Weltraum (Neutral)

Orbit um Gamorr - Uriel, Fritz, Brianna

Brianna hatte mit lautem Widerspruch seitens Fritz gerechnet, doch Uriel war schneller. Die Heftigkeit seiner Reaktion überraschte sie, völlig konsterniert sah sie ihn an.

Ich bitte um Verzeihung. Es war nicht meine Absicht, Euch zu beleidigen. Ich wusste nicht, dass die Lekku der Twi'lek so ein sensibler Bereich sind.

Die Echani seufzte. Sie vermisste Dhemya. Mit ihr konnte man reden, und Brianna vertraute ihr, was ohnehin selten genug vorkam. Aber jetzt sollte sie sich erst einmal aufs Fliegen konzentrieren. Wes hatte Recht gehabt, so schwierig war es gar nicht, obwohl sie sich da vor der Landung noch nicht endgültig festlegen wollte. Sie ließ einen Sprungkurs nach Nar Shaddaa berechnen, und betätigte den Hebel für den Hyperraum.

Die junge Frau fühlte sich ziemlich niedergeschlagen, und dachte sich, dass sie ein wenig Training vielleicht auf andere Gedanken bringen würde. Sie meldete sich bei den anderen ab und suchte einen geeigneten Raum. Normalerweise übte sie nicht auf diesem Schiff, es war eine absolute Ausnahmesituation, dass sie so lange keine Zeit zum Training gefunden hatte. Sie stellte fest, dass im Frachtraum am meisten Platz war, und erkor ihn zum Trainingsplatz.

Sie machte für eine Weile ihre Dehnübungen, doch fühlte sie sich dadurch nicht besser. Sie musste immerzu an ihre Eltern denken, wie sehr sie ihr fehlten, und wie einsam sie ohne sie war. Während den Jahren auf Gamorr hatte sie nicht so oft an sie gedacht wie jetzt, sie hatte es wohl irgendwie verdrängt, doch jetzt kam alles wieder hoch. Sie übte noch ein wenig weiter, und ließ es schließlich sein. Sie konnte sich nicht recht konzentrieren, so hatte Kampftraining keinen Sinn. Außerdem war ihr aufgefallen, dass eine der Bodenplatten lose war, was ihr noch nie aufgefallen war, weil es dort sonst auch nicht so viel Faszinierendes gab. Bei nächster Gelegenheit würde sie sich Werkzeug holen und sie wieder befestigen. Beim Trainieren konnte sie so etwas nicht gebrauchen.

Brianna kehrte ins Cockpit zu Uriel und Fritz zurück und starrte die blauen Wolken des Hyperraums an. Es war offensichtlich, dass sie bedrückt war.

Hyperraum, unterwegs nach Nar Shaddaa - Uriel, Fritz, Brianna
 
Hyperraum - unterwegs nach Nar Shaddaa - Brianna, Uriel, Fritz

Mürrisch akzeptierte der Hufer, das die Echani sich an die Kontrollen setzte und das Schiff von Gamorr wegsteuerte. Er ließ auch Uriels Bemerkung unkommentiert das seine Lekku tabu waren. Im Moment waren die Gedanken des Hufers woanders, und nicht einmal bei Corellia. Im Nachhinein betrachtet war er was die zurückliegende Reise nach Gamorr anging leichtsinnig gewesen.
Nicht, das soetwas nicht seinem Stil entsprach, aber dennoch - er hatte niemals zuvor absichtlich Wesen in Gefahr gebracht, die sich nicht selbst helfen konnten. Der Twi'lek war weitaus unerfahrener als es Wes gewesen war, als er ihn das erste Mal mitgenommen hatte, und zudem fehlte Uriel die Fähigkeit des anderen Schülers, alles in Brand zu setzen ohne sich zu verbrennen.
Er ließ sich auf dem ausgedeuteten Sessel nieder und wirkte - so hoffte er - und konnte der Versuchung nicht widerstehen zu hoffen das er auf der großen Sitzfläche verloren aussah.
Aus dem Augenwinkel bemerkte er wie Brianna das Cockpit verließ, aber die Lust daran, den Pilotensitz für sich zu erobern war ihm vergangen. Kindisch war eine Sache, aber wichtig war für den Moment, seinem Schüler etwas beizubringen. Und der weißhaarigen Frau auch, wo sie schon bei den beiden mehr oder weniger gestrandet war. Das war typisch Wes - ließ andere mit seinen Problemen fertig werden, die er ausgegraben hatte - und der Meister grub für gewöhnlich tief.
Dennoch wärte es unfair, die Frau als Problem anderer Leute zu bezeichnen. Immerhin schien sie tatsächlich Jedi werden zu wollen, nach allem was Fritz zwischen seinen mysteriösen Anfällen von Umnachtung mitbekommen hatte.
Als sie schließlich von was auch immer sie getan hatte zurückkam war dem Hufer schon klar das sie sich auf die eine oder andere Art nicht gut fühlte bevor er sie ansah. Dennoch ließ er theatralisch langsam seinen Kopf nach hinten kippen bis er sie direkt anschauen konnte.


Määhäh määh? Es liegt an meiner Größe, oder? Beleidigt dich meine Frisur? Bist du neudisch weil ich vier Hufe habe und du nur zwei?

Nach einer Sekunde erhellte ein breites Grinsen des Wollhufers Gesicht, und er stand auf, damit er sich zu den beiden hin ausrichten konnte.

Määhäh määeeeh Wir alle haben unsere Vergangenheit, mehr oder weniger spektakulär. Ich nehme an, deine bereitet dir Kopfzerbrechen?

Fast hätte er "Armschmerzen" gesagt, sich aber dann noch zusammengerissen.

Mähääh Entschuldige falls ich auf euch taktlos wirke. Es erscheint mir nur sinnlos um das heiße Eselspüree herumzureden, und zum Reden werden wir zumindest ein wenig Zeit haben.

Er sah den Twi'lek an, dannach wieder Brianna.

Meeeh Viel Zeit, in der das Licht eines alten Wollhufers auf euch scheinen kann :-)p).


Hyperraum - unterwegs nach Nar Shaddaa - Brianna, Uriel, Fritz
 
Hyperraum, unterwegs nach Nar Shaddaa - Uriel, Fritz, Brianna

Brianna musste trotz aller Niedergeschlagenheit lachen, als Fritz sie ansprach. Das musste man ihm lassen, er wusste, wie man Leute aufheiterte. So fiel es ihr leichter, von ihrem Kummer zu sprechen.

Nein, es ist nichts von alledem...

Dann fing der Wollhufer an zu grinsen. Die Echani hatte noch niemals einen Wollhufer grinsen sehen, doch dieser tat es. Trotzdem wurde er ernster und vermutete sehr richtig, dass es um ihre Vergangenheit ging.

Nein, Ihr seit nicht taktlos, vielleicht ist es gut, darüber zu reden. Ihr habt recht, es geht um meine Vergangenheit. Ich habe den Verlust meiner Eltern nie verkraftet. Sie wurden ermordet, als ich zwölf war, eben auf Nar Shaddaa. Oft denke ich lange Zeit nicht daran, aber wenn mich etwas an sie erinnert, kommt alles wieder zu Tage, die Trauer, der Hass, alles mögliche.

Dass sich jemand für sie interessierte freute Brianna. Sie zog noch einmal den alten Geldbeutel aus ihrer Tasche, und zeigte Fritz das Bild von ihr mit ihren Eltern, das zehnjährige Mädchen mit ihrem Echani-Vater und der Mutter, die Briannas exaktes Ebenbild war.

