Alderaan, Delaya (Alderaan-System)

.:: Alderaan | Apalisküste | unterwegs in der Stadt | mit Brianna ::.


Die Fremde schien ein ziemliches Aggressionsproblem zu haben.

"Cholerikerin was?", nuschelte er in seinen ungepflegten Bart hinein, als sein Blick auf das zertrümmerte Kommunikationsgerät am Boden gerichtet war. Er hatte kein Bedürfnis, sich vor dieser Verrückten zu rechtfertigen, auch wenn er entgegen ihrer Annahme überhaupt nicht auf dem Weg aus der Stadt hinaus war. Er wohnte schließlich hier und dachte nicht an eine Flucht, eben weil dies sehr auffällig gewesen wäre. Nein, er hatte nur nicht das Bedürfnis irgendwelchen Rettungskräften noch helfen zu müssen, weil diese mit der Situation überfordert wären. Doch das alles ging diese da wohl einen Schei*dreck an. „So oder so… wollen wir es drauf ankommen lassen, wer von uns beiden verdächtiger wirkt – und wer von uns beiden am ehesten damit davonkommt? Sollen wir es testen…?“

"Ich kann dir sagen, wer verdächtiger wirkt. Vielleicht die, die einen Fremden an jeglicher Kommunikation hindern möchte, ihn festhält ohne ersichtlichen Grund!"

Jonah versuchte sich aus ihrem festen Griff zu befreien, doch wirkte es, als würden ihre Finger sich in dem Moment und auf diesen Versuch hin noch etwas fester um seinen Arm schließen. Sie würde ihm noch das Blut abschnüren, so wie sie zupackte. Er mochte das ja eigentlich, aber nicht auf offener Straße, sondern...
Und plötzlich tat sie etwas völlig Irres, womit er niemals gerechnet hätte. Sie fing an herumzubrüllen mit einer nicht ganz engelsgleichen Stimme, die viel eher an ein wild gewordenes Pikobi erinnerte, das vergaß still bleiben zu müssen, wenn es auf Fischfang war. Nun nutzte der Bounty die freie Hand, um zu versuchen, ihren Griff um seinen Arm zu lockern.

"Nur dass die Explosionen schon eine Weile her sind, was nicht ganz zu deiner dummen Theorie passt, Madame Kreisch-Falumpaset!"

, schimpfte er. Langsam war seine Geduld am Ende und das mochte etwas heißen, denn unter Drogen war er normalerweise der ruhigste Agarmarianer, den man sich vorstellen konnte. Aber das hier ging einfach zu weit. Sie machte noch alles kaputt mit ihrer überaus aufdringlichen Art. Sie konnte ihn überhaupt nicht mit Kate gesehen haben. Sie konnte überhaupt kein Indiz dafür gefunden haben, dass die beiden in Verbindung standen. Entweder hatte die Manice gepfuscht oder hier war irgendetwas ganz gewaltig faul. So faul, dass es schon bis zum Himmel stank! Knurrend wie ein wildes Tier wehrte er sich gegen die Frau, die doch viel stärker war, als man es ihr äußerlich zugetraut hätte. Er überragte sie um mehr als 10 cm und auch seine breiten Schultern und die muskulösen Arme hätten darauf schließen lassen, dass er ihr stärketechnisch überlegen war.
Hitze stieg in ihm auf. Er spürte, wie die Situation ihn aufregte und innerlich aufwühlte. Verdammtes Weibsbild! Und mit einem Mal fühlte er sich so unter Stress, Zorn und in einer derartigen Auswegslosigkeit, dass er die Frau mit aller Kraft gegen das Brustbein stieß. Irgendetwas verursachte so einen Rückstoß, dass die beiden voller Wucht in entgegen gesetzte Richtungen flogen. Noch bevor Jonah sich darüber bewusst wurde, was da gerade passierte, stieß er rücklings gegen eine Hauswand. Sein Rücken schmerzte, doch nicht nur das, auch sein Arm brannte. Offenbar hatte die Fremde nicht sofort losgelassen und wasauchimmer in seinem Arm verletzt.

"Arrgh...", stöhnte Soltren auf und hob die Hand an den Arm, um diesen zu halten. Ein Blick zu seiner Gegnerin zeigte ihm, dass sie ebensowenig damit gerechnet hatte, wie er selbst. Was zum Henker war das gewesen? Hatte er das getan? Oder sie? Der Kopfgeldjäger rang um Fassung und schnell wurde er der aktuellen Situation gewahr. Er musste verschwinden, bevor ihr noch einfiel, ihn erneut festhalten zu wollen. So kämpfte er sich hoch und verschwand. Die Stadt war sein Territorium und er wusste sehr gut, wie und wo man schnell verschwinden konnte...



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Alderaan, Apalisküste – im Speeder auf dem Weg durch die Weingüter – Tenia, Akani, Bailee, Telto und Eila (NPCs)

Bemerkenswert… Jedi waren längst nicht die vergeistigten Akademiker, die sich in Elfenbeintürme sperrten und nichts über die Galaxis wussten. Eila war klar, dass das Bild des Ordens, welches sie auf Alderaan vermittelt bekam, nicht unbedingt der Wahrheit entsprach. Sie erinnerte sich noch, ewig lange her, an eine Zeit vor dem Imperium, als ihre Heimat noch neutral gewesen war, und so auch das Bild von den Jedi. Ihr realer Kontakt mit den Jedi verlief dagegen doch ganz anders. Grundsätzlich begrüßte die Prinzessin, dass die Jedi so viel in der Welt herum reisten, so viel, dass Akani noch nicht einmal den Jedi-Tempel gesehen hatte, was seiner Meisterin Tenia zufolge auch nach diesem Auftrag keineswegs garantiert war.

»Ihr seit so viel in der Galaxis unterwegs, dass Ihr noch nicht einmal den Stammsitz Eures Ordens gesehen habt? Ihr Jedi überrascht mich wieder und wieder.«


Eila musste einfach fragen, denn das klang ziemlich außergewöhnlich. Sie behielt aber für sich, dass Kae ihrer Meinung nach vielleicht bisher zu wenig Zeit im Tempel verbracht hatte. Zumindest ihre Padawan Bailee schien (trotz der Kürze der Zeit, die sie erst in dieser Rolle war) dieser Frau gegenüber äußerst loyal zu sein und nahm sie in Schutz. Die Prinzessin bezweifelte nicht einmal, dass es Aufgaben gab, wofür diese Ritterin Kae gut geeignet wäre, aber auf Alderaan waren eher Samthandschuhe gefragt als die stürmische Frau mit dem Vorschlaghammer. Offenheit und Ehrlichkeit war natürlich ein angenehme Charakterzüge, aber zugleich welche, mit denen man sich in und zwischen alderaanischen Adelshäusern das Leben sehr schwer machte.

»Sicher hat Eure Meisterin ihre Qualitäten, aber auf dem glatten diplomatischen Parkett Alderaans wirkt sie fehl am Platz. Ich kann nicht glauben, dass das euren Ordensoberen nicht vorher schon klar war. Nur als Vergleich: die Sith haben diesen aalglatten Fiesling Sturn geschickt und obwohl ich keinen Hehl daraus mache, dass ich ihn abscheulich finde, war es meiner Meinung nach ein kluger Schachzug der Sith, ihn zu schicken.«

Wobei Eila bei den Sith jemand mit mehr Ehrlichkeit und Offenheit lieber gewesen wäre, aber das war ein anderes Thema. So wie die nautolanische wasserabweisende Kleidung.

»Wenn wir zurück sind, schicke ich meine Kammerzofe zu Euch, sie wird die Kontaktdaten wegen der Bestellung notieren,«

Erwiderte sie Bailee. Dass die Nautolanerin sich für die Schönheit der alderaanischen Landschaft erwärmen konnte, gefiel der Einheimischen natürlich.

»Ich bin mir sicher, dass Euch in den Ländereien der Organas keinerlei Gefahr droht. Vater ist sehr bemüht, dem Imperium und seinen Vasallen keinerlei Grund zu geben, auf unserem Territorium herumzuschnüffeln. Natürlich könnte das passieren, wenn die Killikproblematik eskaliert, aber genau das versuchen wir ja gerade zu verhindern.«

Auf diese Weise brachten sie den Flug zu den Killikgebieten sehr schnell vorüber, wo die Kontaktaufnahme unproblematischer als von Eila befürchtet vonstatten ging, obwohl die Prinzessin sich größere Aufgeschlossenheit erwartet hätte. Sie hatte nicht wirklich das Gefühl, die Richtige für die Verhandlungen zu sein, dafür schien eine zu große Hypothek auf den menschlichen Alderaanern zu lasten. Zum Glück übernahm Ritterin Tenia das Ruder und sie fand auch eine Begründung. EIgentlich gefiel der Prinzessin die Vorstellung, ›erkrankt‹ zu sein ja nicht, aber von einem gewissen Standpunkt aus konnte man das wohl so sehen? Meinungsverschiedenheiten im Nest waren den Killiks sicherlich fremd, Eila dagegen nur zu vertraut. Zumindest hatten sie den Fuß in der Tür und Killik-Telto antwortete schnell wieder:


»Wenn dem so ist, beweist es. Die Sinne des weichhäutigen Killiks sind schwach. Verlasst Euren metallenen Panzer, so dass andere Killiks euch begutachten können. Zeigt, dass ihr nicht gekommen seit, um rauben und zu morden.«

Das war natürlich einfach, oder? Zuvor hatte es ja heftige Meinungsverschiedenheiten zwischen den Jedi untereinander gegeben (fast wie unter Adeligen) und zum Glück hatte sich Tenia vorhin durchgesetzt. Im Allgemeinen hieß es auf Alderaan, dass niemand so verrückt wäre, ohne Waffen in Killikgebiete aufzubrechen. Aber es hieß andererseits auch, dass es Killiks gäbe, gegen die Blaster nicht viel ausrichten konnten, deshalb widersprach sich die Logik Eilas Ansicht nach. Sie hingegen konnten beweisen, dass sie nicht so waren wie der ›Rest des Nests‹.

»Demzufolge trügt Euer Gefühl nicht und es sind wirklich noch mehr Killiks in der Nähe. Wir tun natürlich was sie sagen, oder?«


Fragte die Prinzessin die Jedi, vor allem Tenia, die mutmaßliche Anführerin.

Alderaan, Apalisküste – im Speeder auf dem Weg durch die Weingüter – Tenia, Akani, Bailee, Telto und Eila (NPCs)

Würde auch sagen @Tenia Lumiran. Feststellen, dass wir keine Bedrohung für's Nest sind und dann geht's ab zu den "höheren" Killiks. Scheint ja nicht so zu sein wie ich zwischenzeitlich dachte, dass die Killiks alle gleich sind und es keine Individuen gibt. Muss mich bis zum nächsten Post nochmals in Killikkunde einlesen ;-)
 
Alderaan, Aldera – Außerhalb der Verwüstung am Pallista-Raumhafen – Jonah und Brianna

Eins stand fest: der Typ (Jonah) ging ihr mächtig auf die Nerven. Da war dieses selbstgefällige Gehabe. Die Wortkargheit. Die offensichtliche Unfähigkeit, ein angriffslustiges Nexu zu erkennen, wenn es vor ihm stand. Das ungepflegte Äußere. Echani-Männer neigten nicht zu starkem Bartwuchs und Brianna mochte (wahrscheinlich deswegen) auch bei Menschen keine Gesichtsbehaarung. Schon gar nicht, wenn sie nicht so akkurat getrimmt war wie z.B. ihre Fingernägel. Cholerikerin, von wegen! Würde sie zu Jähzorn neigen, fand Brianna, wäre der Typ schon längst als Wandschmuck geendet. Den widrigen Umständen entsprechend, denen sie nahezu ständig ausgesetzt war, verhielt sich die Echani nach eigener Ansicht nach vergleichsweise beherrscht. Wie sollte da eine auch nicht ab und zu aus der Haut fahren? Von so einem Typen aus der Gosse dumm angeredet zu werden und ihn dann nicht postwendend platt zu machen war ein Zeichen von derartiger Selbstkontrolle, dass eine Echani-Sensei stolz auf sie wäre.

Aber vielleicht änderte sich das auch noch, wenn sie erst aufgenommen hatte, was sie wissen wollte. Leider bewegte er sich keinen Millimeter in die Richtung, in die sie ihn haben wollte. Jetzt beschwerte er sich auch noch drüber, dass sie sein Kom kaputt gemacht hatte!


„Nur, dass dir niemand glauben würde, dass ich das mit deinem Kom war, oder ich dich gegen deinen Willen festhalten könnte.“


Als Brianna anfing, ihr Schmierentheater abzusehen, versuchte er es trotzdem, wenngleich (natürlich) ohne Erfolg. Nichts entkam dem Schraubstockgriff der Echani, die erheblich stärker war, als sie aussah. Dumm nur, dass er völlig recht hatte. Die Explosionen waren zu lange her, als dass die Sicherheitskräfte glauben würde, die Täterinnen befanden sich noch in unmittelbarer Nähe. Dass er sie im gleichen Atemzug beleidigte, war jedoch alles andere als ein kluger Dejarikzug war. Die Silberhaarige hatte sich längere Zeit auf Naboo aufgehalten und wusste daher, was ein Falumpaset war.


„Und trotzdem bist du hier, Shaakhirn!!“

Sie spürte ja, dass er mit dem Anschlag zu tun hatte, oder hatte zumindest einen nachvollziehbaren Verdacht, für Machtbenutzerinnen wenigstens. Nur die Beweise fehlten ihr und es wirkte ja nicht so, als würde sich das so schnell ändern. Die Fronten waren verhärtet und ihr fehlte eindeutig der passende Hebel. Zumindest fiel ihr keiner ein, der ein Geständnis auf der Komaufzeichnung nicht sofort entwerten würde. Der Mensch war ja auch stur genug um nicht einzusehen, dass er keine Chance hatte, sich von Brianna loszureißen, egal wie oft er es probierte. Doch plötzlich ereignete sich etwas Unerwartetes. Die 27jährige bekam einen Schlag gegen die Brust, den sie nicht hatte kommen sehen, weil sie dem, was Jonah tat, nicht wirklich irgendeine Form von Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Sie wusste nicht, was es war, irgendeinen Ausbruch der Macht, mit dem sie bei diesem Kerl ganz sicher nicht gerechnet hätte. Zwar machte die Kampfsportlerin instinktiv den Rücken rund und zog das Kinn zur Brust. Trotzdem prallte sie mit dem Hinterkopf gegen ein Triebwerk eines hinter ihr abgestellten Speeders.

Als Brianna wieder einigermaßen klar sehen konnte, war Jonah verschwunden. Sie spürte etwas Warmes ihren Nacken hinunterlaufen. Wie, bei den schwarzen, faulenden Knochen des Imperators hatte der Hallodri das angestellt? Und wieso um alles in der Galaxis war sie so leichtsinnig gewesen? Scheinbar hatte sie ihn unterschätzt. Wie zum Gundark konnte ausgerechnet dieser Kerl machtsensitiv sein, und sie es nicht merken? Bebend vor Wut versetzte sie dem Speeder, gegen den sie gerumpelt war, einen derart heftigen Fußtritt, dass dieser umkippte und auf dem Dach liegenblieb.

Nun hatte die Echani allerdings die Aufmerksamkeit der Sicherheitskräfte, die womöglich den Radau gehört hatten oder ihr gar zu Hilfe hätten eilen wollen… zunächst. Bevor sie gesehen hatten, dass Brianna einen fremden Speeder beschädigte.


