Alzoc III (Alzoc-System)

- Alzoc III - weiter entferntes Talz-Dorf - mit Sarid, Rilanja und diversen Talz

Als sich dann die Schneewolke vollends gelegt hatte, waren doch mehr Leute da, als sie Anfangs vermutet hatte. Auch Sarid und Rilanja waren da und Aketos freute sich innerlich, dass sie doch die Daten der Com-Lokalisierung richtig entschlüsselt hatte und sich im richtigen Dorf befand.

Hallo Miss Horn, servus Miss Rilanja! Ich freue mich natürlich auch, euch zu sehen und vor allem, das schöne Farbenspiel auf dem Schnee, das hier überall herrscht!

, antwortete die Kamino der Advisorin und war sich aber nicht bewusst, dass der Schnee für die anderen ja nur langweilig weiß und blendend aussah, wobei für kaminoanische Augen ja auch das UV-Licht sichtbar war.

Auf der Tardis ist alles in Ordnung. Levon und ich haben es in letzter Sekunde sozusagen geschafft, das ganze wetterfest zu machen. Die beiden Fellkneuel hab ich die ganze Zeit über nicht gesehen. Hoffentlich haben die das Schiff nicht verlassen und irren jetzt irgendwo umher oder so.
Naja... Lederhütten hab ich noch nie repariert... aber ich denke dieses M.E.S.H. sollte dafür trotzdem geeignet sein. Das Zeug ist übrigens ein billiger Abklatsch von M.A.S.H. (multifunktional-anwendbarer Stoff zur Häuserreperatur). Ich wusste doch, dass ich das irgendwoher kenn... zum glück gibts ja Holo-TV, nicht, Rilanja? Leider haben die beiden Fellkneul, die die Tarids ja beladen haben, keine anderen Farben als die beiden grausamen Farbtöne gehabt. Aber man muss nehmen, was man bekommen kann.



Aketos versuchte dann abzusteigen vom Snow-Speederbike. Leider erwieß sich das Hand vom Lenker nehmen schon als etwas problematisch, da die hohe Geschwindigkeit und der aufgewirbelte Schnee dafür gesorgt hatten, dass der Handschuh leicht am Drehgashebel festgefroren war. Mit sanfter Gewalt schaffte es die Kamino aber dann schlussendlich doch, vom Bike abzusteigen und etwas steif streckte sie sich. War doch kälter auf dem Feuerstuhl als gedacht, ging es ihr durch den Kopf. Dieses StEX half aber scheinbar doch, die größte Kälte fernzuhalten. Der Macht sei dank, würde Miss Sarid jetzt sagen.

Na, dann wolln wir doch mal schauen, was wir hier reparieren können.

meinte sie in die Runde und schnappte sich ein hellblaues M.E.S.H. und streifte durchs Dorf. Überall war die Zerstörung zu sehen. Einige Hütten hat es schlimmer getroffen als andere aber eine stach ganz besonders heraus. Es war ein rundes zeltähnliches Teil, das am Rande des Dorfes stand. Es musste eine der ersten Hütten gewesen sein, die dem Sturm Widerstand geleistet hatten und so sah sie auch aus. Die Fell- und Lederbahnen hingen in Fetzen vom offensichtlich hölzernen Gestänge und drei Talz blickten sie mit zwölf Augen an, nachdem die pelzigen Wesen das Freischaufeln der Hütte unterbrochen hatten und sich Aketos ihnen näherte. Die Talz schienen sie zu mustern und sie schienen auch zu überlegen, ob die Kamino in dem komischen StEX Freund oder Feind war. Die junge Padawan entschloss sich dazu, erst einmal mit den Talz zu reden und griff an den Gürtel, wo ihr kleiner Übersetzungsdroide war und aktivierte ihn.

Seid mir gegrüßt, ihr Talz! Ich bin Aketos Tuosis vom Planeten Kamino im Outer Rim und bin... bin auch Jedi, so wie Miss Sarid und der Rest, die hier helfen. Kann und darf ich euch behilflich sein?

Die Talz zögerten eigen Augenblick, dann klackten und summten sie mit ihren kleinen Rüsseln der kleine Droide übersetzte fleißig:

Wenn du wirklich von den Jedi bist, Aketos von Kamino, dann bist du hier auf Alzoc III willkommen. Solltest du jedoch zu den Piraten gehören, die meine Familie und alle Talz auf diesem Planeten versklaven, dann verlasse uns auf der Stelle. Die Jedi werden sich sonst um dich kümmern!

Aketos konnte zwar den Tonfall nicht deuten, der hinter diesen Worten lag, konnte ihn aber recht gut erahnen. Hoffnung schwang bei dem Wort "Jedi" mit und abgrundtiefe Verachtung bei "Piraten". Verständlich. Aber die Kamino gehörte wirklich zu den Jedi und nahm sich dann auch gleich eine Schaufel von den Talz und fing an, mit den Talz die Hüttenruine freizuschaufeln. Während des Arbeitens erzählten ihr die Talz ein paar Details über die Schreckensherrschaft der Piraten und Aketos musste bei dem Part mit den Gedankenspielchen und Erpressungen und Gewaltanwendungen mit dem schaufeln innehalten. Sie schüttelte verbittert den Kopf und ballte die Fäuste um den Schauafelstiel. Ein Name kam ihr plötzlcih in den Sinn: Jon'Smiz. Diesem Namen folgten eine Kaskade von Bildern und Gefühlen: Hass, Angst, Verachtung und so weiter mit den dazugehörigen Bildern. Aketos brodelte innerlich über die Ungerechtigkeit, die diese Piraten an einer ganzen Zivilisation verübten. Es war ja schon schlimm genug, dass ein einzelner Twi'lek sich an einer Kamino vergriff, aber Twi'lek und Kaminos waren doch schon ziemlich hochentwickelte Kulturen und Völker. Doch diese Talz, die noch in diesen Hütten hausten und die Pirate, die wahrscheinlich aus vielen Kulturen zusammengewürfelt waren, hatten bei weitem nicht den gleichen oder zumindest vergleichbaren Entwicklungsstand.
Aketos schloss die Augen und blickte zu Boden. Sie konzentrierte sich auf die Gefühle und versuchte sich zu beruhigen. Doch die Gefühle wallten immer wieder auf und manachmal noch um so stärker. Wutentbrannt öffnete sie die Augen und schrie sich den Schmerz und diesen Kummer einfach von der Seele:


Diese Piraten... Diese Schweine!!!! Sie werden für DIESE Ungerechtigkeit bazahlen!!!!! AAAAAAAAAAAAAAAHHHH!!!

Dann passierte etwas, was Aketos nicht vorhersehen oder planen konnte. Ein dumpfes Geräusch und sie stand wieder in einer SChneewolke. Wo kam die plötzlich her? Die Wut war auch wie weggedampft. Als sich der Schnee wieder legte merkte sie, dass sie in einem mehr oder minder tiefen, kreisrunden Krater stand, dessen rand ihr ungefähr bis zu den Knien reichte. Unter ihr war der Schnee geschmolzen und zu einer Eisplatte erstarrt. Und sechs Augenpaare guckten sie ängstlich und verwundert an. Es klickte und summte, der Droide übersetzte:

Was war das denn?

Nach kurzer Pause und einigem fieberhaften überlegen antwortete die Kamino kleinlaut:

Ich hab keine Ahnung.

In Gedanken fügte sie aber dennoch an: auch wenn ich glaube, dass ich es war. Schuldbewusst guckte sie zu Boden und drehte sich auch nicht um, als sie hinter sich Schritte hörte, die doch recht flott näher kamen.

- Alzoc III - weiter enfterntes Talz-Dorf - mit diversen Talz, weiter entfernt: Sarid und Rilanja
 
Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - diverse Talz, Aketos, Rilanja und Sarid

Zusammen mit der Hilfe von Aketos und Rilanja waren die ersten Hütten schon recht bald mit diesem Dichtungsmaterial ausgestattet worden. Nachdem die Falleen mit ihrer ersten Hütte fertig war kam sie wieder zu Sarid mit einer Frage, auf die die Corellianerin auch nur abschlägig beantworten konnte.

Die anderen Jedi sind bisher noch nicht zurück, nein. Per Komm hat sich auch noch niemand bei mir gemeldet. Aber das muss noch nichts heißen, Rilanja. Wenn sie mit der Versorgung der Talz aus der Mine beschäftigt sind, dann dauert das bestimmt auch noch eine Weile.

Sie stockte kurz um zu überlegen.

Ich könnte mir vorstellen, dass sie auch erst morgen früh ankommen und über Nacht in der Mine bleiben, um den Talz dort auch noch etwas Zeit zu geben sich zu erholen. Andererseits sind sie dort ein Ziel für dort eventuell noch übrig gebliebene versprengte Piraten oder Piratengrüppchen. Warten wir es ab, die Entscheidung liegt bei ihnen, je nach Dauer der Befreiung der Mine und dem Zustand der Talz.

Meinte Sarid gelassen. Hier im Dorf waren die Arbeiten mittlerweile auch schon fortgeschritten. Sicher, mit allen Hütten waren sie noch nicht fertig. Aber soweit Sarid das verstanden hatte, dann waren zumindest alle derzeit bewohnten Hütten in einem vertretbaren Zustand. Weitere Feinarbeiten konnten die Talz die nächsten Tage bestimmt auch noch selbst erledigen. Dafür fehlten den Jedi die genauen Kenntnisse der Talzarchitektur, wenn man das so nennen konnte. Auch die Wahrscheinlichkeit, dass nochmals so ein heftiger Sturm über das kleine Dorf fegte war recht gering. Was Sarid allerdings nicht so glücklich stimmte war, dass das Dorf keinen Clanführer hatte. Sonst hätten sie diesen bestimmt schon getroffen. Aber ob diese oder dieser tot war oder verschleppt worden war wusste sie nicht.

Hoffen wir jedenfalls, dass viele versklavte Bewohner dieses Dorfes überlebt haben und von Kestrel, Brianna und Kadajj hierher zurückgebracht werden.

Schloss sie ihre Überlegungen, während es langsam dämmerte und die Schatten der Talz und deren Hütten immer länger wurden. Die Jedi-Advisorin hatte allerdings keine Ahnung wie lange die Dämmerung auf Alzoc III dauerte. Jedenfalls beendeten immer mehr der Talz ihre Reparaturarbeiten und stapften in ihre Hütten. Das wertete Sarid als Zeichen, dass sie sich ihnen so langsam auch anschließen konnten. Allerdings lenkte ein wenig nach Talzzi klingender Schrei sie ab. Als sie die Quelle des Lärms suchte wurde sie schnell fündig. Es war Aketos, die einige Hütten weiter wohl versucht hatte auch so eine M.E.S.H.-Folie anzubringen. Sarid kannte die Kamino aber noch zu wenig, um aus der Ferne feststellen zu können warum sie so geschrieen hatte. War es Frust, Zorn oder ärgerte sie sich einfach darüber, dass sie die Folie nicht richtig hinbekam? Sie nahm sich vor bei nächster Gelegenheit mal dezent nachzufragen. Eine Gelegenheit dafür dürfte sich ohnehin bald ergeben, da es langsam Zeit fürs Abendessen war. Das hieße entweder Rationsriegel oder die Talz gaben ihnen etwas von ihrem Essen ab, sagte sich Sarid. Wofür sich die Talz entschieden wusste sie noch nicht, aber sie rechnete schon halb damit, dass in nächster Zeit einer der Talz auf sie zukommen würde, um die Jedi zumindest einen Schlafplatz in einer der Hütten einzuladen.

Um die Zeit bis dahin zu überbrücken ging die Corellianerin mit Rilanja noch zu zwei weiteren Hütten und fragte, ob die Talz dort noch Hilfe brauchten. Aber diese lehnten alle freundlich dankend ab mit der Begründung, dass sie auch bald fertig wären und sie keine Hilfe mehr benötigten. Mit der Auskunft durchaus nicht unzufrieden nickte Sarid nur kurz. Kurz darauf kam ein gräulicher, größerer Talz auf sie zu, die mit laut zirpender und summender Stimme nach ihnen rief.


Verehrte Jedi. Ich lade Sie für diese Nacht in mein bescheidenes Heim ein. Mein Name ist Khor-Sa und bei mir ist noch genug Platz für einige Gäste.

Sarid dankte ihm für die Einladung, die sie auch umgehend annahm. Jetzt war es ohnehin schon zu spät zur Tardis zurückzukehren. Also winkte sie der Kamino zu als diese gerade in ihre Richtung sah und gab ihr ein Zeichen zu ihnen zu kommen.

Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - diverse Talz, Aketos, Rilanja und Sarid
 
Alzoc III - In der Mine - Verwundete und andere Talz (NPCs), Brianna

Erfreulicherweise meinte Kestrel, alleine klarzukommen und noch keine weiteren Talzverwundeten zu beklagen zu haben. Sie hoffte, die Piraten würden bald alle erledigt sein, so dass sie die Talz aus der Mine herausbringen konnten - wohingegen Brianna skeptischer war, was die versklavten Einheimischen anging. Zu vielen traute sie derzeit nicht zu, den Fußmarsch zurück zu bewältigen, und die Reittiere reichten längst nicht für alle, die welche nötig hätten.

"Klingt demnach nicht gerade wie ein organisierter Gegenangriff, und ich kann nur hoffen, dass wir die Talz so schnell überhaupt hier raus bekommen. Viele sind glaube ich gar nicht in der Lage, so weit zu laufen."

Antwortete sie via Kom, und wandte sich wieder ihren Patienten zu. Unter normalen Umständen hätte sie sich weiter mit dem Talz, der die böse Bauchverletzung erlitten hatte, weiterbeschäftigt, doch das konnte sie sich nicht leisten. Sie würde ihn in der Zeit, die ihr zur Verfügung stand, nicht vollständig heilen können, er würde soundso liegend auf einem Schneebantha transportiert werden müssen, und in dem quasi-künstlichen Koma mit seinen stark reduzierten Körperfunktionen würde er auf absehbare Zeit gefahrlos bleiben können, spürte sie. Er fühlte sich stabil an, auch ohne ihr Zutun, es war sogar eine leichte Besserung zu erkennen.

Die Talz, die nach wie vor einen ganz guten Job als Hilfskrankenschwester machte (so sehr auf die Macht und Heilung konzentriert konnte Brianna zweifelsfrei sagen, dass sie weiblich war) meldete sich bei ihr, um ihr einen noch vergleichsweise kräftigen Talz mit einer Beinverletzung zeigte - er hatte zu große Schmerzen, um laufen zu können. Der Echani wurde schlagartig klar, dass der kleine Übersetzer ihre Gespräche nach Talzzi übertragen hatte - und ihr großes Helferlein hatte daraus ihre eigenen Schlüsse gezogen. Keiner der Talz war zudem gerade in einem unmittelbar lebensbedrohlichen Zustand, die angehende Jedi nickte erfreut.

"Ganz recht, wenn ich mich um ihn zuerst kümmere, kann er uns später helfen, wenn es heißt, die Verletzten nach Hause zu bringen. Du bist mir eine große Hilfe, ... - wie heißt du eigentlich?"

Wenn Talz irgendwie erröteten, tat sie es vermutlich, und sie stellte sich vor. Der mechanische Dolmetscher merkte jedenfalls an, dass sie Worte verwandte, die nahelegten, dass sie sich irgendwo zwischen "geehrt" und "peinlich berührt" fühlte, doch Brianna war zu überrascht, um es zur Kenntnis zu nehmen.

"Du bist Fao Weh? Keh Fah ist dein Angetrauter? Er wartet draußen auf uns..."

Hoffentlich zumindest, doch weiter kam die Silberhaarige auch gar nicht. Zwei Talz kamen aus Kadajjs Richtung mit jeder Menge weiteren im Schlepptau - offensichtlich die befreiten Gefangenen - und ihr Herz rutschte nach unten, als sie sie sah. Viele von ihnen waren ausgehungert und in sehr schlechten Zustand. Einige mussten gestützt werden, viele waren offensichtlich misshandelt und gequält worden. Briannas erste Assoziation war, dass sie nicht nur ärztliche Behandlung, sondern auch ein ordentliches Büffet nach Alzoc-III-Art brauchten, und dachte an ihre beiden Energieriegel, die sie als eiserne Reserve bei sich hatte. Leider brauchte sie sie selbst; sie verfügte keineswegs über die großen Reserven, dieser lange Tag zehrte bereits an ihren Kräften und sie hatte noch wesentlich mehr anstrengende Heilung zu leisten, und selbst wenn, zwei Riegel wären höchstens ein Tropfen auf den heißen Stein. Niemandem wäre geholfen, wenn sie so hart zu sich selbst war, dass sie selbst Unterstützung benötigte.

"Ihr beide, wie heißt ihr?"

Verlangte sie von den beiden Talz zu wissen, die die befreiten Gefangenen hergeführt hatten.

"Okay, Yondae, Nuni, die Piraten verfügen doch sicher über ein Lager mit Lebensmitteln. Könnt ihr welche von dort besorgen? Die anderen von euch müssen unbedingt zu Kräften kommen, wenn wir sie hier raus bringen wollen - die meisten können ja kaum mehr einen Fuß vor den anderen setzen."

Die beiden waren ein wenig skeptisch und es war offensichtlich, dass sie Angst hatten.

"Die Lager sind an der Oberfläche."

Erklärte die größere von beiden schließlich.

"Wir befürchten, dass es zu gefährlich für uns wäre, alleine dort hin zu gehen. Die Piraten werden bald zurückkehren, und uns töten, wenn sie uns dort antreffen."

Brianna dachte kurz darüber nach und fasste schließlich einen Entschluss.

"Sie sind bereits da. Geht hinauf zu Kestrel, sie hält sie in Schach. Wendet euch an sie, sie wird euch helfen, sobald sie kann."

Die Padawan sah sich den Schlamassel an, nachdem die beiden gegangen waren, setzte sich auf den Boden, und schüttelte den Kopf. Es waren einfach zu viele, und bei den meisten wäre es mit einer Mahlzeit beileibe nicht getan. Wenn die Verstärkung der Bad Wolves bereits hier war, wussten diese längst Bescheid, und sie würden diesen Ort nicht auf ewig verteidigen können. Daher mussten sie hier raus, sie würde aber keinen Talz freiwillig hier zurücklassen und könnte sich auch niemals um alle kümmern, die ihrer Hilfe bedurften.

Brianna begann dennoch bei dem Talz mit der Beinverletzung, doch sie kam nicht weit. Erneut kam es zu einer Verschiebung, erneut erbebte die Macht. Weiter entfernt und schwächer diesmal, doch genug, um ihre Konzentration zu stören. Sowohl genervt als auch mutlos schlug sie die Augen auf. Sie würde es ohnehin niemals schaffen, dafür waren es einfach zu viele! Die Aufgabe, die sie sich vorgenommen hatte, war zu groß für sie, selbst ohne weitere Unterbrechungen. Die Worte ihres ersten Meisters klingelten ihr wieder in den Ohren.

"Du bist so unfähig!"

"Was kannst du eigentlich?"

"Alles, was du jemals tun könntest, würde mich nicht für all die Mühen entschädigen, die ich an dir verschwendet habe!"


Die Erinnerung wurde erneut wach - und mit ihr der Schmerz. Vor ihren Augen sah sie
ihn ein weiteres Mal, und sie spürte, wie sich ihr Magen verkrampfte. Sie fühlte sich wie ein misshandeltes Schoßtier, ihre großen, traurigen Augen um ein Ende der Schläge bittend. Ungeliebt, benutzt, gedemütigt und am Ende achtlos weggeworfen. Natürlich war sie diejenige gewesen, die schließlich gegangen war, doch das machte keinen Unterschied. Sie hatte ihn verlassen, und er hatte nichts getan, um sie aufzuhalten. Er hatte gewusst, dass es nichts gab, wohin sie hätte gehen können, und nicht in der Lage war, den Planeten zu verlassen noch dazu. Er hatte einfach nur auf ihre Rückkehr gewartet, ganz nach dem Motto, dass ein schlechter Herr besser war als gar keiner. Und sie hatte seine Erwartung nach wenigen Tagen erfüllt, in den Nächten, im Schlaf immerzu von ihm verfolgt. Die Träume hatte sie eingetauscht gegen den Wunsch nach Rache. Hasserfüllt, doch machtlos, unfähig, ihre Gefühle zu nutzen, ihn in die Tat umzusetzen und am Ende doch abhängig von ihm.

Genauso fühlte sie sich in diesem Moment, den Kopf zwischen die Beine gesteckt und weinend. Wie hatte sie es nur vergessen können? Die Wut war geblieben, doch der Hauptgrund, weshalb sie mit Fug und Recht wütend sein durfte, war für Jahre in ihrem Unterbewusstsein verschwunden. Wieso? War sie so versessen darauf gewesen, die Aufmerksamkeit ihres Herrn zurück zu bekommen, dass sie bereitwillig jede Lüge verinnerlichte, die er ihr auftischte? War das Verlangen, etwas zu gelten, etwas wert zu sein, so stark, dass etwas in ihr entschied, fast bis zum Ende bei ihm zu bleiben, lediglich tief drinnen auf die Chance hoffend, sich eines Tages zu rächen, ohne wirklich daran zu glauben? Hatte sie so verzweifelt nach Anerkennung gegiert, dass sie bereit gewesen war, all das zu vergessen, ganz egal, was er ihr angetan hatte? Oder war ihr schwacher Geist ein zu einfaches Ziel für ihn und seine Hexereien der dunklen Seite, so dass er in der Lage gewesen war ihn zu manipulieren, wie er es brauchte? Hatte er ihren Willen gebrochen? Oder alles zusammen?

"Aufwachen, Frau Jedi, wir brauchen Sie!"

Fao Wehs Worte riss sie aus ihren konfusen, dunklen Gedankengängen. Ja: all das war Vergangenheit. Hier wurde sie gebraucht, von den Talz, von den Jedi. Ihre Fähigkeiten respektiert. Ihr Talent hatte sie bewiesen, zu einem Grad, dass sie von sich sagen konnte, dass ihr nicht einmal Kestrel eine große Hilfe bei ihrer Aufgabe wäre, den Ausgemergelten und Verletzten zu helfen. Ihre Fähigkeiten als Kämpferin, selbst ohne die Macht, hatte sie vielfach bewiesen. Sie konnte sich vielleicht nicht um alles kümmern, aber immer noch eine Menge erreichen - und würde bestimmt nicht noch mehr Zeit verschwenden.

Als sie die Beinwunde weitgehend genug kuriert hatte, erschien Kadajj mit einem Trandoshaner im Schlepptau, den Brianna misstrauisch beäugte. Er sah wie ein Pirat aus... doch ohne ihn überhaupt zu erwähnen, teilte sie der Echani mit, dass sie gehen würde, die Ritterin zu unterstützen und fragte nach ihr.