Das ist alles, was mir von ihnen geblieben ist. Momentan fühle ich mich einfach nur furchtbar einsam. Als meine Eltern getötet wurden, schien das niemanden in der Galaxis zu kümmern, niemandem außer mir. Wenn ich jetzt sterben müsste, wer würde um mich trauern? Wer würde mich vermissen? Niemand. Ich lebe in einer Galaxis voll von denkenden, fühlenden Wesen, und trotzdem bin ich ganz allein.

Die junge Frau wurde noch trauriger, als sie das sagte, doch das war was sie jetzt gerade empfand. Sie sah ihre Weggefährten an und schwieg.

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Hyperraum - *alleine*

Arlans "geliehenes" Transportschiff war nicht das beste Schiff für eine Verfolgungsjagd. Es war groß, schwer und alt und kam daher nicht sonderlich schnell vorwärts, doch es würde für seinen Plan genügen. Er schaute auf den Bordcomputer, nachdem er den Adapter des Peilsenders eingesteckt hat. Es war eigentlich Routinearbeit den Jäger des Opfers sofort mit Sonden und Detonationpacks abzusichern, aber dennoch wunderte sich Arlan, dass Tomm seinen Jäger nicht vor dem Start überprüft hatte. Arlan könnte bei diesem Jagdgang endlich mal einen *richtigen* Erfolg haben. Bis jetzt lief alles gut... die Sith brauchte er nicht mehr. Er brauchte niemand anderes, dachte er. Nur sein Glück und seine Blaster. Sein Finger glitt auf den Knopf, der die Zündladung zuständig war. Sie war relativ ungefährlich, die Detonatoren gaben keine Explosionen in Form von Verbrennungen, sondern in Form von Ionen aus. Dennoch hatte Arlan ein ungutes Gefühl bei der Zündung. Wenn dann hatte er heute ziemlich viel Glück oder der gute Lucas viel Pech. Nun gut, für den Jedi dürfte die Sache in beiden Fällen nicht ausgehen. Arlan hielt kurz die Luft an - der Detonationspack war an den Düsen montiert, an deren Nähe sich auch die Kühlung befand. Sollte sie ausfallen dürfte es trotz zerstörter Düsen ziemlich heiß in dem Jäger werden. Doch das Signal des Peilsenders blinkte immer noch... und immer noch... die Zielperson dürfte also noch unversehrt sein.

Arlan zog sich seine Ausrüstung aus. Wenn er seinem Opfer in der Kleidung eines Kopfgeldjäger begegnen würde, dann würde wahrscheinlich selbst ein Jedi sofort sein Lichtschwert zücken. Er schaltete das Schiff auf Autopilot und rannte in die Lagerräume, öffnete die Spindtüre in der er den toten Piloten versteckte und eignete sich seiner Kleidung an, wobei er die beiden Blaster immer noch bei sich trug. Doch da die ganze Pilotenjacke mit irgendwelchen dicken Gegenständen vollgestopft war fiel die Beule durch die Blaster nicht auf. Den eigenen Mantel steckte er hinterher gleich wieder mitsamt Pilot in den Spind, bevor Arlan sich wieder ins Cockpit begab.
Dort angekommen sah er auch gleich schon den kleinen Jäger des Jedi. Ein Lächeln huschte über das raue Gesicht des Kopfgeldjägers und er stellte über die Com-Anlage des Raumschiffs Kontakt zum Jäger her.


"He, sie da! Es sieht nicht so aus, als wenn sie hier Urlaub machen würden, brauchen sie Hilfe? Ich bin gerade mit meiner Ladung unterwegs nach Corellia, wenn sie wollen kann ich sie mitsamt ihrem Schiff mitnehmen!"

Hyperraum - bei Tomm's Jäger und nem toten Piloten im Spind ^^
 
Hyperraum - unterwegs nach Nar Shaddaa - Brianna, Uriel, Fritz


Uriel spürte, das sich die Stimmung auf dem Frachter verschlechterte. Sein Meister hatte sich auf den freien Stuhl zurück gezogen ohne auch nur ein Kommentar abzugeben und sah auf ihr recht verloren aus, eine Wirkung die der Wollhufer auf seinen neuen Schüler bisher noch nicht gehabt hatte. Trotz seiner Größe, fand Uriel, war Fritz erstaunlich präsent. Größe, schlussfolgerte er, war in der Welt der Jedi wie so vieles auf das er als Normalsterblicher noch geachtet hatte, völlig ohne Belang.


Brianna schien Uriel sehr niedergeschlagen und auch wenn er die genauen Gründe für ihre Gefühle nicht kannte, so wusste er, das sie darunter litt. Sie verließ das Cockpit in dem der Twi'lek und der Wollhufer Platz genommen hatten um zu trainieren. Uriel kam dieses Verhalten nur allzu bekannt vor. Er kannte viele Twi'lek in seiner Heimat die das selbe taten, wenn sie traurig waren. Der Gedanke an seine Heimat brachte ein altbekanntes Gefühl des Heimwehs in ihm hoch und er blickte stumm in die weite des Weltalls. Er verlor sein Zeitgefühl recht schnell und erst als Brianna wieder den Raum betrat erwachte er aus seinem tranceartigen Zustand und schaute sie, schweigend, an. Fritz ergriff die Initiative auf den seelischen Zustand der Padawan einzugehen. Er tat es auf seine direkte Art und weise die Uriel zunächst recht taktlos vorkam, doch er wusste das es sinnlos wäre, ewig um die Sache herrum zu taktieren.

Er schlug vor zu reden. Uriel beschloss, zuzuhören.

Brianna, erfuhr Uriel aus ihrer Erzählung, hatte ihre Eltern schon im Alter von gerade einmal Zwölf Jahren verloren. Ihre Geschichte ließ Uriels' furchtbar belanglos erscheinen, seine Familie lebte schließlich noch und er hatte sie aus freien Stücken verlassen. Der Twi'lek konnte ihre Gefühl nur allzugut nachvollziehen, auch wenn er selbst noch nicht in ihrer Situation gewesen war.
Ihr Gefühl der Einsamkeit jedoch, kannte der junge Padawan. Einsamkeit hatte er in den Monaten der Trennung von seiner Familie und seiner Heimatsiedlung quasi permanent verspürt nachdem der ihn begleitende Jedi gefallen war. Der Raumhafen war voller Kreaturen, doch er war allein.

Uriels Unterbewusstsein veränderte die Stellung seiner Lekku auf ein für Nicht Twi'lek kaum ersichtliches Zeichen der Anteilnahme und des Trostes doch er fand nicht die richtigen Worte um diese Gefühle ins Verbale zu übersetzen und so blickte er die Padawan einfach teilnahmsvoll an und überließ seinem Meister das reden, der, so Uriel, das sowieso besser konnte.

Hyperraum - unterwegs nach Nar Shaddaa - Brianna, Uriel, Fritz
 
Hyperraum - unterwegs nach Nar Shaddaa - Brianna, Uriel, Fritz

Fritz war etwas überrascht, das die junge Frau so freigiebig von ihrer Vergangenheit erzählte, wo sie doch bis vor kurzem eher angriffslustig gewirkt hatte. Andererseits war diese Art der Abwehr weit verbreitet, und eigentlich hätte der Hufer gehofft nicht mehr auf so einfache Mechanismen der fastmenschlichen Psyche herreinzufallen. Scheinbar hatte er einfach nicht gut genug aufgepasst.
Brianna schien tatsächlich über das reden zu wollen was sie bedrückte, und der Hufer lehnte sich zurück und verschränkte Vorder- und Hinterhufe paarweise vor sich. Ihre Geschichte bot tatsächlich Anlass für Trauer und Einsamkeit, zumal sie ihren einstigen Mentor mehr oder weniger selbst aus dem Verkehr gezogen und dessen Lehren hinter sich gelassen hatte.


