Alderaan, Delaya (Alderaan-System)


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Sie hatte die Erlaubnis offen sprechen zu dürfen und teilte ihm deshalb ihre ehrliche Meinung mit. Falls Janus Sturn Interesse oder gar Gefühle für Ritterin Kae hegte, so wusste er dies sehr gut zu verbergen, denn er wirkte nach wie vor neutral gegenüber allem, was Kate von sich gab. Sie hielt Brianna für inkompetent, auch wenn sie es nicht so direkt formulierte und sie konnte nicht verstehen, dass der Rat der Jedi so unbedacht gehandelt hatte, gerade diese Frau mit nach Alderaan zu schicken. Auch die anderen Jedi Abgesandten waren eher unerfahren, wenn auch nicht derart unkontrolliert wie die Weißhäutige. Sturn warf ein, dass die Frustration der Heilerin wohl vom Rat unterschätzt worden wäre. Die Empathin ahnte, dass er mehr darüber wusste, als er aussprach. Ihre Gedankengänge waren in diesem Moment aber falsch angesiedelt, was ihr die Antwort des Grafen deutlich aufzeigte. 'Ritterin Kae wird ihre Rolle spielen, so gut, als würden wir selbst die Fäden ziehen.' Sie hatte zu sehr über die Fehler der Jedi nachgedacht, anstatt sich über die Wendung des Schicksals zu freuen und es als positiven Aspekt für das Imperium und den Sith-Orden zu sehen. Je mehr Fehler die Republik und die Jedi machten, desto wahrscheinlicher, dass der Planet imperial blieb. Sie mussten nur ein bisschen nachhelfen und der Erfolg würde ihrer sein.
Dass sie vorbereitet war und sofort einen geeigneten Kandidaten für den Plan des Sith liefern konnte, stieß auf Wohlgefallen: „Ausgezeichnet. Sorgt dafür, dass alles nach Plan verläuft, und zu dem Privileg, offen mit mir sprechen zu dürfen, werden noch viele weitere hinzukommen. Ich sehe eine große Zukunft für Euch, Lady Manice...nun geht. Geht und legt den Funken, der dieses Pulverfass zur Explosion bringen wird.“ Das Einverständnis war gegeben. Somit konnte sie in Aktion treten. Jonah befand sich zu 80% Sicherheit auf dem Planeten. Ihre Quellen waren meistens sehr zuverlässig. Außerdem kannte sie ihn und einen Kontakt herzustellen würde kein Problem darstellen. Sie rechnete damit, ihn über einen anderen Kontakt erreichen zu können. Sein Hang zu Glitterstim war kein Geheimnis und konnte ihm noch irgendwann zum Verhängnis werden, wenn er nicht aufpasste. Trotzdem war es gut für sie, dass er dieser kostenintensiven Sucht nachhing. Ein Grund mehr, jeden Auftrag anzunehmen, der ihm ins Haus segelte. Viele Aufträge würde er nicht mehr ergattern. Dafür hatte der Bavodu mit dem Kopfgeld auf ihn gesorgt. Kriminelle, die nicht der Sun angehörten, sogar noch von der Sun gesucht wurden, bekamen nicht mehr so viele Angebote.

Kate neigte das Haupt zum Zeichen ihrer Untergebenheit und verließ den Balkon. Sie wollte sich auf Janus Yacht zurückziehen. Einmal um das Kleid gegen unscheinbarere Kleidung zu wechseln und um ungestört Kontakt aufnehmen zu können. Die Yacht stand im Raumhafen. Das bedeutete, sie musste einen Speeder zurück nehmen. Da die anderen Teilnehmer der Konferenz ebenso ihrer Wege gegangen waren, würde es nicht merkwürdig erscheinen, wenn Kate das ebenso tat. Sie konnte sich frei bewegen. Sie stand nicht unter Beobachtung. Die Jedi waren mit sich selbst beschäftigt. Sie hatte sich auch bei der Diskussion soweit zurück gehalten, dass sie eher unscheinbar auf alle gewirkt hatte. Es war alles genau so, wie es sein musste.

Es dauerte nicht allzu lange vom Palast zurück in die Stadt zu gelangen. Erst einmal zog sie sich etwas bequemes an, ganz wie früher. Ein weißes Shirt, die kakifarbenen Hosen und den Blaster am Gürtel. Das Lichtschwert lag eher versteckt in einer Gürteltasche. Sie brauchte es selten, führte es aber gerne mit sich. Dann warf sie noch eine braune Lederjacke über und nahm den Comlink zur Hand. Ein paar Schriftwechsel über eine sichere BS Leitung und Zeitpunkt und Ort eines Treffens standen fest. Kate lächelte in sich hinein, als sie den Kommunikator an den Gürtel steckte und aufbrach. Wie hatte sie diese Dinge vermisst?! Selbstbestimmtes Arbeiten. Kontakte nutzen. Ihren Einfluss und Wirkungskreis spüren. Es war fast wie früher, nur dass sie einem Sith diente... Ihre Miene verfinsterte sich unbewusst. Sie war eine Krath!



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Alderaan, Apalisküste – Schloss Organa, Kleiderkammer der Bediensteten – diverse Leute, Tenia, Akani, Bailee und Eila (NPC)

Bailee erwiderte auf Akanis Satz nichts, blieb so still wie eben, als die Diskussion entbrannt war. Entweder, weil sie nichts zu sagen hatte, oder weil sie Dinge lieber mit sich ausmachte. Tenia selbst war zu lange wortkarg gewesen, aus mangelndem Interesse an irgendwas. Das hatte sich heute zum Glück geändert. Vor ein paar Jahren noch hätte sie Janus einfach nicht zugehört, doch ihre Zeit bei den Jedi hatte sie verändert. Deswegen konnte die Nullianerin Prinzessin Eila nicht sofort zustimmen, als diese ihre Cousin befreien wollte und ihre erklärenden Worte waren längst nicht ausreichend, um beruhigt ja zu einer Befreiungsaktion sagen zu können. Sie betonte, dass Telto unschuldig und nicht mehr ganz dicht war. Also befreiten sie einen Irren? Tenia zog missbilligend eine Braue in die Höhe.

"Natürlich, als Jedi haben wir unsre Augen immer und überall und ein Dschungel ist am schlechtesten dafür geeignet, einfach so zu verschwinden."

Langsam reichte es ihr, sich gegen jeden dummen Kommentar zur Wehr setzen zu müssen. Erst Janus der versucht hatte, sie zu diskreditieren und nun Eila, die ihre Hilfe wollte und gleichzeitig Kritik übte. Sie waren keine Erfüllungsgehilfen und keine Marionetten, allerdings kam Tenia sich mehr und mehr so vor. Dabei hatte sie die Fäden lieber in der Hand, doch hier? Brianna, die ohnehin zu leidenschaftlich war, war mit Janus unterwegs, die Hexe und diese Manice waren verschwunden, ebenso Steven. Keiner wusste, was der andere tat und das gefiel der Nullianerin ganz und gar nicht. Auch nicht, dass Akani und Bailee sich verkleiden sollten. Die Retter hatten also nicht die richtige Spezies. Unfassbar. In was waren sie hier nur herein geraten? Diplomatische Verhandlungen mit Sith. Allein das sagte doch schon alles. Sie hatte gut Lust das ganze abzublasen. So intransparent wie das hier war, konnte die Mission nur schief gehen. Sabotage, Brianna, die zur Sith wurde, Steven der sich in diese Manice verliebte und andere Katastrophen. Einen weiteren Misserfolg brauchte Tenia beileibe nicht, die sich in ihrer Rolle als Jedi und Meisterin eines Schülers ohnehin nicht mehr gestärkt und wohl fühlte. Wo sollte all das noch hinführen? Wie gerne hätte sie sich aus der Kleiderkammer auch etwas genommen, um sich unkenntlich zu machen. Der Gedanke, nicht mehr sie selbst zu sein, hatte etwas enorm verlockendes. Aber die Nullianerin wusste, dass sie sich am Riemen reißen musste, also nahm sie sich kein Verkleidungsstück.

"Für gewöhnlich halten Jedi sich zurück, Leute aus dem Gefängnis zu holen. Sollte das schief gehen, werdet Ihr die Verantwortung dafür tragen. Hier steht mehr auf dem Spiel, als der Ruf der Jedi,"

erinnerte Tenia die Prinzessin, als sie ihrem Schüler und Bailee andeutete, ihr zu folgen.

"Also los, lasst uns einen, oder doch lieber mehrer Verrückten befreien",

meinte sie sarkastisch, als sie außer Hörweite von Eila waren. Schließlich war dieser Telto ja nun ein Kollektiv und kein Individuum mehr, wenn man Eila glaubte.

Alderaan, Apalisküste – Schloss Organa, Kleiderkammer der Bediensteten – diverse Leute, Tenia, Akani, Bailee und Eila (NPC)

OCC: Siehst du Akani, hab doch vor dir gepostet^^ Dafür darfst du nun die Befreiuung beschreiben.
 
Alderaan - Apalisküste – Schloss Organa - Seitengang – Bailee, Tenia, Akani und NPC


Eila betonte, dass Telto seine Gefangenschaft nicht verdient hatte, sondern Holt schlicht glaubte, seinen Sohn so von seiner Bindung zu befreien. Sie schob hinterher, dass der Versuch keinerlei Erfolg zeigte. Außerdem erklärte sie, dass der Mann nicht bei Sinnen war und sich deswegen nicht wehren würde. Wie sie es allerdings danach aussehen lassen sollten, als wäre er von selbst ausgebrochen, wenn er nur Unsinn babbeln konnte, war Akani dezent schleierhaft. Er unterdrückte aber ein Seufzen und folgte weiter.
Die Gruppe erreichte einen Raum, der überaus gut mit Kleidung jeder Art ausgestattet war. Die Prinzessin zeigte den anderen zunächst einen Schrank mit Roben des Hauses Organa und wühlte dann im Rest des Raumes herum, um anschließend Akani zusätzlich eine Sonnenbrille zu reichen und Bailee mit einer Perücke auszustatten.


Akani starrte auf die Sonnenbrille. Seine Art mochte sich einer recht guten Nachtsicht rühmen, doch wenn er hier im Inneren des Palastes eine Sonnenbrille trug, würde das seine Sicht dennoch einschränken. Er kam wohl jedoch nicht darum herum, sie aufzusetzen. Zunächst legte er sie jedoch beiseite, nahm sich eine dünne, etwas weiter geschnittene Bedienstetenrobe aus dem Schrank und warf sie sich geradewegs über seine Kleidung. Dann zog er sich die Kapuze über den Kopf und ging zu einem Spiegel, um den Stoff so zurechtzuziehen, dass sein Gesicht so tief wie möglich im Schatten der Kapuze war. Er rang einen Moment mit sich, ob er die Sonnenbrille nicht erst aufsetzen sollte, wenn sie jemanden antrafen, setzte sie sich dann jedoch direkt auf die Nase, um sich daran zu gewöhnen.
Also die Sonnenbrille mag ja nicht schlecht aussehen, aber die Robe passt echt so gar nicht dazu…

„Alles klar? Ich lenke sie ab, ihr holt ihn raus – oder wie geht ihr Jedi so Dinge für gewöhnlich an?“, fragte Eila dann auch bereits in die Runde.

„Für gewöhnlich halten Jedi sich zurück, Leute aus dem Gefängnis zu holen. Sollte das schief gehen, werdet Ihr die Verantwortung dafür tragen. Hier steht mehr auf dem Spiel als der Ruf der Jedi“, gab Tenia zurück.
„Also los, lasst uns einen, oder doch lieber mehrere, Verrückte befreien“, murmelte sie dann ihrem Padawan zu, als Eila ein paar Schritte vorausgeschritten war.
Akani schnaubte.

„Vielleicht sollten wir vor unserer nächsten Mission eine Jobbeschreibung austeilen, damit die Leute wissen, was im Aufgabenbereich eines Jedi liegt und was nicht. Flyer vielleicht oder etwas in der Art...“, antwortete er leise. Dann überlegte er, wie sie Telto befreien sollten. Er stellte fest, dass er einfach nicht genug über die Lage vor Ort wusste, um das entscheiden zu können.

Mit ein, zwei großen Schritten hatte er zu Eila aufgeschlossen.
„Wie sieht es aus, gibt es mehrere Zugänge zu dem Turm, in dem Telto sich befindet? Sind sie alle bewacht? Hat sein Zimmer Fenster, die nach draußen führen und groß genug zum Hindurchsteigen sind? Und vorzugsweise nicht allzu weit über dem Boden? Irgendetwas anderes, was wir wissen sollten?“, fragte er sie.

Der Padawan bezweifelte, dass es genügen würde, wenn Eila den Wachen an der Tür schöne Augen machte, während der Rest von ihnen in den Turm ging und dann mit Telto wieder hinauskam. Einen Ausbruchsversuch vorzutäuschen, wenn der Gefangene keinen klaren Satz zustande brachte, würde wohl ziemlich schwer werden. Er überlegte, ob er Telto nicht huckepack nehmen und dann mit Hilfe des Machtsprungs sicher aus dem Fenster stürzen konnte, allerdings war er nicht sicher, ob er es sich zutraute, sich selbst und eine weitere Person aus Turmhöhe abzubremsen; dafür hatte er dann doch nicht nicht ausreichend Gelegenheit gehabt, den Machtsprung einzusetzen. Ob Tenia das wohl hinbekam?
Oder ich warte draußen und Tenia wirft ihn runter und ich fange ihn…
Das Bild eines schreienden und herumfuchtelnden Telto schoss ihm durch den Kopf, der sich am Fenster festhielt, während Tenia versuchte, ihn rauszuschieben, und der Padawan musste den Drang zu lachen unterdrücken.
Dann fiel ihm auf, wie praktisch ein Geistestrick in dieser Situation wäre, und er verfluchte sich, dass er die Technik nicht beherrschte.



Alderaan - Apalisküste – Schloss Organa - Seitengang – Bailee, Tenia, Akani und NPC


OP: Kann ich gern machen, wenn du bis dahin keine Zeit zum Posten hast, aber alles wollte ich dann doch nicht in einen Post quetschen xD
 
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Jonah war nach dem Kauf des Glitterstim noch eine Weile über den Markt gegangen, bis er eine Bar ansteuerte. Die Lokale auf Alderaan wirkten lange nicht so düster wie auf Nar Shaddaa, Onderon oder dem Run, aber solange es zu trinken gab und er seine Ruhe hatte, war alles in Ordnung. Die Ruhe war allerdings nicht lange gegeben, als sich sein Com meldete. Der ehemalige BSler wunderte sich darüber, WER ihn da kontaktierte. Wie zum Teufel war sie an seine Verbindung gekommen? Er legte das Gerät vor sich auf den Tisch und griff zu dem Glas Alkohol das auch dort stand. Die letzten Jahre waren hart gewesen. Man hatte ihn bis aufs Äußerste gejagt. Die Black Sun war so gut vernetzt, dass er beinahe chancenlos gewesen wäre, hätte er sich über die Jahre als Bounty nicht selbst ein besonders gutes Netzwerk aufgebaut. Man hatte ihm geholfen, ihn versteckt und das bis er nicht mehr an höchster Stelle der Gesuchten-Liste der Sun auftauchte. Viel Zeit war dabei ins Land gegangen, denn Malor Gale hatte höchst persönlich das Kopfgeld auf ihn ausgesetzt. Er hätte das Treffen des Vigo-Rats sabotiert. Er wäre verantwortlich für den damaligen Anschlag. Natürlich war er es gewesen, allerdings auf Anweisung und er konnte sich denken, wer genau ihm den Auftrag hatte zukommen lassen. Es war über mehrere Ecken geschehen und doch hatte genau einer von der ganzen Sache profitiert. Der heutige Bavodu der Black Sun, Malor Gale höchst persönlich. Und nun war Jonah ihm ein Dorn im Auge, woraufhin er hatte fliehen müssen.
Dass er sich nicht darüber freute, gerade jetzt von einer Ner'ra des Syndikats aufgespürt zu werden, stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Ner'ra - Sie waren doch so etwas wie die persönliche Polizei des Oberhauptes der Black Sun. Sie würde ihn nicht einfangen. Sie würde ihn umbringen, wenn sie ihn in die Finger bekam. Er leerte den Drink in einem Zug, stellte das Glas mit etwas zu viel Schwung ab und lehnte sich zurück, während er nachdenklich auf seinen Lippen herumkaute. Der Blick ging aufmerksam durch den Schankraum, musterte jeden einzelnen Anwesenden. Hatte sie ihre Leute schon in seiner Nähe? Waren die bereits dabei, ihn ins Visier zu nehmen? Oder wollte sie ihn auf die Folter spannen. Erneut griff er nach dem Kommunikator und las die Nachricht ein zweites und ein drittes Mal. Sie verlangte nach einem Treffen. Er klopfte mit dem Gerät auf dem Tisch herum. Was, wenn sie gar nicht im Auftrag Gales kam? Vielleicht hatte sie wirklich eine Aufgabe für ihn. Vielleicht konnten das ihre Schergen der Sun nicht ausführen, weil es zu heikel war. Er verengte die Augen. Ein Vibrieren kündigte die nächste Nachricht an. Er war gespannt sie zu lesen, denn sie stammte noch einmal von ihr.