"Ich kann nicht."

Die weißhaarige Jedi-Anwärterin schüttelte den Kopf. Zum Glück fühlte sie sich inzwischen wieder wesentlich besser - schließlich war die Kahlköpfige die letzte, von der sie so etwas wie Anteilnahme zu erwarten hatte.

"Kannst du ihm vertrauen?"

Fragte sie mit Blick auf die ramponierte Echse, um nach der Bestätigung ihrer Gefährtin und mit ausgeschaltetem Übersetzer fortzufahren.

"Derzeit haben die Bad Wolves offenbar noch nicht überrissen, dass sie so etwas wie einen koordinierten Gegenschlag führen müssen, wenn sie etwas gegen uns ausrichten wollen, doch wenn sie zu der Erkenntnis gelangt sind, möchte ich tunlichst nicht mehr hier sein."

Erklärte sie.

"Allerdings sind viele Talz kaum in der Lage, es weiter als bis zum Minenausgang zu schaffen. Ich werde hier gebraucht, und habe hier ziemlich schlechte Bedingungen. Du hast noch einen Piraten getötet."

Es war eine Feststellung gewesen, keine Frage.

"Ich sage nur, dass du es getan hast, ohne dir einen Vorwurf zu machen, denn ich war vorhin selbst erst dazu gezwungen und kenne deine Gründe nicht. Es ist nur... ich kann es spüren... es ist geradezu schmerzhaft, wenn es meiner Nähe passiert... und es beeinträchtigt meine Fähigkeit, die Macht zu benutzen, zumindest vorübergehend. Doch unabhängig davon..."

Brianna sah ihrer Freundin fest in die farblosen Augen.

"Sollten wir unter vier Augen miteinander reden, wenn das hier vorüber ist. Fühle dich nicht kritisiert, es geht mir nicht darum, Vorwürfe gegen dich zu erheben."

Stellte sie von vornherein klar, bevor Kadajj wieder eingeschnappt war und mental auf stur stellte. Die athletische Padawan kannte die Kalkfarbene schließlich gut genug.

"Immerhin habe ich mich selbst auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert heute. Außerdem bist du eine Rattataki und ich kann dir keinen Vorwurf daraus machen, dass du dich nach der kurzen Ausbildung im Ernstfall so verhältst, wie es eben deinem Naturell entspricht, auch wenn es nicht das ist, was die Jedi von dir erwarten. Die Ungewissheit und Anspannung wegen Josea macht es dir auch nicht gerade leichter, ich verstehe das sehr gut. Ich möchte dir erklären, warum ich dich kritisiert habe, und warum der Weg der Jedi, die Dinge anzupacken, wichtig ist für dich."

Versuchte sie ihr sanft und schonend beizubringen, um nunmehr sachlicher und zupackender zu werden.

"Ich bin zuversichtlich, dass ihr beide es schafft, die Piraten aufzuhalten, doch könntest du Levon auf der Tardis rufen? Ich weiß nicht, wie wir die Talz sonst mit den paar Schneebanthas rechtzeitig von hier wegbringen sollen. Viele von ihnen sind am Ende ihrer Kräfte. Zu Fuß schaffen wir das niemals!"

Meinte sie.

"Sollte es dort oben wirklich schlimm werden, bin ich ganz schnell bei euch. Anderenfalls schick mir am besten noch ein paar Transportskiffs vorbei, falls die Talz sie fliegen können."

Alzoc III - In der Mine - Fao Weh (NPC), Verwundete und andere Talz (NPCs), Kadajj, Brianna

[OP]@Kestrel: weiß nicht, ob das noch reinpasst, gerade bei Brianna aber wenn du/ihr das verbauen kannst/könnt, von mir aus[/OP]
 
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Alzoc III - tim ief verschneiten Talzdorf - diverse Talz, Sarid, Rilanja und Humar

Humar war kein Talz, der Wert auf pompöse Auftritte legte. Er war allerdings ein Talz der seine Überzeugungen ernst nahm und wusste, dass er auf seinem Schneebantha, flankiert von zwei Wächtern auf etwas weniger großen Tieren, einen entsprechend beeindruckenden Auftritt haben würde.
Niemand musste wissen, dass die beiden Wächter in Wirklichkeit zwei ehemalige Angestellte seines Tempels gewesen waren, den die Piraten dem Erdboden gleich gemacht hatten, weil sie geglaubt hatten es hätte sich um die weltliche Versammlungshalle gehandelt.
Die beiden hatten ihm geholfen den Fängen der Zweiaugen zu entfliehen, damit er weiterhin das Wort des Eises predigen konnte.
Mehr denn je brauchten die Doppelaugen seinen Beistand und seine Führung. Es ging schließlich nicht an das die Jedi hierher kamen und ihre heidnischen Lehren von dem was sie die Macht nannten verbreiteten. Es gab auf diesem Planeten nur eine höchste Instanz, und das war das Eis, die Umarmung der ewigen Stille, der Nachhal der Ewigkeit, mitten unter ihnen - wenn man nur fähig war ihn zu hören.
Gemeinsam mit seiner Eskorte steuerte der amtierende Dorfälteste des Dorfes G’Brachdfagan auf die halb von der ewigen Stille verhüllte Siedlung zu, in der die Jedi seinen Quellen zufolge lagern sollten. Wenn man sich dazu entschied den eigenen Anhängern aus der Sicherheit ihrer Vorratsverschläge heraus die Weisheit des Eises zuteil werden zu lassen während die Piraten mit der Großen Gier einen weiteren Feind der Talz in seinem Dorf verbreiteten, dann knüpfte man enge Bande.
Wenn die Jedi glaubten sich den Planeten, den sie Alzoc III nannten einfach zu eigen machen zu können, dann hatten sie nicht mit der Entschlossenheit von Humar gerechnet.
Mit einem Manöver, das doch etwas an Angeberei erinnern konnte wenn man den hoch aufgeschossenen Reiter nicht kannte, brachte er sein Schneebantha dort zum stehen, wo er den Dorfplatz vermutete. In der Nähe schaufelten einige seiner Brüder und Schwestern Schnee, während drei merkwürdig und unnatürlich gewandete Figuren die Arbeiten beaufsichtigten.


Und da tritt die Doppelzüngigkeit der Bedrohung für unseren Planeten ans Eis,

donnerte er, während er die Zügel seines Reittiers einem seiner Begleiter übergab und sich vom Rücken der mächtigen wenn gleich zahmen Bestie schwang. Mit einem Hauch von Irritation hörte er ein komisches Kauderwelsch, das von den drei Humanoiden ausging, und für einen Moment fürchtete er die fluchende Stimme des Tauwetters, die in vielen Verkleidungen über die Welt kam.
Doch dann erkannte er die Nötigkeit der Übersetzung seiner Worte, und hatte fast Mitleid mit den Wesen, die so die wahre Bedeutung seiner erleuchteten Worte nur erahnen konnten. Allerdings war so gleichzeitig gewährleistet das sie sich nicht auf ein Missverständnis herausreden konnten, denn wenn ihre eigene Technik schon versagte mussten sie auch ihr eigenes Versagen eingestehen.
Zumal Humar solchen Maschinen ohnehin mit einer gewissen Abneigung begegnete. Sie produzierten Wärme, sie schmolzen Eis und Schnee, und waren auf diese Weise widernaürlich. Sicher, ein Feuer tat das gleiche, doch das Brennmatierial kam aus einer anderen Quelle, von den Geschöpfen des Muttereises, und so war das etwas völlig anderes. Aber er erwartete nicht das die Jedi ihn verstanden.
Er trat zu den Jedi herüber, und einer davon wollte grade das Zelt eines Dorfbewohners betreten. Humar entschied sich den Sinn nicht zu hinterfragen, auch wenn er es absonderlich fand. Die Jedi hatten im Moment genug zu erklären, ohne das er das Verhalten seines Brüder und Schwerstern in Zweifel zog.
Nach jedem Satz machte der hühnenhafte Talz eine Pause, um dem technologischen Ding der Jedi die Chance zu geben mitzuhalten. Wie es schien konnte der leblose Übersetzer die Dringlichkeit seiner Worte nicht umsetzen, zumindest nicht was ihre Geschwindigkeit anging.


Ich bin Humar, Priester und erster Vorsteher des Dorfes G’Brachdfagan einen halben Tag gen der aufgehenden Sonne von hier aus, und ich berufe mich auf die Bräuche und Geflogenheiten der Mutter Eis und der Ältesten der Talz, unser aller Vorfahren in der Kälte. Ich verlange die Einberufung einer Iha-Ah, der traditionellen Gerichtsbarkeit der Tal.

Humar hätte sich eine Reaktion von den Fremden erhofft, aber einerseit konnten sie ja nicht wissen wovon er sprach, und andererseits... Sie waren so stark eingepackt in fremdartige Fasern das es ja kein Wunder war das sie die Stimme des Eises nicht hören konnten.

Bei einem Iah-Ah müssen mindestens drei Dorfführer zusammen kommen um über ein Problem zu beraten das uns alle angeht,

fügte er also hinzu.

Ich verlange das wir eine Entscheidung über den Umgang mit denen die ihr Piraten nennt, die unsere Welt stechen und von ihrem Blut trinken, die unsere Schwestern und Brüder aus unserer Mitte nehmen und sie zum Verrat an ihrer Mutter Eis zwingen! Wir sind diejenigen die leiden, also steht uns auch das Urteil zu!

Aus reiner Gewohnheit hatte sich Humar in Rage geredet, wie es immer der Fall war wenn er von den Piraten sprach und sie nicht anwesend waren. Jetzt würde sich zeigen wie es mit dem Dienst der Jedi an anderen wirklich bestellt war.


Alzoc III - tim ief verschneiten Talzdorf - diverse Talz, Sarid, Rilanja und Humar

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Alzoc III - tim ief verschneiten Talzdorf - diverse Talz, Sarid, Humar und Rilanja

Die Falleen entschied sich die taktischen Überlegungen ihrer Meisterin zu überlassen, die sicherlich um einige Jahrzehnte erfahrener war als das ihrer eigenen Meinung nach recht unbedarfte Echs. Rilanja verstand sich auf grandiose Schlachtpläne, aber das dazwischen, das Warten und das Vorbereiten, das fiel meistens geschickten Schnitten oder dramatisierenden Montagen zum Opfer.
Die Talz schienen zufrieden, zumindest hatte wohl jeder ein Dach über dem Kopf, und wie es schien machten sie sich auch keine Sorgen um das Abendessen. Wahrscheinlich lagerten sie Vorräte unter ihren Häusern, was zumindest in einer so stürmischen Gegend Sinn machte.
Grade als Sarid die Einladung eines Talz für Unterkunft und Verköstigung annehmen wollte hielt eine Gruppe Schneebanthas mit nicht wenig Pathos wie Rilanja fand in ihrer Nähe, da wo wahrscheinlich das Zentrum des intakten Dorfes war.
Der riesige Talz der von dem Tier in der Mitte herabstieg stellte sich auf eine Weise vor die für die ungeübten Ohren der Geschuppten großspurig klang, aber sie bemühte sich sich davon nicht beeinflussen zu lassen. Problematisch war nur das die mehrstimmige Übersetzung ihrer Droiden diesen Eindruck irgendwie bestätigte. Für einen Moment schaltete sie ihre Gürtelgrille aus und sah zu ihrer Meisterin.


Hier überlass ich dir gerne das Feld,

meinte sie, und schaltete dann hastig ihren Übersetzer wieder an aus Angst sich bereits undiplomatisch betätigt zu haben, doch gleichzeitig traute sie sich nicht eine wie auch immer geartete Entschuldigung auszusprechen, mit der sie vielleicht der Rätin in die Parade fahren würde.


Alzoc III - tim ief verschneiten Talzdorf - diverse Talz, Sarid, Humar und Rilanja
 
[Alzoc III – in der Mine -] Kadajj, Brianna, Kssor, Yondae, Nuni, verwundete Talz,

Bei dieser hohen Anzahl an Verletzten, war es nicht verwunderlich, dass Brianna ziemlich erschöpft aussah, als sie sagte, dass sie nicht mitkommen könnte. Dann richtete sie den Blick auf Kssor und fragte Kadajj, ob man ihm vertrauen könnte.

„Natürlich – ich kenne ihn gut und er hat eine Lebensschuld bei mir,“

erklärte sie fast beleidigt und hatte das Gefühl, dass sie ihn verteidigen musste. Als ob sie über kein gutes Einschätzungsvermögen hätte. Die Silberhaarige teilte ihr ihre Einschätzung der gegenwärtigen Lage mit – es hatte noch keinen organisierten Angriff gegeben, aber sie wollte aus der Mine draußen sein, bevor es soweit kam. Dann sprach sie plötzlich den Tod des Aqualish an, der ihr Schmerzen bereitet und ihre Verbindung zur Macht gestört hatte, weshalb sie sie unter vier Augen sprechen wollte, wenn die Befreiung vorüber wäre. Es würde ihr nicht um Vorwürfe oder Kritik gehen, und der folgende Sermon lief darauf hinaus, dass sie sich wieder einmal unjedihaft verhalten hatte.

Kadajj kniff die Augen zusammen – jetzt spielte sich die Musterpadawan auch noch zur Aushilfsmeisterin auf, was sie deutlich an Briannas Bemühen erkannte, ihr die Kritik durch die Blume beizubringen. Sie wusste nicht, was besser oder schlimmer war – ein offener Streit mit einem harten, aber herzlichen Schlagabtausch, bei dem ordentlich das Adrenalin hochkochte oder die Gutjedi-Masche, wo jedes Wort in rosa Wattebäusche verpackt wurde, um bloß keine Konfrontation hervorzurufen.

„Danke für deine Nicht-Kritik. Ja, wir reden drüber - später…“,


erwiderte sie mit einem nadelspitzen Unterton, weil sie sich lieber offen herausgefordert gefühlt hätte. Warum mussten die Talz auch so fürchterlich sensibel sein, schließlich schlugen sie sich ja auch mit den extremen Lebensbedingungen herum, und darunter schien die Psyche der felligen Riesen nicht zu leiden.

„Ich werde Levon rufen und alles Nötige veranlassen“,

fügte sie auf Briannas Bitte nach Unterstützung zum Abtransport hinzu, und machte sich mit Kssor, Yondae und Nuni auf den Weg nach oben.

[Alzoc III – in der Mine -] Kadajj, Brianna, Kssor, Yondae, Nuni verwundete Talz,


***​

[Alzoc III – auf dem Weg zur Mine -] Levon

Der Anruf von Miss Kadajj kam einige Minuten, nachdem Miss Aketos abgedüst war, um die Wiederaufbauarbeiten im Talz-Dorf zu unterstützen. Auf der Tardis gab es einen kleines Transportskiff, das den gewünschten Anforderungen entsprach, doch es war nahezu aufreizend langsam. Der Droide packte es mit Medi-Kits, Decken und Energierationen voll und koppelte es an Miss Kadajjs Speederbike, auf dessen Mitnahme er vorausschauend bestanden hatte. Er selbst rüstete sich mit seinem Elektrostab und dem Blaster seiner Erbauerin, denn nach Schilderung der Lage, musste er auf Widerstand rechnen. Zwar würden ihn die gegenwärtigen Temperaturen nicht beeinträchtigen, doch er fuhr alle Funktionen herunter, die er für seinen Auftrag nicht benötigte, um eine ausreichende Energieversorgung zu gewährleisten.
Nun war er voll und ganz der Magna-Wächterdroide, als den ihn Miss Kadajj ursprünglich konzipiert hatte. Für intellektuelle und wissenschaftliche Spitzfindigkeiten war momentan nicht der richtige Zeitpunkt.

Gemessen an dem Bedrohungspotenzial, das die Befreiung der Talz für die Piraten darstellte, verhielten sich diese mehr als unvernünftig. Die Anzahl der Wächter am Eingang war zu klein, und sie hatte auch das ganze Lagergelände nur dürftig gesichert. Levon klinkte sich ihren Funkverkehr ein – der in einem Tonfall ablief, der verriet, dass sie die Lage total unter- und sich selbst total überschätzen. Verstärkung war in einer dreiviertel Stunde zu erwarten, so dass seinen Berechnungen zufolge viel Zeit blieb, die Angreifer zu eliminieren und die Mine zu evakuieren.

„Ich komme vom Hauptquartier und bringe Waffen und Medi-Kits, die ich in die Mine transportieren soll,“

meldete Levon der Wachmannschaft, nachdem er völlig offen in das Lager eingefahren war und gab ihnen den verlangten Ident-Code. Zwar hockte sich einer Wächter auf den Mitfahrer-Sitz, aber kaum dass der Droide mit ihm in die Mine einfuhr und um die nächste Ecke gebogen war, war er ihn mit einem gezielten Haken auch schon wieder losgeworden.

Unterwegs sammelte er zwei weitere Skiffs auf, bis seine Sensoren Kampflärm registrierten, worauf er die Scannerreichweite vergrößerte, um sich ungesehen ein Bild von der Lage zu verschaffen.

An einer Stollengabelung kämpften Miss Kestrel und Miss Kadajj mit mehreren Talz gegen eine Anzahl von fünfzehn bewaffneten Piraten, die seinen Weg versperrten. Weitere Piraten waren bereits verletzt oder gefangen genommen. Für seinen Durchbruch musste der Droide allerdings die zusätzlichen Skiffs vom Speederbike abkoppeln, um nicht die Erbauerin und ihre Mitstreiter in Gefahr zu bringen und er konnte aus diesem Grund auch nicht das Blastergewehr benutzen.

Doch sein Elektorstab, der fast genauso lang wie er selbst war, würde ihm auch gute Dienste leisten. Die Reichweite der lilafarbigen Entladungen von beiden Enden war sehr groß und konnten richtig eingesetzt zu tödlichen Verletzungen führen.

[Alzoc III – Mine – kurz vor der Weggabelung] Levon



***​

[Alzoc III – in der Mine - Weggabelung ] Kadajj, Kestrel, Kssor, Yondae, Nuni

Wenige Meter, bevor Kadajj mit ihren Begleitern Meisterin Skyflys Stellung erreichte, entsicherte sie ihre Blaster – wenigstens konnte sie sich so kein Blutbad vorwerfen lassen, wenn sie jemanden damit traf. Briannas Worte wurmten sie, so dass sie rasch in die richtige Stimmung für den Kampf kam.

Sie spürte, wie die kleine Coruscanti die Macht benutzte, um die Schutzblase aufrecht zu erhalten und wie deren Lichtschwert summend hin- und her geschwungen wurde.

„Gleich siehst du eine richtige Jedi in Aktion, Kssor,“

sagte sie zu dem Trandoshaner – sie schwankte zwischen Stolz, dass sie jetzt auch dazu gehörte und dem Missmut darüber, dass sie kein richtiges Lichtschwert hatte. Sie begegneten unterwegs einigen Talz, die sich weiter vom Schauplatz des Gefechts zurückgezogen hatten und die bereits die ersten Gefangenen bewachten. Das sah doch schon einmal gut aus, aber erinnerte sie daran, dass sie selbst lieber keine Gefangenen machten wollte, was auch viel ökonomischer war und einige Probleme erst gar nicht aufkommen ließ. Aber auf sie hörte ja keiner.

Kssor wurde mit wütenden Beschimpfungen bedacht, doch sobald er die Piraten anzischte und ihnen mit seinem Blaster drohte, schwiegen sie wieder. Das blaue Leuchten der Schutzblase wurde immer stärker, wie auch das Jaulen der Blasterschüsse, die wirkungslos abprallten und nur kurz darauf trafen sie auf die dunkelhaarige Jedi-Meisterin, die sich tapfer gegen eine größer werdenden Anzahl von Gegnern wehrte, die aus verschiedenen Gängen auf sie zustürmten.

„Du gibst mir Deckung von diesem Felsvorsprung – ich schließe zu ihr auf“,

befahl sie dem Reptiloiden und lief weiter. Dabei zog sie die Blasterpistolen, um auf einen Gruppe von Piraten zu feuern, die von links auf Meisterin Skyfly zu hielten, als sie gerade von rechts bedroht wurde. Sie fragte sich, ob man ihr jetzt jeden Piraten vorhalten würde, den sie zum Schutz von allen erschoss. Immerhin blutete keiner, und sie würde keinen aussaugen...vorerst.

„Hier bin ich – ich habe Verstärkung mitgebracht. Kssor gehört zu mir,“

rief sie der Jedi zu, damit sie den Trandoshaner nicht für einen Gegner hielt. Ein Teil der Angreifer hatte sich hinter einigen herum stehenden Lastskiffs verschanzt, um ihren Spießgesellen beizustehen. Das konnte eng werden, und vielleicht mussten sie doch noch Brianna herbei rufen oder einen Ausfall wagen…

Doch da hörte Kadajj ein bekanntes Geräusch – es war das typische Knistern von Levons Elektrostab und nur einen Augenblick später heulten die Repulsoren ihres Speederbikes auf.

„Wir müssen uns in den Hauptstollen zurückziehen, schnell“


rief die Rattataki Meisterin Skyfly zu und scheuchte mit Kssors Hilfe einige der Talz nach weiter hinten. Schreie und heftige Energieentladungen waren zu hören, als Levon auf dem Speederbike mit dem Skiff im Schlepp sich Bahn brach und nur ganz knapp vor der Mündung des Ganges in einer waghalsigen Kurve mit kreischenden Bremsen zum Stehen kam. Die Fahrzeuge bildeten nun eine Barriere zwischen ihnen und die Angreifern.

"In voraussichtlich einer halben Stunde wird die Verstärkung vom Hauptquartier eintreffen,"

meldete der Droide knapp und schwieg, was bedeutete, dass er sich komplett im Kampfmodus befand.

Von weiter vorne hörte man das Geräusch einiger startender Skiff-Repulsoren – anscheinend wollten die Piraten auf dieselbe Taktik zurückgreifen.

