna und Sahra}
 
Hyperraum Richtung Tarmidia-StarExplorer- im Trainingsraum mit Juna- Ferak und Ty in ihren Zimmern

Juna fragte nach dem Unterschied zwischen natürlichen Blitzen und Machtblitzen und Sahra runzelte die Stirn: Die Frage war gut!

«Ich denke, Machtblitze sind einerseits nicht so stark wie natürliche Blitze. Da muss dich ja nur einer Treffen und die Wahrscheinlichkeit, dass du stirbst, ist fast bei 100%. Einem Machtblitz ähnlich kurz ausgesetzt sein, überleben doch die meisten. Es sei denn , die befeuern einen lang genug. Dann hat man es irgendwann auch geschafft.Ausserdem schlagen natürliche Blitze ja nicht irgendwo ein. Die nehmen immer den Weg des geringsten Widerstands.Metall, Wasser, Höhe Gebäude und Bäume. Machtblitze werden ja gezielt auf dich geworfen, darum denke ich, bringt dir ein Blitzableiter garnichts.»


Bei Sahras Frage nach der Vision Junas, war sie mal wieder von alten Mustern gefangen. Sahra lächelte.

«Die drei wichtigsten Fragen, die man sich immer wieder stellen sollte: Was will ich? Was will ICH? Und : Was will ich WIRKLICH!»

Aber Juna hatte durchaus schon ein kleine Vorstellung davon, was sie sein wollte. Sie wollte Leid lindern. Sahra lächelte.

«Eben: Du studierst deine alten Prothesen. Du hast gesagt, du willst sie verstehen und draus lernen. Stell dir mal vor, du würdest entdecken, dass du auch ein Händchen fürs Heilen hast. Du wärst hoch gefragt auf Lazarett-Schiffen oder in Kriegsgebieten.»

Die Jedi legte den Kopf schief.

«Und wenn du gerade nicht weisst, wer du bist: Sieh es doch nicht negativ! Sie es als Chance! Du kannst aus dir machen, was auch immer du möchtest. Probier neues aus und schau, wie es sich für dich anfühlt! Das, was dir am Herzen liegt, ist meist auch das, wo dein Talent liegt. Guck dir Ferak an. Er ist ein Zabrak-Krieger. Die Zabraks sind ein Krieger-Volk ja. Aber es gibt dort auch Mediziner und Techniker und Gelehrte. Und er ist ein Krieger. Und das ist er Durch und Durch,das spürt man. Er wird kein Jedi-Heiler. Er wird auch kein Jedi, der in den Archiven sein Glück findet. Archäologen?...seh ich ihn nicht. Er wird ein Wächter- vielleicht. Oder ein Schatten- auch möglich. Aber du siehst: Er folgt dem, was ihn erfüllt. Was sich für ihn richtig anfühlt. Du: Du baust gern. Suse. Deine Prothesen. Du hast ein Gefühl für Technisches. Vielleicht sollten wir dir mal ein- zwei Lektionen bei den Jedi-Piloten ermöglichen. Oder eben wie ich schon vorher sagte: Als Prothesen-Experte bei den Heilern. Es gibt wohl nicht viele Berufsgruppen, die so viele Gliedmassen verlieren wie die Jedi! Und wenn du weisst, was du gern machst und wofür du dich begeisterst, dann weisst du auch, wer du bist.»

Sahra lächelte und nickte noch einmal. Dann griff sie aber in die Kiste und holte eine schwarze Augenbinde heraus.

«Und jetzt...spielen wir eine Runde fangen.»

Sie wackelte mit den Augenbrauen und erhob sich.

«Jede andere Form von Sensorik bitte deaktivieren. Ich will, dass du deine angeborenen Sinne nutzt.»

Sahra hockte sich hinter Juna und band ihr die Augen mit der Binde zu.

«Die Macht ist überall. Um uns rum, in uns drin. Sie kann uns unsere Umgebung effektiver zeigen als unsere Augen. Solltest du später mal in einen Kampf geraten und hast Verbündete bei dir, weisst du so jeder Zeit, wo sie sind und kannst vielleicht sogar ihre Absichten spüren. Das fördert die Zusammenarbeit und lässt euch effektiver sein. Aber das muss auch erstmal geübt werden und wir fangen mit einer einfachen Wahrnehmungsübung an.»

Sahra verräumte noch die Gegenstände in den Schrank zurück, die sie geholt hatte und wartete dann, bis Juna aufgestanden war. Dann aktivierte sie ein kleines Abspielgerät für Musik, nur liefen jetzt Naturgeräusche darauf. Wind, der durch einen Wald wehte und ein kleiner Bach, der plätscherte. In den Jahren, in denen sie quasi nur auf der StarExplorer gelebt hatte, hatten solche Geräusche ihr oft geholfen. Jetzt...verdeckten sie die Geräusche, die ihre Schritte von sich gaben. Dafür mussten die Naturgeräusche nicht mal laut sein.

«Ich werde jetzt aufhören zu reden und mich irgendwo im Raum positionieren. Wenn du mich gefunden hast, wartest du 10 Sekunden und beginnst erneut mit der Suche. Mal schauen, wie lange du brauchst. Versuche, mich durch die Macht zu sehen. Als geschulte Machtnutzerin sollte ich nicht schwer zu finden sein. Zumindest jetzt am Anfang nicht. Wenn ich merke, dass es dir zu einfach wird, werd ich vielleicht gemeiner. Aber jetzt am Anfang nicht. Also: Los gehts.»

Sahra ging etwas tiefer in den Raum rein in Richtung Cockpit und blieb dort erstmal mitten im Raum stehen. Aufmerksam beobachtete sie Juna’s ersten Versuch, durch die Macht jemanden wahrzunehmen. Für gewöhnlich dauerte es etwas, bis einem Padawan sowas gelang, aber Sahra hatte Zeit. Bis sie Tarmidia erreichten , ging es noch etwas. Da konnten sie es gemütlich angehen lassen.

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//{Hyperraum Richtung Tarmidia /-Star Explorer/-Im Trainingsraum; Juna und Sahra}



Die Frage nach der Natur der Machtblitze führte zu einer unbefriedigenden Antwort. Wenn die wenigstens halbwegs wie normale Blitze funktionieren würden.

“Ich verstehe…”

Es war kleinlaut. Damit hatte sich eine Idee, welche Juna in ihrem Kopf hatte, mehr oder weniger erledigt. Am Ende wäre sie mit ihren Metall-Bauteilen sehr viel anfälliger für jegliche Angriffe, die mindestens mit Strom artverwandt waren. Lästig. Also musste die Cyborg bei ihren Prothesen darauf achten, dass auch große Energieüberladungen nicht gleich zu einem Verlust der Funktionalität ihrer künstlichen Gliedmaßen führen würde. Die Frage nach dem, wer Juna sein wollte, war da nicht viel leichter gewesen. Bei dem Thema ihrer Arbeit senkte die Cyborg ihren Blick etwas beschämt.

“Und wenn ich mich derart darin verliere, dass ich wie mein Mei- wie mein ehemaliger Herr werde? Ich will nicht, dass jemand wegen mir leiden muss. Auch wenn ich glaube, dass das Bauen von Prothesen auf Dauer meine größte Stärke werden könnte.”

Dass sie nicht wusste, wer sie sein wollte, sollte eine Chance sein? Aber war es wirklich so? Ihr Blick wanderte zu der Jedi und sie legte ein wenig fragend den Kopf schief.

“Ich weiß derzeit nur, was ich nicht sein will… Ich werde Zeit brauchen.”


Schließlich holte die Jedi eine Augenbinde heraus. Sie wollten eine Runde fangen spielen? Doch der Befehl, dass sie jede Form der Sensorik abschalten sollte, irritierte die Cyborg noch während man ihr die Augen verband. Sobald Meisterin Kenobi anfing zu erklären, was sie üben sollten, kippte die Cyborg um, da sie als das Werkzeug, zu dem sie erzogen worden war, wirklich ‘Jede andere Form der Sensorik’ deaktivierte, die nicht angeboren war. Dass ein Großteil ihres Gleichgewichtssinns durch ihren ehemaligen Herren auch künstlich war, war es so, als würde sie einfach ihren Gleichgewichtssinn abstellen.

“Ich glaube… ich werde so niemanden fangen können… Ich werde lediglich meinen Gleichgewichtssinn wieder aktivieren. Ich denke… sonst wird diese Übung ein wenig… problematisch…”

So stand Juna langsam wieder auf. Sie hörte komische Geräusche. Tiere. Was sollte das? Sie waren auf einem Schiff… nicht in einem Wald. Zum Glück waren sie nicht da. In der Tat war es das einzige, was Juna wirklich hat lernen dürfen, wenn es um die Macht ging. Wesen aufspüren. Ihr Kopf drehte sich ein wenig. Einen Moment schaute sie genau in die Richtung der Jedi ehe sie auf sie zuging.

“Ihr seid genau dort!”


Die ersten Male war es noch recht einfach, jedoch wurde es nach und nach immer schwerer. Irgendwann musste sich die Cyborg richtig konzentrieren und daran hindern ihre Sensoren doch zu nutzen.

