Heute vor genau 100 Jahren wurde der Waffenstillstand von Compiègne zwischen der Entente und den USA auf der einen Seite, und dem Deutschen Reich auf der anderen Seite geschlossen.
Die Auswirkungen des Krieges und des Waffenstllstandes und des daraus folgenden Friedensvertrages von Versailles hallen nach bis in unsere heutige Zeit.
Der I.WK war das Ende der alten Ordnung. Als die Waffen schwiegen lagen vier Kaiserreiche in Trümmern. Das Deutsche Reich.die k.u.k. Monarchie Österreich/Ungarns,das Russische Zarenreich und das Osmanische Reich der Türken.Mit dem Aufkommen des Kommunismus in Russland wurde die schrecklichste Ideologie die die Welt je sah zum ersten Mal in einem europäischen Staat etabliert.
Die militärische Lage des Deutschen Reiches war im Herbst 1918 dermaßen katastrophal das dem Reich nichts anderen übrig blieb als um einen Waffenstillstand zu ersuchen um einigermaßen glimpflich aus dem Krieg raus zu kommen. Das massive militärische Eingreifen der USA in Europa auf Seiten der Entete hatte den Krieg zu Ungunsten Deutschlands endschieden.
Täglich mußte mit einem Durchbruch der Alliierten und damit mit einem Einmarsch in Deutschland gerechnet werden. Der Waffenstllstand von Compiègne und des daraus folgenden Friedensvertrages von Versailles waren eine zwingende Notwendigkeit für das Überleben des Reiches. Egal wie man sich die Niederlage später durch so etwas wie die Dolchstoßlegende schönreden wollte, das Reich war im November 1918 militärisch am Ende.
Was folgte waren harte Waffenstillstandsbedinungen und ein noch härterer Friedensvertrag von Versailles.Allerdings muß hier folgendes berücksichtigt werden.Während fast des gesamten Krieges bestanden die militärischen sowie politischen Eliten des Deutschen Reiches auf einem Siegfrieden.Nicht auf einem Verständigungsfrieden. Das Deutsche Reich hätte wohl im Falle eines miltärischen Sieges ebenfalls sehr harte Forderungen gestellt. Der Friedensvertrag von Brest-Litowsk zeigt dies m.E.n. ganz klar.
Jedoch zeigte sich bereits in Versailles,das die Alliierten zwar einig im Kampf gegen das Reich waren,den Frieden aber unterschiedlich beurteilten und regeln wollten.
Während Frankreich naturgemäß auf eine totale Zerschalgung des Deutschen Reiches drängte fiel Groß-Britannien in seine alte Rolle zurück,dafür zu sorgen das sich keine kontinentale Hegemonialmacht in Europa etabliert. Deswegen war es GB wichtig ein einigermaßen starkes Deutschland als Gegenstück zu Frankreich zu erhalten. Und die USA wußten in Versailles m.E.n. nich genau was sie eigendlich wollten.
Das Ergebnis war ein wertloser Kompromiß. Man hatte in Versailles die Wahl zwischen einer totalen Zerschalgung des Reiches, oder dem Reich zu gestatten wieder als vollwertiges Mitglied der euerpäischen Großmächte anerkannt zu werden.Heraus kam eine Zwischenlösung die dem Reich zwar harte finanzielle und territoriale Bedingungen aufererlegte,das Reich demütigte,aber das Reich weitesgehend Herr über sein eigenes Schicksal sein lies.
Selbst Maréchal de France Ferdinand Foch,mit Sicherheit kein Freund der Deutschen und wirklicher Hartliner gegenüber dem besiegten Deutschland sagte zum Vertrag von Versailles "Das ist kein Frieden.Das ist ein Waffenstillstand auf 20 Jahre" Der Marschall sollte auf das Jahr genau Recht behalten.
Die politische Rechte in der auf den I.WK folgenden Deutschen Republik warfen den Unterzeichnern des Vertrages von Versailles,den sogenannten Novemberverbrechern, immer vor Deutschland verraten zu haben und späteren Politikern und Regierungen des Reiches vor Erfüllungsgehilfen der Siegermächte zu sein. Dies ging bis hin zu Morden an Politikern wie Walter Rathenau und Mattihas Erzberger.
Vollkommener Blödsinn. Es gab in den Jahren 1919 bis 1933, von Friedrich Ebert bis hin zu Adolf Hitler nicht eine einzige Reichsregierung,die nicht versucht hat die Fesseln von Versailles zu lockern. Und es war der sozialdemokratische Reichskanzler Friedrich Ebert,der zum ersten Mal das Wort vom im felde unbesiegten Heer aussprach.
Leider,wirklich leider muß man sagen, das die Welt bzw. Europa in den Zwischenkriegsjahren noch nicht bereit war, den beiden auf Ausgleich bemühten Politikern der wichtigsten Mächten auf dem europäischen Kontinent(Deutschland und Frankreich),Gustav Stresemann und Aristide Briand, eine Change zu geben.
Leider mußte dazu ein noch größerer Krieg kommen, bis Konrad Adenauer und Charles de Gaulle erkannten,das es nach drei verheerenden Kriegen zwischen Deutschland und Frankreich so nicht weiter gehen konnte.
Heute sind Deutschland und Frankreich(
@Ben verzeihe mir den Ausdruck) ein Kopf und ein Arsch. Aber zuvor mussten hunderttausende junge Männer auf dem Schlachtfeld sterben.
Auch wenn ich die EU und vieles an der Demokratie nicht mag,so denke ich doch,das wir heute trotz allem in einer besseren Welt leben.
Auch wenn ich persönlich gerne im II.Reich gelebt hätte.
Aber das ist eine andere Geschichte.