[Alzoc III – in der Mine - Weggabelung ] Kadajj, Kestrel, Kssor, Levon, Piraten, Talz


OP:
@Kestrel: du kannst Levon und Kssor natürlich mitbenutzen
 
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Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - diverse Talz, Aketos, Rilanja und Sarid

Gerade als Sarid dem Talz Khor-Sa in seine Hütte folgen wollte kamen in der Dämmerung drei weitere Talz in dem Dorf an. Sie legten auf ihren drei Schneebanthas einen für Talz ziemlich pompösen Auftritt hin, so dass Sarid zögerte ins Innere der Hütte zu gehen. Zu recht wie sich dann zeigte. Denn sogleich wie der Talz von seinem Reittier abgestiegen war und die Zügel einem seiner zwei Begleiter hinwarf zirpte und summte er vergleichsweise laut irgendwas von Doppelzüngigkeit. Einen wirklichen Sinn konnte die Corellianerin allerdings dem, was der kleine Droide übersetzte nicht abgewinnen. Instinktiv war ihr dieser Talz unsympathisch, allein schon wegen seines großspurigen Auftretens. Aber Sarid zwang sich ruhig durchzuatmen und dem Talz gelassen entgegen zu treten. Er stellte sich dann als Priester und erster Vorsteher eines Nachbardorfes vor, was Sarid annahm ähnlich dem Titel des Clanführers war. Rilanja überließ ihr diesmal sehr schnell das Reden, was Sarid sehr zu schätzen wusste, da dieser Talz offenbar nicht unbedingt der einfachste Charakter zu sein schien.

Und ich bin Sarid Horn, Jedi-Advisorin und Mitglied des Rates der Jedi. Ich bin hier aufgrund der Bitte dreier Clanführer im Namen aller Talz um Hilfe bei der Befreiung von Alzoc III von den Piraten, die schon soviel Leid über das Volk der Talz gebracht haben.

Machte Sarid sogleich ihren Standpunkt klar und dass sie nicht einfach aus Gutdünken hier waren oder irgendwelche Macht an sich reißen wollten. Was er aber genau mit Iha-Ah meinte war der Jedi auch nicht ganz klar, weshalb sie sogleich nachhakte.

Meinen Sie mit der Einberufung einer Iha-Ah eine Versammlung der Clanführer, die im Namen der Talz über die vorliegenden Probleme und Anträge entscheiden? Wenn dem so ist, dann bin ich sehr dafür, Vorsteher Humar. Alzoc III ist kein Mitglied der Republik, also gilt selbstverständlich die Gerichtsbarkeit der Talz. Alles andere wäre eine Einmischung der Republik, die uns nicht zusteht. Wir sind hier um zu helfen, nicht den Talz die Gepflogenheiten der Neuen Republik aufzudrängen.

Erklärte sie möglichst anschaulich und deutlich für den Talz um ihm sogleich möglichst viel Wind aus den Segeln zu nehmen, denn sie hatte irgendwie das Gefühl, dass er sie als Eindringlinge oder Unruhestifter ansah, die sich selbst einen Teil von sog. "Kuchen" abschneiden wollten.

Es ist ohnehin notwendig, dass die Clanführer der Talz früher oder später entscheiden, was mit jenen Piraten geschieht, die sich ergeben oder gefangen genommen werden. Noch fehlt uns der genaue Überblick, aber die Anzahl der Piraten geht sicherlich in die Hunderte, wenn nicht Tausende, wohl verteilt auf mehrere Piratenbanden.

Unterstrich sie ihre Zustimmung zu seinem Ansinnen. Wie dieser Humar allerdings auf die Schnelle soviele Clanführer zusammenbringen wollte war ihr schleierhaft. Hatten die drei Talz auf Mon Calamari nicht vorgebracht, dass solche großen Versammlungen kaum noch möglich war? Irgendwie passte das nicht so ganz zusammen. Andererseits war es auch möglich, dass es bei den Talz auch kleinere Versionen dieser Versammlungen gab. Vielleicht nannten sie diese dann Iha-Ah, überlegte die Corellianerin für sich, bevor sie ihre Fragen laut aussprach.

Ist es denn möglich in den nächsten Tagen solch eine Versammlung einzuberufen? Und ist es sicher genug hier so viele wichtige Talz zu versammeln? Gerade dieses Dorf wurde ja wiederholt Opfer von Piratenangriffen.

Gab sie zu Bedanken und warf einen kurzen Blick zu Khor-Sa, dem Talz, der sie für diese Nacht in seine Hütte eingeladen hatte. Aufgrund der verschränkten Hände vor der Brust tendierte Sarid zu der Annahme, dass er Humars Ansinnen zumindest teilweise skeptisch gegenüber stand. Jedoch folgerte sie ihre Ansicht aus der Interpretation menschlicher Gestik, was für Talz natürlich nicht gelten musste. Es konnte genauso sein, dass er einfach wartete bis sie endlich nach drinnen gehen konnten, da es doch so langsam spürbar kälter wurde. Als hätte er ihre Gedanken gehört begann der Talz schließlich zu summen und ihr Droide übersetzte sogleich.

Vorsteher Humar, aufgrund der zunehmenden Dämmerung bitte ich das Gespräch in meiner Hütte fortzusetzen. Diese Wesen sind nicht wie wir an die Kälte unserer Heimat angepasst. Aber sie haben uns bereits sehr geholfen und drei weitere von ihnen sind vor einiger Zeit aufgebrochen, um unsere Schwestern und Brüder aus der Mine in der Nähe zu befreien. Wir sollten ihr Engagement und ihre Bemühungen nicht geringschätzen.

Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - diverse Talz, Khor-Sa, Humar (NPCs), Aketos, Rilanja und Sarid
 
Alzoc III – in der Mine - Weggabelung Kadajj, Kestrel, Kssor, Levon, Piraten, Talz

Irgendwie schienen die Probleme immer mehr Überhand zu gewinnen. Die Nachricht von ihrer Padawan, dass die meisten Talz gar nicht in der Lage waren, hier überhaupt selbstständig aus der Mine zu laufen, verschlechterte noch weiter die Stimmung der Ritterin, doch versuchte sie diese negativen Gefühle zurückzuhalten, um nicht vom Kampf abgelenkt zu werden.

„Das sind keine guten Nachrichten. Ich fürchte, wir haben gar nicht genug Skiffs, um sie zu fahren und ich bin mir nicht sicher, ob jene überhaupt außerhalb der Mine fliegen können, aber eigentlich müssten sie oder?“

Antwortete Kestrel über Comlink zurück, als sie gerade wieder für ein paar Sekunden Luft hatte. Sie kannte sich mit großen Raumschiffen aus, jedoch nicht mit solchen Kleingefährten wie Skiffen oder ähnlichem. Soweit reichte ihr technisches Wissen nicht. Sie hatte sich dafür aber auch nie interessiert und sich demnach auch nie damit beschäftigt.
Die 21-Jährige hatte immer mehr zu tun und ab und zu flackerte ihr bläuliches Schutzschild, welches die Talz beschützen sollte. Immer wieder sprang die Ritterin, um die Angriffe vorrangig mit dem Lichtschwert abzuwehren, da sie ihrem eignem Schutzschild aufgrund der kurzen Unterbrechungen nicht recht traute. Es taugte bisher zum Glück immer im rechten Moment, wenn sie einen Blasterschuss verfehlte, doch sie wollte sich nicht ausschließlich darauf verlassen. Sie merkte immer mehr, dass die Situation sie überforderte und erwartete mittlerweile sehnsüchtig Kadajj. Sie müsste doch längst hier sein! Vielleicht kam ihr aber auch die Zeit nur so langsam vor, da sie die Stellung kaum mehr halten konnte.
Gerade rechtzeitig traf die Rattataki ein und bewahrte sie vor einem Angriff von links, dem sie eventuell nicht entkommen wäre, da sie zu der Zeit von der rechten Seite attackiert worden war.


„Danke, Kadajj, dass wurde aber auch Zeit.“

Schnaufte sie erschöpft und erleichtert. Kadajj’s Auftritt war natürlich wieder einmal nicht zu übersehen. Kaum war sie hier, gab es auch schon Tote, welche sie eigentlich vermeiden hatte wollen. Dennoch konnte sie es ihr jetzt nicht vorhalten, denn schließlich hatte sie vielleicht ihr Leben gerettet. Und einige Tote konnte man vielleicht verzeihen. Außerdem war sich die junge Frau eh noch nicht ganz sicher, was sie wirklich mit den Piraten tun sollten. Es gab für Töten und Einsperren ein Für und Wider und vorhin waren sie sich untereinander auch nicht einig geworden. Sie selbst hatte auch mit der richtigen Entscheidung zu kämpfen und sah sich schon Sarid fragen. Vielleicht hatte sie einen weisen Rat, was sie mit den Piraten machen könnten. Vielleicht war es wirklich richtig sie zu töten, damit sich nicht alles wiederholte. Aber vielleicht bedurfte es auch nur den Anführer, doch wo war dieser und reichte dies wirklich aus? Die Piraten folgten sicherlich nicht bedingungslos ihrem Anführer. Es würde schnell einen Neuen geben und das ganze Drama würde fortgeführt werden, auch ohne den großen Chef. Doch war es jedihaft die Piraten reihenweise zu töten oder gar einzusperren und darauf zu warten, bis diese den Kältetod erlitten oder jämmerlich verdursteten und verhungerten? Es blieb ihr wahrscheinlich gar nichts anderes übrig, als die Advisorin zu befragen, sobald sie hier ein wenig Luft hatte. Es war ihr jedoch unangenehm. Schließlich war sie die Ranghöchste hier in der Mine und war auf dem Weg eine Jedi-Meisterin zu werden. Eigentlich müsste sie solche Entscheidungen selbst treffen können. Zumindest nahm sie das an, aber in dem Fall war sie überfordert und wollte nicht unüberlegt und übereilt handeln. Doch dies musste noch warten, denn bisher waren sie und Kadajj ziemlich eingenommen von den Piraten und Kestrel ersparte der Rattataki eine Predigt, dass sie für ihren Geschmack schon zu angriffslustig vorging.Momentan war sie einfach froh sie an ihrer Seite zu haben, um die Piraten in Schach zu halten. Über Einzelheiten konnte man immer noch später reden. Das sich noch zwei Talz (Yonade und Nuni) dazu gesellt hatten, hatte sie gar nicht so schnell registriert, genauso wenig den Piraten, den Kadajj mit angeschleppt hatte, der nun anscheinend auf ihrer Seite kämpfte. Kestrel warf ihm einen argwöhnischen Blick zu.

„Na Hauptsache er wendet sich nicht im ungünstigsten Moment gegen uns. Woher kennst du ihn denn und was macht dich so sicher, dass er uns wirklich helfen will?“


Fragte Kestrel die hochgewachsene Humanoidin skeptisch und kurzatmig. Die Sache gefiel ihr nicht und sie hoffte für die Rattataki, dass sie eine gute Begründung hatte, denn anderenfalls würde sie den Piraten wohl aus dem Kampf ausschließen. Sie hatte dann keine andere Wahl. Es war ihre Pflicht für die Sicherheit aller hier zu Sorgen und momentan sah sie durch ihn eine arge Sicherheitslücke. Niemand wechselte so schnell einfach die Fronten! Aber so leichtgläubig konnte natürlich nur wieder Kadajj sein!
Die beiden Talz rissen sie jedoch aus den Gedanken, als die Angriffe der Piraten für kurze Zeit etwas abschwächten.


„Ähm, entschuldigt, wenn wir Sie ablenken sollten, aber sind Sie Kestrel? Die Echani schickt uns, dass Sie uns helfen sollen wegen des Proviant's für die Schwachen. Sie schaffen es sonst nicht hier raus, so mager wie sie sind.“

Meinte die eine Talz recht zaghaft, wahrscheinlich aus Angst die Ritterin so abzulenken, dass sie einen Fehler machte. Kestrel seufzte innerlich. Noch mehr Arbeit! Wie sollte sie das alles schaffen!? Brianna schien sich wohl auch gerade da unten auszuruhen, um nicht kämpfen zu müssen! Warum tat sie das nicht und besorgte Proviant?! Kestrel atmete mehrfach tief durch. Nein, es war falsch so zu denken, denn so war ihre Padawan nicht. Wahrscheinlich hatte sie wirklich alle Hände voll zu tun mit den verletzten Talz und bewahrte wohlmöglich einige vor dem Tod.

„Momentan kann ich hier nicht weg. Wo soll es denn hier Lebensmittel geben?“

Antwortete Kestrel knapp und war froh den Kommunikator angelassen zu haben, denn sie hätte jetzt keine Hand frei gehabt, den auch noch zu betätigen.

„Oben im Lager.“


Antwortete die Talz etwas missmutig und offensichtlich auch sehr ängstlich.

„Ich schaue was ich tun kann, aber momentan müssen wir die Piraten erstmal in Schach halten. Eher kann ich hier nicht weg und ich kann auch Kadajj nicht schicken, da ich sie hier brauche. Bleibt in der Nähe bei den anderen Talz, ich schütze euch mit. Habt bitte ein wenig Geduld.“


Meinte Kestrel und versuchte neben ihrem Ärger über die ganze Situation ruhig zu bleiben. Die beiden Talz nickten daraufhin nur und taten das, was sie ihnen geraten hatte. Schließlich riet Kadajj, sich ein wenig zurückzuziehen und Kestrel befürwortete dies ebenfalls.
Schließlich entdeckte sie auch den Droiden von Kadajj, den jene wohl herbestellt hatte. Die Fahrzeuge, die er mitbrachte waren nicht schlecht, doch noch konnte die Ritterin nicht abschätzen, ob diese auch reichen würden. Vielleicht hatte auch jener genug Proviant bei, dass sie gar nicht groß mehr in die Lagerräume müssten. Jedenfalls wünschte sie sich das. Es missfiel ihr jedoch, dass der Droide genauso rücksichtslos kämpfte wie seine Erbauerin. Aber was hatte sie eigentlich erwartet!?


Kadajj! Dein Droide ist zwar schön und gut, auch wegen der Transportschiffe, aber könntest du ihm BITTE befehlen, die Piraten bestmöglich am Leben zu halten?! Noch steht nicht fest, was wir mit den Verbrechern tun werden!“

Zischte sie die Rattataki von der Seite an, doch in dem Moment tauchten noch mehr Piraten mit Skiffen auf. Kestrel atmete erneut tief durch und versuchte zu überlegen, wie sie die Lage am besten lösen könnten, doch genau in dem Moment flogen drei Thermaldetanatoren auf sie zu.

„Verdammt!“

Fluchte die junge Frau und ließ ihr Lichtschwert sinken und konzentrierte sich nun verstärkt auf die Schutzblase, doch bezweifelte sie, dass sie wirklich alles damit abhalten könnte.

„Kadajj! Hilf mir!“

Befahl sie, damit sie auch eine Schatzblase erschuf, auch wenn sie sich nicht sicher war, ob jene überhaupt in der Lage war, auf die Schnelle eine zu bilden. Die Explosion die folgte war heftig und der Boden erzitterte so heftig, dass Kestrel schwankte und schnell merkte, dass sie so viele Leute nicht schützen konnte. Die Explosion an sich hatte sie gerade so ab gewehrt, auch wenn sie sich ziemlich sicher war, dass sie bestimmt nicht alle Talz hatte schützen können, hoffte aber, dass jene nur leicht verletzt waren. Die Steinbrocken, die dadurch vom Boden, Decke und Wänden abgesprengt wurden, konnte sie jedoch noch schlechter abhalten. Sie verzichtete dabei auf ihren eignen Schutz, um die Talz davor zu beschützen, auch wenn hier und da kleinere Trümmer dennoch durchdrangen. Schließlich sah sie, wie ein besonders großes Trümmerstück dabei war auf die Rattataki zu fallen. Die Ritterin wartete erst gar nicht, bis diese reagierte, da sie nicht das Risiko eingehen wollte, dass die Padawan davon erschlagen wurde. Mit einem Satz, um die Schutzblase bei den Talz zu erhalten, sprang sie zu Kadajj und warf sie mit dem Schwung beiseite, so dass sie Beide zu Boden fielen und der Brocken nur knapp neben ihnen aufschlug. Doch es folgten weitere Brocken von der Decke und Kestrel war gezwungen sich und Kadajj nun zu stützen, denn allein mit der Levitation, konnte sie die Steine nicht abwehren. Bedauerlicherweise waren nun die Talz dadurch ungeschützt und Kestrel selbst war nicht schnell genug gewesen, so dass die Schutzblase recht klein und eng um ihrer beiden Körper ausfiel und sie somit unter den Trümmern begraben wurden, jedoch blieb sie weitgehend unverletzt, bis auf ein paar Prellungen. Dennoch hoffte sie, dass die Talz nicht mehr so viel abbekommen hatten, doch sie war zuversichtlich, da sie das Meiste von ihnen abgewehrt hatte und vorrangig auf sie und Kadajj gestürzt war.


„Kadajj?! Bist du verletzt? Schnell! Wir müssen uns befreien! Die Talz da draußen sind ungeschützt! Ich glaube nicht, dass dein Droide das alleine packt!“


Sagte sie, während sie selbst halb auf der Rattataki lag und versuchte hektisch die Steine von sich zu levitieren, doch dies konnte dauern. Nebenbei kramte sie ihr Comlink heraus.

Brianna! Wir haben ein Problem! Wir brauchen deine Hilfe!“


Rief sie knapp durch ihr Comlink und erhielt die kleine Schutzblase um sie herum weiter aufrecht, während sie dabei die Steine mit Machtstößen versuchte wegzustoßen. Das Ganze lief gar nicht gut!

„Wir sollten vielleicht danach die Talz in die Skiff’s verfrachten und sie alle erstmal herausbringen! Es ist ein zu großes Risiko sie hier drin zu lassen, während wir hier mit den Piraten kämpfen! Vielleicht können die anderen Jedi die Talz mit abholen und begleiten, sobald sie draußen sind!“

Meinte Kestrel und überlegte gerade, ob sie während der Explosion falsch gehandelt hatte, während sie versuchte Kadajj und sich zu befreien.

Alzoc III – in der Mine - Weggabelung Kadajj, Kestrel, Kssor, Levon, Piraten, Talz

[Op] Ich hoffe, das war etwas kreativer... . Die Verfolgungsjagd können wir ja danach machen, wenn wir versuchen die Talz damit rauszubringen ;)]
 
Alzoc III - tim ief verschneiten Talzdorf - diverse Talz, Sarid, Rilanja und Humar

Die Erwiderung des Jedi klang in Humars Ohren zu unterwürfig und anbiedernd, aber vielleicht war das auch der Hohn der blechernen Maschine, der die Worte schal klingen ließ. Er entschied sich es zu ignorieren, genauso wie er die andere dick eingepackte Kreatur für die Unhöflichkeit ihre Verbalkrücke auszuschalten mit Nichtbeachtung strafte. Immerhin hatte die vermummte Gestalt in etwa das geäußert was der Talz für eine sinnvolle Beziehung zu der Republik voraussetzte. Natürlich machte ihn stutzig das sich die Person als Jedi-Rätin vorstellte. Wollte der Rat der Jedi, von dem man immer wieder Geschichten hörte, sich indem er einen der Seinen schickte hier auf Alzoc III persönlich einmischen? Widersprach das nicht dem, was der Jedi grade gesagt hatte?
Und hatte der Droide richtig übersetzt wenn er in der weiblichen Form sprach? Nicht, das es einen Unterschied machte, zumal der Unterschied zwischen den Geschlechtern bei Aussenweltlern ohnehin meist nur ein sehr schmaler Grat war was den Priester anging.


Ich bin beruhigt zu hören das die Jedi zumindest weise Worte sprechen, auch wenn ihre Taten spät kommen,

meinte er in einem versöhnlichen Tonfall, von dem er erwartete das er in den dampfenden Schaltkreisen der Kommunikationsmaschine verloren gehen würde. In jedem Fall bestätigten sich seine Befürchtungen, als diese Sarid preis gab das die Jedi bereits aktiv geworden waren und offenbar bereits Gefangene gemacht hatten.

Eine Iah-Ah ist jederzeit möglich, und hätte einberufen werden sollen, bevor die Jedi eigenmächtig die Entscheidungen der Talz vorweg genommen haben und uns alle einer schrecklichen Gefahr ausgesetzt haben,

donnerte er, doch die Worte seines Bruders drangen schnell zu ihm durch und Mitleid mit den dürren Geschöpfen von jenseits des Eises ließ ihn einlenken. Mit einem Nicken betrat er das Haus des anderen Talz, wo er sich im Eingangsraum bereits wieder den Jedi zu wandte um seinen Unmut kund zu tun.

Die Piraten werden sich rächen, ihr bringt meine Brüder und Schwestern in Gefahr wenn ihr sie reizt - oder könnt ihr für unsere Sicherheit garantieren?

Auf der anderen Seite schien die Rätin gewillt auf seine Forderung nach einer kleinen Versammlung einzugehen, und er war gewillt ihr den Fehlgriff zu verzeihen sofern sie von nun an bereit war sich dem Willen der Talz und damit auch dem des ewigen Eises unterzuordnen.

Natürlich ist es in diesem Fall die Aufgabe der Jedi die Clanführer zu beschützen,

antwortete er knapp auf die Sicherheitsbedenken der Frau, bevor er durch die Tür einen seiner Begleiter hereinrief.

Es sollte kein Problem sein drei Clanführer zu finden. Plin’ka, dieses Dorf hier, muss über einen verfügen, der gewählt werden kann wenn er es nicht schon ist, ich repräsentiere mein Dorf so wie es sein muss, und ich werde Benda-Ley hier nach Ahudozalong schicken, um von dort einen zu holen. Morgen um die Mittagsstunde werden wir entscheidungsfähig sein,

fügte er hinzu, und behielt für sich das die Fähigkeit zu einer Entscheidung nicht mit der Wahrscheinlichkeit einer Entscheidung gleichzusetzen war. Zu oft hatte er selbst in solchen Verhandlungen seinen Standpunkt gegen wenig einsichtige Schwestern und Brüder verteidigen müssen, denen die eisige Mutter nicht so wichtig war wie sie es zu sein hatte wenn einem das Wohl aller Talz am Herzen lag.
Und sie Rätin hatte Recht, im Moment waren sie auf die Hilfe der Jedi angewiesen, also sollte er sie nicht für die Fehler und Verfehlungen anderer verantwortlich machen - auch wenn er genaue Augen auf das werfen würde, was die Jedi in der Mine der Piraten angestellt hatten, und vor allem ob sie dabei Talz in Gefahr gebracht hatten.


Versteht mich nicht falsch, Rätin, aber wir sind euch dankbar für alles, was ihr für uns tut, so lange ihr es für uns tut und nicht für euch selbst. Ich... möchte euch im Namen des Eises für euren Versuch danken uns zu helfen,

schob er etwas kleinlauter nach, aber wahrscheinlich ging dieser Aspekt seines zähneknirschenden Dankes genauso in den wirren der Knattermaschine unter wie sein aufbrausendes Auftreten zuvor, Insgeheim rechnete Humar sogar damit.