„Hände hoch!“

„Na toll, jetzt kommt ihr daher, wo er über alle Berge ist?“


Erwiderte sie genervt und machte dabei keine Anstalten, der Aufforderung Folge zu leisten. Es waren zwei Männer der planetaren Sicherheitskräfte, die wohl gerade dabei waren, die Lage nach der Kette von Explosionen zu sichern oder was auch immer. Beide zückten irgendwelche Stöcke und aktivierten sie. Schockstäbe! Brianna hatte sich selbstverständlich an die alderaanischen Gesetze gehalten, trotzdem, oder deshalb erst recht, wäre es kein fairer Kampf. Aber eigentlich hatte sie nicht vor zu kämpfen, so klar denken konnte sie noch. Deshalb wich die Jedi auch zurück, als die beiden, Stäbe ihr zugewandt, vorrückten. Einem von beiden fiel Briannas iKom auf, welches ihr bei Jonahs Befreiungstat aus der Tasche gefallen sein musste. Er hob es auf und sah dabei wohl, dass es sich im Aufzeichnungsmodus befand, was eindeutig sein Misstrauen erregte.


„Finger weg, das gehört mir! Gebt es zurück!“

Nichtsdestotrotz spielte der Sicherheitsmann die Aufzeichnung ab und Brianna errötete, als sie ihre Stimme hörte.


„…Ich bin nämlich auch keine Freundin der hiesigen Behörden, okay?…“

„…Denk' bloß nicht, dass ich das Gleiche nicht auch mit deinem Arm machen könnte,…“
Für die beiden waren diese Worte das Signal, den hoffnungslosen Versuch zu unternehmen, sie festzusetzen.

„Wagt es nicht, Hand an mich zu legen!“

Zehn Sekunden später hatte Brianna ihr iKom wieder, hielt einen Schockstab in jeder Hand und die Hüter von Unrecht und Ordnung riefen nach Verstärkung. Diese kamen schneller als erwartet, in Form von zwei zusätzlichen Sicherheitsleuten und zwei Droiden.


„Ich bin in diplomatischer Mission unterwegs und genieße Immunität! Ich verlange, Lord Janus Sturn zu sehen!“


Das beeindruckte die Sicherheitskräfte allerdings ungefähr so sehr wie diese Brianna. Wurde sie hier eigentlich von niemandem ernstgenommen? Zunächst der Bombenleger-Typ und jetzt hatten es jene, die Leute wie ihn eigentlich festnehmen sollten, es auf sie abgesehen?! Brianna war zwar hochgradig erregt, aber doch soweit Herrin ihrer Sinne, nicht an einer weiteren Eskalation der Lage interessiert zu sein. Als Diplomatin tat sie sich jedoch auch nicht gerade hervor.


„Bringt mir Lord Sturn her. Jetzt.“

Wie ein Nuna fangen lassen würde die Echani sich aber ganz sicher auch nicht lassen. Als ihre Gegenspieler Anstalten machten, sie mit ihren Schockstäben außer Gefecht zu setzen, war sie schlicht und ergreifend schneller. Praktischerweise funktionierten die Schockstäbe auch bei den Droiden, das ersparten der Silberhaarigen, sie zu zertrümmern. Droiden kloppen machte so gar keinen Spaß – nicht, dass sie heute schon viel Spaßiges erlebt hätte.


Die nächste Eskalationsstufe bestand aus einem der typischen Achter-Sturmtruppen-Patrouillen. Auch bei diesen versuchte Brianna zunächst an Vernunft und/oder Überlebensinstinkt zu appellieren.

„Ihr könnt mich nicht anrühren, ohne einen diplomatischen Zwischenfall zu riskieren,“

Behauptete sie.

„Alles, was ich will, ist mit Lord Sturn zu reden. Schafft mir den Grafen hierher und jede von Euch geht heute unversehrt nach Hause.“

Fortsetzung folgt…?

Alderaan, Aldera – Außerhalb der Verwüstung am Pallista-Raumhafen – Brianna gegen den Rest Alderaans
 
Alderaan - Apalisküste – in der Nähe der Killiks - Gleiter – Bailee, Tenia, Akani und NPC


Tenia stellte ungewöhnlich energisch klar, dass sämtliche Waffen dablieben und schnappte Bailee an. Dann erklärte sie, dass sie zeigen mussten, dass sie sich von den Sith unterschieden. Als sie die Bedeutung der Mission betonte, vermutete Akani, dass sie an die letzte Mission dachte…Das erklärte ihre Reaktion natürlich, und der Chiss konnte nicht umhin, ihren Standpunkt zu verstehen.
Bezüglich seiner Nachfrage nach dem Tempel auf Coruscant gab sie dagegen keine klare Antwort.

„Aber vielleicht obliegt diese Entscheidung auch nicht allein mir, wenn wir hier fertig sind“, fügte sie dann hinzu. Der Padawan schob seine Verunsicherung diesbezüglich zur Seite. Sie konnte doch wohl nicht wirklich denken, dass er schon so weit war?
Nun, immerhin, ansehen werde ich ihn mir auf jeden Fall.
Bailees Anmerkung, der Tempel sei einen Besuch wert, bestätigte ihn nur noch. Zugegeben, Sonnenuntergänge machten so ziemlich jeden Ort toll anzusehen, vor allem, wenn die Sonne über alles unschöne hinwegblendete.
Eila fragte hier nochmals nach und brachte ihre Überraschung zum Ausdruck, dass zumindest Akani den ursprünglichen Tempel noch nie gesehen hatte. Er überlegte kurz, wieviel er erzählen sollte; er kannte die Frau schließlich nicht wirklich. Dann fragte er sich, ob diese Art zu denken nicht eher den Sith entsprach; überall Fallen und Spionage zu sehen? Dann entschied er, dass auch Jedi ihren Verstand gebrauchen durften und anderen nicht immer alles auf die Nase binden mussten.
Er ließ sich jedoch nichts anmerken und meinte:

„Nein, den Tempel auf Coruscant habe ich selbst zumindest tatsächlich noch nie gesehen. Der Orden hat eine weitere Basis, auf der ich mich bislang immer aufgehalten habe zwischen den Missionen. Zugegeben, mit der ganzen Virus-Geschichte ist das vielleicht nicht allzu schlecht…“

Über Brianna meinte Bailee, dass die Jedi schlicht sehr energisch war und auch schnell aufbrauste; Bailee stellte sie jedoch dafür auch aufrichtig und nicht hinterlistig dar. Allerdings erwähnte sie ebenfalls einige Lektionen, die Akani zum Grinsen brachten. Eila brachte jedoch ihre Meinung zum Ausdruck, dass die Ritterin zumindest in Sachen Diplomatie nicht übermäßig geeignet war. Der Chiss sah durchaus, was sie meinte, auch im Vergleich mit Sturn.
„Ich verstehe durchaus, was Ihr meint. Aber auf der anderen Seite kann es sich wohl auch nur ein Sith-Lord erlauben, mit der Macht Fallobst zum Explodieren zu bringen, um seinen Standpunkt klar zu machen…Diplomatie ist das meiner Meinung nach nicht gerade.“

Den Killiks gegenüber erklärte Tenia dann, dass die Gruppe die Organas repräsentierte, die sich für den Frieden einsetzten. Außerdem betonte sie, dass sie ohne Waffen ankamen. Telto antwortete stellvertretend für die Killiks und meinte, sie sollten ihre Aussage beweisen.
„Demzufolge trügt Euer Gefühl nicht und es sind wirklich noch mehr Killiks in der Nähe. Wir tun natürlich, was sie sagen, oder?“, fragte Eila leise. Sie sprach an Tenia gewandt, dennoch nickte Akani zur Antwort; er war sich ziemlich sicher, dass seine Meisterin in diesem Fall so dachte wie er. Die Gruppe stieg aus, wobei Telto dieses Mal nicht umhergeschoben werden musste, sondern direkt selbst folgte.
Als sie draußen waren, wandte sich Akani zunächst an Telto, bevor er sich umentschied. Wenn Tenia recht hatte – und er hatte keinen Grund, an ihrer Machtsensitivität zu zweifeln -, waren sie von Killiks umgeben. Er drehte sich also stattdessen zu den sie umgebenden Bäumen langsam um die eigene Achse und hob die Arme vom Körper weg. Dabei versuchte er, die Killiks auszumachen, konnte sie jedoch nicht sehen.

„Seht ihr? Wir sind unbewaffnet. Wir sind nicht gekommen, um zu zerstören; wir möchten verhandeln.“


Alderaan - Apalisküste – in der Nähe der Killiks - Gleiter – Bailee, Tenia, Akani und NPC

OP: Ich habe gerade nochmal übers Wiki gelesen und da klingt es eher so, dass die Killiks tatsächlich keine wirklichen Individuen wahrnehmen. Zumindest nicht, bis irgendein toller Jedi ein Verbundener wird und sie von ihm lernen, aber ob das in der RP-Variante stattgefunden hat, ist fraglich. Ich konnte nicht einmal etwas lesen, dass es sowas wie "höhere" Killiks gibt...
 
Alderaan - Apalisküste – in der Nähe der Killiks - Gleiter – Bailee, Tenia, Akani und NPC

Manchmal reichte eine keine leichte Brise, um ein auf Grund gelaufenes Schiff wieder frei zu bekommen? Tenia hatte alle Mühe nicht die Augen zu verdrehen und sich nicht anmerken zu lassen, was sie von dieser törichten Aussage hielt. Eine Brise, um ein Schiff frei zu bekommen. Natürlich. Janus brauchte auch nur eine Umarmung und schon war sein schlechter Charakter verschwunden. Himmel, langsam musste Tenia sich fragen, ob vielleicht sie das Problem war und nicht die anderen. Steven und Michael, denen Mord nichts ausmachte, Brianna, die eine Furie war. Bailee, die ihr Hirn und ihr Benehmen scheinbar auch nur nach Gutdünken einsetzte. Herrlich, wirklich.
Bailee hatte Glück, dass sie tief Luft holte, diese aber nicht nutze, um einen weiteren respektlosen Satz von sich zu geben. Denn Tenia hatte weder Geduld, noch Lust darauf zu reagieren. Sollte die andere denken, was auch immer sie wollte. Für eine Padawan, die bis vor kurzem nichts von Jedi gewusst hatte außer dem, was sie in Reportagen gesehen hatte, redete sie ohnehin zu viel. Unauffällige, friedliche und republikanische Welt. Sie hätte von Null sprechen können, wäre es nicht neutral gewesen und vielleicht störte Tenia an dieser Frau genau das, was sie einst selbst ausgemacht hatte. Desinteresse an allem, was nicht vor ihrer Nasenspitze lag und der Hang dazu, alles kommentieren zu müssen, wovon man keine Ahnung hatte. Ob das Kurzwort hierfür Arroganz war? Bei ihr war es das gewesen. Bei Bailee? Vielleicht auch.

Dann aber war da etwas anderes wahrzunehmen. Kurz nachdem sie die Killiks wohl erreicht hatten und zeigen sollten, dass sie unbewaffnet waren, spürte Tenia etwas, das sie kaum beschreiben konnte. Etwas, das sie in ihrem Innersten traf, direkt in ihrem Herzen. Etwas, das sich beinahe in körperlichem Schmerz manifestierte und sie für Sekunden zusammen zucken ließ. Leid. Es war Leid das sie wahrgenommen hatte, für Sekunden. Leid und Schmerz in einem Ausmaß, als hätte sie es selbst erfahren. Gleich danach war es verstummt, verschwunden. Als wäre das Gefühl oder der Eindruck nie da gewesen. Oder, als wären Schmerz und Leid dem Tod gewichen. Was war das gewesen? Tenia spürte noch einmal in sich, streckte die Macht aus, aber das Gefühl, der Eindruck, was auch immer es gewesen war, es war verschwunden. Bloß das Echo in ihr hallte noch nach, sorgte dafür, dass sie die Frage Eilas nicht einmal bemerkte. Sie sah zu Akani und zu Bailee, aber da war kein Anzeichen, dass sie etwas Ähnliches gespürt hatten, nichts gar nichts, dabei hatte sie noch immer Probleme klar zu denken oder sich zu konzentrieren und vor allem, den Nachhall auszuhalten.
Sie hörte gerade noch die Worte ihres Schülers, als sie verzögert die Arme hob, als trüge sie in ihnen Holz, die Handflächen gen Himmel richtete. Eine Geste, die auf Null friedliche Absichten demonstrierte.

„Wir sind unbewaffnet,“

wiederholte sie das, was Akani vermutlich längst gesagt hatte und sah sich erneut um.

„Aber etwas stimmt hier nicht,“


Meinte sie dann leise, senkte die Hände, griff wieder mit der Macht hinaus, aber da war nichts.

„Da war etwas,“

bekräftiget sie dennoch ein weiteres mal.

„Geht es Eurem Nest gut?“

Und vielleicht eröffnete diese Frage nicht nur den Weg dorthin, sondern schuf auch irgendeine Form von Vertrauen. Die Sorge zumindest in Tenias Stimme war überdeutlich und ein weiteres Mal blickte sie zu Akani und Bailee. Bei den Wäldern Nulls, sie wusste nicht, ob sie hoffen sollte, dass einer der beiden ebenfalls etwas gespürt hatte, oder dass sie sich einfach irrte.


Alderaan - Apalisküste – in der Nähe der Killiks - Gleiter – Bailee, Tenia, Akani und NPC
 
Alderaan-Apalisküste-Im Speeder- in der Nähe der Killiks- Mit Tenia, Akani, Elia (NPC) und Telto (NPC)

Eila gab zu bedenkten, dass die Chef-Riege des Jedi-Ordens mit Brianna einen Fehlgriff getan haben musste, als sie sie hier her geschickt hatten. Bailee zuckte daraufhin mit den Schultern.

"Könnte es sein,dass sie gewusst haben, das Sith kommen würden? Vielleicht war genau das der Grund,warum sie Brianna geschickt haben. Sie ist ne super Kämpferin. Vielleicht ist sie so ein " Nur-für-den-Fall,-dass.." -Joker. Dieser Fall ist halt nicht eingetreten, weil dieser Sturn und die meisten Leute so vollgeschleimt hat, das die nicht mehr klar denken können. Klar, ein gute Schachzug der Sith. Aber... hört man hier auf Alderaan denn nur Gutes vom Sith-Orden? Ich meine, es muss ja nen Grund haben, warum man dem Sith glaubt. Vor allem, weil er seine Kraft und Macht so gezeigt hat. Allein das wär für mich schon nen Grund, den Typen für ein paar Tage in einer Tiefkühl-Transportbox einzusperren. "

Ne, bei solchen Typen läuteten doch einfach die Alarm-Glocken. Noch einmal hoffte sie, das Brianna dem Kerl gehörig den Marsch geblasen hatte, bevor sie ging.Auch Akani bestätigte,dass der Sith nun nicht gerade das Beispiel für Diplomatie war. Er war wohl eher ein Beispiel für Einschüchterungsversuche und Schönreden. Eila informierte sie dann, dass sie ihre Zofe schicken würde, wegen der Bestellung des Anzugs. Bailee lächelte.

