Alzoc III (Alzoc-System)

Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - Dorfmitte - Kestrel, Brianna, Kadajj, Rilanja und Sarid

Sarid vernahm wohlwollend wie Rilanja ihre Worte vollständig akzeptierte und quasi versprach sich zukünftig daran zu halten. Es war schon erstaunlich wie zugänglich die bis vor vergleichsweise kurzer Zeit noch recht oberflächliche und auf Holofilme fixierte Frau eigentlich war. Das zeigte, dass Rilanja in ihrem vorherigen Leben noch bei weitem nicht am Ende ihrer Möglichkeiten angelangt war. Vor allem ihre gute Beobachtungsgabe und ihr Einfühlungsvermögen hatte Sarid ja schon einmal überrascht. Sicher, die Padawan hatte noch genug Fehler, an denen sie noch arbeiten musste. Aber dafür war sie schließlich noch in Ausbildung. Deshalb sah Sarid auch keinen Anlass Rilanjas Erwiderung noch etwas zu entgegnen.

Währenddessen ging die Wahl bzw. die Bestätigung der bisherigen Clanführerin weiter. Am Rande bekam Sarid mit, dass Fao Weh sich offenbar etwas schärfer gegenüber Humar äußerte, der wieder irgendwelche seiner schrägen Ansichten zum Besten gab. Dabei war der Rippenstapel vor Fao Wehs Füßen auf dem Fell war jedenfalls eindeutig. Irgendwann jedenfalls ergriff die Talz ein paar davon und zeichnete irgendetwas in die Luft. Was das genau sein solle wusste die Corellianerin natürlich nicht, aber es war bestimmt irgendein Siegeszeichnen oder Teil der Wahl.

Unterdessen bemühte sich die Falleen gemäß ihrer vorherigen Anweisung die Stimmung im Dorf durch die Macht zu lesen. Die Jedi-Advisorin war sich natürlich im Klaren, dass Rilanja noch Schwierigkeiten damit haben würde in einem für sie so großen Umkreis die Emotionen der Talz gleichzeitig zu erfassen. Aber es war eine gute Übung, denn es konnte ja für Jedi durchaus vorkommen, dass sie irgendwohin kamen, wo dieses Wissen wichtig war. Ob ihnen beispielsweise die Bevölkerung freundlich, feindlich oder neutral gegenüber stand, ob sich unter einer allgemein positiven Stimmung weitere "Splittergruppen" unfreundlicher Individuen verbargen und umgekehrt. Und Rilanja zeigte ja deutliche Anzeigung für eine gewisse Begabung in dieser Richtung. Als die Falleen schließlich etwas zaghaft ihre Eindrücke schilderte nickte Sarid lächelnd.


Das ist schon mal ganz gut, Rilanja,

während sie selbst kurz ihre Augen schloss und sich auf die Talz im Dorf konzentrierte. Es waren vielschichtige Gefühle, überlagert von Angst, Unsicherheit, aber auch Hoffnung. Auch Ablehnung und Skepsis fanden sich in diesem Pool der Gefühle, aber die Corellianerin tendierte eher zu der Auslegung, dass diese Humar galt und nicht den Jedi. Vor allem deshalb, da sich ja gerade eben Fao Weh entsprechend geäußert hatte.

Es ist niemals einfach alles komplett zu erfassen und richtig zu interpretieren. Ich habe mir auch angewöhnt immer das miteinzubeziehen, was ich über die anwesenden Individuen weiß und wie sie sich verhalten. Aber eine 100%-ige Sicherheit bei dieser Auslegung gibt es nie. Die Motive, die hinter den Emotionen stehen sind auch für Jedi nur sehr schwer zu erspüren, besonders bei so vielen Wesen. Bei Einzelnen ist es möglich, aber bei so großen Gemeinschaften kaum.

Erklärte sie ihrer Padawan.

Ich denke beispielsweise, dass in Dorf hier eine gewisse Skepsis Humar gegenüber vorherrscht, während uns Jedi doch eine gewisse Sympathie entgegen gebracht wird und wir ihnen Hoffnung geben können im Kampf gegen die Bad Wolves. Aber dies ist alles eine Interpretation von mir.

Fuhr sie lächelnd fort. Sarid wollte damit klarstellen, dass auch sie selbst nicht allwissend war. Jedi waren durch die Macht keinesfalls perfekt, unverwundbar oder untäuschbar. Man musste immer auf der Hut sein. In dem Moment gesellte sich Brianna zu ihnen und begann ein Schwätzchen mit Rilanja. Sarid verstand den Wink und ließ die beiden sich etwas unterhalten und beobachtete intensiver die Geschehnisse nach der Wahl.

Fao Weh schien jedenfalls irgendwelche Anweisungen zu geben, denn einige Talz eilten los. Zwei andere Talz kamen gerade mit ihren Schneebanthas in dem Dorf an und ritten direkt zu der neuen alten Clanführerin. Als Sarid deshalb ihrem Übersetzerdroiden mehr Aufmerksamkeit widmete kam heraus, dass der größere, graufellige Talz Clanführer Man-Ta vom Nachbardorf war. Das hieß dann vermutlich, dass genügend Talzclanführer für die Iah-Ah anwesend waren. Mit eindrucksvollem Gezirpe und Gesumme begrüßte Man-Ta die Talz in Plin'ka und auch die Jedi, was Sarid zu einem Lächeln veranlasste und sie Man-Tas freundliche Begrüßung natürlich umgehend erwiderte, während sie näher trat.


Es freut mich ebenfalls Sie wiederzusehen, Clanführer Man-Ta. Wie Sie sehen konnten wir hier helfen die Probleme dieses Dorfes etwas zu verkleinern, während drei von uns die Talz aus der Mine in der Nähe befreit haben. Ich hoffe sehr, dass auch aus Ihrem Dorf viele vermisste Mitglieder zurückgekehrt sind.

Der Clanführer des Nachbardorfs vernahm dies offensichtlich erfreut, denn er ballte seine Hände zu Fäusten und atmete tief durch.

Habt Dank für Eure Hilfe, Jedi. Durch Euch haben wir wieder Hoffnung, dass wir diese Piratenplage bald hinter uns lassen können.

Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - Dorfmitte - Kestrel, Brianna, Kadajj, Rilanja und Sarid

EDIT: Zur Klarheit hab ich mal die bisherigen Dörfer mit ihren Clanführern rausgesucht:
G’Brachdfagan - Clanführer ist Priester Humar
Plin'ka - Clanführerin ist Fao Weh
Ahudozalong - Clanführer ist Man-Ta
 
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Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf - Versammlung - Talz, Sarid, Kestrel, Kadajj, Rilanja, Brianna

Kestrel konnte sich gar nicht wirklich darauf konzentrieren, was die Talz nebenher besprachen. Zu sehr ärgerte sie sich-mal wieder-über Brianna und abgesehen davon interessierte sie sich auch nicht wirklich für die Versammlung. Sie hatte hier und da etwas aufgeschnappt und irgendwie war ihr schnell langweilig geworden. Ob die Advisorin dafür die Geduld hatte? Wahrscheinlich. Wirklich bemerkenswert. Die Idee mit den Rippen, welche die Talz als Stimmzettel verwendeten, fand die Ritterin ganz putzig und beobachtete sie für eine kurze Zeit, doch ihre Aufmerksamkeit galt vorrangig Brianna und Kadajj. Kestrel war erfreut, dass die Rattataki ihr Angebot für’s Erste annahm, auch wenn es ihr sichtlich schwer fiel dem zuzustimmen.

„Es wird sicher nicht lange dauern.“


Hoffte sie jedenfalls. Eigentlich hatte sie selbst keine Lust dazu, aber es musste getan werden. Schon alleine um fair zu bleiben gegenüber Brianna, die bisher alles alleine abbekommen hatte.
Natürlich zeigte sich auch Brianna gleich besorgt um ihr Training, welches sie bereits so detailreich mit Übungen zusammengestellt hatte.
Mit einem leicht überheblichen Lächeln drehte sie sich zu der Echani und klopfte ihr auf die Schulter.


„Keine Bange! Dazu wird noch genug Zeit sein. Ich werde mir deinen Hauptwunsch als erstes zu Herzen nehmen und die anderen Sachen können wir auf andere Tage verteilen, da es ohnehin zu viel wäre für einen Tag. Das sind alles Dinge, wo man Zeit, Geduld und Übung benötigt.“


Erklärte Kestrel und nahm ihre Hand wieder von der kräftigen Schulter ihrer Padawan.

„Ich suche dich auf, sobald ich mit Kadajj fertig bin. Versprochen! Außerdem ist es wirklich nötig, dass ich mit ihr rede, denn ich möchte nicht ungerecht sein.“


Meinte sie und zwinkerte ihrer Padawan und Freundin kurz zu, ehe sie sich wieder Kadajj zuwandte mit ihrem Ekelgetränk, welches Brianna so bereitwillig getrunken hatte. Immerhin hatte Kadajj ihr Kommentar zu diesem Getränk nicht so ernst genommen wie ihre Freundin. Löblich für die Rattataki.

„An die Talzküche werde ich mich wohl nie gewöhnen oder erst am Abreisetag, wo es keinem mehr etwas nützt. Wehe ihr kocht das mal außerhalb dieses Planeten. Dann verhungere ich!“

Meinte Kestrel scherzhaft zu den beiden Padawanen und seufzte dann.
Schließlich wurde der Clanführer gewählt und die Wahl war zu Ende und Kadajj gab ihr zu verstehen, dass sie für das Gespräch nun bereit wäre.


„Gut, dann komm mit. Wir laufen ein Stück.“

Meinte sie, da sie dies nicht vor Brianna austragen wollte. Schon alleine deswegen nicht, um nicht zu zeigen, falls sie bei Kadajj versagte. Sie war sich selbst noch nicht ganz sicher, wie sie das Gespräch überhaupt ansetzen sollte.

Schließlich liefen sie eine Weile nebeneinander her, bis sie die anderen ein gutes Stück hinter sich gelassen hatten.


„Was denkst du, weshalb ich mir dir reden will? Hast du eine gewisse Idee? Oder möchtest du mir etwas sagen?“


Begann Kestrel mit ruhiger und neutraler Stimme.


Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf – abseits-Kadajj, Kestrel
 
[Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf – vor Khor-Sas Hütte] - Kadajj, Brianna, Kestrel, Sarid, Rilanja, Kssor, Talz

Bevor sie sich mit Meisterin Skyfly von den anderen entfernte, trug Kadajj Kssor auf, nach den Gefangenen zu sehen und gegebenenfalls Sarid zur Verfügung zu stehen, falls diese irgendetwas von ihm wollte.

Zusammen liefen sie ein Stück weit abseits der Versammlung und zunächst sprach die dunkelhaarige Jedi-Ritterin kein Wort. Wenn das irgendeine seltsame Schweige-Übung war, wäre das für Rilanja sinnvoller als für die Rattataki, aber Kadajj sagte erst einmal auch nichts. Im Gegensatz zu dem grüngeschuppten Plappermaul konnte sie schweigen und die zierliche Coruscanti hatte ja gesagt, dass sie reden wollte. Also war sie gespannt, worüber die Jedi mit ihr sprechen wollte – es ging wohl in eine ähnliche Richtung wie im Gespräch mit Sarid, und in dem nicht zustande gekommenen Gespräch mit Brianna.

Als Meisterin Skyfly das Gespräch endlich begann, als sie außer Hörweite der anderen Jedi waren, fragte sie die Rattataki, ob sie sich denken könnte, worum es ging.