Alzoc III - tim ief verschneiten Talzdorf - diverse Talz, Sarid, Rilanja und Humar

Alzoc III - tim ief verschneiten Talzdorf - diverse Talz, Sarid, Humar und Rilanja

Die Falleen hielt sich zurück, auch wenn sie sicherlich einiges zu sagen gehabt hätte über diesen unhöflichen Talz. Es dauerte einen Moment bis sie durch Filmvergleiche und Analysen seiner schauspielerischen Leistung vorbei realisierte, dass sie diesen Humar vor allem deshalb nicht mochte, weil er ihre Meisterin angriff - wenn auch nur verbal.
Tatsächlich war es der Gedanke das das hühnenhafte Wesen einen tätlichen Angriff auf Sarid keine Sekunde durchstehen würde wenn er auf diese abstruse Idee käme der Rilanja weit genug beruhigte und ihr Mundwerk dazu brachte zu schmunzeln und sich nicht aktiv in die sicherlich hochdiplomatische Situation einzuklinken. Zum Glück hatte der Talz nichts über das Abschalten des Übersetzungsdroidens durch die Grüngeschuppte gesagt.


Alzoc III - tim ief verschneiten Talzdorf - diverse Talz, Sarid, Rilanja und Humar
 
Alzoc III - In der Mine - Fao Weh (NPC), Verwundete und andere Talz (NPCs), Kadajj, Brianna

Hätte sie etwas anderes erwarten sollen? Kadajjs Worte waren freundlich und vernünftig, doch ihr Ton und ihre Gefühle sagten etwas völlig anderes aus. Brianna mochte ihre Schwierigkeiten mit der Macht haben, vor allem, wenn sie sie mal eben so benutzen sollte, doch wenn sie den Faden erst einmal ergriffen hatte, die Verbindung hergestellt war, lag die Schwelle viel niedriger... oder glaubte die Rattataki tatsächlich, dass eine Jedi-Heilerin ihre kaum verborgenen Gefühle nicht wahrnehmen würde?

Die Echani ärgerte sich über die Sturheit der anderen Frau. Schön, sie hatte zugesagt, sich später in Ruhe darüber zu unterhalten, doch wie standen die Chancen, dass dann ein vernünftiges Gespräch möglich war? Gut, hoffentlich war dann die Sache mit Josea bereinigt und er wegen ihrer Vision gewarnt oder was auch immer und ihr Adrenalinrausch überstanden, doch viel einsichtiger würde sie erfahrungsgemäß auch dann nicht sein. Sie verstand nicht, dass Brianna sie weder kritisieren noch bevormunden wollte... höchstens ein bisschen an die Hand nehmen, weil sie eben ganz und gar nicht überriss, in welcher Gefahr sie sich eigentlich befand. Als ihre Freundin würde sie ganz sicher nicht zusehen, wie Kadajj auf den Abgrund zusteuerte, zumal sie keine Meisterin hatte, die sich wirklich um sie kümmerte - die anderen Jedi hatten ihre eigenen Probleme.

Brianna fand, dass sie bereits ziemlich viel über die Macht und die beiden bedeutenden Herangehensweisen wusste, die man die dunkle und die helle Seite nannte, immerhin hatte sie beide in den langen Jahren ihrer Ausbildung indoktriniert bekommen und hey, sie würde es sich zutrauen, jemanden darin zu unterweisen. Im Falle der Kahlköpfigen würde es in erster Linie daran scheitern, dass diese sie nicht als Autorität akzeptieren würde, und nicht etwa, dass die Echani-Padawan nicht erfahren genug wäre, ihre Probleme zu sehen. Solange Kadajj sich so stark von ihren Rattataki-Genen und Hormonräuschen steuern ließ und im Kampf den Eindruck machte, kaum Herrin ihrer selbst zu sein, war sie in großer Gefahr. Sie war kampferfahren, und zweifellos sehr, sehr gut darin, was die Silberhaarige auch selbst bereits an ihr hatte studieren können. Für sie hatte sich ihre Art zu kämpfen zweifellos bewährt, und entsprechend selbstbewusst trat sie auch auf - keine guten Voraussetzungen dafür, ihr beizubringen, dass ihre Gewohnheiten sie nach und nach auf einen Weg bringen würden, den sie niemals hatte beschreiten wollen. Die Gefahr würde im Laufe der Zeit größer werden und spätestens wenn sie sich daran gewöhnte, die Macht im Kampf zu benutzen, würde es zum Problem werden.

Dass sie zweifellos sehr begabt war, machte es nicht einfacher, eher im Gegenteil - ihre Fähigkeit zur Selbstkontrolle stand in keinem Verhältnis dazu: als ob sie es nicht ohnehin schon gewusst hätte, würde eine halbwegs vernünftige Padawan vor all den sensiblen, emotional zerbrechlichen Talz einem Piraten mit dem Gebiss den Hals aufreißen, um sein Blut zu trinken? Sie würde die Macht aus ihren maßlosen Aggressionen heraus benutzen, sie sich nach dem Weg der dunklen Seite nutzbar machen. Die Macht würde ihre Gefühle verstärken, wodurch es ihr leichter fiele, noch mehr Energie zu ziehen, eine perfekte Rückkopplung. Brianna konnte sich nicht vorstellen, dass Kadajj diese Spirale anhalten können würde. Sie war nicht wie eine Echani, die diszipliniert und fokussiert im Kampf waren - bei ihrer Spezies bedeutete, nach allem was sie bisher darüber gelernt hatte, Kampf Blutrausch, und dann war sie praktisch unaufhaltsam... leider in mehrerlei Hinsicht. Das Schlimmste: sie würde all das niemals glauben, solange die Silberhaarige es ihr sagte. Nie! Brianna ballte die Faust hinter ihrem Rücken, obwohl es weh tat. Wie konnte man nur so unbelehrbar sein!

"Ja, das werden wir."

War hingegen alles, was sie erwiderte. Was Levon und die Tardis anging, fügte sie ein geschäftsmäßiges

"Danke!"

Hinzu. Letztendlich war sie sogar froh, als die Rattataki endlich verschwunden war. Was für eine divenhafte Divto! Brianna versuchte, nicht mehr daran zu denken - einerseits würde es die Heilung erschweren, wenn sie sich aus dem Ärger heraus auf die Macht konzentrierte, außerdem wäre sie dann ja nicht viel besser als sie. Beruhigen musste sie sich, und zwar so schnell es ging. Zum Glück kannte sie einen effektiven Weg dafür: Vor den Augen der irritierten Talz begann sie mit einigen Echani-Übungen, die sich für diesen Zweck bereits bewährt hatten.

"Diese Übungen helfen mir, mich zu entspannen. Körper und Seele sind eins, und nur wenn ich ruhig und ausgeglichen bin, kann ich effektiv heilen."

Erklärte sie Fao Weh auf ihre entsprechende Frage hin. Die kleine Trainingseinheit half tatsächlich - zwei Minuten später saß sie bereits vor dem nächsten verletzten Talz. Ihr fehlten sowohl Kraft als auch Zeit, alle Verletzten vollständig zu kurieren. Sie mussten in der Lage sein, ohne Hilfe zu laufen und einigermaßen schmerzfrei, das musste genügen. Es erinnerte ohnehin an Fließbandarbeit: während sie die Wirkung der Macht in einem Patienten orchestrierte, spürte sie bereits die Verletzungen der nächsten, die ihre Talz-Assistentin nach ihren Anweisungen aufgereiht hatte. Zudem hatte es einige Nachzügler gegeben: einige Talz wurden von ihren Gefährten in die Höhle getragen, weil sie überhaupt nicht mehr zu Laufen imstande waren. Wer ohne ihre Hilfe sonst vermutlich über Tage zugrunde gegangen oder von den Piraten aufgrund mangelnder Arbeitsfähigkeit getötet worden wäre, wurde nun zu ihr gebracht. Es war eine gewaltige Aufgabe, die auch allmählich begann, körperlichen Tribut zu fordern, doch ihre pelzigen neuen Freunde wussten die Hilfe zu schätzen: das bewundernde Gezirpe auch der nicht behandlungsbedürftigen Talz, das der kleine Droide übersetzte, war außerordentlich motivierend. Trotz der Anstrengung lächelte sie die meiste Zeit, und so manches rührte sie auch direkt.

In gewisser Weise wurde ihr die Arbeit auch erleichtert: der blaue Nebel, den zu durchdringen ihr leichter fiel als üblich, fühlte sich in der schon beinahe überfüllten Höhle dichter, potenter an als üblich. An jedem der Talz verdichtete er sich leicht, vielleicht nicht vergleichbar mit der Aura einer Machtbegabten (Kadajj war ihr im Vergleich dazu wie gleißendes blaues Feuer vorgekommen), trotzdem kam sie nicht umhin zu denken, dass die Talz sich in gewisser Weise selbst heilten: ohne die massive Ansammlung an Leben, glaubte sie, wäre ihr das Kanalisieren lebensspendender Energie längst nicht so leicht gefallen.

Plötzlich war so etwas wie eine Spannung im Energiefeld der Macht spürbar. Es schien aus einer bestimmten Richtung zu kommen und fühlte sich an wie... Gefahr! Kein Zweifel möglich, dachte Brianna und sprang auf die Füße. Es schien aus der Richtung eines der weiteren Zugänge zu kommen, also eilte sie auch dorthin, ihren mentalen Fokus auf sich selbst verlagernd. Kaum angekommen, zischten ihr von irgendwo aus der Finsternis die ersten Blasterblitze entgegen. Ihre ohnehin übermenschlich schnellen Reflexe durch die Macht beschleunigt, suchte sie hinter einem Eck Schutz, bis die Schüsse in Boden und Decke verpufft waren. Mit sich aktivierendem Lichtschwert wirbelte sie daraus hervor, um die nächsten zu parieren. Sie benutzte eine hohe Deckung und hielt ihre Waffe in der Rechten, womit sie sich beweglicher fand als mit beidhändiger Führung. Flink und immer flinker werdend, parierte sie die nächste Salve mit noch weniger Mühe. Die Verteidigung fühlte sich eher wie Padm'n'ten an als wie ein Kampf - sie wartete, bis die roten Blitze ankamen, und den nächsten Schuss parierte sie so präzise, dass dieser in exakt dieselbe Richtung retour ging. Man hörte eine kleine Explosion, einen Schrei - sie hatte getroffen. Nicht tödlich, das wüsste sie, und nach den jüngsten Erfahrungen erschien es schon im Sinne des Selbstschutzes ratsam, nicht zu töten.

Wenig überraschend war, dass die Blasterschüsse schlagartig aufhörten - die Angreifer erkannten offenbar die Sinnlosigkeit ihres Vorhabens. Doch zogen sie sich zurück? Brianna wartete einige sich viel länger anfühlende Augenblicke, bevor sie ihre Waffe deaktivierte, da sie ihre Gegner weder sehen, hören noch fühlen konnte und sie keine Lust darauf hatte, in dunklen Stollen Piraten zu jagen - ihre Fähigkeiten wurden schließlich hier gebraucht. Kaum war der grünliche Schein der Waffe erloschen, schlug ihr neues Feuer entgegen, und als sie dieses ebenfalls abwehrte - etwas knapper, da das Lichtschwert sich nicht augenblicklich aktivierte - schwiegen die Blaster genauso plötzlich wieder. Das Spielchen begann die Echani zu nerven. Warum konnten die Feiglinge nicht einfach herauskommen und es hier und jetzt und offen austragen wie die anderen Dummköpfe auch? Für Versteckspiele hatte sie keine Zeit. Mit dem Lichtschwert als Beleuchtung lief sie durch den ansonsten nicht erhellten Nebengang. Dass sie so ein gutes Ziel abgab, störte sie nicht. Was hätten die Piraten schon, womit sie ihr gefährlich werden konnten? Offenbar nichts, denn schließlich hörte sie sie, bevor sie sie sah.

"Jetzt sehe ich sie kommen! Sie kommt, uns zu holen!"

"Biste still du! Verraten du uns!"

"Hast du nicht gesehen, was sie mit Cabe gemacht hat? Ich hätte nie hier angeheuert, wenn ich gewusst hätte, dass wir es hier mit verdammten Jedi zu tun bekommen."

Brianna hörte Schritte über den unebenen Steinboden, und die erste Sprecher entfernte sich offenbar. Der andere brummte irgendeinen Fluch, den sie nicht verstand.

"Sie wird mich nicht finden! Niemand wird mich finden! Ich verschwinde von hier!"

Einige Augenblicke vergingen, bevor die Padawan das Geräusch von weiteren Leuten vernahm, die sich entfernten. Offenbar hatten es sich die übrigen auch überlegt. Für einen kurzen Moment spielte sie mit den Gedanken, ihnen nachzusetzen. Selbst ohne die Macht würde sie sie im Sprint ohne weiteres einholen, erwartete sie, doch andererseits... sie hatte nicht die Zeit für sowas, außerdem schadete es vielleicht überhaupt nicht, einige verschreckte Überlebende zu haben, die von ihren Fähigkeiten erzählten und in schillernden Farben ausschmückten. Bald kehrte sie zurück und machte sich Gedanken was sie mit dem Durchgang machen sollte. Hmm... verfügten die Talz nicht über ungewöhnlich gute Nachtsicht mit ihrem zweiten Augenpaar?

"Wie heißt ihr?"

Verlangte sie von zwei jüngeren Talz zu erfahren, die einigermaßen gesund aussahen und sich in der Nähe befanden.

"Ich bin Rossa, und das ist mein Bruder Testa."

Erwiderten diese schüchtern und offenbar noch ein wenig verängstigt nach dem kleinen Scharmützel.

"Rossa, Testa, ich habe eine wichtige, wenn auch ein wenig gefährliche Aufgabe für euch. Ich brauche euch, um mich und die übrigen Talz zu warnen, wenn weitere Piraten den Durchgang durch diesen Stollen versuchen. Sicher ist das kein Problem für zwei junge, aufstrebende Talz wie euch?"

Die beiden waren nicht gerade begeistert, erklärten sich jedoch schließlich bereit und verschwanden im Dunkel des Tunnels, während Brianna sich bemühte, wieder runter zu kommen. Wachen hin oder her, sie fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken an den offenen Durchgang, und fragte sich, wie viele weitere Wege es in dem Berg wohl noch um Kestrels Verteidigungspunkt herum gab. Sicherheitshalber verlegte sie den Ort, an dem sie die Verletzten behandelte, in eine etwas geschütztere Ecke. Sie hatte sich gerade wieder beruhigt und einige weitere Talz notdürftig verarztet hatte, als die Macht erneut zu beben begann. Kein Zeichen der Gefahr, das fühlte sich deutlich anders an. Jemand war eben gestorben. Die Weißhaarige hätte das Ereignis schnell abgehakt, hätte es sich nicht noch mehrmals innerhalb weniger Sekunden wiederholt. Sie konnte sich nicht mehr konzentrieren, und mit jedem Male war die Übelkeit stärker geworden, bis Brianna zur Seite kippte, noch weißer als sonst geworden war und sich übergeben hätte, hätte sie den Magen dazu genügend voll gehabt. Es musste ziemlich offensichtlich gewesen sein, denn auch Fao Weh, als Talz mit den Eigenheiten von fremden Humanoiden bestimmt nicht sonderlich vertraut, fragte besorgt nach.

"Keine Angst, mir geht es gut, das heißt..."

Sie seufzte.

"Es wird schon wieder, okay?"

Nach einigen Sekunden etwas erholt schaltete sie den wutentbrannt den Übersetzer ab und zückte das Kom. Sie kannte diese Handschrift! Kadajj!!

"Könntest du bitte ein bisschen besser aufpassen? Ich kann so nicht arbeiten, und so langsam müsstet ihr da oben doch klarkommen!"

Zischte sie in das Kästchen. Nur ein kurierter Talz lag zwischen der Konversation und der nächsten Unterbrechung. Man spürte eine leichte Erschütterung, Kestrels Abbild erschien vor dem geistigen Auge ihrer Schülerin, und diese hörte sie Kadajj um Hilfe rufen. Neuerliche Spannungen als Zeichen der Gefahr schienen mit ihr verbunden zu sein. Sofort sprang Brianna auf, doch was sollte sie tun? Sie konnte nicht weg von hier, die Talz brauchten sie, und wenn weiter Piraten durch den Durchgang kämen, wäre sie ihnen schutzlos ausgeliefert. Aber sie bliebe genausowenig tatenlos hier, als wäre nichts geschehen. Ihre Freundin war in Gefahr! Oder sogar beide!

Verzweifelt sah sich die silberhaarige Padawan um auf der Suche nach der Lösung - und fand das Skiff. Sie hatte eine Idee... und schaltete den Übersetzer wieder ein.

"Rossa! Testa! Kommt zurück, ich brauche euch hier!"

Rief sie in den Stollen. Er war ziemlich schmal, es konnte gerade so funktionieren. Sie sprang ans Steuer des Minenskiffs, das gerade ein Stück zu groß für den Schacht wirkte, und fuchtelte mit den Armen. Hoffentlich verstanden die Talz Handzeichen.

"Alle Talz aus dem Weg hier! Sofort!"

Brüllte sie, und sobald die Wachposten zurück waren, brauste sie mit Höchstgeschwindigkeit los, auf den zu engen Tunnel zu. Im allerletzten Moment zog sie die Nase nach oben, um aufzusteigen, und rettete sich selbst mit einem Salto rückwärts Sekundenbruchteile vor dem Aufprall. Die Kollision mit dem Gestein ließ an den Ecken ein wenig Fels abbröckeln und deformierte das Blech des Gefährts so sehr, dass es fast wie ein Korken schräg im Durchgang feststeckte, wie die Athletin feststellte, nachdem sie nach geglückter Landung wieder aufsah. So leicht würden die Piraten das Skiff nicht da raus kriegen, und es konnte als grobschlächtiges Minengefährt mit Sicherheit einiges an Blasterbeschuss aushalten. Rossa und Testa waren allerdings noch nicht am Ende ihres Diensts für die angehende Jedi angelangt.

"Ich brauche euch beide nach wie vor, um den Durchgang zu bewachen. Sollten die Bad Wolves noch einmal hier aufkreuzen, schickt nach mir und versucht, die Verletzten hier raus zu schaffen!"

Wies sie die beiden an und im selben Moment piepte das Kom, Kestrel rief um Hilfe.

"Ich habe es gespürt! Ich komme sofort!"

Gab Brianna zurück und machte sich sofort auf dem Weg. Ein schneller Sprint, mit der Zeit noch durch die Macht beschleunigt, brachte sie in kürzester Zeit an den Ort, an dem offenbar das Chaos regierte. Diverse Skiffs standen in der Mitte des Schlachtfelds herum und waren alles, was die Talz offenbar noch von den Piraten trennte. Sie hatten zwar noch Levon und den Trandoshaner zur Unterstützung, doch sie bezweifelte, dass dies lange gut ging. Kestrel und Kadajj waren nirgendwo zu sehen; es hatte offenbar einen kleineren Höhleneinsturz gegeben. Die Art des Kraters deutete auf Thermaldetonatoren hin - der Abstützung beraubt, war offenbar ein Teil des Gesteins abgerutscht und hatte die beiden unter sich begraben. Obwohl sie die beiden darunter spüren konnte und sie somit nicht tot waren und auch nicht sein konnten, ohne dass sie es bemerkt hätte, zitterte sie vor Aufregung.

"Kestrel! Kadajj! Was ist passiert? Geht es euch gut?"

Rief sie noch atemlos vom schnellen Lauf. Wie der Zustand des Steinhaufens war und was passieren würde, wenn sie zu graben anfing, vermochte sie nicht zu sagen. Unbelebte Materie wahrzunehmen fiel ihr immer noch recht schwer.

Alzoc III - In der Mine, Weggabelung - Piraten, Talz, Kssor, Levon (NPCs), Kestrel, Kadajj, Brianna
 
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[Alzoc III – in der Mine - Weggabelung ] Kadajj, Kestrel, Kssor, Levon, Piraten, Talz

Egal, was sie tat – es war immer falsch und begann Kadajj daran zu zweifeln, ob sie die richtige Wahl getroffen hatte, nach dem Streit mit Brianna auf Naboo nicht doch lieber zu Joseas Familie nach Ordo zu fliegen. Vorerst konnte sie sowieso nicht von Alzoc III weg, bis die Piraten besiegt und die Talz befreit waren, aber ihr wurde die Rücksichts-osik langsam zuviel.

Erst Brianna, die plötzlich ihre neugefundene Verbindung zur Macht durch den Tod eines jeden einzelnen Piraten gefährdet sah, und Meisterin Skyfly schien sich ebenfalls nicht darüber zu freuen, dass die Rattataki ihr damit zu Hilfe gekommen war, in dem sie mehrere Angreifer niedergeschossen hatte. Außerdem waren es schließlich die Piraten, die zuerst angegriffen hatten, und diese ließen sich zumeist nur dadurch davon abhalten, die Jedi zu töten, indem man sie selbst ausschaltete.

Kadajj hatte gelernt, dass Gnade oft nur einem selbst schadete – wie oft hatte sie bereut, Ashû nicht getötet zu haben, als sie noch die Gelegenheit dazu hatte – ihr und so vielen anderen wäre Leid und Tod erspart worden. Sie hatte sich geschworen, einen solchen Fehler nie wieder zu begehen – da man auf Rattatak nicht viel von Ehre hielt, war die Demütigung durch Gnade nicht sehr wirksam. Der Besiegte würde immer versuchen, sich zu rächen und so würden es die Piraten tun, die entkamen.

Die Zweifel über Kssors Loyalität troffen nur aus Worten und Verhalten der Coruscanti, die damit in dieselbe Kerbe wie ihre Padawan schlug. Konnte sie denn nicht spüren, dass der Trandoshaner zu ihnen stand, wenn sie schon so eine tolle Jedi-Ritterin war?

„Ich habe eine grahkowsk, eine trandoshanische Lebensschuld bei Lady Riyoss, weil sie mir vor einigen Jahren das Leben gerettet hat. Ist genauso verbindlich wie die Lebensschuld bei Wookiees“,

erklärte der Einäugige, der das Gespräch mitverfolgt hatte, und Kadajj warf ihm einen dankbaren Blick zu. Trandoshaner waren keine Lebewesen, mit denen man spontan Freundlichkeit oder zivilisiertes Benehmen verband, aber sie waren trotzdem keine Monster, sondern Intelligenzwesen, die auch Vorstellungen von Treue und Dankbarkeit hatten. Wiederum fühlte sie sich und ihren Gefolgsmann beleidigt – dafür dass sie ständig jedihaftes Verhalten predigten, waren die Coruscanti und ihre Schülerin ziemlich vorurteilsbehaftet und sollten lieber erst einmal von ihrem hohen Gualara herunter kommen.

„Er gehörte zu meinen Söldnerführern in meiner Heimat und ist nur zufällig bei diesen Piraten gelandet – er wird zu seiner Verpflichtung stehen“,

fügte Kadajj mit Nachdruck hinzu. Da hatten sie nun Verstärkung, und niemand außer ihr wollte dem Trandoshaner vertrauen.