"Klar, ich geb ihr dann alles. Das Rezept für die Fischsuppe sollte ich auch noch aufschreiben für eure Köche. Mal schauen, was uns bis zu unserer Rückkehr noch alles einfällt, was ich hier lassen kann. "

Auch das Angebot der Prinzessin, dass sie auf dem Gelände der Organas Bilder machen konnte, war überaus freundlich und die Nautolanerin nickte ihr dankbar zu. Doch Bailee würde wohl bald nach ihrer Rückkehr Briannas Anweisung umsetzen und Talery suchen gehen. Auch wenn sie eigentlich keine Hoffnung hatte, das sie sie auf einem Planeten eine einzelne Person finden würde.
Von Tenia hingegen erwartete Bailee nicht mehr viel. Die Frau war eindeutig nicht ihr Typ- egal in welcher Beziehung. Drum hatte Bailee auch beschlossen, der Frau am besten nicht mehr in die Quere zu kommen und sie - soweit es möglich war- zu ignorieren.Doch lange konnte sie das nicht umsetzen. Kurz darauf verliessen sie den Gleiter in einem Waldstück und Bailee folgte dem Beispiel der anderen und bewies, dass sie unbewaffnet war. Zeitgleich überlegte sie, ob sie ihre Perücke abnehmen sollte. In gewisser Weise war es ja ne Täuschung und konnte- unter Umständen- falsch aufgefasst werden.Aber auch Akani hatte seine Sonnenbrille nicht abgenommen, also wartete Bailee auch erstmal ab. Tenia verhielt sich jedoch merkwürdig abwesend, seit sie ausgestiegen war und schien zeitweise garnicht richtig mitzubekommen, was hier gerade geschah. Auch das, was sie sagte,wunderte Bailee sehr. Auch sie fing an, sich umzusehen. Doch hier war nichts zu sehen und die Killiks schienen nicht der Ursprung dieser Sache zu sein. Bailee verzog das Gesicht. Wie gern hätte sie jetzt Brianna an ihrer Seite gehabt. Sie hätte ihr bestimmt erklärt, was hier gerade ablief. Statt dessen blieb Bailee nichts anderes übrig, als auf die Situationen irgendwie zu reagieren. Manchmal zu spät. Oft sicherlich falsch. Es passte ihr garnicht. Plötzlich nahm sie zwischen die Bäumen eine leichte Bewegung wahr, die nicht zu den vom Wind verursachten Bewegungen passte. Was sie beim genaueren Hinsehen entdeckte, war interessant. Das Lebewesen hatte lange Gliedmassen und verschmolz geradezu mit den umgebenden Bäumen. Wenn es sich nicht bewegt hätte, wäre es Bailee wohl nie aufgefallen. Weitere dieser Lebewesen konnte Bailee nicht ausmachen, aber sie war sicher, dass sie da waren.

Alderaan-Apalisküste-in einem Wäldchen- in der Nähe der Killiks- Mit Tenia, Akani, Elia (NPC) und Telto (NPC)
 
Alderaan, Apalisküste – im Speeder auf dem Weg durch die Weingüter – Tenia, Akani, Bailee, Telto und Eila (NPCs)

Bailees Loyalität beeindruckte Eila immer mehr. Die Prinzessin hatte nicht den Eindruck, dass Kae ein besonders gewinnendes Wesen hatte. Trotzdem stand die Nautolanerin ihrer Meisterin offenbar viel näher als dem Rest der Jedi. Ganz sicher als Tenia und ihrem Padawan Akani, denn da gab es eher Kabbeleien. Vielleicht hatte sie ihre Meisterin ja bereits zuvor gekannt? Das würde Bailees Verhalten sicherlich erklären, allerdings hatte sie keinen Hinweis darauf gegeben, dass dem so wäre. Eila verstand also nicht wirklich, wie diese Beziehung zustande gekommen war.

Zumindest hatte die Organa-Adelige eine recht schlüssige Erklärung dafür bekommen, was Kae überhaupt auf der Mission machte. Das Szenario für sie war freilich nicht eingetreten, weil nicht nur die Thuls Sturn aus der Hand gefressen hatten. Warum dem so war, wusste Eila wiederum ganz genau.


»Vergesst nicht, dass Alderaan Teil des Imperiums ist. Ihr könnt hier kein freies HoloNet erwarten. Adelige eines gewissen Ranges genießen zwar einige Privilegien, doch der Großteil der Bevölkerung erfährt nur, was der Moff und teilweise auch die Thuls wollen, dass sie wissen. Man hört nur sehr wenig Allgemeines über die Macht und ihre Nutzer. Sie möchten, dass die Sith diese mysteriösen Heldenkrieger sind, welche die Zivilisation gegen was weiß ich was verteidigen. Jedi werden kaum jemals erwähnt und wenn, dann mit der korrupten, chaotischen Anarchie gleichgesetzt, als die sie die Republik darstellen. Wie viele andere, die es sich leisten können, habe ich die Neue Republik besucht und weiß, dass die Behauptungen nicht stimmen,«

Berichtete die Organa-Prinzessin.

»Aber zu wissen, dass die Propaganda falsch ist bedeutet nicht automatisch, dass sie die Wahrheit glauben. Ich wage zu behaupten, dass die meisten, die ihr heute getroffen habt, Organas, Thuls, Aldes und wie sie alle heißen mögen, denken, dass Jedi und Sith so ziemlich dasselbe sind und die Unterschiede zwischen ihnen reine Politik, wie Reibereien zwischen Organas und Thuls eben. Sie wissen, dass Alderaan den Sith nicht wirklich am Herzen liegt, außer als Machtbasis. Aber sie denken, dass die Jedi genauso sind und wenn ich ehrlich sein darf, wart ihr heute nicht gerade sehr erfolgreich darin, sie vom Gegenteil zu überzeugen. Aber wir vier – plus Telto, wenn man ihn denn mitrechnen kann – könnten ihnen die Wahrheit zeigen. Dass die Jedi selbstlos sind und wirklich Alderaan helfen wollen, anstatt auf eine Eskalation der Lage oder sonstwas zu spekulieren.«

Alles weitere war dann mit Bailee auch ausgetauscht worden. Akani erklärte Eila, dass der Jedi-Tempel nicht der einzige Stützpunkt des Ordens war. Gut, dachte die Prinzessin im Nachhinein, eigentlich hätte sie sich das denken können. Irgendwo mussten die Jedi schließlich vor dem Friedensvertrag gewesen sein, vor dem friedlichen Seitenwechsel von Coruscant, auf den nicht wenige Alderaaner nun auch hofften. Eigentlich logisch, dass die Jedi nicht sofort alle in eine Stadtwelt umzogen, auf der eine schreckliche Epidemie wütete.

Auf diese Weise erreichten sie schließlich die Killik-Gebiete. Telto begann zu sprechen, obwohl eigentlich nicht er selbst, sondern eine Art kollektives Bewusstsein mit ihnen redete. Richtig wohl fühlte sich Eila ja nicht dabei, auf Geheiß der Killiks den Speeder zu verlassen, der zumindest ein bisschen symbolische Deckung bot. Wie viel Schutz die Jedi ohne ihre Lichtschwerter bieten konnten, wusste sie nicht und demzufolge wartete die Organa auch, bis alle anderen ausgestanden waren – außer Telto, der sie zu beobachten schien. Er folgte erst, nachdem Eila schließlich auch das Gefährt verlassen hatte.

Zuerst Akani, der irgendwie zunehmend die Initiative zu übernehmen schien, dann Tenia und Bailee zeigten auf verschiedenartige Weise, dass sie unbewaffnet waren. Eila tat es ihnen schließlich gleich und hoffte, dass die Killiks die Gesten zu deuten verstanden. Vielleicht hatte Telto noch etwas seines früheren Wissens übrig und half den Killiks sie interpretieren? Zumindest wurden sie bisher nicht angegriffen und das war ein gutes Zeichen. Der Chiss und die Menschenähnliche sprachen zusätzlich aus, dass sie unbewaffnet waren, und Telto schien zu verstehen, oder so interpretierte Eila es wenigstens. Sie selbst hielt sich möglichst zurück, um ja nichts falsch zu machen – die Jedi hatten schließlich mehr Erfahrungen mit fremden, speziell insektoiden Kulturen.

Wobei Tenia auch auf Eila den Eindruck machte, mit den Gedanken eigentlich woanders zu sein schien. Die Alderaanerin konnte nicht nachvollziehen, was die andere Frau da machte, irgendetwas in der Macht, wie sie annahm. Schließlich fragte sie aus heiterem Himmel nach dem Zustand des Nestes. Diese Jedi konnte doch nicht etwa ein Killiknest spüren, geschweige denn, wie es ihm ging? Ein weiteres Mal klappte Eilas Unterkiefer nach unten, als sie die Nullianerin erstaunt ansah. Nach einem Augenblick fand sie allerdings ihre adelige Contenance wieder.


»Ihr könnt das spüren

Flüsterte sie. Gleich darauf wurde ihre Aufmerksamkeit jedoch woanders gefordert. Mehrere mannsgroße Insekten kamen auf ihren Hinterbeinen laufend aus dem nahen Wald. Braun und holzartig, wie sie aussahen, konnte man sie leicht mit einem kleinen Baum oder Teilen davon verwechseln, jedenfalls bis man sie komplett sah. In den vorderen Gliedmaßen hielt jeder Killik ein Blastergewehr von der Art, wie imperialen Sturmtruppen sie benutzten. Eila kommentierte den Anblick sarkastisch:

»Voilá, sehet die Erfolge der imperialen Bemühungen der Konfliktlösung. Anstatt einfach nur Killiks wie früher haben wir jetzt bewaffnete Killiks.«

Schöne letzte Worte womöglich? Die Prinzessin hoffte, nicht als Zielscheibe für Zielübungen zu enden. Doch als die Killiks aus dem Unterholz herausgekommen waren, blieben sie einfach nur still stehen. Es war weiterhin Telto, der sprach. Wahrscheinlich konnten die ›echten‹ Killiks überhaupt nicht in Basic kommunizieren.

»Wir würden gerne glauben, dass ihr dieses Mal gekommen seit um zu verhandeln, anstatt um zu kämpfen. Die Sorge des Nestes Organa ehrt euch und doch verwirrt sie uns. Ist es doch das Organa-Gift, welches die Stärke des Nestes schwinden lassen,«


Erwiderte Telto bzw. die Killiks. Eila erschrak, als von Gift die Rede war. Sie wusste, dass es den Vorschlag gegeben hatte, Killiks quasi wie jedes andere Insekt auch zu bekämpfen – mit Insektenspray eben.

»Ich dachte wirklich, Vater hätte derlei Pläne alle unterbunden?!«

Raunte Eila den anderen Nicht-Killiks entschuldigend zu.

»Wir finden, dass das Nest Organa mit eigenen Augen sehen sollte, was es angerichtet hat, sollte es ihm mit seiner Meinungsänderung ernst sein. Wir verlangen, dass dieser Teil des Nestes uns begleitet.«


Telto sprach ohne die sonst üblichen menschlichen Gesten, wie etwa auf ihre kleine Gruppe zu deuten, doch Eila war trotzdem klar, dass sie vier gemeint waren. Ihr war überhaupt nicht wohl bei der Sache. Wenn die Killiks sie töten wollten, hätten sie es sicherlich bereits getan oder zumindest versucht (wer konnte die Kräfte von Machtnutzern jenseits der Propaganda und Sturns Showeinlage denn wirklich einschätzen? Die Killiks waren sicher noch keinem begegnet.) Aber vielleicht hatten sie auch etwas anderes vor – etwa sie auch zu Verbundenen zu machen, wie Telto, oder Eilas Schwester Heira. Dementsprechend hielt die Prinzessin sich auch weiterhin erst Mal vornehm zurück.


Alderaan, Apalisküste – in der Nähe der Killiks – Tenia, Akani, Bailee, Telto und Eila (NPCs)

Tatsächlich, hab jetzt zumindest den Jedipedia-Eintrag darüber gelesen. Dann können wir ja so weitermachen. Aber wie macht man als "Killik", dem Leben und Sterben herzlich egal zu sein scheint deutlich, dass viele Killiks an Gift gestorben sind? :verwirrt: Den Ansatz, dass es dem Nest nicht gut geht, finde ich aber prima! :thup: Hab eine Idee, wo das grad mit Heira hinführen könnte.
 
Alderaan - Apalisküste – in der Nähe der Killiks - Gleiter – Bailee, Tenia, Akani und NPC


Bailee zeigte sich – welche Überraschung! - ebenfalls nicht begeistert von den Verhandlungsmethoden von Sturn und meinte, er sollte einige Tage tiefgekühlt werden. Akani gefiel die Idee; vielleicht konnte man den Sith anschließend in einer Marinade einlegen und dann langsam garen?
Sie meinte, dass aus diesem Grund Briannas Teilnahme an der Mission nicht verkehrt war und beschrieb die Jedi als sehr gute Kämpferin.
Eila rief der Gruppe in Erinnerung, dass auf Alderaan aufgrund seiner Zugehörigkeit zum Imperium nur das im Holonet gezeigt wurde, was das Imperium guthieß. Akani hätte sich diesen Teil eigentlich denken können.
Sie meinte dann – irgendwo zurecht -, dass die Vertreter der Republik bislang auch nichts erreicht hätten, was den Alderaanern ein anderes Bild der Republik bzw. des Jedi-Ordens hätte geben können, betonte jedoch auch, dass dies sich nun ändern konnte.


Im Gespräch mit den Killiks – oder eher mit Telto – schien es, als wären Tenias Machtsinne noch ausgeprägter, als sie bisher gezeigt hatte. Nachdem sie Akanis Worte bekräftigt hatte, murmelte sie: „Aber etwas stimmt hier nicht.“
Im nächsten Moment erkundigte sie sich nach dem Nest der Killiks.
Diese antworteten herzallerliebst, indem sie sich nun zwischen den Bäumen zeigten und dabei auch gleich ihre Blaster präsentierten. Akani musste Eilas gerauntem Kommentar diesbezüglich zustimmen, blieb jedoch regungslos.


„Wir würden gerne glauben, dass ihr dieses Mal gekommen seid, um zu verhandeln, anstatt um zu kämpfen. Die Sorge des Nestes Organa ehrt euch und doch verwirrt sie uns, ist es doch das Organa-Gift, welches die Stärke des Nestes schwinden lässt“, sprach Telto als Antwort für die Killiks.
Eila wirkte ehrlich schockiert über diese Aussage und erklärte, geglaubt zu haben, dass ihr Vater
derlei Pläne unterbunden hatte, was auch immer dies heißen mochte. Akani vermutete, dass er diese Pläne gar nicht kennen wollte.

Die Killiks forderten die Gruppe dann direkt auf, ihnen zu folgen und sich das Nest anzusehen.
Der Padawan blickte zu den anderen und nickte dann.

„Natürlich werden wir euch folgen. Bitte weist uns den Weg“, antwortete er. Die Killiks standen einen Moment still, dann drehte sich die Hälfte von ihnen wie auf Kommando um. Die andere Hälfte schien zu warten, dass die Gruppe sich in Bewegung setzte.

Akani fiel erst jetzt auf, dass er die dämliche Sonnenbrille noch immer aufhatte. Er ärgerte sich maßlos darüber, hoffte dann, dass die Killiks nicht auf die Idee kommen würden, die Sonnenbrille als Zeichen von Verschleierung und Geheimnistuerei zu deuten – womit sie recht liegen würden -, warf die Brille möglichst unauffällig in den Gleiter und dann folgte die Gruppe, angeführt von Telto, den Killiks, die Anstalten machten, zwischen den Bäumen zu verschwinden. Sowie sie sich in Bewegung gesetzt hatten, schlossen die übrigen Killiks hinter ihnen an. So machten sie sich auf den Weg zum Nest, umringt von Killiks mit Blastern, selbst vollkommen unbewaffnet.
Tolle Situation. Und wieso wollte ich mich nochmal dem Jedi-Orden anschließen?