'Das Syndikat hat nichts damit zu tun.' Als hätte sie seine Gedanken gelesen, was allerdings auch nicht schwer zu begreifen war in seiner Situation.
Sie kannten sich von früher. Schon damals war Kate ein höheres Tier gewesen, als er und doch hatte sie keine Ahnung von seiner Arbeit. Sie selbst war Schmugglerin, hatte aber als Freundin des Commodores viel mehr Aufgaben inne gehabt, als man es einer Schmugglerin zugestanden hätte. Soltren wischte sich mit der freien Hand über das Gesicht. Die Entscheidung fiel ihm nicht leicht und doch war er zu neugierig auf das, was sie ihm wohl zu berichten wusste. Ein weiterer Grund war, dass das Fläschchen Glitterstim, das er eben gekauft hatte, ein kleines Vermögen gekostet hatte. Er lebte über seine Verhältnisse und brauchte jeden Job, den er bekommen konnte. Sollte es also für Manice sein, würde er auch diesen annehmen, wenn es sich für ihn lohnte.

In der Antwortnachricht nannte er Uhrzeit und Ort des Treffens. ER behielt Kontrolle über die Umstände! Das war das Mindeste. Nach einem weiteren Drink, der vielleicht ein bisschen zur eigenen Beruhigung diente, verließ er das Lokal. Er hatte noch etwas zu erledigen, bevor er Kate treffen würde...


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Kate war pünktlich und musste warten, denn Hunter verspätete sich. Sie mochte das nicht. Wenn sie einen Auftrag erhalten hatte, dann lieferte sie pünktlich. Das war immer so gewesen und auch sonstige Termine wurden penibel eingehalten. Die ehemalige Schmugglerin hatte sich mit verschränkten Armen an eine Wand lehnend positioniert, genau so, dass sie alles im Blick behalten konnte. Berufskrankheit! Er kam nicht. Sie sah auf ihr Chrono. 5 Minuten. 10 Minuten. 20 Minuten. War das denn zu fassen? Langsam wurde sie ungeduldig und nicht nur das. Sie wurde wütend. Da versprach sie ihm einen Auftrag, der ihn die nächsten Monate über Wasser halten konnte und er tauchte nicht auf. Eine Frechheit! Kate brummte, unladylike, was Janus sicher nicht für gut befunden hätte, doch der war nicht hier. Stattdessen war sie es, die sich hier die Beine in den Bauch stand. 30 Minuten. Jetzt reichte es ihr. Sie war gerade im Begriff zu gehen, als sich ihr ein Mann in den Weg stellte. Kate erkannte in ihm sofort den Bounty, auf den sie so ewig gewartet hatte. Sie verengte die Augen und wenn Blicke töten könnten, er wäre unter Qualen gestorben. Dann trat sie wortlos an ihm vorbei, um ihren Weg fortzusetzen. Sie ließ ihn stehen. Einfach so.
Es dauerte wohl ein paar Sekunden, bis er begriff, dass das Spiel vorbei war, denn sie war bereits ein paar Meter gegangen, ehe er ihr hinterher eilte.

"Ich dachte, du hättest einen Auftrag für mich, Manice!"

, maulte er und Kate schüttelte den Kopf, ohne ihn eines Blickes zu würdigen und ging unbeirrt weiter.

"Nicht mehr!"

, antwortete sie kurz und knapp. Und wie sauer sie war!

"Du wirst niemand Besseren finden auf diesem Schicky-micky-Planeten!"

Die junge Frau zuckte mit den Schultern.

"Dann mach ich es selbst. Da kann ich mich wenigstens darauf verlassen, dass alles ordentlich erledigt wird!"

Jonah ließ sich nicht abwimmeln. Auf einmal schien der Job für ihn interessant zu werden und so stellte er sich ihr in den Weg, damit sie endlich stehen blieb und ihn beachtete. Brauchte er das Geld also doch?! Die Talusianerin, welche kleiner war als er, verschränkte die Arme vor der Brust und sah mit abwertendem Blick zu ihm auf. Er sah furchtbar ungepflegt aus mit seinen zerzausten Haaren, die notdürftig geschnitten waren, dem Bart und... gewaschen hatte er sich wohl auch schon eine Weile nicht mehr. War er wirklich richtig für den Job? Sie zweifelte.

"Ich bin gut in dem was ich tue! Du wirst keinen Besseren finden! Nicht hier und nicht in diesem System!"

Er war sich da sicher, ja? Sie hob irritiert eine Augenbraue. Niemand ließ sie warten, ohne dafür auf die Folter gespannt zu werden. Sie musterte ihn eingehend.

"Ich verstehe nicht, wie Gale auf dich ein Kopfgeld aussetzen konnte. Für mich sieht da nichts besonders viel wert aus..."

Der Agarmarianer begann zu grinsen. Es war ein dreckiges, kriminelles Grinsen. Kate hatte noch nie etwas für derartige Männer übrig gehabt und reagierte dementsprechend abweisend, indem sie einen Schritt zur Seite wich. Die Zähne hätte er sich auch putzen können, bevor er sich mit irgendjemandem traf. Schließlich rollte sie mit den Augen. Sie hatte ihn selbst ausgesucht und er sollte seine Chance bekommen. Allerdings nicht, ohne die Bedingungen zu ändern.

"Du bekommst die Hälfte von dem, was ich für dich vorgesehen hatte."

Augenblicklich verschwand das Grinsen aus seinem Gesicht. Sie hatte ihn erwischt.

"Nein! Das volle Gehalt, oder du kannst es wirklich selbst machen!"

Sie hatten noch nicht einmal darüber gesprochen, worum genau es ging. Kate hatte es sicherheitshalber auch nicht in den Textnachrichten erwähnt. Er hatte also keine Ahnung und war trotzdem gewillt es zu tun. Was auch immer zu tun war. Mut nannte man das in ihren Kreisen. Oder pure Dummheit. Sie schürzte die Lippen, dachte darüber nach und hob schließlich die Hand.

"Von mir aus. Gehen wir wohin, wo wir weiteres besprechen... in Ruhe!"




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(Prinzessin Eila)

Alderaan, Apalisküste – Schloss Organa, Kleiderkammer der Bediensteten – Tenia, Akani, Bailee und Eila (NPC)

Mit fremden Kulturen war es so eine Sache, selbst wenn es sich um Menschen handelte, oder Leute, die so aussahen. Eila glaubte sich zu erinnern, dass bei Tenia letzteres der Fall war. Selbst, wenn man dieselbe Sprache sprach, bemühte der eine womöglich Redensarten oder verwendete Bilder, die der andere nicht verstand. Richtigen Dschungel gab es auf Alderaan nicht, nur lichte, weite Wälder, in denen Nerfs und Graser dafür sorgten, dass diese licht blieben. Deshalb war der Prinzessin alles andere als klar, was Tenia mit ihrer Antwort meinte, sie ging jedoch von einem ‚ja‘ aus, dass sie auf Telto aufpassen konnten. Eila rechnete generell nicht so mit Widerspruch, das lag in der Natur einer Prinzessin. Deshalb fragte sie auch nicht weiter nach. Auf der anderen Seite schien auch Tenia nicht wirklich gewohnt zu sein, Befehle entgegenzunehmen. Dass Vater zuallererst ihr Vorwürfe wegen der Befreiung machen würde und erst danach und nicht in derselben Heftigkeit den Jedi. Sie würde versuchen, auf ihn einzuwirken, doch nichts was sie den Jedi versprach, würde daran etwas ändern. Es durfte eben nichts schiefgehen, dann würde es hinterher auch keine Probleme geben.

„Vertraut mir, ich weiß was ich tue. Wir brauchen Telto, anderenfalls werden wir es schwer kommen, in die Nähe von Heira zu kommen,“


Schloss die Prinzessin das Thema, die genau wusste, was auf dem Spiel stand. Das Vertrauen der Killiks zu gewinnen war der notwendige erste Schritt. Ohne Vertrauen keine Gespräche, ohne Gespräche kein Frieden, und die Jedi waren eh nicht gerade die geborenen Diplomaten, wie sich heute bereits gezeigt hatte. Als sie in der Kleiderkammer fertig waren, marschierte Eila gewohnheitsmäßig voraus, doch die Jedi ließen sich zunächst zurückfallen, anscheinend, um etwas zu besprechen. Es war der Chiss-Padawan Akani, der als erstes zu ihr aufschloss und Fragen zu den Räumlichkeiten stellte, in denen man Cousin Telto festhielt.

„Es gibt zwei Zugänge zum Turm, den normalen Turbolift, den wir gleich nehmen werden, und eine Bedienstetentreppe ähnlich den Gängen, in denen wir uns vorhin aufgehalten haben. Ich glaube, es gibt sogar einen Lastenaufzug. Leider gibt es nur eine Tür in Teltos Zimmer hinein, aber ein großes Fenster. Meine Vorfahren legten großen Wert darauf, jederzeit die Lande, über die sie herrschten, mit eigenen Augen betrachten zu können. Bodennah ist es nicht, aber vielleicht könnt ihr euch außen zu einem anderen Fenster entlanghangeln, womöglich sogar bis in die Bedienstetentreppe. Es gibt Simse außen an den Mauern,“

Erklärte Eila, wobei es sich von selbst verstand, dass sie nicht da raus klettern würde. Das sollten bitteschön die Jedi unternehmen, sie konnte ja von innen irgendwelche benötigten Fenster öffnen. Alsbald erreichten sie den Turbolift und fuhren nach oben. Dort angekommen marschierte die Prinzessin wieder voraus, bis zur letzten Ecke, bevor das bewachte Zimmer sichtbar würde.


„Wartet hier kurz, ich locke die Wache weg,“

Befahl sie den anderen und machte sich an's Werk. Vater hatte nur einen einzelnen Organa-Bediensteten vor der Türe platziert, natürlich unbewaffnet, allerdings war diese verschlossen. Das würde sich freilich lösen lassen, denn sie kannte die Person und der Hellste war dieser nicht (wertvollere Leute würde man auch nicht hier Wache schieben lassen). Ihn zunächst bewusst ignorierend testete Eila den Schalter und wie erwartet hatte Vater auch ihr den Zugriff gestattet.

„Ich benötige Zugang zu diesen Raum. Ich habe vor, ein Moosbild von unserer herrlichen Landschaft zu malen,“

Blaffte sie ihr armes Opfer an. Er würde sicherlich den Großteil von Vaters Zorn abbekommen. Bis sie wieder zurückkamen, hatte er sich bestimmt bereits weitgehend abreagiert.

„I… ich habe Befehl von Eurem Vater, nie… niemanden zu dem Gefangenen durchzulassen.“

„Hat der Herzog ausdrücklich mich erwähnt? Selbstverständlich habe ich als Thronerbin jederzeit Zutritt zu allen Räumlichkeiten dieses Palastes!“


„N… nein, Prinzessin, und j… ja, Prinzessin.“


„Na also, dann befehle ich Euch hiermit, die Türe zu öffnen. Was für eine Unverschämtheit, mir den Zugang zu sperren! Ich werde dafür sorgen, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.“


Der Bedienstete machte – zu Recht – den Eindruck, in der Falle zu sitzen. So oder so würde er der Gelackmeierte sein, den Mut, einer (vorsichtig formuliert) energisch auftretenden Organa-Prinzessin zu widerstehen hatte er nicht. Er öffnete die Tür uns ließ Eila zu Telto durch. Der arme war völlig apathisch und die Prinzessin brauchte eine Weile, seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie flüsterte ihm sanft zu:

„Keine Sorge! Ich habe Jedi mitgebracht, um dich zu retten. Du musst mit ihnen gehen und alles tun, was sie dir sagen, dann wird alles gut!“


Als sie sich zum Gehen wandte, sah Telto ihr flehentlich hinterher, streckte die Hand aus und wimmerte tatsächlich leise:

„Geh nicht weg…“

„Ich muss, aber nicht lange. Alles wird wieder gut, versprochen!“


Kaum war sie draußen, zeigte Eila wieder ihr anderes Gesicht.


„Das ist das falsche Zimmer! Ich will ein Zimmer mit Seeblick, nicht auf die Weinberge. Zeigt mit ein richtiges Zimmer…“

„Aber…“

„Seeblick, sofort!“


Der arme Knilch fügte sich also in sein Schicksal. Dabei stellte Eila sicher, dass er vergaß, die Türe wieder zu versperren. Hinter seinem Rücken gab sie den Jedi einen Wink, dass die Bahn frei war.

Alderaan, Apalisküste – Schloss Organa, Turm – vor Teltos Gefängnis – Tenia, Akani, Bailee und Eila (NPC)
 
Zuletzt bearbeitet:
Alderaan, Apalisküste – Schloss Organa, Prinz Leilos Gemächer – Vertreter des Widerstands (NPCs) und Brianna

Nach Briannas Einverständniserklärung breitete der Widerstand ihr die konkrete Planung aus, die tatsächlich nach Spaß klang, endlich einmal. Hoffentlich würde die Praxis die Theorie nicht Lügen strafen. Trotz des Verbots verfügte der Widerstand anscheinend über Waffen aller Art und Sprengstoff. Man bot der Echani sogar an, ihr Lichtschwert von Bord des Jedi-Kreuzers zu schmuggeln, was diese jedoch mit einem überlegenen Grinsen im Gesicht ablehnte. Für den Widerstand, den der Prinz und seine Mitstreiterinnen erwarteten, brauchte sie das nicht, es würde nur weniger spaßig sein. Irgendwann begann die Planung und das wiederholte Durchsprechen sämtlicher Details Brianna jedoch zu langweilen. Sie wäre einfach losgestürmt, hätte alle umgehauen und die Widerstandkämpferin gerettet, fertig. Eigentlich hatte sie das Gefühl, ihre Begleiterinnen nur als Ablenkung zu benötigen beziehungsweise als Fahrerinnen des Fluchtspeeders brauchte. Endlich waren sie fertig. Brianna machte einen Stoßseufzer, als sie den Raum verlassen hatte, und begab sich auf die Suche nach Bailee.

Es vergingen jedoch nur einige Minuten bevor ihr Kom eine weitere dieser mysteriösen Nachrichten anzeigte, die wenige Sekunden nach dem Lesen verschwanden.


Wir müssen reden, sofort.


Versuchsweise tippte Brianna zurück:


Kann das nicht warten? Ich muss mich um meine Padawan kümmern.


Tatsächlich kam nach kurzer Zeit eine Antwort zurück.

Das kann es nicht. Bailee ist bei Tenia in guten Händen. Finde einen Platz, wo du dir absolut sicher bist, nicht belauscht zu werden, dann kontaktiere mich erneut.

Das Vertrauen Prinz Leilos, dass man im Palast nicht belauscht wurde, teilte die Silberhaarige nicht, noch besaß sie das Wissen oder die Möglichkeit, dies festzustellen. Gerade die Macht eröffnete völlig neue Möglichkeiten des Belauschens, die sich der Organa nicht einmal vorstellen konnte. Außerdem fand Brianna den Zeitpunkt verdächtig. Entweder wusste die unbekannte Person von der Unterhaltung mit dem Widerstand gerade eben (was die bei weitem harmlosere Alternative war) oder, nicht auszudenken, von ihr und Janus auf dem Balkon. Wenn Jedi, Republik oder Organas Wind davon bekommen, war sie geliefert, dann würde ihr buchstäblich nur noch die Option Janus bleiben. SIe würde mit Schimpf und Schande aus dem Orden gejagt werden, oder Schlimmeres. Sie hielt es sogar für möglich, dass der Sith just dies zuließ, um ihr die Alternative eines neuen Wegs innerhalb der Jedi zu verbauen. So gesehen hatte die Echani tatsächlich ein Interesse daran, möglichst schell in Erfahrung zu bringen, was die unbekannte Person von ihr wollte und dass niemand davon erfuhr, sowieso.

