Rey ist kein Jedi-Meister, kein normaler Jedi, nicht mal ein Padawan, sie hat kurze Zeit zuvor nicht einmal gewusst, ob es tatsächlich mal Jedi gab, wendet aber eine Jedi-Technik an und das nach wenigen Versuchen.
Da bin ich einfach nicht bereit mitzugehen. Denn, der Umkehrschluss, dass der Jedi-Mind Trick leichter zu erlernen sein soll als das jonglieren von Bällen, führt die Darstellung der Jedi in den anderen Filmen ad absurdum
Rey wendet diesen Trick tatsächlich nicht so mir nichts dir nichts aus der Luft gegriffen an. Kylo hat direkt vorher in ihrem Kopf herumgewühlt und versucht, sie mit Hilfe der Macht dazu zu zwingen, ihm Informationen zu liefern. Da ja mittlerweile etabliert wurde, dass Rey von Kylo Fähigkeiten erlangen kann, würde ich die Szene so interpretieren: Kylo wollte ihre Gedanken beeinflussen, sie konnte sich dagegen wehren, also hat sie in dieser Situation gelernt, mit Hilfe der Macht Gedanken anderer Menschen zu beeinflussen. Dass Rey von ihm Fähigkeiten erlangen kann, halte ich persönlich, wie in meinem längeren Post über Rey weiter oben diskutiert, für eine spezielle Verbindung zwischen diesen beiden, weil die Macht Rey als Gegenpol zu Kylo erweckt hat. Rey bemerkt also in dieser Szene, dass sie mit der Macht Leute beeinflussen kann. Also setzt sie es pragmatisch denkend ein, um sich zu befreien.
Das hat nichts mit einem "Schwierigkeitsgrad" von Machtfähigkeiten zu tun, sondern schlicht mit der Tatsache, dass es diese Fähigkeit ist, die Kylo vorher bei ihr einsetzt. Hätte er ihr vorgeführt, wie man mit Hilfe der Macht Bälle jongliert, dann hätte sie sich nicht so leicht befreien können...
Ich seh das also so: In der ST ist es Fakt, dass Rey und Kylo irgendwie speziell verbunden sind. Es ist dort Fakt, dass Rey Fähigkeiten von ihm erlangt
(ob es sich dabei um einen "billigen Download" handelt, oder eher um eine durch die Macht zwischen diesen beiden Personen hervorgerufenes Phänomen, wie ich mir das vorstelle, das wissen wir eben nicht). Also ist die Szene in ihrem Kontext schlüssig und nachvollziehbar.
Zur Diskussion steht dann eigentlich nur noch, ob einem diese Darstellung eben gefällt oder nicht. Ich mag die Vorstellung der speziellen Verbindung und des angestrebten Gleichgewichts. Sollte eine Downloadfähigkeit als Universalinstrument für alle und jeden gemeint sein (dafür gibt es allerdings bislang keine Hinweise; wir sehen immer nur Rey und Kylo), dann fände ich's doof, denn dann wäre die frühere Darstellung der Jedi wirklich ad absurdum geführt. Ich kann nachvollziehen, wenn einem das in der Szene zu wenig erläutert ist und man es deshalb ablehnt. Ich persönlich fand die Szene cool, weil es mich nachdenken ließ, warum Rey das plötzlich kann. Es ist ja nicht so, dass ein Machtsensitiver in einem Film was macht und man dann sofort sagt:
Hey, das konnte keiner vorher, also geht das nicht, denn so war das nie!!! Man kann ja erstmal warten, ob sich das nicht erklären lässt (in diesem Fall eben, dass die beiden ein Spezialfall sind). Sonst kommt ja auch nie was Neues, das wär langweilig.
Da ich der PT und der Darstellung der Jedi dort mit dieser aufwendigen Ausbildung usw. nie viel abgewinnen konnte und die Filme deshalb nach deren Kinovorstellung nicht mehr gesehen hab, gehen wir vermutlich auch mit einem ganz anderen persönlichen Kontext an die Szene ran. Für mich ist die Notwendigkeit dieser ausgefeilten Ausbildung nicht so sehr präsent, weil ich in der OT nur gesehen hab, dass Luke einen Crashkurs kriegt und dann später in den Thrawn-/Hand of Thrawn-Büchern oft unsicher ist und jedem noch so kleinen Hinweis nachgeht, wenn er hofft, mehr über die Jedi und die Ausbildung herauszufinden. Er meistert sein Jedi-Dasein aber trotzdem ganz gut.
Aber was ist dann mit dem Besenjungen, der hatte weder Download, noch Ausbildung?
Da hat
@garakvsneelix schon ausführlich drauf geantwortet. Das ist für mich auch ein beiläufiges Benutzen der Macht und noch lange keine bewusste und zielgerichtete Anwendung. Irgendwie muss man ja merken, ob ein Kind machtsensitiv ist oder nicht. Wenn ich mich recht entsinne muss doch Anakin auch Bilder auf Samuel L. Jacksons Display benennen. Da hatte er ja auch noch keine Ausbildung.
die ST ist für mich persönlich nicht mehr als extrem aufwändig produzierte FanFiction. Von Fans, die nunmal andere Schwerpunkte bei Starwars legen als ich.
Hm. FanFiction? Das sind neue Filme, die eine Geschichte erzählen, so, wie sie sich andere Leute ausgedacht haben, die das Glück haben, in einer Position zu sein, in der ihre Ideen es auch auf die Leinwand schaffen. Was hätten die Betreffenden denn anderes machen sollen, als die Geschichte zu erzählen, die sie sich ausgedacht haben?