Yaga Minor (Yaga-System)

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Zwar hatte Agustin noch keine wirklich hand- und stichfesten Angebote und Details zu den Plänen um dieses militärische Projekt, allerdings war er sich relativ sicher, wie die Dinge aller Voraussicht nach laufen würden. Besonders die äußeren Welten des Imperiums hatten durch die seit dem Friedensvertrag angeschwollenen Unruhen vermehrt mit Aufständen und sicherheitspolitischen Problemen zu kämpfen. Das prominenteste und gleichwohl traurigste Beispiel stellte in diesem Zusammenhang nach wie vor die Rebellion der Yevethaner im Koornach-Cluster dar, die nach wie vor wütete und einen Keil zwischen das Imperium und seine Untertanen trieb. Internen Informationen nach war zwar aktuell eine größere imperiale Gegenoffensive im Gange, so wie Agustin es vernommen hatte, allerdings würde der gefürchtete Ruf des Imperiums noch länger unter dem vorherigen Versagen leiden. Der bisherige Erfolg der nichtmenschlichen Rebellen hatte Signale in alle Ecken des Imperiums gesendet und die Lage schien sich immer weiter zuzuspitzen. Eine neue Spezialeinheit, die speziell für die Abwehr von konterimperialem Terrorismus und zur Wahrung der Inneren Stabilität konzipiert war, würde diesen gefährlichen Signalen entgegenwirken. Aus Sicht des Militärs und des MND, die ihrerseits größtenteils von den Eliten des Inneren Kerns enttäuscht waren, würde sich eine verstärkte Nutzung des Outer Rims für die Eröffnung dieses Militärprojekts umso mehr lohnen.

Auch
Aren's durch eine Vielzahl von politischen Manövern und Intrigen geschärften Instinkte ließen ihn zu dem Schluss kommen, dass sich ihnen hier unter Umständen eine einmalige Gelegenheit bot. Und offenbar teilte er auch Agustins Meinung, dass es sich aller Voraussicht nach rentieren würde, auch höhere Investitionen fließen zu lassen.

"Schon in der Vergangenheit sind hochrangige Militärs aus der Region an meine Vorgänger auf Dubrillion herangetreten, weil sie die geographische und klimatische Vielfalt ober- und unterhalb der äquatorialen Ebene zu Ausbildungszwecken ihrer Rekruten zu Nutze machen wollten. Die Elite Dubrillions hatte sich zu diesen Zeiten aber dagegen gewehrt, deren geliebte Schlüsselregionen Dubrillions zu militarisieren und mit ihnen hat sich auch die korrupte Verwaltung dagegen entschieden. Ich kann mir hingegen durchaus vorstellen, Dubrillion als Ausbildungsstandort ins Gespräch zu bringen."

Sprach er seine Gedanken laut aus, um Aren entgegen zu kommen. Anders hätte es ausgesehen, wenn es sich um ein Projekt des ISB oder auch IGD handeln würde. Auf die Präsenz deren herumschnüffelnder Handlanger konnte der Bastioner nämlich nur allzu gut verzichten. Sein Kollege sprach nun einige Punkte an, die er voll und ganz unterschrieb. Es würde in ihrem Interesse liegen, den Wert ihrer Herrschaftsgebiete in die Waagschale zu werfen und sogar noch weiter auszubauen, um sich somit nach und nach an die Spitze des Supersektors zu bringen. Dann würden sie in der Lage sein, den Inneren Kern herauszufordern und unter Umständen sogar in einem gewissen Ausmaß zu isolieren, so wie Aren es vorschlug. Der Bastioner nickte, denn in dieser Hinsicht sprach sein Verbündeter einen wahren Schlüsselaspekt an. Der oftmals als "Wildnis" und "Hinterland" verschmähte Outer Rim bot genau wegen seiner relativ flexiblen Rechtslage- und Auslegung unzählige Vorteile für jene imperiale Institutionen, die unter dem strikten Bürokratismus der Inneren Welten litten. Vor allem als Produktionsorte des Militärs würde der Outer Rim dem Militär einige neue Optionen offenlegen, um einen oder mehrere Gänge in der Kriegsindustrie zuzulegen.
Ebenso bot der Supersektor als Ausgangspunkt für militärische Offensiven gegen die Republik nahezu mannigfaltige Möglichkeiten. Strategisch war er perfekt gelegen, um im Zuge eines entflammten Krieges nach und nach den gesamten Norden der Galaxiskarte unter imperiale Kontrolle zu bringen und die Kernwelten der Republik einzukesseln.


"Der große Krieg wird aller Voraussicht nach und zur Überraschung vieler im Norden der Galaxie entschieden werden, sobald er wieder ausbricht. Im Inneren Kern, dem natürlich traditionell eine erhöhte militärische und strategische Bedeutung zugemessen wird, wird das Kriegsgeschehen vermutlich unflexibel, schleppend und lethargisch ausfallen. Die strategischen Desaster um Corellia haben das in der jüngeren Vergangenheit eindrucksvoll demonstriert. Im Norden der Galaxis hingegen wird das Geschehen dynamisch und offen sein, da viele Welten schlecht befestigt und voneinander und von größerer militärischer Unterstützung abgeschnitten sind. Und wer die oberen Quadranten kontrolliert, kann die restlichen Regionen nahezu frei nach Belieben einkesseln und unter militärischen und politischen Druck setzen."

Mit diesen wohlüberlegten Worten brachte Agustin weitere Punkte an, die für ihre gemeinsame Theorie sprachen. Der Bastioner musterte seinen Kollegen mit kühler Miene: was dies anging, waren sie sich so einig, wie sie nur sein konnten. Der nächste Schritt um ihre Machtergreifungen in den Myto- und Prefsbelt-Sektoren würde nicht das Ende ihrer Bemühungen darstellen. Es würde erst der Anfang sein. Das Schachspiel würde auf einer größeren Ebene fortgesetzt werden.


Nun erkundigte sich Aren danach, ob Agustin bereits auf das Projekt des Militärs und MNDs angesprochen wurde. Nachdem er ebenfalls an seinem langsam abkühlendem Tee nippte, fuhr er sich über das Kinn und schüttelte unmerklich den Kopf:

"Nicht persönlich, allerdings habe ich Kontakte in meinem persönlichen Netzwerk, die mich über einige tiefergehende Details instruiert haben. Einige dieser Männer wirst du im Zuge unserer Verhandlungen persönlich kennenlernen."

In erster Linie meinte Agustin damit eine gewisse essentielle Person.

"Die wohl wichtigste Schlüsselfigur in diesem Netzwerk stellt für meine persönlichen Belange ein gewisser Charles Naugh dar, ein ehemaliger Sector Ranger mit unzähligen Kontakten in sämtliche imperiale Institutionen. Nach meiner Beförderung wurde er mir als Berater für Nachrichtendienstangelegenheiten zur Seite gestellt, jedoch hat er recht schnell seine Maske fallen lassen und mir seine wahren Ziele offenbart. Er ist Mitglied eines ultra-konservativen Netzwerks, das sich während des Waffenstillstands mit der sogenannten Republik formiert hat. Deren oberstes Ziel ist, so haben es meine Analysen und eigenen Untersuchungen ergeben, der Schutz des achten Supersektors und die Unterstützung des großen aufziehenden Sturms und auch sie fordern auf lange Sicht die Eliten des Inneren Kerns heraus. Moff Klaasen und seine korrupte Herrschaftsart sind ihnen ein Dorn im Auge, weshalb sie meine Sache im Myto-Sektor unterstützen."

Für einen Moment tat sich ein kaltes Schmunzeln auf dem Gesicht des Schlächters von Dubrillion auf:

"Ich bin mir sicher, dass er sich das Deathtrooper-Projekt für die kommenden Tage zurechtgelegt und bereits die richtigen Schlüsselpersonen in der Pipeline hat. Wir sollten uns nur einig sein, dass wir uns in dieser Sache involvieren wollen, was ja hiermit geklärt ist."

Der Bastioner war bisher höchst zufrieden. Die Zusammenarbeit mit Aren war so unkompliziert und ergiebig wie eh und je. Als geschlossene Front gab es kaum etwas, das sich ihnen auf dieser Konferenz in den Weg zu stellen vermochte.

"Welchen Punkt möchtest Du an nächster Stelle bereden, Aren?"

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Die Probleme, wie Agustin auf Dubrillion beschrieb, waren für Borosk und den Prefsbelt-Sektor im Gesamten nie in dieser Form existent gewesen. Das Militär hatte schon lange recht enge Beziehungen mit der Verwaltung des Sektors, immerhin waren mit der Werft im Orbit des Planeten, auf dem sie sich befanden, der Akademie auf Prefsbelt und dem Hauptsitz des MNDs hier einige wichtige Institutionen der imperialen Streitkräfte beheimatet. Man kam also gar nicht drumherum einiges miteinander zu tun zu haben. Doch war bis jetzt seiner Meinung nach der Versuch vernachlässigt worden, daraus auch wirklich Profit für die Regionalverwaltung zu schlagen. Aren hätte nicht vor, diese Taktik beizubehalten und so freute es ihn umso mehr, dass auch Agustin wie er dachte.

,,Prefsbelt und meine ganz direkte Einflussspähe Borosk dürften ja ohnehin interessant für ein solches Projekt sein, als Standorte der Nachrichtendienste. Prefsbelt als Sektor hat in der Richtung der Militarisierung, meiner bescheidenen Meinung nach, ohnehin Kapazitäten und Möglichkeiten, die bisher noch nicht annähernd ausgereizt wurden. Über uns schwebt ein verdammt gewaltiger Stationsring, der trotz allem nur als Mittelwerft klassifiziert ist und das, ob wohl Kapazität und Notwendigkeit für eine Erhöhung der Klassifizierung mehr als gegeben ist. Aber kein Mensch strebt wirklich angestrengt eine Änderung dieser im Endeffekt beleidigenden Klassifizierung an, mit welcher man den alten Hochburgen nahe am Kern den Rang ablaufen könnte!"

Aren raufte sich die Haare. Dieser Umstand zerbrach ihm jedes mal den Kopf, wenn der Stationsring in seinem Blickfeld erschien und Agustins kleiner Vortrag über unwillige Eliten hatte da in gewisser Weise genau diesen Nerv getroffen. Soviel war möglich, doch nur so wenig wurde angestrebt, all die Jahre hatte es niemand gewagt, wirklich ernsthaft und offensiv in diesen Kampf zu werfen. Doch war dies nun nicht das eigentliche Hauptthema. Aren schenkte sich erneut einen Schluck Tee nach und trank einen ordentlichen Schluck.

,,Aber wie dem auch sei, es wird sich ja nun endlich die Möglichkeit bieten, entsprechende Weichen zu stellen."

Agustin sprach nun als nächsten Punkt die wichtige, die oft unterschätzte Lage des äußeren Nordens der Galaxis an. Aren konnte nur zustimmend nicken. Exakt das, was Agustin sagte, war eben der Punkt. Der galaktische Norden war die Wildcard im kommenden wiederaufblühen des Konfliktes. Und Arens und Agustins Aufgabe war es dafür zu sorgen, dass diese möglichst sicher in imperialer Hand sein würde, da hörte ihre Aufgabe nicht bei der baldigen Machtübernahme in ihren Sektoren auf. In ihren Sektoren, ja im ganzen Imperium war an so vielen Stellen Arbeit liegen geblieben, schlampig gearbeitet worden. Es brauchte nun Männer wie sie beide, die wieder Struktur und Ordnung in die Institution der Regionalverwaltung brachten. Dazu würde vor allem gehören, im kommenden Krieg und gerade auch davor dafür zu sorgen, dass diese Strukturen beibehalten werden konnten, dass man nicht Stück für Stück Boden an die Republik abtreten musste, weil man die Zeit für entsprechende Vorbereitungen verschlafen hatte.

,,Exakt. Das heute kann nur ein erster Schritt in die richtige Richtung sein. Vor uns liegt noch mehr Arbeit als uns lieb sein könnte, Arbeit, welche auch nicht von uns alleine und auch nicht von unseren Sektoren alleine getragen werden kann. Es ist nun dringender notwendig als je zuvor, Möglichkeiten zu Strukturen aufzuzeigen und diese zu bilden, welche militärische Stabilität im galaktischen Norden erreichen, stabilisieren und erhalten können."

Der nächste Punkt war fast ein wenig ernüchternd, da auch Agustin keinen direkten Kontakt in den MND besaß, doch hellte sich die Ernüchterung im zweiten Teil seiner Ausführungen schlagartig auf. Aren lehnte sich in seinem Sessel zurück. Charles Naugh, ehemaliger Sektorranger, breitgefächerte Kontakte, ultra-konservatives Netzwerk. Gerade letzteres sorgte bei Aren für ein gewisses Magengrummeln. Er war kein Freund politischer Extreme. Er handelte aus Pragmatismus, aus Notwendigkeit, nicht aus purer Ideologie, wie es oft bei Männern der Fall war, die sich in solch ultra-konservativen Netzwerken zusammenschlossen. Die Skepsis konnte man wohl Aren auch ein wenig ansehen. Doch vertraute er Agustins Einschätzung. Agustin war auch kein Ideologe, er war politischer Pragmatiker. Dieser Mr. Naugh könnte ihnen dienlich sein, sehr gut. Agustin würde sich nicht mehr auf ihn stützen als nötig und Arens Kontakt mit diesem Mann würde sich wohl ohnehin in Grenzen halten.

,,Hervorragend. Ein vielversprechendes Projekt, wie ich finde und vor allem eine mehr als günstige Gelegenheit Weichen für größeres zu stellen. Wenn du diesen Charles Naugh für einen erfolgversprechenden Partner hältst, vertraue ich da gänzlich auf deine Einschätzung."

Dann fragte Agustin nach, welche Punkte er noch zu besprechen hatte. Aren schwang sich aus seinem Sessel hoch, ging zu seinem Schreibtisch, schnappte sich ein Datapad und kehrte zu seinem Sessel zurück, in welchen er sich dann fallen ließ. Überblicksmäßig warf er einen Blick auf die darin verzeichneten wichtigsten Tagesordnungspunkte, welche er sich notizmäßig zusammengestellt hatte. Er murmelte während des Überfliegens ein wenig in sich hinein. Noch während er auf das Datapad blickte und über den Bildschirm hin und her wischte, fing Aren an zu sprechen, halb zu Agustin, halb zu sich selbst.

,,Nun, unsere Zielpunkte beim Militär scheinen vorrangig auf dem eben besprochenen Projekt zu liegen. Dann hätten wir den Punkt des wieder aufkommenden Krieges und die strategisch wichtige, aber noch sehr unsichere Position des galaktischen Nordens, unseres Einflussbereiches. Hier müssen wir wohl auf Militär, IGD und ISB gemeinsam zugehen. Wir brauchen Informationen durch den IGD aus der Republik um nicht blind zu handeln und gemeinsame Strategien des ISB und des Militärs, um zum einen den Norden im Innern zu halten, durch gezielte Aktionen und Programme des ISB und zum anderen um den Norden nach außen zu sichern, sei es durch Modernisierung auf Aufstockung der Sektorverteidigungsflotten und -armeen oder aber durch eine engere und effizientere Verzahnung mit unseren planetaren Sicherheitskräften."

Nun legte Aren das Datapad zur Seite und blickte Agustin wieder direkt an.


,,Ich denke gerade letzterer Punkt dürfte wesentlich sein und nochmals besondere Vorbereitung bedürfen. IGD und ISB sollen das tun, wozu sie da sind und das am Besten in unserem Sinne, auch hier müssen wir arbeiten, aber das ist doch recht selbsterklärend, denke ich. Ebenso der Punkt, dass mehr in die Sektorverteidigung von Seiten des Militärs gesteckt werden muss. Interessant wird es aber meiner Meinung nach wirklich bei der Verzahnung des ganzen mit unseren Sicherheitskräften. Hier ergeben sich meines Erachtens zwei große Felder, die nach dem Anti-Terroreinheit-Sonderprojekt unsere Priorität genießen sollten. Zum einen die Verzahnung mit dem Militär, wie weit können wir gehen, ohne Zuviel Autonomie zu verlieren, wie weit, ohne den Militärs und Nachrichtendiensten zu sehr vor den Kopf zu stoßen? Und zum anderen wie können wir die Zusammenarbeit unserer Sicherheitskräfte mit einander noch effizienter gestalten? Natürlich haben wir bereits einige wichtige Schritte angestoßen, unsere Informationsnetzwerke verknüpft zum Beispiel, doch ich denke nicht, dass das lang- oder auch nur mittelfristig ausreichend ist, um die Sicherheit und Stabilität zu gewährleisten, die die Sektoren brauchen, im Krieg wie auch sonst. Und als enger verzahnterer Organismus hätten wir mehr Verhandlungsmasse dem Militär gegenüber vorzubringen, als wenn wir nur einzelne, im Vergleich kleine Sicherheitstruppen vorbringen. Hier müssen wir uns ein zukunftsfähiges, effizientes Konzept heute oder im Laufe der Tage erarbeiten."

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Aufmerksam hörte Agustin seinem Kollegen zu und analysierte sorgfältig dessen Worte. Er umriss die Details schnell und wusste im nächsten Moment schon, diese Informationen korrekt und logisch zu interpretieren. Im Bezug auf das angesprochene Militärprojekt würde der Prefsbelt-Sektor als Hauptstandort des MND nämlich gewiss eine noch wichtigere Rolle spielen als der Myto-Sektor. Im Grunde war eine größere Militarisierung dort nur noch Formsache, für die es nur etwas Mut und Tatendrang an verantwortlicher Stelle benötigte. Und hätte es sich bei Aren nicht um einen Mann gehandelt, der genau diese Attribute besaß, hätte der Bastioner gewiss nicht solch große Stücke auf ihn gehalten. Alleine dieser Stationsring würde mit einer erhöhten Klassifizierung und der richtigen Nutzung im Kriegsfall den Unterschied machen können und unter anderem deshalb sollte es nicht allzu schwierig sein, die besonders frustrierten Zuständigen innerhalb von Militär und MND vom Wert der beiden Sektoren zu überzeugen und mit ihnen dankbare und loyale Verbündete für ihre große Sache zu gewinnen, die mehr oder weniger unmittelbar bevorstand.

"Das Problem ist, dass die meisten unserer Kollegen - auch diejenigen in unserem unmittelbaren Einflussbereich - immer noch einen internen Krieg mit den anderen imperialen Institutionen führen wollen. Auch wenn die Beweggründe für diese Aversion in mancherlei Hinsicht nachvollziehbar sind, muss es doch klar sein, dass eine geballte Faust stärker ist, als ein Schlag mit fünf Fingern und der flachen Hand. Solange wir die Kontrolle bewahren und nicht zulassen, dass sich die Militärs in unsere wichtigen politischen und geschäftlichen Angelegenheiten einmischen, sehe auch ich hier nur Vorteile."

Agustin ballte seine Faust und schüttelte den Kopf ob dieser hirn- und sinnlosen Politik, die in großen Teilen für das Chaos innerhalb des Imperiums verantwortlich war. Alleine dieses Trauerspiel im Koornacht-Cluster, nach dem sich Militär, Verwaltung und Nachrichtendienste im Nachhinein die Schuld zugeschoben haben, war ein mächtiges Indiz für die Fehltritte der imperialen Politik. Umso wichtiger war es, dass sie - wie Aren es treffend formulierte - nun die richtigen Weichen stellen konnten, um einen Paradigmenwechsel einzuleiten und den Outer Rim zu sichern und prosperieren zu lassen und sich von den Erträgen dieses Fleißes eine Vergrößerung der eigenen Macht zu erkaufen.

Als die beiden mächtigen Männer über die strategische Bedeutung des galaktischen Nordens sinnierten, traf Agustin der entscheidende Gedankengang auf einen Mal wie ein Blitz. Äußerlich seinen
Kollegen mit kühler Miene musternd und nach wie vor aufmerksam zuhörend, ratterte sein Verstand und formte eine mögliche Idee, durch die sie mehrere Probleme auf einen Schlag lösen konnten. Er entschied sich, noch zu warten und später damit herauszurücken und widmete sich stattdessen voll und ganz dem Hier und Jetzt ihrer Konversation. Als Aren sagte, dass er Charles Naugh voll und ganz vertrauen würde, sofern dieser das Vertrauen des Bastioners genoss, wäre ihm Agustin mahnend ins Wort gefallen, wenn es nicht Aren gewesen wäre, den diese Worte verlassen haben. Denn wirkliches Vertrauen konnten sie sich nicht leisten, nicht einmal auf die Einschätzungen des jeweils anderen, so fundiert und logisch diese auch erscheinen mochten. Vielleicht war dies in einem erhöhten Maß möglich, wenn es tatsächlich um die beiden Verwalter und ihre eigenen konkreten Handlungen ging, jedoch hörten diese Zugeständnisse auf, sobald dritte Personen oder gar größere Parteien involviert wurden. In einem gewissen Maß baute zwar ihr gesamtes Machtfundament auf Verbindungen wie diesen auf - etwa den Verschwörern des imperialen Throns, die sie nicht persönlich kannten und über die sie keine Kontrolle hatten - , jedoch war es dann umso wichtiger, auf anderer Ebene Kontrolle auszuüben, sich Hintertüren aufzuhalten und erhöhte Vorsicht walten zu lassen. Agustin wusste jedoch nur Bestens, dass sein Verbündeter genauso dachte und es seine Art war, so diplomatisch und offen wie möglich aufzutreten. Er war ein Enthusiast, der sich von der Energie ihrer Pläne nicht nur mitreißen ließ, sondern sogar einen kaltblütigen Mann wie Agustin mit seiner Offenheit für neue Pläne und Brücke mit gängigen Konventionen auf gewisse Art und Weise anzuspornen vermochte. Also nickte er und ließ Aren den Vortritt, um den nächsten Themenkomplex anzusprechen, der etwas vertieft in sein Datapad blickte und nach einem geeigneten Punkt zu suchen begann. Der Bastioner genehmigte sich unterdessen einen letzten Schluck des nahezu leeren Tees und wartete in aller Geduld, ehe Aren ihren nächsten Punkt eröffnete.

Während es Agustin weniger gefiel, ISB und IGD allzu stark einzubinden, traf Aren jedoch an anderer Stelle den Nagel umso mehr auf den Kopf. Es war eine Verzahnung zwischen konventionellem Militär und planetaren Streitkräften, die sie benötigten. Und genau diese ließ sich auch in gewisser Form als Zugeständnisse gegenüber dem Militär und MND als Verhandlungsmasse nutzen, während sie für ihre persönlichen Zwecke genauso wichtig und wertvoll sein konnten. Agustins Idee, die ihm eben gekommen war, schlug auch genau in diese Kerbe. Doch zunächst ließ er seinen Verbündeten die nötige Zeit, um dessen Ideen anzusprechen. Und in seinen nächsten Worten bewies er Agustin, aus welchem Holz er geschnitzt war. Während er eben noch davon sprach, IGD und ISB einzubinden, ging es nun einige Gedankengänge später darum, dies jedoch so zu handhaben, dass die beiden Nachrichtendienste in ihrem Sinne arbeiteten - und nicht im eigenen oder in dem ihrer Schattenmeister aus dem Inner Core. Somit stimmten sie in ihrer Ansicht nun wieder vollständig miteinander überein. Aren fragte nun laut, wie sie ihre neue Sicherheitspolitik gestalten sollten, ohne den konventionellen imperialen Institutionen allzu sehr vor den Kopf zu stoßen. Und er fügte an, dass sie hierfür ein zukunftsfähiges Konzept benötigten und genau hier setzte Agustin nun an, um seinen Gedankengang zu erklären:

"Nun, ich habe tatsächlich eine potentielle Idee, um diesen Fragen zu begegnen. Ein wichtiger Schritt für eine flexible und effiziente gemeinsame Sicherheitspolitik wäre zunächst, in erster Linie unsere planetaren Streitkräfte und deren Ressourcen zu bündeln, wie wir es ja schon mehrfach angestoßen haben. Auf Truuine am anderen Ende des imperialen Herrschaftsgebiets sind nun Söldner stationiert, die zuvor für mich im Süden Dubrillions gekämpft haben. Und genau dieses Beispiel stellt den springende Punkt dar: wir müssten dazu in der Lage sein, vor allem innerhalb der Grenzen unserer beiden Supersektoren und später eventuell darüber hinaus, die Ressourcen und Kapazitäten unserer planetaren Streitkräfte und Nachrichtendienste nicht nur bündeln, sondern auch untereinander verschieben zu können. Mit ihrer Mannstärke ist die PAD die vermutlich schlagkräftigste planetare Streitmacht des Supersektors in Relation zur Größe des Planeten, auf dem sie stationiert ist. Jedoch hat sie nicht nur kampferprobte und effiziente Verbände und Großverbände, die geübt in konventioneller Kriegsführung gegen Terroristen sind, sondern auch starke Spezialeinheiten, die flexibel einsetzbar sind. Auch der Prefsbelt-Sektor hat in dieser Hinsicht einen deutlich höheren Standard, als es bei dem Gros der anderen imperialen Welten in diesem Supersektor der Fall ist. Alleine das potentielle Kontingent an Sternenjägern und Bombern, das Yaga Minor für uns bedeuten könnte, mit dem sich jederzeit strategische Ziele in unserem gesamten Territorium angreifen ließen. Genau dies würde doch in letzter Konsequenz den Unterschied machen. Wir müssten uns nicht mehr auf zermürbende Stellungskriege mit den Aufständischen einlassen und um die Hilfe des Sternjägerkorps oder der Sektorverteidigung bitten. Eine gemeinsame große Trägerstation zwischen unseren Grenzen würde schon genügen, um dem Terrorismus schneller und effizienter Einhalt zu gebieten."