Ihr Eingreifen hatte dem Vorstoß der Piraten einen ziemlichen Dämpfer versetzt, so dass Meisterin Skyfly ein kurzes Gespräch mit Yondae und Nuni führte, aber deren Anliegen, ihnen beim Beschaffen von Vorräten zu helfen, abschlagen musste. Die beiden jungen Talz zogen sich etwas enttäuscht zu ihren Artgenossen zurück, doch Kadajj glaubte, dass ein Durchbruch nach oben für die beiden etwas zu viel werden würde – sie waren schon mutig genug gewesen, sie nach unten in den Zellentrakt zu begleiten.

Nur wenig später traf endlich Levon ein, der mit seiner vollen Magna-Wächter Kampfkraft die Reihen der Piraten weiter lichtete, was Meisterin Skyfly schon wieder nicht passte und Kadajj anflemste, dass er sich doch zurückhalten sollte.

Sie war kurz davor zu platzen: Jetzt waren wohl alle ihrer sogenannten Kolleginnen darauf aus, auf ihr herumzuhacken und ihr ein Verhalten vorzuwerfen, dass für ihre Art natürlich war und ihr dabei geholfen hatte zu überleben. Es kamen immer nur Vorwürfe und hinterhältige Kritik, doch niemand wollte sie auch nur verstehen. Niemand hatte ihr außerdem gesagt, wie das erwünschte jedihafte Verhalten überhaupt aussah – dauernd kamen nur Sprüche, dass sie sich beherrschen sollte und eigentlich tat sie das ja auch. Schließlich lebte Rilanja immer noch. Zu allem Überfluss sprang auch noch ihr Com an – Brianna fuhr sie erbost an, dass sie wegen ihr nicht arbeiten könnte.

„Ich sorge shab noch mal dafür, dass du da unten überhaupt arbeiten kannst“,


keilte sie zurück und überließ die Halbgöttin in Silberweiß ihrem Schicksal. So würde sie eine wirklich großartige Heilerin abgeben, die es mitten in einem Gefecht nicht ertragen konnten, wenn Leute starben und wäre höchstens für einen Einsatz bei einer Kissenschlacht auf Alderaan oder Naboo geeignet.

Kadajj glaubte in einem falschen, sehr schlechten Holo-Film gelandet zu sein, der höchstens einer gewissen Falleen gefallen könnte, doch viel länger ärgern konnte sie sich nicht, da ein Ruf von Meisterin Skyfly sie darauf aufmerksam machte, dass drei Thermaldetonatoren auf sie zugeflogen kamen und sie ihr helfen sollte. Diese Piraten waren wahnsinnig – der ganze Stollen würde einstürzen und alles unter Gestein begraben. Panik und Angst um ihr Kind flammten in der schwangeren Rattataki auf – sie wusste nicht einmal, wie man eine Schutzblase erzeugte.

Sie war der Explosion auf dem Raumhafen von Keren gerade so entkommen, und bei dem Sturz war es ein Wunder – nein, kein Wunder, sagte ihr ein Instinkt, du hast dich mit der Macht geschützt, und bei diesem Gedanken fühlte sie sich wieder durch die Luft gehoben und sah den Permabeton auf sich zurasen. Sie hörte die Explosionen und wie das Gestein von der Schutzblase abprasselte, doch dann brachte sie der bebende Stollenboden aus dem Konzept und sah, dass Meisterin Skyfly auf sie zustürzte. Daraufhin landeten beide auf dem Boden, wo Kadajj hart aufprallte. Neben ihnen schlug ein großer Brocken auf, der sich aus der Decke gelöst hatte, weitere kleine folgten, doch sie trafen sie nicht. Die Coruscanti lag hatte eine Schutzblase erzeugt, mit der sie die weiter herabfallen Gesteinsbrocken abhielt, dabei lag sie zwar nur halb auf ihr, aber so ungünstig, dass sie ihr auf den Bauch drückte.

„Mein Kind…“,


rief sie aufgebracht, als die Coruscanti sie fragte, ob sie verletzt war. Zwar war die kleine Jedi nicht schwer, aber in diesem Augenblick hätte Kadajj auch das Gewicht eines Nunas als Bedrohung für das Wohl ihres Ungeborenen empfunden. Ihre Arme und ihr Rücken schmerzten von der zusammengekrümmten Haltung in der kleinen Höhle, und sie musste sich beim Sturz ein paar Prellungen zugezogen haben, jedoch zählte das nicht als ernsthafte Verletzungen. Ihrem Kind war wohl nichts Schlimmes geschehen, aber es fühlte sich in dieser Lage definitiv nicht wohl und verbreitete deutlich spürbar seinen Unmut.

Nur Meisterin Skyflys Schutzblase hielt den Berg aus Gesteinsbrocken davon ab, auf sie zu stürzen und zu erschlagen. Die Dunkelheit und die drangvolle Enge wurden nur von dem Leuchten der Blase aufgehellt, aber besonders beruhigt fühlte sich Kadajj keineswegs. Mühevoll griff sie nach ihrem Com und rief nach Levon.

„Statusbericht, Levon…was ist mit Kssor und wie geht es den Talz?“,

ächzte sie in das Gerät – ihre Stimme klang in dem Gefängnis aus Stein dumpf und erstickt.

„Ich habe mich mit Master Kssor weiter in den Hauptstollen zurückgezogen und halte die Piraten in Schach. Es gibt unter den Talz fünf Verletzte, keine Verluste. Wie ist Euer Status ?“,

fragte er mit seiner kalten Magna-Guard-Stimme.

„Den Umständen entsprechend okay – ich bin hier mit Meisterin Skyfly eingeschlossen – sie hat Brianna gerufen – hilf ihr, wenn sie kommt“,


„Zu Befehl“,

schnarrte der Droide und Kadajj beendete das Gespräch. Die Coruscanti überlegte nun, ob die Talz zunächst aus der Mine hinaus gebracht werden sollten, da es ein zu großes Risiko war, sie während des Kampfes hier zu behalten. Dabei klang sie allerdings alles andere als entschlossen, was Kadajj überhaupt nicht gefiel.

„Dann ruft Sarid an – die meisten Talz gehen hier ein vor Angst und sind uns keine Hilfe. Warum zögert Ihr? Ihr seid hier die ranghöchste Jedi“,


entgegnete sie ziemlich gereizt. Die Zeit war viel zu knapp für lange Überlegungen und Diskussionen, hier mussten schnelle Entscheidungen getroffen werden. Ihr war egal, ob sie sich nun im Ton vergriffen hatte oder nicht, das war schließlich keine Diplomatenrunde und sie war ja sowieso die böse, blutdurstige Rattataki.
Wenig später hörte sie wie von weiter weg eine aufgeregte Stimme ihre Namen rufen.

„Das muss Brianna sein! Wir sind noch am Leben, aber hol uns hier raus“,


rief sie der Silberhaarigen zur Antwort.

[Alzoc III – in der Mine - Weggabelung ] Kadajj, Kestrel (verschüttet) , Brianna, Kssor, Levon, Piraten, Talz
 
[Alzoc III – in der Mine - Weggabelung ] Kadajj, Kestrel (verschüttet) , Brianna, Kssor, Levon, Piraten, Talz

Die Ritterin war nicht wirklich überzeugt von der Aussage von Kadajj und dem Möchtegernhelfer. Doch sie hatte gar keine Zeit darüber weiter nachzudenken, denn momentan steckten sie wirklich in der Klemme und Kadajj schien nicht wirklich zu begreifen, wie ernst sie es damit meinte, dass sie ihr helfen sollte! Das sie natürlich auf der Padawan so ungünstig lag, dass sie ihrem Kind schadete, dass war natürlich keine Absicht gewesen und sie hatte auf die Schnelle auch nicht so viel Rücksicht nehmen können, sonst wären sie beide erschlagen wurden. Außerdem war der Rattataki von Angang an bewusst gewesen, welches Risiko sie beim Kampf einging.


„Tut mir leid, aber ich kann mich nicht ein Stück bewegen! Die Schutzblase ist sehr eng an uns und ich muss ehrlich zu geben, sie nicht mehr lange halten zu können!“

Presste sie mühevoll aus ihrem Mund und mittlerweile war sie schweißgebadet vor Anstrengung. Es war nicht leicht solche Massen davon abzuhalten sie nicht darunter zu begraben, zumal sie nicht wirklich eine Ahnung hatte, wie viel wirklich auf ihnen lastete. Sie hatte sich vorher schon was die Macht betraf verausgabt und dies fiel ihr jetzt erst recht auf die Füße. Sie hatte sich ihre Kräfte falsch eingeteilt, doch wer hätte schon ahnen können, dass so etwas passieren würde?

„Kadajj! Du musst mir helfen! Versuch dich bitte zu konzentrieren! Stell dir vor, wie du zuerst deine Hand schützt und wie sich eine durchsichtige Blase darum bildet. Wiederhole dies mit allen Körperteilen!“


Das war in der Tat eine sehr grobe und nicht sehr kreative Beschreibung, doch dafür war jetzt auch einfach keine Zeit, zumal es ihr schon so schwer fiel überhaupt zu sprechen. Außerdem glaubte sie sich dunkel daran zu erinnern, dass Kadajj dies schon einmal geübt hatte.
Immerhin war es gut von ihrem Droiden zu hören, dass es den Talz gut ging, zumindest gab es keine Toten und vergleichsweise wenige verletzte. Immerhin war ihr das gelungen, jetzt musste sie nur noch Kadajj und sich selbst retten, was gar nicht so einfach war.
Dumpf hörte sie Brianna von außen und ergriff ihr Kom, da eine mentale Nachricht wohl ihre ganze Schutzblase zum Einsturz gebracht hätte.


Brianna! Wir sind unter den Trümmern. Ich kann sie kaum mehr halten! Versuch die obersten Steine wegzulevitieren. Langsam und so, dass nichts rutscht! Ich weiß nicht, ob ich es sonst halten kann!“


Keuchte sie ins Kom und lief vor Anstrengung ganz rot im Gesicht an. Kadajj hatte natürlich nichts besseres zu tun, als sie auch noch anzufauchen. Diese Rattataki hatte echt Nerven! Allerdings hatte sie leider recht. Sie zögerte zu viel und erwartete immer von Anderen eine Antwort. Sie war diejenige, die hier im Moment die Entscheidungen treffen musste. Sie wusste nicht woran es lag, dass es ihr zunehmend immer schwerer fiel, aber sie hatte eine Vermutung. Seit dem Sarid wieder hier war, fühlte sie sich eher wieder wie ihre Padawan. Das Gefühl, eine Ritterin zu sein, war ihr dadurch ein wenig verloren gegangen. Die Advisorin hatte ihr zwar geholfen, aus ihrem Tief zu kommen, aber sie tat ihr in ihrer Selbstständigkeit nicht gut. Sie schob vieles an Verantwortung an Sarid und lehnte sich gegen sie. Darauf sollte sie demnächst wohl mehr achten. Sarid hatte jetzt eine neue Padawan, da sie nun weise genug war, um eine Ritterin zu sein. Nicht ohne Grund hatte man sie damals auf Ossus in den Rang erhoben. Sie durfte sich nicht auf der Advisorin ausruhen. Sie brauchte das gar nicht mehr. All die Monate davor war es ihr auch ohne ihre Meisterin gelungen. Sie nahm den leichten Weg, dabei war sie bereits selbständig genug. Daran musste sie wirklich arbeiten und sich selbst daran erinnern. Vielleicht lag es auch daran, dass ihre Meisterin damals weg musste, ehe ihre Ausbildung zu Ende gewesen war und sie deshalb noch dieses Gefühl hatte, sie wäre eine Schülerin. Genau dieses Gefühl musste sie abstellen.

„Du hast recht, Kadajj.

Gab Kestrel mit zusammengebissenen Zähnen zu, jedoch nicht aus Ärger, sondern durch die Anstrengung.

„Sobald wir uns befreit haben, werde ich sie kontaktieren oder du tust es gleich. Ich komme gerade nicht an mein Kom. Ich fürchte ab jetzt jede Bewegung.Wie geht’s deinem Kind? Ich versuche mich schon leicht zu machen, aber ich habe keinen Platz.“


Keuchte Kestrel und hoffte, dass Kadajj eine Machtblase gelang und Brianna von außen helfen konnte, denn sie konnte nicht garantieren wie lange sie die Machtblase noch aufrecht halten könnte, denn sie hatte zunehmend immer mehr das Gefühl es nicht mehr halten zu können. Es war nur zu hoffen, dass die Piraten all ihre Bomben schon verpulvert hatten und nicht noch auf die Idee kamen, sie zu sprengen, aber wahrscheinlich dachte sie ohnehin, sie seien bereits tot, was wohl am wahrscheinlichsten war.

[Alzoc III – in der Mine - Weggabelung ] Kadajj, Kestrel (verschüttet) , Brianna, Kssor, Levon, Piraten, Talz
 
Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - diverse Talz, Khor-Sa, Humar (NPCs), Aketos, Rilanja und Sarid

Sarid verfolgte die Worte des aus menschlicher Sicht hünenhaften Talz mit hochgezogenen Augenbrauen. In dem Moment war sie froh, dass der Talz einerseits ihr Gesicht nicht so genau sehen konnte und selbst wenn doch er andererseits mit dieser Geste sehr wahrscheinlich nichts anfangen konnte. Irgendwie fühlte sich die Corellianerin wie im falschen Film. Was wollte ihr der Talz mit seinen teilweise arg provozierenden Angriffen erreichen? Die Jedi-Advisorin war jedenfalls schon zu erfahren in solchen Verhandlungen als sich von ihm zu irgendwelchen vorschnellen Aussagen oder Gegenanschuldigungen hinreißen zu lassen. Also folgte sie ihm und ihrem Gastgeber Khor-Sa schweigend in dessen Behausung. Als der große, großmäulige Talz aber im Eingangsbereich so weiter machte wie bisher und sich aufführte wie ein Rancor im Prozellanladen laut dem kleinen Übersetzungsdroiden zählte die Corellianerin im Geiste bis zehn und entgegnete ihm schließlich einiges mit absichtlich leiser Stimme, die der Droide angenehmerweise auch übernahm.

Wir Jedi sind uns sehr wohl bewusst, dass sich die Talz in einer schrecklichen Gefahr befinden. Sonst wären auch nicht drei ausgewählte Talzclanführer nach Mon Calamari entsandt worden, um die Hilfe der Republik zu erbitten. Allerdings weise ich Sie ausdrücklich darauf hin, dass zwischen der Ankunft der Talzbotschafter auf Mon Calamari und dem Aufbruch unserer Gruppe Jedi nach Alzoc III nur wenige Tage vergangen sind. Wie lange befinden sich diese Piratengruppen bereits auf Alzoc III? Seit wievielen Monate befinden sich die Talz bereits in dieser schrecklichen Gefahr? Sie hätten diese Botschafter schon viel eher zur Republik senden sollen, so ernst wie die Lage auf Alzoc III offensichtlich schon ist.

Dabei machte sie eine kurze Pause, um ihre Worte zu unterstreichen und um nochmals durchzuatmen, damit sie sich nicht genauso in Rage redete wie dieser Humar. Sie musste schon zugeben, dass sie durchaus geneigt war sehr viel schärfer auf seine Sticheleien zu reagieren. Aber die Corellianerin hatte schon vor vielen Jahr gelernt, dass Besonnenheit und ein kühler Kopf immer zu den besseren Lösungen eines Konflikts oder einer Auseinandersetzung führten. Also zwang sie sich genauso ruhig weiterzusprechen.

Wie ich schon sagte, ich stehe dem Vorschlag eine Iah-Ah einzuberufen sehr positiv gegenüber. Außerdem sage ich Ihnen und den anderen Talz jeglichen Schutz zu, den die Jedi auf Alzoc III Ihnen bieten können. Allerdings muss ich darauf bestehen, dass diese Versammlung unter größtmöglicher Geheimhaltung einberufen wird. Sollten die Bad Wolves davon Kenntnis erlangen werden sie diese Gelegenheit nicht verstreichen lassen weitere Sklaven für ihre Minen zu bekommen und damit gleichzeitig die Talz größtmöglichen Schaden zuzufügen.

Um auch gleich ihren Worten Taten folgen zu lassen wandte sie sich daraufhin an Khor-Sa.

Gehe ich recht in der Annahme, dass Plin'ka derzeit keinen Clanführer hat bzw. diese oder dieser nicht hier ist?

Ohne groß viele Worte zu machen zirpte Khor-Sa ein simples ja.

Wäre es möglich bis morgen Mittag für dieses Dorf einen Clanführer zu bestimmen bzw. zu wählen? Falls sich das Schicksal des bisherigen Clanführers bis dahin nicht klären lässt könnte jemand der anderen Talz aus diesem Dorf diesen ja vertreten oder kommisarisch diese Aufgabe übernehmen.

Schlug sie dem wesentlich Freundlicheren und Umgänglicheren der beiden Talz vor.

Plin'ka wird bis morgen Mittag in der Lage sein einen Clanführer zu bestimmen. Groß ist die Auswahl an erwachsenen Talz nicht, weshalb die Wahl nicht lange dauern sollte. Ich werde den anderen Dorfbewohnern Bescheid geben, dass morgen Früh eine entsprechende Wahl stattfinden soll. Dann müsste nur noch einer Ihrer Begleiter nach Ahudozalong aufbrechen, Priester Humar, damit ausreichend Clanführer bis morgen Mittag anwesend sind.

Erklärte Khor-Sa für Sarid angenehm ausführlich zirpend und summend wie diese Prozedur bei den Talz ablief. Danach drehte sich der weißfellige Talz ohne ein weiteres Zirpen um und verließ seine Hütte noch einmal und kehrte erst nach einer ganzen Weile wieder zurück. In der Zwischenzeit hatte Sarid sich in die Mitte der Hütte zur Feuerstelle gesetzt, um sich etwas aufzuwärmen. Dabei schlug sie auch ihre Kapuze zurück, so dass Humar ihr Gesicht sehen konnte. Es hatte ihr gut getan als sich der Priester, Clanführer oder was auch immer wesentlich kleinlauter dafür bedankt hatte, was die Jedi für die Talz taten. Immerhin gestand er damit ein, dass die Jedi doch etwas für die Talz taten, was auch er gutheißen musste.

Wissen Sie, Priester Humar...

Setzte sie das Gespräch mit etwas Unterbrechung fort.

Würden wir Jedi dies nur um unseretwillen tun, so wären drei meiner Gefährten erst gar nicht zu der nächstgelegene Mine geritten, um die Talz dort möglichst schnell aus den Händen ihrer Peiniger zu befreien.

Erklärte sie dem großmäuligen Talz so rücksichtsvoll wie möglich. In der doch um einiges angenehmeren Umgebung nahe dem Feuer und damit der Wärme fühlte sich Sarid auch in der Lage noch mehr Fragen über sich ergehen zu lassen ohne ungehalten oder ungeduldig zu werden. Es tat ihr dabei zwar etwas leid, dass Rilanja die ganze Zeit wenig zum Gespräch beisteuern konnte, aber in Anwesenheit dieses Talzes bot es sich nicht gerade an über jediintere Dinge zu plaudern oder irgendwelche Übungen zu veranstalten. Dabei würde dieser Humar bestimmt wieder irgendwas finden, worüber er sich aufregen und echauffieren konnte. Also beließ sie es dabei ihrer Padawan und auch Aketos einen aufmunternden Blick zuzuwerfen in der Hoffnung, dass die Falleen und die Kamino den Hinweis verstanden, dass auch Sarid hoffte, dass dieses verhörähnliche Gespräch bald vorbei wäre. Es versprach jedenfalls interessant zu werden auf dieser Iah-Ah morgen Mittag.

Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - in Khor-Sas Hütte - Humar (NPC), Aketos, Rilanja und Sarid
 
Alzoc III - In der Mine, Weggabelung - Piraten, Talz, Kssor, Levon (NPCs) - Kestrel, Kadajj (verschüttet), Brianna

Ruhig Brianna, ermahnte sie sich in Gedanken. Es besteht kein Grund zur Panik. Ihre beiden Freundinnen waren zwar unter einem Steinhaufen begraben, doch am Leben, wie sowohl Kestrel als auch Kadajj prompt bestätigten. Die Ritterin wirkte zwar sehr aufgeregt und angespannt, ihre Padawan versuchte sich jedoch nach Möglichkeit nicht davon anstecken zu lassen - wenn sie ihr tatsächlich per Levitation helfen sollte, war dies sogar essentiell.

"Okay, ich tue was ich kann! Haltet durch!"

Rief die Silberhaarige zur Antwort zurück und sah sich um. Hier gab es nicht zufällig in der Nähe einen Lastenheber, ein Skiff mit einem Repulsorkran oder dergleichen? Es schien ihr zwar durchaus im Bereich des Möglichen, dass die Talz das gesamte Erz manuell verluden, doch die Mine konnte durchaus auch technisierter sein. Zudem verschaffte sie sich einen Blick über die Lage, denn wenn sie wie ein aufgeschrecktes Nuna mitten ins Kreuzfeuer lief, war niemandem geholfen.

Der Stollen hinter ihr konnte bis auf weiteres als gesichert gelten, immerhin war der Schleichweg, den das Piratengrüppchen benutzt hatte, inzwischen mit der Skiffkorken-Methode versiegelt und die Karte hatte keine offensichtlichen anderen Wege offenbart. Den anderen Weg tiefer in die Mine hinein hielten Levon und der Trandoshaner Kssor, die Talz blieben dahinter in Deckung. Der Gang Richtung Oberfläche wurde von mehreren Skiffs blockiert, hinter dem sich die mittlerweile dezimierten Piraten verschanzten. In der Mitte von alledem befand sich der Felshaufen des teilweisen Einsturzes, unter dem sich ihre beiden Gefährtinnen befanden und den, Brianna konnte es inzwischen deutlich spüren, durch Kestrels massiven Machteinsatz von den beiden abgehalten wurden. Die Echani wusste, dass sie nicht in der Lage wäre, derartige Energiemengen zu kanalisieren und fragte sich einen Moment lang, was sie in der Situation getan hätte, befand es allerdings für müßig, darüber zu spekulieren, wenn sie den Hergang nicht kannte.

