Weltraum (Neutral)

Weltraum / Zoeys Schiff / Sarah, Zoey, Aria

Was Liviana nun beschrieb, klang mehr nach einer Tortur als nach einer Ausgrabung. Sie beschrieb Fallen und Unfälle, dass es in dem Tal spukte und dort Kreaturen hausen. Die Archäologin erzählte außerdem nochmal von den Unruhen auf Korriban. Für Sarah war das interessant. Zu selten erfuhr man interna der Rangeleien zwischen Sith und den Moffs. Der Geheimdienst konnte zwar die Ergebnisse dieser Rangeleien in der Regel gut registrieren, aber wie es dazu kam, blieb im Verborgenen. Es erinnerte die Agentin außerdem daran, wie verdorben das Imperium im Inneren war. Allein, dass der Orden der Sith immer noch toleriert wurde, konnte sie nicht verstehen. Die Grausamkeit dieser Machnutzer war kein Geheimnis. Und dennoch herrschten sie mit ihrem Imperator über einen beachtlichen Teil der Galaxis. Ein Teil, der für Sarahs Geschmack immer noch zu groß war.

Dann erwähnte Liviana zum ersten Mal Craton und Sarahs Blick verfinsterte sich für einen Augenblick. Sie hatte ihn nicht vergessen. Zu gerne würde sie diesen Mistkerl endlich in die Finger bekommen. Die Behörden von Lothal hatten bisher noch nicht ermitteln können, wie ihm die Flucht gelang - und Sarah zweifelte auch daran, dass sie es je herausfinden würden. Hilfe von außen war auszuschließen, also blieb nur eine Option: Craton war definitiv kein Student gewesen. Die Frage war nur, was war er dann?

Auf die Frage von Zoey, ob sie etwas zu trinken wollte, winkte sie dankend ab. Dieses Verhör war so schon unangenehm genug. Sie wollte es nicht noch in die Länge ziehen.

"Nein, danke. Was hat Craton über sich erzählt? Wie war er nach Korriban gekommen? Könne Sie sich erklären, wie er aus dem Gefängnis auf Lothal ausbrechen und mehre Wachen töten konnte? Die Fähigkeiten eines Studenten der Archäologie übersteigt das bei Weitem ... oder ich unterschätze das Studium."

Wo konnte der Kerl nur stecken? Sie rief sich die Sternenkarte ins Gedächtnis. Lothal lag am Rande der Neuen Republik, gehörte aber nicht dazu. Ein paar andere unabhängige Systeme gab es noch, wo er sich verstecken konnte. Schaffte er es allerdings nach Oseon, standen im die Hyperraumrouten in den Hutt-Raum zur Verfügung. Wer dort verschwand und nicht gefunden werden wollte, wurde auch nicht gefunden. Selbst für erfahrene Agenten war das gefährliches und unberechenbares Pflaster. Das Imperium zu infiltrieren war eine Sache. Die hatten immerhin noch so etwas wie Regeln und Strukturen. Aber im Hutt-Raum hatten Kriminelle das Sagen. Das Recht des Stärkeren zählte dort oftmals mehr als Grundrechte oder das Gesetz.

"Sie haben von Saphenus erzählt, und dass Sie in direktem Kontakt mit ihm standen. Sie haben auch von Soldaten erzählt, die Sie und die anderen Sklaven bewacht haben. Und doch ist Ihnen die Flucht gelungen. Wie haben Sie das geschafft? Hinzu kommt, dass Sie von schlechter Versorgung und Misshandlungen sprechen, dafür aber einen recht gesunden Eindruck auf mich machen. In der Armee habe ich schon Sklaven des Imperiums befreit, der Anblick dieser Wesen war... traurig. Sie dagegen strotzen schon fast vor Energie und Tatendrang. Können Sie mir das erklären?"

Der Gedanke an Craton hat wohl ein paar Gefühle in ihr geweckt. Die Agentin hatte auf Angriff geschaltet. Und es waren ihre letzten und drängendsten Fragen. Dass Liviana entführt wurde, um auf Korriban Tempel auszubuddeln - absolut glaubwürdig. Dass sie dabei nicht gut behandelt wurde oder schlimmeres - ebenfalls glaubwürdig. Aber bei der Macht, wie kam sie von dem staubigen Felsen wieder runter? Die Sith werden nicht einfach die Kerkertüre aus versehen offen gelassen haben.

Weltraum / Zoeys Schiff / Sarah, Zoey, Aria
 
Weltraum neutral, Hyperraum, beide Schiffe angedockt: auf der Expedition im einzigen Schlafraum unten im Doppelstockbett: Ribanna mit Kätzchen Tapzi -beide schlafend, Kestrel im Aufenthaltsraum, Q`Tahem mit Ani im Lagerraum, Sane auf der Medistation, Zoey mit Aria und Sarah auf dem Schwesternschiff

Kestrel sah sie mitfühlend an, als ihre Schülerin zu Tränen gerührt war.

"Es ist nichts falsches Gefühle zu haben und es ist auch nicht schlimm zuzugeben, was einen beschäftigt, was einen überfordert und auszusprechen was man fühlt. Daran kann man arbeiten. Es bringt jedoch nichts sich selbst etwas vorzumachen und so zu sein, wie man glaubt sein zu müssen. Dadurch stauen sich nur noch mehr negative Gefühle auf, welche zu unüberlegten Handlungen führen. Keiner ist perfekt und auch kein Jedi. Ich schließe mich damit ein."

Erklärte sie ihr ruhig und sah sie aufmunternd an.

"Rede mit mir über deine Gefühle. Du kannst mir immer alles erzählen und ich helfe dir da durch. Egal was es ist. Dafür ist eine Meisterin da. Der Weg einer Jedi ist nicht einfach. Nicht nur körperlich, sondern auch psychisch. "

Fügte sie hinzu und sah dann wieder raus in die Sterne.

"Ein unausgeglichener, unruhiger Geist macht einen blind für das Wesentliche. Nur durch Ruhe und Geduld erweitert man seinen Geist und Verstand. Anderenfalls macht man sich nicht nur angreifbar für die dunkle Seite, sondern man handelt unüberlegt, impulsiv, ist unaufmerksam und wird leicht zum Ziel seiner Feinde, was im schlimmsten Falle zum Tod führen kann."

Beantwortete sie ihre Frage und erhob sich dann.

"Wir sollten die Zeit nutzen und trainieren. Viel zu selten bekommen wir die Gelegenheit dazu. Mit Feuer trainiere ich jedoch nur ungerne auf einem Raumschiff. Das ist eine Lektion für einen großen freien Platz an der frischen Luft. Damit du dich jedoch besser wehren kannst, schlage ich eine Mischung aus Lichtschwertkampf, Nahkampf und praktische Machtanwendungen für den Kampf wie zum Beispiel den Machtstoß vor. Von allem ein bisschen. Wir bauen alles nach und nach weiter aus. Wir haben auf dem Flug genug Zeit und Zoey braucht sicher auch noch einige Zeit für die behördlichen Dinge. Was hälst du davon? Ich schlage den Aufenthaltsraum vor. Natürlich werde ich meine Waffe ungefährlich machen, ehe wir anfangen."


Weltraum neutral, Hyperraum, beide Schiffe angedockt: auf der Expedition im einzigen Schlafraum unten im Doppelstockbett: Ribanna mit Kätzchen Tapzi -beide schlafend, Kestrel im Aufenthaltsraum, Q`Tahem mit Ani im Lagerraum, Sane auf der Medistation, Zoey mit Aria und Sarah auf dem Schwesternschiff

 
Weltraum neutral, Hyperraum, beide Schiffe angedockt: auf der Expedition im einzigen Schlafraum unten im Doppelstockbett: Ribanna mit Kätzchen Tapzi -beide schlafend, Kestrel im Aufenthaltsraum, Q`Tahem mit Ani im Lagerraum, Sane auf der Medistation, Zoey mit Aria und Sarah auf dem Schwesternschiff


Nachdem Zoey den Namen Craton einworfen hatte, verdüsterte sich Sarahs neutrale Miene deutlich und Zusehens. Der Anblick und der Gedanke an die ganzen Umstände, die Cratons Verhalten herbeigeführt hatten, taten ihr Übriges, dass auch Zoeys Miene sich verfinsterte. Ganz die alte Zoey, die sie gerade hervorgerufen und verinnerlicht hatte, griff sie über den Tisch zu Sarahs Hand und drückte sie und sah sie nur traurig an. Sie saßen im Grunde im selben Boot. Sie beide liebten Sane auf ihre eigene Art. Man könnte jetzt sagen, erstklassige Schauspielerin, doch dem war nicht so! Das waren echte pure Gefühle. Sane!

“Wenn Sane dabei getötet worden wäre, ich sag dir, ich hätte mich umgebracht….. Ich hätte nicht damit leben können, dass er wegen meines irren Fluchthelfers drauf gegangen wäre. Ich hätte mir das nicht verzeihen können, überhaupt geflüchtet zu sein. Denn ohne Flucht wäre das nie passiert. Du musst wissen, Sane bedeutet mir mindestens genauso viel wie dir, wenn nicht gar mehr! Ich würde gerne mein Leben mit ihm zusammen verbringen.”,

flüsterte sie ihr direkt vertraulich zu, während ihre Augen Tränen gefüllt waren. Natürlich hätte Zoey sich nicht wirklich in den Tod gestürzt. Soweit wäre sie nicht gegangen! In Wahrheit hätte sie Craton unter den Jüngern nie auswählen dürfen. Seine Tat hatte sie fassungslos und ratlos zurückgelassen. Er hatte nicht nur ihren Geliebten fast umgebracht, so völlig sinnlos, sondern auch ihre ganze Mission in Gefahr gebracht. Und aus Letzterem war sie jetzt noch nicht raus. Ihr blieb viel zu wenig Zeit für ihre neue Schülerin. Doch ohne Hilfe ging es nicht. Aber, es war ein großes Wagnis, bei allem Glück, das sie gehabt hatte, überhaupt eine neue Schülerin so rasch gefunden zu haben. Und Zoey ahnte, dass selbst dieses Verhör viel an hintergründigen Emotionen rund um Sane hatte und nur deshalb stattfand. Vielen herzlichen Dank, Craton, dachte sie bitter.

Zoey löste ihre Hand von Sarahs und bot ihr etwas zu trinken an, um die Situation zu entspannen und um gastfreundlich zu sein, was Ersterem auch zu gute kommen würde. Doch, sie winkte nur ab. Sie schien extrem angespannt und vertieft in das Verhör zu sein. Perfektionistin!


Nun schoss sie sich völlig auf Craton ein. Es fielen in kürzester Zeit ein Haufen Fragen über ihn.

“Ich weiß nur, dass er als Sklave dorthin gebracht worden war. Das er Träume hatte und Gefallen an der Archäologie gewonnen hatte. Wir waren selten allein. Wir erzählten uns also nicht unsere Lebensgeschichte. Wenn wir mal für uns waren, gingen wir schnell zum Wesentlichen über. Er schien freundlich, und bot mir eine Chance an. Die ergriff ich schnell und unkompliziert. Als ich ihn fragte, wie wir von dort wegkommen wollten, sagte er nur, das er da eine Idee hätte und je weniger ich wüsste, umso besser wäre es für mich. Das machte für mich durchaus Sinn! Überhaupt war er eher wortkarg. Auch an Bord des Schiffes. Wir schliefen viel. Wir waren erschöpft. Mir war das nur recht so. Das er aus dem Gefängnis ausgebrochen ist, und ein Leichenmeer hinterlassen hat, finde ich auch beunruhigend und wirft auch bei mir ein dutzend Fragen auf. Hatte er Hilfe beim Ausbruch? Anders kann ich mir das nicht erklären. Allerdings schien er impulsiv und irre zu sein. Sein freundliches Aussehen und seine durchaus freundliche Art konnten täuschen. Nicht nur mich, uns, sondern auch die dort. Das wissen wir spätestens, seit er auf Sane plötzlich losging. Ich finde dafür einfach kein Motiv! War es womöglich Eifersucht? Etwas anderes kommt mir nicht in den Sinn!”

Der Gedanke war Zoey neulich in der Tat gekommen. Sarah fragte nun nach Saphenus und den Soldaten.

“Nun, ich sollte Ergebnisse liefern. Ich hatte deshalb vor Saphenus ab und an zu erscheinen. Ich wurde geholt und gebracht. Unregelmäßig. Er rastete fast jedes Mal aus. Wenn es nicht unsere miesen Ergebnisse waren, war es meine Art oder meine Worte, die ihn ausrasten ließen. Manchmal glaubte ich, dass er einen Prellbock für andere Fehlschläge und Misserfolge brauchte. Er ist cholerisch. Ich fürchtete diese Zusammenkünfte und ich zitterte immer schon vorher. Mehr habe ich dazu nicht zu berichten. Wenn man das als direkten Kontakt bezeichnet, nun, in gewisser Hinsicht stimmt das wohl, aber ich persönlich würde mir dabei etwas anderes vorstellen. Und ja, es waren ein dutzend Soldaten. Doch sie waren schlecht ausgebildet. Offensichtlich hatte man dort nur Strafversetzte. Es war offensichtlich, dass sie dilettantisch und bequem rüber kamen. Saphenus` Vorgänger hatte wohl vieles schleifen lassen. Saphenus stockte die Reihen der Soldaten aus der Bevölkerung auf, holte neue Ausbilder, strukturierte um, doch sowas klappt nicht von heute auf morgen. Bei den Wachen des Imperators wäre uns sicherlich nicht die Flucht gelungen, dort aber schon. Sie sprachen sehr auf Schnaps und Geld an, waren also korrupt. Womöglich fiel Cratons Wahl deshalb auf mich. Ich roch nach Geld. Jede Flucht kostet Geld! Und weshalb ich so aussehe, wie ich aussehe? Nun, gute Gene! Ich sah nach Thearterra auch schlimm aus, doch andere hätten schlimmer in meiner Situation ausgesehen. Ich kann Stress und Strapazen besser ab als Andere und bin sowas gewohnt. Befrag dazu Sane. So manche Dame sieht morgens nach dem Aufstehen schlimmer aus als ich es nach Hybris`Machtblitzen auf Thearterra aussah. Und in Sachen Verpflegung gab es Unterschiede. Wer mit mir in die Tempel ging, bekam Soldatenrationen und die waren besser als die normalen Sklavenrationen. Daher wollten auch immer wieder gerne Sklaven in mein Team und entdeckten ihre archäolog. Seiten.”

Sie lachte kurz auf. Sarahs Fragestellungen blieben allerdings nicht so neutral wie ihr Gesicht und ihre Stimme es im Großen und Ganzen waren. Sie wurde zunehmend provokant. Wieder beugte sich Zoey zu ihr hinüber, als würde sie ihr gleich ein Geheimnis anvertrauen, so richtig verschwörerisch.

“Und dank Bacta bleiben Blessuren nicht lange sichtbar. Hätte ich aber gewusst, dass ich hier Beweise brauche, hätte ich auf Bacta verzichtet. Und, bist du schon mal von einem Sith so richtig gewürgt worden? Er nutzt nicht die Finger! Er nutzt die Macht! Er drückt dir ohne Spuren zu hinterlassen den mageren Hals zu, bis du nur noch nach Luft japst und keinen anderen Gedanken als an Luft haben kannst! Soll ich das noch mehr vertiefen oder reicht dir die Aussage dazu?”

Zoey lehnte sich wieder zurück und sah etwas angesäuert zu ihr hinüber. Diese Fragen? Diese offensichtlichen Hintergedanken! Sie hatte das tatsächlich alles unter ihrem Meister erfahren müssen. Ihr Meister war ein schlimmer Choleriker gewesen. Wie hielt das nur Talitha mit ihm aus? Aber, er war ein guter Lehrer in der Unterweisung des Machtgebrauches und ihr Retter vor Hybris gewesen und sie würde das ihr ganzes Leben lang an ihm zu schätzen wissen. Doch auch er hatte ihr übel mitgespielt, denn so eine Sithausbildung war kein Zuckerschlecken und kein Ponyhof! Und genau daran musste und sollte Zoey weiter denken, damit sie dieses Verhör hier glimpflich überstand und kein Misstrauen erweckte.