Eigentlich war der ganze, riesige Palast nicht wirklich vertrauenswürdig, dachte sie sich, und versprach sich eine Gelegenheit, wenigstens vorübergehend aus dem unseligen Gemäuer zu verschwinden. Die Berge, die praktisch direkt hinter ihm anfingen, erfüllten sie mit Sehnsucht. Auf einem einsamen Berg wurde man sicher nicht abgehört, oder? Gesagt, getan, Brianna verließ den Palast unter dem Vorwand, spazieren zu gehen und frische Luft schnappen zu wollen. Kaum war sie außer Sicht, rannte sie den nächstgelegenen Berg hinauf, was ihr eine wohltuende leichte Trainingseinheit verschaffte. Naturgemäß war sie eher Typ Sprinterin, weniger Ausdauerläuferin, dafür konnte sie aber ihr Tempo erstaunlich lange halten, was die Noch?-Jedi mit ihrer Machtbegabung in Verbindung brachte. Recht bald, ein wenig außer Atem, aber nicht wirklich groß angestrengt hatte sie einen schönen Platz erreicht, von dem aus man die Türme von Schloss Organa und dahinter den oder die Apalissee erreichte (sie war sich nicht sicher, was richtig war). Gefolgt war ihr niemand und es wäre auch kaum jemand in der Lage dazu gewesen, da das unwegsame Gelände keine Speeder erlaubte. Bevor sie nun tatsächlich den Kontakt herstellte, suchte sich die Silberhaarige eine Deckung, um aus Richtung des Palastes ganz sicher nicht beobachtet werden zu können.

Wenn die unbekannte Person sie nur per Text kontaktieren wollte, hätten sie das vielleicht auch wie zuvor im Palast tun können, je nachdem wie groß ihr Sicherheitsbedürfnis tatsächlich war. Wahrscheinlich also Holo, so dass Brianna ihr iKom und einen Jedi-Holoprojektor auf einem Stein platzierte, so dass sie bequem davor stehen konnte (die 27jährige war die letzte Zeit viel zuviel rumgesessen). Noch einmal konzentrierte sie sich auf die Macht und konnte keine intelligenten Präsenzen spüren, nur das übliche Getier, dass auf den Bergen halt so rum kreuchte und fleuchte. Sich so abgesichert, stellte sie den Kontakt her:


Ich bin bereit.


Die Echani kam sich ein wenig blöd vor, diese Worte einfach draufloszutippen, aber die Nachrichten waren bisher auch aus dem Nichts aufgetaucht. Tatsächlich erwachte der Holoprojektor so plötzlich zum Leben, dass sie kurz zusammenzuckte, und zeigte das Bild einer wohlbekannten Pau'anerin.

„Ahna! Ich hätte darauf kommen müssen, dass nur Ihr dahinter stecken könnt!“


Brianna war unschlüssig, ob sie erfreut oder verärgert sein sollte.


„Ja, das hättest du. Hallo Brianna. Ich nehme an, Mithörer sind ausgeschlossen?“


„Hier ist weit und breit niemand.“

„Gut. Ich weiß, dass die Mission bisher unbefriedigend für dich verlaufen ist…“


„‚Unbefriedigend?!‘ Ihr habt ja keine Ahnung! Was mache ich hier überhaupt?!“


Schimpfte die Ritterin in das Übertragungsgerät. Eigentlich hatte sie gerade gute Lust, überhaupt nicht mehr zu Schloss Organa zurückzukehren und wenn, dann eher zu Janus als zu ihren Mitjedi.


„Gemach, genau das habe ich vor, dir gleich zu erklären. Lass Alderaan die Sorge anderer Leute sein, ich habe eine weitaus wichtigere Aufgabe für dich.“


Brianna verschränkte die Arme vor dem Bauch und sah Ahna Rigbys bläuliches Abbild skeptisch an.


„Ihr habt meine Aufmerksamkeit.“

„Der Sith Sturn hat versucht, dich zu bekehren?“

Die Echani erschrak. Wie Ahna es sagte, klang es viel weniger als eine Frage als viel mehr wie eine Feststsellung. Generell schien die oberste Schatten fast alles zu wissen, aber in dem Fall hätte sie doch sehr gehofft, dass es nicht der Fall wäre. So würde sie wohl bald von einem Teil der Schatten zu einem ihrer Ziele. Dennoch war sie versucht, alles abzustreiten. Die Rätin machte aber keine Anzeichen, sich um Briannas nicht länger nur innerlichen Tumult zu kümmern.


„Ich will, dass du ihm nachgibst.“


Ahna wollte WAS? Brianna traute ihren Ohren nicht. Das konnte unmöglich wahr sein! Wie konnte das in ihrem Interesse sein? War das ein Test, möglicherweise? Wenn die Rätin auch nur ahnte, wie nahe die jüngere Jedi dran gewesen war, Janus ja zu sagen, konnte sie sie unmöglich dazu auffordern. Vielleicht wusste sie doch nicht so genau, was vorgefallen war. Oder, war es eine Fälschung, ein Trick der Sith? Ahnas Mimik und Gestik, die Körperhaltung, all das wirkte überzeugend, und es war nicht leicht, eine Echani bei sowas hinter's Licht zu führen. Sie würde es merken, wenn jemand anderes sich als die Pau'anerin ausgab. Ein weiteres der Spielchen des Rates? Es stimmte, dass das Führungsgremium, vor allem Elliundi, schon seit längerem übel mitspielte, aber nicht Ahna. Ahna war ihr immer wohlwollend gegenübergestanden, auch bei der Nichtbeförderung war sie ihr mit Verständnis begegnet. Plötzlich hatte die Silberhaarige doch das Gefühl, sich setzen zu müssen, als vermochten ihre kraftvollen Beine sie plötzlich nicht mehr zu tragen. Ihrem ersten Impuls folgend hätte Brianna gefragt, ob die Rätin dies ernst meinte, aber Ahna gehorsam zu sein erschien der Ritterin der beste Weg, unbeschadet aus der Sache herauszukommen. Vielleicht hatte die Ober-Schatten kein Problem damit, wenn Brianna mit der dunklen Seite flirtete, ein Elliundi, ein Janson oder die übrigen der ihr weniger wohlgesonnen Räte würden ihr ohne jeden Zweifel einen Strick daraus drehte. Also musste sie hoffen, dass das Vorgefallene zumindest die Schatten nicht verließ.

„Wieso?“


Fragte sie dennoch – das musste schließlich erlaubt sein.

„Ich hatte eine Vision, in der du es tust. Kennst du die Bruchpunkttechnik?“


Okay, vielleicht wusste Ahna doch nicht so konkret Bescheid darüber, was heute Nachmittag im Palast vorgefallen war und zweifellos war es auch besser so. Selbstredend hatte Brianna von Bruchpunkten noch nie gehört – wahrscheinlich hatte sie, seit sie Teil des Ordens war, mehr Zeit mit Nägelschneiden als in Bibliotheken verbracht und das schloss die Zeit mit ein, in der sie den ‚Leitfaden für junge Meister‘ und ‚Lichtschwertbau für Dummies‘ gesucht hatte. Normal hätte sie entgegnet, dass sich diese stets dort befanden, wo sie hinschlug. Aber nicht jetzt, solange Brianna noch nicht wusste, wohin die Reise wirklich ging. Ihr fragendes Gesicht schien ihrer Gesprächspartnerin zu genügen.

„In aller Kürze: ein Bruchpunkt ist ein bestimmtes Ereignis oder Moment, ein Objekt oder eine Person, dessen Sein oder Nicht-Sein ungeahnte Konsequenzen von ungleich größerem Ausmaß nach sich zieht. Zum Beispiel, hätten sich die Eltern von Led Manice nicht ineinander verliebt, hätte er später als Jedi nicht den wahren Imperator stürzen können. Der galaktische Bürgerkrieg hätte nicht begonnen, die Neue Republik wäre nie entstanden. Ich weiß nicht, ob es sich genau so abgespielt hatte, aber sowas in der Art ist ein Bruchpunkt.“

Manice schon wieder. Miss Wichtig war also stolz darauf, dass ihr Vater den Vorgänger ihres obersten Chefs erledigt hatte? Das war doch schizophren.

„Der Bruchpunkt, an dem sich entscheiden wird, ob die Republik an der Viruskrise scheitert oder darin triumphiert, befindet sich auf Alderaan. Deshalb bist du hier.“

Alles klar, dachte Brianna, in deren Selbstbild sich die Galaxis ohnehin nur um sie drehte. Aus diesem Grund wurde ich auf eine Mission geschickt, die mit meinen Fähigkeiten nichts zu tun hat: ich bin der Bruchpunkt.

„Graf Sturn ist der Bruchpunkt.“

Echt jetzt?! Automatisch stampfte die Echani wütend auf dem Boden auf und ballte die Fäuste.

„Was hat Ja…, äh Sturn mit dem C-Virus zu tun? Warum habt ihr mir das nicht bereits auf Coruscant gesagt, als ich mein Möglichstes gegeben habe, eine Heilung zu finden?“


„Er ist noch nicht involviert, aber er wird es. Die Dinge müssen so entwickeln, wie sie es getan haben. Du musstest nach Alderaan gehen, damit er dir nachstellen kann…“

„Ich wusste, er ist nur meinetwegen hier! Sagt mir alles, was ihr wisst!“

„Ähem, und versuchen kann, dich zu bekehren. Du musst seine Schülerin werden und mit ihm nach Bastion gehen.“


Also bin doch ich der Bruchpunkt, dachte Brianna trotzig.

„Dir ist zweifellos klar, dass das C-Virus das Werk der Sith ist. Aufgrund der mittlerweile verifizierten Informationen des ehemaligen Sith Ian Dice wissen wir, dass niemand Geringeres als Imperator Allegious höchstpersönlich der Erschaffer des Erregers ist. In den Katakomben des Sith-Tempels auf Bastion liegt auch der Schlüssel zu einem universellen Heilmittel und Dice wird sich aufmachen, um diesen zu finden. Er wird Rätin El'mireth als seine angebliche Gefangene mitbringen, um seine Glaubwürdigkeit zu untermauern. Deine Aufgabe ist es, Dice im Auge zu behalten und im schlimmsten Fall El'mireth aus dem Sith-Kerker zu befreien. Der Rat vertraut ihm, aber die Schatten haben gelernt, immer ein doppeltes Netz aufzuspannen. Davon abgesehen könnte er auf deine Hilfe angewiesen sein, sollte man ihm auf die Schliche kommen oder es sonstwie eng werden. Deshalb sollte auch dein Übertritt so glaubhaft wie nur möglich sein. Deine Loyalität zu Sturn sollte außer Zweifel stehen.“

Na, zumindest das war kein Problem, war sich die Echani gewiss. Eowyn war also auch schon Rätin? War sie die einzige im ganzen Laden, die der Rat partout nicht befördern wollte?

„Was hat das jetzt alles mit Janus zu tun? Wo kommt er ins Spiel?“

„Das weiß ich nicht genau, aber ich weiß, dass er eine entscheidende Rolle spielen wird, bevor all das vorüber ist. Wenn er nicht involviert wird, wird die gesamte Operation scheitern. Coruscant wird dem Chaos anheim fallen. Die Republik wird es nicht halten können und womöglich ganz daran zugrunde gehen. Und du bist das Bindeglied zwischen Sturn und unserer Operation. Wenn ich mehr herausfinde, werde ich Wege finden, dich zu informieren.“

Demnach hing das Schicksal der Galaxis, oder zumindest der Republik, allerwenigstens aber Coruscants mit seiner knappen Billion Einwohnern (täglich weniger werdend) davon ab, was sie tat, dachte Brianna, und der Gedanke gefiel ihr selbstredend. Sie war tatsächlich so wichtig wie sie sich fühlte, ob der Rat (ausgenommen Ahna und vielleicht Sarid) es anerkannten oder nicht. Das bedeutete auch.

„Rätin, Ahna… wie erkennt man einen Bruchpunkt? Ist es eine Art Gefühl der Dringlichkeit, das von der Macht kommt, dass eine bestimmte Handlung von eminenter Wichtigkeit ist? So ein Gefühl hatte ich nämlich vorhin, als Janus…, Sturn mich gefragt hat. Ja, er hat versucht, mich auf die Dunkle Seite zu ziehen.“

Einen Augenblick lang wirkte die Rätin bestürzt, aber nicht, weil es passiert war.

„Du hast doch nicht etwa abgelehnt?“

Brianna konnte nicht anders als sich zu fragen, in was für einer verrückten Galaxis sie mittlerweile lebten. Eine Rätin machte sich Sorgen darüber, dass eine Ritterin der Versuchung eines Sith widerstanden haben könnte? Die Echani hätte gestern noch jede für verrückt erklärt, die ihr eine solche Geschichte aufgetischt hätte. Langsam fühlte sie sich wieder wohler in ihrer Haut. Sie würde keine Probleme bekommen, im Gegenteil, das war die höchstinstanzliche Erlaubnis, sich die Dunkle Seite anzusehen und zu lernen, was sie unbedingt lernen wollte. Schließlich musste sie ja ihre Tarnung wahren, nicht wahr? Sorglos gestand sie daher ein:

„Ich habe mich aufgeschlossen gezeigt, mir aber schließlich Bedenkzeit erbeten.“

Ahnas Züge entspannten sich. Unter normalen Umständen hätte man sie für so eine Aussage gleich eingekerkert, dachte Brianna. Aber nicht jetzt.

„Gutes Mädchen! Du bist also doch, was ich von Anfang an in dir gesehen habe. Und ja, das ist eine mögliche Äußerungsform von untrainierter Bruchpunkttechnik.“

Hey, war das ein Kompliment? Vom RAT?! Dazu die Einschätzung, dass sie möglicherweise ein Talent für eine ganz besondere Machttechnik besaß, von der sie bis dato noch nicht einmal gehört hatte?

„Du gehst also mit Sturn und tust, was du tun musst. Vergiss nur niemals, wer du bist und was deine wahre Mission ist. Du bist keine von denen, du gehörst zu den Jedi, also mach dir die Lehren der Sith nicht zu Eigen. Sturn hat dich nicht deinetwillen gefragt, das muss der klar sein. Er will etwas von dir: deine Stärke, deinen Körper, was auch immer. Halte immer den nötigen Abstand, um reflektieren zu können, was um dich herum passiert. Denke an die Milliarden, wenn nicht Billionen Leben, die du retten kannst. Du bist keine, die leichtherzig fühlendes Leben über die Klinge springen lässt, wenn es dir zum Vorteil gereicht. Es steht dir frei, mir zu widersprechen. Tief drinnen möchtest du eine Heldin sein. Du möchtest bewundert werden. Die Retterin von Coruscant, auf alle Zeiten verewigt in den Geschichtsholos. Von allen Dingen, die Sturn dir versprochen haben wird, diese eine Sache könntest du dort niemals erlangen, Bewunderung. Höchstens seine, aber niemals die der Massen. Du könntest eine gefürchtete Kämpferin werden bei den Sith, doch die bewunderte Heldin wirst du nur bei den Jedi. Das aber mit Sicherheit, wenn du zusammen mit Dice und El'mireth für den Durchbruch in der großen Krise sorgst, in der wir uns befinden. Geh' nach Bastion. Finde das Heilmittel.“

All der Pathos in Ahnas Rede klang, als ahnte sie doch mehr von Janus' Avancen als Brianna eigentlich lieb war. Sie widersprach nicht und im Moment ging ihr auch viel zu viel durch den Kopf, um die Sache zu reflektieren. Es war alles zu viel auf einmal, zu starker Tobak, zu schwer zu verdauen.

„Ja, das werde ich.“


Was hätte sie auch sonst sagen sollen. Heldin von Coruscant.


Alderaan, Apalisküste – Berge oberhalb von Schloss Organa – Brianna (allein)
 
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[Alderaan | Apalisküste | Schloss Organa | Verhandlungsraum] Jarael, Janus, Kate, Fensa, Steven, Tenia, Akani, Bailee, Brianna

Die Flamme Vahls hatte sie geleitet. Hatte sie über die unterschiedlichsten Stationen nach Bastion geleitet und von dort nach Alderaan. Hier auf Alderaan, dieser nach außen hin ach so friedlichen und zivilisierten Welt war sie auf den Erbfeind ihres Volkes gestoßen. Diese verlogenen und heimtückischen Machtnutzer schienen nicht nur uneins zu sein, sondern ein Großteil jener auch noch ein selektives Verständnis ihrer Geschichte zu haben.

