Hyperraum (NR)- Richtung Tarmidia-StarExplorer- Krankenstation- mit Ferak und Juna- Ty in seinem Zimmer
Juna's Denken war noch recht wie das der Sith und Sahra schmunzelte, als sie quasi die Idee bekam, dass man ja zumindest lokal betäuben könnte.
"Ein ganz einfacher Grundsatz, Miss Choway: Leid mindern, so gut es geht. Wenn wir die Medikamente zur Hand haben, geben wir sie. Wenn wir die Macht nutzen können, um Schmerzen zu lindern oder gar ganz auszuschalten, tun wir es. Ansonsten entsteht ein Teufelskreis aus Angst und oder Anspannung,was erwiesenermassen das Schmerzempfinden verstärkt, was wieder Anspannung auslöst und so weiter. Und wenn wir dann bedenken, das Zellen nur 2 Grundeinstellungen kennen: Kampf/Verteidigung oder Entwicklung beziehungsweise Heilung. ... Wenn jemand sich nicht wohl fühlt, Angst hat und angespannt ist...Was meinen sie, in welcher Einstellung sind die Zellen dannn?"
Sie gab der jungen Frau einen Moment, um die Erkenntniss zu gewinnen und nickte.
"Darum tun wir alles, um dem Patienten aus dem Fight-or-Flight -Modus raus zu helfen. Das erleichtert uns die Arbeit und ihnen die Heilung. Und auch wenn wir es mit einem Krieger wie Ferak zu tun haben...oder sogar gerade da. Der sagt "Mind over Matter" und seiner Verletzung und seinem Schmerzempfinden den "Kampf" an. Das kann genauso hinderlich sein: Auf dem Feld, im Einsatz, Ok. Da hält uns das einsatzfähig und ist bewundernswert. Aber eben: Es ist dem Heilungsprozess nicht zuträglich. Natürlich findet dennoch Heilung statt, nur halt nicht so optimal."
Nach der Heilung war Ferak noch ein paar Sekunden desorientiert,bis er wieder ganz im Hier und Jetzt gelandet war. Das war normal und Sahra liess ihm die Zeit, bis er räuspernd seine Stimme wieder suchte. Sie klang noch rau, was in Ordnung war. Aber er erklärte, dass Zabraks zäh waren. Sahra lächelte Juna wissend zu, hatte sie ihr doch die Krieger-Einstellung mancher Patienten gerade erklärt.
"Natürlich wirst du das. Du bist ein kräftiger, junge Bursche. Wenn du in den nächsten 1-2 Tagen nicht gerade als Frontsänger auftrittst, solltest du keine Probleme haben."
Dann bedankte sich ihr Padawan bei ihr und sie nickte.
"Dafür nicht."
Das Piepen des Annäherungsalarms zog ihren Padawan dann ins Cockpit und sie schüttelte lächelnd den Kopf. Juna rief ihm hinterher, dass er sich erstmal schonen solle und regte sich dann halb auf, dass er so auf seine Abstammung pochte. Sahra musterte die Rattataki und grinste.
"Er ist kein Mensch! Er ist ein Zabrak. Er war schon ein Krieger, bevor er mein Padawan wurde. Er wurde wahrscheinlich von Kindesbeinen an auf Stärke und Immunität gegen Schmerz und andere Schwächen getrimmt. Dafür wurde er von seinem Volk geehrt und ja, es ist Stolz, der ihn immer wieder aufrichtet. Aber auch die Rattataki sind ein stolzes Kriegervolk, nicht wahr? Müssten sie ihn dann nicht eigentlich am Besten verstehen?"
Juna sprach dann ihre Sorge aus, das Ferak ernsthaft verletzt werden könnte und Sahra nickte.
"Da kann ich ihnen meine Meinung als Mutter geben: Lass sie kleine Verletzungen haben, damit sie lernen, sich vor grossen Verletzungen in Acht zu nehmen. Nun war der Treffer am Hals nicht ganz klein, aber es war immernoch händelbar. Es war kein Eingriff nötig und so. Aber glauben sie mir, dass sein Stolz ihm helfen wird, aus dieser Erfahrung zu lernen. Noch einmal wird ihm das nicht passieren! Und ehrlich: Mir ist es lieber, wenn ihm sowas hier mit mir im Training passiert, als wenn er nachher ein Ritter ist und dann kein Heiler in der Nähe ist. Also muss ich wohl sagen: Ja, bitte, im Training."
Juna begann dann, die Krankenstation aufzuräumen und erlaubte ihr, sich um ihren Sohn zu kümmern. Sahra nickte.
"Ich bin sicher, dass Ferak's Stolz nichts gegen einen Tee mit Honig hätte, der seinen Hals noch etwas pflegt...."
erklärte sie beim rausgehen. Juna machte sich Sorgen um Ferak und das wär sicher die beste Möglichkeit, ihre Sorge auszudrücken, ohne ihn in seinem Stolz zu kränken. Bevor sie dann aber ganz zu Ty ging, sah sie noch einmal um die Ecke zurück in die Krankenstation.