Agustin pausierte für einen Moment. Was er hier vorschlug, war ein gewagtes Manöver, dass - wenn überhaupt - nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen und einzig und allein im Outer Rim im Bereich des Möglichen war. Der Terrorismus würde - sobald sie an der Macht sein und es ihnen danach sein würde - wie ein Kartenhaus in sich zerfallen, da er sich nicht mehr von der desaströsen und starren sicherheitspolitischen und militärischen Lage im Outer Rim nähren können würde.

"Im Bezug auf die innere Sicherheit stünden wir somit stärker da, doch auch im großen Kontext des großen Kampfes um Territorien mit der NR würden wir unsere Stärke erweitern. Wenn wir in den Szenarios republikanischer Invasionen Soldaten, Militärgerät und Nachrichtendienstbeamte nach Bedarf und Ermessen verschieben, kaufen wir dem Feind auf lange Sicht den Schneid ab. Vor allem wenn wir - wie Du es vorhin sehr treffend formuliert hast - den IGD für unsere Sache gewinnen und frühzeitig vorgewarnt werden. Dem konventionellen imperialen Militär wird dies gewiss nicht schmecken, jedoch habe ich einen adäquaten Ansatz zur Hand, um etwaigen Ressentiments auf deren Seite zu begegnen."

Wieder pausierte Agustin und erhob sich nun. Er spürte die Energie seiner Innovation und nutze sie, um seine Worte zu unterstreichen.

"Sollte die militärische Führung den siebten, achten oder neunten Supersektor als Ausgangspunkt größerer Offensiven in das republikanische Territorium im Norden tatsächlich nutzen, werden sie ein erhöhtes Kontingent an Personal und Nachschub benötigen. Also geben wir ihnen doch, was sie benötigen. Geben wir ihnen die Kompetenzen, um Teile der planetaren Streitkräfte im Eilverfahren einzuberufen und für offensive Militäroperationen in das imperiale Militär einzugliedern. Mit einem groben Grundfundament an stationierten Standardtruppen, effizienten und schnellen Spezialeinheiten, Sternjägern, Bombern und aufmerksamen Überwachungsorganen wird Dubrillion für seinen Teil keine halbe Millionen Soldaten mehr benötigen, um die Ordnung zu wahren. Aber aufgeben möchte ich diesen wertvollen Trumpf trotzdem nicht, so teuer und aufwendig er auch sein mag. Und in den Händen des schlagkräftigsten Militärs der Geschichte der Galaxie, mit seiner Flotte, seinen Jägern und seinen Bodentruppen, können hunderttausend oder mehr kampferprobte Männer so einiges bewirken. Bewahren wir diese Macht also lieber und kommen wir unseren Freunden beim Militär entgegen."

So dreist und entschlossen nach weiterem Einfluss zu greifen, der weit über die eigentlichen Grenzen ihrer Machtbereiche hinausging, war ein Schritt, der den Bastioner schon in seiner Gewagtheit reizte. Nun lag es daran, ob es Aren damit ähnlich ging.

"Das ist ein recht forscher Vorstoß meinerseits, ich weiß schon. Doch unsere große Sache steht bevor und sobald wir die Kontrolle in unseren beiden Sektoren ergriffen haben, müssen wir anfangen, in einem viel größeren Kontext zu denken, wenn wir unsere verwobenen Machtbereiche weiter expandieren wollen."


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Der Punkt, welchen Agustin schließlich ins Spiel brachte, war Aren leidlich bewusst. Diese inneren Konflikte ... ein durchaus schwieriges Thema. Agustin brachte es gut auf den Punkt, als er meinte, dass die geballte Faust doch stärker sei als fünf Finger allein. Aren nickte, doch war dies ein äußerst schwieriges Thema, wie Agustin auch bewusst war, eine absolute Gradwanderung. In einer Situation wie sie nun bestand, und bedachte man, wohin sich das ganze zuspitzen würde, war die Faust imperialer Stärke etwas, um das man nicht herum kam, etwas, was absolut notwendig war. Dies war Aren bewusst und er wollte nicht zu jenen gehören, die aus eigenem Stolz sich verweigert hatten, die interne Kriege weiterausgetragen hatten. Er gehörte wohl im Imperium zu einer kleinen visionären Sparte von Verwaltern, denen diese Notwendigkeit bewusst war, an denen es hing, diese Faust zu bilden. Doch musste man genauso auch darauf bedacht sein, diese Faust sich nicht zu sehr um einen selbst zu schließen, sodass man später ein Gefangener von Zwecks-Verbindungen war, aus welchen man sich nicht mehr befreien konnte. Er war der festen Überzeugung, dass die zivile Verwaltung jene war, in deren Händen früher oder später die Fäden liegen sollten, gerade im Bereich des Inneren. Wäre er nicht dieser Überzeugung, hätte er das Militär wohl nie verlassen. Diese Überzeugung, welche Aren nun schon Jahre lang tief in den Knochen steckte, könnte er niemals einem ,,größeren Wohl" aus falscher Selbstlosigkeit vollständig opfern.

,,Du sagst es, die geballte Faust imperialer Stärke ist eine absolute Notwendigkeit für diesen Moment. Die Kontrolle unserer Seite muss natürlich stets durch uns bewahrt bleiben, das versteht sich von selbst und darin liegt die Herausforderung. Doch führt wie gesagt kein Weg an dem eingehen dieser Herausforderung vorbei, es ist eine Notwendigkeit."

Aren stieß nun seine eigenen Überlegungen an und formte bald aus den überblicksartig angebrachten, notizartigen Punkten den wichtigen Punkt, dass ein zukunftsfähiges Konzept gebraucht wurde, eines mit welchem die beiden Sektoren, welche bald unter Arens und Agustins Kontrolle stehen würden, sich untereinander sicherheits- und verteidigungspolitisch verzahnen konnten und wie schließlich auch eine Verzahnung mit dem imperialen Militär aussehen könnte. Nun zeigte sich erneut, wie ähnlich die beiden auf den ersten Blick so unterschiedlichen Männer doch tickten. Was Agustin dort ausführte hatte genau die Art von zukunftsfähigem Projekt, welches Aren hatte anstreben wollen, welches notwendig war. Die beiden Männer waren Koryphäen auf dem Gebiet der inneren Sicherheit und diese besondere Veranlagung zeigte sich nun auch immer wieder. Das Konzept Agustins war genauso riskant, genauso gewagt, wie es vernünftig und notwendig war. Was Agustin mit der PAD geschaffen hatte, suchte ohne Zweifel ihres Gleichen, doch hatte der Prefsbelt-Sektor den Vorteil erhöhter Ressourcen, gerade im Bezug auf Sternenjäger, wie Agustin es richtig klarstellte und war auch in anderer Hinsicht dank militärischer Traditionen stärker im Bereich der inneren Sicherheit als andere Sektoren hier draußen. Wenn man dieses Potential nun mit der Schlagkraft von Agustins PAD nicht nur bündeln, sondern einen Schritt in Richtung Verschmelzung gehen würde ... es wäre eine absolute Prämiere innerhalb der Sicherheitspolitik der Regionalverwaltung, eine Prämiere aber, welche nötig war und das dringend.

In einem nächsten Schritt kam dann Agustin auf die Möglichkeiten zu sprechen, welche sich ihnen durch ein solches Vorgehen im kommenden Konflikt mit der NR eröffnen würden. Es lag auf der Hand, dass eine solche Stärke der Systeme der inneren Sicherheit den Norden für das Imperium sichern könnten. Die Unterstützung, welche Agustin von Seiten des IGDs ansprach, würde Aren mit seinen Kontakten an Land holen. Es würde wohl nicht einfach werden, doch stand der Titel des Gouverneurs von Borosks, des Gouverneurs der Hauptwelt des IGDs nicht umsonst in seinem Lebenslauf. Aren war nicht ohne Grund gerade in diese Position gekommen und er hatte diese Position auch nicht ungenutzt verstreichen lassen. Natürlich würde auch hier trotz dieser Tatsachen ein Erfolg nicht vom Himmel fallen, doch wäre es keine all zu überhebliche Aussage, wenn Aren dachte, dass dieser Erfolg trotzdem am Ende des Tages in ihren Händen liegen würde.

Doch ein Punkt drückte Aren noch im Hinterkopf; was würde es sie kosten? Als Agustin diesen Punkt auszuführen begann, begann sich Arens sehr grüblerischer, überlegender Gesichtsausdruck mehr und mehr aufzuhellen. So, wie Agustin es andachte, könnte es tatsächlich funktionieren. Es wäre ein Geben und Nehmen, eine weitere Weiche hin zu einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Militär. Und im Endeffekt wäre das, was sie dem Militär dort zusprechen würden etwas, was ihnen auch nur half. Die Stärkung des Sektors auch in der Offensive war absolut in ihrem Sinn.


,,Forscher Vorstöße sind das, woran es uns, der Regionalverwaltung viel zu lange gemangelt hat. Deine Idee gefällt mir außerordentlich gut und der ,,Preis", welchen wir dafür zu bezahlen hätten, kann von uns auch wieder verarbeitet werden. Stell dir einmal die mediale Darstellung des ganzen vor: ,,Planetare Sicherheit von Prefsbelt und Myto drängt den Feind zurück". Ich bin kein Journalist, die werden bessere Titel parat haben, aber stell dir einmal vor, wie wir das auch für uns nutzen könnten. Wir könnten unsere Sicherheitskräfte als das Zünglein an der Waage darstellen, das, was den Sieg gegen die Republik in unsere Hände getrieben hat. Und uns als ihre Ausbilder. Oder wir nutzen das, um nicht nur bei der Sektorverteidigung und dem Militär hier vor Ort einen Namen zu haben, sondern uns und unsere Projekte der Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Militär im Imperium als solchem zu verbreiten."

Aren lächelte und rieb sich die Hände. Das wäre genial, die Möglichkeiten, die sich hier auftaten ... es könnte zu einer mehr als grandiosen Sache werden.

,,Und wenn wir uns die Möglichkeit der Wiedereingliederung der ,,abgegebenen" Truppen nach solchen Offensivaktionen offen halten, hätten wir Kontingente zur Verfügung mit einer Erfahrung, wie man sie in den Grenzen unserer Sektoren kaum machen kann. Eine unvergleichliche Ausbildung, ohne, dass wir es wären, die das große Geld investieren müssten."

Und das waren nur die spontanen Ideen, welche Aren dazu einfielen. Dieses Projekt als solches hatte ein unglaubliches Potential. Man musste in der Politik einen Riecher für sowas entwickeln, man musste Projekte und Ideen nach einem ersten kurzen Überblick zuzuordnen wissen, man musste wissen, ob es sich lohnte, überhaupt weitere Zeit dafür zu verschwenden, sich das ganze weiter erklären zu lassen. Und bei dieser Idee musste Aren kaum überlegen, ob er sie in die Sparte der sinnvollen oder nicht sinnvollen Ideen zuordnete.

,,Die Idee als solche gefällt mir auch ausgesprochen gut, das ist es, was wir brauchen. Eine Verschmelzung auf solche Art und Weise, eine Art militärisches Bündnis, diese Idee hat beinahe etwas revolutionäres in der Regionalverwaltung. Unsere Machtbasis würde danach sicherer stehen als je zuvor, mit einer so schlagkräftigen Truppe unter uns. Wie du schon sagst, wir müssen uns angewöhnen, in einem größeren Kontext zu denken und hier gehen wir in die richtige Richtung auf so viele Arten und Weisen."

Aren erhob sich aus seinem Sessel, er war hoch energiegeladen und konnte manchmal in Situationen wie diesen nicht einfach ruhig sitzen bleiben, gerade, wenn nur Vertraute wie Agustin dabei waren. Er schritt in dem Raum auf und ab und verlieh so seinen schnell umherspringenden und sich vernetzenden Gedanken auch eine Sichtbarkeit nach außen.

,,Dieser größere Kontext ... es ist ja beinahe schon so etwas wie ein Motto, unter dem die kommenden Tage und unsere Sicherheitskonferenz steht. Wenn ich es richtig sehe, haben wir zwei große Kernpunkte, neben einigen kleineren. Die Anti-Terroreinheit und das gerade besprochene Bündnis zwischen deinem und meinem Sektor. Wenn wir es richtig angehen, besiegeln wir nun auf einer Konferenz, die so im Lichte der Öffentlichkeit steht unsere Zukunft. Hast du noch einen weiteren inhaltlichen Punkt zu besprechen? Ansonsten könnte ich dich mit dem strukturellen Planungsteam zusammenbringen, damit wir dem ganzen den letzten Feinschliff verleihen."

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Dominanz und Stärke auszustrahlen, bedeutete in vielen Fällen schlicht und einfach, sich Dinge zu trauen, vor denen sich andere Personen alleine schon aufgrund ihrer Unkonventionalität fürchteten. In dieser Galaxie gelangten nur jene an die Spitze, die sich auf dem Weg dorthin durchzusetzen vermochten. Und wenn es den beiden Verwaltern gelingen sollte, diese Pläne, die sie gerade besprachen, in die Tat umzusetzen, würde dies einmal mehr demonstrieren, dass sie nirgendwo sonst hingehörten, als an die Spitze der Nahrungskette. Für jemanden, der aus der Gosse Bonetowns stammte - wie Agustin -, war es einst ein schier unvorstellbarer Aufstieg, eine Region auf einer Outer Rim Welt wie Bastion zu verwalten. Es war zu diesen Zeiten noch viel unvorstellbarer gewesen, eine ganze Welt zu regieren. Und nun, wo er kurz davor stand, den Thron eines gesamten Sektors zu erklimmen, würde sein Hunger nach mehr Macht gewiss nicht stoppen. Vor ein paar Wochen, als er gemeinsam mit Aren, Abella und Adriana die Parade auf Bastion besucht hatte, kam ihm immer wieder der Gedanke auf, ob er sich nach der großen Sache vielleicht doch zunächst eher darauf konzentrieren sollte, seine dann bereits äußerst gewaltigen Machtbereich besser vorerst zu verwalten und nicht mehr allzu aggressiv zu expandieren. In ruhigere Fahrwasser zu gelangen und dafür zu sorgen, die Beziehung zu seiner vielleicht künftigen Gattin vielversprechend aufzubauen und eventuell eine Familie zu gründen - den Grundpfeiler einer vielversprechenden Dynastie. Der Gedanke war verlockend für einen Mann wie ihn, der all die Jahre seit Beginn seiner Karriere zu kämpfen hatte und ununterbrochen unter Hochspannung stand. Und der nun kurz davor war, die Macht zu ergreifen und sich kaum jemandem mehr unterordnen zu müssen, außer dem Grandmoff und dem Imperator. Doch in den letzten Tagen, seit seinem Gespräch mit Klaasen und insbesondere nun in der motivierenden Gegenwart seines ebenso ambitionierten Verbündeten, gingen diese zweifelnden Gedanken und alternativen Pläne in dem üblichen Schleier des Machthungers und Drangs, sein Umfeld zu übertreffen, endgültig verloren. Und wenn es bedeutete, dass er sich künftig endgültig zweiteilen musste, um seinen Zielen Herr zu werden; er würde nicht aufhören. Sein Durst würde nicht erlöschen. Niemals.

Auch der Enthusiasmus und Machthunger von
Aren schien längst keine Grenzen mehr zu kennen. Bezogen auf den wagemutigen Vorschlag des Bastioners begann er bereits zu planen, wie sie etwaige militärische Erfolge dann für die eigenen Zwecke verwerten und nutzen würden. Ein Prinzip, das Agustin keineswegs fremd war. Schon auf Dubrillion war seine Taktik von Anfang gewesen, die eigenen Streitkräfte über das eigentliche imperiale Militär zu stellen und letzteres sogar gelegentlich zu sabotieren. Denn nur so war es ihm gelungen, andere von seinen Plänen einer unvergleichbaren planetaren Armee zu überzeugen und diese Pläne durchzusetzen, um diese letztlich zu einem essentiellen Pfeiler seiner Machtbasis zu transformieren.
Aren ging noch einen Schritt weiter. Selbst auf der ganz großen politischen Bühne des Imperiums würde sich der Erfolg nutzen lassen. Und spätestens dann, würde ihr Machtbereich vielleicht sogar über die Grenzen des Supersektors hinausgehen.

Seine Begeisterung stand dem
wohlhabenden Verwalter wortwörtlich ins Gesicht geschrieben und bei der weiteren Ausführung der Möglichkeiten ihrer Pläne rieb er sich die Hände. Agustin nickte zufrieden und nahm für einen Moment wieder auf dem bequemen Sessel Platz, um kurz innerlich zur Ruhe zu kommen und die Worte Arens zu reflektieren. Dieser fuhr fort und sprach das Offensichtliche laut aus: mit so einer militärischen Stärke würde ihre Machtbasis - der Myto-Sektor und Prefsbelt-Sektor - etwaigen Angriffen gewappnet sein.

Dann erhob sich auch
Aren und begann auf und ab zu gehen. Sein Verstand ratterte, er war ebenso angefixt von dieser Idee, wie es bei dem Bastioner der Fall war. Angesprochen auf den größeren Kontext, erhob sich nun auch der Schlächter von Dubrillion wieder. Tatsächlich war dies das Motto der Veranstaltung und obendrein ein Motto, dass sie in den nächsten Monaten und Jahren beständig verfolgen würde.

"Wenn wir den Hintergrund bedenken, unter dem wir diese Sicherheitskonferenz überhaupt erst geplant und ins Leben gerufen haben, sind diese Schritte nur eine logische Folge. Ich habe in letzter Zeit des Öfteren mal mit dem Gedanken gespielt, es nach unserem großen Schachzug ruhiger angehen zu lassen. Mich etwas zurückzulehnen und die Früchte der jahrelangen Kämpfe zu genießen. Meinen Einfluss zu verwalten. Aber das habe ich einfach nicht im Blut. Ich kann erst beruhigt sein, wenn wir an der absoluten Spitze stehen und die Fäden im größtmöglichen Stil ziehen. Und selbst dann werde ich vermutlich nicht rasten."

Agustin stellte sich vor seinen Verbündeten und bot ihm einen Handschlag an, um die Sache fest zu machen:

"Damit ist der große Plan besiegelt. Und nun werden wir dort hinausgehen und das tun, was nötig ist. Keine falsche Bescheidenheit, keine Gnade. Holen wir uns, was uns zusteht!"



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Auch Agustin schien, genauso wie Aren unter Strom zu stehen. Auch er erhob sich von seinem Sessel, sodass die beiden Männer nun Angesicht in Angesicht standen. Agustin philosophierte darüber, dass er überlegt hätte, es ruhiger anzugehen, wenn sie ihren großen Coup gelandet hatten. Ruhe, bei dem Gedanken zog sich ein schiefes Lächeln auf Arens Gesicht. Doch auch Agustin schien sehr schnell zu dem Schluss gekommen zu sein, dass dies nicht ihre Welt war. Die normalen Bürger des Imperiums, ihre Bürger, für sie war es ein erfülltes Leben, genug zu arbeiten, um mit etwas Geld nach Hause zu kommen und mit ihrer Familie herumzuspaßen. Tag ein Tag aus. Arbeiten, um sich ein bisschen schöne Zeit finanzieren zu können. Nein, das war nicht das Holz aus dem Männer wie sie geschnitzt waren. Arens Arbeit war anstrengend, oft verzehrend, doch war es das, wofür er lebte, für diese Arbeit, für sein Projekt, sich eines Tages selbst an der Spitze zu sehen. Und dies würde sich wohl auch nicht mit dem nächsten großen Schritt auf der Karriereleiter ändern, im Gegenteil. Die Zukunft würde auch abseits seiner politischen Karriere viele Anstrengungen bereithalten, der Gedanke, sich wirklich auszuruhen auf den Früchten seiner Arbeit ... es würde gar nicht möglich sein. Sein Großvater wurde jeden Tag älter, womit jeden Tag seine Nachfolge in die Position seines Großvaters in Unternehmen und Familie immer näher rückte. Seine Aufnahme im "Kollegium der Förderer des Galaktischen Imperiums" würde nach den Feierlichkeiten auf Yaga-Minor endlich Realität werden und ihm damit Möglichkeiten in gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und auch politischer Hinsicht eröffnen, zu denen er nun noch gar keinen Zugang hatte. Und er würde Adriana heiraten. Wohl eines der großen Highlights seiner Zukunft, wenn nicht gar das Highlight. Doch so, wie er diese Frau kannte, würde sie ihn eher noch zu neuen Höchstleistungen anspornen, als zu wollen, dass sie ein normales, sich ausruhendes Leben führten.

Agustin reichte ihm die Hand. Keine falsche Bescheidenheit, keine Gnade. Das war es doch! Aren ergriff energisch die Hand seines Kampf-Gefährten, mit einem wilden Lächeln auf den Lippen.


,,Du sagst es, sie werden nicht wissen, wie ihnen geschieht."

Es war einer dieser Momente, wo Aren das Gefühl durchströmte, es könne gar nichts schief gehen. Sie beide, mit ihrem visionären, klaren Blick auf die Dinge, die vor ihnen lagen, es wäre ein Ding der Unmöglichkeit, dass etwas, was sie anfassten, nicht zu Gold werden würde. Wenn sich dieses Gefühl nun schon in ihm ausbreitete, zu einem Zeitpunkt, zu welchem die Konferenz als solche noch gar nicht begonnen hatte, wie würden nur wohl die nächsten Tage aussehen?
Aren schlenderte nun zu seinem Schreibtisch und aktivierte einen Taste auf einem dort liegenden Datapad, welches Julius Kyram, seine rechte Hand und die ausführende Kraft der strukturellen Ideen hinter dieser Konferenz informierte, dass sie nun soweit wären, sich mit ihm zu besprechen. Sein Büro lag direkt neben Arens. Dort hatte er in den letzten Tagen und Wochen mit seinem Team Dinge organisiert, welche teils zu kleinteilig waren, um von Aren direkt erledigt zu werden, oder die für Aren vorbereitet werden mussten. Welche Experten konnten eingeladen werden? Welche Themen sollten unbedingt in Vorträgen dieser Experten behandelt werden, wo könnten diese dann stattfinden. Um Arens und Agustins ,,Hinterzimmergespräche" war das ganze notwendig Rahmenprogramm der Konferenz gestrickt worden, welches die Verwaltungen ihrer beiden Sektoren zu neuen Ideen und Konzepten anregen sollte und sie sich untereinander verknüpfen lassen sollte.
Es dauerte nur wenige Sekunden, bis Julius den Raum betrat und vor den beiden Männern eine Verbeugung andeutete, in der Hand hielt er ein Datapad.


,,Agustin, Julius Kyram, meine rechte Hand und ausführender Gestalter für das Rahmenprogramm der Konferenz und allerlei weiterer Punkte, welche die Struktur und Logistik des ganzen betreffen. Du hast ja bereits Pläne seiner Arbeit zugesendet bekommen."

Dann war es Julius, welcher zu sprechen begann. Für den Moment der Vorstellung war kurz ein Lächeln über sein Gesicht gezogen, welches dann aber recht schnell einem konzentrierten Blick wieder Platz gemacht hatte.

,,Sector Adjutant Prada, auch von mir nochmals ein herzliches Willkommen auf Yaga-Minor. Ich würde vorschlagen, wir stürzen uns sofort in die Arbeit, wenn von ihrer Seite aus nichts dagegenspricht. Ein Shuttle wartet bereits, um uns zum House of Reign, dem Hauptsitz unserer Sektorverwaltung, zu geleiten. Dort im großen Plenarsaal wird die feierliche Begrüßung stattfinden. Die Vorbereitungen dort sind so gut wie abgeschlossen und können von ihnen in Augenschein genommen werden. Auf dem Flug dorthin werde ich ihnen nochmals einen groben Überblick geben, welcher sich im Zweifelsfall im House of Reign dann vertiefen lässt. Sollen wir?"

