Weltraum (Neutral)

[Mittlerer Rand :: Maldrood-Sektor :: Besh-Gorgon-System :: Hyperraum Richtung imperiale Grenze :: Eisenheim :: Quartier Nr. 2] Avlan, Sia’ku (hereinkommend)

Die fliegende Frucht verfehlte ihr Ziel natürlich vollkommen, und sorgte dafür dass sie nach ihrem auftreffen den Insektoiden leicht ins Taumeln brachte. Ein wunderbarer Verdienst heute, Avlan sollte präzise mit einem Gewehr schießen können und dabei traf er noch nicht einmal mit einem Apfel in einen Mülleimer hinein. Anscheinend nahm Sia'ku, so hieß der Insektoid schließlich, diesen merkwürdigen Zufall aber mit Humor auf und regte sich nicht großartig darüber auf - er stellte lieber eine Ironische Frage an den Söldner, die Avlan auch ganz einfach unbeantwortet ließ. Über Krüppel musste man sich nicht noch mehr lustig machen, sie waren ja bereits eine Lachnummer. Machte er nun bereits Witze über jemand anderen in seinem Kopf, wo ihn niemand hörte? Er schüttelte den Kopf und räusperte sich entschuldigend, um damit auf die Zweite Frage einzugehen:"Ähm... nein. Also, ja, wir können die Betten gerne festschrauben. Aber nein, ich habe nichts besseres zu tun."
Der blauäugige Mann stieg vom Bett hinab, zog sich seine Schuhe an und ging leicht rötlich zu der Stelle rüber wo der Apfel lag, hob ihn auf und entsorgte ihn mit dem daran angebrachten Seil zusammen im Müll. Die Situation war ein wenig peinlich für ihn gewesen, obwohl es dazu eigentlich keinen Grund gegeben hatte. Dennoch wollte er nicht weiter auf dieses Missgeschick eingehen, schließlich wollte er sich nicht zum Gespött der Leute machen, er wollte eher die Rolle eines Harten Kerls spielen der wie ein altertümlicher Cowboy dauernd grimmig guckte und wenig redete - aber in diese Rolle konnte er irgendwie nicht immer schlüpfen, es gab durchaus Momente in denen er angehalten war fröhlich oder wütend zu sein, wie jeder andere Mensch auch. Man konnte sich schließlich nicht immer ein und demselben Klischee des Coolen Typen bedienen, er sollte sich aber angewöhnen sich vor möglichen Auftraggebern und Gegnerischen Parteien eben genauso acht- und skrupellos zu verhalten wie es mit seiner Rüstung angebracht wäre.

"Du hast gar kein Werkzeug dabei", warf Avlan ein:"Wird schwer sein ohne sowas die Betten festzuschrauben", grinste der Söldner seinem gegenüber zu. Der Mann drehte sich um und ging zu einem der Betten hinüber und versuchte mit den Händen es ein wenig hin und herzuschieben, es ging ein wenig aber nicht wirklich einfach - es war ein gewisser Kraftaufwand nötig diese schweren Betten zu bewegen:"Man braucht die doch auch eigentlich gar nicht festschrauben. So schwer wie die sind, wird die keiner so leicht umwerfen können. In der Kaserne hatten wir auch ziemlich ähnliche Betten, und die waren normal auf dem Boden platziert falls man den Raum für was anderes gebrauchen könnte. Wäre also eigentlich unnötig die festzuschrauben. Oder welchen Grund gibt es dafür dass sie fest stehen sollten?", bemerkte er. In seinen Augen gab es aktuell keinen Sinn dafür die Betten fest zu platzieren, da man ja sowieso vielleicht auch mal eine andere Anordnung der Schlafplätze haben wollte. Natürlich fiel ihm dann kein anderer sinnvoller Grund dafür ein, was wohl auch daran lag dass er noch nie an einer Raumschlacht teilgenommen hatte, und nur Soldat des Heeres gewesen war. Auf militärischen Raumschiffen war er nur zu Transportzwecken, und dort hatte es ihn nie interessiert ob die Betten fest platziert waren oder nicht.

Avlan ging wieder zum Insektoiden herüber:"Ich hätte da eine kurze Frage an dich, es interessiert mich sehr.", unauffällig lugte er aus der Tür des Quartiers heraus, um zu sehen ob ihnen gerade keiner zuhören würde. Wobei dass eigentlich auch egal war, der Söldner wusste sowieso nicht wer mit wem welche persönliche Beziehung hatte, möglicherweise waren sie alle lang bekannte Freunde oder füreinander Fremde, er wusste es nicht. Dennoch versuchte er sich langsam heranzutasten, um Schritt für Schritt diese Besatzung zu kennen, einiges schien ihm Unklar:"Dieser... Mol, der steht doch im Rang relativ unten oder nicht? Also, er ist ja nur Bechesmy, stimmt? Es sieht mir aber ziemlich danach aus dass er hier trotzdem was zu sagen hat, er tritt hier ziemlich Autoritär auf, obwohl zwei Adi'kas an Bord sind. Oder irre ich mich da?". Es war sehr wahrscheinlich die Falsche Frage am vollkommen Falschen Ort in einer unpassenden Situation, dennoch hatte Avlan diese Frage gestellt. Ehrlich gesagt pfiff er sogar auf irgendwelche Ränge, sie waren mehr oder weniger egal wenn die Organisation auch ohne sie funktionierte, dennoch erschien es ihm ein wenig merkwürdig wie die Situation auf diesem Schiff aussah. Dafür bräuchte er Informationen. Und wenn er sie nicht von diesem Insektoiden bekam, dann würde er eben andere Personen befragen. Wenn nötig sogar Mol selbst.

[Mittlerer Rand :: Maldrood-Sektor :: Besh-Gorgon-System :: Hyperraum Richtung imperiale Grenze :: Eisenheim :: Quartier Nr. 2] Avlan, Sia’ku (hereinkommend)
 
[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Hyperraum Richtung imperiale Grenze / Eisenheim / 3 ] Mol, Spectre und Etara, sowie Paloo

Mol brauchte einen Augenblick, bis er sich wieder berappeln konnte. Schwerfällig erhob er sich und massierte die Stelle, die der Ewok erwischt hatte. Auf die Frage der Neuen ob er verletzt sei antwortete er mit einem Brummen und einem Schulterzucken. Er war nicht die Person, die sie das fragen sollte. Er war zäher als er aussah und das wollte schon war heißen.

Spectre schien es langsam wieder besser zu gehen, doch wirkte sie noch immer durcheinander und wollte Paloo hinterher. Mol wollte es ihr schon verbieten, doch die Neue kam ihm zuvor und entließ sie. Einen Augenblick machte er Anstalten zu protestieren, doch dann ließ er sich müde auf eines der Betten sinken. War erreichte er damit schon. Wenn er einen Selbstmord realistisch verhindern wollte, würde er die Chiss fesseln müssen…und würde es das nicht noch schlimmer machen?

Also verließ Spec den Raum und Mol war mit der neuen alleine. Erschöpft lehnte der massige Zabrak den Kopf gegen eine Stange des Bettes, sah jedoch überrascht auf, als die Chiss sich unvermittelt entschuldigte und ihre Hand in seine Richtung ausstreckte. Verwirrt schlug Mol ein.

„Ähm…ich denke…tut mir auch leid.“

, brummelte er, bevor er nun klarer auf ihre Frage nach Paloo antwortete:

„Keine Ahnung, ganz ehrlich. Normalerweise ist er ziemlich rational wenn er nicht grade Witze reißt… vielleicht liegts daran das er auch vom IGD kommt…“

Vermutlich lag es daran. Wenn er die Situation Revue passieren ließ, war er fast sicher, dass Spec lediglich den offensichtlicheren Knacks hatte…

„Wie heißt du eigentlich nochmal?“


[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Hyperraum Richtung imperiale Grenze / Eisenheim / 3 ] Mol, Spectre und Etara, sowie Paloo
 
[Mittlerer Rand | Malrood-Sektor| Besh-Gorgon-System | Hyperraum Richtung imperiale Grenze | Eisenheim | Kabine | Etara, Mol

Mit einer Mischung aus Sorge und Hoffnung sah Etara Spectre nach, als die andere Chiss schließlich den Raum verließ. Sorge, weil sie keine Ahnung hatte, wie das Gespräch der ehemaligen Imperialen mit Paloo laufen würde und ob es wirklich eine gute Idee war, mit dem Ewok zu reden, und Hoffnung, weil sich die beiden ja doch irgendwie zu verstehen schienen, trotz oder gerade wegen dem befremdlichen Vorgehen des Fellknäuels. Wenigstens wirkte Spectre nicht mehr ganz so verstört und niedergeschlagen, zum Abschied hatte sie Mol sogar kurz zugelächelt. Den Zabrak schien sie zu mögen, jedenfalls soweit Etara das beurteilen konnte. Mol hatte nicht ganz glücklich gewirkt, als Etara die andere Frau gehen ließ, doch schlussendlich hatte er nicht dagegen protestiert. Wäre vermutlich ohnehin sinnlos gewesen, wenn Specte gehen wollte, dann würde sie gehen, egal, was die anderen dachten. Die Nase der Schmugglerin schmerzte immer noch etwas von der Kopfnuss, den die Blauhäutige ihr verpasst hatte, aber die Blutung hatte aufgehört und es war nichts gebrochen. Trotzdem, es war beeindruckend, wie flink und kräftig Spectre war, die ehemalige Agentin war wirklich gefährlich. Nicht, dass das Etara störte, ganz im Gegenteil, aber sie nahm sich vor, in Zukunft besser darauf zu achten. Die hübsche Chiss verschränkte nachdenklich die Arme vor dem Oberkörper und sah kurz zu Mol, der Gehörnte hatte auf ihre Frage, ob er verletzt war, lediglich mit einem Brummen und einem Schulterzucken reagiert. Er schien ein ziemlich zäher Zeitgenosse zu sein und definitiv kein Jammerlappen, der Schlag, den er hatte einstecken müssen, war heftig gewesen, doch er war weder zu Boden gegangen noch zeigte er Anzeichen von Schmerzen oder beklagte sich. Das nötigte Etara Respekt ab, der kräftig gebaute ehemalige Soldat war jemand, der austeilen und einstecken konnte. Umso spannender war die Frage, wie Paloo ihn von den Füßen geholt hatte. Irgendeinen Trick musste der Ewok angewandt haben, irgendeine spezielle Technik. Vielleicht etwas gegen das Nervensystem? Etara kannte sich mit der Anatomie von Zabrak nicht genug aus. Nein, eigentlich stimmte das nicht, korrigierte sich die Kriminelle mit einem verschmitzten Grinsen, sie wusste lediglich nicht genug über mögliche Schwachpunkte.

Trotz aller Zähigkeit forderten die dramatischen Ereignisse wohl auch einen psychischen Tribut von Mol, der Gehörnte setzte sich matt auf das untere Bett und lehnte seinen lädierten Kopf gegen eine der Stangen. Etara hoffte, dass das Bett unter der Last seines massigen Körpers nicht zusammenbrechen würde, die Konstruktion war nicht unbedingt hochwertig. Als sie sich vor ihn stellte und ihm die Hand zur Versöhnung reichte, wirkte er einen Moment lang überrascht und verwirrt, schlug dann allerdings ein und entschuldigte sich ebenfalls. Das war schon mal ein gutes Zeichen, Etara wollte es sich mit dem Team nicht verscherzen, schließlich würden sie eine ganze Weile zusammenarbeiten und auch zusammen leben müssen. Was Paloo anging, war der Zabrak allerdings ähnlich ahnungslos wie sie, Mol meinte, dass der Ewok normalerweise keine solchen Aktionen abzog und spekulierte dann, dass es daran liegen könnte, dass das Fellknäuel ebenfalls früher zum IGD gehört hatte. Verwundert wölbte Etara eine Augenbraue, die roten Augen der Chiss funkelten. Noch ein ehemaliger Spion? Das erklärte, warum er und Spectre sich verstanden. Schon seltsam, ein Ewok war so ziemlich der letzte, den man sich als imperialen Agenten vorstellte. Vielleicht hatte man ihn ja gerade deshalb eingesetzt?


„Das würde einiges erklären. Auch, wie er jemanden wie Dich von den Füßen holen konnte.“


Meinte Etara und sah kurz in Richtung Tür, doch die war geschlossen und im Eingang stand kein Duo aus Chiss und Ewok, bereit, sie im Namen des Imperiums oder auch bloß aus Paranoia umzubringen. Beruhigend. Nun, es brachte nichts, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Mit einem leisen Seufzen strich die Blauhäutige eine Strähne ihres schwarzen Haares aus dem Gesicht und setzte sich neben Mol auf das Bett. Der Zabrak erkundigte sich, wie sie denn eigentlich nochmal hieß, was die Schmugglerin lachen ließ, sie grinste ein wenig.


