Umeas
Abtrünniger Sith Darth Hybris, Twink von Vorn Meri
[Weltraum "F5" - Sternensystem BBh-78-G - Rand des Systems - In der Nähe des äußersten Planetens - Animorto - Maschinenraum - Hybris und Rah (NPC), Varensis und Ortho (NPCs)]
Achtundvierzig Stunden waren seit Beginn des Beschusses vergangen und inzwischen hatte sich einiges getan. Rah hatte es - auf Hybris Befehl hin - endlich geschafft dem Schiff einen Namen zu geben. Animorto hieß es nun und der Name war so zusammengesetzt und fiktiv wie die Sprache, aus der die Silben stammten. Es gab weder Muttersprachler noch ein komplette Schrift, doch dafür viel Symbolik, denn die Sprache sollte zum Kult gehören und irgendwie düster und tödlich klingen. An eben diesem hatte Rah weiter gearbeitet, während das Bioschiff Stunde um Stunde den eisigen Planeten beschossen hatte. Hybris, der im Augenblick alles andere als geduldig war und es doch sein musste, hatte dem ehemals gerüsteten Mann einige Freiheiten zugestanden und sich inzwischen an den Gedanken eines Kultes gewöhnt. Ein Kult, der zur Weltreligion werden sollte und dem Lord innerhalb einer Lebensspanne eines Menschen mit Millionen oder gar Milliarden Seelen beliefern sollte. Nur die Sache mit dem Seelenschwert hatte er noch immer nicht angepackt. Doch durch dieses mussten die Opfer ja sterben und Hybris war durchaus nicht entgangen, dass Rah diese Problematik ignorierte. Am Ende musste jedoch eine Art industrielle Massentötung stehen. Sonst war der Kult nur halb so interessant, wie er es sein sollte. Ungeachtet dessen versuchte der Darth sich in Optimismus. Denn selbst wenn dieser Fanatiker ihm keine Seelen brachten, so konnte er ja trotzdem Kapital daraus schlagen. Insofern war Hybris nach wie vor Pragmatiker.
Neben dieser Denksportaufgabe hatte es aber auch physischere Arbeit gegeben, die erledigt worden war. Die Animorto saß inzwischen auf dem Eisplaneten und filterte das Wasser, welches aus der Öffnung schoss. Mit Hybris Worten beschrieben, war es so, als würden sie auf einem ausbrechenden Vulkan sitzen und der Auswurf ging durch die verbundenen Organismen des Schiffes, die alles aus diesem Material filterten, was sie benötigten. Zu diesem Zeitpunkt stand auch eine unbegrenzte Menge an sauberen Trinkwasser zur Verfügung, weshalb so ziemlich alles – inklusive der Crew und Galain – geduscht und abgewaschen worden war. Glücklicherweise - wenn auch gewöhnungsbedürftig - besaß das Animorto-Kolektiv Drüsen und ein darin produziertes Sekret, welches als eine Art biologisches Shampoo eingesetzt werden konnte. Es schmeckte so widerlich wie es nach Chemie roch, doch es war gesundheitlich unbedenklich und säuberte nicht nur den Körper, sondern bekam auch Dreck-, Fett- und Blutflecken weg. Während das Bioschiff vor allem am Anfang sogar größere Lebensformen wie Fische aufgenommen und in Biomasse umgewandelt hatte, war die Crew dazu über gegangen alle Systeme des Schiffes kennenzulernen. Jeder, der mit ziemlicher Sicherheit hier bleiben würde, sollte alles tun können. Selbst Chrysas Aufgabenbereich blieb davon nicht verschont, obwohl Hybris sie hoffentlich niemals würde ersetzen müssen.