Julius blickte Agustin und Aren fragend an. Aren griff noch nach seinem Datapad, bevor er mit einer ausladenden Handbewegung Julius bedeutete voranzugehen. Die Reise im Shuttle verlief kurz und ereignislos und bestand für Aren und Agustin vor allem im Zuhören, während Julius in aller Kürze wesentliche Eckpunkte der Konferenz aufzeigte. Sie wurden vor dem House of Reign (Das House of Reign kann man sich wie eine leicht abgeänderte Version des Kapitols des vereinigten Staaten vorstellen) abgesetzt, wo sie bereits von einer Handvoll Gardisten, sowie einigen Mitgliedern aus Julius Planungsteam erwartet wurden. Der große Plenarsaal des House of Reign befand sich unmittelbar unter der großen Kuppel im Herzen des Gebäudes. Als Agustin, Aren, Julius und ihre Entourage den Plenarsaal betraten, herrschte dort noch wuseliges Treiben. Der Saal bot einer gewaltigen Menge an Menschen Platz, sodass es keine Problematik werden würde, alle ihre Gäste hier unterzubekommen. Sitzplätze mit vorgelagerten Tischchen waren wie in einem Amphitheater im Halbkreis angeordnet und blickten auf ein großes, marmornes Podest, welches deutlich erhöht, mit Flaggen des Imperiums in Szene gesetzt auf der anderen Seite des Saales, am Kopfende über allem thronte und Rednern einen Platz bot, sich selbst bejubeln zu lassen. Zwischen den amphitheater-ähnlichen Sitzplätzen und dem Rednerplatz befand sich eine freie Fläche, welche nun von einigen Stehtischen gefüllt wurde. Julius war es, welcher das Wort ergriff.

,,Auf den Sitzplätzen und an den Stehtischen werden die Gäste platziert. Von dem Podium wird zuerst der Moff begrüßende Worte an uns alle richten, bevor ihnen die Möglichkeit offen steht, die Gäste zu begrüßen."

Auch wenn Aren und Agustin so die ersten Worte an dieser Konferenz verwehrt wurden, hatte es Aren doch etwas amüsant gefunden, als sein Vorgesetzter den ,,Wunsch" geäußert hatte, ebenfalls auf der Begrüßungsveranstaltung zu sprechen. Aren hatte diesen Wunsch natürlich ohnehin nicht abschlagen können, doch hätte Moff Sanec die ganze Konferenz wohl eher zum Teufel geschimpft, anstatt sie feierlich zu eröffnen, hätte er gewusst, wozu die Weichen hier gestellt würden.

,,Nach einigen weiteren Worten aus dem Militär und so weiter sieht der Plan vor, Häppchen und Getränke zu reichen und sich ein wenig kennen zu lernen, bereits anzufangen, sich zu vernetzen. Sagt ihnen das so zu?"

Julius blickte nun besonders Agustin an, da er sich mit Aren bereits eng verständigt hatte und wartete, ob der Sector Adjutant noch Anmerkungen oder Fragen zu anderen Punkten hatte.

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Mit einem entschlossenen Lächeln schlug Aren ein und durch den Handschlag war ihr Plan besiegelt. Die große Sache stand bevor! Was auch immer sich in den kommenden Wochen und Monaten alles ereignen würde - dieser Beschluss zwischen den beiden Verwaltern stand maßgeblich für das, was sie sich im Zuge dieses Umschwungs vorgenommen hatten. Ob es um den großen angekündigten Machtwechsel innerhalb des Imperiums ging, ihre persönlichen Machtergreifungen in den Myto und Prefsbelt-Sektoren, oder all das, was nachher folgen würde - sie waren gewappnet. Mit dieser Gewissheit erwiderte der Bastioner den festen und beinahe schon energischen Händedruck seines Verbündeten und erwiderte dessen Lächeln kühl. Noch war es zu früh, um siegessicher in die Zukunft zu blicken, doch Agustin hätte gelogen, hätte er behauptet, dass es sich nicht glorreich anfühlte.

Dieser Teil war hiermit erledigt, wonach
Aren zu seinem Schreibtisch ging und nach seinem Datapad griff. Auch Agustin nutzte die Gelegenheit, um in lockerer Haltung auf sein Comlink zu sehen. Er überflog einige Nachrichten und stellte fest, dass alles nach Plan verlief. Die Delegation des Myto-Sektors war vollzählig eingetroffen und ihrerseits bereits im Begriff, letzte Vorkehrungen für die Verhandlungen zu treffen. Auch Abella hatte sich gemeldet und ihm mitgeteilt, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt der folgenden Tage nach Yaga Minor reisen würde, um dem Abschluss der Konferenz beizuwohnen und hinterher ihre Erfolge zu "feiern". Der Schlächter von Dubrillion war zu kaltblütig und konzentriert, um sich voreilig irgendwelchen Feierlichkeiten hinzugeben - er mochte sie eigentlich überhaupt nicht -, jedoch hatte Aren sicherlich schon Pläne gemacht, wie sie dieses geschichtsträchtige Ereignis würdig ausklingen lassen konnten. Von einer größeren Feier hin zu einem vertraulichen Dinner war wohl alles möglich.

Als Agustin fertig war und sein Comlink wieder verstaut hatte, trat der
persönliche Assistent Arens in den Raum. Der Bastioner erinnerte sich an das Gesicht von Julius Kyram, den er bereits bei seinem letzten Besuch auf Yaga Minor in einem beiläufigen Treffen kennengelernt hatte. Nichtsdestotrotz stellte sein Verbündeter ihn erneut vor. Was auch nicht allzu verwunderlich war, weil es gewiss nicht viele Leute gab, die Gesichter so zuverlässig in Erinnerung behielten, wie es bei Agustin der Fall war. Vor allem dann, wenn es um das engste Umfeld seiner wichtigsten Partner und Verbündeten ging.

Der
Sekretär, der mit der organisatorischen Planung dieser Konferenz betraut war, begrüßte Agustin zunächst und kam augenblicklich zur Sache. Agustin erwiderte die Begrüßung mit einem knappen Nicken und war höchst zufrieden mit der Gewissenhaftigkeit, mit der die Gastgeber die Sicherheitskonferenz vorbereitet hatten. Der Bastioner wusste aus eigener Erfahrung zu gut, dass Aren selbst für diese ganzen Details keine Zeit aufbringen konnte und sich deshalb auf Männer wie Kyram verlassen musste. Und bei einem Ereignis wie diesem reichte auch nur ein minimaler Fauxpas, um die gesamte Unternehmung in Verruf zu bringen und beide Verwalter zum Gespött zu machen.

Agustin wartete auf das Signal seines
Verbündeten, ehe der Assistent sie zu einem Shuttle führte, dass sie zum Sitz der Regionalverwaltung auf Yaga Minor bringen würde. Dieses kannte Agustin noch nicht, allerdings spielte dies auch eine eher untergeordnete Rolle für ihn, da es aus seiner Sicht ausschließlich auf den Inhalt und die Ergebnisse ankam. Solange der Austragungsort zufriedenstellend für die Kameras inszeniert werden konnte, waren diese optischen Details für ihn keine Dringlichkeiten. Während des kurzen Fluges instruierte Kyram sie weiter über verschiedenste Detailfragen und Belange und Agustin stellte wieder zufrieden fest, dass sich ohne Ausnahmen an die getroffenen Vereinbarungen gehalten wurde.

Vor dem imposanten und für Yaga Minor üblich schon auf den ersten Blick sinnvoll und effizient strukturierten House of Reign wurde das Gespann dann von einem Trupp edel uniformierter Gardisten empfangen. Agustin erkannte noch einige andere Männer, die wohl dem Planungsteam seines Verbündeten angehörten und ohne weitere Umschweife setzten sie sich in Bewegung, um zunächst den Sitz und dann den großen Sitzungssaal zu betreten, der von einer kuppelförmigen Überdachung umgeben war. Mit kühler Miene inspizierte Agustin den äußerst geräumigen Plenarsaal, der - nicht unbedingt zu seiner Überraschung - auf den ersten Blick perfekt angeordnet war. Alle Plätze waren auf das erhöht positionierte und edel gestaltete Rednerpult ausgerichtet, hinter dem nicht an patriotischen Symbolen des Imperiums gespart wurde und Platz hatten die jeweiligen Delegationen hier allemal. Und schon als Julius Kyram zu sprechen begann, fiel Agustin die tadellose Raumakustik auf. Dies ordentlich in Szene zu setzen und ihre Konferenz in ein möglichst gutes Licht zu rücken, sollte also nicht allzu schwer sein.

An einem erhöhten Punkt des Saals hinter den Sitzplätzen blieb die Gruppe stehen, als Kyram noch einmal auf den Ablauf der Konferenz selbst zu sprechen kam.
Moff Sanec würde seine Bühne erhalten und die Konferenz eröffnen. Das übliche Spiel eben, das die beiden mächtigen Verwalter mit ihren Vorgesetzten trieben.

Danach folgten die Reden der beiden Ressortleiter Aren und Agustin, sowie der führenden anwesenden Militärs, ehe sich schon die Gelegenheiten bieten würden, um sich in einem offenen Austausch bei einem Stehbüffet untereinander zu begegnen. Agustin nickte abermals zufrieden und sein kühler Blick wechselte zwischen
Aren und seinem Assistenten.

"Ein paar gut positionierte Holo-Kameras werden uns reichen, um der Öffentlichkeit den ein oder anderen interessanten und nützlichen Einblick zu präsentieren. Allerdings würde ich einen beliebigen äußeren Bereich von den Kameras und den imperialen Berichterstattern abschotten. Dort können wir dann etwaige "Notfallbesprechungen" durchführen, etwa wenn es zu Unklarheiten kommen sollte oder Mitglieder unserer Delegationen außer Kontrolle geraten und ein Eigenleben entwickeln, das besser nicht öffentlich gezeigt wird und unter Kontrolle gebracht werden muss. Nicht nur zu Beginn der Konferenz, sondern auch im Allgemeinen."

Das letzte, was ihnen nämlich in den Kram passte, war irgendein Eklat, der sich schon zu Beginn der Konferenz ergeben würde. Dem ließ sich jedoch auch simpel ein Riegel vorschieben. Ansonsten war Agustin höchst zufrieden:

"Ansonsten ist das ein äußerst vielversprechender Plan für den Auftakt der Konferenz. Wie Sie schon sagten und ich es nun sehen kann, sind die Vorbereitungen ja bereits so gut wie abgeschlossen. Also können wir gerne fortfahren."



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Der Punkt, welchen Agustin vorbrachte, war ein sehr gewichtiger, dass war Aren mehr als klar. Glücklicherweise war Aren aber auch klar, dass Julius solcherlei Dinge auch auf dem Schirm hatte. Nichts wäre bei einer solchen Veranstaltung tödlicher, als irgendwelche unangenehmen Zwischenfälle, welche im schlimmsten Fall nicht nur die Konferenz stören würden, sondern gleich auch noch die bisher guten nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Prefsbelt und Mytho Sektor. So etwas würde seiner Zusammenarbeit mit Agustin nur unnötige Steine in den Weg legen. So blickte er relativ gelassen Julius entgegen, als dieser nickend zu einer Antwort ausholte.

,,Für solcherlei ... Zwischenfälle stehen hier im House of Reign Räumlichkeiten zur Verfügung, unmittelbar hinter und unter dem Plenarsaal. Ich habe bereits einen Plan für unsere Sicherheitskräfte erarbeitet, welche dort dafür sorgen, dass niemand mit Kameras hereinkommt, oder dass, im schlimmsten Fall, auch niemand ... herauskommt, der sich dort für einen kurzen Moment besser beruhigen sollte."

Julius hielt ihnen nun sein Datapad entgegen, sodass sie einen Blick darauf werfen konnten.

,,Hier sehen Sie die Einteilung. Sollte dies ihrer Meinung nach nicht genügen, sorge ich natürlich umgehend für eine Aufstockung, doch denke ich, dass wir nicht zu viel Aufmerksamkeit auf einen solch abgeschotteten Bereich lenken sollten durch eine zu hohe Konzentration an Sicherheitsleuten. Außerdem halte ich die Anzahl für sehr angemessen."

Aren nickte bloß, während er kurz die Aufstellung auf dem Pad überflog. Hier hatte er vollstes Vertrauen in Julius.

,,Danke dir, ich denke, dass das ausreichend sein dürfte. Und für besonders ... intime Gespräche stehen in der Zentrale der inneren Sicherheit abgeschottete Büroräume zur Verfügung. Und eine schnelle Gleiterverbindung wurde ja bereits eingerichtet, korrekt?"

Julius nickte bloß. Er war nicht ohne Grund seit Jahren einer, wenn nicht sogar der engste Mitarbeiter Arens. In ihm ballte sich Effizienz und Loyalität. Er wusste was er tat, er brillierte dabei, die ausführende oder logistisch planende Hand hinter Arens Plänen und Strategien zu sein, ohne dabei jedoch den Wunsch zu zeigen, sich selbst in die bestimmende Position zu hieven. Aren hatte eine ganz eigene Art der Bewunderung für diesen Mann übrig, denn er nun schon so lange nicht nur als Assistent, sondern auch als Freund kannte. Ein solcher Glücksgriff in Personalfragen war wohl die absolute Ausnahme und doch war ein solcher Glücksgriff absolut nötig, um Aren die Ruhe in seinem Kopf zu verschaffen, welche er benötigte, um sich seinen Plänen zu widmen. Würde er sich noch mit der Ausgestaltung von Kleinigkeiten beschäftigen müssen, oder aber ständig hinterfragen müssen, ob dies in seinem Sinne passierte ... er könnte viel weniger Zeit und Energie in das stecken, was er an seiner Position so sehr liebte.
Auch Agustin schien keine weiteren Punkte mehr auf dem Herzen zu haben und schlug so vor, dass sie fortfahren könnten. Aren warf kurz einen Blick zu Julius herüber, was Julius als Zeichen sah, wieder das Wort zu ergreifen.


,,Der Einlass beginnt in etwas weniger als einer halben Stunde. Die Gäste werden in Gleitern von ihren Hotels oder Amtssitzen direkt vor dem House of Reign landen. Es ist geplant, dass diese Ankunft bereits medientechnisch genutzt wird und man den Gästen einen recht imposanten Eindruck bietet. Die Strecke von dem Platz, an welchem die Gleiter halten, um die Gäste aussteigen zu lassen, bis zur Treppe und dem Eingang des House wird von Truppen der Sturmtruppen flankiert werden und das imperiale Banner wird am House entrollt werden. Hier wird es auch einen Bereich für die Presse geben, um erste Fotos zu machen. Das Groß der Gäste, Legaten, kleine Offiziere, sämtliche Gäste, deren Namen eher zweitrangig sind, werden in Großraumsuttles eintreffen. Nur eine Handvoll von Gästen, einige Gouverneure, wichtige Tiere der Nachrichtendienste und des Militärs werden das als letzte in gesonderten Shuttles eintreffen. Mein Vorschlag wäre es, dass sie die Gäste gesammelt im Inneren, hier begrüßen. Sie können sich gerne schonmal von dem Podium aus einen Blick über den Saal verschaffen."

Da die wesentlichen Abläufe und die restlichen Vorbereitungen allesamt klar und so gut wie fertiggestellt waren, führte Aren Agustin zum Podium hinauf, von welchem man einen beeindruckenden Blick über das wuselige Treiben im Saal genießen konnte. Ein von unten kaum sichtbarer Teleprompter wartete bereits darauf, gleich ihre Reden wiederzugeben. Langsam kam in Aren eine gewisse Mischung aus Vorfreude und Spannung auf. Einer der großen Momente seiner Karriere als Sector Adjutant stand kurz bevor, dass, was in einer halben Stunde seinen Anfang bekommen würde, erlebte man nun mal nicht alle Tage. Über unwesentliches, alltägliches plaudernd begaben sich Aren und Agustin in einen von der Tribünen abgrenzenden, von unten nicht zu erkennenden Flur, von welchem einige Garderoben abgingen. Die beiden Männer betraten einen der leeren Räume. Aus einem Minikühlschrank zauberte Aren eine Flasche Wasser und zwei Gläser hervor. Immer noch plaudernd bekamen die beiden Männer erst recht spät mit, dass sich plötzlich zwei Gardisten durch die Tür schoben. Aren, welcher halb auf einem Tisch gesessen hatte, erhob sich schnell. Den beiden Gardisten, welche wortlos neben der Tür Position bezogen hatten, folgte ein relativ kleiner, dünner Mann, an dem alles etwas älter wirkte, bis auf der stechende Blick seiner Augen. Moff Kilodor Sanec.

,,Eure Exzellenz, wie schön, dass ihr die Zeit gefunden habt, den Auftakt unser Konferenz mitzugestalten. Darf ich vorstellen, Sector Adjutant Agustin Prada."

Nachdem Aren kurz eine Verbeugung angedeutet hatte, hatte sich auf sein Gesicht ein freundliches, warmes Lächeln geschlichen.

,,Meine Herren, ich freue mich sehr, als Gastgeber des hier die nächsten Tage stattfindenden Spektakels zu fungieren. Sie haben hier ja doch ganz schön etwas auf die Beine gestellt."

Sanec lächelte auch, doch schien er nicht so geübt darin zu sein, dass sich in diesem Lächeln ohne weiteres eine gewisse Wärme abzeichnete. Wenn Aren Moff Sanec einschätzen musste, hatte er weniger von Aren Charisma und seiner volksnahen Einstellung und dafür mehr von der eher kälteren und berechnenden Art eines Agustin Prada. Auch wenn es Aren fernlag, die beiden Männer zu vergleichen, dafür war Sanec doch zu ... unterschiedlich zu seinem guten Freund und Partner.

,,Wie sie ja wissen, werde ich gleich zuerst einige Worte an die wartenden Massen richten. Ich dachte, es wäre deshalb nicht verkehrt ein paar Minuten früher hier zu erscheinen. Nun, wo ich schonmal da bin ... wie kam es denn dazu, dass sie hier stehen, Sector Adjutant Prada?"

Agustin wurde von Arens direktem Vorgesetzten nun fixiert und von oben bis unten in den Blick genommen. Die Frage, dass Sanec irgendetwas witterte, das witterte, was hier tatsächlich passieren würde, diese Frage stellte sich Aren aber gar nicht. Aren hatte sich von Anfang an mit dem Moff eng abgesprochen und auch die Beteiligung des Mytho-Sektors nie versucht, hinter Sanecs Rücken durchzuboxen. Er war mit dem offiziellen Grund der Konferenz mehr als transparent umgegangen, wieso auch nicht? Die Frage des Moffs galt wohl einzig und allein einer gewissen Interesse, Agustins Sicht auf die Dinge zu sehen, vielleicht auch etwas über ihren gemeinsamen Hintergrund zu erfahren, was sich im persönlichen Gespräch mit Aren so nie angeboten hatte.

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Ursprünglich war Agustin nicht einmal davon ausgegangen, dass das Personal seines Verbündeten bereits Vorkehrungen für solcherlei Szenarien getroffen hatte. Denn bei all dem Respekt, den er Aren Vayliuar entgegenbrachte, gab es selbst bei den intelligentesten und talentiertesten Leuten immer wieder Details und Kleinigkeiten, deren Wichtigkeit vielleicht unter ihrem Radar war, weil der Umfang ihrer Planungen so exorbitant ausfiel. Und außerdem hatte er seinen persönlichen Quellen noch nicht entnehmen können, dass sein Verbündeter bereits mit Untergebenen in einem größeren Ausmaß aneinandergeraten war, weshalb es ebenfalls aus seiner Sicht möglich war, dass für diese Fälle noch keine stichfesten Pläne bestanden. Umso mehr überraschte ihn die Antwort des Assistenten Kryam, der Agustin versicherte, dass Räumlichkeiten bereit stunden, um etwaige außer Kontrolle geratende Delegierte gegebenenfalls abseits der Kameras zu isolieren.

Selbst der stets unterkühlt auftretende Schlächter von Dubrillion konnte nicht anders, und schenkte zuerst
Mister Kyram und dann Aren ein besonders anerkennendes Nicken. Aus seiner Sicht hätte es vollkommen genügt, "provisorisch" irgendeinen äußeren Abteil des Saals von den Kameras abzuschotten und dort gegebenenfalls intervenieren zu können. Doch das Konzept, das hier von Arens Personal ausgearbeitet worden war, griff noch deutlich weiter und würde sich in der Praxis im gegebenen Fall nochmal als deutlich sicherer erweisen. Das war eine Professionalität und Detailversessenheit, die er auf Dubrillion immer ein Stück weit misste. Allerdings war auch nicht zu vergessen, dass Yaga Minor und Dubrillion Welten trennten, wenn es um eine makellose Organisation und Struktur ging. Jede imperiale Welt würde in einem solchen Vergleich das Nachsehen haben.

Auch
Aren gab sich zufrieden mit der Arbeit seiner Stabs und sie fuhren gemeinsam fort. Die folgenden Punkte, die nun besprochen wurden, waren sowohl für Agustin als auch seinen Konterpart Aren von wirklich essentieller Bedeutung. Dieses medienwirksame Ereignis, welches die Konferenz darstellte, diente schließlich nicht nur dazu, um produktive Arbeit zu leisten und beiderseitig nützliche Beschlüsse und Übereinkunften zu fassen. An ebenso wichtiger Stelle stand die Art und Weise, in der die beiden Sektoren präsentiert und inszeniert würden. Und mit ihnen auch die Macht ihrer beiden aufstrebenden und ambitionierten Aspiranten auf die Sitze der Moffs.

Und auch in diesem Punkt hatte das Team Arens eine voll und ganz zufriedenstellende Arbeit geleistet. Agustin hätte eventuell noch veranlasst, Arens und seine eigene Ankunft besonders zu inszenieren, doch bestand hierfür noch genügend Zeit im Laufe der nächsten Tage. Vielleicht war es sogar ganz vorteilhaft, zu Beginn noch keine allzu schweren Geschütze aufzufahren.

Der Bastioner folgte seinem
Kollegen nun auf das mamorne Podium. Mit einem kalten Lächeln auf den Lippen stützte sich Agustin mit beiden Händen auf das Rednerpult und ließ seinen Blick über den Saal gleiten. Mit vollster Zufriedenheit folgte er Aren vom Podium hinunter in einen kleinen Flur, in dem sich die Redner vorbereiten konnten. Agustin schnitt dabei an, dass Abella im Laufe der nächsten Tage zu ihnen stoßen würde und erkundigte sich nach Adriana Figg, der Verlobten seines Mitverschwörers. Da die beiden Männer nicht wirklich anders konnten, drehten sich immer größeren Teile ihres Smalltalks zunehmend um Geschäftliches und Politisches. Dankend nahm der Bastioner das Glas Wasser entgegen und lehnte sich gelassen an die Wand. So kurz vor dem Auftakt ihres gemeinsamen Großprojekts wirkten die beiden mächtigen Verwalter nach wie vor tiefenentspannt und vollkommen sicher.

Es war einige Minuten später, als zwei edel uniformierte Gardisten den Raum betraten und dabei
Aren's Vorgesetzten flankierten, Moff Kilodor Sanec, den Agustin sofort erkannte. Agustin musterte den makellos uniformierten Herrscher des Prefsbelt-Sektors, den er zum ersten Mal in Persona antraf und bestätigte sich seines bisherigen Eindrucks von diesem Mann. Er war ein nach außen hin ernster Mann, der es trotz seiner recht unscheinbaren Erscheinung wusste, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Im Grunde genommen genau das, was man sich als Laie und auch Eingeweihter unter einem imperialen Verwalter vorstellte. Doch anderseits lebte Agustin nicht hinter dem Mond. Er beherrschte das Who-Is-Who der imperialen Regionalverwaltung des Supersektors und darüber hinausgehend und besonders dort, wo er selbst politisch und geschäftlich agierte. Er wusste, dass Sanec in den höchsten Kreisen nicht gerade unumstritten und immer wieder Bestandteil ekelerregender Gerüchte war. Dies unterschied in in gewisser Weise von Moff Klaasen, da dieser ein geordnetes privates Leben pflegte. Allerdings teilten beide Männer die Eigenschaft, als dekadente und degenerierte Verwalter ihres persönlichen Machtbereichs zu gelten und diesen ohne größere imperiale Ziele zu verfolgen, unverfroren ausnutzten.

Mit einer leichten Verbeugung empfing
Aren seinen Vorgesetzten, der die beiden Männer lächeln begrüßte. Agustin und Aren hatten eigentlich niemals darüber gesprochen, wie sehr sie ihre Vorgesetzten als Personen verachteten. Und das dies der Fall war, stand außer Frage. Gossip und Lästereien gehörten allerdings auf den Schulhof und dorthin, wo irgendwelche niederen Gestalten ihre eigene erbärmliche Existenz verleugneten, doch nicht hierher, in die absolute Oberliga. Stattdessen arbeitete man zielgerichtet an den Plänen und schuf jene gewaltsam beiseite, die sich einem in den Weg stellten.

