Weltraum (Neutral)

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„Ich habe was ich brauche, folge mir.“

Mit diesem kurzen schon fast mit der Härte eines Befehls ausgesprochenen Ton ging der Sith voran und ließ seinen Begleiter, den Arkanier Seth Duroth ihm hinterherlaufen. Seth war ungewohnt schweigsam gewesen. Entweder schien das Spitzohr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt zu sein oder der umtriebsame Arkanier plante seine Flucht aus den Fängen des Siths. Dabei hatte er noch nicht einmal angefangen. Er beschloss, dass er dem Spitzohr auf den Zahn fühlen sollte. Wenn Seth ihm weiter Gesellschaft leisten und potenziell unter den Sith leben wollte, dann musste er beginnen zu lernen wie ein Sith zu denken. Behutsam und mit viel Geduld würde er seinen Indoktrinationsversuch beginnen und Schritt für Schritt ausbauen. Zuerst einmal musste er sehen, ob der Arkanier die subtilen Wege der Manipulation seiner Umgebung überhaupt erfassen konnte.

„Sag mir Seth, was denkst du, ist die wichtigste Waffe?“

„Hmmm… planetar? Oder im All? Jemals existierend oder aktuell erwerbbar?“

„Ich meine generell.“

„Ich glaube es ist ein Z6 Repetiergewehr. Diese Teile können ordentlich Krach machen.“

„Nein, es sind Informationen.“

Diese Antwort hatte der Arkanier wohl nicht antizipiert, was dem Sith einen schrägen Seitenblick einbrachte.

„Informationen? Nah. Was bringt es mir zu wissen, mit wem der Zeltron im Bett liegt, wenn er mich mit einer Z6 in alle Einzelteile durchsiebt?“

„Die richtige Information im richtigen Ohr könnte dazu führen, dass der Zeltron, bevor er überhaupt einen Fuß ins Bett legt, in einer Zelle des ISB sitzt. Oder schlimmeres.“

„Das halte ich sehr für an den Haaren herbeigezogen.“

„Glaub mir, du wirst deine Meinung noch ändern.“

„Wo wir gerade dabei sind… du hast versprochen mir die Informationen bezüglich Radka zu geben. Du hast es mir versprochen! Wir haben einen Deal!“

„Ich halte mich an meine Versprechen. Vertrau‘ mir. Zuerst werden wir aber einem Informationsmakler einen Besuch abstatten.“

Je nachdem wo sie in der Galaxis operieren, treten Informationsmakler einer großen Bandbreite an Formen, Größen und Identitäten sowie Qualität ihrer Ware auf. Einige agieren mit stillschweigender Duldung der lokalen Machthaber im Dunstkreis der Korporationen und sind dort als „Vermittler“ bekannt, andere mit weniger Reputationen werden in den Kernwelten mit dem Slangwort „Sluicer“ beschrieben, nicht zu verwechseln mit dem Slicer. Egal welchen Namen man dem Kind auch gibt, sie bleiben Informationsmakler und handeln wie jeder Geschäftsmann nach demselben Prinzip: Angebot und Nachfrage. Abseits der Frage nach ihrer Nomenklatur nehmen Informationsmakler zahlreiche Dritte in Dienst um an ihre Ware Information heranzukommen. Jeder Planet und jede Station besitzt ihren Anteil an Wesen, die sich um Kopf und Kragen reden und hinter jeder dieser Personen steht jemand, der diese Informationen an einen Informationsmakler gegen harte Währung weiterverkauft.
Informationsmakler zählen allerdings auch zu den am wenigsten respektierten Individuen der kriminellen Szene, obwohl sie mit zu den wertvollsten (und auch teuersten) Kontakten gehören. Viele haben eine Reputation unzuverlässig zu sein und noch weniger könne man ihnen wirklich vertrauen. In vielen Fällen ist diese Reputation allerdings nicht verdient. Nicht alle Informationsmaklern sind „Petzen“, die sich ihren Weg in den Creditstick erschleichen wollen. Manche sehen es sogar als ihr Berufsethos an möglichst akkurate und wahre Informationen zu verkaufen, garantieren sogar den Wert ihrer Ware. Ihre Glaubwürdigkeit ist dabei ihr größtes Gut, denn wer möchte schon einer unzuverlässigen Quelle Informationen abkaufen, die nicht mal einen Credit wert. Je nach Standort des Informationsmakler, hat jeder seine eigene Art sein Geschäft zu betreiben. Die wirklich erfolgreichen Informationsmakler können ihr Geschäft so diskret verrichten, dass sie dieselbe Information an mehrere Käufer verkaufen können, ohne die Spur zu sich zurückführen zu lassen. Es wäre nämlich ein großes Ärgernis, wenn Klient A erfahren würde, dass Klient B dieselben Informationen erhalten hat. Solche Ärgernisse führen in der Regel dazu, dass Makler verschwinden. Für immer. Der Preis solcher Informationen variiert dabei stark von Planet zu Planet und von der Wertigkeit der Information. Der Opportunist, der seine Informationen schnell loswerden will, wird viel für seine Information verlangen, Ein gesetzter Informationsmakler dürfte weitaus anfälliger dafür sein den Preis nochmal zu verhandeln und zu feilschen. Natürlich arbeiten manche Makler auch auf einer Vertragsbasis, allerdings ist das nur mit entsprechend finanzielle potentem Zahler möglich, zum Beispiel kriminelle Organisationen.

Sie hatten schließlich den Ort ihrer Suche erreicht. Draconis hatte vom Barkeeper der Bar „Tonta tonka“ einen Tipp erhalten, wo der Sith an einen fähigen Informationsmakler herankommen könnte. Natürlich gegen eine entsprechende Summe Credits. Vielleicht lief ja so ihr Geschäftsmodell ab. Barkeeper sind dafür bekannt selber mit Informationsn zu handeln. Für jeden Kunden, den der Barkeeper zum Makler führt, kriegt Ersterer einen kleinen Teilbetrag als Provision. Ob und wie gut die Informationen sein würden, würde sich erst in der Folge herausstellen. Zuerst einmal galt es den Informationsmakler kennenzulernen. Viel wusste Darth Draconis nicht über ihn, lediglich den Namen und seine Spezies: Odimas Tann, Ithorianer. Was ihm der Barkeeper nicht gesagt hatte, dass es eine Art Gesichtskontrolle gab. Vor einer großen, verstärkten Tür angekommen, gab es einen Knopf, den sie drücken mussten. Ein wie ein Augapfel aussehender Automata schoss heraus und fragte die beiden Gestalten nach einer Identifikation. Nachdem der Sith sich mit seinem Decknamen vorgestellt hatte und das Auge beide scannte, hörten sie, wie die Tür sich öffnete. Das war etwas zu schnell gegangen für den Geschmack des Siths. Keine weiteren Kontrollen, konnte wirklich jeder einfach so reinkommen? Zwei komplett in weiß gehaltene Sicherheitsautomata sorgten wohl für Odimas Sicherheit. Welche versteckten Maßnahmen der Ithorianer noch auf Lager hatte, wollte der Sith lieber nicht herausfinden.

Darth Draconis hatte viel erwartet, als sich die verstärkten Türen öffneten, doch der Anblick, der sich ihm bot, war nicht das, was er erwartet hatte. Zuerst einmal veränderte sich mit betreten des Raumes das Klima erheblich. Eine stickig warme Luft wich der klinisch leicht muffig riechenden Luft, die für Raumstationen typisch war. Inmitten von einer großen Anzahl an Farnen, Efeu, Palmen und anderen exotischen Pflanzen, saß der Ithorianer auf seinem schwebenden Sitz genestelt. Die weißen Wände sowie das üppig grüne Ambiente vermittelten eine friedliche, geradezu idyllische Atmosphäre, die im krassen Gegensatz zum leicht aufgekratzten und stets leicht versifften Ambiente der Raumstation standen. Zwei kleine Fontänen flankierten den sanftmütigen Ithorianer, die leise vor sich hinplätscherten. Laut dem Barkeeper verlässt Odimas nur selten sein Büro, stets in seinem Hoversessel im Schneidersitz sitzend orchestriert er aus diesem Gartenidyll sein kleines Netzwerk. Seine Kontakte und Kunden kommen stets zu ihm, nicht umgekehrt. Ansonsten müssen sie mit einem Hologramm vorliebnehmen.

„Seid gegrüßt, Fremde. Fremde sind Freunde, die man noch nicht kennengelernt hat. Nehmen Sie Platz. Mit wem habe ich die Ehre?“

Der Ithorianer machte eine einladende Geste zu den wie von Geisterhand aus der Decke herniederfahrenden Divans, die wie Tropfen geformt und gepolstert waren. Der Sith und sein arkanischer Begleiter ließen sich in die wirklich weichen Polster nieder.

„Mein Name ist Nechesch und das ist mein Geschäftspartner, Herr Duroth.“

„Ist das so?“ entgegnete der Ithorianer, was für Darth Draconis eine eigenartige Antwort war. Seine Machtsinne schienen irritiert, er würde auf der Hut sein müssen. „Und wie kann ich Ihnen und ihrem Partner helfen?“

Odimas hat eine gute Reputation unter den Raumfahrern, zumindest laut dem Barkeepr der „Tonta Tonka!“ Bar. Sie würden oft Odimas aufsuchen um in der entspannten Atmosphäre das Gespräch mit dem Ithorianer zu suchen, der stets ein offenes Ohr für die neusten Neuigkeiten hatte, seien es persönliche Nöte oder einfach die unglaublichsten Geschichten, die Raumfahrer eben auf Lager hatten, um Fremde von ihrem manchmal drögen Leben als Raumfahrer abzulenken.

„Ich möchte ein Geschäft abschließen. Ein langfristiges Geschäft. Um meine Vertrauenswürdigkeit unter Beweis zu stellen, habe ich eigene Informationen als Zeichen meines guten Willens mitgebracht.“


„Als Zeichen Ihres guten Willens? Na, das hört sich aber spannend an.“ antwortete der Ithorianer mit einem Anflug von überheblicher Herablassung „Lassen sie mich einen Blick drauf werfen.“

Kurz musterte der Ithorianer die Datenwürfel, die ihm der Sith ausgehändigt hatte.


„Diese Datenwürfel sind verschlüsselt und schreibgeschützt. Ich kann sie nicht öffnen und damit sind sie wertlos. Was soll ich also damit anfangen?“


„Ich besitze die Entschlüsselungsmechanismen. Für eine grobe erste Einsicht sollte das reichen. Sollten wir ins Geschäft kommen, erhalten Sie Zugriff und noch viel mehr.“


„Ein vorsichtiger Geschäftsmann. Löblich.“ Das Auslesegerät wurde vom Datawürfel getrennt und wieder an den Sith zurückgegeben. „Möchte ich wissen wie… eine Person wie Sie an imperiale Codes kommt? Verstehen sie mich nicht falsch, doch ich hätte ungern Imperial Customs oder noch schlimmer den ISB an meiner Tür klopfen. Ich mag keinen ungebetenen Besuch.“

„Machen sie sich darüber keine Sorgen, Tann. Diese Codes werden Ihnen keine Probleme bereiten.


„Diese Codes werden mir keine Probleme bereiten.“ wiederholte der Informationsmakler, von der Macht bezirzt, erneut. Der Arkanier wiederum verstand nicht was gerade passiert war, schien aber auch nicht genauer nachfragen zu wollen. Seth schien zu verstehen, dass es gewisse Dinge gab, die man erst später oder im besten Falle gar nicht ansprechen sollte. „Und wie genau stellen sie sich nun dieses Geschäftsverhältnis vor?“

„Ich suche nach einem langfristigen Informationsmakler, ein Informationsmakler meines Vertrauens. Ich benötige… spezielle Informationen. Sowohl auf imperialer wie republikanischer Seite. Können sie das liefern?“

„Für diese Information müssten Sie zahlen.“ Odimas Tann schien zu bemerken, dass dieser Versuch das Gespräch durch eine humoristische Einlage aufzulockern gescheitert war. „Das war ein Scherz. Ich kann Ihnen nur das sagen, was ich all‘ meinen Kunden sage: Ich tue mein Bestes.“

Eine ziemlich schwammige und nichtssagende Aussage. Allerdings würde sich Darth Draconis zum jetzigen Zeitpunkt damit zufriedengeben müssen. Mehr blieb ihm sowieso nicht übrig, schließlich war er auf Odimas angewiesen. Eine Geschäftsbeziehung baute man sukzessive auf, die Macht würde ihm da nur in Maßen helfen können.

„Das Beste sollte gut genug sein. Wie wäre es mit einem kleinen Vorschuss, quasi ein Zeichen Ihres guten Willens und unserer neuen, fruchtbaren Geschäftsbeziehung?“

Der Ithorianer schien einen Augenblick lang abzuwägen, ob er dieser undurchsichtigen Gestalt vor ihm trauen können würde. Draconis machte zugegeben nicht den vertrauenswürdigsten Eindruck, allerdings war er im Gegensatz zu den anderen Kreaturen, die an diese Station gespült werden, einen adretten Eindruck. Solange der Sith ihm keinen Ärger bereiten würde und sein Idyll stört, würde er ihn als Geschäftspartner tolerieren.

„Gut. Wenn sie für mich eine Aufgabe erledigen, werde ich das tun.“

„Abgemacht. “

„Erfüllen Sie diesen Auftrag für mich, dann erhalten sie ihre Information. Alles weitere erfahren sie über diesen Datastick. Bis dahin wünsche ich Ihnen viel Erfolg.“


In diesem Moment schlängelten sich wie von Geisterhand die Sicherheitsautomata nach vorne, ein unmissverständliches Zeichen, dass ihr Termin bei Odimas Tann beendet war.



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Die Türen des Büros von Odrimas Tann schlossen sich zischend und ließen das ungleiche Duo in dem Gang zurück, der ihnen die muffig riechende Realität der Kolanda Station wieder vor Augen führte. Wie ungleich Lebenswelten doch sein konnten, sann der Sith kurz nach. Das Leben hier draußen, kalt, schmutzig und von zweifelhafter Filterung der Atemluft, während das Leben im Habitat des Ithorianers von einer gänzlich anderen Qualität war.

„Was denkst du von unserem ithorianischen Freund?“ fragte der Sith unvermittelt seinen Begleiter. Er wollte noch immer rausfinden, wie der Arkanier tickte und ob er sich für das Leben als Sith eignete.

„Die Luftfeuchtigkeit dadrin ist Gift für meine Haare.“ Falsche Antwort.“ dachte der Sith und rollte mit den Augen.

„Das sollte dein geringstes Problem werden.“ entgegnete Draconis dem Spitzohr prophetisch, doch zuerst hatten sie einen Auftrag zu erfüllen.

Mit einer flinken Handbewegung speiste der Sith den Datastick in sein Datapad ein und las die Informationen, die darin für sie hinterlegt waren. Es handelte sich um detaillierte Angaben zu den Zielpersonen seines Auftrags, ein Profil diverser Zielorte, an denen sich die Person aufhalten würde mit einer entsprechenden Wahrscheinlichkeitsberechnung, dass sie dort wären, sowie Trivia, die dazu dienen sollten sich am Zielort möglichst gut unauffällig bewegen zu können. Unweigerlich schüttelte der Sith seinen Kopf. Heute Abend würde Darth Draconis ein Leben retten. Das Leben war doch voller Überraschungen. Odrimas Tann hatte ihnen den Auftrag gegeben das Leben eines seiner Klienten zu schützen, also befand sich dieser in Gefahr. Aufgrund der nervösen Natur der Zielperson empfahl ihm Odrimas aber nicht direkt Kontakt mit der Zielperson aufzunehmen, sondern stattdessen unauffällig vorzugehen. Was dem Sith vor allem klar war, war dass er die Macht vor Seth noch nicht einsetzen wollte

„Nun, was ist unser Auftrag?“

„Mein Auftrag. Für dich habe ich eine andere Aufgabe. Ich möchte, dass du diese Adresse aufsuchst, dir Zugang verschaffst und nach kompromittierendem Material Ausschau hälst.“

„Ich brech‘ da nicht ein, ich bin noch auf Bewährung!“

„Ich werde dafür sorgen, dass es nicht soweit kommt.“

„Wenn du so viel Macht hast, wieso machst du deine Drecksarbeit nicht selber?“

„Weil ich dich dafür entlohnen werde diese Arbeit zu erledigen. Geh jetzt, wir sollten keine Zeit verlieren. Wenn du fertig bist, komm hierher zurück.“

Der Verkäufer muss in erster Linie einen triftigen Grund haben solche vitalen Informationen zu verkaufen. Seine Motivation muss stark genug sein um seinen natürlichen Instinkt zu überschreiben und einen wohlmöglich illegalen Akt durchzuführen. Die Person musste zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein um diese Information zu erhalten und gewillt sein diese gegen monetären Gegenwert zu veräußern. Das schließt zudem auch ein, dass der Informant über die nötige geistige Schärfe verfügt diese Information auch als solche zu erkennen und die Möglichkeiten haben diese Information zu erhalten. Wer also einen guten Informanten haben will, sollte immer nach einer Person schauen, die den richtigen Zugang zu Informationen hat und die entsprechende Motivation aufweist diese auch verkaufen zu wollen. Was hatte also die Person, deren Leben er heute retten würde, zu verstecken? Was war sein Antrieb und wie würde er das ausnutzen können? Die Antwort auf all diese Fragen, so hoffte Draconis, würde ihm Seth liefern.

In dem Datastick befand sich auch die Zertifizierung für eine Holocard, die als Eintrittskarte für das Emporium Exotique Cygniani diente, dem Lokal in dem er seine Zielpersonen finden würde. Ohne diese Karte würde er den Club nicht betreten können. Das Emporium Exotique Cygniani hat, wie der Name schon sagt, eine große Bandbreite an exotischen Getränken, Speisen und Einrichtungsgegenständen vorzuweisen. Das Lokal ist dafür, dass sie in einer Raumstation liegt enorm groß, was den Gast zuerst staunen und dann sich darüber wundern lässt, welcher Ingenieur sowas zulässt. Diese Wesen, die dieses Lokal füllen, haben Geld. Viel Geld. Es wird direkt offensichtlich, wenn man sich die Kleidung der Gäste ansieht. Manch einer würde glauben, man würde sich doch im Kern aufhalten und nicht an den Rändern der bekannten Galaxis. Die Wesen in diesem Lokal hören sich zudem gerne selber reden. Bereits aus den Gesprächsfetzen konnte er hören, dass die Wesen hier sich gerne selber reden hören und zwar viel. Geschichten so zahlreich wie die Sternzerstörer des Galaktischen Imperiums und seinem Urteil nach auch mindestens genauso lang. Das Emporium ist seinem Interieur nach zu urteilen ein relativ neues Etablissement und von einer gänzlich anderen Qualität als das „Tonta tonka!“, in dem er Seth aufgegabelt hatte. Die Holobroschüren, die er auf dem Weg hierher von einem Chadra-Fan in die Hand gedrückt bekommen hatte, priesen die zahlreichen Attraktionen des Lokals an. Die Holobroschüren schienen nicht zu lügen. Es verfügte über drei separate Tanzflächen, die in einer „Open Space“ Mentalität verworren aber zugleich offen miteinander verbunden waren und bot die Chance sich an zahlreichen Spieltischen mit diversen Glücksspielen seinem Unglück hinzugeben. Die Exklusivität des Clubs spiegelt sich darin, dass hier viel auf Klasse statt auf Masse gesetzt wird. Obwohl es zahlreiche Tische mit unterschiedlichen Regelwerken bekannter Glücksspiele gibt, ist das Emporium trotz seiner Größe nicht darauf ausgelegt zahlreiche verschiedene Hallen zu haben, sondern bieten ihrer Klientel durch diesen Mangel das Gefühl der Exklusivität. Begrenzte Tische als Zeichen dafür, dass nur die Elite hier Platz fand. In den Augen von Draconis war dies eher ein Zeichen von nicht gut genutzter Fläche, doch verstand er sicherlich nicht genug von den Wünschen und Eigenheiten der VIPs, die sich hier tummelten.
Der Sith kann verstehen, dass Besucher bei ihrem ersten Besuch aus dem Staunen kaum rauskommen, Langeweile ist an einem Ort wie diesem verboten. Zugleich hat man nicht die Zeit Langeweile aufkommen zu lassen, denn die Credits sind so schnell ausgegeben respektive verloren, dass es eher einen Mangel an Credits geben würde als einen Mangel an potenziellen Aktivitäten im Emporium Exotique Cygniani. Die Sicherheitskräfte des Lokals schienen auch passabel ausgerüstet zu sein, doch von niederer Gesinnung. Als sich einer dieser Wesen anschickte ihn am Eingang zu kontrollieren, half der Sith ihm mit der Macht nach nichts bei ihm zu finden.

Nun galt es also in diesem Wirrwarr aus Wesen aus allen Ecken des galaktischen Spektakels genau denjenigen zu finden, dessen Leben er heute retten sollte. Damit war die Aufgabe für den Sith ungewohnt, für gewöhnlich beendete er Leben statt dieses zu schützen. Doch es diente wohl dem höheren Wohl, nämlich seinem. Zumindest legitimierte es der Sith so mit seinem eigenen „Gewissen“. Der Sith breitete seine Machtsinne aus, wie Tentakel strömten sie an den Spielertischen aus und vorbei, durch Kellnerautomata die Erfrischungsgetränke zu den Tischen brachten. Seine Wahrnehmung dehnte sich mit den Tentakeln aus, vorbei am unterschwelligen Gemurmel der zahlreichen Gespräche, dem Geräusch von zu mischenden Karten, dem Klicken der Sabaccchips, vorbei an den Dämpfungsfeldern der einzelnen Tische die dafür sorgten, dass der Geräuschpegel nicht in exorbitantem Maße stieg. Exotisch gekleidete Wesen, der Rauch von schweren Zigarren erfüllte die Luft und bot eine olfaktorische Herausforderung. Er sah auch Wesen die versuchten zu schummeln, manche mit Erfolg, andere mit weniger Erfolg und der unweigerlichen Entfernung aus dem Emporium Exotique Cygniani. Die Regeln des Hauses waren klar: Keine Droiden, keine Datapads, keine Waffen und keine persönlichen Karten oder Würfel. Die Detektoren und Holokameras schwirrten unentwegt zwischen den Tischen umher und behielten alles im Blick.Die Macht war sein Diener, sodass er keiner Holokameras bedurfte, um sein Ziel ausfindig zu machen. "Hab ich dich!" dachte er noch. Jetzt hieß es einem Raubtier gleich zu lauern und seinen Moment abzuwarten.


Einige Zeit später.

Cirvo Xas konnte nicht glauben wie einfach es gewesen war. Er saß am Sabacc Tisch und sah dem Dealer dabei zu, wie dieser in elaborierter Art und Weise die Karten mischte. Die Karten ergossen sich in Kaskaden dramatisch und effektheischend zwischen seinen Händen, einem Strom gleich, dessen Lenker er war. Der Mischer machte eine Show daraus, die gut ankam, dafür wurde er schließlich auch bezahlt. Alle sahen ihm gebannt zu. Fast alle. Cirvo’s Aufmerksamkeit war auf die Person neben ihm fokussiert. Botschafter Ril Koloc.
Dessen Fokus war ganz auf seine ihm ausgeteilten Karten. Die Art und Weise wie er sie ansah, wie seine feisten Hängebacken wackelten, wie er seine Karten nestelte, das waren alles Zeichen, dass Koloc mit seinem Blatt nicht zufrieden war. Der rundliche Sullustaner ließ ein Seufzen ertönen. Angestellte der SoroSuub Waffenaerforschungsabteilung waren offenbar schlechte Lügner und hatten keinerlei Sabbac Gesicht. Kein Wunder also, dass Koloc im bisherigen Verlauf nicht eine Hand gewonnen hatte.


„Ich glaube, heute ist einfach nicht mein Tag.“ stellte der Sullustaner unvermittelt fest.

Xas nickte mit einem mitleidigen Blick und zusammengepressten Lippen in gespielter Sympathie bekundend seinem Nebenmann zu. „Wenn du wüsstest wie wahr das ist…“

„Ich stiege lieber aus, solange ich noch auf der hellen Seite der Zahlen bin.“ sagte Koloc mit dem für Sullustaner typischen glucksenden Lachen und faltete seine Karten zusammen. „Es wird sowieso langsam spät.“

Der Sullustaner erhob sich und deutete seinem Bodyguard am anderen Ende des Raums an, dass er gehen wollte. Dieser versuchte sich durch die Massen an Wesen zu schieben. Cirvo musste schnell handeln. Seine Hand glitt in seine Hosentasche und ein Stiletto kam zum Vorschein. Er berührte den kleinen Emitter, sodass sich eine lange monomolekulare Klinge mit einer Länge von 30cm materialisierte. „Soviel zur rigorosen Kontrolle des Emporium Exotique Cygniani“ dachte er sich, als er sich darauf vorbereitete den Schlag auszuführen und den Stiletto in den fleischigen Nacken des Sullustaners zu treiben. Ril Koloc sah das Aufblitzen der Klinge, aber es war zu spät. Die Chips flogen in hohem Bogen vom Tisch während sich die großen Augen des Sullustaners noch mehr weiteten.


„Das ist für all‘ die Toten, die du zu verantworten hast, Arschloch!“
schrie er Koloc entgegen.

Aus dem Nichts heraus schloss sich ein eiserner Griff um das Handgelenk des Attentäters in spe. Der Griff fühlte sich wie eine durastählerne Klaue an, die sich fest schloss. Für einen Moment dachte Xas, ein Droide hätte ihn gepackt. Er drehte sich um und sah, dass ein Mensch ihn gepackt hatte und dabei war, sein Handgelenk zu zermalmen. Von mittlerem Wuchs, etwas hager, mit aschfahlem Haar. Er trug einen schwarzen Überwurf, hatte leicht gepanzerte Schulterplatten und einen schwarzen Schal an. Doch was Cirvo Xas‘ Aufmerksamkeit bündelte, waren die Augen des Fremden. Zwei Augen, die wie sterbende Sonnen glühten und Xas‘ Terror widerspiegelten. Der Schmerz seines Handgelenkes zwang ihn in die Knie, während die andere Hand des Fremden sich um seine Kehle schloss.


„Heute Abend stirbt niemand ohne meine Erlaubnis.“ Die Worte des Fremden waren beinahe nur geflüstert, die eiserne Miene verriet jedoch allen Anwesenden, dass es sich nicht um einen Scherz handeln und die Person ihren Worten auch Taten folgen lassen würde.

Erneut fand sich Cirvo Xas im Bann dieser Augen, im Bann dieser schrecklichen Augen, die ihn mit Horror und Terror füllten. Das letzte was er sah, war seine schmerzverzerrte Reflektion in diesen Augen, bevor es schwarz um ihn herum wurde.



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▼ Yminis Sektor :: Orbit von Latharra :: Kolanda Station :: Emporium Exotique Cygniani :: Darth Draconis und Odrimas Tann (NPC) ▼

Geheimnisse sind der Tod der Ehrlichkeit. Wer ein Geheimnis besitzt, verbirgt etwas vor seinen Mitwesen und verschafft sich damit einen Vorteil. Diese Vorteile auszuspielen war das tägliche Brot eines Informationsmaklers. Ihnen zu vertrauen war daher genauso torhaft wie einem Sith zu vertrauen. Es entbehrte daher nicht einer gewissen Komik, dass Darth Draconis sich diesem Informationsmakler ausgeliefert hatte, so wie der Ithorianer sich ihm auslieferte, indem er ihn nach seinem Auftrag erneut in der friedlichen Umgebung seines Idylls, inmitten der Kolanda Station, empfing.

„Willkommen zurück mein Freund. Da Sie leben, nehme ich an, mein besonderer Freund lebt auch?“

„Ja.“ gab der Sith dünnlippig zurück. Wenn er gewusst hätte, dass er einem Waffeningenieur von SoroSuub das Leben rettet, hätte er diesen mehr ausgequetscht und erpresst, ihm das ein oder andere Update zukommen zu lassen. Allerdings hielt er sich zurück. Odrimas Tann schien mehr zu sein, als er nach außen hin preisgab.