Doch Jarael wusste das besser. Die Gräueltaten, die ihrem Volk angetan worden waren konnten nie vergessen werden. Die Schandtaten der Jedi, hatten die Essenz Vahls - die Macht - vergewaltigt und ihr einen unheilbaren Schaden zugefügt. Und nun versuchten die Jedi durch ihr intrigantes Verhalten und durch eine Mischung von Entschuldigung und Leugnung eben jener Taten Jarael in ihrem Glauben zu erschüttern. Sie hätte diesem einen Jedi (Steven Crant) geglaubt. Für den Bruchteil einiger Augenblicke hatte sie gespürt, dass er sich dafür schämte, was seine Ordensvorgänger ihrem Volk angetan hatten, für den Bruchteil einer Sekunde war sie gewillt dafür ihre bisherigen Loyalitäten über Bord zu werfen, doch die Reaktionen, der anderen Jedi hatten sie schnell umgestimmt. Baron Crant sprach nur für sich, nicht für den Orden und offenbarte damit die Verdorbenheit und Schwäche des heutigen Jedi-Ordens. In einer Institution, in der Vernunft und Wahrheit sich nicht durchsetzen konnte waren Korruption und Verderbnis die unmittelbare Folge.


Die Avatarin Vahls hatte für sich erfahren was sie wissen wollte, was sie wissen musste. Den Jedi konnte nie vergeben werden, so uneins wie sie sich zeigten, konnte nicht einmal von den Jedi gesprochen werden. Wenn ihre Anführer ihre Gesandten so wenig unter Kontrolle hatten und diese dann auch noch nichts über ihre eigene Geschichte wussten ... Lächerlich. Doch Jarael beherrschte sich, hegte das Feuer in ihr, ließ es nicht verglühen, aber fütterte es weiterhin, sodass es nie gänzlich erlosch. Mit einem höflichen Lächeln auf den Lippen flanierte sie durch den Verhandlungsraum und ließ hier und da einige höfliche Bemerkungen über das Essen fallen - auch wenn dies ihr deutlich schwer fiel. Es schien eine Ewigkeit zu vergehen, eine Ewigkeit die sie hier unter Jedi, Felsgeborenen und sogar Wesen verbringen musste, die sich edel nannten, aber nicht von Vahl gesegnet waren.


Doch nach einiger Zeit spürte die junge Frau ein Kribbeln, ein Kitzeln in ihrem Unterbewusstsein, welches sich langsam in ihr Bewusstsein vordrängte, an ihr zog und zerrte, bis sich eine Stimme in ihrem Kopf materialisierte. Es hatte große Ähnlichkeiten mit der Stimme Vahls, die sie allzu oft während ihrer Ausbildung zur Priesterin gehört hatte. Nur diesmal war es anders. Diesmal sprach Janus Sturn zu ihr und forderte sie auf ihn aufzusuchen. Sie runzelte irritiert ihre Stirn, unterdrückte ihre leichte Verärgerung darüber, wie er sie hier behandelte, als ihr die Idee kam, dass damals doch nicht Vahl sondern ... energisch schüttelte sie den Kopf, machte gute Miene zum bösen Spiel und suchte ihren „Meister“ auf. Dabei ließ sie sich von der Stimme Vahls leiten, die sie direkt zu dem älteren Herrn führte.


Die Begrüßung war höflich und ihrem Rang angemessen. Mit einem leichten, zufriedenen Lächeln stellte sie dies fest und stellte sich dicht neben ihn auf den Balkon. Trotz seines Alters war er ein Meister der Worte und dies machte so einiges wieder wett. Sie folgte seinem Blick, als dieser weit ausschweifend über Alderaan sprach. Er hatte Recht, dies war eine paradiesische Welt, eine reiche Welt und dass ihrem Volk so etwas nicht vergönnt war, ließ erneut die Wut in ihr auflodern. Ja die Jedi waren so arrogant wie eh und je aufgetreten, so wie es die Geschichten ihres Volkes immer und immer wieder erzählt und gezeigt hatten.

Zur Antwort wandte sie sich ihm zu, sah ihm fest in die Augen und wartete einen kurzen Augenblick, in der einige Wimpernschläge vergingen, ehe sie zu einer Antwort ansetzte. Ihre Stimme war dabei kühl und leise, ähnlich wie das Feuer welches in ihr brannte, aber auch genauso schneidend und gefährlich.


„Es fiel mir nicht schwer mich zu beherrschen, vor allem wenn man erlebt, wie die Jedi sich selbst demontieren angesichts des allgegenwärtigen Unwissens über die Gräueltaten gegenüber meines Volkes. Hier macht mich das Unwissen zorniger, als die Taten an sich, es stimmt mich aber auch nachdenklich. Es ist leicht die Jedi, als schwach oder minderwertig ab zu tun, aber man sollte sie nicht unterschätzen. Entweder sind sie tatsächlich komplett unvorbereitet, was die Angehörigen meines Volkes hier auf Alderaan angeht, oder ihre Pfade und Pläne sind verworrener, als ich erwartet hatte.“


Sie wandte sich wieder ab und blickte erneut dem Horizont Alderaans entgegen. Der Umgang mit den Jedi war leichter, als sie erwartet hatte, doch auch schwieriger, besonders, da sie kaum damit gerechnet hätte, dass Steven Crant eine offizielle Entschuldigung gegenüber den Vahla ausgesprochen hatte.


„Es wäre allerdings interessant, ob und wie man Steven Crant zu einer offiziellen und medienwirksamen Entschuldigung bringen könnte. Die öffentliche Zugabe solch einer Gräueltat, könnte den Jedi sicherlich schaden. Besonders doch auf so einer friedlichen Welt wie Alderaan …“

[Alderaan | Apalisküste | Schloss Organa | Balkon] Jarael, Janus
 
[Alderaan | Apalisküste | Schloss der Organas | Balkon] Janus, Jarael

Die Schönheit Alderaans war etwas, dessen Reiz sich auch Janus nicht erwehren konnte, der feinsinnige Aristokrat genoss im Stillen den malerischen Anblick der Bergketten, während er auf seine Schülerin wartete. Es war wirklich bedauerlich, dass die Bewohner dieser Welt nicht zu schätzen wussten, was für eine Sicherheit und Stabilität ihnen das Imperium bot. Mit ihrem aufrührerischen Wesen und ihren naiven Sympathien für die Neue Republik beschworen die Alderaaner gewaltiges Unheil auf ihrer idyllischen Heimat herauf. Gut möglich, dass die Anmut dieses Planeten schon bald vom Feuer des Chaos und des Konflikts verschlungen werden würde. Bedauerlich, wirklich bedauerlich, aber schlussendlich nichts, worüber Janus schlaflose Nächte verlieren würde. Für den ehrgeizigen Sith zählte einzig und allein sein eigener Aufstieg, seine Macht, und für dieses Ziel würde er ohne mit der Wimper zu zucken alles und jeden opfern. Welchem Zweck konnten die geringeren Lebewesen denn schon erfüllen außer dem, ihm bei der Verwirklichung seiner Ambitionen dienlich zu sein? Wenn man es genau betrachtete, tat er ihnen einen Gefallen, indem er die Zügel in die Hand nahm. Die allermeisten Lebewesen waren kaum in der Lage, ihre eigene kümmerliche Existenz zu kontrollieren, geschweige denn das Schicksal der Galaxis. Nur ein weiser und von der Kraft der Dunklen Seite erfüllter Herrscher vermochte es, Ordnung zu schaffen und dafür zu sorgen, dass nicht alles in Anarchie zerfiel. Janus war der Mann, der das Imperium zu neuer Größe führen und den unseligen Konflikt mit der Neuen Republik ein für alle mal beenden konnte. Nicht als Imperator, nein, in dieser Hinsicht hegte er keine Pläne, sondern als wahre Macht hinter dem Thron. Herrscher kamen und gingen, aber die Technokraten der Macht, die grauen Eminenzen im Hintergrund, blieben. Ein schmales, zufriedenes Lächeln legte sich auf das blasse Gesicht des Vollstreckers. Es war eine betörende Vision, gewiss, für den Moment aber nicht mehr als das. Noch galt es, die Grundlagen für diesen Erfolg zu legen und sich unentbehrlich zu machen. Alderaan würde ein weiterer Schritt auf dem Weg in eine Position sein, in der ihm niemand mehr gefährlich werden konnte. Niemand. Leise atmete der Graf aus, für einen Moment überwältigt von der Größe seiner Pläne und der Belohnung, die auf ihn wartete, dann verschloss er diesen Traum sorgfältig in den hintersten Winkeln seines Verstands, verschränkte die Arme hinter dem Rücken und lächelte. Es wurde Zeit, ein leichtes Kräuseln in der Macht kündigte Jaraels Ankunft an. Seine Schülerin war seinem Ruf gefolgt, so wie es sein sollte, und ein schmales Lächeln auf ihrem blassgrauen Gesicht verriet, dass Janus bei ihrer Begrüßung den richtigen Ton und Habitus gewählt hatte.

Höflich-zurückhaltend schwieg der hochgewachsene Halb-Echani zunächst, als die Vahla an seine Seite trat, und gestattete ihr, ebenfalls ungestört die Landschaft zu genießen. Janus war es gewohnt, von Welt zu Welt zu reisen, und ihm war das Vergnügen vergönnt gewesen, einige der schönsten Planeten der Galaxis erkunden zu können. Ein Privileg, das dem Volk der Vahla durch die Taten der Jedi verwehrt war, selbst ihre hoch geehrte Prophetin war – soweit der Graf wusste – in der Enge und dem Mangel von Raumschiffen aufgewachsen. Solcher Mangel erweckte Begehrlichkeiten, Begehrlichkeiten, die nur weiter wuchsen, wenn man sah, was andere hatten und wie selbstverständlich sie diesen Zustand als gegeben ansahen. Es konnte kaum eine bessere Welt geben, um Jarael an die Heuchelei der Jedi und die Folgen ihres Verbrechens zu erinnern, ihre Wut neu zu entfachen. Und tatsächlich fühlte Janus, wie bei seinen sorgfältig ausgewählten Worten der Zorn der Rothaarigen heller auflodern ließen. In ihr stecke großes Potential, wenn sie erst einmal lernen würde, diesen Hass zu bündeln und produktiv einzusetzen, würde sie ohne Zweifel eine mächtige und gefährliche Sith werden. Die Rächerin der Vahla, Verkörperung eines viel zu lange ungehörten Schreis nach Vergeltung. Ja, Janus konnte es sehen, ein Feuer, das alle verzehrte, die sich ihr und ihrem Kreuzzug in den Weg stellten, ein Meer als Flammen, ein unstillbares Inferno. Die Vorstellung hatte etwas erhabenes und der Vollstrecker musste zugeben, dass er sich dem Reiz dieses Gedankens nicht ganz entziehen konnte. Sich vorzustellen, wie der Tempel der Jedi nicht mehr war als eine rauchende Ruine, zauberte die Andeutung eines Lächelns auf sein Gesicht.

Noch aber war es nicht nicht so weit, noch hatten Diplomatie und Zurückhaltung das Zepter in der Hand. Eine Zurückhaltung, die Janus leicht fiel, denn bei aller Abneigung gegen die Jedi war diese in erster Linie von pragmatischen Motiven angetrieben. Der Orden war ein Hindernis auf seinem Weg an die Spitze, und dieses Hindernis musste früher oder später fallen, nicht mehr oder weniger. Natürlich war es befriedigend, diese arroganten, naiven Hüter von Frieden und Gerechtigkeit fallen zu sehen, aber das war mehr ein angenehmer Nebeneffekt. Janus war ein kühler Planer und agierte in der Regel ausgesprochen nüchtern und leidenschaftslos, ganz darauf bedacht, mit minimalem Aufwand maximalen Erfolg zu erzielen. Für Jarael hingegen war die Feindschaft mit den Jedi sowohl persönlich als auch kulturell, ein integraler Bestandteil ihrer Wertvorstellungen und ein Ziel an sich. Da war es schwieriger, ruhig zu bleiben und sich zu beherrschen, doch die Prophetin hatte genau das geschafft, ihre Gegner so in die Falle laufen lassen und sich damit den Respekt ihres Meisters verdient. Respekt und...vielleicht sogar noch mehr, denn der schlanke Sith wusste Intelligenz und Weitsicht ebenso zu schätzen wie Schönheit und Leidenschaft. Und so war es für ihn auch keineswegs unangenehm, als Jarael sich ihm zuwandte und seinen Blick sucht, ihre grauen Augen erfüllt von dem stets präsenten Feuer Vahls – oder, um genau zu sein, der Dunklen Seite. Janus quittierte ihre Wimpernschläge mit einem dezenten Lächeln, drückte Interesse an ihr und ihren Ansichten aus, ohne eine gewisse Distanz aufzugeben, die sich für einen Meister geziemte und die ihn wohl auch interessanter machte. Der Vollstrecker verkörperte Macht, Wissen und Autorität, er wandelte schon lange auf dem dunklen Pfad und konnte anderen an seiner Weisheit teilhaben lassen, wenn er dies denn wollte. Es würde sich zeigen müssen, ob Jarael dieser Ehre würdig war.

An ihren Worten hatte Janus jedenfalls nichts auszusetzen, mit leiser, kühler Stimme erklärte die Prophetin, dass es ihr angesichts der Bereitwilligkeit der Jedi, sich selbst zu sabotieren, keineswegs schwer gefallen war, sich zu beherrschen. Der hochrangige Sith quittierte diese Aussage mit einem zustimmenden Nicken, ernst und aus der Haltung von jemanden, der ähnlich empfand. Seine golden schimmernden grünen Augen ruhten nachdenklich auf Jarael, wichen ihrem Blick nicht aus und schienen mehr zu sehen als die anderer. Die rothaarige Frau war durch ihren Zorn nicht von Blindheit geschlagen worden, auch ihr war aufgefallen, dass die Jedi geradezu verdächtig schlecht vorbereitet und informiert wirkten. Janus schwieg einen Moment und lächelte dann, das Lächeln eines zufriedenen Mentors. Seine glatte, ruhige Stimme schaffte es, gleichzeitig distanziert und nah zu klingen, der Klang des Meisters und Herrn, der aber nicht mit einer Sklavin sprach, sondern mit jemanden, der seiner Wertschätzung würdig war.


„Unsere Gedanken gehen in die selbe Richtung, meine Schülerin. Ich muss zugeben, auch ich war überrascht von der Bereitwilligkeit, mit der Jedi in unsere rhetorischen Fallen liefen und wie offen die Spannungen zwischen ihnen zu Tage traten. Man könnte beinah glauben, der Rat hätte überhastet und ohne Plan handeln müssen und diese Gruppe ohne große Überlegungen zusammengestellt. Und doch...Ihr tut gut daran, unsere Feinde nicht zu unterschätzen. Die Jedi sind verschlagener, als ihr Ruf einen glauben machen will, und es ist nicht ausgeschlossen, dass all diese Fehlgriffe bloß Finten waren, um uns in Sicherheit zu wiegen, während sie ihre wahren Pläne im Verborgenen ausführen.“


Janus ließ seine Worte verhallen und machte eine nachdenkliche Pause, bevor auch er sich wieder der Landschaft zu wandte. Spielten die Jedi ein kompliziertes doppeltes Spiel, schoben sie vermeintliche Fehler und Konflikte vor, um ihn in Sicherheit zu wiegen? Der Vollstrecker war ohne Zweifel arrogant, aber nicht dumm, wenn die Dinge zu glatt liefen, wurde sein Misstrauen geweckt. Er hatte keine Täuschung gemerkt, aber das musste nicht heißen, dass es keine gab. Ja, vielleicht war die Delegation sogar bloß eine Ablenkung und jemand weitaus wichtigeres aus dem Orden zog im Hintergrund die Fäden. So oder so, er würde wachsam bleiben und sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen, selbst dann nicht, wenn die Jedi wirklich so unfähig waren. Es gab noch viel zu tun, und passenderweise äußerte Jarael eine Idee, die ihm entgegenkam, die Reaktion des Grafen bestand in einem verschlagenen Lachen und er wölbte anerkennend eine Augenbraue.


„Eine ausgezeichnete Überlegung, Jarael. Baron Crant scheint im Gegensatz zu den anderen Jedi genuines Unbehagen angesichts der Verbrechen des Ordens zu empfinden. Wenn man den Graben zwischen ihm und dem Rest der Delegation noch vertiefen und ihn zu einer nicht abgestimmten und öffentlichen Entschuldigung bewegen könnte, würde das die Position des Ordens erheblich schwächen. Allerdings...“


Der Vollstrecker machte eine Kunstpause und strich sich betont nachdenklich übers Kinn, seine Stimme nahm einen leicht besorgten Tonfall an und er warf Jarael einen kurzen Seitenblick zu. Ohne es zu wissen hatte sie ihm gerade die Möglichkeit eröffnet, zwei Pläne miteinander zu verknüpfen und dafür zu sorgen, dass ihr Hass neue Höhen erreichen würde. Ja...ja, das war perfekt. Janus schwieg noch einen Moment und blickte dann in Richtung der Stadt, lenkte so auch den Blick seiner Schülerin dezent in diese Richtung.