Määhähä mehe meeeeeeih Meine Eltern haben mich aus der Herde geworfen als gelernt habe quer über die Weide zu brüllen, und die Hälfte der anderen Hufer schon an Gehörschäden litt. Für einen Zweihufer ist deine Geschichte allerdings ähnlich belastend.

Er zog ein Auge hoch und fügte hinzu,

Menehmeh Wir können gerne reden, aber du erwartest kein Taktgefühl, oder?

Tatsächlich fühlte sich Fritz von den Erwartungen der Echani leicht überfordert - er sollte ihr helfen den Verlust ihrer Eltern und die Grobheit der Galaxis im Allgemeinen zu bewältigen, und hatte selbst meistens Schwierigkeiten über längere Phasen wach zu bleiben.
Dennoch, sowohl Brianna als auch Wes erwarteten das wohl von ihm, und nicht zuletzt sein Schüler verdiente es, das sein Meister bewies das er sein Heu wert war.


Mäh Wenn du jetzt sterben müßtest würden mein Schüler und ich auch den Comlink abgeben, und das steht heute nicht in meinem Terminplan. Du erwartest vielleicht das ich dir sage das du nicht alleine bist, und das es Wesen gibt denen du etwas bedeutest. Aber das kann ich nicht, denn du mußt es für dich selbst herrausfinden um es wirklich zu glauben.

In Psychologie hatte der Jedi nie die Ausbildung erhalten, die nötig gewesen wäre damit er bei dem Problem der Einsamkeit die richtigen, einfühlsamen Worte gefunden hätte. Was ihm allerdings die Erfahrung gelehrt hatte war, das niemand einsam war der sich darüber bei jemand anderem beschweren konnte.

Määääääh Entweder ist es sehr mutig von dir, nach Nar Shaddaa zu gehen, oder sehr dumm. Hoffst du denn, dort Anschluss an deine Vergangenheit zu finden? Oder suchst du Rache an denen, die deiner Ansicht nach die Schuld tragen?

Sicherlich gab es einige gute Gründe, weshalb Brianna nach Nar Shaddaa wollte, und die Bewältigung ihrer Vergangenheit war in vielen Formen möglich, aber wenn sie tatsächlich eine Zukunft bei den Jedi wollte mußte sie sich was die Wahl ihrer Methoden anging auch daran halten. Dem Hufer war wichtiger zu wissen, was sie selbst vor hatte, als ihr den Weg aufzuzeigen, den ein wirklicher Jedi gehen würde - nicht, das Fritz viel Ahnung von idealistischen Traumtänzern hatte.


Hyperraum - unterwegs nach Nar Shaddaa - Brianna, Uriel, Fritz
 
[EDIT]Nur Kosmetik ;)[/EDIT]

Hyperraum, unterwegs nach Nar Shaddaa - Uriel, Fritz, Brianna

Langsam begann Brianna zu begreifen, wer auch immer ihr einmal das Gefühl geben konnte, nicht mehr einsam zu sein, es war auf jeden Fall niemand, der hier an Bord war. Uriel sagte gar nichts (Twi'leks waren ohnehin nicht so ihr Fall, dann doch lieber Menschen), und Fritz war, wie sprechende Wollhufer eben waren, seltsam. Er tischte ihr eine Geschichte auf, von der sie nicht wusste, was sie davon halten sollte.

Bitte macht darüber keine Scherze. Ihr sprecht leichtfertig über Dinge, die mich belasten. Mir ist diese Angelegenheit überaus ernst.

Die Echani war jetzt ein wenig verärgert, und der Wollhufer blökte jetzt noch etwas von Taktgefühl.

Heißt das, dass Ihr keines besitzt? Ich möchte mit Euch reden, doch kann ich Euch nicht versprechen, Euch bei einer falschen Antwort nicht beleidigt zu sein.

Sie wollte das zuerst noch weiter ausführen, aber sie ließ es schließlich doch bleiben. Dann wurde der Vierbeiner ernsthafter, sagte zwar zuerst etwas, was sie nicht hundertprozentig verstand, aber den darauf folgenden Satz hätte sie von ihm sicher nicht erwartet. Er hatte recht, letztendlich musste sie es selbst herausfinden, ob sie jemandem etwas bedeutete, und was ihre ganz persönliche Aufgabe in dieser großen Galaxis war. Sie antwortete nicht, sondern nickte nur leicht.

Ich weiß nicht, warum ich so fixiert darauf war, nach Nar Shaddaa zu gehen. Aus irgendeinem Grund treibt mich immer noch der irrationale Gedanke um, auf dem Hutt-Mond um eine Ecke zu biegen und diesen Verbrechern in die Arme zu laufen. Ihr habt recht, ich suche Rache. Aber ich suche auch nach Erleichterung für die Schuldgefühle, die ich habe. Ich habe das Gefühl, meine Eltern im Stich gelassen zu haben, als ich davon gelaufen bin und mich versteckt habe.

Es war still, während Brianna kurz nachdachte.

Stimmt es, dass die Jedi keine Gefühle kennen?

Das hatte die Echani irgendwo aufgeschnappt, und sie fragte sich, ob ihr das nicht vielleicht helfen würde.

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Eigentlich hatte Uriel beschlossen Fritz das Reden zu überlassen, aber Briannas Worte boten sich auch für eine Reaktion von seiner Stelle aus an. Ausserdem hatte Uriel das Gefühl es sei besser, eine einfühlsame, ruhige Antwort zu geben als es mit der Dampfhammermethode des Wollhufers zu tun.

Rache, sagte er. Rache wird euch von euren Schuldgefühlen nicht erlösen. Sie wird euch nur noch weitere beschehren. Was hättet ihr in eurer Situation tun können? Was hättet ihr als Zwölfjährige zur Rettung eurer Eltern beitragen können?

Er hielt kurz inne um Brianna Zeit zu geben, darüber nachzudenken.

Genau. Ihr wärt genauso gestorben wie eure Eltern gestorben sind. Meint Ihr nicht, das es der Wunsch euerer Eltern gewesen wäre, das ihr überlebt hättet statt in einem sinnlosen Anflug von Courage zu sterben?, sagte er und blickte der Frau in die Augen. Rache wird euch nicht helfen und eure Eltern hätten es nicht gewollt das Ihr deswegen zur Mörderin werdet.


Der Twi'lek warf Fritz einen kurzen Seitenblick zu um zu sehen ob er mit seinen Worten einverstanden war und lehnte sich dann wieder zurück.

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Fritz sah zu dem grünen Twi'lek, der mehr oder weniger überraschend das Wort ergriffen hatte. Uriel hatte mit seiner Einschätzung Recht, das Rache kein Ausweg war, aber ob Brianna das auch so glauben würde war eine andere Sache. Dennoch ließ er seinen Schüler aussprechen - immerhin war es nicht sein Stil andere zu unterbrechen. Wenn das, was sie sagte, Sinn machte, dann war es auch gut auf sie zu hören. Wenn sie Unsinn redeten half es auch nichts mehr, fand zumindest der Hufer.
Nachdem der Twi'lek augenscheinlich fertig war nickte Fritz.


Määhähä mäh Du hättest nichts tun können - nichts, was du nicht bereut hättest. Du wärst im besten Fall so schlimm gewesen wie die, die deine Eltern getötet haben.

Es war in der Erfahrung des Wollhufers das Schicksal vieler Rächer, das sie am Ende erkennen mußten das sie nicht besser waren als diejenigen, gegen die sie so rücksichtslos vorgegangen waren. Immerhin gestand die Echani offen ein, das Rache ein Teil ihrer Motivation darstellte. Ein Anfang.