„Das freut mich zu hören. Dieser Ort ist wirklich eine Klasse für sich. Während die meisten Patrone denken, dass das Emporium Exotique Cygniani von einer benevolenten galaktischen Korporation, ja vielleicht sogar den Cygnus Spaceworks betrieben wird, ist die Wahrheit weitaus sinisterer. Aber es ist schön träumen zu können, nicht wahr?“

Verträumt sah der Ithorianer zur Seite. Odrimas schien müde zu sein, bis dem Sith auffiel, dass er ihn mitten in der „Nacht“ aufgesucht hatte. Auf Raumstationen verlor man schnell jegliches Gefühl für Zeit, die künstlich herbeigeführten Tag/Nacht Gleichen nach Standardzeit, in dem man das Innenlicht der Station anglich, war ein schwacher Ersatz für eine richtige Sonne. Der Ithorianer war müde. Ein wenig zu schlummern, den beruhigenden Klängen ithorianischer Musik zu lauschen und im Anschluß vielleicht einige Zierpflanzen zu versorgen - danach stand dem Informationsmakler im Moment der Sinn.

„Die Fäden dieses Lokals werden von Rabaras dem Hutten bedient, ein wirklich unangenehmer Zeitgenosse, der keinen Wert auf Harmonie und Frieden legt. Mit so vielen reichen und einflussreichen Personen in einem Lokal gibt es dort auch eine große Anzahl an sensitiven Informationen. Informationen bedeuten Macht und Geld, also hat Rabaras das ganze Lokal verwanzen lassen, Holokameras überall. Diese Informationen haben sich für ihn bisher sehr gut ausgezahlt.“

Seine zwei Münder und vier Kehlen erzeugten neuerlich diese wundervolle Klangsynphonie der Stimme.

„Also haben Sie mich in eine Falle gelockt?“

„Mitnichten, mein werter Herr. Im Gegenteil.“

„Erleuchten sie diesen armen Sünder, ich verstehe Sie nämlich nicht ganz. Wieso habe ich den Sullustaner gerettet?“


„Ich denke, sie verstehen mich vorzüglich. Zum einen liegt mir Kolocs Leben am Herzen. Zum anderen wollte ich, dass jeder sieht wie ein Machtnutzer einen meiner Klienten rettet.“

Die Worte trafen den Sith wie einen Blitz. Seine gesamte Körperhaltung spannte sich an, seine Augen verengten sich für einen Augenblick zu Schlitzen, bevor er seine Worte langsam und lauernd aussprach.

„Wie kommen Sie denn jetzt darauf, ich hätte diese Gabe?“


„Lassen wir diese Spielchen Herr Nechesch… oder sollte ich besser Darth Draconis sagen?“ Die Kunstpause verlieh den Worten des Wesens mit den vier Mündern und zwei Kehlen doch eine entsprechende Gewichtung. Ein dreidimensionales Hologramm öffnete sich blau schimmernd und flackernd. Zu sehen war eine Miniaturversion seiner Person, die sich um die eigene Achse drehte. „Nun schauen Sie nicht so. Denken Sie wirklich, dass ein Informationsmakler nicht seine Kontakte nutzt, um seine Klienten auf Herz und Nieren zu überprüfen?“

„Wieso wollen Sie dann mit mir zusammenarbeiten? Sie sind auf Harmonie und Frieden bedacht. Da sie mich kennen, wissen Sie, dass ich das nicht in meinem Portfolio anzubieten habe.“


„Diese Information gebe ich Ihnen kostenlos. Ich bin auf meinen Frieden und Harmonie bedacht. Ich bin Mitglied des sakralen Ordens von Ramulus. Ich glaube daran, dass auch Wesen Sie es sind durch ihre Taten ihren Teil zum großen Ganzen beitragen, aber auch Absolution erhalten können, ob Sie wollen oder nicht. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, mit meinen Fähigkeiten. Und natürlich gegen Credits.“


In der sonst so melodischen Stimme des Informationsmaklers schwang ein melancholischer Ton mit, der die Ernsthaftigkeit seines Anliegens zusätzlich unterstrich. Es lag in der Natur des Ithorianers, anderen gegenüber aufgeschlossen zu sein.

„Was auch immer. Solange ich meine Informationen zuverlässig erhalte, ist mir jede Absolution recht. Nun zu meiner Entlohnung. Sie sagten, wenn ich für sie…“


„Ja, diesbezüglich…“ unterbracht die basshaltige Stimme des Ithorianers den Sith mit spielerischer Leichtigkeit. „… möchte ich neu verhandeln. Im Sinne unserer Partnerschaft. Wenn Sie wollen, dass ich eine effektivere Dienstleistung anbieten kann, sollten wir expandieren.“

„Ist das so? Mir gefällt es nicht, wenn bestehende Abmachungen neu verhandelt werden.“


„Das wird Ihnen gefallen, denke ich. Wir übernehmen das Emporium Exoitque Cygniani.“

Was daraufhin geschah, war etwas, dass sowohl den Sith, als auch den Ithorianer überraschte. Es war etwas, dass der Sith seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr gesehen und gehört hatte. Es war ihm so fremd geworden, dass er im ersten Moment für den Bruchteil einer sekunde dachte, eine dritte Person befinde sich im Raum. Er lachte. Darth Draconis lachte. Es war kein verstohlenes Grinsen, kein kurzes Schnaufen. Es kam aus vollstem Halse, beinahe bis er Tränen in den Augen hatte. Es dauerte einen Moment bis er sich wieder einkriegte und sah, dass dem Ithorianer das nicht gefiel. Nicht, dass er über diese Idee lachte, sondern dass er nach all dem Humor, den der Ithorianer bewiesen hatte, erst jetzt lachte.

„Wie stellen sie sich das vor, Tann? Ich gehe da rein, Lichtschwert gezückt, und massakriere sein gesamtes Personal?“


„Wenn ich mir so das Portfolio ihres Kopfgeldes und das Strafregister, dass die Neue Republik wegen ihres kleinen Stunts auf dem Dach des Jedi Tempels akquiriert haben, dann ja. Ich würde nichts anderes von Ihnen erwarten.“

Odrimas Tann war, trotz seiner eher gebrechlichen Erscheinung, ein Ithorianer mit vielen Facetten und Fähigkeiten. Das Dasein als Informationsmakler schien eines seiner Talente zu sein, das Planen einer kriminellen Organisation schien, zumindest nach Meinung des Sith, keine zu sein.

„Natürlich. Jeder geht gerne in ein Lokal und gibt dort seine Geheimnisse preis, wenn einige Wochen zuvor das Lokal in einem Blutbad ertränkt wurde. Lockert jede Zunge.“

„Ich bin mir sicher…“

Weiter kam der Ithorianer nicht, denn der Türalarm meldete sich. Das Sicherheitsprotokoll wurde abgespielt, bevor die Türen sich öffneten und offenbarten, dass nun auch Seth Duroth hinzugestoßen war. Ob dieser seinen Auftrag zufriedenstellend erfüllt hatte oder nicht, konnte er an dessen Gesicht nicht ablesen, diese Information mit der Macht zu extrahieren war mit Tubolasern nach Gizkas geschossen, also würde er sich gedulden.

„Ah, Herr Duroth. Willkommen in unserer Runde. Jedenfalls… ich bin mir sicher, dass sie eine Lösung für dieses Problem finden werden. Auf diesem Datastick werden sie alle Informationen finden, die ich dazu besitze.“

Die Sitzung war beendet. Der Sith begann langsam sehr gut zu verstehen, wie der Informationsmakler seine Geschäfte machte. Wer weiß, vielleicht warteten seine nächsten Kunden schon auf ihn. Für ihn war das unter Umständen nicht mehr als ein Spiel, doch wer hoch setzte, konnte gewinnen. Wie gut das Glück von Odrimas Tann im Glücksspiel sein würde, blieb abzuwarten. Der Sith jedenfalls musste über diesen Auftrag nachdenken. Es schmeckte ihm ganz und gar nicht.

„Einen Moment noch Herr Duroth.“ rief der Ithorianer dem Spitzohr zu. Als der Arkanier zu ihm ging, begannder Ithorianer zu flüstern. „Wissen sie da eigentlich, mit wem sie da unterwegs sind? Seien sie vorsichtig!“

„Komm Duroth, wir haben eine Mission.“ zischte der Exilant ihn an, der Blick den er dem Arkanier zuwarf verriet, dass er keine Widerworte dulden würde.

„Möge die Macht seiner gnäig sein“ dachte der Ithorianer und dachte dabei mit Sicherheit nicht an den Sith.


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Wissen und Macht des Menschen fallen zusammen, weil Unkenntnis der Ursache auch über deren Wirkung täuscht. Für den Sith war die Unkenntnis der Ursache seiner Mission fatal, denn was beabsichtigte der Ithorianer wirklich? Egal ob Sith oder Normalsterblicher, egal welche Haut diese Schlange trug, es war doch im Endeffekt immer dasselbe Spiel der Manipulation und des manipuliert Werdens. Die Art und Weise, wie wir Informationen, die wir bewusst oder unbewusst erfahren und wahrnehmen, in Wissen umwandeln und wie wir dieses Wissen dann im Gedächtnis abspeichern, kann dieser Verfügbarkeit durchaus im Wege stehen. Denn das, was wir schließlich als „Wissen“ bezeichnen, ist kein unwandelbares Faktum, kein Absolutum. Es ist das Ergebnis eines individuellen Prozesses, in dem Informationen, die potentiellen Wissensinhalte, geprüft, selektiert und zugeordnet werden. „Wissen“ ist nicht „einfach da“, genauso wie „Denken“ nicht einfach da ist. Es entsteht. Und das bedeutet: es kann in einem bestimmten Maße beeinflusst, kann erlernt und auch nachträglich verändert werden, indem die einzelnen Schritte des Prozesses des Zusammenfügens zu „neuem“ Wissen und schließlich dessen bisherige Resultate beeinflusst werden.

„Hey, was meinte der Hammerkopf damit?“

Der Sith ging weiter. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Draconis hasste es, wenn etwas seine Pläne störte. Odrimas Tann bereitete ihm gerade mehr Kopfzerbrechen, als dass er ihm Nutzen gebracht hatte. Verdammter Ithorianer mit seinen verdammten Mündern, verflucht seien seine zwei Lungen.

„Hey, bleib stehen!“

Die Wut in dem Arkanier stieg, doch dem Sith war das egal. Er musste selber um Fassung ringen, denn das was ihm der Ithorianer als Auftrag auferlegt hatte, brachte seine Tarnung in Gefahr. Er war sowieso ein Narr gewesen so offen in der Casinoanlage vorzugehen, aber jetzt dort auch einzubrechen, die Führungsriege auszulöschen und dann sie dem Ithorianer auf dem Silbertablett zu bringen, während dieser weiterhin Verbalflatulenzien aus seinen zahlreichen Mündern gab, überstieg dann doch seine Geduld.

„Ich will antworten!“

„Und ich will, dass du schweigst!“ ging es dem Sith durch den Kopf. Er setzte unbeirrt seinen Weg fort. Er musste einen Plan fassen und sich nicht von seinen Instinkten leiten lassen.


„Ich will sie jetzt!“

Je länger dieses Tantrum anhielt, desto mehr erinnerte ihn das Spitzohr an ein verzogenes Gör, dass nicht bekam, was es wollte. Schrie und zeterte. Was würde als nächstes kommen? Ein Wutausbruch? Passiv-aggressives Genöle?

„ES REICHT MIR!“

Wutausbruch. Die Waffe derjenigen, die in ihrer Verzweiflung keinen anderen Ausweg kannten. Obwohl rational betrachtet Draconis verstand, woher dieser Ausbruch kam, störte ihn die Lautstärke und die Intensität der Dreistigkeit, mit welcher der Arkanier mit ihm sprach. Es wurde Zeit ihn in seine Schranken zu weisen. Dabei musste sich der Sith stark davor hüten die Macht einzusetzen, denn seine Scharade wollte er noch aufrecht erhalten. Würde das Spitzohr wissen, dass er ein Sith sei und selber die Gabe besäße, würde sich das Verhalten des Arkaniers ändern. Doch er wollte rausfinden, ob der Fastmensch dazu taugte als Sith ausgebildet zu werden. Er brauchte die richtige Gesinnung dazu, denn gewisse Charakterzüge kann man nicht trainieren.
Mit einem Satz drehte sich der Sith um und packte den Arkanier am Kragen. Mit einer fließenden Bewegung donnerte er ihn gegen die Wand, zog ihn am Kragen wieder hoch auf die Beine und fixierte ihn mit einer kalten Wut gegen die Wand, dass dieser vor Schreck sich nicht wehrte.

„Mir reicht es auch Seth. Ich habe dir gesagt, du wirst deine Antworten kriegen. Ich halte mein Wort, doch ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt dafür.“

Er ließ den Arkanier los, starrte ihn mit seinen rotgelben Augen für einen langen Moment an und sah, dass er in dem Arkanier zum ersten Mal so etwas wie Furcht spürte. Als Seth ihn alkoholisiert angegriffen hatte, hatte er keine Furcht gespürt. Doch das jetzt, das war etwas anderes. Erinnerte er sich etwa dunkel an die Nacht vor ihrem zweiten Treffen? Irrelevant. Dem Sith rannte die Zeit davon.


„Ich sag dir jetzt, was wir tun werden. Du wirst in das Emporium Exotique Cygniani gehen und als Gast dich unauffällig verhalten. Beobachte und berichte. Achte auf Wachwechsel, Auffälligkeiten und Zugänge zum Backstage. Pass auf die Holocams auf.“


„Und warum soll ich das tun?“


„Weil ich bereits dort war und es zu auffällig ist. Wenn du zurückkehrst und deine Informationen brauchbar sind, erfährst du was wir tun sollen. Ich studiere derweil die Daten, die uns Tann gegeben hat. Geh jetzt und ruh dich aus. Zieh dir außerdem was Ordentliches an, wenn du dorthin gehst. Hier, deine Holokarte um reinzukommen“


„Ich erwarte aber Antworten, wenn ich zurückkehre.“


„Und ich erwarte brauchbare Informationen, sonst wirst du keine Antworten kriegen.“


So gingen Meister und Schüler in spe auseinander. Darth Draconis war sich nicht einmal sicher, ob der Arkanier den Besuch überleben würde. Verhielt er sich zu auffällig, wer weiß auf welche Ideen das Wachpersonal kommen würde. Andererseits hatten sie das Stiletto eines Attentäters übersehen, wie gut konnten sie schon sein? Der Sith wollte es nicht am eigenen Leib herausfinden. Schnellen Schrittes begab sich der Exilant die Hauptgänge entlang und schob sich durch die illustre Artenvielfalt, die Kolanda Station bewohnten. Er selber bewohnte ein kleines Apartement in der Nähe des gemieteten Lagerraums. Es war ein schäbiges, kleines Zimmer ohne Transparistahlfenster. Alles was er hatte waren holografische Darstellungen, die eine Umgebung auf einem Planeten suggerieren wollten. Ein Versuch den Geist zu zerstreuen um in den stählernen Särgen, die diese Raumstationen darstellen, seinen Verstand nicht zu verlieren. Er legte sich auf das Bett und steckte den Datastick in das im Raum befindliche Terminal. Auf der holografischen Fläche vor ihm flackerten eine Bleiwüste aus holografischen Aurebesh Buchstaben auf, gefüllt mit Informationen über diesen Hutten namens Rabaras und seine Entourage aus willigen Vollstreckern seines Willens.

Der Hutte selbst ist eine kybernetische Monstrosität sondergleichen. Durch verschiedene Angriffe auf sein Leben entstellt, versucht er den Verlust an Körperteilen mit zahlreichen „Updates“ zu ersetzen. Obwohl er es liebt seinen Gegenüber mit seinem entstellten Aussehen zu schocken, zieht es Rabaras vor aus dem Dunkeln heraus zu agieren. Seine amphibischen Augen behält der Hutte pedantisch über das Emporium Exotique Cygniani über einen in den unteren Ebenen des Clubs befindlichen Safe-Room. Die wenigsten wissen überhaupt, dass er hinter dem Emporium Exotique Cygniani steht, noch weniger wissen, dass er das aus seinem eigenen Hochsicherheitsbunker aus betreibt. Die Liste seiner kybernetischen Aufwertungen ist lang. Einen Arm ersetzte Rabaras durch eine CyTac Cyberclaw Prothese, nachdem ihm ein Konkurrent den Arm mit einem Streifshuss eines Distruptorgewehrs desintegriert hat. Die Hälfte seines Gesichts wird von einer cybernetischen Platte verdeckt, eine Augenprothese ersetzte das genommene Augenlicht. Relikt eines fehlgeschlagenen Bombenattentats durch einen rivalisierenden Hutten, der Rabaras Engagement in der Black Sun nicht gut hieß. Doch auch der restliche Teil dieses überdimensionierten Wurms war entstellt. Ein Drittel seines Schwanzes fehlten und wurden von einem CyTac Shock-Spike ersetzt. Diese Kreatur war wirklich gefährlich, wenn auch kein Gegner für die dunkle Seite der Macht. Doch er musste vorsichtig vorgehen, wenn die Informationen von Odrimas Tann stimmten, war Rabaras unzurechnungsfähig und labil. Wutausbrüche und von mentalen Problemen geplagt, spekulierten viele, dass es mit zunehmender Anzahl an Implantanten immer schlimmer wurde. Zur Fortbewegung nutzte der Hutte wie viele seiner Artgenossen einen Nimbus Rider 2000. Vielleicht würde er das Gerät manipulieren können, sodass es den Wurm in seine Einzelteile zersetzen würde? Andererseits war er nicht der erste, der auf diese Idee kommen würde und wenn Rabaras so wahnsinnig war wie sein Steckbrief aussagte, dann hätte er sich vermutlich dagegen auch abgesichert. Mit einem simplen Gedankentrick würde er auch nicht weiterkommen, es hätte so einfach werden können. Seine Untergebenen zu manipulieren wäre eine Option, allerdings würde er, wenn der Manipulierte versagen würde, es mit einer ungleich höheren Sicherheitsstufe zu tun und würde im Endeffekt die Drecksarbeit doch alleine machen müssen.
Seine Entourage war auch nicht wirklich besser. Vak-Sha war ein Wesen über den selbst Odrimas Tann nicht viel, außer Gerüchten, hatte rausfinden können. Stets eine Kapuze tragend die sein gesamtes Gesicht verdeckte wird gemunkelt, das Vak-Sha in mindestens fünf Systemen die Todesstrafe erwartete. Aufgrund seiner Größe und Stimme vermutet man, dass er männlich ist, auch wenn das aufgrund der ungewissen Rasse auch nicht zu einhundert Prozent gesagt werden kann. Rabaras hat Vak-Sha aufgrund seiner mysteriösen Erscheinung und handfesten Vorgehens gerne in seinen Reihen als ausführende Hand aufgenommen. Es folgten eine lange Reihe verschiedener Handlanger verschiedener Spezies. Ein Herglic namens Odu Nixor stach ins Auge, weil er mitunter die längste Zeit in den Diensten des Hutten steht. Obwohl ein Muskelpaket scheint der Herglic die gute Seele mit den Bolzenarmen des Emporium Exotique Cygniani zu sein. Seine Trinkfestigkeit, gepaart mit seinem Habitus andere durch seine angenehme Art dazu zu verleiten ihn auf ein Getränk einzuladen, freute auch die Bilanz des Etablissements. „So kann man auch seinen Lebensunterhalt verdienen“ dachte sich der Sith und blätterte mit einem Wisch seiner linken Hand weiter.

Ein Name war besonders hevorgehoben, mit dem Vermerk, dass man sie nutzen können würde, um in den Backstage Bereich des Casinos zu kommen. Nicht schlecht. Der Sith rief das entsprechende holografische Abbild auf. Dabei handelte es sich um eine der Entertainerinnen des Emporium Exotique Cygniani, eine Zeltronerin namens Jahyara. Sie ist laut Tann eine der populärsten Entertainer des Etablissements und eine Augenweide mit entsprechendem Intellekt. Sie ist so schlau, dass sie den Entschluss gefasst hat das Leben im Emporium Exotique Cygniani hinter sich lassen zu wollen und genau weiß, dass Rabaras es nicht zulassen würde. Vor allem nicht, wenn der Hutte erfahren sollte, dass Jahyara einige der dunklen Geheimnisse des Emporium Exotique Cygniani erfahren hatte. Rabaras verdiente nicht nur mit dem Casino Credits, sondern auch mit einigen illegalen Geschäften, sodass er sein Geld über das Casino wäscht. Ihre neugierige Nase würde sie ihr Leben kosten, wenn der Status-Quo im Emporium Exotique Cygniani nicht emfindlich gestört wird. Damit wäre für den Sith auch geklärt, wer dem Ithorianer die Informationen zugesteckt hatte und den Umsturzplan in Gang gesetzt hatte. Jahyara wäre also der Schlüssel um das Schloss zu öffnen, doch was würde sich hinter der Tür befinden? Über diese und weitere Fragen beschloss der Sith zu meditieren, denn seine Augen brannten von dem anhaltenden Starren auf die holografische Abbildung. Er würde am nächsten Tag mehr wissen, auf die eine oder andere Weise.

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Die Trennlinie zwischen Traum und Wirklichkeit ist schmal und dünn, es darf eines einzelnen Fehltrittes und man verlor das Gefühl dafür, auf welcher Seite man sich befand. Die Meditation, die der Sith begonnen hatte, war in einen Schlaf abgedriftet, der von den Kräften des Bogans, der dunklen Seite, induziert war. Dann entflammte sich ein kleines Streichholz. Es war in dieser Dunkelheit wie aus dem Nichts aufgetaucht und hatte die gesamte imaginäre Ebene erhellt. Ein Funkenstoß der die gesamte Dunkelheit erhellte. Das Licht war so hell, dass es seine Augen, zumindest seine Sicht, einschränkte. Eine knieende Gestalt, mit dem Rücken zum Sith, lag gebeugt auf dem „Boden“. Die wabernde Masse umgab ihn leicht. Geistesabwesend schien er Draconis nicht zu bemerken, streichte sich über den aschfahlen, schrumpeligen Kopf. Um ihn herum versammelten sich Kath Hunde. Dutzende. Sie blickten ihn erwartungsvoll an, während andere die Lefzen weiteten und die scharfen Zähne zum Vorschein kamen. Sabber hing ihren hungrigen Mäulern herab, einer der Kath Hunde sah ihn mit großen Augen an und blickte dann zur Gestalt, so als wolle der Kath Hund ihn zum bevorstehenden Spektakel einladen. Die Szenerie erhellte sich zu einem dunklen Grau, es wurde klar dass diese Ebene frei von Struktur war.In der Ferne hörte man das kontinuierliche Spiel von Trommeln. Waren es Trommeln, oder Artilleriefeuer? Genau konnte er es nicht sagen, es blieb seiner Fantasie vorbehalten. Die dunkle Masse schob sich um die Kath Hunde und verschluckte sie mitsamt der knienden Gestalt. Sie offenbarte das Antlitz zweier Personen, einem Kind mit einem Raubvogel auf dem Arm und einem Mann, der aus einem Buch zu lesen schien. Ein Gelehrter. Sie waren im Streit, denn die innere Anspannung schien in der Luft greifbar. Der Grund dafür lag hinter ihnen. Auf einem schwarzen, blankpolierten Stein lag ein Mann, in vollkommener Dunkelheit, seine Gesichtszüge nicht zu erkennen. Draconis versuchte näher ranzugehen, doch er war wie gefesselt. Die Kath Hunde versammelten sich jedoch nicht um diese beiden Personen, sondern um eine, dessen Gesicht in einem Meer aus langen, glatten, schwarzen Haaren bestand die vor das Gesicht gekämmt waren. Die Gestalt hielt eine kleine Lampe in den Händen, in denen er das Licht abermals anzündete. Die beiden anderen Gestalten schienen sich vorzubereiten. Der Junge mit dem Raubvogel ließ sein Wesen aufschreien, ein Schrei, der in Mark und Bein überging. Sie traten auf, der „Boden“ bebte unter den Füßen des Siths, der nur als stiller Zusschauer an den Geschehnissen teilnahm.
Von oben begannen dunkle, kleine Partikel in die erhellte Szenerie zu fallen, während das Geräusch der Trommeln immer lauter wurde. Zwischen seinen Fingern begann sich der Partikel direkt aufzulösen, hatte dabei die flüchtige Erinnerung an Asche hinterlassen.
Die Kath Hunde fletschten mit ihren Fängen und rotteten sich um die haarige Gestalt, der Gelehrte sammelte verhüllte Wesen um sich, wilde Barbaren, die ihm zu Füßen standen. Der Junge schien mit seinem Raubvogel ein Ritual durchzuführen. Erneut verschluckte die dunkle Masse die Szenerie, als der Ascheregen immer stärker wurde. Der Raum ist nun erhellt, die drei konkurrierenden Wesen nun weit voneinander entfernt. Ein Schrei ertönt aus drei Kehlen, als sie beginnen aufeinander zuzulaufen. Hinter ihnen ihre versammelte Meute. Es scheint als würde jeder Schritt auf dem hellen, strukturlosen Boden eine dunkle Staubwolke erzeugen. Das Geräusch der Trommeln wurde immer lauter, Blitze waren zu sehen. Dann, direkt neben dem Sith, geschah es. Aus dem Himmel fiel etwas, zog einen langen schwarzen Schweif hinter sich. Es prallte auf der Erde auf, entfesselte eine schwarze Wolke, als wäre die Asche zu einem Strahl gebündelt worden. Einem Schlachtfeld gleich schlugen die Aschesäulen ein, schienen zu zersplittern und neue Aschebomben zu erschaffen, während die drei Personen aufeinander zurasten. Als sie sich in der Mitte trafen, gab es einen hellen Lichtblitz und … Draconis wachte auf.


Sein verspannter Nacken war Zeugnis einer höchst unangenehmen Schlafposition, die er wohl eingenommen hatte. Während sich der Sith den schmerzenden Nacken rieb, dachte er über das vor seinem inneren Auge gesehene nach. War es ein Traum, Hirngespinst seiner Phantasie, oder handelte es sich um eine Vision? War es letzteres, welche Akteure nahmen welche Position in seinem Leben ein? Seine Gedanken wurden durch ein Piepen seines COMMs unterbrochen. Mit einem schnellen Griff in die Macht hatte er das Gerät in seine linke Hand befördert und entsperrte begierig das Medium. Doch seine Erwartungen wurden enttäuscht. Es war nicht Darth Zion, der sich auf seine Nachricht hin gemeldet hatte, sondern Seth Duroth, der bereit war sich mit ihm zu treffen. Obwohl das nominell ein gutes Zeichen war, verzog er sein Gesicht unwillkürlich zu einer Fratze des Ärgers. Er hatte auf eine Antwort gehofft, einen Ausweg, der ihn davor bewahrte sich als Odrimas Tanns Handlanger herauszustellen.

Es brachte nichts Trübsal zu blasen, dafür gab es zu viel zu tun. Einige Augenblicke später war der Sith angezogen und hatte sein Quartier wieder verlassen. Mit geradem Rücken und einem starren Blick marschierte er durch die Gänge der Kolanda Station. Sein Körper war angespannt, seine Machtsinne bis aufs letzte ausgereizt und seine Nase wurde wie bei jedem Gang durch die endlos erscheinenden Gänge der Kolanda Station olfaktorisch herausgefordert. Sein Weg führte ihn zum Kwee-Kunee Plaza, was auf huttisch soviel übersetzt bedeutete wie „Platz der Königin“. Hier wollte sich Seth mit ihm Treffen.