“Mein Zweck war das Jagen und Eliminieren von Individuen. Mein Zweck sollte irgendwann sein, Jedi zu jagen. Deswegen habe ich immer wieder diese Technik üben dür- müssen. Meine Aura verbergen hat man auch gezeigt. Allerdings konnte ich das nicht oft trainieren.”

In diesem Moment stellte sich Juna vor die Jedi und hielt ihr die Hand hin. So dauerte es nicht lange und die Übung erreichte einen Punkt, wo die Cyborg Meisterin Kenobi kaum und schließlich gar nicht mehr finden konnte. Einmal glaubte Juna sogar die Jedi zu spüren und lief einfach gegen eine Wand, da sie Ty’s Aura mit jener der Jedi verwechselt hatte und landete unsanft auf ihrem Hintern. Blinzelnd schob sie die Augenbinde hoch und schaute zu der Jedi, die am Ende quasi am anderen Ende des Raumes gestanden hatte und zeigte nur grinsend zu ihr und zeigte auf die Wand.

“Wand… Stahl… Keine Jedi…”

Sie hatte… Spaß und schaute dann zu der Wand und lachte. Sie fühlte sich gerade so glücklich, während sie langsam aufstand. Erst jetzt merkte Juna auch, dass sie ein wenig erschöpft war.

“Ich glaube, ich habe meine Grenze erreicht…”

Seufzend schaute sie zu der Jedi und zuckte mit den Schultern.

“Ich habs üben können. Ich habe nicht behauptet, dass ich Profi bin. Früher wäre ich für so ein Versagen bestraft worden…”

Den letzten Satz murmelte Juna mehr zu sich, als dass die Worte für die Jedi bestimmt waren. Wie die Zeiten sich verändern konnten…




//{Hyperraum Richtung Tarmidia /-Star Explorer/-Im Trainingsraum; Juna und Sahra}
 
Hyperraum Richtung Tarmidia-StarExplorer- im Trainingsraum mit Juna- Ferak und Ty in ihren Zimmern

Machtblitze waren gefährlich. Sie abwehren zu können ein grosser Pluspunkt im Kampf gegen die Sith. Juna wirkte etwas niedergeschlagen, als sie ihr zu dem Thema geantwortet hatte und Sahra lächelte.

«Ferak wollte Energie absorbieren lernen. Das wäre vielleicht auch für dich wichtig, aber ich sage dir das selbe, was ich ihm gelernt habe: Ich hab darin auch praktisch keine Übung- ausser dem, was ich bisher mit ihm geübt habe. Aber ich biete dir an,es mit dir zu üben, sobald zu bereit dafür bist. Für dich mit deinen ganzen Prothesen gibts aber wahrscheinlich kein üben. Ich kann mir vorstellen, dass selbst die geschwächten Blitze aus einem Telematen Probleme machen können.»


Juna erklärte dann , dass sie Angst hatte, wie ihr Meister zu werden. Sahra hob den Zeigefinger.

«Du externisierst! Du verlagerst die Verantwortung deiner Handlungen zu deinem ehemaligen Meister. *Was, wenn ich dies und jenes tue, wie die Person, die mich verletzt hat??*.. Dann hast DU das selbe getan und wirst dann auch die entsprechenden Konsequenzen tragen müssen. Ganz einfach. Experimente an Lebewesen und unnötige Eingriffe werden in der Republik je nach Schweregrad mit lebenslanger Haftstrafe in einer Gefängniskolonie geahndet. Denk also am Besten garnicht über sowas nach. Machs einfach nicht.»

Sie selbst hatte immer die Verantwortung für ihr Handeln übernommen. Immer. Und es war ganz deutlich, dass sie da so etwas wie Schuld-auf-andere-Schieben nicht dulden würde. Jeder musste für seine Handlungen grade stehen.

«Ein Jedi sollte ehrenhaft und selbstlos handeln. Anderen Lebewesen Leid zuzufügen, sei es um Macht oder Wissen zu erlangen, ist nicht mal mehr nur der Pfad zur Dunklen Seite. Ich denke, wenn du das machst, bist du da angekommen. Und eben: Wenn dich die Sicherheitskräfte fassen, landest du lebenslang im Gefängnis. Die Jedi würden dir vielleicht die Schatten auf den Hals hetzen. Und schon auf Grund deiner Vergangenheit und der Tatsache, dass du mental offenbar nicht stark genug warst, den Versuchungen zu widerstehen.. ich weiss nicht, ob die noch viel mit dir reden würden. Natürlich sind die Jedi immer bemüht, Leben zu schützen. Aber wenn das bedeutet, ein Wesen zu eliminieren, um 2 andere zu retten, steht die Entscheidung. Darum rate ich dir- wenn du dir um sowas jetzt schon Sorgen machst: Meditiere. Mach Krafttraining. Und meditiere noch mehr. Stärke deinen Geist ebenso wie deinen Körper, damit diese Sorge um einen Kontrollverlust deiner Triebe zu einem lachhaft kleinen Problem wird, dass eigentlich keines mehr ist.»

Das waren praktische Anweisungen, die man befolgen konnte. Und Sahra wusste aus eigener Erfahrung, dass das ein guter Weg war um mit sich selbst fertig zu werden. Als Juna ihr auf ihre Frage, was sie denn sein wollte, auch keine Antwort geben konnte und um Zeit bat, nickte Sahra.

«Auch da hilft Meditation. Ich seh schon, was wir auf die To-Do-Liste setzen müssen und was du dann wohl sehr viel tun wirst.»

Sahra lächelte und hob dann abwehrend die Hände.

«Aber mach dir nichts draus. Ich musste da auch durch. Ich hab auch stundenlang meditiert. Und das sogar mit nem Baby und später Kleinkind um mich rum.»


Oh ja. Die erste Zeit nach Radans Verrat hatte sie viel mit sich kämpfen müssen, um sich nicht in Trauer und Wut zu verlieren. Und wenn sie ehrlich mit sich selbst war, hatte sie diesen Kampf erst vor kurzem abschliessen können. Die Belohnung war eine Form von Freiheit, von der sie garnicht gewusst hatte, dass sie ihr fehlte. Aber wie man da schön sah: Jeder musste diesen Kampf allein führen und es war nicht absehbar, wann man ihn gewann. Und ob überhaupt.

Die darauf folgende Wahrnehmungsübung schloss Juna erfreulich gut ab. Was Sahra jedoch die Stirn runzeln liess, war als Juna ihr Limit erreichte und erklärte, dass sie für sowas früher bestraft worden wäre.

«Und wieder fütterst du den falschen Wolf.»


erklärte Sahra und verschränkte die Arme.

«Ich möchte nicht, dass du deine Vergangenheit ignorierst. Versteh mich nicht falsch. Sie ist unser aller Lehrmeister. Deiner, wie meiner. Aber unsere Gedanken sind pure Energie. Da wir machtsensitiv sind noch mehr. Stell es dir ruhig so vor, als würde sich jeder deiner Gedanken in naher oder ferner Zukunft vor dir manifestieren. Du denkst daran, für Fehler bestraft zu werden. Puff, passiert es. Du denkst daran, Leute unnötig zu verstümmeln, Pamm, passiert es und du musst dich den Konsequenzen stellen. Deine Wahrnehmung bestimmt deine Realität. Die Energie der Manifestation fliesst zu dem, was dir durch den Kopf geht und je näher deine Phantasie an der Realität ist,je bunter du sie dir ausmalst, desto näher ist das von dir Erdachte daran, real zu werden.»

Sahra kniete sich hin und sah Juna an.

«Ein Jedi-Meister sagte mal: Die Gedanken sind wie eine Horde betrunkener Affen auf Deathsticks. Völlig von Sinnen und ausser Rand und Band. Darum sollte man sie genauso ernst nehmen wie eine Horde betrunkener Affen auf Deathsticks. Und man sollte es sich zur Lebensaufgabe machen, sie unter Kontrolle zu bringen. Um der eigenen mentalen Gesundheit willen. Der Schlüssel hierzu heisst: Disziplin. Du, Juna, wirst noch sehr von deinen Gedanken kontrolliert. Deine Aufgabe wird also sein, diese Klinge umzudrehen und die Kontrolle zu übernehmen. Das klingt vielleicht unmöglich. Sicher ist es sehr schwer. Aber es ist machbar.»

Sie nickte Juna zu, wohl wissend, was für eine gigantische Aufgabe sie der jungen Frau gerade gegeben hatte. Aber Sahra konnte- und wollte- ihr das nicht abnehmen. Durfte ihr das nicht abnehmen. Wenn sie Juna mehr als nur die Werkzeuge für diese Aufgabe in die Hand drückte, nahm sie Juna damit die Verantwortung ab. Und das war leicht für Juna. Und gefährlich für den Rest der Galaxie. Der leichte, schnelle Weg führte oft zur dunklen Seite. Die Verantwortung an andere abgeben können, war ne Abkürzung genau da hin. Nein, das konnte und wollte Sahra nicht übernehmen. Es war der Weg zur Heilung und zum über-sich-hinaus-wachsen für Juna. Und sie musste ihn gehen.

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//{Hyperraum Richtung Tarmidia /-Star Explorer/-Im Trainingsraum; Juna und Sahra}

Bei der Aussage, dass Ferak lernen wollte, Energie zu absorbieren, schaute Juna die Jedi nachdenklich an. Dann starrte sie ihre künstliche Hand an.