Der
Moff sprach davon, dass er die freien Minuten vor seiner Rede noch nutzen wollte, um etwas früher zu erscheinen und sein Aufeinandertreffen mit den beiden Ressortleitern mehr oder weniger zufällig war. Agustin wusste, dass dies nicht der Wahrheit entsprach und trat ein Stück weit vor, als der Moff ihn unverblümt und offensichtlich von oben bis unten musterte. Der Bastioner sah hinunter auf den deutlich kleineren Mann und wartete einige Sekunden. Mit seinen kalten Augen sah er Sanec in dessen schmales Gesicht und spielte dieses Spiel der Dominanz und des gegenseitigen Musterns selbsterklärend mit Vorlieb mit. Leute wie dieser Moff fühlten sich von diesem ungenierten Verhalten nicht unbedingt bedroht, sondern respektierten dieses in den meisten Fällen. Sie betrachteten Agustin in erster Linie zwar immer noch als Emporkömmling und einen Schlächter, jedoch gleichermaßen als wertvollen Verbündeten oder Untergebenen im Kampf gegen ihre innenpolitischen Feinde. Ironischerweise betrachteten ihn hingegen die wenigsten als Gefahr, die sich eines Tages gegen sie selbst richten konnte. Agustin stellte sicher, nicht eine Sekunde zu früh damit aufzuhören den stechenden Blick seines Gegenübers zu erwidern und reichte dem Moff schließlich mit einem kühlen Lächeln auf den Lippen die Hand.

Erst jetzt bemerkte er den fauligen Geruch, der dem Atem und dem Mund des
Moffs entglitt. Dieser ließ zusätzlich die üblichen Rückschlüsse zu. Degenerierte, stillose und offenbar in rohen Mengen Caf-konsumierende Personen bildeten eine breite Mehrheit innerhalb der imperialen Elite.

"Nun, Sector Adjutant Vayliuar und mich verbinden bereits seit geraumer Zeit gemeinsame Interessen."

Worte, bei denen Aren gewiss das Blut in den Adern gefroren wäre, wenn er sich nicht darauf verlassen hätte können, dass Agustin wusste, was er tat.

"Noch während unseren Amtszeiten als Gouverneure von Borosk und Dubrillion hatten wir mit inneren Unruhen und sicherheitspolitischen Herausforderungen zu kämpfen, ebenso wie diverse andere Regionen innerhalb des Imperiums. Eine Entwicklung, die sich mit dem Desaster im Koornach-Cluster weiter zugespitzt und aufgezeigt hat, dass dringender Handlungsbedarf besteht. In Absprache mit meinem Vorgesetzten Moff Klaasen, der aufgrund geschäftlicher Verpflichtungen leider verhindert ist, aber seine besten Grüße übermitteln lässt, entstand sofort nach meiner Ernennung zum Ressortleiter der Inneren Sicherheit der Beschluss, nach vertrauenswürdigen und vielversprechenden Partnern im gemeinsamen Kampf gegen den Terrorismus Ausschau zu halten."

Agustin war hierbei in seinem Element. Er vermochte es, mit detaillierten Abhandlungen über seine Arbeit und seine administrativen Ziele stets den Eindruck eines fokussierten Verwalters zu entwickeln, der tatsächlich mit aller Entschlossenheit und als loyaler Untergebener seine Aufgaben erfüllte. Moff Sanec hatte ja noch nicht einmal begriffen, dass Aren ihm seinen Platz schon längst streitig machte. Also war es aus seiner Sicht noch deutlich unwahrscheinlicher davon auszugehen, dass die beiden Verwalter sich gegen ihn verschworen hatten.


"Während unserer gemeinsamen Reise nach Truuine, das ebenfalls mit massiven inneren Unruhen zu kämpfen hat, hat Aren vorgeschlagen, diesem Nonsens ein Ende zu setzen und geschlossener denn je vorzugehen. Er hat mir den Vorschlag einer gemeinsamen Sicherheitskonferenz unterbreitetet, den ich sofort befürwortet und an meinen Vorgesetzten weitergeleitet habe. Moff Klaasen hat mich in der Zwischenzeit damit betraut, ihn auf der Konferenz zu vertreten und somit stehe ich hier."

Es fiel Agustin nicht schwer, die Lorbeeren dieses geschichtsträchtigen Ereignisses in diesen Augenblicken zu großen Teilen seinem Verbündeten zu überlassen. Nichts ließ darauf schließen, dass die beiden Männer eine tiefergehende Allianz oder sogar Freundschaft verband. Deshalb war es umso leichter für den Bastioner, den pflichtbewussten Kämpfer zu mimen, der Aren den gebotenen Respekt für seine Initiative gewährte.

Yaga Minor - Capital City - House of Reign - Plenarsaal - Garderobe - Agustin, Aren, Moff Sanec
 
[ Yaga-Minor | Capital City | House of Reign | Plenarsaal | Gaderobe ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada, Kilodor Sanec

Dieser Moment des Aufeinandertreffens seines Vorgesetzten Moff Sanec und seines engen Verbündeten Agustin hatte ohne Frage etwas ... interessantes an sich, der Aren für den Bruchteil eines Momentes ein Schmunzeln entlockte. Dieser prüfende, leicht abschätzige, vielleicht auch einfach nur strategisch musternde Blick des Moffs und Agustin, welcher sich davon kaum berührt zeigte. Es war ein Muskelspiel, welches sich nur all zu oft in den Riegen der Regionalverwaltung des galaktischen Imperiums zeigte. Die mächtigen Männer, an der Spitze der Nahrungskette versuchten erst gar nicht hinter dem Berg zu halten, dass sie ihrem Gegenüber überlegen waren und dieses vollkommen ungeniert mustern konnten, ohne das Gefühl des Schams, wie es vielleicht in einer normalen gesellschaftlichen Begegnung der Fall gewesen wäre. Doch Aren und Agustin waren viel zu lange in diesem Spiel, um sich durch solcherlei Kleinigkeiten aus der Ruhe bringen zu lassen.

Agustin handelte die Frage des Moffs mit routinierte Gelassenheit ab. Hätte der Moff gewusst oder auch nur geahnt, was sich bereits seit einer so langen Zeit hinter seinem Rücken abspielte, was von Aren und Agustin so aufwendig geplant wurde und gerade in den nächsten Tagen geplant werden würde, hätte er wohl während dieser Darstellung keineswegs so entspannt vor den beiden Männern gestanden, mit vor der Brust verschränkten Armen. Dieser arme, kleine Mann, der sich so sicher umgeben von seiner Garde und der Aura seines Amtes fühlte. Wie er da so stand, die Selbstsicherheit und Gelassenheit in Person ... fast hätte man Mitleid bekommen können, dass seine Zukunft im besten Falle in einer nassen kleinen Zelle lag, in irgendeinem Geheimgefängnis der Regierung, seiner Regierung. Doch von Mitleid war Aren tatsächlich weit entfernt. Nicht nur die Geschichten, die ihm Adriana erzählt hatte und die nach den vergangenen Tagen auf Nirauan noch stärker in seinem Blut brodelten, sondern so vieles mehr hielt in von solchen Gefühlen im Bezug auf seinen Vorgesetzten ab.

Als Agustin ihm die Lorbeeren für die Idee der Sicherheitskonferenz überließ, winkte Aren, ganz die Bescheidenheit in Person, bloß ab und lächelte, beinahe verlegen.


,,Ach, ich hätte mir ja nie träumen lassen, dass ein solchen Projekt daraus entstehen würde. Sie erinnern sich ja mit Sicherheit an das erste Mal, dass ich die Idee einer Sicherheitskonferenz ansprach, Sir, weit noch bevor Sectoradjutant Prada Yaga-Minor einen Besuch abstattete. Das, was heute vor uns liegt, hat mit dieser Grundidee nur noch in gröbster Struktur etwas zu tun und wäre ohne unsere gemeinsame Planung kaum zu dem geworden, was es nun ist."

Der Moff blickte von Agustin zu Aren und wieder zurück, immer noch völlig entspannt und mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Es fiel fast schon zu leicht, sich mit Agustin die Bälle einander zuzuspielen und dabei war es schon etwas amüsant, wie anders doch seine soeben ausgesprochenen Worte in den Ohren von ihnen beiden klingen mussten, die eingeweiht waren in das, was in Kürze geschehen würde und in den Ohren des ahnungslosen Moffs Sanec.

,,Nun, es ist ja eine durchaus praktische Sache, wenn geschäftliche Beziehungen zu einer solchen Produktivität auf sektoraler Ebene führen. Die Namen auf der Gästeliste ... davon kann sich ja doch einiges sehen lassen und sie hier in dem großen House of Reign meines Sektors zusammenzuführen hat ja doch auch außerhalb der Aspekte der inneren Sicherheit einiges zu bieten."

Der Moff klopfte Aren gutmütig auf die Schulter und meinte dann mit einem wohlmeinenden Lächeln auf den Lippen:

,,Ich hoffe doch, der Arbeitseinsatz von ihnen beiden nimmt nach einem solchen Mamut Projekt kein Abbruch."

Der Moff hatte ja keine Ahnung, wie recht er mit dieser Aussage hatte. Es war schon eine Kunst, dass sich nicht der Ansatz eines Grinsens bei dieser Ironie auf einem ihrer Gesichter zeigte. Gerade wollte Aren etwas erwidern, als sich einer der Gardisten zum Moff vorbeugte und ihm etwas in sein Ohr raunte.

,,Meine Herren, wie es scheint, sind auch die letzten erwarteten Gäste eingetroffen, sollen wir?"

Mit einer großen Geste deutete Sanec aus dem Raum hinaus und ließ Aren und Agustin den Vortritt. Aren strich seine Uniform glatt, ging sich mit der Hand durch Haar und Bart und verließ dann die Garderobe und schritt auf den Flur hinaus. Hier schwang ihnen bereits ein recht eindrucksvoller Geräuschpegel entgegen, sodass Aren sich wunderte, wie gut doch diese Garderobe isoliert sein musste. Aren führte die Kolonne an, die den Flur entlang schritt, es folgte Agustin und dann der Moff, eingerahmt von seiner Garde. Einen halben Meter von der Tribüne und dem damit vom Plenarsaal einsehbaren Teils entfernt, blieb Aren stehen, atmete einmal durch, setzte sein charmantes und gleichzeitig ernstes Lächeln auf und betrat die Tribüne. Die imperiale Hymne erklang im Hintergrund und Stimmgewirr sowie schlagartig einsetzendes Blitzlichtgewitter schlugen ihm entgegen. Aren bezog Aufstellung auf der rechten Seite neben dem Rednerpult, Agustin auf der linken. Hinter ihnen glänzten die Uniformen der reglos stehenden Garde des House of Reign, über welchen imperiale Banner hingen. In dem Plenarsaal unter ihnen befand sich eine beeindruckende Ansammlung an verschiedensten Uniformen, teils an den Stehtischen, teil auf den Sitzbänken, welche sich halbkreisförmig vor ihnen erhoben. Armee, Flotte, Geheimdienst, Verwaltung ... es hatte etwas mehr als beeindruckendes. Diese Personen waren hier, weil Agustin und er gerufen hatten. In einem Bereich direkt vor dem Rednerpult hatte sich die Presse versammelt, sorgsam ausgewählte, handverlesene Vertreter von Medien, die über diesen Augenblick nur in den höchsten Tönen berichten würden. Aren schenkte diesen Besuchern ein freundliches Kopfnicken mit einem Lächeln als Zeichen der Begrüßung, als Zeichen, dass er wahrnahm, dass sie da waren, bevor er wieder starrer nach vorne blickte. Das Redegewirr verklang immer mehr, gänzlich still wurde es aber erst, als eine Stimme über die Lautsprecher erklang.

,,Erheben Sie sich für seine Exzellenz Kilodor Sanec, Moff des Prefsbelt Sekors."

Innerhalb weniger Sekunden stand alles in dem gewaltigen Saal, es erklang kein Ton. Die imperiale Hymne, welche bisher eher dezent im Hintergrund gespielt hatte, schwoll nun deutlich an, ohne jedoch unangenehm zu werden. Nun betrat die Leibgarde des Moffs den Raum, in ihrer Mitte Moff Kilodor Sanec, welcher direkt das Rednerpult ansteuerte. Seine Garde bezog hinter ihm Stellung. In den wenigen Sekunden, welche sich der Moff nun im Raum befand, war von der versammelten Gemeinschaft ein Klatschen angestimmt worden, in welches auch Aren pflichtbewusst eingestimmt hatte und in welchem sich nun Moff Kilodor Sanec für wenige Augenblicke sonnte, bevor er mit einer Handgeste die Menge zur Ruhe brachte.

,,Meine sehr verheerten Damen und Herren, liebe Gäste, setzen sie sich doch."

Dem schloss sich auf Aren an, welcher nun seinen Blick nach links wandte, um seinen Vorgesetzten bei seiner Rede besser lauschen zu können.

,,Ich freue mich sehr, heute eine solche Masse an Amts- und Würdenträgern in dem ehrwürdigen House of Reign des Prefsbelt Sektors begrüßen zu dürfen. Als Sector Adjutant Vayliuar mit der Idee dieser Sicherheitskonferenz auf mich zukam, war mir sofort klar, dass sich hier die große, ja, die einmalige Gelegenheit bieten würde, nachhaltig auf etwas einzuwirken, dem in anderen Sektoren viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Innere Sicherheit ... eine Thematik, die spätestens seit der so tragischen Krise im Koornacht-Cluster im Kopf der imperialen Verwaltung angekommen ist. Doch wenn Sie mich fragen noch immer viel zu wenig. Mir war und ist es schon seit langem ein Anliegen, mein Möglichstes zu tun, um allgemeine Sicherheit zu garantieren, für die Bürger des Imperiums und insbesondere dieses Sektors, für meine Bürger. Als das Konzept einer Sicherheitskonferenz also erstmalig auf meinem Schreibtisch lag, stand für mich außer Frage, dass Aren Vayliuar von mir jegliche Unterstützung, sämtliche Ressourcen zur Verfügung gestellt bekommen sollte, die zur Verwirklichung eines solchen Projektes beitragen würden."

Aren hat den Moment, wo er erstmalig mit dieser Idee auf den Moff zugekommen war nur all zu gut im Kopf. Von dieser grenzenlosen Begeisterung hatte er damals nur wenig bemerkt. Und auch diese grundsätzliche Anziehungskraft, welche sein Ressort auf den Moff laut seinen Aussagen besitzen zu schien, war für Aren neu. Nichtsdestotrotz fiel er in den kurz aufbrandenden Jubel mit ein. Sollte er sich doch als jemand aufspielen, der er nicht war. Es würde ihn nicht retten und würde dieser Veranstaltung nur noch mehr Rückhalt und Prestige sichern.

,,In den folgenden Tagen kann Yaga-Minor als glänzendstes Beispiel vorangehen und das Hand in Hand mit dem Mytho-Sektor und all den anderen imperialen Institutionen, die die Dringlichkeit von Fragen in dem Themengebiet ,,innere Sicherheit" verstanden haben und in den folgenden Tagen mit Vertretern an Diskussionen, Vorträgen und dem erarbeiten von Konzepten beteiligt sein werden. Yaga-Minor, ja der ganze Prefsbelt Sektor ist weit über seine eigenen, über die Grenzen des Imperiums hinaus bekannt als Ort von Effizienz und militärischer Expertise wie Schlagkraft. Nutzen wir die kommenden Tage dazu, um zu zeigen, dass dies etwas ist, was nicht nur in die Galaxie ausstrahlt, um Frieden und Ordnung zu sichern und zu erhalten, sondern das die Tugenden, die dahinter stehen etwas sind, was wir auch in unsere eigenen Grenzen projizieren, etwas, was wir direkt vor der eigenen Haustür leben und erhalten wollen. Ich freue mich sehr, als Gastgeber dieser Versammlung Yaga-Minor anzuvertrauen und es ist mir nun eine große Freude, den Initiator zur Wort kommen zu lassen, meinen verantwortlichen für innere Sicherheit, Aren Vayliuar."

Aren machte sich kaum große Gedanken darum, was sein Vorgesetzter nun gesagt hatte. Er hatte seine Chance bekommen und genutzt, sich schön in Szene zu setzen. Jetzt war er dran. Aren erhob sich unter Beifall der Menge von seinem Platz und schritt lächelnd dem Moff entgegen. Sie reichten sich die Hände, bevor sein Vorgesetzter nun mit Aren den Platz tauschte. Jetzt kam sein großer Moment, die Sicherheitskonferenz würde endlich beginnen.

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Ein verständiger und eingeweihter Corellianer hätte die Szenen zwischen dem Moff des Prefsbelt-Sektors und den beiden Sector Adjutanten Agustin und Aren, insbesondere aber die leichtfertige Gangart, mit der letztere den mächtigen Verwalter manipulierten, vermutlich mit der auf Corellia geläufigen Bemerkung "Gespielt wie eine Geige" gewürdigt. Das dominante, aber nicht unbedingt feindselige und dafür umso pflichtbewusstere und selbstlosere Auftreten Agustins, gepaart mit seiner Steilvorlage für Aren, dem er die Idee der Sicherheitskonferenz als Erfolg überließ. Und wiederum dessen abtuende Erwiderung, indem er seinerseits die Arbeit seines Konterparts Agustin im Myto-Sektor lobte Der Moff ahnte nicht einmal annähernd, was sich hier in Wahrheit abspielte und zeigte sich betont zufrieden. Agustin nickte mit einem zufriedenem Lächeln und genehmigte sich einen letzten Schluck des kühlen Getränks, ehe der Moff durch einen seiner Leibwächter mitgeteilt bekam, dass der Saal bereit war und sie starten konnten.

Agustin folgte der Geste des
ranghöheren Verwalters und trat an diesem vorbei. Dicht hinter Aren und gefolgt von dem Moff und dessen Garde verließen sie die Garderobe und traten durch den Flur, der schon voll und ganz von der lebendigen Atmosphäre des Plenarsaals erfüllt war. Geräusche, die augenblicklich verstummen würden, sobald die drei mächtigen Männer den Saal betreten und ihre Stellung auf der Bühne beziehen würden. Das war wahrhaftige Macht. Ebenso wie Aren gönnte sich der Bastioner noch einen Moment der Ruhe, in dem er diese Atmosphäre der Macht und des imperialen Glanzes ein wenig aufsog, ehe sie frontal die Tribüne betraten.

Mit dem pompösen und wuchtigen Klang des imperialen Marsches stellte sich Agustin auf die linke Flanke des Rednerpultes, das vorerst dem Eingangsredner
Moff Sanec gehörte. Mit aufrechter Haltung und in staatsmännischer Pose verschränkte der Bastioner die Arme hinter dem Rücken und ließ seinen Blick über den üppig gefüllten Saal gleiten, während die Holo-Kameras das Geschehen ablichteten. Ein schmales, kaltes Lächeln lag auf den Lippen des mächtigen Verwalters, der es aus den Gossen Bonetowns bis hierhin vollbracht hatte, als er eine Gruppe hochrangiger Militärs in der ersten Reihe erblickte, die dem imperialen Banner hinter ihnen zu salutierten. Dann warf er einen kurzen Seitenblick hinüber zu Aren, der dem Publikum charmant zulächelte und den Augenblick mindestens so sehr genoss wie der Schlächter von Dubrillion.

Als der
Moff nun offiziell angekündigt wurde, schien die imperiale Hymne noch wuchtiger aus den Lautsprechern zu ertönen und der Saal stand darüber hinaus augenblicklich still. Dann trat der Herrscher des Prefsbelt-Sektors an das Pult heran und wurde mit klatschendem Beifall, dem sich auch Agustin und Aren anschließen, von dem Publikum des gefüllten Plenarsaals gefüllt. Elegant klatschend und mit einem kühlen Lächeln sah Agustin hinüber zu Sanec, der schließlich seine Rede eröffnete.

Diese war gewiss nicht schlecht. Immer wieder unterbrochen von lautem Jubel und dem Applaus insbesondere von den anwesenden Militärs, was Agustin besonders ins Auge stach, beleuchtete der
Moff die fragile Sicherheitslage innerhalb des Imperiums und die Vorreiterstellung der beiden vertretenen Sektoren angesichts der notwendigen Korrektur dieser Umstände. Er spielte den beiden Initiatoren Agustin und Aren damit gewiss in die Karten, da er das Bild einer Schulter an Schulter stehenden Front sämtlicher imperialer Institutionen malte, das sich den aufkeimenden Unruhen entschlossen in den Weg stellen würde, um das Imperium und dessen Volk zu schützen und zu alter Stärke zu verhelfen. Immer wieder nickte Agustin etwas auffälliger und unterstrich damit die Worte des Moffs. Als sich dessen kurzweilige Redezeit dem Ende zuneigte, kündigte er höchstpersönlich seinen Ressortleiter der Inneren Sicherheit Aren an, der nach einem Handschlag hinter das Podium trat und ebenfalls mit einem schallenden Applaus begrüßt wurde. Agustin stimmte klatschend ein und nickte seinem Freund und Verbündeten knapp zu, ehe er sich wieder in seine stramme Haltung begab und ziemlich gespannt die folgende Rede erwartete.

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[ Yaga-Minor | Capital City | House of Reign | Plenarsaal | Rednertribüne ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada, Kilodor Sanec

Aren stand vor dem Rednerpult, auf seinem Gesicht der Anflug eines zufriedenen Lächelns. Er verharrte so einige Sekunden, ließ seinen Blick über die unter ihm versammelte Menge schweifen. Es war elektrisierend, diese Menschenmasse zu beobachten und dabei im Hinterkopf zu haben, was sich in den kommenden Tagen noch alles ereignen würde. Dafür lebte er, Momente wie dieser waren es, wozu er auf dieser Welt war. Arbeit und Vorbereitungen, die sich seit gefühlten Ewigkeiten nun hinter ihm erstreckt hatten, alles, für diesen Moment und die darauffolgenden Tage, Tage die ihn immer näher zu dem großen Erfolg vorbereiten würden, auf welchen er seit dem Moment ganz konkret zuarbeitete, in dem Agustin und er an Bord seiner Yacht sich den Genüssen seiner Bar hingegeben hatte, auch wenn dieser große Erfolg, der Triumpf, das Übertrumpfen Kilodor Sanec ihm seit seinem Dienstantritt als ambitionierter Verwalter im Blut gelegen hatte. Noch für einen Bruchteil einer Sekunde gab es sich diesen Gedanken und dem Anblick der Menge hin. Dann atmete er tief durch. Der Anflug des Lächelns verschwand und machte dem Blick eines ernsthaften, entschlossenen Mannes Platz, welcher in Momenten wie diesem zu strahlen schien.

,,Unser Imperium ist im Umbruch, ja, unsere ganze Galaxis ist im Umbruch. Noch vor einigen Jahren wären meine folgenden Worte weniger harsch ausgefallen, doch haben sich die Zeiten geändert und das in einer erschreckenden Geschwindigkeit. Die Krise „Koornacht-Cluster“, eine Zeitenwende von historischem Ausmaß und wohl jedem hier ein erschütternder Begriff. Eine Krise, die an die Substanz geht. Aber auch in kleinerem Rahmen kommt es in dieser, in unserer Zeit immer vermehrter zu Krisen Erscheinungen. Ich darf sie alle an den Krieg auf Dubrillion erinnern, welcher von meinem sehr geschätzten Kollegen und Mitveranstalter Agustin Prada ausgefochten wurde und in seinen letzten Nachwirkungen noch ausgefochten wird. Ich darf sie alle an die Ereignisse auf Borosk erinnern, wo es Terroristen gelang, die planetare Administration, damals noch unter meiner Leitung, in Geiselhaft zu nehmen. Ja, die letzt genannten Ereignisse konnten gemeistert werden und auch die Koornach-Krise blickt einer Lösung in diesen Augenblicken entgegen. Doch allein der Umstand, dass es zu solchen Ereignissen kommen kann, zeigt mehr als deutlich, dass wir uns in dieser Phase des Umbruchs befinden. Wir besitzen in unseren Reihen viele fähige Männer und Frauen. Seien es die hohen Beamten in unserer Verwaltung, Offiziere unserer schlagkräftigen Streitkräfte oder aber Agenten der Geheimdienste, welche hinter feindlichen Reihen und in unserem eigenen Terrain feindliche Bewegungen ausmachen. Doch ist das, was wir alle derzeit leisten und leisten können lediglich eine Bekämpfung und Eindämmung der Folgen. Natürlich wird es ein Glorreicher Tag sein, an dem auf den Planeten des Koornacht-Clusters wieder das Imperiale Banner weht und unsere Märsche erklingen. Doch macht es die Krise nicht ungeschehen. Es macht nicht ungeschehen, wie viele Männer und Frauen, treue Anhänger des Imperators, im brutalen Blutrausch der Yevethaner niedergemacht wurden. Es macht nicht ungeschehen, wie lange Imperiale Kräfte an diesen Ort gebunden wurden, Kräfte, welche sonst in der Galaxie auf andere, zielbringendere Weise hätten eingesetzt werden können. Die Bekämpfung von Symptomen mag kurzfristig Genesung schaffen, doch die wahre Heilung kann nur erreicht werden, wenn die Ursache, die Wurzel des Ganzen ausgemerzt wird. Doch wie kann diese Bekämpfung der Ursache aussehen?"