Weltraum neutral, Hyperraum, beide Schiffe angedockt: auf der Expedition im einzigen Schlafraum unten im Doppelstockbett: Ribanna mit Kätzchen Tapzi -beide schlafend, Kestrel im Aufenthaltsraum, Q`Tahem mit Ani im Lagerraum, Sane auf der Medistation, Zoey mit Aria und Sarah auf dem Schwesternschiff
 
Weltraum neutral, Hyperraum, beide Schiffe angedockt: auf der Expedition: Kestrel, Ribanna, Tapzi im Cockpit, Q`Tahem mit Ani im Lagerraum, Sane auf der Medistation, Zoey mit Aria und Sarah auf dem Schwesternschiff


Ribanna war so froh, als sie Kestrels Worte hörte. Es war nichts Falsches daran, Gefühle zu haben. Sie atmete auf. Es wäre auch nicht schlimm, wenn man zugab, was einen beschäftigte. Auch das klang gut. Es war auch irgendwo logisch, aber erst, als sie es aus Kestrels Mund hörte. Es wäre schließlich fatal, wenn eine Meister-Schüler-Beziehung nicht offen, sondern gar verlogen sein würde, fügte sie selbst gedanklich hinzu. Auch Jedi wären nicht perfekt, sagte nun Kestrel und schloss sich mit ein. Ribanna lächelte milde. Kestrel war sowas von selbstkritisch! Sie war doch perfekt! Genauso wie sie, wollte sie werden. Aber es sprach für sie, dass sie nicht von oben herab auf Ribanna blickte, schimpfte oder sie gar belächelte. Sie war eine gute Begleiterin auf Ribannas Weg eine Jedi zu werden, eine, die freundschaftlich, vertrauensvoll und unterstützend war, eine, die sie stets dort abholte, wo sie gerade stand. Ribanna war ihr sehr dankbar und dankte der Fügung durch die Macht und ihrer Göttin, dass sie Kestrels Schülerin geworden war. Kestrel war ihr großes Vorbild.

“Danke, Meisterin!”,

sagte sie mit deutlich aufgehellter Miene und glücklicheren Blick. Schließlich hatte sie befürchtet, so nie eine Jedi zu werden, untauglich oder gar abdriftend zu sein. Kestrel bot ihr an, jederzeit gesprächsbereit zu sein. Ribanna sollte sich nicht scheuen und auch über ihre Gefühle mit ihr reden. Ribanna nickte. Sie war so froh und erleichtert und sie wollte das gerne annehmen und das nächste Mal zu ihr gehen. Kestrel sprach an, dass der Weg eines Jedi auch psychisch kein Kinderspiel war.

“Ich werde mich das nächste Mal nicht scheuen, gleich zu dir zu kommen, Meisterin. Danke für das Angebot. Ich bin jetzt wirklich erleichtert. “

Ribanna fühlte sich richtig wohl wieder in ihrer Haut. Ihr war wie eine Last abgefallen. Kestrel erklärte ihr nun, was geschah, wenn man alles in sich hinein fraß und wenn man sich da in etwas verrannte. Nach ihren nächsten Worten war Ribanna erschrocken. Sie schluckte schwer. Ihre Miene verdüsterte sich. Sie war impulsiv gewesen! Es war ihr längst passiert.

“Du meinst wie mit dem Feuer. Es tut mir so leid. Ich hätte uns alle umbringen können.”

Ribanna verstand jetzt sehr gut. Sie war froh, dass Kestrel ehrlich zu ihr gewesen war, nichts weggelassen und auch die dunkle Seite angesprochen hatte. Das Gespräch hatte ihr viel gebracht. Es war wirklich klärend , aber ohne Vorwürfe abgelaufen.

Dann schlug Kestrel vor, zu trainieren. Ribannas Geist war nun frei von Grübeleien, ihr Herz erleichtert und sie fühlte sich bereit dafür. Sie verließen das Cockpit, während das müde schläfrige Tapzi dort zurück blieb, und die Padawan folgte bzw. lief neben Kestrel her.


“Ja, gerne!”

Ribanna war gut, sehr gut im Lichtschwertkampf und hatte ihre ersten Erfahrungen bei Brianna gehabt. Es kam ihr wie eine halbe Ewigkeit vor, als sie mit ihr im Trainingsraum auf Lianna gewesen war. Doch schon dort fiel ihre Begabung dafür auf, obwohl sie mit einem Holzschwert trainiert hatte und obwohl sie davor als Mädchen auf ihrer Heimatwelt im Tempel bis dato keine Waffe angefasst hatte. In diesem Trainingsraum hatte sie Tara getroffen. Sie wurde dort von Brianna trainiert. Tara hatte mit ihr weiter trainiert, als diese ihre Meisterin geworden war. Nun war sie auf das Training mit Kestrel gespannt. Auf Lianna hatten sie bisher gemeinsam an der Levitation gearbeitet, an der Machtabwehr von Kugeln und Steinen, am Machtwurf und am Machtsprung, aber nicht mit dem Lichtschwert. Dabei erinnerte sie sich an ihre Hausaufgabe. Sie hatte kaum mit dem Kugellabyrinth trainiert. Seit dem letzten Training war sehr viel Action gewesen. Dennoch, typisch Ribanna, stieg ein Schamgefühl in ihr hoch.

“Mit dem Kugellabyrinth habe ich noch nicht so viel geübt.”,

gab sie daher zu. Es sollte nicht wieder ein Gefühl zwischen ihnen stehen und Ribanna beim Training ablenken. Immerhin hatten sie gerade ein Gespräch diesbezüglich geführt.

“Ich liebe Lichtschwerttraining! Machtstoß klingt toll! Das ist alles so aufregend! Vielleicht können wir das mit dem Handstand auch noch üben. Du weißt schon, und dabei drei Kugel levitieren lassen. Beim letzten Mal, war es mir noch nicht gelungen. Ich will es diesmal schaffen!”,

sagte Ribanna begeistert. Diese Übung war dafür da gewesen, mehrere Dinge gleichzeitig zu machen, da das im Kampf oftmals nötig war. Daher meinte Kestrel, das das eine gute Idee wäre und sie zur Erwärmung damit beginnen würden. Sie waren währenddessen im Aufenthaltsraum angelangt, denn hier wollten sie trainieren.

Ribanna ging dort ohne Umschweife in den Handstand. Sie hatte keine Ahnung, was Kestrel ihr für Gegenstände zum Levitieren hinlegen würde. Es waren drei kleine Löffel. Kestrel hatte ihr beim letzten Training gesagt, das es alles Kopfsache wäre. Sie erinnerte sich an den großen Felsbrocken, den Findling, den Ribanna am Ende mühelos angehoben hatte. Sie war daher fest entschlossen, dass sie diese drei Löffel mit purer Gedanken-und Willenskraft gleichzeitig anheben würde, auch wenn sie auf ihren Händen stand. Ribanna wusste, dass sie das jetzt schaffen könnte und würde. Sie sprach gedanklich zu sich selbst: Forme deine Gedanken und sie werden Realität! Und siehe da, drei kleine Löffelchen schwebten. Diesmal hatte sie es geschafft!


Weltraum neutral, Hyperraum, beide Schiffe angedockt: auf der Expedition: Kestrel mit Ribanna im Aufenthaltsraum beim Training, Tapzi im Cockpit auf dem Pilotensitz schlafend und eingekringelt, Q`Tahem mit Ani im Lagerraum, Sane auf der Medistation, Zoey mit Aria und Sarah auf dem Schwesternschiff
 
[Hyperraum / Auf dem Weg nach Lianna / ,Expedition' / Lagerraum] alleine, in einem Schlafraum: Ribanna; im Aufenthaltsraum: Kestrel und Sarah; in der Medistation: Sane; Irgendwo sonst im Schiff: Anakin

Tropfend war der Nautolaner im Lagerraum stehen geblieben und hatte seinen Padawan nachgeschaut. Was hatte er nur falsch gemacht? War es, weil er Anakin zu viel abverlangt hatte?
Er schüttelte seinen Kopf und lehnte sich leicht gegen eine der Kisten. Langsam bildete sich auf der Oberfläche eine kleine Pfütze. Ein Padawan sollte mit solchen Situationen klar kommen müssen! Wenn er an seine Ausbildung zurück dachte, dann war Lothal kein Vergleich gewesen. Selbst den Flug hatten die beiden gut für Trainingseinheiten nutzen können.
Es schüttelte ihn leicht, als es ihn wegen der nassen Kleidung und der Klimatisierung fröstelte. Er begab sich in sein Zimmer, um sich trockene Klamotten anzuziehen und hoffte insgeheim seinen Padawan dort zu finden. Seine Hoffnung wurde jedoch enttäuscht. Ein Gespräch mit seinem Padawan müsste wohl noch warten… Wahrscheinlich war es dafür ohnehin noch zu früh. Anakin brauchte jetzt etwas Zeit für sich.

Plötzlich bemerkte Q'Tahem, wie das Raumschiff sich entschleunigte und aus dem Hyperraum austrat. Mit frischen, trockenen lief Q'Tahem in den Aufenthaltsraum, um herauszufinden was los war. Vom Cockpit her konnte er Kestrel und Ribanna reden hören. So bekam Q'Tahem mit, was los war: Sarah hatte also einige Fragen an Zoey, die so wichtig waren, dass sie aus dem Hyperraum kommen mussten. Er wunderte sich, was es damit auf sich hatte… Es konnte unmöglich, um Zoeys merkwürdiges Verhalten in der letzten Zeit gehen. Das dürfte den Geheimdienst nicht interessieren…

Der Nautolaner beschloss, die Zeit zu nutzen und vor allem auch seine Gedanken abzulenken, um sich seine Unterlagen und Mitschriebe über Form VI anzuschauen. Eine Trainingseinheit in Niman würde sicherlich auch helfen, nur wusste er nicht, ob er Kestrel damit belästigen wollte. Zudem hatte sie mit Ribanna ohnehin genug zu tun.
Er holte sich seine Unterlagen und setzten sich auf eine Couch im Aufenthaltsraum.
Es machte für Q'Tahem den Eindruck, dass Niman Elemente aller Lichtschwertformen kombinierte. Schrittmuster, Schläge oder Abwehrhaltungen waren eine wilde Mischung durch die Lichtschwertformen. Nur Makashi war kaum vertreten, was wahrscheinlich am starken Fokus der Form auf die Fußarbeit in Kombination der Schläge kam. Makashi ließ sich schlecht in kleinen Elementen integrieren, da die Form im Ganzen eine Kunst war. Ähnlich nur nicht ganz so sehr verhielt es sich auch mit Form IV. Er verstand langsam wieso ein wahrer Meister der Form VI Jahrzehnte zur Perfektion benötigte. Wer diese Form meistern wollte, musste eigentlich fünf Formen meistern!
Niman schien viel Wert auf Einfallsreichtum während des Kampfes zu legen und das gefiel dem Nautolaner. Die Form legte einen starken Fokus auf die Macht und das in Kombination mit der Machtillusion war für Q'Tahem auch eine sehr interessante Überlegung.

Wenig später kamen Kestrel und Ribanna zu ihm in den Aufenthaltsraum, jedoch hatten diese wohl vor eine Trainingseinheit durchzuführen. Ribanna begann als Aufwärmübung einen Handstand, während sie drei kleine Löffel levitierte. Die Padawan hatte bereits einige Erfahrung in der Macht und war wahrscheinlich deutlich weiter, wie er selbst, als er die erste Mission angetreten hatte. Interessant dass sie so sehr mit ihren Überzeugungen zu kämpfen hatte… Er legte seine Unterlagen beiseite und sah dem Meister-Schüler Gespann zu.

[Neutrales Weltraumgebiet / ,Expedition' / Aufenthaltsraum] mit Ribanna und Kestrel; in der Medistation: Sane; Irgendwo sonst im Schiff: Anakin
 
Weltraum / Zoeys Schiff / Sarah, Zoey, Aria

Der plötzliche Gefühlsausbruch der Archäologin brachte Sarah kurz aus der Fassung. Im ersten Impuls wollte sie ihre Hand wegziehen, als Liviana sie berührte. Aus einem Gefühl heraus widerstand sie allerdings diesem Drang. Es hatte vermutlich was mit den Emotionen der Frau zu tun? Die Agentin schaute ihr in die Augen und sah - Tränen? Sarah hatte damit gerechnet, dass es irgendeinen emotionalen Ausbruch geben könnte, wenn sie bei der Befragung alte Wunden aufriss. Dass die Tränen aber ausschließlich für Sane vergossen wurden, damit hatte sie nicht gerechnet. Hatte Zoey tatsächlich Gefühle für ihn? Sie würde gerne ihr Leben mit ihm zusammen verbringen? Wo kam das denn jetzt her? Als die Archäologin sie endlich los ließ, zog Sarah ihre Hand schnell zurück und platzierte sie im sicheren Schoß. Der persönliche Kontakt war ihr in der Regel nicht unangenehm, nur zu diesem Szenario passte es nicht. Sie konnte froh sein, keine Holo-Aufnahme von dem Verhör gemacht zu haben. Was würden ihre Vorgesetzten dazu sagen?

Was Liviana über Craton erzählte, klang schlüssig. Der Mann hatte sie alle getäuscht, für die Archäologin gab es also kaum eine Möglichkeit, hinter seine Fassade zu schauen. Vermutlich hatte er eigene Pläne und Liviana war für ihn nur Mittel zum Zweck? Vermutlich würden sie es nie erfahren, wer er wirklich war. In der Neuen Republik war er zur Fahndung ausgeschrieben und man hat vermutlich sogar das Imperium über den gefährlichen Mann informiert. Sarah konnte sich nicht vorstellen, dass die neutrale Welt Lothal so einen Vorfall nur mit der Neuen Republik teilte. Das wiederum bedeutete, dass Craton womöglich im Hutt-Raum oder auf den Black Sun - Welten sicher war. Sarah konnte sich vorstellen, dass ihm das bewusst war.

Die Schilderung zu Korriban war interessant. Wie Liviana die dortige Garnison beschrieb, dass die Truppen dort nun neu aufgestellt werden, das waren wichtige Informationen. Sie konnte sich nicht erinnern, jemals einen Bericht aus erster Hand über die Truppenstärke des Sith-Planeten gelesen zu haben.

"Das bedeutet, ihr habt die Wachen bestochen, ein Raumschiff gestohlen und konntet so fliehen?"

Wieder fiel es unangenehm auf, dass die Archäologin von ihrer Flucht nicht sehr detailliert erzählte. War es wirklich so unspektakulär, von einem Sith-Planeten zu entkommen? Oder kamen ihnen die berichteten Unruhen einfach zugute? Sarah wollte das ein für alle Mal geklärt haben. Und sie hätte sich ja denken können, dass Liviana auf ihre provokante Frage voll einstieg. Die Agentin beobachtete genau, ob sie dabei irgendetwas ausplauderte, womöglich die Beherrschung verlor und etwas Unbedachtes aussprach. Aber dem war nicht so.

"Dann beende ich die Aufzeichnung. Ich werde mich sofort mit meinen Vorgesetzten in Verbindung setzen. Du solltest auf Lianna nicht weiter behelligt werden."