„Der Schlag war wohl etwas stärker, hm? Oder während der Besprechung gepennt?“


Neckte sie den Hünen neben sich in der Absicht, die Stimmung ein wenig aufzulockern, und sie sah ihn von der Seite an.


„Tosh´etara´narada, wenn Du formell sein möchtest, aber der Einfachheit halber und damit Du Dir nicht die Zunge brichst, genügt Etara. „Süße“ und „blaues Ding“ sind auch recht beliebte Alternativen, je nachdem, wie viel jemand intus hat.“


Erklärte die Schmugglerin trocken, ihre Stimme von einem spielerischen Unterton erfüllt, und sie zwinkerte kurz. Sie lehnte sich ein wenig zurück und streckte ihre langen Beine, um es sich ein wenig bequemer zu machen.


„Wie lange machst Du das hier eigentlich schon? Die Black Sun, meine ich. Mir ist aufgefallen, dass die Leute eine recht hohe Meinung von Dir haben. Nun ja, außer Mallory. Und das, obwohl Du im Rang nicht so hoch steht. Heißt für mich, dass Du was drauf haben musst. Oder alle finden Deine Hörner niedlich, kann auch sein.“


Etara lächelte dünn. Sie war neugierig, was es mit dem Zabrak auf sich hatte, und musterte ihn von der Seite.


Spectre hat in den höchsten Tönen von Dir gesprochen. Ihr zwei scheint ziemlich eng zu sein. Du wolltest sie vorhin beschützen, oder? Ich hoffe mal, das kommt alles wieder in Ordnung mit ihr.“


So hatte es für Etara zumindest ausgesehen. Mal sehen, was der Gehörnte dazu meinte.


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[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Hyperraum Richtung imperiale Grenze / Eisenheim / 3 ] Mol und Etara

Mol machte Grimasse, die mit etwas Fantasie als Lächeln durchgehen konnte, als die Neue mutmaßte, dass Paloos Vergangenheit beim IGD der Grund sein konnte, dass er so schnell von den Beinen geholt worden war. Unwillig bewegte er seinen Arm, in den das Gefühl nur langsam zurückkehrte.

„Mallory kennt auch so ein paar Griffe. Schlimm heutzutage. Niemand hat mehr Lust auf eine faire Prügelei…“

Der Hüne grinste schief, was ihm augenblicklich einen scharfen Schmerz in der Nase einbrachte. War sie etwa schon wieder gebrochen? Ein vorsichtiges Tasten bestätigte dies. Na super. Unverblümt erkundigte er sich nach dem Namen der Chiss und erntete eine spöttische Antwort. Etara hieß sie also, als Abkürzung für irgendetwas viel zu langes und viel zu sperriges. Irgendwie war Mol schon froh, dass Spectre Spectre hieß und nicht… halbherzig versuchte er den Namen in Pseudochiss (oder wie auch immer die Sprache hieß) zu verlängern und musste über die Lächerlichkeit dieser Unternehmung selbst lachen.

„Mit Süße kann ich arbeiten“

, antwortete er grinsend. Er war nie wirklich jemand gewesen der Bars frequentiert hatte, aber die paar Male an denen er damals bei Kargash zu Besuch gewesen war, hatte er doch öfters jemanden mit nachhause genommen. Und wenn er sich die Neue mal so recht besah, schlecht sah sie schonmal nicht aus. Eigentlich ganz im Gegenteil wenn er sie sich so ansah. Nicht dass er vor hatte was zu forcieren. Immerhin war ein professionelles Verhältnis vermutlich zuträglicher zur Mission. Daher verkniff er sich auch den Spruch, der ihm auf der Zunge lag.

Freundlich erkundigte sich Etara, wie es dazu kam, dass die anderen trotz seines niedrigen Ranges eine relativ hohe Meinung von ihm zu haben schienen und wie lange er das jetzt schon machte. Kurz wägte er ab wie viel er ihr erzählen sollte, fragte sich dann jedoch was es nützen sollte wenn er auswich.

„‘N Jährchen bin ich jetzt bei der Sun. Genausolang wie Paloo, Yannic und Elias, aber den wirst du erstmal nich kennenlernen.“

Einen Augenblick lang hatte ihm Thessas Name auf der Zunge gelegen, doch dann wurde ihm das Gewicht des Echsenledermantels auf seinen Schultern bewusst und er verschwieg ihn.

„War vorher deren Vorgesetzter und hab das am Anfang auch fortgeführt. Aber wie die Sun so ist…Paloo ist jetzt der Ad’ika und ich der Bechesmy…“

Kurz lachte er, dann fuhr er fort

„Liegt also vermutlich wirklich an den Hörnern. Hab damit auch schon die ein oder andere aufgerissen…“

Was definitiv wörtlich zu verstehen war. Einen Augenblick blitzte die Erinnerung vor seinem inneren Auge auf, wie er die kleine Mandalorianerin mit seinem zersplitterten Horn von Schulter bis zur Hüfte aufgeschlitzt und so den Kampf gewonnen hatte, den er eigentlich hätte verlieren müssen. Wie er wohl ausgegangen wäre, hätte dieser Droidenblaster auf der Subjugator nicht das Horn getroffen. Vermutlich säße er dann nicht hier, aber hätte hätte Speederkette.


[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Hyperraum Richtung imperiale Grenze / Eisenheim / 3 ] Mol und Etara
 
[Mittlerer Rand | Malrood-Sektor| Besh-Gorgon-System | Hyperraum Richtung imperiale Grenze | Eisenheim | Kabine | Etara, Mol

Zufrieden registrierte Etara, dass sich die Stimmung in der Kabine etwas aufhellte, nach der dramatischen Szene vorhin mit Spectre und Paloo konnten wohl alle etwas Entspannung und Aufmunterung vertragen. Kurz sah sich die Chiss um, aber dummerweise gab es in diesem Raum keinen Alkohol. Die Schmugglerin bedauerte, nicht eine gute Flasche corellianischen Brandy mit an Bord genommen zu haben, aber das war kein Grund zum Trübsal blasen und vermutlich war es im Moment ohnehin besser, sich nicht mit Hochprozentigem zuzuschütten. Wobei, wenn sich die Schmugglerin die Grimasse von Mol ansah, als der kräftig gebaute Zabrak ein wenig seinen vom dem Ewok vorhin so malträtierten Arm bewegte, wäre es vielleicht doch keine so schlechte Idee, vertrieb immerhin die Schmerzen für eine Weile. Immerhin war der Gehörnte von Spectre auch noch mit einer angeknacksten oder sogar gebrochenen Nase gesegnet worden, beim Grinsen war das offenbar wieder deutlich geworden und vorsichtig tastete er über das in Mitleidenschaft gezogene Riechorgan. Im Gegensatz zu vielen reagierte der ehemalige Soldat allerdings nicht wehleidig, er schien in der Tat hart im Nehmen zu sein, eine gebrochene Nase war für so jemanden kein Weltuntergang. Etara fand das ziemlich anerkennenswert, sie mochte Lebewesen, die sich durchbeißen konnten. Mol schaffte es sogar noch, einen Witz über den mysteriösen Trick von Paloo zu reißen, und er verwies darauf, dass Mallory auch ein paar solcher Manöver auf Lager hatte. Das überraschte Etara, die Schmugglerin wölbte neugierig eine Augenbraue. Stimmt, der alte Mann war ja früher mal Personenschützer gewesen, sie erinnerte sich daran, was Spectre ihr erzählt hatte. So ein Beruf brachte gewisses Wissen mit sich, unter anderem eben auch darüber, jemanden schnell und hart auf die Matte zu schicken. Der Anführer dieser Mission hatte das also nicht verlernt, gut zu wissen. Trocken beklagte sich Mol darüber, dass heutzutage offenbar niemand mehr Lust auf eine richtige Prügelei hatte, was die Blauhäutige zum Lachen brachte, und mit einem Grinsen auf den Lippen nickte sie zustimmend.

„Ja, so sieht es aus, das ist eine Möglichkeit, Spaß haben und Dampf ablassen. Tut einem richtig gut, ist psychologisch erwiesen. Probier es aber nicht auf Nar Shaddaa, dort weiß man nicht mal, wie man das Wort „fair“ überhaupt schreibt, und Du hast sofort ein Messer in den Rippen.“


Entgegnete sie scherzhaft und hob gespielt belehrend den Zeigefinger. In den alten Zeiten auf dem Schmugglermond hatte es eigentlich nur innerhalb der „Lucky Knives“, der Gang, zu der sie gehört hatte, Kämpfe mit Regeln gegeben, ihr Anführer hatte darauf bestanden, dass sie ohne Waffen und verkrüppelnde Attacken gegeneinander antraten, eins gegen eins. Doch wenn es gegen Außenstehende gegangen war, dann hatte man alle Regeln über Bord geworfen. Musste man auch, wenn man gewinnen und überleben wollte. Etara erinnerte sich, wie sie mit zwei anderen ein Mitglied ihrer großen Rivalen, der „Bad Moons“, in einer Seitengasse abgepasst hatte, während die anderen den Sullustaner beschäftigt hatten, hatte sich die Chiss einen Stein geschnappt und damit seinen Schädel bearbeitet. War eine ziemliche Sauerei gewesen, aber hatte ihr einiges an Respekt verschafft. Man tat eben, was man tun musste. Ihre kleine Stichelei wegen ihres Namens nahm Mol mit Humor, der gut aussehende Zabrak lachte und meinte mit einem schelmischen Grinsen, dass er mit „Süße“ etwas anfangen konnte. Etara sah ihn von der Seite an, ließ den Blick ihrer roten Augen einmal von unten nach oben wandern und grinste zurück, wobei ihre weißen Zähne aufblitzten, und sie strich sich betont langsam eine Strähne ihres langen schwarzen Haares aus dem Haares. Nicht auf den Mund gefallen war der gute Kommandant, der sie in diesem Moment ebenfalls musterte.

„Na, dann bin ich ja beruhigt. Ich wäre untröstlich, wenn Du Dir auch noch die Zunge brechen würdest. Eine Chiss bricht Dir die Nase, die andere die Zunge...ne, ne, nachher entwickelst Du noch eine Antipathie gegen uns Blaue.“


Die hübsche Kriminelle lachte leise und hörte dann aufmerksam zu, während der Zabrak von seiner Zeit bei der Black Sun erzählte. Er war seit etwa einem Jahr dabei, genau so lange wie anderen. Neben dem Ewok und dem Rodianer erwähnte er noch jemanden, einen gewissen „Elias“. Wen er bezeichnenderweise nicht erwähnte, war die Echse, von der Spectre erzählt hatte, dass sie das Team verraten und von dem Gehörnten getötet worden war. Etara entschied, nicht nachzuhaken, das war klüger, denn das Thema war naturgemäß heikel und sie wollte die recht interessante und anregende Unterhaltung nicht kaputt machen. Früher war also er der Boss gewesen, doch mittlerweile hatten die anderen ihn in der Hierarchie des Syndikats überflügelt. Er nahm es mit Fassung und lachte sogar. Etara, die ihn neugierig ansah, lächelte dünn.


„Ich bin mir sicher, nach dem Job werden sie Dich auch befördern. Was drauf haben musst Du, sonst würden Dich die anderen nicht so schätzen. Würd Dir ja ein Empfehlungsschreiben schreiben, aber so läuft das hier ja nicht. Bei mir sind es erst ein paar Monate, aber ich hatte Glück, mein erster Job für die Black Sun war ein großes Ding und ist gut gelaufen.“


War ja nur fair, dass sie auch ein wenig von sich erzählte. Mol scherzte, dass es wohl wirklich an seinen Hörnern lag und er damit schon die ein oder andere aufgerissen hatte. Etaras Lippen formten ein kokettes Grinsen und sie legte leicht den Kopf schief. Irgendetwas sagte ihr, dass der Zabrak mit dem Spruch gleich mehrere Ebenen abgedeckt hatte.


„Die niedlichen Hörnchen schmücken ein recht ansehnliches Gesamtpaket, würde ich sagen.“


Etara glatte, weiche Stimme hatte einen neckischen Ton, und sie hielt einen Moment inne. Eine Frage hatte sie dann doch.


„Sag mal, wenn wir hier schon so vertraulich plaudern und nur mal unter uns, läuft da was zwischen Dir und Spec? Ich meine, sie mag Dich ja offenkundig, ist bloß ein bisschen...schüchtern, wie ich vorhin erlebt habe. Nicht, dass ich in Deinem Revier wildere, hm? Ich will ja nicht zwischen euch kommen, falls ihr irgendwas habt. Außer, es ist die Art von Beziehung, in der das keine Rolle spielt. Wobei man bei ihr ohehin etwas aufpassen muss. Ist auch nicht verwunderlich nach dem, was die Arme durchgemacht hat.“


Es war schließlich möglich, dass Spectre vorhin nicht alles erzählt hatte, die ehemalige Agentin hatte eigentlich recht ehrlich gewirkt, aber vielleicht hatte sie ja unbewusst etwas nicht erwähnt. Konnte es geben.