Alderaan - Apalisküste – auf dem Weg zum Killik-Nest – Bailee, Tenia, Akani und NPC
 
Alderaan - Apalisküste – auf dem Weg zum Killik-Nest – Bailee, Tenia, Akani und NPC

Niemand spürte irgendetwas. Weder Bailee ging auf die Aussage ein, dass Tenia etwas gespürt hatte, noch Akani. Nein, keiner von beiden reagierte, nicht einmal das. Schön, vielleicht hatten beide nicht gespürt, dass es sich gerade angefühlt hatte, als wären hunderte gestorben. Vielleicht hatten beide die Erschütterung der Macht nicht wahrgenommen, allerdings hätten beide gut darin getan, zumindest einen Kommentar abzugeben. Einen, der der Nullianerin das Gefühl gegeben hätte, nicht völlig verrückt zu sein. Etwas stimmt nicht, hatte sie gesagt. Keine Reaktion. Als stünde sie mit einer klaffenden Wunde da und hätte darauf aufmerksam gemacht, dass sie blutete. So blieb ihr kaum etwas anderes übrig, als sich zu fragen, ob da wirklich etwas nicht mit ihr stimmte.

Eila schließlich antwortete, auch wenn sie vermutlich davon ausging, dass Tenia mit 'etwas' die Kiliks meinte und nicht etwas anderes. Dennoch, Tenia nickte und versuchte ihre Beunruhigung zu bekämpfen, die nicht mehr verschwinden wollte. Die Kiliks hatte sie längst gehört und da traten sie auch schon aus dem Unterholz. Bewaffnet. Was auch sonst? Tenia konnte durchaus verstehen, dass die Kiliks dazu übergegangen waren, sich zu bewaffnen, auch wenn es gegen alles sprach, an das sie selbst glaubte. Wenn die Antwort auf Gewalt Gewalt war, begann ein nicht endender Kreislauf und auch diese Erkenntnis wirkte desillusionierend. Wunderbar. Genau das, was sie jetzt brauchte. Nur mit Mühe konnte die Nullianerin ein Seufzen unterdrücken, als sie sich Telto zuwandte. Immerhin, ihr Gefühl, dass etwas nicht stimmte, schien dafür zu sorgen, dass die Kiliks ein Mindestmaß an Vertrauen bekamen. Vermeintliche Sorge um das Nest als Eintrittskarte in das Nest. Wäre sie nicht noch immer beunruhigt, hätte Tenia sich auf die Schulter klopfen können. Dabei verspürte sie viel eher das dringende Bedürfnis, sich an eine anlehnen zu wollen. Aber dieser Gedanke gehörte sich gerade nicht und so blieb ihr ohnehin nichts weiter übrig als zu hoffen, dass das, was sie gespürt hatte, wirklich das Nest betraf. Gleichzeitig hoffte sie, dass dem nicht so war.

Zumindest verlangten die Insektoiden, dass die Gruppe ihnen folgte, Akani bestätigte und schließlich setzen sie sich alle in Bewegung.

Alderaan - Apalisküste – auf dem Weg zum Killik-Nest – Bailee, Tenia, Akani und NPC
 
Alderaan-Apalis-Küste-in der Nähe des Killik-Nests- mit Eila, Akani, Tenia und NPS`s

Prinzessin Eila erklärte, dass den Einwohnern Alderaans im Holonet nur gezeigt wurde, was sie sehen sollten. Alle höher gestellten Adligen und System-Vorsteher bestimmten, was gezeigt wurde. Bailee schüttelte den Kopf.

„Ich bin so froh, dass Glee Anselm zur Republik gehört. Es fällt einem wirklich schwer, sich ein Leben unter so einer Kontrolle vorzustellen. Obwohl. Wenn man irgendwo ne kleine Bäckerei hat uns sich nur für das interessiert, was sich im Ofen abspielt, dann spielt es wohl keine Rolle. Aber sobald man versucht, über den Tellerrand raus zu schauen und dann so eingeschränkt wird. Das ist furchtbar. Aber ...ich weiss ja nicht, welche Geschichten man als imperialer Staatsbürger von den Sith hört, dass man sie als „Heldenkrieger“ auffassen kann… in der Republik hört man über die Jedi auf jeden Fall etwas mehr, denke ich. Auch wenn man nie genau sagen kann, was Realität und was vielleicht Fiktion ist. Aber nach dem, was ich bis her erlebt hab, glaub ich mehr von dem, was ich bisher für Märchen gehalten hab. Und man hört neben „Heldentaten“ auch andere Dinge über die Jedi. Das, was sie jetzt auf Coruscant leisten beweist es eigentlich, dass sie nicht unbedingt auf Heldentum aussind. Ich war ja dort- auch wenn ich nicht direkt zwischen den Infizierten rumgerannt bin. Aber ich habe mitbekommen, wie die Angehörigen um jene trauern, die an dem C-Virus sterben. Und ich hab Brianna dort gesehen- auch wenn sie voller Energie war, als ich sie traf war sie auch missmutig. Sie und andere Heiler kämpfen Tag und Nacht für das Leben aller, die infiziert sind. Aber es scheint ein Kampf gegen Windmühlen zu sein. Der Andrang auf den Jedi-Tempel war enorm. Die Jedi, die wohl irgendwie Briannas vorgesetzte ist, sah aus wie ein Gespenst. Wirklich. Total abgekämpft von der vielen Arbeit. Auch Brianna erzählte mir, dass sie vor lauter Arbeit oft nicht zum Essen kam. Und ihr habt ja auch gesehen, wie dünn sie war. Ich glaub ihr das also.
Die Jedi leisten grosses da und..ich weiss nicht… von den Sith hab ich sowas noch nie gehört.“


Die Sith waren immer als die Bösen dagestellt worden und es war irgendwie schräg, dass Eila die ganze Geschichte andersrum gelernt hatte. Da musste man ja irgendwann durcheinander kommen. Vielleicht waren aber auch die Sith nicht so böse, wie sie in der Republik immer dargestellt wurden. Aber nach der Vorstellung des Sith beim Bankett glaubte sie eher, dass die Nachrichten des Imperiums nicht immer ganz der Wahrheit entsprachen. Um so erstaunlicher, dass der Sith damit trotzdem punkten konnte.

Die Sache mit den Killiks nahm unterdessen eine ganz neue Wende. Gift der Organas? Hatte man die Killiks etwa versucht zu vergiften? Warum? Bailee trat neben Eila und fragte leise.

„Gab es Streitigkeiten zwischen den Killiks und euch, oder warum existierten diese Pläne überhaupt?“

Gut, dass die Imperialen alles Nichtmenschliche verachteten und manchmal sogar bekämpften,war ja kein Geheimnis. Aber gleich so? Waren die Killiks denn irgendwie im Weg gewesen? Je mehr Fragen auftauchten, umso neugieriger wurde Bailee , das Nest zu sehen. So, wie Telto es dargestellt hatte, erwartete Bailee allerdings kein blühendes Leben. Es hatte ja eher danach geklungen, dass das Nest kränkelte. Und wenn der Grund dafür wirklich bei den Organas oder ihren befreundeten Familien lag, wurde die Sache ungemein schwieriger. Gespannt folgte sie den Killiks und den anderen Richtung Nest.

Alderaan-Apalis-Küste-Unterwegs Richtung Killik-Nest- mit Eila, Akani, Tenia und NPS`s
 
Alderaan, Apalisküste – in der Nähe der Killiks – Tenia, Akani, Bailee, Telto und Eila (NPCs)

Eigentlich unterhielten sich hier ja zwei Frauen miteinander, die beide eher wenig Ahnung von den Jedi hatten, doch die unterschiedliche Perspektive machte Bailees Bericht doch sehr interessant. Eila dachte, dass im Imperium schon die Eröffnung einer kleinen Bäckerei zu einem Riesenproblem werden dürfte, bei dem Konglomerat aus Bürokratie, Überwachungsstaat und Korruption, welches sie am Imperium so anwiderte. Einfach so beschließen, ab morgen Brötchen zu backen war ein Luxus, der republikanischen Staatsbürgern vorenthalten blieb. Bemerkenswert war auch, dass die Nautolanerin von einer ganz anderen Ritterin Kae berichtete, die sich als Heilerin für die Erkrankten auf Coruscant aufopferte. Man würde es gar nicht zutrauen, aber es stimmte, auch Eila hatte die Zeichen gesehen. Kae hatte eine Robe getragen, die nach einer Maßanfertigung aussah (eine alderaanische Prinzessin erkannte sowas auch aus größerer Entfernung auf den ersten Blick), die aber nicht wirklich passte. Es hatte sie vorhin schon irritiert, jetzt wusste sie den Grund.


»Na, dass sich Sith für andere aufopfern wie Eure Meisterin auf Coruscant, das wäre wohl selbst der imperialen Propaganda zu dick aufgetragen. Höchstens im Kampf, aber meistens werden sie ja als die unbesiegbaren Krieger dargestellt, ohne die die Galaxis ins Chaos stürzen würde. Mag ja sein, dass sie ab und zu wirklich einmal das Richtige tun und die Bürger des Imperiums wirklich vor etwas beschützen. Ich glaube aber, dass sie weitgehend nur ihre eigenen Interessen im Blick haben – wie all die Moffs und Gouverneure eben auch. Insbesondere Sturn nehme ich keine Sekunde ab, dass ihn auch nur im Geringsten dafür interessiert, was auf Alderaan passiert. Aber ihr schon, obwohl es eine imperiale Welt ist. Da ich das sehe, glaube ich auch Coruscant – wovon man im Imperium ja im Großen und Ganzen nur hört, dass die Republik der Seuche ohnmächtig gegenübersteht,«

Antwortete die Alderaanerin. Wenig später erfuhr sie von ›Killik-Telto‹, dass ihr Haus Organa, dem sie das nie zugetraut hatte, offenbar ernsthaft Gift gegen die Insektoiden eingesetzt hatte, was sie – so empfand sie es jedenfalls – in eine überaus peinliche Situation den Jedi gegenüber gebracht hatte. Schließlich waren sie, die Organas, doch die Guten und das hatte sie auch ihnen gegenüber vertreten. Die Guten setzten kein Gift gegen intelligentes Leben ein – nur dass sie es eben doch getan hatten. Dass die Jedi nichts sagten war fast schlimmer, als wenn sie sich darüber entrüstet hätten. So musste Eila damit leben, dass höchstwahrscheinlich sogar ihr eigener Vater Öl ins Feuer des zunehmend eskalierenden Konflikts gegeben hatte. Lediglich Bailee erkundigte sich schließlich nach den Hintergründen.


»Es ist wichtig zu wissen, dass die Killiks nicht einfach nur immer da sind. Niemand weiß warum, aber sie verschwinden immer wieder jahrhundertelang unter der Erde und genauso unvermittelt tauchen sie wieder auf. Nur so lange reicht die Erinnerung der Menschen nicht. Sie nehmen das verwaiste Land in Besitz und wenn die Killiks zurückkehren, war es ›schon immer‹ das Land der Organas, der Thuls, der Ulgos, wessen auch immer, weil wir uns nicht an einer Zeit erinnern können, als all das den Killiks gehörte. Der Killik-Kollektivverstand tun das aber schon, glaube ich. Daher kommen die Konflikte: beide Seiten glauben, dass das Land rechtmäßig ihnen gehört. Eine weitere Besonderheit bei den Killiks ist nun, je mehr man tötet, desto mehr scheinen nachzukommen – deshalb die Idee mit dem Gift. Ich weiß, dass Vater diesen Vorschlag zunächst zurückgewiesen hat, aber er muss es sich anders überlegt haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass so etwas ohne sein Wissen geschieht,«

Erklärte die Prinzessin leise. Würde man einem anderen Adelshaus etwas derartiges antun, wie etwa in der schlechten alten Zeit der inneralderaanischen Konflikte, würden diese sie jetzt samt ihren Begleitern sofort unter Feuer nehmen, weshalb Eila auch das Schlimmste befürchtete. Doch die Killiks reagierten nicht so. Sie sollten sich ein Bild des Schadens machen. Natürlich konnte es immer noch sein, dass man sie erst im Nest zu Hackfleisch verarbeitete, doch ihr Gefühl sagte, dass das nicht passieren würde. Aber sehen wollte sie es eigentlich auch nicht. Die Jedi waren dagegen tapferer als sie, Akani jedenfalls, der den Killiks versprach, zu folgen. Als sie losmarschierten, kam Eila sich wie eine Gefangene vor. Ein Teil der bewaffneten Killiks vor ihnen, ein Teil hinter ihnen. Sie ging als letzte der Humanoiden, direkt gefolgt von der zweiten Hälfte der Killiks. Jetzt konnte sie nicht einmal mehr Teltos vertrautes Gesicht sehen, was ihr noch ein wenig Halt gegeben hatte.

»I… ich habe Angst vor dem, was wir gleich sehen werden…«

Gestand sie den Jedi ein, als sie in den Wald hinein marschierten. Es dauerte nicht lange, bis sie eine Lichtung vorfanden, auf der mehrere wie überdimensionale Termitenhügel aussehende Konstrukte vorfanden, die direkt aneinander gebaut waren. Das ist nur die oberirdische Spitze des EIsbergs, dachte Eila. Man führte sie direkt in den ersten davon hinein, und was ihr im Dunkel des Eingangstunnels an visuellen Reizen fehlte, machten die Gerüchte wieder wett. Es stank nach… irgendwas? War das Gift? Eila glaubte, den Geruch von Verwesung wahrzunehmen und von brennendem Haar, also wahrscheinlich Chitin. Sie spürte, wie ihr Herzschlag sich beschleunigte, während ihre Nasenschleimhäute gerade dabei waren, sich zu verabschieden, obwohl sie sich ihr Riechorgan zuhielt.


Der Tunnel führte sie nach unten, unter die Oberfläche, und weilte sich schließlich zu einer Kaverne, die nach oben offen war. In der Mitte brannte ein großes Feuer, und obwohl der Rauch durch den ›Kamin‹ abzog, war der Gestank fast unerträglich. Im Feuer brannten die Leichen von Killiks. Arbeiter waren damit beschäftigt, weitere Kadaver ins Feuer zu tragen, denen die Körperflüssigkeit (vermutete Eila jedenfalls) aus allen Öffnungen tropfte. Die Prinzessin hatte das Gefühl, sich jeden Moment übergeben zu müssen. Sie versuchte nicht hinzusehen – und sah anderswo Killiks, die andere Killiks fütterten, die ebenfalls zu tropfen begonnen hatten. Außerdem waren da weitere tote Killiks, die noch nicht verbrannt worden waren, und unter denen sich Lachen aus der Flüssigkeit gebildet hatte. In den Schatten der tanzenden Flammen glaubte die Alderaanerin auch einige humanoide Figuren zu erkennen, aber es war schwer zu sagen. Der Raum war ungefähr so voll mit Killiks wie ein Ameisenhaufen voll Ameisen. Eila konnte nur an eine Sache denken und begann zu rufen:

»Heira? Heira?!«

Sie hörte auf damit, als ihr klar wurde, dass das nicht nur irgendwo egoistisch angesichts des ganzen Leids, sondern auch dumm war. Wenn Heira hier war, war sie eine Verbundene und würde sich nicht als Individuum melden. Genauso gut konnte sie Killik-Telto fragen, aber sie wollte nicht den Eindruck machen, als wäre ihre Schwester das Einzige, was sie interessierte.