Sarah verließ mit gemischten Gefühlen Livianas Schiff. Ihre Aussagen schienen in Ordnung zu sein, die Geschichte war schlüssig und konsequent von ihr erzählt worden. Sie wurde für einen bestimmten Zweck entführt, den hat sie auf Korriban auch erfüllt, so viel war klar. Hätte sie keinen Wert für die Sith gehabt, hätte die Archäologin dort vermutlich nicht so lange überlebt. Sie nutzte schließlich die politischen Unruhen und die Umstrukturierung der Garnison, um zu fliehen. Auch das klang schlüssig. Und das mit Sane? Wusste er davon? Auf ihrem Weg zu Skyfly warf sie einen Blick in seine Kabine. Er schlief. Die Strapazen der letzten Tage hatten ihn wortwörtlich in die Knie gezwungen und auch Sarah konnte spüren, dass jede Faser ihres Körpers vor Anstrengung schmerzte. Aber sie konnte sich jetzt noch nicht ausruhen.

"Entschuldigt die Unterbrechung, Meisterin Skyfly. Wir können weiter. Ich werde meine Vorgesetzten informieren, dass Liviana unbehelligt in die Neue Republik einreisen darf."

Weltraum / Kestrels Schiff / Sarah, Kestrel, Q, Ribanna, Anakin, Sane
 
Weltraum neutral, Hyperraum, beide Schiffe angedockt: auf der Expedition: Kestrel mit Ribanna im Aufenthaltsraum beim Training + Q’Tahem, Tapzi im Cockpit auf dem Pilotensitz schlafend und eingekringelt,Ani im Lagerraum, Sane auf der Medistation, Zoey mit Aria und Sarah auf dem Schwesternschiff


Kestrel war soweit zufrieden mit ihrer Schülerin. Man konnte mit ihr reden und sie zeigte sich einsichtig. Ribanna war durch ihr Gespräch ziemlich euphorisch und es wirkte beinahe so, als wollte die junge Frau am liebsten alles gleichzeitig trainieren und am besten sofort. Kestrel nahm sich vor sie dezent zu bremsen, ehe durch Unachtsamkeit Misserfolge zu großem Missmut führten. Ribanna offenbarte ihr nebenbei, dass sie nie ihr gebasteltes Jedi-Spielzeug benutzt hatte. Kestrel seufzte und verschränkte die Arme vor der Brust.

“Das ist in der Tat etwas traurig. Du bist die Erste meiner Schüler, die dem Spielzeug keine Beachtung geschenkt hat. Ich verlange diesbezüglich mehr Selbstdisziplin im Selbststudium. Das wird bitte nachgeholt. Eigentlich hatte ich heute vor gehabt, dir bereits das nächste meiner Spielzeuge zu überreichen. @Brianna Kae , Q’Tahem und Sarissia und Cal haben alle bereits damit erfolgreich trainiert.”

Tadelte sie ein wenig ihre Schülerin und nickte dabei auch in die Richtung von Q’Tahem, der sie im Aufenthaltsraum interessiert beobachtete. Es war immerhin noch nicht soo lange her, als sie mit ihm trainiert hatte. Kestrel beobachtete dann den Handstand ihrer Padawan. Anscheinend hatte Ribanna Bewegungsdrang oder wollte ihr nach dem Tadel beweisen, dass sie trotzdem besser geworden war. Vielleicht war es auch eine Mischung aus Beidem. Auf jeden Fall konnte man erstaunlicherweise eine deutliche Besserung erkennen und Kestrel nickte zufrieden.

“Beeindruckend. Damit hätte ich zugegebener Maßen nicht gerechnet, dass es schon so gut klappt. Die Praxis in den Missionen scheint dir wohl doch irgendwie gut zu bekommen. Vielleicht lasse ich dir doch beide Machtspielzeuge als Hausaufgabe da.”

Meinte Kestrel augenzwinkernd zu ihrer Padawan und machte dann eine Handbewegung und die Löffel flogen zurück in die Hand der Jedi-Meisterin.

“Okay, kommen wir zum athletischen Teil. Du leidest ja anscheinend eh gerade etwas unter Bewegungsmangel…. . Ich muss zugeben, die langen Reisen auf den Raumschiffen macht auch wirklich träge und steif. Nun gut...wir fangen mit Form I an und wiederholen das, was du bereits von den anderen Jedi gelernt hast. Ich will sehen woran du dich noch erinnerst. Wichtig sind mir die Schritte, die Paraden und die sauberen Angriffe. Ich möchte kein unruhiges Getänzel sehen, sondern nur präzise und klare Bewegungsabläufe. Versuche dich so gut es geht zu erinnern. Keine Angst, meine Klinge habe ich bereits in der Stärke drastisch minimiert.”

Meinte Kestrel und zündete ihre blaue Klinge. Der Anblick der surrenden Klinge erinnerte sie nur wieder daran, dass sie immer noch von ihrem letzten Ausflug nach Illum einen violetten Kyberkristall in ihrem Gürtel herum trug. Vielleicht würde sie auf diesem Hyperraumflug die Zeit bekommen, ihren Kristall zu wechseln.


“Kämpfe dieser Art sind insbesondere geeignet gegen Sith oder gegen Gegner mit Energiepiken, Vibroschwerter, Elektrostäbe oder Lanzen oder Schwerter aus Beskar. Besser bekannt als Mandalorianisches Eisen. Unsere Lichtschwerter können jenes Eisen nicht durchdringen.

Erklärte Kestrel und nahm die Haltung der Form I ein im Lichtschwertkampf. Anders als wie gewohnt in ihre Form IV Ataru. Sie wollte Ribanna nicht gleich überfordern und auch erst einmal sehen, was wirklich hängen geblieben war. Erst dann würde sie den Schwierigkeitsgrad erhöhen.

Ein Blick zu Q’Tahem auf dem Sofa des Aufenthaltsraumes verriet, dass es ihm wahrscheinlich auch in den Fingern juckte.

“Wenn du möchtest, können wir auch wie früher trainieren und dabei Ribanna mal einen anspruchsvollen Lichtschwertkampf zeigen. Was meinst du? Ich bin mir nicht sicher, ob Ribanna überhaupt je einen richtigen Kampf gesehen hat. Das tut uns sicher beiden ganz gut, Q'Tahem. Übung schadet nie.”

Sprach sie Q’Tahem an und griff dann Ribanna mehrfach an. Sie zwang sie zu Paraden von oben, von der Seite, von unten und frontal. Das klappte ziemlich gut, weshalb Kestrel nach und nach das Tempo erhöhte und die Klingen kräftiger aufeinander knallten und dabei quietschende Geräusche von sich gaben.

Nach etwa 20min ließ die Jedi-Meisterin die Klinge sinken und nickte Ribanna aufmunternd zu.

“Gar nicht schlecht. Das scheint dir wirklich zu liegen.”

Lobte sie ihre Schülerin und sah dann rüber zu Q’Tahem und winkte ihn heran.

Ribanna, du kannst dich für einen Moment ausruhen. Q’Tahem und ich zeigen dir mal einen Kampf, wie es aussehen könnte. Dabei benutze ich jedoch Lichtschwertform IV Ataru und ich nehme mal an Q’Tahem benutzt noch Form I - Shii-Cho. Es ist also ein Kampf aus einer Mischung zweier Lichtschwertstile. Die sind meistens spannender anzusehen, aber auch umso schwieriger. Du musst wissen, Ribanna….es gibt 7 Lichtschwertstile, doch es dauert Jahre um eine weitere Form zu Form I zu beherrschen.”

Erklärte Kestrel ihrer Padawan und nickte dann zu Q’Tahem.

“Bereit?”

Fragte sie grinsend und griff dann wenige Augenblicke später bereits an und deckte ihn mit akrobatischen, schnellen und schwer vorhersehbaren Lichtschwerthieben ein. Der mangelnde Platz im Aufenthaltsraum erschwerte Kestrel jedoch etwas das wahre Potential ihres Ataru Kampfstils darzustellen.

"Schau genau hin, Ribanna. Danach bist du wieder dran und ich kämpfe dann nicht mehr nur allein in Form I mit dir, sondern auch in Ataru. Ein Sith kämpft auch nicht nur in Form I. Sie bevorzugen meistens die aggressiveren Lichtschwertformen wie Form VII Vapaad.

Erklärte Kestrel noch während des Kampfes mit Q'Tahem und wich gerade mit einer eleganten Drehung einem Hieb des Nautolaners aus.

Weltraum neutral, Hyperraum, beide Schiffe angedockt: auf der Expedition: Kestrel mit Ribanna im Aufenthaltsraum beim Training + Q’Tahem, Tapzi im Cockpit auf dem Pilotensitz schlafend und eingekringelt,Ani im Lagerraum, Sane auf der Medistation, Zoey mit Aria und Sarah auf dem Schwesternschiff
 
Zuletzt bearbeitet:
[Neutrales Weltraumgebiet / ,Expedition' / Aufenthaltsraum] mit Ribanna und Kestrel; in der Medistation: Sane; Irgendwo sonst im Schiff: Anakin

Es war irgendwie witzig, wie alle Padawane seiner ehemaligen Meisterin mit dem gleichen Übungswürfel trainiert hatten und er selbst nun auch einen solchen Labyrinthwürfel seinem Padawan zum Üben gegeben hatte. Aber der Lerneffekt des Würfels war einfach groß und man musste sich schon sehr konzentrieren um das Labyrinth zu bewältigen. Vor allem, wenn man noch nicht so erfahren in der Macht war.
Er konnte schon verstehen, dass die junge Padawan überfordert war, all die Übungen unter einen Hut zu bekommen. Vielleicht war Ribanna besser als er selbst zum gleichen Zeitpunkt, aber er war, wie es schien, eifriger gewesen.

Interessiert beobachteter er den Übungskampf der beiden in Form I. Er war überrascht, dass ihn Kestrel ansprach, ob sie ihrer Padawan Mal einen anspruchsvollen Kampf zeigen sollten. Das war eine schöne Abwechslung. So bekam er etwas Bewegung. Sein letzter Lichtschwertkampf, auch wenn es nur ein Übungskampf gewesen war, war schon eine ganze Weile her. Dazwischen waren es nur Übungen im Selbststudium und mit einem Droiden gewesen. Er war ohnehin nicht der beste Lichtschwertduelist, da tat ihm die Übung garantiert gut! Vielleicht konnte er auch Niman etwas in der Praxis ausprobieren...


Sehr gerne!

, nahm er daher das Angebot der Jedi Meisterin an. Da der Nautolaner keine Energieregelung an seinem Lichtschwert besaß, müsste er entweder sein Schwert auseinander nehmen, oder er justierte die Energiezufuhr mit der Macht. Das war zwar etwas unkonventionell und umständlich, aber es funktionierte.
Während Kestrel und Ribanna ihre Übungseinheiten durchgingen, nahm Q'Tahem daher sein Lichtschwert in die Hand und konzentrierte sich mit der Macht auf die Energiezelle in seinem Lichtschwert. Er justierte die Position der Zelle vorsichtig, so dass weniger Energie von der Zelle gebündelt werden konnte und so die Klinge schwächer wurde.
Nach der Justierung aktivierte er das Lichtschwert und testete die Stärke der Klinge vorsichtig am Rande des Sofas. Kurz berührte er das Sofa. Das typische Zischen des Lichtschwertes war zu hören und signalisierte, dass er das Sofa berührt hatte, daraufhin deaktivierte er sein Lichtschwert und sah sich die Stelle der Berührung an: Das Sofa war an der Stelle noch ganz! Zufrieden beobachtete er Kestrel und ihre Padawan wieder. Nebenher nahm er die Schiene von seinem rechten Handgelenk, welche er von dem Arzt auf Lothal bekommen hatte. Es ging dem Handgelenk mittlerweile deutlich besser. Testweise drehte er das Handgelenk etwas. Minimal tat es noch weh, aber in dem bevorstehenden Übungskampf dürfte er sich nicht schonen müssen… Was für ein Glück er hatte, ein Nautolaner zu sein. Einem Mensch wäre das Handgelenk von dem Aufprall garantiert gebrochen.

Ribanna war wirklich gut! Selbst mit höherer Geschwindigkeit der Schläge der Jedi Meisterin konnte die Padawan die Angriffe gut parieren und selbst einige Angriffe ausführen. Er wusste noch wie schnell er zu Beginn des Lichtschwerttrainings immer wieder in die Defensive verfallen war, weil er nicht schnell genug einen Angriff beginnen konnte…
Mal schauen wie gut ihm das später gegen Kestrel und der aggressiven Form IV gelang.

Nach einiger Zeit senkte seine ehemalige Meisterin ihre Klinge und erlaubte ihrer Padawan eine Pause. Sie winkte den Nautolaner heran und erklärte ihrer Padawan, dass sie nun einen Kampf führen würden, bei dem zwei unterschiedliche Lichtschwertformen zum Einsatz kommen würden.
Q'Tahem positionierte sich ungefähr zwei Meter von seiner Meisterin. Mit einem Zischen erschien die schneeweiße Klinge seines Lichtschwertes und er nahm die Grundhaltung von Shii-Cho ein. Kestrel nahm die typische Ataru Grundhaltung ein.


Ja.

, antwortete er hochkonzentriert und verbesserte seinen Griff um sein Lichtschwert.

Blitzschnell kam seine ehemalige Meisterin die zwei Meter, die sie trennten auf ihn zugeflogen. Wirbelnd und mit vielen Drehungen deckte sie den Nautolaner mit Schlägen ein und zwang ihn direkt in die Defensive. Er versuchte die Angriffe an seiner Lichtschwertklinge entlang zu leiten, sodass die Bewegung der Meisterin eine verwundbare Stelle offenbarte. Jedoch war seine ehemalige Meisterin sehr schnell und wich seinen Angriffen spielend aus.

Anschließend versuchte er den Bewegungsfluss, der essentiell für Ataru war, durch starke, für Shii-Cho typische, Schläge zu stören, so dass Kestrel immer wieder mit neuen Bewegung starten musste. Das half Q'Tahem den Kampf zu entschleunigen und er konnte so mehr offensiven Druck auf Kestrel ausüben. Er folgte den Angriffsmustern von Shii-Cho, jedoch führte er sie sehr schnell aus und schlug immer wieder sehr kräftig gegen die blaue Klinge seiner Meisterin, um sie immer wieder daran zu hindern, in den typischen wirbelnden Stil von Form IV zu verfallen.

Mit einer Parade des Nautolaners, bei dem er einen horizontalen, linken Schlag von Kestrel abwehrte, wagte es Q'Tahem zu einige Techniken von Niman zu wechseln. Er verwendete die für Soresu typische enge Lichtschwertführung am Körper entlang, um Kestrel einige Zentimeter näher an ihn heranzuleiten. Dann schlug er mit einem kraftvollen Schlag horizontal nach links Kestels Klinge etwas weg. Er löste seine linke Hand vom Schwertgriff und führte einen schrägen Schlag von links unten nach rechts oben aus, während er einen Machtstoß ausführte. Seine Meisterin hatte diesen "Stoßenden Hieb", eine klassische Niman-Angriffstechnik, nicht kommen sehen und konnte dem Schlag nur knapp entgehen. Den nächsten Schlag seiner Meisterin auf seine ungeschützte linke Seite stoppte der Nautolaner mit Hilfe der Macht, da er selbst sein Lichtschwert noch rechts oben hatte. Er nutzte die Bewegungslosigkeit seiner ehemaligen Meisterin um sie nun an ihrer ungeschützten rechten Seite anzugreifen. Mit einem eleganten Sprung, ähnlich dem in Ataru, sprang er hinter seine Meisterin und ging wieder in Bereitschaftsstellung. Um Niman optimal zu nutzen, müsste er seine Umgebung deutlich mehr nutzen. Die Tische oder Stühle nach Kestrel schleudern, aber das vermied der Nautolaner lieber, um unnötiges Chaos zu vermeiden. Anschließend fiel direkt auf, dass viele verschiedene Lichtschwertstile in die Angriffe von Q'Tahem einflossen. Die enge Verteidigung von Soresu, die weiten Hiebe von Shii-Cho oder die direkten Angriffe, die auf Paraden folgten, von Form V. Alle Bewegungsabläufe waren noch etwas holprig, aber es war klar zu erkennen, dass ihm die Form VI lag.

