Völlige Zustimmung. Das Problem ist halt jetzt, dass nun nicht mehr Vater und Sohn Palpatine gemeinsam besiegen, sondern ein Niemand, der die 6 Filme zuvor nicht einmal erwähnt wurde.
Ich betrachte es ganz einfach so: dank den Geschehnissen aus der OT und speziell ROTJ wurde Palpatine aufgehalten, kurz bevor er davor stand, unbesiegbar zu werden. Nur weil er in der OT fiel, ist er in der ST in der unvorteilhaften Situation, noch angreifbar genug zu sein, dass er vernichtet werden konnte. Damit passt dann nämlich auch die Bedeutung der Skywalkers für seinen Fall - und zwar
aller Skywalkers, inklusive Ben und auch Leia.
Wenn wir uns mal kurz vorstellen, die OT wäre nicht passiert und Palpatine hätte die Galaxis weiterregiert, so hätte er zum Zeitpunkt der ST
mindestens zwei Todessterne, die Starkiller-Basis, die Sith-Flotte kurz vor der Fertigstellung (und das womöglich nicht im Verborgenen, wo sie auf Exegol noch angreifbar war, sondern ganz offen in den Raumwerften) und womöglich bereits neue Schüler, vielleicht sogar einen neuen jüngeren Körper. Das erscheint mir weitaus unbesiegbarer als die Ausgangslage in der ST. Die Skywalkers durchkreuzten seine Pläne im kritischsten Moment und das erlaubte der Galaxis, sich jahrelang zu erholen und dagegen zu wappnen, was als Letzte Ordnung noch als Prüfung vor ihr liegen würde. So erkläre ich es mir halt.
(wie ein Gleichgewicht mit der Vernichtung der dunklen Seite entstehen kann, war mir sowieso immer schleierhaft)
Das haut nur dann hin, wenn man die Macht selbst als inhärent gut betrachtet und sie eben als die treibende Kraft der Schöpfung, Harmonie, Erleuchtung und des Friedens betrachtet. So wie ein Mönch für den Einklang mit sich und dem Universum ja auch nach Ruhe und innerem Frieden strebt und nicht danach, zu 50% gut und zu 50% böse zu handeln. Das Gute ist die Macht, das Böse ist die Störung ihrer Harmonie. Somit wäre Frieden der natürliche, ausbalancierte Zustand der Macht und des Universums, in welchem die Galaxis stabil ist und nicht in ihren Grundfesten erschüttert wird.
Dafür hätte sie aber alles Trevarrow-Drehbuch (welches IMO weitaus respektvoller mit der SW-Gesamtsaga als der tatsächliche Film umgeht) aber nicht alle andere Leistungen der Skywalkers negieren müssen.
Da gibt es eine Zeile im Trevorrow-Entwurf, die ich diesbezüglich sehr problematisch finde, nämlich die Stelle, an der Rey im "Jenseits" mit den anderen Jedi spricht und Yoda sagt, sie (= das Kollektiv der Jedi, welche vor ihr 1000 Generationen lang Hüter des Friedens und der Gerechtigkeit waren) hätten soviel von ihr gelernt. Das finde ich weitaus anmaßender und weniger respektvoll für die anderen Figuren als alles, was in TROS passiert ist. 900 Jahre gelebt und dann soll Yoda nach seinem Tod von der jungen Rey noch lernen, was ein
richtiger Jedi ist? Und zwar gar nicht von der Macht und vom Können her, sondern von der
Philosophie? Das fand ich eine geradezu schreckliche Idee. Das wäre das ultimative Eingeständnis der Figur Yoda etwa gewesen, dass alles, was er in der PT als Jedi-Meister und alles was er in der OT bei der Vorbereitung und Ausbildung Lukes gemacht hat eigentlich nur Blödsinn war, den er gebaut hat, weil er es halt nicht besser wusste, der kleine grüne Racker.
So verbleibt ihm mit TLJ und TROS wenigstens, dass am Ende alles sich so gefügt hat, wie er es hoffte und worauf er hinarbeitete seit der Rückkehr der Sith. Und dass
er den Lebenden noch die eine oder andere Lektion beibringt... nicht umgekehrt.