Blöde Frage’, dachte Kadajj wieder leicht genervt und stieß ein weiteres Schnaufen durch die Nase. Worum sollte es denn schon anderes gehen, als dass sie ein paar von den Piraten getötet und sie damit die Halbgöttin in Weiß beim Heilen gestört hatte? Die silberhaarige Streberin hatte sich also beschwert und nun sollte ihr ihre Meisterin ins Gewissen reden, obwohl sie diese noch am Abend zuvor behandelt hatte, als ob sie die Rollen getauscht hätten.

Der hätte ich vielleicht was erzählt’, überlegte sie weiter, bevor sie der Coruscanti antwortete.

Brianna ist viel zu empfindlich! Ich meine, was soll das ganze Getue von wegen ‚ich kann so nicht arbeiten’? Wenn sie irgendwann mal in einer richtigen Schlacht jemanden heilen muss, wird auch keiner auf sie Rücksicht nehmen. Ich finde es schrecklich, was ihr damals auf Gamorr widerfahren ist, doch das interessiert weder die Piraten noch die verwundeten Talz“,


äußerte sie ihre Meinung, während sie zwischen den Hütten entlangliefen. Zwar hatten sie die Translatoren ausgeschaltet, doch es waren allerdings auch keine Talz mehr da, die hätten lauschen können. Jeder von ihnen schien auf der Versammlung zu sein.

„Ich versuche ja schon geduldig mit ihr zu sein, aber sie macht einem auch nicht einfach. Wenn was nicht klappt, ist immer irgendjemand anderes schuld, und sie meint noch, sie hätte Recht. Das habt Ihr doch selbst erst gestern Abend erlebt – in dem Ton, in dem sie mit Euch gesprochen hat!“,

fuhr Kadajj ziemlich aufgebracht, aber noch einigermaßen ruhig fort und warf einen forschenden Blick auf die zierliche Jedi.

„Als ob andere nicht auch Probleme hätten – doch die ganze Galaxis hat sich um sie zu drehen. Ich habe die Machtblase gemacht, auch wenn ich das vorher noch nie geübt hatte und ich bestimmt noch zig andere Gründe gehabt hätte, es nicht einmal probieren zu wollen.
Dank Eurer Unterstützung ist mir das auch gut gelungen, jedoch will Brianna auch keine Hilfe annehmen, nicht einmal von Euch. Mir erzählt jeder, ich soll mich beherrschen, aber für die Silberprinzessin gilt das natürlich nicht – sie kann ja ihre Neurosen ausleben…“,


Die Rattataki nahm einen Schluck des warmen Talz-Getränks zu sich, um sich zu beruhigen. Ihr war jetzt auch egal, dass sie Meisterin Skyfly den Spitznamen verraten hatte, mit dem Josea so passend die empfindliche Echani tituliert hatte. Dieser Name traf einfach den Nagel auf den Kopf, und war nicht einmal böse gemeint – wer das dachte, hatte überhaupt keinen Sinn für Humor.

„Das soll alles nicht heißen, dass ich Brianna nicht mag –wir sind schließlich auch Freundinnen. Aber ich kann sie einfach nicht mit Samthandschuhen anfassen - ich bin nicht der Typ dafür. Sonst wäre ich keine echte Freundin, wenn ich sie nur dauernd in ihrem Selbstmitleid unterstützen würde, das hilft ihr überhaupt nicht!“

fügte sie nachdrücklich hinzu und sah Meisterin Skyfly gespannt an. Sie wusste nicht, wie jene das Gesagte aufnehmen würde, dafür kannte sie die dunkelhaarige Jedi noch nicht gut genug. Allerdings fühlte sie sich gleich besser, da sie ihrem Herzen Luft gemacht hatte.

[Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf – abseits] - Kadajj, Kestrel
 
Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - Versammlung - Talz, Sarid, Kestrel, Kadajj, Rilanja, Brianna

Grinsend feixte Kadajj, sie hätte keine Lust gehabt, sich in der Kälte der Nacht an die Piraten heranzuschleichen und erklärte ihnen, dass die Talz von Zeit zu Zeit ihre Schneebanthas anzapften. Brianna erinnerte das Verfahren an Gamorr – nur, dass die Schweinsgesichter sich im Gegensatz zu den Talz nicht großartig dafür interessierten, ob die Gefangenen den Prozess überlebten. Abgesehen davon schmeckte Gamorreanerblut recht scheußlich, was man von diesem Getränk nicht behaupten konnte, auch wenn die wählerische Jedi-Ritterin neben ihr wieder einmal anderer Meinung war. Scherzhaft bekundete diese ihre Hoffnung, sie würden die Talz-Gerichte nach ihrer Abreise nicht nachkochen, ein Gedanke, der der Weißhaarigen im Gegenteil gefiel – sie konnten ja tiefgekühlte Vorräte mitnehmen und Kestrel gegenüber behaupten, es wäre frisch zubereitet.

Auf Briannas Entschuldigung hin winkte die Rattataki nur ab, es sei schon okay gewesen, wobei die Echani nur hoffen konnte, dass dem tatsächlich so war. Genauso wahrscheinlich war indes, dass sich ihre Worte von gestern bereits so sehr in den kahlen Schädel gebrannt hatten, dass jegliche Entschuldigungen oder Erklärungen vergebens waren, die Ereignisse sich unwiderruflich zu dem Bild addiert hatten, welches ihre Freundin von ihr hatte. Zuzutrauen war ihr tatsächlich beides. Briannas Bedenken wegen des anberaumten Gesprächs zwischen ihren beiden Freundinnen versuchte Kadajj zu zerstreuen, immerhin würde jenes wohl kaum den ganzen Tag dauern.

„Das sicher nicht,“

Bekannte sie, und fügte in Gedanken hinzu, dass es womöglich trotzdem lange genug dauerte, um ihr Training zu vereiteln. Kestrel vertröstete ihre Padawan im Gegenzug, da ihre Wunschliste ohnehin, wie sie es ausdrückte, viel Zeit, Übung und Geduld erforderte. Gerade Geduld konnte Brianna nur noch in homöopathischen Dosen aufbringen. Dies dauerte alles zu lange, auf Naboo hatten sie längst nicht so viel geschafft, wie sie es gerne gehabt hätte und voilá – plötzlich war sie die Schuldige, weil sie angeblich nicht trainieren mochte. Oooh, wenn ihre Meisterin anschließend ihrem Hauptwunsch nachkommen würde, sie zu lehren, ihre Nahkampffertigkeiten noch weiter zu steigern, würde sie erkennen wie sehr sie wollte…

Letztendlich musste die Athletin sogar, auch wenn sie der Pflicht nur allzu gerne nachkam. Sie wäre keine richtige Echani und ihrer Eltern unwürdig, versuchte sie nicht, alles zu unternehmen, um die bestmögliche Kämpferin zu werden, die sie sein konnte. Das einzige was ihr geblieben war, was sie noch tun konnte, war eben dies, und niemals ließe sie sich nachsagen, sie wäre hierzu nicht motiviert. Hinzu kam, dass sie ihren Vorsprung auf Kadajj wahren wollte. An Kestrels Worte, sich nicht dauernd mit der Rattataki zu vergleichen, erinnerte sie sich zwar sehr wohl, doch standen sie trotzdem in Konkurrenz zueinander. Drei Padawane buhlten um die Aufmerksamkeit zweier Meister, und für gewöhnlich gab es zwei Gründe, warum man mehr Lehrer als Schüler einsetzte: entweder gab es nicht genug von ersteren, oder man wollte, dass letztere sich gegenseitig zu höheren Leistungen anstachelten. Dann war es eben so, vielleicht spielte die nach wie vor nicht eingestandene Eifersucht auf die kalkweiße Padawan eine Rolle, dass die Jedi die Konkurrenz zwischen den beiden befeuern wollte, jedenfalls würde sie sich nicht noch einmal ins Abseits drängen lassen.

Auch wenn die dunkelhaarige Coruscanti versprochen hatte, dass sie sie als Padawan nicht fallen lassen würde, hieß dies nicht, dass ihre Aufmerksamkeit nicht trotzdem leiden konnte und sie sich verstärkt anderen zuwandte, ihre Padawan oder nicht. Schon allein diese Überheblichkeit, die Kestrel ihr gegenüber in letzter Zeit an den Tag legte ärgerte sie. Kadajj behandelte sie niemals derart von oben herab. In Machtdingen, abgesehen von der Heilung, mochte die Rattataki bereits dabei sein, sie zu überflügeln, doch in Sachen Kampfkunst, sei es bewaffnet oder nicht, würde sie niemals mit dergleichen abfinden. Eher würde sie sie alle zusammen auf dieser Eiskugel zurücklassen, als zuzulassen, mal eben so nebenbei auf dem Gebiet überrundet zu werden, welches den Kern ihrer Identität und ihres Selbstwertgefühls ausmachte. Zwar dachte sie nicht wirklich, dass der gefechtserprobte Glatzkopf dazu tatsächlich fähig sei, obwohl sie gut war und wohl einmal hervorragend werden konnte, doch wäre es nicht das erste Mal, dass sie sich täuschte. Wie auch immer – sie hatte es nicht so haben wollen, doch wenn man sie dazu zwang…

Dass die beiden sich außer Hörweite begaben, um ihr Gespräch zu führen, passte der silberhaarigen Padawan obendrein überhaupt nicht. Sie konnte die Entscheidung zwar irgendwo verstehen, aber sie wollte doch mithören können… und für sie hatte es den Luxus eines Gesprächs unter vier Augen auch nicht gegeben, bevor sie öffentlich an den Pranger gestellt worden war! Doch Kadajj ließ dergleichen natürlich nicht mit sich machen, soviel stand fest, im Gegensatz zu ihr, grollte sie, doch sie war dabei, das zu ändern. Mal sehen, ob Kestrel wenigstens ihr Versprechen wahr machte…

Vielleicht war es ja sogar besser, wenigstens einige Minuten mit Sarid und Rilanja zusammen zu sein als mit ihren beiden doch recht schwierigen Freundinnen.

„Hmm, sieht so aus als wäre die Wahl entschieden!“

Kommentierte sie beiläufig, bevor die Falleen geantwortet hatte. Fao Weh, die sich im Gespräch mit dem riesenhaften fremden Talz befand, machte eine Geste, die wohl eine des Sieges darstellte, bevor sie sich plötzlich von dem pelzigen Hünen löste und offenbar einige Anweisungen zirpte. Mehrere Talz empfingen einen Neuankömmling und brachten ihn zu den beiden anderen Clanführern, wo man sich zu dritt offenbar kurz austauschte. Anschließend begrüßte sie der Neuankömmling, der sich als Oberhaupt des Dorfes Ahudozalong, bei dem sie gelandet waren, herausstellte, was Sarid veranlasste, vorzutreten und Brianna mit ihrer Padawan zurückzulassen, welche sich damit begnügte, sich parallel zur Begrüßung durch die Advisorin höflich zu verbeugen. Offenbar hatten die Talz sich in dem kurzen Gespräch zu etwas entschlossen, denn mehrere Talz räumten die Rippen beiseite und brachten zwei weitere Stühle, die um die Feuerstelle herum arrangiert wurden, außerdem trat Fao Weh vor.

„Verehrte Jedi-Anführerin Sarid,“

Zirpte sie an die Älteste unter ihnen adressiert.

