Hyperraum - vermeintlich unterwegs von Coruscant nach Ithor – an Bord der Nightmare - Kombüse - mit Ian
Sie aß automatisch, stoisch, als wäre sie ein Droide, der sich aus nichts aus der Ruhe bringen ließ. Es war diese Vorstellung, dieses laufende Band, das sie davon abhielt, mehr nachzudenken. Sie musste das Ziel sehen, wie bei einem Marathon einfach weitermachen. Weiter und weiter und weiter, kleine Schritte, bis sie irgendwann ankam.
Die Menge auf ihrem Teller wurde weniger und weniger, und irgendwann war da die letzte Gabel, die sie in den Mund schob. Die letzte Gabel. Henkersmahlzeit. Genau das war es doch. Der Gedanke, den sie verdrängt und nicht zugelassen hatte, jetzt, wo sie fertig war, war er präsent und ließ sie nicht mehr los. Das war ihre Henkersmahlzeit gewesen. Die letzte vielleicht, vielleicht wirklich die letzte in ihrem ganzen Leben, die sie in Freiheit...
Eowyn atmete einmal tief ein und wieder aus, bevor sie ruckartig aufstand und ihren Teller fein säuberlich aufräumte. Sie tat jeden Schritt, jede Bewegung absolut bewusst - und dann verließen sie die Kombüse. Schweigend. Denn da war einfach nichts mehr.
Sie betraten das Quartier, das einmal, vor so so langer Zeit, die ihr vorkam wie ein halbes Leben, ihr Schlafplatz gewesen war - in einer Nacht, in der sie Ian noch überhaupt nicht gekannt hatte, in der nicht daran zu denken gewesen war, wohin sie das alles führen würde. Mit möglichst ruhigen Fingern steckte Eowyn die kleinen Ohrringe in die Löcher, die sie extra hatte machen lassen, und dann... war sie fertig. Nicht bereit, nein - aber fertig. Fertig und vorbereitet für das, was da vor ihr lag, was auch immer das sein würde.
Sie wartete darauf, stumm, dass Ian ihr die kleine Tablette reichen würde, als er sich umdrehte, beinahe ruckartig, auf jeden Fall um einiges energtischer, als er die letzten Minuten gewesen war.
Kinder?! Verständnislos sah Eowyn ihn an. Kinder. Sie sollten... verdammt, Ian! Ob sie Kinder hatten oder nicht, das spielte aktuell keine Rolle. Als ob das gerade wichtig war. Und als ob sie nicht schon darüber gesprochen hatten! Die Sache war erledigt. Vorbei. Sie runzelte die Stirn, doch Ian machte weiter. Schwimmen, ihm beibringen? Weshalb beibr... er konnte nicht schwimmen?! Das war etwas, das sie nicht hatte kommen sehen, aber das war noch viel unwichtiger! Stang, was war nur los? Er griff nach ihrem Arm, zog sie rüde an sich, und Eowyn ließ es sich gefallen, war sie doch viel zu überrascht und schockiert von diesem Wandel. Er brachte staccatoartig hervor, was sie zu tun haben würden. Pläne.
Nein.
Befehle.
Das... war beinahe schon der Ian, der er bald sein würde. Keine Bitten. Keine Gespräche oder gemeinsamen Entscheidungen. Nein. Das hier, der Griff, seine Worte, der Tonfall... Alles Dinge, die sie normalerweise in einer Sekunde auf 180 bringen würden. Dominanz. Machtausübung. Aber jetzt... Nein, er merkte vermutlich selbst nicht, was da gerade mit ihm geschah. Er verlangte. Als ob er so etwas verlangen konnte! Einen kurzen Moment wollte sie sich wehren. Gegen alles. Seine Worte. Seinen Griff. Wegrennen. Die Tür zuschlagen. Aber all das würde nichts ändern. Und Ian... Ian würde es schaden.
Ihr Körper hatte sich kurz angespannt, nun bemühte sich Eowyn um Entspannung. Sie schloss die Augen, führte die Techniken durch, die sie seit Jahren begleiteten. Ihre Atmung war zu flach, viel zu flach. Sie ertrug seine Nähe nicht. Seine Nähe, sein Geruch, seine Stimme, seine Berührung... wie sollte sie klarkommen ohne all das? Wenn er sie nicht bald losließ, wenn er nicht bald sah, dass er es nur noch schwerer machte... Er konnte nicht. Er würde nicht.
Sie musste.
Wir werden über all das reden, Ian, sagte sie ruhig, die Augen noch immer geschlossen. Zusammenreißen. Stark bleiben. Für ihn. Ich verspreche dir, dass wir darüber reden werden. Und war das nicht auch irgendwie ein Versprechen dafür, dass sie überleben würde? Sie hoffte inständig, dass sie es nicht brechen würde... Langsam bewegte Eowyn einen Arm, obwohl sie Ian am liebsten abgeschüttelt und ihn angeschrieen hätte, löste mit dieser Hand den Schraubstockgriff um den anderen Arm; tat dann das gleiche auf der anderen Seite. Erst danach atmete sie tiefer und schlug die Augen wieder auf. Sein Gesicht, so nah an dem ihren... Sie musste ihn berühren. Musste sich vergewissern, dass er da war, aber... wenn sie das tat... sie würde die Pille nicht schlucken können. Niemals. Und das konnte sie Ian nicht antun.