“Aber da ich weniger… biologische Masse… habe… heißt das nicht, dass meine Kapazität bei dieser Technik automatisch leidet? Und ja… derzeit noch wären wahrscheinlich schon schwache Blitze ein Problem. Das diese Prothesen nicht für den Kampf gedacht sind, macht diese Schwäche nicht wirklich besser…”

Als Meisterin Kenobi sie in ihren Augen ziemlich harsch anging und ausführte, welche Strafen die Cyborg erwarteten, wenn sie den gleichen Pfad wie dieser eine Typ gehen würde, schluckte Juna instinktiv. Es war definitiv eine gute Motivation, diesen Weg nicht zu gehen.

“Ich habe es nicht vor. Ich will nur nicht herausfinden, was ihn so weit brachte… Ich will nur helfen. Nicht irgendeine Art von Waffe bauen… Das Problem ist aber, dass ich bezüglich Schmerzen nur schlecht einschätzen kann, wie sehr ich jemandem weh tu, sollte ich irgendwann selbst eine Operation durchführen. Ich muss also erst herausfinden, wie andere Wesen Schmerz wahrnehmen und ab wann eine Narkose noch ihren Dienst tut und ab wann ich wirklich aufpassen muss…”

Juna lächelte traurig.

“Ich weiß wie sich das Leid anfühlt, wenn jemand einen foltert. Ich weiß wie schmerzhaft diese Prozeduren sein können. Ich hoffe, ich kann das Leid anderer irgendwie lindern. Vielleicht eines Tages Leben retten. Ich will wenigstens etwas wieder gut machen. Ich spüre die Last auf meinen Schultern. So viel tot. Ich will das einfach nicht mehr…”

Langsam schaute die Cyborg zu der Jedi und man sah regelrecht, dass das Wissen um ihre Verbrechen dafür sorgte, dass Juna sich wirklich schlecht fühlte.

“Könnt Ihr mir helfen, dieses Meditieren zu lernen?”

Als danach die Wahrnehmungsübung abgeschlossen hatte und die Jedi sie scheinbar wieder ansprach, dass sie falsch dachte, wartete Juna ab, bis sie geendet hatte. Doch mit jedem Wort wurde der Cyborg dann klar, dass es eine wahrlich wichtige Lektion war. Nachdenklich senkte sie schließlich ihren Blick und seufzte.

“Ich meinte die Aussage eigentlich ein wenig anders… Ich bin irgendwie… froh, dass ich endlich Fehler machen darf, ohne mich darum sorgen zu müssen, dass…”

Langsam hob sie ihren künstlichen Arm. Sie schluckte und kämpfte gegen die Tränen. Sie spürte zum ersten Mal, dass sie ihre Gefühle bezüglich der Prothesen auch zeigen durfte. Sie schniefte und schließlich fing sie dann doch an zu weinen.

“Ich mag sie nicht. Ich will meine Arme zurück. Ich will wieder alles normal wahrnehmen. Aber das wurde von diesen Wesen zerstört. Sie haben mir so viel genommen… Die Schmerzen all die Jahre… Ich muss verhindern, dass sie solche Dinge bei anderen Lebewesen machen. Ich muss zumindest jenen helfen, die ich erreichen kann. Dieses Leid… Es hat niemand verdient! Niemand sollte Körperteile verlieren müssen, nur weil er einen Fehler gemacht hat. Diese Wesen… Wesen wie der Mann, der mir sowas angetan hat… sie müssen aufgehalten werden. Ich mag mir nicht einmal ausmalen, was sie sonst noch machen… Jeder sollte ein unbesorgtes Leben führen dürfen…”

Juna schlang die Arme um sich. Auch wenn sie litt, hörte man auch, dass sie von ihren Worten überzeugt war. Sie wollte nie wieder Morden müssen. Wollte nie wieder grausam sein. Sie wollte helfen. Jedes Wesen, das Hilfe benötigte, sollte diese auch bekommen. Juna wollte ihre Vergangenheit als Mordwaffe abstreifen und zumindest versuchen, alles wieder gut zu machen, was sie durch ihre Attentat verursacht hat..

//{Hyperraum Richtung Tarmidia /-Star Explorer/-Im Trainingsraum; Juna und Sahra}
 
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Ferak saß in seiner Kabine, umgeben von der vertrauten Dunkelheit, die nur von den flimmernden Lichtern des Schiffs erleuchtet wurde. Der Raum war still, die sanfte Vibration des Schiffs unterschwellig, doch in seinem Inneren brodelte es. Er hatte sich in einem traditionellen Zabrak-Sitz niedergelassen, die Hände locker auf den Knien, die Finger spreizend. Der Raum war von einer Stille erfüllt, doch in seinem Geist hallte die Präsenz der anderen an Bord wider, wie ein unsichtbares Netz, das das Schiff umspannte.Ty, der in seiner Kabine unruhig seine Sachen packte, war ein deutlich spürbares Gefühl. Ferak konnte den Frust des Jungen spüren, das brodelnde Unverständnis darüber, dass er nicht mit auf eine Abenteuerreise durfte. Doch es war mehr als das – eine zarte Verbindung, die für Ferak wie ein ferner, schüchterner Flügelschlag wirkte. Ty war ein guter Junge, aber seine Gefühle ließen sich nicht einfach in Worte fassen. Ferak konnte spüren, wie sich der Junge bemühte, den Ärger und die Enttäuschung zu verbergen, wie er versuchte, seine Unsicherheit hinter einer Mauer der Selbstbeherrschung zu verstecken. Ferak wusste, dass Ty, genauso wie er selbst, mit seinen eigenen Zweifeln und Ängsten kämpfte. Doch im Gegensatz zu anderen konnte Ferak den inneren Konflikt des Jungen spüren – ein leiser Ruf nach Anerkennung, den Ty nie laut aussprechen würde.

Die Präsenz von Sahra, die in den Tiefen des Schiffs mit Juna trainierte, war anders. Sie strahlte eine Ruhe aus, die für ihren Padawan gleichermaßen beruhigend wie herausfordernd war. Ihre Fähigkeit, die Dinge mit einer spielerischen Leichtigkeit zu sehen, war etwas, das er oft bewunderte. Sahra brachte den Zabrak dazu, seine eigenen strengen Normen zu hinterfragen, die er sich selbst gesetzt hatte. Ihre verspielte Seite war nie unangebracht, sie konnte in einem Moment der tiefsten Stille eine unerklärliche Leichtigkeit ausstrahlen. Doch selbst in ihrer Lockerheit behielt sie immer ihre Autorität als Meisterin. Ferak hatte sich oft gefragt, wie es ihr gelang, diese Balance zu finden. Und dann war da noch die unaufdringliche Präsenz, die sie ausstrahlte – ein sicherer Hafen, zu dem man immer wieder zurückkehren wollte. Aber es war Juna, deren Präsenz der Zabrak an diesem Tag besonders beschäftigte. Ihre Macht war eine der merkwürdigsten, die er je gespürt hatte. Als er sie das erste Mal auf Illum antraf, ohne etwas von ihrer Vergangenheit zu wissen, spürte er dennoch etwas in ihr – ein Unbehagen, das in der Dunkelheit lauerte. Mit Sahras Hilfe war die Rattataki gerettet worden – nicht nur von Sahra, sondern auch von ihm. Doch wie groß war sein Anteil an ihrer Rettung? Der Vorfall vor wenigen Tagen in der Kombüse, bei dem sie durch einen unkontrollierten Machtausbruch fast alles um sich herum zerstört hatte, blieb ihm in Erinnerung. Damals, inmitten der Zerstörung und des Chaos, war er zu ihr gegangen, hatte sie festgehalten, als sie vor unkontrollierter Wut fast zerbrochen wäre. In einem Moment der reinen Instinkthandlung hatte er sich nicht gefragt, warum er das tat. Er hatte einfach reagiert. Und in jenem Moment hatte er eine Verbindung zu ihr gespürt, eine tiefe, unerklärliche Verbindung, die sich mehr wie eine Schuld oder ein Versprechen anfühlte als alles andere.

Diese Verbindung war nicht nur mit Mitleid zu erklären. Es war mehr als das – ein Zusammenspiel von Fürsorge und Verantwortung. Der Padawan hatte das Gefühl, dass die Dunkelheit in der Rattataki nicht nur ihre war, sondern auch ein Teil von ihm. Es war fast, als würde die Macht sie miteinander verbinden, in einer Art stiller Allianz, die er nie ganz verstand. War es Mitgefühl? War es Schicksal? Oder war es etwas anderes, etwas, das ihm half, seine eigenen Wunden zu erkennen? „Die Dunkelheit in ihr… sie erinnert mich an meine eigene Reise“, [dachte Ferak, während er tief in die Meditation eintauchte. „Ich kann sie nicht zurücklassen. Und trotzdem… Was ist es, das uns verbindet? Warum fühle ich mich ihr so nahe?“ Er atmete tief und ließ sich tiefer in die Meditation sinken, konzentrierte sich auf die Präsenz, die er in sich spürte. Die Macht war nicht nur etwas, das er kontrollierte, sondern auch ein lebendiger Fluss, der zwischen ihm, Sahra, Ty und Juna zu fließen schien. Junas Schmerz, ihre Ängste, ihre ungestüme Wut – er spürte sie, als ob sie seine eigenen wären. Und in dieser Verbindung lag etwas anderes: eine Möglichkeit zur Heilung.