„Wir Talz würden uns geehrt fühlen, wenn Sie als Frosch'tz der Jedi während der Diskussion unserer Iah-Ah beiwohnen würde. Frosch'tz Man-Ta und ich ziehen es vor, mit den Jedi zu reden, anstatt nur über sie.“

Die weißhaarige Echani kam nicht umhin, die Wortwahl der Talzführerin zu bemerken, eine Augenbraue des Erstaunens hochzuziehen und Rilanja einen vielsagenden Blick zuzuwerfen. Wenn das mal nicht nach Meinungsverschiedenheit unter den Talz roch! Zumindest, und sie fand den Gedanken beruhigend, selbst wenn der Talzhüne kontra-Jedi eingestellt war, hatten sie doch immer noch die Mehrheit auf ihrer Seite. Bei Fao Weh hatte sie praktisch keine Bedenken, und Man-Ta hatte doch zu der initialen Gruppe der drei Clanführer gehört, die für Talz-Verhältnisse unglaubliches risikiert hatten, um bei der Republik vorzusprechen. Außer, und darüber machte sie sich ein wenig Sorgen, wenn die Entscheidungen auf dieser Iah-Ah, wie sie die Zusammenkunft genannt hatte, einstimmig fallen musste. Hoffentlich bestätigte sich ihr erster Eindruck von diesem dritten Talzanführer nicht.

Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - Versammlung - Talz, Sarid, Rilanja, Brianna
 
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Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - Versammlung - Talz, Sarid, Rilanja, Brianna

Sarid blieb zwei Meter vom Lagerfeuer entfernt ganz in der Nähe von Man-Ta stehen. Die Wärme des Feuers war angenehm in ihrem Gesicht, jedoch fragte sie sich was die Talz da eigentlich verbrannten. Es roch nicht wie Holz. Andererseits gab es auf diesem überdimensionalen Eiswürfel ja auch keine Wälder. Deshalb tippte sie anhand der Beschaffenheit - soweit diese noch erkennbar war - auf Schneebanthadung. So etwas hatte Sarid schließlich schon einmal auf einem landwirtschaftlichen Planeten erlebt. Man half sich eben mit dem, was einem zur Verfügung stand. So oder so, damit war es jedenfalls für einen Menschen angenehmer als die ganze Zeit in dieser Eiseskälte herumzustehen, weshalb die Jedi-Advisorin diese kleine Annehmlichkeit dankbar genoss.

Als Fao Weh die Älteste der Jedi dann ansprach und sie Jedi-Anführerin nannte nickte Sarid wohlwollend. Schon durch ihre Höflichkeit hatte die Clanführerin von Plin'ka Humar viel voraus. Auch verriet ihr Kommentar, dass sie lieber mit den Jedi redete als über sie sehr viel über ihre Haltung diesbezüglich. Insgeheim tat es Sarid gut zu wissen, dass bei zwei von drei anwesenden Clanführern grundsätzlich eine gewisse Sympathie den Jedi und der Republik gegenüber herrschte. Das würde diese Iah-Ah für die Corellianerin um einiges einfacher machen. Sarid wartete dann bis die drei Clanführer auf den um das Lagerfeuer angeordneten Stühle Platz genommen hatten ehe sie antwortete.


Viel Dank, Clanführerin Fao Weh. Ich werde sehr gerne für die Republik und die Jedi an dieser Versammlung teilnehmen und für sie sprechen, wenn Sie damit einverstanden sind.

Dabei verschluckte die Corellianerin absichtlich das Wörtchen alle, da Priester Humar bestimmt etwas daran auszusetzen hatte, dass eine Außenweltlerin an dieser für die Talz wichtigen Versammlung teilnahm und sogar zu ihnen sprechen durfte.

Lassen Sie mich Ihnen nochmals versichern, wir Jedi werden alles in unserer Macht stehende tun, um den Talz in ihrem Befreiungskampf gegen die Bad Wolf Piraten beizustehen und zu unterstützen. Dabei werden wir uns selbstverständlich an Ihre Gesetze und Traditionen halten und sie respektieren. Sollten wir welche davon aus Unwissenheit verletzen oder bereits verletzt haben, so bitten wir um Nachsicht, da Alzoc III nicht Teil der Republik ist und sie uns daher wenig bekannt sind.

Es erschien Sarid sinnvoll gleich von vorne weg Humar etwas Wind aus den "Segeln" zu nehmen. Sie hatte ja bereits am Vorabend mitbekommen wie eigen der Clanführer von G’Brachdfagan war. Bei Fao Weh und Man-Ta hingegen rechnete sie eher mit einem Entgegenkommen. Clanführer Man-Ta neigte kurz sein mächtiges, weißfelliges Haupt und summte eine Antwort, die ihr Translatordroide folgendermaßen übersetzte.

Im Namen aller Talz sind wir der Republik für die Entsendung ihrer Jedi dankbar. Wie wir bereits bei der Befreiung unserer Brüder und Schwester aus der Versklavung in der Mine, die bis dahin Duzende von Talz das Leben gekostet hat, festgestellt haben sind Sie in der Lage den Bad Wolves die Stirn zu bieten. Uns erschien dies bisher unmöglich. Zu schwach sind unsere eigenen Waffen, denn wir sind ein friedliches Volk und unsere größte Prüfung bisher war der Kampf ums Überleben im Eis unserer Heimat. Den Maschinen der Piraten aber haben wir wenig entgegen zu setzen.

Dabei schüttelte Clanführer Man-Ta wie Sarid annahm traurig den Kopf. Die Corellianerin wollte gar nicht wissen, was der Talz bereits erlebt hatte, um laut ihrem Übersetzungsdroiden die ganze Bitternis in seiner Stimme dabei zu erklären.

Dennoch...

Fuhr Man-Ta fort.

Ihre Befreiung unserer Brüder und Schwester aus der Mine der Piraten hat uns vor ein anderes, ein neues Problem gestellt. Sie haben uns verletzte und heile Piraten mitgebracht, die die Jedi dabei gefangen genommen haben. Noch ist nicht bekannt wie weiter mit ihnen verfahren wird. Dies muss hier und heute entschieden werden, denn unsere Dörfer haben keine Nahrungsmittel im Überfluss. Zudem ist die Bereitschaft den gefangenen Piraten auf Dauer Essen und Unterkünfte zur Verfügung zu stellen denkbar gering.

Dabei blickte Man-Ta mit seinem beiden Augenpaaren von Fao Weh zu Humar.

Wie sehen meine Clanführerkollegen dieses Problem?

Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - Versammlung - Talz, Sarid, Rilanja, Brianna
 
Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - Iah-Ah - Sarid, Man-Ta, Khor-Sa, Humar

Humar hatte Diskussionen dieser Art schon oft geführt - und vor einiger Zeit auch gerne, als es sich dabei noch um anregende Gedankenspiele gehandelt hatte, mit denen sein Lehrer sie hatte fordern wollen. Den Willen des Eises zu erkennen war eine ewige Aufgabe, und man musste hart dafür arbeiten um zwischen Schnee und Karst den eigentlichen Gletscher erkennen zu können.

Mit Verlaub, Frosch’tz Fao-Weh, aber das Eis unterscheidet nicht zwischen Piraten und jedi. Jeder ist ihm gleichermaßen Rechenschaft schuldig. Sonst wären wir wohl kaum dem eis so verpflichtet wie wir es sind,

fuhr er mit einer Geste fort, die die Umgebung gleichsam als Beweis mit umfasste.

Hier geboren zu sein ist kein Freibrief dafür diesen Ort als unser Eigentum anzusehen, genauso wie es vermessen wäre zu glauben das und das Eis als Bewohner akzeptiert nur weil wir es Heimat nennen.

Diese Argumentation basierte auf einer langen, alten Philosophie, wonach das Eis gleichgültig und grausam war, und es die Aufgabe der Talz so zu werden wie das Eis. Es gab unzählige Kritiker an dieser Lehre, und selbst Humar war ihr nicht verschrieben, aber er erkannte ihre Weisheit.

Die Iah-Ah war meine Idee. Ich sehe es als meine Aufgabe dafür zu sorgen das die Stimme des Eises gehört wird. Es liegt nicht in meiner Macht dafür zu sorgen das jeder Talz die Weisheit des Eises sieht, aber ich muss dafür sorgen, dass das Eis gehört wird. Gegen eine Mitbestimmung wird doch nichts einzuwenden sein, oder?

Den unverholenen Seitenhieb gegen sein Alter ließ er unkommentiert an sich vorüber ziehen. Manchmal fühlte sich der massive Talz bereits älter als es sein Lehrer gewesen war, und er vermisste die Zeit als er noch wusste was gemeint war wenn man von der Unbeschwertheit der Jugend sprach. Dennoch konnte er die Kritik an seiner Kenntnis des Kodex nicht auf sich sitzen lassen.

Alter ist kein Garant für das Wissen um die Worte des Kodex, noch für die Weisheit seiner Auslegung. Und hätten die Taten der Jedi einen anderen Ausgang herbeigeführt, wenn sie vorher Respekt gezeigt und unsere Traditionen beachtet hätten, so wie sie es jetzt tun?

Er baute sich unwillkürlich auf, nur um kurz darauf möglichst würdevoll wieder auf seine normale Statur zurück zu sinken. Hier war weder der Zeit noch der Ort um seinem Standpunkt auf diese Weise mehr Gewicht zu verleihen.

Meines Wissens sind drei Frosch’tz anwesend, denn die Bewohner von G’Brachdfagan haben mich in diesem Amt genauso bestätigt wie es die Bewohner dieses Ortes für euch getan haben, Fao-Weh.

Als der dritte benötigte Clanführer zu der Gruppe stieß verneigte sich Humar so, wie er es gewohnt war, in einer fließenden Bewegungaus der er sich langsam heraus aufrichtete. Die Geste war gedacht die Ambivalenz des Eises wiederzugeben, schnelles Einbrechen und langsames, mächtiges Aufrichten, wie es ein Gletscher tat. Sie wurde meistens von rangniedrigeren Jüngern des Eises genutzt, doch in diesem Fall konnte der Reflex auch als Ehrerbietung gedeutet werden.

Auch ich will mit den Jedi reden, daher auch meine Anregung dieser Iah-Ah,

stellte er klar, aber angesichts der Feindseeligkeit der anderen beiden Clanführer des Eises gegenüber verzichtete er darauf diesen Punkt näher zu erörtern. Dem Beispiel der anderen folgend nahm der Prediger platz und hörte sich die Eröffnung der Jedi Sarid an.

Auch meinen Dank, das ihr hier seid und euer Leben riskiert um dem Eis in unserem Namen zu dienen,

verkündete er schließlich etwas schneller als es nötig gewesen war, doch er wollte sich nicht unterbrechen lassen bevor er diesen Punkt für sich beansprucht hatte. Es herrschte ohnehin zu viel Unklarheit über seinen Standpunkt, da konnte eine Klarstellung nicht schaden.

Es ist mein Anliegen das wir eine gemeinsame Lösung für ein gemeinsames Problem finden, denn wenn das Problem das Eis betrifft, die Lösung jedoch nicht, dann treten wir eine Lawine los die unsere friedliche Welt auf immer ins Chaos stürzen kann.

Auf die Überlegungen Man-Tas hin nickte Humar zustimmend. Tatsächlich war das eines der größten Probleme, denn das Eis musste über die Piraten richten, nicht die Talz - zumindest nicht ohne das Eis zu berücksichtigen.

Frosch’tz Man-Ta spricht weise, und daher unterbreite ich der Iah-Ah folgenden Vorschlag im Einklang mit dem Kodex des Eises. Wir überantworten die Piraten dem Eis, lediglich für einige Zeit, damit es sie richten und sortieren kann, und uns jene zurückgibt über die wir im Rahmen unserer kleinen, flüchtig glühenden Herzen tu richten vermögen, und jene einbehält über die zu richten uns nicht zusteht.