Eowyn trat einen Schritt zurück, schnell, so lange sie noch dazu in der Lage war, bevor die Anspannung in ihrem Körper, die wieder aufs beinahe Unerträgliche gestiegen war, ihr das untersagte. Dann ging sie um ihn herum, nahm die Tablette und die Flasche Wasser, bevor er auch nur irgendwie protestieren konnte, und setzte sich damit auf das schmale Bett. Ich weiß alles, sagte sie, noch immer so ruhig wie sie konnte, und sah Ian tief in die Augen. Ich weiß, dass du mich liebst. Ich weiß, dass du alles tun wirst. Ich weiß, dass du nichts so meinen wirst. Und ich weiß auch, dass du es schaffen wirst. Ich weiß alles, Ian. Sei dir dessen sicher. Sie musste es tun, bevor sie darüber nachdenken konnte, bevor sie auch nur ansatzweise begriff, was sie da gerade tat. Ein wenig erinnerte sie die Situation an Va'art - sie mit der Frucht, von der sie abbiss, Ian, der sie nicht abhalten konnte. Und auch dieses Mal wartete sie nicht, bis Ian Einwände erheben konnte. Sie nahm schlicht die kleine Tablette in den Mund, setzte die Flasche Wasser an und trank. Vorbei. Es war geschehen. Nun gab es kein Zurück mehr. Sie musste die Tränen aufhalten, unbedingt, die sich da den Weg bahnten, denn es dauerte nicht lange - und dann hatte sie es geschafft. Im Gegensatz zu Ian. Du bist stark. Und ich bin es auch. Denk daran. Ich vertraue dir... in allem. Immer. Sie spürte, wie ihre Augen schwerer wurden. Aber da waren noch Dinge, die sie ihm sagen musste. Ich glaube an dich. Auch die Zunge wurde schwerer, und sie konnte ihren Körper kaum mehr halten. Aber das musste sie ihm noch sagen. Sie musste, auch wenn sie es nur flüstern würde. Und ch lb dch... Hatte er es noch verstanden? Eowyn hoffte es, bevor die Dunkelheit sie umfing.
Hyperraum - vermeintlich unterwegs von Coruscant nach Ithor – an Bord der Nightmare - kleines Quartier - mit Ian
Sie aß automatisch, stoisch, als wäre sie ein Droide, der sich aus nichts aus der Ruhe bringen ließ. Es war diese Vorstellung, dieses laufende Band, das sie davon abhielt, mehr nachzudenken. Sie musste das Ziel sehen, wie bei einem Marathon einfach weitermachen. Weiter und weiter und weiter, kleine Schritte, bis sie irgendwann ankam.
Die Menge auf ihrem Teller wurde weniger und weniger, und irgendwann war da die letzte Gabel, die sie in den Mund schob. Die letzte Gabel. Henkersmahlzeit. Genau das war es doch. Der Gedanke, den sie verdrängt und nicht zugelassen hatte, jetzt, wo sie fertig war, war er präsent und ließ sie nicht mehr los. Das war ihre Henkersmahlzeit gewesen. Die letzte vielleicht, vielleicht wirklich die letzte in ihrem ganzen Leben, die sie in Freiheit...
Eowyn atmete einmal tief ein und wieder aus, bevor sie ruckartig aufstand und ihren Teller fein säuberlich aufräumte. Sie tat jeden Schritt, jede Bewegung absolut bewusst - und dann verließen sie die Kombüse. Schweigend. Denn da war einfach nichts mehr.
Sie betraten das Quartier, das einmal, vor so so langer Zeit, die ihr vorkam wie ein halbes Leben, ihr Schlafplatz gewesen war - in einer Nacht, in der sie Ian noch überhaupt nicht gekannt hatte, in der nicht daran zu denken gewesen war, wohin sie das alles führen würde. Mit möglichst ruhigen Fingern steckte Eowyn die kleinen Ohrringe in die Löcher, die sie extra hatte machen lassen, und dann... war sie fertig. Nicht bereit, nein - aber fertig. Fertig und vorbereitet für das, was da vor ihr lag, was auch immer das sein würde.
Sie wartete darauf, stumm, dass Ian ihr die kleine Tablette reichen würde, als er sich umdrehte, beinahe ruckartig, auf jeden Fall um einiges energtischer, als er die letzten Minuten gewesen war.