Im Augenblick stand der Lord und sein Stellvertreter Rah gerade im Maschinenraum und während letzterer noch ein paar Details über den Kult erzählte, sah sein Boss den beiden Cheftechnikern dabei zu, wie sie den Materiewandler in Gang zu bringen versuchten. Chrysa hatte ihnen vor nicht einmal einer Stunde eher zufällig davon berichtet, dass die Organismen im Herzen und Magen prinzipiell dazu in der Lage waren die Biomasse in eine gewünschte Form zu bringen und ihr eine Funktion zuzuweisen. Theoretisch sollten sie sich also Ersatzteile und sogar kompliziertere Gegenstände erzeugen lassen können. Hybris dachte dabei vor allem an einen Raumanzug für Außeneinsätze und die Landungsschiffe, die nämlich selbst über keine versiegelte Kabine verfügten, den Piloten also nicht mit Luft versorgen konnte. Für Hybris unverständlicherweise besaßen die beiden „Rochen“ zwar Funktionen, die Druck und Erschütterungen ausglichen, der Schwerkraft entgegen wirkten, vor Strahlung und Waffenfeuer schützten, doch eine Versorgung mit Luft oder sonst einem Gas war nicht möglich. Die Piloten saßen in einem Cockpit, waren in diesem so gut geschützt wie in jedem anderen Jäger und Transporter, doch Luft gab es keine? Er verstand es nicht und Chrysa konnte auch nur mit den nicht existierenden Schultern zucken. Die jetzigen „Rochen“ waren vollendete Geschöpfe. Selbst einen ausgewachsenen Menschen konnte man eher anpassen als sie. Deshalb ähnelten sie am ehesten auch Galain, den man ja auch nicht mehr verändern oder neue Organe einsetzen konnte. Das Immunsystem dieser fliegenden Geschöpfe ließ das nicht zu. Deshalb brauchten sie Raumanzüge mit eigener Atemluftversorgung. Aber noch waren die beiden Techniker nicht bereit, denn der Wandler war von Anfang an nicht aktiv gewesen, denn er verbrauchte viel Energie, Materie und „Rechenleistung“.
„Wenn das klappt, dann schaffen wir es doch noch nach Tawarwaith.“
„Hm?“
„Wandler -> Anzüge -> Rochen -> Station auf Tawarwaith finden.“
„Ach so, ja. Die konnte man von Außen ja nicht sehen.“
„Oder sonst wie mit Sensoren erfassen, ja.“
„Ich habe da eher an die grünblaue Kugel weiter im Inneren dieses System gedacht.“
„Aha?“
„Hast du nicht auch mal wieder Lust auf richtiges Essen? Früchte von Bäumen und Sträucher, Fleisch von Vierbeinern und Fischen? Eier von Vögeln und so weiter?“
„Du weißt, dass mir das egal ist.“
„Aber der Crew nicht. Ich denke, es würde die Moral steigern.“
Der ging es im Moment noch gut, denn alle waren beschäftigt und in naher Zukunft gab es keine Zeit um sich zu langweilen oder unterfordert zu fühlen. Andererseits gab es auch keine greifbare Perspektive, weil es keine Garantie für irgendetwas gab. Deshalb nickte Hybris schließlich und machte eine wedelnde Handbewegung, die als „Meinetwegen“-Geste zu verstehen war und die Rah auch so verstand, denn inzwischen hatte er sie oft genug gesehen.