Sicher konnten die Jedi die Gefangene in die nahe Blizzardschlucht bringen. Diejenigen Piraten, die dem Willen des Eises nach zum Dorf zurückkehren konnten wären sicherlich ein lösbares Problem. Jetzt blieb zu hoffen das die Jedi und die anderen Frosch’tz die Weisheit seiner Wahrheit sahen.


Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - Iah-Ah - Sarid, Man-Ta, Khor-Sa, Humar

Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - vor Khor-Sas Hütte - Sarid, Khor-Sa und Rilanja

Die junge Falleen hörte ihrer Meisterin eifrig zu, und ertappte sich dabei zu sehr auf die Worte und zu wenig auf den Inhalt zu achten. Dennoch erreichte fast alles was Sarid ihr sagte ihr Gehirn, und wurde dort sorgsam archiviert.

Ich habe auch das Gefühl das dieser Humar nicht sehr beliebt ist, ich meine so wie er sich aufführt ist das ja kein Wunder, also jedenfalls wenn ich davon ausgehe wie sich ein normaler...

In dem Moment hielt sie inne, vielleicht auch unterstützt von der latenten Kälte, die ihrem Gehirn einen Vorsprung ihrem Mundwerk gegenüber verschaffte.

Aber ist das nicht das Problem? Woher wissen wir was bei Talz normal ist? Und wie können wir irgendwelche Maßstäbe an die Gefühle anderer Rassen anlegen?

Rilanja richtete diese Worte mehr an die Allgemeinheit denn an ihre Meisterin, denn Sarid nutzte die sich ihr bietende Gelegenheit um ihren Standpunkt und damit den der anwesenden Jedi bei der Clanführerversammlung einzubringen.
In der Zwischenzeit hatte sich dafür Brianna zu ihr gesellt, und schien auf ein belangloses Gespräch aus zu sein. Jedenfalls hatte die Echsin den Eindruck, denn sicherlich hatte die Weißhaarige erst mal genug von weltbewegenden Diskussionen mit ihrer Meisterin oder der Miss Gebiss von nebenan.


Ich tu mein bestes, auch wenn ich das Gefühl habe das mein Bestes noch ausbaufähig ist - zumindest was die körperlichen Fähigkeiten angeht, also sich verbiegen und springen und Saltos schlagen und so. Das gehört doch auch irgendwie zum Jedig-Sein dazu, nicht wahr? “Sich so um sein Lichtschwert schwingen können das der Gegner nicht mehr weiß wo man ist,” so hat es mal... jemand ausgedrückt.

Dieser Jemand war das Kapewekre gewesen, eine Holopuppe aus einer Kinderserie, ein kleines pelziges Wesen aus dem Krebsnebel, wo auch immer der sein sollte. Und genau genommen war es nicht um Lichtschwerter und Jedi gegangen sondern um Bälle beim Holoprellball, aber sie hatte den Kommentar immer gerne so zitiert. Jetzt kam er ihr an der Realität gemessen etwas sinnentleert vor.

Nicht, das meine körperlosen Fähigkeiten besser wären. Ohne diesen Thermoanzug würde mir wahrscheinlich auch das Denken schwer fallen, also schwerer meine ich, aber wenigstens hatten sie die Güte hier ein Feuer anzuzünden.

Wenn Brianna auf der Suche nach einem einfachen Gespräch war sollte sich Rilanja wohl etwas einbremsen, und erst recht dann wenn ihre Mitpadawan mit ihr eine sinnvolle Konversation anstrebte. So oder so, Rilanja sah die Echani erwartungsvoll an, und überließ es ihr die Richtung des Gesprächs zu bestimmen, während sie die politische Bühne ihrer Meisterin überließ.


Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - vor Khor-Sas Hütte - Brianna und Rilanja
 
Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - Versammlung - Talz, Sarid, Rilanja, Brianna

Geduldig ertrug Fao Weh die Ausführungen
Humars und seine Ansichten über das allmächtige Eis. Sie erinnerte sich gut an den alten Dorfpriester von G'brachdfagan, welcher ein guter Talz und niemals derart fundamentalistisch gewesen war. Von ihm konnte er es also nicht haben, und während sie ihm halb zuhörte, begann sie sich zu fragen, woher dann. Vielleicht war es seine Art, mit der Invasion durch die Bad Wolves umzugehen. Viele ihrer Brüder und Schwestern waren etwas seltsam geworden, seitdem die Piraten ihr unseliges Werk begonnen hatten, um nicht zu sagen verrückt. Nicht dass sie sagen wollte Ui'sha Humar wäre nicht mehr ganz bei Sinnen… doch die erfahrene Talz nahm sich trotzdem vor, Brianna zu fragen, ob diese auch andere als körperliche Beschwerden mit ihren Jedi-Zauberkräften heilen konnte.

Jedenfalls teilte sie die Auffassung seiner Glaubensrichtung nicht, primärer Lebenszweck der Talz wäre es, dem Eis zu dienen, ebenso wie sie als selbstverständlich ansah, dass das Eis den Talz ihren Lebensraum auf alle Zeiten und unwiderruflich zueigen gemacht hatte, doch mit dem Dorfpriester eine theologische Debatte anzuzetteln wäre reichlich fruchtlos geblieben. Jedenfalls bestätigte er, die Iah-Ah angezettelt zu haben.

„Nein, an einer Anhörung das Eises dürfte nichts auszusetzen sein, Uisha
Humar. Doch seit versichert, dass sich meine Stimme danach richten wird, was das beste für die Talz von Plinka und aller anderen Clans ist und weniger nach den… Wünschen des Eises und jener die sich auserkoren sehen, sein Advokat zu sein.“

Entgegnete sie spitz – in der Ferne sah sie Clanführer
Man-Ta von Ahudozalong eintreffen, was ihr zusätzlichen Rückhalt in der Versammlung geben würde. Er war ein vernünftiger Talz, und Fao Weh war wirklich froh zu sehen, dass er noch lebte und nicht in Gefangenschaft war. Humar hingegen hatte nichts besseres zu tun als ihr einen Kurzvortrag über das Alter zu halten, was sie reichlich vermessen fand für einen Jungspund, der sicher vor noch nicht lange seinen Dueff abgelegt hatte. Außerdem verschonte er sie nicht von weiteren Traditions- oder eher Stilfragen, weshalb sie ganz froh war, sich zu Man-Tas Begrüßung loseisen zu können.

„Nach allem was ich gehört habe, muss es einen schweren Sturm gegeben haben, kurz nachdem die Jedi in Plin'ka eintrafen. Ich kenne keine Details, aber ich nehme an, dass sich niemand währenddessen die Zeit genommen hat, sie in unsere Riten einzuführen, und als Betroffene bin ich bereit, ihnen so manches zu verzeihen, sofern es auf die eine oder andere Weise zur Beschleunigung unserer Befreiung aus der Sklaverei beigetragen hat.“

Meinte sie noch im Gehen. Fao Wehs schlimmste Befürchtung war, dass
Humar die Jedi mit seinen Forderungen und seinem Anspruchsdenken nachhaltig vor den Kopf stoßen würde und sie sie in der Folge womöglich verließen und mit den Piraten alleine ließen. Die Talz waren auf die Jedi angewiesen, sie hatten nichts zu fordern. Ganz besonders war sie froh, dass keiner der mutigen Talz, die die weite Reise auf sich genommen hatten, die Republik um Hilfe zu bitten, Humar zuvor um Erlaubnis gebeten hatte. Wenn der Ui'sha nun glaubte, er könne sich hier wichtig machen und sein Ego streicheln lassen, spielte er ein gefährliches Spiel mit der Zukunft vieler Talz. Die Jedi waren mächtig, sie hatte sie in Aktion gesehen. Was war ein Frosch'tz schon für sie? Bisher waren die Außenweltlerinnen sehr höflich und zuvorkommend gewesen, selbst die haarlose. Mehr erwartete sie überhaupt nicht, und sie hatte auch von Talz schon schlimmeres erlebt.

„Frosch'tz
Man-Ta, ich bin so erfreut, dich lebendig und wohlauf wiederzusehen!“

Begrüßte sie den Clanführer des Nachbardorfes. Nachdem die Begrüßung abgeschlossen war, trat sie an Jedi-Frosch'tz
Sarid heran und lud sie zur Teilnahme ein, was sie gerne und mit der bereits bekannten Höflichkeit annahm. Man-Ta übernahm die Erwiderung, wie sie sie auch nicht anders formuliert hätte, doch Humar musste sich wieder wichtig machen. Diese Art, mit den Jedi zu „reden“, hatte sie erwartet. Es ging hier nicht darum, dass die Jedi dem Eis oder sonstwem dienten… hoffentlich trieb er es nicht irgendwann zu weit. Nach der Iah-Ah würde sie wohl noch einmal mit Sarid oder Brianna reden müssen, doch einstweilen blieb ihr wenig mehr, als während er nicht hinsah eine hilfslose Talzgeste zu machen, die Missfallen ausdrückte und darin bestand, so viele Augen wie möglich mit der Handinnenfläche zu bedecken und sich danach schwer in ihrem Stuhl zurückzulehnen, in dem sie mittlerweile Platz genommen hatten. Auch sonst entgegnete sie nichts mehr auf den Priester und überließ es Man-Ta, sich mit ihm zu streiten.

Eben jener eröffnete die Diskussion mit der Frage, wie sie mit den Gefangenen verfahren sollten, ein Problem, mit dem sich Fao Weh seit ihrer Rückkehr ebenfalls schon beschäftigt hatte und für das es keine einfache Lösung gab. Sie wollte antworten, doch
Humar kam ihr mit einer ebensolchen, wenngleich traditionellen zuvor.

„Das können wir nicht machen, Ui'sha
Humar! Die meisten der Außenweltler besitzen kein Fell, niemand von ihnen würde diese Prozedur überleben. Das ist nicht im Sinne des Kodex, und es handelt sich doch ohnehin eher um Richtlinien! Auf diese Art würden wir über sie richten, ob wir es so nennen oder nicht. Und auch die Jedi halten nicht viel davon, die Piraten einfach zu töten.“

Dabei sah sie
Sarid an.

„Aber es ist wahr, wir können all diese Wesen niemals ernähren und unterbringen. Daher schlage ich folgendes vor: die Jedi sorgen dafür, dass die Bad Wolves Alzoc III verlassen und niemals zurückkehren. Ich bin sicher, dass dies kein Problem für sie darstellt. Die Haarlose könnte es zum Beispiel machen – meinem Eindruck nach kann sie sehr gut mit den Gefangenen umgehen.“

* * *​

Rilanja ging nicht näher darauf ein, was sie genau gemacht hatten, außer dass sie mit ihren körperlichen Fähigkeiten nicht zufrieden war, und Akrobatik gehörte offenbar in ihr holofilmgeprägtes Bild vom Jedisein. Brianna lachte über das Zitat, das sie anbrachte und sicherlich aus einem dieser Filme stammte.

„Nicht bei allen, aber die meisten Jedi sind schon fit, denke ich.“

Erklärte die Echani schließlich schulterzuckend.

Sarid habe ich noch nicht in Aktion gesehen, aber ich kann mir schon vorstellen, dass sie ganz gut in Form ist für ihr Alter, also kann man schon sagen, dass wir Mädels hier schon alle eher trainiert sind.“

Von dir einmal abgesehen, fügte sie im Stillen hinzu, aber wenigstens machte die Falleen sich Gedanken darüber. Vielleicht bestand ja noch Hoffnung für sie, doch leider war der Schritt zwischen Gerne-sein-wollen und Sich-tatsächlich-aufraffen für solche Stubenhocker wie Rilanja ein ziemlich großer.