Und wenn wir keine Gefühle kennen würden, wieso sollten wir uns für die einsetzen, due schwach oder unterdrückt sind? Wir kennen Gefühle genauso wie alle anderen Wesen auch, aber die Jedi haben sich entschieden, sich nicht von Gefühlen beherrschen zu lassen - jedenfalls ist das die Idee. manchmal hapert es tatsächlich an der Ausführung.


Hyperraum - unterwegs nach Nar Shaddaa - Brianna, Uriel, Fritz
 
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Nachdem er eine Zeitlang gar nichts gesagt hatte, schaltete Uriel sich jetzt doch ins Gespräch ein, sprach von Rache und fragte, was sie denn schon hätte tun können, um den Tod ihrer Eltern zu verhindern.

Meint Ihr? Aber ich kann doch nicht einfach nur zusehen wie diese Mörder frei herumlaufen, ohne dass sie jemand dafür zur Rechenschaft zieht. Es einfach zu akzeptieren, ok, dann werden sie eben nicht bestraft. Ich kann das nicht. Ich fühle mich schuldig, wenn ich nicht alles versuche, was in meiner Macht steht, um sie der Gerechtigkeit zuzuführen. Ihren Tod zu rächen, das ist das letzte, was ich noch für meine Eltern tun kann.

Was die Möglichkeiten angeht, die ich gehabt hätte: wie viele Kinder der Echani habe auch ich von meiner frühen Kindheit an die traditionellen Kampftechniken der Echani erlernt, und vieles von dem, was ich heute kann, haben mir meine Eltern beigebracht. Natürlich wäre ich als Zwölfjährige nicht in der Lage gewesen, diese Leute außer Gefecht zu setzen, aber hätte ich nicht zumindest den Überraschungseffekt auf meiner Seite gehabt? Hätte ich sie nicht ablenken können, um meinen Eltern eine Chance zu geben? Hätten sie tatsächlich kaltblütig auf ein Kind wie mich geschossen?

Brianna dachte darüber nach, wie sie es schon oft getan hatte, mit dem selben Ergebnis, doch es befriedigte sie trotzdem nicht.

Ja, Ihr habt ja recht. Wahrscheinlich wären dann eben drei Echani getötet worden statt zwei. Und doch hätte die Chance bestanden, so klein sie auch gewesen wäre.

Doch Fritz und Uriel schienen einer Meinung zu sein, doch für Brianna war es trotzdem keine Lösung.

Sicher hätten sie gewollt dass ich überlebe, und trotzdem werde ich diese Gefühle nicht los. Mich und meine Eltern gegen diese Kerle zu verteidigen hätte mich nicht zur Mörderin gemacht. Sie jetzt für ihre Morde zu bestrafen macht mich nicht zur Mörderin. Doch weil es eben so gekommen ist, bin ich eine geworden.

Die Echani hatte den Wollhufer gefragt, ob es stimmem würde, dass die Jedi keine Gefühle kennen, doch er verneinte dies.

Tut Ihr das? Setzt Ihr Euch für die Schwachen und Unterdrückten ein? Ich dachte, Jedi wie Sith strebten vor allen Dingen danach, ihre eigene Macht zu vergrößern, wenn auch mit unterschiedlichen Methoden.

Ihr lässt Euch also nicht von Gefühlen beherrschen. Heisst das dass Ihr Eure Gefühle kontrolliert? Dass ich meine Gefühle kontrollieren könnte wenn ich die Wege der Jedi lernte?

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Tatsächlich hatte die Echani einen guten Punkt wenn sie auf die Kampfsporttradition ihrer Spezies hinwies. Allerdings hätte Fritz ein zumindest ebenso solides Argument, wenn er sie daran erinnern würde das ein junges Mädchen, egal wie schnell ihre Hände und Füße im Zweifel sein konnten, keine Chance gegen Angreifer hätte, die es geschafft hatten Briannas sicher nicht wehrlose Eltern zu töten.
Aber allem Anschein nach wußte die Frau das bereits, auf der ein oder anderen Ebene ihres Bewußtseins. Wahrscheinlich hielt sie die Alternative, damals zusammen mit ihren Eltern gestorben zu sein sogar für besser als ihr jetztiges Leben.


Määhähä mäh? Bist du dir denn sicher, das du die erkennen würdest, die dir das angetan haben? Sicher genug, um Fehler billigend in Kauf zu nehmen? Und wie kannst du dir jemals sicher sein die Schuldigen am Tod deiner Eltern gefunden zu haben, wenn du ihre Mörder kaltblütig tötest?

Es war ins Blaue geraten, aber der Hufer hielt es für durchaus wahrscheinlich das es Hintermänner gab. Auf einer Welt wie Nar Shaddaa, in der nach allem was man hörte ein Leben nicht viel Wert besaß, herrschte die Meinung das es nicht lohnte jemanden zu töten, auf dessen Kopf keine Belohnung ausgesetzt war - so zumindest der Kenntnisstand des Hufers.

Mänäääh meeeh meh Und was Gefühle angeht, so lautet meine Antwort "im Prinzip ja" :-)p). Allerdings sollten die Sith sich prinzipiell auch miteinander um die Herrschaft kämpfen, und dennoch steht eine Flotte des Imperiums bei Corellia. Der Codex, auf den viele die Jedi vereinfachen kann auf viele Weisen interpretiert werden, und irgendwann wirst du die deine finden, aber im Allgemeinen fühlen sich Jedi etwas anderem verpflichtet als der Befriedigung ihrer eigenen Machtgier.

Fritz überlegte kurz, wie er Brianna das Wesen der Jedi näherbringen, und vielleicht sogar seinem Schüler einen neuen Blickwinkel aufzeigen konnte.

Menehe meh Stell dir ein Universum vor, in dem alle auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind. Es gäbe Mord und Totschlag, Grausamkeiten und Verbrechen, und am Ende würden sich alle Lebewesen gegenseitig auslöschen.

Zur Illustration des Spektrums, das er aufzeigen wollte entfaltete er seine Hinterhufe und streckte einen nach links, damit die Spitze einen Extrempunkt galaktischer Zivilisation markieren konnte.

Mehe minih meh Im Rahmen der "Aufgabenstellung könnte das sogar funktionieren. Jetzt stell dir vor, alle Wesen denken nur an das Wohl Anderer. Es gäbe sicherlich weitaus weniger Morde, nämlich überhaupt keine, und vor lauter Güte und Verständnis würde die Galaxis ziemlich langweilig.

Er streckte seinen linken Hinterhuf nach links und fügte, sorgfältig balancierend, hinzu,

Mäh und aus Erfahrung kann ich sagen das es in jeder Herde ein schwarzes Nerf, einen dunklen Nager gibt, der seinen eigenen Vorteil schätzt, und dieses Idealbild langsam aber sicher ins andere Extrem überführt.

Sein rechter Vorderhuf strich den Weg der imaginären Galaxis auf der Skala von Links nach Rechts ab.

Meneeeih Irgendwo dazwischen befindet sich der Zustand, in dem wir leben, und die meisten Lebewesen schwanken zwischen den beiden Seiten, und bilden Gemeinschaften.

Fritz' beide Vorderhufe umschrieben einen kleinen Kreis zwischen "Gut" und "Böse." Langsam schien der Hufer das Beispiel in die Richtung entwickeln zu können, die er sich erhofft hatte. Normalerweise hatten metaphorische Gedankengebäude die Angewohnheit, sich selbstständig zu machen, wenn er sich daran machte sie zu errichten.