Hier stinkt es nach Angst und Gefahr” sagte er mit einem süffisanten Unterton mehr zu sich selbst als an eine Person direkt gerichtet. Obwohl er eine Entdeckung durch die Black Sun oder noch schlimmer ihm feindlich gesonnene Inquisitoren des Sith Ordens vermeiden wollte, reizte ihn der Gedanke endlich wieder loslassen zu können und seiner raubtierhaften Natur freien Lauf zu lassen. Es war so lang her, dass er sich „austoben“ durfte. Das letzte Mal dürfte wirklich auf Coruscant gewesen sein, als er gegen die Rebellen gekämpft hatte. Lang war es her. Was er aber nicht wollte, war dem Ithorianer alles auf dem Präsentierteller darzubieten. Das schmeckte ihm ganz und gar nicht.
Als der Arkanier sich schließlich aus der Masse unterschiedlicher Kreaturen schälte, merkte er die verstohlenen Blicke die das Spitzohr über die Schulter warf, in Antizipation verfolgt und gleich einem Meuchelmörder zum Opfer zu fallen. Das brachte ihn auf die Idee, dass er dem Arkanier das Kämpfen würde beibringen müssen, wenn dieser den Kampf überleben wollen würde. Vielleicht würde er ihn auch einfach nicht mitnehmen und stattdessen eine andere Aufgabe zuteilen. Das Kämpfen würde der Arkanier dennoch lernen müssen, wenn er ein Schüler der Sith werden wollte.


„Was hast du rausgefunden?“ begann der Sith ohne eine Begrüßung oder sonstige Worte zu verschwenden.

„Ein richtig feines Casino, wenn du mich fragst. Viele Personen die nur so vor Credits strotzen. Die Wachen halten sich im Hintergrund, allerdings sind das relativ viele. Einige davon auch verdeckt.“

Seth schien einen Augenblick lang zu überlegen was er noch gesehen hatte. Der Sith fragte sich, ob sein Untergebener den Ernst der Lage verstand oder generell sein Leben wie ein Spiel betrachtete.

„Wer mich auch auffiel war ein Kerl mit einer Art schwarzem Sack über seinem Kopf. Der trug als Einziger neben den regulären Wachen Waffen öffentlich zur Schau. Die Wachen hörten auch auf ihm, muss wohl so eine Art Sicherheitschef sein.“

„Gut, gut. Weiter?“

„Im vier Stunden Turnus werden die Wachen gewechselt, allerdings konnte ich nicht genau feststellen, woher die neuen Wachen kamen. Die Mauern des Casinos scheinen keinen Anhaltspunkt zu geben, wo der Eingang zum Sicherheitsbereich ist.“

„Immerhin. Ich weiß nicht ob das reichen wird. Bevor wir aber weitermachen…“begann der Sith zunächst zögerlich und merkte, dass der Arkanier den Stimmungswechsel merkte und aufmerksamer wurde. „… ich sagte ja, ich halte meine Versprechen. Radka. Sie lebt. Aber sie lebt nicht in diesem Teil der Galaxis. Du wirst mir also folgen müssen. Ich plane langfristig die Station zu verlassen. Kommst du mit, wirst du auch Radka finden.“

„Sie lebt?!“ Die Augen des Spitzohrs weiteten sich. Er hatte wohl wirklich nicht damit gerechnet, dass Draconis diese Information hatte. Er besaß sie auch nicht. Er bluffte. Nicht mal den leisesten Schimmer hatte er, wo diese Radka steckte. Er kannte den Namen nur aus einem invasiven Eingriff mit der Macht in Seths Gedächtnis. Wenn aber sein Plan aufging und Radka sich im imperialen Raum befunden hat, würde er herausfinden können, was mit ihr geschehen war oder ob sie sogar noch lebte.

„Wo ist sie denn? Sag es mir. Ich will es wissen!“

„Nicht jetzt. Wir haben einen Auftrag zu erfüllen. Ich sagte ja, nicht hier, nicht in diesem Sektor.“

„Wenn du mir nicht sagst wo, werde ich gar nichts mehr machen!“

„Und deine einzige Chance verspielen sie je wiederzusehen?“ fragte der Sith mit einem sardonischen Unterton. Das hatte gesessen. Er spürte, wie der Widerstand in dem Arkanier buchstäblich in sich zusammensackte.

„Na siehst du. Also… du wirst heute Abend wieder ins Emporium Exotique Cygniani gehen und dort Jahyara kennenlernen. Sie ist eine der Top Entertainerinnen dort im Casino. Zeltronerin, ungefähr in deinem Alter. Ich denke, du solltest da nichts gegen haben.“

„Wieso sollte sie mich überhaupt beachten?“

„Weil du sie ansprechen wirst und in deinen ersten Satz das Wort „Paradies“ einbauen wirst. Wie ist nicht mein Problem. Das ist laut Odrimas unser Erkennungszeichen.“

„Und dann?“

„Lass dir von ihr zeigen, wo der Eingang zum Sicherheitsbereich ist. Sprich mit ihr über alle relevanten Informationen. Du solltest genau wissen, wie man einen Ort infiltriert, nicht wahr?“ neckte der Sith seinen Komparsen mit einem süffisanten Augenzwinkern. „Daraufhin gibst du ihr meine COMM Kontaktdaten und hälst wieder nach Auffälligkeiten Ausschau. Im Anschluss kommst du zu mir und berichtest mir von deinen Ergebnissen. Gehe nun und bereite dich auf deinen Auftrag vor.“

Er hatte nicht viel Zeit, schließlich wollte er den Auftrag so schnell wie möglich antreten, aber ohne jegliche Vorbereitung würde dies nicht klappen. Er durfte sich nicht Hals über Kopf da hineinstürzen, sonst würde er wie sein Meister endeten. Tot, oder verschollen. Beides Optionen die ihm nicht gefielen.

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In der Zwischenzeit hatte der Sith die Pläne studiert, die Odrimas Trann mitgegeben hatte. Zwar konnte der Ithorianer nicht genau sagen, was ihn im Sicherheitsbereich erwarten würde, allerdings konnte er mehrere Fluchtpunkte ausfindig machen. Die meisten führten über die gewohnten Wege hinaus: Müllentsorgung, Luftschächte und ein Personaleingang. Allerdings traute der Sith diesen Plänen nicht. Wenn Rabaras wirklich so paranoid war, wie Odrimas behauptete, dann würde er diesen Fehler nicht machen. Bevor er aber irgendeine Flucht planen könnte, würde er sich mit seinem Schüler in spe treffen müssen, um dessen Ergebnisse in Erfahrung zu bringen. Sie trafen sich erneut auf der Kwee-Kunee Plaza und der Sith spürte durch die Macht die Ankunft seines Untergebenen.

„Was ist dein Eindruck, kann man ihr trauen?“

„Wenn ich ehrlich bin, habe ich das Gefühl sie ist etwas labil. Sie will weg und doch will sie bleiben. Was genau ihr Problem ist habe ich nicht verstanden. Sie ist außerdem sehr auf Aufmerksamkeit aus, meiner Meinung zumindest nach.“

„Also ist sie eine unsichere Variabel.“

„Was bedeutet das?“

„Das du sie, wenn die Operation beginnt, aus dem Emporium Exotique Cygniani zu einer Suite bringen wirst und sie dort ruhig halten wirst, bis ich fertig bin.“

„Fertig? Womit? Einem Anfall von Wahnsinn? Da reinzugehen überlebt doch niemand, wenn man sich die Bewaffnung dieser Leute ansieht!“

„Vertrau mir. Ich komme zurecht.“

„Nein, ich erlaube dir nicht zu sterben! Niemals! Nicht bis ich Radka wieder habe!“

Der Arkanier wurde plötzlich emotional. Selbst wenn diese Radka noch lebte, würde er sie töten müssen. Um seinetwillen. Sie würde stets eine Wunde bleiben, eine Schwäche, die sich kein Sith erlauben konnte. Den Weg der Sith zu gehen bedeutete einen einsamen Pfad einzuschlagen. Entweder das oder der Spaziergang auf dem Boulevard der dunklen Seite würde ein jähes Ende nehmen.

„Verlier das Ziel nicht aus den Augen, ich tue es nicht. Konzentrier dich.“ zischte der Sith seinen Schüler in spe an.

„Mach dir lieber Gedanken um dein eigenes Wohlergehen. Du solltest einen Ort finden, an dem du ungestört bist. Übe dort deine Zielgenauigkeit mit dem Blaster. Wir sollten vorbereitet in diese Sache reingehen und nicht wie zwei Ortolaner die wild nach ihrer Nahrung tasten und dabei den Abzug ihrer eigenen Waffe drücken.“

„Hm. Keine schlechte Idee.“

„Ich melde mich, sobald es etwas neues gibt. Bis dahin… stirb nicht.“

So schnell wie der Arkanier aufgetaucht war, verschwand er auch wieder. Das musste der Sith dem Spitzohr lassen, Seth wusste wie man untertaucht. Wahrscheinlich hatte dieser Fastmensch auch nur deshalb so lange in diesem Hort der Kriminalität überlebt. Die Nähe zum Huttenraum machte sich auch hier bemerkbar. Den Rat, den er Seth mitgegeben hatte, würde er jedoch auch selbst beherzigen müssen. Es war schon länger her, dass er sein Lichtschwert wirklich zu einem Kampf benutzt hatte, noch dazu einem Kampf in Überzahl. Es würde nicht schaden sein Lichtschwert Dragnipur nochmal in die Hand zu nehmen und einige Übungen durchzuführen um wieder ein Gefühl für seine alte Klinge zu bekommen. Daher trieb ihn sein Weg zurück in sein Lagerabteil, wo er sich mithilfe der Macht daran machte seine Habseligkeiten so zu anzuordnen, dass er sich relativ frei mit einer heißen, alles zerschneidenden Plasmsaklinge bewegen können würde ohne alles kurz und klein zu schneiden. Dafür hatte er nun wahrlich zu lange diese Gegenstände vor der Zerstörung bewahrt. Als es soweit war, nahm er den Griff Dragnipurs in die Hand, spürte das kalte Metall, welches sich langsam seiner Körpertemperatur anpasste und betätigte den Emitter. Mit einem „snapp-hiss“ schoss die blutrote Klinge hervor. Der innere Rotor erzeugte ein bedrohliches Brummen, welches den Anblick und die mit einer Sithklinge verbundenen Konnotationen verstärkte. Der leichte Ozongeruch, den die Plasmaklinge evozierte, stieg ihm in die Nase, ein Geruch, der ihm unzählige Erinnerungen brachte. Ein vertrautes, altbekanntes Gefühl, ein Moment der Wehmut durchfloss ihn wie ein Fluss ein ausgetrocknetes Tal. Er war bereit.

Er schloss zunächst die Augen und öffnete seinen Geist der Macht. In einer Umgebung voller widerlicher Kreaturen zu meditieren mag vielleicht nicht jeder als sonderlich intelligent ansehen, doch Draconis wusste es besser. Die Macht weitete seine Sinne aus, sorgte dafür, dass er sich entspannte und gelassener wurde, seine Kräfte wurden regeneriert. Es kam ihm vor als bade er in einem Meer aus schwarzer Watte, so unantastbar fühlte er sich, doch was als nächstes kam, erschien ihm wie ein Dolch welches diese Masse durchschneidet. Er verschmolz mit seinem Lichtschwert zu einer Maße, das Lichtschwert als Verlängerung seines Arms, Er selbst als ihr Führer. Zunächst hob er es über seinen Kopf und hielt es diagonal, eine typische Defensivstellung. Das charakteristische Surren, welches die Luft erfüllte, schwang mit jeder Bewegung des Schwerts. Er fühlte, dass es gut ausbalanciert war. Er konnte damit präzise Schläge vollführen, die er nun tat. Oft schlug er mit dem Schwert in mehrere Richtungen, um die Geschmeidigkeit, mit der ihm die verschiedenen Formen ihm von der Hand ging zu testen. Er machte mehrere elegante Drehungen, bei denen er sein Schwert zirkulieren ließ, und vollführte danach mehrere 180° Grad Schläge mit seinem Schwert. Durch den Schwung, den das Lichtschwert dadurch bekam, wären die Schläge hart und präzise. Nun schlug der Sith mehrmals mit senkrechten Schlägen seitlich aus, und drehte sich oft bei seinen Schlägen, und wechselte oft die Waffenhand. Die Bewegungen waren so flüssig, dass sie schwer voneinander zu unterscheiden waren. Er drehte das Schwert aus dem Handgelenk mehrere male mit einer Hand bevor er senkrecht nach unten schlug. Er hob erneut sein Lichtschwert mit der Lichtschwertspitze nach hinten und ließ die Klinge heruntersausen, und hob die Klinge ebenso schnell. Er führte nun mehrere schnelle seitwärtliche Hiebe durch, und machte eine 360° Drehung bei der er die Klinge seitlich hielt. Draconis steigerte sich immer mehr in seinen imaginären Kampf. Zwar wusste er nicht gegen was er ankämpfte, doch vielleicht waren es die Geschehnisse der letzten Tage, oder die Verunsicherung über die dunklen Fehltritte, die er sich geleistet hatte. Er führte die Klinge wie zum Streich geführt von rechts nach links. Er vollführte öfters dieselbe Reihenfolge, horizontale Seitenschläge und Paraden mit vertikal gehaltener Klinge. Seine Schläge wurden immer härter, immer präziser, auch wenn er gegen die Luft schlug. Sein Kampfstil wurde immer aggressiver, und sein Geist vertiefte sich immer weiter in die Macht. Immer schneller surrte das Schwert herab, immer schneller kamen die Schläge nach links und rechts. So ging es eine Weile lang weiter, bis Draconis fand, dass er die Fähigkeiten seines Lichtschwertes genug getestet hatte.


Mittlerweile war genug Zeit vergangen, sodass er es für sinnvoll hielt die Zeltronerin zu kontaktieren. Die nächste Phase seines Planes musste umgesetzt werden. Die Zeltronerin sollte ihm Zugang zum Sicherheitsbereich des Emporium Exotique Cygniani verschaffen. Wenn sie gut war, würde sie ihm sogar Informationen darüber geben können, was ihn auf der anderen Seite erwarten würde. Was er nicht abschätzen konnte war, wie viele Sicherheitskräfte er tatsächlich auf der anderen Seite der Mauer vorfinden würde und vor allem welche perfiden Sicherheitsmechanismen er dort vorfinden würde. Letztlich blieb da noch Rabaras, der cybernetisch modifizierte Hutte selbst. Den Sith beschlich das Gefühl, dass er gegen diese Monstrosität selber kämpfen werden müsste. Hutten hatten eine natürliche Immunität gegenüber Gedankentricks, damit würde er nicht weiterkommen. Zu schade. Er hätte gerne dabei zugesehen, wie der Hutte sich, mit blanker Panik in den Augen, die rotierenden Klauen langsam aber sicher und gegen seinen Willen dorthin reinrammte, wo der Sith einen Hals bei Hutten vermutete. So genau konnte es doch im Endeffekt eh niemand sagen. Wie dem auch sei, es galt einer Zeltronerin auf den Zahn zu fühlen und zu sehen, ob der Arkanier recht behalten würde.


Sind sie aktuell alleine?
Ich kann offen schreiben, ja. Sie sind der Kontakt von dem Pupa sprach?

Ja. Mein Kontaktmann musste für mich das Resort betreten.
Resort? :confused:
Denken Sie nach.
OH. Ja. Moment... sind sie derjenige? Von letztens?
Wenn sie meinen woran ich denke, dann ja.

ER war gar nicht amüsiert. Ein Protokolldroide musste leiden.
Wie tragisch.

Ich meine es ernst! Ich halte das nicht mehr lange dort aus.
Dann sollten wir zügig handeln. Wir sind urlaubsreif. Sie sollten für uns Tickets buchen.

Ähm, okay.
Melden sie sich, wenn die Tickets gebucht sind mit dem Ort. Bis dahin, viel Erfolg.

Damit lag der Spielball nun bei dieser Zeltronerin. Sein gesamtes weiteres Vorgehen hing nun von einem Wesen ab, deren Intelligenz der Sith eher in Frage stellte. Hatte Odrimas in seinem Profil nicht geschrieben, dass Jahyara alles andere als auf den Kopf gefallen war? Sie mochte zwar intelligent sein, doch die Kunst der verdeckten Sprache verstand sie nicht. Dass seine gewählte Form der Kommunikation vielleicht zu viel von der Entertainerin verlangte, zumal er wusste was er sagen wollte, sie aber nicht was er mitteilen wollte und es sich um rein textbasierende Kommunikation handelte, das waren Variablen die der Sith nicht bedachte. Für ihn zählte nur, dass er sein Ziel erreichen würde, koste es, was es wolle. Wie lange Jahyara benötigen würde, wusste er nicht. Er konnte es nicht vorher sagen, zu viele Variablen hingen davon ab, wie sich Jahyara anstellen würde und ob der listige Hutte Rabaras sie nicht vielleicht auch bespitzelte, ja gar schon von dieser Konversation wusste.


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Die Dunkelheit umschloss ihn wie ein Leichentuch, schmiegte sich an seine Haut. So vertraut und doch so beängstigend. Es war so, als ginge man mit einem bissigen Kath Hund auf Tuchfühlung. Das Biest gehorchte und apportierte, solang man als Alphatier die Gewalt über die Kreatur ausübte. Doch wehe, wehe es witterte seine Chance. Dann biss es zu, fraß sich in die Haut und zermalmte die Knochen. Die dunkle Seite war rachsüchtig und vergaß nicht, dass sie zu einem Diener der Sith versklavt wurde. Die Macht vergaß nie. Es war ein täglicher Kampf um die Hoheit im Kosmos, ein Krieg der an so vielen Fronten gleichzeitig geführt wurde, dass es kognitiv als Mensch überhaupt nicht realisieren konnte. Wie ein Dompteur musste man also die Macht über die Bestie ausüben. Verlor man diese Kontrolle, so war man ihr ausgeliefert, sie nahm von einem Besitz und arbeitete an der Auflösung der Materie, ja der Existenz selbst. Jeder Nutzer des Bogan kannte es, die schwarzen Adern, die bleiche Haut, die Färbung der Augen. Die Seligsprechung der dunklen Seite der Macht, das Ornat, dass man als dessen Avatar wie eine Bürde mit sich trug. Für Darth Draconis war Bogan aber nicht nur eine Bestie, die sowohl in ihm als auch um ihn herum existierte, sondern ein antikosmisches Diktat, dem er folgte und gleichzeitig versuchte seinen eigenen Imperativ zu oktroyieren. Jedes Mal, wenn er ein Wesen tötete, gab er es quasi wie ein Opfer dem Bogen dar, strich eine Existenz aus der großen Gleichung und trug seinen Teil dazu bei die Waagschale des Kosmos ins Ungleichgewicht zu kippen. Er würde bald eine Menge Körper von der einen Waagschale in die andere bringen. Was ihm Odrimas Tann aufgetragen hatte, konnte nicht unblutig beendet werden. Es benötigte eine Schlange um eine andere Schlange zu erkennen und so benötigte man auch ein Übel um ein anderes Übel auszumerzen. Der Sith begann zu verstehen, wieso der Ithorianer gerade ihn dafür ausgewählt hatte. Die Weitsicht, die der Pflanzenliebhaber hierbei an den Tag gelegt hatte, das musste Draconis zugeben, war gut gewesen. Er hätte den Plan nicht besser gestalten können. Das er dabei auch noch ein Sith war und nicht ein Muskel mit mandalorianischem Blut oder ein Kaleesh Warlord war dabei Glück des Hammerkopfes gewesen. Er würde Odrimas geben was er wollte. Doch ein Pakt mit ihm war ein zweischneidiges Schwert. Er würde seinen Tribut vom Ithorianer dafür verlangen oder ihm würde das selbe widerfahren wie in Kürze er es mit Rabaras dem Hutten tun würde.

Bedächtig zündete der Sith zwei Kerzen an, eine goldene und eine schwarze, die er links und rechts von sich positionierte. Aus einer kleinen Schale quollen dünne Rauchschwaden der Kräutermixturen, die er bereits auf Maryx Minor benutzt hatte. Sie reinigten die Luft, regten den Geist an und förderten die Verbindung zur Macht. Seine Sinne waren geschärft, der Macht geöffnet, bereit durch seine Poren das unsichtbare Feld dieser omnipräsenten Kraft in sich aufzunehmen. Vor dem im Schneidersitz verweilenden Sith waren einige Hologramme aktiv. Zum einen war da der rudimentäre Gebäudeplan des Emporium Exotique Cygniani. Allerdings war dies der offizielle Plan, die Raumsituation dürfte sich seit der Übernahme durch Rabaras verändert haben. Allerdings konnte der Hutte, bei all seiner verschlagenen Macht, nicht einfach Raum aus dem Nichts evozieren. Das bedeutete im Umkehrschluss, auch wenn der Hutte es geschafft hatte den “unterirdischen” Bunker einzurichten, er doch an gewisse Parameter gefesselt war. Wenn Draconis das also richtig sah, würde er auf engstem Raum gegen die Untergebenen des Hutten kämpfen müssen. Sein Lichtschwert würde da gerade noch klein genug sein, um seine Beweglichkeit nicht einzuschränken, allerdings würde er damit auf gar keinen Fall auch nur annähernd akrobatische Ausweichmanöver versuchen können. Es würde also stark von seinen Fähigkeiten in der Defensive abhängen, wie heil er aus diesen engen Gängen, die quasi nur eine Schussrichtung erlaubten, herauskäme. Das bedeutete, er würde seine Gegner möglichst schnell entwaffnen müssen, um sie dann nach und nach zu eliminieren. Doch was ihm immer noch Kopfzerbrechen bereitete, waren die versteckten Fallen. Gas und Säure wären etwas, wogegen ihm sein Lichtschwert nicht nutzen würde. Laseraster würden ihn auch schneller seiner Körpergliedmaße entledigen, als dass es ihm lieb wäre. Auch ein schweres automatisches Repertiergewehr konnte da in Kombination schnell zu einer tödlichen Gefahr für den kampferprobten Sith werden.


Mit einer flüssigen Bewegung seiner linken Hand flog ein auf dem Bett liegendes Datapad in seine Hände. Er öffnete weitere Dateien und verglich sie mit dem Lageplan. Ja, es würde ein Blutbad werden. Ein verstohlenes Grinsen huschte über die fahlen Lippen des Sith. Er würde die Situation nicht mehr ändern können ohne sein Gesicht zu verlieren. Wenn er fliehen würde, wäre Odrimas skrupellos genug die Black Sun oder gar die Sith auf seinen Aufenthaltsort aufmerksam zu machen. Er zumindest würde es genauso tun, wenn er jemanden ausnutzen wollen würde. Doch Odrimas schien aufgrund seiner friedlichen Ader eine Sache nicht zu bedenken: Ein Raubtier, welches gegen die Wand getrieben wird, neigt dazu in blinder Raserei auszuscheren. Bevor es aber soweit kommen würde, musste er erstmal das Casino leeren. Er brauchte keine Zuschauer und auch keine Holokameras. Das würde ihm nur ungewollte Aufmerksamkeit geben. Selbst wenn Odrimas ihn nicht ausliefern würde, wer weiß wer noch in den Leitungen des Emporium Exotique Cygniani streunerte. Er benötigte nicht noch mehr Aufmerksamkeit. Eine fälschliche Bombendrohung fiel damit raus. Das Sicherheitspersonal wäre alarmiert und die Sicherheitsvorkehrungen noch schärfer, als sie so schon waren. Eine amtliche Lebensmittelvergiftung würde auch nicht zu einer panikartigen Flucht führen, schließlich würden die meisten Gäste die Folgen erst nach ihrem Besuch merken. Für einen kurzen Augenblick hatte der Sith überlebt die Kraft der Illusionen zu nutzen. Ein paar Essenslieferungen, die dank der Macht aussehen würden wie verdorbene Kadaver, das würde sicherlich zu einer reflexartigen Flucht führen. Doch auch so würde er das Personal mit den Blastern aufmerksam machen. Nein, das war auch keine Option. Er würde aber ein Ablenkungsmanöver benötigen. Ein Teil des Wachpersonals würde sich also vor dem Casino bewegen, während er im hinteren Teil “aufräumen” würde. Das Problem daran war: Wollten sie das EEC übernehmen, würden sie die Kundschaft brauchen um die Informationen zu gewinnen. Hatten sie keine Informationen, war das EEC trotz seiner Annehmlichkeiten und dem reichen Klientel aus der Perspektive wertlos. Es musste so geschehen, dass niemand etwas mitbekam. Die Show musste weitergehen.” Er hatte bereits mit Seth Duroth über seine COMM Einheit kommuniziert. Ein weiterer Griff in die Macht und er hatte das Gerät in seinen Händen, las die Konversation noch einmal durch. Fünfzehn Wachen alleine im Hauptraum des Casinos. Nicht viel, aber auch nicht wenig. Über weitere Kontingente konnte er nichts sagen. Es mussten aber mindestens 45 Wachen sein, die alle vier Stunden einen Schichtwechsel durchführten.


Ein Piepen durchbrach die meditative Stille des engen Quartiers. Der Sith stellte fest, dass es aus der HoloCam des COMM Gerätes kam. Erneut machte sein Herz einen Sprung, doch er stellte fest, dass der Sender nicht der Kontakt aus dem Sith Orden war, sondern sein Untergebener, Seth Duroth.


„Jahyara hat mich kontaktiert. Sie sagt, dass wir bald zuschlagen müssen. Rabaras beginnt Verdacht zu schöpfen, passiv-aggressiv sie zu belangen. Wir können nicht länger warten.“


„Wir warten solange es notwendig ist.“ begann der Sith. Auch ihm war das Warten zuwider, doch würde er sich nicht von einer neunmalklugen Zeltronerin wie eine Herde Nerfs treiben lassen. „Sag ihr, dass sie die Vorkehrungen treffen soll, wenn sie will, dass wir früher beginnen.“

„Das könnte riskant für sie sein.“

„Wer viel will, muss auch viel riskieren.“

Selbst in der Miniaturversion des Arkaniers konnte Draconis sehen, dass Seth die Augen verdrehte. Langsam aber sicher deuchte dem Sith, dass das Spitzohr wohl zu viel Gefallen an der Zeltronerin gefunden haben könnte. War er etwa noch ohne sein Wissen öfter im Emporium Exotique Cygniani gewesen? Narr. Es hatte schon seine Gründe, wieso der Sith es vorzog mit ihr lediglich über digitialem Wege zu kommunizieren. Hier war er vor ihren Pheromonen sicher, die die Zeltroner wie eine Waffe einzusetzen wussten um zu bekommen, was sie wollten.

„Sie braucht Zugang zur Stromversorgung. Ich möchte, dass sie auf mein Signal hin den Strom deaktiviert. Ich brauche Dunkelheit.“

„Werde ich ihr mitteilen.“

„Und wie du das wirst“ dachte Draconis süffisant. Ihm gefiel es gar nicht, dass der Arkanier mit seinem Genital zu denken schien, statt mit seinem Verstand. Sollte sich das Spitzohr im Endeffekt doch von niederer virtú herausstellen?

„Ich möchte zudem, dass sie die Audiolautsprecher des Casinos übersteuert. Ihr werdet schon wissen, wie man das anstellt. Aber erst nachdem ich den Sicherheitsbereich betreten habe. Du machst dich dann direkt mit ihr auf den Weg zu der Suite, deren Karte ich dir beim Treffpunkt geben werde.“

„Verstanden.“

„Gut. Teil ihr das mit. Mach dich bereit. Das wird keine leichte Operation. Konzentrier dich auf den Auftrag, nicht auf die Zeltronerin.“

Bevor der Arkanier sich anschickte lautstark und viel Gestikulation den Vorwurf nicht auf sich sitzen zu lassen, trennte Darth Draconis die holografische Verbindung zu seinem Schüler in spe. Er selber begann seine Sachen zu sortieren und seine Ausrüstung zu überprüfen. Die Zeit war gekommen den Worten und Planspielen Taten folgen zu lassen. Egal was passieren würde, für ihn würde nichts mehr werden wie es vorher war.