„Doch das kommt auch darauf an, was du dir für deine Zukunft vorstellst, ob du dich eher als Machtanwender siehst oder als Lichtschwertkämpferin. In letzterem Fall ist es schon ein großer Vorteil, durchtrainiert und beweglich zu sein… oder ich hoffe es wenigstens.“

Fügte sie leicht skeptisch dazu und rollte mit den Augen. Sie hoffte, den anderen gegenüber im Vorteil zu sein durch ihre körperlichen Fähigkeiten, dass sich dies nicht so einfach durch Machteinsatz kompensieren ließe. Anderenfalls konnte Lichtschwerttraining auf Dauer eine frustrierende Angelegenheit werden, wenn sie dazu stärker in der Machtanwendung werden müsste. Bemerkenswerterweise war die Echsenfrau auch nicht gerade überzeugt, was ihre Fertigkeiten in der Hinsicht anging.

„Ach, meinst du? Ihr beide habt doch noch gar nicht so viel trainiert, soweit ich weiß. Das wird schon noch.“

Meinte Brianna und klopfte ihr aufmunternd auf die Schulter.

„Ist das bei euch Falleen so schlimm mit der Kälte? Ich wünschte, ich könnte dich mithilfe der Macht aufwärmen, aber wenn du keine natürlichen Mechanismen hast, um den Körper warm zu halten fürchte ich, dass ich nicht viel bewirken würde. Wobei man wohl schon Dinge mithilfe der Macht wärmen kann. Kestrel hat mir ein kleines Spielzeug zum Üben gegeben, es reagiert auf Wärme.“

Erklärte die Silberhaarige ihr und zeigte ihr den kleinen, durchsichtigen Würfel mit der blauen Flüssigkeit darin.

„Aber die beste Möglichkeit um sich aufzuwärmen ist definitiv Sport.“

Sie grinste.

„Wenn du wirklich in Form kommen willst, kann ich gerne in bisschen mit dir trainieren – es ist noch nicht zu spät, um flink und flexibel zu werden. Oder falls du einmal einen Trainingspartner für den Lichtschwertkampf oder andere Jedisachen brauchst, gehe ich dir gerne einmal zur Hand.“

Bot sie ihr an. Mit Rilanja üben wäre in dieser Hinsicht bestimmt dankbarer als mit der eingebildeten Kadajj, die sowieso alles besser wusste und konnte. Falls sie einmal die Lust verspürte, deprimiert zu sein, konnte sie sich ja an die Rattataki wenden.

Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - Versammlung - Talz, Sarid, Rilanja, Brianna
 
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Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - Versammlung - Talz, Rilanja, Brianna und Sarid

Für den Moment verfolgte Sarid schweigend als Man-Ta seine Clanführerkollegen nach ihrer Meinung fragte wie sie mit den gefangenen Piraten weiter verfahren sollten. Die Corellianerin war klar, dass dies für die Talz eine wichtige Angelegenheit war. Alzoc III war nun einmal kein Agrarplanet und verfügte nur über sehr knappe Nahrungsmittelvorräte. Im Moment konnten sie wohl gerade noch einige Duzend gefangene Piraten ernähren. Aber wenn alles so lief wie geplant würden dies noch viel mehr werden, da sie ja Tote so weit wie möglich vermeiden wollten. Dazu kam noch die Gefahr, dass die gefangenen Piraten irgendwann auch rebellieren und die Talz angreifen könnten, um sich zu befreien. Die Talz waren ja nachweislich kräftige und robuste Wesen, aber Krieger waren sie einfach nicht. Ja, sie konnten sich schon wehren, aber auf Dauer waren sie solch einer Belastung nicht gewachsen. Wie die Corellianerin mitbekommen hatte war die Anzahl der psychisch angeschlagenen Talz schon in die Höhe geschnellt. Deshalb wollte Sarid um jeden Preis verhindern, dass die Talz noch mehr Stress ausgesetzt waren.

Der Vorschlag Humars allerdings, die gefangenen Piraten einfach im ewigen Eis von Alzoc III auszusetzen und sich nur noch um die Piraten zu kümmern, die den Weg zurück zum Dorf fanden führte bei Sarid dazu, dass sie eine richtige Gänsehaut bekam angesichts dieser Grausamkeit, zu der dieser Talz fähig war. Die Jedi-Advisorin biss sich auf die Zunge, um eine scharfe Zurechtweisung hinunter zu schlucken. Dies stand ihr nicht zu in der Iah-Ah. Deshalb war sie Fao Weh sehr dankbar, dass diese den Vorschlag rundweg ablehnte. Die neue alte Clanführerin von Plin'ka hatte auch völlig recht damit, da die wenigsten Piraten von der Spezies her diese eisigen Temperaturen überleben konnten. Clanführer Man-Ta war offensichtlich ähnlicher Ansicht.


Nein, dies können wir nicht tun. Wir Talz sind zivilisierte Wesen und keine Wilden. Ich kann dem nicht zustimmen, diese Piraten dem sicheren Tod zu überantworten. Egal, was sie uns angetan haben, aber wir sind keine Mörder!

Dabei hatte sich der wohl Dienstälteste der drei anwesenden Clanführer offenbar etwas in Rage geredet. Er ballte nämlich seine Hände zu Fäusten, furchtelte mit ihnen ziemlich herum und schüttelte dabei heftig seinen Kopf. Sarid verstand zwar den genauen Sinn dieser Gestik nicht und der Übersetzungsdroide konnte diese ja nicht sehen und damit auch nicht erklären. Jedoch waren seine Worte mehr als deutlich gewesen.

Deshalb kann ich den Vorschlag meiner Kollegin Fao Weh nur zustimmen. Wir können die Gefangenen nicht hier behalten. Wir haben weder die Nahrungsmittel noch die Unterkünfte, um sie hier auf Dauer als Strafe gefangen zu halten.

Bei diesem Worten bzw. Zirpen und Summen suchte der Weißfellige Sarids Blick.

Könnte uns die Republik bei dieser Frage unterstützen und für den Abtransport und die Bestrafung der gefangenen Piraten sorgen?

Insgeheim war Sarid sehr erleichtert über das zivilisierte Verhalten der zwei Clanführer und war nur zu gerne bereit ihnen den Abtransport der Piraten zuzusagen. Aber solange sie noch keine Reaktion der Republik bzw. der Jedi darauf hatte konnte sie nur zusagen, dass sie sich dafür einsetzen würde. Etwas unbefriedigend, aber im Grunde war es schon sehr wahrscheinlich, dass die Republik den Talz diesen Gefallen tun würde,sagte sie sich. Es ging schließlich von Anfang an um eine humanitäre Mission. Solche kleinen Gesten machten sich einerseits in der Öffentlichkeit gut und andererseits, was war für die Republik schon ein kleiner Transporter mit Nahrungsmitteln, die dieser nach Alzoc III lieferte und einige Piraten mitnahm und diese der Justiz übergab? Das waren wirklich Peanuts im Vergleich zu den Kosten für den Krieg gegen das Imperium. Deshalb nickte sie langsam.

Ich bin jedenfalls sehr angetan von diesem Vorschlag. Wenn dies die Iah-Ah so entscheidet, dann werde ich mich umgehend nach Ende dieser Versammlung mit der Republik in Verbindung setzen und mich dafür aussprechen, dass ein Transporter mit Nahrungsmitteln und medizinischen Gütern nach Alzoc III entsandt wird und im Gegenzug die gefangenen Piraten mitnimmt und sie den Gerichten der Republik übergibt, die unter Berücksichtigung des Urteils der Talz über deren Verbrechen entscheiden.

Erklärte sie mit einem Lächeln. Nahrungsmittel und medizinische Güter konnten die Talz bestimmt gut gebrauchen angesichts ihrer schwierigen Lage, davon war Sarid überzeugt. Dieses Hilfsangebot entsprach auch viel mehr der Philosophie der Jedi und den moralischen Vorstellungen der meisten zivilisierten Spezies. Es tat gut zu wissen, dass dies auch für die meisten Talz galt.

Ich bin dafür, diesem Vorschlag der Jedi zuzustimmen und die Republik um die Entsendung eines Transporters zu bitten. Damit machen wir uns nicht des Mordes schuldig und können doch ruhigen Gewissens schlafen gehen, dass diesen Mördern und Sklavenhaltern Gerechtigkeit widerfahren wird.

Bekräftigte Man-Ta mit ziemlicher Leidenschaft, soweit Sarid dies beurteilen konnte. Jetzt blieb nur noch abzuwarten wie die anderen beiden Clanführer stimmten. Da es jedoch Fao Wehs eigener Vorschlag gewesen war, war es mit großer Wahrscheinlichkeit zu erwarten, dass sie dies mittrug. Bei Humar jedoch rechnete Sarid jedendoch nicht damit. Aber andererseits wusste die Corellianerin nicht, ob so eine Entscheidung einstimmig ausfallen musste oder ob eine Mehrheitsentscheidung reichte. Sie würde sich überraschen lassen müssen.

Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - Versammlung - Talz, Rilanja, Brianna und Sarid
 
Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - Iah-Ah - Sarid, Man-Ta, Khor-Sa, Humar

Humar kannte das Gefühl, nicht verstanden zu werden. Was ihn verwunderte war die Tatsache, dass seine Mahnung auf das Eis zu hören nicht nur auf blinde Augen zu fallen schien, sondern ganz und gar missverstanden wurde.

Ich bin weder Advokat noch Sprecher des Eises, lediglich sein Fürsprecher, ein Mahenr an die Stimme, auf die zu hören schon so viele vergessen haben. Das Eis spricht zu uns, in jeder Flocke, in jedem Bruch, in jeder Lawine.

Er ließ seine Worte für einen Moment einsinken, lang genug um einen Effekt zu erzielen ähnlich dem, den sein Mentor mit solchen Methoden immer bei seinen Predigten erreicht hatte, doch nicht lange genug um einem der anderen Clanführer die Möglichkeit zu geben ihn zu unterbrechen.

Selbst dieser Sturm war ein Zeichen des Eises, doch ich vermag nicht zu sagen ob er zum Wohl oder Wehe der Jedi dienen sollte. Schließlich war niemand anwesend der dieses Zeichen interpretiert oder auf die Stimme des Eises darin gelauscht hätte.

Sicher war hier nicht der richtige Ort für einen herausfordernden Blick, mit dem sein alter Lehrer immer die jüngeren, rebellischeren Talz an den Glauben an die Allmacht des Eises erinnert hatte. Immerhin waren die anderen Frosch’tz weder jung noch aufgeschlossen, so sicher wie sie sich ihrer Entscheidung zu sein schienen. Irgendwie hatte Humar das Gefühl, das er auf verlorenem Posten stand.
Die aufdringlichen Gesten Man-Tas schüchterten ihn für einen Moment ein, doch der Ui’sha wollte sich nicht die Blöße geben und diese Gefühle erkennen lassen. Es entsprach nicht seinem Stand als Frosch’tz-Ui’sha, und der gefallene Priester würde sicher genauso handeln.
Unwillkürlich griff sich Humar an die Stelle, an der noch eine leichte Wulst unter seinem Fell an die Wunde erinnerte, die ihn unverschuldet und unverdient zum Anführer der Talz seines Heimatdorfes und scheinbar der letzten aufrechten Stimme des Eises gemacht hatte.