Schnaufend und verschwitzt beendet die beiden ihren Übungskampf. Er neigte dankbar leicht den Kopf vor Kestrel.


Vielen Dank, Meisterin. Dieser Kampf war sehr lehrreich!

Anschließend sah er zu Ribanna.

Und ich hoffe, er war es auch für dich.

Er deaktivierte sein Lichtschwert und justierte direkt wieder die Energiezelle, um sein Lichtschwert wieder "scharf" zu stellen. Bevor er es noch vergaß!
Er würde noch mehr Übung brauchen, aber Niman komplementierte ihm schon sehr gut. Das viele Potential für Machtangriffe. Er war zufrieden, auch wenn seine Ausführung noch Arbeit brauchte.


[Neutrales Weltraumgebiet / ,Expedition' / Aufenthaltsraum] mit Ribanna und Kestrel; in der Medistation: Sane; Irgendwo sonst im Schiff: Anakin
 
Weltraum neutral, Hyperraum, beide Schiffe angedockt: auf der Expedition: Kestrel mit Ribanna im Aufenthaltsraum beim Training, Tapzi im Cockpit auf dem Pilotensitz schlafend und eingekringelt, Q`Tahem mit Ani im Lagerraum, Sane auf der Medistation, Zoey mit Aria und Sarah auf dem Schwesternschiff


"Das bedeutet, ihr habt die Wachen bestochen, ein Raumschiff gestohlen und konntet so fliehen?"

“Jein, ich half indirekt mit Geld, erledigt hatte alles Craton, wie ich bereits gesagt habe. Aber, im Grunde lief es so. Nähere Informationen dazu kann nur er liefern und ihn zu fragen, hast du wohl oder übel verpasst. Aber, die Flucht gelang. Einen Tag vorher hatte der Sithlord den Planeten mit unbekanntem Ziel verlassen. Das half uns sehr. Ob die Wachen durch die Credits sturzbetrunken waren oder weg schauten, vermag ich nicht zu sagen. Möglich ist beides. Die Hauptsache war, dass es funktioniert hat. Ich musste nur pünktlich am Treffpunkt sein. Ich konnte sogar noch Saphenus`Lichtschwert mitgehen lassen, wie ich euch allen ja längst erzählt habe. Es hing in einem Stasisfeld. Er hatte sich ein Neues gebaut. Das hier hatte er als Schüler. Die Umstände waren optimal. Jetzt hat nicht nur Q`Tahem eine Sithlichtschwerttrophäe. Das ist hier in dieser Jedigruppe, zu der ich wohl oder übel genauso wie Sane gehöre, nämlich langsam Tradition.“

Zoey lächelte und zwinkerte ihr verschwörerisch zu. Sarah sagte endlich die erlösenden Worte, dass sie die Aufzeichnungen beenden würde und das Zoey keine weiteren Probleme haben dürfte. Das klang verdammt gut. Zufrieden blickte Zoey Sarah an und atmete gleich etwas tiefer und entspannter durch. Dennoch war sie kein Idiot. Sie wusste, dass Sarah ihr nie frei heraus sagen würde, wenn sie ihren Vorgesetzten etwas anderes erzählen würde. Doch Zoey hatte ihre Machtfühler genutzt und hatte ihre Worte als wahr erkennen können. So konnte Zoey tatsächlich aufatmen. Was allerdings die Vorgesetzten dazu sagen würden, lag nicht in Zoeys Macht oder Kontrolle.

Zoey brachte Sarah noch zur Ausstiegsluke. Ehe Sarah die Schleuse betrat, sagte Zoey zu ihr:


“Und, pass mir auf Sane auf. Seine Narbe schien wieder aufgeplatzt zu sein. Kümmere dich darum, dass er regelmäßig Bactaumschläge macht und sie wechselt. Er kommt mir zu langsam auf die Beine. Ich bin ernsthaft besorgt.”

Zoey verriegelte per Knopfdruck die Luke hinter ihr. Es ertönte das typische Zischen.

Kurz darauf koppelte Zoey ihr Schiff, vom Cockpit aus, von Kestrels Schiff ab.

Nachdem das Schiff wieder auf der Flugbahn nach Lianna war und der Autopilot eingeschaltet worden war, rief Zoey ihre Schülerin per Durchsage vor ins Cockpit:


Ari`a wird ins Cockpit gebeten.”

Als diese auftauchte, grinste Zoey zufrieden.

“Alles ok. Es geht wie geplant nach Lianna. Hast du irgendwas mitbekommen? Fragen?”

Nach einem kurzen Gespräch wurde das Training fortgesetzt. Denn eins hatten sie nicht und das war Zeit! Es ging in den kombinierten Aufenthalts-und Frachtraum, indem sie vorher mit Sarah gewesen war.

“Mit einem Lichtschwert kann man auch prima Blasterschüsse abwehren. Dafür habe ich hier ein ganz kleines unscheinbares Trainingsgerät."

Zoey aktivierte es und der Trainingsdroide schwebte im Raum.

“Mach dich frei von allen anderen Gedanken. Atme! Konzentriere dich! Nutze die Macht! Du kannst fühlen, woher der Schuss kommt! Du wirst es schon vorher wissen, woher der nächste Schuss kommt. Du kannst das. Wehre sie mit dem Lichtschwert ab!”

Die Übung begann. Zoey setzte sich in eine Ecke und betrachtete das Training. Ari`a hatte eine sehr durchtrainierte Figur. Das, was sie bislang von ihr gesehen hatte, wirkte nicht unsportlich. Die Macht war stark in ihr und sie konnte die Macht schon gut nutzen. Sie wusste, dass sie es rasch hinbekommen würde. Zoey wusste auch schon, was sie mit ihr danach üben würde. Danach würde sie ihr die Augen verbinden und sie würde die Übung blind machen müssen. Der Trainingsplan stand.


Weltraum neutral, Hyperraum, auf der Expedition: Kestrel mit Ribanna und Q`Tahem im Aufenthaltsraum beim Training, Tapzi im Cockpit auf dem Pilotensitz schlafend und eingekringelt, Ani im Lagerraum, Sane auf der Medistation, Sarah zurück. Zoey mit Aria auf dem Schwesternschiff hinterher fliegend
Weiter auf Lianna!
 
Zuletzt bearbeitet:
Weltraum neutral, Hyperraum, beide Schiffe angedockt: auf der Expedition: Kestrel mit Ribanna im Aufenthaltsraum beim Training, Tapzi im Cockpit auf dem Pilotensitz schlafend und eingekringelt, Q`Tahem mit Ani im Lagerraum, Sane auf der Medistation, Zoey mit Aria und Sarah auf dem Schwesternschiff


“Das ist in der Tat etwas traurig. Du bist die Erste meiner Schüler, die dem Spielzeug keine Beachtung geschenkt hat. Ich verlange diesbezüglich mehr Selbstdisziplin im Selbststudium. Das wird bitte nachgeholt. Eigentlich hatte ich heute vor gehabt, dir bereits das nächste meiner Spielzeuge zu überreichen. Q’Tahem und Sarissia und Cal haben alle bereits damit erfolgreich trainiert.”

Das klang ganz nach einem Tadel! Da war nichts schön zu reden. Ribannas Herz pochte, ihre Wangen glühten und sie lief feuerrot an. Am liebsten wäre sie im Erdboden versunken. Sie folgte Kestrels Blick rüber zu Q`Tahem, einem positiven Beispiel, an den sie wohl nie heran reichen würde, der dort auf der Couch Platz genommen hatte. Sie musste das dringend richtig stellen. So durfte und konnte sie das nicht stehen lassen. Das war zu selbstkritisch und falsch angekommen.

“Nein, nein, nur nicht so oft. Das heißt, ich kann es noch nicht perfekt. Gleich nachdem ich es erhalten hatte und auf dem Missions-Hinflug habe ich es öfters zur Hand genommen. Doch dann passierte soviel seit Missionsbeginn, wir waren unterwegs und die Ereignisse überschlugen sich, dass ich es seitdem nicht mehr geschafft habe, zu trainieren und ich wohl das, was ich bisher konnte, wohl schon wieder verlernt haben könnte. Zumindest befürchte ich das. Ich konnte es bisher nur unter äußerster Anstrengung und ermüdete schnell. Es fiel mir nicht leicht.“

Sie senkte den Kopf, doch eigentlich konnte sie nichts dafür. Schade, dass sie dann das nächste Macht- Lernspielzeug nicht erhalten würde. Doch sie hoffte, dass wenigstens ihr Stand unter den Schülern von Kestrel gerade gerückt werden würde. Das war ihr wichtiger!

Dann begann das Training und Ribanna wollte an letztens gerne anknüpfen und etwas wiederholen bzw. besser machen und es gelang auch diesmal. Ihre Meisterin war äußerst zufrieden. Das stimmte Ribanna froh und sie sparte nicht an Lob. Sie überlegte es sich daher und wollte ihr nun doch sogar zwei der neuen Spielzeuge zum Lernen geben. Ribanna strahlte wohl wie ein Honigkuchenpferd. Sie wollte damit üben und nochmals üben, um wieder ein Lob von ihrer Meisterin zu bekommen, denn nichts gab einem Lernenden mehr Auftrieb und Motivation als ein ehrlich gemeintes Lob.

Sie gingen nun zum athletischen Teil über. Die Meisterin kannte Ribanna mittlerweile gut. Sie war nicht dafür geschaffen, nur herum zu sitzen. Ihr Leben war immer ausgewogen bzw. recht aktiv gewesen. Auch in ihrem Leben davor im Tempel. Als Tempeltänzerin! Im großen Garten! Da war die Zeit auf dem Schiff schwer.


Ribanna aktivierte ihre azurblaue Klinge. Die Aufgabenstellung war klar und präzise. Ribanna setzte sie mühelos um. Sie brauchte Kestrels Klinge nicht zu fürchten, da sie vorgesorgt hatte. Doch auch wenn es nicht so gewesen wäre, Ribanna wehrte alles ab, aber griff auch ohne Mühe an. Ihre Bewegungen waren mittlerweile flüssig, die Bewegungen grazil, geschmeidig, aber akkurat ausgeführt. Sie bewegte sich weder hektisch, noch tänzelte sie. In der Aufgabenstellung ging es um die Bewegungsabläufe, um die saubere Ausführung derer. Das tat sie. Form I waren bereits routinierte Bewegungsabläufe für sie.

Ribanna wollte sich die Ausführungen von Kestrel dazu gut einprägen. Das könnte mal sehr wichtig sein zu wissen.

Plötzlich sah Kestrel zu Q`Tahem, der sie die ganze Zeit beobachtet hatte. Er sollte mittrainieren. Sie wollten Ribanna mal einen anspruchsvollen Kampf bieten. Sie hatte nichts dagegen. Immerhin lernte man auch durch Beobachtung und Nachahmung. Daher nickte sie und ließ die Klinge deaktivieren. Doch Kestrel war noch nicht fertig mit ihr. Schnell aktivierte sie ihre Waffe erneut und parierte gerade noch rechtzeitig. Es knisterte stark. Das war knapp gewesen. Kestrel erhöhte das Tempo. Der Kampf wurde heftiger und intensiver. Ribanna gefiel das und hatte keine Probleme damit. Sie griff auch mehrfach an. Doch was machte Meister Q`Tahem da? Er testete jetzt nicht wirklich seine Klinge am Sofa? Entsetzt stockte ihre Bewegung. Doch sie wagte nicht, einen Jedimeister zu kritisieren. Nie und nimmer! Fast hätte Kestrel sie in dem Moment mit ihrer Klinge getroffen. Mehr aus Reflex wehrte sie gerade noch ab. Das hätte weh getan! Nach einer gefühlten Viertelstunde beendete Kestrel den Trainingskampf mit einem Lob. Ribanna wischte sich eine verschwitzte, aus dem Zopf losgelöste Strähne aus ihrem Gesicht und lächelte erfreut.

Nun sollte Q`Tahem rüber kommen und Ribanna stattdessen auf dem Sofa Platz nehmen. Ja, es war schön sich jetzt ausruhen zu dürfen, so schön das Training gewesen war. Sie war ganz schön durchgeschwitzt. Außerdem war sie gespannt, was sie zu sehen bekommen würde. Kestrel sprach von einer Mischung der Lichtschwertstile, von denen es 7 an der Zahl gab. Ihre Meisterin hatte davon große Ahnung. Ribanna sollte genau hinsehen. Danach wäre sie dran und auch dann würde es gemischt zugehen. Ein Sith kam auch nicht im Form I Stil daher. Sie wollte daher sehr genau hinsehen.

Sie ließ sich neben ihm aufs Sofa plumpsen, während Q`Tahem seine Hand drehte und prüfte. Seine Verletzung schien gut verheilt zu sein. Den Verband hatte er abgemacht. Ihr Blick fiel kurz zur Sofakante. Zum Glück waren weder ein Schnitt noch etwas Verbranntes zu sehen. Seine Klinge schien genug gedrosselt worden zu sein. Aber dennoch! Er kam auf Ideen!

Beide nahmen eine andere Grundposition ein.
Kestrel griff an. Oh, das war etwas ganz anderes als der Kampf eben zwischen ihnen. Ihre Meisterin wirbelte und drehte sich flink mehrfach hin und her, als sie die Distanz zu ihm in Windeseile zurück legte und deckte ihn mit `zig Schlägen ein, während sie weiter wie tanzte. Der Auftakt war schon grandios. Sie war begeistert. Q`Tahem wurde erstmal in die Enge getrieben. Er konnte bisher nur kontern, aber er schaffte das. Flink bewegte er die schneeweiße Klinge. Wie lange würde er das Tempo aushalten? Auch er schien sich das gefragt zu haben, denn jetzt änderte er seine Taktik. Dadurch wurde das Tempo langsamer. Nun griff auch vermehrt Meister Q`Tahem an und war durch das Verlangsamen aus der Defensive heraus gekommen. Seine Angriffsschläge waren schnell und hart. Später kam es ihr vor, als würde er noch einige andere Angriffsarten ausprobieren. Es ging so verdammt schnell. Plötzlich setzte er sogar einen Machtstoß ein. Sie hielt den Atem an. War das spannend! Man konnte also im Kampf richtig kreativ werden. Jetzt sprang er sogar hinter sie! Ribanna musste sich unbedingt mal theoretisch mit den verschiedenen Lichtschwertstilen beschäftigen! Sie hatte keinen blassen Schimmer, was wer nun gerade benutzte.

Dann beendeten sie den Kampf keuchend. Ribanna stand auf und klatschte Beifall. Wow, hatte das gut ausgesehen! Der Kampf war eine Augenweide gewesen.


Ribanna bejahte Q`Tahems Frage, ob es für sie lehrreich gewesen war, nickend.

“War das cool!”

Plötzlich ertönte Sarahs Stimme. Sarah stand in der Tür. Sie könnten weiter fliegen, meinte sie. Und, Zoey dürfte nach Lianna einreisen. Da war Ribanna froh. Wie hatte Sarah nur so an Zoey zweifeln können?! Sie verstand Sarah nicht. Warum sollte Zoey auch nicht einreisen dürfen?! Sie hatte dermaßen durch die letzte Jedimission unter den Sith zu leiden gehabt. Hatte den Jedi und der Republik dennoch zu etlichen bedeutsamen Artefakten verholfen und diese in den Jeditempel gebracht, wie man ihr erzählt hatte. Sie war fast eine Jedi nur ohne die Macht.


