Kein Grundwehrdienstleistender kann gegen seinen Willen im Ausland eingesetzt werden, daher ist die Chance, während dieser Zeit getötet zu werden, in etwa genauso groß wie wenn du in der Universität sitzt.
Ich weiß nicht ob das heute immer noch so ist, aber als ich mich zwischen Bund und Zivieldienst entscheiden musste, gab es einige unschöne Geschichte was Punkt 2 betrifft:
Nach § 4 des Wehrpflichtgesetzes umfasst der zu leistende Wehrdienst
1. den Grundwehrdienst (§ 5 WPflG), Grundwehrdienstleistende (GWDL),
2. die Wehrübungen (§ 6 WPflG ),
3. die besondere Auslandsverwendung (§ 6a WPflG),
4. den freiwilligen zusätzlichen Wehrdienst im Anschluss an den Grundwehrdienst (§ 6b WPflG ),
5. die Hilfeleistung im Innern (§ 6c WPflG) und
6. den unbefristeten Wehrdienst im Spannungs- und Verteidigungsfall.
Es müsste sich eigentlich um Punkt 2 handeln, da man nach vielen Jahren, wenn man sich ein eigenes Leben - viellleicht sogar ein eigenes Geschäft - aufgebaut hat, wieder mit sehr geringer Vorwahnzeit antreten darf.
Dadurch haben manche einen seelischen Knacks bekommen. Es hat den Bund dann nämlich nicht interessiert, ob dadurch Existenzen kaputt gehen, wenn man Leute (die eigentlich erst mal was für den Vortbestand ihrer Existenzgrundlage hätten tun müssen) einfach für längere Zeit aus ihrem Leben reißt.
Ganz egal was die dann für psychosomatische Probleme bekamen, die mussten "die Wehrübungen" auf Biegen und Brechen (in dem vorgegbenen Zeitraum) durchziehen.
SO hätte ich mich nie beahndeln lassen, weshalb Bund für mich nie in Frage kam.
Im Übrigen stellt sich mir noch die Frage, warum man dann nicht den Zivildienst ableistet, falls es nur dieser eine Grund ist.
Das sind aber Gründe die man angeben mussten, wenn man Zivieldienst machen wollte.
Man musste überzeugend darlegen, warum man nicht für den "Dienst an der Waffe"
geeignet ist, um Zievieldienst machen zu können.
Und man musste es so begründen, als ob das eine aus dem Leben gewachsene "Überzeugung" wäre.
Also am besten man war (in der 2-seitigen Begründung) sowas wie ein "Heiliger der keiner Fliege was zuleide tun könnte und ganz schlimme Gewissensbisse bekäme".
Sprich, man musste das Blaue so zuckersüß vom Himmel lügen, daß der Leser zu dem Schluss kommt man wäre eine "Pussi".
Und das kann nicht jeder rüberbringen.....ich konnte das auch nicht, aber es gab "Muster" wie man sowas schreibt.^^
Das wäre dann zweimal die Woche Dienst + rufbereitschafft.
Man sollte vielleicht noch erwähnen, daß man das über 6 Jahre hinweg tun muss. Früher (oder ist das heute immer noch so?) musste eine gewisse Zeit schon VOR der Einberufung abgeleistet worden sein. Das bedeutet, man musste sich dann bereits als 13 oder 14jähriger bewußt gegen den Bund entscheiden.
Ich bezweifle, daß die computerspiele-gestörten Kids von heute sowas überblicken könnten.