„Ich kann nicht derjenige sein, der sie heilt“, dachte er weiter, „aber vielleicht kann ich derjenige sein, der ihr den Rücken freihält, während sie diesen Weg beschreitet. Ich kann für sie in die Dunkelheit sehen, ohne dass sie sich selbst darin verliert. Ich kann der Fels in der Brandung sein, der nicht zurückweicht, der standhält, wenn die Wellen der Dunkelheit über sie hereinbrechen.“ Ferak wusste, dass er in der Lage war, die Dunkelheit zu bekämpfen, aber nicht mit Gewalt oder Zorn. Nicht mit einem Lichtschwert in der Hand – auch wenn ihm das am liebsten gewesen wäre. Er musste mehr tun. Seine Verbindung zu der Rattataki war nicht nur ein simples Band der Macht. Es war eine Verantwortung, die er spürte, auch wenn er sie nicht vollständig verstand. Mit einem letzten Atemzug zog der Zabrak die Machtfühler in sich zurück und kehrte langsam aus der Tiefe der Meditation zurück. Er öffnete langsam die Augen. Die Stille der Kabine war tief, aber nicht erdrückend; sie war das Resultat der Konzentration, die er über Stunden hinweg aufgebracht hatte. In der Tiefe seines Geistes hatte sich eine Erkenntnis manifestiert – eine Gewissheit, dass die Dunkelheit nicht einfach besiegt werden konnte, indem man sich von ihr abwandte. Er musste sich ihr stellen. Nicht nur für sich selbst, sondern auch für Juna. Sie war nicht allein in diesem Kampf, nicht mehr. Ob sie die Hilfe annehmen würde?

Er hatte den ganzen Tag damit verbracht, sich in der Macht zu vertiefen und zu einem klaren Verständnis über seine Verbindung zu Juna und den anderen zu kommen. Jetzt fühlte er sich innerlich ausgeglichen, bereit, wieder eine aktivere Rolle zu übernehmen. Er erhob sich und zog seine Tunika an, damit er nicht nur in einer Hose durch das Schiff lief. Es waren einfache, robuste Gewänder, die er trug – dunkel und funktional, ohne Schmuck oder überflüssige Verzierungen. Sie passten zu seinem körperlichen Stil, der eher von Praktikabilität als von Eleganz geprägt war. Die Roben ließen ihm genug Bewegungsfreiheit und waren warm genug für die Reise in einem Raumschiff. Der Padawan trat aus seiner Kabine und in den schmalen Gang des Schiffs. Das ständige Dröhnen der Triebwerke war ihm vertraut, und es war das einzige Geräusch, das ihn begleitete, während er barfuß den Gang entlangging. Die StarExplorer flog ruhig durch den Hyperraum; das Universum außerhalb des Schiffs war nur ein Rauschen aus Sternen und Licht.

Sahra und Juna hatten sich den ganzen Tag im Trainingsraum aufgehalten. Ferak wusste, dass sie beschäftigt waren, aber auch, dass es eine gute Gelegenheit war, sich ein wenig um das Wohlbefinden seiner „Familie“ zu kümmern. Und er hatte nach intensiven Unterweisungen immer Hunger gehabt. Der Zabrak war kein Meisterkoch, aber er konnte ziemlich gut mit den begrenzten Vorräten des Schiffs umgehen. Als er in die Kombüse trat, überlegte er, was er für das Abendessen zubereiten könnte. Da die Vorräte nicht üppig waren, in Anbetracht der Länge ihrer Reise, entschloss er sich, ein Gericht zu kochen, das einfach zuzubereiten war und trotzdem den Geist und Körper wärmte. Er hatte schon oft „Alderaanisches Kräuter-Gemüse-Stew“ gemacht – ein Gericht, das mit frischen, schmackhaften Kräutern und dem Beinfleisch von alderaanischen Vögeln, er glaubte Schwänen, zubereitet wurde. Auch wenn er die Zutaten anpassen würde, war Nerf-Brisket seiner Meinung nach die bessere Wahl. Die Kombination aus Wurzeln, getrocknetem Gemüse, Fleisch und milden Gewürzen war stets die richtige Wahl. Zuerst schnitt er das Nerf-Fleisch in kleine Stücke und begann, es in einem großen Topf in etwas Öl anzubraten. Der Duft des anbratenden Fleisches füllte sofort den Raum. Nachdem das Fleisch eine Kruste entwickelt hatte, fügte er das frische Wurzelgemüse hinzu – dicke Knollen und Zwiebeln. Diese gaben dem Eintopf eine tiefe, erdige Basis.

Er mischte eine Auswahl von Kräutern aus verschiedenen Teilen der Galaxis hinzu, darunter alderaanische Grashalme – sie gaben dem Gericht eine subtile Kräuterfrische, die den etwas schwereren Geschmack des Fleisches ausglich. Der Duft dieser Kräuter stieg in der Luft auf und vermischte sich mit der Wärme des Eintopfs. Der Duft begann, sich im Raum zu verbreiten, und Ferak konnte förmlich sehen, wie die Aromen sich im Topf verbanden. In der Kombüse wurde es behaglich, fast heimelig, als die Aromen sich vereinten und der Eintopf langsam köchelte. Der Zabrak fügte eine Prise blauer Schattensalze hinzu. Dies war etwas intensiver als das gewöhnliche Salz, das man auf den meisten Planeten fand, aber es verlieh dem Eintopf eine angenehme, salzige Tiefe. Eine Prise Pfeffer rundete das Gericht ab und verstärkte die Aromen. Der Duft des Eintopfs kroch langsam durch das Schiff und verbreitete sich über die Gänge. Es war ein ganz natürlicher Prozess – der Eintopf nahm Formen an und füllte den Raum; er breitete sich aus, als ob er einladend und tröstend wirken wollte. Der Geruch war kräftig, aber nicht überwältigend – ein warmes Versprechen von Nahrung, das in der Luft lag.

Der Zabrak schmeckte den Eintopf ab und seufzte dann mit seiner tiefen Stimme:
„Schmeckt wie Heimat.“

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Hyperraum Richtung Tarmidia-StarExplorer- im Trainingsraum mit Juna- Ferak und Ty in ihren Zimmern


Juna überlegte, dass die Technik der Energie-Absorption wahrscheinlich durch ihre vielen mechanischen Teile geschwächt wäre. Sahra musterte Juna kurz und schüttelte den Kopf.

«Ich denke nicht. Elektronik reagiert empfindlich auf energetische Entladungen. Aber Organe genauso! Du bist nicht schwächer oder anfälliger als ich oder Ferak. Was hier zählt, ist die Verbindung zur Macht! Sie hilft dir dabei, die Energie abzulenken oder aufzunehmen und umzuwandeln. Wobei du ja noch ganz am Anfang deiner Ausbildung stehst. Also ist für dich erstmal das Abwehren von Interesse.»

Als Sahra Juna darauf hinwies, dass diese die Verantwortung für ihr Handeln auf eine Person in der Vergangenheit abschob, erklärte sie, dass sie Schmerzen bei anderen nicht einschätzen konnte. Sahra nickte.

«Da gibt es ein einfaches Mittel: Kommunikation! Sprich mit deinen Patienten und fordere sie auf, sich zu beschweren, wenn es anfängt, weh zu tun. Im Prinzip kannst du ja sagen, dass jede Verletzung weh tut. Mehr oder weniger. Chirurgische Eingriffe sollten immer mit irgendeiner Form von Betäubung stattfinden. Ob nun etwas Lokales reicht oder ob ne Vollnarkose besser wär, ist Individuell. Meine Mutter hat sich damals mal ihre gebrochene Hand unter lokaler Betäubung richten lassen. Hinterher hat sie gesagt, das macht sie nie wieder. Nicht, weil sie Schmerzen hatte, sondern weil es ihr zu lang dauerte, der Chirurg nachher sauer war, weil sie ihn genervt hat und weil es im OP kalt war und sie gefroren hat.»

Sahra lachte bei der Erinnerung. Heute hätte sie ihrer Mutter so viel leid ersparen können. Aber damals hatte sie nicht helfen können. Sie lächelte breiter. Heute konnte sie helfen. So vielen.

«Und Narkosen sollten eigentlich immer so funktionieren, dass der Patient nichts mitbekommt. Als Jedi hast du aber einen entscheidenden Vorteil gegenüber nichtmachtsensitivem Medizinischen Personals. Du kannst mit Hilfe der Macht Einfluss auf das Bewusstsein anderer nehmen. Das bedeutet auch, dass du spüren kannst, ob der andere bei Bewusstsein ist oder nicht. Du spürst, ob etwas da ist oder nicht. Das ist ne zusätzliche Absicherung, wenn du es so möchtest. Das kannst du alles lernen, keine Sorge.»


Juna erklärte dann, dass sie ja wusste, wie sich Leid und Folter anfühlten und sie darum das Leid anderer mindern wollte. Die Jedi nickte zufrieden.

«Und das kannst du tun. Mach dir keine Sorgen. Konzentrier dich auf das Ziel, Verwundeten zu helfen und du wirst es erreichen.»

Juna
fragte sie dann, ob sie ihr helfen könne, meditieren zu lernen. Sahra grinste.