„Ihr tut gut daran, die Jedi nicht zu unterschätzen, doch müsst Ihr auch bei den Alderaanern vorsichtig sein. Hinter ihrer Fassade der Toleranz und Friedfertigkeit verbirgt sich Abneigung und sogar Hass gegen Euer Volk und alles, was es verkörpert. Erinnert Euch daran, wie bereitwillig den anderen Völkern ein Platz am Verhandlungstisch eingeräumt wurde und wie viel Widerstand wir überwinden mussten, um auch den Vahla Gehör zu verschaffen. Eine Entschuldigung Baron Crants könnte radikalen Kräften Auftrieb verleihen, die die Ehre der von ihnen vergötterten Jedi verletzt sehen und gegen die Vahla zur Tat schreiten könnten. Ich würde es sehr bedauern, wenn Euer Volk noch mehr Leid erdulden müsste.“


Janus legte eine gewisse Sympathie, gar Zuneigung in seine Worte, kein von oben herab blickendes Mitleid, sondern mit empfundene und gerechte Empörung über das Schicksal der Vahla. Der Graf schwieg eine ganze Weile und sah wie ein Mann, der eine schwierige Entscheidung treffen musste, auf die Stadt, bevor er sich schließlich halb zu seiner Schülerin umdrehte und sie mit einem Lächeln musterte. Die Stimme des Grafen klang weniger distanziert, noch immer schwang seine Macht und seine Autorität mit, doch es war dennoch ein persönlicherer Klang.


„Ich weiß nur wenig über die Wege Eures Volkes, aber das, was ich weiß, lässt mich glauben, dass die Vahla wahre Kinder der Dunklen Seite sind. Stark. Anpassungsfähig. Entschlossen, niemals aufzugeben. Ohne Furcht vor der Macht, die man erlangen kann, wenn man seine Emotionen nutzt. Als ich Euch damals auf Bastion zum ersten Mal sah, erkannte ich sofort, dass es einen Grund gibt, warum Ihr die Prophetin Vahls seid. Ihr verkörpert die besten Qualitäten der Vahla. Ihr seid eine Vision dessen, was sie werden können. Ich wusste das so sicher wie ich wusste, dass Ihr eine würdige Schülerin sein würdet. Und hier und heute, auf diesem verdorbenen Paradies und Auge im Auge mit den Mördern Eurer Ahnen, habt Ihr bewiesen, dass dieses Vertrauen gerechtfertigt war. Ich bin stolz auf Euch, Jarael. Das sind Worte, die ich nicht leichtfertig ausspreche. Erinnert Euch stets daran, was Ihr seid, und die Dunkle Seite wird Euch dienen und Euch noch mächtiger werden lassen. Mächtig genug...“


Janus vollendete seine Drehung und trat einen Schritt vor, stand Jarael nun direkt gegenüber. Seine grünen Augen schimmerten in goldenem Glanz und ein Lächeln zupfte an seinen Mundwinkeln, als er sich ein wenig nach vorne beugte und seine Stimme zu einem Flüstern senkte. Die Aura des Grafen veränderte sich, als er seine düstere Herrlichkeit nicht mehr verbarg, sondern einer schwarzen Sonne gleich am Horizont aufgehen ließ. Der blasse, hochgewachsene Sith in seiner dunklen, eleganten Kleidung wirkte in diesem Moment wie ein König, geboren, um zu siegen und zu herrschen, eine Majestät, auf die sich alle Augen mit Ehrfurcht und Bewunderung richteten. Und umso größer schien die Ehre, die seiner Schülerin zuteil wurde, als er so lobende Worte aussprach.

„...um Euer Volk zu neuer Größe zu führen und Euch selbst den Platz zu erkämpfen, der Euch gebührt. Mächtig genug, um Eure Flamme niemals erlöschen zu lassen. Mächtig genug, um Euch zu nehmen, was immer Ihr wollt. Sagt mir, Jarael...was wollt Ihr? Nicht die Prophetin, nicht die Auserwählte, sondern Ihr?“

Sage mir, was jemand begehrt, und ich sage dir, wer er ist, diese alte Weisheit kam Janus wieder in den Sinn, als er geduldig und doch gespannt auf eine Antwort wartete. Es gab so vieles in der Galaxis, für das man nur stark und entschlossen genug sein musste, um es sich zu nehmen. Darin lag das Geheimnis, in dem Willen zu handeln und der Bereitschaft, diesen Weg unerschütterlich bis zum Ende zu gehen. Ob nun allein oder mit Gleichgesinnten, das war eine andere Frage...


[Alderaan | Apalisküste | Schloss der Organas | Balkon] Janus, Jarael
 
Alderaan - Apalisküste – Schloss Organa - Seitengang – Bailee, Tenia, Akani und NPC


Prinzessin Eila hatte sogleich Antworten parat.

„Es gibt zwei Zugänge zum Turm, den normalen Turbolift, den wir gleich nehmen werden, und eine Bedienstetentreppe ähnlich den Gängen, in denen wir uns vorhin aufgehalten haben. Ich glaube, es gibt sogar einen Lastenaufzug“, erklärte sie. Sie fügte hinzu, dass es nur eine Tür in das Zimmer gab, in welchem Telto sich aufhielt, jedoch ein Fenster.
Den Lift erreichten sie auch bald. Im richtigen Stockwerk angekommen, folgte die Gruppe Eila bis zu einer Ecke, wo die Organa innehielt.

„Wartet hier kurz, ich locke die Wache weg“, sagte sie.

„Wir treffen uns dann in dem Umkleidezimmer von gerade eben“, raunte der Padawan ihr gerade noch zu, bevor sie um die Ecke verschwand. Nicht, dass sie sich am Ende nicht mehr wiederfanden; und mit Telto hier im Turm herumstehen konnten sie wohl kaum.

Bailee, Tenia und Akani warteten an der Ecke und versuchten, unauffällig auszusehen. Der Chiss zog sich die Kapuze tiefer ins Gesicht und schob sich die Sonnenbrille weiter nach oben.
Eine Minute verstrich. Eineinhalb Minuten. Akani unterdrückte den Drang, von einem Fuß auf den anderen zu tanzen.



„Das ist das falsche Zimmer! Ich will ein Zimmer mit Seeblick, nicht auf die Weinberge!“, bellte da auch schon Eila. Einen Moment später eilte auch schon der Bedienstete, der sich vor Teltos Zimmer aufgehalten hatte, an den drei Jedi vorbei, ohne einen einzigen Blick in ihre Richtung zu werfen, Eila dicht auf den Fersen. Diese winkte der Gruppe zu, bevor sie verschwand.

„Also los“, raunte der Chiss seinen Begleiterinnen zu und eilte dann zu der Tür, die glücklicherweise nicht verschlossen war.
Dahinter wartete ein Mann, der fahrig die Hände rang. Hochgewachsen, schlank, mit adeligen Gesichtszügen, wirkte Telto dennoch verstört und unruhig. Akani fragte sich, ob es eine gute Idee war, dem Mann seine roten Augen zu zeigen, die aus einem blauen Gesicht hervorblickten, befand dann jedoch, dass keine Zeit für Federlesen war.
Der Chiss warf seine Kapuze zurück und nahm die Sonnenbrille ab.

„Telto Organa? Hat Prinzessin Eila Euch Bescheid gegeben? Wir sind hier, um Euch aus diesem Turm herauszuholen“, erklärte er, wobei er sich dennoch Mühe gab, seine Stimme ruhig und gesenkt zu halten.
Der Mann starrte Akani einen Moment lang an und flüsterte dann:
„Ja…“
Akani wartete, doch weiter kam nichts. Nun, das musste wohl als Zustimmung genügen. Mit zwei langen Schritten war er beim Fenster, doch eigentlich wusste er bereits bevor er hinaus und in schwindelerregende Tiefe hinabblickte, dass sie diesen Weg nicht nehmen würden. Der Chiss war ja selbst froh, wenn er sich nicht an einem Sims entlanghangeln musste; bei Telto konnte man das ganze komplett vergessen.

Er sah sich im immerhin recht komfortabel eingerichteten Zimmer um und sein Blick fiel auf den Kleiderschrank. Ah.
Der Padawan öffnete die Tür und ging die ganzen Klamotten durch, die darin hingen. Er blickte über die Schulter zu Telto.

„Ich nehme nicht an, dass Ihr zufällig eine Garnitur Bedienstetenroben parat habt?“
Der Mann rang wieder die Hände.
Akani seufzte und verfluchte sich, dass er vorhin nicht daran gedacht hatte. Dann fiel sein Blick auf ein recht schlichtes Gewand in den Farben der Organas, welches zwar etwas verzierter war als tatsächliche Bedienstetenroben, aber auf den ersten Blick dennoch als solche durchgehen konnte.


Er schnappte sich die Kleidung und ging zu Telto zurück.
„Hier, zieht das an, dann erkennt man Euch hoffentlich nicht sofort.“
Telto blickte drein, als sähe er Kleidung zum ersten Mal. Dann kam aber doch etwas Bewegung in ihn, und er begann, sich die Robe zögerlich überzuziehen.

Akani betrachtete den Mann einen Moment, rollte dann mit den Augen und half ihm, was den Prozess etwas beschleunigte. Dann blickte er sich erneut im Zimmer um, bevor er Tenia ein Tablett mit schmutzigem Geschirr in die Hand drückte und Bailee eine leere Karaffe gab. Er selbst nahm kurzerhand einen halb gefüllten Mülleimer und hoffte, dass sie dann nicht ganz so fehl am Platz wirken würden, wie wenn sie als Vierergruppe von Angestellten mit leeren Händen durch den Palast liefen.
„Lastenaufzug“, sagte er dann, warf sich die Kapuze über und setzte die Sonnenbrille auf, um dann den Organa zur Tür und Tenia und Bailee hinterherzubugsieren. Mit dem Fuß zog er die Tür hinter ihnen zu.
Die Gruppe eilte am Turbolift vorbei und verschwand gerade um die nächste Ecke, bevor das Geräusch der sich öffnenden Türen ertönte. Eine weitere Biegung später waren sie am Lastenaufzug, der sie zwar etwas gemächlicher nach unten transportierte als der Turbolift, dafür aber glücklicherweise auch leer war.
Abgesehen von einer anderen Gruppe Bediensteter begegnete ihnen auf dem Weg durch die Gänge glücklicherweise niemand, und sie erreichten ohne Vorfälle den Ankleideraum. Akani überlegte kurz hin und her und schloss dann die Tür von innen ab. Sollte jemand anders den Raum benutzen wollen, war es besser, dieser jemand dachte, sie hätten ein ausgeprägtes Schamgefühl, als dass die Person eintrat und Telto vorfand.


Der Chiss hoffte, dass Eila sich bald loseisen konnte und schnell zurückkehrte.


Alderaan - Apalisküste – Schloss Organa - Ankleidezimmer – Bailee, Tenia, Akani und NPC
 
Alderaan - Apalisküste – Schloss Organa - Ankleidezimmer – Bailee, Tenia, Akani und NPC

Vertraut mir, ich weiß was ich tue. Ach ja? Tenia hättte gerne lauthals gelacht, gab sich aber damit zufrieden, ihren Blick abzuwenden und die Augen zu verdrehen. Jemanden zu vertrauen, den sie nicht einmal kannte, war lächerlich. Schließlich hatte Steven, einem JEDI, den sie zu kennen geglaubt hatte auch vertraut, oder nicht? Dabei war Steven wahrlich verantwortungsbewusst mit ihrem Vertrauen umgegangen. Ja, wirklich. Aber schön, sie würden also einen Verrückten aus dem Gefängnis befreien. Wo Sith Diplomaten waren, gab es ohnehin mehr als ein Irren, warum sich also Gedanken machen? Unnötig, so unnötig.
Während das Prinzesschen sich also auf den Weg begab, die Wachen abzulenken, war es die Aufgabe des ungleichen Trios, Telto zu befreien. Sie eilten die Treppe hinauf, nach Eila die Wache abgelenkt hatte und öffneten die Türe, hinter der Telto saß. Akani übernahm die Gesprächsführung, während Tenia einen Blick aus dem Fenster warf. Wie gerne hätte sie jetzt die Gelegenheit genutzt, wirklich durch das Fenster zu fliehen. Doch es stand außer Frage, dass drei Ungeübte diese Partie überstehen würden, ohne dabei Schaden zu nehmen. Sie würden den Weg nehmen, auf dem sie her gekommen waren. Akani reichte Telto indes Kleidung und Tenia sorgte für eine Kleideratrappe in Teltos Bett, damit dieses, wenn jemand den Raum betrat, zumindest für Sekunden so wirken würde, als sei ein Schlafender anwesend. Dann verließen sie den Raum und die Nullianerin war geistesgegenwärtig genug, die Türe mit Hilfe der Macht wieder abzuschließen.
Beladen mit einem Tablett und anderem Gedöns, mimten sie Bedienstete und fielen so nicht groß auf.

„Wenn der Rest der Mission so reibungslos verläuft, kann ich wohl doch noch Hoffnung haben,“

kommentierte Tenia die Lage sarkastisch. Tatsächlich hatten sie den Lastenaufzug nicht nur problemlos erreicht und genutzt, sondern waren bis jetzt unentdeckt geblieben.
Unentdeckt. Sie versuchte ihre Umgebung ein weiteres Mal mit der Macht zu analysieren, etwas zu spüren, denn dieses permanent ungute Gefühl, dass sie schon eine Weile spürte, wollte nicht verschwinden, obwohl da keine akute Gefahr wahrzunehmen war.

„Wir hätten uns trennen und die Sith beschatten sollen“,

wandte sie sich direkt an Akani und
Bailee und ärgerte sich im Stillen darüber, das Brianna nicht selbst auf diesen Gedanken gekommen war. Wo, bei den Gewittern Nulls war sie überhaupt und wo war Steven?
„Dieses ganze polemische Geschwätzt hat uns geschadet.“

Dabei stand nun ein weiteres Gespräch an, sobald Eila bei ihnen war und sie die Killiks erreichen würde.

„Ich hoffe, dass euch ernst mit dem Killiks ist und ihr mit Wahrheit zu ihnen sprecht und nicht mit polemischen Lügen.“

Ob das eine direkte Warnung an Telto war oder nur eine Befürchtung? In jedem Fall war es keine Bitte.

Alderaan - Apalisküste – Schloss Organa - Ankleidezimmer – Bailee, Tenia, Akani und NPC
 
Alderaan, Apalisküste – Berge oberhalb von Schloss Organa – Brianna (allein)

Keinesfalls begriff Brianna auf Anhieb das komplette Ausmaß, die Ungeheuerlichkeit dessen, was Ahna Rigby ihr gerade gesagt hatte. Was sie aber verstand war Folgendes: zumindest eine Rätin ahnte oder wusste gar von der plötzlichen Schönwetterphase zwischen Janus und ihr, und ließ sie gewähren. Sie hatte die höchstinstanzliche Erlaubnis, zu tun, womit sie vorhin in einer Phase von Frust und Resignation ganz offen geliebäugelt hatte. Sie durfte sich Janus anschließend nach Bastion gehen, von ihm lernen was ihr nützlich war, nur eben undercover. Die Lage musste inzwischen einigermaßen verzweifelt sein. Für Brianna war offensichtlich, dass sie auf Coruscant nicht ohne sie auskamen. Dafür war man bereit, solche extreme Maßnahmen zu treffen: man schickte einen ehemaligen Sith in die Zone der größten Rückfallgefahr und eine Jedi, die mit ihrer Rolle im Orden haderte und mit der Dunklen Seite flirtete, sehenden Auges hinterher. Eine Neu-Rätin schickte man mit, obwohl man ihre Gefangennahme einkalkulierte. Gut, jede wusste, dass Eowyn kein wirkliches Ratsmaterial war, dafür fehlte ihr die Führungsstärke. Außergewöhnliche Maßnahmen zweifellos, aber zweifellos der Erkenntnis geschuldet, dass der Ursprung des C-Viruses auf die höchste Stelle im Imperium, Allegious selbst, zurückging. Vor allem wusste die Echani nun aber ganz genau, warum der Rat sie nach Alderaan geschickt hatte anstatt Talery, der geborenen Diplomatin, die als Caamasi noch dazu prädestiniert für Alderaan gewesen wäre.


„Ihr plantet bereits vor meinem Abflug für diesen Fall! Deshalb habt Ihr mit mir Juyo und vor allem Quey'tek trainiert!“


Rief die Silberhaarige aus, als ihr die Erkenntnis dämmerte.