Alderaan, Apalisküste – im Killikbau – Tenia, Akani, Bailee, Telto und Eila (NPCs)
 
Alderaan - Apalisküste – auf dem Weg zum Killik-Nest – Bailee, Tenia, Akani und NPC


Bailee erkundigte sich nach dem Grund für den Plan, derart krass gegen die Killiks vorzugehen. Eila erklärte, dass das Insektenvolk für lange Zeitabschnitte verschwinden und dann plötzliche wieder erscheinen konnte, dass die menschliche Bevölkerung Alderaans sich jedoch danach nicht mehr an die Killiks erinnerte und dementsprechend das Land als ihr eigenes betrachtete. Interessant fand Akani besonders, dass Eilas Aussage nach die Killiks nur in umso größeren Zahlen auftraten, je mehr von ihnen getötet wurden. Nicht dass er begeistert vom Töten war, aber er fragte sich, ob diese Beobachtung tatsächlich stimmte, und wie sie zu erklären war, wenn sie denn tatsächlich zutraf.
Außerdem gestand Eila ein, dass Holt den Plan mit dem Gift nach seiner ursprünglichen Ablehnung dann wohl doch wieder gestattet hatte.

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass so etwas ohne sein Wissen geschieht“, meinte sie. Akani fand es überaus praktisch, dass für den Erfolg der Mission so wichtige Details offensichtlich immer mittendrin ans Licht kamen, statt dass die Jedi im Voraus darüber in Kenntnis gesetzt wurden. Es schien, als würden Tenia und er sich immer mehr zu Spezialisten darin entwickeln, mit Insektenspezies in Kontakt zu treten, keine Ahnung von diesen Völkern zu haben und ganz besonders erschwerende Faktoren wie Konflikte mit dem Imperium oder dem örtlichen Adel anzutreffen und dann trotzdem versuchen müssen, irgendwelche Verhandlungen erfolgreich abzuschließen.
Als die Prinzessin der Gruppe als letzte folgte, gestand sie leise ihre Angst vor dem ein, was sie gleich erwartete. Der Chiss fragte sich, ob sie mehr Angst vor dem Anblick im Sterben liegender Killiks hatte oder vor dem Wissen, dass Ihr Vater eine zentrale Rolle dabei gespielt hatte. Natürlich sagte er nichts dergleichen.


Zunächst offenbarte sich ihnen jedoch eine überaus faszinierende Szene. Große hügelartige Bauten waren auf einer großen Lichtung errichtet worden; es war jedoch offensichtlich, dass sie nur den Eingang darstellten, der zu einem Tunnelsystem führen würde, dessen Größe sich Akani nicht wirklich vorstellen wollte. Die Killiks, die sie anführten, hielten ohne zu zögern auf eine Öffnung zu und führten sie dann in einen abwärts führenden Tunnel, der praktisch eine Wand aus Gestank enthielt. Akani drückte sich den Arm auf den Mund und die Nase und versuchte, durch seinen Ärmel zu atmen. Außerdem achtete er darauf, den Blick geradeaus gerichtet zu halten. Noch hatte er keine allzu großen Probleme, zu sehen, doch er wusste, dass der Tunnel für die anderen ziemlich dunkel sein musste, und wollte die offensichtlich eh schon beunruhigte Eila nicht auch noch durch den Anblick seiner rötlich glühenden Augen noch weiter erschrecken.

Schließlich wurde es wieder heller und der Tunnel spuckte sie in eine große Halle, die nach oben hin geöffnet war und eine Art gigantischen Rauchfang bildete. Es wurde nun auch schnell klar, woher der Gestank rührte. In der Mitte des Raums brannte ein großes Feuer, in welches beständig tote Killik getragen wurden. Der Anblick war einigermaßen grausig, und nach einem Moment befand Akani es für überaus angemessen, woanders hinzusehen.
Eila fing an, nach Heira zu rufen, stellte ihr Geschrei jedoch sogleich wieder ein. Der Padawan unterdrückte den Drang, mit den Augen zu rollen. Nicht dass er nicht ihren Wunsch verstand, ihre Schwester zu finden, aber in diesem Moment war das nicht gerade ein den Verhandlungen – die noch nicht einmal begonnen hatten - zuträgliches Verhalten und machte außerdem kaum Sinn; entweder nämlich wusste Heira bereits von ihrer Anwesenheit oder sie hörte Eila über das Fauchen des Feuers und das Geklicke von gefühlt tausend Insektenfüßen garantiert nicht.


Telto positionierte sich vor dem Grüppchen und streckte dann seinen Arm in Richtung des Feuers aus. Er blickte Eila starr an.
„Das ist es, was das Nest Organa angerichtet hat.“


Alderaan - Apalisküste – auf dem Weg zum Killik-Nest – Bailee, Tenia, Akani und NPC


OP: Nicht dass ich Telto übernehmen möchte; ich hoffe, der kleine Satz am Ende war in Ordnung :*D
 
Alderaan - Apalisküste – auf dem Weg zum Killik-Nest – Bailee, Tenia, Akani und NPC

Tenia lauschte dem weiteren Verlauf des Gesprächs zwischen der Prinzessin und Bailee nicht. Zum einen, weil sie selbst lang genug nicht über den von Bailee erwähnten Tellerrand hinaus geblickt hatte und zum anderen, weil ihr Fokus auf etwas anderem lag. Sie spürte noch immer den Nachhall des Gefühls in sich, das da eben ausgelöst worden war. Diese kurze, aber starke Erschütterung der Macht, auf die sie keine Antwort hatte. Gerade jetzt war es zudem äußerst sinnlos über die Philosophie der Jedi und der Sith zu diskutieren. Dieser Empfang vorhin hatte deutlich gezeigt, wes Geistes Kind die Sith waren und wie sehr sie die Anwesenden für sich gewonnen hatten. Janus hatte mit Worten geblendet und mit der Macht. Die Jedi und Tenia gehörte nun einmal zu ihnen, hatten gnadenlos darin versagt, gegen Janus zu bestehen. Jetzt war entscheidend, besser zu sein. Nicht mit triefenden Worten und einer Scheinausstrahlung sondern mit Handlungen. Tenia konnte nur hoffen, dass das von eben ihnen nicht in die Parade gespielt hatte. Was auch immer es gewesen war, was auch immer die Erschütterung zu bedeuten hatte, diese unbekannte Variable konnte das Zünglein an der Waage sein.
Schweigend folgte Tenia den Killiks, flankiert von allen Seiten kam sie sich dabei eher vor, als würde sie abgeführt werden. Aber die Nullianerin konzentrierte sich auf ihre Umgebung, auf die Eindrücke, die sie wahrnahm. Sie liefen weiter, bis sie eine Lichtung erreichten, die von Hügeln übersät war. Hügel? Nein. Insektoide Bauten, die sich kurze Zeit später als Eingänge heraus stellten. Eingänge in ein unterirdisches Tunnelsystem. Der Geruch war schon jetzt heftig, aber je tiefer sie in den Tunnel kamen, umso schlimmer wurde er und Tenia bekämpfte den Drang, sich ebenfalls etwas vor die Nase zu halten. Ein Zeichen des Respektes und vor allem ein Zeichen dafür, sich unvoreingenommen dem zu stellen, was sie da unten erwartete. Ertragen. Das war das Stichwort udn zumindest von Akani hätte sie sich mehr Beherrschung gewünscht. Dabei hatte sie längst eine Ahnung, was dieser Geruch bedeutete, eine Ahnung, die bestätigt wurde, als sie einen Bereich erreichten, in dem ein Feuer loderte in dem tote Körper verbrannten. Verbrannten. Gemessen an nullianischen Wertevorstellungen gab es nichts, rein gar nichts, was schlimmer für die Reise eines Toten war, als ihn seines Körpers zu berauben. Thyferra. Als würde sich de Mission wiederholen. Tenia musste sich zwingen, den Blick nicht abzuwenden. Sowohl den Blick mit ihren Augen, als auch den mit ihrem Herzen. Das hier war Alderaan. Es waren die Killiks. Nicht Tyhferra und was hier geschah, hatte sie nicht mit eigenen Werten und Glaubenssystemen einzufärben. Hier waren hunderte tote Killiks und das war das einzige, was gerade zählte. Ihre Geschichte. Ihr Leid. Eila begann nach Heira zu rufen, aber sie erkannte selbst wie töricht das angesichts der Situation war und hielt den Mund. Telto ergriff schließlich das Wort, deutete auf das Feuer und machte das Haus Organa verantwortlich. Waren das die Leichen der vergifteten? Tenia konnte nur mutmaßen, aber das brachte nichts. Rein gar nichts. Zwei Dinge aber standen fest. Das hier war nicht das, was sie eben gespürt hatte. Das hier war trotz allen nur eines.
"Das ist furchtbar," wandte sie sich aufrichtig an Telto. "Was genau ist passiert?" Ohne genaueres zu wissen, ohne die Wahrheit der Killiks zu erfahren, würde kaum eine Annäherung stattfinden.

Alderaan - Apalisküste – auf dem Weg zum Killik-Nest – Bailee, Tenia, Akani und NPC
 
Alderaan, Aldera – Außerhalb der Verwüstung am Pallista-Raumhafen – Brianna gegen den Rest Alderaans

Zumindest in der imperialen Propaganda galten die Sturmtruppen als sowas wie Eliteeinheiten, eine Behauptung, die Brianna nur schlecht einschätzen konnte. Irgendwie vermutete sie, dass es besagter Öffentlichkeitsarbeit zufolge nur Elitetruppen im imperialen Militär gab. Allerdings hatte die Echani Grund anzunehmen, dass es sich in der Regel um gute Soldaten handelte. Im Vergleich gegen eine Jedi-Ritterin, die den Nahkampf zu ihren Stärken zählte, hatte das freilich nicht viel zu bedeuten, abgesehen von zwei Dingen: sie waren zu indoktriniert, um an ihre Vernunft, und zu tapfer, um an ihren Überlebensinstinkt appellieren zu können. Brianna nahm zwar an, dass ihre zu vermittelnde Botschaft, eigentlich nur mit Janus reden zu wollen, inzwischen angekommen war.

Fairerhalber muss gesagt sein, dass die Silberhaarige es sich auch unnötig schwer machte. Ginge es nicht zuallererst um ihren Stolz, hätte sie sich einfach festnehmen lassen können. Anschließend hätte sie immer noch insistieren können, mit Janus zu sprechen, und vermutlich bessere Erfolgsaussichten gehabt. Nebenbei hätte sie die Platzwunde am Hinterkopf schnell wegheilen können, wofür ihr so nun die Zeit und zunehmend auch die Konzentration fehlte. Das Gefühl des Blutes, das ihr in den Nacken lief, trübte zunehmend ihr Urteilsvermögen. Doch um anders zu handeln, war sie zu wütend auf Jonah, das Imperium und fast alle anderen, sich selbst eingeschlossen. Schließlich hatte sie heute selbst schon einiges an Flurschaden angerichtet und alles was sie tat, schien es nur noch schlimmer zu machen.

Also griffen die Sturmtruppen sie an und da sie es nicht besser wussten, näherten sie sich in Sprungreichweite. Innerhalb eines Sekundenbruchteils hatte sie die trennende Distanz überbrückt und setzte zwei der Soldaten mit Fußtritten außer Gefecht, bevor diese auch nur die Chance hatten, zu reagieren. Erst auf dem Rückzug eröffneten die verbliebenen Imperialen das Feuer auf sie und hätten sie sich verhalten wie Sturmtruppen sonst überall in der Galaxis, Brianna wäre unbeschadet davongekommen. Doch auf Alderaan gingen die Chronometer offenbar anders. Die Waffenlosigkeit mochte zwar für die Imperialen gefühlt nicht gelten, trotzdem schien es eine Order zu geben, dass nicht sofort mit scharfen Blastern geschossen wurde. Sie setzten den Betäubungsmodus ein und das hatte die Echani nicht vorausgesehen. Anders als ein gewöhnlicher Schuss aus tödlichem Plasma breiteten sich die Betäubungsschüsse in sich weitenden konzentrischen Ringen aus. Brianna war einem der Schüsse nicht weit genug ausgewichen und dieser streifte sie daher an der rechten Schulter. Dennoch gelang es ihr, sich hinter einem abgestellten Speeder in Deckung zu begeben.

Sie wurde getroffen! Das durfte nicht sein! Ärgerte sich die 27jährige und verstrickte sich dabei zunehmend in einem Netz als immer größer werdender Rage. Es fiel ihr immer schwerer, klar und logisch zu denken. Sie schaffte es nicht einmal mehr, weiterhin zu betonen, dass sie doch eigentlich nur Janus sehen wollte. Dabei hatte der Treffer selbst kaum einen Effekt gehabt. Die Schulter fühlte sich taub an und sie konnte den Arm nicht heben. Jetzt war sie schon zweifach auf eine Weise gehandicapt, mit denen unter normalen Umständen in kürzester Zeit fertig geworden würde. Nur nicht jetzt - sie hatte eine Art Tunnelblick entwickelt und sah buchstäblich keinen anderen Weg als ihre Feinde niederzuringen. Diesen war natürlich nicht entgangen, dass die blasshäutige Silberhaarige getroffen worden war und vielleicht hatten sie einen stärkeren Effekt erwartet als es bei dieser Echani mit der Konstitution eines Banthabullen tatsächlich der Fall war. Jedenfalls versuchten zwei der verbliebenen Sturmtruppen den Vorstoß, um Brianna endgültig außer Gefecht zu setzen.

Diese konnten nicht wissen, dass die junge Frau eigentlich überhaupt keine funktionierenden Arme brauchte, um sie außer Gefecht zu setzen. Nach zwei weiteren Fußtritten war der Vorstoß beendet. Eine Brianna in Normalform hätte sich in dieser Situation pudelwohl gefühlt und das Scharmützel in vollen Zügen genossen. In Ermangelung einer echten Herausforderung hätte sie sich bestimmt damit vergnügt, ihre Gegner auf möglichst kunstvolle Weise auszuschalten. Doch sie sah einfach nur rot, ihr Hinterkopf und ihre Schulter schmerzten und sie fühlte sich kein bisschen wohl. Sie war wütend und eines der Anzeichen dafür waren simple und brachiale Fußstöße, gegen die schlicht kein Kraut gewachsen war. Den Gefallen, diese nochmals zum Einsatz bringen zu können, tat man ihr freilich nicht. Stattdessen deckte man sie von nun an mit scharfen Blasterschüssen ein, die ihr nur so um die Ohren flogen, und der Speeder bot dafür nicht genug Schutz. Sie konnte die Macht nicht wie gewohnt nutzen – keine Heilung, keine Schutzblase, keine Machtgeschwindigkeit, mit der sie sich sonst vielleicht aus der Affäre gezogen hätte. Aber sie konnte sie so nutzen wie zuvor im Schloss, und ohne es wirklich zu realisieren. Nur mit ihrem verbliebenen Arm, aber dafür mit erschreckender Leichtigkeit warf sie den Speeder um, um bessere Deckung zu haben. Die Karosserie war an der Stelle zerdrückt, an der sie ihn angefasst hatte. Aber raus aus ihrer Deckung kam sie auch nicht mehr.