«Klar kann ich. Es ist eine der grundlegensten Fähigkeiten eines Jedi. Es hilft uns, uns mit der Macht zu verbinden. Es kann heilen. UND es kann unser Denken verändern. Hormone sind schon was tolles. Wenn Cortisol und Adrenalin verschwindet und Endorphine ansteigen. Wir sollten es viel öfter tun und gerade jetzt, wo du innerlich so aufgewühlt bist und das Gefühl hast,dass dich eine unbeschreibliche Last erdrückt: Genau jetzt solltest du meditieren. Auch wenn es jetzt wahrscheinlich am schwersten ist.»


Juna erklärte danach, dass sie froh war, endlich Fehler machen zu dürfen. Wieder lächelte Sahra.

«Der Unterschied zwischen einem Meister und einem Schüler: Der Meister hat mehr Fehler gemacht als der Schüler Versuche unternommen hat. Fürchte deine Fehler nicht. Nimm sie als Lehrmeister. UND , eine weitere wichtige Regel für dein ganzes Leben: Lerne aus den Fehlern anderer, damit du nicht die selben machst. Sonst kommst du nicht weiter. Du wirst eigene Fehler machen und ich meine es nicht böse, wenn ich sage: Ich wünsche dir viele Fehler. So findet man seinen Weg. So findet man seinen Platz und seine Aufgabe.»

Fehler zu machen bedeutete bei den Sith gewiss etwas völlig anderes. Der Blick, den Juna dann auf ihren Arm warf, macht das nur zu deutlich. Juna brach in Tränen aus und erklärte dann, dass man Wesen aufhalten musste, die anderen so etwas antaten. Sahra lächelte und nickte. Juna war jung. So jung. Sie hatte so viel Leid gesehen und so viel Leid erfahren. Ihre Ambitionen waren absolut nachvollziehbar. Aber Sahra wusste auch, dass sich die Dunkelheit in der Galaxis wohl nie würde ganz auslöschen lassen. Es würde immer Wesen geben, die sich über andere erhoben und dann Leid über alle brachten, die ihrer Meinung nach unter ihnen waren. Sie als minderwertig oder schlimmeres betrachteten. Den Kampf, den Juna da ansprach, würde sie wohl nie wirklich gewinnen können. Aber sie konnte ihren Beitrag leisten. Die Jedi trat zu der Anwärterin und nahm mit voller Absicht deren künstliche Hand in ihre und massierte sie sanft. Sahra hatte keine Scheu und vor allem keine Abscheu vor Junas neuen Körperteilen. Sie hoffte, wenn andere diese Teile von ihr als «normal» akzeptierten, würde Juna das auch irgendwann können.»

«Im Prinzip würde ich dir recht geben. Aber ich denke auch,dass es immer Wesen geben wird, die Leid verursachen. Fokussier dich nicht darauf, alle auslöschen zu wollen, die das tun. Das birgt die Gefahr von Wut oder gar Hass in sich. Hasse nicht den, der dir Leid zugefügt hat. Ihm fehlt ein wichtiger Teil in seinem Leben, was ihn daran hindert, Mitgefühl für andere zu empfinden. Überleg mal, wozu sowas führt? Jetzt im Moment mag er sich noch gross fühlen und irgendwelche kranken Pläne verfolgen. Aber langfristig? Wahrscheinlich gibt es genug Leute, die ihm nach dem Leben trachten, so dass es für ihn praktisch keinen sicheren Ort mehr gibt. Und selbst wenn er es schaffen sollte, allen Attacken zu entgehen: Wir werden alle alt. Wir werden alle schwächer. Wenn ich alt und schwach bin, kehre ich in die Sicherheit meines Ordens zurück. Wenn ich Hilfe brauche, kann ich auf meine Schüler zählen. All das bleibt Wesen wie deinem Meister verwehrt. Sein Schüler würde ihn wohl bei der ersten Möglichkeit auch ermorden. Die Angst brauchen wir hier nicht zu haben. Und das gibt uns eine Stärke, die die Sith nie kennen werden.»

Sie lächelte Juna zu,als die ersten Gerüche zu ihnen runter drangen. Sahra schnupperte.

«Apropos Schüler: Ich glaube, mein Padawan rettet uns gerade vor dem Hungertod.»

Sahra nickte in Richtung Rampe.

«Komm. Lass uns ihn begrüssen gehen und essen. Danach meditieren wird.»

Damit macht sich Sahra auf den Weg in die Kombüse und zu Ferak, der da vor sich hin kochte. Gerade , als sie eintrat, hörte sie ihn sagen, dass ihn der Geschmack des Gerichts an seine Heimat erinnerte. Sie lächelte.

«Du bist zu Hause, Ferak.»

Sie legte einen Arm um ihn und guckte in seinen Topf.

«Schaut gut aus. Danke fürs Kochen.»

Sahra deckte den Tisch für Vier und stellte Getränke parat.

«War deine Meditation erfolgreich, Ferak? Hast du erreicht, was du erreichen wolltest?»

Neugierig sah sie Ferak an. Der Zabrak war schon beinahe ein vollwertiger Jedi-Ritter. Ein paar Dinge fehlten noch, aber nicht viel.

«Juna wollte sich nach dem Essen noch in Meditation üben. Magst du mitmachen oder die Übung sogar leiten? Ich bin bei dir und helf, wenn du nicht weiter weisst.»

Noch etwas, was Sahra jetzt als wichtig empfand. Nicht nur, das ihr Padawan die letzten Techiken lernte, die ihm dann im Kampf wichtig werden könnten. Nein, auch Unterrichten musste gelernt sein. Zumindest hätte Sahra sich damals jemanden gewünscht, der ihr bei ihren ersten Schritten als Jedi-Ritter und Meister eines anderen Lebewesens geholfen hätte. Sicher wär vieles anders gelaufen. Das war auch der Grund, warum Sahra klar gesagt hatte, dass die Ernennung zum Jedi-Ritter für Ferak nicht bedeutete , dass er ab da alles allein schaffen musste. Er könnte alles allein schaffen, sicher. Aber wenn er sich unsicher fühlte, sollte er sich immer an sie wenden können.

Hyperraum Richtung Tarmidia-StarExplorer- in der Kombüse mit Ferak und Juna- Ty in seinem Zimmer
 
| Mid Rim | Doldur-Sektor | Hyperraum zwischen Druckenwell und Monastery | CR90 "Pathway" | Konferenz-Raum |
Ylsara Adinara & ihre Beraterin Sirae

Ylsara saß an dem großen Schreibtisch im Haupt-Konferenz-Raum des Konsularschiffs „Pathway“, einer Corellianischen Korvette in der Konsular-Modifikation – natürlich produziert auf Druckenwell. Vor ihr hatte sie die Berichte aus ihrer Heimatwelt ausgebreitet. Ihre Augen wanderten über die Daten. Ihr gegenüber saß Sirae Korlan, ihre engste politische Beraterin. Die blaufarbene Twi’lek hatte sich ihre langen Lekku um den Hals geschwungen und studierte ihrerseits eingehend einen Bericht. Der leise rauschende Klang des Hyperantriebs war das einzige Geräusch, das durch den Raum zog. Ylsaras Unruhe konnte durch das stetige, leise Dröhnen nicht vertrieben werden. Ein unbestimmter Druck zog durch einen ihrer eigenen Lekku in den Kopf – ein Zeichen ihrer inneren Anspannung. Während sie den gelb-weiß gestreiften Teil ihres Kopfes massierte, dachte sie darüber nach, was die neusten Entwicklungen für Druckenwell bedeuteten. Auf die Innenpolitik ihres Planeten hatte sie nur überaus begrenzten Einfluss, auch wenn Präsident Greven anderes behauptete. Im Grunde war das auch nur Recht und Billig. Ihr Mandat beruhte darauf, den Planeten im Senat der Neuen Republik zu vertreten. Nicht mehr und nicht weniger. Letztendlich war sie eine Dienerin des Planeten und seines Staates.

Ylsaras Montrals nahmen eine Bewegung der Tür wahr. Kessa, ihre Assistentin, trat in diesem Moment ein und legte ihr ein weiteres Datenpad vor die Nase.
„Senatorin, die neusten Nachrichten von Druckenwell.“

Ylsara nahm das Pad und begann zu lesen. Unwillkürlich verhärtete sich ihr Blick aufgrund der Worte, die sie dort las. „Wie alt sind die Berichte?“ Gerade erst hatte sie einen dringlichen Appell von angeblichen Arbeitervertretern gelesen, die zur Ruhe ermahnten. Doch das war vor einer Stunde gewesen. Der Strom an Nachrichten, die in den letzten Tag eingegangen waren, hatte nie abgerissen.

„Brandneu. Wir haben sie erhalten, kurz bevor wir die Systemgrenze erreicht und in den Hyperraum gesprungen sind.“

Die Senatorin versuchte sich zu erinnern, wie lange es her war, dass sie den typischen Ruck gespürt hatte, der durch das Schiff ging, wann immer es in den Hyperraum sprang. Es konnten nicht viel mehr als dreißig Minuten gewesen sein.

„Noch mehr Streiks“, fasste sie sehr knapp zusammen und reichte das Pad an Sirae, die sich sofort daran machte, die Details herauszulesen.