Aren machte eine Pause und blickte, beinahe fragend, von seinem Podiumsplatz in den Saal hinab. Dann fuhr er fort, mit einer tief verwurzelten Entschlossenheit und Klarheit in der Stimme, welche nun erneut tief den Saal durchflutete.

,,Ich habe eine eindeutige Meinung. Eine Meinung, die wohl viele hier teilen, allein schon aus Berufswegen. Innere Sicherheit. Zwei einfach Worte. Natürlich gehört noch mehr dazu, doch ist der Kern der Ursachenbekämpfung in diesem Feld zu finden, im Feld der inneren Sicherheit. Hier müssen die Weichen gestellt werden, Weichen, die uns als Administratoren der Regional- und Sektorverwaltung die Werkzeuge in die Hand geben, um frühzeitig gegen Unruherde vorzugehen, um präventiv zu verhindern, dass sich solche auch überhaupt erst bilden können. Es braucht die Expertise des Militärs und der Geheimdienste und die Zusammenarbeit mit diesen anderen Rädern in der Maschinerie des Imperiums, damit diese Weichen gestellt werden können, damit die Administration dem eigenen Anspruch gerecht werden kann. Meine ersten Worte waren, dass wir uns in einer Phase des Umbruchs befinden. Unser Imperium ist der größte Staat, welcher jemals über das politische Parkett dieser Galaxis wandelte, doch auch dieses Imperium ist nicht vor Phasen des Umbruchs gewappnet. Uns unterscheidet jedoch von so vielen vorrangegangen Staatsgebilden, dass die fähigen Offiziere, Agenten und Verwalter solche Phasen des Umbruchs zu erkennen und zu nutzen wissen, dass man sich nicht davor scheut, Reformen einzuleiten. Doch muss irgendwann dieser erste Schritt getan werden, irgendwann muss damit begonnen werden, diese Reformen anzufangen, den Weg für sie zu bereiten."

Aren hatte die eine Hand während seines letzten Satzes erhoben und untermalte die Worte mit bedeutungsschwangeren Gesten.

,,Wo und wann, wenn nicht hier und jetzt? Wer, wenn nicht wir? Das sind die Fragen, die in diesem Zusammenhang gestellt werden müssen."

Die Worte brachen mit neuer Energie aus Aren heraus. Bei jeder der Fragen schlug seine Faust auf das Pult und der letzte Satz donnerte durch den Saal, sodass jedem klar wurde, dass hier nicht bloß eine einschläfernde Begrüßungsrede gehalten wurde.

,,Selten gab es auf imperialen Boden eine Versammlung von solch geballter Expertise und Entscheidungskraft auf der Ebene der inneren Sicherheit. Ja, im Kern treffen sich hier nur Vertreter und Entscheidungsträger zweier Sektoren, doch besitzt diese Konferenz, wie ich zu hoffen wage, eine Strahlkraft. Andere Sektoren werden erkennen, wie wichtig es ist, den Bereich der inneren Sicherheit zu stärken und wie wichtig es ist, damit auf der Stelle zu beginnen. So ist diese Konferenz nicht nur wichtig, um hier, in unseren Sektoren wichtige Arbeit zu leisten, sondern auch für andere Sektoren und Planeten des galaktischen Imperiums als ein Vorreiter zu funktionieren. Es freut mich sehr, wie viele verschiedene Amts- und Würdenträger den Ruf dieser Konferenz gehört und verstanden haben, wie wichtig die Thematik ist, welcher sich hier angenommen werden soll. Prefsbelt und Mytho gehen hier und heute mit einem leuchtenden Beispiel voran. Freunde, Kollegen, Mitstreiter, auf dass meine Hoffnungen in den nächsten Tagen konkrete Formen annehmen, auf das die Reformen, die so wichtig sind, hier endlich den Platz erhalten, den sie verdienen!"

Erneut wurde diese letzte, wichtige Aussage von Gesten untermalt. Nun strahlte Aren wieder, lächelte voller Zuversicht den versammelten Gästen entgegen.

,,Ich danke ihnen allen für ihr Erscheinen und schon im Voraus für die Leistungen die wir erbringen werden. Auf uns, auf den Imperator, auf das galaktische Imperium!"

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Agustin stimmte in den schallenden Applaus ein, der seinem Kollegen und Verbündeten Aren entgegenkam. Und dies absolut verdientermaßen, da er eine vereinigende und inspirierende Rede gehalten hat, die ihren Zweck voll und ganz erfüllte. Diese gesamte Veranstaltung diente dem Zweck, verschiedene und miteinander rivalisierende imperiale Institutionen zu einer verstärkten Kooperation und einer bisher nicht vorhandenen Geschlossenheit zu bewegen. Ein meisterhafter Politiker und Diplomat wie Aren war dazu im Stande, genau die richtigen Worte zu finden, um dieses ambitionierte Vorhaben in die Tat umzusetzen. Er zeichnete eine Skizze der Zukunft, in der das Imperium zu alter Stärke wiederfinden und seinem Anspruch gerecht werden würde, die mächtigste politische Kraft in der Geschichte der Galaxie zu verkörpern. Selbiges Ziel würde der Bastioner in den nächsten Momenten ebenfalls verfolgen, wenn auch mit einem unterschiedlichen Ansatz. Agustins Büro war die Rede des Prefsbelt Sector Adjutanten bereits zugeschickt worden, sodass Agustin und seine Berater ihre Arbeit darauf ausrichten konnten.

Mit ernster Miene betrat der Schlächter von Dubrillion nach seiner Ankündigung das Rednerpult und ließ seinen kalten Blick über den prall gefüllten Saal gleiten. Nach und nach verstummten die Gespräche, ehe alle Blicke auf ihn gerichtet waren und er den Zeitpunkt für richtig befand, zu starten. Mit dem Blick in die Menge und den für diese unersichtlichen Teleprompter gerichtet, erhob er seine klare Stimme.


"Mein Vorredner und geschätzter Kollege Sector Adjutant Vayliuar hat in jederlei Hinsicht Punkte und Themen angebracht, denen ich mich nur voll und ganz anschließen kann. Das Imperium befindet sich in einem Zeitalter des Umbruchs und die Gegenwart und gleichermaßen die Zukunft bergen sowohl Herausforderungen, als auch Chancen und Gefahren. Als Verwalter, der seit nunmehr über 15 Jahren im Myto-Sektor tätig ist, habe ich schon vor langer Zeit mit den Vorreitern jener Entwicklungen zu kämpfen gehabt, von denen Sector Adjutant Vayliuar eben noch gesprochen hat. Wie Sie allesamt wissen, wird Dubrillion, das ich 6 Jahre lang als Governor regiert habe, von rebellischem Aufruhr, Terrorismus und offener Rebellion gegen die Herrschaft des Imperiums erfasst. Ich habe schon vor der Schließung des Vertrags von Umbara mit aller Härte gegen den barbarischen Terrorismus dieser zersetzenden Kräfte gekämpft, die inzwischen weitläufige Teile des imperialen Territoriums mit ihren schädlichen Ideologien kontaminiert haben. Es war ein harter Kampf gegen Gegner, die keine Grenzen und keinen Halt kennen, wenn es um die Verwirklichung ihrer Ziele geht: die Abspaltung von der Herrschaft des Imperators und eine Anbiederung an die Republik der Rebellen."

Agustin pausierte an dieser Stelle und wusste, dass ein empörter kollektiver Aufschrei in der nächsten Sekunde durch den Saal raunen würde. Dieser trat auch postwendend ein und der Bastioner ließ ein paar Augenblicke verstreichen, ehe er fortfuhr:

"Ich kann Ihnen eines verraten. Dubrillion ist heute nicht mehr die Welt, die es einmal war. Es ist weit davon entfernt und wird niemals wieder so sein wie in der Vergangenheit. Warum dies so ist, erkläre ich Ihnen gerne, meine Herrschaften. Dubrillion prosperiert auf wirtschaftlicher Hinsicht in einer Dimension, die vor meiner Amtszeit als Governor für nicht möglich gehalten wurde. Die dubrillianische Wirtschaft hat in Relation zu ihrer vergleichsweise überschaubaren Größe wirtschaftliche Bestwerte auf imperialen Staatsgebiet erreicht und nur wenige Welten können mit diesen Zahlen mithalten, darunter Borosk im hiesigen Prefsbelt-Sektor, das unter der Führung von Moff Sanec und Aren Vayliuar ebenfalls einen beispiellosen Aufstieg hingelegt hat. Beschäftigung, Wachstum, Exportquote, Faktorproduktivität. Nennen Sie mir eine beliebige Kennzahl und ich werde Ihnen darlegen, dass Dubrillion in nahezu jeder denkbaren Hinsicht überzeugt.
Dubrillion ist heute auch sicherer, als es in der Vergangenheit der Fall war. Jene Regionen, die sich in der Vergangenheit vom Imperium losgesagt und die Rebellion erprobt haben, stehen dieser Tage wieder voll und ganz unter imperialer Kontrolle. Wir haben Angesichts der gravierenden Gefahren durch die Rebellion eine planetare Streitkraft aus dem Boden gestampft, die innerhalb des Imperiums ihres Gleichen sucht. Wir haben die Kapazitäten der Nachrichtendienste aufgestockt, die eng mit dem Militär kooperieren. Diesen Maßnahmen wurden insbesondere im Inner Rim zunächst mit reichlich Skepsis und Gegenwind begegnet, aber die Realität hat bewiesen, dass eine enge Zusammenarbeit dieser Institutionen mit dem Militär und den Nachrichtendiensten des Imperiums von Nöten war, um Dubrillion von dem Terror der Rebellen zu reinigen und zu schützen.
Und ich kann mit Fug und Recht eines aussprechen: Es hat sich erwiesen, dass es zweitrangig ist, ob ein Soldat das Abzeichen der imperialen Streitkräfte oder der planetaren Streitkräfte von Dubrillion, Yaga Minor oder Borosk trägt. Er wird das Imperium und seine Bürger mit vollem Einsatz verteidigen und in Kauf nehmen, dafür das eigene Leben zu geben."


Agustin, der ansonsten eher zurückhaltend gestikulierte, ballte bei dem letzten Satz seine Faust und unterstrich seine Worte. Ein Applaus ging durch den Saal, selbst von den ranghohen Vertretern des Militärs, die in diesen Krisenzeiten festgestellt hatten, dass Agustin schon vor Jahren goldrichtig lag.

"Dubrillion ist nicht mehr das, was es einmal war. Es ist stärker, es ist erfolgreicher, es ist sicherer, es ist besser. Es ist besser!"

Wieder eine Geste von etwas energischerer Natur, begleitet von zustimmenden Meldungen und Gesten aus dem Publikum.

"Es hat den Tumult dieser Zeiten überstanden und ist gestärkt und vereint aus dem Chaos emporgestiegen. Durch die eiserne administrative Führung unter Moff Klaasen, den tapferen Kampf unser Soldaten und die präzise Arbeit der Nachrichtendienste. Ein Vielzahl der hier versammelten Herrschaften hat sowohl im Kampf gegen den Terrorismus auf Dubrillion, als auch auf Borosk unter Beweis gestellt, dass das Imperium sich mit vereinten Kräften gegen alle denkbaren Formen dieser animalischen und von der rebellischen Republik geförderten Verbrechen gegen die Herrschaft seiner Exzellenz Imperator Darth Allegious zu wehren vermag. Sie haben sich erfolgreich gegen die realitätsverneinende und einzig und allein dem Selbstweck dienende Bürokratie des Inner Rims durchgesetzt, die im Zuge der Rebellion im Koornacht-Cluster mit den jahrelangen eigenen Verfehlungen konfrontiert wurde. Und sie haben diese rebellierenden Teufel erfolgreich bekämpft und sie den Preis für ihren Verrat bezahlen lassen."

Nun war der Zeitpunkt gekommen, um noch einen Gang zuzulegen. Der kalte und grimmige Unterton, der diese Rede des Bastioner begleitete, stellte den notwendigen Kontrast zu den vereinigenden und diplomatischen Worten seines Vorredners dar. Wo dieser das Einigkeitsgefühl, den den imperialen Stolz und das Pflichtbewusstsein der beiwohnenden und zusehenden Imperialen berührte, so erweckte Agustin den Expansionsgeist, den Kampfgeist und die Abscheu gegenüber ihren Feinden.

"Zu dieser Stunde erreichen uns positive Neuigkeiten aus dem Koornacht-Cluster, wie einige unter Ihnen bereits mitbekommen haben dürften. Die Flotte und die Bodenstreitkräfte seiner Majestät haben an diesem Tag eine immense Konteroffensive gestartet, um die barbarische Brut der Yevethaner und ihre verzweifelte Rebellion gegen das Imperium ein für alle mal niederzuschlagen. Es wird unseren tapferen und gefürchteten Soldaten schon zeitnah gelingen, ihre letzten Festungen zu räumen und das imperiale Banner wieder auf seinem gesamten Territorium wehen zu lassen. Die lasche Politik des Establishments im imperialen Zentrum der Galaxie, das vor nicht allzu langer Zeit noch auf uns hinabgeblickt hat, wird schon bald korrigiert werden und zwar durch den Einsatz unserer jederzeit verlässlichen und in jeder noch so widrigen Situation unerschütterlichen Soldaten. Mein Vorredner wird ganz und gar recht behalten, denn unser Kampf in diesen beiden Sektoren ist nur ein kleiner Teil einer Bewegung, die unlängst im Gange ist."

Unlängst hatten sich einige der Anwesenden von ihren Sitzplätzen erhoben und gestikulierten zustimmend und eifrig.

"Wir werden unser Imperium zurückerobern. Von Abridon, hinüber zu Kessel, hinauf zu unserer Thronwelt Bastion und östlich zu Bakura. Von einem Supersektor zum nächsten werden wir das Imperium säubern von all den Verrätern, die es gewagt haben, die Waffen gegen seine Majestät Darth Allegious zu erheben. Und wenn wir diese lästigen Insekten beseitigt haben, wird unser Kampf selbstredend nicht enden, sondern erst beginnen. Unsere Feinden haben sich geirrt, denn das Imperium ist eine Supermacht, die dazu im Stande ist, jeden Feind zu vernichten, der es wagt, sich ihm in den Weg zu stellen. Sie haben das Raubtier eine lange Zeit provoziert und werden den Preis dafür bezahlen. Heil dem Imperator!"


Yaga Minor - Capital City - House of Reign - Plenarsaal - Agustin, Aren, Moff Sanec, Gäste und Teilnehmer der Konferenz
 
//Übertragung an die Teilnehmer der Sicherheitskonferenz im Plenarsaal des House of Reign auf Yaga Minor\\
Absender: Ridley Solaris, Gouverneur von Truuine, Manaan-Sektor, Supersektor 4

Über ein schwarzes Bild werden die ersten Noten des Imperialen Marsches gespielt. Das Bild faded ein und zeigt einen Establishing Shot einer hochgeschossenen, fast schon dürre Gestalt. Ein androgynes Gesicht wird von halblangen, blonden Haaren umrahmt, das im Fahrtwind weht. Der Mann steht in der offenen Seitenklappe eines LAAT/is. Die Maschine befindet sich in vollem Flug. Eine Hand des Mannes ist um einen Haltegurt geschlungen, die andere hält mit den fünf Fingern seiner gut sichtbaren linken Hand ein E-11b Blastergewehr, das sich gut sichtbar von seiner größtenteils weißen Uniform abhebt. Ein weißes Cape flattert dramatisch im Wind. Die Rangabzeichen auf der Brust des Mannes weisen ihn als imperialen Gouverneur aus. Der Shot hält wenige Sekunden, dann wird eine blaue Titlecard im unteren Bilddrittel eingeblendet, dass den Mann als ‚Ridley Q. Solaris, Gouverneur von Truuine, Manaan-Sektor, Supersektor 4‘ vorstellt.

Ein weiterer Fade und die Szenerie wechselt. Nun sitzt Gouverneur Solaris an einem eindrucksvollen Schreibtisch. Die Pose ist weit weniger martialisch als der erste Shot, doch dafür sieht er aus wie aus dem Ei gepellt. Seine blonden Haare fallen in ebenmäßigen Wellen und geben einen guten Kontrast zu den schwarzen Schultern seiner ansonsten weißen Uniform. Seine fünffingrigen Hände hat der Gouverneur Truuines vor sich auf dem Schreibtisch zusammengelegt. Mit einem ernsten Gesichtsausdruck nickt er in die Kamera.


„Geschätzte Kollegen. Bitte vergeben Sie mir, dass ich Ihnen heute nur aus der Ferne beiwohnen kann. Doch könnte der Grund für diese Notlösung für diese Konferenz relevanter nicht sein. In eben diesem Moment, wo ich diese Worte an Sie richte, befindet sich meine Administration im Kampf gegen die rebellischen Kräfte des Feindes. Es gibt jene schattenhaften Mächte, die unser glorreiches Imperium lieber heute als morgen fallen sähen und die ihre geballte Macht einsetzen, um uns von innen heraus zu zersetzen. Angestiftete Insubordination, verdeckte Waffenlieferungen, feige Mordanschläge – kein Mittel ist dem Feind zu schade, um sich wie ein Krebs in unserem Herzen auszubreiten. Aus treuen Untertanen macht der Feind Rebellen, um uns zu schwächen, während er zu einem vernichtenden Schlag ausholt.

Doch ich sage Ihnen, geschätzte Kollegen, unser glorreiches Imperium ist so einfach nicht zu schlagen. Mag der Krebs manche unserer Bürger auch dazu verführen selbst zu bösartigen Zellen zu mutieren, so haben wir doch eine Antwort! Nur ein starkes Immunsystem kann abartigen Wuchs zurückdrängen und verhindern, dass der Körper im Chaos versinkt. Und dieses Immunsystem heißt Innere Sicherheit, die wir an allen Fronten stärken müssen. Mit Personal, mit Material und mit einer stärkeren Vernetzung zwischen unseren Administrationen.

In diesem Moment richtet meine Verwaltung mit genau diesen Mitteln die entarteten Auswüchse meines Planeten zu Grunde. Hand in Hand arbeiten Imperiale Soldaten mit Planetaren Sicherheitskräften und angeworbenen Unterstützungstruppen der Schwarzen Garde zusammen, um Truuine vom Krebs der Rebellion zu befreien. Doch dies wäre unmöglich, stünden wir alleine da! Vor wenigen Monaten besuchten zwei meiner Vorredner, die Herren Sektoradjutanten Augustin Madrazo Prada und Aren Vayliuar Truuine, um ihre Expertise und Unterstützung in diesem Kampf um unsere Existenz zuzusichern. In diesem Moment richten wir Waffen, die bereits auf Dubrillion Blut gekostet haben gegen truuiner Rebellen. Entgegen aller feindlichen Widrigkeiten wächst mit ihrer Hilfe unsere Wirtschaft und liefert im Gegenzug Material an unsere großzügigen Gönner.

Gemeinsam stehen wir dem Feind entgegen und sind so stärker als die Summe unserer Teile. Nur durch Vernetzung untereinander und gegenseitige Hilfestellungen können wir den Krebs ausmerzen und unsere Grenzen stärken. Wir müssen gemeinsam stehen und dafür werben, das Ressort der Inneren Sicherheit mit allem dem zu versorgen, was es braucht, um uns und unsere Werke zu schützen! Noch heute brauchen wir mehr Mittel um uns gegen den Feind zur Wehr zu setzen. Personal, Material und finanzielle Mittel müssen für dieses Ressort drastisch erhöht werden, damit wir uns auch weiterhin effektiv verteidigen und dieses herrliche Imperium wieder zu altem Glanz verhelfen können.

Verehrte Kollegen, lasst uns eine gemeinsame Front bilden und zu einem vergangenen Zeitalter der Glorie zurückkehren. Ein Zeitalter als niemand auch nur daran zu denken wagte, unsere treuen Bürger mit hohlen Versprechungen zu verführen! Ich danke zutiefst für Ihre Aufmerksamkeit und ziehe mit wehenden Fahnen in die würdige Schlacht unseres Zeitalters!“

Cut zu einer Außenszene. In einem Establishing Shot von oben werden eine Reihe von Schiffen gezeigt, die in einem weiten Ozean treiben. Um sie herum tobt eine Schlacht. Fischartige Aliens feuern aus Geschütztürmen und mit Blastergewehren auf um sie kreisende LAAT/is. Cut zu einer Seitenansicht von Gouverneur Solaris. Der Gouverneur sitzt in der Kabine eines LAAT/i-Lasergeschützes. Aus dem Off ertönt die Stimme des Gouverneurs:

„Die imperiale Gerechtigkeit belohnt jene, die sich ihr beugen und straft jene, die ihr zu widerstehen versuchen. Wehe, Euch Unglückseeligen, die Ihr ihre Geduld auf die Probe stellt.“

Mit einem tiefen Summen verlässt ein dicker, roter Laserstrahl das Geschütz. Reaction Shot aus der Sicht der Rebellen. Man sieht das LAAT/i aus dem der Laserstrahl entspringt und in einem Luftabwehrgeschütz an Bord des Schiffes im Vordergrund einschlägt. Das Geschütz explodiert in einer satten, orangen Explosion. Cut to Black.

\\Ende der Übertragung//
 
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[Kolonien - Kelada-System – Kelada - Garnison –Appellplatz - Betonpodest] Anthony Antares, mehrere hunderte Soldaten

|| Übertragung an die Teilnehmer der Sicherheitskonferenz im Plenarsaal des House of Reign auf Yaga Minor ||
Absender; Anthony Antares, Gouverneur von Kelada

Noch am Tag des Verhörs des niederträchtigen Verräters hatte sich Antares auf den Weg zur imperialen Garnison gemacht. Auch der Kollaborateur wurde zur Garnison verlegt. Dort galt es, sowohl einen Einsatz hinsichtlich der Widerstandsbasis zu planen, die der Verräter beschrieb, als auch abzuwägen, ob man sie direkt dem Erdboden gleichmachen würde oder doch lieber eine verdeckte Operation startete, um noch mehr Informationen zu sammeln, mit denen man eventuell noch mehr Basen aufdecken und das gesamte Wurzelnetz des Widerstandes aus der Erde rupfen und verbrennen konnte.

Die Garnison war ein gewaltiges Militärgelände, das sich majestätisch inmitten des weiten, dichten Waldes erstreckte, in welchem sie sich befand. Eine beeindruckende Mischung aus funktionaler Effizienz und bedrohlicher Macht, die seit der erneuten Besetzung durch das Imperium jeden Tag gewachsen war und sich in einen riesigen, gigantischen, grauen Militärkomplex verwandelte. Mauern von beeindruckender Höhe und Dicke, die die Basis wie eine uneinnehmbare Festung aussahen lassen und sich in den blauen Himmel erstreckten, schienen, als ob sie jenen selbst versuchten, zu erobern. Sie sind von zahlreichen Wachtürmen gekrönt, die Tagsüber ihre Feinde mit schweren Geschützen abschreckten und nachts den Wald mit ihren blendenden Suchscheinwerfern taghell färbten. Inmitten dieser massiven Verteidigungsanlagen ragte das kolossale Logistikgebäude in die Höhe, das Herz und Gehirn der Basis zur gleichen Zeit. Sie bot neben den zahlreichen Baracken, die sich über das Gelände verteilt sahen und als Unterkünfte der Soldaten und Strumtruppen dienten, Unterkunft für alles andere Personal des Geländes, verstaute sämtliche Vorräte in riesigen Hallen und bot Platz für die große Kommandozentrale, welche sich im am höchsten Punkt des Gebäudes befand. Von hier aus konnte der gesamte Komplex überblickt, alle militärischen Abläufe geplant und alle Operationen durchgeführt werden, die
Commander Blaise veranlasste. Auch ein Funkturm, der militärischen und zivilen Funk überwachte, fehlte nicht. Noch größer waren die vielen Landeflächen für die berüchtigten TIE-Jäger, die hier regelmäßig ihre Triebwerke heulen ließen, in Reih und Glied bereitstanden, und die Transportshuttles, die für alle Logistik- und Versorgungseinsätze eingesetzt wurden, die den Griff des Imperiums um Kelada festigten. Noch dazu fehlten auch die Fahrzeugstationen und -hallen nicht, die Platz für verschiedene Arten von Kampfläufern, -fahrzeugen und Transportern boten, um jene für ihren nächsten Einsatz zu beladen und instand zu halten. Nur 200 Meter von der Garnison entfernt befand sich ein großer See, dessen glitzernde Oberfläche im Sonnenlicht funkelte. Er bot eine idyllische Kulisse inmitten der bedrohlichen Umgebung der Beton-grauen Garnison. Das Geschehen auf dem Gelände war hektisch und auf Außenstehende chaotisch wirkend. TIE-Jäger starteten und landeten in schneller Folge, während Transportflieger Waren und Ausrüstung abluden. In langen Kolonnen fuhren Fahrzeuge aus den Hallen und schwärmten in die Städte und Umgebung, um die wiederkehrenden zu ersetzen. Überall marschierten Strumtruppen-Einheiten zügig und im Gleichschritt, angeführt von ihren Offizieren, über das Gelände, und Logistikarbeiter transportierten Nachschub von A nach B.