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▼ Yminis Sektor :: Orbit von Latharra :: Kolanda Station :: Vor dem Emporium Exotique Cygniani :: Darth Draconis, Seth Duroth (NPC) und Gäste die auf Einlass warten ▼

Alle Vorbereitungen waren getroffen, alle Kontakte kontaktiert. Heute würde der Tag sein, an dem entweder Rabaras der Hutte das Zeitliche segnen und Odrimas Tann das Emporium Exotique Cygniani erhalten würde, oder er sein Exil unrühmlich in einem Nobelcasino irgendwo in den Weiten des Outer Rim sein Ende finden würde. Die Zeltronerin hatte scheinbar ihren Auftrag erfüllt, der Sith wurde von seinem Schüler in spe, Seth Duroth, kontaktiert, das alles vorbereitet sein würde. Die Gänge des Vergnügungsboulevards war mit dem tierischen Abschaum des Alls gefüllt. Groteske Wesen aus den verkommensten Sternesystemen, trunken von gewürztem Alkohol und ihren eigenen stinken Ausdünstungen. Der Gestank war geradezu bestialisch, was der Sith mittlerweile nur bedingt wahrnahm. Er hatte einen Teil seines vergangenen Lebens auf Nar Shaddaa verbracht, er war schlimmeres gewohnt. Gamorreaner, verkrümmte Menschen, Trandoshaner, Dugs, Elomin, Duros – alle den niedersten Gelüsten frönend, oder lauthals über bösartige Taten diskutierend. Sie alle interessierten den Sith nicht, er ging durch ihre Reihen wie ein Schemen. Je tiefer Draconis vordrang, desto größer wurde der Gestank, der Gestank des Undefinierbaren. Er wusste nicht genau woraus es bestand, doch konnte er sich vorstellen, dass es sich um alle möglichen Arten von Schimmel, Kadavern, Müll, verunreinigte Umwelteinflüsse sowie die Atmosphäre als solche handelte. Zu all dem kam noch hinzu, dass ein starker, eisiger Wind den Sith umwehte, ein Wind, der den Gestank nur noch mehr in seine Nase führte, so dass man sich wünschte, man wäre ohne Nase geboren worden. Seinen Schüler in spe erkannte Draconis schnell vor dem Eingang des Emporium Exotique Cygniani. Er war in eine Diskussion mit einem der Türsteher verwickelt. Der Sith ging dazwischen und bedeutete Seth, dass dieser sich für einen Augenblick entfernen sollte.

„Du wirst uns hereinlassen.“

„Ich werde euch hereinlassen…“ doch es ertönte ein Fiepen, die Karte, die er von Odrimas Tann bekommen hatte, war wohl an ihr Maximum an möglichen Besuchen gekommen.

„Dein Scanner hat eine Fehlfunktion.“

„Mein Scanner hat eine Fehlfunktion, Sie haben Recht. Entschuldigen sie. Kommen sie rein!“

Mit einem Wink machte er dem Arkanier deutlich, dass er ihm nun folgen dürfte. Die Fragezeichen waren Seth buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Hatte sich der Arkanier immer noch keinen Reim auf die ganzen Zufälle gemacht, auf das selbstsichere in die Höhle des Krayt Drachen gehens? Hielt der Arkanier ihn für so suizidal? Anscheinend.

„Halt nach Jahyara Ausschau.“

Wem machte Draconis was vor, natürlich hielt der Arkanier nach der Zeltronerin Ausschau. Die basslastige Musik dröhnte bereits jetzt so stark, dass der Fußboden vibrierte. Eine Unmenge an Holowerbung sorgte für die totale farbenfrohe Reizüberflutung. Allerhand Dinge wurden auf ihnen angepriesen, angefangen von den Pazaak und Sabbac Tischen über den neusten Resorts auf Thyferra, Canto Bight und Naboo bis hin zu den Jachten der SoroSuub Corporation. Man kannte seine Klientel eben sehr gut. Die riesige hallenartige Kuppel des Emporium Exotique Cygniani war heute in gelbes und magentafarbenes Licht getaucht. Letztes Mal waren es noch petrolfarbenes und weißes Licht, erinnerte sich der Sith. Die wechselnde Beleuchtung allein war jedoch nicht alles. Auch die Musik war diesmal deutlich aggressiver. Während beim letzten Mal eher aufhellende Aubade Musik lief, hörte man nun das deutlich schnellere Glimmik. Mehrere überlebensgroße Hologrammfiguren verschiedener Rassen tanzten lasziv zu den Klängen der Musik. Darunter erregten vor allem die Twi’lek und Askajjan Tänzerinnen das meiste Aufsehen. Auf den Tanzflächen tummelten sich tanzend verschiedene Gruppen unterschiedlichen Alters. Bei manchen Verbindungen sah man, dass man seine deutlich jüngere Geliebte ausführte, diese sich deutlich mehr und enger an ihm bewegte, als er an ihr. „Genieß es solange du noch kannst“ dachte sich der Sith, „denn dein Spaß wird bald ein jähes Ende finden.“

Auf einer kleinen Anhöhe ragte die Erhebung wie eine Zunge in das Casino hinein. Auf der Bühne konnte er zwei Tänzerinnen sehen, von der die eine sofort die Aufmerksamkeit des Arkaniers erregte. Der Blick des Sith schweifte währenddessen kurz durch die Menge, bevor er Jahyaras Tanzkünsten eines Blickes würdigte. Es war nicht so, dass er Seths Begierde nicht verstehen konnte. Draconis war ja schließlich nicht blind. Doch stand ihm in diesem Moment nicht der Sinn nach diesen Dingen, seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Er hatte sich hier in die Menge getraut, die HoloCams würden irgendwann unweigerlich auf ihn aufmerksam werden und die Gesichtserkennung würde greifen. Er wollte nicht hier inmitten der Wesenmasse mit der Säuberung des EEC beginnen, sondern soweit es geht „klinisch“ im Bereich, der nicht der Öffentlichkeit zugänglich war. Seth schien ihren Auftrag fast zu vergessen, so fasziniert blickte er Jahyara nach. Die Laszivität ihres Tanzstils sollte doch genau das evozieren. Die Blicke in die Menge, sodass irgendein Trottel sich immer im Fokus der Tänzerin fühlte, das Spiel mit ihren Reizen, mit denen sie nicht geizte, die semiakrobatischen Einlagen, das sich Hinhocken, alles einstudierte Mechanismen um die Triebe der Zuschauer zu wecken. Wenn es nicht die Habgier oder die Völlerei war, die einen ins Emporium Exotique Cygniani trieb, so war es die Wollust.


„Wie lösen wir den Stromausfall ein?“


„Wir besitzen hier zwei Generatoren, einen für den Bereich hier und einen für den Bereich von Rabaras. Allerdings hat dieser paranoide Wurm ein Notstromaggregat für seinen Sicherheitsbereich. Der wird nach fünf Minuten aktiviert. Ich habe bei einem der Mitarbeiter noch einen Gefallen offen. Er wird die Generatoren herunterfahren.“

„Kann man ihm trauen?“ fragte der Sith mit einer erheblichen Portion Skepsis. Er wollte lieber nicht wissen, wie sie an den Gefallen gekommen war. Vielleicht tat der Sith ihr Unrecht, aber seine Meinung von Jahyara war nicht besonders hoch.

„Ich würde für ihn meine Hand ins Feuer legen.“

„Das sollte reichen.“ gab der Sith zynisch zurück und ignorierte den Blick der Zeltronerin. Würde die Operation nicht so laufen wie geplant, würde er nicht nur ihre Hand ins Feuer legen.

„Wo sind denn eure Helfer?“

„Helfer?“ fragte der Arkanier argwöhnisch.

„Wollt ihr etwa zu zweit in Rabaras‘ Sicherheitsbereich stürmen?“

„Nein, ich werde das alleine machen.“

„Sind sie suizidal?“

„Das hab‘ ich ihn auch gefragt, aber er hört ja nicht.“

„Ihr würdet mir nur im Weg stehen. Seht lieber zu, dass ihr hier verschwindet. Wenn ihr aus der Lobby raus seid, will ich, dass sich Dunkelheit über das Casino legt. Wo muss ich rein?“

„Am einfachsten wäre es, wenn sie den Zugang über die Bühne nehmen. Dem Flur an den Umkleiden folgen. Links ist eine Tür, die zur Verbindungstür zum Sicherheitsbereich führt.“

Der Sith fischte aus seinem Überwurf eine Holokarte heraus und gab sie dem Arkanier. Adresse und Zimmernummer waren auf ihr eingespeichert, den Rest würde Seth schon hinkriegen, wenn das Blut nicht komplett aus seinem Cranium in den Süden abgezogen war.

„Und nun verschwindet.“

Die Zeltronerin gehorchte sofort während der Arkanier einen Moment innehielt. Der Sith konnte nicht genau deuten, was er da in der Aura seines Schülers in spe spürte. War es etwa wirklich so etwas wie Angst UM ihn? Lachhaft. Er sollte lieber Angst VOR ihm haben. Er wusste nicht, mit wem er es zu tun hatte, doch bald würde er sich vor ihm offenbaren müssen. Anders würde er das, was heute hier passieren würde, nicht erklären können. „Möge die Macht dir gute Dienste erweisen.“ Dachte der Sith, während er den beiden Fastmenschen dabei zusah, wie sie das Emporium Exotique Cygniani verließen. Draconis hingegen begann sich zurückfallen zu lassen, in die Nähe der erhöhten Bühne, um schnell agieren zu können. Er wartete eine ganze Weile lang, scheinbar gingen die beiden sicher weit genug entfernt zu sein. Oder sie wurden erwischt. Die Anspannung stieg bei dem Sith, es war ein kritischer Moment in ihrer Operation. Doch dann geschah es.

Dunkelheit sengte sich über das Emporium Exotique Cygniani. Ein Aufschrei ging durch die versammelten Massen, einer herrenlosen ungeführten Herde gleich, in Panik vereint vor ihrem Fressfeind bereit zur Flucht. „Ja, fürchtet euch.“ Dachte der Sith und öffnete seinen Geist der Macht. Seine Machtsinne breiteten sich aus, die Tentakel erfassten den Raum und würden als eine Hyperraumstraße seiner nächsten Technik dienen. Der Sith öffnete sich noch mehr der Macht und ließ seine Aura der Verzweiflung, ein Relikt seines Meisters Darth Ysim, wie eine wabernde Nebelwolke ausströmen. Wie dunkle Schwaden breitete sich langsam eine spürbare Kälte aus, ein Kribbeln im Nacken. Gänsehaut machte sich bei allen Menschen und Fastmenschen aus. Lekkus zuckten. Augen weiteten sich. Die Masse war bereit zur Panik. Im Normalfall wären die Besucher ruhig geblieben, doch wenn ein Sith die Fäden in der Hand hatte, blieb nichts normal. Das Wachpersonal bemühte sich mit einzelnen Lichtkegeln für wenigstens etwas Licht zu sorgen, doch schlug das fehl. Im nächsten Moment begann auch ein ohrenbetäubender Lärm, ein Fiepen, gefolgt von zahlreichen kratzigen Dissonanten, eine Tortur für jeden Gehörgang. Viele Anwesende hielten sich die Ohren, bekamen einen Schrecken. Bei einigen Spezies setzte spätestens jetzt der Fluchtinstinkt ein. Nichts ist gefährlicher als eine unkontrollierte Masse, die sich selbst überlassen war. In dieser Masse folgten die meisten den traditionell dümmsten Personen, da diese als erstes vermeintlich intuitiv handelten. Die Masse setzte sich auf einen Schlag in Bewegung, achtete nicht darauf, dass sie nichts sahen und stürmten ungefähr in die Richtung, in der sie den Ausgang aus ihrem vom Schreck vernebelten Geist antizipierten. Obwohl seine Augen nichts sahen, nutzte er die Macht um Auren zu sehen und ganz grob schemenhaft die Orientierung zu behalten. Er sah wie einige Auren fielen, flackerten, es erloschen sogar zwei. Sie wurden von der Masse niedergetrampelt. Die Schmerzenschreie verbanden sich mit dem Störgeräusch, dass Jahyaras Kontakt ausgelöst hatte und verbanden sich zu einer Kakophonie des Schmerzes und einer Litanei der Panik. Das Sicherheitspersonal war teilweise in dieser Masse absorbiert worden, versuchte Ordnung in die Sache reinzubringen. Eine unselige Gestalt schoss sogar in die Luft, kurzzeitig war ein roter Schuss zu sehen, der die Halle in ein unheimliches rotes Licht tauchte und dann sich verflüchtigte. Die Panik war perfekt. Der Sith begann gegen den Strom der Wesen anzukämpfen, setzte die Macht ein um die zahlreichen Menschen, Fast- und Nichtmenschen von sich wegzuschleudern und die Bühne zu erklimmern, die ihn näher zu Rabaras bringen würde. Er hatte fünf Minuten Zeit.

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Dunkelheit. Panik. Dumpfe Schreie. Ein ausgelöster Alarm und die Störgeräusche, die schrillend aus dem Hauptraum ihre akkustischen Vorzeichen in den Sicherheitsbereich warfen. Ein anderes präsentes Geräusch waren Stiefel und das Geräusch entsicherter Blaster. Man rief sich in typischer machohafter paramilitärischer Manier besonders laut Befehle zu, versuchte tiefer als sonst zu rufen um die eigene Dominanz zu unterstreichen. Es war ein Tohuwabohu, durch und durch. Das Chaos hatte das Sicherheitspersonal des Hutten fest im Griff, mit einer solchen Massenpanik hatte niemand gerechnet. Die völlige Dunkelheit sorgte dafür, dass lediglich die Lichtkegel vereinzelter Blastergewehre für etwas Licht sorgen konnten, doch waren sie nur partiell fokussiert, der Rest der Gänge blieb im Schoß der allumfassenden Dunkelheit gefangen. Auf diese Art von Szenario nicht vorbereitet, hörte der Sith wie sich die Sicherheitskräfte begannen gegenseitig anzukeifen, die Stimmung kippte. Immerhin hatte man geschafft die Lautsprecher einfach abzuschalten, wobei sich Draconis nicht sicher war ob die Sicherheitsmänner in ihrem Furor nicht einfach die Boxen ausgeschossen hatten. Es blieb also nur noch der Alarm, der die Gänge mit seinem gespenstischen Rufen heimsuchte.
Inmitten dieser Dunkelheit und dieser Klangkulisse, brachte sich der Sith in Position. Mit einem „snapp-hiss“ aktivierte er Dragnipur. Das bedrohlich tiefe Surren seiner Lichtschwertklinge und die plötzliche, rote Erleuchtung sorgte dafür, dass sich alle Köpfe der Sicherheitsleute mit einem Male umdrehten. Bevor sie überhaupt realisieren konnten, wen oder was sie da vor sich hatten, warf der Sith eine Volte seiner kleinen und spitzen Dornen des Hasses dem gemischten Ensemble aus verschiedenen Spezies entgegen. Die erste Reihe fiel blutspuckend zu Boden und hielt sich stellenweise den Hals, unwissend was sie getroffen hatte. Die Midi-Chlorianer platzten dort auf, wo die Volte sie getroffen hatte, löste die Enzyme auf und riss die Haut auf und drang tief ein. Die in der zweiten Reihe stehenden Sicherheitskräfte verloren keine Zeit und rissen ihre Blastergewehre hoch. Es folgte ein wahrer Schauer aus grünen und roten Blastersalven, die dem Sith entgegenschossen. Die Blasterschüsse trafen auf die Plasmaklinge Dragnipurs, welche die Schüsse reflektierte. Zum Teil warf der Sith die Schüsse in fließenden, bogenförmigen Bewegungen an die Wand oder seinen Gegnern wieder zurück, sodass zwei von ihnen fielen. Währendessen begann der Sith langsam auf die bewaffneten Häscher zuzugehen, Salve um Salve reflektierend. Mit seiner freien Hand fokussierte er einen Machtstoß, mit dem er einem der Zabrak die Kniescheibe zertrümmerte um ihn anschließend, gebeugt, gegen seine Kameraden zu donnern. Einen Aqualish packtens eine Machttentakel und donnerten ihn abwechselnd an die Decke und an den Boden, bevor der Sith den blutenden Klumpen mit einem gezielten Hieb in der Mitte teilte. Eine weitere Barrage an Blasterschüssen hielt der Sith mithilfe der Macht auf, fror sie ein und sandte sie dann in einem Kraftakt wieder zurück gegen seine Feinde. Die Sicherheitskräfte erkannten, dass sie gegen einen solchen Gegner nicht im offenen Kampf eine Chance haben würden und versuchten einen geordneten Rückzug anzutreten. Sie schafften es gerade so durch die Blastertür, doch ein Gotal war nicht schnell genug, sodass ihn der Sith mit seiner blutroten Lichtschwertklinge pfählte. Draconis genoss den Kampf. Er brauchte das Adrenalin, was durch seine Venen gepumpt wurde, brauchte die Aufregung der Kampfhandlung und die damit verbundene Verbindung zur Macht, die ihm jedes Mal eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Er stürmte voran und drehte sein Schwert in einem ausholenden Schlag, der den Duros vor ihm zu einem versengten Leichensack verarbeitete. Er schlug nach hinten aus um die Klinge direkt in den Oberkörper eines Whipid zu jagen, der an der Klinge entlang an dieser herunterfiel und sich somit selbst zerteilte. Er bemerkte, dass die Vibroklinge des Whipid ihn am Rücken getroffen hatte, er spürte wie die Stelle nässte. Blut. Doch es blieb keine Zeit die Wunde abzutasten, er musste Bogan weitere Opfer darbringen. Der stete Schusswechsel erforderte es von Draconis zunächst die Blasterschüsse zu reflektieren. Nachdem dies geschehen war, riss er den Angreifern dank eines fehlenden Machtschildes sämtliche Blaster aus den Händen und schleuderte sie hinter sich. Die nun unbewaffneten Paramilitärs im Dienste des Hutten ballten ihre Fäuste, dazu bereit ihn mit Zähnen und Klauen zu bezwingen. „Dumm aber mutig.“ Notierte der Sith herablassend, während er sie mit einer Kaskade Machtblitze bewarf. Die nächste Blasttür überwunden. Er bewegte sich schneller, doch hatte er nicht mit so vielen Gegnern gerechnet. In diesem Moment ging das rote Licht des Notstromaggregats an. Sie hatten länger als fünf Minuten benötigt, allerdings musste er jetzt auch wieder mit mehr Hindernissen rechnen.

Lange blieb dem Sith aber nicht diesen Gedanken zu Ende zu denken, denn im Gang vor ihm befanden sich mehrere Ausbuchtungen. Während einige Sicherheitskräfte versuchten unter einer neuen Volte Blasterschüsse den Sith zu besiegen, erhielten die Männer unverhoffte Unterstützung. Er hörte das mechanische Öffnen einer Tür und dann das stählerne Klackern von Automatabeinen. Ein Schwall von Blastersalven erfüllte den Raum in ein farbenfrohes Spektrum des Todes. Da es zu viele waren, konnte der Sith die Salven nicht auf alle Kampfautomata zurücksteuern, sodass ihm derzeit nur der Ausweg blieb die Salven abzuwehren und einen günstigen Moment abzuwarten. Er konzentrierte die Macht in seinem Inneren und befreite sie mit einem Schlag. Dieser Machtstoß der um ihn herum alles in seiner Umgebung wegschleuderte war seine Rettung, sodass er die zu Boden geflogenen Droiden im Vorbeigehen zerstören könnte. Die Wucht, mit der die Macht einen weiteren Automatatrupp traf, war auch für diese überraschend gekommen. Doch Automata kannten keinen Schmerz, sie machten sich nicht viele Gedanken, für ihr binäres Verständnis reichte eine schnelle Analyse aus. Selbst mit einem abgetrennten Bein oder abgeschlagenen Unterkörper versuchten die Automata sich noch immer mit Schüssen ihres Gegners zu entledigen. Zwei Streifschüsse trafen den Sith, einen am Unterschenkel und einen in der Schulter. Der Geruch nach verbranntem Stoff erfüllte die Luft. Ein raubtierhaftes Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Exilanten aus, während er nach rechts und links ausholend weitere Automata vernichtete. Ein Leben des Kampfes in welchem er seine Gegner, auch wenn sie nur aus Blech bestanden, zu Dutzenden vernichten konnte. Nicht versteckt auf einem verlassenen Planeten am anderen Ende der Galaxis, umringt von paranoiden Pessimisten.
Vor lauter Schrottleichen konnte Draconis den Boden nicht mehr sehen. Das Kampfgetümmel, mit den Todesschreien und dem Summen der Lichtschwerter machte ihn taub. Seine Muskeln schmerzten und seine Augen brannten. Draconis setzte seinen Weg der Zerstörung fort. Der Mut der Verzweiflung trieb manche der Sicherheitsmänner, zum Beispiel einen Klatooinianer, dazu sich wild auf ihn zu stürzen und in seiner Klinge zu verenden. Andere hingegen versuchten sich zurückziehen um dann konzentriert gegen den Sith zu kämpfen oder wollten gar fliehen, da sie der Meinung waren, dass dies eindeutig über ihrem Gehalt lag. Sie spürten wie ihn etwas Dunkles umgab, etwas Bedrohliches. Er spürte die Angst der anderen, konnte ihn ja beinahe schon riechen. Er befand sich in der Macht, das war ihm klar, er spürte es, es war so, als ob jeder Zentimeter seines Körpers kribbeln würde. Hinzu kam auch noch, dass der Hass, den er all die Jahre hinuntergeschluckt hatte, ihn wie eine neue Batterie mit Energie versorgte. Es war, als würden die ganzen negativen Gedanken ihm die Kraft geben ganze Berge zu versetzen. Die Zeit der Rache war gekommen, er würde niemandem vergeben, er würde jeden töten der ihm im Weg stehen würde. Heute war der Anfang. Darth Allegious‘ Tod würde das Ende sein. Er sah die Blicke der überraschten Gamorreaner. Normalerweise hatte man Angst vor ihnen, nur wenige wussten, dass auch Gamorreaner Angst verspüren konnten. Der Exilant spürte, wie ihre einfachen, dummen Gemüter etwas witterten. Es war nicht Angst, zum Fürchten waren sie zu dumm, nein, es war Unbehagen, etwas Bedrohliches und Schreckliches würde bald passieren und damit hatten sie nicht ganz Unrecht. Der Sith schleuderte den Ersten der beiden Wachen Rabaras‘ gegen eine Wand, den anderen streckte er mit zwei gekreuzten Schwerthieben nieder. Dem zweiten, nun wieder aufgerappelten spaltete er den Schädel, bevor er seinen Weg weiterhin fortsetzte. Es war die Überraschung, welche den Gamorreanern zum Verhängnis wurde. Mit jedem Toten wurde er zufriedener, mit jedem Mord spürte er wie sein Hunger etwas mehr gestillt wurde.


Bevor er sich jedoch in den nächsten Raum begeben konnte, stellte sich ein einzelner Kämpfer in seinen Weg. Es handelte sich dabei um einen Karkarodon, der mit einer Vibrovoulge bewaffnet war. Diesmal war es an Darth Draconis überrascht zu sein, einen Moment den der fischartige Karkarodon ausnutzte.
Der Kampfstil des Fischs war jedoch schwerfälliger als der von Draconis, schwerfällig wuchtete dieser seine zweihändig geführte Waffe mit schierer Kraft ihm entgegen, deckte ihn mit Schlägen zu, die erneut das Mark seiner Knochen zum Beben brachten. Der Karkarodon deckte den Sith mit Schlägen ein, doch Draconis konnte noch parieren. Er stieß den Fisch einmal mit seinem Stiefel weg, doch war der erkämpfte Freiraum nicht von langer Dauer. Nach mehreren Ausfällen des Karkarodon litt das Geschöpf bereits unter den Anstrengungen und schnaufte schwer. Draconis hingegen begnügte sich mit dem losen Geplänkel, auf eine gute Gelegenheit wartend. Das Geschöpf schätzte seine Lage jedoch weit schlimmer ein. In einem Akt der Verzweiflung sprang ihm das Geschöpf entgegen und hieb mit der Langwaffe nach seinem Gesicht. Es verfehlte ihn zwar, doch spürte er die Vibration, die von der Klinge ausging. Blut lief sein Gesicht herunter. Der Schwung riss die Stabwaffe über das Ziel hinaus, wodurch sich die Arme des Geschöpfs hoben und die Brust des Karkarodon ungeschützt vor Draconis sich offenbarten. Draconis’ Klinge fand ihren Weg zum Herzen und stieß tief hinab, fraß sich durch Fleisch und Fasern bis es im Rücken austrat. Mit einem Tritt befreite Draconis sein Lichtschwert und drehte sich einmal um seine eigene Achse, sichergehend, dass niemand versuchte ihm in den Rücken zu fallen.


Der Weg wurde ihm erneut versperrt, diesmal von vier Rodianern. Anscheinend machte die Nachricht die Runde, dass ein verrückter Sith den gesamten Komplex auseinandernehme. Draconis blieb stehen und musterte die Rodianer still, was die Rodianer verunsicherte. Zwei der Rodianer zückten ihre Vibroäxte, während die anderen beiden ihre Blaster schulterten und anfingen zu schießen. Der Sith ließ sich wieder von der Macht leiten, die Zeit schien langsamer zu vergehen, es schien als würde die Welt in Zeitlupe an ihm vorbeilaufen. Er machte einen 360° Grad Schlag mit seinem Lichtschwert sodass ein rotfarbener Kreisel aus Energie den Rodianern genügend Masse von ihrem Körper abtrennte, dass man sie als tot bezeichnen konnte. Die restlichen drei Rodianer packte er mit Hilfe der Macht und hob sie in die Höhe. Er schloss kurz die Augen um seine Konzentration zu erleichtern, suchte nach dem nächstbesten inneren Organ und zermalmte es mit der Macht. Die Tür schloss sich währendessen mit mehreren Schotten. Er wusste, er hätte die Tür aufschmelzen können, doch langsam fing Draconis an ein Faible für große Auftritte zu bekommen. Er schmolz die Angeln der Tür ein, sodass diese nur noch von der Schwerkraft aufrechterhalten wurde. Er sammelt erneut die Macht um ihn herum, öffnet seinen Geist noch weiter der Macht und lässt sich von dieser durchströmen. Draconis verstärkte seinen Tritt den er der Tür gab mit der Macht, sodass die Tür nach innen gestoßen wird. Der Sith trat hinein um sein Werk zu besichtigen. Er sah einen Quarren, der an einem Terminal stand, und die Attacke überlebt hatte. Starr vor Schreck sah er den Sith an, und begriff wen er vor sich hatte. Ein Ruck mit der Hand nach links setzte sich um zu einem unschönen Klatschen gegen eine unweit liegende Wand. Der obligatorische, nun zu folgen habende Ruck nach rechts, beförderte den Quarren mit dem Rücken gegen die Wand, die dem Quarren alle Luft aus den Kiemen trieb. In just diesem Moment schnürte es dem Cephalopoden den Hals zu, desinteressiert sah sich der Sith Meister den Todeskampf noch an, solange bis die letzten Zuckungen aufhörten und der Funke des Lebens aus ihm gewichen war. Sie waren so erbärmlich. In seiner Furcht hatte der Quarren kaum bemerkt wie unterlegen er gewesen war. Wie konnte man sich nur so gehen lassen? Wie konnte man sich selbst nur zum Tier degenerieren? Die Kontrolle über den eigenen Leib, die eigenen Gedanken abzugeben war abartig, pervers und wie man nur immer wieder sah, der Holzweg, auf dem so viele wandelten. So viele die nicht die leiseste Ahnung von wahrer Größe, Stärke und Macht hatten.