„Ja, zunehmende Unruhen.“ Die Twi’lek nickte, während sie mit ihrem Finger weiter über die Berichte scrollte. „Die Streiks weiten sich aus. Inzwischen sind es mehrere Sektoren. Nicht nur Arbeiter der Werften. Es betrifft nun auch die planetaren Produktionsstandorte von BlasTech und mehrere Zulieferer. Angeblich sympathisieren sich außerdem Logistik-Mitarbeiter.“

„Ein Freund von Gallofree spricht von mehreren tausend Entlassungen. Innerhalb der letzten 12 Stunden“
, fügte Kessa hinzu. Ylsaras Lekku zuckten entsetzt, während sich ihre Stirn in Falten legte. Sie setzte sich aufrechter hin. Die Situation drohte außer Kontrolle zu geraten. Die Geschwindigkeit, mit der sich diese Unruhe-Artigen Streiks ausbreiteten, überraschte sie.

„Und Präsident Greven?“, fragte sie nach, erhoffte sich jedoch keine allzu positiven Antworten.

„Er hat noch nichts unternommen“, sagte Kessa und reichte ihrer Chefin einen weiteren Bericht.Sein Büroleiter hat in einem Interview von einer diplomatischen Lösung gesprochen, die alle Seiten zufriedenstellen wird. Aber bisher ist nichts passiert.“

Ylsara nickte nachdenklich. Greven wird die Füße stillhalten, bis er weiß, wie er die Konzerne befriedigen kann. Nur das ist für ihn von Bedeutung. Wenn er die Arbeitenden beruhigt, dann nur, damit sie weiterarbeiten.“

„Es wird gefährlich für ihn, wenn er die Spannungen weiter ignoriert. Die Leute sind unzufrieden, sie wollen Reformen. Bald explodiert die Stimmung“, kommentierte Sirae. Ylsara gab ihr innerlich Recht.

Kessa beugte sich über das Datenpad und scrollte mit dem Finger darauf herum, bis sie eine Stelle erreichte, die sie der Senatorin zeigen wollte.
„Sehen Sie mal hier, Senatorin. Es gibt Berichte über erste organisierte Bewegungen und es scheint, als hätten einige Gruppen begonnen, sich in Gewerkschaften zu organisieren.

Ylsara strich sich mit beiden Händen über die Lekku, um die Nachricht zu verdauen. Die Konzerne würden große Anstrengungen unternehmen, um Gewerkschaften zu verhindern. Diese Art von Organisationen war auf Druckenwell ein heikles Thema – und das war noch milde ausgedrückt. Im bürgerlichen Milieu sah man sie als sozialistische Übel, den Anfang vom Ende des guten alten Kapitalismus. Insofern waren sie nicht nur den Konzernen ein Dorn im Auge, sondern auch der Regierung, die ihre Wählerschaft vor allem aus der Bürgerschafts-Klasse rekrutierte. Diese Einschätzung wurde durch die Ergänzungen ihrer Assistentin nur noch unterstützt:

„Das Sicherheitskorps des Innenministers hat angeblich eine geheime Versammlung aufgelöst, bei der Arbeiter versuchten, eine Gewerkschaft zu gründen. Laut diesem Bericht hier, wurden die Beteiligten festgenommen. Er stammt allerdings von einem kleinen, unabhängigen News-Outlet. Die größeren Medienhäuser berichten nichts darüber. Ich habe beim Innenministerium um eine Stellungnahme für Sie gebeten und es hieß nur, dass potentielle Bedrohungen für die öffentliche Ordnung nicht toleriert werden."

Nun konnte Ylsara den stechenden Schmerz in ihrem Lekku förmlich spüren, als die Schwere der Informationen sie durchdrang. Sie lehnte sich zurück und schloss für einen Moment die Augen. Die Situation entwickelte sich in rasantem Tempo. Ein Funken der Unruhe hatte die Arbeiterklasse erfasst und die Entstehung dieser ersten Gewerkschaftsbewegungen, so zart sie noch waren, würden das Pulverfass gewiss weiter entzünden. Der Druck auf die Arbeiter war in den letzten Jahren stetig gewachsen. Manche sprachen schon davon, dass es unter der Neuen Republik keinen Deut besser war als unter der Herrschaft des Imperiums. Das war eine ernstzunehmende Entwicklung. Die Leute durften den glauben an die Neue Republik und die Vorteile einer galaxisweiten Demokratie nicht verlieren.

„Dann hat Greven wohl doch schon reagiert“, sagte Ylsara schließlich und blickte auf das Fenster, hinter dem die Sterne leise vorbeizogen. „Wenn er die Situation nicht in den Griff bekommt, wird die Lage außer Kontrolle geraten.“

„Und wenn das passiert? Was schlagen Sie vor?“, fragte Sirae.

„Finden Sie heraus, ob es Anführer unter den Arbeitern gibt, hinter denen man sich versammelt, Kessa. Versuchen Sie, vertrauliche Gespräche mit mir anzubieten. Sirae, sammeln Sie Namen von Senatoren, die uns unterstützen und einen Entwurf einbringen würden, der Greven zwänge, Druck von den Arbeitern zu nehmen. Wenn das Gesetz aus dem Senat kommt, können die Konzerne Greven keinen Vorwurf machen.“

„Warum bringen Sie den Entwurf nicht selbst vor, Senatorin?“, fragte Kessa.

„Wegen der Konzerne. Sie würden sich gegen Ylsara stellen.", antwortete Sirae wahrheitsgemäß.

Ein gewagtes Spiel, das sie nicht gern einging. Und niemand konnte ihr sagen, ob es funktionieren würde. Darüber hinaus lief ihnen die Zeit davon.

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Ylsara Adinara, Assistentin Kessa & Beraterin Sirae
 
//{Hyperraum Richtung Tarmidia /-Star Explorer/-Im Trainingsraum; Juna und Sahra}


Meisterin Kenobi war so weitsichtig. Sie schien viel zu wissen und hatte dadurch ein großes Talent, die Sorgen, Junas deutlich runter zu fahren. Dennoch war sie am Ende bezüglich der Angst anderen Schmerzen zuzufügen nicht absolut beruhigt.

“Reden und die Macht… Ich denke, ich muss am Ende wohl besser zu vorsichtig sein, als dass meine Patienten unnötig leiden müssen.”


Allgemein lauschte die junge Frau gebannt dem, was Sahra zu sagen hatte. Gerade bei der Zusage, ihr dabei zu helfen, meditieren zu lernen, nickte Juna hier und da. Sogar als Juna in Tränen ausbrach, waren die Jedi für sie da. Als diese dann auch noch den künstlichen Arm der Cyborg nahm, schluchzte diese einmal laut. Die Worte der Jedi waren regelrecht Balsam für die geschundene Seele Junas. Kurz umarmte sie die Jedi und löste sich recht schnell mit einem; “Danke” von ihr, als diese geendet hatte.

In der Tat stimmte es scheinbar auch was das Thema Essen anging. Meisterin Kenobi sprach etwas vom Retten vor dem Hungertod und Juna schaute in Richtung Rampe. Ferak. Fast hatte Juna vergessen, dass der Zabrak auch noch hier war. Juna schaute der Jedi hinterher und dann noch einmal kurz auf ihre Hände. Wenn sie verstand, wie sie anderen helfen konnte, könnte sie zumindest jemanden retten, der in Not war. Einmal tief durchatmen und Juna folgte Meisterin Kenobi, die bereits angefangen hatte, den Tisch zu decken. Es roch wirklich gut. Als das Thema Meditation beim Zabrak angesprochen wurde, setzte sich Juna erst einmal an den Tisch.

“Wie lange sind wir eigentlich noch unterwegs? Vielleicht kann ich nach der Meditation noch weiter lernen.”

Eigentlich tat sie es in jeder freien Minute. Sie lernte über Anatomie und Physiologie humanoider Lebensformen oder arbeitete weiter daran die alten Prothesen zu analysieren. In der Tat hatte sie auch schon angefangen, die alten Dinger zu überholen sowie auch die restlichen Dinge zu entfernen, die Probleme bereiten konnten wenn man sie doch noch einmal brauchen sollte. Die Arbeit war nicht leicht. Das Lernen schon einmal gar nicht. Doch immerhin war sie an einem Punkt wo sie bei dem was sie machte auch wusste was sie tat. Irgendwie neigte Juna dazu, sich in ihrer Arbeit zu verlieren. Irgendwie war sie mit etwas Abstand sogar fasziniert von der Technik, die sie da vor sich hatte. Auch wenn sie noch viel lernen musste.



//{Hyperraum Richtung Tarmidia /-Star Explorer/-Kombüse; Juna, Ferak und Sahra}
 
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Ferak blickte auf den dampfenden Topf vor sich und ließ seinen Blick kurz in die brodelnde Oberfläche des Stews sinken. "Alderaanisches Kräuter-Gemüse-Stew," brummte er mit seiner tiefen Stimme und rührte mit einem schweren Holzlöffel um. "Mit Nerf-Brisket. Die Kräuter... Alderaans Grashalme, ein Hauch blauen Schattensalzes und ein wenig Pfeffer. Es erinnert mich an ein Zuhause, das nicht mehr existiert. Aber... es wärmt die Seele, nicht wahr?" Er spürte einen Kloß im Hals, bevor er den Löffel zur Seite legte und sich an den Tisch setzte. Auf Sahras Frage nach der Meditation antwortete er zunächst nur mit einem zustimmenden Brummen. Dann hob er langsam den Kopf und seine gelben Augen ruhten einen Moment auf Juna. "Die Dunkelheit zeigt uns, was wir am meisten fürchten. Sie zwingt uns, es zu konfrontieren." Er sah kurz zu Sahra, dann zurück in den Topf. "Manchmal... erinnert sie mich an etwas, das ich verloren habe. Aber heute... war es ruhig. Klar. Es gibt Momente, in denen die Dunkelheit nur eine Einladung ist, tiefer zu sehen."