Der Tod ist nie eine Gewissheit, genausowenig wie das Leben. Die Jedi tragen ebenfalls keinen Pelz, doch auch sie überleben. Barbarisch wäre es, die Piraten nackt auszusetzen, so wie sie ihr Götze für eine andere, unendlich weit entfernte Welt geschaffen hat. Es war ihre Entscheidung unseren Planeten aufzusuchen, also sind sie in der Lage hier zu überleben, so das Eis sie dulde.

Die erneute Erwähnung des Kodex traf einen Nerv bei dem Prediger, der sich diesen Spruch schon zu oft hatte anhören müssen.

Hört endlich auf mit diesem fremdweltlichen Gerede. Der Kodex ist das Gesetz des Eises, das man ignorieren, über das man sich aber nicht hinweg setzen kann. Wir alle sind ihm Untertan. Wären es Richtlinien hätte man sie so genannt, und dann würde zwischen den Welten nicht die Kälte herrschen, die alles Leben auszulöschen vermag!

Sicherlich half dieser kleine Ausbruch seiner Position nicht, doch seine Ansichten waren ohnehin so rechtschaffend um in diesem Kreis Gehör zu finden. Dennoch wollte er die Entscheidung nicht alleine den beiden Eisschmelzern überlassen, nicht wenn er das Gefühl haben wollte alles getan zu haben um das Andenken seines Meisters zu ehren.

Die Jedi haben die Piraten nicht auf diese Welt gebracht, also können wir nicht verlangen, dass sie sie für uns entfernen. Ich schlage also vor, das wir die Wahl den Piraten überlassen: entweder sie stellen sich den Jedi, und der Gerichtsbarkeit der Republik, ungewiss welcher höheren Macht diese unterliegt, oder sie stellen sich dem Verdikt des Eises. Jene, die zurückkehren und diesen ultimativen Test bestehen dürfen bleiben und ihrem Götzen dienen. Wer dabei umkommt dient auf seine Weise dem großen Brophid, wie die Piraten ihren Gott nennen, wie ich weiß. Wenn dieser Antrag keine Mehrheit findet werde ich mich enthalten, und darauf vertrauen, dass das Eis in der Lage ist eure Fehler auf seine Weise zu beheben.

Er fixierte alle übrigen Anwesenden, die etwas zu sagen hatten, mit einem durchdringenden Blick, und beschloss seine Ausführung dann mit einem Nicken. Jetzt hatte er alles getan.


Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - Iah-Ah - Sarid, Man-Ta, Khor-Sa, Humar

Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - vor Khor-Sas Hütte - Sarid, Khor-Sa und Rilanja

Rilanja konnte im ersten Moment mit den Begriffen, die Brianna verwendete, nichts anfangen.

Machtanwender und Lichtschwertkämpfer? Meinst du Wächter, Heiler, Diplomat, Mediteur und Derwisch? Ich weiß nicht, ich konnte mich schon bei “Retter der alten Republik” nie dafür entscheiden was ich spielen wollte, also was ich sein wollte, ich meine was ich gern gewesen wäre, weil ich damals ja noch nicht war was ich bin, also zu sein hoffe. Irgendwie hat mich der Derwisch mit seinen Kombos und den atemberaubenden Bewegungen immer gereizt, aber der hatte eine so lächerlich niedrige Verteidigung gegen Machtkräfte aus zwei der drei Schulen, das ich mich meistens für den Wächter entschieden habe, auch wenn der irgendwie die Spezialfertigkeiten vermissen lässt. Naja, und ich muss dir nicht sagen wie langweilig der Heiler im Einzelspielermodus ist, und wie anstrengend mit mehreren Spielern. Der Mediteur war auch immer recht interessant, allerdings sehr fordernd, ich meine der hat auch Kombos, aber keine so direkten, also eher subtil, ich meine man sieht nicht was man macht bis es los geht, und wenn man dabei einen Fehler macht geht alles den Bach runter, das ist irgednwie auch nicht so meine Welt.

In ihrem Hinterkopf regte sich kurz der Verdacht, dass die Echani vielleicht etwas anderes gemeint haben könnte, aber sie brachte die Stimme schnell zum Schweigen, da sie so viel gesagt hatte das mit Sicherheit etwas richtiges dabei war.

Im ersten Moment hätte ich das für eine Notration gehalten,

meinte die junge Echsin mit Blick auf das Wärmespielzeug ihrer Mitpadawan. So gerne sie in der Lage wäre auch auf Planeten wie diesen so modisch und bewegungsfrei herumzulaufen wie Adi’rar, so sehr zögerte sie jedoch aus Angst das filigran aussehende Gerät mit ihren bisher eher plumpen Machtfähigkeiten anzugehen. Die Idee als solche gefiel ihr, doch sie wollte sich die Grundlagen eher von Sarid beibringen lassen denn einfach so drauf los zu experimentieren.

Sport...

Sie drehte das Wort ein paar Mal um um sicher zu gehen, dass Brianna auch wirklich das meinte woran die Echsin dachte. Herumgerenne und Herumgeturne aus keinem anderen Grund als dem Wunsch zu rennen und zu turnen erschien ihr irgendwie sinnentleert, aber das war nicht der Grund für ihre Haltung. Schließlich war das Holonetz und ein Teil ihrer Lieblingsfilme ebenfalls sinnentleert.

Nun, das mag vielleicht bei dir helfen, aber bei mir bewirkt er eher das Gegenteil. Also nicht direkt, theoretisch wird mir dadurch schon wärmer, also aufgrund der Reibung, aber gleichzeitig verbraucht mein Körper dadurch mehr Energie, und im Endeffekt werde ich so noch schneller steif. Also was ich sagen will ist, das wir Falleen schon einen Mechanismus haben um warm zu bleiben, aber, naja, man kann es nicht wirklich Mechanismus nennen, es geht dabei eher darum das wir gut isoliert sind. Wärme selbst erzeugen oder eher regulieren können wir nicht, außer mit dem Verdauen von Nahrung, deshalb muss ich essen wenn ich ausgekühlt bin. Natürlich haben wir auch Vorräte - also es gibt dicke Falleen - aber die dienen für körperliche Leistung, nicht zum warm werden, und darauf sind wir auch nicht ausgelegt, ich meine von unserer Entwicklung als Spezies her. Dafür sind wir andererseits sehr unempfindlich, wir können sehr hohe Temperaturen aushalten, also besser als zum Beispiel Menschen oder gar Wookiees, und wir können dauerhaft tiefere Temperaturen überleben, sogar nah am Gefrierpunkt, solange wir anschließend wieder langsam aufgetaut werden.

Sie sah ihre Kollegin einen Moment lang an und hoffte, deren Aufmerksamkeitsspanne nicht überstiegen zu haben. Dennoch wollte sie nicht als Mimösli darstehen wenn es um Sport ging, der für Brianna ja eine ziemlich wichtige Rolle zu spielen schien. Sie wollte schließlich dazu gehören, Teil des Ordens und dieser Gruppe sein, also konnte sie sich nicht zu sehr abkapseln, auch wenn sie, tief drin, immer noch etwas Angst vor den beiden weißen Gefahren hatte.

Wir können sicherlich gerne mal zusammen üben, wenn ich etwas weiter bin. Ich will dich schließlich nicht langweilen. Nur damit ich mir keine falschen Vorstellungen mache...

Durch ihren Kopf geisterten Bilder diverser Machtübungen, die sie aus Filmen kannte, und von denen sie einige unbesehen als nicht zu diesem Orden passend einstufen konnte. Aber dennoch wollte sie lieber auf Nummer sicher gehen, bevor sie mal wieder die falschen Schlüsse zog.

An was für Übungen hättest du denn gedacht?


Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - vor Khor-Sas Hütte - Brianna und Rilanja
 
Alzoc III-abseits im Talzdorf-Kestrel, Kadajj

Kestrel lief neben der Rattaki her und fragte sich noch immer, wie sie das Thema ansprechen sollte und was sie überhaupt sagen wollte. An sich wusste sie es schon, aber sie wusste bei der Fülle an Problemen nicht, wo sie überhaupt ansetzen sollte. Und wie schaffte sie es, dass sie die Rattaki dabei nicht verletzte? Sie hatte gestern schon genug angerichtet. Einerseits hatte diese Blasshaut verdient, dass auch sie eine solche Standpauke erhielt wie Brianna, schon der Fairness halber, doch etwas in ihr sträubte sich dagegen wieder den selben Fehler zu begehen.
Zum Glück begann Kadajj dann zu reden, als sie ihr die kurze Frage stellte, warum sie glaubte, mit ihr reden zu wollen und diese kalkweiße Frau begann zu sprudeln, so dass sie schon Konkurrenz zu Riljana aufnehmen konnte. Und sie hatte immer gedacht, sie rede schon ohne Punkt und Komma und benötige ein Luftzelt. Aber es gab eben immer noch größere Extreme, doch dies war ein anderes Thema.
Natürlich konnte sie der Rattataki in allen Punkten zustimmen, allerdings nur im Geiste. Sie wollte nicht über ihre Padawan und Freundin hetzen. Dies war nun wirklich nicht ihre Art, auch wenn sie schon den Drang dazu hatte. Sie hielt sich dadurch zurück und lies Kadajj ausreden. Doch eines empfand sie doch als sehr anstößig, als Freundin und Meisterin von Brianna. Das war typisch Kadajj, denn anscheinend hatte sie gerade vergessen, dass sie Brianna's Meisterin neben sich hatte, als sie jene als „Silberprinzessin“ bezeichnete. Kestrel räusperte sich dazu und sah sie mahnend an.


„Vergiss bitte nicht, dass Brianna meine Padawan ist.“


Sagte sie und sah die kalkweiße Statur kurz ernst an und seufzte dann und atmete tief durch. Ja, wo sollte sie jetzt ansetzen? Es gab so viel zu sagen und es war schwierig die Rattataki nicht zu stark zu tadeln, wie sie gerne wollte. Doch das konnte sie nicht machen, denn die Rattataki war eigentlich wenn man es genau nahm noch empfindlicher als Brianna. Brianna hörte wenigstens zu oder versuchte es zumindest, denn kestrel konnte nie genau sagen wie viel da überhaupt bei ihr wirklich ankam. Doch die Rattataki würde wohl wirklich auf Durchzug schalten in einem ihrer aggressiven Anfälle. Genau dies wollte sie vermeiden und konnte leider Kadajj nicht so zur Rechenschaft ziehen, wie es ihr Tier in ihr sagte. Nein, ihr Verstand musste siegen und momentan schien es ihr auch zu gelingen, auch wenn die Befriedigung an dem Gespräch wohl ausbleiben würde. Aber vielleicht ließ sich ja doch was machen, auch wenn ihre Motivation zu diesem Gespräch gerade gleich null lag, aber nun hatte sie es nun mal begonnen und es war ihre Pflicht.

„Ich weiß, dass Brianna nicht einfach ist, aber so sehr es sich auch häuft und dich vielleicht nervt, so hat ihr Verhalten aber viele Gründe, welches aus ihrer Vergangenheit stammt. Das dürfen wir alle nicht einfach wegwischen, als wäre da nichts gewesen. Brianna ist so wie sie ist, kompliziert, aber eine gute Echani. Auch du hast deine Fehler und niemand verlangt, dass ihr als padawan perfekt sein sollt. Eigentlich...sollte man niemals dieses Ziel anstreben: „Perfekt zu sein“. Das ist für jeden unrealistisch und so macht man nur selbst Fehler, was ich oft genug schon selbst erlebt habe.“

Begann Kestrel und lief neben Kadajj weiter her.