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Der Kampf gegen die Sicherheitskräfte des Hutten – welche sich ihnen beinahe bereitwillig in den Weg warfen – machte schon fast keinen Spaß. Denn ihnen ging der einzige Vorteil, den sie hatten, verloren durch die engen Korridore. Ihre zahlenmäßige Überlegenheit, die auf offenem Schlachtfeld vielleicht noch etwas gebracht hätte, verwandelte sich in den engen Gängen des Bunkers in beinahe fatale Nachteile. Es knackte noch einmal kurz, dann hielt der Schädel nicht mehr stand... zwar machte es den Sith nicht langsamer, doch er gönnte sich trotzdem eine Pause um Blut und fleischiges, zerquetschtes Gewebe aus seinem Gesicht zu wischen. Die unmittelbar präsente Gefahr brachte Bewegung in ihn. Ließ die Macht anschwellen, in seinen Körper strömen und seinen Geist ebenso beleben wie seine Muskeln. Auf dem linken Fuß um die eigene Achse wirbelnd hatte sich Draconis in Bewegung gesetzt, die Lichtschwertklinge aktiviert und beinahe vollkommen senkrecht nach oben zeigend erweckte einen gespenstischen Eindruck der Allgegenwertigkeit. Der Sith schien bei dem Schritt, den er nach vorn machte umzufallen, blieb jedoch sicher stehen. Weit in die tiefe gegangen bewegte sich sein Arm erst nach Beinen und Oberkörper. Die rote Klinge sauste durch die Luft, beschrieb in einem so exakt abgestimmten Punkte eine winzige Bewegung und der auf sie abgefeuerte Blasterschuss jagte mit derselben Geschwindigkeit zurück. Was für Draconis wie Minuten erschien passierte innerhalb von Sekunden. Wäre es ein Film, hätte man jene Sequenz in Zeitlupe abgespielt um dann wieder zur normalen Geschwindigkeit zurückzukehren als – so wie jetzt – ein wahrer Hagel aus Blasterschüssen auf ihn zu schwirrte. Die Silhouette des Avatar Bogans verschwamm. Arme, Beine, Oberkörper – alle drei waren kaum noch zu erfassen als er sich so rasend schnell bewegte wie es nur eine schwindend geringe Personenzahl in dieser Galaxis konnte.

Sein Innerstes verlangte danach ihre Leiber in Fetzen zu zerreißen. Ihr Innerstes nach außen zu kehren und die Korridorwände rot zu streichen, seine Hände darin zu baden auf das sie niemals mehr eine andere Farbe annehmen würden. Seine Kräfte labten sich an jenen Vorstellungen beinahe so sehr, wie sie sich die Angst seiner Gegner vereinnahmten. Dutzende Stimmen hallten in Draconis‘ Kopf wieder, rieten ihm dieses, oder jenes zu tun, verlangten von ihm sich aufzugeben und das Ruder einfach loslassen. Und so chaotisch dieser diffuse Zustand seiner Gedanken auch war, er war die Ruhe selbst. Gewalt und Tod in seinem Kopf lockten ihn, aber er wusste was seine Vorstellung war und was die eingepflanzten Verführungen Bogans waren. Er widerstand. Siegte. Immer wieder. Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute auf ein Neues. Und wenn er diesen Verlockungen standhalten konnte, dann waren diese Sicherheitskräfte des Hutten nicht sein Ende und auch nicht Rabaras. Und auch nicht Darth Allegious. Dann erst recht nicht. Ein gutturaler Laut drang aus seiner Kehle empor als sich die Spitze seines Lichtschwerts in der Brust eines Opponenten versenkte. Es schien als würde er noch bevor die Klinge Trandoshaner überhaupt getötet hatte, bereits den nächsten angehen, doch noch in dem Moment da sich dieser Eindruck bestätigte sackte auch schon der dritte Körper leblos zu Boden... Und diese sollten nicht die letzten bleiben. Immer weiter, immer tiefer drang er in den Komplex vor. Überwande mehr und mehr der Entfernung zu Rabaras dem Hutten, der schlussendlich nicht mehr weit sein konnte. Seine Erinnerungen betrogen den Sith Meister nicht, denn die vorausgeschickten Machttentakel seiner Sinne erwiesen ihren Weg als richtig gewählt. Es galt noch einen letzten Raum zu überwinden und dann wäre es getan... aber jetzt war es endgültig vorbei mit der Zurückhaltung. Draconis hatte das Ziel erreicht und alles was er jetzt noch tun musste, war es für sich zu beanspruchen. Verriegelte Türen hielten ihn nicht auf. Schon seit Jahren nicht mehr. Seien sie nun mechanischer, oder elektronischer Natur. Seine Sinne fokussierten sich und es war als läge sich eine andere Sicht über seine Augen. Sie zu beschreiben wäre sinnlos – die Macht wählte für einen jeden die Form, die er am besten auffassen konnte und allem voran die, die es ihr am leichtesten Gestattete Zugang zu bekommen um ihrer trickreichen Ader nachzugehen einen weiteren willenlosen Sklaven zu erhalten. Nur wenig später gehorchte die Tür seinem Willen. Und auch wenn sie verriegelt war, öffnete sich auf seinen Ruf hin das Hindernis wie von "Geisterhand".


Mit einem lauten Knacken brach das Genick des Rodianers, der seinen Weg kreuzte. Der Weequay, der direkt danebenstand, wusste nicht was er tun sollte, außer seinen Blaster hochreißen. Er sah auf die Hände, die eben das Genick des Rodianers aus der Ferne gebrochen hatten, sah auf die Leichen, die am Boden lagen und dann sah er in das Gesicht des Mörders. Ihm blieb keine Zeit mehr dazu instinktiv den Abschussmechanismus seines Blasters zu betätigen, da er spürte wie etwas ihn von den Füßen riss und gegen die Wand schleuderte. Der Sith ging zielsicher auf den Weequay zu und streckte erneut die Hand aus. Seine Lippen umspielte ein böses Lächeln, dass selbst den Weequay erschauern ließ. Der Exilant sammelte die Macht in seiner ausgestreckten Hand und sandte eine Kaskade blauer Machtblitze dem Weequay entgegen, dass dieser auf die Knie sank und vor Schmerzen schrie. Danach bewegte sich der Sith auf ihn zu. Er roch seinen Angstschweiß, spürte seine Furcht. Langsam erhob sich der Weequay, er spürte wie sich eine unsichtbare eiserne Hand um seinen Hals legte und zudrückte. Er spürte den Schmerz, er spürte die Angst, er wusste, lebend würde er aus dieser Sache nicht mehr herauskommen. Mit jedem verlöschenden Leben frohlockte das Monster in ihm mehr. Aber bei all dem Tod den Darth Draconis an es verfütterte dachte es nicht einmal mehr daran sich von seinen Ketten loszureißen. Oder wartete es nur? Er konnte die Stimmen in seinem Kopf vernehmen. Leise und eigentlich kaum hörbar, doch forderten sie noch immer nach Tod. Forderten hin und wieder auch direkt ihn auf, sich fallen zu lassen. Aber die Gier tief in der untersten Ebene seiner Seele, im dunkelsten Keller der mit nichts als Hass gefüllt war, regte sich nur schwach. Das Ziel, das er vor Augen hatte war zu fest im Blick, als das Untier Erfolg haben würde. Doch bevor er sich dem Hutten widmen konnte, wurde ihm der Weg von einer hünenhaften Figur versperrt. Er kannte das Wesen, hatte sein Profil in den Unterlagen von Odrimas Tann gesehen. Bewaffnet mit Vibroarbiren stand ihm die in schwarz gehüllte Person gegenüber. Es musste sich um den ominösen, das Gesicht mit einer Art schwarzen Sack verdeckten Vak-Sha handeln, rechte Hand von Rabaras dem Hutten und scheinbar seine letzte Verteidigung

„Ah, du musst Vak-Sha sein. Ich habe schon…“

Bevor der Sith den Satz beenden konnte, stürmte die rechte Hand des Hutten Rabaras bereits auf ihn zu und überfiel ihn mit einem Stakkato seiner Klingen. Der Sith versuchte Distanz aufzubauen, indem er Vak-Sha mit einem Machtstoß von sich stieß. Das Lichtschwert auf den verhüllten Handlanger gerichtet, fing der Kampf mit starken Angriffen von beiden Seiten an. Dieser Kampf würde ein pures Kräftemessen werden, denn die Form des Djem So ging davon aus, dass der Gegenüber mit der eigenen Überlegenheit niedergerungen wird, sodass er eine Chance gegen diesen Kontrahenten haben würde. Mit kraftvollen Attacken schlugen die beiden aufeinander ein, immer wieder kam es dazu dass sich die Waffen miteinander verhakten, sodass es nun um das pure Kräftemessen der beiden ging, wobei der Sith einen deutlichen Vorteil hatte, nämlich die dunkle Seite der Macht. Dass die Waffe des Verhüllten Lichtschwertern standhielt überraschte ihn nicht. Die Galaxis war ein Ort voller Sith und Jedi, gerade wenn man in der Grauzone des Legalen und Halblegalen arbeitete, konnte es von Vorteil sein auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein Sein Gegner war aber stärker als er dachte und hatte nicht den kräftezehrenden Kampf hinter sich wie der Sith Meister. Draconis versuchte die Kraft auf eine Hand zu halten, merkte jedoch wie er langsam versagte, sodass er mit der anderen Hand Vak-Sha aus nächster Nähe einen Machtstoß gab, der diesen nach hinten um einige Meter katapultierte, jedoch nicht von den Füßen riss. Die rechte Hand des Hutten, Vak-Sha, der nun wieder einige Meter von ihm entfernt war, stampfte erneut auf ihn zu, wollte wohl den nächsten Schlagabtausch mit dem Sith eingehen. Draconis wich aus und vollführte mehrere starke Schläge, mit jedem Schlag setzte er einen Fuß vor den anderen, sodass er immer weiter den Verhüllten zurückdrängen konnte. In seinen Augen war der Kampf kräftezehrender, doch nicht unmöglich. Vak-Sha setzte auf rohe Kraf. Erneut wich er einer der Attacken des Kolosses aus, der mit immer neuen Schlägen auf Draconis niederprasselte. Seine Angriffe kamen mit Kraft und zeugten vom tiefen Hass den er jetzt auf den Sith. Doch davon zehrte der Sith, ließ die Emotionen, die sein Gegner ausströmte, wie ein Schwamm aufsaugen. Der Verhüllte wiederum schien sich in eine wahre Raserei fallen zu lassen. Er stürzte sich mit einer solchen Wucht auf den Sith, und kümmerte sich um keinen Kampfkodex mehr. Dies war kein Kampf mehr zwischen Sith und Kriminellem. Das war mehr. Er spürte was in Vak-Sha, war es etwa die Macht? Draconis war von der ersten Attacke zurückgewichen, überrascht von der Stärke, und stand nun mit dem Rücken zur Wand, zu der ihn der Verhüllte in seinem Eifer gedrängt hatte. Dort bemühte er sich, sich den Fremden vom Leib zu halten und sich genügend Raum zu erkämpfen um seinen Kampfstil vollends zur Geltung zu bringen. Lichtschwert prallte auf Vibroklinge und das Klirren und Kratzen hallte in dem engen Korridor laut wider. Endlich war Draconis wieder in der Offensive und schlug zurück, während VakSha seine Waffe in der Mitte teilte und beide Klingen benutzte, um Draconis die Beine wegzuschlagen. Als dieser dem Schlag auswich, nahm der Vak-Sha eine Hand von seiner Waffe und stieß den Sith mit einem Machtstoß weg. Draconis flog zwar weg, schlug aber einen Salto und kam wohlbehalten auf dem Boden wieder an. Es war, als wäre ein Vorhang gefallen. Vak-Sha war machtsensitiv. Nicht nur das, der Fremde war auch noch in der Nutzung der Macht von wer weiß wem unterrichtet worden. Würde der kalte Hass in dieser Kreatur nicht so lodern, dass es ihn blind machte, hätte er versucht ihn zu rekrutieren und Seth von dieser Bestie töten lassen. Doch Vak-Sha war an diesem Punkt nicht mehr für Dun Möch empfänglich. Deswegen konnte er dem Sith gefährlich werden. Das veränderte den Kampf. Der Sith schlug mit einer solchen Entschlossenheit auf Vak-Sha ein, dass der Verhüllte ins Wanken geriet, und nur durch einen Aufwärtsschlag und indem er sich schnell zur Seite rollte, und wieder aufsprang, konnte der stumme Vak-Sha einem tödlichen Schlag Draconis‘ entkommen. Die Luft war plötzlich erfüllt von tödlichen Geschossen. Der Sith ließ Blaster, Leichenteile und andere Gegenstände auf den verhüllten Machtnutzer prallen, dieser wich jedoch aus oder wehrte die Geschosse ab. Die Waffen schossen nach allen Seiten um diese Geschosse abzuwehren, und das Krachen und Klirren von Metall und Plasmaklinge, das von den Steinwänden abprallte, erhob sich in den düsteren Raum zu einem ohrenbetäubenden Lärm.

Er stieß den fremden Machtnutzer mit der Macht von sich Weg und ging wieder in Angriffsposition, er hielt das Schwert wieder so, dass die Klinge nach hinten zeigte, und vollführte Drehungen um aus dieser Position heraus immer wieder anzugreifen. Da dies durch Machtgeschwindigkeit geschah, bewegte er sich schneller als normal, doch nach jeder Drehung hielt er inne, drehte die Klinge, schlug von oben herab, und machte weiter. In seinem Eifer begann er erneut sich in die dunkle Seite der Macht fallen zu lassen, um neue Energien gegen seinen stummen Kontrahenten zu sammeln. Die Angriffe wurden nun durch das Abrollen und Drehen erneut mit Schwung angefüllt, und doch parierte erneut dieser verdammte Machtnutzer jeden seiner Schläge. Er schlug immer wieder auf ihn ein, doch der Machtnutzer hielt sein Schwert mit starker Hand dagegen. Draconis musste zurückweichen. Die nächsten Schwertstriche konnte er jedoch nach und nach beherrschter ablenken. Als sein gegenüber zu einem starken Schlag von oben ausholte, tat Draconis es ihm gleich. Ein Donnern erklang und Funken sprühten, als die beiden roten Klingen voller Wucht auf einander stießen. In dem Antlitz beider Menschen zeichnete sich purer Hass ab, die Gesichtsmuskeln waren durchzogen von schierer Anstrengung und der Kraft, die dahinterstand. Eigentlich wollte Draconis seinen Feind von sich wegdrücken, ihm seine ganze Stärke entgegen drücken, doch warum anstrengen, wenn er sich die Kraft seines Gegners zunutze machen könnte. Draconis gab dem Druck seines Kontrahenten nach, die Klinge zog er dabei sich selbst sichernd nach links vorbei. Draconis gewann immer mehr an Stärke. Die Hitze seines Körpers war Zeuge dessen und er schien innerlich zu brennen. Doch war es die Leidenschaft, welche von eben jener Macht entfacht wurde. Am liebsten hätte er all seinen Emotionen auf einen Schlag freien Lauf gelassen. Das Verlangen in ihm wollte den Körper auf seinem Schoß noch mehr leiden sehen, die Dunkle Seite der Macht stand kurz davor ihn zu seinem Schoßhund zu machen. Zu tief war er mit der Macht verbunden und zu wohltuend das Gefühl gewesen, als das er von Anfang an hätte widerstehen können. Jetzt jedoch galt es die Kontrolle über sich selbst zurück zu gewinnen. Der Kampf in seinem Innersten verlangte ihm all seine Konzentration ab. Schweißperlen standen ihm im Gesicht und untermalten seine geistige Anstrengung. Er wusste, wenn er diesen Kampf verlieren würde, wenn er Bogan verfallen und ihm als Werkzeug dienen würde, wäre das Ende seiner Existenz nur eine Sekunde entfernt. Nun konnte er wieder einen klaren Gedanken fassen und ein Plan machte sich in seinem Geist breit. Zwar ertönten die Stimmen der Verlockung in seinem Geist, welche die Kontrolle über ihn haben wollten, doch Draconis hatte gelernt und so blendete er das Verlangen, so gut es ging, aus. Er merkte wie sein Körper sich an der Stärkung durch die Macht labte und mehr verlangte, doch er blieb stark. Das müsste fürs Erste genügen.

Und erneut stürmten die Kontrahenten auf einander los. Draconis ließ sein Lichtschwert vorerst deaktiviert um die Gunst des Überraschungsmoments auf seiner Seite zu haben. Mit jedem Schritt verlangsamte sich die Zeit und Darth Draconis nahm jedes Detail seiner Umgebung und jede Bewegung seines Gegners wahr. Und schon holte dieser mit der roten Klinge aus. Bis auf den letzten Metern war die Distanz zwischen den Kämpfenden komplett überbrückt. Im richtigen Augenblick entzündete Draconis sein Schwert und drehte sich im Lauf aus dem Angriff seines Gegners heraus, wobei er sich rücklinks gen Boden warf. In diesem Ablauf zog er sein Schwert mit um seine Achse, blockte die Attacke und zielte direkt durch den Bewegungsablauf seines Körpers auf die Beine seines Kontrahenten. Dieser erkannte den Konter gerade noch rechtzeitig und konnte der vibrierenden Klinge nur knapp durch einen Sprung entgehen. Draconis hingegen rutschte schon auf seinen Knien unter dem Gegner hinweg und war auf eben diese Reaktion vorbereitet gewesen. Während des Angriffs hatte er in seiner linken Hand so viel Macht wie nur möglich gesammelt und gebündelt. Der Boden unter ihm riss seine Hose an den Knien auf, doch er konzentrierte sich ganz auf sein Ziel, beugte sich tiefer nach hinten und fokussierte es an. Sein Kontrahent wurde noch in der Luft von der Attacke erfasst. Sein Körper flog schnurstracks auf das Durastahlstück zu, welches wohl durch eine Beschädigung des Siths aus der Wand herausragte und pfählte seinen Gegner in der Brust.

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Ein rasselnder Atem, ein letztes Aufbäumen. Das erratische Muskelzucken der Körperglieder, während Blut den herausragenden Durabetonstahlträger entlangtropfte. Tropfen um Tropfen. Die unheimliche Stille hatte den Raum in eine Zeitverwerfung befördert, als wäre die letzte Stunde so nicht geschehen. Rauch und Schmauchspuren zogen ihre Bahnen, der aufgewirbelte Staub begann langsam wieder herab zu rieseln. Das Licht flackerte unbeständig, als würde es sich dem Lebenslicht des Durchbohrten anpassen. Einzelne Glutspuren glimmten dort auf, wo die heiße Plasmaklinge des Lichtschwertes die engen Korridorwände getroffen hatte. Schwarze Schlieren zogen sich an diesen Treffpunkten zwischen kalter, unbewegter Materie und heißer, in Bewegung gewesener Klinge entlang der Fassade. Die Stille war geradezu gespenstisch. Lediglich das schwere Atmen der beiden Männer erfüllte noch die Luft. Vak-Sha’s Atmung war dabei deutlich flacher und lauter als das angestrengte Atmen des Siths. Seine Brust hob und senkte sich rhythmisch, er wischte sich das Blut und den Schweiß von der Stirn. „Dann lass uns mal sehen, wen wir da haben.“ dachte sich Darth Draconis und begab sich mit gemächlichem Schritt auf den Gepfählten zu. Mit einer groben Handbewegung riss er dem Vermummten den schwarzen Sack vom Kopf. Was er sah, überraschte ihn nicht. Vak-Sha war blind. Leere Augenhöhlen starrten ihn an. Seine Verbindung zur Macht war aber natürlichen Ursprungs, denn bei der rechten Hand des Hutten handelte es sich um einen Miraluka. Diese Spezies sah mithilfe der Macht, ein evolutionärer Vorteil der das physische Fehlen ihrer Augen kompensierte. Das erklärte auch die Affinität zur Nutzung der Macht im Kampfe ohne eine formelle Ausbildung bei den Jedi oder Sith genossen zu haben. Andererseits… wer wusste das schon. So viele Jünger, Adepten und Apprentice waren in den letzten Kriegen abhandengekommen, für tot befunden oder schlichtweg verbannt worden, dass man nicht genau sagen konnte, zu welcher Gruppe Vak-Sha gehörte. Darüber sprechen wollte der besiegte Miraluka auch nicht. Seine letzte Kraft investierte er den Blick auf den Sith zu richten und ihn mit seiner blutigen Spucke anzuspucken, bevor sein Lebenslicht sich löschte. Angewidert wischte sich der Sith, das gelöschte Lichtschwert in der Hand, mit dem Handrücken die Spucke aus dem Gesicht. „Wohl ein schlechter Verlierer.“ dachte der Sith noch süffisant, bevor er sich von der langsam kalt werdenden Leiche abwandte. Die Toten verdienten nicht seine Aufmerksamkeit, sondern der letzte Überlebende dieses Stelldicheins mit einem Sith. Nun war der Hauptakteur, das Filetstück, dran. Rabaras der Hutte. Das Profil seines Informationsmaklers hatte ihn vor der Monstrosität vorgewarnt, daher war er äußerst gespannt, ob die Gerüchte und Informationen zutrafen und diese Kreatur von einem Hutten wirklich so abartig war, wie man es sich vorstellte. Die Blasttür, die ihm den Weg zum Hutten versperrte, war massiv. Er versuchte mit seinem Lichtschwert die aus mehreren Schotten bestehende Blasttür zu schmelzen, doch würde dies einige Zeit in Anspruch nehmen. Die vielen Verankerungen machten es ihm nicht möglich sie einfach aus den Angeln zu heben und den Hutten damit zu zerquetschen, er musste es auf die klassische Weise machen und sich einen Weg hineinbohren. Es dauerte lange, denn der musste sichergehen, dass er das letzte Stück nicht zu früh freischlug, wer weiß welche Blastervorrichtung dahinter mit vollem Magazin auf ihn wartete. So arbeitete er sich Schicht um Schicht voran, bis er die letzte Strata erreicht hatte und diese mit der Macht einfach herausriss.

[„Seine voluminöse Obesität ist derzeit nicht bereit sie zu empf…“] weiter kam der Automata nicht, der Sith umschloss den Protokollautomata mit der Macht und drückte ihn, wie eine Getränkedose auf einem rückständigen Outer Rim Planeten, zusammen. Die Photorezeptoren des Dieners flackerten mehrmals, bevor durch die fehlende Balance das eiserne Gestell des Automata in sich zusammensackte.

„Bo shuda, Rabaras.“ sprach Darth Draconis den Hutten oder „seine voluminöse Obesität“, wie ihn der Protokolldroide angepriesen hatte, an. Damit wusste der Sith aber zumindest, dass sich Rabaras, welcher einer hermaphroditischen Spezies angehörte, als männlich identifizierte.

„Niuta, be cotma!” begrüßte ihn der Hutte mit gespielter Jovialität. Sein Anblick war wirklich abstoßend. Aus dem überaus dicken und von verschiedenen Fettlappen überbordenden Körper ragten diverse kybernetische Implantate heraus, die dem Patchwork Charakter des Hutten gerecht wurden. Doch ganz der kriminelle Geschäftsmann der er war, kam Rabaras schnell zum Punkt und wollte wissen, wer die Person war, die seine ganze Operation auseinander nahm. „Ah'chu apenkee? Hi chuba da naga? Kee chai chai cun kuta?“

In dem fettreichen Körper des Hutten sah man, wie die angespannten Muskeln arbeiteten und Venen sich gegen den Fettpanzer zu drücken versuchten. Für seine Verhältnisse hielt sich wohl Rabaras noch zurück. Es war wohl das gegenseitige Lauern, wenn zwei Raubtiere aufeinander trafen. Wer würde als Apex Predator aus dieser Konfrontation herausgehen?

„Chuta, my pee kasa Darth Draconis, Lorda der Sith und ihr werdet heute sterben. Nehmt es nicht persönlich, es ist rein geschäftlich.“ stellte sich der Sith in seinem Amalgam aus Basic und Huttese vor.

„Draconis?“ Der massige Hutt begann tief und basshaltig zu Lachen. „Kava doompa D'emperiolo stoopa. No bata tu tu! Black Sun wah ning chee kosthpa murishani tytung ye wanya yoskah.“

„Ich glaube, du hast genug in deinem Leben getan. Grüße von Odrimas.“

„Odrimas Tann! Gaggalak mursto. Chuba doompa, dopa-maskey kung! Coo ya maya stupa.“

Unvermittelt griff ihn der Hutte, der weitaus wendiger war, als er es für möglich gehalten hatte, an. Das lag wohl an dem muskelstärkenden kybernetischen Implantaten, die sich Rabaras verpasst hatte. Die rotierende, mit Vibromessern besetzte Klaue, die der Hutte statt eines Arms an seiner Prothese trug, hätte den Sith nicht nur einmal im Stakkato artigen Angriffsschema des Hutten zu Bantha Poodo verarbeitet.

„Bona nai kachu.“

Draconis rollte sich ab, sprang über den peitschenartigen, elektrostatisch aufgeladenen Schwanz des Hutten hinweg und jagte eine Kaskade Machtblitze in den Rücken der Bestie. Der Hutte schien allerdings diese Angriffe zu erwarten, schließlich hatte er die Holoübertragung verfolgt, und erdete sich gegen diese perfide Strategie des Siths. Noch bevor diese jedoch wirken konnten, drehte sich Rabaras mit einer Geschwindigkeit um, sodass sein Schwanz den Sith gleich von den Füßen riss. Der Staub und die Betonüberreste flogen noch in die Luft, da schoss der Hutte aus einer kybernetischen Drüse seines anderen Armes eine Ladung Säure auf Draconis, der zurück wich und mit Machtblitzen die Säure zerstäubte. Während Draconis die Monstrosität von einem Hutten umrundete, erfüllte ihn ein mulmiges Gefühl, welches definitiv nicht von der Dunklen Seite kam um ihn zu warnen, es war eine der ureigensten Emotionen eines jeden Wesen welches am Leben bleiben will. Rabaras lag dort, wie ein fetter Wurm, nur um sich in sekundenbruchsteilen zu einem tödlichen Schmetterling zu transformieren. Er wusste nicht ob es Angst war, oder die Routine des Sith Gefahren zu überleben, doch er fand immer wieder auf die Beine und schaffte es auszuweichen, bevor Rabaras mechanische Gliedmaßen ihm gefährlich werden konnten. Unverletzt überstand er aber nicht jede Attacke. Blut nässte seine Kleidung, der Hutte war doch gefährlicher, als man es erwartet hätte.


„Dopo mee gusha, peedunkey?“ neckte ihn der Hutte. Rabaras bereitete ihm deutlich mehr Probleme, als er angenommen hatte.

Wütend darüber so einen zähen Gegner zu haben und ebenso wütend darüber, dass er es nicht fertig brachte ein verfluchtes Tier umzubringen, wuchs die Pflanze der Dunkelheit in ihm erneut und erreichte ihre ganze Größe, als er sein Lichtschwert wieder in den Händen hielt. Er konnte nicht den gleichen Hass auf den Hutten entwickeln, wie dieser für ihn empfand, aber dafür war er auch 4x so groß. Fauchend schoss die rote Klinge wieder aus dem Griff und er erhob die Waffe der Sith und Jedi, um diesem Wesen das Gehirn auszubrennen. Doch auch dazu sollte er nicht kommen, denn plötzlich erhob sich Rabaras mit nicht zu verachtender Geschwindigkeit und die graue Durabetondecke kam Draconis beängstigend schnell zu nahe. Er konnte gerade noch abspringen, da explodierte schon die Decke und ein ohrenbetäubendes Fauchen erfüllte den Raum.

