Navara
die eiserne Faust der Republik
[Core Worlds | Wukkar-System | Systemrand (Sprungpunkt Sieben-Sieben-Neun) || Coruscant-Kampfgruppe | [MC90] „Prometheus || Deck Eins | Brücke (hinterer Bereich)] Commodore Navara Ven und Captain Dar Roosh
Emsige Betriebsamkeit herrschte auf der Brücke. Sämtliche Stationen waren mit voller Mannstärke besetzt. Neben dem monotonen Brummen der Recheneinheiten und Konsolen konnte man in dieser Sekunde ebenso das Erteilen knapper Befehle hören. Sogar leises Getuschel mischte sich vereinzelt unter. Unmerklich sog Navara diese vertraute Atmosphäre ein. Er stand momentan im hinteren Teil der Brücke und konnte von dort aus mühelos alles und jeden überblicken. Doch obwohl der Twi'lek in diesem Augenblick eine gewohnt strenge Miene zur Schau stellte, hatten ihn seine Gedanken still und heimlich an einen anderen Ort entführt. Irgendwie hatte er sich noch nicht daran gewöhnt, dass mit der Beförderung zum Commodore die „Prometheus“ nicht mehr sein Schiff war. Die Lücke, die stets zwischen ihm als Kommandanten und der Mannschaft bestand, hatte sich nun vergrößert – und das machte ihm irgendwie zu schaffen. Beiläufig schnaubte der grünhäutige Nichtmensch.
Plötzlich trat Dar Roosh zum Kampfgruppenkommandanten. Mit gewohnt ruhiger Stimme sagte er: „Die Funkverbindung zu allen Schiffen Ihrer Einheit steht, Sir. Natürlich lauschen Ihnen ebenso alle Decks der 'Prometheus'.“
„Meine Damen und Herren, mein Name ist Commodore Navara Ven und unter meinem Kommando wird diese Einheit in den nächsten paar Stunden zu einer enorm wichtigen Mission für die Republik aufbrechen“, begann der uniformierte Twi'lek nach einem kurzen Räuspern. Seine Stimme klang bei dieser Ansprache ernst. Momentan schien kein Funke Freude in seinem Leib zu stecken. „Coruscant ist unser Ziel. Wir sollen diesen Planeten, der zum einen das leuchtende Symbol vergangener Zeiten ist und uns zum anderen an die erst überwundene Dunkelheit erinnert, friedlich in die Gemeinschaft überführen – so wie es der 'Vertrag von Umbara' vorsieht.“
Bewusst ließ er diese Ankündigung erst einmal sacken. Seine Worte sollten sich in aller Ruhe in den Köpfen seiner Zuhörer entfalten. Man sollte zudem die Bedeutung und die Verantwortung verstehen, die damit einher ging. Die gesamte zivilisierte Galaxie würde auf sie schauen. Jeder Schritt, den sie taten, stand dann unter strenger Beobachtung. Selbst bei dem abgebrühten Navara schoss in diesem Moment der Adrenalinpegel jäh in die Höhe. Ihn, den gnadenlosen Hardliner, schickte man vor, um diplomatisch zu handeln? Hatte man ihn beim Siegesball auf Mon Calamari etwa im Gespräch mit Casia de Lieven gesehen und daraus eigene, falsche Schlüsse gezogen? Beiläufig zupfte der Twi'lek an seiner Uniform. Hier und da konnte man ihm tatsächlich die Nervosität ansehen. Kurz schluckte er, dann entschied er sich für das Weitersprechen.