[Mittlerer Rand | Malrood-Sektor| Besh-Gorgon-System | Hyperraum Richtung imperiale Grenze | Eisenheim | Kabine | Etara, Mol
 
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[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Hyperraum / Eisenheim ] Spectre, Paloo




Sie saßen einige Minuten einfach schweigend nebeneinander bis der Ewok die Stille unterbrach.

„Ich wollte, dass Du selbst eine Entscheidung fällst, nicht die anderen. Hast Du das?

Trotzdem bin ich froh, dass du noch da bist, sonst müsste ich mir jetzt von Mol und den anderen was anhören.“


Die großen Knopfaugen sahen über den Rand des Glases zu der Chiss. Paloo schmunzelte. Da wäre wirklich was los gewesen an Bord.

Spectre nahm noch einen Schluck von dem Brand ehe sie den Ewok anblickte.


„Ja, habe ich. Ich will es versu….“

„Nein!“

Heftig schüttelte der kleine Kerl den Kopf und knallte das Glas auf den Tisch.

„Nein, nein und nochmal nein. DU sollst es nicht versuchen. Tue es oder lass es. DU hast eine Wahl zu treffen, also triff sie auch.

Es ist wie beim Schießen, es gibt diesen einen Moment, an dem du dich entscheiden musst, abdrücken oder nicht. An dem stehst du gerade. Jetzt. Also versuch dich nicht rauszuwinden. Du kannst das wenn du die Waffe in der Hand hast, warum nicht jetzt auch? Nur weil es Dich betrifft? Es geht nur um Dich, sonst niemanden. Nur Du bist für dich verantwortlich. Da ist niemand auf den du etwas abschieben kannst!“


Paloo sah sie ernst an und sie wusste, dass er sie nicht gehen lassen würde, bis eine Entscheidung gefällt war.

Seufzend sah sie wieder ins Glas und trank. Mit jedem Schluck schmeckte es besser, aber der Blick des Ewok brannte mehr. Sie füllte nach und trank weiter während Paloo sie einfach nur anstarrte. Es dauerte ein paar Minuten, ehe sie den Blick wieder heben konnte.


„Wahrscheinlich hast du Recht, ich habe Angst, Paloo. Ich musste noch nie solche Entscheidungen treffen. Was wenn ich mich falsch entscheide?“

„Das ist dann so. Deshalb überlegt man sich ja was man tut, oder eben lässt. Man lebt mit den Folgen seiner Entscheidungen.“

Sie nickte nachdenklich. Sie hatte noch nie die Verantwortung bewusst übernommen. So war es ihnen nicht beigebracht worden. Es gab Befehle, die befolgt wurden. Aber das war vorbei. Endgültig.

„Du hast Recht.“

„Natürlich.“

Der Ewok grinste sie breit an.

„Das sind keine Fragen, die ich mir nicht selbst schon gestellt habe.“

Seufzend griff sie wieder nach der Flasche, aber Paloo war schneller und zog sie weg.

„Zum Besaufen ist der Tropfen zu schade, Spec. Also, wie sieht‘s aus?“

Sie zögerte einen Moment ehe sie antwortete.

„Ich… ich… ich werde einen Weg finden, für mich. Ich lasse sie nicht gewinnen. Danke für die Möglichkeit Paloo.“

Sie… das war so abstrakt für den IGD und die Geister der Vergangenheit, die sie heimsuchten. Aber Paloo verstand das. Sie stand auf und musste sich kurz festhalten, als das ganze Schiff schwankte. Sie atmete ein paar Mal tief ein und aus, damit der Schwindel nachließ.

Paloo grinste indes und hüfte aus dem Sessel um in Richtung seiner Kabine zu verschwinden.


Kurz sah sie dem Kleinen noch hinterher, ehe sie sich auf den Weg zurück zu Etara und Mol machte.




[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Hyperraum / Eisenheim / Gänge ] Spectre
 
[Äußerer Rand/Hyperraum in Richtung Besh-Gorgon System/Jai'Galaar] Ral und NSCs (Penelo Vhett, Liien Kar, Satrak, Dakdge Leema)

Er war alt geworden, wirklich alt.

Ral saß vor dem Spiegel in seinem relativ großen Quartier. Hinter ihm in dem großen Bett, getaucht in rote Seide und gedämpfte Lichtstrahlen konnte er seine Frau ausmachen die noch immer seelenruhig schlief. Penelo hatte darauf bestanden ihn zu begleiten. Einerseits war er froh dass sie da sein würde um seinen Rücken zu decken. Niemandem vetraute er mehr, dennoch fühlte er sich unwohl bei dem Gedanken, dass sie beide den Clan sich selbst über und die Jungen dort alleine ließen. Tess konnte frühestens in vier Wochen zurück auf Mandalore sein und die Spannungen die seit dem Bürgerkrieg existierten waren noch lange nicht abgebaut. Auch wenn der Wiederbeleber große Stücke auf Ral setzte hieß das nicht, dass sollte es dem Erhalt der inneren Einigkeit dienen er den A'kazz-Clan nicht soweit dezimieren würde das bedingungslose Loyalität wiederhergestellt wäre. Die Nachricht, dass die Attentäter Mitglieder seiner Familie waren, hatte ihn aus der Bahn geworfen und beinahe den Ratssaal in ein Schlachtfeld verwandelt. Er hatte es geschafft sie zu beruhigen, dem Mandalore persönlich versichert das er die Verantwortlichen jagen und töten würde. Bevor er aufgebrochen war hatte Shysa ihn noch einmal zu sich gerufen. Das Gespräch war kurz gewesen, trotz seiner Position hatte Shysa ihn mit mehr Ehrerbietung behandelt als sonst jemand seit dem Ende der Kanzlerherrschaft, Rals Meinung von dem Jungen Mann als das Absolute Sinnbild der Mandalorianischen Ehre noch einmal bestätigt, und ihm ein persönliches Ersuchen mitgegeben welches er nach Mon Calamari bringen sollte, nachdem auf The Wheel alles geregelt wäre.

Der Alte Mandalorianer schüttelte kurz den Kopf und strich sich die ergraute Mähne aus dem Gesicht, straffte den Rücken und ging erneut das vor ihm liegende im Kopf durch. Auf der Station der Black Sun erwarteten sie eine Kontaktperson der Black Sun und ein alter Kontakt aus seiner Botschafterzeit. Über jenen Kontakt hatte er erfahren das sich sein Enkel Ruusaan und drei Abgeordnete der alten Regierung auf der Station versteckt hielten und sie alle in Verbindung zum Attentat standen. Iroan Kelmer, eben jener Kontakt, hatte bereits ein Safe House angemietet. Es hieß also kurz Lage und Versteck der Dar'manda zu sondieren und dann zu einer geeigneten Zeit zuzuschlagen. Die Dummheit von Ruusaan war für Ral unverzeilich. Der Junge würde sie mit dem Leben bezahlen, er war selten so enttäuscht von dem einzigen was ihm von seinem Sohn geblieben war. Zu hören dass er Mitglied dieser Verschwörung war hatte alte teilweise verheilte und teilweise verdrängte Wunden an seine eigene Schuld aufgerissen. Auch wenn Ral der Gedanke daran Ruusaan nach den Sitten seines Volkes zu richten widerstrebte, er würde es tun. Es war seine Pflicht und sein Verhängnis, seine Bestimmung und sein Fluch, den er auf sich geladen hatte als er Korruption und Verrat die Tür geöffnet hatte. All dies würde erst Enden wenn das Übel begraben unter der Erde lag. Der Junge war verdorben, seelenlos. Ihn in Ehren als Mandalorianer sterben zu lassen war bereits sehr gnädig vom Mandalore gewesen.


Kurz schwankte die Welt um ihn als er sich ruckartig erhob. Er atmete tief durch und stabilisierte sich. Rückenschmerzen, registrierte er mit gerunzelter Stirn und einer großen Portion Selbsthass im Hinterkopf. Langsam wollte sein Körper echt nicht mehr so wie er. Die rechte Hand für unwillkürlich über den Linken Armstumpf während er sich auf den Schrank zubewegte. Seine Finger fuhren über das Datapad an der Seite und entriegelten ihn, die Tür schwang auf und gab den Blick auf zwei bereits sehr kampfgezeichnete und dennoch eindrucksvolle rot-goldene Rüstungen frei. Daneben ruhten auf Gestellen die Raumanzüge, wobei einer an der linken Ärmelseite nur bis zum Ellbogen reichte. Ral griff sich eben jenen und fing an sich den Anzug überzuziehen. Der nächste Griff ging zur Unterweste, es folgten versiegeln und das anziehen der Stiefel und anlegen und überziehen des Brustpanzers. Ral konnte ein Seufzen nicht unterdrücken als er die Verschlüsse überprüfte und das wohltuende Gewicht der Rüstung auf seinen Schultern spürte. Das einzige was verblieb waren die beiden Handschuhe, seine Waffen und der Helm. Er griff nach dem linken Handschuh und zuckte kurz als er ihn gegen den Stumpf drückte und spürte wie sich die elektrischen Nervenstränge mit den seinen verbanden und die Verbindungsschnallen sich in den an seinen Knochen angebauten Ring aus Beskar schlossen. Voller Genugtuung bewegte er die Finger der künstlichen Hand, griff den zweiten Handschuh, zog ihn über, nahm den Helm von der Büste und setzte ihn auf.

Die Rüstung erwachte zum Leben als das Rechenzentrum einen Systemcheck durchführte und den derzeitigen Status, Umweltinformationen, Restmenge an Sauerstoff, Treibstoffmenge seines Jetpacks und Daten zur allgemeinen Verfassung seines Nutzers auf dem HUD einblendete. Die Helmkameras justierten sich, seine 360-Grad Sicht wurde aktiviert und es wurde angemerkt das er unbewaffnet war. Sein Blick glitt zurück zum Schrank. Drei Vibromesser, einige Thermaldetonatoren, Ersatzgas für seinen Flammenwerfer, einge Ersatzenergiezellen und drei Kammern voller Nadelprojektile fanden den Weg in die für sie vorgesehenen Taschen. Seine zwei WESTAR-Pistolen wurden geholstert. Zuletzt griff er nach 9118er überprüfte diesen und stellte ihn dann in den Schrank zurück.

Aus dem Augenwinkel nahm er eine Bewegung war, er reaktivierte die Kameras und sah Penelo aufstehen und auf den Spiegeltisch zugehen, während sie sich streckte und ihre Muskeln dehnte.

"Du solltest die Dämmung der Kameras erneuern. Wenn sie sich bewegen ist ein leichtes Surren zu hören", merkte sie an ohne sich umzudrehen, setzte sich auf den Stuhl und fing an ihre langen blonden Haare zu kämmen.
"Ansonsten bist du noch genauso furchterregend wie immer", sie lächelte, dass konnte er im Spiegeln sehen, während sie seinerseits ihn dabei beobachtete wie er ein letztes Mal alle seine Schnallen überprüfte.
"Das du deinen Schneid verloren hast glaubt außer dir niemand", neckte sie weiter "Und sieh mir gefälligst in die Augen wenn ich mit dir rede! Mir ist bewusst dass dich die Sache mehr belastet als äußerlich zu sehen ist. Ich wäre kaum deine Frau würde ich so etwas nicht bemerken. Aber jedes Kind sieht deine langsam aufkeimende Unsicherheit. Es ist gut das du den Helm wieder trägst... aber trage ihn mit Stolz so wie damals."

Er stutzte ob des schnellen Wechsels des Themas ihrerseits, nahm wie verlangt den Helm ab und drehte sich zu ihr um. Er hatte keine Lust auf einen Kampf mit ihr, zumindest nicht jetzt und so ignorierte er das kampfbereite Glitzern in ihren Augen, brummte ein "Mhm" und hängte den Helm an den Gürtel. In Zuckerbrot und Peitsche war sie wirklich eine Meisterin. Das alte Sprichwort stimmte, nichts fürchtete ein Mandalorianischer Mann mehr als eine Mandalorianische Frau. Vor allem wenn diese wütend war oder wie in seinem Fall keinen Widerspruch bei diesem Thema duldete. Einmal hatte sie ihm schon den Kopf gewaschen, auf ein Zweites mal war er wirklich nicht scharf.

Penelo war näher gekommen drückte ihm einen Kuss auf die Lippen und bugsierte ihn für ihre Verhältnisse sanft aber bestimmt durch die Tür auf den Gang.

"Und jetzt wirst du deinen Pflichten nachkommen und dich während dieser kleinen Reise auch einmal außerhalb unserer Kabine sehen lassen", sie zwinkerte kurz bevor sich die Tür schloss. Die Gelegenheit noch etwas zu sagen gab sie ihm, wie immer, nicht.