Noch einmal 36 Stunden später waren sie hier fertig und die Animorto flog weiter in Richtung Zentrum des Systems. Auf der Brücke hatten sich zu diesem Zeitpunkt Hybris inoffizieller Beraterstab versammelt. Er selbst stand vor dem Auge, diesem den Rücken zugewandt und die Hände auf dem Rücken, während er seine auf den Stühlen sitzenden Berater anblickte. Entsprechend des Grades der Befähigung diesen Posten auszufüllen, saßen sie mal näher oder mal weiter von ihm weg. Gleich rechts saß deshalb Rah und links Topoc, die vor allem über viel Lebenserfahrung und analytisches und logisches Denkvermögen verfügten, obwohl sie – dafür quasi zum Ausgleich – wenig umgänglich und sozial waren. Rah bemühte sich zwar sichtlich und schaffte es auch oft Unzulänglichkeiten zu kaschieren, würde aber nie bewusst den Mittelpunkt suchen oder eine Armee aus Freunden und Bekannten besitzen oder auch nur eine kleine Familie gründen. Topoc schaffte nicht einmal den Schein zu waren. Ein Sitz weiter auf beiden Seiten saßen die beiden Chefingenieure Varensis und Ortho, wobei Ersterer auf dem Stuhl stand und die Arme baumeln ließ und der Verpine dafür mehr darin lag als saß, als würde er schlafen oder sich furchtbar langweilen. Inzwischen wusste Hybris aber, dass er einfach nur gerne so saß und es weniger mit seinem Gemütszustand zu tun hatte. Dann kam zentral gelegen Chrysa in ihrem Tank und etwas dahinter versetzt saß Gedderone links und der König rechts. Von den beiden erwartete Hybris höchstens Expertenwissen auf ihrem Gebiet und ansonsten nichts. Noch ein Stück weiter standen dann Leira und Vaneb. Erstere sollte einfach nur zuhören und von Rah lernen, dem sie in den letzten Standardtagen ohnehin selten von der Seite gewichen war. Der Farmerssohn war ebenfalls in einer Art Lehre und sollte nur dabei sein und sich melden, falls er doch mal was wusste. Da Chrysa aber prinzipiell mehr über Flora und Fauna wusste, war auch der junge Teenager eigentlich nur ein Azubi. Nur eben ohne direkten Meister, dem er zugeteilt war. Alle anderen Crewmitglieder, die in den meisten Fällen entweder vor allem körperlich agierten und auch nur darüber etwas wussten, wurden gerade von Aramond und Maly eingewiesen, denn der Materiewandler funktionierte wieder. Und eingewiesen wurden sie in die Raumanzüge, von denen es bisher aber nur zwei gab. Der Wandler arbeitete zwar seit knapp zwanzig Stunden ununterbrochen, doch schnell war er nicht.
Das nun folgende Gespräch, in welchem es nur die Regel gab, dass man alle ausreden ließ, ging es um die baldige Landung auf dem vierten Planeten des Systems. Er war einer von zwei, die sich in der habitablen Zone befanden und der einzige, der schon genug Zeit gehabt hatte um höher entwickeltes Leben hervorbringen zu können. Humanoide gab es dort jedoch keine und auch sonst keine Anzeichen für eine intelligente Spezies, die sich selbst vernichtet hatte. Gelandet werden konnte aber nicht mit der Animorto. Weder besaß sie die nötigen Landestützen noch waren die Systeme auf so einen Energieverlust ausgerichtet. Prinzipiell gab es zwar Schutzschilde für den Eintritt in die Atmosphäre. Doch die nicht biologischen Schildgeneratoren musste durch Energieumwandlung betrieben werden und das wiederum würde die Biomassevorräte schmelzen lassen. Ohne Schilde zu landen wäre ähnlich kostspielig, da die Animorto danach gezielt die Hülle würde aufbauen müssen. Also blieben nur die Rochen. Die im Übrigen tatsächlich ohne Seil fliegen und auch wieder landen konnten. Besagte „Nabelschnur“ diente einem anderen Zweck. Die Landungsschiffe, die inzwischen jeder nur noch Rochen nannte, konnte ein Passagier und etwa 100 Kilogramm an Nutzlast mit sich führen, ohne dass es zur Beeinträchtigung der Flugeigenschaften kam. Sprich: Chrysa konnte nicht gewährleisten, dass sie den Planeten noch verlassen konnten, waren sie schwerer. Aber die Rochen hatten auch Vorteile, die andere Lander aus Metall nicht besaßen. Sie verfügten über einen chemischen Antrieb und der Treibstoff war exakt der selbe, wie der für das Mutterschiff und diese Biomasse wohnte eine extrem wertvolle Eigenschaft inne: Sie selbst produzierte aus organischem Material neue Biomasse. Solange noch genug im Magen des Rochen war, um den Umwandlungsprozess zu starten, konnte er quasi mit Bäumen, toten Tieren oder organischer Kleidung gefüttert werden. Nur eine Filteranlage gab es nicht. Einmal quer durch ein Meer fliegen würde die Reserven also nicht auffüllen.