„Tah-koh tee womp rat e’nachu!“

Der Schwanz traf ihn am Rücken und warf ihn quer durch den riesigen Raum. Da Draconis sich die Räumlichkeiten nie wirklich angeschaut hatte, war ihm nie aufgefallen wie groß der Raum wirklich war. Nur jetzt, wo er flog, spürte er es. Er flog haarscharf an mehreren Betonpfeilern vorbei und krachte schließlich gegen einen dieser Pfeiler, welche alle paar Meter aufgestellt worden waren, um die Decke zu stützen. Wieder hatte die Macht den Sturz abgefangen und den Kopf vor einem weiteren Schlag geschützt. Nichtsdestotrotz schmerzten seine Glieder und Knochen und er glaubte nun jeden einzelnen spüren zu können. Sein Kopf dröhnte und sein Herz schien aus der Brust springen zu wollen, während seine Beine am liebsten den Dienst eingestellt hätten. Nun, da er ruhte und einen Moment für sich hatte, fing jede Wunde an zu schmerzen die er besaß. So bemerkte er auch endlich, dass etwas in seinem Rücken steckte, wenn auch nicht sehr tief. Überall Schürfwunden, blaue Flecke, Prellungen, Blutergüsse und kleinere Wunden, die jedoch schon wieder verschlossen waren. Außerdem steckten hier und da Beton und Stahlreste unter der Haut und drückten nun auf das Fleisch darunter. Sein Lichtschwert war ihm jedoch abhandengekommen. Es lag näher an den Hutten als an ihm. In den amphibischen Augen des Hutten sah er die diebische Freude darüber ihm seine Waffe wegnehmen zu können, als er die Kralle auf das Lichtschwert richtete und mit einem Magneten Dragnipur in den Malstrom seiner Klingen zog. Die Waffe explodierte in tausend Einzelteilen, nur der Kristall machte der Kralle des Hutten Probleme, sodass dieser fluchend den Rotor deaktivierte. Dieser fette Lindwurm hatte es tatsächlich gewagt sein Lichtschwert, sein geliebtes Dragnipur, zu zerstören. Diese Waffe hatte ihn seitdem er den Mantel der Sith tragen durfte, begleitet. Sie hatte mit ihm alle Schlachten durchstanden, unzählige Gegner zu Fall gebracht und mehr als nur einem Sith das Lebenslicht ausgepustet. Diese verdammte Hutte würde leiden. Er würde ihm seine eigene Schwarte zum Fraß vorwarfen, dieser Sohn einer vom Schorf an der Kloake einer Durchfall geplagten Wurmmutter.

„Mögest du in Boboqueequee brennen.“

Der Sith steigerte sich in die Nutzung der dunklen Seite, ließ den imaginären Käfig öffnen und die darin enthaltene Bestie, die wild vor Raserei und Blutdurst war, frei. Als hätte man die Hochöfen von Corellia auf einen Schlag erhitzt und die Lavamassen von Mustafar umgeleitet, als hätte man in das Herz des Schwarzen Loches von Maw geblickt, fauchte und brüllte die Kreatur Bogans im Herzen des Sith. Die Blitze verließen seine Fingerkuppen und er spürte den intensiven Schmerz, wie er ihn schon einmal gespürt hatte als er die Blitze das erste Mal eingesetzt hatte. Die Intensität überraschte den Sith für einen Augenblick selbst, doch blieb zum Wundern nach Ableben des Scheusals noch genügend Zeit. Die Blitze durchschnitten die toxische Luft und spaltete sie in ihrer Einzelteile auf. Ein dumpfes Donnergrollen war zu vernehmen, kurz bevor die Blitze in die offene Wunde einschlugen und der Hutte vor Schmerzen aufschrie. Draconis steigerte sich indessen in seinen eigenen vom Hass genährten Blutrausch hinein und intensivierte seinen Angriff. Haarrisse bildeten sich auf seinen Fingern und winzige Bluttropfen begannen die gesamte Haut rot zu färben. Immer wieder zuckte ein Blitz zurück und traf seine Hand, was er jedoch kaum registrierte. Die dunkle Seite der Macht schenkte nicht nur, sie nahm auch. Ihre räuberische Natur versuchte jede sich bietende Gelegenheit zu nutzen um der Versklavung durch den Machtnutzer, in diesem Fall Darth Draconis, zu entkommen. Nur am Rande seiner Machtwahrnehmung spürte er den Schmerz, während sein Körper von körpereigenen Stoffen überflutet wurde, welche das Gehirn und andere Organe vermehrt ausschütteten. Schmerzen versiegten zu einem dumpfen Pochen, das Kreischen des abartig fetten Hutten wurde zu einem Flüstern und die dunkle Seite begann sich in ihm zu komprimieren. Dann griff Rabaras auch schon wieder an und Draconis musste einem von elektrostatischen Funkenflügen durchsetzten Schwanzfeger ausweichen. Und da sich der Schwanz auf Brusthöhe befunden hatte, wäre jeder ohne die Macht getötet worden. Draconis schaffte es aber drüber hinweg zu springen und wieder halbwegs sicher zu landen. Der Schwanz kam jedoch wieder den gleichen Weg zurück und er musste erneut springen.
Rabaras hingegen kam langsam aber sicher durch die Nähe des Sith in die Bredoullie und nutzte diese Zeit, in der er nicht fiel tun konnte und schoss eine Ladung Säure ab. Diese deckte ein großes Gebiet ab, sodass er sich nur mit der Macht schützen konnte.
Der größte Teil wurde durch einen Machtstoß abgewehrt und dem Rest musste er ausweichen, da er nicht mehr in der Lage war sich so stark zu konzentrieren, um einen Schild aufzubauen. Allerdings trafen ihn mehrere konzentrierte Säuresprenkler, die seine Haut aufplatzen ließen und die Epidermis verätzten. Draconis hingegen holte mit der Macht aus und riss in einer konzentrierten Anstrengung die Armprothese des voluminösen Hutten heraus. Die Klaue rammte er mehrmals mit den Spitzen nach vorn in den Kopf der Bestie, jedes Mal quoll die rote, stinkende Brühe durch die Wunde. Immer wieder hob er in den Schädel des Monsters, mittlerweile war Rabaras zum Stehen gekommen, anscheinend hatte seine Attacke Erfolg gehabt, er war durch die Panzerung des Kopfes durchgekommen. Als der Hutte förmlich unter ihm zusammenbrach, fiel auch er mit nach unten, rollte sich ab und blieb schwer atmend liegen.



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Er hatte gesiegt. Blut spuckend erwachte der Dämon Bogans aus seinem Nachtmahr. Mühsam rappelte sich der Sith auf, wischte sich das rote Lebenselixier von den fahlen Lippen, während er sich an der fettigen, von einem Sekret benetzten Haut des toten Hutten abstützte und Acht geben musste nicht abzurutschen. Sein linkes Bein schmerzte bei jedem Schritt, er zog es nach und lehnte sich gegen die Wand. An dieser rutschte er hinunter bis er saß und tief einatmete. Kurz schloss er die Augen und spürte wie etwas an ihm zerrte, wie etwas ihm die Besinnung rauben wollte. Er wollte es nicht, er durfte es nicht, und doch spürte er wie er sich dem warmen Gefühl hingab, die wohlige, dunkle Wärme, die seinen Körper erfasste. Die Gewissheit, dass Rabaras seinen letzten Atemzug getan hatte, erleichterte ihn nicht. Dieser Kampf hätte ihn nicht so fordern dürfen, doch musste er sich eingestehen, dass die Technologie mittlerweile so weit fortgeschritten war, dass sie auch einem Sith gefährlich werden konnte. In einer Zeit, in der ein Konflikt zwischen Machtnutzern mehrere Jahrzehnte wütete war es keine Überraschung, dass auch die Unterwelt nachzog und sich gegen diese Halbgötter wappnete. Die Macht war ein Diener, der von den Sith geknechtet wurde. Immer wieder versuchte die Macht sich auch gegen ihren Nutzer zu wenden, doch ein wahrer Sith unterdrückte diese Versuche. Macht war laut Meinung vieler Gelehrter die Eigenschaft seinen Willen gegen den ander durchzusetzen, notfalls mit Gewalt. Diese Gewalt übte ein Sith tagtäglich aus. Gleichzeitig hinterließ die Dunkle Seite ihre Spuren an ihm. Er blickte auf die mit Blut besudelten Hände, sah wie dicke, schwarze Venen sich unter seiner tätowierten Hand abzeichnete. Er hatte stark auf Bogan zurückgegriffen und Bogan hatte seinen Tribut gefordert. Die Dunkle Seite forderte stets ihren Preis. Er hatte viel Energie in diesem Kampf freigesetzt, hatte alles gegeben und nun stand er da, verletzt und verloren wie ein alter Wolf, der nicht wusste wohin mit sich. Er wollte, dass es aufhörte, er sollte endlich aufhören.
Um seine Ketten zu sprengen würde er dem Ithorianer geben was er wollte und dann würde er nicht nur einfordern, was seins war, sondern er würde auch das Verhältnis neu verhandeln. Odrimas Tann würde dann sehen, wozu er in der Lage wäre. Um zu Überleben, musste er jedoch es erst einmal schaffen sich selbst zu heilen, nur so hatte er eine Chance. Er war geschwächt und hatte sein Lichtschwert verloren. Korrigiere, es wurde von Rabaras dem Hutten zerstört. Für ihn war es eine Schmach sondergleichen. Es war nichts mehr zu retten, selbst der Kristall war gesplittert und würde nur eine instabile Klinge erzeugen. Diese würde vielleicht durch ihre Natur auf jeden Feind einen besonderen Eindruck machen, doch hatte er keine Lust, dass ihm diese Plasmaklinge um die Ohren fliegen würde. Er würde ein neues Lichtschwert bauen müssen. Ohne Lichtschwert war er nicht hilflos, allerdings wäre es ein fehlendes Puzzlestück. Ein anderes wären seine Verletzungen. Sie waren nicht lebensbedrohlich, allerdings würden sie ihn in einer Auseinandersetzung mit einem gewieften Kopfgeldjäger der Black Sun, einem SpecForce Squad der Neuen Republik oder einem Inquisitor des Imperators einen Nachteil verschaffen. Das konnte er nicht riskieren. Nicht für einen profanen Informationsmakler und dessen Gelüste nach Grandeur.


Die Augen noch immer fest geschlossen nutzte er seinen Hass und nutzte die Heiltechnik, die er beherrschte. Die wohlige Wärme, die ihn umfing störte dabei fast den Gedanken an Hass der die Technik einer Energiequelle gleich antrieb. Seine Konzentration war geschwächt, seine Nerven lagen blank, doch durfte er sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. So aufs Innere konzentriert, heilte er oberflächliche Wunden, langsam aber gründlich. Dabei schaffte er es nur die leichten Schnitt –und Schrapnellwunden zu heilen. Der Schmerz, der ihm wiederfuhr, wenn ein Metallsplitter sich langsam aus seiner Haut herausschälte, bot ihm nur neue Energie zur Ausführung der Technik. Der Kampf hatte ihm jedoch Kraft geraubt, Kraft die ihm nun dabei fehlte seine Wunden gänzlich zu heilen. Die Prellungen konnte er nicht heilen, er spürte wie die Behandlung einfach nichts ausrichtete, weil sein Erfahrungshorizont noch nicht fortgeschritten genug war. Frustriert gab der Sith auf. Er würde wohl auf herkömmliche Mittel angewiesen sein. Mit einem relativ sicheren Griff fischte der Sith seine COMM Einheit heraus und wählte als nächsten Kontakt den Informationsmakler. Nur selten sollte er ihn direkt kontaktieren, ohne dafür eine Gebühr zu erheben. Es dürfte sicherlich im Sinne des Ithorianers sein, wenn er diesem den Erfolg seiner Mission mitteilen würde.
============ Verschlüsselte Nachricht an Odrimas Tann ===========

Das Nest ist hergerichtet. Zeit die Eier zu legen.

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Damit wäre Odrimas Tann versorgt. Nun wäre es an der Zeit seinem Schüler in spe Bescheid zu sagen, dass es an der Zeit wäre wieder zurück zu kommen. Das Emporium Exotique Cygniani war ausgeräumt worden, er hatte seine Arbeit gründlich getan. Nicht so leichtfüßig wie er es eigentlich wollen würde, schleppte sich der Sith aus dem Raum, in dem der Hutte seinen fleischlichen Käfig hinterlassen hatte, um eins mit der Macht zu werden. Der Gedanke, dass er bei jedem Machtstoß, jedem Machtblitz und jedem Einsatz Bogans zu einem Teil nicht nur die Macht versklavte, sondern auch seine getöteten Feinde, ließ ihn leicht schmunzeln. Es gab kein Entkommen. Die nächste Person die er kontaktieren müsste war Seth. Er und Jahyara hatten, so hoffte der Sith, sicheren Unterschlupf gefunden. Die späte Rache eines toten Kriminellen wäre ein wirklich suboptimales Ende für einen potenziellen Sith Schüler.


Die Frage aller Fragen drängte sich aber auf: Was würde er mit Seth machen und was würde er mit Jahyara machen, falls diese sich nicht nach der Reorganisation des EEC dem Ithorianer unterordnen würde? Er war keine Sammelstelle für gescheiterte Lebensläufe, je mehr von seinem Aufenthaltsort wussten, desto schlimmer. Allein schon die Tatsache, dass Odrimas Tann wusste wer er wirklich war, war zu viel. Vielleicht würde den Informationsmakler doch ausschalten müssen? Dann wäre aber all das hier umsonst gewesen. Nein, das würde er nicht akzeptieren. Draconis würde dem Ithorianer klar machen müssen, dass es für ihn wirtschaftlicher wäre, wenn er sich auf die Seite des Sith Meisters stellen würde.


============= Verschlüsselte Nachricht an Seth Duroth =============

Paket wurde geliefert. Bitte holen sie es an der Packstation ab.

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Nachdem der Sith nun auch seinen Schüler in spe darüber in Kenntnis gesetzt hatte, dass er überlebt hatte, war es Zeit den Sicherheitsbereich zu verlassen. Mit schleppendem Gang und kleinen Schritten empfing der Sith den Schmerz wie einen alten Freund. Es war lang her gewesen, dass ihn etwas so gefordert hatte, wie diese Operation. Das Adrenalin, schnell durch seine Adern pumpend, war ein Gefühl, dass er viel zu lange nicht mehr gespürt hatte. Vorbei an zahlreichen Leichen in verschiedenen Stadien der Entstellung, bahnte sich der Sith seinen Weg durch das Schlachthaus, dass er veranstaltet hatte. Im riesigen Saa wieder angekommen, l, der auch mit der Notbeleuchtung wieder erhellt wurde, hievte sich der Sith zur Bar und bediente sich an den alkoholischen Getränken. Er nahm sich eine Flasche corellianischen Whisky und setzte sich in eine der gepolsterten Sitzgelegenheiten und drehte mit seinen Fingern den Drehverschluss der Flasche ab, bevor er sich die goldgelbe Flüssigkeit in ein Glas kippte und daran nippte. Wofür das alles? Für den Ithorianer, der sich zu fein war, seinen eigenen Unrat zu entfernen. Er hatte wegen dem Hammerkopf sein Lichtschwert verloren. Er war Sith, nicht irgendein Fußvolk, dass ihm als Steigbügelhalter dienen würde. Es ekelte ihn an, er wollte nur noch eins: fliehen.

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Eine gespenstische Stille herrschte in dem leer gefegten Casino. Die exotischen Exponate, die von der Decke baumelten oder an den Wänden befestigt waren, warfen unheilvolle Schatten. Das fahle Licht, das die Notstrombeleuchtung spendete, reichte kaum aus um den riesigen Raum adäquat auszuleuchten, doch das war nicht notwendig.Die Beine von sich gestreckt, ließ der Sith den Schmerz zu, erfasste ihn mit allen Sinnen und sinnierte über sein weiteres Vorgehen. Er hatte noch nichts von Darth Zion gehört, was mehrere Dinge heißen konnte. Entweder Zion war tot, in einer von Allegious zahlreichen Säuberungen entfernt worden und seine COMM Nachricht bei den Inquisitoren oder Imperial Intelligence gelandet. Die andere Option war, dass Zion ihn mied und an den Imperator verraten hatte, um nicht erneut als Verräter dazustehen. Er hätte nichts anderes getan, schließlich schuldeten Sith einander nichts, Ash’rak hin oder her. In diesem Falle war es entscheidend ob Zion die Nachricht einfach gelöscht haben würde, oder ob er sie der Inquisition weitergegeben hatte. Zum Glück hatte er seine Nachricht verschlüsselt. Die Position seines COMM Gerätes würde nicht decodiert werden können, zumindest hoffte er das. Wenn nicht, würde er sich gegen das, was Allegious im entgegen schicken würde verteidigen müssen. Darauf wollte es der Sith aber nicht ankommen lassen, stattdessen würde er zeitnah die Kolanda Station verlassen müssen. Hier würde er nicht mehr sicher sein. Er würde zurecht kommen, schließlich gedieh ein Sith unter extremen Druck. Die erlesenen Weine von Serenno und Naboo bewiesen, dass man Trauben erst zerquetschen muss, bevor sie ihr wertvolles Elixier preisgeben. Diamanten werden von großem Druck erzeugt, ein Druck der andere vernichten würde. Das Ergebnis ist eines der härtesten Materialien der Galaxis. Samen wachsen in der Dunkelheit, nicht im Licht. Der Weg der Sith, der Weg der dunklen Seite Bogan ist der Weg der Natur und der natürlichen Auslese. Sie zwingt die Veränderung, die Transmutation und schlussendliche Transformation. Ein weiteres Wesen, das unter dem Druck der Transmutation zu einem schwarzen Diamanten geformt werden würde, war Seth Duroth, der in Begleitung der Zeltronerin im Emporium Exotique Cygniani eintraf.


„Sie leben? Was… was ist hier passiert?“
fragte das arkanische Spitzohr und schulterte einen Rucksack, während er in das Innere des gespenstisch leeren Casinos ging.

„Alles zu seiner Zeit.“
wehrte der Sith ab und folgte seinem Schüler in spe sowie der Informantin Jahyara. Die Zeltronerin klammerte sich an den Oberarm Duroths und appellierte an dessen Beschützerinstinkte. Die kühl kalkulierenden Blicke, die sie den Räumen des Casinos zuwarf, sprachen jedoch eine andere Sprache. Darth Draconis hatte schon viele Manipulatoren in seiner Zeit in den alten Gemäuern des Sith Ordens gesehen. Hätte Jahyara die Gabe der Macht besessen, sie wäre vielleicht eine gute Sith geworden.

Der Sith bekam von seinem Schüler den Rucksack überreicht. In ihm befanden sich unter anderem Bactapflaster. Auf Schmerzmittel verzichtete der Sith, sie würden nur seine Sinne trüben. Außerdem bedeutete der Schmerz eine Erinnerung an seinen Sieg. Existenz ist Schmerz und leben heißt leiden. Daraus bezog ein Sith seine Kraft, denn sie war der Treibstoff der es ihm erlaubte die Macht zu unterdrücken und zu seinem willfährigen Sklaven zu machen.

„Jahyara, kennst du dich mit den Holovideoterminals hier aus?“

Eine eher überraschende Frage an eine Entertainerin, doch mutmaßte der Sith, dass sie nicht nur einmal mit den Holoaufnahmen des Emporium Exotique Cygniani herumgespielt hatte um kompromittierende Aufnahmen zu entfernen. Sie hätte sich sonst nicht soweit aus ihrem Kokon herausgetraut ihre Informationen an Odrimas Tann zu verkaufen.


„Gut. Folgt mir.“


Das Trio bahnte sich seinen Weg zum Sicherheitsbereich. Das Bild der Verwüstung schien sowohl die Zeltronerin als auch den Arkanier zu schockieren. Die Luft stank nach verbranntem Fleisch, bedingt durch die kauterisierten Wunden, und dem Ozon des Blasterfeuers respektive seines zerstörten Lichtschwerts. Die Wachen waren in ihrem Schmerz in teilweise skurrilen Körperpositionen niedergegangen, verschiedene Körpergliedmaßen lagen säuberlich vom Torso abgetrennt im Weg. Schließlich kamen sie an Vak-Sha vorbei, gepfählt auf einem Durastahlträger, jegliches Lebenslicht erloschen. Jahyara erschrak, sog die Luft ein und wandte den Blick ab. Seth hingegen ging mit wachsendem Schrecken durch die Masse an toten Wachen. Es war aber keine Abscheu vor dem Tod, die den Arkanier beseelte, sondern eine wachsende Furcht vor dem Sith, nicht begreifend was hier geschehen war. Seth wollte es nicht verstehen. Die Puzzleteile lagen vor ihm, er musste sie nur noch zusammenstecken.
Als sie im Hauptraum des Sicherheitsbereiches angekommen waren, sahen die beiden Neuankömmlinge den aufgedunsenen Leib des toten Hutten. Von ihren eigenen Emotionen überwältigt, stürmte die Zeltronerin voran und trat mehrmals gegen den massiven Körper Rabaras‘, bevor sie von dem feisten Kadaver abließ. Der Sith wies sie mit einigen kurzen Kommandos an alle Aufnahmen der letzten drei Tage zu löschen, restlos. Wie gut sie es schaffen würde, wusste er nicht, doch würde er zumindest dafür sorgen, dass ihn Odrimas nicht schlimmer unter Druck setzen konnte, als er es so schon könnte. Während die Zeltronerin beschäftigt war, gesellte sich Draconis zu seinem arkanischen Schüler in spe, der sich gebückt einige der Leichen ansah.

„Wer… was bist du?“


Der Arkanier schien vor der Antwort seiner eigenen Frage Angst zu haben. Was sollte man mehr fürchten, wenn man den Kosmos, wie ein Kath-Hund, anheult? Das Echo der vollkommenen Leere oder die Antwort?

„Die Frage sollte eher lauten, ob du das auch erlernen kannst und dich vom Bodensatz der Galaxis abheben könntest.“


„Was? Ich verstehe das nicht. Wir stehen hier inmitten von Dutzenden toten Körpern und du fängst an von irgendeinem Kram zu reden?“

Die Iritation war dem Arkanier ins Gesicht geschrieben. Dass er den Sith duzte, ließ er ihm noch durchgehen. Er würde ihn früh genug mit „Meister“ ansprechen und den nötigen Respekt entgegenbringen.

„Siehst du es denn nicht, Seth? Die Gesellschaft bricht zusammen. Wesen beginnen zu glauben, sie seien irre, weil sie in einem System leben, dass nicht dazu gedacht ist die Ketten zu brechen.“


„Du weichst mir aus. Was bei den sieben corellianischen Höllen ist hier passiert? Man spaziert nicht einfach in ein Casino und schaltet das komplette Sicherheitspersonal aus, unbewaffnet und ohne Verstärkung!“

Die Zeit war gekommen sich seinem Auserwählten zu offenbaren. Der Sith öffnete seinen Geist der Macht und ging langsam auf den Arkanier zu. Die Maske würde fallen, das Leichentuch der Illusion würde abgerissen werden und Darth Draconis würde für klare Verhältnisse sorgen.

„Weißt du wer ich bin? Weißt du WAS ich bin?“

Seine Stimme blieb ruhig, lauernd und schneidend kalt, doch die Blitze, die um seine Fingerkuppen herumjagten sprachen Bände. Die Augen des Arkaniers weiteren sich, Seth Duroth packte die nackte Furcht, die er hinter einer Fassade der Abneigung verstecken wollte. Viele Emotionen gingen seinem Schüler in spe spürbar durch den Kopf. Der Sith spielte mit Seth wie ein Spukamas mit seiner Beute spielte. Sein Geist evozierte durch die Kraft Bogans Bilder in den Kopf des Arkaniers, Bildausschnitte die ihm genug über das Leben der Sith sagen sollten. Bilder vom Tal der dunklen Lords auf Korriban und den dort lebenden Tuka’ta, von den Wäldern Dathomirs und seinem Massaker an den Hexenclans des Planeten, der zweiten Schlacht von Bastion, seinem Kampf gegen Darth Izvoshra, Der Pfählung der dreihundert Aufständischen auf dem Dach des Jedi Tempels von Coruscant.


„Ich bin Darth Draconis, der Pfähler. Der Schlächter von Dathomir. Schattenthron. Ich habe viele Namen, doch erzeuge ich ein Gefühl in allen, die durch mein Werk fallen: Angst. “

Mit einem leichten zittern stand ihm Seth Duroth, nun vollständig realisierend wer sein Auftraggeber war, gegenüber. Dem Arkanier ging viel durch den Kopf. All‘ die Male, in denen er gegenüber dem Sith frech gewesen war, ihn angeschrien hatte. Dann sah er sich nochmal um, wozu der Sith in der Lage war. Der Sith würde Seth Duroth keine andere Wahl lassen, als dass er ihm dienen würde. Wenn er ablehnen würde, wäre sein Leben verwirkt.

„Du, Seth, verfügst auch über die Gabe der Macht. Diene mir und du wirst eines Tages genauso mächtig sein. Du wirst deine Ketten sprengen.“

Die Verwirrung und Angst wich aus dem Gesicht des Arkaniers, als er realisierte, dass er auch die Kraft entwickeln würde um eine solche Zerstörung auszulösen. Er spürte auch ein Bedürfnis nach Rache. Eine Rache, die nicht nur tief reichte, sondern sich bis ins Knochenmark manifestierte. Er spürte auch Neugierde, den Reiz was der Arkanier mit diesen Fähigkeiten tun können würde. Sicherlich nichts legales. Doch Draconis war das egal. Was sich das Spitzohr vorstellte und was er erleben würde, waren zwei verschiedene Dinge. So wie es damals bei ihm selber auch war, als er von Rache getrieben in die Fänge von Darth Ysim gelangte. Die fehlende Eloquenz des Arkaniers verriet den Sith nicht. Weder hatte Draconis direkt versprochen ihn auszubilden, noch ihm garantiert, dass es in nächster Zeit passieren würde. Es war ein reines Klientelverhältnis, in der sich Seth Duroth in Abhängigkeit zu dem Sith begab. Sein Leben hing vom Wohlwollen seines Meisters ab, eine Form der modernen Sklaverei, wie sie im Galaktischen Imperium so oft geschah. Der Unterschied war allerdings, dass Draconis über einen Aspekt nicht gelogen hatte: Der Arkanier hatte Potenzial und die Macht würde zu einer seiner Waffen werden. Seth Duroth würde zu einer Waffe werden, seiner Waffe.

„Ja, ich diene dir, Sith.“

„Ja, ich diene euch, Meister.“
korrigierte ihn der Sith streng. Die Rollenverteilung änderte sich auf einen Schlag, er würde mit dem Arkanier nicht mehr so nachsichtig sein, wie er es jetzt gewesen war. Das Leben des Arkaniers gehörte nun ausschließlich ihm.

„Ja Meister.“ sagte der Arkanier und verbeugte sich aus eigenem Willen vor dem Sith. Langsam dämmerte es wohl auch dem Arkanier, was diese Veränderung beinhaltete. Seth Duroth erkannte aber seine einzigartige Chance, auch wenn er, soweit die Machtfühler des Siths es spürten, nicht verstand was genau es hieß zu einem Sith ausgebildet zu werden.Die kurze und informelle Zeremonie wurde durch vom mechanischen Klackern der Automata unterbrochen, die sich ihren Weg durch den Sicherheitsbereich bahnten. Hinter ihnen die schwebende Plattform, auf der im Schneidersitz Odrimas Tann hinter den Droiden herschwebt.

„Ich freue mich zu sehen, dass Sie überlebt haben.“ Die mehrkehlige Stimme des Ithorianers bildete einen basshaltigen Sinnsang während seine Kehle die Stimme formte.

„Natürlich.“ entgegnete der Sith lakonisch, denn sein Überleben beinhaltete, dass Rabaras der Hutte tot war. Das war der eigentliche Grund zur Freude des Hammerkopfes. „Ich übergebe Ihnen die Kontrolle über das Emporium Exotique Cygniani, die Säuberung überlasse ich auch Ihnen.“

Der süffisante Tonfall war dem friedliebenden Ithorianer nicht entgangen, doch Odrimas Tann machte eine wegwerfende Handbewegung mit seinen langen, filigranen Fingern.