Er ließ die Worte einen Moment im Raum stehen, bevor er allen etwas zu Essen auftat und brummte: "Lasst uns Essen." Auf Junas Frage nach der Reisezeit entgegneter, nachdem er einen Löffel des Stews herunter geschluckt hatte: "Noch ein paar Stunden bis Tarmidia. Ty wird dort sicher sein. Danach... der Gamor Run, der Trax Tube, die Perlemianische Handelsroute. Noch viele Stunden, bis wir am Ziel sind. Aber die Reise selbst... ist auch ein Teil davon, nicht wahr?"
Als Sahra vorschlug, dass er die Meditation leiten könnte, brummte Ferak erneut zustimmend und widmete sich still seinem Essen. Während er aß, ließ er die Gedanken an die bevorstehende Übung durch seinen Geist fließen. Seine Meditation hatte ihn an einen Ort geführt, an dem Licht und Dunkelheit einander nicht bekämpften, sondern miteinander existierten. Er spürte Junas Schmerz, ihre Wut – aber auch ihre Hoffnung, es würde eine interessante Erfahurng werden.

***

Ferak saß im Schneidersitz auf dem kalten Boden des Frachtraums. Vor ihm Juna und Sahra, die in ähnlicher Position saßen. Die Lichter waren gedämpft, und schufen eine fast heilige Atmosphäre. Der Zabrak schloss die Augen und atmete tief durch.
"Atmet ein... und aus... Lasst alles los, was eure Gedanken hält. Eure Sorgen. Eure Ängste. Hört auf den Fluss der Macht..." Seine Stimme war ruhig, tief und gleichmäßig, wie das Schlagen eines langsamen Herzens. Ferak selbst glitt mit jedem Wort tiefer in seine eigene Meditation. In der Dunkelheit seines Geistes war die Macht wie ein weites Meer, das in sanften Wellen gegen die Klippen seiner Gedanken schlug. Er spürte die Präsenz von Juna und Sahra wie entfernte Lichter auf diesem endlosen Ozean. Jede Präsenz war einzigartig – Junas Licht war schwach, flackernd, von Schatten umspielt, aber dennoch da. Sahras Präsenz hingegen war beständig, ruhig, ein Leuchtturm in der Ferne.

"Lasst die Macht durch euch hindurchfließen. Widersteht nicht. Fühlt, wie sie euch trägt." Der Padawan spürte, wie der Raum um sie herum sich zu verändern begann. Es war nicht die physische Umgebung – es war das Gefühl, wie die Macht den Raum durchdrang und verband. Gedanken, Gefühle, Energien – alles floss ineinander über, wie die Fäden eines unendlichen Teppichs. Für einen Moment schien alles still zu stehen. Kein Summen der Maschinen, kein Rumpeln der Triebwerke. Nur die Macht und die drei Jedi, die in ihrer Umarmung ruhten. Feraks Herz schlug langsam, gleichmäßig. Und tief in dieser Meditation spürte er wieder dieses Band zu Juna – ein feines, fragiles Band aus Licht und Dunkelheit, das irgendwo zwischen ihnen gespannt war. Er spürte ihre Ängste, ihre Entschlossenheit, aber auch ihre Erschöpfung. Und irgendwo tief darunter... einen Kern aus unglaublicher Stärke. Sein Atem wurde noch ruhiger. Die Worte, die er nun sprach, kamen nicht aus seinem Kopf, sondern direkt aus diesem tiefen, ruhigen Meer in seinem Inneren.

"Fühlt den Kern in euch. Ein ruhiger Punkt, ein stiller Anker. Die Macht wird euch tragen. Sie wird euch nicht verlassen, vertraut auf sie zieht Stärke, Hoffnung und Einsicht aus ihr." Der Zabrak achtete auf die Reaktionen der anderen, ließ sich tiefer in die Macht fallen. Er wusste nicht ob er etwas besonderes erwartet, machte er die Übung richti? Es kam ihm richtig vor. Die Meditation ging weiter, tiefer, während die drei Jedi im Frachtraum saßen, nur von der Macht gehalten und verbunden.


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Kernwelten-Hyperraum-Corellian-Run-StarExplorer- Kombüse-mit Ferak und Juna- Ty und Suse irgendwo auf dem Schiff

Junas Sorge bezüglich ihrer zukünftigen Patienten blieb bestehen und Sahra schmunzelte.

"Denk dran: Du bist nicht allein! Wenn du dich unsicher fühlst: Schliesse dich einem anderen Jedi an! Arbeite mit anderen zusammen. Lerne von ihnen, mach deine eigenen Erfahrungen und bewahre beides wie ein Schatz. Es verlangt niemand von dir, jetzt schon alles zu wissen. Das Leben ist eine Entdeckungsreise und vielleicht hast du erst jetzt, frei von den Zwängen deines Herrn, die Möglichkeit, all das zu entdecken was es überhaupt zu sehen und zu lernen gibt."

Die Tränen der jungen Anwärterin interpretierte Sahra so, dass die Cyborg anfing, innerlich zu heilen. Die Erstverschlimmerung, die man so oft sah. Die Tränen waren nicht "neu". Sie waren vielleicht viele Jahre alt und hatten nur nie raus gekonnt.

"Es ist ok, wenn du jetzt weinst. Ich denke, du hast in den vergangenen Jahren so viel in dein Innerstes verdrängen müssen. Lass diese "Gefühls-Monster" nach und nach frei. Das befreit auch dich. Vielleicht wirst du dich danach leer fühlen irgendwie. Fülle die Lücken mit positiven Gefühlen und Erinnerungen und du wirst dich leichter und stärker fühlen. Hab keine Angst."

Sahra lächelte und nickte Juna zu, als sie sie umarmte und sich bedankte.

"Immer, Juna. Wir helfen einander. Du bist nie allein!"

Damit gingen sie hoch zu Ferak, der sie aufklärte, dass es ein Alderaanisches Kräuter-Gemüse-Stew war. Der Zabrak war eindeutig ein Fan von Eintöpfen. Aber sie waren auch immer ausgezeichnet und nie langweilig. Doch auch er hatte sein Päckchen zu tragen, das spürte Sahra deutlich.

"Du wirst bald in der Lage sein, andere vor so einem Schicksal zu bewahren, mein Padawan. Und ich weiss, du wirst die Galaxie mit Ehre und Stolz sicherer machen."


Sie lächelte den grossen Zabrak an, ehe der ihr von der Meditation erzählte. Auch er hatte mit seiner Vergangenheit zu kämpfen und sie nickte.

"Echo's der Vergangenheit. Am lautesten sind die, die uns Schmerzen zugefügt haben. Dabei sind die leisen dahinter viel schöner. Aber auch oft noch schmerzhafter. Allerdings hab ich so für mich überlegt: Was ist Trauer über verloren Freunde und Familie? Doch eigentlich nur purer Egoismus. Weil: Warum sind wir traurig? Weil UNS irgendwas verloren ging, als die geliebten Personen starben. Wenn ich mich jetzt dabei erwische, wie ich beginne, wegen irgendwem- oder irgendwas - Trauer zu empfinden, konzentrier ich mich auf das, was ich von diesen Leuten gelernt habe. Und was sie mir in der Gegenwart ermöglicht haben. Und dann bin ich ganz bewusst dankbar. Dieses Schiff ist ein Beispiel. Es gehörte früher meinen Eltern und glaubt nicht, dass ich meine Eltern hier nicht an jeder Ecke sehe. Aber ich bin ihnen dankbar, dass ich mit diesem Schiff einen sicheren Hafen habe. Nicht nur für mich und Ty sondern auch für andere."

Damit wies sie auf Ferak und Juna. Anschliessend holte sie Ty, der in seinem Zimmer an einer Spielkonsole sass. Aber als er hörte, dass das Essen fertig war, sprang er sofort auf. Der Junge hatte im Moment immer Hunger und Sahra entgingen keineswegs die Snack-Tüten, die an verschiedenen Stellen seines Quartiers zu finden waren.