Da ihm nichts anderes übrig blieb machte er sich auf den Weg in Richtung Trainingssaal. Eine der großen Eigenheiten und Modifikationen der Jai'Galaar. Die erst wenige Monate alte Korvette der Crusader-Klasse war ein vom A'kazz-Clan in Auftrag gegebenes Schiff mit einigen Änderungen am standardtisierten Design für ihren eigenen Fuhrpark. Statt 80 Mann Besatzung brauchte die Jai'Galaar nur 20 Besatzungsmitglieder, von denen lediglich die Hälfte für die Funktionstüchtigkeit des Schiffes vonnöten war, solange dieses in keine Kampfhandlungen geriet. Viele Funktionen werden durch fortschrittliche Droidengehirne geregelt und eine AI steuert viele der Geschütze anhand der Daten die ein einzelner Mandalorianer per HUD an sie weitergibt. Die Raumaufteilung wurde dahingehend geändert, das nun 10 große Doppelkabinen im Heck des Schiffes installiert wurden und der restliche Raum mit einem Aufenthalts und Trainingsraum sowie einer eigenen Beskarschmiede ausgestattet wurde. Weg von einer rudimentären zu einer etwas eleganteren Innenaustattung sollte sie zuerst das Staatsschiff des Mandalore werden, dieser überließ sie aus unerfindlichen Gründen jedoch dem Clan. Natürlich war die Korvette selbst wenn sie Privatbesitz des Clans war unter dem Oberbefehl der Mando Cabure, die auch ihren Al'verde bestimmten.

Auf dem Weg zur Brücke durchquerte er den Aufenthaltsraum wobei einen einen Blick auf zwei miteinander im Nahkampf verstrickte Mandalorianer warf. Liien trainierte mit dem jungen Dakdge, vielversprechender Krieger, einer der besten Scharfschützen die Ral bisher untergekommen waren. Im Nahkampf jedoch bekam er von der einige Jahre älteren und erfahreneren Mandalorianerin einen gehörigen Arschtritt. Man konnte ihm seine Wut ansehen. Er griff ungestüm und unüberlegt an, stolperte jedoch ins leere als Liien auf leichten Füßen nach links auswich um ihn herum tänzelte und ihn mit seinem eigenen Schwung und einem Fußfeger im Dreck landen ließ. Ral überlegte kurz sich einzumischen, überließ es dann aber Liien den Mann wieder auf die Beine zu stellen und seine Fehler mit ihm durchzugehen. Sie wusste was sie tat.

Auf der Brücke herrschte betrieb. Satrak nickte ihm zu als er ihn hereinkommen sah.


"Su'cuy'gar Al'verde...Vorbereiten auf das Verlassen des Hyperraumes", der Hyperraum vor den Fenstern brach und enthüllte eine riesige mit Lichtern gespickte Raumstation, um die geschäftiges Treiben herrschte. The Wheel, das Besh-Gorgon-System. Der Commander, ein Mandalorianischer Cathar, grinste ihn an "Willkommen im Hort des Abschaums der Galaxis, hätte nicht gedacht das ich jemals einen Fuß in diese ehrlose Hölle setzen muss."

"Ich auch nicht..."

[Äußerer Rand/Orbit von The Wheel/Jai'Galaar] Ral und NSCs (Penelo Vhett, Liien Kar, Satrak, Dakdge Leema)
 
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[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Hyperraum Richtung imperiale Grenze / Eisenheim / 3 ] Mol und Etara

Schelmisch antwortete Etara, dass dies eine Möglichkeit war, um Dampf abzulassen. Die Zweideutigkeit war klar und musste grinsen, konnte jedoch seinerseits nichts erwidern, da sie bereits fortfuhr. Gespielt belehrend fuhr sie fort, das man das aber bloß nicht auf Nar Shaddaa versuchen sollte, da er sonst sofort ein Messer zwischen den Lippen hätte.

„Och, das können die Imps auch. Aber ein Messer ist denen zu billig. Die holen gleich das Orbitalgeschütz raus wenn du mit dem Sturmgewehr ankommst. Oder gleich den Todesstern. Aber was will man auch von Menschen erwarten. Müssen allesamt was kompensieren“

Imperiale und ihre Militärdoktrin. Höher schneller weiter und am besten zehn Mal so groß. Mol war sich sicher, dass irgendwo grade ein findiger Wissenschaftler an einem neuen Todesstern tüftelte. Dieses Mal am besten direkt in Planetengröße und mit mehreren Geschützen. Warum nicht?

Die Unterhaltung ging weiter und Etara antwortete auf seine Bemerkung, dass er mit Süße etwas anfangen konnte mit einem weiteren Spruch. Mit einem Zwinkern scherzte sie, dass sie untröstlich wäre, wenn er sich ob der Komplexität ihres Namen die Zunge brechen würde. Bei einer gebrochenen Nase und gebrochener Zunge könnte er ja eine Antipathie gegen Chiss entwickeln.

„Keine Angst. Die Zunge breche ich mir nur wenn ich selber blau bin. Ich entwickel‘ da eher eine Antipathie gegen mich, wenn ich einer schönen Frau kein Kompliment mehr aussprechen kann…“

Mol warf der Chiss einen vielsagen Blick zu und lehnte sich zurück. Noch immer war er sich nicht sicher was genau er aus der Situation machen sollte, aber das Flirten war definitiv angenehm. Es musste über ein Jahr her sein, seit er dazu Gelegenheit gehabt hatte und jetzt stellte er fest dass er es doch tatsächlich vermisst hatte. Es hatte etwas Zwangloses, das ihn für ein paar Minuten die Probleme seines Lebens vergessen ließ.

Aufmunternd stellte Etara fest, dass ‚die‘ nach diesem Job sicher befördern würden und dass sie ihm ja ein Empfehlungsschreiben ausstellen würde. Einen Augenblick sah er sie ungläubig an, dann fing er an laut zu lachen. Einige Male schlug er sich auf die Schenkel, bevor er schwer atmend antwortete:

„Eher reißt Subvigo Wugun sich seine restlichen Arme selbst aus bevor das passiert. Nerra Yarta stürz sich ins Vakuum und Shylmhyrr kämmt sich den Bart und lässt sich Kätzchen nennen! Haha! Könnte sein dass ich in der Vergangenheit mal indirekt Vigo Zasshis ans Bein gepinkelt habe und tja…ich bin eigentlich ganz froh das ich überhaupt hier sitze…“

Wenn er sich richtig erinnerte war das sogar nur der Fall, weil Wugun keine Lust gehabt hatte sich in sein Personal reinreden lassen. Von daher machte die Degradierung tatsächlich Sinn.

„Was war das denn für ein Job wenn man fragen darf?“

, fügte er hinzu und bezog sich dabei auf den von Etara erwähnten guten Job, den sie erwähnt hatte. Mol hatte gar nicht mitbekommen, dass die Black Sun so ein großes Ding gedreht hatte, aber das war vermutlich auch Sinn der Sache.

„Dein Gesamtpaket braucht keine Hörner um ansehnlich zu sein…“

, antwortete er auf ihr ähnlich gelagertes Kompliment. Oh ja, Flirten machte Spaß.

Schließlich wurde Etaras Ton weniger neckisch und fast schon ernst als sie fragte, ob zwischen ihm und Spec etwas lief. Einen Moment zögerte Mol und überlegte wie er darauf antworten sollte.

„Nein…zwischen uns läuft nichts. Als ich sie wegen unserer Tarnung auf Malastare angraben wollte hat das damit geendet dass sie mir die Nase gebrochen hat und ich mir ins Bein geschossen habe. Daher dachte ich auch vorhin sie anzufassen sei eine schlechte Idee…“


[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Hyperraum Richtung imperiale Grenze / Eisenheim / 3 ] Mol und Etara
 
[Mittlerer Rand | Malrood-Sektor| Besh-Gorgon-System | Hyperraum Richtung imperiale Grenze | Eisenheim | Kabine | Etara, Mol

Etara hatte reichlich Spaß dank ihrer Unterhaltung mit Mol, der kräftige Zabrak war nicht nur ansehnlich, sondern auch recht clever und nicht auf den Mund gefallen. Sie konnte definitiv nachvollziehen, warum viele an Bord ihn zu mögen schienen, der ehemalige Soldat vermittelte einem das Gefühl, das man dazu gehörte und das er einer von seinen Leuten war und kein abgehobener Wasserkopf, der sich für etwas besseres hielt. Das war in den Augen der Chiss eine sympathische Eigenschaft, immerhin waren sie ein Team und mussten miteinander zurecht kommen. Was recht schwer werden konnte, wenn jemand sich für das ultimative Geschenk an die Galaxis hielt. Im Lauf ihrer kriminellen Karriere war Etara schon einigen Lebewesen begegnet, hatte sie viele sehr verschiedene Leute kennengelernt und meist recht schnell gewusst, wen sie mochte und wen nicht. Vielleicht eine Folge des analytischen Denkens, das man ihrer Spezies zuschrieb, auch wenn die junge Frau nicht unbedingt eine typische Chiss war, die, wie man es so schön formuliert, oft einen Stock im Hintern hatten und kühl und unnahbar wirkten. Das warf einige interessante Fragen auf, wie groß war der Einfluss der Kultur? Immerhin war sie nicht im Reich der Chiss aufgewachsen und hatte außer ihren Eltern auch keine anderen Chiss gekannt. Wohl also nicht so verwunderlich, dass sie etwas anders tickte, und damit war die Schmugglerin auch recht glücklich. Wenn es die Situation erforderte, konnte Etara kalt wie Eis sein, aber eben nur, wenn es nötig war. Und im Moment war es eindeutig nicht nötig, sie amüsierte sich gut und auch Mol schien seinen Spaß zu haben, er wirkte deutlich entspannter und lockerer und sie merkte, dass sie ihm gefiel. Der Gehörnte hatte ein nettes Lächeln, fand die Chiss, war erfreulich, das öfter zu sehen. Auf ihren Rat bezüglich der Vorsicht auf dem berühmt-berüchtigten Schmugglermond erwiderte er trocken, dass das Imperium ähnlich wie die Gangs dort tickte, mit dem großen Unterschied, dass das Imperium über deutlich mehr Ressourcen verfügte und sich nicht mit Messern begnügte. Mit einer der Gründe, warum Etara besonders vorsichtig war, was Schmuggel im imperialen Raum anging, denn die Imperialen waren gut organisiert, chronisch misstrauisch und weitaus weniger milde als die Neue Republik oder neutrale Regierungen. Und überwiegend menschlich, wie Mol spitzfindig anmerkte, was Reisen dort für Nichtmenschen auch nicht gerade leichter machte. Etara nickte zustimmend und legte leicht den Kopf schief, während sie Mol von der Seite ansah.

„Oh ja. Da gab es mal irgend so einen klugen Kopf, der eine interessante Theorie zu dem Thema aufgestellt hat. Fällt nicht zum Vorteil für die Menschen aus, so viel sei verraten.“


Die Antwort wurde begleitet von einem vielsagenden Blick ihrer roten Augen und sie lächelte leicht, wobei ihre weißen Zähne aufblitzten. Mol sprang auf ihre Vorlage auf und riss einen Scherz, dass die Gefahr einer gebrochenen Zunge lediglich dann bestand, wenn er selbst blau war, und mit einem eindeutigem Blick machte der Zabrak ihr ein Kompliment, was Etara zum Lachen brachte.


„Komisch, ich bin mein ganzes Leben blau und hab mir nie was gebrochen. Übung macht den Meister, wie? Aber Komplimente schaffst Du blendend.“


Ja, der ehemalige Soldat, der sich nun entspannt zurücklehnte, war wirklich ein interessanter Kerl, und er hatte ebenfalls Spaß an ihrem kleinen Flirt. Als sie jedoch auf das Thema Beförderung zu sprechen kam, starrte er sie einige Momente an, als wäre ihr ein zweiter Kopf gewachsen, dann brach er in schallendes, herzhaftes Gelächter aus. Offenbar fand er die Vorstellung, dass man ihm seinen alten Rang wiedergeben würde, ziemlich abwegig. Mol erwähnte auf witzige Weise einige hochrangige Mitglieder der Black Sun, von denen Etara lediglich den Cathar kannte. Der Zabrak erklärte, dass er wohl Vigo Zasshis verärgert hatte. Den kannte die Schmugglerin zumindest vom Hörensagen und wenn sie an das dachte, was man über den Trandoshaner munkelte, dann konnte Mol wohl wirklich froh sein, hier zu sitzen, und der Echse nicht als Wandschmuck zu dienen.