Mäeh Nehmeh Und wie in jedem statistischen System kommt es unweigerlich zu Schwankungen - es ist nicht statisch. Es gibt auf jedem bereich der Skala unterschiedlich viele Individuen mit dem entsprechenden Grad an Egoismus, und die besonders schlimmen sammeln sich beispielsweise in Finanzbehörden oder bei den Sith. Die Jedi stellen gleichermaßen das Gegengewicht dar, und das weniger durch ihre Taten.

Im Endeffekt war es das, was die Sith zerstören müßten, um die Republik zu vernichten, nicht die einzelnen Individuen, die dem Orden angehörten. Der Ruf der Jedi war mächtiger als alles, was die Sith an Waffen aufbieten konnten.

Määhäh In den Augen der Bürger der Republik sind Jedi Götter, Helden und Kämpfer für das Recht der Unterdrückten. Manche Welten haben noch nie einen Jedi gesehen, und verehren die Mitglieder des Ordens für Weisheit und Wissen, das nur wenige je erreichen.

Während sein linker Vorderhuf in einer balancetechnischen Meisterleistung weiter den Kreis umfuhr, der die Bevölkerung der Galaxis darstellte, deutete Fritz mit seinem rechten Vorderhuf auf eine Stelle links davon, dort wo an der imaginären Skala das "gute" Ende wäre.

Määhäh Die Jedi sind das gegengewicht zu den Sith, diejenigen, die durch ihren Ruf der Bevölkerung vermitteln das es noch Hoffnung gibt, noch das, was manche Holodramen schlicht als "das Gute" bezeichnen.

Seine Hufe sanken, und nur mit Mühe konnte sich der Hufer auf seinem Hintern halten. Er sah erst Brianna, dann Uriel durchdringend an.

Mänäh Soweit die Theorie. In der Praxis sind die Jedi einfach Wesen, die eine besondere Fähigkeit ihr Eigen nennen, und danach streben sich dieser Begabung als würdig zu erweisen. Wer wirklich ein Held ist wird sich zeigen, und das nicht medienwirksam oder gar eindrucksvoll.

Seine Stimme wurde leiser, bedächtiger, und der Jedi stellte sich die Frage, wie er wohl in Erinnerung bleiben würde - und ob sein nachruf der Realität entsprach. Sein Blöken wurde zu einem Flüstern, als er weitersprach.

Mänääähäh mäh Es gibt eine alte Redensart, die besagt das sich wahre Größe darin zeigt, etwas zu opfern ohne das jemand jemals etwas davon erfährt. In einer dunklen Gasse... Um einen einzigen Unschuldigen zu beschützen, der deinen namen nie erfahren wird... Sterben, allein, für das, woran man glaubt...

Jedes Mal, wenn er in diese Richtung dachte wurde es ihm erneut schmerzlich bewußt, das er nicht sicher war ob er dazu fähig wäre, wenn die Zeit käme. Wahrscheinlich waren das die wenigsten Jedi. Langsam und bemüht, seine traurige Stimmung sich nicht in seiner Mimik widerspiegeln zu lassen sah er auf.

Mäh Jedi zu sein bedeutet nicht etwas zu sein. Es bedeutet es zu versuchen.


Hyperraum - unterwegs nach Nar Shaddaa - Brianna, Uriel, Fritz
 
Hyperraum, unterwegs nach Nar Shaddaa - Uriel, Fritz, Brianna

Brianna musste sich von Fritz fragen lassen, ob sie die Mörder ihrer Eltern überhaupt sicher identifizieren könnte, und ob sie sich dann auch sicher sein könnte, dass es tatsächlich die Verantwortlichen waren, und nicht irgendwelche Hintermänner im Verborgenen.

Sie zu erkennen ist eine der Schwierigkeiten auf meiner Suche. Ihre Stimmen würde ich wiedererkennen, doch auf das Aussehen könnte ich mich nicht verlassen. Sie trugen Helme, sie erinnerten mich an Mandalorianer, nicht von der Machart ihrer Ausrüstung, aber von ihrer Grausamkeit und Brutalität her.

Die junge Frau sprach das Wort "Mandalorianer" voller Abscheu, und allein von den Mördern zu sprechen machte sie wütend. Die alte Feindschaft zwischen Echani und Mandalorianern war in ihr durchaus noch lebendig, obwohl sie selbst gar keine dieser Söldner kannte, sie waren heutzutage auch nicht häufiger anzutreffen als Echani.

Verantwortlich für den Tod meiner Eltern sind nur diese Kerle. Sie haben uns mit jemand anders verwechselt, also sind sie Schuld. Mein Vater hat es ihnen gesagt, doch es war ihnen egal. Bestimmt haben sie sie nur zur Sicherheit umgebracht, oder aus reiner Blutrünstigkeit, genau wie Mandalorianer es auch tun würden.

Brianna war jetzt noch wütender, und es dauerte eine Weile bis sie sich wieder beruhigte. Dann jedoch setzte der Wollhufer zu einer erstaunlichen Rede an, die sie so nicht erwartet hatte.

Im Prinzip ja? Was bedeutet das konkret, und was ist der Kodex, von dem Ihr sprecht?

Außerdem wusste sie nicht was das mit den Sith zu tun hatte, aber offensichtlich war, dass Fritz sie als machtgierig betrachte, anscheinend im Gegensatz zu den Jedi.Er gestikulierte mit den Hufen und stellte ihr zwei verschiedene theoretische Universen vor.

Ja, wenn jeder nur an sich denkt und sein Wohl über das aller anderer stellt, dann wäre das das Ende der Galaxis. Wenn jeder dagegen um den anderen besorgt wäre, dann wären unsere Welten, wie sie sein sollten, und ich glaube nicht, dass dieser Idealzustand langweilig wäre.

Das meinte die Echani ernst, obwohl sie wusste, dass ihr tatsächliches Leben weit von dieser Vorstellung entfernt war. Sie hatte böse Dinge getan, und erst die Begegnung mit Dhemya hatte ihr die Augen geöffnet. Sie war auch nicht besser als irgendein Söldner, das erkannte sie auch in ihren Bewegungen, in der Art, wie sie kämpfte. Sie unterschied sich stark von ihren eigenen hehren Idealen, das war ihr inzwischen klar geworden. Fritz kam jetzt darauf zu sprechen, wie das Bild wirklich war, dass die Realität irgendwo dazwischen lag, und dass es höchst unterschiedliche Individuen gab, bessere und schlechtere.

Ja, die Wirklichkeit ist wie keines dieser Idealbilder, wie auch ich erkennen musste, dass ich nicht so bin, wie ich gerne sein möchte. Wir Echani glauben, dass man aus der Art, wie jemand kämpft, herauslesen kann, wie dieser wirklich ist. Im Kampf vermag man mehr ausdrücken und herauslesen als man das mit Sprache und Worten könnte. Und das, was ich an mir sehe, passt nicht zu dem Bild, das ich selbst von mir habe. Ich habe selbst einen weiten und schwierigen Weg zu gehen.

Der Wollhufer führte sein Bild weiter und verglich jetzt Jedi und Sith, und legte ihr das etwas überzeichnete Bild dar, das das Volk von den Jedi hatte. Brianna bekräftigte nochmals, was sie bereits Dhemya auf Gamorr gesagt hatte.

So möchte ich gerne sein. Ich will meine Kraft und mein Geschick für die einsetzen, die sich nicht selbst helfen können, und andere davor bewahren, ein ähnliches Schicksal zu erleiden wie ich. Es standen schon viele Echani im Dienst des Jedi-Ordens, und ich möchte eine von ihnen werden.