Also alles der Reihe nach: sie musste die beiden dort herausholen, aber damit sie das konnte, musste zuerst das Gefecht zu Ende sein. Die Padawan konnte sich nicht vorstellen, hier seelenruhig zu meditieren, während ihr die Blasterschüsse um die Ohren flogen, und es würde offensichtlich eine ganze Weile dauern, bis sie es auf dem telekinetischen Wege geschafft haben würde. Am liebsten hätte sie sich der Aufgabe ohnehin per Muskelkraft gewidmet, und obwohl sie als extrem durchtrainierte Athletin durchaus in der Lage war, ein Mehrfaches ihres Körpergewichts zu heben, schied diese Variante aus. Sie hätte dazu auf dem Geröllhaufen herumklettern müssen, die Brocken waren bestimmt teilweise ineinander verkeilt und einige von ihnen waren wirklich ziemlich groß - Brianna wusste nicht einmal, ob sie sie überhaupt levitieren können würde. Telekinese fiel ihr zwar vergleichsweise leicht, doch hatte sie es selbst länger nicht mehr geübt (abgesehen von dem Dolchwurf vorhin, doch das hatte sich völlig anders angefühlt und war nicht vergleichbar) und dann nicht unbedingt den Eindruck gehabt, wirklich weiter zu sein als ihre damaligen Übungspartnerinnen Tara und Kadajj. Auch wenn der Eindruck wohl, wie sie selbst fand, recht subjektiv war, einfach würde es garantiert nicht werden.

Die weißhaarige Kampfkunstmeisterin beobachtete die Piraten - sie hatten Angst. Sie hatten mitangesehen, wie ein Mitstreiter nach dem anderen den Verteidigern zum Opfer gefallen waren und spätestens seit ihrem lautstarken Dialog mit den Eingeschlossenen wussten auch die Bad Wolves, dass diese trotz der Thermaldetonatoren keineswegs tot waren. Es machte zumindest für eine Echani, die durch Körperbewegungen kommunizieren konnte, einen Riesenunterschied, ob jemand mit deutlicher Mehrheit im Rücken selbstbewusst und siegessicher agierte oder sich nervös kaum aus der Deckung wagte, mehr auf das nicht-getroffen-werden versehen als auf das Zielen. Der schnellste Weg, den Kampf zu beenden war infolgedessen, die Angreifer zur Aufgabe zu bewegen, und wie sich die Lage darstellte, brauchten sie wohl nur einen kleinen Schubs. Etwas Eindrucksvolles, ein wenig Show, nicht dasselbe, was sie bei Kestrel bereits gesehen hatten, überlegte sie - und hatte eine Idee. Es würde sogar als kleine mentale Vorbereitung für die Befreiungsaktion dienen.

Behände flitzte sie über das Schlachtfeld und wich dabei allen Blasterschüssen aus, was keine große Kunst war, nachdem sie ihren Mitstreitern ein Zeichen gegeben hatte und die Bad Wolves ausgespruchen schlecht und langsam-vorhersehbar zielten. Hinter dem Steinhaufen suchte sie Deckung - hier war sie ein gutes Stück näher an den Angreifern dran - und konzentrierte sich. Die Blaster, ihr Ziel, konnte sie auf die Distanz nicht ohne weiteres in der Macht wahrnehmen, doch sie nutzte die Auren ihrer Besitzer als Anhaltspunkte. Dadurch in der Lage, die Bewegungen der Piraten hinter der Deckung wahrzunehmen (sie fragte sich, ob dies das Prinzip war, nach dem andere Machtsensitive bis hin zu Kadajj Gegner im Kampf hinter ihrem Rücken bemerkten) war es geradezu lächerlich einfach vorherzusehen, wann der nächste sich hervorwagen würde. Simultan erhob sie sich, streckte ihre Hand nach der Waffe des Mannes, irgendeines menschenähnlichen Humanoiden, aus und stellte sich dabei eine große Hand aus blauer Energie vor, die sie ihm wegnehmen würde.

Dieses Mal gab sie die Padawan ganz besonders viel Mühe: es musste auf Anhieb sehr gut gelingen, sonst brächte die Aktion gar nichts. Sie wollte fest zupacken und den Blaster ihm mit Gewalt entreißen, es sollte eine Machtdemonstration werden, die die Piraten einschüchterte, und sie wusste nicht einmal, ob sie ein Objekt weglevitieren konnte, wenn jemand sie physisch daran hinderte. Sie spannte Hand und Unterarm hart an, als sie sich vorstellte, wie die imaginäre Hand zupackte... und musste miterleben, wie die Waffe in den Händen des Piraten mit einem hässlichen Geräusch in kleine Stückchen zerbröselte.

Brianna war selbst mindestens so erschrocken wie ihr Opfer, fing sich jedoch schnell und wiederholte das Kunststück beim Blastergewehr eines Bothans. Hinter ihr hörte sie Kssors Stimme, der sich schnell auf die Situation eingestellt hatte, vorgetreten war und die verbliebenen Wolves aufforderte, sich zu ergeben. Einer nach dem anderen ließ seine Waffen fallen und hob die Hände, sobald sie den Blick der gefährlich grinsenden Echani auf sich ruhen sahen - anscheinend hatten ihre beiden Opfer leichte Splitterverletzungen davongetragen.

"Okay! Nehmt ihnen die restlichen Waffen ab und fesselt sie!"

Befahl sie ihren beiden Mitstreitern.

"Levon, du kommst von draußen. Warten noch mehr Piraten auf uns oder waren das die letzten?"

"Für den Moment waren dies die letzten, Miss Brianna, doch Verstärkung aus dem Hauptquartier wird binnen einer halben Stunde hier eintreffen."

Gab der Droide mit ungewöhnlich nüchterner Stimme zu Protokoll und Brianna dachte kurz über seine Worte nach. Kestrel hatte sich zweifellos schon ziemlich verausgabt, und sie hatten jede Menge Talz, die sie hier raus schaffen mussten. Auch sie selbst spürte die ungewohnte Menge an Machteinsatz bereits in ihren Knochen - auf einen weiteren Kampf legte sie daher keinen Wert. Die Zeit lief ihnen davon!

"Wenn ihr fertig seit: Levon, draußen zwischen den Klippen oberhalb des Eingangs wartet ein Talz mit vier Schneebanthas auf uns. Bring ihn her, wir brauchen sie, um die Verletzten hier heraus zu bringen. Ich will möglichst nicht mehr hier sein, wenn die Verstärkung hier ankommt. Du, wie auch immer du heißt, du nimmst Yondae und Nuni mit dir und besorgst Energieriegel oder dergleichen für die Talz. Viele von ihnen sind zu entkräftet, um länger laufen zu können."

Ihre Energieriegel konnte sie allerdings gerade auch gut brauchen, dachte Brianna. Sie hatte viel zu wenig gegessen, ihr Magen knurrte fürchterlich. Diese Mission konnte noch zu einem Problem werden in dieser Hinsicht: sie musste auf ihr Gewicht aufpassen und zusehen, möglichst nicht wieder abzunehmen. Sie hatte zwar gut gegessen und zugelegt auf Naboo, aber auch intensiv trainiert und deshalb trotzdem noch kaum Reserven. Sie wollte gerade einen Riegel als dringend benötigte Stärkung zu sich nehmen, als sie Yondaes und Nunis verängstigte Gesichter sah, und seufzte laut.

"Das wird nicht funktionieren, habe ich recht? Sie haben zu viel Angst vor Euch beiden, um einen zu begleiten. Keh Fah da draußen wird ähnlich reagieren."

Die Echani schüttelte den Kopf. Dämliche, feige Talz, dachte sie. Sie taten ihr ja leid, doch manchmal war es echt zum Verzweifeln mit ihnen. Sie ließ den Blick noch einmal über den Ort des Geschehens schweifen. Geräte, um die Steine zu entfernen, das hätte sie beinahe vergessen, hatte sich schon zu sehr mit der Levitation abgefunden. Sie wandte sich an Kssor.

"Habt ihr Repulsorkräne, binäre Lastenheber oder irgendwas vergleichbares? Ich weiß nicht, ob ich dem Steinhaufen anderenfalls rechtzeitig Herr werde. Außerdem, und das geht an euch beide, brauche ich alle Skiffs, die irgendwo herumstehen, es muss hier doch einige geben mit all dem Erz, nicht wahr? Koppelt sie zu mindestens zwei oder drei Zügen zusammen, um Talz und Gefangene effizient abtransportieren zu können. Derweil sehe ich, was ich hier tun kann."

Mit diesen Worten wandte sie sich der Gerölllawine und ihren darunter befindlichen Freundinnen zu.

"Entschuldigt, dass es so lange gedauert hat - ich versuche jetzt, euch hier raus zu bekommen."

Nun kam der zweifellos schwierigere Teil, doch zumindest konnte sie sich nunmehr leisten, in den Lotussitz zu wechseln um zu meditieren, anstatt zu stehen. So grobes, ungeschicktes Vorgehen wie eben konnte sie sich allerdings nicht mehr erlauben, die Levitation musste so funktionieren wie gedacht, und nicht irgendwie anders, sonst brachte sie Kadajj und Kestrel nur zusätzlich in Gefahr. Sie würde ganz oben anfangen, beschloss die Padawan, denn diese stellten die größte Bedrohung dar, falls ihre Meisterin die Steine schließlich nicht mehr halten konnte, außerdem konnte sie die weiter unten später vielleicht doch noch ohne die Macht entfernen.

Es dauerte eine kleine Weile, bis die Steine sich vor ihren geschlossenen Augen abzuzeichnen begannen. Nun, wie sorgte sie dafür, dass der Stein nicht etwa ebenfalls zersplitterte und möglicherweise Schaden anrichtete - falls das möglich war - fragte sie sich und entschied, auf eine andere Vorstellungshilfe zurückzugreifen. Sie plante, den Stein in Gedanken schweben zu lassen, und war fast erleichtert, als das Bild, das sie vor ihrem geistigen Auge hatte, sich zunächst widersetzte. Das bedeutete wohl, beruhigte sie sich, dass sie nicht nur phantasierte, sondern tatsächlich auf die Macht zurückgriff.

Entspanne dich, Brianna, und versuche es erneut. Du hast bereits einen größeren Brocken als diesen bewegt, vor langer Zeit auf Loronar. Du wirst auch diesen levitieren. Entschlossen, doch bemüht nicht zu sehr zu verkrampfen, projizierte sie ihre Willenskraft auf den Stein. Beweg' dich! beschwor sie ihn in Gedanken und stellte sich vor, wie er sich rumpelnd aus dem Haufen löste und zur Seite schweben ließ, wo sie ihn eilig absetzte.

Die Padawan öffnete die Augen - sie brauchte diese visuelle Rückmeldung, um sich wirklich sicher zu sein, auch wenn der Felsen sich in ihrer Vorstellung nun woanders befand und sie ihn sogar gehört hatte. Sehen ist glauben, und zu glauben ist notwendig, um Erfolg zu haben, sagte sie sich. Beruhigt nahm sie sich den nächsten Brocken vor. Zunächst löste er sich nicht, obwohl sie geistig an ihm zerrte, und die Anstrengung die Silberhaarige die Zähne zusammenbeißen und ihren Körper heftig anspannen ließ. Schließlich sprang er jedoch heraus wie ein Korken aus einer Sektflasche - er war, wie sich herausstellte, ein wenig unförmig gewesen und hatte sich für Brianna unsichtbar verkeilt gehabt. Andere Brocken rutschen dabei allerdings in das Loch nach und versetzten ihr einen ordentlichen Schreck. Sie verlor dadurch die Kontrolle über das Objekt der Levitation, woraufhin dieses mit Schwung auf der Hangseite des Haufens landete, von wo aus er zu Boden kullerte. Die Echani befürchtete, ihren beiden gefangenen Freundinnen könnte etwas passiert sein. Augenblicklich und mit klopfendem Herzen sprang sie auf, drückte sich nah an die Steine und umfasste ängstlich mit beiden Händen nach ihnen - als ob dies einen Unterschied machen würde.

"Könnt ihr mich hören?!?"

Rief sie panisch, fast kreischend.

"Es tut mir leid!!!"

Alzoc III - In der Mine, Weggabelung - Piraten, Talz, Kssor, Levon (NPCs) - Kestrel, Kadajj (verschüttet), Brianna
 
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Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - diverse Talz, Sarid, Rilanja und Humar

Humar musste zugeben das der Jedi wusste wie man redete, zumindest klang seine Antwort wie die von jemandem der es gewohnt war seinen Standpunkt durchzusetzen. Der Talz dachte von sich gerne das er ebenfalls über diese Fähigkeit verfügte. Es würde interessant werden die Wünsche seines Volkes und des Eises den merkwürdigen Ansichten der Jedi gegenüber durch zu setzen.

Es ist Ausdruck unserer Gleichberechtigung vor dem großen Eis das wir die Mühen und das Leiden auf uns genommen haben um sicher zu stellen das jene, die wir geschickt haben, auch wirklich im Namen aller Talz sprechen und damit den Willen unseres Volkes vor der oppressiven Republik richtig und über jeden Zweifel darstellen zu können.

Dieser Meinung war der Priester zwar wirklich, aber ebenso war er sich bewusst das sich die Sendung von Botschaftern deshalb verzögert hatte weil die Piraten vielen Dörfern die Führung genommen hatten, auf die ein oder andere Art. Wäre er selbst zu dieser Zeit Dorfführer gewesen...
Aber es brachte nichts in der Vergangenheit zu schwelgen, schließlich war er damals nicht in einer Position gewesen seine Heimat auf der richtigen Bahn halten zu können. Der Weg des Eises wäre ein anderer gewesen, aber es war noch nicht zu spät das zu erkennen und die Fehler der Vergangenheit zu berichtigen.


Es ist also ein Zeichen unserer umfassenden Kultur, und keines der Schwäche, das wir lange gewartet haben bis wir uns dem potentiell zerstörerischen Einfluss der Republik ausgesetzt haben. Auch wenn wir wissen das sie die besten Absichten haben.

Humar ahnte, das ihr momentaner Gastgeber diese Ansicht wohl nicht ganz teilte, aber darauf kam es nicht an. Das große Eis war gütig und tolerierte Fehler mit der selben Gleichgültigkeit wie ein Gletscher. Aber es war nicht zu erwarten das die Besucher ihn und die Philosophie der Talz verstanden, und es war sein Auftrag von dem Willen des Eises zu berichten, so wie er ihn vernommen hatte.

Wir unterstellen der Republik keine bösen Absichten, sie ist nur nicht kundig in den inneren Mechanismen die die Talz zusammen halten, und sind daher anfällig für die Schmelze, für die Fehler all jener die sich unwissentlich dem Willen des Eises widersetzen.

Dem Beispiel der hageren Gestalt folgend setzte sich der Talz gegenüber der Jedi an die Feuerstelle. Er kannte sich kaum aus mit der Optik nichttalziger Rassen, aber irgendwie hatte er das Gefühl das es sich dabei um ein Weibchen handeln könnte. Wie man das äußerlich erkennen konnte war ihm ein Rätsel, schließlich hatte er schon eindeutig männliche Piraten mit langen Haaren gesehen. Bei Seinesgleichen war das deutlich einfacher, allein schon der Sitz der Augen verriet ihm mehr über sein Gegenüber als es eine Ganzkörperansicht der meisten anderen Rassen tun würde.
Der Priester war für einen Moment irritiert als er realisierte das der oder die Jedi ein Paar falsche Augen trug, aber er entschied sich dagegen das durchsichtige Gestell als Beleidigung der Natur der Talz anzusehen.


Ich biete meine Dienste an bei der Überwachung der Wahl in Plin’Ka, um sicher zu stellen das alles mit rechten Dingen zu geht und der Wille des Eises gewahrt bleibt.

Einen Moment lang schwieg der Talz, bevor er hinzufügte,

Ich möchte euch danken für die Befreiung unserer Schwestern und Brüder dieser Mine. Ich denke wir werden zu einer Übereinkunft kommen die im Sinne der Talz und des großen Eises sein wird.

Die Stimmung in der Hütte war nicht die beste, wie Humar fand, aber es war nicht seine Verantwortung für gute Stimmung zu sorgen. Vielmehr hoffte er darauf baldmöglichst mit der Planung und Ausrichtung der Wahlen beginnen zu können, um im Anschluss den Willen des Eises im Iah-Ah vertreten zu können.


Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - diverse Talz, Sarid, Rilanja und Humar

Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - diverse Talz, Sarid, Humar und Rilanja

Rilanja setzte sich neben ihre Meisterin, und spielte mit dem Gedanken sich etwas weiter hinten zu halten um ihrer geringeren Stellung Rechnung zu tragen. Allerdings würde das bei dem Aufbau der Hütte bedeuten höher zu sitzen, und das mochte in diplomatischen Kreisen ein Problem darstellen.
Umgekehrt wollte sie nicht näher an dem aufdringlichen Talz sitzen als nötig, also entschied sich die Echsin sich direkt neben ihrer Meisterin niederzulassen und sich dabei etwas klein zu machen. Wahrscheinlich war das auch ein Teil ihrer Ausbildung, die Fähigkeit solche Gespräche wach zu überstehen. Aber irgendwie hatte sie das Gefühl, dass dieses Gespräch nicht mehr lange dauern würde.


Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - diverse Talz, Sarid, Rilanja und Humar
 
[Alzoc III – in der Mine - Weggabelung ] Kadajj, Kestrel (verschüttet) , Brianna, Kssor, Levon, Piraten, Talz

Die Anleitung, die Meisterin Skyfly zur Bildung einer Machtblase gab, klang irgendwie zu leicht und gleichzeitig zu abstrakt und die Lage, in der sie sich befanden, war auch nicht dafür geschaffen, sich konzentrieren zu können. Kadajj war immerhin soweit, dass sie ohne viel Anstrengung kleinere Gegenstände levitieren und Machtstöße austeilen konnte, doch unter einem Felshaufen begraben und mit jemandem verkeilt zu sein und etwas völlig Neues mit der Macht anzustellen, war kompliziert. Außerdem drückte ihr Kind gerade auf eine unangenehme Weise aus, dass ihm seine Lage gar nicht gefiel – es hatte vielleicht gerade angefangen, so etwas wie eine humanoide Form zu entwickeln und konnte nicht einmal treten, aber ihr kleiner Krieger verkündete sein Missfallen in einer Art mentalem Schreikrampf, der wie mit heißen Nadeln bis unter ihre Schädeldecke reichte und am liebsten hätte sie gleich mitgeschrieen.

„Wirklich tolle Aussichten“,

murmelte Kadajj und ächzte, weil ihr ein Stein in den Rücken drückte. Aber was hatte sie für eine Wahl. Die Coruscanti sah angestrengt aus, und wenn sie es nicht mehr schaffte die Blase aufrecht zu erhalten, würden sie endgültig erschlagen werden. Also musste sie es schaffen, die Blase zu bilden und gleichzeitig ihr Ungeborenes zu beruhigen, damit sie sich konzentrieren konnte. Es gab einen Trick, wie man versuchen konnte, Gefangenschaft, Folter oder Gehirnwäsche zu überstehen. Ihre Geschwister, die Rayshe’ade, hatten ihr beigebracht, sich geistig an einen anderen Ort zu versetzen und sich vorzustellen, dass alles Unangenehme jemand anderem geschah.

„Kommt zwar vor, dass man hinterher eine mehrfach gespaltene Persönlichkeit hat, aber zwei der fünf Stimmen in meinem Kopf sagen, dass es ansonsten ganz cool ist, wenn man den anderen drei gerade beim Sabacc zusehen kann“,

hatte Noola allen Ernstes erzählt, worauf sie alle in prustendes Gelächter ausgebrochen waren.

Also brauchte Kadajj einen angenehmen Ort und sie schloss die Augen – ihr hatte so etwas wie der Tagtraum vorgeschwebt, in dem sie Josea in der verschneiten Hütte wieder traf, doch vor ihrem geistigen Auge tauchte eine andere Gegend auf – eine endlose Steppe mit hohem Gras und einem blutroten Abendhimmel, wo die Sonne gerade wie ein goldener Feuerball unterging. Das war auch eine nette Gegend dachte sie, und sah sich um. Vier schwarze Silhouetten zeichneten sich gegen den Himmel, zwei davon humanoid, der dritte schien einer lupinoiden Rasse anzugehören, während die vierte ziemlich klein war, wie ein humanoides Kind. Sie unterhielten sich, doch Kadajj konnte sie nicht hören, aber das war ihr auch recht so.

Die wild-romantische Landschaft, ein dramatischer Sonnenuntergang und vier Personen, unter denen Harmonie und Einigkeit herrschte, ergaben eine angenehme Atmosphäre. Das mentale Geschrei ihres Kindes wurde ‚leiser‘ und allmählich dachte Kadajj daran, eine Blase zu erzeugen, wie Meisterin Skyfly es ihr beschrieben hatte.

Um ihre Hand loderten Flammen, als das Sonnenlicht auf die Machtblase traf und es sah fast so aus, als ob von Gold überzogen wäre. Das war ein weiteres schönes Gefühl, so dass sie es mit der anderen Hand versuchte und so mit jedem Körperteil verfuhr, bis endlich ihr ganzer Körper damit umgeben war. Nur ungern öffnete sie wieder die Augen, um in die triste Realität unter einem Haufen von Gestein zurückzukehren. Leider war ihre Machtblase alles andere als golden, nur ein schwaches undefinierbares Leuchten verriet Existenz. Ein Trost war nur, dass das Baby sich beruhigt hatte und ihr Überleben für die nächsten Minuten gesichert war.

Sie musste ziemlich lange gebraucht haben, um die Machtblase zu bilden, denn die Jedi-Meisterin sah ziemlich geschafft aus. Trotzdem ärgerte sie das zögerliche Verhalten ihrer Schicksalsgenossin und rechnete mit einer weiteren Tirade von Vorhaltungen, als sie sie gereizt aufforderte, Sarid anzurufen. Überraschenderweise gab sie Kadajj recht und bat sie den Anruf zu übernehmen, da sie nicht mehr an ihr Com kam. Das gab der Rattataki neuen Auftrieb – endlich erkannte die Jedi, dass ihre drastischen Worte nicht nur ein Ausdruck ihrer sogenannten Unbeherrschtheit waren, sondern durchaus Hand und Fuß hatten. Ha, wenn das Brianna erfuhr….!

„Seht Ihr, ich habe es geschafft“,


verkündete sie triumphierend und nahm sofort Verbindung zu Sarid auf, ohne sich lange mit irgendwelchen Sendeformalien aufzuhalten.

Sarid, hier ist Kadajj – wir sind hier in Kämpfe mit den Piraten verwickelt, aber die Talz müssen hier irgendwie rausgebracht werden – sie sind erschöpft, teilweise verletzt und sehr verängstigt. Ihr müsst sofort kommen und sie holen – wir halten hier die Stellung. Und wenn Ihr einen einäugigen Trandoshaner seht, tut ihm nichts, er heißt Kssor und gehört zu mir. Kadajj Ende!“,


ächzte sie in das Gerät. Ohne die Vorstellung ihres angenehmen Ortes wurde es immer mühsamer, die Machtblase zu halten und Brianna, die inzwischen eingetroffen war, schien eine Ewigkeit zu brauchen, bis sie den ersten Stein in Bewegung setzte.