„Leider habe ich bei Brianna und auch bei dir oft das Gefühl, dass ihr beide perfekt sein wollt und ihr versucht euch mit allen Mitteln zu übertrumpfen. Daher rühren auch eure vielen Auseinandersetzungen her. Wahrscheinlich ist Brianna immer der Zünder dafür, da sie Angst vor dem Versagen hat, was bei ihr völlig unbegründet ist, da sie sich so selbst bremst, aber du stichst bei ihr noch in diese Unsicherheit rein und stachelst sie somit noch mehr an ihren Perfektionismus weiterzuleben.“

Meinte Kestrel und seufzte.

„Tu mir den Gefallen und höre auf damit. Es ist was anderes, wenn Brianna von sich aus so denkt, aber gehe nicht noch darauf ein. Ihr braucht hier keinen Konkurrenzkampf machen. Ihr seid beide zwei sehr fähige Jedi. Ihr habt das wirklich nicht nötig und diese Eifersucht bringt nur böses Blut und daran solltet ihr beide wirklich arbeiten. Eifersucht kann zur dunklen Seite führen. Sicher, als padawan verlangen wir noch nicht, dass ihr alles richtig macht, das tun wir höher rangigen jedi auch nicht, da wir auch Tag für Tag dazulernen, aber wenn ihr weiterkommen wollt, müsst ihr daran arbeiten. Ich habe auch schon mit Brianna darüber gesprochen.“


Erklärte Kestrel und blieb schließlich stehen und sah Kadajj ernst in die Augen.


„Achtet mehr auf euch selbst und nicht auf den Anderen, was dieser schon kann, sondern haltet euch an die höher Rangigen Jedi, um etwas zu lernen und nicht ständig in Konkurrenz zu treten. Oder freut euch doch einfach mal für den Mitschüler mit, dass dieser hier und da Fortschritte macht, statt darauf rumzutrampeln und ihn übertrumpfen zu wollen. Oder helft ihm bei Schwierigkeiten! Jeder hat seine Stärken und Schwächen und die liegen bei jedem Wesen woanders. Man kann sich nicht so einfach vergleichen.“


Sagte Kestrel und sah Kadajj eindringlich an.

„Ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel, wenn ich dir das so sage, aber Kritikfähigkeit ist ja auch etwas, was man lernen muss. Ich mache mir nämlich wirklich Sorgen um meine Padawan und ich hatte sie eigentlich von diesem Konkurrenzdenken bereits weggebracht. So hart es auch klingen mag, aber du machst meine Arbeit mit ihr kaputt.“

Meine Kestrel ernst, doch sie wollte, dass die Rattataki darüber nachdachte.

„Und was deine Aggressionen anbelangt und deinen Fresstrieb... nun du bist noch Padawan und musst noch viel lernen und Erfahrungen sammeln. Ich denke, dass wirst du mit der Zeit schon noch lernen, mehr Ruhe zu bewahren. Außerdem bist du jetzt schwanger und ich muss zugeben, dass ich mich mit Rattataki auch wenig, bis gar nicht auskenne. Vielleicht wird es ja spätestens nach deiner Schwangerschaft besser, aber ich würde mir wünschen, dass du trotzdem daran arbeitest, ok?“

Fragte Kestrel und lächelte sie an. Bisher war sie sehr zufrieden mit dem Gespräch. Es war ihr gefühlt besser gelungen, als sie angenommen hatte. gerade wegen ihrer Lustlosigkeit, aber vielleicht war sie dadurch ruhig geblieben. Blieb nur abzuwarten, wie jetzt die Rattataki reagierte, denn schließlich hatte sie bisher nur gesprochen. Zumindest war sie alles losgeworden, was ihr auf dem Herzen gelegen hatte.

Alzoc III-abseits im Talzdorf-Kestrel, Kadajj
 
Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - Versammlung - Talz, Sarid, Rilanja, Brianna

Natürlich gab
Humar nicht zu, dass er sich anmaßte, für das Eis zu sprechen, und bezeichnete sich lediglich als Mahner. Fao Weh verzichtete auf eine Erwiderung – jetzt fehlte nur noch, dass auch der Sturm ein Zeichen des Eises war und die Talz lediglich nicht in der Lage waren, dessen Stimme zu verstehen, und siehe da: er sagte es tatsächlich. Auch beharrte er, obwohl sich abzeichnete, dass beide Frosch'tz gegen ihn standen, auf seiner Meinung und berief sich darauf, dass auch die Jedi überlebten und war offenbar der Ansicht, der Kodex des Eises sei Gesetz. Sie hätten es demnach mit einem Anhänger der teagueschen Lehre zu tun, befürchtete sie. Diese Talz waren dafür bekannt, dass sie ihren theologischen Standpunkt oftmals auch sehr rabiat vertraten, doch zumindest diesen Eindruck machte der Ui'sha nicht.

Fao Weh freute sich dagegen sehr, dass Frosch'tz
Man-Ta mit ihr übereinstimmte, was die Bestrafung der Piraten betraf. Was Humar wollte, war partout nicht der Weg der Talz, bzw. ihrer großen Mehrheit, oder die Dinge hätten sich sehr geändert haben müssen während der Zeit ihrer Gefangenschaft. Er stimmte ihr unumwunden zu und fragte die Jedi-Frosch'tz Sarid um ihre Unterstützung, welche versprach, sich um den Abtransport der Bad Wolves zu kümmern und auch für Lebensmittel und Medikamente zu sorgen – oder zumindest so hatte die Talz es verstanden.

Man-Ta stimmte dafür, diesen Vorschlag anzunehmen – eine Entscheidung, die Fao Weh leicht fiel.

„Dem stimme ich zu. Wir wären den Jedi überaus dankbar, wenn sie die von Ba'a Tarj Brianna und ihren Begleiterinnen gefangen genommenen Piraten von unserer Welt abtransportieren würden. Auch Lebensmittel und Medikamente wären sehr willkommen.“

Erklärte sie und machte zustimmende Gesten mit den Armen. Kurzzeitig hatte sie den Eindruck gehabt, die kleine Jedi (
Kestrel) könnte die Ui'sha der Jedi sein. Sie hatte keine Ahnung, wer es sonst sein könnte und außerdem war sie ihr auf dem gestrigen Rückweg zeitweise irgendwie wichtig erschienen. Bei näherer Betrachtung war dem natürlich nicht so. Es war offensichtlich, dass die Menschin noch eine Foa Serj und noch nicht ausgewachsen war und die anderen Jedi (die ja alle gleichermaßen etwas weniger klein waren) sich deshalb mehr um sie kümmerten, besonders die höher gestellte Ba'a Tarj.

Humar war erwartungsgemäß gegen den Vorschlag, doch sein Gegenangebot klang unerwartet moderat in Fao Wehs Ohren, so dass sie unwillkürlich begann, nach einem Haken zu suchen. Den Bad Wolves die Wahl zu lassen, ob sie sich vor den Jedi oder vor dem Eis verantworten wollten, klang verhältnismäßig gnädig, obwohl sie das Eis für eine schlechte Wahl aus Sicher der Gefangenen hielt, wenn sie die Jedi nicht sehr falsch einschätzte. Immerhin war es nicht nur das Überleben in der Kälte, auch die Nahrungsversorgung würde ein Problem darstellen (womöglich mussten sie sich sogar von Etseen ernähren, um nicht zu verhungern) und schließlich gab es Gefahren wie die gefährlichen Ab'rag Bremi, die vor allem für ältere Talz eine tödliche Bedrohung waren. Schließlich würde die Iah-Ah nicht zulassen, dass die Außenweltler mit voller Ausrüstung und Bewaffnung geradewegs zu den Bad Wolves zurückkehren würden. Das künstliche Fell brauchten sie natürlich noch, das würde man ihnen lassen, und dagegen hatte selbst der Ui'sha nichts einzuwenden gehabt.

„Die Bad Wolves sind feige und werden das Gericht der Jedi bestimmt dem Kodex des Eises vorziehen. Sollten sie dennoch versuchen, sich dem Eis alleine zu stellen und in ihm zu überleben wie ein Talz, dann sollen sie dort leben dürfen wie ein Talz oder umkommen, wenn es ihre eigene Entscheidung ist. Ich denke auch nicht, dass sie weiter Brophid dienen wollen, wenn sie eine Zeit lang gelebt haben wie wir. Niemand soll aber zur Prüfung des Eises gezwungen werden, dann, und nur dann bin ich einverstanden,“

Verkündete sie nach längerem Überlegen bedeutungsschwer.

* * *

Unter Wächter, Heiler und Diplomat konnte Brianna sich noch etwas vorstellen, aber Mediteur? Derwiebitte? Die Echani brauchte einen Augenblick um sich klarzuwerden, dass Rilanja von einem Holospiel sprach. Sie hatte noch nie in ihrem Leben eines gespielt: zunächst einmal hatten ihre Eltern nichts von derlei Dingen gehalten, später hatte sie keine Gelegenheit gehabt und inzwischen war sie längst zu alt für diesen Kinderkram. Dass die Falleen ihm dennoch anhing, war eigentlich nicht weiter verwunderlich und Brianna fragte sich, ob ein Versuch, sich mit ihr übers wirkliche Leben zu unterhalten, nicht von vornherein zum Scheitern verurteilt war.

„Äh ja…, sicher… natürlich… du wärst also gern eine akrobatische Lichtschwertkämpferin, habe ich dich richtig verstanden? Ich bin nicht so bewandert in Holospielen.“

Kommentierte sie hilflos ob des Redeschwalls und fragte sich, welche Vorstellung Rilanja wohl vom Heilen hatte. Auch die Präsentation des kleinen Trainingsgeräts schien für eine Echse wie Rilanja vergebene Liebesmüh zu sein. Warum machte sie das alles eigentlich? Nur um nicht mit Kadajj und Kestrel reden zu müssen, die gerade ohnehin nicht anwesend waren? Da lohnte es sich allemal mehr, die Iah-Ah zu verfolgen, auch wenn das Gezirpe der Talz inhaltlich teilweise trotz Übersetzer kaum nachvollziehbar war. Zumindest sprach Fao Weh gut von den Jedi und auch von ihr, was schon einmal gut zu hören war.

Die ignorante Falleen brachte es fertig, Sport, die mindestens zweit-, nein, wenn sie eine Wahl treffen müsste schönste Beschäftigung die es gab wie einen Stoßseufzer des Schreckens klingen zu lassen, außerdem führte sie zu Briannas Verdruss gewohnt weitschweifig aus, warum Sport für sie nicht in Frage kam, um sich warm zu halten. Die Echani seufzte.

„Dicke Falleen sind also sportlicher als dünne Falleen, verstehe ich das richtig?“

Fragte sie skeptisch nach. Irgendwie ergab das alles, wie so vieles aus Rilanjas Mund, nicht wirklich Sinn. Wie dem auch war, sie patschte ihr leicht mit der Handfläche auf den Bauch und erwiderte:

„Dann musst du mehr essen und mehr Sport treiben. Du isst ja ohnehin eher wenig…“

‚…Für deine Figur‘, fügte Brianna im Stillen hinzu. Sie sah gerade aus wie eine junge Frau, die den Tag vor der Hologlotze verbrachte und dabei geringfügig zu viele Knabberartikel in sich hineinstopfte, zumindest im Vergleich mit der so schlanken wie muskulösen Echani.