„Natürlich. Dachtest du, eine Rätin hätte die Zeit, Jedi-Rittern ungefragt Privatstunden aufzudrängen? Juyo wird dir nützlich sein, besonders falls es zu Komplikationen kommen sollte. Quey'tek wird dagegen essentiell für den Erfolg dieser Mission, ja für dein Überleben sein. Ich hoffe, du hast die Zeit genutzt und deine Fähigkeiten vertieft.“


„Ja, ich habe auf der Reise nach Alderaan trainiert,“


Bekundete Brianna und ließ Ahna auf folgende ungesagte zweite Satzhälfte schließen: ‚aber mindestens seit meiner Ankunft nicht mehr.‘

„Nutze wenigstens die Zeit, die du noch hast. Schade, dass ich nicht geahnt habe, dass ein Talent für die Bruchpunkttechnik in dir steckt – sie könnte dich leiten. Ich wünschte, ich könnte hier sein. In Ermangelung dessen, höre auf dein Gefühl. Nicht auf die Emotionen, die dein überschäumendes heißes Echani-Blut dir eingibt. Ich denke, du wirst als Sturns Schülerin ausreichend Gelegenheit haben, sie von Zeit zu Zeit ein wenig abzureagieren. Du musst einen kühlen Kopf bewahren. Wenn du dann in dich hineinhorchst, wirst du die Macht spüren. Handle danach! Oder du wirst fallen.“

Na, das waren ja ermutigende Worte. Wenn Brianna auf Bastion sie selbst war, war sie verloren. Innere Ruhe und Frieden, wann hatte sie so einen Zustand zuletzt empfunden? Irgendwann vor dem Besuch auf Eshan wahrscheinlich, so genau wusste sie das nicht mehr. Seitdem: Wut, Stress, Trauer, das Gefühl, ausgenutzt zu werden und viele andere mehr. Ahna wurde schließlich die Pause der silberhaarigen Jedi zu lang.

„Alles in Ordnung? Hast du noch irgendwelche Fragen, die du beantwortet haben möchtest, Brianna?“


„Ja, und nein. Keine weiteren Fragen.“


Schon bevor das Gespräch endete, wusste die Echani, dass sie nur wenig später tausend Fragen haben würde, aber gerade fiel ihr keine ein. Der nächste Weg war ja klar. Doch der große Preis, die große Heldin zu sein, etwas, was sie bereits zu ihrem großen Einsatz als Heilerin auf Coruscant motiviert hatte, lag hinter einem Berg aus Ungewissheit verborgen. Wenn sie ruhig blieb und auf ihr Innerstes hörte, würde sie wissen, was zu tun war – so oder so ähnlich hatte Ahna es gesagt. Leichter gesagt als getan, fand Brianna, aber in der idyllischen Natur von Alderaan hatte sie vermutlich bessere Chancen, zur Ruhe als sonstwo, und auf jeden Fall bessere als irgendwo in der Nähe der Bewohner dieser Welt oder des Restes ihrer Delegation. Sie packte also ihre Sachen und begann, ohne konkretes Ziel durch die alderaanische Bergwelt zu streifen.

Tatsächlich dauerte es nicht lange, bis Brianna ganz genau wusste, was sie als nächstes zu tun hatte. Die Nachricht ihres Überlaufens würde sicher groß herausgebracht werden angesichts ihrer großen HoloNet-Präsenz bis daher. Die Jedi, die ihr nahestanden, mussten die Wahrheit wissen, so viel Wahrheit, wie sie gefahrlos preisgeben durfte natürlich. Ihre Blutsverwandtschaft kontaktierte sie natürlich nicht, die bedeutete ihr zu wenig für das Risiko, welches eine derartige Nachricht beinhaltete. Auch Tante Yuulon im erzrepublikanischen Lianna nicht, die sie ja nicht einmal kannte. Aber bei den Jedi hatte sie eine Art Stammbaum. Sarid, die sozusagen Über-Meisterin, konnte sie sich sparen, als Rätin wusste sie Bescheid. [COLOR=orange]Kestrel[/COLOR], ihre alte Meisterin dagegen aller Wahrscheinlichkeit nicht, erst recht nicht [COLOR=orange]Talery[/COLOR], ihre frühere Schülerin und jetztige Gleichrangige oder gar [COLOR=orange]Bailee[/COLOR], ihre Schülerin, die wahrscheinlich am stärksten betroffen sein würde. Nachrichten wie diese brachte eine dazu, dem Orden den Rücken zu kehren. Die blasse Echani verfasste also drei sehr knappe, gleichlautende Nachrichten über einen besonders gesicherten Kanal:


Ich bin gezwungen, dem Orden bis auf weiteres den Rücken zu kehren. Was auch immer du vielleicht von mir hörst oder lesen wirst, denke nicht schlecht von mir. Ich tue das Richtige und habe keine andere Wahl.
Einzig Bailee bekam einen Zusatz mitgeschickt:

Wende dich an meine frühere Padawan Talery It'Kles, momentan auf Manaan, sie wird sich um dich kümmern.

Es dauerte gefühlte Ewigkeiten, bis das Kom die Nachrichten über das Rauschen in irgendwelchen anderen Kanälen durch das imperiale Holonet geschleust hatte (nicht, dass Brianna irgendwas davon verstand oder auch nur wusste), aber noch länger hatte sie gebraucht, Wort für Wort abzuwägen, wie viel sie sagen konnte und wie viel nicht. Schlussendlich erschien es ihr sicherer, möglichst wenig zu sagen und nicht viel mehr, als dass man ihr vertrauen solle. Eigentlich richtete die Silberhaarige die Worte auch an sich selbst. Sie wollte sich selbst versichern, das Richtige zu tun. Sie konnte nicht anders als nach Bastion zu gehen, für Coruscant und seine Bewohnerinnen. Soweit sie Dinge tun würde, mit denen sie auch zuvor schon kokettiert hatte, waren diese nun erforderlich, um ihre Tarnung zu wahren. Sie hatte Janus gesagt, mit seiner Hilfe die stärkste und beste Kämpferin der Galaxis werden zu wollen, also würde sie das tun. Das involvierte die Dunkle Seite, aber sie hatte vier Jahre als Schülerin eines dunklen Jedi verbracht, als sie noch jung und weniger gefestigt gewesen war als heute. Mit der Erfahrung von bald 28 Lebensjahren musste es dagegen ein Leichtes sein, die Dunkle Seite für die eigenen Zwecke auszunutzen, ohne ihr gänzlich zu verfallen. Es musste ja auch gehen. Tat sie es nicht, wäre sie für die Sith nicht glaubwürdig.

Natürlich durften die Sith keinesfalls von ihrer Mission erfahren. Janus war in der Tat mächtig geworden und mit etwas Pech verbrachte sie bald viel Zeit mit seinen adretten Schülerinnen, der Vahla-Halbgöttin-Schlampe Jarael und Kate, der eingebildeten Tussi, wegen der ein scheinbar unglaublich wichtiger Jedi in seinem Grabe, Holocron oder was immer er hatte rotieren würde, könnte er sie heute sehen. Brianna traute ihnen nicht und hatte auch so gar keine Ahnung, wozu diese fähig waren. Davon abgesehen konnte sie auf Bastion sonst wem begegnen: Ranik, Kira. Dass diese oder irgendeine andere Sith einen Blick in ihre Gedanken erhaschten, konnte sie nicht riskieren. Also musste sie tun, was Ahna gesagt hatte und Quey'tek üben.

In einem Zustand allgemeiner Aufgewühltheit Machttechniken zu vertiefen, die man noch nicht so gut kannte und zugegebenermaßen nicht so intensiv geübt hatte, wie man das hätte tun sollen, war freilich nicht einfach. Obwohl der Aufenthalt in der idyllischen Natur Brianna half, zur Ruhe zu kommen, gab es etwas, was ihr dabei noch besser half: sportliche Betätigung in freier Natur. Auf einem Berg war es nicht schwer, einen großen Stein zu finden, den sie gerade noch hochheben konnte und wiederum, nahm die Echani jedenfalls an, half ihre Heilbegabung dabei: sie konnte an ihre körperlichen Grenzen gehen und lange dort bleiben. Wenn ihr Janus nun noch zeigen würde, wie sie ihre Grenzen weitete…

So wie Brianna wahrnehmen konnte, wie ihr Herz zusätzliches Blut in ihre kraftvollen Oberschenkel pumpte und die Muskeln anschwellen ließ, fühlte sie zugleich die Macht hindurchfließen. Es waren eine gute Sache: sie spürte ihren Körper, und die Macht in ihm. Außerdem hörte sie auf, groß nachzudenken, schließlich wurde ihr Blut gerade anderswo benötigt als in ihrem Gehirn. Gerade angesichts dessen, was vor ihr lag, war es ein Segen, nicht zu grübeln. Nach einer Weile und etlichen Tonnen bewegten Felses erreichte die Athletin tatsächlich eine Art meditativen Zustandes. Das war der Zeitpunkt, wo sie den Stein Stein sein lassen, die (momentane) körperliche Erschöpfung fühlen und die Macht für andere Zwecke nutzen konnte: immer noch ein wenig in Trance, baute sie einen Wall aus Energie um sich herum, eine Abschirmung gegen alle, die zu neugierig waren. Niemand brauchte zu wissen, wo sie sich aufhielt und was in ihr vorging.

Bereits jetzt kehrte die Kraft in den durchtrainierten Körper der Echani zurück und sie ließ ihre beeindruckenden Beine sie in die Richtung führen, in die sie ihrem Gefühl nach sollte, oder wollte. Was wirklich stimmte, ob sie dort sein musste oder nur ein wenig Action erleben wollte, wusste sie nicht, aber sie lief in die Richtung des Treffpunktes mit dem alderaanischen Widerstand.


Alderaan, Apalisküste – Berge oberhalb von Schloss Organa – Brianna (allein)
 
Alderaan, Apalisküste – Schloss Organa, Turm – in der Nähe von Teltos Gefängnis – Eila (NPC)

Mit Untergebenen so umzugehen wie sie es gerade tat, widersprach so ziemlich allem, woran Eila glaubte. Sicher, sie war Prinzessin und durchaus gewohnt, Befehle zu geben. Aber Diener aus einer abstrusen Laune heraus sinnlos durch die Gegend zu scheuchen, war ihr fremd. Sowas taten allenfalls ungehobelte Zeitgenossen wie die Ulgos, vielleicht noch manche Thuls, aber für eine Organa war das unangemessen. Nicht einmal Tante Mazicia, sonst das schwarze Schaf in der Sippschaft, würde sich so benehmen. Aber in dem Fall musste sie eine Ausnahme machen. Die meisten der Diener im Palast waren Vater gegenüber ausgesprochen loyal, weil sich Respekt und angemessener Umgang mit Schwächeren eben doch auszahlten. Das bedeutete, der Hausherr würde mit etwas Pech viel schneller von ihren Abwegen erfahren, als es gut für sie war. Also spielte sie das Theaterstück weiter, als sie den Raum auf der Teltos Gefängnis gegenüberliegenden Turmseite ›begutachtet‹ hatte.

»Dieser Raum ist sehr gut. Nun hole er mir bitte meine Staffelei, die Mooskiste, den Kleber und und meine Malerschürze aus meinem Kunstzimmer.«


»Aber Prinzessin, ich habe den ausdrücklichen Befehl Eures Vaters…«

Eila explodierte vorgetäuschterweise.

»Will er mir damit sagen, vor einer verschlossenen Türe herumzustehen wäre wichtiger, als der Thronfolgerin des Hauses Organas zu Diensten sein?«

»N…nein…«

»Also?«


Der Diener stürmte davon und Eila fühlte sich ein bisschen schlecht, Leute so zu behandeln. Aber es musste sein, sonst hätten die Jedi keine freie Bahn bei Telto. Ohne Telto hätten sie bei den Killiks keinen Fuß in der Tür, was Gespräche anging. Ohne Gespräche keine Heira und solange sie Heira noch nicht zurück hatten, würde Vater sich weigern, mit den Killiks zu verhandeln. Und ohne die Killiks einzubeziehen würde es keinen Frieden auf Alderaan geben. Um ihrer Heimat willen war es also notwendig gewesen.

Die Prinzessin wartete ab, bis der Diener außer Sicht war. Die Jedi hatten sicherlich auch genug Zeit gehabt, Telto in den Lift zu bugsieren, so dass sie geradewegs zum vereinbarten Treffpunkt, der Kleiderkammer zurückkehrte. Weit genug weg vom Tatort, um sich erst einmal neu zu sortieren.

Tatsächlich waren die beiden Machtnutzer samt dem armen Verbundenen bereits dort, als Eila den Raum erreichte. Sie hatte kaum die Tür hinter sich geschlossen, als die resolute kleine Jedi Lumiran sie gleich anging und sie warnte, dass es ihr besser ernst sei mit den Killiks.


»Wenn Ihr polemische Lügen sucht, müsst ihr euch an die Thuls und ihre Sith-Verbündeten halten. Mir ist es überaus ernst mit den Killiks. Ich habe nicht vor, sie zu hintergehen oder zu übervorteilen. Das Wohl unser beider Völker liegt mir am Herzen. Das seht Ihr übrigens auch daran, dass Telto mir vertraut. Er ist schließlich, auch wenn Vater das nicht wahrhaben will, inzwischen mehr Killik als Mensch.«


Eila sah Telto in die komplett schwarz verfärbten Augen, das typische Zeichen eines Verbundenen. Er hatte sich merklich beruhigt, seit er realisiert hatte, dass sie wieder in seiner Nähe war.


»Die schlimmste Form von Form von Chauvinismus und Xenophobie anderen Spezies gegenüber ist, ihnen den Verstand abzusprechen. Die Republik behandelt alles Spezies einigermaßen gleich, heißt es zumindest. Das Imperium unterdrückt fremde Spezies umso mehr, je weniger menschlich sie sind. Wir Alderaaner halten große Stücke auf unsere Kultur, unser freiheitliches Galaxisbild und unseren Humanismus, doch eigentlich sind wir die Schlimmsten von allen, sprechen wir den Killiks doch die Intelligenz ab, nur weil wir sie nicht verstehen. Der Punkt ist, jeder Killik würde in Teltos Lage genauso wirken wie er: kaum zu vernünftigen Gedanken fähig. Deshalb hat sich unter den Adeligen die Meinung festgesetzt, dies wäre der normale Zustand eines Killiks, aber das ist es nicht. Sie brauchen die Nähe zum Nest. Auch Telto wird wieder völlig normal werden, wenn wir uns seinem Nest annähern, aber eben ein völlig normaler Killik, denn das ist er inzwischen, auch wenn viele das nicht wahrhaben wollen. Genau deshalb ist er aber so wichtig für uns: er ist ein Killik, der mir vertraut. Das ist gleichbedeutend damit, dass sein ganzes Nest mir vertraut – und ich habe sicherlich nicht vor, dieses Vertrauen zu missbrauchen.«


Erklärte die Prinzessin den Jedi und hoffte, ihnen damit klargemacht zu haben, dass solche Vorwürfe bei ihr fehl am Platze waren. Sie ging zum Fenster und deutete auf ein Gebäude in der Nähe.


»Wir brauchen ein Transportmittel. Das da ist die Speedergarage der Organas. Könnt Ihr uns ungesehen dorthin bringen?«


Fragte Eila direkt Akani, der ihrem Eindruck nach der ›Macher‹ von den beiden war.


Alderaan, Apalisküste – Schloss Organa, Kleiderkammer – Tenia, Akani, Bailee, Telto und Eila (NPCs)
 
Alderaan - Apalisküste – Schloss Organa - Ankleidezimmer – Bailee, Tenia, Akani und NPC


Tenia brachte ihre Unzufriedenheit über die Situation zum Ausdruck und erklärte außerdem, die Gruppe hätte sich trennen sollen, damit jemand die Sith beschatten konnte. Nun, das hätte zumindest etwas Übung für Tenia gegeben. Jedi-Schatten und so…

„Ich hoffe, dass Euch ernst mit den Killiks ist und Ihr mit Wahrheit zu ihnen sprecht und nicht mit polemischen Lügen“, meinte sie dann zu Telto.

„Wenn ihr polemische Lügen sucht, müsst ihr euch an die Thuls und ihre Sith-Verbündeten halten. Mir ist es überaus ernst mit den Killiks. Ich habe nicht vor, sie zu hintergehen oder zu übervorteilen. Das Wohl unserer beider Völker liegt mir am Herzen. Das seht ihr übrigens auch daran, dass Telto mir vertraut“, antwortete Eila, die in diesem Moment den Raum betrat. Dem letzten Punkt zumindest konnte Akani nicht widersprechen; der Mann beruhigte sich bei ihrem Eintreten merklich.
Die Prinzessin erklärte, dass Teltos Zustand nur seiner Entfernung zum Killik-Nest geschuldet war.