Bevor aber entschieden wurde, wie groß das militärische Aufgebot der Garnison sein sollte, die sie dem Widerstands-Außenposten präsentierte, galt es zunächst noch für den Gouverneur, eine Rede zu halten. Dieses Mal war es aber nicht irgendeine Propagandarede, die den gewöhnlichen Pöbel und Kritiker des Imperiums zu überzeugen versuchte, sondern eine Rede, die sich an die eigenen Soldaten, Offiziere, andere Gouverneure und alle treuen Diener des Imperiums und seines Imperators richtete. Eine Rede, die auch an die Teilnehmer der Sicherheitskonferenz in den Plenarsaal des House of Reign auf Yaga Minor übertragen werden sollte. Während das Thema keinerlei Vorbereitung seitens Anthony erforderte, ihn nicht niederschreiben ließ, was er zu sagen hatte, wurde der Vorbereitung des Drumherums deutlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Der riesige Appellplatz der Garnison war gefüllt mit hunderten Sturmtruppen, TIE-Piloten, Offizieren, Logistikarbeitern und einigen Soldaten mit schwarzen Rüstungen, die zu verschiedenen Spezialeinheiten gehörten. Vor dem Platz erstreckte sich ein Podest aus Beton, welches etwa 5 Meter hoch war und dem Redner einen guten Überblick über seine Audienz bot. Überall hingen Flaggen des Imperiums, hinter dem Podest eine sehr große, die sich hinter einem großen Hologramm des Gouverneurs erstreckte, und auch vor jenem. Es war ein angsteinflößender Anblick. Ein Anblick, der die Schlagkräftigkeit und Rücksichtslosigkeit des Imperiums gegenüber allen Insurgenten und die Einheit gegenüber allen Dissidenten widerspiegeln sollte. Widerspiegeln, dass die Rede nicht nur dem Lobbyieren seiner Amtskollegen diente, sondern auch dem Zusammenschweißen seiner Untergebenen.

Die Übertragung der Rede fing an. Stolz überblickte Anthony, mit seinen beiden an die Seiten des Rednerpults angelegten Händen, die Masse an Soldaten, die vor ihm versammelt war, während die Übertragung den gesamten Appellplatz einfing, laut die imperiale Hymne als Zeichen der Einigkeit über den Platz schallte und die Sonne warm auf das Gelände schien, während der kühle Wind von den Bäumen und der massiven Umfassungsmauer abgefangen wurde.

Nicht lange dauerte es, bis die Hymne ihr Ende erreichte und die Kamera, die die Übertragung filmte, auf den Gouverneur fokussierte. Noch einige Sekunden behielt Anthony ein Schweigen bei, um die Spannung ein wenig zu steigern, bis er dann anfing, motiviert seine Rede zu halten, mit dem Blick in die Kamera gerichtet.


„Kameraden! Diener der imperialen Ordnung! Geehrte Kollegen…“

Eine weitere kleine Pause von etwa 5 Sekunden folgte.

„Es ist viele Jahre her, seit Imperator Arcanious unsere Neue Ordnung proklamierte. Während einige nur vage Erinnerungen an diese Ära haben, können sich nicht weniger von uns an die schockierenden Exzesse erinnern, die Arcanious‘ Proklamation unvermeidlichen machten! Über ein Jahrtausend lang suhlte sich die alte Republik in ihrem eigenen Dreck, geplagt von einem langsam wirkendem Gift! Gebt dem System Zeit, um zu funktionieren war der Schrei, der Tag für Tag von den Leidenden ertragen werden musste.“

Aggressiv gestikulierte und wütend beschwerte sich Anthony:
„Aber Tausend Jahre waren genug, um festzustellen, ob das System überlebensfähig ist, oder nicht!“

Ruhiger, aber dennoch emotional, und stark gestikulierend fuhr er fort:
„Die korrupten Politiker waren nicht in der Lage, sich zwischen Erfolg und Versagen zu entscheiden. Also traf Imperator Arcanious diese Entscheidung für sie! Mit der Gründung unseres Galaktischen Imperiums haben wir uns für Erfolg entschieden. Wir haben Sicherheit geschaffen… Wir haben Frieden geschaffen… Wir haben Stabilität und eine Ordnung geschaffen, unter der wir die Galaxis vereint haben. Wir haben der Galaxis das gegeben, was der Republik nicht einmal ein Begriff war. Nie wieder sollten wir stolzen Menschen unter der elitären Herrschaft einer verkommenen Blutlinie, den Jedi, leiden. Ihre Tricks haben wir aufgedeckt und sie dafür mit aller Härte abgestraft.“

Erneut machte Anthony eine etwa 10-sekündige Pause, in der er all seinen Hass versucht zu kontrollieren, bis er mit leicht entsetztem Ton fortfährt:
“Und trotz unser aller Mühe und Überzeugung, der Galaxis das zu bieten, was sie schon so lange verdient hat, haben sich immer wieder Abtrünnige zu Dissidenten bekannt, um als Terroristen gegen unsere Ordnung vorzugehen und das System zu zerstören, was die Unordnung, die Korruption und Verseuchung der alten Republik mit stahlharter Konsequenz ablöste… Und obwohl die Stärke der imperialen Kriegsmaschinerie beispielslos war, wurden wir dennoch geschlagen. Noch nie zuvor in der Geschichte der Galaxis wurde eine solche Streitmacht zusammengestellt. Noch nie in solcher Größe, in solcher Zahl, auf so vielen Welten. Es gab wenig in der Galaxie, das nicht unter der Kontrolle des Imperiums stand… Und dennoch war es kleine Gruppe von Wilden, der es gelang, den Griff der neuen Ordnung zu lockern.“

Je weiter die Rede fortschritt, desto emotionaler, energiegeladener und lauter wurde der Gouverneur. War es angemessen, vor seinen Kollegen fast schon zu schreien? Vermutlich nicht. Doch dieses Thema mit einer ruhigen Stimme abzutun wäre falsch. Ein solches Thema war ihm etwas Persönliches. Etwas Persönliches, was auch auf alle anderen überspringen musste. Was ist schon ansteckender als Wut? Vor allem, weil es ihm schließlich nicht nur um die interne Bekämpfung des Feines ging, sondern auch den Widereintritt in den Krieg gegen die neue Republik.

„Ich sage Ihnen: Wir haben den Krieg nicht an der Front verloren, sondern hinter ihr, in unserer Mitte. Während der Bürgerkrieg auf dem Schlachtfeld gefochten wurde, waren wir mit unserem Blick hinter die Front nicht gründlich genug! Die Rebellion hat die Friedlichkeit unserer Welten ausgenutzt, um unschuldige Bürger zur Exekutive ihrer Terror- und Vernichtungsakte zu machen! Diese teuflischen Feiglinge haben ihre Krankheit in jeden einzelnen Winkel der Galaxis geschleppt und ihre verdorbene, verachtende und veraltete Ideologie jedem aufgedrängt, den wir im Eifer des Kampfes nicht vor ihr beschützt haben.“

Wütend gestikulierte Anthony:
„In genau diesem Augenblick befinden sich diese Dissidenten, Terroristen und Insurgenten unter uns, wie Womp-Ratten sich im Dreck rumtreiben. Und genau wie Womp-Ratten müssen sie auch behandelt werden! Ihnen muss das volle Arsenal des Kammerjägers entgegengestellt werden! Und wir dürfen nicht stoppen, bevor nicht jede einzelne von ihnen vernichtet wurde! Unsere Vorgänger haben die neue Ordnung geschaffen, wir sind es, die auserwählt wurden, das Imperium zu seiner wahren Größe zu führen! Unser Reich kann nicht gedeihen, wenn es nicht mindestens im Inneren stabil ist, nicht wenn es von Verschwörern und Schädlingen zerfressen wird. Die Zeit des Redens hat ein Ende gefunden, es gilt zu handeln. Kein Geschwätz mehr, sondern Taten. Wenn wir nichts unternehmen, dann sind unsere Worte wertlos!“

Die Kamera zoomte etwas heraus, sodass nicht mehr nur Anthony sichtbar war, sondern auch das große Hologramm hinter ihm, das begann, Bodycam-Videomaterial der gestrigen Geheimoperation einer Spezialeinheit zu zeigen, die einen vermutlichen Verräter verhaftete. Auch weitere, bisher vorgenommene, Operationen und Maßnahmen wurden dramatisch zur Schau gestellt, während Anthony fortfuhr:
„Während Sie, werte Kollegen, Ihren Beitrag leisten, ist auch Kelada nicht untätig und leistet alles in meiner Macht Stehende, um meine Worte mit Taten zu füllen! Während Widerstandszelle für Widerstandszelle aufgedeckt, infiltriert und zerschlagen wird, lassen wir keine Minute vergehen, in der wir nicht darum bemüht sind, Kelada zu einem Industriezentrum zu machen. Und wenn wir erst einmal unsere Mitte bereinigt haben, dann ist es unser aller Pflicht, wieder unsere Grenzen zu überqueren und uns das zu holen, was uns brutal entrissen wurde! Es ist nicht über das Ziel hinausgeschossen, es ist der Wille unseres Imperators und aller Welten!“

„Kameraden! Mit dieser Konferenz leiten wir ein neues Zeitalter des Imperiums ein. Ein Zeitalter einer dringend benötigten Zusammenarbeit. Mit der heutigen Konferenz ist das Ende der neuen Republik eingeleitet! Das Ende eines Regimes, das es gewagt hat, unsere neue Ordnung herauszufordern. Und wir werden dafür sorgen, dass Sie diese Herausforderung verlieren! Genau in diesem Moment belügt die neue Republik ihre Terrorsklaven, während sie heimlich den Widerstand auf imperialen Planeten unterstützt! Wir werden dem Senat und seinen Anhängern noch einmal ein Ende bereiten und dies als den letzten Tag der Untätigkeit in Erinnerung behalten! Das Imperium ist für die Ewigkeit geschaffen, wir alle müssen gemeinsam, mit derselben Vision und nur dieser Interesse, daran arbeiten, dass das Galaktische Imperium nicht nur ein Luxus für ein paar wenige Planeten bleibt, sondern dass das Recht der gesamten Galaxie auf die neue Ordnung vollstreckt wird! Wir werden erneut siegen!


In einem lauten, massiven Rasseln der Plastoid-Rüstung erhoben die vor Anthony stehenden Soldaten ihre Faust.

“Für den Imperator! Für unsere Völker! Für das Imperium!“

Anthony legte erneut eine Pause von etwa 10 Sekunden ein und fügte noch, weiterhin in die Kamera sprechend, hinzu:
“Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.“

|| Beendigung der Übertragung ||

[Kolonien - Kelada-System – Kelada - Garnison –Appellplatz - Betonpodest] Anthony Antares, mehrere hunderte Soldaten
 
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[ Yaga-Minor | Capital City | House of Reign | Plenarsaal | Rednertribüne ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada, Kilodor Sanec

Aren hatte wieder Platz genommen. Mittlerweile hatte sich Agustin hinter dem Pult aufgebaut und warf seinen Blick über die Menge. Aren saß mit dem Hauch eines Lächelns auf seinem Stuhl. Sein großer Augenblick war nun für den Moment vorbei, aber er genoss es auch, nun für die nächste, zugegebenermaßen auch nicht besonders lange Zeit am Rand der Aufmerksamkeit zu stehen und von dort aus das Spektakel zu beobachten. Er wusste, was Agustin sagen würde, waren alle Reden vorher doch auch nochmal durch sein Büro gegangen. Auch Agustins Rede hatte den selben Kern, Geschlossenheit und Einheit zu repräsentieren, eine Kooperation verschiedenster Zweige des Imperiums. Doch er kannte Agustin und er hätte auch ohne einen Blick zuvor in die Rede zu werfen gewusst, dass die Rede seines Kollegen eher einen kämpferischen Unterton haben würde.
Als Agustin seine Rede begann, hörte Aren trotz der Worte, welche er alle schon gelesen hatte, aufmerksam zu, warf aber auch immer wieder einen Blick von seiner erhöhten Position herab, auf das Publikum, welches sich von den Worten des Bastioners nur all zu gerne mitreißen ließ. Im Kern und vom Grundgedanken her trennte die beiden Reden nur wenig, doch Agustin verstand sich meisterlich darin, noch die pikante, ja fast schon gefährliche Note des Gegensatzes Outer Rim und Establishment im Inner Rim seiner Rede hinzuzufügen. Gerade, als sich seine Rede dem Ende näherte und die Menge im Saal zu großen Teilen erhoben und von einem Feuer erfasst Zustimmung ausdrückte, zeichnete sich auf Arens Gesicht ein nun klar zu erkennendes, triumphales Lächeln ab. Kurz warf er einen Blick zu seinem Vorgesetzten herüber, welcher ebenso wie er, ganz die Ruhe selbst, noch an seinem Platz saß und zustimmend nickte. Wie konnte dieser Mann nur so unwissend sein?
Als die Rede zu ihrem Abschluss kam erhob sich auch Aren von seinem Stuhl und stimmte in den Beifall ein. Agustin schien noch kurz den Jubel um seine Position zu genießen, bevor er sich zum Moff begab, welcher ebenfalls aufgestanden war und höflich Beifall klatschte. Die beiden schienen kurz ein, zwei Worte miteinander zu wechseln, bevor der Moff sich erhob und von seiner Garde begleitet zu Aren hinüberkam. Die Menge jubelte noch, als er sich zu Aren herüberbeugte.


,,Meine Amtsgeschäfte rufen erneut. Ich verabschiede mich. Wir hatten ja bereits abgesprochen, wann ich nochmals zu ihnen und einigen der besonderen Gäste dazustoßen werde in den kommenden Tagen. Bis dahin ein gute Gelingen, Vayliuar."

Aren deutete eine Verbeugung an und lächelte dem Moff noch zu, bevor er sich in Richtung Ausgang verabschiedete. Dann ging er erneut zum Rednerpult, nahm er doch ein wenig die Rolle eines Moderators ein. Er blickte kurz noch über die immer noch leicht erregte und sich austauschende Menge, bevor er sie mit einer Handgeste zur Ruhe brachte.

,,Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich sprach ja bereits davon, dass sich hier und heute der Anfang einer Bewegung abbildet. Ich darf mit Freude sagen, dass sich noch zwei weitere Redner aus der Regionalverwaltung angekündigt haben, welche diese Konferenz und ihren Stellenwert offenbar auch zu schätzen wissen. Das Besondere und auch der Grund, weshalb ihnen beiden die Ehre zuteil wird, sofort zur Eröffnung dieser Konferenz einige Worte an sie zu richten ist, dass sie anders als die hier Anwesenden keiner Tätigkeit in unseren beiden Supersektoren nachgehen. Gouverneur Ridley Solaris ist der höchste Verwalter auf Truuine im vierten Supersektor, Gouverneur Anthony Antares bekleidet selbiges Amt im zweiten Supersektor, auf Kelada. Das sie beide heute hier sprechen wollten, zeigt doch bereits, wie nahrhaft der Boden der Kooperation sein kann, auf den hier setzten, wie stark der Wille ist, nicht nur in Prefsbelt und Mytho, Weichen im Bereich der inneren Sicherheit zu legen. Doch ich möchte gar nicht zu viel vorwegnehmen oder wiederholen. Es ist mir nun Ehre und Freude zugleich, die Bühne Gouverneur Ridley Solaris zu überlassen."

Applaudierend verließ Aren seinen Platz auf dem Rednerpult, zeitgleich erschien das überlebensgroße Bild von Gouverneur Solaris unmittelbar vor ihnen. Die Rede von diesem, genauso wie die Rede des ihm noch unbekannten Anthony Antares hatten wohl genau die erhoffte Wirkung, zu zeigen, dass diese Problematik, welcher sich hier angenommen werden sollte, nicht nur hier als Problematik anerkannt wurde und auch, dass diese Konferenz als solche mehr war, als nur das langweilige Zusammenkommen irgendwelcher Beamten und Bürokraten, dass es durchaus in ihren Kreisen weit über die Sektorgrenzen hinaus eine Rolle zu spielen bereit war. Gerade bei Gouverneur Solaris schwenkten Arens Gedanken immer wieder an seinen Aufenthalt auf Truuine vor gar nicht all zu langer Zeit. Er hatte gehört, wie es gerade auf Truuine zuging und etwas trübte sich dadurch seine Stimmung, doch war dies nicht von all zu langer Dauer. Er traute dem eigentlich noch so jungen Gouverneur durchaus größere Leistungen zu. Gouverneur Solaris würde dies Vertrauen in seine Fähigkeiten wohl nicht enttäuschen.

Als dann auch Gouverneur Antares geendet hatte, erhob Aren sich erneut. Es war bereits einiges an Zeit vergangen. Aren schritt zum Rednerpult.


,,Nach diesen vielen Worten soll nun auch eines der Ziele dieser Konferenz nicht zu kurz kommen. Bevor wir also zu den weiteren Programmpunkten offiziellerer Natur kommen, sei Ihnen allen die Möglichkeit gegeben, sich zu unterhalten, auszutauschen und so die Vernetzung verschiedenster Sparten unseres Imperiums beginnen zu lassen. Ihnen allen ist ja die konkrete Planung und die Angebote der kommenden Tage bekannt, sie wissen also, dass wir ihnen mehr als genügend Zeit dazu gegeben haben, sich nun auch in einem legereren Rahmen einmal kennen zu lernen. Ich schließe mit einem Dank für ihre Anwesenheit. Lassen sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass die kommenden Tage als denkwürdig im Gedächtnis unserer Branchen bleiben!"

Applaus sschlug Aren entgegen, als sich im Saal die Türen öffneten und eine Schar von Kellnern mit Getränken und Häppchen den Saal betrat, um die Anwesenden zu verköstigen. Klassische Musik setzte aus den Lautsprechern als Hintergrund Untermalung ein, während Aren und Agustin ihre Plätze verließen und sich auf den Weg zu den Garderoben machten. Als sie außer Sichtweite waren wandte Aren sich an Agustin.

,,Meine Leuten holen gerade die VIPs aus dem Saal. Wir haben in der obersten Etage hier im Komplex einen repräsentativen Saloon zur Verfügung für die Dauer des ersten Kennenlernens, wo wir wie besprochen gleich die wichtigsten Gäste begrüßen. Ich würde sagen, wir machen uns sofort auf dem Weg, um als erste da zu sein."

Aren übernahm die Führung und führte Agustin zu einem Lift, welcher sie zu in einem Flur wieder herausließ, welcher unmittelbar an den Saloon angrenzte. Durch eine kleine Seitentür betraten die beiden hochrangigen Verwalter den Raum. Vor ihnen tat sich ein edel mit hellen Hölzern vertäfelter Raum auf, die Decke war mit Malereien uralter, legendenhafter Schlachten geziert. An der Kopfseite ließen große Fenster einen Blick auf den Platz vor dem House of Reign zu. Auf der anderen Seite befand sich die große, hölzerne Tür, durch welche gleich ihre Ehrengäste den Raum betreten würden. Da der Tag noch nicht so weit fortgeschritten war, hatte man sich dazu entschlossen, nicht mit einem Dinner zu starten, sondern ähnlich wie im großen Saal Häppchen und Getränke zu reichen, teils an Stehtischen, für die älteren Gäste waren aber auch teure lederne Sofas an den Wänden bereitgestellt. Der Unterschied hier war allerdings, dass nicht nur die Häppchen eine ausgewählte Qualität hatten, sondern auch die Gäste, mit ihnen zwanzig an der Zahl, die zu den mächtigsten Leuten auf der Konferenz gehörten. Fünf Admiräle und Generäle aus der Sektorverteidigung von Mytho und Prefsbelt, je drei Vertreter von Geheimdienst und ISB, selbstredend aus den höchsten Gehaltsklassen, drei Gouverneure aus ihren Sektoren, zwei Vertreter aus der Privatwirtschaft, beides Geschäftsführer zweier mehr als erfolgreicher Unternehmen und ein Gast von besonderer Qualität: Admiral Quinn Fuller, Leiter des Militärnachrichtendienstes, mit einem Adjutanten.

Aren und Agustin bedienten sich bei einem der Kellner mit einem Glas Sekt und warteten nun auf die ankommenden Gäste. Jetzt begann der Teil. auf welchen Aren sich besonders gefreut hatte. Wobei die Frage berechtigt wäre, worauf Aren sich im Bezug auf diese Konferenz auch nicht gefreut hätte.


[ Yaga-Minor | Capital City | House of Reign | Saloon ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada
 
Yaga Minor - Capital City - House of Reign - Plenarsaal - Agustin, Aren, Moff Sanec, Gäste und Teilnehmer der Konferenz

Mit einem tosenden Applaus, ebenso wie Aren ihn auch erhalten hatte, würdigte das mit der imperialen Creme de la Creme der beiden Sektoren gespickte Publikum die nun vollendete Rede des Bastioners, der seinen unterkühlten und unaufgeregten Blick noch eine Weile über die Gäste schweifen ließ und diesen aller Voraussicht nach für ihre Zukunftspläne essentiellen Augenblick aufsog. Dann warf er Aren einen kurzen Seitenblick zu und nickte zufrieden, ehe er das Rednerpult verließ und zu dem noch immer klatschenden Moff Sanec stieß, der ihm dann die Hand reichte und leicht auf die Schulter klopfte. Agustin musste sich etwas vorbeugen, um die Worte seines deutlich kleineren Gegenübers angesichts des Geräuschpegels zu verstehen. Sanec gratulierte ihm zu dem gelungenen Auftakt des gemeinsamen Projekts und kündigte an, den Myto-Sektor und Moff Klaasen zeitnah besuchen zu wollen. Agustin wiederum bedankte sich in aller falschen Bescheidenheit für die kooperative Zusammenarbeit und zeigte sich erfreut angesichts der Ankündigung von Arens Vorgesetzten. Ob es zu solch einem Treffen zwischen den beiden mächtigen Verwaltern noch kommen würde, war jedoch gar nicht mehr so sicher, wie er sich innerlich dachte. Was bedauernswert war, da diese beiden innerlich verkommenen Männer mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit blendend miteinander auskommen würden.

Im Anschluss verabschiedete sich der
Moff noch von Aren, ehe er den Saal verließ und Agustin in vorderster Reihe auf seinem reservierten Sitz platznahm, umgeben von den hochrangigen Mitgliedern der Delegation des Myto-Sektors und unter anderem auch Frank Clanton, dem Governor von Dubrillion und seinem Freund und Partner, der ihn seit Kindheitstagen begleitet hatte. Unmittelbar neben ihm war ein weiterer freier Platz, nämlich der seines Verbündeten Aren, neben dem sich wiederum zahlreiche hochrangige Verwalter, Beamte und Militärs des Prefsbelt-Sektors befanden.

Der in seiner Rolle als Vermittler und Moderator in sämtlichen denkbaren Belangen makellos auftretende
Aren kündigte im Nachgang zwei weitere Redebeiträge an, die jedoch nicht vor Ort gehalten wurden, sondern per Übertragung. Besonders einer der beiden genannten Namen war Agustin durchaus bekannt, da es sich um Governor Ridley Solaris, den Statthalter auf Truuine handelte. Sein gemeinsamer Besuch mit Aren auf der fernen Wasserwelt lag noch nicht lange zurück, doch die dort geschlossenen Vereinbarungen hatten bereits ihre Wirkung entfaltet. Während die beiden Regimenter der Schwarzen Garde PMC schon längst auf Truuine angekommen waren und bereits im dortigen Konflikt auf Seiten des schlanken Governors agierten, worüber sich Agustim stets durch die vorliegenden Berichte auf dem Laufenden halten ließ, war die Koltoproduktion auf der rohstoffreichen Welt bereits im vollen Gange. Da Solaris sowohl mit Agustin als auch Aren als Gegenleistung für die sicherheitspolitischen Unterstützungsleistungen ein Vorrecht als Abnehmer des wertvollen und galaxisweit sehr begehrten und limitiert verfügbaren Pharmaprodukts vereinbart hatte, war abzusehen, dass die ersten Koltolieferungen in Kürze in den beiden Sektoren eintreffen würde. Dies wiederum würde diese von den immer teureren Kosten, die die desaströse wirtschaftliche Lage um das Konkurrenzprodukt Bacta verursachte, entlasten und anderweitige und dringend notwendige Erhöhungen des Verteidigungsbudgets ermöglichen, insbesondere hinsichtlich der bevorstehenden Erfolge der Konferenz.