Fritz sagte, dass Jedi vor allem Wesen waren, die eine besondere Gabe besaßen, und danach strebten, sich dieser Gabe als würdig zu erweisen. Dass man am größten war, wenn man sich selbstlos opferte, ein Held zu sein ohne den Ruhm dafür zu ernten, und für seine Überzeugung zu sterben. Er schloss damit, dass Jedi sein nicht bedeutete, etwas zu sein, sondern es zu versuche, und wirkte dabei ziemlich traurig. Er hatte die Echani ziemlich nachdenklich gemacht, und sie fühlte sich ein wenig vorschnell, doch sie hatte sich geschworen, ihr Leben zu ändern, und wollte dabei keine Zeit mehr verlieren.

Ich möchte es jedenfalls versuchen. Aber ich weiß nicht, wie sich die Macht anfühlt. Bitte zeigt mir die Wege der Macht und die Wege der Jedi! Ich weiß, dass ihr mit Uriel bereits einen Padawan habt, und ich erwarte nicht von Euch, mich auszubilden, doch bitte ich Euch darum, mir bei meinen ersten Schritten in einer neuen Welt zu helfen!

Hyperraum, unterwegs nach Nar Shaddaa - Uriel, Fritz, Brianna
 
Hyperraum - unterwegs nach Nar Shaddaa - Brianna, Uriel, Fritz

Anfangs erschien es dem Hufer so, als würden seine - vielen - Worte nicht zu der Echani durchdringen. Erst gegen Ende seines Beispiels machte er Anzeichen aus, das sie einsah das ihr Weg vielleicht doch nicht der einzig richtige war.

Määhähäh mäh Ich kann versuchen, dir etwas von dem zu vermitteln, was einen jedi zu dem macht, was er - oder sie - ist. Allerdings mußt du selbst dafür bereit sein.

Für einen Moment spielte der Hufer mit dem gedanken, seine hufreich vorgetragene Erläuterung quasi als erste Lektion zu verkaufen. Stattdessen entschied er sich, ein paar Fragen in den Raum zu stellen, die sie nicht sofort beantworten können sollte, wenn sie wirklich eine Jedi werden wollte.

Mänäh? Mäh? Meeh? Bist du sicher das es eine Verwechslung war? Bist du sicher, das es keine Hintermänner gibt? Was, wenn diese Männer ebenfalls Kinder haben? Hättest du Freude daran, Waisen zurückzulassen, die eines Tages erbittert vor deiner Tür stehen?

Ob Brianna damit leben könnte jemand anderem das gleiche anzutun was ihr widerfahren war ließ Fritz unausgesprochen. Er hoffte sie auf die richtige Bahn zu bringen, nicht sie zu ärgern.

Meehehee mäneh Was deine Ausbildung angeht... Was kannst du eigentlich?


Hyperraum - unterwegs nach Nar Shaddaa - Brianna, Uriel, Fritz
 
Hyperraum, unterwegs nach Nar Shaddaa - Uriel, Fritz, Brianna

Aber ich bin bereit!

Antwortete Brianna reflexartig auf Fritz' Frage. Zwei verschiedene Ansichten kämpften um die Vorherrschaft in ihrem Kopf. Auf der einen Seite war dort der Wunsch nach Rache, der Wunsch, Gerechtigkeit zu üben, indem sie Mord mit Mord vergelten wollte. Und auf der anderen Seite stand, was ihr die Jedi schon beigebracht hatten.Sie hatten ihr klar werden lassen, dass Rache ihre Eltern auch nicht wieder lebendig machen würde, und dass diese Brianna von Gamorr, diese, die sie eigentlich hinter sich lassen wollte, bestimmt nicht die war, die ihre Eltern gerne gehabt hätten. Eigentlich wollte sie das alles hinter sich lassen, eigentlich hatte sie sich bereits vorgenommen, nicht mehr zu töten, doch es war wiedergekommen. Vielleicht war Nar Shaddaa doch keine so gute Idee gewesen, vielleicht war es dieser Rachedurst gewesen, weswegen sie sich so darauf versteift hatte, nach Nar Shaddaa zu gehen, der Grund, warum die anderen jetzt nicht mehr bei ihnen waren. Jetzt, da sie sich das alles wieder in Erinnerung rief, fiel es ihr auch leichter, sich auf die Linie der Jedi festzulegen, und sie wurde dadurch auch etwas entspannter. Sie noch ein wenig nach, atmete noch einmal gut durch, und antwortete.

Ich bin mir sicher, dass es eine Verwechslung war. Meine Eltern waren Händler sonst nicht, sie waren Echani, gut und ehrlich und aufrichtig. Wie hätten sie jemals etwas mit Waffenschmugglern zu tun haben können? Unmöglich! Sie haben auf ein Schiff wie unseres gewartet, und wir hatten das Pech, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein, sonst nichts. Eine unglückliche Verwechslung.

Natürlich weiß ich nicht, ob es Hintermänner gibt. Zweifellos kann es sein, dass die Männer nur ihre Befehle ausgeführt haben. Wahrscheinlich werde ich nie erfahren, warum meine Eltern sterben mussten.

Aber ich weiß, dass sie nicht gewollt hätten, dass aus mir eine Killerin wird. Sie haben mir ihre Kampftechniken beigebracht, um die Wege der Echani zu verstehen, und ihre Traditionen zu bewahren, doch ich habe es wieder verlernt. Seit meiner Begegnung mit den Jedi kann ich nicht mehr in die Spiegel schauen, wenn ich trainiere, denn die Person, die ich in meinen Bewegungen erkenne, bin nicht ich. Sie erinnert mich an meinen alten Meister.

Brianna machte noch eine Pause, holte nochmal tief Luft, und sprach dann mit entschlossener Stimme.

Ich habe es mir schon geschworen, als die anderen noch bei uns waren, doch jetzt spreche ich es aus: ich will es nicht mehr tun. Ich werde nicht mehr töten, es sei denn, mein eigenes Leben oder das Unschuldiger steht auf dem Spiel. Ganz sicher will ich keine neuen Waisenkinder schaffen.

Die Echani sah den Wollhufer fest an und sagte leiser.

Doch brauche ich Hilfe. Ich brauche jemanden, der mir beisteht, wenn mich Trauer und Hass noch einmal zu überwältigen drohen. Ich fürchte, alleine werde ich diesen Weg nicht durchstehen.

Fritz fragte die junge Frau, was sie denn schon konnte.

Was die Macht angeht, kann ich leider noch nichts. Dar Nimthir hat versucht, mir die dunkle Seite nahezubringen, doch ist er gescheitert. Ich habe weniger gelernt als jeder seiner Schweinenasen-Schüler. Ich weiß nur dass ich die Macht von Zeit zu Zeit einsetze, ohne mir dessen überhaupt bewusst zu sein. Nur so hat mich der alte Narr auf Nar Shaddaa überhaupt gefunden. Ich weiß nicht mal, wie sich die Macht anfühlt.

Hyperraum, unterwegs nach Nar Shaddaa - Uriel, Fritz, Brianna
 
Hyperraum - unterwegs nach Nar Shaddaa - Brianna, Uriel, Fritz

Das Huftier hatte das Gefühl große Fortschritte gemacht zu haben was Briannas Rachedurst anging. Sie stellte ihre ehemaligen Überzeugungen in Ansätzen in Frage, und die Sache weiter zu verfolgen würde sie bestenfalls wieder in die Defensive bringen.

Mänöhmäh Ich weiß nicht ob ich eine gute Wahl bin was Trost und Beistand angeht. Meine Spezialität sind eher Ratschbumm und "Hilfe, ein Monster." Aber ich werde tun was ich kann.