Weltraum neutral, Hyperraum, beide Schiffe hintereinander unterwegs, auf der Expedition: Kestrel mit Ribanna und Q`Tahem im Aufenthaltsraum beim Training und Sarah in der Tür stehend, Tapzi im Cockpit auf dem Pilotensitz schlafend und eingekringelt, Ani im Lagerraum, Sane auf der Medistation, Zoey mit Ari`a auf dem Schwesternschiff
 
Weltraum neutral, Hyperraum, auf der Expedition: Kestrel mit Ribanna und Q`Tahem im Aufenthaltsraum beim Training, Tapzi im Cockpit auf dem Pilotensitz schlafend und eingekringelt, Ani im Lagerraum, Sane auf der Medistation, Sarah zurück. Zoey mit Aria auf dem Schwesternschiff hinterher fliegend

Das Mädchen erwachte, als sie plötzlich etwas blechern ihren Namen vernahm. Nanu? Wo war sie? Müde und verschlafen rieb sie sich ihre Augen und streckte sich auf dem schmalen Bett in der engen Schlafkabine. Langsam kamen die Erinnerungen zurück. Ihr Kopf dröhnte. Es war eindeutig zu wenig Schlaf gewesen nach all den Strapazen. Das Mädchen rieb sich zuerst ihre Schläfen und dann ihre Lekku. Danach quälte sie sich aus dem warmen Bett, in dem sie offensichtlich eingeschlafen war, nachdem die Soldatin auf das Schiff gekommen war. Eigentlich hatte sie lauschen wollen, doch anscheinend hatte sie die Müdigkeit ziemlich schnell übermannt. Träge und immernoch nicht ganz wach ging sie ins Cockpid und begrüßte Zoey.

"Hey... ."

Antwortete sie müde und setzte sich für einen Moment auf den Copilotensitz.

"Fragen habe ich nicht so wirklich. Ich habe nicht viel mitbekommen. Ich hatte anscheinend etwas Schlaf nachzuholen gehabt. Wie ist das Gespräch den verlaufen?"

Fragte das Mädchen interessiert. Viel Zeit zum Reden und Ausruhen war nicht. Zoey hatte anderes mit ihr vor. Training stand nun auf dem Tagesplan. An sich eine tolle Sache, wäre sie nur nicht so müde.

Die Müdigkeit verflog jedoch schneller als gedacht, als sie endlich ein Lichtschwert in der Hand halten durfte. Das Training verlief jedoch anfangs nicht so wie sich das Mädchen das Ganze erhofft hatte. Sie hatte angeben wollen, doch sie verfehlte die Schüsse und konnte sie nicht ableiten oder gar zurückleiten. Das hatte ihr vorheriger Meister ihr zuvor nie beigebracht. Nur er hatte solch eine Waffe besessen. Das Mädchen wich den Schüssen eher athletisch aus, statt sie mit dem Lichtschwert abzulenken. Verschwitzt sah sie etwas ratlos zu Zoey. Sie hatte wenn eher zufällig einen Schuss abgelenkt und ihn dann wahllos wieder durch die Gegend geschickt.

"Das ist nicht so einfach wie man glaubt. Was kann ich tun?"

Fragte das Mädchen angestrengt und versuchte die Schüsse so schnell wie möglich sehen zu können, um genug Zeit zu haben zu reagieren. Doch wieder traf sie ein Schuss und diesmal genau an der Schulter und die blaue Twi'lek jammerte bei dem ungefährlichen Zwicken kurz auf.

"Irgendwie kann ich das nicht.... ."

Jammerte sie missmutig.

Weltraum neutral, Hyperraum, auf der Expedition: Kestrel mit Ribanna und Q`Tahem im Aufenthaltsraum beim Training, Tapzi im Cockpit auf dem Pilotensitz schlafend und eingekringelt, Ani im Lagerraum, Sane auf der Medistation, Sarah zurück. Zoey mit Aria auf dem Schwesternschiff hinterher fliegend
 
Weltraum neutral, Hyperraum, beide Schiffe hintereinander unterwegs, auf der Expedition: Kestrel mit Ribanna und Q`Tahem im Aufenthaltsraum beim Training und Sarah in der Tür stehend, Tapzi im Cockpit auf dem Pilotensitz schlafend und eingekringelt, Ani im Lagerraum, Sane auf der Medistation, Zoey mit Ari`a auf dem Schwesternschiff

Es tat irgendwie gut zu hören, dass Ribanna doch ihr selbst gebasteltes Spielzeug nicht nur in der Ecke hatte stehen lassen, sondern schon vor der Mission zumindest ein paar Mal trainiert hatte. Da hatte sie ihre Padawan zuvor wohl falsch verstanden gehabt. Die Wahrheit ihrer Worte zeigte sich anschließend in der Levitation im Kopfstand.

Der Kampf mit den Trainingsschwertern verlief ebenso besser als erwartet. Es wurde Zeit für einen Tempowechsel und auch dies meisterte Ribanna ausgesprochen gut.

"Dein Körper ist wirklich fit. Das hilft dir sehr im Lichtschwertkampf. Versuche dieses Level noch zu verbessern und achte darauf, dass die lange Reise auf dem Schiff deine Fitness nicht wieder verschlechtert. Nehme dir jeden Tag ein paar Übungen vor. Ich werde dir diesbezüglich neben dem neuen Spielzeug für dich, auch paar Trainingshilfen auf dein Datapad übertragen. Erinnere mich daran, sollte ich es vergessen."

Erklärte Kestrel und sah dann nochmal kritisch zu ihrem Sofa. Schon im Kampf zuvor mit Ribanna hatte sie nur nebenbei bemerkt, dass Q'Tahem anscheinend ihr Sofa "verschönern" wollte.

"
Q'Tahem? Nächstes Mal testest du deine Klinge bitte woanders, ok? Ansonsten teste ich meine Klinge nächstes Mal an deinem Bettpfosten."

Meinte sie halb ernst und halb belustigt. Wie kam man nur auf so eine Idee? Das Schiff samt Einrichtung war immerhin nicht günstig gewesen, noch dazu hatte sie sich doch sehr an all das hier gewöhnt.

"
Ribanna? Und du darfst dich von solchen Sachen im Kampf nicht ablenken lassen. Beinahe hätte ich dich getroffen und das wäre im echten Kampf fast tödlich für dich gewesen. Du musst zwar deine Umgebung im Auge behalten im Kampf-ja,dennoch fokussiert auf den Feind sein. Das ist nicht immer leicht, aber du wirst lernen müssen zu unterscheiden, was wirklich wichtig ist. Was Q'Tahem da gemacht hat, war unrelevant für deinen Kampf. Dies musste du schneller im Blick haben, um dich nicht aus der Fassung bringen zu lassen. Ich fand es auch nicht prickelnd, was er da veranstaltet hat, ich war aber dennoch die ganze Zeit auf dich fokussiert. Verstehst du was ich meine?"

Fragte sie ihre Padawan, welche sich nun auf das Sofa setzte. Der Kampf zwischen Q'Tahem und ihr begann und anfangs schien es so auszusehen, dass Kestrel es leicht hatte zu gewinnen, doch recht schnell änderte der Nautolaner die Strategie und erstaunte dabei sogar die Jedi-Meisterin. Er wechselte zwischen den verschiedenen Lichtschwertstilen und schien sich ausprobieren zu wollen. Ein Schachzug, den die Jedi nicht erwartet hätte, doch ziemlich abwechslungsreich fand und lehrreich für Ribanna. So kam es, dass Q'Tahem's Attacken nicht mehr so stark vorhersehbar waren und Kestrel zum Teil keine Gelegenheit mehr dazu bekam ihr Ataru voll auszuleben, was auch die enge des Raumes mit sich brachte. Die Klingen knallten recht hart aufeinander, da die Angriffe von Q'Tahem teils sehr kräftig waren. Das hatte sie ihm nicht beigebracht! Woher wusste er davon? Kestrel kam durch den Kampf mehr ins Schwitzen, als sie gedacht hatte. Schließlich beendeten die Beiden ihren Übungskampf und auch die Jedi-Meisterin wischte sich den Schweiß von der Stirn und atmete schwerer als sie es für möglich gehalten hätte.

"Nicht schlecht, Q'Tahem. Du hast dich verbessert! Definitiv! Aber das hast du nicht von mir. Wer hat dir das beigebracht?"

Fragte sie noch etwas kurzatmig und deaktivierte dann ihre blaue Klinge.

"Das war auch für mich eine gute Übung. Es ist immerhin auch schon wieder etwas länger her mit einem Sith gekämpft zu haben. Wir sollten das ruhig öfter wiederholen, Q'Tahem .Auf dem Schiff haben wir ohnehin viel Zeit, bis wir auf Lianna ankommen. So bleiben auch wir beide fit."

Schlug die Jedi vor.

"Form VI scheint dir zu liegen. Wie kommst du auf Niman?"

Fragte sie ihren ehemaligen Padawan.

Fast im selben Moment kam Sarah auf das Schiff zurück und meldete, dass alles in Ordnung wäre und Zoey nach Lianna einreisen konnte.

"Danke für die Info, Sarah! Das freut mich zu hören! Tu mir doch bitte den Gefallen und starte das Schiff wieder und setze den Hyperraumkurs nach Lianna fort. Ich bin im Moment beschäftigt mit der Ausbildung meiner Padawan. Und sieh bitte nach Sane! Vielleicht sollte er mal etwas essen...bzw. wir alle."

Meinte Kestrel, während auch sie ihren Magen grummeln hörte nach dem Kampf mit Q'Tahem.
Danach kämpfte sie noch eine ganze Weile mit Ribanna und wandte dabei Ataru an und nicht wie zuvor Form I Shii-Cho. Damit hatte ihre Padawan etwas mehr Probleme, doch sie hatte auch nicht wirklich erwartet, dass Ribanna es gleich gelang. Sie hielt sich jedoch tapfer, auch wenn Kestrel sie diesmal tatsächlich vier Mal traf. Zwei Mal davon an der Hüfte, einmal im Rücken und einmal am Oberarm. Schlussendlich entwaffnete sie Ribanna und das Lichtschwert deaktivierte sich im Flug und landete klirrend auf dem Boden. Kurz darauf flog es in die linke freie Hand von Kestrel und aktivierte es und kreuzte beide blauen Klingen vor der Kehle ihrer Schülerin.

"Damit bist du geschlagen."

Sagte Kestrel und deaktivierte dann beide Klingen und gab ihrer Padawan ihr Schwert zurück.

"Du hast dich aber gut geschlagen. Ich bin immerhin keine einfache Gegnerin. Ich denke das reicht für heute. Dusche jetzt und ich lade dir mal ein paar Übungen auf das Datapad und danach sollten wir etwas essen. Wir haben noch ein paar Tage zum Trainieren, ehe wir auf Lianna ankommen und auch dort werden wir viel Zeit dafür haben."

Erklärte Kestrel und ging dann zu einem der in die Wand eingelassenen Regalen und suchte offensichtlich nach etwas bestimmten und zog dann einen 15x15cm großen Würfel hervor mit einer weißen Flüssigkeit.

"Hier...dein zweites Trainingsspielzeug. Ich möchte jedoch, dass du auch weiterhin meinen ersten Würfel zum Selbststudium benutzt. Dieser Würfel hier ändert bei Kälte und Wärme seine Farbe. Bzw. die Flüssigkeit darin. Versuche die Flüssigkeit mit der Macht zu erwärmen bzw. zu kühlen. Ich frage dich hin und wieder danach, welche Farben es angenommen hat, bis du es geschafft hast. Falls du Fragen dazu hast, kannst du mich natürlich jederzeit darauf ansprechen. Dusche jetzt erstmal. Ich sehe mal in der Küche nach, was sich machen lässt."

Erklärte sie ihrer Padawan und verschwand dann in der schmalen Küche und war gespannt ob sie vielleicht sogar Sarah darin auffand, um ihr gegebenenfalls zu helfen.


Weltraum neutral, Hyperraum, beide Schiffe hintereinander unterwegs, auf der Expedition: Kestrel, Ribanna, Q'Tahem, Sane, Sarah (NPC), Anakin, Tapsi (Lothal-Katze) Schwesternschiff: Zoey mit Ari`a
 
Zuletzt bearbeitet:
Weltraum neutral / Hyperraum nach Florrum / Twin Star / Cockpit / Zoey, Sane

Sane war tatsächlich aufgeregt. Es fühlte sich alles plötzlich so neu an. Zum ersten Mal fühlte er sich wirklich unabhängig und frei. Sie konnten tun und lassen was sie wollten. Eine ganze Galaxie stand ihnen zur Verfügung. So viele fremde Kulturen und Sprachen, von denen sie noch nie etwas gehört haben, wollten nun von ihnen entdeckt werden. Vor einer Woche noch hätte er niemals geahnt, dass sein Leben so eine Wendung nehmen würde. Eine gute Wendung. Nachdem Sane und Zoey ihr Schiff betreten hatten, ließ die Archäologin keine Zeit unnötig verstreichen. Sie starteten direkt und waren kurz darauf im Hyperraum. Eine Urlaubswelt hatte sie sich für den Start ihres gemeinsamen Abenteuers ausgesucht.

"Ist es Spira? Wobei, ich glaube die sind dort eher für ihre tropischen Strände bekannt und weniger für Blumenmeere. Hm."

Sane warf seiner Freundin mit einem verschmitzten Lächeln einen Seitenblick zu. Was hatte sie sich wohl einfallen lassen? Er war bis jetzt kein allzu großer Fan von Blumen gewesen, weswegen ihm kein Planet einfallen wollte, der sich dafür besonders auszeichnete. Doch die Archäologin war in der Galaxie mindestens genau so herum gekommen wie er. Die Möglichkeiten standen gut, dass sie ein Fleckchen kannte, von dem er noch nie gehört hatte.

"Auf was freust du dich am meisten? Für mich ist es definitiv die Zeit, die wir für uns haben werden. Und die Ruhe! Es ist schon Ewigkeiten her, dass ich einen Freizeitroman gelesen habe. Darauf hätte ich auch Mal wieder Lust."

In den vergangenen Jahren hatte er viel Zeit für Bildung aufgebracht. Seien es Militärtaktiken oder medizinische Literaturstücke gewesen, beim Lesen hatte er bisher immer darauf geachtet, etwas zu lernen, das sein Überleben sicherte. Und in seiner Jugend hatte er vor allem Schriften über ferne Kulturen gelesen. Ihn hatte das interessiert, vor allem, nachdem seine Eltern ihm diese Art von Büchern verboten hatten. So einen richtigen Freizeitroman hatte er daher noch nie richtig in der Hand gehabt. Sobald sie am Ziel angekommen waren, würde er deshalb im HoloNet gleich nach einer passenden Geschichte suchen und sie auf sein Datapad ziehen. Vielleicht könnte er sich schon jetzt schlau darüber machen, was in der Galaxie gerade gelesen wurde. Vielleicht gab es ja einen aktuellen Autor, der ihm zusagte.

Er kramte in seiner Tasche nach seinem Datapad und aktivierte den Display - und bekam augenblicklich ein schlechtes Gewissen. Eine Nachricht von Skyfly. Garantiert war die Jedi-Meisterin wütend, dass Zoey und Sane einfach so verschwunden waren. Sane konnte es ihr nicht einmal verübeln. Aber wollte er sich von so einer wütenden Nachricht die Laune jetzt verderben lassen? Er überlegte kurz.

"Ich hab von Meisterin Skyfly eine Nachricht bekommen, vermutlich hat sie bemerkt, dass wir weg sind. Wir sollten sie später vielleicht zusammen lesen und gemeinsam überlegen, wie wir ihr Antworten. Dann könnten wir auch gleich den anderen schreiben. Was meinst du?"

Sane deaktivierte den Bildschirm wieder und schob das Datapad zurück in die Tasche.