Shylmhyrr könnte damit anfangen, sein Büro aufzuräumen, damit wäre uns allen mehr gedient. Das sieht schlimmer aus als eine Junggesellenbude nach der Abschlussfeier, nur mit weniger Prostituierten. Zasshis, hm? Von dem hab ich schon gehört. Glück für Dich und die galaktische Damenwelt, dass er Dich nicht hat ausstopfen lassen.“


Merkte Etara trocken an. Sie fragte lieber nicht genau nach, schließlich wollte sie die gute Stimmung nicht kaputt machen. Glücklicherweise wechselte Mol von sich aus das Thema und fragte dem Job, den die Chiss vorhin erwähnt hatte. Da alles in trockenen Tüchern war, konnte sie ihm ja ruhig davon erzählen.


„Jemand wie Du kann mich fast alles fragen.“


Ein wenig Necken musste schon sein, fand Etara, grinste kokett und spielte einen Moment mit einer Strähne ihres langen schwarzen Haares, während sie überlegte.


„Ich war Teil einer Gruppe Schmuggler und Söldner, die einen Konvoi mit verbotenen und teuren Gütern aus neutralem Gebiet in den imperialen Raum transportiert haben. Lief anfangs ganz gut, aber dann bekamen wir es erst mit Piraten und dann mit den Imperialen zu tun. Zum Glück ist es uns gelungen, mit heiler Haut zu entkommen und die meisten Frachter sicher ans Ziel zu bringen. Wilde Reise, sage ich Dir. Ich war froh, dass mir mein Schiff nicht unter dem Hintern weg geschossen wurde. Die Bezahlung war es allerdings wert, und meinen neuen Rang habe ich der Sache wohl auch zu verdanken.“


Erzählte sie nicht ganz ohne stolz. Es war wirklich verdammt gefährlich gewesen, aber schlussendlich hatten sie Erfolg gehabt. Als nächstes gab Mol gleich das nächste Kompliment ab, was Etara, die ziemlich stolz auf ihr Aussehen war, natürlich mit einem erfreuten Lächeln quittierte. Kurz wurde es etwas ernster, als sie auf Spectre zu sprechen kamen, und nach kurzem Zögern meinte Mol, dass zwischen ihm und der ehemaligen Agentin nichts lief. Jetzt erfuhr sie auch, was auf Malastara passiert war. Nasenbruch und Schuss ins Beins, und das nur, weil er sie zur Tarnung angebaggert hatte. Da war eine gewisse Vorsicht natürlich selbstverständlich. Etara nickte langsam.


„In dem Fall danke für den Versuch, mir ähnliches zu ersparen. Aber ich glaube, bei mir reagiert sie nicht so, jedenfalls jetzt nicht mehr. Liegt wohl daran, dass ich mich mit Anfassen auskenne...“


Fast unmerklich war die Schmugglerin etwas näher an den Zabrak gerutscht, lächelte ihn von der Seite an, während ihre roten Augen seinen Blick fixierten, und betont langsam legte sie ihre rechte Hand auf seinen Oberkörper und ließ ihre Fingerspitzen darüber wandern, während ihr Lächeln etwas breiter wurde.


[Mittlerer Rand | Malrood-Sektor| Besh-Gorgon-System | Hyperraum Richtung imperiale Grenze | Eisenheim | Kabine | Etara, Mol
 
[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Hyperraum / Eisenheim / Gänge ] Spectre


Sie ging den Gang entlang, schrammte mit der Schulter gegen die Durastahlwand. Was war mit ihr los? Sie hatte doch gar nicht so viel getrunken, oder doch? Natürlich hatte sie das, zum einen war der Brandwein den Paloo herausgekramt hatte ein besonders potentes Stöffchen gewesen und die Chiss hatte mehrere Gläser davon getrunken wie Wasser. Zum anderen hatte sie schon länger nichts mehr gegessen und Ihr Körper war Alkohol nicht gewohnt.

Alkohol lies einen die Kontrolle verlieren, das war etwas was der Chiss zutiefst gegen den Strich ging.

Sie brummte etwas Unverständliches, verfluchte Ihre Ungeschicklichkeit und musste doch aufkichern, als kurze Zeit später das geöffnete Zwischenschott nicht groß genug war und sie am Rahmen hängen blieb. Sie räusperte sich und sah sich um. Aber keiner hatte etwas bemerkt. Ihr Laune war gerade ausgesprochen gut, auch wenn dies durch den Alkohol bedingt wurde.

Schließlich stand sie vor der Tür zu der Kabine, aber war das Ihre gewesen? Sie stand einen Moment ratlos davor ehe sie die Kontaktplatte berührte und das Schott leise aufglitt.


„Aaalso mit
Paloooo isst allesss …“

Sie verstummt mitten im Satz, als die Szene vor Ihr langsam durch den Alkoholnebel in ihren Verstand sickerte. Etara lag halb auf Mol und strich mit den Fingerspitzen über dessen Brust. Natürlich…. Der Zabrak mit seinen Muskelpaketen war interessant, Etara hatte das ja sogar gesagt! Also war alles nur ein Vorwand gewesen um an Mol heranzukommen. Natürlich!

Schlagartig war der Nebel weg und sie sah klar. Warum sollte es auch anders sein? Niemand, der bei Verstand war würde etwas mit ihr…. Nein.,.. das war undenkbar. Alle hatten ja gesehen, was dabei herauskam.


„Alsooo…. Isch geh dannnn maal wieder… will ja nich… stören…“

Spectre drehte sich herum und verlor fast das Gleichgewicht. Für Etara und Mol war es offensichtlich, dass die Chiss es geschafft hatte sich in 5 Minuten gehörig volllaufen zu lassen. Sie rappelte sich hoch und schloss das Schott wieder hinter ihr.

Ihr war schlecht und schwindelig. Gegenüber der Tür lehnte sie sich an die Wand und lies sich daran herunterrutschen, die Kühle der Durastahlwand in ihrem Rücken genießend. Sie zog die Beine an, lehnte den Kopf an und schloss die Augen, während eine einzelne Träne begann ihre Wange herunterzulaufen.

Eine Tür öffnete sich und schnell wischte sie die Träne weg.




[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Hyperraum / Eisenheim / Gänge ] Spectre
 
[Mittlerer Rand | Malrood-Sektor| Besh-Gorgon-System | Hyperraum Richtung imperiale Grenze | Eisenheim | Kabine | Etara, Mol

Ein kluger Kopf mit reichlich Einblick in die Irrungen und Wirrungen des Lebens hatte einmal gesagt, dass Timing alles war. Diese Aussage gewann für Etara einiges an Aktualität. Im einen Moment hatte die hübsche Chiss noch gänzlich ungestört mit Mol geflirtet und das offenkundige Interesse des nett anzusehenden Zabraks genossen. Was war auch dabei? Schließlich hatte der ehemalige Soldat selbst gesagt, dass zwischen ihm und Spectre nichts lief, und sie waren alle Erwachsene hier, es gab keinen Grund für Eifersuchtsszenen und tränenreiche Anschuldigungen. Dachte sich die Schmugglerin jedenfalls, ein kokettes Lächeln auf den Lippen und ihre rechte Hand spielerisch auf dem muskelbepacktem Oberkörper von Mol, der keinen Widerspruch anmeldete und recht erfreut wirkte. Was Etara ähnlich ging, sie sah keinen Grund, der gegen ein bisschen Vergnügen sprach. Und neben dem Spaß war ein nicht zu unterschätzender Nebeneffekt, dass sie während dieser Mission, von der sie wenig wusste und die aller Wahrscheinlichkeit nach kein Spaziergang werden würde, jemanden brauchen konnte, der ihr den Rücken frei hielt. Ein gutes Verhältnis war also auch aus pragmatischen Gründen eine kluge Idee, da war die junge Frau wieder ganz Chiss. Wenn man es mit einem Augenaufschlag und sorgfältig ausgewählter Kleidung durch eine Grenzkontrolle schaffte, dann funktionierte das auch hier. Mit dem Unterschied, dass Mol definitiv besser aussah und cleverer war als der durchschnittliche Zollbeamte, Ausnahmen von der Regel selbstverständlich mit einkalkuliert. Jedenfalls hatte alles gut gewirkt, das gegenseitige Interesse war da, man fand sich attraktiv und kam miteinander aus, und sie hatten die Kabine für sich. Und genau mit letzterem lag sie falsch, denn just in dem Augenblick, als Etara noch etwas näher an Mol rutschen wollte und ihre Hand bereits auf dem Weg war, zischte die Tür und Spectre betrat die Kabine. Schwankte in die Kabine, um genau zu sein, denn man brauchte kein Experte zu sein um zu sehen, dass die ehemalige Agentin sich eingehend mit Ethanol-Wasser-Mischungen, vulgo auch alkoholische Getränke genannt, beschäftigt hatte. Neben dem unsicheren Gang und Stand sprach auch ihr lallender Satz Bände. Es kam, wie es kommen musste, Spectre brauchte einen Moment, um die Szene durch ihre vernebelten Sinne zu erfassen, und als passierte, verstummte sie mitten im Satz und mit einem Mal waren ihre roten Augen klar und voller Emotionen. Bevor jemand reagieren konnte, murmelte die andere Chiss, dass sie ja nicht stören wollte, drehte sich schwerfällig um und verließ die Kabine, wobei sie fast den Boden unter den Füßen verloren hätte. Leise schloss sich die Tür hinter ihr.


„Ah, verdammt.“


Fluchte Etara leise, die einen Moment gebraucht hatte und bis dahin in ihrer kompromittierenden Position, die ihrer Meinung nach eigentlich gar nicht kompromittierend war, verharrt war. Mit einem Seufzen, das nicht durch die ursprünglich beabsichtigte Tätigkeit verursacht wurde, legte sie frustriert ihren Kopf auf Mols Oberkörper und schloss kurz die Augen.


„Da flirtet man ein Mal während der Arbeit...“


Klagte die Schmugglerin trocken und rappelte sich dann auf, sie setzte sich wieder gerade hin und sah Mol entschuldigend von der Seite an, während sie ihr schwarzes Haar glatt strich. Die Chiss verschränkte die Arme vor der Brust und überlegte einen Moment, bevor sie etwas sagte.


„Eigentlich sollte das kein Problem sein, aber ich will nicht, dass Spectre sich zurückgesetzt fühlt. Und sie hat ganz schön was getankt, also sollte ich mal lieber nach ihr sehen. Tut mir leid. Aufgeschoben, nicht aufgehoben, okay?“


Sie zwinkerte dem Gehörnten zu und lächelte schief, dann stand die Kriminelle auf und ging zur Tür, wobei sie die Wirkung auf den zurückbleibenden Mol beachtete und ihren wiegenden Gang nicht reduzierte. Ein schöner Rücken konnte bekanntlich auch entzücken. Sie öffnete die Tür, sah sich kurz um und schloss sie dann hinter sich. Spectre war nicht weit gekommen, was bei ihrem Alkoholpegel auch nicht überraschte, die ehemalige Agentin saß zusammengekauert am Boden, den Rücken an die Wand gelehnt, und eilig wischte sie sich eine Träne aus dem Gesicht, als sie bemerkte, dass jemand näher kam. Etara ging etwas langsamer und hielt schließlich etwa einen Meter vor ihr inne.


„Hey, da bist Du also. Du wolltest aber keinen Rekord aufstellen, wie weit man unter Alkoholeinfluss taumeln kann, oder?“


Etara lächelte freundlich und ihre sanfte, warme Stimme sollte zusammen mit dem Scherz die Stimmung wieder etwas aufhellen. Die Chiss kam näher, stellte sich an die Wand und ließ sich ebenfalls zu Boden sinken, nun saß sie direkt neben Spectre.


„Okay, Deine Definition von bequem ist definitiv nicht meine, aber so läufst Du nicht Gefahr, umzukippen. Clever, clever. Sollte ich mir merken.“


Kumpelhaft stupste Etara gegen die Schulter der anderen Frau und lachte leise, bevor sie etwas ernster wurde.


„Du sahst gerade nicht sehr glücklich aus und ich glaube, ich weiß warum. Du machst Dir Sorgen, ich wäre nur an Mol interessiert und nicht an Dir. Was Unsinn ist. Bei mir gibt es kein entweder oder. Ich mag Mol. Ich mag Dich. Ist kein Konkurrenzkampf, weißt Du? Genügend Etara für alle.“


Langsam lehnte sie sich etwas zur Seite und stützte sich an Spectre, dann legte sie ihr sanft den Kopf auf die Schulter und seufze zufrieden, ein entspanntes Lächeln auf den Lippen.


„Mhmm, besser. Also, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich fast sagen, Du bist...eifersüchtig! Aber das würde ja bedeuten, dass Du mich magst, oder? Was natürlich sehr schön wäre, so rein hypothetisch. Ich meine, ich weiß, dass ich Dich mag. Wie sieht es bei Dir aus?“


Etara lachte herzhaft und kuschelte sich an Spectre, küsste sie sanft auf ihren Hals und legte dann wieder ihren Kopf auf ihre Schulter. Das war doch mal eine Ansage.