Neben diesen Punkten, die in genau diesem Augenblick von Rah für alle wiederholt wurden, wurde auch über die beiden Piloten gesprochen. Am Ende einer einstündigen Besprechung waren es dann sogar sechs Piloten, die sich abwechseln würden, um innerhalb eines Standardtages so viel wie möglich zu besorgen. Man würde sogar lebende Tiere mitnehmen und an Bord zu züchten versuchen, auch wenn Hybris wohl mit Abstand am wenigsten davon hielt. Da er sich aber nicht würde darum kümmern müssen und er mal wieder mit der Moral-Keule erfolgreich entwaffnet worden war, stimmte er schließlich doch zu. Sollten sie sich doch Haustiere besorgen. Chrysas Aufgabe war es dabei zu untersuchen, ob die organischen Proben vom Planeten den Magen und seine Biomasse verbessern konnten, damit sie mehr Energie heraus bekamen. Alle anderen arbeiteten entweder für die Piloten und das, was sie vom Planeten hoch holten, oder für Chrysa. Die konnten vieles an Bord tun, doch eigenständig den Magen befüllen und Experimente an der Biomasse durchführen nicht. Hybris würde als einziger keine eigentliche Aufgabe haben. Er würde auf der Brücke bleiben und alles beobachten und wenn nötig entscheiden, was zu tun war, wenn doch etwas schief ging. Und es würde irgendetwas schief gehen...
[Weltraum "F5" - Sternensystem BBh-78-G - Rand des Systems - In der Nähe des äußersten Planetens - Bioschiff - "Herz"-Brücke - Hybris, Chrysa und Galain (NPCs)]
OP: TW weil Zeit^^ - nach Bastion
Achtundvierzig Stunden waren seit Beginn des Beschusses vergangen und inzwischen hatte sich einiges getan. Rah hatte es - auf Hybris Befehl hin - endlich geschafft dem Schiff einen Namen zu geben. Animorto hieß es nun und der Name war so zusammengesetzt und fiktiv wie die Sprache, aus der die Silben stammten. Es gab weder Muttersprachler noch ein komplette Schrift, doch dafür viel Symbolik, denn die Sprache sollte zum Kult gehören und irgendwie düster und tödlich klingen. An eben diesem hatte Rah weiter gearbeitet, während das Bioschiff Stunde um Stunde den eisigen Planeten beschossen hatte. Hybris, der im Augenblick alles andere als geduldig war und es doch sein musste, hatte dem ehemals gerüsteten Mann einige Freiheiten zugestanden und sich inzwischen an den Gedanken eines Kultes gewöhnt. Ein Kult, der zur Weltreligion werden sollte und dem Lord innerhalb einer Lebensspanne eines Menschen mit Millionen oder gar Milliarden Seelen beliefern sollte. Nur die Sache mit dem Seelenschwert hatte er noch immer nicht angepackt. Doch durch dieses mussten die Opfer ja sterben und Hybris war durchaus nicht entgangen, dass Rah diese Problematik ignorierte. Am Ende musste jedoch eine Art industrielle Massentötung stehen. Sonst war der Kult nur halb so interessant, wie er es sein sollte. Ungeachtet dessen versuchte der Darth sich in Optimismus. Denn selbst wenn dieser Fanatiker ihm keine Seelen brachten, so konnte er ja trotzdem Kapital daraus schlagen. Insofern war Hybris nach wie vor Pragmatiker.