Der Bastioner lehnte sich zurück und beobachtete schmunzelnd das aufwendig inszenierte Schauspiel, das ihnen von
Solaris geboten wurde. Für seinen Geschmack trug der Governor etwas dick auf, insbesondere wenn man den doch eher zurückhaltenden Statthalter und dessen fast schon herzhaft freundliche Umgangsart persönlich kannte und bei dem Gedanken schmunzeln musste, wie er bewaffnet in einem Shuttle persönlich gen Schlacht flog. Da von den im Saal anwesenden Herrschaften wohl kaum jemand Solaris persönlich kannte - was dieser natürlich auch wusste und für sich, Aren und Agustin zu nutzen wusste -, war der Effekt jedoch ein gegenteiliger. Auch dessen Rede war Agustin und Aren bereits vorgelegen und tatsächlich standen sie vor der Frage, wie tief Solaris über ihre Partnerschaft ins Detail gehen sollte. In letzter Konsequenz war es dann aber doch ein fein ausbalanciertes Endprodukt, vor allem da Solaris noch nicht offen über den Kolto-Deal sprach. Agustin war zufrieden und sich dessen sicher, dass er mit dem jungen Verwalter einen vielversprechenden Verbündeten gefunden hatte, dem aller Voraussicht nach eine große Zukunft bevorstand.

Dann wurde das Wort einem weiteren Gastredner übertragen, einem Agustin unbekannten Governor namens
Anthony Antares, dem Statthalter der im Duluur-Sektor gelegenen Welt Kelada. Ebenso wie Solaris scheute auch dieser keine Mittel und Wege, um eine filmreiche Inszenierung darzubieten. Agustin hatte aufgehört mitzuzählen, zum wievielten Mal an diesem Tag bereits der Imperiale Marsch pompös ertönte und schmunzelte unmerklich, ehe er anschließend der Rede folgte. Und auch wenn er diese bereits in ihren Grundzügen kannte, war er doch überrascht, im Zuge dieses auf den ersten Blick inmitten dieser gewaltigen Veranstaltung unscheinbaren Gastbeitrags eine der gelungensten und treffendsten Reden zu stoßen, die er in den letzten Jahren verfolgt hatte. Governor Antares umriss in seiner Rede die Geschichte des Imperiums und schaffte es immer wieder, den Bogen zur vorliegenden Problematik der Inneren Sicherheit zu schlagen. Er gab sich noch deutlich energischer und kampfeslustiger als es Agustin selbst in seiner Rede getan hatte, der seiner alten Gewohnheit nach mit einer eher unterschwelligen Dominanz und Understatement auftrat. Jedoch schlugen sowohl Antares als auch der Bastioner in die gleiche Kerbe und im Hinterkopf notierte sich Agustin, in naher Zukunft persönlichen Kontakt zu dem Statthalter von Kelada aufzunehmen.

Nach dieser Rede setzte
Aren zunächst einen Schlussstrich und gab den Gästen die Gelegenheit, sich im offenen Austausch zu begegnen. Agustin nickte und erhob sich, denn dies war selbstredend nur die halbe Wahrheit. Die wirklich wichtigen Gespräche, die den eigentlichen Kern dieser Konferenz bildeten, würden nämlich zu dieser Stunde in den Hinterzimmern beginnen. Der Bastioner folgte seinem Verbündeten in die Garderobe. Aren entschied sich keine weitere Zeit zu vergeuden, was Agustin begrüßte und gemeinsam betraten sie den Lift in die oberste Etage, wo das Treffen der Drahtzieher steigen würde.

"Ich war zunächst besorgt, dass unsere beiden Gastredner diese Konferenz wie eine Zirkusveranstaltung erscheinen lassen. Dieser Pathos um ihre Inszenierungen... aber offenbar haben sie den Zahn der Zeit mit ziemlicher Präzision getroffen, wenn man die Reaktionen beobachtet. Und der Governor von Kelada scheint mir eine große Karriere vor sich zu haben. Er ist ein noch unbeschriebenes Blatt und scheut nicht vor den schärfsten Tönen zurück. Angesichts des verweichlichten Packs, das die imperiale Verwaltung in den letzten Jahrzehnten kontaminiert hat, wird er sich sicherlich durchsetzen können. Der Mann hat Mumm."

Meinte Agustin zu
Aren, als sie sich im Lift befanden. Der Sector Adjutant rückte sich seine Uniform zurecht und scheitelte seine Haare vor der verspiegelten Wand, ehe sich der Lift öffnete und er mit einem Datapad in der Rechten Aren ins Innere des imposanten und klassisch gestalteten Raums betrat, dessen stilvollen Prunk er bereits im Augenwinkel erkannte. Während sich die beiden einen Schluck des exquisiten Sekts genehmigten, was für Agustin eine Besonderheit zu diesem Anlass darstellte, da er Sekt sonst nie anrührte, stieß er leicht mit dem Ellenbogen zu Aren, um dessen Aufmerksamkeit zu erhalten und lachte mit einem unterkühlten Unterton kurz auf.

"Die republikanischen Medien sind sich keiner noch so lächerlichen Erbärmlichkeit zu schade, wie es scheint."

Er reichte Aren das Datapad mit dem geöffneten und unzensierten Artikel der Coruscant Sun und der darin enthaltenen Wortmeldung einer nicht namentlich genannten Senatorin des republikanischen Verteidigungsausschusses.

"Was für eine weichgespülte Mischpoke. Und diese ominöse Senatorin lässt sich noch nicht einmal namentlich nennen, vermutlich weil sie Angst davor hat, aus einem Fenster auf Mon Calamari zu stürzen."

Für einen kurzen Augenblick erheiterten sich die beiden mächtigen Imperialen noch dieser amüsanten Farce, ehe die ersten VIPs eintrafen. Unter den Governors befand sich Frank Clanton, der gemeinsam mit zwei weiteren Statthaltern des Prefsbelt-Sektors den Raum betrat. Die Gouverneurin von Borosk und der Governor von Yaga Minor. Agustin trat ihnen gemeinsam mit Aren entgegen und schüttelte den drei Statthaltern die Hand, wobei er Aren Frank Clanton als Governor von Dubrillion vorstellte, mit dem er gemeinsam auf Bastion aufgewachsen war und mit dem ihm seither eine enge Freundschaft und Partnerschaft verband. Frank Clanton, der ein durchaus charmantes Auftreten hatte, wenn auch zur rechten Zeit und in den richtigen Momenten arrogant, zeigte sich erfreut, Aren endlich persönlich kennen zu lernen und gratulierte diesem zum Erfolg dieser herausragenden Konferenz. Im selben Zug stellte Aren Agustin die beiden Gouverneure des Prefsbelt-Sektors vor. Dann trudelten nach und nach die restlichen ranghohen Persönlichkeiten der elitären Runde ein, deren Profile die beiden Sector Adjutanten natürlich ausführlich studiert hatten.

Die Aufteilung unter den Militärs war durchaus schlüssig, angesichts der militärischen Situationen und Bedeutungen der beiden Sektoren. Mit drei Admirälen stellte Prefsbelt mit seiner herausragenden Bedeutung für die Flotte das Gros der Angehörigen des Zweigs der imperialen Flotte, während die Sektorverteidigung des Myto-Sektors nur zwei ins Rennen schickte. Vice versa erfolgte die Aufteilung bei den Generälen der imperialen Bodentruppen, bei denen der Myto-Sektor das etwas größere Aufgebot besaß, insbesondere aufgrund der besonderen militärischen Situation auf Dubrillion und dem großen Einfluss der imperialen Truppen dort.

Neben den beiden Admirälen Syrus Crawford und Keylan Jared, ersterer ein 42-jähriger dunkelhäutiger Mann mit ernster Miene und kahlem Kopf und zweiterer ein großgewachsener und ebenfalls kahler 60-jähriger Mann, gebürtig auf Mygeeto, fiel vor allem General Espinoza auf. Agustin kannte den früheren Brigadier General aus der letzten großen Bodenoffensive des großen dubrillianischen Bürgerkriegs, der im Nachgang bis zum General der imperialen Streitkräfte befördert wurde. Der stämmige und schnurbärtige General mit der schwarzen Gelfrisur und der straff sitzenden und mit zahlreichen Abzeichen übersehenen Uniform war ein grobschlächtiger und simpel gestrickter Mann, der seine etwa 110.000 imperialen Truppen mit eiserner Autorität aber auch einer durchaus gönnerhaften Ader kommandierte, was vor allem die zahlreichen Plünderungen im Nachgang des Krieges im Süden unter Beweis stellten, die im Nachgang von Agustin und dem Militär vertuscht wurden. Agustin kam gut mit Espinoza aus, weil er berechenbar war und sich seinen Vorhaben nie in den Weg gestellt hatte, sogar als weitreichende Kompetenzen den planetaren Streitkräften übertragen worden sind. Dazu kam, dass Frank gerne mit ihm dinierte und die beiden schon die ein oder andere ausgeartete Feierlichkeit innerhalb der Elite Dubrillions hinter sich hatten. Laf Klaasen hatte sich zudem das ein oder andere Mal über ihn abfällig geäußert und die beiden Männer verband eine Art Rivalität, was den Mann aus Sicht Agustins umso wertvoller machte.

General Sergei Artur hingegen war hingegen ein militärischer Traditionalist, der im Nachgang des Krieges und Zuge einer Verstärkung mit seinem Großverband zur Befriedung Dubrillions gestoßen war. Agustin hatte ihn bisher bloß im Zuge des letzten Anschlages auf die Infrastruktur der dubrillianischen Industrie getroffen, jedoch noch kein Wort mit ihm gewechselt. Allerdings wusste der Bastioner, dass es sich bei diesem General um einen von sich selbst und dem Militär überzeugten und gewissenhaften Offizier handelte, der keinen Sinn für das große politische Spiel hatte und diesem kein Interesse zeigte. Mit den richtigen Zugeständnissen und Angeboten sollte man ihn ohne größere Probleme ins Boot holen können.

Bei General Salm Price hingegen handelte es sich um einen Hardliner, der neben der Armee von Espinoza den zweiten Großverband der Sektorverteidigung im Myto-Sektor befehligt hatte, die größtenteils den loyalen Norden absicherten. Er war des Öfteren durch Bestrebungen aufgefallen, den Süden Dubrillions unter eine strenge Militärverwaltung unter seinem kommando zu stellen, um den Krieg zu beenden und Dubrillion zu befrieden. Ein Vorhaben, das zunächst nicht nur auf taube Ohren gestoßen war und sogar von Moff Klaasen in Erwägung gezogen wurde. Allerdings hatte Price den Fehler gemacht, im Nachgang eine hanebüchene Forderung nach der nächsten kundzugeben. Neben den Forderungen nach weitreichenden Sonderkompetenzen, die seinen Einfluss als Militärverwalter in den loyalen Norden Dubrillions erweitert hätten, war es vor allem die Forderung, die dubrillianischen Konzerne der Kontrolle des Militärs zu unterwerfen und vollen Zugriff auf deren Ressourcen zu erhalten, um "unsere Kriegsanstrengungen und Versorgungslinien nicht zum Erliegen zu bringen". Und natürlich auch, um in die eigene Taschen zu wirtschaften. Sein Antrag wurde im Nachgang schmetternd abgelehnt und seither zeigte sich der General weitestgehend handzahm, zumal ihm eine relativ hohe Position an Seite vom damaligen Befehlshaber der PAD Walder Fondham zugesagt wurde, der im Nachgang ein temporäres südliches Protektoriat befehligte. Allesamt Ereignisse, Vorgänge und Praktiken, die nur im imperialen Outer Rim möglich waren und bei den Bürokraten im Inner Rim Kopfschütteln und Entsetzen hervorgerufen haben.

Ein erstaunenswerter Gast war zudem Tiberius von Königssteyn, der Neffe von Theodor von Königssteyn, der mächtigsten und einflussreichsten Adelsfamilie Dubrillions, und das mit Abstands jüngste Mitglied der elitären Runde. Während genannter Theodor von Königssteyn zu Zeiten des Bürgerkrieges sogar temporär das Amt des Vizegovernors unter Agustin bekledete, war sein Bergbau- und Firmenimperium das einzige auf Dubrillion gewesen, das sich den Verstaatlichungen durch die Verwaltungen widersetzen konnte. "Dubrillion Mining" war nach wie vor unter Kontrolle der Familie und bestens vernetzt mit Moff Klaasen und seinem eigenen Imperium namens Myto Industries. Der 28-jährige Tiberius, der früher eine Karriere beim Militär angestrebt hatte, war in der Zwischenzeit zum Präsidenten eines wichtigen Subunternehmens von Dubrillion Mining ernannt worden und vertrat die dubrillianische Industrie im Zuge dieser Konferenz.

Neben den
sechs ranghohen Beamten des IGD und ISB, waren selbstredend zahlreiche Personen indirekt durch Agustin vertreten. Walder Fondham, führende Befehlshaber der PAD und des Nachrichtendienstes der PAD, um einige zu nennen.

Der Bastioner wartete noch einige Minuten, in denen sich die Mitglieder der Runde untereinander begrüßten und vorstellten, ehe er sich flankiert von
Aren an ihre Spitze stellte und mit einem kühlen Lächeln auf den Lippen die Stimme erhob:

"Si vis pacem para bellum"

Eröffnete er mit einem altbekannten Sprichwort auf High Galactic, das jedem der Anwesenden bekannt war. Einige von ihnen nickten und wiederholten den Satz leise, ehe Agustin fortfuhr. Dieses Mal sprach er selbstredend ohne Teleprompter und ohne eine Rede, die unter anderem von Spezialisten verfasst wurde. Er sprach also frei und so, wie er es in anderen verschlossenen Gesprächen und Verhandlungen pflegte. Mit einer gewissen Härte, Schärfe und einem hohem Kalkül, jedoch frei von den meisten Barrieren zwischen Intention und Botschaft.

"Spätestens seit dem Vertragsschluss von Umbara findet sich das Imperium in einer besorgniserregenden Abwärtsspirale wieder. Innere Unruhen, Bürgerkriege, Unruhen und offene Rebellionen von ganzen Regionen. Die wichtigsten Punkte wurden zwar bereits im Plenarsaal angeschnitten, jedoch gibt es Grenzen dessen, was in der Öffentlichkeit und vor den Kameras gesagt werden kann. Unter Ihnen gibt es einige Herrschaften, die genauestens wissen, wovon ich spreche. Nun jedoch gibt es innerhalb dieser Runde keinerlei Gründe mehr, uns aus dem sachdienlich thematischen Kontext reißen zu lassen. Was im Inneren dieser Wände besprochen wird, wird diese vier Wände nur unter Einverständnis sämtlicher anwesender Beteiligter verlassen und dies in einer Form, die für die Wahrnehmung der breiten Öffentlichkeit zuträglich ist. Andere Belange werden unter uns bleiben, meine Herrschaften, um unserer strategischen Planung nicht zuwiderzuhandeln und keine schlafenden Hunde zu wecken."

Der Bastioner pausierte und wartete, ehe ihm die Gruppe der 21 mächtigen Imperialen nickend zustimmte und ihr Einverständnis gab.

"Unter Einbeziehung der vorliegenden Informationen und Berichten aus Verwaltung, Militär und Nachrichtendiensten zeichnet sich das klare Bild einer zunehmenden Instabilität im Myto-Sektor, im Prefsbelt-Sektor und weiteren Sektoren in der imperialen Outer Rim Region ab. Einerseits ist ein unzureichender Zustand hinsichtlich der Versorgung und der Kapazitäten des imperialen Militärs und der ordnungswahrenden Nachrichtendienste ersichtlich. Soldaten, Personal, Kriegsgerät und Ressourcen werden zunehmend abgezogen, um den großen Krisenherden auf imperialen Territorium Herr zu werden. Der Rebellion im Koornacht-Cluster und der Situation um Ord Mantell, um zwei Beispiele zu nennen. Zeitgleich schwellen auf unserem Territorium die inneren Unruhen in einem besorgniserregendem Tempo an, was uns angesichts der eben angesprochenen Engpässe und Versorgungsschwierigkeiten vor große Herausforderungen stellt. Wöchentlich erhalten wir Berichte mit Indizien, die auf eine verstärkte republikanische Verstrickung in der Errichtung dieser Widerstandszellen hinweisen. Ihr Ziel liegt offenkundig auf der Hand: den imperialen Outer Rim soweit zu destabilisieren, um im Kriegsfall schneller die Oberhand gewinnen zu können und sich den Weg zu unserer Thronwelt Bastion bahnen zu können.
Diesen Herausforderungen sind wir bis jetzt mit Aufstockungen und innovativen Reformationen im Bereich der Inneren Sicherheit begegnet, in deren Zuge die planetaren Streitkräfte maßgeblich aufgestockt und modernisiert werden konnten. Drei Armee-Großverbände von circa 330.000 Soldaten stellt die Planetary Of Dubrillion dieser Tage, was einem 80-prozentigen Anwuchs seit meinem Amtseintritt darstellt. Dazu kommen Bewaffnung, Fahrzeuge, militärische Einrichtungen und Infrastrukturen und weitere Faktoren, die neben der selbstredend positiven Verbesserung der Sicherheitslage auch mit einem enormen Kostenaufwand verbunden ist. Die Kosten der Verteidigung sind alleine auf Dubrillion auf 90 Milliarden Credits im Jahr gewachsen und es ist der effektiven Arbeit der zuständigen Verwalter und Offiziere zu verdanken, dass diese Kosten nicht durch Korruptionsvorgänge, Vetternwirtschaft und dergleichen auf mindestens das Doppelte gestiegen sind. Dennoch war dieser Mehraufwand nur unter Aufnahme von Krediten und einer Verschärfung der Wirtschaftsregularien zu stemmen. Unser verehrter Gastgeber
Mister Vayliuar wird Ihnen von ähnlichen Zahlen berichten.
Die Aufrechterhaltung der Inneren Sicherheit hat sich in den letzten Jahren als Gewaltakt erwiesen und stellt uns nun vor die Aufgabe, mit einer gesteigerten Effizienz und Präzision in die kommende Dekade zu starten. Eine verbesserte Vernetzung unter den sicherheitsgewährleistenden Institutionen, die wir allesamt vertreten, wird dringendst notwendig sein, um diesem Ziel Herr zu werden und Sicherheit und Stabilität zu gewährleisten."


Agustin hatte weit ausgeholt, um dieses historische Zusammentreffen einzuleiten.

"Mein Ziel ist es keineswegs, Panik zu schüren und zu einen blinden Aktionismus aufzurufen. Zumal sich dies in erster Linie auch sicherlich mit keinem von Ihnen machen ließe. Nein, wir stehen hier versammelt, weil wir das nötige Know-How, den nötigen Einfluss und über die notwendigen Ressourcen verfügen, um mit gebündelten Kräften das zu sichern, was wir uns in jahrzehntelangen Mühen sorgfältig aufgebaut haben. Die Zerstrittenheit zwischen Verwaltung, Armee und Flotte, Geheimdienst und Sicherheitsbüro ist eine Unsitte, die sich aus den korrumpierten Abgründen des Inneren Kerns in allen Ecken des Imperiums eingeschlichen hat. Lernen wir aus den Fehlern der Historie, starten wir eine historische gemeinsame Anstrengung und Bewegungen. Sichern wir unsere beiden Sektoren und damit einen wichtigen Stützpfeiler des Supersektors unserer Thronwelt."

Yaga Minor - Capital City - House of Reign - Saloon - Agustin, Aren, imperiale VIPs der Supersektoren
 
[ Yaga-Minor | Capital City | House of Reign | Saloon ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada

Agustin schien einen gewissen Gefallen an dem Gouverneur von Kelada, Anthony Antares gefunden zu haben. Die Befürchtung, dass dies alles wie eine Zirkusveranstaltung wirken würde, hatte Aren kaum gehabt. Pathos und eine übergroße Inszenierung lag den wenigsten Imperialen fern und selbst in den höchsten Gehaltsklassen genoss man soetwas noch. Vollständig würde sich sogar Aren dabei noch nicht mal ausklammern, doch war seine Einstellung zu diesem Thema mehr und mehr in den letzten Jahren durch Professionalität und Nutznießung geprägt gewesen, immer weniger durch wahre Leidenschaft zum Pathos. Aber wie Agustin bereits sagte, die Reden waren ja auf offene Ohren gestoßen.

,,Ja, Gouverneur Antares scheint einen fähigen Eindruck zu machen. Es gehört schon einiges dazu, nicht den Vorgesetzten nach dem Mund zu reden, gerade, wenn man noch so frisch im Amt ist wie er. Vielleicht stellt er ja eine lohnenswerte Investition da, wenn er mit dieser Einstellung die unmittelbare Zukunft in seinem Amt noch übersteht.. In den Kolonien Kontakte zu besitzen schadet im Zweifelsfall nie."

Aren ging sich durch den Bart, bevor er kurz noch auf ihren anderen Gastredner, Gouverneur Solaris zu sprechen kam.

,,Wie ich gehört habe, läuft die Kolto Produktion auf Truuine auch schon gut an. Ich habe vor kurzem erst erste Geschäftsberichte zu diesem Thema von meinem Unternehmen erhalten, welches ja das Kolto fördert. Wenn die Prognosen stimmen und der Gewinn weiter so ausfällt wie bisher wird hier ordentlich Geld in unsere Kassen gespült. Nicht zu vergessen unsere weiteren Absprachen mit Solaris."

Die Einladung für den Gouverneur der Wasserwelt Truuine nach Yaga-Minor, der Stätte seiner Ausbildung, stand nach wie vor offen. Vielleicht würde sich ja in einiger Zeit die Möglichkeit ergeben, diesen erfolgversprechenden Beginn einer Kooperation fortzuführen, eventuell dann auch mit ihrem Kollegen Gouverneur Antares.
Als sie schließlich in dem Saloon angelangt waren, sich einen kühlen Schluck Sekt genehmigten, sorgte Agustin für einen Hauch von Auflockerung in der, so kam es Aren zumindest vor, elektrisierenden Vorstimmung auf die kommenden Tage. Als er ihm einen Artikel des Qualitsblattes ,,Coruscant Sun" zeigte, konnte Aren sich ein Lachen nicht verkneifen.


,,Hoch korrupt? Naja, ich würde mir vielleicht einen Hang zum Nepotismus unterstellen, aber auch nur, weil meine Familie schlichtweg sehr fähige Männer und Frauen hervorbringt. Korruption ist nun wirklich keine Baustelle, an welcher ich bei mir selbst arbeiten muss."

, scherzte Aren und nippte nochmals an seinem Sekt. Der Kommentar Agustins brachte Aren nochmals zum auflachen, wobei in diesem scherzhaften gemeinten Spruch wohl tatsächlich etwas Wahrheit lag.

,,Nunja, wundern tut es mich nicht. Aber da sieht man es doch wieder einmal: Wir werden von der Republik als Kriegstreiber bezeichnet, aber dort drüben auf Mon Calamari sieht es im Endeffekt doch nicht anders aus. Aber naja, jetzt haben wir zumindest einen Ansporn zu zeigen, dass wir auch mehr können als nur eine ,,inkognito Ankunft" zu zelebrieren."

Aren lächelte noch, als die ersten Gäste dieser privaten Begrüßung ankamen. Gouverneurin Miriam Tekka von Borosk, seine ehemalige Legatin für Bildung und Kultur und Amtsnachfolgerin für Michael von Berchem, der sich nie das volle Vertrauen Arens hatte aneignen können, war die erste, die den Raum betrat. Aren hielt große Stücke auf die Bothanerin, die bei diesem Event als Frau und Nichtmensch wohl herausstechen würde. Er stellte sie Agustin vor, bevor auch Frank Clanton, Gouverneur von Dubrillion und Vertrauter Agustins in Begleitung Alber Pierre de Fresscos, dem Gouverneur von Yaga-Minor und mittlerweile einem, nach den Maßstäben imperialer Politik, guten Vertrauten Arens. De Fressco war ein Urgestein der Regionalverwaltung und strahlte so auch in diesem Moment Charisma und Entspannung aus. Die vier Männer machten sich untereinander bekannt, wobei Aren sich besonders darüber freute, nun auch endlich Frank Clanton kennenzulernen, über welchen er von Agustin immer wieder etwas gehört hatte.