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[Mittlerer Rand :: Maldrood-Sektor :: Besh-Gorgon-System :: Hyperraum Richtung imperiale Grenze :: Eisenheim :: Quartier Nr. 2] Avlan, Sia’ku

Natürlich war Avlan's Birne nicht die hellste: die Betten in ihrem Quartier sollten festgeschraubt werden, damit diese eben bei einem möglichen Treffer nicht durch die Gegend flogen. Nicht wäre schlimmer als erstens bei einem Angriff aus dem Schlaf geweckt zu werden, und zweitens, sich dann noch mehrere Knochen zu brechen weil die Hochbetten mit Schwung gegeneinander schlugen und umfielen. Diente also der Sicherheit. Dass erklärte der Insektoid mit so bedachten und sorgfältig gewählten Worten, dass Avlan keine weiteren Fragen offen blieben. Er fühlte sich in dem Moment ein wenig blöd da es ja eigentlich offensichtlich schien, dieser Gedanke verflog aber relativ bald als er sich bewusst wurde was für Fehler andere in seinem Wissensbereich begingen - begonnen beim Falschen nachladen eines Blasters, oder der Unkonditioniertheit von neuen Rekruten. Avlan war Soldat, er musste nicht alles wissen. Nur alles können.

Die Frage bezüglich
Mol wollte Sia'ku hingegen nicht so detailliert beantworten wie er es gerne gehabt hätte: er erklärte ihm lediglich dass der Mann Ex-Soldat ist und früher mal Anführer der ganzen Bande war, auch als sie zur Black Sun kamen. Mol wurde dann irgendwann degradiert, ende der Geschichte:"Soldat, so, so", antwortete Avlan an sich selbst gerichtet. Als die beiden schnell dass Werkzeug holten und damit begannen die Betten festzuschrauben, dachte der Söldner über dass gesagte nach. Der Gehörnte hatte also doch etwas mit ihm gemeinsam, wenn es schon nicht die DNA war die sie teilten. Immerhin etwas, schließlich musste er mit diesem Grobian die nächste Zeit auskommen. Wie geübt der Typ mit der Waffe war hatte er ja bereits teilweise zu Gesicht bekommen: er war geübt im Stand, und war bereit gewesen seinem Blaster zu ziehen. Letztlich arbeiteten sie doch aber alle auch für die selbe Sache, oder? Wahrscheinlicher war jedoch dass jeder für sich selbst arbeitete, und seinen Auftrag gerade so erfüllen wollte. Während dieser Mission war Avlan Gast und akzeptiert, danach würde man ihn wohl gerne mit dem Rücken zu ihnen gedreht dass Schiff verlassen sehen. Egal. Hauptsache er erhielt überhaupt noch die Möglichkeit dieses Schiff lebend, und nicht als Leiche zu verlassen.

Nachdem sie mit der Arbeit fertig waren, rappelte sich der Söldner wieder vom Boden auf, und übergab dem Insektoiden den Bohrer:"
Fertig. Was jetzt? Werkzeug wieder zurück bringen?". Gelassen antwortete Sia'ku darauf dass er noch ein paar Dinge zu erledigen hätte, und er die Sachen noch brauchen würde. Avlan bräuchte er für diese Dinge nicht mehr, er könne seiner Freizeit nachgehen wenn er wolle. Avlan zuckte mit den Schultern:"Alles klar. Da es sowieso kaum was zu tun gibt hier vertrete ich mir mal die Beine. Wenn du mich noch brauchst..... dass Schiff verlassen kann ich ja sowieso nicht". Mit einem leichten Grinsen zwinkerte er dem Insektoiden zu und verließ sein Quartier. Auf dem Schiff war es ihm wirklich zutiefst langweilig. Nach ein paar Schritten begann er zu laufen um sich ein wenig mit Sport die Zeit zu vertreiben, und zu testen ob er noch genauso fit ist wie früher. Just in dem Moment als er begann warm zu werden erblickte er zwei Blauhäutige Gestalten auf dem Boden sitzen, mit dem Rücken zur Wand gelehnt. Es handelte sich hierbei eindeutig um Spectre und die andere Chiss, die Etara hieß wenn er sich recht erinnerte, wobei die letztere ihren Kopf auf die Schulter der anderen gelehnt hatte. Im Lauf blieb Avlan einen Meter von ihnen entfernt stehen, und schaute sich die beiden an:"Ist was?", fragte er bei den beiden nach. Dann wandte er sich an Spectre:"Siehst ein wenig bedrückt aus.".

[Mittlerer Rand :: Maldrood-Sektor :: Besh-Gorgon-System :: Hyperraum Richtung imperiale Grenze :: Eisenheim :: vor einer Kabine] Avlan, Spectre, Etara
 
[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Hyperraum / Eisenheim / Gänge ] Spectre, Etara



Spectre musste tatsächlich Lächeln bei dem Versuch von Etara sie aufzumuntern. Sie seufzte kurz. Die hübsche Schmugglerin traf den Kern des Problems nicht wirklich. Spectre war nicht eifersüchtig, oder neidisch. Warum auch? Etara tat was ihr Spaß machte, daran war nichts Verwerfliches. Vielmehr fragte sich Spectre, ob die Schmugglerin sie nicht ausnutzte, Spectres Interesse mit einer anderen Chiss zu kommunizieren ausnutzte um sie dann wie einen erledigten Job fallen zu lassen. Sich einfach des Vergnügens Willen auf andere einzulassen, das war etwas, was man ihr ausgetrieben hatte. Aus Liebe, vielleicht Romanze, ja, aber so? Alles andere war technisch einfach nur ein Job und die ehemalige Agentin hatte sich lange genug für andere verkauft. Sie wusste sehr wohl, dass ihr Äußeres auf andere anziehend wirkte, auch wenn sie mit Etara nicht mithalten konnte. Aber es war immer Mittel zum Zweck gewesen und warum sollte es bei Etara anders sein. Die Frage war doch zu welchem Zweck? Was wollte die hübsche Schmugglerin erreichen.

Als Etara ihren Kopf anlehnte, blieb sie sitzen und lies es zu. Auch als sich die Lippen der Schmugglerin ihrem Hals näherten, zuckte sie nicht. Etaras Vorgehen zeigte Wirkung, dass spürte die Agentin und sie fragte sich, ob es wohl am Alkohol lag.


„Weisss nicht genau….“

Antwortet sie kryptisch auf Etaras abschließende Frage, aber bevor diese nachhaken konnte stand Avlan bei ihnen. Spectre hatte den Menschen gar nicht kommen sehen, verdammter Alkohol. Aber sie war dem Menschen dankbar sie aus der Zwickmühle befreit zu haben, zumindest kurzzeitig. Ihre Gedanken waren einfach wegen dem Alkohol viel zu langsam.

Avlan fragte was denn los sei und Spectre lächelte ihn schief an.

„Nichs…. Aalless gut. Wir reden nur über zw… zwischenschissige Dinge und… Mauern… ja… genau…. Mauern und Sprünge…“

Der Alkohol war ihr deutlich anzuhören.



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Etara rutschte ein wenig hin und her, um eine bequeme Position zu finden, denn der Boden des Frachters war nicht gerade ein Sofa und man musste sich ein erst ein bisschen anpassen. Aber allzu sehr störte das die hübsche Schmugglerin nicht, denn so hatte sie auch einen guten Grund, sich enger an Spectre zu schmiegen. Ihren Kopf auf die Schulter der ehemaligen Agentin gelegt lächelte Etara dünn und schloss die Augen, sie konnte die weiche Haut der anderen Frau und ihren Atem spüren. Und ein wenig auch den unverwechselbaren Geschmack von Alkohol, was die Kriminelle grinsen ließ. Die andere Chiss hatte ganz schön was getrunken und es schien, als würde sie das nicht wirklich vertragen. Vermutlich auf leeren Magen, das war nie eine gute Idee. Als jemand, der gerne feierte, kannte Etara den ein oder anderen Trick, um auf den Beinen zu bleiben. Fettiges Essen, reichlich Wasser, nicht verschiedene Sachen trinken, da konnte man schon was aushalten und sogar Typen unter den Tisch trinken, die gut doppelt so schwer waren wie die schlanke Blauhäutige. Da musste sie an Mol denken, der Zabrak konnte sicherlich einiges so vertragen, so groß und massig wie er war. Kurz schweiften ihre Gedanken ab und sie lächelte wohlig. Schon ungünstig, dass der ehemalige Soldat jetzt alleine in der Kabine saß, sie hatte den Eindruck gehabt, dass er nicht abgeneigt gewesen war. Nun, das würde sie später noch einmal nachprüfen können. Im Moment ging es erst einmal um Spectre und da schienen die Versuche, sie aufzumuntern, Früchte zu tragen, die ehemalige Imperiale lächelte doch tatsächlich, was Etara in gute Stimmung versetzte und sie sah die andere Frau erfreut an.


„Oh, ein Lächeln!“


Murmelte sie und schmiegte sich weiter an sie. Was Spectre nicht zu stören schien, die Chiss machte keine Anstalten, davon zu taumeln, und rutschte auch nicht weg, selbst dann nicht, als Etara sie sanft und vorsichtig auf den Hals küsste und als ihre Lippen über ihre Haut strichen, hatte die Schmugglerin das gute Gefühl, dass es der ehemaligen Agentin gefiel. Mit einem Lächeln streichelte Etara ihre Wange und griff mit ihrer Hand nach der der anderen Frau, schloss vorsichtig ihre Finger um sie. Händchen halten war zwar etwas süßlich, aber trotzdem eine schöne Sache und Vorbereitung. Spectre ließ sich nicht zu einer eindeutigen Antwort bewegen, was Etara sportlich nahm und sie lachte neckend.


„So, so, Du spannst mich also auf die Folter und willst es spannend machen. Na dann...“


Herausforderung angenommen, dachte sich die Blauhäutige mit einem Funkeln in ihren roten Augen. Sie hätte gerne noch mehr gesagt, aber da hörte sie Schritte, jemand kam. Dieser jemand stellte sich als Avlan heraus, Etara hatte ihn zum ersten Mal während des Briefings gesehen, jetzt trug er allerdings gewöhnliche Kleidung. Mensch, etwas größer als 1,80m, hellblaue Augen, kurzes Haar und einen stattlichen Bart. Ganz appetitlich, fand die Schmugglerin, und nahm es ihm nicht übel, dass er aufgetaucht war. Auf diesem Schiff gab es wirklich einiges an Potential für Ablenkung, dachte sie sich mit einem schiefen Grinsen. Etwas träge hob Etara ihren Kopf, lehnte sich gegen die Wand und sah den Menschen aus ihren roten Augen an. Avlan hatte sich erkundigt, ob alles in Ordnung war, und Spectre antwortete ein wenig lallend und mit einem Lächeln, dass alles in okay sei, wobei ein Teil ihres Satzes wenig Sinn ergab. Etara musste leise lachen.


Avlan, richtig? Wie Du siehst, ist Spec ein bisschen blauer als sonst. Ich pass auf sie auf und leiste ihr ein wenig...Gesellschaft.“


Etara kicherte angesichts ihres Scherzes, zwinkerte und strich mit ihren Fingerspitzen über die Schulter von Spectre, bevor sie ihr einen kurzen Kuss dort gab, noch immer hielt sie ihre Hand und sie warf der anderen Chiss einen vielsagenden Blick zu. Anschließend strich sie sich eine Strähne aus dem Gesicht und musterte Avlan neugierig.


„Und was führt Dich hier her? Wenn Du was zu trinken suchst, hast Du wohl Pech. Oder hast Du uns noch was übrig gelassen, Spec?“


Etara grinste und stupste die andere Chiss in die Seite. Was Avlan wohl wollte? War ihm einfach langweilig gewesen oder hatte er etwas zu berichten?


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Dass mit Spectre etwas nicht stimmte war ihr nicht nur von außen anzusehen, auch an ihrer Stimmlage und dem Ton in dem sie sprach vermittelte sie schon ganze Bände. Die blauhäutige Agenten-Chiss hatte sich mehr oder weniger betrunken und lallte die Wörter nur so vor sich hin - dass kannte er von seinen des öfteren Betrunkenen Kameraden aus früheren Zeiten nur zu gut. Aber es war auch nicht so, dass er selbst auch nie in so einer Situation gewesen wäre:"Klar, alles ist in Ordnung, dass glaube ich dir aufs Wort", lächelte der Söldner sie an. Er lehnte sich leicht an eine Wand und verschränkte die Arme. Ein wenig zwischenmensch.... Beziehungen konnten ihm wohl auch nicht schaden. Dennoch verstand er kein bisschen von dem Was die Chiss als letztes von sich gab:"Was? Mauern? Sprünge?", Avlan lachte auf:"Du bist voll Spectre, aber interessant dich so zu sehen. Es heißt ja, Alkohol am morgen, vertreibt Kummer und Sorgen. Oder so ähnlich jedenfalls", der Söldner zwinkerte ihr zu. Ja, die Chiss war wirklich durch, es war aber witzig. Ob sie wohl noch irgendwo eine Flasche rumliegen hatte? Er hätte durchaus auch etwas vertragen können.