Weltraum neutral / Hyperraum nach Florrum / Twin Star / Cockpit / Zoey, Sane
 
Weltraum Neue Republik, Hyperraum, kurz vor Grenze zum Weltraum neutral, Hyperraum in Richtung Florrum, auf der Twin Star(eigentlich Lynx): Zoey und Sane


Natürlich versuchte Sane zu erraten, wo sie nun hinfliegen würden. Fast hätte Zoey geseufzt. Das Ganze war natürlich nicht gerade optimal, doch sie musste das Artefakt ins Imperium schaffen. Sie wollte für die ganze Arbeit und das hohe Risiko ihren wohlverdienten Lohn! Sie wollte Anerkennung und in den Zirkel der Hexer. Als Archäologin würde sie dort perfekt hineinpassen. Und, sie wollte endlich auch etwas von den Artefakten haben, die sie unter Lebensgefahr suchte und fand. Es reizte sie schon, zu versuchen, das Holocron zu öffnen und in dem enthaltenen Wissen zu stöbern und zu lernen. Natürlich war sie neugierig! Doch, sie wusste nicht, wieviel Zeit sie brauchen würde und ob sie es überhaupt schaffen könnte und ob das der Führung des Zirkels überhaupt recht war, das ohne deren Einwilligung zu tun?! Fakt war, sie befand sich auf der Flucht und das durfte sie auch nicht vergessen und das sie Sane täuschte, auch nicht und daher antwortete sie:

“Lass dich einfach überraschen, Liebster. Diesmal wähle ich das Ziel aus, danach du. Ich werde dir folgen, wohin du auch willst.”

Sie schenkte ihm ein wundervolles Lächeln. Das meinte sie sogar ernst, denn ihre Gefühle für Sane waren groß und vor allem echt! Wenn sie erstmal im Imperium wären, und sie ihren Meister oder den Grafen aufsuchen würde, würde die Katze natürlich aus dem Sack sein. Sie wusste nicht, wie Sane reagieren würde, doch Liebe heilte eigentlich alle Wunden?! Sie setzte zumindest darauf! Das sagte man doch immer! Sicher, ihre Zuneigung füreinander hatte viel eher begonnen. Doch so richtig verliebt und es sich eingestanden, hatten sie es sich jetzt, dass bedeutete, Sane hatte sich in sie als Sith verliebt. Das würde ihr Argument sein! Damit beruhigte sie ihre rasenden, fast quälenden Gedanken. Es war schon kurios. Zoey hatte sich immer ihren Triumph anders vorgestellt und nun litt sie wegen Sane unter quälenden Gedanken anstatt ihren Triumph voll und ganz genießen zu können. Nun gut, geplant war es ja auch nicht gewesen! Wie sollte sie es ihm beibringen? Situationsbedingt, sagte sie sich selbst!

Sane hingegen war heiter und ausgelassen, wirkte fröhlich, zufrieden, ja richtig glücklich. Zoey versuchte es ihm daher gleichzutun, um nicht aufzufallen, was sie in Wahrheit für Gedanken hegte. Ihr Geliebter war dadurch auch viel gesprächiger als sonst, was ihr eigentlich gut gefiel. Er fragte sie, auf was sie sich am meisten freuen würde. Für ihn war es die Zeit, die sie für sich zu zweit haben würden. Sie nickte sofort zustimmend.

“Für mich auch, Liebling. Es ist so schön mit dir zusammen zu sein. Das macht mich so glücklich!”

Er würde die Tatsachen akzeptieren lernen, war sie sich sicher! Wenn sie erstmal alles abgegeben und sich dafür ihre Lorbeeren eingeholt hätte, würde auch alles erstmal wie erträumt stattfinden. Sie brauchte nämlich dringend Erholung. Das war schließlich ganz schön stressig gewesen!

Er sprach nun davon, ein wenig Lesen zu wollen. Freizeitromane! Freizeitromane? Hatte sie je sowas überhaupt gelesen? Sie konnte sich gar nicht groß erinnern. Gelesen hatte sie Unmengen, aber Lehrbücher! Als kleines Kind vielleicht!? Ja, da war diese Buchreihe!...


“Eine gute Idee. Mach das! Vielleicht finde ich auch Einen für mich? Ich las neulich so eine Werbung im Holonet. Ein Abenteuerroman? Oder, war es vielleicht auch eher mystisch und zum Gruseln? Ich weiß nicht so genau, aber der Titel sprach mich an. Vielleicht wäre das etwas für mich? Ich weiß nämlich gar nicht so genau, auf was ich stehe, da ich das letzte Mal als Kind Zeit für sowas hatte. Damals las ich so eine Reiterhof-Reihe. Wie hieß das nochmal? Ähm…, "Ferien auf dem Tauntaun Hof"!... Das was ich neulich sah, was beworben wurde, war: “Spuk in den Wäldern von Kashyyyk”.”

Plötzlich ertönte ein Klingelton und Zoey horchte auf. Irgendwie hatte sie in dem Moment gleich so ein dummes Gefühl! Er griff nach seinem Handy und Zoey hielt den Atem an. Er packte es gleich wieder weg und Zoey wollte gerade aufatmen, da sagte er zu ihr, von wem die Nachricht war. Zoey hatte das Gefühl, ihr Atem setzte komplett aus. Von Kestrel! Gebannt sah sie ihn mit großen und erschrockenen Augen an. Das Pokerface hatte komplett ausgesetzt. Doch er sagte ihr ruhig, dass er die Nachricht mit ihr zusammen lesen und beantworten wollte. Da holte sie endlich Luft. Egal, was sie geschrieben hatte, er kannte den Inhalt nicht! Noch nicht! Gut! Zoey musste von ihrem Stuhl aufstehen. Zuviel Adrenalien!

“Gut! Das machen wir. Das unser Weggehen so schnell bemerkt wurde? Es ist aber unser gutes Recht! Das müssen sie einfach verstehen!”

Sie ging zu ihm und küsste ihn innig und setzte sich dabei auf seinen Schoß. Mist! Ihr war klar, warum die Jedi geschrieben hatte! Doch Sanes Reaktion beruhigte sie. Es hatte sie komplett wieder runter gebracht. Sie musste irgendwie an sein Handy ran!? Sie wollte aber nicht brutal ran und sich nicht als Sith entlarven.

“Wollen wir noch etwas zusammen essen oder was meinst du? Ich hätte durchaus Appetit und Hunger!”

Sie musste ihn ablenken und beschäftigen! Er sollte die Nachricht nicht lesen!

Doch kurz darauf, kam ein Funkspruch an. Man konnte das Lämpchen nicht ignorieren und Sane betätigte auch gleich den Schalter. Und, damit war die Kacke am Dampfen! Da gab es nichts mehr zu beschönigen!

“Hier spricht Kestrel…”,

würgen hätte sie können! Es fiel auf, wie förmlich Kestrel war. Das musste Sane dann auch merken. Mist! Zoey wurde es heiß und unangenehm. Sie sprang von seinem Schoß und lief aufgeregt auf und ab. Vom Schiff, von der Expedition! Sie waren ihnen also auf den Fersen! Und tatsächlich, in dem Moment erschien auf dem Radar ein Punkt, der ihnen rasant folgte und immer näher rückte! Verflucht! Konnte dieses Jedimiststück nicht nachts schlafen, wie es andere taten?! Zoey hatte auf mehr Vorsprung gehofft. Heimlich griff sie zum Geschwindigkeitsregler und erhöhte diese. Dabei tat sie ahnungslos:

“Was soll das? Wir sind doch keine Jedi, die um Erlaubnis fragen müssen!”

Sane und sie mussten die Nachricht erneut hören, da Zoey ungehalten dazwischen geschrien hatte.

“Erbitte Meldung aller Personen an Bord?! Das wird ja immer schöner! Ist bei denen jemand ausgebüchst, oder was?!”,

schob Zoey die Angelegenheit darauf und Kestrel hatte ihr dazu prima in die Hände gespielt. Zoey hatte, seit sie an Bord war, ihre Verschleierung fallen lassen. Sane konnte sie ja nicht entlarven. Und, sie wirkte nicht finster und grausam kalt, wie Janus, den man es nicht zutraute oder Hybris, dem man seine Aura zutraute und wobei vielleicht selbst Außenstehende, als Nichtmachtnutzer, ein gruseliges Gefühl überkommen könnte. Sie wirkte etwas dunkler als grau. Es war gut, dass er ein Nichtmachtnutzer war. So konnte sie ihre Fühler ausstrecken und nochmal ihr Schiff absuchen, nicht , dass es tatsächlich um etwas ganz anderes ging!? Augenblicklich musste sie an Ari`a denken. Doch, das Schiff war klein und hier war nichts. Doch, der letzte Satz von Kestrel wiederum sprach Bände. Zoey musste Sane auf eine falsche Fährte lenken!

Sane, bitte, such mal das Schiff ab, ob wir einen blinden Passagier haben!? Fehlt ein Padawan im Tempel? Da mir das Schiff gehört, werde ich ihr indes schon mal antworten.“

Sane ließ sich das nicht zweimal sagen. Er war dafür zu lieb, sich lange Bitten zu lassen. Vielleicht hatte er auch Angst, dass die sich womöglich versteckt haltende Person bewaffnet sein könnte und traute Zoey natürlich nicht zu, dass sie dafür geeignet sein würde, dachte er schließlich, sie wäre die Zoey von früher, die beschützungsbedürftig war. Wer wäre dafür geeigneter als er, ein Soldat der Spezialeinheit! Natürlich war das Schiff mickrig klein, besonders im Verhältnis zur Expedition. Man kam über die Rampe gleich, wie oft üblich, in den Lagerraum, der den Aufenthaltsraum mit Küchennische enthielt. Vom fortführenden langen Flur führte links ein Minischlafraum mit zwei Pritschen ab. Der Flur mit Einbauschränken endete schnell im Cockpit. Luken im Flur führten nach oben in einen zweiten Ein-und Ausstieg und nach unten und oben zu den Drehgeschütztürmen, zumindest nannte Zoey Letzteres das für sich so. Also, recht klein! Er würde rasch fertig sein. Sie öffnete daher umgehend den Kanal zur Expedition. Zoey antwortete wie Kestrel sie angesprochen hatte, mit einer reinen Sprachnachricht und holte sie bewusst nicht auf den Bildschirm. Es gab Geschichten, dass Machtnutzer über Bildschirme mit der Macht agieren konnten. Zoey hatte das selbst noch nie ausprobiert, wollte aber kein Risiko eingehen, im Falle das wahr war und Kestrel am Ende das Holocron ertasten und sie angreifen würde.

Sprachnachricht an die Expedition:


“Twin Star hier, Zoey Liviana, Archäologin und Captain der Twin Star, hier. An Bord sind lediglich 2 Personen! Sane und ich! Warum so förmlich?! Sane sucht das Schiff nach blinden Passagieren ab, denn wir schlussfolgern aus eurer Nachricht, dass jemand im Tempel vermisst wird? Ansonsten, ja, Sane und ich wollen ein neues Leben zu zweit beginnen. Wir hassen Abschiede! Verzeiht unser Aufbrechen, ohne Bescheid zu sagen! Ihr werdet zur Hochzeit alle eingeladen, keine Sorge! Sollte Sane jemanden finden, melde ich mich nochmal. Lebt wohl! Zoey, aus und Ende!”,
endete sie mit zuckersüßer Stimme. Sane stand längst wieder hinter ihr. Natürlich hatte er niemanden gefunden und auch nicht etwas, auf das Zoey bewusst nicht eingegangen war. Schließlich wollte sie unschuldig wirken und setzte auf Zeit! Noch waren sie im Weltraum unter republikanischer Herrschaft! Ihr Blick glitt unauffällig zu ihrer Umhängetasche. Sie hing über ihrem Cockpitstuhl. Das war zwar nicht gerade flugsicher, aber wen störte das?! Und in ihr war nach wie vor das Holocron, in ein großes Tuch verpackt.

Zoey drehte sich zu Sane um und fragte gespielt naiv:

“Und? Niemand weiter an Bord, oder? Das hätten wir doch auch bemerkt, denke ich! Ich habe soeben zwei Personen gemeldet und sie zur Hochzeit irgendwann eingeladen.”

Sie lächelte. Sane setzte sich wieder auf seinen Platz. Der Bordcomputer zeigte an, dass sie sich nun im Weltraum neutral befanden. Zoey hätte laut jubeln können. Doch eine Sache beschäftigte Zoey. Sie hätte mit Kestrel nicht oder nicht so schnell gerechnet! Sie sprach den Gedanken laut aus.

“Wie zum Henker haben die uns so schnell gefunden?”


Weltraum neutral, Hyperraum, in der Nähe von Florrum, an Bord der Twin Star(Lynx): Sane und Zoey, die Expedition mit der Jedibande von Kestrel an den Fersen
 
Weltraum Neue Republik, kurz vor Grenze zum Weltraum neutral, Hyperraum in Richtung Florrum, in Funkspruchweite zu Zoeys Schiff, selbst an Bord der Expedition im Cockpit: Kestrel, Sarah, Q`Tahem und Ribanna, blinder Passagier: Ari`a

Ribanna konnte es gar nicht glauben, was passiert war. Ihre Worte und ihre Körpersprache sprachen Bände. Natürlich versuchte sie der Archäologin beizustehen, da sie sich nicht vorstellen konnte, dass sie so etwas tun könnte. Sie verdächtigte Sane, kam auf die Idee, dass das Holocron zerstört worden war , Zoey entführt oder bedroht wurde oder es ganz aus Versehen in die Tasche gerutscht war.

“Glaube mir, Ribanna. Auch ich kann nicht glauben, was passiert ist. Ich traue es Beiden auch nicht zu. Und doch hätte ich den Beiden auch nicht zugetraut, dass sie einfach durchbrennen, auch wenn dies dagegen völlig harmlos ist.”

Meinte Kestrel und machte eine Pause.

“Zerstört kann es schon werden. Ich glaube nicht daran, doch das wäre in diesem Fall sogar noch besser, als wenn es entwendet wurde. Das Holocron ist in den falschen Händen sehr gefährlich. Einer Waffe ganz ähnlich, wenn es in die Hände der Sith fällt.”

Erklärte sie ihrer Schülerin und seufzte.

“Hoffen wir, dass es ein Versehen war, doch mein Gefühl sagt mir leider, dass es nicht so ist, auch wenn ich mir wünsche, dass es so wäre.”

Schließlich waren sie in Funkreichweite zu Zoey’s TwinStar. Sie schickte einen recht formellen Funkspruch los, schon alleine deshalb, falls das Schiff doch von anderen geflogen werden würde. Sane antwortete überhaupt nicht auf ihre private Nachricht, doch endlich meldete sich Zoey zu Wort. Sie waren also wirklich auf dem Schiff. Während die Jedi-Meisterin dem Funkspruch angestrengt lauschte und versuchte zwischen den Zeilen zu lesen, hörte sie wie Q’Tahem einen blinden Passagier aufdeckte. Kurz drehte sich Kestrel von ihrem Cockpitsitz um und sah neben Q’Tahem das junge Twi’lekmädchen Ari’a stehen. Die dunkelhaarige Jedi seufzte. Das auch noch! Was hatte sie hier verloren!? Wie hatte sie es überhaupt mitbekommen, dass sie abgeflogen waren? Kestrel wusste nicht, ob es nun gut oder schlecht war, dass das Mädchen mit an Board war. Vielleicht war es zur Beobachtung gut und wiederum schlecht, wenn sie überfordert wurde. War nur zu hoffen, dass das Ganze nicht wieder in einer reinen Katastrophe wie immer endete. Leider deutete die Warnung der Macht genau dies an… . Die langhaarige Jedi seufzte und drehte sich wieder zur Cockpitscheibe und lauschte weiter der Nachricht von der Archäologin, die ihre Nachricht entweder absichtlich missverstand oder tatsächlich unschuldig war.

Kestrel atmete abermals tief durch. Die ganze Sache ging ihr etwas nahe. Besonders, da sie mit Zoey seit Jahren befreundet war und sie nur ungerne beschuldigte. Sie drückte nun einen Knopf zur Liveholoübertragung und bildete nun ihren Körper via Holotransmitter ab.