Fritz meinte es wie er es sagte, auch enn er ernsthaft an seiner Eignung zweifelte. Ihm war voll bewußt, das Feingefühl und das erforderliche Spur nicht in seinem hufischen Erbe verwurzelt waren. Wenn er einen besetzten Trog sah war seine instinktive Handlung ein gezielter Tritt ins Vergnügungszentrum, nicht ein tiefschürfendes Gespräch über die Probleme anderer Hufer.
Dennoch, er hatte auch mittlerweile sogar das Knöchelzertrümmern abgewöhnen können, also konnte er auch an anderer Front etwas Mühe investieren.
Dennoch war für den Moment Beschäftigung wichtiger als amüsante Gesellschaft, und der Jedi sprang vom Stuhl und schüttelte seine Hufe aus.


Uriel würde es genausowenig schaden wie dir, Brianna, seine Kenntnisse in der Macht etwas zu erweitern.

Der Hufer trabte in Richtung Frachtraum, wo er auf etwas mehr Bewegungsfreiheit für die ausladenden Humanoiden hoffte. Sie würden ihm einfach folgen müssen. Zielsicher trabte Fritz den Gang entlang und erreichte nach einer unfreiwilligen Runde durch das Schiff den Frachtraum. Das er sich verlaufen hatte überspielte er mit einem selbstsicheren Nicken als sie ankamen.

Mein Schüler hat mich bereits schweben lassen - etwas, das ich von dir nicht verlangen will, allein schon weil mir im Hyperraum sowieso schon immer etwas flau ist.

Suchend sah er sich um und entdeckte eine Reihe von Kisten die klein genug waren, um mit ihnen etwas trainieren zu können.

Setzt euch gegenüber, jeder nimmt sich eine Kiste.

Er vertraute darauf das der grüne Twi'lek den Wink verstand und die Macht bemühen würde, aber für die Echani fügte er hinzu,

mit der Macht, wenn du kannst. Kannst du?


Hyperraum - unterwegs nach Nar Shaddaa - Brianna, Uriel, Fritz
 
Hyperraum, unterwegs nach Nar Shaddaa - Uriel, Fritz, Brianna

Fritz führte die Diskussion um Briannas Eltern nicht mehr weiter, und auch die Echani fand, dass es besser war, sich auf das hier und jetzt zu konzentrieren, nicht, dass sie nicht genug vor sich hatte. Außerdem sagte der Wollhufer selber, dass er nicht der beste Seelentröster war.

Das mag sein, wenn Ihr das sagt, trotzdem fühle ich mich besser. Es ist gut, mit jemanden darüber reden zu können, das hat mir lange Zeit gefehlt. Vielleicht finde ich ja wenn wir bei den Jedi sind jemanden, der sich auf Trost und Beistand versteht.

Brianna folgte dem vierbeinigen Jedi-Ritter, obwohl er zuerst kein klares Ziel zu haben schien, in den Frachtraum, eben dort, wo sie vorhin auf die lose Bodenplatte gestoßen war. Sie stellte sich mit einem Bein auf die lose Platte, und verlagerte ihr Gewicht prüfend von einem Bein auf das andere und zurück.

Diese Bodenplatte da ist ganz eindeutig lose. Ich muss sie unbedingt befestigen, das hat mich vorhin beim Training sehr irritiert.

Aber dafür war hinterher noch Zeit, im Moment machte sie schließlich auch kein Kampftraining. Der Wollhufer sagte, Uriel hätte ihn schweben lassen. Etwa so wie Dhemya es auf Gamorr mit Odnal gemacht hatte. Das konnte der schon? Die junge Frau begann sich zu wundern. Sie wollte ihm schon sagen, dass sie ihn mit einem kräftigen Fußtritt auch schweben lassen konnte, ein Weilchen zumindest, fand das aber nicht ernsthaft genug. Sie hatte auch momentan keine Lust, Den Wollhufer zu ärgern, immerhin wollte sie ja was von ihm. Doch jetzt verlangte er von ihr, eine Kiste mithilfe der Macht zu nehmen. Brianna, die keine Ahnung hatte, wie sie das anstellen sollte, wurde ein wenig missmutig, doch setzte sie sich hin, wie er ihr gesagt hatte.

Ich soll die Kiste nur mit Hilfe der Macht nehmen? Das kann ich nicht, ich habe nicht die geringste Ahnung, wie ich das anstellen soll.

Die Echani sah Fritz fragend an. Ihr alter Meister hatte bei ihr wirklich ziemlich auf Granit gebissen. Sie vermochte weder die Macht zu spüren noch die Kiste in der Macht wahrzunehmen, fast wie wenn er es jemandem gesagt hätte, der überhaupt nicht machtbegabt war.

Hyperraum, unterwegs nach Nar Shaddaa - Uriel, Fritz, Brianna
 
Hyperraum - unterwegs nach Nar Shaddaa - Brianna, Uriel, Fritz


Uriel verfolgte die Diskussion zwischen Fritz und Brianna schweigend und merkte sich einige der Worte seines Meisters.

Als der Hufer erwähnte, es würde ihnen beiden nicht schaden ihre Kentnisse der Macht zu erweitern war Uriel allerdings sofort Feuer und Flamme.

Auf zu neuen Taten!, sagte er grinsend und folgte Fritz in den Laderaum, über einen gewissen Umweg allerdings. Uriel ignorierte dies und wartete auf seine Anweisung, die schließlich darin bestand eine Kiste schweben zu lassen.

Brianna reagierte lustiger weise genau so, wie Uriel zuerst reagiert hatte als man ihm sagte er solle Dinge schweben lassen - ungläubig.

Es ist nicht so schwer wie es klingt., sagte er und streckte in einer eleganten Geste seine Hand in Richtung einer Kiste aus. Er konzentrierte sich darauf und manipulierte die Macht dahingehend, das die Kiste die künstliche Schwerkraft des Schiffes ignorierte und vom Boden abhob.

Vielleicht wäre es klug, dachte Uriel. Wenn ich ihr zeigen würde, das dieses ganze Bewegen ziemlich einfach ist und was man da so machen kann.

Er hob seine Hand und die Kiste bewegte sich wie an einem unsichtbaren Gestänge mit seiner Hand verbunden mit. Ein Schwenk nach rechts, anschließend wieder einer zurück und er setzte die Kiste ab - allerdings auf der von Brianna.

Probiert es auch einmal, es sieht wirklich viel schwerer aus als es ist., munterte er sie erneut auf und zog die Kiste zu sich und dem Wollhufer herran.

Sitzgelegenheit gefällig, Meister?, fragte er und blickte den Wollhufer kurz an während er sich selbst mit dem rechten Knie auf der Kiste abstützte.


Hyperraum - unterwegs nach Nar Shaddaa - Brianna, Uriel, Fritz
 
Hyperraum, unterwegs nach Nar Shaddaa - Uriel, Fritz, Brianna

Brianna hätte Fritz ja durchaus zugetraut, dass er sich selbst schweben ließe und Uriel nur glauben ließe, er würde seinen Meister levitieren, aber anscheinend war er doch dazu selbst in der Lage. Zumindest hatte die junge Frau nicht den Eindruck, dass sein Meister nachhelfen würde, als der Twi'lek seine Kiste mit dem Kommentar schweben ließ, dass es gar nicht so schwer sei wie es aussähe, und sie es doch nur selbst einmal probieren sollte.

Gut, Uriel, dann werde ich es versuchen.