Extreme Situationen erforderten extreme Maßnahmen. Unter normalen Umständen hätte Brianna nie einen Blaster auch nur angefasst, nun griff sie bereitwillig nach einem der beiden letzten Sturmtruppler, die sie flachgelegt hatte. Das hieß aber nicht, dass die Echani auch damit umgehen konnte. Sie nahm ihr in ihre gute Hand, legte an, und sobald sie sich aus der Deckung wagte, flogen ihr die Blasterschüsse um die Ohren. Sie tat es ein zweites Mal, zielte, und zögerte zu lange. Sie war sich zwar hundertprozentig sicher gewesen zu treffen, aber nicht tausendprozentig, und hatte deshalb nicht rechtzeitig abgedrückt – das Konzept des Sperrfeuers war ihr nicht klar. Nach einigen Augenblicken wenig geistreichen Überlegens kam die hinter ihrer Deckung Festgenagelte zu der Erkenntnis, das Blaster eben doch blöde Waffen waren. Anstatt zu schießen verlegte sie sich auf's Werfen und pfefferte den Schießprügel mit einer solchen Wucht, dass er am Helm eines der Imperialen zerbrach.

Im Anschluss flaute das Gefecht deutlich ab, auch weil mehrere andere Dinge passierten: zunächst traf eine weitere Sturmtruppeneinheit als Verstärkung ein, und anschließend die Presse, die auf das Tohuwabohu aufmerksam geworden war. Und weil es sich auf Alderaan ausgesprochen schlecht machte, wenn elf gepanzerte und bewaffnete Soldaten auf eine unbewaffnete Frau schossen, kam es zu einer Art Waffenstillstand. Zensur hin oder her, wenn derartige Holos erst einmal in Umlauf waren, ließen sie sich nicht mehr so leicht aus der Welt schaffen. Wasser auf die Mühlen der Opposition, welche die imperiale Waffengewalt gegen die Killiks verabscheute. So hatten die Soldaten wohl entschieden – oder vielmehr die Order bekommen – sich zurückzuhalten. Sogar eine Holodrohne näherte sich Brianna und projizierte das Antlitz einer Reporterin, die die Forderungen der Echani wissen wollte. Anscheinend hielt man sie für eine Art Terroristin oder sowas. So klar konnte sie noch denken.


„Wie ich diesen Leuten bereits mehrfach versucht habe zu erklären verlange ich lediglich, Lord Janus Sturn zu sprechen. Ihm – und nur ihm – werde ich mich ohne weiteren Kampf ergeben. Vielleicht könnt Ihr ihm meine Botschaft ja zukommen lassen, denn diese Leute können anscheinend nicht reden, oder zuhören. Wahrscheinlich beiden,“

Grummelte sie und machte dabei allen Eindruck, dass sie sich furchtbar unfair behandelt fühlte. Dem war auch so. Niemand wusste sie und ihre Qualitäten wirklich zu schätzen, außer Janus, und der war nicht hier.


Alderaan, Aldera – Außerhalb der Verwüstung am Pallista-Raumhafen – Brianna gegen den Rest Alderaans
 
Alderaan-Apalis-Küste-Unterwegs Richtung Killik-Nest- mit Eila, Akani, Tenia und NPS`s

Bailee lauschte Eila's Erklärung zu dem Gift-Angriff. Die Killiks erschienen also nur alle paar hundert Jahre auf der Planeten-Oberfläche. Das war interessant.

" Weiss man denn, warum sie an die Oberfläche kommen? Offensichtlich bevorzugen sie ja eigentlich ein unterirdisches Leben, sonst wären sie wohl öfter oben. Was brauchen sie also alle paar hundert Jahre an der Oberfläche?"

Bailee dachte an die rauhe Natur ihrer Heimat. Dort erhob so leicht niemand Anspruch auf die Jagdgebiete der grossen Räuber. Alderaan war da wohl einfach zu verführerisch mit seinen sanften Hügeln und saftigen Wiesen.
Während sie noch die beiden Planeten miteinander verglich, wurd der Gestank aus dem Tunnel immer schlimmer. Eila gestand, dass sie Angst vor dem hatte, was sie gleich sehen würde. Bailee legte eine Hand auf ihren Arm-auch wenn das sicher wieder nicht der korrekte Umgang mit einer Prinzessin war. Aber Bailee hatte das Gefühl, dass das der Prizessin vielleicht helfen könnte, das hier zu überstehen. Zusätzlich zu dem Gestank wehte es noch etwas anderes zu Bailee. Die Luft war voll von Pheromonen. Und sie trugen so viel Negativität. Angst, Trauer, Wut, Verzweiflung... Bailee kam das sehr bekannt vor.

"Hier ist es fast wie auf Coruscant."

Plötzlich was Bailee beinahe froh, dass Brianna gegangen war. Die Echani war doch von Coruscant weg gegangen, um genau von sowas mal eine Auszeit zu haben und dann kam das hier. Der Unterschied zu Coruscant war einfach, dass es hier alles auf einem Haufen war. Die Pheromone konnten kaum aus der Höhle raus, genauso wie der Rauch, der von den toten Körpern aufstieg. Bailee hatte Mühe zu atmen und stand einen Moment lang regungslos da, bis Eila anfing, nach ihrer Schwester zu rufen.

"Ich glaube nicht, dass ihr damit Erfolg haben werdet."

Meinte Bailee mit rauer Stimme. Das es zudem irgendwie unpassend war, sagte sie nicht nochmal extra. Der mit dem Kollektiv verbundene Telto wies unterdessen auf die Leichenberge und auf jene, die diese Berge wohl bald noch höher werden liessen. Das war es also, was das Gift der Organas anrichtete. Chemische Waffen waren immer furchtbar für die Opfer. Der Urheber dieses Angriffs schien sich jedoch nicht dafür zu interessieren, dass die Opfer nicht schnell starben, sondern lange litten, bevor sie endlich Erlösung fanden.

"Je nach dem, wie das Gift her kam, ist es vielleicht nicht klug, die Leichen hier drin zu verbrennen. Was, wenn sich das Gift beim Verbrennen löst und mit dem Rauch hier überall verteilt wird? Es könnte noch mehr Opfer geben."

Merkte sie leise an und sah dabei zu ein paar Killiks, die irgendwie kleiner waren. Nachwuchs? Eine andere Art? Bailee hoffte, dass es kein Nachwuchs war.

Alderaan-Apalis-Küste-Unterwegs Richtung Killik-Nest- mit Eila, Akani, Tenia und NPS`s
 
Alderaan, Apalisküste – im Killikbau – Tenia, Akani, Bailee, Telto und Eila (NPCs)

Bailee fragte ob bekannt war, weshalb die Killiks nur alle paar hundert Jahre an der Oberfläche auftauchten. Falls es darauf eine Antwort gab, wusste Eila sie nicht. Wahrscheinlich gab es wirklich keine, dafür waren die Menschen Alderaans zu ignorant. Man sah die Killiks doch als eine Plage, die es nicht wert war, näher erforscht zu werden!

»Ich weiß es nicht,«

Gab Eila daher unumwunden zu.

»Vielleicht hängt es mit dem Nahrungsangebot in den unterirdischen Höhlen zusammen und es ist gerade Knappheit an Pilzen oder was auch immer Killiks dort unten so essen? Oder es ist ein biologischer Zyklus. Auf Alderaan gibt es Pflanzen, die nur alle soundsoviel Jahre Samen tragen und Insekten, deren Reproduktionszyklen darauf abgestimmt sind. Womöglich ist es bei den Killiks ja so ähnlich?«

Welche Ähnlichkeit der dunkle, bestialisch stinkende Killikbau mit Coruscant hätte, erschloss sich der Prinzessin nicht. Vielleicht sahen die alleruntersten Ebenen der Unterstadt so aus, jedenfalls nicht die Stadtteile, welche alderaanische Adelige zu besuchen pflegten.


»Ihr habt eine ganz andere Erinnerung an Coruscant als ich.«

Das ganze Grauen zu sehen war schließlich wirklich zu viel für Eila. Ja, es war egoistisch und dumm, angesichts all des Leids nur an Heira zu denken, aber es war das erste gewesen, was ihr in den Sinn kam. Sie vermisste ihre Schwester sehr und die Reaktion war spontan, ohne nachzudenken erfolgt. Eigentlich müsste sie ja besser wissen, dass man auf einer diplomatischen Mission, was diese hier nun einmal war, ob die Alderaaner die Killiks nun gering schätzten oder nicht, nichts ohne Nachdenken von sich gab. Deshalb hatte die die Blicke der Jedi und den noch recht freundlichen Hinweise Bailees wohl verdient und infolgedessen schwieg sie erst einmal. Aber sie konnte es nicht lassen, die Augen aufzuhalten, ob sich nicht doch irgendwo eine menschliche Frau zwischen all den Rieseninsekten befand.

Wenigstens ignorierten die Killiks, beziehungsweise ihr Sprachrohr Telto, den verbalen Ausfall der Organa. Schließlich war es schlimm genug, dass all das Grauen, die Leichenberge, die hier verbrannt waren, das Werk ihres Hauses war. Da wollte sie nicht auch noch unangenehm aufgefallen sein. Tenia stellte die Frage, wie es dazu gekommen war, wohingegen Bailee leise die Frage aufwarf, ob es klug war, die Leichen zu verbrennen.


»Ich hoffe nicht, weil das heißen würde, wir atmen das Gift auch gerade ein,«

Gab Eila ebenso leise zurück, schwieg aber, als Telto alias das Nest zu sprechen begann:

»Zunächst kam die fliegenden Angehörigen des Organa Nestes und mit ihnen der giftige Regen. Der Teil des Nestes, der von ihm benetzt wurde, starb, ebenso jene, die die toten Killiks verzehrten. Nun verbrennen wir die Vergifteten, so dass sie nicht von Killiks verzehrt werden können. Doch die fliegenden Organas kommen immer noch und das Nest muss hungern. Weite, gefährliche Wege sind erforderlich, um den Hunger zu stillen. Andere Nester nehmen unseren Platz ein. Killiks, die nicht kommunizieren, aber sich schneller vermehren.«

Waren das die kleinen Killiks, die teilweise hier herumwuselten und irgendwie anders aussahen? Und wenn ja, was bedeutete das für die Zukunft? Waren die Organas womöglich gerade dabei, jede Chance auf eine Verhandlungslösung zu verbauen?


»Das Gift spritzen muss aufhören! Wir müssen meinen Vater davon überzeugen, egal wie!«

Sagte Eila den anderen mit hörbarer Wut in der Stimme. Leiser und ein wenig traurig fügte sie an:

»Aber ich weiß nicht, was wir tun können, um seine Meinung über Killiks zu ändern.«

Alderaan, Apalisküste – im Killikbau – Tenia, Akani, Bailee, Telto und Eila (NPCs)


@Akani: nein, das ist völlig okay. Wenn ihr Telto bzw. dem Nest was in den Mund legen wollte, macht das ruhig. :thumbsup:
 
[Alderaan | Apalisküste | Schloss der Organas | Sicherer Raum] Janus, Jarael, Raveen und Leibwächter (NSC)

Ohne sich selbst loben zu wollen fand Janus, dass er seine Rolle als besorgter Diplomat, der ob des ebenso schockierenden wie plötzlichen Anschlags auf die Vahla alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen ergriff, ohne in Panik zu geraten, vortrefflich spielte. Das mochte damit zu tun haben, dass dem blassen Aristokraten die Kunst der Verstellung nur allzu vertraut war, aber auch damit, dass es ihm Vergnügen bereitete, seine Umgebung über seine wahren Gedanken und Gefühle im Unklaren zu lassen. Was andere nicht wussten oder nicht einschätzen konnten, das konnten sie auch nicht gegen ihn verwenden, und für seine Pläne war es von großer Wichtigkeit, dass kein Verdacht auf ihn fiel. Also würde der Vollstrecker weiter so handeln, wie er es in diesem Augenblick tat, sich angemessen überrascht und beunruhigt zeigen und selbstverständlich auch empört angesichts des hinterhältigen Vorgehens der Jedi, ihrer Sympathisanten oder beider. Alderaan war ein Pulverfass, das jederzeit explodieren konnte, und wenn die Schuld für diese Eskalation mit all ihren Folgen sich der Neuen Republik zuweisen ließ, würde Janus trotz aller Schwierigkeiten Alderaan mit einem Erfolg in der Tasche verlassen können. Er musste nicht einmal verhindern, dass diese Welt schlussendlich an die Neue Republik fiel, nur dafür sorgen, dass sie dafür einen viel zu hohen Preis bezahlte und an einer anderen, viel wichtigeren Front – der galaktischen Öffentlichkeit – verlor. Eine völlig zerstrittene Welt, mit zweifelhaften Methoden erworben, das würde der Reputation der Neuen Republik und der Jedi erheblichen Schaden zufügen. Janus verbarg seine Befriedigung angesichts dieser rosigen Aussichten sorgfältig, denn jetzt zu triumphieren würde alles zerstören. Später würde es Zeit und Gelegenheit geben, seinen Erfolg gebührend zu würdigen, für den Moment begnügte sich der elegant gekleidete Sith damit, geduldig abzuwarten und in Kürze am Ort des Geschehens ein weiteres Ausrufezeichen zu setzen. Dort Präsenz zu zeigen würde ihm insbesondere bei den Vahla große Vorteile bringen, und so war er – innerlich – bester Laune, als er zusammen mit seiner Schülerin und umringt von seiner Leibgarde zu den wartenden Speedern marschierte. Seine Jünger behielten misstrauisch die Umgebung im Augen und die Motoren liefen bereits, als Janus eintraf, erst nachdem ihr Herr sich im Inneren des gepanzerten Fahrzeugs befand, wirkten die Leibwächter und speziell Raveen etwas ruhiger.

Der Kommandant der Leibgarde des Vollstreckers übernahm während der Fahrt zu den Slums auch die wenig dankbare Aufgabe, Janus kontinuierlich über die neusten Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten. Man musste dem ehemaligen Sturmtruppler anrechnen, dass er sich dabei wacker schlug, eine Hand stets am Komlink überwachte er die Komkanäle und Nachrichtensender, erhielt Meldungen, gab sie weiter und übermittelte Antworten und Anweisungen mit bemerkenswerter Ruhe und Konzentration, seine Stimme kühl und glatt.


„Es herrscht das reinste Chaos, Mylord. Ich erhalte mehrere, sich teils widersprechende Meldungen über Stärke und Ausmaß der Schäden, aber es scheint klar zu sein, dass die Slums massiv getroffen wurden. Die lokalen Sicherheitskräfte reagieren – langsam, wenn ich das sagen kann – und zusätzliches Personal zur Unterstützung der Ersthelfer ist auf dem Weg. Ich...einen Augenblick, es kommt eine Nachricht über den militärischen Kanal. Offenbar versuchen die Sicherheitskräfte, eine Verdächtige festzunehmen. Weiblich, Fastmensch, silbernes Haar, es muss sich...“


Es war nicht notwendig, dass der Jünger seinen Satz beendete, Janus wusste Bescheid und nun kräuselten sich die Mundwinkel des Grafen in der Andeutung eines finsteren Lächelns. Er hatte ja gehofft, dass die Jedi leichtsinnig und überhastet reagieren würden, aber Brianna, direkt am Ort der Detonation und im Kampf mit imperialen Sicherheitskräften, das war schon beinah zu gut, um wahr zu sein.