“Entschuldige die Förmlichkeit Zoey, doch ich musste erst sicherstellen, dass ihr wirklich auf dem Schiff seid. Das ihr zu zweit ohne Abschied los seid, ist zwar nicht sehr löblich, dennoch in Ordnung für uns. Wir gönnen euch die Zweisamkeit. Doch leider fehlt seit eurem Verschwinden das Sith-Holocron. Du hattest es zuletzt in deinen Händen. Es ist nicht in deinem Quartier und nicht in in den Archiven abgegeben worden, seit dem du es von mir bekommen hattest. Bitte sage mir, dass du es nur vergessen hast in all deiner Eile. Der Orden der Jedi benötigt es dringend zurück. In den falschen Händen, insbesondere den Sith, wäre es eine furchtbare Waffe. Es ist Eigentum der Jedi und muss wieder sicher in die Archive verwahrt werden. Wir sollten irgendwo zwischenlanden, wo du es mir überreichen kannst. Ich hatte eigentlich erwartet, dass du mit solch wertvollen Dingen gewissenhafter umgehst, Zoey.”

Sprach Kestrel in den Holokommunikator des Schiffes und setzte ein bedauerliches Gesicht auf, denn ihr Vertrauen in die Archäologin war erschüttert, selbst wenn es keine Absicht gewesen sein sollte. Sie hatte ihr nach all den Jahren mehr Pflichtbewusstsein zugetraut.

Weltraum Neue Republik, kurz vor Grenze zum Weltraum neutral, Hyperraum in Richtung Florrum, in Funkspruchweite zu Zoeys Schiff, selbst an Bord der Expedition im Cockpit: Kestrel, Sarah, Q`Tahem und Ribanna, blinder Passagier: Ari`a
 
Weltraum neutral / Hyperraum nach Florrum / Twin Star / Cockpit / Zoey, Sane

Er durfte das nächste Ziel ihrer Reise aussuchen? Das war eine tolle Idee von Zoey! Ihm gingen auf die schnelle gleich mehrere Namen von Planeten durch den Kopf, von denen er gehört hatte und die er unbedingt mit eigenen Augen sehen wollte. Aber wo anfangen? Kashyyyk? Felucia? Das bereits erwähnte Spira war sicher auch sehenswert. Womöglich sollte er gleich eine Liste anlegen, um seine Gedanken etwas zu sortieren. Wahrscheinlich gab es da draußen auch noch fantastische Planeten, von denen er bisher noch gar nichts gehört hatte. Etwas Recherche wäre also auch nicht schlecht.

Zoey fasste seine Idee mit den Romanen auf. Sie hatte vor kurzem eine spannende Werbung über ein eher gruseliges Buch gesehen, dessen Handlung auf Kashyyyk spielte. Wie passend! Das wäre vielleicht die passende Lektüre, um die Reise auf den Wookiee-Planeten daran anzuknüpfen. Sie könnten dann gemeinsam die Geschichte lesen und im Anschluss die Orte aufsuchen, die der Autor beschrieben hat. Sane musste bei der Idee grinsen. Sie gefiel ihm. Und für Zoey würde es eine tolle Überraschung sein. Vielleicht sollte er gleich zwei Exemplare von “Spuk in den Wäldern von Kashyyyk” besorgen, dann konnten sie gleichzeitig lesen und über die Handlung diskutieren.

Seine Freundin riss ihn plötzlich aus seinen Gedanken. Sie sprang auf, küsste ihn, fragte, ob sie noch was Essen wollten. Er überlegte kurz. Tatsächlich könnte es mittlerweile Zeit für Frühstück sein. Sie waren mitten in der Nacht aufgebrochen und jetzt schon eine Weile unterwegs. Sane hatte zwar eher daran gedacht, sich nochmal hinzulegen und den Schlaf nachzuholen, aber wenn Zoey lieber etwas essen will, war ihm das auch recht. Gerade als er sich aus dem Sessel schwingen wollte, blinkte eine Lampe auf der Kontrolltafel der Twin Star auf. Es gab eine eingehende Übertragung. Sane dachte sich nichts dabei und drückte den Knopf, der die Übertragung bestätigte und den Kommunikationskanal öffnete. Zu seiner Überraschung hörte er die Stimme von Skyfly. Er warf Zoey einen fragenden Blick zu. Diese begann sogleich, sich über die Jedi-Meisterin zu echauffieren, doch Sane machte sich Sorgen. Erst ihre Nachricht, jetzt das. Es musste etwas passiert sein. Er hörte sich die Übertragung nochmal an, damit ihm auch nichts entging.

"Hm, das klingt auf jeden Fall merkwürdig. Die müssen und verwechseln. Vielleicht defekte Sensoren? Meisterin Skyfly klingt allerdings wirklich besorgt. Es muss etwas vorgefallen sein."

Sane wollte es nicht laut aussprechen, um Zoey noch mehr aufzuregen, aber sein erster Gedanke galt dieser Jedi-Rätin, die angeblich zu den Sith übergelaufen ist. Vielleicht war sie nun zum Jedi-Orden zurückgekehrt um ihn anzugreifen? Hoffentlich wurde niemand dabei verletzt. Sofort machte sich ein beklemmendes Gefühl in seiner Magengegend breit. Wenn er vor Ort gewesen wäre, hätte er helfen können. Egal wie. Stattdessen war er einfach abgehauen. Die Archäologin hatte allerdings eine andere Theorie: jemand war von der Jedi-Basis verschwunden und wurde nun vermisst. Sane runzelte die Stirn. Selbst wenn ein Padawan über Nacht verschwinden würde, gäbe es dann so ein Aufstand darum? Die Jedi-Basis war doch kein Gefängnis. Oder war er da falsch informiert? Zugegeben, Zoey kannte sich mit den Jedi besser aus als er. Deswegen nickte er schließlich als sie vorschlug, das Raumschiff nach blinden Passagieren zu durchsuchen.

"Gute Idee, ich schau nach."

Er sprang aus dem Sessel und begab sich in den hinteren Teil des Schiffes, während Zoey der Jedi-Meisterin antwortete. Von ihrem Gespräch bekam er nur ein paar wenige dumpfe Sätze mit. Stattdessen konzentrierte er sich auf die Suche. Das Schiff war nicht groß, deshalb hatte er schnell einen Blick in jeden Schrank und in jede Truhe oder Kiste geworfen, die sie an Bord hatten. Allerdings konnte er nichts verdächtiges finden. Sie waren die einzigen, die sich an Bord der Twin Star befanden. Er ging zurück zu Zoey.

"Nein, sonst ist niemand an Bord. Hast du sie mal gefragt, ob mit ihren Sensoren alles in Ordnung ist?"

Über die Frage, wie Skyfly sie gefunden hatte, konnte Sane nur die Schultern zucken.

"Ich hab bei den Jedi irgendwann aufgehört, ihre Fähigkeiten in Frage zu stellen. Immer wenn ich dachte, ich hab bei ihnen mittlerweile alles gesehen, ziehen die einen neuen Trick mit der Macht aus dem Hut."

Sane vermutete, dass es sich bei Skyfly um eine durchaus starke Machtnutzerin handelt. Er hatte mit ihr mittlerweile oft genug Seite an Seite gekämpft um zu wissen, dass sie keine durchschnittliche Jedi war. Dass so jemand kein Problem damit hat, sich an ihre Fersen zu heften, erschien ihm sehr wahrscheinlich. Dann hörten sie wieder die Stimme der Jedi-Meisterin. Doch was sie da sagte, verwirrte Sane nur noch mehr. Es ging um das Holocron? Von allen Dingen, die er sich ausgemalt hatte, spielte dieser kleine Gegenstand überhaupt keine Rolle.

"Und ich dachte schon, es wäre etwas Schlimmes passiert. Ein Missverständnis, nichts weiter. Sag ihr einfach, wo du es hingestellt hast und die Sache hat sich erledigt."

Erleichtert ließ sich Sane in den Co-Piloten-Sessel fallen. Jetzt hatte er tatsächlich Hunger.

Weltraum neutral / Hyperraum nach Florrum / Twin Star / Cockpit / Zoey, Sane, per Raumschiff-Com: Kestrel
 
Weltraum neutral, Hyperraum, in der Nähe von Florrum, an Bord der Twin Star(Lynx): Sane und Zoey, die Expedition mit der Jedibande von Kestrel an den Fersen


Sane hatte das alles merkwürdig gefunden, sprach von defekten Sensoren. Man musste sie verwechseln!

“Eine Verwechslung?!”,

tat sie ahnungslos. Zoey liebte ihn dafür gleich noch mehr, insofern das überhaupt noch möglich war. Er hielt sie für unschuldig. Das ihr das etwas bedeutete, war natürlich absurd.

Selbstverständlich hatte er niemanden bei der Absuche des Schiffes gefunden, denn es gab keinen blinden Passagier. Sie hingegen hatte auf Kestrels Funkspruch geantwortet gehabt. Aber, danach fragte Sane, ob sie die Sache mit den defekten Sensoren angesprochen hätte. Sie schüttelte mit dem Kopf.


“Sollten sie sich erneut melden, hole ich das nach.”

Hoffentlich meldeten sie sich nicht nochmal! Doch, wie hatten sie sie so schnell gefunden? Jeditechniken in der Macht, meinte Sane?! Über diese Entfernung? Wie sah es mit simpler Technik aus?

“Nein, das denke ich über diese Entfernung nicht. Hätte sie uns mittels der Macht aufspüren können, hätte sie das Schiff nach Personen abtasten können und hätte uns nicht fragen müssen. Unsere Auren sollte sie kennen! …Sarah hat mir stets misstraut. Sie hat mich arg in die Zange genommen und auf dem Flug in die Republik verhört. Könnte es sein, dass wir einen Peilsender haben oder besser gesagt das Schiff? Sie ist sicher nicht begeistert, dass wir Zwei ein Paar geworden sind. Sie ist eifersüchtig! Haben wir es ihr zu verdanken, und hat sie Kestrel hinter uns her gehetzt?”.

Sie sah Sane groß an. Sarah war ganz sicher mit an Bord. Sarah war eine richtige Kotzkuh!

“Es ist frisch im Weltraum, ich brauche eine wärmere Jacke.”

Sie zog ihre Jacke aus, griff nun ihre Tasche und tat so, als würde sie gerade beflissen aufräumen und brachte alles in ihren Aufenthaltsraum bzw. ins Lager. Dort gab es ein paar Haken für Jacken, an der auch eine Wärmere hing, eine Garderobe, und das gewisse Extra. Zoey drückte dort die eine Transportkiste und das Geheimfach öffnete sich und sie verstaute fix das eingewickelte Holocron. Dort lag Ari`as Lichtschwert. Sie ergriff es und nahm es an sich. Ebenso holte sie ihr eigenes aus ihrer Umhängetasche. Beides kam nun unter eine etwas längere dunkle Outdoorjacke. Man könnte ja mal ein Lichtschwert verlieren. Die Jedibrut war ihr mittlerweile zu nah. Sie wollte lieber gut vorbereitet und gewappnet sein. Die Expedition war schneller als ihr Schiff. Sie wurden weiterhin verfolgt.

Da ertönte erneut der Signalton und sie wusste, die Jedi hatte sich nicht abspeisen lassen, denn sie nervte erneut. Nun, logisch, sie wurden ja auch nach wie vor verfolgt. Sie flitzte schnell nach vorne ins Cockpit zu Sane. Sie ließ sich auf ihren Stuhl fallen. Diesmal kam die Jedi auf den Schirm. Eine Life-Holo-Übertragung. Zoey hörte sich mit Sane an, was sie zu sagen hatte. Mist, gleich würde sie das Holocron erwähnen, dachte sie bei jedem Wort, welches Kestrel sagte. Und dann, würde es ihr Liebster hören! Verflucht! Zum Glück öffnete dieser den Kanal nur einseitig. So konnte Kestrel ihre Reaktionen nicht life miterleben.

Kestrel sprach Zoey gezielt an. Sie entschuldigte sich zuerst für ihre plötzliche förmliche Art. Typisch Jedi, dachte Zoey leicht amüsiert. Man muss dazu sagen, dass es Zoey natürlich nicht gerade zum Lachen war. Die Jedi hatte sicherstellen müssen, dass sie es waren, die auf dem Schiff waren. Zoey sah irritiert zu Sane. Was hatten die denn gedacht? Sie sagte dann zu ihrem plötzlichen Verschwinden, dass sie damit kein Problem hätten, auch wenn sie eine Verabschiedung besser gefunden hätten, als das sang-und klanglose Abhauen der Beiden. Sie würden es ihnen aber gönnen. Und dann kam es! Zoey atmete einen Moment nicht und danach ziemlich flach und oft. Sie starrte wie gebannt auf den Bildschirm, der oberhalb des Panoramafensters in die Scheibe eingearbeitet war und vermied den Blick zu Sane. Sie erforschte stattdessen seine Gefühle. Er war ruhig, gelassen und seltsamerweise entspannt. Nanu? Hatte sie das verlernt und lag völlig falsch? Es konnte nur so sein!

Doch, dann sagte Sane ziemlich cool, das es nur darum ginge. Ein Missverständnis! Er lehnte sich beruhigt zurück. Zoey solle ihr schnell sagen, wo sie es hingestellt hätte und alles wäre gut. Jetzt war Zoey total verblüfft. Hinter ihrer Stirn arbeitete es fieberhaft. Was sollte sie sagen? Jetzt fielen ihr die Personen auf, die auf der Nachricht zu sehen gewesen waren. Natürlich Sarah! Sie hatte neben Kestrel gesessen, dahinter Ribanna, Q`Tahem und Ari´a! Ari`a! Was hatte das zu bedeuten? Sie hatte keine Zeit sich darüber Gedanken zu machen, sie musste antworten. Was sollte sie antworten? Sie musste Zeit schinden! Deshalb sagte sie zu Sane, die Hand schon bereit am Knöpfchen:


“Ich denke, dass mit den Sensoren ist nicht mehr von Belang, oder?”

Natürlich war es das nicht. Dabei rasten ihre Gedanken. Dann öffnete sie den Kanal und zeigte sich mit Sane ebenfalls. So richtig wusste sie immer noch nicht, was sie sagen sollte. Sie musste improvisieren, doch länger hatte sie nicht mehr warten können, ehe ihr Sane misstrauen würde. Sie tat freundlich, aber ernst.

Hololifeübertragung an die Expedition:

Zoey und Sane hier, wie ihr sehen könnt, sind nur wir Zwei an Bord. Die Durchsuchung brachte nichts. Doch, es geht wohl eher um das Holocron, wie du in der letzten Nachricht sagtest, welches ich im Archiv abgegeben habe. Kurz vor 23 Uhr. Ich ging dorthin und wurde von einer älteren Jedi aufgehalten. Sie meinte, ich hätte ohne eine Jedi keine Berechtigung alleine dort zu sein. Auch als ich deinen Namen nannte, nützte das nichts. Sie nahm mir rigoros das Holocron ab und übergab es einem Protokolldroiden und riss mir auch meine Aufzeichnungen aus der Hand und übergab sie ihm. Dieser sollte das Holocron in die Geheimabteilung bringen und dir dann die Aufzeichnungen übergeben. Ich protestierte, doch, es half nichts. Besonders Letzteres fand ich schwachsinnig. Ich wollte ihren Namen wissen, doch sie drohte mit Sicherheitsleuten. Da ging ich. Ich dachte mir, es wird schon alles seine Richtigkeit haben! Ich bin zutiefst erschüttert, dass es nicht dort steht, wo es hin sollte. Ich hoffe, es wird sich alles klären!? Zoey, Ende!”
Nach und nach, beim Erzählen, war ihr diese Lüge eingefallen. Das mussten die Jedi erstmal überprüfen. Zoey hatte Zeit bekommen, hoffte sie. Kestrel hatte den Kanal beidseitig geöffnet gehabt. So hatten sie das Raunen und die überraschten Blicke sehen können. Zoey hatte mehr auf Kestrel geachtet, hatte sich ihre Lüge ausgedacht und sich wieder stark verschleiert gehabt. Am Ende hatte Ribanna lautstark geschrien und das hatte auch Zoey nicht überhört:

“Ich hab`s euch doch gesagt!”