"Unser Ziel ist eine imperiale Fregatte. Ich denke, wenn sie möchten, können sie an Board der StarExplorer bleiben. Genauso wie Ferak. Vielleicht übt er mit ihnen noch ein bisschen unten, bis ich Ty abgegeben habe. Um mich brauchen sie sich keine Sorgen machen. Der gehört zur Familie. Aber sie sollten Michael ja eigentlich noch von Ilum kennen. Er ist in Ordnung."
Sie lächelte und marschierte dann endgültig zu Ty , der ein bisschen missmutig auf seinem Bett sass und auf einer Spielkonsole spielte. Die Tasche war aber immerhin schon gepackt.Sahra setzte sich zu ihm und sah ihn liebevoll an, bevor sie ihm eine Hand auf die Schulter legte.
"Wir kommen bald an. Bist du bereit?"
fragte sie und er ignorierte sie erstmal ein paar Sekunden, ehe er den Kontroller von seiner Konsole sinken liess.
"Ich würde lieber bei dir bleiben, Mom. Das ist unfair!"
Sahra verzog das Gesicht.
"Ich weiss, dass es dir unfair vorkommt. Aber wir wissen wirklich nicht, was uns auf Ossus erwartet. Und da der Transporter die Artefakte von dort schon nur mit knapper Not nach Coruscant bringen konnte, müssen wir wohl davon ausgehen, dass die dort immernoch für Unfrieden sorgen. Ich möchte, dass du in Sicherheit bist."
In Sicherheit. Wahre Sicherheit gab es für Ty ebensowenig wie für Ferak.Sahra betrachtete ihren Sohn und strich ihm über den Kopf. Er war noch so jung, aber sie sah auch schon den jungen Mann in ihm. Etwas, dass sie mit Trauer und Stolz erfüllte. Sie lächelte und strich ihm über den Kopf.
"Ich hab dich lieb und bin so stolz auf dich. Ich bin mir sicher, dass du schon bald ein guter Padawan werden wirst."
Sahra küsste seinen Kopf und erhob sich dann.
" Onkel Michael freut sich sicher schon auf dich. Ihr werdet viel Spass haben."
Dann verliess sie sein Zimmer und ging zu Ferak nach vorne. Leise trat sie hinter ihn und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
" Wir treffen auf eine imperiale Korvette. Es ist in Ordnung für mich, wenn du mit Juna an Board bleiben und das Schiff verriegeln möchtest. Ich geh allein, übergebe Ty und komme dann so schnell es geht zurück. Du spürst ja, wenn ich vor dem Schiff stehe."
Ferak stand mit dem Imperialen auf Kriegsfuss, ebenso wie Juna und eigentlich auch so, wie sie es tun sollte. Aber Sahra mochte so Verallgemeinerungen nicht. Nicht alle Imperialen waren gemein,rücksichtlos und machtgierig. Genausowenig wie alle Jedi Heilige waren- und sie schloss sich selbst da nicht aus. Das Bild aus ihrer Kindheit, welches Gut und Böse, Licht und Dunkelheit klar differenziert hatte, war verschwommen. Sie alle hatten beide Anteile in sich. Es gab Imperiale mit guten Herzen und Michael war einer davon. Für die Sith mochte etwas anderes gelten. Aber Michael war kein Sith. Und ebenso, wie viele in der Republik noch nie einen Jedi gesehen hatten, hatten viele Imperiale noch nie einen Sith gesehen. Ein wenig besorgt war sie ja schon,dass ein Sith Ty bei Michael aufspüren und für den Sith-Orden rekrutieren würde. Andererseits: Sie und Firedevs waren im Imperium aufgewachsen, beide machtsensitiv, aber einen Sith hatten sie nie gesehen. Zumindest nicht, bis sie sich bei den Jedi eingeschrieben hatten.Und Michael würde sicher eine Möglichkeit finden, Ty ausser Reichweite zu schaffen, sollte sich doch ein Sith ankündigen.
Bald schon fiel die StarExplorer aus dem Hyperraum und weit hinten war ein "Stern" etwas grösser als die anderen. Das war Tarmidia's Sonne, auf die sie jetzt zuhielten. Irgendwo davor war Tarmidia. Sahra lehnte sich an Ferak vorbei und öffnete einen kleinen Deckel, den man garnicht gesehen hatte. Darin befand sich ein Schalter, der die imperiale Schiffskennung freigab und Michael wissen liess, das sie da war.