„Kontrolle ist eine Illusion, Draconis. Alles passiert, wie es passieren soll. Deshalb geschieht es doch in erster Linie. Sich der überlegenen Ordnung hingeben und ihre Macht erkennen ist ein Zeichen eines höheren Bewusstseins.“


„Das glaube ich nicht, Tann. Das Schicksal hat zwei Wege uns zu zerstören. Entweder indem es uns unsere Wünsche verwehrt oder – gar schlimmer – indem sie erfüllt werden.“

Bei der unverhohlenen Drohung sollte es der Sith allerdings nicht belassen. Seine Geduld mit Odrimas Tann und seinem pazifistischen Gehabe war gering. Der Ithorianer war ein Schauspieler, denn nur eine Person die nach mehr Macht strebte, hätte diese Intrige gegen Rabaras den Hutten so einfädeln können, wie Odrimas Tann es getan hatte. Der Frieden lag ihm nicht so sehr am Herzen wie der Profit, mit seiner Säuberung hatte Draconis maximal zum inneren Frieden des Ithorianers beigetragen und das würde er sich teuer bezahlen lassen.

„Ich habe Ihnen das Emporium Exotique Cygniani auf dem Silbertablett präsentiert. Nun ist es Zeit für eine Rekompensation.


„Gewiss. Suchen Sie Hangar KS-38 auf und nehmen Sie sich was sie wollen. Es gehört alles Ihnen.“
antwortete Odrimas beschwichtigend, während er sich mit einem Zerstäuber Erfrischung verschaffte und die daran befestigte Ventilationsfunktion nutzte um sich mit frischer Luft zu versorgen.


„Das ist ein guter Anfang...“ gab der Sith lauernd zurück „…aber das wird nicht reichen. Wir verhandeln jetzt die Grundzüge unserer Partnerschaft neu.“

„Neu? Ich glaube kaum.“

„Odrimas, vergessen sie nie, mit wem Sie es zu tun haben.“
antwortete der Sith streng und griff in die Macht hinaus, fasste mit seinen Machttentakeln nach den vier Kehlen des Ithorianers. Ein erstickter, basshaltiger Ton entwich und die Stielaugen des Ithorianers weiteten sich. „Meine Freunde prosperieren, meine Feinde ersticken an ihren Ambitionen. Wählen Sie weise.“

Die Machttentakel glitten von Odrimas‘ vier Kehlen ab, die langen Finger des Ithorianers massierten die Gegend, die der Sith für den Hals des Nichtmenschen hielt. Nach Luft schnappend und Worten suchend, nickte Odrimas Tann nur, was bei dem massiven Kopf des Ithorianers wie ein gewaltiger Balanceakt aussah.

„Sehr gut. Sie werden von mir hören, Tann. “ auf dem Absatz kehrtmachend wandte sich Draconis nun an seinen neuen Diener. „Komm Seth, wir gehen. Du nicht…“ sagte der Sith und deutete in Richtung der Zeltronerin „…du bleibst bei Tann und hilfst ihm diesen Laden wieder funktionstüchtig zu machen.“

Mit diesem Befehl hatte der Sith seinem neuen Diener und Schüler in spe seine erste Lektion erteilt. Nenne niemals einem Sith was dir am Herzen liegt, denn er wird es dir nehmen. Er wollte ihn abhärten, Seth sollte lernen, dass Gefühle entwickeln für einen Sith lebensbedrohlich waren. Verlust war als Sith eine Konstante, man musste sich daran gewöhnen. Den emotionalen Fallout des Arkaniers spürend, verließ das ungleiche Duo das Emporium Exotique Cygniani.

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▼ Yminis Sektor :: Orbit von Latharra :: Kolanda Station :: Vor dem Emporium Exotique Cygniani :: Darth Draconis und Seth Duroth (NPC) ▼

Das Vergnügungsdeck lockte mit einer Vielzahl von verschiedenen Holoreklamen, die in einem bunten Farbspektrum die Iris eines jeden Passanten penetrierten. Besonders vor dem Emporium Exotique Cygniani war die Lichtverschmutzung besonders groß, um in dem breiten Angebot an Zerstreuungsmöglichkeiten die Aufmerksamkeit der potenziellen Kunden auf besonders fulminante Art und Weise für sich zu gewinnen. Zwei dunkle Gestalten schälten sich aus dieser Reizüberflutung und entfernten sich von dem luxuriösen Casino, weit weg von den Leichen und besonders weit weg von dem manipulativen Ithorianer, dem der Sith nicht gänzlich vertrauen durfte.

„Was machen wir jetzt?“

„Was machen wir jetzt, Meister.“ korrigierte Draconis seinen Diener.

„Hm?“

„Du nennst mich Meister, wenn dir dein Leben lieb ist. Wahlweise auch „Mylord“.“ begann der Sith seine Lektion über imperiale Titulatur unter den Sith. Weil dieser ungelernte Gizka wahrscheinlich auch gesunden Verstand beigebracht bekommen müsste, setzte der Sith hinzu: „Vor Fremden wirst du vorerst drauf verzichten und mich mit meinem Decknamen „Nechesch“ ansprechen, verstanden?“

„Ja Meister.“


„Gut.“ Die angespannte Stimmung löste sich, der Arkanier kooperierte. Die dunklen Wolken, die sein Körper evozierte, waren aber für jeden, der die Macht zum Sehen nutzte sichtbar. Das eben gesehene Massaker schien ein wenig Schläue oder zumindest eine Form des Überlebensinstinkts in Seth wachwerden, der ihm sagte, dass es kein guter Zeitpunkt wäre die Grenzen der Geduld seines neuen Herren auszuprobieren.

„Was weißt du eigentlich über die Macht?“ wechselte der Sith das Thema, denn es war Zeit Seth auf seine Zeit mit ihm einzuschwören. Nicht zu viel auf einmal, aber sukzessive würde er dem Arkanier die feinen Nuancen der Macht und der dunklen Seite näher bringen und Bogan zu seinem Leitbild machen.

„Kaum was, Meister. Hier im Outer Rim sind diese Geschichten von Jedi und Sith die sich gegenseitig bekämpfen eher Märchen. Für uns ist der Hutten Raum und die Black Sun die eiserne Realität. Es gibt wohl die dunkle Seite und die helle Seite. Die Sith sind Anhänger der… dunklen Seite?“ fragte Duroth wie ein Schüler, er sich auf die Stunde nicht vorbereitet hatte und daher im trüben fischte. „Und die Jedi die der hellen Seite.“

„Okay, das ist schonmal ein Anfang.“

„Werde ich als Sith auch imperialer Bürger?“ warf das fastmenschliche Spitzohr mit einer gewissen Skepsis ein. Draconis verstand die Zweifel. Als Fast- oder Nichtmensch hatte man es im Galaktischen Imperium, unnötigerweise, nicht einfach. Doch im Orden der Sith war das belanglos. Spezies, Geschlecht, Kapriolen, alles erblasste im Angesicht Bogans. Hier gab es nur Macht und jene die stark genug waren danach zu greifen.

„Als Teil des Sith Ordens, ja.“ antwortete Darth Draconis ausweichend, sein derzeitiges Exil verschweigend. Auch der Status als "Schüler" war alles andere als gesetzt. Draconis brauchte erstmal eine Waffe, ein Instrument und keinen manifestierten Willen, keine Schattenhand.

„Wir werden später näher auf die Philosophie der Macht eingehen. Wenn du dir die Macht Untertan machen willst, wirst du auch über solche abstrakten Themen etwas lernen müssen.“

Die Lektion würde jäh vom Sith Meister unterbrochen, weil sie sich dem Hangardeck näherten. Der ithorianische Informationsmakler hatte ihnen Hangar KS-38 als Spur gegeben. Alles, was er darin vorfinden würde, wäre seins. Es war mit Sicherheit eine Falle. Odrimas Tann wollte ihn loswerden, hatte ihm den Hangar nur aus Angst um sein eigenes Leben überlassen und daher hier wahrscheinlich die Sicherheitsvorkehrungen des Hutten aktiviert. Worauf er sich einstellen musste? Wahrscheinlich Kampfdroiden. Alle organischen Paramilitärrs des Hutten waren wahrscheinlich untergetaucht. Die Loyalität und Moral solcher Wesen war nicht besonders hoch wenn man dem Kopf der Bestie einen Freiflug vom Korpus gewährte.


Sie erreichten den Hangar und standen vor den verschlossenen Blasttüren. Mit einem Griff in die Macht versuchte Darth Draconis zu erspüren, was sich hinter der Tür befand. Er spürte nichts Organisches. Das bestätigte ihn in seinem Denken. Er schob den Arkanier ohne es zu merken hinter sich, ein für Sith ungewöhnlicher Akt, doch hatte er nicht die ganze Zeit in diesen Fastmenschen investiert, um ihn jetzt wegen eines Scharmützels in einem Hangar zu verlieren. Ohne sein Lichtschwert wäre er gänzlich auf seinen Machtschild und sonstige Fähigkeiten in der Macht angewiesen nicht im Salvenhagel zu verenden. Es wäre ein unrühmliches Ende für seine Karriere. Nachdem er sich authentifiziert hatte, öffneten sich die Blasttüren schwerfällig und gaben Sicht auf einen Vorraum frei. Vorsichtig bahnten sie sich ihren Weg durch diesen Raum, auf der Hut vor möglichen Angreifern. Auch Seth begann den Ernst der Lage zu erkennen und zückte seinen Blaster. Im Hangar selbst angekommen, bot sich ihnen ein Anblick, das selbst der Sith kurz innehalten musste. Das Schiff, das sie vor sich sahen, war ein verchromtes Schmuckstück. Der Sith erkannte die Bauweise nicht direkt und wusste nicht um was für einen Schiffstyp es sich handelte, doch schien es, als wäre es aus einem Guss geformt worden. Wie die krumme Schneide einer Ryyk Kerarthorr Klinge waren die Flügel leicht gebogen, das Cockpit hebte sich auf der organisch geformten Hülle leicht ab. Die gespenstische Stille die das Schiff umgab machte den Sith jedoch argwöhnisch.


[„Willkommen Meister…“]

„Draconis. Darth Draconis.“


[„Willkommen Meister Darth Draconis. Mein Name ist FA-5T, ich bin der Pilot dieses Schiffes.“]


„Du siehst nicht aus wie ein Pilotendroide, sondern wie ein Gepäckdroide. “


[„Ihr seid sehr gelehrt, Meister Draconis. Mein vorheriger Meister, seine voluminöse Obesität Rabaras der Hutte, konnte meine vorherige Form als FA-4 Droide nicht ausstehen. Er wollte nicht, dass ich mit meinen Rollen umfalle, also gab er mir einen neuen Körper.“]



Der Automata schien begeistert von seiner Existenz von Gnaden seines Herrens, doch jeder Vorkämpfer für die Rechte der Automata wäre empört gewesen.



[„Das hier ist… war die persönliche Barke seiner volumniösen Obesität, Rabaras dem Hutten. Die „Juwel Nal Huttas“ ist nach seinem Tod an Odrimas Tann übergegangen. Odrimas Tann wiederum übergibt sie ihnen. Damit sind sie nun der neue Besitzer und mein neuer Meister.“]


„Wunderbar… was für ein Schiff ist das denn?“


[„Die „Juwel Nal Huttas“ ist eine J-Typ-Diplomatenbarke der Nubia Star Drives, Incorporated. Sie verfügt über vier kraftvolle Sublichttriebwerke und zwei S-6 Generatoren mit nubischen 288er Kernen. Die maximale Reaktorleistung beträgt 3 × 1018 Watt, die maximale Schildleistung beträgt 6 × 1018 Watt. Das Schiff verfügt zudem über fünf Astromech Droiden, die im Falle des Falles Schäden reparieren können.“]


„Das klingt doch…“

„… wunderbar, mein Meister.“ ergänzte ihn der Arkanier, der offensichtlich sich mit dem Droiden einen Scherz erlaubte.

„Genau. Allerdings liegt man mit diesem Schiff wie ein gestrandeter Fisch in einem Raumkampf.“

[„Meine Erfahrung mit Fischen, vor allem gestrandeter Natur, ist rudimentär. Allerdings kann ich euch versichern, dass das Schiff nicht unbewaffnet ist.“]

„Sagtest du nicht, dass es eine Diplomatenbarke ist?“

[„Rabaras der Hutte war so weitsichtig, dass er erkannte, dass die vier Andockstationen für seine Zwecke nicht notwendig sein würden. Dank dieser vorrausschauenden Rationalisierung war genügend Platz vorhanden, um die vier Andockstationen durch vier Taim & Bak KX7 Laserkanonen zu ersetzen.“]

„Huh. Ausnahmsweise bin ich da wohl mit diesem Wurm einer Meinung gewesen.“


[„Wunderbar!“]
erwiederte der Droide und hob die Arme in die Höhe. [„Ansonsten verfügt die „Juwel Nal Huttas“ über geräumige Crewstationen, vier große luxuriöse Räume und sechs Kabinen für ihre Leibgarde. Zusätzlich verfügt das Schiff über einen Verhandlungsraum, dort können sie sogar eine Partie Dejarik spielen!“]

„Ich… komme darauf zurück, wenn es notwendig wird.“


Das angedeutete Lächeln auf seinen Lippen erstarb als er sich von FA-5T umdrehte und nun seinen Schüler in spe ins Auge nahm.


„Mach jemanden ausfindig, der die Erinnerungschips dieser Droiden gänzlich neu formatiert. Ich möchte ein komplettes Tabula Rasa. Gilt auch für die Logbücher und den Schiffscomputer. Ich möchte so jede Malware oder Spyware abschütteln. Von den Logbüchern will ich eine Sicherheitskopie. Informier dich außerdem mal, wer einen guten Tech. Das Schiff benötigt einige Veränderungen.“


„Und wie sollen wir das bezahlen?“


„Schau dich um, was Rabaras sonst noch hier Wertvolles hat. Ansonsten verkauf einen Teil des Plunders aus dem Schiff bei einem Händler der unsichtbaren Ökonomie.“ antwortete ihm der Sith mit einem Augenzwinkern. Der Schwarzmarkt würde, so hoffte der Sith, genügend Credits abwerfen um die ein oder andere visuelle Modifikation durchzuführen. Allein der Gedanke, was Rabaras wohl in dieser Barke alles angestellt hatte, erfüllte ihn mit Ekel.

„Warte auf meine Rückkehr, lass das Schiff, wenn nötig, betanken und halte die Droiden in ständiger Abflugbereitschaft.“


Der Diener des Sith verbeugte sich vor seinem Meister und verließ Draconis. Dieser wiederum verließ den Hangar und machte sich auf, er würde einiges organisieren müssen, wenn er diese Station bald verlassen wollen würde.


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Mit der unauffälligen Grazilität einer trainierten Kämpferin bewegte sich Darth Viridia ebenso leichtfüßig wie dezent durch die Gänge der Kolanda-Raumstation. Als sie geschickt einen Fuß vor den anderen setzte, trat eine elegante Sparsamkeit zutage, eine Finesse, die davon verkündete, dass die Falleen genau wusste, was sie tat, und in jeder Situation stets die Kontrolle über ihren Körper und ihren Geist besaß. Denn so sollte es sein, und bei diesem Gedanken lächelte die grünhäutige Sith dezent. Es war nicht die jeden Funken von Leidenschaft und Emotion erstickende Unterdrückung, wie sie die Jedi praktizierten, sondern die Herrschaft über sich selbst. Denn wie ihr einst ihr Meister beigebracht hatte: Wer über andere gebieten wollte, musste zuerst über sich selbst gebieten. Darth Viridias Lächeln wurde ein wenig breiter, als sie sich einen Moment der Nostalgie gestattete und nachdenklich die grauen, eher spärlich beleuchteten Gänge der Raumstation betrachtete, ihre Fingerspitzen strichen über das Metall und sie schloss einen Moment die Augen, während sie sich für die Macht öffnete und die Eindrücke dieses Ortes auf sich wirken ließ. Wie überall, wo viele Lebewesen zusammenkamen, hatten sich ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen in die Umgebung eingenistet. Freude, Ärger, Gier, Zorn, Zuneigung, Hoffnung, Enttäuschung, ein reichhaltiger Cocktail von Sinneseindrücken. Nicht so stark von purer Verzweiflung und Hass geprägt wie die Hallen des Sith-Ordens. Ein wenig vermisste die Falleen die erhabene Dunkelheit des Tempels, aber sie würde schon bald zurückkehren. Und das nicht allein. Mit einem leisen Lachen nahm die Nichmenschin ihre Hand von dem Metall weg und strich beiläufig über das an ihrer Hüfte befestigte Lichtschwert. Die Waffe war verborgen unter einem dunkelblauen Kleid, das Ansprüche an Eleganz und Bequemlichkeit gleichermaßen erfüllte und dessen Kapuze eine gewisse Anonymität gewährte. Darth Viridia zog es vor, ohne große Fanfaren zu reisen und Ärger aus dem Weg zu gehen – ihre Waffe kam nur dann zum Einsatz, wenn es notwendig war, aber dann ohne Gnade oder Zögern. Ob die rote Klinge heute die Dunkelheit erhellen würde? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Der Auftrag, den Darth Zion ihr erteilt hatte, war eindeutig gewesen, der mächtige Extinktor hatte es nicht nötig, sie in eine Falle zu schicken, wenn er sie loswerden wollte. Nein, ein Selbstmordkommando war diese Angelegenheit nicht. Vor und während ihrer Reise hatte die Falleen weitere Informationen erhalten, Informationen, die ihre Suche erleichtert hatten und die sie nun zu nutzen gedachte.


„Es wird Zeit, dass Ihr nach Hause kommt...“


Flüsterte die Sith und ihr Lächeln kehrte zurück, als sie sich wieder in Bewegung setzte, ohne ein Zeichen von Furcht oder Zweifel machte sie sich auf den Weg zu dem Hangar, bei dem man ihr Ziel vermutete. Es kam durchaus vor, dass Mitglieder des Dunklen Ordens für längere Zeit ihre eigenen Wege gingen, insbesondere dann, wenn sie einen hohen Rang innehatten. Schließlich waren sie keine Sklaven, sondern ihre eigenen Herren, mit eigenen Ambitionen und Plänen. Andere wiederum gingen nicht, sondern wurden gegangen – Verbannte und Ausgestoßene. Nach den Wirren des Bürgerkriegs hatte es nicht wenige gegeben, die so ihr Dasein fristen mussten. Verlorene Söhne und Töchter des Ordens. Und einer davon wartete hier auf sie, ohne, dass er es wusste. Als sie sich dem Hangar KS-38 näherte, kniff Darth Viridia ein wenig ihre gelben Reptilienaugen zusammen und griff in der Macht hinaus. Ihre Sinne waren außergewöhnlich scharf und sie konnte jedes noch so kleine Detail erkennen, selbst die Wompratten in den Lüftungsschächten blieben ihr nicht verborgen. Da...ein Echo. Er war hier. Darth Viridia machte keine Anstalten, sich zu verbergen, mit einer beiläufigen Handbewegung öffnete sie das letzte Schott, das sie von ihrem Ziel trennte, und trat in einer flüssigen Bewegung aus den Schatten heraus ins das fahle Licht. Als sie sich sicher war, dass sie die Aufmerksamkeit ihres Ziels hatte, verneigte sich die Falleen leicht, ihre Stimme gewürzt mit dem verheißungsvollen Akzent ihrer Spezies, in den so viele so gerne so vieles herein interpretierten.


„Seid gegrüßt, Darth Draconis. Auch wenn es hohl klingen mag, wenn unsere Art diese Worte ausspricht, aber es besteht kein Grund zur Besorgnis. Ich bin Darth Viridia und ich bin hier, um Euch eine Botschaft übermitteln.“


Die Grünhäutige machte eine kurze Pause und nahm demonstrativ ruhig ihre Kapuze vom Kopf, so dass ihr fein geschnittenes, attraktives Gesicht zu erkennen war. Ein Lächeln, das Tausend Versprechungen bereitzuhalten schien, teilte ihre Lippen und ihre gelben Augen musterten nachdenklich ihren Gegenüber. Darth Draconis besaß ein markantes Gesicht, dürr und von hohen Wangenknochen geprägt, graue Strähnen zogen sich durch sein ansonsten schwarzes Haar und goldgelbe Augen funkelten wie zornige Sonnen. Der andere Sith war von der Dunklen Seite berührt worden, das konnte er weder leugnen noch verbergen. Das Lächeln der Falleen wurde ein wenig breiter und sie legte leicht den Kopf schief, als sie dezent ihre Pheromone in die künstliche Luft entließ, eine kleine Dosis, gerade genug, um eine gewisse positive Grundhaltung zu erzeugen und ihre Anziehungskraft zu steigern.


„Ihr habt nicht mit mir gerechnet, ich weiß, sondern mit jemand anderem. Er bat mich, Euch dies auszurichten: Wurde der rote Sand nach dem regnerischen Tanz auf der Spitze des Imperiums abgewaschen?“


Höflich wartete Darth Viridia auf eine Antwort, eine Reaktion irgendeiner Art. Die Details der Vergangenheit zwischen Darth Draconis und Darth Zion interessierten sie nicht – momentan jedenfalls – und sie war einzig und allein neugierig, ob der Mann vor ihr antworten, angreifen oder fliehen würde. Man konnte so viel über ein Lebewesen herausfinden, wenn es mit unerwarteten Ereignissen konfrontiert wurde.


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Die Gänge der Kolanda Station bildeten die verkrusteten Arterien einer im sterben befindlichen Kreatur, durch die das Toxin des Siths sich ihren Weg bahnte. Seine Gedanken kreisten um seine nächsten Schritte. Sobald sein Hab und Gut verladen sein würde, wäre es an der Zeit diesen Moloch zu verlassen. Doch wohin würde ihn sein Weg leiten? Er brauchte Wissen, im besten Falle arkanes Wissen. Darth Allegious wäre nur mit Sith Magie zu bezwingen, davon war Darth Draconis überzeugt. Doch wo würde er dieses Wissen erhalten? Die meisten Sith Welten waren dank des Galaktischen Imperiums entweder dabei archäologisch erschlossen zu werden oder befanden sich unter direkter Kontrolle der Sith. Er würde seine Aufzeichnungen durchsuchen müssen, um eine Welt zu finden, die vielleicht doch noch ein Geheimnis hatte, das nur darauf wartete von ihm entdeckt und wie eine Waffe gegen den Sitz des Imperiums gerichtet zu werden. Sein Schiff wäre ihm dabei sicherlich eine Hilfe. Der Hyperantrieb war, wenn er FA-5T richtig verstanden hatte ziemlich schnell. Doch wie würde er seine neuste Errungenschaft nennen? Jedes Schiff brauchte einen Namen. Juwel von Nal-Hutta würde es jedenfalls nicht mehr werden. Etwas, das seiner raubtierhaften Natur glich, ein Wesen dass mit der Macht jagt. Vielleicht „Vornskr“? Dieser Name glitt nicht gerade einfach von der Zunge und klang eher wie der Aufprall eines Kath Hundes, der zu schnell gegen eine durastählerne Tür gerannt war. Das würde es nicht werden. Inmitten seiner Gedankengänge hielt er inne. Da war es plötzlich. Als hätte jemand ein Streichholz angezündet, das Aufflammen der dunklen Seite, bevor diese schwarze Flamme nach einem ersten Aufbäumen sich festigte und mit ihrer tödlichen Hitze weiter strahlte. Das war der Moment, auf den er sich all die Jahre vorbereitet hatte, sie hatten ihn gefunden. Die Aura war stark, doch mit nichts anderem hätte er gerechnet. Die Zeit des Spielens war vorbei, Darth Allegious hätte ihm keine Welpen geschickt. Für ihn würde es keinen Sinn machen sich zu verstecken, um dann aus der Dunkelheit zuzuschlagen. Wenn sie ihn, trotz seiner unterdrückten Aura gefunden hatte, war sie gut darin Personen aufzuspüren. Sie hatte wohl die Echos in der Macht gespürt, die er hinterlassen hatte. Wie einer Fährte war sie diesen Spuren gefolgt und hatte ihn gefunden. Er war unvorsichtig gewesen.

Wenn in der Natur Ryloths zwei Doashim aufeinandertreffen, geht das selten glimpflich aus. Ein Apex Predator hat sein Revier und verteidigt dieses gegen andere Fressfeinde oder Konkurrenten, es ist ein Kreislauf der Natur. Sie umrundeten sich, schnupperten, bäumten sich auf und zeigten die ihnen von der Natur gegebenen Federkleider, geröteten Kämme oder Klangstärke ihres Kehlkopfes. Wie zwei solchen Spitzen der Nahrungskette standen sich nun die unbekannte grünhäutige Sith und der Exilant gegenüber. Sie sprach ihn an, kannte seinen Namen und wollte ihn in Sicherheit wiegen. Sicherheit. Unter Sith. Wären die Sinne des Exilanten nicht zum Zerreißen gespannt gewesen, hätte er verächtlich geschnaubt. Sie waren Sith. Verrat ist der Weg der Sith. Die fremde Sith nahm ihre Kapuze herunter, sodass er sie als Falleen erkennen konnte. Dieses Entblößen vor der Kampfhandlung hätte auch ein profanes Simulacrum der Eitelkeit sein können. Auch wenn Darth Draconis keinen besonders ausgeprägten Nichtmenschenfetisch besaß, musste er anerkennen, dass die Falleen nicht auf das reptiloide Gesicht gefallen war. Ihre Kleidung schrie quasi nach der Extravaganz einer Person, die wusste, was Geschmack war und die Mittel hatte diesen zu realisieren. Wer stand also hinter ihr, ihr Gönner und Geldgeber? War es Darth Allegious oder war sie nur ein Werkzeug eines Häschers des Noghri? Ohne Lichtschwert, nur auf sich und seine Fähigkeiten in der Macht alleine gestellt, stand er der Falleen gegenüber und machte sich auf die kommende Konfrontation bereit. Doch statt ihn anzugreifen, baute sich die fremde Sith vor ihm auf und suchte das Gespräch. War das seine Urteilsverkündung? Oder nur eine ausgefeilte Version des Dun Möch? Die fremde Sith stellte sich jedenfalls im gleichen Atemzug auch vor, entblößte sich metaphorisch vor ihm. Auch in der Macht konnte er keine Falschheit in ihren Worten spüren. Doch wer ihn aufgespürt hatte, konnte vielleicht auch in diesem Bereich eine Meisterin der Illusionen sein. Doch wer war sie wirklich? Darth Viridia. Von dieser Sith hatte er noch nie was gehört, doch störte ihn das nicht weiter. In einem Orden der über die Zehntausende, je nach Verlusten durch Schismata, wäre es eine schier endlose Aufgabe gewesen alle Sith zu kennen. Das war die Aufgabe der Archivare, nicht der Herrscher über Bogan. Viele Anwender des Bogans, die sich dem Sith Orden verschrieben hatten, wählten an einem bestimmten Punkt in ihrem Leben den Ehrentitel des Darth. Dieses Wort war in der gesamten Galaxis ein Synonym für die Macht der dunklen Seite geworden. Doch die Ursprünge des Wortes liegen im Dunklen der Vergangenheit. Manche vermuten, dass es nur eine Kontraktion des Wortes „Dunkler Lord der Sith“ ist, könnte man nicht ferner der Wahrheit liegen. Auch wenn die Sith es nicht wahrhaben wollen, sie waren mal Sklaven. Genauer gesagt die ursprünglichen, wahren Sith. Die Rothäute. Sie wurden von den Rakata versklavt und diese hatten ein Wort für „Herrscher“, Daritha. Andere sagen, das rakatische Wort „Triumph oder Eroberung“, darr, sowie das Wort tah, für Tod, hätten als Kontraktion zum Neologismus Darth geführt. Triumph durch den Tod der eigenen Feinde. Darth Draconis wollte nicht zu einem weiteren ihrer Siege über das kalte Nichts werden, eine weitere Kerbe, die sie wohlmöglich auf ihrem Lichtschwert machte.