Kinder?! Verständnislos sah Eowyn ihn an. Kinder. Sie sollten... verdammt, Ian! Ob sie Kinder hatten oder nicht, das spielte aktuell keine Rolle. Als ob das gerade wichtig war. Und als ob sie nicht schon darüber gesprochen hatten! Die Sache war erledigt. Vorbei. Sie runzelte die Stirn, doch Ian machte weiter. Schwimmen, ihm beibringen? Weshalb beibr... er konnte nicht schwimmen?! Das war etwas, das sie nicht hatte kommen sehen, aber das war noch viel unwichtiger! Stang, was war nur los? Er griff nach ihrem Arm, zog sie rüde an sich, und Eowyn ließ es sich gefallen, war sie doch viel zu überrascht und schockiert von diesem Wandel. Er brachte staccatoartig hervor, was sie zu tun haben würden. Pläne.
Nein.
Befehle.
Das... war beinahe schon der Ian, der er bald sein würde. Keine Bitten. Keine Gespräche oder gemeinsamen Entscheidungen. Nein. Das hier, der Griff, seine Worte, der Tonfall... Alles Dinge, die sie normalerweise in einer Sekunde auf 180 bringen würden. Dominanz. Machtausübung. Aber jetzt... Nein, er merkte vermutlich selbst nicht, was da gerade mit ihm geschah. Er verlangte. Als ob er so etwas verlangen konnte! Einen kurzen Moment wollte sie sich wehren. Gegen alles. Seine Worte. Seinen Griff. Wegrennen. Die Tür zuschlagen. Aber all das würde nichts ändern. Und Ian... Ian würde es schaden.
Ihr Körper hatte sich kurz angespannt, nun bemühte sich Eowyn um Entspannung. Sie schloss die Augen, führte die Techniken durch, die sie seit Jahren begleiteten. Ihre Atmung war zu flach, viel zu flach. Sie ertrug seine Nähe nicht. Seine Nähe, sein Geruch, seine Stimme, seine Berührung... wie sollte sie klarkommen ohne all das? Wenn er sie nicht bald losließ, wenn er nicht bald sah, dass er es nur noch schwerer machte... Er konnte nicht. Er würde nicht.
Sie musste.
Wir werden über all das reden, Ian, sagte sie ruhig, die Augen noch immer geschlossen. Zusammenreißen. Stark bleiben. Für ihn. Ich verspreche dir, dass wir darüber reden werden. Und war das nicht auch irgendwie ein Versprechen dafür, dass sie überleben würde? Sie hoffte inständig, dass sie es nicht brechen würde... Langsam bewegte Eowyn einen Arm, obwohl sie Ian am liebsten abgeschüttelt und ihn angeschrieen hätte, löste mit dieser Hand den Schraubstockgriff um den anderen Arm; tat dann das gleiche auf der anderen Seite. Erst danach atmete sie tiefer und schlug die Augen wieder auf. Sein Gesicht, so nah an dem ihren... Sie musste ihn berühren. Musste sich vergewissern, dass er da war, aber... wenn sie das tat... sie würde die Pille nicht schlucken können. Niemals. Und das konnte sie Ian nicht antun.
Eowyn trat einen Schritt zurück, schnell, so lange sie noch dazu in der Lage war, bevor die Anspannung in ihrem Körper, die wieder aufs beinahe Unerträgliche gestiegen war, ihr das untersagte. Dann ging sie um ihn herum, nahm die Tablette und die Flasche Wasser, bevor er auch nur irgendwie protestieren konnte, und setzte sich damit auf das schmale Bett. Ich weiß alles, sagte sie, noch immer so ruhig wie sie konnte, und sah Ian tief in die Augen. Ich weiß, dass du mich liebst. Ich weiß, dass du alles tun wirst. Ich weiß, dass du nichts so meinen wirst. Und ich weiß auch, dass du es schaffen wirst. Ich weiß alles, Ian. Sei dir dessen sicher. Sie musste es tun, bevor sie darüber nachdenken konnte, bevor sie auch nur ansatzweise begriff, was sie da gerade tat. Ein wenig erinnerte sie die Situation an Va'art - sie mit der Frucht, von der sie abbiss, Ian, der sie nicht abhalten konnte. Und auch dieses Mal wartete sie nicht, bis Ian Einwände erheben konnte. Sie nahm schlicht die kleine Tablette in den Mund, setzte die Flasche Wasser an und trank. Vorbei. Es war geschehen. Nun gab es kein Zurück mehr. Sie musste die Tränen aufhalten, unbedingt, die sich da den Weg bahnten, denn es dauerte nicht lange - und dann hatte sie es geschafft. Im Gegensatz zu Ian. Du bist stark. Und ich bin es auch. Denk daran. Ich vertraue dir... in allem. Immer. Sie spürte, wie ihre Augen schwerer wurden. Aber da waren noch Dinge, die sie ihm sagen musste. Ich glaube an dich. Auch die Zunge wurde schwerer, und sie konnte ihren Körper kaum mehr halten. Aber das musste sie ihm noch sagen. Sie musste, auch wenn sie es nur flüstern würde. Und ch lb dch... Hatte er es noch verstanden? Eowyn hoffte es, bevor die Dunkelheit sie umfing.
Hyperraum - vermeintlich unterwegs von Coruscant nach Ithor – an Bord der Nightmare - kleines Quartier - mit Ian