Dann schaltete die ihren Kanal ab. Zoey sah zu ihrem Liebsten und meinte:

“Tja? Im Tempel gehen unheilvolle Dinge vor sich. Der ist scheinbar auch nicht mehr das, was er mal war!”

Daraufhin lächelte die Sith zuckersüß ihren Geliebten an.


Weltraum neutral, in der Nähe von Florrum, an Bord der Twin Star(Lynx): Sane und Zoey, die Expedition mit der Jedibande (Q`Tahem, Ribanna, Sarah, Ari`a) von Kestrel an den Fersen
 
Weltraum neutral, Hyperraum, in der Nähe von Florrum, an Bord der Expedition: Kestrel, Ribanna, Q`Tahem, Sarah, Ari`a, die Twin Star, mit Zoey und Sane an Bord, verfolgend


Die Meisterin versicherte ihr, dass sie es auch nicht glauben könnte. Sie hätte aber auch nicht gedacht, dass die Zwei einfach so abhauen würden. Und, das Holocron war weg. Ribanna seufzte und nickte zugleich. Kestrel hoffte, dass es lieber kaputt sei, als dass es in falsche Hände geraten würde.

“Vielleicht ist es vom Tisch gefallen. Einmal unaufmerksam und ungeschickt sein -schon ist es passiert! Da es unersetzbar ist, flüchtete sie.”

Auch hoffte Kestrel, dass es aus Versehen mitgenommen worden wäre, sollten sie es bei sich haben. Ribanna nickte schnell. Zoey eine Lügnerin und Diebin? Unmöglich!

Es dauerte gefühlt Stunden, bis sich die Archäologin und der Doktor meldeten. Ribanna saß unbeweglich da, als würde sie sonst ein Wort überhören. Überhaupt schien es mucksmäuschenstill zu sein. Alle hörten gebannt die Nachricht von Zoey.

Sie wären alleine unterwegs, sagte Zoey. Ob sie das sagen musste, fragte sich die Padawan? Das bewies nichts! Womöglich hielt ihr ein Sith oder irgendjemand anders eine Waffe an den Kopf oder Hals. Es war nur eine Sprachnachricht! Sie konnten sie nicht sehen! Das war sicher pure Absicht! Allerdings klang ihre Stimme normal.

Zoey beschwerte sich über Kestrels Tonlage. Sie wurden vorverdächtigt. Das war nicht okay! Man sollte immer so lange für unschuldig gehalten werden, bis man das Gegenteil eindeutig beweisen konnte. Das waren immer noch ihre Freundin Zoey und ihr Freund Sane.

Zoey und Sane interpretierten Kestrels Worte so, als ob jemand vermisst und gesucht wurde und man glaubte, die Person wäre bei ihnen an Bord. Deshalb wollten sie nachsehen gehen. Wenn das nicht zeigte, dass sie unschuldig und ahnungslos waren!? Wie viele Beweise brauchte sie noch?! Und, sie waren alle zur Hochzeit eingeladen! Hurra! Ribanna stellte sich Zoey sofort in Weiß mit einem Schleier vor.


“Seht ihr, sie können nicht ahnen, dass es um das Holocron geht! Sie sind völlig unschuldig. Wir sollen zur Hochzeit kommen! Vielleicht wählen sie unter uns ihre Trauzeugen aus?!”

Zoey und Sane, das Traumpaar schlechthin, hatten nichts zu verbergen! Sie waren ihnen wohl gesonnen und wollten sie zur Hochzeit einladen! Nur die Jedimeisterin wirkte feindlich und Sarah, die an Zoeys Stelle sein wollte. Es schien sie zu wurmen, dass Sane sich für Zoey statt für sie entschieden hatte. Zoey passte viel besser zu Sane, auch optisch!

Q`Tahem sprang plötzlich auf und schien auf die Nasszelle zu müssen. Doch schon kurz darauf stand er wieder vor ihnen, Ari`a vor sich her schiebend. Was war das denn? Ribanna erinnerte sich rasch ihrer Gefühle an Bord und ärgerte sich sofort, dass sie ihre Fühler nicht richtig ausgestreckt hatte. Jetzt hatte sie Q`Tahem den Triumph überlassen, eine blinde Passagierin zu finden. Doch, sie ärgerte sich nicht lange über sich selbst, sondern ihr Hass ihm gegenüber wuchs. Machte er immer alles richtig und war perfekt? Wie unsympathisch! Sie fragte sich nicht einmal die wichtigste Frage, was Ari`a hier an Bord wollte. Zum Glück hatte Kestrel keine Zeit, sich Beiden sofort zu widmen. Das nahm Ribanna mit Genugtuung hin. Wollte er wieder gelobt werden?

Nun reagierte nämlich Kestrel darauf und wählte diesmal, warum auch immer, die Hololifeübertragung. Ribanna straffte rasch ihren Zopf, als ob darauf jemand achten würde, ob der straff war oder nicht. Kestrel war der Vorwurf ihrer Tonlage offenbar fatal gewesen, denn sie entschuldigte sich dafür als Erstes. Und, in dieser Nachricht wurde sie konkreter, was das Holocron betraf. Dann warteten sie wieder. Wieder war eine gewisse Anspannung im Cockpit greifbar. Auch Ribanna war mächtig angespannt.

Dann war es soweit. Diesmal antworteten auch die Beiden per Hololifeübertragung. Zoey sah gut aus. Die Jacke kannte Ribanna gar nicht an ihr. Sie wirkte sehr sportlich darin. Auch Sane wirkte erholter denn je. Ein wundervolles Paar! Und, sie wurden von ihnen dermaßen gestört und verdächtigt! Also Ribanna war scheinbar die Einzige hier, der das peinlich und fatal war!
Und, es war kein Dritter an Bord! Kein Geiselnehmer! Ribanna war erleichtert.

Zoey klärte die Sache auf. Das war ja interessant!? Zoey hatte alles wie abgesprochen erledigt. Ribanna konnte nicht anders und musste sich am Ende ihrer Nachricht Luft machen:


“Ich hab`s euch doch gesagt!”

Aber ihr hatte ja niemand geglaubt!



Weltraum neutral, Hyperraum, in der Nähe von Florrum, an Bord der Expedition: Kestrel, Ribanna, Q`Tahem, Sarah, Ari`a
 
Zuletzt bearbeitet:
-> von Celanon kommend

-- Weltraum(neutral) | Umlaufbahn Celanon | Frachter „Cookie“ | Alicia, Dex, Joras und Lucy (NPC)--

Nur sehr langsam fand der Blinde in seiner Kajüte wieder zurück in die Wirklichkeit und die Ruhe der Meditation wurde zunehmend vom leisen Brummen der Triebwerke gestört, welche das Schiff weiter und weiter in Richtung Coruscant antrieben. Joras spürte die Trockenheit in seiner Kehle, also seufzte er, bevor er langsam aufstieg und in Richtung der Schiffsküche davon wanderte. Wenn auch etwas langsam, da der Hall seiner Schritte nun doch für ihn hörbar war. Doch der Gang schien eng zu sein, denn innerhalb einer Sekunde wurde der Klang seiner Schritte wieder erwidert und Joras schätzte die Breite des Ganges auf etwa anderthalb Meter. Hier und da waren undefinierbare Geräusche für ihn zu vernehmen, ein Klicken, da ein Rauschen. Er verstand recht wenig von Schiffen, Technik und dem Fliegen ansich – aber vielleicht wollte er damit auch einfach nichts zu tun haben. Wieder kam ihm diese Enge der Zelle in den Sinn, in welcher er als Kind gesessen hatte. Er runzelte die Stirn, als er spürte, wie es ihm kalt den Rücken runterlief. Aber Joras ging weiter, Schritt für Schritt, bis er sein Ziel erreichte.


Und etwa 10 Minuten später saß er eher nachdenklich in der Mittelsektion des Schiffes an dem kleinen Tisch, vor ihm eine Tasse dampfenden und wohlriechenden Tees. Nicht in solcher Qualität wie auf Chalacta, aber durchaus kraftvoll im Geschmack. Der Geruch der Teeblätter des chalactanischen Nationalgetränks, und auch der Geschmack – war wohl für jedes Lebewesen, welches mal auf den Teeplantagen des Planeten gearbeitet hat, unverwechselbar. Vielleicht war es auch ein Stück Heimat. Joras hatte diese immerhin schon lange nicht mehr besucht und irgendwie hatte er in diesem Moment das Gefühl, dass dies wohl auch noch eine Weile so bleiben würde. Stumm und mit gerunzelter Stirn sah er in die so vertraute Dunkelheit hinein, welche ihn umgab. Der Tee war noch zu heiß, um ihn vollends genießen zu können. Im Gegensatz zu der Aura seiner Meisterin, welche sich offenbar ganz in der Nähe befand. Joras drehte seinen Kopf mit der gerunzelten Stirn nur ein wenig in die Richtung.

Guten Morgen.

begrüßte er Alicia dann in einem freundlichen, aber auch noch müden Ton.




--Weltraum(neutral) | Hyperraum | Frachter „Cookie“ | Alicia, Dex, Joras und Lucy (NPC)--
 
Zuletzt bearbeitet:
Weltraum neutral, Hyperraum in Richtung Florrum, in Funkspruchweite zu Zoeys Schiff, selbst an Bord der Expedition im Cockpit: Kestrel, Sarah, Q`Tahem und Ribanna, blinder Passagier: Ari`a

Zoey meldete sich zurück und es schien zu stimmen, dass es ihnen beiden gut ging. Sane und sie saßen recht entspannt in den Cockpitsesseln. Auch die Geschichte, die Zoey ihr erzählte, klang durchaus plausibel und Ribanna reagierte sofort so, dass sie Zoey glaubte. Sie war die ganze Zeit auf ihrer Seite gewesen und beteuerte ihre Unschuld. Auch Kestrel wollte dies gerne tun, doch da war dieses Gefühl… .

Als Zoey die Verbindung unterbrach, lehnte sich Kestrel ernst zurück. Sie konnte nicht so euphorisch feiern, wie Ribanna, die sich auch über die bevorstehende Hochzeit freute. Natürlich waren das tolle Neuigkeiten, doch die Macht warnte sie nie umsonst und Visionen hatte sie vor allem so gut wie nie. Sie konnte es nicht ignorieren und musste die Gefühle bezüglich ihrer Freundschaft ausblenden. Nur ohne sie, konnte sie klar denken und die Wahrheit erfahren. Doch es nagte trotzdem an dem Gewissen von Kestrel, falls sie falsch lag. Sie würde eine Freundschaft riskieren, wenn sie weiter so misstrauisch und anklagend war. Vermutlich würde sie sogar Sane verärgern. Die Jedi-Meisterin atmete tief durch und schloss für einen Moment die Augen und ignorierte die oftmals laute und wilde Art von Ribanna hinter ihr und spürte in die Macht hinaus. Natürlich konnte sie das Holocron auf dem Schiff von Zoey nicht spüren, doch dies hatte nichts damit zu tun, dass es nicht an Board war, sondern weil sie Kilometerweit davon entfernt waren. Immerhin hielten sie den nötigen Abstand im All ein und noch waren sie auch nicht in Sichtweite, lediglich in Funkreichweite.

Kestrel spürte eine dunkle Bedrohung und sie konnte nicht anders, als immer wieder zu dem Schluss zu kommen, dass es mit Zoey oder ihrem Schiff zu tun hatte. Irgendwo war die Verbindung dazu. Irgendetwas stimmte an der ganzen Geschichte nicht.

Die Jedi-Meisterin öffnete wieder die Augen, strich sich ein paar Haare aus dem Gesicht und nahm über eine R2-Einheit an Board Kontakt zur Jedi-Basis auf Lianna auf, welcher sich mit den besagten Protokolldroiden in den Archiven unterhielt. Droiden konnten nicht lügen und mindestens einer musste ja Zeuge geworden sein. Keiner hatte derartiges beobachtet. Auch die Jedi, die sie beschrieb, kontaktierte Kestrel persönlich. Eine, die der Beschreibung zumindest halbwegs entsprach. Nichts. So plausibel die Geschichte auch klang, hier stimmte etwas nicht. Und die Gefahr ging nicht von Lianna aus, die sie spürte. Sie wusste es einfach.


Ribanna…. nicht alles ist immer so wie es scheint. Die Macht zeigt uns über andere Wege den richtigen Pfad. Nicht über unsere visuellen und auditiven Sinne. Ich spüre einfach, dass etwas nicht stimmt und es geht von Zoey’s Schiff aus. In der Jedi-Basis konnte ihre Geschichte auch in keinster Weise belegt werden. Ich vertraue dem Orden, ich vertraue auch Zoey und Sane, aber mein Gefühl leitet mich immer wieder zur TwinStar. Schon lange habe ich solch eine Warnung der Macht nicht mehr gespürt. Umso mehr wir uns ihnen nähern, umso deutlicher wird es. Davon abgesehen, macht mir meine Vision wenige Stunden zuvor auch große Sorgen. Ich kann es nicht ignorieren. Freunde hin oder her. Meine Gefühle zu ihnen, dürfen mich nicht blind vor der Wahrheit machen.”


Meinte Kestrel deutlich mitgenommen von der Situation, die ihr selbst unangenehm war. Um dies auch deutlich zu demonstrieren, wählte sie wieder eine Holoaufnahme von sich und ihrem Abbild.

Holoübertragung an TwinStar
“Es tut mir leid, euch beide weiter stören zu müssen. Ich habe die Angaben überprüfen lassen und weder die Jedi, noch die Protokolldroiden haben solch eine Situation mitbekommen und aufgezeichnet. Es fällt mir wirklich schwer es zu sagen, dass müsst ihr mir glauben, aber irgendetwas stimmt hier nicht. Ich hatte vor wenigen Stunden eine recht dunkle Vision. So etwas habe ich normalerweise sehr selten und ich spüre seit Tagen eine Warnung der Macht, die ich nicht richtig deuten konnte. Ich glaubte erst, dass es von Brianna ausgeht, weil ich sie an die dunkle Seite verloren habe- vermutlich- doch mittlerweile glaube ich, dass ich mich diesbezüglich geirrt habe. Die Warnung wird immer deutlicher, umso näher ich euch komme. Vielleicht liegt das Holocron durch besondere Umstände auf eurem Schiff. Unwichtig wie es dort hin gelangt ist, aber ich muss euer Schiff durchsuchen. Es tut mir leid und ich will euch nichts unterstellen, aber ich muss Gewissheit haben. Eventuell seid ihr auch in Gefahr. Ich kann meine Gefühle nicht ignorieren. Ich irre mich meistens nie. Die Macht leitet mich genau zu euch. Bitte landet auf Florrum, der Planet ist hier in der Nähe und lasst mich euer Schiff durchsuchen. Wenn ich nichts finden sollte, dann verspreche ich euch, dass ich euch beide in euren wohlverdienten Urlaub entlasse. Dieses Holocron ist gefährlich und einer Waffe gleich in den falschen Händen.”

Meinte Kestrel und endete mit ihrer Nachricht und blickte traurig aus dem Sichtfenster. Just in dem Moment hatten sie die TwinStar nun auch soweit eingeholt, dass sie nun sichtbar für sie alle im Cockpit war.

Weltraum neutral, Hyperraum in Richtung Florrum, in Sichtweite zu Zoeys Schiff, selbst an Bord der Expedition im Cockpit: Kestrel, Sarah, Q`Tahem und Ribanna, blinder Passagier: Ari`a
 
Zurück
Oben