Neben dieser Denksportaufgabe hatte es aber auch physischere Arbeit gegeben, die erledigt worden war. Die Animorto saß inzwischen auf dem Eisplaneten und filterte das Wasser, welches aus der Öffnung schoss. Mit Hybris Worten beschrieben, war es so, als würden sie auf einem ausbrechenden Vulkan sitzen und der Auswurf ging durch die verbundenen Organismen des Schiffes, die alles aus diesem Material filterten, was sie benötigten. Zu diesem Zeitpunkt stand auch eine unbegrenzte Menge an sauberen Trinkwasser zur Verfügung, weshalb so ziemlich alles – inklusive der Crew und Galain – geduscht und abgewaschen worden war. Glücklicherweise - wenn auch gewöhnungsbedürftig - besaß das Animorto-Kolektiv Drüsen und ein darin produziertes Sekret, welches als eine Art biologisches Shampoo eingesetzt werden konnte. Es schmeckte so widerlich wie es nach Chemie roch, doch es war gesundheitlich unbedenklich und säuberte nicht nur den Körper, sondern bekam auch Dreck-, Fett- und Blutflecken weg. Während das Bioschiff vor allem am Anfang sogar größere Lebensformen wie Fische aufgenommen und in Biomasse umgewandelt hatte, war die Crew dazu über gegangen alle Systeme des Schiffes kennenzulernen. Jeder, der mit ziemlicher Sicherheit hier bleiben würde, sollte alles tun können. Selbst Chrysas Aufgabenbereich blieb davon nicht verschont, obwohl Hybris sie hoffentlich niemals würde ersetzen müssen.
Im Augenblick stand der Lord und sein Stellvertreter Rah gerade im Maschinenraum und während letzterer noch ein paar Details über den Kult erzählte, sah sein Boss den beiden Cheftechnikern dabei zu, wie sie den Materiewandler in Gang zu bringen versuchten. Chrysa hatte ihnen vor nicht einmal einer Stunde eher zufällig davon berichtet, dass die Organismen im Herzen und Magen prinzipiell dazu in der Lage waren die Biomasse in eine gewünschte Form zu bringen und ihr eine Funktion zuzuweisen. Theoretisch sollten sie sich also Ersatzteile und sogar kompliziertere Gegenstände erzeugen lassen können. Hybris dachte dabei vor allem an einen Raumanzug für Außeneinsätze und die Landungsschiffe, die nämlich selbst über keine versiegelte Kabine verfügten, den Piloten also nicht mit Luft versorgen konnte. Für Hybris unverständlicherweise besaßen die beiden „Rochen“ zwar Funktionen, die Druck und Erschütterungen ausglichen, der Schwerkraft entgegen wirkten, vor Strahlung und Waffenfeuer schützten, doch eine Versorgung mit Luft oder sonst einem Gas war nicht möglich. Die Piloten saßen in einem Cockpit, waren in diesem so gut geschützt wie in jedem anderen Jäger und Transporter, doch Luft gab es keine? Er verstand es nicht und Chrysa konnte auch nur mit den nicht existierenden Schultern zucken. Die jetzigen „Rochen“ waren vollendete Geschöpfe. Selbst einen ausgewachsenen Menschen konnte man eher anpassen als sie. Deshalb ähnelten sie am ehesten auch Galain, den man ja auch nicht mehr verändern oder neue Organe einsetzen konnte. Das Immunsystem dieser fliegenden Geschöpfe ließ das nicht zu. Deshalb brauchten sie Raumanzüge mit eigener Atemluftversorgung. Aber noch waren die beiden Techniker nicht bereit, denn der Wandler war von Anfang an nicht aktiv gewesen, denn er verbrauchte viel Energie, Materie und „Rechenleistung“.