Sie wies dann durchs Fenster auf ein nahes Gebäude, in welchem ihr zufolge Speeder untergebracht waren.
Akani betrachtete die Garage und besah sich die möglichen Wege dorthin. Er ging im Geiste die Möglichkeiten durch, die ihm spontan einfielen. Auf der einen Seite wäre es am einfachsten, sie würden den direktesten Weg nehmen; den Palast durch den Haupteingang verlassen und einfach rüberlaufen. Solange niemand aus der Gruppe zögerlich stehen blieb, würden einige Bedienstete in Organa-Roben, die zielstrebig ihren Arbeiten nachgingen, nicht auffallen. Auf der anderen Seite dürfte es wohl doch etwas auffällig wirken, wenn zwei der Bediensteten sich ihre Kapuzen tief ins Gesicht zogen und einer davon auch noch eine Sonnenbrille trug. Ob Bailee auch ohne Kapuze als Bedienstete durchging, wusste er nicht, er konnte sich jedoch nicht erinnern, sonderlich viele nichtmenschliche Alderaaner gesehen zu haben. Dass ein Chiss hier übersehen wurde, wagte der Padawan jedoch zu bezweifeln.
Er legte seine Gedanken Eila dar.

„Spontan fällt mir nur ein, dass wir entweder einfach über das Gelände hinlaufen; Ihr müsstet genauso forsch vornewegschreiten, wie Ihr es gerade eben gemacht habt, dann fallen wir ‚Bedienstete‘ –“, er setzte mit den Fingern Anführungszeichen in die Luft, „–hoffentlich nicht weiter auf. Demgegenüber werden aber Bailee und ich unsere Kapuzen und ich meine Sonnenbrille nicht runtertun können; Ihr könnt wohl am besten einschätzen, wie auffällig das hier ist. Als Alternative wüsste ich nur, Euch zu fragen, ob es wiederum einen anderen Weg zur Speedergarage gibt. Eventuell unterirdische Frachtkorridore oder dergleichen? Ich würde jetzt vorschlagen, dass Tenia, Bailee, Telto und ich uns noch mit irgendwelchen Gütern ausrüsten, damit wir nicht mit leeren Armen umherlaufen, aber das nimmt erstens Zeit weg, und zweitens denke ich, die beste Tarnung ist noch immer, einfach zügig zu gehen, damit alle wissen, dass wir ein festes Ziel haben…“


Alderaan - Apalisküste – Schloss Organa - Ankleidezimmer – Bailee, Tenia, Akani und NPC

OC: Jetzt hat es lang gedauert bei mir, Entschuldigung dafür. Bin grad in der Klausurenphase, bin aber durchgehend da und schau trotzdem regelmäßig ins Forum. Außerdem werde ich mich bemühen, meine Postfrequenz jetzt mal etwas hochzuziehen, dass wir vorankommen :)
 
Alderaan - Apalisküste – Schloss Organa - Ankleidezimmer – Bailee, Tenia, Akani und NPC

Wie hatte sie Janus vergessen können. Wenn es hier einen polemischen Lügner gab, dann diesen überaus lächerlichen, bleichen Sith.

"Ich schätze die Differenzen zu den Sith und uns sind zu groß. Mit diesem Diplomat werde ich kein Wort mehr wechseln."

Er konnte stattdessen eine Ladung Blasterschüsse in den Bauch oder besser noch in sein Gesicht haben, aber diesen Gedanken durfte Tenia nicht zu lange hegen.
Es klang gut, dass Eila es ernst meinte und Tenia spürte nichts, was die andere einer Lüge bezichtigen konnte. Keine Warnung der Macht, kein schlechtes Gefühl, nichts. Was Eila dann sagte klang wie eine typische Folge von zu viel Ruhm und Macht.

"Mir scheint es, dass zu viel feine Kleider aus den meisten feine Pinkel machen. Diese nutzen nur noch selten ihren verstand, weil sie genug Bedienstete haben, die auch das Denken für sie übernehmen."

Auf Null gab es dergleichen nicht. Ruhm, Macht, Adel, Bedienstete. Auf Null war jedes Leben etwas wert und wurde geschätzt, unabhängig davon, ob man Jäger oder Architekt war. Nullianer lebten im Einklang mit der Natur, im Einklang miteinander, dort gab es dieses ganze Tamtam nicht.

"Fremdes als Dumm zu bezeichnen ist nichts weiter als eine törichte Angst, die selbst aus Dummheit gespeist wurde."


So und nicht anders sah es aus. Das Imperium agierte doch ganz ähnlich. Alles, was nicht menschlich war, wurde verhöhnt, ausgenutzt und missbraucht oder im schlimmsten Fall getötet. Keiner vom Imperium, kein noch so guter Redner oder Blender konnte das legitimieren, denn für Unrecht gab es keine Legitimation. Jemandes Intelligenz und Würde abzusprechen, weil er anders aussah, sich anders bewegte oder anders sprach als man selbst, war ein Verbrechen und eines Tages würde das Imperium für diese Verbrechen bezahlen.

Tenia folgte Eilas Blick aus dem Fenster, hin zu einem Gebäude, in dem Speeder lagerten. Ob es eien Möglichkeit gab, Ungesehen dort hin zu kommen? Sie wandte diese Frage direkt an Akani, der sich sogleich Gedanken machte, aber Tenia hatte eine andere Lösung. Oder eine, die Akanis Vorschlag unterstützen konnte. Und noch weniger sonderbar waren dann tief ins Gesicht gezogene Kapuzen.

"Ein netter kleienr Wetterumschwung könnte uns in dieser Sache helfen."


Und selbst in einem Wald wie Alderaan wäre es nicht verwunderlich, wenn das Wetter kurz umschlug. Ein kurzer, heftiger Regenguss in einem Bereich. Wer würde da schon eine Manipulation des Wetters in betracht ziehen? Ein Alderaaner, der sich die Macht nicht zu Eigen machen konnte, sicher nicht.
Zwar war ihre Fähigkeit, Einfluss auf das Wetter zu nehmen noch längst nicht ausgereift genug, aber für einen kurzen, heftigen Platzregen in einem kleinen Areal würde die Fähigkeit sicher reichen. Schließlich war es nicht das erste Mal, dass sie sich dieser Fähigkeit bediente. Tyhferra war das wunderbar, glorreiche Paradebeispiel.

"Also, schön..."

Es kostete sie alles ans Konzentration, aber die Anstrengung würde reichen für einen Platzregen zu sorgen, der es nicht verwunderlich machte, wenn irgendwelche Bediensteten zu einem Gebäude eilten, um Zuflucht vor dem Regen zu finden, oder irgendetwas in Sicherheit vor dem Nass zu bringen.

Alderaan - Apalisküste – Schloss Organa - Ankleidezimmer – Bailee, Tenia, Akani und NPC
 
Alderaan, Apalisküste – Schloss Organa, Kleiderkammer – Tenia, Akani, Bailee, Telto und Eila (NPCs)

Einer normalen alderaanischen Adeligen wäre es brüsk und unfreundlich vorgekommen, sich erklärtermaßen zu weigern, mit einer anderen Partei in einem Konflikt zu sprechen. Eila war jedoch Zeugin der denkwürdigen Verhandlungsrunde von vorhin gewesen und konnte Tenia daher gut nachfühlen. Hinter Sturns vornehmer Fassade steckte eiskalte Berechnung, und die Prinzessin hatte genug dahinter blicken können um zu erkennen, dass die Sith offenbar kein Interesse an einer Lösung des Konflikts auf Alderaan hatten, jedenfalls nicht an einer friedlichen. Eila wollte nun weder ihre Welt brennen sehen noch zu einem Volk gehören, dessen weiterer Weg von den Leichen einer anderen intelligenten Spezies gepflastert sein würde. Diese Gefahr war durchaus real, gerade weil es nicht wenige Menschen auf Alderaan gab, die darin keinerlei Problem sahen – selbst unter den Organas, selbst – mit Abstrichen – ihr Vater. Eine so harsche Diagnose über sie zu fällen wie Tenia, lag Eila freilich fern, obwohl sie sicherlich nicht ganz Unrecht hatte mit ihrem eher vernichtenden Urteil über den Adelsstand.

»Großer materieller Wohlstand macht bequem, Ritterin Lumiran, und nicht nur körperlich. ›Uns geht es gut,‹ sagen sich die Angehörigen der alderaanischen Adelshäuser. ›Also kann unser Lebensstil ja nicht falsch sein.‹ Aber sie sehen die Welt der anderen nicht mehr, weil sie zu sehr vor ihr behütet werden, weil sie sie gar nicht mehr kennen, oft nie kennengelernt haben. Menschen fürchten sich vor dem Unbekannten, vor Fremdem, da würde ich nicht unbedingt von Dummheit sprechen., eher von Bequemlichkeit. Die Killiks sind den meisten von uns sehr fremd, und genau das müssen wir ändern. Wenn die Leute nicht von sich aus dazu bereit sind, sich mit Fremdem zu befassen, müssen wir sie eben zwingen! Auf dass Angst zu Respekt wird!«

Postulierte Eila in grimmiger Entschlossenheit, während sie ihren Weg durch das Schloss fortsetzten. Telto machte derweil keine Anzeichen, dass er verstand, wovon Tenia und sie sprachen, aber eigentlich war die Prinzessin zufrieden damit, dass er bereitwillig folgte. So standen die Chancen am besten, ihn durch den Palast zu bekommen, ohne dass es wer mitbekam. Tatsächlich erreichten sie die Kleiderkammer von vorhin ungesehen, wo sie das weitere Vorgehen berieten. Akani schlug vor, entweder nach dem Motto Augen zu und durch forsch über den Hof zu marschieren oder einen unterirdischen Tunnel zu bemühen, was es sicherlich geben müsste. Nur kannte Eila auch nicht das gesamte riesige Schloss. Prinzessinnen gingen nicht in Garagen, sie wurden am Eingang abgeholt. Sie überlegte daher laut.


»Ich sollte auch möglichst nicht dort draußen erkannt werden. Es würde Aufsehen erregen, wenn man mich heimlich den Palast verlassen sähe. Womöglich erführe Vater davon,«

Grübelte Eila. Wo war Brüderchen Leilo mit seinen Widerstandsfreunden nur, wenn man sie mal brauchte?


»Es gibt bestimmt eine Art Frachtkorridor, aber den müssten wir erst suchen. In den Kellern kenne ich mich nicht gut aus. Ich nehme an, du auch nicht, Telto?«


Der Verbundene sah sie nur fragend an; es war schon eher eine Verzweiflungstat gewesen, es überhaupt zu versuchen. Vielleicht sollten sie sich wirklich am besten mit irgendwelchen Gütern bepacken, dass man sie möglichst nicht erkannte. Tenia machte plötzlich einen Vorschlag, der zunächst unrealistisch klang. Sollten sie denn hier solange warten, bis es zufällig zu regnen anfing?


»Ja, aber…«


Wollte EIla einwerfen und schwieg dann doch, als ihr dämmerte, was die Ritterin da gerade vorschlug.

»Jedi können das Wetter verändern?«


DIe Prinzessin sah die Nullianerin mit vor Erstaunen großen Augen an.

»Ein paar Bedienstete, die während eines plötzlichen Wolkenbruchs mit tief ins Gesicht gezogenen Kapuzen zum nächsten Dach eilen, würden in der Tat niemandem weiter auffallen.«


Eila wollte das unbedingt sehen und beobachtete Tenia gebannt dabei, wie sie sich konzentrierte.

Alderaan, Apalisküste – Schloss Organa, Kleiderkammer – Tenia, Akani, Bailee, Telto und Eila (NPCs)
 
Alderaan - Apalisküste – Schloss Organa - Ankleidezimmer – Bailee, Tenia, Akani und NPC


Tenia stellte klar, dass sie Sturn nicht mehr auf diplomatischem Wege begegnen würde. Sie brachte auch ihre geringe Meinung vom Adelsstand Alderaans zum Ausdruck. Akani konnte beide Gedanken nachvollziehen. Weitere Worte mit Sturn zu wechseln war in seinen Augen einfach sinnlos, und auch nicht viel sinnvoller war ihm das allgemeine Gelabere der Adeligen vorgekommen.
Eila korrigierte die Jedi-Ritterin jedoch, als diese von der Dummheit der Adeligen sprach, und erklärte, dass es eher Bequemlichkeit war. Akani konnte jedoch nicht umhin sich zu fragen, ob die Angehörigen der herrschenden Klasse eines Planeten die Welt der anderen nicht ab und an mal sehen
müssen sollten. Nun gut, Politik halt.

Die Prinzessin fügte hinzu, dass sie selbst besser ebenfalls nicht gesehen werden solle, gestand jedoch, dass sie sich in etwaigen Frachtkorridoren nicht auskannte; Telto antwortete auf ihre Nachfrage diesbezüglich nicht.
„Ein netter kleiner Wetterumschwung könnte uns in dieser Sache helfen“, meinte Tenia.
Ein kleiner Wetterum-? Oooh…Akani hatte an diese Möglichkeit gar nicht gedacht. Zugegeben, Wetterbeeinflussung war schließlich Tenias Fähigkeit, nicht seine.
„Jedi können das Wetter verändern?“, fragte Eila nach und starrte Tenia an. Akani beantwortete ihre Frage mit einem Nicken.

Die Nullianerin konzentrierte sich sichtlich, und dann beobachtete Akani nicht weniger konzentriert, wie das Machtkonstrukt sich von ihr zu lösen und in den Himmel auszustrecken begann. Er bezweifelte, dass er diese Fähigkeit einfach so würde lernen können, aber zuzuschauen würde nicht schaden.
„Lasst uns gehen. Es wird einen Moment dauern, bis die Wirkung eintritt; wir können uns in der Zwischenzeit schonmal Richtung Ausgang bewegen“, sagte er gedämpft und wartete, bis Eila vorausging. Allzu lang rumzustehen war nicht sinnvoll; der Chiss wusste nicht, wie viele Wolken gerade in der Umgebung waren, und während er vollstes Vertrauen hatte, dass Tenias Wetterbeherrschung funktionieren würde, bezweifelte er, dass die Jedi Wasser erschaffen konnte, wo keines da war. Es mochte sein, dass der Regen zwei Stunden anhalten würde, gerade so gut konnte er aber auch nach zwei Minuten bereits vorbeisein.

Die Gruppe ging zügig durch den Palast, wobei Telto weiterhin praktisch an Eila hing; als sie den Ausgang erreichten, hatte der Regen praktischerweise bereits eingesetzt. Die Prinzessin führte sie über das Gelände und zielstrebig auf das Gebäude zu, das sie vorhin durch ein Fenster gezeigt hatte. Einer der Organa-Bediensteten parkte gerade einen offenen Gleiter in der Garage, um ihn vor dem Regen zu schützen. Akani unterdrückte ein feines Lächeln; Tenias Idee schien in der Tat Erfolg zu haben.
„Könnt Ihr einen Gleiter steuern, Prinzessin? Dann könnten wir mehrere kleinere Gleiter nehmen und Euch hinterherfahren. Oder habt ihr ein Fahrzeug, welches uns fünf gleichzeitig befördern kann und trotzdem nicht vermisst wird?“, fragte der Padawan.


Alderaan - Apalisküste – Schloss Organa - Ankleidezimmer – Bailee, Tenia, Akani und NPC
 
Materieller Wohlstand machte wohl wirklich bequem, denn je zivilisierter Völker waren, umso dicker schienen sie auch zu sein. Für Tenia war es unvorstellbar, wie so viele so dekadent leben konnten. Da bauten sie meterhohe Gebäude aneinander, die sich gegenseitig das Licht nahmen und sorgten dann für künstliche Lichtquellen. Alles verlagerte sich nach innen, gerade so, als wären sie alle Höhlenwesen. Wohlstand schien offensichtlich das logische Denken zu beeinflussen und Prioritäten und Wichtigkeiten zu verschieben. Sich einen Palast aus Konsum zu bauen und dann alle anderen als unzivilisiert zu bezeichnen, die sie am Ende vielleicht sogar ausbeuteten, das war Irrsinn.

Alderaan - Apalisküste – Schloss Organa - Ankleidezimmer – Bailee, Tenia, Akani und NPC

"Ich glaube, Menschen fürchten sich vor allem davor, dass sie etwas weg genommen bekommen könnten, dass ihnen von Anfang an nie gehört hat."