Als nächstes sprach ihn die andere Chiss an, die er als
Etara in Erinnerung hatte. Sie bestätigte seinen Namen und gab zu verstehen dass sie auf die andere Chiss in diesem Zustand aufpasste und ihr Gesellschaft leistete. Wenn man dass nicht Zusammenhalt nannte:"Richtig, Avlan. Naja Chiss sollten so weit draußen auch sicherlich zusammenhalten. Aber bei so einer bunt zusammengewürfelten Crew sollte sich wohl keiner Sorgen machen", er zwinkerte ihr lächelnd zu. Es waren ziemlich viele Spezies auf diesem Schiff vertreten, mehr als er dass eigentlich gewöhnt war. Zwar hatte der Söldner schon etliche Rassen und Spezies aller Art gesehen, aber kennen gelernt hatte er nur sehr wenige davon. Saphenus war ja schon rötlicher als vergleichsweise für Menschen zuträglich wäre, jetzt hatte er aber noch zwei Blauhäutige vor sich. Würden es bei der nächsten Bekanntschaft drei Neimodianer sein?

Als sich
Etara an die andere Chiss war Avlan bereits ein wenig neidisch, doch vermied er einen Kommentar. Einen so ansehnlichen Moment zweier Frauen wollte man sich doch nicht durch einen Wortwechsel unterbrechen. In seinen Gedanken schwebte Avlan bereits in anderen Sphären und Verband Fantasie mit Realität, bevor er letztlich dabei gestört wurde und ihn die andere Chiss erneut ansprach. Aus seinen Träumen gerissen, brauchte er erstmal einige Sekunden um wieder in die Realität zurück zu kehren:"Nun... Sia'ku und Ich haben die Betten in unserem Quartier festgeschraubt damit sie nicht durch die Gegend fliegen. Jetzt wollte ich ein bisschen die Gänge entlang laufen um Fit zu bleiben. Ich muss ja auf meine Linie achten". Avlan schaute in sich herab und zog seinen Pullover ein wenig hoch, gerade so um seine wohlgeformten und definierten Bauchmuskeln zu sehen. Dennoch waren sie nicht ohne Kennzeichnung, einige schwache Narben zierten diesen Bereich genauso wie den Rest seines Körpers. Die Jahre hatten ihre Spuren hinterlassen, insbesondere die letzten Ereignisse Korriban. Er schmunzelte:"Hm, dafür würde ich wohl noch separates Training gebrauchen. Aber wenn ihr was zu trinken habt, dann muss ich mich nicht heute darum kümmern", Avlan lächelte hierbei verschmitzt auf. Dem Söldner ging es nicht darum jemanden zu beeindrucken, weshalb er auch so tat als wäre es ganz selbstverständlich dass er einen trainierten Körper besaß. Dennoch hatte es ihn gereizt diesen Ausblick zu bieten, vor allem um die Reaktion der beiden Damen abzuwarten.

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Spectres Kopf sank gegen Etaras und sie lehnte sich seufzend an die Schmugglerin während sie Avlan ansah.

„Isch hab nix… alles bei Paloo…“

Kommentierte sie die Frage nach Alkohol. Dann kicherte sie.

„Weischt Du EtaraAvlan braucht eher Schießtraining… Es sei denn er is son… Held…

so wie… wie… einer der hilflose Fraun vor bösen Ratten rettet…“


Sie hob ihren Arm, der immer noch bandagiert war.

„Ein guter Schütze hätte das Monster einfach… bumm bumm.. aus der Luft geschossen…“

Sie machte mit den beiden Händen einen Blaster nach und tat als würde sie auf Avlan schießen, begleitet von einem weiteren Kichern.

„… aber Avlan hat sie lieber erstmal angreifen lassen…. Und dann hat er mich heldenhaft… gerettet… mein Held…“

Wieder kicherte sie. Es klang nicht vorwurfsvoll, aber andererseits war die Agentin auch betrunken.

Avlan bot eine ganz hervorragende Möglichkeit von Etara abzulenken, denn das Streicheln und der Kuss auf die Schulter, die ganze Nähe zu der hübschen Schmugglerin, führte dazu, dass die Agentin ein leichtes Kribbeln verspürte. Eine Emotion, die sie normalerweise wegblenden konnte. Aber der Alkohol, verbunden mit wenig Nahrung und den starken Medikamenten, senkte die Hemmschwelle extrem.


„Mir is warm…“

fügte sie zusammenhanglos an und zog den Reißverschluss Ihres eng anliegenden Overalls herunter bis zum Bauchnabel. Tatsächlich war die Haut der Chiss leicht feucht, was aber auch eine Folge des Alkohols sein konnte. Narben waren auf der Haut keine zu sehen, die sich den beiden Zuschauern bot. Tatsächlich trug die Agentin nichts darunter, aber der Anzug rutschte auch nicht weit auseinander. Lediglich die Ansätze der Brüste waren zu sehen. Avlan war sich jedoch ziemlich sicher, dass Etara den besseren ‚Ausblick‘ oder besser Einblick hatte. Sie wusste selbst nicht, warum sie das gerade tat, aber irgendwie war es logisch und... seufzend lehnte sie sich wieder an Etara an.... auch schön.



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Aus der innigen Zweisamkeit von Etara und Spectre, die nicht zuletzt dank einer guten Portion Alkohol zustande gekommen war, war durch das Auftauchen von Avlan eine nicht weniger interessante Dreisamkeit geworden. Etara registrierte belustigt, dass es heute schon das dritte Mal war, dass jemand sich just in dem Moment zu ihr und ihrem ausgewählten Partner gesellte, in dem es spannend wurde. Die hübsche Schmugglerin war nicht abergläubisch, aber das gab schon zu denken, wobei es schlussendlich wohl schlicht und ergreifend daran lag, dass es auf der „Eisenheim“ nicht viel Platz gab und der klapprige Frachter gut gefüllt war. Gut gefüllt mit äußerst attraktiven Lebewesen, fügte die Chiss in Gedanken hinzu und schmunzelte leicht. Zwar würde die Mission verdammt gefährlich werden, aber für Ablenkung war gesorgt, das war schon mal was und versüßte ihr den Tag. Schließlich gab es kaum etwas schlimmeres als verpasste Chancen, sich zu amüsieren. Das Leben, so Etaras Motto, war viel zu kurz, um etwas auszulassen, man musste mit beiden Händen nach allen Freuden greifen, die es bot. Erfreut bemerkte Etara, wie Spectre ihren Kopf an ihren lehnte, die ehemalige Agentin schien wirklich kein Problem mit ihrer Nähe zu haben, was wohl auch dem Alkohol geschuldet hatte. Die andere Chiss vertrug offenbar wirklich nicht viel, was auch Avlan bemerkte, der Mensch lehnte sich entspannt an die Wand neben den beiden Frauen, die Arme verschränkt, und er lachte, als Spectre ganz schön wirres Zeug lallte, das in ihrem hübschen Köpfchen vermutlich besser geklungen hatte. Auch Etara musste grinsen und sie strich der ehemaligen Imperialen über ihr Haar. Trocken stellte Avlan fest, dass Spectre definitiv nicht trocken war, es war scheinbar das erste Mal, dass er die blauhäutige Frau so angeheitert sah.

„Auf den Alkohol – den Ursprung und die Lösung aller Probleme!“


Stimmte Etara mit einem Lachen an und zwinkerte Avlan zu. Hatte sie sich seinen Namen also doch richtig gemerkt. Er war ja auch recht eingängig, vor allem für eine Chiss, die gänzlich andere Wortungetümer gewohnt war. Die Kriminelle erinnerte sich gut daran, was für absurde Kapriolen geschehen waren, als sie Formulare mit ihrem vollen Namen hatte unterschreiben müssen. Besonders Menschen brachen sich wirklich gerne die Zunge bei dem Versuch, die Namen ihrer Chiss auszusprechen, kein Wunder, dass es Kernnamen gab. Avlan präsentierte sich charmant, der Söldner meinte, dass Chiss in der großen, weiten Galaxis wohl wirklich zusammenhalten mussten, angesichts der bunt gemischten Crew waren sie allerdings gar nicht so exotisch.


„Solidarität unter Chiss und Frauen, sage ich da nur. Wobei es schon stimmt, dass wir eine ziemlich bunt gemischte Truppe sind. Ich will in der Zusammensetzung jedenfalls nicht in eine imperiale Kontrolle geraten.“


Gab die junge Frau zurück und schmiegte sich demonstrativ an Spectre. Chiss, Rodianer, Ewok, Zabrak, Verpine, nein, diese Spezies standen wirklich nicht weit oben auf der Beliebtheitsliste des Imperiums, wobei man Chiss und Verpinen wohl gerade noch so tolerierte. Erstere wegen der guten Beziehungen zum Chiss-Reich, Letztere wegen ihres mechanischen Talents. Man konnte dem Imperium vieles vorwerfen, aber zumindest in der Hinsicht war es pragmatisch. Rasch schob Etara den Gedanken beiseite, über Politik wollte sie jetzt wirklich nicht nachdenken. Leider hatte Spectre erklärt, dass sämtlicher Alkohol bei Paloo war.


„Tja, wir finden schon was, um uns auch ohne Alkohol zu amüsieren.“


Ein schiefes Grinsen ließ die weißen Zähne der Schmugglerin aufblitzen und ihre roten Augen funkelten, und sie widmete sich wieder der Schulter der anderen Chiss und sie bedeckte sie mit sanften, neckenden Küssen. Was Avlan nicht entging, der blauäugige Mensch schwieg vielsagend und Etara verkniff sich ein Lachen, als ihre Frage den Mann aus seinen Überlegungen riss. Er brauchte einen Moment, um sich zu konzentrieren, dann erklärte er, was er gemacht hatte. Die Betten anzuschrauben war auf einem Raumschiff immer eine gute Idee, es konnte immer mal wieder Probleme mit der künstlichen Schwerkraft geben und da wollte man definitiv keine Gegenstände durch die Gegend fliegen haben, die üble Verletzungen verursachen konnten.


„Gute Idee.“


Das Lob war ernst gemeint, bei aller Freude am Vergnügen war Etara schließlich auch Profi. Avlan fügte hinzu, dass er etwas durch die Gänge gelaufen war, um in Form zu bleiben. Der und auf seine Linie achten? Der Mensch sah tadellos aus, fand die Schmugglerin, und lächelte dünn angesichts des Scherzes. Ihr Lächeln wurde prompt etwas breiter, als der Söldner seinen Pullover ein wenig hoch zog und den Blick auf seinen Bauch frei gab, der von Muskeln und einigen kleinen Narben dominiert wurde. Definitiv gut in Form, dachte sich Etara, und sie biss sich leicht auf die Unterlippe, als sie sich den appetitlichen Anblick gönnte, sie musterte den Menschen langsam von oben nach unten und strich sich eine Strähne ihres schwarzen Haares aus dem Gesicht.


„Hmmmm...bei dem Training kann ich Dir vielleicht helfen. Wäre ein Jammer, wenn Du aus dieser so...ansehnlichen Form geraten würdest.“


Etaras glatte Stimme hatte einen unüberhörbaren spielerischen Unterton und sie grinste anspielungsreich. Jetzt war sie es, die für eine Weile in Überlegungen und Vorstellungen verschwand, da kicherte Spectre plötzlich und erzählte lallend von einer Begebenheit mit Avlan, der sie, so folgerte Etara jedenfalls, vor einer Ratte gerettet hatte. Hilflose Frauen und ein heldenhafter Held, das war ja herrlich.


„So, so...nicht nur hübsch, sondern auch noch heroisch. Wird ja immer interessanter. Habt Dank, oh edler Ritter, dass Ihr die holde Maid vor der finsteren Bestie gerettet habt.“


Geschickt imitierte Etara eine Satz aus einem bekannten schmalzigen Holodrama und lachte herzhaft. Ihr gefiel es hier richtig, wozu auch beitrug, dass sich Spectre unter Alkoholeinfluss deutlich entspannter und interessierter an den Zuwendungen der Schmugglerin zeigte. Etaras Laune besserte sich noch mehr, als die ehemalige Agentin aus dem Blauen heraus meinte, dass ihr warm war, und sie zog den Reißverschluss ihres Overalls nach unten und lehnte sich seufzend an Etara. Die gönnte sich prompt die Aussicht und spürte, wie sehr ihr dieser Anblick gefiel. Mit einer Hand strich sie über Spectres Wange und sie lehnte sich etwas nach vorne und gab ihr einen Kuss aufs Ohr, an dem sie zudem ein wenig knabberte.


„Ich glaube, ich weiß, woran das liegt...“


Hauchte sie der anderen Chiss zu und fuhr mit den Fingerspitzen von der Wange über den Hals hinab zum Oberkörper und Bauch der ehemaligen Agentin, sanft und doch bestimmt. Avlan war in dem Moment vergessen oder zumindest in den Hintergrund gerückt und Etara seufzte leise, als sie die warme, weiche Hauch an ihrer Hand spürte.