„Wenn das klappt, dann schaffen wir es doch noch nach Tawarwaith.“
„Hm?“
„Wandler -> Anzüge -> Rochen -> Station auf Tawarwaith finden.“
„Ach so, ja. Die konnte man von Außen ja nicht sehen.“
„Oder sonst wie mit Sensoren erfassen, ja.“
„Ich habe da eher an die grünblaue Kugel weiter im Inneren dieses System gedacht.“
„Aha?“
„Hast du nicht auch mal wieder Lust auf richtiges Essen? Früchte von Bäumen und Sträucher, Fleisch von Vierbeinern und Fischen? Eier von Vögeln und so weiter?“
„Du weißt, dass mir das egal ist.“
„Aber der Crew nicht. Ich denke, es würde die Moral steigern.“
Der ging es im Moment noch gut, denn alle waren beschäftigt und in naher Zukunft gab es keine Zeit um sich zu langweilen oder unterfordert zu fühlen. Andererseits gab es auch keine greifbare Perspektive, weil es keine Garantie für irgendetwas gab. Deshalb nickte Hybris schließlich und machte eine wedelnde Handbewegung, die als „Meinetwegen“-Geste zu verstehen war und die Rah auch so verstand, denn inzwischen hatte er sie oft genug gesehen.
Noch einmal 36 Stunden später waren sie hier fertig und die Animorto flog weiter in Richtung Zentrum des Systems. Auf der Brücke hatten sich zu diesem Zeitpunkt Hybris inoffizieller Beraterstab versammelt. Er selbst stand vor dem Auge, diesem den Rücken zugewandt und die Hände auf dem Rücken, während er seine auf den Stühlen sitzenden Berater anblickte. Entsprechend des Grades der Befähigung diesen Posten auszufüllen, saßen sie mal näher oder mal weiter von ihm weg. Gleich rechts saß deshalb Rah und links Topoc, die vor allem über viel Lebenserfahrung und analytisches und logisches Denkvermögen verfügten, obwohl sie – dafür quasi zum Ausgleich – wenig umgänglich und sozial waren. Rah bemühte sich zwar sichtlich und schaffte es auch oft Unzulänglichkeiten zu kaschieren, würde aber nie bewusst den Mittelpunkt suchen oder eine Armee aus Freunden und Bekannten besitzen oder auch nur eine kleine Familie gründen. Topoc schaffte nicht einmal den Schein zu waren. Ein Sitz weiter auf beiden Seiten saßen die beiden Chefingenieure Varensis und Ortho, wobei Ersterer auf dem Stuhl stand und die Arme baumeln ließ und der Verpine dafür mehr darin lag als saß, als würde er schlafen oder sich furchtbar langweilen. Inzwischen wusste Hybris aber, dass er einfach nur gerne so saß und es weniger mit seinem Gemütszustand zu tun hatte. Dann kam zentral gelegen Chrysa in ihrem Tank und etwas dahinter versetzt saß Gedderone links und der König rechts. Von den beiden erwartete Hybris höchstens Expertenwissen auf ihrem Gebiet und ansonsten nichts. Noch ein Stück weiter standen dann Leira und Vaneb. Erstere sollte einfach nur zuhören und von Rah lernen, dem sie in den letzten Standardtagen ohnehin selten von der Seite gewichen war. Der Farmerssohn war ebenfalls in einer Art Lehre und sollte nur dabei sein und sich melden, falls er doch mal was wusste. Da Chrysa aber prinzipiell mehr über Flora und Fauna wusste, war auch der junge Teenager eigentlich nur ein Azubi. Nur eben ohne direkten Meister, dem er zugeteilt war. Alle anderen Crewmitglieder, die in den meisten Fällen entweder vor allem körperlich agierten und auch nur darüber etwas wussten, wurden gerade von Aramond und Maly eingewiesen, denn der Materiewandler funktionierte wieder. Und eingewiesen wurden sie in die Raumanzüge, von denen es bisher aber nur zwei gab. Der Wandler arbeitete zwar seit knapp zwanzig Stunden ununterbrochen, doch schnell war er nicht.