„Kein Grund zur Besorgnis? Na, da bin ich aber beruhigt.“
entgegnete der Sith die Worte der Falleen lakonisch. Beide begannen sich, bereit ihr Leben zu verteidigen, zu umrunden. Keiner der beiden wollte ein Blutvergießen, doch waren beide bereit diesen Tanz des Todes zu tanzen, sollte einer von beiden eine falsche Bewegung machen. Ihre Worte stießen ein Dutzend gefühlte simultane Denkanstöße an.

Die Worte, die sie sprach… sie musste eine Gesandte von Zion sein. Doch musste das wirklich zutreffen? Sie konnte auch ein Spion sein, ausgesandt von Zion, doch beugte sie für Allegious das Knie und würde ihn vernichten. Oder hatte vielleicht gar Darth Zion dem Imperator gemeldet, dass sich seine Beute bei ihm gemeldet hatte, um in dessen Gunst aufzusteigen? Möglich war alles. Vielleicht war Darth Zion auch tot und sie hatte in seinen Aufzeichnungen eine obskure Bemerkung zu diesem die beiden Sith verbindenden Moment gefunden und Darth Viridia nutzt es schamlos aus? Je weiter er dieses Karussell der abgründigen Gedanken weiter anschob, desto mehr hatte Darth Draconis das Gefühl nicht mehr klar denken zu können. Er spürte, dass etwas nicht stimmte, sein Körper gegen etwas ankämpfte, doch konnte er den Finger nicht drauflegen. Die Attraktivität der Falleen, die Verheißung ihrer Worte. Sie wirkten sich auf den Sith aus, doch blieb er skeptisch. Es glich einem verheirateten Mann, der trotz seines alkoholischen Dunstes wusste, dass es falsch wäre die fremde Frau zu verführen und zu vernaschen, es jedoch wider besseren Wissens tat, weil innere Barrieren durch den Alkohol abgetragen worden waren. Die Pheromone, die sich ohne sein Wissen in seinen Atemwegen befanden, sich ihren Weg in sein Stammhirn fraßen, ließen ihn für die Worte der Falleen empfänglich werden. Doch noch immer bäumte sich eine Bestie in seinem Inneren auf, suchte nach einer Ausrede aus dem Käfig gelassen zu werden.


„Wo ist Darth Zion? Wieso konnte er mir nicht gegenübertreten?"


Die Skepsis blieb, auch wenn die Falleen zunehmend attraktiver erschien. Ihre Worte waren das süße Gift, dass nicht den Käfig der Bestie öffnete, sondern einen gänzlich anderen Käfig, der in seinem Inneren verstaubt in einer anderen Ecke seines Unterbewusstseins gelegen hatte: Die Verheißung der Heimkehr. Zurück in den Orden, zurück zu dem Wissensschatz, der sich in diesem Monolithen des Grauens befand. Zurück zu arkanem Wissen, dass ihn mächtiger werden lassen würde, zurück in die Höhle des Rancors zu Darth Allegious, Subjekt seiner Rachegelüste.

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Ihr Gegenüber war ein vollwertiger, daran gab es keinen Zweifel. Bereits eine kurze, oberflächliche Betrachtung seiner Präsens verriet Darth Viridia, dass sie es mit einem mächtigen Anhänger Dunklen Seite zu tun hatte. Er strahlte keine Furcht oder Unsicherheit aus, im Gegenteil, der dunkelhaarige Mensch mit den markanten gelben Augen wirkte wachsam, aber eher neugierig als besorgt. Mehr aus Gewohnheit denn aus genuiner Suche nach Konfrontation spielte die Falleen im Gegenzug eine mögliche Auseinandersetzung im Kopf durch und kam zu dem Schluss, dass sie keine abschließende Aussage dazu treffen konnte. Vielleicht würde er gewinnen, vielleicht sie, vielleicht keiner von ihnen. Es gab schlicht zu viele unbekannte Variablen in dieser Gleichung. Aber wenn sie die Situation mit ein wenig Fingerspitzengefühl anging, würde es nicht zu einem Kampf kommen. Es gab so viele andere Möglichkeiten, das zu bekommen, was sie wollte, und auch wenn die im wahrsten Sinne des Wortes kaltblütige Sith durchaus Gefallen daran hatte, ihre Feinde – oder möglichen Feinde – körperlich zu bezwingen, hatte eine geistige Auseinandersetzung durchaus auch ihren Reiz. Ob ihr Darth Draconis entgegenkommen würde, um diese Angelegenheit wie zivilisierte Lebewesen zu einem für beide Seiten nützlichen Abschluss zu bringen? Auch das war noch schwer zu sagen. Erfreulicherweise verfügte sie über einige Mittel, um die Meinung des anderen Sith über sie positiv zu beeinflussen, und das auf eine so angenehm subtile Art. Einer von vielen Gründen, warum ihre Spezies den hitzköpfigen Warmblütern – von wenigen ehrenwerten Ausnahmen abgesehen – in der Regel überlegen war. Darth Viridias Lächeln wurde ein wenig breiter, der Blick ihrer Augen intensiver, beinah hypnotisch, ihre Haltung schien sich zu entspannen, zu lockern, als sie auf subtile Weise ihre Pheromone in die Luft entließ. Viele Falleen verließen sich etwas zu sehr auf diese besondere Gabe und vergaßen, dass noch etwas mehr dazu gehörte. Die richtige Pose, der passende Augenaufschlag, die Präsenz in der Macht, es gab viele Werkzeuge für den letzten Schliff.

Natürlich würden die Pheromone ein wenig Zeit brauchen, um ihre volle Wirkung zu entfalten, und bis dahin galt es, ein gewisses Augenmaß zu wahren und es nicht zu übertreiben. Darth Draconis war misstrauisch und vorsichtig – natürlich war er das, denn als Sith und als Sith im Exil überlebte man nicht lange, wenn man vertrauensselig war. Darth Viridia war geneigt, ihm Raum zu gewähren, damit er sich mit ihrer Gegenwart anfreunden konnte, immerhin war sie mit einer frohen Botschaft hier. Entsprechend diplomatisch zuckte die grün geschuppte Frau demonstrativ mit den Schultern und schenkte dem anderen Dunklen Lord ein entspanntes Lächeln, ihre klare, ruhige Stimme vermittelte ein Gefühl amüsierter Gelassenheit.


„Nein, das seid Ihr nicht. Und ich nehme Euch das nicht übel. Wir sind schließlich Sith, ohne ein gewisses gesundes Misstrauen wären wir beide nicht dort, wo wir heute sind. Aber ich kann Euch dennoch versichern, dass ich mit einer für Euch sehr angenehmen Botschaft gekommen bin. Lasst Eure Wachsamkeit nicht Euren Sinn für Gelegenheiten trüben.“


Das Lächeln der Falleen wirkte so ehrlich, wie es bei einem Mitglied des Dunklen Ordens möglich war, und als sie und Darth Draconis begannen, sich lauernd zu umkreisen, tat Darth Viridia dies auf eine denkbar glatte, elegante Weise, die nicht so wirkte, als würde sie einen Angriff planen, sehr wohl aber so, als könnte sie sich wenn nötig ausgezeichnet verteidigen. Vielleicht würde das doch noch nötig sein, denn obwohl sie spürte, wie ihre Pheromone und ihre Worte zu wirken begannen, war da noch eine gewisse Skepsis, eine aggressive Wachsamkeit in ihrem Gegenüber. Dieser verlangte auch prompt, zu erfahren, wo sich denn Darth Zion aufhielt und warum nicht er hier war. Darth Viridia reagierte mit einem trockenen Lachen und strich sich nachdenklich übers Kinn, während sie den anderen Sith fixierte.


„Das letzte Mal, als wir miteinander sprachen, erfreute er sich auf Bastion bester Gesundheit und deutete an, dass er viel zu tun hatte. Wo er sich just in diesem Moment befindet, nun, das weiß ich nicht. Ebenso wenig kenne ich seine genauen Beweggründe, warum er nicht persönlich erscheinen konnte oder wollte. Aber er bat mich um einen Gefallen und ich respektiere Darth Zion, also bin ich hier. Und Ihr, Darth Draconis, müsst nun wohl mit mir vorlieb nehmen. Ist das so...unangenehm?“


Ein verheißungsvoller Tonfall, der bei Männern immer wieder erstaunlich gut funktionierte, ihre Fantasie anzuregen, schlich sich in die Worte der reptiloiden Sith und sie legte ein wenig den Kopf schief, während sie den anderen Darth musterte und dann ihre Hände ausbreitete, symbolisch den ganzen Raum erfasste und schmunzelte.


„Bitte, lasst uns es soweit es möglich ist, ehrlich sein. Ein Dunkler Lord Eures Wissens und Eurer Fähigkeiten, hier auf dieser...verkommenen Raumstation mitten im Nirgendwo? Ihr seid zu höherem bestimmt, und das wisst Ihr. Der Bürgerkrieg ist vorbei. Der derzeitige Imperator hat eine Amnestie gewährt und viele verlorene Söhne und Töchter sind nach Bastion zurückgekehrt. Warum nicht auch Ihr?


Leichtfüßig trat Darth Viridia einen Schritt näher, ebenso geschickt wie selbstverständlich, und schmunzelte dünn. Ihre Betonung des Wortes „derzeit“ war Darth Draconis sicher nicht verborgen geblieben, dafür war er zu klug.


„Darth Zion erwartet Euch. Er wird Euch mehr sagen, aber für den Moment...hmmm. Die Galaxis verändert sich, Darth Draconis. Und wir können uns entweder mit ihr verändern oder unter die Räder kommen. Ich für meinen Teil ziehe ersteres vor und ich weiß, dass ich damit nicht allein bin. Und ich glaube, Ihr wisst das auch.“


Das würde vorerst genügen, entschied die Falleen. Ihr Gegenüber würde verstehen – oder auch nicht – seine Schlüsse aus ihren Worten ziehen und dann entsprechend handeln. Und sie würde bereit dafür sein. Im Großen und Ganzen war mit diesem Satz ihr Auftrag abgeschlossen, aber vielleicht erwies sich Darth Draconis als interessant genug, weitere Aufmerksamkeit zu rechtfertigen?


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Es waren oftmals Details die den Ton angaben. Die reizende Stimme der Reptiloiden samt ihrer melodischen Klangfarbe täuschte nicht über den Inhalt ihrer Worte hinweg. Sie hielt sich dezent und doch waren ihre Worte für jeden Agenten des ISB oder er Koalition zur Erhaltung der Neuen Ordnung ein Frevel. Auch wenn gewisse Details für jeden Bürger des Galaktischen Imperiums logisch und unausweichlich waren, wie zum Beispiel die Endlichkeit der Lebenszyklen von Herrschern, so sprach man nicht offen darüber. Zumal niemand wusste, ob es nicht vielleicht doch Darth Allegious sein würde, der das Rezept zur Unsterblichkeit entschlüsseln würde. Daher war es ungewöhnlich, mit welcher subtilen Betonung sie vom „derzeitigen Imperator“ sprach. Was plante Darth Zion? Hatte er in ein Wespennest gestochen? Es wäre eine Fügung der Macht, wenn er ausgerechnet die Person kontaktiert hätte, die einen Sturz des Noghri plant. Die späte Rache des Janem Menari, deren ausführende Hand sein ehemaliger Schüler sein würde, wie poetisch. Der Fluch des Chiss Overlords lastete auf Marrac’har, wie der Imperator mit profanem Namen hieß. Von der Amnestie, die Viridia ansprach, hatten viele Sith nach dem Bürgerkrieg profitiert, doch musterte er die Sith einen Augenblick lang. Hatte sie sich gerade versprochen oder war ihr Lapsus untergekommen? Seit der generellen Amnestie durch Darth Allegious waren Jahre vergangen. Jahre, in denen er als seine ausführende Hand auf Coruscant geschaltet und gewaltet hatte. Jahre, in denen er dreihundert Jedi und ihre Sympathisanten auf dem Dach des Jedi Tempels auf Coruscant hatte pfählen lassen. Ein Sakrileg, dass vor ihm nur sein Meister Darth Ysim und Darth Veyd’r erreicht hatten, als diese den Jedi Tempel auf Corellia geschändet und zerstört hatten.


„Einfach meine Liebe. Die Amnestie wurde Jahre vor meinen Aktivitäten für den… derzeitigen Imperator ausgesprochen."


Das ungleiche Pärchen stoppte das sich gegenseitige Belauern und Umrunden. Immer wieder waren Wesen kurz in den Gang gehuscht und hatten die sich gegenüberstehenden Gestalten gesehen, die Anspannung in ihren Körperhaltungen gesehen und waren sofort umgekehrt. Man kannte diese Pose. Sie führte oft zu einem Duell des schnelleren Abzugs am Blaster. Den meisten profanen Geistern entging um was für ein Treffen es sich hier handelte und welche Halbgötter unter ihnen wandelten. Ohne gezücktes Lichtschwert war es für die meisten Geschöpfe eh nicht erkennbar, ob es sich um einen Sith handelte. Zu viele Wesen in der Galaxis sahen aus wie Monster aus den jeweils anderen Kulturen und lebten doch in einer mehr oder weniger friedlichen Koexistenz. Ein blasser Mensch mit den für Bogans Kuss typischen goldgelben Augen konnte für den einfachen Bürger ein Pau’an, ein Umbaraner oder Albino-Chiss sein.
Ihre Pheromone taten ihre Wirkung und besänftigten den Exilanten, doch war er noch immer eine zu entschärfende Bombe. Doch eine ihrem Entschärfer wohlgesonnene Bombe. Der Sith erkannte in ihren Worten keine Falschheit, die Macht verriet sie nicht, keine Kräuselungen in ihrer Aura, nichts auffälliges. Wenn sie wirklich eine Meisterin der Illusionen war, die selbst ihm das Wasser reichen konnte, dann hätte er eh schon verloren. Daher, nach dem Ausschlusskriterien entscheidend, beschloss Darth Draconis mit ihr das Gedankenspiel seiner Rückkehr in das Herz der Dunkelheit durchzuspielen. Er war nicht ohne Grund an diesem Ort untergetaucht, hatte nicht umsonst unter den Ordensleuten der Pessimisten auf Maryx Minor gelebt. Der lange Arm des Imperators reichte weit und der Sabber in den Lefzen seiner Kettenhunde würde nur mehr werden, wenn sie auf aussichtsreiche Beute losgelassen werden würden.


„Gut, nehmen wir mal an, ich folge euch und eurer reizenden Verlockung nach Macht und Veränderung, zurück nach Bastion. Wie gedenkt ihr sicherzustellen, dass ich nicht als Staatsfeind Nummer Eins von den Truppen seiner derzeitigen Majestät gejagt und von seinen engsten Lakaien verfolgt werde?"


Sowohl ihm als auch Darth Viridia müsste klar sein, dass Sith einander neideten und einen neuen, respektive alten Konkurrenten liebend gern sanktionsfrei töten würden. Dabei würde es niemanden interessieren, ob es unrecht oder recht war. Gerechtigkeit schaffte man selbst und brachte sie durch das eigene Werk in ihre Existenz.

„Ihr müsst wissen, Allegious und ich sind nicht unter den besten Umständen auseinander gegangen. Wenn ich also einen Fuß in Center setze, wenn ich es überhaupt durch die Luftsicherheit schaffen würde, wäre ich ihm ausgeliefert.“


Jeder wusste, dass Darth Allegious bisher nur einmal seine Thronwelt verlassen hatte, die er im Sith Schisma erbeutet hatte, nämlich zu seiner großen Waffenschau auf Anaxes, bei der er nach der Katastrophe der letzten Schlacht von Corellia seine engsten Vertrauten und Würdenträger um sich geschart hatte. Er war dabei gewesen, saß mit all diesen Mächtigen an einem Tisch und gestalteten das Galaktische Imperium nach der Schlacht von Corellia. Die Entscheidung des Friedens mit der Neuen Republik. Der vergiftete Apfel Coruscant, den Allegious seinen einstigen Feinden als Geste des guten Willens geschenkt hatte und dessen Pestilenz sie alle noch plagte.

„Wie wollt ihr also garantieren, dass ich lange genug dort am Leben bleibe, um Darth Zion und was auch immer er im Schilde führt nützlich zu sein?“


Wenn Zion und wer auch immer mit ihm, abseits der Reptiloiden, im Bunde war, konnte in ihm zwar einen mächtigen Machtnutzer gewinnen, doch war er auch eine wandelnde Zielscheibe für ihre Vorhaben, wenn Darth Allegious seine Aura spüren würde. Er hatte das Gefühl, dass sie ihm etwas verheimlichte. Sollte er als ihr großes Bauernopfer dienen? Wollten sie ihn als großen Tyrannenmörder benutzen und ihn dann hinrichten lassen? Es wäre beinahe poetisch, doch hatte er nicht vor Held eines Epos zu werden, in dem der Abgesang auf Allegious gehalten wird, sein Überleben war ihm wichtiger.

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CF: Bastion

[Hyperraum (Neutral) - Frachter - Kleiner Gang vor dem Quartier des Captain - Yneha und Darth Hybris]


Auf Ynehas Antwort und Frage, kombiniert mit den ausgestrahlten Emotionen, reagierte Hybris eigentlich nur mit seinen Augen, die sich leicht verengten. Einen Moment lang überlegte er noch, dann machte er einen Schritt zurück, packte die Hände auf den Rücken und es schien nichts weiter zu passieren. In der Macht hingegen geschah deutlich mehr. Hybris öffnete sich ihr gerade so weit, dass er in den Geist des Teenangers eindringen konnte, wobei er ihren instinktiven Abwehrversuch so leicht überging, wie ein Tsunami am Strand eine Sandburg auslöschte. Ihre Augen verloren die Lebendigkeit und plötzlich rannte sie, den Kopf leicht gesenkt, einfach gegen die Wand. Von dem Treffer hart, aber nicht verletzend getroffen, stolperte sie zurück und landete auf dem Boden. Woraufhin auch wieder ihr Bewusstsein zurückkehrte. Doch noch bevor sie sich den Kopf reiben oder etwas fragen konnte, da stand sie wieder auf, diesmal am ganzen Leib zitternd. Diesmal sah man ihren Geist klar und deutlich in den Augen, doch man konnte als Unbeteiligter auch sehen, dass sie offenbar keine Kontrolle über ihren Körper hatte. Ihre Muskeln erbebten und ihr Kopf wurde rot, doch alle Anstrengung half nicht. Sie nahm Hybris Lichtschwert, hielt sich die Öffnung genau vor das Gesicht und packte dann den Daumen auf den Aktivator, drückte ihn aber nicht.

„Ich habe das Gefühl Zion ist ein erbärmlicher Lehrer und du selbst eine erbärmliche Schülerin. Du scheinst nicht mal im Ansatz zu wissen, in welcher Gefahr du schwebst. Sonst würdest du deutlich mehr Angst zeigen und nicht ständig so vorlaut sein.“

Hybris legte leicht den Kopf schief, woraufhin sie das Lichtschwert wieder an seinen Gürtel hängte und dann zurück trat. Noch ein paar weitere Schritte und sie stand an der Luftschleuse.

„Du befindest dich an Anwesenheit von jemanden, der dich zu allem zwingen kann, was er will. Und er kann sich dafür entscheiden deinen Geist auszulöschen und dich in einen Droiden aus Fleisch zu verwandeln oder er kann einfach nur deine Nerven und Muskeln übernehmen, sodass du ganz genau mitbekommst, wenn er dich Selbstmord begehen lässt.“

Sie musste sich wieder zu ihm umdrehen.

„Also verhalte dich verdammt noch mal entsprechend. Dein Wert schwankt, Schülerin. Er kann sich von einem Moment auf den anderen ins Negative wandeln, woraufhin du mir tot mehr einbringst als würdest du atmen.“


Noch eine minimale Geste mit dem Kopf und Yneha schien nun zum ersten mal wieder richtig atmen zu können und die Kontrolle über ihren Körper zu haben.

„Zion ist für dich ab sofort Vergangenheit. Du dienst mir nun so lange, bis ich der Meinung bin, dass du frei und ohne jede permanente Kontrolle meinerseits mehr wert bist. So lange verhältst du dich, als hätte eine Monstrosität dich als Haustier genommen. Und es frisst seine kleinen Spielzeuge, wenn sie ihm nicht mehr gefallen.“

Hybris marschierte auf sie zu und dann an ihr vorbei und machte dabei eine „mitkommen“ Geste. Sie gingen zurück ins Cockpit, wo der Lord sich etwas vom König geben ließ. Das Datapad wurde an Yneha weiter gereicht.

„Lese es dir durch. Es wird dich darüber aufklären, wie man die Ausbildung bei einem Sith überlebt und was man tun und was man lassen sollte. Bis wir ankommen hast du Zeit dafür. Danach beginnen deine ersten Schritte. Falls du etwas brauchst, frag ihn hier.“

Hybris deutete auf König, welcher in seinem rostigen Exoskelett dastand und sehr viel unnahbarer wirkte, als er tatsächlich war. So gesehen war er sogar eine bessere Vater- oder Mutterfigur als sonst wer auf diesem Schiff. Hybris derweilen zog sich zurück. Er musste nachdenken und das natürlich alleine.

[Hyperraum (Neutral) - Frachter - Cockpit - Yneha, Darth Hybris, König und Chel (NPCs)]
 
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Es war keineswegs leicht, ein Gefühl für andere Sith zu bekommen. Die meisten Mitglieder des Dunklen Ordens trugen ihre Gedanken, Ambitionen und Motive nicht offen zur Schau und selbst bei denen, die es taten, konnte man nie absolut sicher sein, dass es nicht bloß eine Maske war. Darth Viridia hatte Extinktoren kennen gelernt, die es an Verschlagenheit und Weitsicht mit jedem Inquisitor aufnehmen konnten, alldieweil sie sich als bloße Kampfmaschinen präsentierten. Natürlich lief man mit dieser Einstellung auch Gefahr, Dinge zu sehen, wo es keine gab. Manchmal war ein grobschlächtiger Schläger eben doch nur ein grobschlächtiger Schläger. Wie so vieles im Sith-Orden kam es auf die richtige Dosis, das richtige Fingerspitzengefühl an. Mit jedem Wort, mit jeder Geste und mimischen Reaktion, konnte die Falleen Darth Draconis besser einschätzen, genauere Vermutungen anstellen und seine nächsten Handlungen besser voraussagen. Ein wenig war es so, als würden sie miteinander tanzen, auch dabei musste man sich erst an den Partner gewöhnen, ein Gefühl für ihn entwickeln. Selbstverständlich galt das auch umgekehrt, auch der andere Sith hatte nun einen besseren Sinn für sie, wenn auch getrübt – oder besser gesagt milde gestimmt – durch ihre Pheromone. Und so reagierte die attraktive Grünhäutige mit einem amüsierten Lächeln und legte ein wenig den Kopf schief, als sie trocken eine Augenbraue wölbte.


„Meine Liebe? Wie charmant. Aber so weit sind wir noch nicht, fürchte ich. Aber wie ich sehe, habt Ihr durchaus Argumente auf Eurer Seite. Eine vor Eurer...Zeit ausgesprochene Generalamnestie wird nicht genügen, um Eure Bedenken zu zerstreuen.“


Glücklicherweise war die Kriegerin nicht mit leeren Händen und schönen Worten hierher gekommen, auch wenn sie nun zugeben musste, dass die Situation mit Darth Draconis ein wenig komplizierter war, als sie angenommen hatte. Allerdings war sie auch für diesen Fall vorbereitet, sowohl in Form einer schriftlichen Amnestie für den Verbannten persönlich als auch in Form des Wissens, das sie während ihrer Reise bei Nachforschungen zu ihrem Gegenüber angehäuft hatte. Wohlwollend nahm sie auf jeden Fall zur Kenntnis, dass der andere Sith den Sinn ihrer Worte bezüglich des Imperators wohl erkannt hatte und darauf – noch vorsichtig – ansprang. Vorsicht war eine Tugend, im richtigen Maße, so wie die kurz in den Gang spähenden und dann eilig die Beine in die Hand nehmenden Lebewesen spürten, dass dies keine Angelegenheit für sie war, so mussten die beiden Sith Bedacht bei der Wahl ihrer Worte zeigen. Darth Viridia begann zu verstehen, warum Darth Zion und die Krath sich für den Verbannten interessierten. Und dieser interessierte sich für die Möglichkeit, ins Herz der Macht zurückzukehren, das konnte sie bei aller Zurückhaltung spüren. Er war kurz davor, anzubeißen. Nur ein paar letzte Hemmnisse, die es zu überwinden galt. Aufmerksam hörte die Falleen zu, als Darth Draconis seine Vorstellungen und Bedenken erläuterte, der ruhige Blick ihrer Augen, das feine Lächeln auf ihren Lippen und das gelegentliche Aufblitzen ihrer Zähne gaben ihm das Gefühl, dass er momentan die wichtigste Person in der ganzen Galaxis für ihn war, dass sie jedes seiner Worte begierig aufsog und sich brennend dafür interessierte, was er zu sagen hatte und was er tun würde, und das nicht bloß aus professioneller Neugier.

Es war, das musste die Sith zugeben, ein alter Trick. Aber er funktionierte in der Regel und manchmal waren die alten Tricks genau die richtigen. Darth Viridia quittierte das Gesagte bezüglich Verfolgung und des Verhältnisses zum Imperator und Darth Zion mit einem leisen, charmanten Lachen und nickte dann schließlich. Darth Draconis verlangte eine Garantie, etwas Handfestes, etwas, das ihn im Notfall schützen würde. Sehr pragmatisch von ihm, fand die Falleen anerkennend.


„Ich? Ah, so sehr ich das bedaure, ich könnte das nicht sicherstellen. Glücklicherweise muss ich das auch gar nicht. Weitaus mächtigere und einflussreichere Lebewesen als ich haben dies bereits getan. Lebewesen, die nicht einmal der derzeitige Imperator einfach übergehen kann. Ich habe hier etwas, das Eure Bedenken zerstreuen sollte. Ihr gestattet?“


Mit einer beiläufigen Bewegung ließ die geschuppte Nichtmenschin eine altmodische Schriftrolle und einen modernen Speicherchip, der für alle gängigen Datapads genutzt werden konnte, aus den Taschen ihrer Kleidung empor steigen und in Richtung von Darth Draconis schweben. Demonstrativ vollführte sie parallel eine höflich-formelle Verbeugung, um deutlich zu machen, dass sie dies nicht als Ablenkung für einen Angriff nutzen wollte.


„Mir wurden diese Gegenstände mitgegeben, damit ich Sie Euch überreichen kann. Auf beziehungsweise in ihnen befindet sich alles, was Ihr benötigt, um Bastion nicht bloß gefahrlos betreten, sondern auch unbehelligt dort aufhalten zu können. Mächtige Personen haben Ihre Beziehungen spielen lassen, um dies zu ermöglichen. Ihr seid wichtig, Darth Draconis. Zu wichtig, als dass man Euch sterben lassen könnte. Nicht, wenn Ihr von so großem Nutzen für unsere Sache sein könnt. Ah...seid unbesorgt. Es wird alles Sinn ergeben. Ich lasse Euch nun allein, damit Ihr Eure Vorbereitungen treffen könnt. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder. Ihr gefallt mir, Darth Draconis. Mehr, als die meisten Lebewesen hoffen können.“


Ein letzter verheißungsvoller Blick, ein respektvolles Nicken, dann drehte sich die Fallen um und marschierte demonstrativ unbesorgt mit dem Rücken zu dem anderen Sith den Gang entlang. Als die Schleuse erreichte, hielt sie einen Moment inne, schenkte Darth Draconis noch ein Lächeln über die Schulter und verschwand dann in der Dunkelheit. Ihr Werk war getan. Vorerst.


Weltraum (Neutral) / Yminis-Sektor / Orbit von Latharra / Kolanda Station / vor Hangar KS-38 / Darth Draconis, Darth Viridia (NSC)
 
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