Nicht viel später kam ihnen eine imperiale Korvette entgegen. Sie war kleiner als ein Sternzerstörer, aber hatte immernoch diese typische, dreieckige Form. Zeitgleich erkannte auch die Erkennung der StarExplorer das Schiff und Sahra richtete sich auf. Ja, das da war ein "Freund-Schiff", aber trotzdem stellten sich Sahra die feinen Häärchen auf den Armen auf. Plötzlich piepte ein Signalton. Sie wurden gerufen. Sahra ging zu einem kleinen Holo-Terminal und nahm den Ruf an. Michael's Freund John tauchte auf und Sahra lächelte.
"John! Danke, das du gekommen bist."
Der Lieutenant nickte gewohnt kühl.
"Wir haben nicht viel Zeit. Die Lage ist angespannt und wir haben Anweisung, in Bereitschaft zu gehen. Michael wird mit den Jungs dann weiter reisen."
informierte sie der Uniformierte und Sahra nickte.
"Das ist gut. Ich bin mir sicher, Michael wird mit den Kindern kein Risiko eingehen wollen."
John nickte erneut und gab ein knappes Handzeichen zu einem seiner Kollegen.
"Wir helfen euch beim Andocken und machen dann Übergabe. Dann trennen wir uns wieder. "
Sahra nickte und atmete tief durch.
"In dem Fall bis gleich."
John beendete die Übertragung und Sahra blickte zu Ferak.
"Gut, nur ne Übergabe an der Schleuse. In dem Fall können wir dann gleich weiter."
Sie lächelte und eilte dann in ihr Quartier, um sich etwas unauffälliger anzuziehen. Michael wusste, dass sie eine Jedi war. Ob das auch schon für John galt, wusste sie nicht. Aber sicher gab es an Board der Korvette genug Offiziere, die damit ein Problem hätten. Also zog sie sich zivil an, mit einem Dress, der sie ehe als "Vollzeit-Mama" auswies. Eine bequeme Hose, flache Schuhe, ein T-Shirt und eine längere Stickjacke drüber, die ihr Lichtschwert verbergen würde. Ohne das ging sie niemals von Board. Dann holte sie Ty aus seinem Zimmer, der immernoch missmutig war. Sie legte einen Arm um ihn und küsste ihn, als sie die Geräusche an der Schleuse hörte. Sie waren angedockt. Wie jedes Mal tat es ihr im Herzen weh, ihren Sohn abschieben zu müssen. Aber immerhin war er jetzt bei ihrer Familie. Ty kannte Timo und Manuel und vertrug sich auch mit ihnen. Das war ihr einziger Trost hier.
Die Schleuse öffnete sich und Sahra erblickte John und lächelte.
"Ein Besatzungsmitglied mehr, John."
scherzte sie und rieb ihrem Sohn über die Schulter.
"Pass gut auf ihn auf, ja?"
John war imperial dressiert.Absolut. Kein Lächeln. Keine Herzlichkeit. Nur Befehl-Ausführen.
"Wann triffst du Michael wieder?"
Fragte Sahra und der Lieutenant blickte auf sein Chrono.
"In etwa 16 Standartstunden treff ich ihn an einem Rendesvous-Punkt und übergebe Tyrion dann an ihn."
Sahra nickte und küsste ihren Sohn noch einmal.
"Melde dich dann bei mir, ja? Ich hab dich lieb!"
Ty umarmte sie auch noch einmal für ein paar Sekunden, ehe er durch das Schott trat und sich noch einmal umdrehte. Sahra hob zum Abschied die Hand und lächelte, auch wenn ihr gerade nicht zum Lächeln zumute war. Sie hielt ihren Blick auf Ty, bis das Schott sich schloss und ihr die Sicht auf ihr Kind nahm. Die Jedi schloss die Augen und atmete ein paar mal tief durch. Im Moment erschien es ihr als das Beste. Dann wandte sie sich um und kehrte zu Ferak zurück.
"Du kannst abdocken und dann Kurs zu unserem Ziel setzen."
Sie setzte sich in den Sessel und starrte aus dem Cockpitfenster um zuzuehen, wie die Korvette sich entfernte und überlegte, dass es durchaus einen Grund hatte, warum Jedi in der Regel keine Kinder hatten. Sie vermisste Ty jetzt schon und griff in die Macht hinaus, um die Präsenz ihres Sohnes zu spüren,bis er ausser Reichweite war. Dann fuhr sie sofort ihre Barrieren hoch, wie sie es getan hatte, als sie Rat Janson getroffen hatte. Niemand sollte mitbekommen, wie es sie zerriss. Es war besser so, sagte sie sich selbst. Ty war von Haruun Kal auf das virenverseuchte Coruscant gereist. Als blinder Passagier.Und Radan war dort. Mit einem Baby! Und er war ihr diesbezüglich absolut ohne Sorge vorgekommen. Nein. Ty musste ausser Reichweite von Radan und so gesehen auch ausser Reichweite der Jedi sein.
Hyperraum (NR)- Richtung Ossus-StarExplorer-Cockpit- mit Ferak - Juna auf der Krankenstation?