„Du solltest wirklich lernen, was Subtilität bedeutet, Brianna.“


Murmelte Janus in einem Tonfall, der mehrere Interpretationen zuließ, seine Jünger und Jarael würden es wohl so verstehen, dass der schlanke Fastmensch irritiert über die Dreistigkeit und das plumpe Vorgehen der Jedi war, die erst einen Anschlag verübte oder unterstützte und sich dann auch noch mit Sicherheitskräften prügelte. Janus lehnte sich ein wenig zurück und wies Raveen an, den Kanal laut zu stellen. Das sorgte für die nächsten Minuten für erhebliche Unterhaltung, denn die lokalen Sicherheitskräfte – weniger die berühmt-berüchtigten Sturmtruppen - erwiesen sich als ausgesprochen...überrascht davon, dass jemand so energisch und hartnäckig Widerstand leistete. Auf den markigen Befehl zum Zugriff folgte lautes Getöse und hektisches Gebrüll, verschiedene Stimmen plapperten zunehmend panisch durcheinander, und auf Aussagen wie „Sie ist bloß eine Frau“ folgten Sätze wie „Die nimmt uns auseinander!“ und „Verstärkung in Planquadrat 12, sofort!“. Diese ganze Angelegenheit entbehrte nicht einer gewissen Komik, und Janus musste sich ein Lächeln verkneifen, was aber seine Aufmerksamkeit weckte, war Briannas Forderung, mit ihm zu sprechen. Die Echani mochte brachial sein, aber sie war nicht dumm, sie wusste, wer hier wirklich die Fäden zog. Mittlerweile waren auch die Medien auf den Plan getreten und lieferten Janus – und der Öffentlichkeit – das Bild einer etwas ramponierten Jedi in Mitten von Trümmern, die eindringlich um ein Gespräch ersuchte. Die Sturmtruppen hatten angesichts der Zeugen das Feuer eingestellt und warten unruhig ab ab, eine außergewöhnlich spannende und angespannte Situation. Janus entschied, die Gelegenheit zu seinem Vorteil zu nutzen, und wandte sich an Jarael.


„Ich verstehe, dass Ihr gewiss nichts sehnlicher wünscht, als die Verantwortliche für diesen Angriff ihrer gerechten Strafe zuzuführen, aber Ihr müsst an das langfristige Wohl der Vahla auf Alderaan und darüber hinaus denken. Bleibt zurück, Prophetin, und ich werde der ganzen Galaxis den Beweis für die Aggression und die Heuchelei der Jedi liefern. Darauf habt Ihr mein Wort.“


Ein Befehl, der als Angebot daherkam, ganz im Stil des Grafen, und als sein Speederkonvoi schließlich vorfuhr und zum Halt kam, holte er kurz Luft und setzte eine angemessen ernste Miene auf. Jünger seiner Leibgarde gingen in Position und öffneten schließlich die Tür, so dass Janus aussteigen konnte. Es war ein exzellentes Bild für Holokameras, ein in eine elegante dunkle Robe gehüllter Sith, umgeben von seinen Dienern, der ohne Furcht oder Sorge durch die Trümmer einer verheerenden Explosion schritt, um eine gefährliche Jedi zur Räson zu bringen. Janus ging weiter, straffte seine Haltung und erhob die Stimme, laut, aber ohne zu schreien und gleichermaßen glatt und eindringlich, als er auf Brianna zukam. Die Sturmtruppen, die den Bereich abriegelten, hatten Anweisung erhalten, ihn passieren zu lassen, und taten dies auch bereitwillig, aber wachsam. Mit einem beruhigend-diplomatischen Lächeln fixierte der Vollstrecker schließlich sein Jedi-Gegenstück.


„Alderaan braucht heute nicht noch mehr Chaos und Leid, Brianna. Wie Du siehst, bin ich persönlich gekommen, Deine Forderung ist erfüllt. Es gibt also keinen Grund für weitere Angriffe gegen die Sicherheitskräfte, die lediglich versuchen, den Opfern dieser Tragödie zu helfen. Ich rate Dir deshalb dringend, Dich wie angekündigt zu ergeben und mit mir zu kommen. Gemeinsam können wir einen diplomatischen Zwischenfall vermeiden, aber ich werde nicht zulassen, dass die Rettungsmaßnahmen für die Vahla weiter behindert werden. Dieser Ort ist nun ein militärischer Sperrbereich und jeder – ich wiederhole, jeder – Akt der Aggression wird mit der Härte und Entschlossenheit beantwortet werden, mit der das Imperium für die Sicherheit seiner Bürger – all seiner Bürger – eintritt.“


Demonstrativ richtete Janus sich noch ein wenig auf und hob die Stimme, seine ganze Haltung strahlte Autorität und Stärke aus. Er vollführte gerade einen heiklen Drahtseilakt, wenn er die Sympathien der Alderaaner gewinnen wollte, durfte er nicht zu hart und mitleidlos auftreten, aber wenn er zu weich wirkte, würde dies ebenfalls Probleme mit sich bringen. Also gab der Sith die Stimme der Vernunft und wartete geduldig ab, seine Leibwächter hatte er angewiesen, diskret im Hintergrund zu bleiben. Sich allein und ohne Angst der rasenden Jedi zu stellen war eben ein weitaus besseres Bild, und schlussendlich war ein gutes Bild die beste Waffe, die er hatte. Ganz besonders auf Alderaan.


[Alderaan | Aldera | Außerhalb der Verwüstung am Pallista-Raumhafen] Janus, Jarael, Raveen und Leibwächter (NSC), Brianna
 
Alderaan, Aldera – Außerhalb der Verwüstung am Pallista-Raumhafen – Brianna gegen den Rest Alderaans

Es war ja schön, dass ihr endlich einmal jemand zuhörte. Redete sie in Echani, ohne dass sie es merkte? Sprachen die alderaanischen Sicherheitskräfte kein Basic? Die nach und nach eintreffende Reporterschar bewies, dass Briannas Rufe doch nicht ungehört verschallen. Sie hatte sich schon gefragt, wie viel Radau es wohl brauchte, um endlich jemandes Aufmerksamkeit zu erlangen? Die fortwährende Ignoranz war Öl in das Feuer ihrer Wut gewesen.

„Dann hoffen wir doch für die Vahla, dass Lord Sturn zuhört. Kurze Frage an's Holofunkhaus: liegt bereits eine offizielle Reaktion von imperialer Seite vor?“


Schallte es aus der Holodrohne.


„Unseren Informationen zufolge sind Sie Teil der Jedi-Delegation auf Alderaan. Was genau sind Ihre Forderungen Lord Sturn gegenüber und was müsste das Imperium tun, damit Sie Ihre Akte der Gewalt den Vahla gegenüber einstellen?«

Den Formulierungen der Reporterin zufolge schienen zumindest die Holomedien zu glauben, Brianna wäre für die von Manice veranlassten Bombenanschläge auf die Vahla-Slums verantwortlich. Den Gedanken, sich als Attentäterin zu inszenieren, hatte sie gehabt. Sie hatte dieses seltsame Gefühl verspürt gehabt, welches mit der Bruchpunkttechnik zusammenhängen mochte. Am Ende hatte sie den Gedanken verworfen, nur um sich plötzlich wieder halb zufällig wieder in genau dieser Situation wiederzufinden. Nun gab es zwei denkbare Verfahrensweisen für die Echani: sie konnte alles abstreiten oder mitspielen, sich bereitwillig die Schuld für den Anschlag der Sith anheften lassen. Im Endeffekt hieß es Alderaan oder Coruscant. In ersterem Fall waren die Erfolgsaussichten ihrer Mission hier vielleicht noch nicht völlig perdu, in letzterem Fall würde sie ihrer Glaubwürdigkeit als Überläuferin sehr helfen. Dabei hatte Brianna nicht die Zeit und in ihrer augenblicklichen Gemütsverfassung auch nicht den Nerv, beide Alternativen zu Ende zu denken. Sie musste etwas sagen.

„Meine einzige Forderung ist, dass Lord Sturn hierher kommt, um mit mir zu reden. Ich…“


In diesem Moment bemerkte die 27jährige eine Bewegung in ihren Augenwinkeln. Weiß und Schwarz – Sturmtruppen versuchten sich ihr von hinten anzunähern, während sie mit der Holopresse beschäftigt war. Briannas Kampfintuition lieferte ihr eine plötzliche Eingebung: sie machte einen Fallrückzieher und kickte auf diese Weise den Reportagedroiden, der in etwa eine Kugel in der Größe von Briannas Kopf war, mit enormer Wucht in die Richtung der sich anschleichenden. Die Sturmtruppen reagierten sofort und zwei der ringförmigen Betäubungsschüsse fuhren über den Kopf der Echani hinweg, als diese bereits mit dem Rücken auf dem Boden lag. Dass einer davon den ballförmigen Droiden traf half, dass dieser ungebremst auf dem Boden vor den Füßen der Imperialen landete. Brianna, die sich blitzschnell wieder aufgerappelt und umgedreht hatte, sah gerade noch wie diese in einer unerwartet heftigen Explosion vergingen. Woah, dachte die Silberhaarige. Sie konnte wohl vom Glück reden, dass das dämliche Ding nicht schon bei ihrem Tritt explodiert war. Naja, war eh ein langweiliges Gespräch gewesen.

Viel mehr passierte nicht mehr, bevor der Speederkonvoi mit Janus Sturn an Bord eintraf. Trotz Briannas mentaler blutroter Brille auf spürte sie Präsenz eintreffen, die ihr im Augenblick wie ihr Komplement erschien. Endlich kamen sie zusammen: Feuer und Eis. In ihrem von Zorn vernebelten Verstand kam es ihr tatsächlich so vor, als hätte ihr Leben auf genau diesen Augenblick zugesteuert – und da war es wieder, dieses komische Gefühl, als ob gleich etwas Wichtiges passieren musste. Wenn es denn das war, was dieses Gefühl wirklich bedeutete.

Janus stieg aus einem der Speeder aus und es schien, als hätte er sich eigens für diesem Augenblick zurechtgemacht. Er trug eine elegante schwarze Robe und bewegte sich so anmutig, wie nur eine Echani es vermochte. Ganz klar schlug seine menschliche Hälfte in diesem Moment nicht durch. Brianna wusste, das war nicht nur der Mann, den sie brauchte, sondern vor allem auch der, den sie wollte. Langsam und vorsichtig erhob sie sich aus ihrer Deckung in Form des umgeworfenen Speeders, bereit, ganz schnell wieder dahinter zu verschwinden, wenn sich auch nur der Abzugsfinger eines der Sturmtruppler krümmte. Doch alles was sie taten war, dem Sith-Vollstrecker ehrfürchtig Platz zu machen.

Der Halbechani verhielt sich so, wie Brianna es erwartet hatte: er spielte sich wie schon als Schloss Organa als um das Wohl der Vahla Besorgter. Er forderte ein Ende ihrer Aggression und drohte, was eindeutig für alle anderen außer Brianna gedacht war.


„Du bist gekommen, meine Forderung ist also erfüllt, Janus,“

Entgegnete Brianna mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck.


„Es gibt infolgedessen keinen Grund, diese Scharade fortzusetzen. Ich ergebe mich dir und du kannst mich durchsuchen, wenn du willst – ich bin unbewaffnet.“


Sie grinste, als sie den funktionierenden Arm hob und auf der Seite der lädierten Schulter den Unterarm und die Finger von sich spreizte. Unbewaffnet – unter ihnen beiden hatte dieses Wort Züge eines Insiderwitzes. In genau dieser Haltung näherte sie sich ihm, bis sie direkt vor ihm stand.

„Nimm' mich mit – ich ergebe mich dir. Mach' ich zu deiner Schülerin und lehre mich, mein ganzes Potential zu erschließen. Ich bin dein…“

Flehte die Echani ihr weniger reinblütiges Gegenstück geradezu an – und agierte urplötzlich und ohne nachzudenken. Sie umarmte Janus mit brachialer Kraft und drückte ihm einen Kuss auf den Mund.

Es war nicht geplant gewesen, auch nicht durchdacht. Brianna wusste fast genauso wenig wie Janus, wie ihr geschah. Oft hatte sie davon geträumt und doch immerzu geglaubt, dass es nie Wirklichkeit werden würde. Dennoch war es passiert: sie hatte ihn geküsst – und die Galaxis dabei zugesehen.


„…und du bist mein.“


Alderaan, Aldera – Außerhalb der Verwüstung am Pallista-Raumhafen – imperiale NPCs, Janus und Brianna


Dieser Post ist der am Wochenende beginnenden Frauenfußball-WM gewidmet. ;-)
 
Alderaan - Apalisküste –im Killik-Nest – Bailee, Tenia, Akani und NPC


Bailee fragte Eila, ob näheres darüber bekannt war, warum die Killiks ein so seltsames Auftreten hatten. Die Prinzessin konnte keine sichere Antwort geben, sondern lediglich Vermutungen anstellen, dass es am Nahrungsangebot oder einfach an der Biologie der Wesen liegen konnte. Akani fand interessant, dass sie bestimmte Pflanzen erwähnte, die einen sehr langen Fortpflanzungszyklus hatten. Weiter half ihnen diese Information natürlich nicht.
Demgegenüber hing der Gedanke, dass durch das Verbrennen der Leichen Gift freigesetzt wurde, sehr wohl mit der Mission zusammen, allerdings in einer Art und Weise, die Akani nicht im Geringsten gefiel. Er konnte sich Eilas Hoffnung nur anschließen, dass diese Mutmaßung nicht zutraf. Auf der anderen Seite konnte er sich aber auch nicht vorstellen, dass die Killiks gerade eben erst mit dem Verbrennen angefangen hatten; es schien also, als hätte der Rauch keinen negativen Effekt – abgesehen davon, dass er stank und das Atmen erschwerte.


Tenia fragte, was diese Lage verursacht hatte, und Telto wandte seinen starren Blick ihr zu.
„Zunächst kamen die fliegenden Angehörigen des Organa-Nestes und mit ihnen der giftige Regen. Der Teil des Nestes, der von ihm benetzt wurde, starb, ebenso jene, die die toten Killiks verzehrten. Nun verbrennen wir die Vergifteten, sodass sie nicht von Killiks verzehrt werden können. Doch die fliegenden Organas kommen immer noch und das Nest muss hungern. Weite, gefährliche Wege sind erforderlich, um den Hunger zu stillen. Andere Nester nehmen unseren Platz ein. Killiks, die nicht kommunizieren, aber sich schneller vermehren.“

Uff. Eilas Eingeständnis, dass ein derartiger Plan nicht ausgeführt werden konnte, ohne dass Holt Bescheid wusste, wurde damit mehr oder weniger bestätigt. Akani konnte sich nicht vorstellen, dass derartige Mengen von Gift über einen solchen Zeitraum hinweg von Fliegern in die Wälder transportiert und verbreitet werden konnten, ohne dass der Adelige dies mitbekam.
„Das Giftspritzen muss aufhören! Wir müssen meinen Vater davon überzeugen, egal wie!“, ereiferte Eila sich. Im nächsten Moment wurde sie niedergeschlagen und gestand, dass sie nicht wusste, wie ihnen dies gelingen sollte.