„Ich habe langsam keine Kraft mehr“,


sagte sie zu Meisterin Skyfly. Der Energieschub durch den Halsbiss ebbte mehr und mehr ab und sie konnte nicht an den Kamino-Powerdrink gelangen. Der Berg aus Steinen zitterte bedenklich, ein plötzlicher Ruck ging durch ihr Gefängnis und sie hörte es beängstigend prasseln. Jetzt ist es aus, dachte sie panisch, wobei sich ihr Mund zu einem Schrei öffnen wollte. Doch die Blase, die sie und ihre Mitgefangene erzeugten, hielt. Dann wurde der Haufen noch einmal kurz erschüttert, aber dann war es wieder ruhig und Kadajj öffnete wieder ihre Augen. Von außen hörte sie Brianna irgendetwas davon schreien, dass es ihr Leid tat.

„Pass doch besser auf. Was fällt dir ein, uns so zu erschrecken – wir hätten alle draufgehen können!“,


brüllte die Rattataki zurück – der Schrecken war ihr so durch die Glieder gefahren, dass sie beinahe die Kontrolle über die Machtblase verloren hätte. Aber sie hatte die Genugtuung, dass es ihr trotz der widrigen Umstände gelungen war, bei der Sache zu bleiben – ganz im Gegensatz zu der silberhaarigen Miss Ich-kann-so-nicht-arbeiten.

„Also beeil dich, und sei etwas vorsichtiger. Bitte“,


fügte sie freundlicher hinzu, obwohl ihr Magen zu knurren begann. Hoffentlich würde Meisterin Skyfly nicht denken, dass sie sie aufessen oder anzapfen wollte.

[Alzoc III – in der Mine - Weggabelung ] Kadajj, Kestrel (verschüttet) , Brianna, Kssor, Levon, Piraten, Talz
 
[Alzoc III – in der Mine - Weggabelung ] Kadajj, Kestrel (verschüttet) , Brianna, Kssor, Levon, Piraten, Talz

Leider dauerte es viel zu lange, bis Brianna endlich anfing sie zu retten. Erkannte sie denn den Ernst der Lage nicht?! Wahrscheinlich schon, doch die Piraten schienen sie wohl von der Arbeit abzulenken. Ein Jammer, dass der Droide von Kadajj nicht bereits dieses Problem beseitigt hatte, doch was hatte sie erwartet? Zu gerne hätte sie gesehen, wie Brianna mit den restlichen Piraten fertig geworden war, doch sie nahm an, dass es ihr sicherlich keine großen Probleme bereitet hatte. Schließlich war die Echani eine Kämpfernatur. Nur in der Macht haperte es noch mächtig.
Die Ritterin war froh, dass Kadajj den Anruf übernahm und anscheinend schien es ihr gut zu tun, dass sie der Rattataki recht gegeben hatte, denn sie strahlte plötzlich Gefühle des Stolzes aus. Naja, immerhin schien es sie so zu motivieren, dass ihr tatsächlich eine ganz hilfreiche Machtblase gelang. Kestrel unterstützte dies schon ein wenig und sie hatte das Gefühl, so erstmal länger durchhalten zu können.


„Ja, dass hast du gut gemacht, Kadajj. Versuch sie so lange wie möglich aufrecht zu halten.“


Lobte sie die Padawan und hoffte sie auch damit so zu motivieren, dass sie die Machtblase länger aufrecht halten würde, denn jene beklagte sich bereits jetzt schon nicht mehr zu können, was die Ritterin durchaus nachempfinden konnte.


„Ich weiß, ich habe langsam auch das Gefühl die Last nicht mehr tragen zu können, aber uns bleibt nichts anderes übrig. Wir schaffen das schon, Kadajj. Halte durch. Wir sind stark.“

Meinte Kestrel einfühlsam und spürte dann durch die Macht, wie das Gestein plötzlich zu rutschen begann, ehe sie das Gepolter vernahm. Die Ritterin versuchte ihre Konzentration nicht zu verlieren und drückte mit aller Kraft gegen, doch die polternden Steinbrocken fielen zum Glück recht günstig, so dass sie ihren Schild nicht trafen. Da hatten sie nochmal Glück gehabt. Die Steinbrocken waren kaum verrutscht. Es war beachtlich, dass selbst Kadajj nicht die Kontrolle über ihre Machtblase verloren hatte. Sie ließ sich nicht so leicht ablenken wie Brianna, etwas, was ihre Padawan dringend noch lernen musste, denn es gab nur selten Situationen, wo man sich wirklich in Ruhe konzentrieren konnte. Meist musste dies auch ohne jene Atmosphäre gelingen. Das musste sie wirklich mit ihr üben, jedoch nicht jetzt.

Kadajj, schhhh. Mach sie bitte nicht noch nervöser. Ich glaube das tut ihr momentan gar nicht gut.“

Drückte Kestrel es vorsichtig aus, um zum einen ihre Freundin und Padawan da draußen nicht schlecht darzustellen und zum Anderen, um der Rattataki nicht das Gefühl zu geben sie zu tadeln, als jene versuchte Brianna ein wenig Feuer unterm Hintern zu machen.
Die Ritterin spürte die Nervosität und Unsicherheit ihrer Padawan sehr genau und sie glaubte, dass jene nur noch verstärkt wurde, wenn sie ihr auch noch Angst machten und sie drängten. Natürlich war ihre Situation mehr als unbedenklich, aber vielleicht sollte sie dies im Moment nicht wissen. Mit Sicherheit war dies keine Dauerlösung und sie musste mit ihrer Padawan daran arbeiten, dass sie in Gefahrsituationen nicht versagte, doch das musste sie ja nicht jetzt im Ernstfall üben.


Brianna! Es geht uns gut. Keine Sorge! Bleibe ganz ruhig. Es ist nichts weiter passiert. Atme tief durch und versuche es nochmal ganz in Ruhe. Kadajj ist auch eine Machtblase gelungen, wir haben also etwas mehr Zeit. Wir schaffen das schon. Mach dir darum keine Gedanken, sondern konzentriere dich nur auf das, was vor dir liegt: die Steine langsam und vorsichtig herunterzulevitieren, dann wird es dir auch gelingen. Du schaffst das, daran habe ich keine Zweifel!“

Meinte die Ritterin mit lauter - damit man sie hörte- und beruhigender Stimme. Sie hatte in der Tat keine Zweifel an Brianna, dass sie das schaffen konnte. Solange sie sich an ihre Tipps hielt, dann würde es ihr auch gelingen. Sie musste sich nur beruhigen. Würde sie selbst nicht so beschäftigt sein mit den Steinbrocken, dann hätte sie wohl die Macht genutzt, um ihre Padawan mental zu beruhigen, doch das war ihr in dieser Situation nicht möglich.

„Ich weiß, dass unsere Situation brenzliger ist, als ich das gerade beschrieben habe, aber das sollten wir ihr momentan nicht so auf die Nase binden. Außerdem weiß ich, dass wir das schaffen. Ich glaube an Brianna und dies solltest du auch tun. Vielleicht spürt sie unser Vertrauen ins sie und eventuell treibt sie das an. “

Flüsterte sie leise zu Kadajj, damit die Echani es draußen nicht hören konnte. Die Ritterin hoffte sogar sehr, dass Brianna das Gefühl bekam, dass sie an sie glaubten und dachte dabei an das Band zwischen Meister und Padawan, welches vielleicht dazu positiv beitragen könnte. Wenn es vielleicht auch Kadajj gelang über ihren Schatten zu springen und solch ein Gefühl zu vermitteln und die Echani es vielleicht glücklicherweise empfing, dann würde das ihre Padawan mit Sicherheit beflügeln. Hoffentlich nicht so, dass sie abhob, aber sie spürte oft den Neid auf Kadajj in Machtsachen in ihr und den Wunsch nach Anerkennung ihrer Fähigkeiten. Etwas, was sie eigentlich gar nicht nötig hatte, aber vielleicht war es dadurch gut ihr ab und zu mehr das Gefühl zu geben, dass ihre Fähigkeiten nicht belanglos waren, solange die Echani jene Ermutigungen auch annahm.

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Kadajj traf Briannas augenblickliche Stimmung ziemlich genau, nur dass ihre Worte selbstredend nicht geeignet waren, diese zu verbessern.
Natürlich wusste sie, dass die Rattataki und Kestrel aufgrund ihres Missgeschicks leicht beide hätten draufgehen können, ebenso war ihr klar, dass der Schreck, den sie ihren Gefährtinnen eingejagt hatte, fatal hätte sein können. Doch was hätte sie schon anders machen können? Nach ihren Maßstäben war ihr die Levitation gut gelungen – sie konnte es nicht besser, oder präziser. Ob ein Stein sich nicht löste, weil sie nicht fest genug zog oder weil er zu fest steckte, spürte sie nicht. Sie wusste einfach nicht, wie viel Kraft sie aufwandte, wie vorhin mit dem Blaster. Vor allem konnte sie sich nicht vorstellen, es noch besser hinzubekommen. Es war schon ziemlich gut gewesen – hätte sie zumindest gedacht gehabt.

Die Ellenbogen auf die Knie gestützt, hielt sie die Wangen mit ihren Handflächen und spürte, wie diese feucht wurden. Sie konnte die beiden nicht aus ihrem felsigen Gefängnis holen! Sie konnte es einfach nicht, und hatte von vornherein befürchtet, früher oder später in eine solche Situation zu geraten. Kssor hatte zwar versprochen, zu tun was er konnte, was schweres Gerät anging, doch würde er dieses rechtzeitig hierher schaffen können? Beim nächsten Mal würde sie sich in derselben Situation wie auf Naboo weigern, daran teilzunehmen, und wenn dies bedeutete, zu einer Jedi-Basis oder wohin auch immer geschickt zu werden, falls es ein nächstes Mal für sie alle gäbe, natürlich. So musste sie die Verantwortung dafür übernehmen, dass die beiden sich in eine Situation manövriert hatten, aus der
sie nicht in der Lage wäre, sie heraus zu holen, und das konnte und wollte sie nicht.

Wobei, sie wollte natürlich auch nicht sagen, Kestrel und Kadajj wären in irgendeiner Weise selbst Schuld an ihrer Lage, dies lag ihr fern zu behaupten, ohne zu wissen, was passiert war, rügte sie sich selbst.

Die Rattataki ermahnte sie in einem Nachsatz betont freundlicher, sich zu beeilen und gleichzeitig vorsichtiger zu sein, was allerdings genauso wenig hilfreich war. Beides gleichzeitig schloss sich aus: sie konnte entweder einen Stein nehmen und mit aller Kraft herausziehen, ohne genau zu wissen was passieren würde, oder vorsichtig sondieren, welcher Brocken sich vergleichsweise einfach lösen ließe, dies brauchte jedoch seine Zeit und beinhaltete die Gefahr, dass Brianna die Macht viel zu zaghaft oder gar nicht einsetzte, weil sie es nicht besser wusste.

Ihre Meisterin hingegen versuchte sie zu beruhigen und dazu zu bewegen, es noch einmal in Ruhe zu versuchen, zumal die Kahlköpfige eine Machtblase erzeugt hätte und sprach ihr ihr Vertrauen aus, dass sie sie hier heraus holen würde. Irgendwie kam die Echani sich vor wie ein Kind, dessen Eltern in Schwierigkeiten steckten, dem man allerdings nicht die volle Wahrheit sagen wollte, um es nicht zu verängstigen. Wenn die Lage da drinnen wirklich so entspannt war und es nichts zu befürchten gab, warum retteten sie sich dann nicht selbst? Die Weißhaarige war überzeugt davon, dass sie mit ihrer eigenen Schutzblase die Felsmassen niemals hätte aufhalten können und wusste zugleich, dass sie eine höchstens für Sekunden aufrecht erhalten konnte. Immer noch hatte sie eine Ahnung von den Mengen an Energie, die die beiden aufwenden mussten, um zu verhindern, dass Alzoc III ihr kaltes, felsiges Grab werden würde. Warum also benutzte Kadajj, die Superpadawan mit dem Aggressionsproblem ihre magischen Kräfte also nicht und holte sie hier raus? Wie könnte sie, Brianna, den beiden überhaupt helfen? Was konnte sie tun, was die beiden nicht auch konnten?

»Atme tief durch und versuch es nochmal, Brianna. Wir schaffen das schon«,

Hörte sie eine Stimme in ihrem Kopf sagen.

»Sei keine Idiotin, Brianna! Du weißt, dass es zu schwierig für dich ist, und du bringst sie nur noch mehr in Gefahr, wenn du etwas versuchst, das du nicht zu Ende bringen kannst. Bedenke, statische Lasten sind leichter zu tragen als dynamische!«

Die Padawan fragte sich, was sie tun sollte und schüttelte den Kopf. War nicht offensichtlich, dass die beiden nicht wirklich an sie glaubten? Dass ihre primäre Sorge war, dass Brianna sie durch einen weiteren unkoordinierten Versuch in unnötige Gefahr brachte? Na schön, wenn die Herrschaften wollten, würde sie eben langsam und in aller Ruhe mit den Steinen spielen und dabei versuchen, nichts kaputt zu machen!

»Okay, ich versuche es noch einmal und bemühe mich, dabei ohne weitere Felsstürze auszukommen, oder höchstens nur noch einen.«

Weil es dann vielleicht ohnehin vorbei sein würde, dachte sie sich im Stillen, während sie mit leicht gekränktem Unterton ihren Status kund tat. Sollten sich die Superjedi doch lieber selbst helfen!

Wie auch immer, sie hatte es versprochen, also würde sie das wenige tun, was sie leisten konnte und hielt nach einem geeigneten Stein Ausschau. Offensichtlich waren die eben nachgerutschten lose, weshalb sie nichts verschlagen konnte, wenn sie den obersten zuerst herunter levitierte. Also sah Brianna sich an, welcher es war, konzentrierte sich auf ihn und schloss die Augen. Sie versuchte, die Gedanken nicht abschweifen zu lassen.

»Lass dich nicht von der Größe der vor dir liegenden Aufgabe entmutigen. Fange einfach oben an und mach' dein Ding, ein Stein nach dem anderen,«

Legte ihr Verstand Kestrel in den Mund, wohingegen Kadajjs Stimme sagte:

»Du hast dich stark verausgabt hier in der Mine, was die Macht angeht. Bisher hast du es noch nicht so gespürt, doch deine Kräfte reichen nicht viel weiter, und das weißt du.«

Die silberhaarige Padawan wusste, dass die Stimme recht hatte. Man spürte Erschöpfung nicht, wenn man beschäftigt war und immer weiter machte, sowie vor allem, wenn man Erfolg hatte. Wenn man pausierte, und wenn es nicht so lief wie es sollte, dann merkte man auf einmal, wie sehr man sich bereits verausgabt hatte. Der Geist, oder Psychologie spielte eine große Rolle, wenn es darum ging, jemanden bis zu ihren Grenzen und darüber hinaus anzutreiben. Diese würden zweifellos bald erreicht sein – sie würde nicht in der Lage sein, sie zu befreien. Allerdings – und sie rappelte sich geistig ein wenig auf – bedeutete dies nicht, dass sie nicht weitermachen würde, so lange sie konnte! Sie würde nicht tatenlos zusehen, wie ihre beiden Freundinnen unter dem Geröll begraben wurden!

Schwierig wie immer war es, doch irgendwann gelang es ihr, das in ihrem Kopf gespeicherte Bild des Steins im blauen Nebel der Macht wiederzufinden. Sie konzentrierte sich auf ihn, widmete ihm ihre gesamte Aufmerksamkeit, und erteilte ihm das mentale Kommando, zu schweben.

Er bewegte sich.

Eine Hälfte des Steins begann sich zu erheben, levitierte zehn, zwanzig Zentimeter hoch in die Luft, doch dann wusste Brianna, dass es zu viel werden würde. Sie konnte ihn nicht fliegen lassen, und ihn auch nicht einmal mehr halten. Er entglitt ihrem telekinetischen Griff.

Der Stein fiel in seine Ausgangsposition zurück.

Es hatte keinen Zweck, sie schaffte es nicht. Kestrel und Kadajj mussten sich selbst helfen, sie wäre dazu nicht in der Lage. Zwar wollte sie immer noch etwas tun, weshalb sie den Steinhaufen erklomm und begann, nach kleineren Brocken Ausschau zu halten und diese zu entfernen. So konnte sie es den beiden zumindest leichter machen, alles würde sie niemals abtragen können. Einerseits war es wesentlich lohnender, auf die Stärke ihres Körpers zu vertrauen als auf die Macht, da sie dieser nicht im wichtigsten Moment im Stich lassen würde, doch auch ihre bemerkenswerte Kondition wäre irgendwann erschöpft, und Brocken zu bewegen, die eine halbe Tonne oder noch mehr wogen, konnte sie sich sowieso abschminken.

Die Talz beobachten ihr Tun, um sich schließlich zu nähern und ebenfalls mitanzupacken. Brianna hatte keine Ahnung ob sie wussten, dass die beiden Jedi darunter noch am Leben und in Gefahr waren, doch ihre verzweifelten Versuche hatten sie auf jeden Fall bemerkt. Natürlich wäre es nicht sinnvoll gewesen, sämtliche Talz auf dem Haufen herumklettern zu lassen, doch ihre schiere Größe ermöglichte ihnen, Felsbrocken weit oben zu ergreifen, auch wenn sie dafür über ihren Köpfen arbeiten mussten, doch unterstützte die Echani-Athletin sie zusätzlich von oben mit der erstaunlichen Kraft ihrer muskulösen Beine.

Trotzdem dauerte es sehr lange, den Berg auf diese Weise abzutragen. Jeder Brocken musste sehr sorgsam behandelt werden, und mehrere Talz einen riesigen Felsen über ihren Köpfen halten zu lassen, war eine delikate Angelegenheit. Es ging langsam voran, doch immerhin. Ob sie allerdings rechtzeitig sein würden, vermochte die angehende Jedi beim besten Willen nicht zu sagen.

»Haltet durch! Wir arbeiten daran!«

Ermutigte sie die Eingeschlossenen – mehr konnte und wollte sie beim besten Willen nicht versprechen, auch weil einige der Trümmer so groß waren, dass sie sie selbst mit vereinten Kräften nicht gefahrlos entfernen konnten. Doch plötzlich hörten sie Motorengeräusch, woraufhin Brianna einen erleichterten Stoßseufzer ausstieß: Kssor kehrte zurück auf einem großen Räumgerät! Der Trandoshaner hatte sie also nicht enttäuscht!

»Gleich haben wir es geschafft, wir haben jetzt schweres Gerät hier!«

Berichtete die Padawan den beiden, und betrachtete das Gefährt. Es würde sicherlich einiges geschicktem Vorgehen, Talz-Hilfe und wohl auch Macht-Einsatz erfordern, nicht nur den Haufen Steine zu beseitigen, sondern auch Kadajj und Kestrel wohlbehalten heraus zu bekommen, doch nun war es immerhin
möglich.

Alzoc III - In der Mine, Weggabelung - Piraten, Talz, Kssor (NPCs) - Kestrel, Kadajj (verschüttet), Brianna
 
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Neben ihrem Talent für den akrobatischen Lichtschwertkampf bewunderte Kadajj Meisterin Skyflys Gabe Zuversicht zu verbreiten und fragte sich, wieso ihr das nicht schon längst bei Brianna gelungen war. Jedenfalls halfen ihr die Wertschätzung und der Appell an ihr Durchhaltevermögen weiter, und sie strengte sich weiter an die Machtblase aufrecht zu erhalten.

Allerdings war die Coruscanti weniger über die aufmunternden Worte Kadajjs an Brianna erfreut und ermahnte sie, ihre Padawan nicht noch nervöser zu machen.

„Wenn sie in dem Tempo weitermacht, wird man uns in tausenden von Jahren als Fossilien ausgraben können“,


flüsterte sie Meisterin Skyfly zu, nachdem diese Brianna mitteilte, dass sie sich Zeit lassen sollte, doch die kleine Jedi-Meisterin erwiderte, dass sie an ihre Schülerin glauben sollte, dass sie es schaffte, damit sie das Vertrauen an sie spürte.

„Ich weiß auch, dass sie es schaffen kann. Nur denke ich manchmal, dass sie sich fürchterlich anstellt und es besser ist, ihr mal in den Alabasterhintern zu treten. Vorhin hat sie mich angefaucht, dass ich keine Piraten töten soll, weil sie sonst nicht heilen kann“,

antwortete sie so leise sie konnte und versuchte mental Zuversicht zu verbreiten, die solange anhielt, bis sie einen Stein wieder zurückfallen spürte. Jetzt, da ihr mimosige Freundin endlich wusste, wo ihr Trauma herrührte, sollte sie doch langsam etwas mehr Sicherheit und Selbstvertrauen bekommen haben. Immerhin konnte Kadajj sogar eine Machtblase halten, obwohl sie ausgehungert und schwanger war, und zusätzlich ihr Mann in größter Gefahr schwebte. Es war wohl ganz gut, dass sie sich auf die Erhaltung der Machtblase konzentrieren musste und nicht darüber nachdenken konnte, mit welchen tödlichen Bedrohungen sich Josea auseinandersetzte. Natürlich würde das niemandem auffallen, wie sehr die Rattataki sich anstrengte, um ihr Leben zu retten, während ihre Welt zusammenbrach – aber sie war es langsam schon gewöhnt.

Nach einer Weile hörte sie, dass wieder Steine gerückt wurden, aber diesmal ohne Einsatz der Macht. Anscheinend setzte Brianna ihre reine Körperkraft ein, um den Felshaufen abzutragen.

„Das ist doch Wahnsinn, wenn sie den Berg mit den Händen abtragen will“,


raunte sie Meisterin Skyfly zu und spürte dann den Boden leicht erbeben, als ob sich etwas Schweres in Bewegung gesetzt hätte. Kurz darauf hörte sie Brianna, die sie ermutigte durchzuhalten - wieder etwas später vernahm sie ganz dumpf Motorengeräusche und Brianna rief, dass sie nun schweres Gerät hätten.

„Das wurde auch Zeit“,

murmelte Kadajj, aber nur so laut, dass es ihre Mitgefangene hören konnte.