„Der Krieg hat uns gelehrt wie wir mit den uns zur Verfügung stehenden militärischen Mittel hehre Ziele erreichen können“, fuhr Navara fort, wobei sein Blick starr auf das ferne Panoramafenster der Brücke gerichtet war. „Jedoch verlangt man bei dieser Mission von uns, dass wir diese Erfahrungen für den Moment in den Hintergrund schieben. Durch die Vertragsunterzeichnung ist das Imperium nicht mehr unser Gegner!“ Schwer, äußerst schwer war der soeben geäußerte Satz über seine rauen Lippen gekommen. Sträubend zuckten danach die tätowierten Lekku. „Der Friedensgedanke ist tief im Fundament der Neuen Republik verwurzelt – das muss ich Ihnen nicht sagen –, deshalb steht bei diesem Manöver nicht die übliche Konfrontation im Vordergrund, sondern das Gewährleisten einer sicheren Übergabe. Rufen Sie sich jetzt das Wissen aus vergangenen Tagen an der Militärakademie ins Gedächtnis, handeln Sie vorsichtig, aber nicht zaghaft. Die Galaxie wird auf uns schauen – doch straucheln werden wir nicht. Wir können nicht nur diesen wichtigen Einsatz erfüllen, sondern genau das werden wir auch tun! Ven Ende.“
Just in diesem Augenblick waren sämtliche Augen auf ihn gerichtet. Irgendwelche Ansprachen hatte er als Kommandant der „Prometheus“ eher selten gegeben. Höchstens im Vorfeld der Schlacht um Denon – als er die Befehlsgewalt kurz zuvor übernommen hatte – hatte er in einem recht ähnlichen Stil das Wort an die Mannschaft gerichtet. Danach hatte er solche Sachen eher vermieden. Vollzog sich deshalb die Entfremdung zwischen ihm und der Besatzung so schnell? Kurzzeitig kam Navara ins Grübeln. Seine Stirn legte sich unwillkürlich in Furchen, während er sich abwandte und langsam in Richtung Holoprojektor ging. Obwohl das Gerät bloß wenige Schritte von ihm entfernt war, kam ihm der Weg überaus beschwerlich vor. Lähmten die Gedanken seinen Körper? Dem Anschein nach schon. Jedoch schaffte es der hochgewachsene Twi'lek letztendlich doch mit seinem eisernen Willen sich wieder auf das anstehende Manöver zu konzentrieren. Mit der Entwicklung der „Prometheus“ musste er sich zu einem späteren Zeitpunkt befassen.
„Mr Roosh, geben Sie der Kampfgruppe das Signal zum Manöverbeginn“, befahl der Commodore, richtete den Blick auf die erwachende Projektion und drängte ein allerletztes Mal alle Gedanken aus seinem Bewusstsein, die momentan ganz unpassend waren. „Die 'Marksman' soll schon von Anfang an eine vorgeschobene Position in der Formation einnehmen und ihre Sensoren besonders auf den Planeten ausrichten. Gleichzeitig soll sich die 'Jaminere' zurückfallen lassen.“
Damit hatte er die ersten Befehle gegeben. Im gemächlichen Tempo würde sich nun die Einheit der urbanen Welt nähern, wo der profanen Theorie nach die Gegenseite – gemeinsam mit all möglichen Überraschungen – auf sie wartete. Bezogen auf dieses Manöver handelte es sich jedoch nur um eine Miniatur der Situation, die sie bei Coruscant erwarten würde. So hatte Gar Stazi beispielsweise eine Reihe Frachter in Wukkars Orbit positionieren lassen, die in diesem Fall als Golan-Stationen sowie orbitaler Raumjägerbasen herhalten sollten. Richtige Konfrontationen, die eine Eskalation bedeuten könnten, hatte man absichtlich nicht vor, weil man die Kampfgruppe nicht im letzten Augenblick zu irgendetwas verleiten wollte. Hier stand die gewaltlose Friedenssicherung im Vordergrund. Navara hatte sich dieser Order gebeugt – trotz innerer Gegenwehr. Kurz nachdem die aktiven Sensoren die „imperialen“ Systemstreitkräfte ausgemacht hatten, kam wieder Bewegung in die Geschehnisse auf der Brücke.