Akani blickte die Prinzessin an.
„Denkt Ihr, es besteht eine Chance, dass Euer Vater sich erstens zu einem Treffen in der Nähe des Nestes bereit erklärt und sich zweitens überzeugen lässt, wenn er mit Telto und Heira reden kann? Wir könnten versuchen, das Nest zu überzeugen, die beiden mit einer Killik-Eskorte nach draußen zu senden; wir wären als dritte Partei dabei, das Treffen würde sozusagen auf neutralem Boden stattfinden, aber ausreichen nah am Nest, dass die Verbindung nicht abbricht. Allerdings ist natürlich das Problem, dass Telto und Heira Verbundene sind; Eurem Vater wird ziemlich schnell das andersartige Betragen der beiden auffallen. Hat dieser Plan irgendeine Aussicht auf Erfolg?“
Der Chiss hatte Holt nicht als eine Person erlebt, die begeistert sein würde, wenn sie erfuhr, dass die beiden adeligen Verbundenen mittlerweile mehr Killiks als Menschen waren und außerdem mehr oder weniger vom Nest kontrolliert waren, wenn man es kurz sagte, aber auf die Schnelle fiel ihm beim besten Willen nichts besseres ein.


Alderaan - Apalisküste – im Killik-Nest – Bailee, Tenia, Akani und NPC
 
[Alderaan | Aldera | Außerhalb der Verwüstung am Pallista-Raumhafen] Janus, Jarael, Raveen und Leibwächter (NSC), Brianna

Ein Sith zu sein hieß, dass man nicht passiv auf Gelegenheiten wartete, die eine gleichgültige Galaxis gewährte oder auch nicht gewährte. Im Gegenteil, mit Verstand, Entschlossenheit und Skrupellosigkeit trotzte man dem, was gewöhnliche Lebewesen als Schicksal empfanden, man schuf seine eigenen Chancen und nutzte sie. Das war es, was den Orden stark machte und das war auch der Grund, warum die Jedi die Anhänger der Dunklen Seite niemals würden auslöschen können. Die Sith waren mehr als eine Organisation, sie waren eine Philosophie, eine Idee, und Ideen konnte man nicht töten. Dieser Gedanke ließ ein schmales, kühles Lächeln über das blasse, markante Gesicht von Janus wandern. Er wusste, wer er war und was er wollte, und er war bereit, alles dafür zu tun. Diese Gewissheit verlieh man die Macht, sie über andere zu erheben und ihren Pfad zu bestimmen. So war der Lauf der Dinge, ein begabtes Individuum erhob sich und die Schwachen und Mittelmäßigen folgten. Im Grunde konnten sie zufrieden sein, dass ihre kümmerlichen Existenzen somit einem höheren Zweck dienten, dachte sich der Vollstrecker, als er innerlich mitleidlos die Trümmer der Vahla-Siedlung betrachtete. Ihr Opfer ermöglichten seinen Triumph auf Alderaan, und noch viel mehr als das – sobald die Zeit dafür reif war.

Im Moment jedenfalls sah sich der ambitionierte Fastmensch mit einer für ihn günstigen Lage konfrontiert und er gedachte, das Beste daraus zu machen. Noch wusste er nicht, was genau Brianna dazu bewegt hatte, ihm mit ihrer Anwesenheit und ihren Taten hier eine solche Trumpfkarte zuzuspielen. Die silberhaarige Jedi mochte impulsiv sein und politisch wie moralisch naiv, aber keineswegs war sie tumb oder blind. Es musste einen Grund für ihr Handeln geben und Janus würde diesen Grund in Erfahrung bringen. Einen Moment lang spielte er mit dem Gedanken, die Echani zu einem Angriff zu provozieren, verwarf diese Überlegung aber wieder. Ja, momentan strahlte die junge Frau Wut und Frustration aus, sie war verletzt und in Gefahr und Janus wusste, wie er sie manipulieren konnte, aber das Risiko, dass diese Aktion ihm schlussendlich schaden würde, war zu groß. Erst einmal musste er mehr wissen, und so schritt der Graf hoch erhoben und demonstrativ gelassen und furchtlos auf Brianna zu. Für den Fall der Fälle hatte er die Sturmtruppen und seine Leibgarde in der Hinterhand – für eine wütende Echani-Jedi kaum mehr als Prügelknaben, aber jede so erkaufte Sekunde war wertvoll.

Nachdenklich wanderten die leicht golden schimmernden grünen Augen des Vollstreckers über seine Gegenüber, versuchten, die Situation in ihrer Gesamtheit zu erfassen, während er sorgfältig die Umgebung mit seinen Machtsinnen abtastete. Die Echani schien tatsächlich allein hier zu sein, falls noch andere Jedi in der Umgebung lauerten, waren sie ausgesprochen gut verborgen. Nein, Janus glaubte nicht, dass diese Aktion abgesprochen und koordiniert war, er kannte Brianna und ihre Starrköpfigkeit gut. Wenn sie etwas wollte, dann tat sie es auch, eine der Qualitäten, die er an der Silberhaarigen zu schätzen wusste. Dennoch, Janus blieb vorsichtig und wachsam und verhielt sich zunächst ganz seiner Rolle als Diplomat und Beschützer der Vahla entsprechend. Anspannung lag in der Luft, als Brianna sich hinter ihrer Deckung hervorwagte, der Vollstrecker konnte deutlich spüren, wie die Anwesenden – insbesondere die Sicherheitskräfte, die im Zweifelsfall ihren Zorn fühlen würden – den Atem anhielten. Janus wartete ebenfalls, geduldiger und entspannter, aber nicht weniger bereit für einen Kampf. Aber eine gewaltsame Konfrontation schien Brianna nicht im Sinn zu haben, im Gegenteil, die Jedi wirkte ob seines Erscheinens ausgesprochen zufrieden, was den eleganten Vollstrecker ein wenig den Kopf schief legen ließ. War das hier vielleicht doch eine Falle, ein Versuch, ihn vor den Augen ganz Alderaans zu diskreditieren oder ganz schlicht und brachial in Grund und Boden zu prügeln? Janus blieb ruhig und hörte aufmerksam zu, als die Jedi schließlich tatsächlich verkündete, dass diese Scharade beenden und sich ergeben wollte. Bei diesen Worten wölbte der schlanke Aristokrat eine Augenbraue, „ergeben“ war nicht unbedingt ein Wort, das er mit Brianna in Verbindung brachte. Als er antwortete, war seine Stimme ruhig und glatt, er sprach einem vertrauten Tonfall auf Augenhöhe, aber nicht ohne eine gewisse Skepsis.


„Eine sehr vernünftige Entscheidung, die weiteres Chaos vermeiden wird. Auch wenn wir natürlich beide wissen, dass Du niemals unbewaffnet bist.“


Und dabei stahl sich auch auf das Gesicht des Sith ein schmales Grinsen, ihm war Briannas Scherz nicht entgangen. Die starke und geschickte Echani benötigte keine Waffe – sie war eine Waffe. Aber aus ihren Worten und ihrer Aura sprach keine Hinterlist und keine Täuschung, und so musste Janus zugeben, dass er neugierig war, welche Strategie seine Gegenüber verfolgte. Wollte sie versuchen, den PR-Schaden nun zu minimieren? Oder doch einen Angriff wagen? Aber ein hinterhältiger Angriff aus der Deckung einer weißen Flagge heraus und vor den Augen der Öffentlichkeit, das passte nicht zu ihr. Janus verschränkte demonstrativ die Arme hinter dem Rücken und präsentierte ein verbindliches Lächeln, in seiner ganzen Haltung war er stolz und ohne erkennbare Furcht oder Unsicherheit. Ein famoses Bild für die Zuschauer und Holokameras – sofern noch intakt -, aber die Botschaft war nicht nur für sie, sondern auch für Brianna bestimmt. Schritt für Schritt kam die Jedi näher, so schön wie unerbittlich, eine Verkörperung perfekter Beherrschung von Körper und – mit gewissen korrigierbaren Abstrichen – Geist.

Es kam nicht oft vor, dass Janus überrascht wurde. Er war ein ehrgeiziger Mann, der sorgfältig plante und stets versuchte, die Züge der anderen zu erahnen und vorbereitet zu sein. Aber als Brianna ganz freimütig darum bat, ja geradezu flehte, dass er sie mitnehmen und ausbilden solle, war doch ein Ausdruck der Verblüffung auf dem Gesicht des Halb-Echani zu erkennen. Und noch bevor er reagieren konnte, setzte Brianna der Angelegenheit die Krone auf, indem sie sich nach vorne beugte und ihn küsste. In diesem Moment passierten sehr viele Dinge gleichzeitig. Es wäre eine glatte Lüge gewesen, wenn Janus behauptet hätte, dass das Gefühl von Briannas Lippen auf seinen nicht berauschend wäre, eine intensive, leidenschaftliche und zutiefst eindrückliche Berührung. Und so war der erste Reflex – trotz oder vielleicht gerade wegen der Überraschung – den Kuss zu erwidern, sich darauf einzulassen und die Erfahrung zu genießen, sie wie einen lang gereiften Wein in vollen Zügen zu erleben, zu schmecken und zu kosten. Es schien in diesem Moment vollkommen folgerichtig, seinerseits die Arme um die Echani zu legen, sie an sich zu drücken und die Nähe noch zu verstärken. Das war der körperliche Aspekt, doch nicht minder wichtig war der emotionale Teil, der durch ihre Machtsensivität besonders intensiv war. Zu sagen, dass der machthungrige Sith in der Lage war, jemanden zu lieben – jemanden wirklich aufrichtig, selbstlos und vollkommen zu lieben – verkannte seine Natur völlig. Für Janus Sturn drehte sich in letzter Konsequenz alles um Janus Sturn, um seine Ambitionen, seine Wünsche, seine Neigungen. Andere Lebewesen hatten durchaus ihren Platz in dieser Konstellation, wie Planeten, die um eine Sonne kreisten. Wenn sie die ihnen zugedachten Aufgaben erwiesen, wenn sie für den Grafen von Wert und Nutzen waren und ihn erfreuten, konnten diese Lebewesen durchaus eine gewisse Wertschätzung erfahren, die man angesichts seines Charismas für echte Zuneigung halten konnte. Aber das war sie nicht. Verloren andere ihren Wert für ihn, so hatte der elegante Fastmensch nicht das geringste Problem, sie fallen zu lassen. Ein Hauch von Bedauern, sicher, wie beim Verlust eines erfreulichen Spielzeugs, aber kaum mehr als das.

Und dennoch, mit ihrer eigenen ganz speziellen Art, ihren Widersprüchen, ihrer Wildheit, ihrer Stärke und Schönheit übte Brianna zweifellos eine Faszination auf ihn aus. Er wollte sie haben, ganz besonders, weil sie sich so lange gesträubt hatte. Die Echani war interessant, war unberechenbar, forderte ihn und seine Fähigkeiten heraus – bei einem Rivalen gefährliche, für eine Verbünde wertvolle Eigenschaften – und so konnte man wohl sagen, dass Janus, soweit es ihm möglich war, die Silberhaarige...mochte. Nicht genug, um für sie das eigene Wohlergehen oder Leben zu opfern, so sehr mochte er niemanden außer sich selbst. Aber genug, um sie in die Richtung zu lenken, die auch für sie das Beste war. Bei den Jedi war ihr Potential vergeudet, ihre Macht verschwendet, ihre Intelligenz nutzlos. Wie viel stärker und erfüllter konnte sie sein, wenn sie sich ihm und der Dunklen Seite anschloss, einen wichtigen Platz in seinen Plänen einnahm und an seiner Seite stand? Genau diese lang gehegte Ambition schien sich just hier und jetzt zu erfüllen. Konnte es dafür einen dramatischeren, einen passenderen Moment und Ort geben als hier, auf einer Welt am Abgrund, in Mitten von Trümmern und Tod und vor den Augen der Öffentlichkeit? Wohl kaum. Es war perfekt. Brianna gehörte ihm – und er ihr, wie die junge Echani leise hinzufügte. Ein abwegiger Gedanke, dass er jemals jemand anderem gehören könnte, aber warum eine betörende Illusion zerstören, die so angenehme Folgen hatten.

Es dauerte eine ganze Weile, bis Janus sich dazu aufraffte, die zärtliche und gleichermaßen ungestüme Berührung zu lockern und schlussendlich – atemlos und mit funkelnden Augen – zu lösen. Einen Moment stand der Vollstrecker bloß da, blickte Brianna in die Augen und lächelte dünn, seine Stimme bloß laut genug, dass sie ihn hören konnte, und ein Hauch von...ja, von was eigentlich, schwang in seinen Worten mit. Glück? Zufriedenheit? Stolz? Janus ergriff Briannas Hände, Hände, die ihm in der Vergangenheit hauptsächlich Schmerz bereitet hatten, und er strich über ihre alabasterfarbene Haut.


„Ich habe von diesem Moment geträumt. Von dem einen Augenblick, in dem wir unsere Masken abnehmen können und wir beide sehen, wer wir wirklich sind. Was wir sind. Du und ich, Brianna – wir sind eins. Aus dem selben Holz geschnitzt, durch künstliche Grenzen getrennt. Aber jetzt...“


Der Graf machte eine Pause, bevor er sich nach vorne lehnte und die Silberhaarige küsste, sanfter als zuvor, ein geradezu feierlicher Moment. Kurz schloss er die Augen, versenkte sich in der Macht und öffnete sich für die Emotionen in der Luft. Ja, war Ehrlichkeit, da war Entschlossenheit. Das war keine Täuschung – und wenn doch, dann war sie so gut, dass sie über kurz über lang zur Wahrheit werden würde. Vorsichtig löste sich Janus wieder von seiner Gegenüber, strich eine Strähne ihres Haars aus ihrem Gesicht, während er sie eindringlich betrachtete.


„Dir ist klar, was das bedeutet, das fühle ich. Du sprichst nicht leichtfertig – das hast Du nie getan. Du kennst die Konsequenzen Deines Handelns und Du bist bereit, sie zu tragen. Solcher Mut...ich wusste, eines Tages würdest Du Deine Fesseln ablegen und zu mir kommen. Lass uns gehen, Brianna. Lass uns diese Welt und ihre kleinlichen Probleme hinter uns lassen. Wir werden nach Bastion reisen, zusammen, und dort werden wir Dein wahres Potential freisetzen. Alles, was Du Dir je gewünscht hast, wird Dein sein – so wie ich.“


Demonstrativ legte Janus eine Hand auf Briannas Schulter und richtete sich ein wenig auf, als er zuließ, dass die bei ihm stets präsente Dunkle Seite sich ausdehnte wie eine schwarze Wolke, sie einhüllte und vom Rest der Galaxis zu trennen schien. Hier, in diesem finsteren Vortex, gab es es nur sie beide und umso stärker strahlte die Macht des Vollstreckers, seine Stärke, seine Majestät. Brianna würde niemanden folgen, der schwach war, der an sich zweifelte oder unentschlossen war, und in diesem Augenblick demonstrierte Janus, dass er der Mann war, der sie – und den Rest der Galaxis – an den ihnen bestimmten Platz führen konnte. Golden schimmerten die grünen Augen des Sith und ein düsterer Lorbeerkranz schien sich um sein Haupt zu bilden, doch in all der Herrlichkeit und Autorität blitzte gegenüber Brianna auch das auf, was die Jedi ihr nicht geben konnten und nicht geben wollten. Respekt. Anerkennung. Wertschätzung. Verständnis für ihre Wünsche und Gefühle. Anerkennung für die Person, die sie war, und die Chance, zu der Person zu werden, die sein konnte. Mächtig. Stark. Frei. Eine Maschine purer Energie, frei von allen lächerlichen moralischen Fesseln und Beschränkungen eines armseligen Kodex. Das war, was Janus anbot – Freiheit. Alles, was Brianna tun musste, war zuzugreifen...


[Alderaan | Aldera | Außerhalb der Verwüstung am Pallista-Raumhafen] Janus, Jarael, Raveen und Leibwächter (NSC), Brianna
 
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