Sie beraubten die Natur und fühlende Wesen, bereicherten sich an beiden und fürchteten sich dann davor, dass irgendjemand es wagen konnte, ihnen genau das wieder weg zu nehmen. Gerade der Adel schien in dieser Hinsicht noch schlimmer. Als gäbe es eine besonders bevorzugte Rasse. Ob es wirklich nur Bequemlichkeit war? Vielleicht war Tenia zu harsch in ihrem Urteil. Aber wie wenig Unrechtsbewusstsein musste man haben, wenn man zuließ, dass andere ausgebeutet oder auf sie herabgesehen wurde? Sie selbst gab hier sicher kein Glanzbeispiel ab, aber die Nullianerin hatte sich mit ihrer eigenen Arroganz auseinander gesetzt. Mit ihren egoistischen Gedanken. Und wenn sie zu dem Schluss gekommen war, dass sie falsch udn töricht gehandelt hatte, dann sollten die anderen auch zur Vernunft kommen. Aber Eila mochte recht haben. Nicht nachzudenken über das was man tat war auch Bequemlichkeit.

"Dann hoffen wir, dass Zwang ausnahmsweise mal etwas bringt."


Tenia glaubte nicht, dass aus Zwang Respekt werden konnte, aber sie würden nicht lange genug hier sein, um die Killiks und die Alderaaner einander annähern zu können. Gespräche, Einladungen, das Feststellen von Gemeinsamkeiten. Das war es, was Wesen einander näher brachte. Da, wo Unterschiede nicht mehr auffielen, da wo nicht mehr kollektiv von 'wir' und 'die' gesprochen wurde, da wo Fremde Freunde wurden, da änderte sich etwas. Zwang? Würde aus Angst keinen Respekt machen.
Aber genug der Philosophie. Jetzt galt es, an die Speeder zu gelangen und bevor sie irgendwelche geheimen Gänge suchten und damit ihre Zeit verschwendeten, hatte Tenia einen anderen Entschluss gefasst.

"Ich kann bloß verändern, was schon da ist,"

bestätigte Tenia dann mit einem Lächeln Eilas erstaunte Frage. Dann schritt Tenia ans Werk. Das gute an Planeten wie Alderaan war, dass die Erdoberfläche reichlich mit Wasser bedeckt, war und nicht nur aus festem Land bestand. Es gab Planeten, bei denen die Ausgangslage einen Wetterumschwung unmöglich gemacht hätte. Aber da auf einem Planeten die Alderaan nun einmal die Sonne auf die ganzen Wasserflächen, schien erwärmt sich jenes um wieder zu verdunsten und hoch in den Himmel aufzusteigen. Diese Wassertröpfhcen verbanden sich mit Staub- und Salzkörnern und stiegen in den Himmel. Höher und höher und da oben war es nun einmal kühler, was dazu führte, das die kleinen Wassertropfen kondensierten und als Wolken sichtbar wurden. Die Wolken waren schon da. Sie mussten bloß durch kalte Luft fliegen um den vielen einzelnen eben kondensierten Tropfen die Möglichkeit zu geben, wieder abzukühlen und so die bauschige Wolkengestalt aufzugeben. Um wieder zu Tropfen zu werden. Und da schwere Dinge wie große Tropfen nun einmal nach unten fielen, war es gar nicht so schwer für den einsetzenden Platzregen zu sorgen. So also rannten sie, mit tief ins Gesicht gezogenen Kapuzen hinüber zu dem Gebäude, in dem ihre Fluchtgefährte nur darauf warteten, zum Einsatz zu kommen.

Alderaan - Apalisküste – Schloss Organa - Ankleidezimmer – Bailee, Tenia, Akani und NPC
 
Alderaan-Apalisküste-Schloss Organa- Gänge der Bediensteten- mit Tenia, Akani, Eila und diversen Bedienstete

Die Jedi Tenia schien nicht gerade begeistert zu sein, dass ihre Meisterin mit dem Sith verschwunden war. Bailee selbst wusste nicht genau, was sie davon halten sollte. Waren die Jedi nicht eigentlich dafür da, den Sith die Stirn zu bieten? Wie auch immer das aussehen mochte. Und Brianna war doch nun wirklich ne gute Jedi und würde sich sicherlich im Notfall auch gegen körperliche Angriffe wehren können. Bailee vertraute der Echani in der Hinsicht eigentlich. Auch wenn sie sie erst so kurz kannte.

"Meint ihr, dass Brianna in Schwierigkeiten kommen könnte? Die wir doch mit diesem schmierigen Kerl fertig, oder meint ihr nicht?"

Akani klärte sie dann darüber auf,dass sie sich auf eine Rettungsmission begeben wollten. Um jemanden zu befreien, den die Organas gefangen hielten. Allerdings klangen die Worte sehr danach, dass es nicht ganz so heroisch war, wie es den Anschein machte.

"Ok."

antwortete Bailee drum und zog den Kommentar etwas in die Länge. Zum Glück erklärte Akani ihr dann genauer, was geplant war und jetzt machte das Ganze schon etwas mehr Sinn. Elia Organa betonte noch einmal, dass ihr Cousin zu Unrecht festgehalten wurde. War das ihre Meinung oder eine Tatsache? Ihre Erklärung lies Bailee allerdings ebenfalls Mitleid mit dem Mann empfinden. Oder hatte die Adlige so viel von dem entsprechenden Pheromon ausgeschüttet, dass es Bailee dieses Gefühl quasi aufzwang? Das war schliesslich ebenso möglich. Sie war der Adligen und den anderen beiden Jedi gerade ein Stück durch einen Dienstboten-Gang gefolgt, als ihr Com piepste. Allerdings konnte sie nicht gleich nachsehen, sonst würde sie die anderen wohlmöglich verlieren und sich dann am besten noch verlaufen, weil sie nicht auf den Weg achtete. Das wär vielleicht ne Blamage. Sie würde die Nachricht ansehen, wenn sie kurz anhielten. Die Adlige Elia stellte unterdessen soetwas wie einen Plan auf. Sie wollte die Wachen ablenken, während sie den "Gefangenen" durchs Fenster raus schaffen sollten. Damit sie nicht auffielen, bekamen sie noch Verkleidungen. Bailee bekam eine braune Perücke und eine Robe mit grosser Kaputze. Bailee nahm eine Strähne der Locken und sah sie kritisch an.

"Ich seh jetzt bestimmt aus wie ein Mensch, der bei ner Gesichts-OP nen besoffenen Chirurgen hatte. Passt das Braun zu meinen Augen?"

fragte sie und sah Akani mit ihren grossen, schwarzen Amphibien-Augen an.

"Zur gelben Hautfarbe passt es sicherlich. Ist ja auch ein warmer Ton. Blond würde dagegen garnicht gehen. "

Die Nautolanerin kam sich mehr als albern vor. Es hatte schon nen Grund, warum ihre Art keine Haare in der Form hatte. Sie sollte besser dafür sorgen, dass niemand bemerkte, dass ihr Gesicht wirklich nicht menschlich war. Warum hatten die Menschen nur so Probleme mit Wesen, die nicht so wie sie waren? Sie nahm noch schnell das Com raus und las die Nachricht, die Brianna ihr geschickt hatte. War sie sauer? Oder ungeduldig? Der "Ton" ihrer Nachricht irritierte Bailee etwas. Sie setzte gerade an, eine Antwort zu schreiben, als ihre Gruppe schon weiter zog. Verdammt. Bailee steckte das Com wieder weg und beeilte sich, hinter Tenia, Akani und der Adligen herzukommen. An der Ecke , an der sie auf das Ablenkungsmanöver warteten, schaffte sie es endlich ihrer Meisterin zu schreiben.

(ÜBERTRAGUNGSVERZÖGERUNG WEGEN TECHNISCHER PROBLEME)
Nachricht an Brianna
DAS ist ne gute Frage. Wir sind durch irgendwelche Dienstboten-Gänge gelaufen zu einer Kleiderkammer. Stell dir vor: Ich hab braune Haare. Wenn auch nur Leihweise. Naja, und jetzt stehen wir in der Nähe des Zimmers von einem gewissen Telto und wollen ihn befreien, weil wir ihn wohl für unsere Aufgabe bei den Kiliks brauchen. Ich melde mich später."
LG
Bailee.

Sie klickte auf Senden, doch die Nachricht ging nicht sofort raus. Eine Fehlfunktion ihres Coms oder störte etwas das Signal? Scheiss Technik. Der scharfe Ton der Adligen lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich. Sie hatten freie Bahn. Das nachfolgende Manöver lief wirklich reibungslos. Sogar die ehe generell missmutig wirkende Tenia staunte über ihren Erfolg. Der junge Mann, der jetzt bei ihnen war, wirkte indes irgendwie krank. Brianna hätte ihm bestimmt helfen können. Im Lastenaufzug bekam ihr Com dann offensichtlich wieder Empfang, denn es piepte und meldete einen weitere Nachricht, die Bailee noch tiefer irritierte als die vorherige? Sie spürte ein kribbeln im Gesicht, als ihr das Blut aus selbigem wich. Zum Glück musste man schon sehr aufmerksam sein um zu erkennen, dass sie blass wurde. Wie, dem Orden den Rücken kehren? Und warum sollte man etwas von ihr hören, dass einen dazu veranlassen sollte, schlecht über sie zu denken? Bailee verstand die Welt nicht mehr und konnte für einen Moment keinen klaren Gedanken fassen. Noch einmal piepte ihr Com und sie bekam den Zusatz, dass sie sich an Talery wenden sollte. Die Jedi, die immer so wahnsinnig viel Gepäck hatte und sich gern parfümierte? Sie war auf Manaan. Super. Manaan war sicher auch überschaubar klein und sie würde der anderen Jedi ohne Probleme über den Weg laufen. Verschiedenste Gefühle wallten in ihr auf. Sorge um Brianna. Traurigkeit, weil sie sie doch gemocht hatte und die Jedi sie jetzt quasi sitzen lies. Auch wenn sie eine alternative Adresse bekommen hatte. Bailee atmete bebend durch und schrieb ein paar Zeilen an ihre wohl ehemalige Meisterin.

"Ich wünsche dir alles Gute, wo immer du jetzt auch hingehst. Melde dich doch ab und zu mal bei mir. Sonst mach ich mir Sorgen um dich.
LG
Bailee."


Sie zögerte einen Moment, starrte auf die Zeilen ohne sie zu lesen und schickte sie dann ab. Als sie den Kopf wieder hob, fühlte sie sich irgendwie fehl am Platz. Aber gut, sie würde sich auf den Weg nach Manaan machen,wenn die Sache hier erledigt war. Schliesslich konnte sie sich nicht einfach ausklinken.

"Und jetzt machen wir uns auf den Weg zu den Killiks? Sollte ich mir noch nen Blaster oder so mitnehmen? "

fragte sie die anderen beiden, mehr um zu signalisieren,dass sie ansonsten wohl wirklich nur zugucken konnte. Die Jedi Tenia hatte recht: Diese Reise verlief im Groben und Ganzen überhaupt nicht so, wie sie sollte. Die Prinzessin machte dann aber klar, dass sie das Vertrauen der Killiks, zu denen sie jetzt fuhren, nicht missbrauchen würde. Also würde sie wahrscheinlich keine Waffen brauchen und das Ganze würde wahrscheinlich friedlich über die Bühne gehen. Prima. Jetzt brauchten sie nur noch einen Speeder. Tenia "zauberte" einen Platzregen hervor, der sie unbemerkt zur Speedergarage bringen würde. Das die Jedi das Wetter beeinflussen konnten, erstaunte nicht nur Elia Organa, sondern auch Bailee. Diese blickte die Adlige an.

"Wenn man sowas live sieht schwankt man doch zwischen staunen und gruseliger Gänsehaut, oder? Zum Glück kann ich keine Gänsehaut als solches bekommen. Trotzdem schauerts mich da. Beeindruckend."

Bailee zog sich die Kaputze tief ins Gesicht und folgte den anderen rüber zur Speederbucht. Die Nautolanerin hätte den Regen zwar lieber auf der Haut genossen, aber dann hätte man erkannt, dass sie keine der Standart-Bediensteten war. Schade.

Alderaan-Apalisküste-Schloss Organa- Speederbucht- mit Tenia, Akani, Eila und diversen Bedienstete
 
[Alderaan | Apalisküste | Schloss Organa | Balkon] Jarael, Janus

Wie allzu oft lag eine bestimmte Theatralik in der Luft wenn man sich Graf Sturn beschäftigte und unterhielt. Er schien immer sehr lange in Gedanken versunken, nur um dann in ausschweifenden Sätzen und Phrasen seine wahren Absichten zu verschleiern, zu verstecken. Er war schwer zu durchschauen und so nickte Jarael die meiste Zeit nur, als ihr Meister sprach. Hier und da garnierte sie ihr zustimmendes Nicken noch mit einem leichten Lächeln, allerdings war sie doch klug genug zu erkennen, dass Graf Sturn wenig an dem Wohlergehen an ihrem Volk lag, es sei denn, es nutzte ihm. Die Priesterin hatte also gut daran zu tun, dass er ein Nutzen in ihr und ihrem Volk sah.

„Die Jedi sind verschlagen und hinterlistig. Sie versuchen durch ihre einengende Moral und ihre Regeln die anderen Bewohner der Galaxis zu knechten und zu unterjochen. Mein Volk hatte dies schon lange durchschaut gehabt und die Jedi bestraften uns dafür“, kommentierte sie Janus‘ Ausführungen über die wahren Absichten des Orden der Machtnutzer. Anschließend sprach er über Jarael, über seine Unwissenheit ihres Volkes betreffend. Es belustigte sie ein wenig, dass er meinte wenig über ihr Volk zu wissen, aber sicher zu sein, dass Jarael die besseren Qualitäten an den Tag zu legen schien. Doch hier legte sie ein schüchternes Lächeln an den Tag, schien geschmeichelt von den Worten zu sein und senkte demütig ihren Blick, als sie sich fragte, ob er dies und ähnliches zu jedem Schüler, jeder Frau sagte. Ihr Verhalten, ihr Eindruck den sie hinterlassen wollte änderte sich aber schlagartig, als er wissen wollte, was sie sich wünschte, welche Dinge sie sich nehmen würde, hätte sie die Macht dazu.

Für den Bruchteil einer Sekunde, kaum wahrnehmbar für die meisten empfindungsfähigen Spezies der Galaxis schien die Barriere zwischen den Welten, den Dimensionen aufzubrechen. Die Haare der Avatarin Vahls schienen kaum mehr von Flammen unterscheidbar zu sein, ihre Augen glühten und so intensiv wie niemals zuvor spürte sie die Präsenz, den Zorn ihrer Göttin, ihrer selbst in sich.


„Ich wurde inmitten des Hyperraums geboren, der ungezügelten Macht Vahls ausgesetzt. Es wird gesagt, dass einer der Priester eine heftige Vision zu dieser Zeit gehabt hatte und Vahl persönlich von ihm Besitz ergriffen hatte, als er mich in die Reihen unseres Volkes aufnahm. Mein Haar ist rot, als Einzige aller Vahla. Ich bin die Avatarin der Göttin von Feuer und Zerstörung, ihre Auserwählte, ich bin Jarael. So wenig wie man bei dem geringsten aller Wesen die Einzelteile seiner Persönlichkeit auseinanderdividieren kann, so wenig kann man es bei mir. Die Wünsche Vahls, sind die meinen sowie meine Wünsche, die Wünsche Vahls sind. Ich wünsche mir Gerechtigkeit für mein Volk, Unabhängigkeit von der Gnade und dem Wohlwollen anderer, minderwertiger Felsgeborener, die nicht die Stimme Vahls vernehmen können ...“

Ein wenig sackte sie in sich zusammen, der Geist, der von ihr Besitz ergriffen hatte, schien von ihr gewichen zu sein und Jarael war sich nicht sicher, ob ihre eigene Indoktrination aus ihr gesprochen hatte oder ob es doch Vahl persönlich gewesen war. Die Wahrheit in ihren Worten minderte es aber in keinem Fall, das war es was sie wollte, das war es, was ihr die Priester seit Kindesbeinen eingetrichtert hatten. All die anderen Wünsche, die sie damals hatten waren ihr mit harter Hand ausgetrieben worden. In einem kurzen Moment der Erschöpfung und der Schwäche sah sie über die malerische Natur Alderaans hinweg und stellte sich vor, wie es wohl gewesen wäre als Kind über diese Wiesen zu laufen anstatt in den Jeffreys Röhren des Raumschiffes sich erneut vor den strengen Unterricht der Priester zu verstecken ...

[Alderaan | Apalisküste | Schloss Organa | Balkon] Jarael, Janus
 
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