Dazu kam natürlich, dass es die Echani wurmte, dass der andere Padawan, der noch nicht viel länger beim Orden war, etwas konnte, das sie nicht zu tun vermochte. Sie setzte sich gerade hin,, konzentrierte sich auf die Kiste, imitierte des Twi'leks Gesten und stellte sich vor, die Kiste schweben zu lassen. Doch es passierte genau das, was Brianna erwartet hatte, nämlich rein gar nichts. Enttäuscht ließ sie sich zusammensinken, und sah stattdessen zu, wie Uriel seine Kiste hin und herschweben ließ, auf ihrer eigenen platzierte und sie schließlich seinem Meister als Sitzplatz darbot.

Das mochte die Weißhaarige nicht auf sich sitzen lassen. Sie richtete sich wieder auf, versuchte es nochmal und strengte sich mehr an. Noch einmal ahmte sie die Handbewegungen des anderen Padawans, noch einmal konzentrierte sie sich auf ihr Ziel, und noch einmal geschah nichts. Sie versuchte es noch einmal, steigerte ihren Einsatz weiter, so dass ihr die Anstrengung im Gesicht stand, bis die Muskeln ihres Arms verkrampften, dann ließ sie es. Sie wusste von ihrem Echani-Training nur zu gut, dass man mit Gewalt, mit Kopf-durch-die-Wand-Methoden, nichts erreicht. Anstatt ein wenig missmutig zu sein war Brianna jetzt leicht deprimiert. Die Kiste hatte sich keinen Millimeter bewegt.

Das Problem ist nicht, dass es schwer aussieht. Dass es bei Euch so leicht aussieht aber schwierig ist, das macht mir zu schaffen.

Hyperraum, unterwegs nach Nar Shaddaa - Uriel, Fritz, Brianna
 
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Hyperraum - unterwegs nach Nar Shaddaa - Brianna, Uriel, Fritz

Fritz beobachtete, wie der grüne Twi'lek versuchte der Echani die Geheimnisse der Levitation nahezubringen. Die angebotene Kiste zog sich der Hufer mit der Macht noch ein Stück zu sich herran, um etwas Abstand zu den beiden bald gemeinsam trainierenden Schülern zu haben. Das er dabei Uriel die Stütze seines Knies wegzog war ein Nebeneffekt, den er billigend - und grinsend - in Kauf nahm.
Allerdings schienen die Anweisungen seines Padawans keine große Hilfe zu sein. Zudem schien sie zunehmend ungeduldig zu werden :-)p), und auch darauf würde der Hufer ebenfalls achten müssen.


Es ist tatsächlich einfach, Brianna, sobald man weiß wie es funktioniert. Wenn du deine Echani-Techniken einsetzt mußt du auch nicht bewußt jede deiner Bewegungen koordinieren, oder?

Allerdings war die Schwelle für jemanden, der die Macht noch nie in dem Maße bewußt eingesetzt hatte, recht schwierig zu überschreiten - oder erstmal zu finden. Das es bei Uriel so gut funktioniert hatte war so gesehn ein reinster Glücksfall gewesen.

Vielleicht müssen wir es anders anfangen. Die Kiste existiert in der Macht genauso wie du und alle anderen Lebewesen, und wenn du deine Kontrolle der macht verbessert hast kannst du sie genauso manipulieren wie du es mit deinen Händen kannst.

Fritz atmete tief durch und schaute die weißhaarige Frau kurz prüfend an. Ob seine Aufforderungen ausreichten würde sich erst noch zeigen.

Konzentrier dich auf die Kiste. Stell dir vor wie sie sich bewegt. Lass sie in deinen gedanken nur ein Stück verrutschen. Probier es einfach.


Hyperraum - unterwegs nach Nar Shaddaa - Brianna, Uriel, Fritz
 
Hyperraum, unterwegs nach Nar Shaddaa - Uriel, Fritz, Brianna

Fritz sagte Brianna, dass es tatsächlich einfach wäre, eine Kiste levitieren zu lassen, und verglich die Aufgabe mit ihren Echani-Techniken.

Natürlich muss ich meine Bewegungen nicht alle einzeln koordinieren, wenn ich kämpfe. Man erlernt den Echani-Kampfstil in verschiedenen Stufen. Zuallererst kommen die Grundtechniken, die man Echani-Kindern beibringt.

Die junge Frau stand auf und zeigte nacheinander verschiedene Schläge, Tritte und Bewegungen, die in Richtung eines imaginären menschengroßen Gegners an Fritz Stelle zielten.

Wenn man diese beherrscht, erlernt man fortschrittliche Techniken, die auf den Grundfertigkeiten aufbauen.

Sie zeigte jetzt ähnliche Aktionen wie zuvor, aber ausgefeilter und eleganter in der Form, so dass sie dem Gegner weniger Angriffsfläche boten oder mehr Durchschlagskraft versprachen. Brianna genoss die Gelegenheit, über ihre Kampftechnik zu dozieren.

Schließlich lernt man, aus diesen Techniken komplexe Angriffs- und Verteidigungskombinationen zu bilden.

Die Echani führte eine schnelle Kombination aus Schlägen und Drehungen aus, die dem imaginären Gegner wohl ziemlich zugesetzt hätte.

Aus diesen Kombinationen entsteht die Strategie für den Kampf. Man plant seine Aktionen und versucht den Kampf vorauszuberechnen, es ist fast wie in einem Dejarik-Spiel. Aber was ich dabei sagen wollte ist, wenn man die Grundlagen nicht perfekt beherrscht, hat man keine Chance, die nächste Stufe zu erreichen. Wie Ihr schon gesagt habt, es muss völlig automatisch ablaufen.

Der Bezug zur vor ihr liegenden Aufgabe war der jungen Frau dabei allerdings ein wenig verloren gegangen. Der Wollhufer erklärte dass die Kiste genauso in der Macht existierte wie er oder sie, und dass man sie mit genügend Kontrolle der Macht bewegen konnte wie wenn sie sei in der Hand hätte. Er sagte ihr, sich zu konzentrieren, und die Kiste in Gedanken einfach ein wenig zur verrutschen.

Dann werde ich es versuchen.

Die Weißhaarige tat, wie Fritz es ihr gesagt hatte. Sie setzte sich wieder hin, schloss die Augen, versuchte entspannt zu bleiben, und konzentrierte sich auf die Kiste. Vor ihrem geistigen Auge entstand ein Bild des Zielobjekts, und sie stellte sich vor, wie sie es verschob, nur ein kleines Stück. Und sie tat es, sie bewegte die Kiste ein kleines Stück nach links. Hoffnungsvoll öffnete die Echani die Augen - nur um enttäuscht zu werden.

Die Kiste hat sich überhaupt nicht bewegt, nicht wahr?

Anstatt deprimiert zu sein setzte bei Brianna allmählich leise Verzweiflung ein. Doch noch gab sie nicht auf, das passte ohnehin nicht zu jemandem wie sie, die ansonsten kein Problem damit hatte, stundenlang immer wieder dieselben Abläufe zu üben, bis sie hunderprozentig passten. Aber trotzdem war das was anderes. Beim Echani-Training konnte sie wenigstens sehen, dass sich was tat, dass sie vorankam. Doch hier war es immer dasselbe, die junge Frau konnte nicht einmal den kleinsten Fortschritt feststellen.

Können wir nicht noch etwas kleiner anfangen? Um auf den Vergleich mit meinen Kampftechniken zurückzukommen, ich habe das Gefühl, dass Ihr mich bereits die fortgeschrittenen Bewegungen lehrt, obwohl ich die Grundtechniken noch gar nicht kann. Und das funktioniert hier ebensowenig wie beim Echani-Kampfstil.

Hyperraum, unterwegs nach Nar Shaddaa - Uriel, Fritz, Brianna
 
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