Für mich ist Marx der Mensch,der das größte Leid aller Zeiten über die Menschheit gebracht hat.
Was ist mit Adam Smith oder Milton Friedman? Oder die Bibel?
Ich denke eher das jeder etwas in Marxidee rein interpretiert hat, weil sie eben kaum was verstanden haben.
marx war halt Philosph, kein Politiker.
Das stimmt.
Was man wissen muss ist folgendes: Die historische Realität die, dass Marx eine Arbeiterschaft vor Augen hatte, die trotz harter und langer Arbeit immer im Elend lebte. Dabei verdienten Arbeiter gerade genug um zu überleben. In Familien mussten oft Frau und Kinder auch arbeiten gehen. Wir reden hier von Kindern in Vollzeitjobs. Darüber hinaus gab es keine soziale Absicherung. Wer also krank wurde, verdiente nichts. Es gab auch keine Arbeitslosenversicherung, Rente usw.. Arbeitsschutz oder Arbeitsunfähigkeitsversicherung natürlich auch nicht.
Kurz gesagt, wer Arbeit hatte konnte im Elend überleben und wer aus welchen Gründen auch immer nicht mehr arbeiten konnte fiel ins nichts.
Auf der anderen Seite waren die Arbeitsgeber, die gut lebten. An Wohlstand mangelte es wahrlich nicht.
Marx hat recht gut analysiert, wie die Wirtschaft damals funktionierte. Auf heute ist es nur bedingt übertragbar.
Jetzt sagt
@Jedihammer vielleicht, okay den Arbeitern ging es schlecht, aber sie hätten sich ihrem Schicksal fügen sollen und darauf hoffen, dass die herrschenden Eliten ihnen politisch helfen. Verzeihung mir, wenn ich das so direkt sage, aber die Vorstellung ist naiv. Menschen halten widrige Umstände wie diese nicht ewig aus, sondern wehren sich irgendwann.
Die damaligen Auseinandersetzungen waren hart. Da wurden dann Streiks auch gerne mal unter Gewehrfeuer beendet. Da hatte der Begriff ArbeitsKAMPF noch Bedeutung...
Letztlich hat ja selbst die Regierung Bismarck eingelenkt und die Situation von Arbeitern ein wenig verbessert.
In dieser historischen Situation ist Marx von der Notwendigkeit einer Revolution ausgegangen, was ich durchaus nachvollziehbar finde, da er Dinge wie Tarifverhandlungen, Sozialstaat usw. nicht auf dem Schirm haben konnte.
Er sah als einzige Aufgabe im Staat, dass dieser die kapitalistische Ordnung aufrecht erhält, was damals schon faktisch nicht richtig ar. Damals hat der Staat mehr Aufgaben wahrgenommen und heute sowieso.
Weil er aber dachte der Staat hätte nur diese eine Aufgabe, wäre dieser überflüssig geworden nach der Auflösung der besitzenden Klasse. Das ist natürlich Unsinn. Danach sollte dann das kommen, was allgemein als Kommunismus bezeichnet wird, aber noch nirgendwo existiert hat. Den Teil hat er aber nie ausbuchstabiert, sodass man darüber spekulieren muss.
Und nein, Stalin & Co. haben den Sozialismus nicht falsch verstanden, wie so oft behauptet wird. Sie haben ihn vielmehr konsequent angewandt. Die Hungersnöte in China, repressive Systeme oder die Berliner Mauer, sind letztendlich Folgen einer sozialistischen Idee.
Zunächst mal sozialistische Ideen als solche sind längst teil der Politik geworden. Erbschaftssteuer, Streikrecht uvm. enstammen aus der Ecke und ich wage mal zu behaupten, dass wir nicht in einer von dir beschriebenen Diktatur leben.
Hat Marx sich sowas wie die Sowjetunion vorgestellt oder gewünscht? Ich würde sagen nein und zwar wegen des detemermistischen Geschichtsverständnis von Marx. Er dachte, dass nachdem Menschen als Sklaven, Leibeigne und Proletarier beherrscht und ausgebeutet wurden sie sich befreien von Unterdrückung. Ob das auf Staaten wie China oder Russland zutraf darf man bezweifeln und ich denke nicht, dass Marx das im Sinn hatte.
Auch einen Führerkult wie um Stalin oder Mao hätte vielleicht kritisch gesehen.
Auswüchse, dass in Nord-Korea nur wenige ausgewählte Haarschnitte erlaubt sind, sind natürlich extrem, für mich aber ganz klar Exzesse einer Gesellschaftsordnung
Nordkorea ist eine ekelhafte Diktatur, aber Frisuren werden dort nicht staatlich vorgeschrieben.
Ingesamt ist Marx Schaffen auch deshalb bedeutend, weil auch viele andere Denker seine Ideen aufgegriffen haben und sie weiterentwickelt und kritisiert haben. Max Weber ist da z.B. einer.
Politisch ist es natürlich auch vielfach aufgegriffen worden, wobei sich schnell die Konfliktlinie bildete an der Frage wie man die Veränderung herbeiführen möchte. In Deutschland hat sich mit der SPD der Teil durchgesetzt, der die Veränderung innerhalb des bestehenden Staates, im Idealfall einer Demokratie, durchsetzen wollte. Dabei ist man im Grunde von der "reinen Lehre" von Marx abgewichen.
Natürlich wurden die Ideen vielfach ür die eigenen Zwecke umgedeutet oder erweitert.