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[Alzoc III – in der Mine - Weggabelung ] Kssor, Kadajj, Kestrel (verschüttet), Brianna, Levon, Piraten, Talz

Wie Lady Riyoss und die dunkelhaarige Jedi den Steinschlag überlebt haben konnten, war Kssor ein Rätsel, aber er vermutete, dass es mit den ominösen Machfähigkeiten zu tun haben musste, was umso erfreulicher war. Die weißhaarige Jedi, die gekommen war, um die beiden zu befreien, wirkte zunächst, als ob sie wusste was zu tun wäre, und Kssor kam daher ihren Anweisungen wie gewünscht nach.

Sie hatte Levon nach oben geschickt, nachdem der Droide die Gefangenen gefesselt hatte, so dass Kssor ihn nicht mehr fragen konnte, was genau geschehen war. Doch das Wichtigste war nun, die Rattataki zu befreien – er wollte nur weg von diesem Eisklumpen und er konnte endlich beginnen seine Lebensschuld zu begleichen. Als er auf dem Baggerdroiden zurückkehrte, wirkte die weißhaarige Humanoide verzweifelt, die nun versuchte mit Hilfe der Talz den Felsenhügel abzutragen.

„Ist Lady Riyoss noch am Leben?“,

fragte er sie angespannt – wenn die Rattataki-Kriegerin tot war, ohne dass er ihr hatte helfen können, würde er es nach allem, was sie für ihn getan hatte nicht verzeihen können und es hätte fürchterliche Konsequenzen vor dem Gericht der Zählerin im Jenseits. Sein Jagganath-Punktekonto hatte schon sowieso fürchterlich darunter gelitten, dass er hier als Sklaventreiber auf Alzoc III gelandet war, doch er brauchte die Credits, um sich eine Augenprothese leisten zu können. Doch sie schon noch am Leben zu sein, denn die Weißhaarige rief den Verschütteten zu, dass sie es gleich geschafft hätten.

„Ich werde erst die Spitze dieses Schutthaufens abtragen – geh da runter und schaff mir die Talz aus dem Weg“,

rief er schroff der Jedi zu, die aussah, als ob sie geweint hätte. Ein komischer Anblick, zumal sie für eine humanoide Frau eigentlich zu muskulös war – vielleicht war sie das Ergebnis eines Jedi-Experiments oder sie nahm Steroide ein.

„Mylady – ich fange jetzt an, die Felsen so vorsichtig wie möglich abzutragen. Haltet durch!“,


rief er und setzte den Bagger in Bewegung. Der Droide erfasste zielgenau die Steine, die am günstigsten lagen um den Haufen so wenig wie es ging zu erschüttern. Kssor hatte das Gerät schon einige Male geführt, um verschüttete Stolleneingänge wieder freizulegen, doch dieses Mal war er ziemlich nervös, da er wusste, dass es um das Leben von Lady Riyoss ging.

Die Sensoren des Droiden zeigten einen winzigen Hohlraum im Inneren des Haufens an, der eigentlich unmöglich existieren konnte sowie zwei Lebenszeichen. Das mussten die Rattataki und die andere Frau sein, die irgendwie die diesen Hohlraum stabil hielten.

„Komm her und sieh dir das an – Lady Riyoss und die andere Jedi befinden sich genau hier“,

teilte er der Weißhaarigen mit und projizierte ein Holobild des Scans über der Schaltkonsole des Geräts.

„Du kannst die Steine dort von der rechten Seite wegnehmen, während ich mit dem Bagger von vorne komme – das ist der sicherste Weg, sie dort heraus zu graben.“

Die Talz näherten sich neugierig, wenn auch verschüchtert der Projektion. Sie wollten anscheinend mithelfen, trauten sich aber nicht, sich ihm zu nähern. Kssor zischte auf eine Weise, die ausdrückte, dass er genervt war.

„Am besten gibst du ihnen die passenden Anweisungen – die gehen ein, wenn ich sie auch nur ansehe“,

sagte er zu der muskulösen Frau und setzte seinen Teil der Arbeit fort. Der Berg aus Felsgestein wurde stetig kleiner, was auch an der beherzten Mitarbeit der Weißhaarigen und der Talz lag, bis sie endlich die beiden Eingeschlossenen freilegen konnten.

In der Zwischenzeit war Levon mit einem anderen Talz und mehreren Skiffs zurückgekehrt, in denen ihre befreiten Artgenossen an der Oberfläche gebracht werden sollten.

„Es ist besser, wenn ihr ihnen die Augen verbindet. Einige sind hier schon monatelang drin, sie sind das Tageslicht nicht mehr gewohnt und der Schnee wird sie zusätzlich blenden“,

riet Kssor an. Er hatte es nach einer tagelangen Schicht am eigenen Leib erfahren, was es bedeutete geblendet werden und nun war er ebenfalls fast einer Woche nicht mehr draußen gewesen.

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Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - in Khor-Sas Hütte - Humar (NPC), Aketos, Rilanja und Sarid

Sarid tätschelte kurz Rilanjas Arm, als sich diese neben ihr am Feuer niederließ. Die Corellianerin würde sich mittlerweile viel lieber mit ihrer Padawan und Aketos unterhalten, als noch Ewigkeiten mit diesem doch etwas eigenartigen Talz zu diskutieren. Es war zudem irgendwie müßig diesem Priester versuchen zu erklären, dass die Republik eben keine oppressiven Maßnahmen plante, genauso wie die Republik sich Alzoc III nicht unter den Nagel reißen wollte, sondern die Jedi aus altruistischen Motiven geschickt hatte, um den Talz zu helfen. Zumindest solange bis Khor-Sa wiederkam und ihnen ein Abendessen gab hatte sie leider wenig Alternativen. Beim Essen konnte sie Humar hilfsweise ja über dessen Herkunft oder so ausfragen, malte Sarid sich im Geiste schon aus, als sie eine Möglichkeit suchte das Gespräch mit ihm zu beenden. Im Moment kam ihr das jedenfalls interessanter vor. Aber so war die Diplomatie nunmal. Manche Dinge konnte man sich nicht aussuchen. Also erwiderte die Jedi-Advisorin irgendwann geduldig auf eine weitere stichelnde Bemerkung von Humar.

Natürlich hat die Republik keine genauen Kenntnisse wie das gesellschaftliche Leben und besonders solche Wahlen bei den Talz abgehalten werden. Die Talz sind ein souveränes Volk und nach Ansicht der Republik steht es allen Talz zu selbst zu entscheiden wie sie ihr Leben gestalten und leben wollen. Wir Jedi wurden nur entsandt, um sicherzustellen, dass Ihr Volk das auch zukünftig noch kann und nicht, um den Talz den Willen der Republik aufzuzwingen. Bitte vergessen Sie das nicht.

Ihre Antwort war eine Spur schärfer ausgefallen als ursprünglich gedacht. Andererseits war der kleine Übersetzungsdroide gefühlt ohnehin nicht in der Lage solche Feinheiten dem anderen Talz zu vermitteln - dieser hatte nämlich seine ganz eigene Art ihre Antworten zu interpretieren wie sie mittlerweile gemerkt hatte.

Ich weiß Ihre Hilfe bei der Wahl eines Dorfvorstehers für dieses Dorf auch sehr zu schätzen. Allerdings vermag ich nicht zu beurteilen inwieweit die Bewohner dieses Dorfes Ihre Hilfe brauchen oder ob sie dazu selbst in der Lage sind. Ich bitte Sie deshalb dies mit den Dorfbewohnern Plin'Kas selbst zu klären.

Gab sie süffisant lächelnd zurück, auch wenn es Humar natürlich irgendwo gut meinte. Allerdings traute Sarid ihm durchaus zu, dass er aus einer ungeschickten Antwort ihrerseits sofort eine entsprechende Retourkutsche austeilte. Sollte er nur merken, dass es für Sarid auch nicht unbedingt die ersten diplomatischen Verhandlungen waren. Was er jedoch genau für eine Übereinkunft mit ihnen treffen wollte war Sarid noch nicht so ganz klar. Vermutlich bezog sich das auf die morgen geplante Iah-Ah, überlegte sie. Da jedoch noch zwei weitere Talzdorfvorsteher bzw. Clanführer dabei mitzureden hatten, ließ Sarid dies einfach auf sich zukommen und würde abwarten, was diese zu sagen hatten.

Dessen bin ich mir sicher.

Antwortete sie deshalb bewusst vage. Weiter darüber zu diskutieren machte keinen Sinn. Zudem summte in dem Moment ihr Komm. Sie nahm es umgehend vom Gürtel und meldete sich. Es war Kadajj, die um Hilfe für den Abtransport der Talz aus der Mine bat, da sie offenbar noch in Kämpfe mit den Piraten verstrickt waren. Nachdenklich rieb Sarid sich die Stirn. Sie hatte dem Priester und den Dorfbewohnern für Wahl und die Versammlung ihren Schutz zugesagt, konnte also selbst schlecht weg. Zudem war die Angst der Talz vor den Piraten aus ihrer Sicht mehr als berechtigt. Es musste jemand in Plin'Ka sein, um gegebenenfalls eine Entführung weiterer Talz zu verhindern, vor allem da ja morgen für die Talz sehr Wichtiges stattfinden sollte. Es wäre Sarid zwar lieber selbst aufbrechen zu können, aber sie durfte das Dorf deshalb jetzt nicht verlassen, das war ihr klar. Als endlich Khor-Sa zurückkam und zufrieden berichtete, dass die Vorbereitungen für die Wahl schon begonnen hatten, wandte sie sich deshalb erneut an ihn mit einer Bitte.

Ich habe gerade eine Nachricht von einer Mitjedi bekommen. Die Jedi in der Mine sind noch in Kämpfe mit den Piraten dort verstrickt. Sie brauchen unbedingt Transportmöglichkeiten für die erschöpften, verletzten und teils sehr verängstigten Talz aus der Mine. Wäre es möglich, dass wir die Schneebanthas aus Plin'Ka zu der Mine schicken, um die Talz von dort nach Hause holen zu können?

Nachdem der Übersetzungsdroide sein Summen und Zirpen beendet hatte zögerte der andere Talz mit einer Antwort. Ob das an den sinkenden Temperaturen in der Nacht, den wenigen Talz in dem Dorf oder irgendwelchen anderen Überlegungen lag teilte er ihr jedoch nicht mit. Sie wollte schon zunehmend besorgt zu einer weiteren Frage ansetzen als er schließlich zirpend anfing zu antworten.

Es ist möglich unsere Schneebanthas mit einigen Talz zu der Mine zu schicken, aber allein werden sie mit den anderen Jedi schlecht Kontakt aufnehmen können, um sicher zu ihnen stoßen zu können, wenn dort noch Piraten sind.

Gab Khor-Sa zu bedenken. Da die Auswahl an Jedi im Dorf mittlerweile nicht mehr besonders groß war, fiel Sarids Wahl auf Aketos. Die Talz wussten ohnehin wo die Mine war und Sarid schätzte sie im Falle des Falles als wehrhafter ein als Rilanja.

In Ordnung. Ich werde sehen, dass Aketos hier sie begleitet. Sie sollen sich keiner Gefahr aussetzen und erst mit den anderen Jedi in der Mine Kontakt aufnehmen, bevor sie sich nähern.

Versprach sie Khor-Sa, um dessen Bedenken bezüglich der Schneebanthas zu umgehen. Sarid konnte schon nachvollziehen, dass die Talz auf ihre Tiere angewiesen waren. Jedoch mussten die Minenarbeiter auch irgendwie nach Hause gebracht werden und wenn alles koordiniert ablief, sollte ihnen keine Gefahr drohen. Deshalb wandte sich die Corellianerin auch sogleich noch an die Kamino, während Khor-Sa erneut seine Hütte verließ, um Schneebanthas und Talz für den Ritt zu organisieren.

Aketos, du hast ja gehört, was ich zu Khor-Sa gesagt habe. Ich brauche dich, um die Schneebanthas mit einigen Talz dieses Dorfes zur Mine zu begleiten. Melde dich, wenn ihr dort seid bei Kestrel, Kadajj und Brianna, damit auch ja weder den Talz, noch den Schneebanthas und auch dir nichts passiert, in Ordnung? Also geh und möge die Macht mit dir sein, Aketos.

Gab Sarid der Kamino noch auf dem Weg, bevor diese wenig später Khor-Sa folgte, um in Kürze zur Mine aufzubrechen. Dann endlich antwortete Sarid der Rattataki.

Kadajj, ich habe Aketos mit den Schneebanthas und einigen Talz dieses Dorfes zur Mine geschickt, um euch bei dem Abtransport der Minentalz zu unterstützen. Die Kamino hat die Anweisung sich erst mit euch in Verbindung zu setzen, sobald sie in der Nähe sind. Es ist wichtig, dass den Schneebanthas nichts geschieht, also ruft sie erst, wenn ihr es für sicher genug haltet. Ich selbst kann leider aus verschiedenen Gründen nicht weg aus Plin'Ka. Ich erkläre euch alles, wenn ihr wieder hier seid. Horn Ende.

Sarid war nicht besonders glücklich darüber nicht selbst gehen zu können, aber unter den Umständen musste dieses Arrangement genügen. Im Zweifel konnte sie auch noch die Tardis mit den beiden Jedi-Rittern an Bord zur Unterstützung anfordern. Aber je geheimer sie diese Befreiungsaktion halten konnten, desto besser. Selbst bei den Bad Wolves dürften genug helle Köpfe versammelt sein, um zwei und zwei zusammenzuzählen, falls plötzlich ein YT-1300 auf ihren Schirmen erschien und an der Mine Talz ein- und anderorts wieder auslud. Die Jedi-Advisorin holte tief Luft und steckte ihr Komm wieder an ihren Gürtel.

Ok, damit müssten sie genug Transportmittel für die Talz aus der Mine haben.

Überlegte Sarid laut und wandte sich damit an niemand bestimmten in der Hütte. Langsam hatte die Corellianerin wirklich Hunger, aber es gab es manchmal wichtigeres als den eigenen Magen.

Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - in Khor-Sas Hütte - Humar (NPC), Rilanja und Sarid

[op]@Kestrel, Kadajj, Brianna: Aketos weiß bescheid und sollte von ihr kein Post kommen, dann behandelt sie eben wie einen NPC.[/op]
 
Alzoc III - In der Mine, Weggabelung - Piraten, Talz, Kssor (NPCs) - Kestrel, Kadajj (verschüttet), Brianna

Dass ausgerechnet ein Trandoshaner sich als Helfer in der Not entpuppen würde, hatte Brianna nicht erwartet, doch so war das Leben nun mal. Man konnte die Wesen der Galaxis nicht speziesweise in Kategorien einteilen, das wäre zu einfach. Die Echani fragte sich allerdings, ob Kssor auch ohne seine Lebensschuld ähnlich hilfsbereit gewesen wäre. So erkundigte er sich zuallererst nach Kadajjs Zustand.

»Das ist sie, aber wir sollten uns besser beeilen!«

Erwiderte Brianna, der wurmte, wie lange alles dauerte. Es war schon eine ganz Weile vergangen, seit Kestrel gemeint hatte, den Felshaufen kaum mehr abhalten zu können, und jetzt konnten sie gerade erst wirklich
anfangen – wie lange die Aktion dauerte, konnte sie schlecht abschätzen. Die Maschine, die ihr neuer Verbündeter organisiert hatte, sah aus wie eine Baumaschine mit einem großen Greifer. Hoffentlich arbeitete das Gerät überhaupt präzise genug – im Vordergrund stand nicht unbedingt das Abtragen des Gerölls, sondern die Rettung ihrer beiden Gefährtinnen. Zum Glück wirkte der Trandoshaner ebenfalls sehr erpicht, sich bei der Frau, der er offenbar sein Leben verdankte, zu revanchieren.

›Haltet durch!‹, dachte die Padawan und hoffte, dass die Aussicht auf baldige Rettung zusätzliche Kräfte mobilisierte. Niemals würde sie es sich verzeihen können, wenn die Beiden aufgrund ihres Versagens hier in der Mine ums Leben kämen! Ohnehin hatte sie keine Antwort mehr auf ihre letzte Ermutigung erhalten, doch noch war nichts passiert und die Blase hielt noch – alles andere hätte sie mitbekommen, sei es per Augenschein oder durch die Macht.

Brianna nickte, als das Reptil sie etwas unhöflich vom Felshaufen herunterkommandierte, und hüpfte gewandt zu Boden.

»Bitte geht zur Seite, Kssor braucht Platz für den Einsatz der Maschine!«

Trug sie den Talz auf und scheuchte sie mit einer beidarmigen Geste aus dem Weg, und somit konnte die Bergungsaktion endlich beginnen. Der Baggerdroide setzte sich langsam in Bewegung, und als dieser die Einsturzstelle erreicht hatte, winkte der ehemalige Pirat die weißhaarige Jedi-Anwärterin zu sich.

»Ich weiß, die beiden halten den Hohlraum mithilfe der Macht offen,«

Kommentierte sie das Sensorbild, dass er ihr hatte zeigen wollen. Mit seinem Plan war sie hingegen einverstanden und musste grinsen, als er sein Unbehagen ausdrückte, was die überängstlichen Pelzwesen betraf.

»Ich kenne das Problem, ich kümmere mich drum.«

Wie geheißen beorderte die Silberhaarige die Talz auf die rechte Seite und sah sich zunächst die Arbeitsweise der Bergungsgerätes an, bevor sie entschied, wie sie vorgehen würden. Sie konnte den Talz nicht von oben helfen und war zu klein, um von unten sehr nützlich zu sein mit all den riesenhaften, außerordentlich kräftigen Wesen um sie herum. Vielleicht sollte sie nicht nur darauf hoffen, dass die glückliche Wendung allein bei Kestrel und Kadajj neue Kräfte freisetzten, auch sie selbst konnte bestimmt noch einiges leisten, wenn sie bis zum letzten ging und vor allem an sich glaube.
›Vergiss, wozu die Zwei fähig sind,‹ ermunterte sie sich selbst. ›Denk an dich und deine eigene Stärke.‹

Sie dirigierte die Talz, so dass diese die Steine abtrugen, die durch den Einsatz des schweren Geräts freiwurden. Dabei erwiesen sich diese als außerordentlich flink, so dass ihre Flanke der Gerölllawine schnell abnahm. Ihr selbst oblag demnach die Aufgabe der Überwachung, verbunden mit der Bereitschaft, notfalls als Feuerwehr einspringen zu können, bevor die Eingeschlossenen oder die pelzigen Helfer durch einen Absturz oder dergleichen zu Schaden kamen. Infolgedessen konzentrierte sie sich darauf, die Steine in der Macht wahrzunehmen und kommandierte ihre Truppen mehr oder weniger blind.

Tatsächlich wurde sie zweimal gebraucht, um das Nachrutschen anderer Steine zu verhindern, bevor Kssor oder die Talz selbst es hätten verhindern können, bis der Haufen schließlich so weit abgetragen war, dass Kadajj und Kestrel wohlbehalten darunter zum Vorschein kamen. Sie wäre ihnen ja um den Hals gefallen, war sich allerdings wegen den Schutzblasen nicht sicher und blieb vor dem Steinhaufen stehen, um ihnen die Hände zu reichen, falls sie sie nach der langen unbequemen Zeit benötigten, um aufzustehen.

»Ich bin ja so froh, dass euch nichts Schlimmes passiert ist! Hoffentlich geht es euch gut!«

Rief Brianna freudestrahlend aus, um sogleich etwas bedrückt nachzulegen:

»Es tut mir leid, dass ich euch nicht eher helfen konnte. Bedauerlicherweise haben wir zudem auch überhaupt keine Zeit, sodass wir euch keine Erholungspause gönnen können.«

Sie sah sich kurz um, zwar hatte sie etwas gespürt, doch noch keine Gelegenheit gehabt, nachzusehen, und als gerade der entscheidende Durchbruch geglückt war, hatte sie beileibe anderes im Kopf gehabt. Levon war hier, ebenso Keh Fah, die Schneebanthas waren hoffentlich auch irgendwo.

»Ich würde sehr gerne hier raus sein, bevor die Verstärkung der Bad Wolves eintrifft, vor allem in eurem Zustand. Ihr müsst ja völlig fertig sein!«

Meinte sie besorgt.

»Wir müssen die Talz so schnell es geht hier raus schaffen, und auch unsere Gefangenen. Ich schlage vor, wir nehmen sie mit und überantworten sie den dortigen Clanführern. Oder wir lassen Sarid entscheiden, aber auf keinen Fall lasse ich sie hier, so dass sie postwendend wieder befreit werden!«

Kssor schlug vor, den ehemaligen Sklaven die Augen zu verbinden, da sie nach den Monaten unter Tage das Sonnenlicht nicht mehr gewohnt waren, was sich wie eine gute Idee anhörte, gerade wegen den doppelten Augenpaaren der Pelzwesen. Bestimmt waren sie auch in dieser Hinsicht eher empfindlich, wenn sie nach ihrem allgemeinen Eindruck der Talz ging, oder sie hatten ihre Tagaugen überhaupt schon lange nicht mehr benutzt, oder beides.

»Keh Fah, wenn du diesen Gang entlang gehst, wirst du bald jemanden finden, den du gut kennst,«

Erklärte Brianna dem ihr inzwischen halbwegs vertrauten Talz.

»Sorgt ihr beide dafür, dass die Verletzten dort genügend Verbandsmaterial mitnehmen, um allen von euch die Augen zu verbinden, für den ersten Kontakt mit dem Sonnenlicht an der Oberfläche.«

Als sich der Talz zunächst nicht rührte, seufzte die Echani leise. Stimmt, Keh Fah schämte sich wegen seiner Feigheit vor den Piraten, und so viel mutiger war er seitdem auch nicht geworden.

»Es ist sicher, da sind keine Piraten mehr... na schön, ich werde dich begleiten.«

Die weißhaarige Padawan, wild entschlossen, ihre eben erneut gezeigte Blöße im Machteinsatz durch organisatorischen Eifer auszugleichen, musterte die Skiffs und ihre potentielle Kapazität. Da die Mine zur allgemeinen Überraschung viel größer ausgefallen war, als sie vermutet hatten, würde sie mit Sicherheit nicht ausreichen.

»Wir müssen sie in Etappen rausbringen, zunächst die Talz, ganz zum Schluss die Gefangenen. Wir verstecken sie einstweilen zwischen den Klippen, die wir vom Hinweg her kennen, dort sollten sie einigermaßen blick- und zumindest ein wenig sensorgeschützt sein, falls die Piraten früher als gedacht eintreffen. Zur Sicherheit sollte jemand bei ihnen bleiben. Jemand anders kümmert sich um die Gefangenen und bereitet sie für den Transport vor - notfalls mit einem Betäubungsblaster, falls welche meinen, Ärger machen zu wollen.«

Wandte sie sich an die anderen.

Alzoc III - In der Mine, Weggabelung - Piraten, Talz, Keh Fah, Kssor, Levon (NPCs) - Kestrel, Kadajj, Brianna
 
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