Der Anfang der Gäste aus den Reihen des Militärs des Prefsbelt Sektors wurde durch General Wyatt Pearl gemacht. Zu dem Brigadier General hatte Aren eine gute und auch recht lange Verbindung, war er ihm doch damals noch in seinen ersten Amtstagen als Sector Adjutant das erste Mal über den Weg gelaufen, als Pearl noch im Rang eines Colonels der Vorgesetzte seines Cousins Julius gewesen war und damit ein entscheidender Faktor für die Verleihung einer Medaille an sein Verwandtschaftsmitglied. Pearl war ein konservativer Mann, der gerade in seiner Jugend als Held in vielen Schlachten geglänzt hatte. Diese Zeit sah man ihm zwar noch an, doch hatte er bereits vor Ewigkeiten seinen Fokus mehr und mehr weit hinter die Frontlinien zurückgezogen und war zu einem äußerst politisch aktiven Offizier geworden, dessen Aufgaben mehr und mehr bei "Lobbyarbeit" lagen, als bei dem tatsächlichen kommandieren von Truppen. Die daraus resultierenden Kontakte hatten im Folgenden dann nicht nur dafür gesorgt, dass Pearl ohne weitere Probleme in den Rang eines Brigadier Generals aufsteigen konnte, sondern auch dafür, dass sich seine Wege immer öfter mit denen Arens gekreuzt hatten. Sein Amtskollege General Russell Kafferen stand zwar im Rang höher als Pearl, war jedoch ein durch und durch harter Hund, politischer Extremist und ging immer noch voll und ganz in seiner Rolle als Kommandeur auf, sodass er politisch nicht annähernd so gut bewandert und akzeptiert wie Pearl, der ihn so bei solchen Veranstaltungen oft ausstechen konnte.
So sehr Aren Pearl auch zu schätzen wusste und in Kafferen zumindest einen sehr fähigen Kommandeur sah, Prefsbelt war doch ein Sektor der vor allem durch seine hohe Bedeutung für die Imperiale Flotte geprägt wurde, was sich auch bei den hier Anwesenden zeigte. Vice Admiral Uriel Sato war ein logistisches Genie und hatte im Hintergrund in der Planung bei unzähligen Operationen mitgewirkt und eine Erfahrung in diesem Gebiet, wie kaum ein anderer. So war es kaum verwunderlich, als er schon vor vielen Jahren zum Leiter der Werften im Orbit Yaga-Minors ernannt worden war. Sato glich in vielen Momenten dem Stereotyp eines Wissenschaftlers, eines wahren Akademikers, war er doch keine besonders extrovertierte Person und suchte nicht den Medienrummel. Doch wenn er dann zu einem Thema seine Meinung abgab, besaß diese immer große Autorität und war präzise auf den Punkt gebracht. Das er noch dazu eher moderater politischer Gesinnung war, machte ihn aus Arens Sicht sehr sympathisch.

Admiral Adrian Iven war für seinen Rang noch relativ jung, ungefähr in Arens Alter und besaß ebenso wie Uriel Sato einen sehr klangvollen Namen innerhalb der imperialen Flotte. Er hatte seinerzeit, bevor er in der Sektorverteidigung tätig geworden war, als Kommandant in unzähligen Raumschlachten gegen die Republik triumphiert und war zu dieser Zeit zu einem gefragten Mann in den imperialen Medien geworden. Als sich für ihn ein ... unrühmlicher Fortgang der Kriegshandlungen abzeichnete, nutzte er sein politisches Kapital um das Kommando über die renommierte Sektorflotte des Prefsbelt Sektors zu erhalten und nicht zum Gesicht von Niederlagen gegen die Republik zu werden. Politisch ließ sich Iven wohl am Besten als konservativ beschreiben, auch wenn ihm immer wieder eine gewisse Nähe zu den Hardlinern im Bezug auf den Friedensvertrag nachgesagt wurde.

Für Aren ein noch relativ unbeschriebenes Blatt war Admiral Oliver Monteferro, mit welchem Aren bisher noch kein Wort gewechselt hatte. Der Mann war zu großen Teilen ein Abbild von General Kafferen, auch, wenn Monteferro weniger grobschlächtig und dafür mit der Arroganz, welche oft dem Offizierskader der Flotte nachgesagt wurde daher kam. Monteferro stand wohl, soweit Aren wusste, der ,,alten Garde" des Prefsbelt Sektors nahe, sprich besonders Moff Sanec und dessen engen Vertrauten dem Gouverneur von Prefsbelt Robert Kern. Er besaß eine hohe Stellung in der Akademie zu Prefsbelt und so hatte Aren ihm kaum verwehren können, auch an diesem exklusiven Willkommensumtrunk teilzunehmen, als Monteferro sich angekündigt hatte. Doch war Aren ihm gegenüber doch skeptisch. Doch auch er, und das musste man ihm zu gute halten, war ein hervorragender Komandant gewesen in seinen Jahren, bis ihm eine Explosion auf seinem Schiff die eine Körperhälfte halb verbrannt hatte, sodass er sich dann, auf Gehhilfen angewiesen, auf das gemütlichere Terrain imperialer Akademien zurückgezogen hatte.

Gerade aus den Reihen des ISB kannte Aren noch einige Personen aus seiner Zeit auf Borosk, Personen, die ihn wohl auch nicht vergessen hatten. Vidin Orrem, ein Chagrianer, war der Leiter der Delegation des Geheimdienstes. Es war schwierig, eine genaue Ahnung von Position und Rang der Mitglieder des imperialen Geheimdienstes zu haben. Orrem war Master Agent, soviel wusste Aren, und stand in engem Kontakt mit Chief Sai'torr Kal Fast, dem Leiter des Center auf Borosk. Welche genaue Position er dort bekleidete, wusste selbst Aren nicht, der eigentlich sehr gut in den Strukturen des Geheimdienstes steckte. Ihn begleitete eine ihm unbekannte Frau, sowie Aleister Visran, der seinerzeit die Station des Geheimdienstes auf Borosks dritten Mond geleitet hatte, vor kurzem aber von dort abberufen worden war und nun als Verbindungsmann zu verschiedenen Organisationen des Imperiums diente. Aren lächelte ihm bei ihrer Begrüßung freundlich entgegen, ein Lächeln, welches Visran erwiderte. Kurz erklärte Aren Agustin, woher die beiden sich bereits kannten.

Quinn Fuller war der letzte, der den Raum betrat, kurz bevor Agustin die eröffnenden Worte für diese Zusammenkunft anstimmte, eine Ansprache, die von Anfang an klar machte, dass sie sich nun weg von irgendwelchen inszenierten, öffentlichkeitswirksam aufplusterbaren Phrasen bewegten und zum, teilweise pikanten, Kern der ganzen Veranstaltung kamen. Er leuchtete die prekäre Lage aus, in der sie sich befanden machte aber anhand von Daten und Fakten aus seiner Regierungszeit auf Dubrillion klar, wo und wie man bisher diesen Problemen begegnet war. Aren nickte zustimmend und anerkennend, während Agustin fortfuhr und sich nach und nach zum Kern der Sache vorarbeitete. Er endete erneut mit motivierenden Worten, welche diesmal aber einen deutlich persönlicheren Anstrich verliehen bekommen hatten. Es lagen in ihren Händen, in den Händen dieser Handvoll Imperialer, jetzt die Schritte zu tun, die notwendig waren. Nachdem Agustin geendet hatte, erhob Aren das Glas.


,,Wahre Worte, auf uns, auf das wir heute damit beginnen können die notwendigen Schritte einzuleiten, um aus dieser Talfahrt wieder gen Gipfel steigen könne. Auf das galaktische Imperium!"

Die Sektgläser klirrten, als die mächtigen Männer und Frauen gemeinsam anstießen. Nachdem der erste Schluck Sekt getrunken und die Begrüßungsworte gesprochen wurden, bildeten sich rasch einige kleine Grüppchen und Gespräche begannen. Das, was Ewigkeiten so schwer geschienen hatte, die verschiedenen imperialen Institutionen zusammenzuführen, nahm jetzt mehr und mehr im Sinne der inneren Sicherheit seinen Anfang. Aren hatte sich in Richtung des Geheimdienstes begeben wollen. Als General Pearl ihm und Agustin entgegen kam, in Begleitung von Admiral Fuller, mit dem er sich schon kurz ausgetauscht hatte.

,,Sector Adjutant Vayliuar, ich freue mich Sie wiederzusehen und danke für die Einladung. Darf ich Ihnen Admiral Fuller vorstellen? Der Mann ist ihnen ja mit Sicherheit ein Begriff, wir kennen uns recht gut."

Aren lächelte dem Admiral, welcher von recht eindrucksvollem Auftreten für sein Alter war, charmant entgegen. Ein mehr als gut gelegener Zufall, das Pearl und Fuller sich kannten und Pearl Aren wohl gut genug kannte, um zu wissen, dass er ein besonderes Interesse an diesem Gast hatte.

,,General Pearl, das Vergnügen liegt ganz auf meiner Seite. Admiral Fuller, ich bin äußerst erfreut, sie kennenlernen zu dürfen. Wie schön, dass sie trotz ihres vollen Kalenders diese Einladung wahrnehmen konnten. Darf ich ihnen meinen Kollegen vorstellen? Sector Adjutant Agustin Prada, Agustin, General Pearl. Er und mein Vater dienten zusammen und wir sind und schon das ein oder andere mal über den Weg gelaufen."

Die Männer reichten sich gegenseitig die Hand, bevor es nun Fuller war, der mit tiefer Stimme das Wort ergriff.

,,Für eine Veranstaltung wie diese hat sich noch immer Platz zwischen meinen Terminen gefunden. Gerade wenn auch der IGD und das ISB hier Vertretungen entsenden, muss doch der militärische Nachrichtendienst auch vor Ort sein, um seine Stellung zu behaupten. Gerade bei einem Thema wie diesem. Innere Sicherheit liegt mir, wie sie es sich wohl denken können, sehr am Herzen. Ein, zweimal habe ich auch bereits mit ihrem Amtsvorgänger Sector Adjutant Jarrden korrespondiert, doch ist daraus nie etwas entstanden. Das ändert sich nun hoffentlich."

Aren lächelte ihm entgegen.

,,Dessen können Sie sich sicher sein, Admiral. Sector Adjutant Prada haben bereits verschiedenste Ideen und Konzepte ausgearbeitet."

Nun überließ er Agustin das Feld für den Moment.

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"Immerhin haben sie Dir noch ein gewisses Maß an Charisma attestiert. Aber ja, verwunderlich ist das keineswegs. Diese selbstgefällige Republik kann sich glücklich schätzen, dass ein Großteil ihrer Bevölkerung noch gerhirngewaschen genug ist, um dieser romantisierten Illusion der Rebellion der unterlegenen Gruppe von Außenseitern gegen das mächtige Imperium hinterher zu träumen. Die merken noch nicht einmal, dass sie in einem von korrupten Eliten gelenktem Machtapparat festsitzen, dessen einziges Ziel die Expansion und Kontrolle der Galaxie ist."

Kommentierte Agustin zunächst noch sarkastisch die überaus charmante Berichterstattung dieses republikanischen Propagandasenders, ehe er im nächsten Zug der goldrichtigen Analyse seines Verbündeten zur heuchlerischen Gebaren der Republik zustimmte. Als in den nächsten Zügen die wichtigen Vertreter der beiden Delegationen eintrafen, die den Dreh- und Angelpunkt der ganzen Sicherheitskonferenz darstellen und hinter verschlossenen Türen das Geschehen kontrollieren würden, pendelte sich das Geschehen in den ersten Minuten ein wenig ein. Mit kalter und gelassener Miene musterte Agustin die zahlreichen Personen, die eintrafen und sich untereinander vorstellten. Die Hälfte von ihnen kannte er ohnehin schon persönlich als Verwalter im Myto-Sektor und für die andere Hälfte hatte er in Vorbereitung auf das Kommende einige Stunden Recherche investiert. Aren hatte ihn mit nützlichen Informationen versorgt, ebenso vice versa. Einzig und allein die Vertreter der imperialen Nachrichtendienste waren eher unbeschriebene Blätter, die sich schwer einschätzen ließen und bisher im Hintergrund agierten.
Nach seinen eröffnenden Worten, die sowohl als Begrüßung als auch als realistische Einschwörung dienten, dauerte es nicht mehr allzu lange, ehe Aren einen charmanten Toast aussprach , gefolgt von einem lauten "Hört, hört" des stämmigen
General Espinoza, und die über 20 mächtigen imperialen Persönlichkeiten feierlich anstießen.

Der Bastioner wusste intuitiv, dass
Aren zunächst vorhatte, zu den Delegierten des Geheimdienstes zu stoßen und war im Begriff, sich diesem wichtigen Unterfangen anzuschließen. Weit kamen die beiden Sector Adjutanten jedoch nicht, da sie von den beiden Militärs General Pearl und Admiral Fuller mehr oder weniger abgefangen wurden, die Agustin recht schnell identifizierte. Besonders ersterer war eine interessante und wichtige Anspielstation für ihr Unterfangen, da es sich bei dem erfahrenen Wyatt Pearl um einen ranghohen und angesehenen Offizier handelte, der offenbar ein hohes politisches Gespür besaß und des weiteren auch den nötigen Einfluss, um ihrer Sache zu dienen.

Agustin musterte die beiden kleineren Männer mit kühler Miene und verfolgte das Begrüßungszeremoniell zwischen ihnen und
Aren, der zu General Pearl bereits einen recht guten Draht besaß. Admiral Fuller, der deutlich jünger war und dennoch eine sehr ernste und abgezockte Aura ausstrahlte, gewann hingegen sofort Agustins vollste Aufmerksamkeit. Als Vertreter des militärischen Nachrichendienstes genoss er nicht nur hier eine gewisse Sonderstellung, sondern schien er auch gewisse Pläne zu verfolgen, in jüngerer Vergangenheit wohl auf taube Ohren gestoßen sind. Mit einem festen Handdruck begrüßte Agustin die beiden ranghohen Militärs und behielt die Worte des Admirals im Hinterkopf, ehe Aren ihm das Zepter überreichte. Agustin nickte und ging kurz in sich. Er nutzte den kurzen Augenblick, in dem er sein Sektglas auf einem der Stehtische abstellte, um seine Gedanken zu sortieren und seine Worte vorzubereiten.

"Nun, wie ich bereits in meinen Eingangsworten ausgeführt habe, haben Sector Adjutant Vayliuar, meine Wenigkeit und unsere beiden Vorgesetzten ein großes Interesse daran, in den beiden Sektoren die Sicherheitspolitik zu rationalisieren und gleichzeitig effizienter und reaktiver auf die großflächige Instabilität auf imperialen Territorium zu gestalten. Den Herausforderungen in den letzten Jahren sind wir größtenteils durch Ausweitungen der planetaren Sicherheitsnetzwerke begegnet, jedoch ist unserer Ansicht nach die Zeit gekommen, um eine politische Offensive zu starten, in deren Zuge die hier vertretenen Institutionen verstärkt kooperieren und gemeinsam agieren sollen, anstatt aneinander vorbei oder gar gegeneinander."

Der Verwalter pausierte und seine Gegenüber nickten.

"Die Abwehr der konterimperialen Aufstände ist sicherlich noch zu stemmen, wenn wir nach der bisherigen Vorgehensweise handeln. Doch spätestens, wenn der große Krieg wieder ausbrechen sollte, werden wir ohnehin dazu gezwungen sein, unsere Standpunkte zu überdenken. Zumal sowohl die Thematiken der inneren Unruhen, als auch des Konflikts mit der Republik ineinander verwoben sind, wie die Berichte der Nachrichtendienste zeigen.
An erster Stelle sollten wir in Angriff nehmen, die Kapazitäten und Ressourcen der planetaren Streitkräfte und Nachrichtendienste des Myto- und Prefsbeltsektors miteinander zu vernetzen. Dies beinhaltet die Möglichkeit des Zugriffs auf essentielle Informationen, Daten und auch Personal, sowie die Erstellung miteinander kooperierender Task Forces und Abteilungen, die beide Sektoren überwachen werden. Aus bürokratischer Sicht ist das der einfachste und logischste Schritt, um unser gemeinsames Unterfangen zu starten. Jedoch sind Sie nicht hier versammelt, um einer weiteren Ausweitung der planetaren Sicherheitsnetzwerke beizuwohnen, sondern um die Möglichkeit zu erhalten, Ihren Teil beizutragen, der maßgeblich sein wird.


Natürlich wusste der Bastioner, dass Pläne, die vor allem dem militärischen Einfluss der Verwaltung in die Hände spielten, skeptisch beäugt werden würden - und das nicht nur im Inner Rim. Deshalb war es umso wichtiger, mit dieser Problematik schlagartig aufzuräumen und die Fakten auf den Tisch zu legen.

"Denn auch das Militär und der militärischer Nachrichtendienst sollen Teil dieses Netzwerkes werden. Wir haben ins Auge gefasst, ein einfaches Verfahren für die Eingliederung und Übernahme von Personal der planetaren Streitkräfte in die regulären imperialen Streitkräfte in die Wege zu leiten. Gut ausgebildete und kampferprobte Soldaten, die bestehende Lücken in der Versorgung des imperialen Militärs schließen können, um im Fall der Fälle für den Kampf gegen unsere mächtigen außenpolitischen Feinde gewappnet zu sein.
Darüber hinaus möchten wir dem Militär und allen anderen Institutionen der imperialen Sicherheit bei Bedarf einen erleichterten Zugriff auf die zahlreichen Ressourcen der überaus starken Industrien beider Sektoren ermöglichen. Diese können etwa zur Instandsetzung und Modernisierungsmaßnahmen von Armee und Flotte verwendet werden. Dies ist ein weiterer Vorschlag für ein Entgegenkommen der Verwaltung gegenüber dem Militär.
Bevor mein geschätzter Kollege Sector Adjutant Vayliuar mit weiteren Konzepten und Angeboten fortfahren wird, würde mich Ihre Meinung hierzu interessieren."


Yaga Minor - Capital City - House of Reign - Saloon - Agustin, Aren, imperiale VIPs der Supersektoren
 
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Es waren Momente wie diese, in denen Aren aufblühte. Die Stellung seiner Familie hatte ihn bereits seit frühesten Tagen darauf vorbereitet, welche Qualitäten man kultivieren musste, um als Gastgeber zu glänzen. Sei es damals auf Bacrana gewesen, wenn er als Sohn des Stationskommandanten an der Seite seines Vaters einen guten Eindruck auf einem Bankett machen musste, sei es auf Bastion gewesen, wo seine Großmutter ihn zu Feiern und Veranstaltungen der besten Gesellschaftsschichten mitgenommen und in diese eingeführt hatte, oder sei es mit seinem Großvater zusammen gewesen, wo er auf verschiedensten Welten als Mitglied einer noblen und alten Familie sein Standesbewusstsein zum Ausdruck bringen musste. Er wusste, wie man auf diesem Parkett zu glänzen hatte, sei es als Gast oder als Gastgeber. Und er genoss es. So war das Lächeln, was seit dem Moment, in welchem sich die Türen zum Saloon geöffnet hatten, seine Lippen umspielte, kein aufgesetztes, um einen netten Eindruck zu vermitteln. Das Licht, welches durch die großen Fenster in den Raum fiel, ließ die Szenerie noch mehr glänzen und strahlen, als sie es vor Arens innerem Auge ohnehin tat. Doch so sehr er es auch genoss, hier den Gastgeber zu geben, durfte dieser Genuss nicht in den Vordergrund treten, zumindest nicht zu sehr. Die Relevanz der kommenden Tage lag für ihn und Agustin auf der Hand. Konzentration und Unermüdlichkeit besaßen Priorität. Und so wandte Aren sich von der Szenerie als solcher ab und rückte wieder General Pearl, Agustin und Admiral Fuller in seinen vollen Aufmerksamkeitsbereich. Diesen war wohl kaum aufgefallen, dass er sich für den Bruchteil einer Sekunde dem Genuss über die gegenwärtige Lage vielleicht ein Stück weit zu sehr hingegeben hatte.

Agustin war es, der das Wort ergriffen hatte, ihre Pläne den beiden Militärs zu erläutern. Aren wusste, inhaltlich zumindest, was Agustin sagte und sagen würde. So behielt er vorrangig ihre beiden Gesprächspartner im Auge und ihre jeweiligen Reaktionen auf das von seinem Kollegen ausgeführte. Agustin erläuterte die Ziele der beiden Verwalter und wie sie sich der Erfüllung dieser bereits in ihrem eigenen Tätigkeitsbereich genähert hatten. Fuller und Pearl hatten dem Sector Adjutanten ihre völlige Aufmerksamkeit geschenkt. Ab und an zeigte ein Nicken an, dass sie nicht nur zuhörten, sondern das Gesagte auch mit ihrer Zustimmung ,,segneten". Dann kam Agustin zum kritischen Punkt wenn man so wollte: Der Rolle des Militärs in ihren Plänen. War er zuvor nur um die bereits bestehenden Pläne gekreist, für welche weder Pearl noch Fuller großartig benötigt wurden, ging es nun an die auch für sie interessanteren Punkte. Agustin fädelte das ganze durchaus geschickt ein und stellte das ganze zuerst so dar, dass Aren und er sehr darauf bedacht wären, ausschließlich das Militär zu stärken. Weiteres fähiges Personal und erleichterter Zugriff auf die gewaltigen militärischen Ressourcen ihrer Sektoren musste für die beiden Militärs wie ein sehr sehr süßes Angebot klingen. Ihnen war auch klar, dass sich auch Agustin und er etwas von dieser Kooperation erhofften, auch, wenn es gerade noch nach einem reinen Entgegenkommen klang. Doch im Moment zeigte sich auf den Gesichtern der beiden Militärs ein zaghafter Anflug eines zustimmenden Lächelns. Agustin und Aren wollten ohne Frage auch das Militär stärken, doch einen gewissen eigennützigen Hintergedanken sollte man als Politiker stets pflegen. Nachdem Agustin geendet hatte, war es Pearl, welcher zuerst das Wort ergriff.


,,Durchaus interessante Punkte, meine Herren. Die Sektoren Mytho und Prefsbelt sind für ihre für Rüstungsfragen außerordentlich gut nutzbaren Ressourcen bekannt. Ein erleichterter Zugriff wäre ganz in unserem Interesse und es wäre gelogen zu sagen, dass dieser Gedankengang bisher noch nicht zwischen mir und meinen Kollegen in der Armee und im Kriegsministerium zumindest in groben Richtungen zur Sprache gekommen wäre. Diese Offenheit von Seiten der Verwaltung für solche Gedankengänge ist durchaus sehr erfreulich.
Und die erleichterte Übernahme von bereits ausgebildetem Personal in die Armee ist zumindest eine Überlegung wert. Einige Hürden sehe ich aber doch. Die Strukturen einiger planetarer Sicherheitskräfte sind zum Beispiel nicht ohne Weiteres auf die der Imperialen Armee zu übertragen, hier werden mit Sicherheit viele Anpassungen auf beiden Seiten stattfinden müssen. Sie sehen die Problematik?"


Aren war es nun, welcher das Wort mit einem Lächeln ergriff.

,,General, Sie wissen ja, dass ich selbst auch Soldat der Armee war und als solcher kann ich Ihre Bedenken durchaus verstehen und hatte mir bereits im Vorhinein meine Gedanken dazu gemacht. Folgendes ist denke ich von zentraler Bedeutung: das Anstreben einer sich verstärkenden Flexibilität unserer Truppen in diesem Zusammenhang und lang- und mittelfristiger eine vereinheitlichte Struktur. Die bereits in einer fortgeschrittenen Planung befindliche Kooperation zwischen Mytho und Prefsbelt, welche gerade von Sector Adjutant Prada angesprochen wurde, schlägt ja in eine ganz ähnliche Kerbe. Auch hier müssen Möglichkeiten geschaffen werden, dass Truppenteile problemlos mit teilweise anders strukturierten Truppenteilen zusammenarbeiten können, eventuell sogar ein integrativer Prozess einsetzen kann. Das wird zwar einiges an Vorarbeit und Umstrukturierungen benötigen, es ist aber unserer Meinung absolut notwendig, diese Vorarbeit jetzt zu leisten. Stellen wir uns einmal den schlimmsten Fall vor, dass wir uns wieder im Krieg befinden, die personelle Grundlage des Militärs, gerade hier im Outer Rim bröckelt, und wir nach wie vor vor diesen Hürden stehen. Es ist, so denke ich, zwingend notwendig, nun Grundlagen und Konzepte der Vereinheitlichung und Integrierung zu schaffen."

Pearl nickte und wirkte so, als denke er über den von Aren vorgebrachten Punkt nach. Nun war es Fuller, der die dadurch entstandene Pause für sich zu nutzen wusste.

,,Ich teile ihre Sicht Pearl und gerade ihre Einschätzung zu der Situation vollständig, Sector Adjutant Vayliuar. Entschuldigen Sie, wenn ich aber trotzdem nochmals einen Schritt zurückgehen muss. Sector Adjutant Prada, sie sprachen von einer Vernetzung der Daten- und Informationsströme ihrer beiden Sektoren. Nun liegt es in der Natur meines Amtes, dass gerade diese beiden Dinge besonders hoch in meinem Interesse stehen. Ich halte ihren Ansatz für sehr sehr Verfolgenswert. Es liegt keineswegs in meiner Absicht, mich zu sehr in ihren Zuständigkeitsbereich zu drängen, aber nun wo sie es bereits angesprochen haben, wäre ich schlecht in meinem Job, wenn ich es nicht ansprechen würde. Von einer solchen Vernetzung könnte ohne Frage auch der MND profitieren und sich mit einbringen. Eine solche ausgeweitete Kooperation in diesem Gebiet wäre mit Sicherheit auch für die Verwaltungen nicht unattraktiv, oder täusche ich mich da?"

Aren blickte interessiert zuerst den Admiral an und dann Agustin. Dieser Mann schien sich auf einer gewissen Wellenlänge mit ihnen zu befinden, hatte er doch gerade selbst einen Punkt ins Spiel gebracht, der sonst wohl auch im Laufe der nächsten Tage von ihnen zur Sprache gebracht worden wäre.

[ Yaga-Minor | Capital City | House of Reign | Saloon ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada, Gäste
 
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