Das nun folgende Gespräch, in welchem es nur die Regel gab, dass man alle ausreden ließ, ging es um die baldige Landung auf dem vierten Planeten des Systems. Er war einer von zwei, die sich in der habitablen Zone befanden und der einzige, der schon genug Zeit gehabt hatte um höher entwickeltes Leben hervorbringen zu können. Humanoide gab es dort jedoch keine und auch sonst keine Anzeichen für eine intelligente Spezies, die sich selbst vernichtet hatte. Gelandet werden konnte aber nicht mit der Animorto. Weder besaß sie die nötigen Landestützen noch waren die Systeme auf so einen Energieverlust ausgerichtet. Prinzipiell gab es zwar Schutzschilde für den Eintritt in die Atmosphäre. Doch die nicht biologischen Schildgeneratoren musste durch Energieumwandlung betrieben werden und das wiederum würde die Biomassevorräte schmelzen lassen. Ohne Schilde zu landen wäre ähnlich kostspielig, da die Animorto danach gezielt die Hülle würde aufbauen müssen. Also blieben nur die Rochen. Die im Übrigen tatsächlich ohne Seil fliegen und auch wieder landen konnten. Besagte „Nabelschnur“ diente einem anderen Zweck. Die Landungsschiffe, die inzwischen jeder nur noch Rochen nannte, konnte ein Passagier und etwa 100 Kilogramm an Nutzlast mit sich führen, ohne dass es zur Beeinträchtigung der Flugeigenschaften kam. Sprich: Chrysa konnte nicht gewährleisten, dass sie den Planeten noch verlassen konnten, waren sie schwerer. Aber die Rochen hatten auch Vorteile, die andere Lander aus Metall nicht besaßen. Sie verfügten über einen chemischen Antrieb und der Treibstoff war exakt der selbe, wie der für das Mutterschiff und diese Biomasse wohnte eine extrem wertvolle Eigenschaft inne: Sie selbst produzierte aus organischem Material neue Biomasse. Solange noch genug im Magen des Rochen war, um den Umwandlungsprozess zu starten, konnte er quasi mit Bäumen, toten Tieren oder organischer Kleidung gefüttert werden. Nur eine Filteranlage gab es nicht. Einmal quer durch ein Meer fliegen würde die Reserven also nicht auffüllen.
Neben diesen Punkten, die in genau diesem Augenblick von Rah für alle wiederholt wurden, wurde auch über die beiden Piloten gesprochen. Am Ende einer einstündigen Besprechung waren es dann sogar sechs Piloten, die sich abwechseln würden, um innerhalb eines Standardtages so viel wie möglich zu besorgen. Man würde sogar lebende Tiere mitnehmen und an Bord zu züchten versuchen, auch wenn Hybris wohl mit Abstand am wenigsten davon hielt. Da er sich aber nicht würde darum kümmern müssen und er mal wieder mit der Moral-Keule erfolgreich entwaffnet worden war, stimmte er schließlich doch zu. Sollten sie sich doch Haustiere besorgen. Chrysas Aufgabe war es dabei zu untersuchen, ob die organischen Proben vom Planeten den Magen und seine Biomasse verbessern konnten, damit sie mehr Energie heraus bekamen. Alle anderen arbeiteten entweder für die Piloten und das, was sie vom Planeten hoch holten, oder für Chrysa. Die konnten vieles an Bord tun, doch eigenständig den Magen befüllen und Experimente an der Biomasse durchführen nicht. Hybris würde als einziger keine eigentliche Aufgabe haben. Er würde auf der Brücke bleiben und alles beobachten und wenn nötig entscheiden, was zu tun war, wenn doch etwas schief ging. Und es würde irgendetwas schief gehen...
[Weltraum "F5" - Sternensystem BBh-78-G - Rand des Systems - In der Nähe des äußersten Planetens - Bioschiff - "Herz"-Brücke - Hybris, Chrysa und Galain (NPCs)]
OP: TW weil Zeit^^ - nach Bastion
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