Pflichtbewusst meldete der Rodianer seinem Vorgesetzten: „Erfassung der 'Imperialen'. Sensorik hat folgende Modelle erfasst: Imperial-Sternzerstörer, Vindicator-Kreuzer, zwei Corona-Fregatten und drei corellianische Korvetten. Bisher keine feindlichen oder provokanten Bewegungen, Sir.“
„Geben Sie der 'Massive', der 'Genesis' und der 'Halcyon' das Zeichen zum Ausscheren“, befahl der Twi'lek. „Sie sollen vorerst 'Tuchfühlung' zum Feind aufnehmen und die 'rote Linie' abstecken. Die 'Mon Reve' und die 'Marksman' sollen auf fünf Parsec nachrücken.“ Kurz rieb sich Navara das Kinn und ließ den Blick noch einmal über die Projektion gleiten. „Jägerstart zurückhalten.“
Emsige Betriebsamkeit herrschte auf der Brücke. Sämtliche Stationen waren mit voller Mannstärke besetzt. Neben dem monotonen Brummen der Recheneinheiten und Konsolen konnte man in dieser Sekunde ebenso das Erteilen knapper Befehle hören. Sogar leises Getuschel mischte sich vereinzelt unter. Unmerklich sog Navara diese vertraute Atmosphäre ein. Er stand momentan im hinteren Teil der Brücke und konnte von dort aus mühelos alles und jeden überblicken. Doch obwohl der Twi'lek in diesem Augenblick eine gewohnt strenge Miene zur Schau stellte, hatten ihn seine Gedanken still und heimlich an einen anderen Ort entführt. Irgendwie hatte er sich noch nicht daran gewöhnt, dass mit der Beförderung zum Commodore die „Prometheus“ nicht mehr sein Schiff war. Die Lücke, die stets zwischen ihm als Kommandanten und der Mannschaft bestand, hatte sich nun vergrößert – und das machte ihm irgendwie zu schaffen. Beiläufig schnaubte der grünhäutige Nichtmensch.
Plötzlich trat Dar Roosh zum Kampfgruppenkommandanten. Mit gewohnt ruhiger Stimme sagte er: „Die Funkverbindung zu allen Schiffen Ihrer Einheit steht, Sir. Natürlich lauschen Ihnen ebenso alle Decks der 'Prometheus'.“
„Meine Damen und Herren, mein Name ist Commodore Navara Ven und unter meinem Kommando wird diese Einheit in den nächsten paar Stunden zu einer enorm wichtigen Mission für die Republik aufbrechen“, begann der uniformierte Twi'lek nach einem kurzen Räuspern. Seine Stimme klang bei dieser Ansprache ernst. Momentan schien kein Funke Freude in seinem Leib zu stecken. „Coruscant ist unser Ziel. Wir sollen diesen Planeten, der zum einen das leuchtende Symbol vergangener Zeiten ist und uns zum anderen an die erst überwundene Dunkelheit erinnert, friedlich in die Gemeinschaft überführen – so wie es der 'Vertrag von Umbara' vorsieht.“
Bewusst ließ er diese Ankündigung erst einmal sacken. Seine Worte sollten sich in aller Ruhe in den Köpfen seiner Zuhörer entfalten. Man sollte zudem die Bedeutung und die Verantwortung verstehen, die damit einher ging. Die gesamte zivilisierte Galaxie würde auf sie schauen. Jeder Schritt, den sie taten, stand dann unter strenger Beobachtung. Selbst bei dem abgebrühten Navara schoss in diesem Moment der Adrenalinpegel jäh in die Höhe. Ihn, den gnadenlosen Hardliner, schickte man vor, um diplomatisch zu handeln? Hatte man ihn beim Siegesball auf Mon Calamari etwa im Gespräch mit Casia de Lieven gesehen und daraus eigene, falsche Schlüsse gezogen? Beiläufig zupfte der Twi'lek an seiner Uniform. Hier und da konnte man ihm tatsächlich die Nervosität ansehen. Kurz schluckte er, dann entschied er sich für das Weitersprechen.