„Du bist so schön...“


Flüsterte sie, ihre roten Augen genießerisch halb geschlossen. Es war lange her, dass sie einer anderen Chiss so nahe gekommen war, und umso schöner war das Gefühl. Es gab nicht viele von ihrer Sorte in dieser Galaxis. War es reines Glück, dass sie Spectre begegnet war? Vielleicht, vielleicht auch nicht.


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Spectre schloss die Augen, als sie Etaras Zähne an ihrem Ohr spürte. Ganz offensichtlich war sie den Zuwendungen der Schmugglerin überhaupt nicht abgeneigt. Ihr Puls beschleunigte sich und sie spürte, wie gerne sie den Zärtlichkeiten nachgeben wollte.
Warum auch nicht? Sie war frei, keine imperiale Sklavin des Systems mehr. Hatte Etara nicht gesagt, dass es ihr egal war, ob es gefährlich war? Und sie musste es ja wissen.
Spectre schluckte und schmiegte Ihren Kopf in die Hand, die sich auf Ihre Wange legte. Sie hielt die Hand fest und sog den Duft der Schmugglerin ein, begann die Hand vorsichtig zu küssen, die Innenfläche entlang bis zu den Fingerspitzen.

Dann begann Etara Ihre Hand wandern zu lassen und als diese sich langsam unter den Anzug schob, riss die ehemalige Agentin die Augen auf. Eine Klarheit, die sie gerade noch nicht gezeigt hatte lag in Ihren Augen und sie hielt die Etaras Hand fest.

Starr blickte sie Avlan an, der es sich bei dem Anblick, dem ihm die beiden Chiss boten gemütlich an die Wand gelehnt hatte. Das was da vor seinen Augen tatsächlich begann, war für viele ein feuchter Traum.

Spectre atmete einige Mal schwer ein und aus.


„Wolltest Du nichnoch Betten festschraub‘n? Alllso… jetzt?“

Spectres Stimme klang seltsam belegt, aber deutlicher. Irgendwie war es auch eher eine deutliche rhetorische Frage, klang so, als ob sie keinen Widerspruch akzeptieren würde.

Was hier gerade passierte, war ein riesiger Schritt, möglich gemacht von zu viel Alkohol, für die Agentin. Das war nichts, was man öffentlich tat, wie eine Prostituierte. Langsam aber bestimmt zog sie Etaras Hand hervor und schloss den Anzug, um dann bei dem Versuch aufzustehen das Gleichgewicht zu verlieren und wieder an der Wand herunter zu rutschen. Langsam begann sich alles zu drehen. Spectre schüttelte kurz den Kopf und sank dann noch tiefer. Jetzt lag sie fast.


„Dasiss nich fair…“

Murmelte sie an Etara gewandt.




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Etara lächelte versonnen, als sie spürte, dass Spectre sich ihrem Reiz nicht gänzlich entziehen konnte. Es war ein schönes Gefühl, das Herz der ehemaligen Agentin schneller schlagen zu hören, die leichte Gänsehaut auf ihrer weichen, warmen Haut zu spüren und zu sehen, wie sich ihre hübschen Gesichtszüge entspannten. Nach dem ganzen Trubel vorhin war es wirklich eine gute Sache, dass die andere Chiss die Nähe zuließ und sie zu genießen schien. Definitiv besser, als mit dem Blaster auf andere loszugehen, dachte sich Etara und knabberte weiter keck am Ohr der anderen Frau. Es kam sogar noch besser, denn Spectre, die bis dahin recht passiv gewesen war, griff noch etwas zaghaft nach Etaras Hand und küsste sie vorsichtig von innen nach außen, was die Schmugglerin leise seufzen ließ. Das war mal ein richtig gutes Zeichen, dass ihr Interesse erwidert wurde, und noch dazu sehr angenehm. Doch als Etara ihre Hand unter den leicht geöffneten Anzug von Spectre wandern ließ, hatte sie den Bogen wohl etwas überspannt, mit einer Klarheit, die ihren alkoholisierten Zustand Lügen strafte, riss die ehemalige Agentin ihre roten Augen auf und packte Etaras Hand, nicht sanft, sondern fest und entschlossen und Etara hielt inne. Hatte sie zuviel auf einmal gewollt und war zu schnell vorgegangen? Sie mochte Spectre und wollte sie nicht zu etwas drängen, bei aller Freude am Vergnügen war die hübsche Kriminelle nicht die Sorte, die sich anderen aufzwang, wenn jemand kein Interesse hatte, dann war das halt so. Kam nicht oft vor, aber es kam vor, ihr Ego wurde dadurch nicht bedroht. Aber es wäre schade, denn zwischen ihr und Spectre hatte es eindeutig geknistert und sie hatte das Gefühl, dass ein wenig Nähe und Spaß der anderen Chiss gut tun würden. Oder wollte Spectre doch mehr und hatte ihr Hand bloß gepackt, um die Kontrolle zu übernehmen? Daran war natürlich auch nichts verkehrt.

Etara schwieg zunächst und als sie bemerkte, dass Spectre ihren Blick auf Avlan konzentrierte, legte sie nachdenklich den Kopf schief. Der Söldner hatte sichtlich kein Problem mit dem, was hier passierte, aber vielleicht störte die ehemalige Agentin, dass er in einem so intimen Moment anwesend war? Immerhin hatte sie wohl nicht viel Erfahrung in der Hinsicht und ihr war es vor einem Mitglied ihres Teams eventuell auch peinlich, schließlich gab sie sich, soweit Etara wusste, sonst eher etwas unnahbar. Etara wiederum hatte kein Problem damit, wären sie auf einer belebten Straße gewesen, hätte sie Spectre trotzdem geküsst, schließlich gab es nichts, wofür sie sich schämen mussten, aber es stimmte schon, eigentlich sollten sie etwas mehr Privatsphäre haben. Auch wenn Etara nichts dagegen gehabt hätte, Avlan aktiv einzubinden, aber das, dachte sie sich mit einem verschmitzten Grinsen, war für Spectre vielleicht etwas zu viel des Guten. Schwer atmend meinte die ehemalige Imperiale schließlich mit belegter, aber auffällig klarer Stimme, ob der Mensch, ob er denn nicht noch einige der Betten festschrauben wollte, und zwar just in diesem Moment. Etara musste sich ein Lachen verkneifen, die Botschaft dahinter war eher, dass sich der Söldner verziehen sollte, aber das wäre ihm gegenüber ja auch unhöflich. Etara nahm ihm sein Interesse nicht übel, sie wäre an seiner Stelle auch neugierig, also lächelte sie charmant und strich sich eine Strähne ihres langen schwarzen Haares aus dem Gesicht.

„Ich glaube auch, dass Du noch ein paar Betten festschrauben wolltest. Stell Dir vor, wir geraten in Turbulenzen, da fliegen uns die Dinger um die Ohren, wenn sie nicht ordentlich festgemacht sind. Und schließlich braucht man Betten auch für...Privatsphäre.“


Die Blauhäutige zwinkerte ihm kokett zu, ihre Stimme war weich und freundlich. Vergraulen wollte sie den appetitlichen Mann schließlich nicht. Spectre schob derweil entschlossen Etaras Hand fort und versuchte, aufzustehen, das Schlüsselwort dabei war „versuchen“, denn die angeheiterte Chiss kam nicht sonderlich weit und lag schlussendlich fast am Boden. Besorgt sah Etara zu ihr, griff nach ihren Schultern und richtete sie wieder ein bisschen auf.


„Vorsichtig, vorsichtig, nicht, dass Du Dir was brichst. Als Expertin darin, was es heißt, blau zu sein, würde ich sagen...Duuuuu gehörst ins Bett.“


Etara lachte amüsiert und lächelte Spectre vielsagend an, dann warf sie einen Blick Richtung ihrer Kabine. Hm, Betten und mehr Privatsphäre, das wäre genau das Richtige, und sie nickte der anderen Chiss verschwörerisch zu, damit sie wusste, was Etara meinte.


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Nahe Druckenwell außerhalb der Handelsrouten - Frachter - Charlie Duke, Crew

Der Frachter war nun seit einem Tag unterwegs gewesen und hatte gerade Druckenwell passiert. Von Kontrollen und etwaigen anderen Komplikationen ist die überschaubare Crew von drei Schmugglern bisher verschont geblieben, nicht zuletzt, da sie einige zeitaufwändige Umwege genommen hatten. Die Fracht war zwar mehr oder weniger zertifiziert, doch musste es scheinbar noch irgendwelche versteckten Güter geben, deren Unversehrtheit dem Auftraggeber sehr am Herzen lagen. Charlie Duke interessierte dies nicht großartig. Er hatte sich mit einem einfachen Auftrag eine enorme Summe Credits verdient und sich endlich für seine neue Organisation beweisen können. Nun würde eine Zeit folgen, in der er für weniger Geld womöglich schwierigere Arbeiten verrichten musste, doch war es ohnehin nicht das Verlangen nach Reichtum, dass den jungen Kopfgeldjäger trieb. Das wäre noch vergleichsweise moralisch gewesen. Duke hatte es sich auf seiner Liege gemütlich gemacht und lag auf dem Rücken, während er Decke anstarrte und sich einige herzhafte Erinnerungen durch den Kopf gehen ließ. Er musste in wenigen Minuten aufstehen und seinen Auftraggeber vom Ablauf der Mission unterrichten, vierundzwanzig Stunden später und mit einer verschlüsselten Frequenz. Duke pfiff eine harmonische Melodie, während er sich langsam erhob und sich für das Gespräch seinen Hut aufsetzte. Er blickte in Richtung seines Holsters und den darin befindlichen beiden Blastern und nickte vor sich hin, ehe er das Cockpit betrat und die Holo-Konferenz eröffnen ließ. Bläulich flackernd offenbarte sich ihm das Bild eines in einer Robe gekleideten Mannes, dessen Gesicht durch eine Kapuze verdeckt gewesen ist. Der Körperbau der Person war stämmig, doch die Haltung ruhig und aufrecht. Mit verzehrter Stimme wurde Duke begrüßt:

"Es ist schön Sie wieder zu sehen. Wie ich beim aufmerksamen Verfolgen der Nachrichten feststellen durfte, haben Sie ihren Auftrag erfolgreich ausgeführt. Meine allerhöchste Achtung, Duke. Sie haben nicht zu viel versprochen."

Duke lächelte und fasste an den Rand seines Hutes. Lob dieser Art kannte er nur allzu gut aus vergangenen Jahren und unter anderen Auftraggebern. Er machte sich nicht viel daraus, was andere von seiner Leistung hielten, egal ob es Lob oder Kritik war. Was er tat, tat er gerne und er fühlte sich geradezu dazu auserkoren. Trotzdem war auch ihm durchaus klar, dass das Lob einen vielversprechenden Einstieg in die Black Sun bedeuten konnte. Mit seiner hellen und rauchigen Stimme antwortete Duke.

"Dwen ist tot. Seine Nutte auch. Ich habe die Zeugen beseitigt, wie es mir aufgetragen wurde. Allerdings ist das junge Ding an der Bedienung abgehauen. Sie hat mich erkannt und weiß wie ich aussehe. Wie ich klinge."

Etwas unruhig strich er mit seinen Fingern über das helle Leder seiner Jacke, während er leicht gereizt umhersah. Er hätte die Frau lautlos umbringen müssen und zwar noch vor dem Mord an Dwen. Der anonyme Mann schwieg für einen Moment und flüsterte einer nebenstehenden Person scheinbar etwas zu. Duke wurde zusehens unruhiger und hätte nur zugern gewusst, was das zu bedeuten hatte. Schon einmal steckte er in einer ebenso unangenehmen Situation, als ihn sein ehemaliger Boss vor etwa einem Jahr hinrichten lassen wollte. Charlie hatte damals aus Langeweile und Ungeduld zwei seiner Untergebenen erschossen und sollte dafür büßen.

"Das ist in der Tat beunruhigend. Doch machen Sie sich keine Sorgen, wir kümmern uns um die Angelegenheit. Ihre Bezahlung erwartet Sie auf Roche. Ein feiner Herr wird Sie dort in einer Bar namens "Thieves Landing", unweit eines wichtigen Quartiers unserer Organisation erwarten und Sie bar auszahlen. Sie werden sich für einige Tage erholen und darauf warten, kontaktiert zu werden. Unsere Zusammenarbeit ist nun beendet. ich werde Sie wärmstens weiterempfehlen, Duke. Machen Sie's gut und viel Erfolg."

Das Abbild der unerkenntlichen Gestalt verschwand plötzlich und mit einem freudigen Auflachen wendete sich Duke seinen Waffen zu, die schon länger nicht mehr poliert wurden.

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