"Nach dem Essen räumst du bitte dein Zimmer auf, ja?"

fragte sie und strich ihrem Sohn über den Rücken. Dieser willigte ein und lief dann zu in Richtung der Kombüse. Als sie ein paar Sekunden nach ihm durch die Tür trat, sass ihre Familie fast vollständig am Tisch. Fehlte eigentlich nur noch Firedevs. Dennoch hielt Sahra einen Moment inne und verinnerlichte dieses Bild. Ja, das war ein "Nach-Hause-kommen" hier. Ein Miteinander in Einklang und Sahra empfand tiefe Freude und Frieden, als sie sich dazu setzte und Ty von Ferak's Stew auf den Teller gab. Während dem Essen fragte sie Ty, was er heute gelernt hatte und ob er überhaupt schon etwas getan hatte. Der Junge war clever und neugierig. Eigentlich. Zumindest, wenn er erstmal anfing. Darin lag bei ihm aber oft die Hürde. Und wie sie sich gedacht hatte, hatte Ty bisher nicht viel anderes getan,als mit seiner Spielekonsole zu hantieren. Sahra gab ihm daher den Auftrag, nach dem Aufräumen seiner Futter-Depots mit einer Aufgabe zu beginnen, die er garnicht mochte und sich dann mit einer zu belohnen, die ihn wirklich brennend interessierte. Ty nickte. Er würde auch bald Lernnachweise liefern müssen und Sahra musste die Unterlagen zum Unterrichtsnachweis ausfüllen. Viel Papierkram, dafür musste Ty nicht in irgendeine Standortgebundene Schule gehen. Und er lerne Verantwortung. Bisher hatte das auch ganz gut geklappt und diese Fähigkeit kam ihm nachher als Padawan sicher zu gute.

Als das Essen beendet und die Küche wieder aufgeräumt war, gingen sie mit Ferak zusammen runter in den Trainingsraum. Dort gab Sahra wieder die Meditationskissen aus und sie setzten sich zusammen in eine Art Kreis. Sie dimmte das Licht des Raums etwas und Ferak begann mit der Einleitung. Während er Sprach, schloss sie ebenfalls die Augen und beobachtete Ferak und Juna. Ferak's Aufmerksamkeit lag mehrheitlich auf Juna, was durchaus verständlich war. Sie war das Küken hier, so gesehen noch verwundbarer als Ty, der das Leben unter Jedi ja vor klein auf kannte. Sie lauschte seinen Worten und philosophierte für sich etwas darüber. DIe Macht, die trug. Sie trug Seelen und- wenn sie es wollten- auch Materie. Aber vor allem Seelen. Von noch Lebenden und von jenen, die gelebt hatten. Für die Macht wahrscheinlich kein so grosser Unterschied wie für sie, die sie noch an die materielle Welt gebunden waren. Als Ferak ausgesprochen hatte und es eine Weile still war, liess sie die beiden an ihren Gedanken teilhaben. Vor allem, weil es ja auch irgendwie gerade so zur allegemeinen Stimmung passte.

"Der Jedi-Kodex besagt: Es gibt keinen Tod- nur die Macht.Ich habe mir viele Gedanken über den Kodex gemacht. Und es macht Sinn! Die Macht ist ein Energiefeld. Aber ein Energiefeld mit einem Willen. Einem Willen nach Weiterentwicklung und Selbstausdruck. Aber als reine Energie kann sie das nicht. Sie kann nicht wahrnehmen.Also entwickelt sie etwas, dass ihr ermöglicht, wahrzunehmen. Uns. Und jedes Tier, jede Pflanze. Wir ermöglichen der Macht, wahrzunehmen, zu lernen, zu reifen. Aber wir sind letzten Endes nicht mehr und nicht weniger als eigentlich ihre Sinnesorgane. Das bedeutet eine unglaubliche Verbundenheit mit der Macht und allem anderen , weil wir alle eins sind. Der selbe Ursprung. Und einige von uns hat die Macht machtsensitiv gemacht, um auch sich selbst wahrnehmen zu können. Wie ein Spiegel für sie. Wir sind Diener ihres Willens und Hilfe für sie, sich selbst zu erkennen. Wir waren immer ein Teil von ihr und daran wird sich nie etwas ändern, egal was passiert. Ich glaube: Wenn wir unsere physische Daseinsform verlassen haben, wird uns dieser Prozess absolut lächerlich vorkommen.Genauso wie alle Ängst, Sorgen und Hemmungen, die wir hatten. Und so geht es wahrscheinlich jedem, der in unserer beschränkten Dimension stirbt- wenn man das noch so nennen will. Da wir immer nur ein Teil der Macht waren. Ein Tropfen aus dem Ozean, der für kurze Zeit daraus verdunstet, die Erfahrung der Reise des Lebens macht und dann in den Ozean zurück kehrt. Aber dennoch ist er immer Wasser gewesen, wie der Ozean.Nichts geht verloren. Nichts verschwindet im Nichts.Und auch Verbindungen- egal ob Familiäre oder Freundschaftliche, reissen nicht wirklich, da wir - anders als der Wassertropfen aus dem Ozean- immer mit der Macht in Verbindung stehen. Lückenlos. Ich finde, mit dem Gedanken kann man sich gerade nochmal noch besser in die Macht fallen lassen, in der Gewissheit, dass sie eben so viel mehr ist, als nur ein Energiefeld. Sie ist Ursprung und Ziel. Und alles dazwischen."

Sahra fand den Gedanken sehr tröstlich und hüllte sich in die Macht ein wie in eine Decke. Sie heilte. Sie nährte die Seele. Sie half beim Wachsen und stärkte. Und sie war immer da. Zuverlässig. Unendlich.


Kernwelten-Hyperraum-Corellian-Run-StarExplorer- Trainingsraum- mit Ferak und Juna- Ty und Suse irgendwo auf dem Schiff
 
Zuletzt bearbeitet:
---Von Ketaris kommend | Auf dem Weg nach Ossus | Dex Schiff | Dex in der Kombüse mit Alicia in der Nähe---




Manchmal fragte sich Dex ernsthaft, ob Alicia einfach keinen Humor hatte oder einfach nur besorgt war. Bei der aktuellen Lage vielleicht eine Mischung aus beidem. Anders konnte sie sich zumindest nicht die endlos langen Ausführungen über die Auswirkungen einer potenziellen Flucht erklären. Und als Wächter im Tempel? Dex schüttelte nur mit dem Kopf. Sie und irgendeine wichtige Position. Das war absurd. Dazu auch, dass sie nur im Tempel herumhocken würde. Nein. Sie hasste es, gefangen zu sein. Jede Zelle ihre Körpers schien danach zu lechzen, ihren Weg selbst zu bestimmen. Im Kern war damit das Thema aber auch abgeschlossen. Bei dem Thema böser Zwilling schien sich Alicia ihrer Sache ziemlich sicher zu sein. Zumindest im ersten Moment. Leise seufzend schaute Dex zur Decke.

“Wie man es dreht und wendet. Die Sache wird nicht weniger komplex, oder?”

Leider stimmte es. Sie verstand es nicht. Scheinbar betraf das aber Alicia eben so. Doch was das Thema mit dem Heiler anging, wurde das Thema auch nicht angenehmer. Klar. Da war Joras. Aber das war etwas anderes. Sie hatten einander scheinbar nie wirklich beachtet oder irgendeine längere Unterhaltung geführt. Womit Alicia die einzige Jedi war, die sie überhaupt in ihrer Nähe zur Zeit akzeptierte.

“Ich mag nicht berührt werden. Nicht wenn es ein möglicher Auslöser für…”

Dex brach ab und musste noch einmal ansetzen.

“Nicht so lange es nicht sicher ist…”

Jedoch schien die Jedi sich damit nicht so einfach abwimmeln zu lassen. Sie solle näher kommen, da Alicia wohl ein Geheimnis weiter zu geben hätte. War das klug? Jetzt? Langsam kam sie näher und scheinbar hatte die Jedi doch eine gewisse Form von Humor. Dex versuchte einen Moment, den ‘ach wirklich?’-Blick aufrecht zu erhalten, doch kam doch ein Schmunzeln hervor.

“Gut… Ihr bekommt Euren Heiler.”

So ging das Thema über zu Dex Misstrauen gegenüber Jedi. Sie verschränkte die Arme vor der Brust, während Alicia ihre Vermutungen äußerte. Sie hatte einen Punkt. So viel stand fest und wahrscheinlich war davon auch vieles richtig, jedoch…

“Können wir uns darüber unterhalten, wenn ich nicht das Gefühl habe, eine tickende Zeitbombe zu sein? Ich werde aber zumindest darüber nachdenken…”

“Oh ja… vertraue dich denen an, die dich vernichten werden… Wie Vieh, dass dankbar einfach zur Schlachtbank läuft!”

Dieses Mal versuchte Dex sich nicht anmerken zu lassen, dass sie diese Stimme hörte. Lediglich ihr Blick wurde ein wenig finsterer. Da die Jedi neben ihr gerade aber über ihre Vermutung sprach, was das in Dex war, würde es wohl eher nicht auffallen. Was es auch war. Irgendwie wirkte es nicht so böse…
So einigten sich beide Frauen darauf, bald mit den Vorbereitungen anzufangen. Sie sollte einen Kurs auf Ossus setzen. Auch wenn Dex selbst kaum Erfahrung mit dem realen Fliegen von Schiffen hatte, so bekam die junge Frau einst eine Ausbildung im Orden. Dadurch war der Start zwar holprig, jedoch schaffte sie es, das Schiff nach ein paar Minuten länger als üblich zu starten. Nicht lange und sie befanden sich im Hyperraum nach Ossus. Sie würde definitiv noch Nachhilfe beim Fliegen brauchen. So viel war klar.




---Von Ketaris kommend | Auf dem Weg nach Ossus | Dex Schiff | Dex im Cockpit mit Alicia und Lucy (NPC) in der Nähe---
 
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