„Der Krieg hat uns gelehrt wie wir mit den uns zur Verfügung stehenden militärischen Mittel hehre Ziele erreichen können“, fuhr Navara fort, wobei sein Blick starr auf das ferne Panoramafenster der Brücke gerichtet war. „Jedoch verlangt man bei dieser Mission von uns, dass wir diese Erfahrungen für den Moment in den Hintergrund schieben. Durch die Vertragsunterzeichnung ist das Imperium nicht mehr unser Gegner!“ Schwer, äußerst schwer war der soeben geäußerte Satz über seine rauen Lippen gekommen. Sträubend zuckten danach die tätowierten Lekku. „Der Friedensgedanke ist tief im Fundament der Neuen Republik verwurzelt – das muss ich Ihnen nicht sagen –, deshalb steht bei diesem Manöver nicht die übliche Konfrontation im Vordergrund, sondern das Gewährleisten einer sicheren Übergabe. Rufen Sie sich jetzt das Wissen aus vergangenen Tagen an der Militärakademie ins Gedächtnis, handeln Sie vorsichtig, aber nicht zaghaft. Die Galaxie wird auf uns schauen – doch straucheln werden wir nicht. Wir können nicht nur diesen wichtigen Einsatz erfüllen, sondern genau das werden wir auch tun! Ven Ende.“
Just in diesem Augenblick waren sämtliche Augen auf ihn gerichtet. Irgendwelche Ansprachen hatte er als Kommandant der „Prometheus“ eher selten gegeben. Höchstens im Vorfeld der Schlacht um Denon – als er die Befehlsgewalt kurz zuvor übernommen hatte – hatte er in einem recht ähnlichen Stil das Wort an die Mannschaft gerichtet. Danach hatte er solche Sachen eher vermieden. Vollzog sich deshalb die Entfremdung zwischen ihm und der Besatzung so schnell? Kurzzeitig kam Navara ins Grübeln. Seine Stirn legte sich unwillkürlich in Furchen, während er sich abwandte und langsam in Richtung Holoprojektor ging. Obwohl das Gerät bloß wenige Schritte von ihm entfernt war, kam ihm der Weg überaus beschwerlich vor. Lähmten die Gedanken seinen Körper? Dem Anschein nach schon. Jedoch schaffte es der hochgewachsene Twi'lek letztendlich doch mit seinem eisernen Willen sich wieder auf das anstehende Manöver zu konzentrieren. Mit der Entwicklung der „Prometheus“ musste er sich zu einem späteren Zeitpunkt befassen.
„Mr Roosh, geben Sie der Kampfgruppe das Signal zum Manöverbeginn“, befahl der Commodore, richtete den Blick auf die erwachende Projektion und drängte ein allerletztes Mal alle Gedanken aus seinem Bewusstsein, die momentan ganz unpassend waren. „Die 'Marksman' soll schon von Anfang an eine vorgeschobene Position in der Formation einnehmen und ihre Sensoren besonders auf den Planeten ausrichten. Gleichzeitig soll sich die 'Jaminere' zurückfallen lassen.“
Damit hatte er die ersten Befehle gegeben. Im gemächlichen Tempo würde sich nun die Einheit der urbanen Welt nähern, wo der profanen Theorie nach die Gegenseite – gemeinsam mit all möglichen Überraschungen – auf sie wartete. Bezogen auf dieses Manöver handelte es sich jedoch nur um eine Miniatur der Situation, die sie bei Coruscant erwarten würde. So hatte Gar Stazi beispielsweise eine Reihe Frachter in Wukkars Orbit positionieren lassen, die in diesem Fall als Golan-Stationen sowie orbitaler Raumjägerbasen herhalten sollten. Richtige Konfrontationen, die eine Eskalation bedeuten könnten, hatte man absichtlich nicht vor, weil man die Kampfgruppe nicht im letzten Augenblick zu irgendetwas verleiten wollte. Hier stand die gewaltlose Friedenssicherung im Vordergrund. Navara hatte sich dieser Order gebeugt – trotz innerer Gegenwehr. Kurz nachdem die aktiven Sensoren die „imperialen“ Systemstreitkräfte ausgemacht hatten, kam wieder Bewegung in die Geschehnisse auf der Brücke.
Pflichtbewusst meldete der Rodianer seinem Vorgesetzten: „Erfassung der 'Imperialen'. Sensorik hat folgende Modelle erfasst: Imperial-Sternzerstörer, Vindicator-Kreuzer, zwei Corona-Fregatten und drei corellianische Korvetten. Bisher keine feindlichen oder provokanten Bewegungen, Sir.“
„Geben Sie der 'Massive', der 'Genesis' und der 'Halcyon' das Zeichen zum Ausscheren“, befahl der Twi'lek. „Sie sollen vorerst 'Tuchfühlung' zum Feind aufnehmen und die 'rote Linie' abstecken. Die 'Mon Reve' und die 'Marksman' sollen auf fünf Parsec nachrücken.“ Kurz rieb sich Navara das Kinn und ließ den Blick noch einmal über die Projektion gleiten. „Jägerstart zurückhalten.“
[Core Worlds | Wukkar-System | im Anflug auf Wukkar || Coruscant-Kampfgruppe | [MC90] „Prometheus || Deck Eins | Brücke (hinterer Bereich)] Commodore Navara Ven und Captain Dar Roosh