„Ob die Macht alleine reichen würde, dich warm zu halten, weiß ich nicht. Auf jeden Fall musst du aufpassen, dich nicht zu verbrennen, wenn du versuchst, dich mit Geisteskräften zu erwärmen. Bei meinen Versuchen war der Ergebnis eher… ungleichmäßig. Außerdem, in dem Fall, dass eine Lichtschwertklinge auch für eine Falleen zu heiß ist, würde ich dir unabhängig davon sehr ans Herz legen, fitter und beweglicher zu werden, oder willst du dich ganz auf deine Machtkräfte verlassen?“

Wollte die Weißhaarige von der Geschuppten wissen, welche sich bereit erklärte, mit ihr zu trainieren,
später, was auch sonst, und nachfragte, was Brianna sich so vorgestellt hatte. Die Angesprochene zuckte mit den Schultern.

„Egal, was immer du möchtest. Wir können gerne alles üben und vertiefen, was du lernst, und ich zwinge dich nicht, Sport zu treiben, aber Lichtschwertkampf zu üben bietet sich mit einer anderen Padawan als Partnerin natürlich an. Aber dann könntest du wie deine Derdings den Fußboden mit deinen Gegnern wischen, oder was auch immer, und wegen mir müssen wir auch nicht auf später warten, denn ich bin durchaus neugierig, was man als Padawan bei einer Advisorin so alles lernt.“

Bot die hellhäutige Padawan an und versuchte dabei, so einladend wie möglich zu lächeln. Vielleicht überlegte es sich die etwas bequeme Rilanja ja noch mit dem Sport, wenn ihr erst einmal klar wurde, wie überlegen Brianna ihr war. Nicht, dass sie darauf aus war, sie runter zu putzen, nicht wie Kadajj es wahrscheinlich machen würde, doch es war beruhigend zu wissen, dass sie der Grünschuppigen gegenüber einen ausreichenden Vorsprung hatte, den sie hoffentlich auch dauerhaft wahren konnte.

Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - Versammlung - Talz, Sarid, Rilanja, Brianna

[OP]Ich trag auch meinen Teil zum Talzlexikon bei:

Ränge und Funktionen im Talzdorf:
- Frosch'tz = Clanführer/Dorfältester (höchster Rang)
- Ui'sha = Dorfpriester (zweithöchster)
- Ba'a Tarj = Medizinmann/Heiler (dritthöchster)

Außerdem:
- Iah-Ah = Versammlung von mindestens drei Frosch'tz
- Dueff = Prüfung zum Erwachsenen
- Foa Serj = Kind/Jugendlicher

Flora und Fauna:
- Ganz normales Viech (Basic-Übersetzung, Talzzi-Name fehlt noch = Schneebantha
- Ab'rag Bremi = Furchterregendes Monster, welches die Talz fürchten
- Etseen = Flechten, welche die Talz nur im Notfall essen und bei manchen Verdauungsstörungen verursachen[/OP]
 
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Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - Versammlung - Talz, Sarid, Rilanja, Brianna

Clanführer Man-Ta verwunderte es nicht, dass Humar bei seinem Standpunkt blieb und sie weiterhin über den Willen des Eises belehren wollte. Wieder einmal war der Clanführer von Ahudozalong dankbar, dass der Ui'sha in seinem eigenen Dorf andere Ansichten pflegte und sich mehr seinen seelsorgerischen Aufgaben widmete. Diese waren in den jetztigen schweren Zeiten ohnehin mehr als fordernd, wie Boh'lho ihm wiederholt mitgeteilt hatte bei den allwöchentlichen Khun'tn'Tiansden. Es erstaunte Man-Ta deshalb umso mehr, dass Humar trotz seinem teilweise wirren Gezirpe einen Vorschlag machte, der durchaus annehmbar war. Ähnlich wie Fao Weh zögerte der erfahrene Clanführer allerdings noch, um nach verborgenen Gletscherspalten zu suchen. Aber egal welche Hintergedanken Humar dabei verfolgen mochte, den Piraten die Wahl selbst zu überlassen, war der Vorschlag nach Man-Tas Begriffen akzeptabel. Damit war es deren Entscheidung, ob sie leben, sprich sich vor der Justiz der Republik zu verantworten hatten oder sterben wollten, indem sie allein im ewigen Eis von Alzoc III ihr eisiges Grab finden wollten. Bevor Man-Ta anwortete, nickte er deshalb Fao Weh kurz zu als sich diese ebenfalls im Grunde mit Humars Vorschlag einverstanden erklärte.

Unter der Bedingung bin ich ebenfalls einverstanden, den Piraten selbst die Wahl zu überlassen. Mögen sie selber entscheiden wie sie für ihre Gräueltaten auf Alzoc III bestraft werden. Sind die Piraten klug, so wählen sie die Republik. Wenn nicht, dann wird die Prüfung des Eises über ihr Schicksal entscheiden.

Summte der weißfellige Talz zustimmend. Für ihn war klar, welche der Alternativen aus Sicht der Piraten die Bessere wäre. Damit wären die gefangenen Piraten zudem bald weit weg von Alzoc III und je weniger Piraten hier waren, desto besser war dies auf für die Talz.

Damit hat diese Iah-Ah entschieden und die Entscheidung erging einstimmig.

Nach der formellen Verkündung des Ergebnisses suchte der Clanführer Man-Ta den Blick der Anführerin der Jedi.

Organisieren Sie bitte den Abtransport jener Piraten, die sich dafür entscheiden zum nächstmöglichen Zeitpunkt. Sollten in Zukunft weitere Piraten gefangen genommen werden, so soll mit jenen genauso verfahren werden.

Die dunkelblonde Corellianerin nickte zustimmend. Mit dieser Entscheidung konnte sie gut leben. Falls einige der Piraten wirklich diese Prozedur mit dem Aussetzen im Eis auf eigenen Wunsch aussuchten und diese überlebten, dann hatten sie es sich wirklich verdient auf Alzoc III bleiben zu dürfen. Da die Jedi jedoch auch gesehen hatte, dass die meisten der Piraten dazu auf Dauer ohne Überlebensausrüstung und Nahrung nicht fähig waren, rechnete sie damit, dass die Anzahl derer, die die Republik nicht abtransportieren sollte gering sein dürfte.

Ich akzeptiere die Entscheidung der Iah-Ah. Wie ich zuvor angeboten habe, werde ich umgehend die Republik darum ersuchen, dass ein Transporter mit Lebensmitteln und Medikamenten nach Alzoc III entsendet wird und anschließend die gefangenen Piraten mitnimmt, die sich dafür entschieden haben.

Die Jedi zögerte noch einen Moment, falls einer der Clanführer noch etwas anmerken wollte. Als dies nicht der Fall war holte sie ihr Komm vom Gürtel und ging ein paar Schritte von der Feuerstelle weg. Sie spürte sogleich wie es kälter wurde. Allerdings hielt sie ihr Thermoanzug warm genug, damit sie nicht fror. Mit ruhiger Stimme, damit sie die weitere Iah-Ah nicht störte, schickte sie eine Kommnachricht auf den gesicherten Jedifrequenzen nach Lianna.


- - - Kommnachricht für die Mitglieder des Jedi-Rats auf Lianna - - -

Sehr geehrte Mitglieder des Jedi-Rats,
hier spricht Sarid Horn. Ich erbitte um Hilfe beim Abtransport gefangener Piraten von Alzoc III. Die Koordinaten unseres Standortes liegen bei. Diese Piraten haben vielfache Gräueltaten gegen die Talz begangen und sollen der Justiz der Neuen Republik übergeben werden. Eine ausreichende Bewachung, vielleicht auch durch Jedi sollte sichergestellt sein. Eine Zusammenfassung der Taten der Bad Wolf Piraten werde ich mitschicken. Zudem bitte ich, dass mit dem Transporter Nahrungsmittel und Medikamente nach Alzoc III geschickt werden, da viele der bis vor kurzem noch versklavten Talz verletzt und unterversorgt sind. Eine Selbstversorgung durch die Talz ist schwierig, da die Nahrungsvorräte hier sehr begrenzt sind, viele Todesopfer und Invalide zu beklagen sind und Talzdörfer von den Piraten angegriffen und geplündert worden sind. Horn Ende.

- - - Ende der Kommnachricht - - -


In der Zwischenzeit blickte Clanführer Man-Ta zu seinem Kollegen.

Gibt es sonst noch irgendwelche Punkte, die in dieser Versammlung angesprochen werden sollten? Wenn nicht, dann ist diese Iah-Ah damit beendet.

Erklärte der weißfellige Talz und wartete darauf, ob Humar oder Fao Weh noch etwas besprechen wollten. Man-Ta selbst war mit dem Ausgang dieser Versammlung zufrieden. Die meisten der Piraten waren wahrscheinlich in einigen Tagen weg und mit Hilfe der Jedi würden solche Transporte hoffentlich noch viel öfter stattfinden.

Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - Versammlung - Talz, Sarid, Rilanja, Brianna
 
Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - Iah-Ah - Sarid, Man-Ta, Khor-Sa, Humar

Der Priester war im ersten Moment zu verblüfft, dass die anderen beiden Frosch’tz ihm zustimmten. Er hatte die Skepsis in ihren Augen gesehen, so wie er es gewohnt war, aber scheinbar hatten sie an seinen Vorschlägen nichts auszusetzen gehabt. Wahrscheinlich genauso wie es die anderen beiden Talz getan hatten suchte er bei seinem Vorschlag instinktiv nach einem Fehler, einem Gebiet Packeis das er bei seinen vorherigen Überlegungen übersehen hatte.
Er hatte nicht nur nicht erwartet, das ihm die beiden anderen zustimmen würden, er hatte sogar mit einer weiteren Diskussion über die Natur des Kodex gerechnet, anstatt sich auf das konkrete Problem konzentrieren zu können. So war es bisher immer gewesen, auch wenn seine Erfahrungen mit solchen Geschäften - also das, was in seiner Welt als Amtshandlungen durch ging - noch etwas dünn waren.


Ich habe nichts mehr hinzu zu fügen. Ich verlange allerdings, dass wir - alle - informiert werden über den weiteren Verlauf dieser Mission der Jedi, die so wie alle hoffen des Eises ist.

war alles, was er noch sinnvoll zu sagen hatte, und der Ui’sha kam sich dabei vor wie von einem Gletscher überrollt. Er hätte eher mit dem Grasch-Dez gerechnet, dem Ende der Welt und allen Seins, von dem in den Gravuren in den tiefsten Gletscherhöhlen in den ewigen Einöden die Rede war, bei dem alles verging und selbst das Eis schmolz. Doch es kamen keine Widersprüche, und die Iah-Ah wurde ordnungsgemäß für beendet erklärt.
Während er zusah wie die Jedi, die nahezu ungefragt daran teilgenommen hatte, die Republik kontaktierte um den vorgesehenen Transport zu bestellen, nahm er sich vor die Fremden von jenseits der großen Kälte genauer zu beobachten, um beim nächsten Mal nicht nur mahnen zu können sondern auch sicher zu wissen, was das Eis von ihnen hielt.


Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - Iah-Ah - Sarid, Man-Ta, Khor-Sa, Humar

Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - vor Khor-Sas Hütte - Sarid, Khor-Sa und Rilanja

Rilanja war nicht überrascht als Brianna eingestand das sie mit Holospielen wenig Berührung gehabt hätte. Als jemand mit einem solchen Suchtproblem wäre es der Echsin sicher auch schwer gefallen sich etwas Entspannung zu hönnen - ständig Sport war vielleicht für eine Nichtfalleen gesundheitlich unbedenklich, aber man musste ständig aufpassen sich dadurch nicht in ein gesellschaftliches Abseits zu manövrieren. Von Sportarten mit eigenen Regeln dazu ganz zu schweigen.

Keine Sorge, ich bin auch keine von denen die ihren ganzen Tag vor der Kontrolleinheit verbringen,

beruhigte sie die Weißhaarige. Es stimmte auch, schließlich hatte sie dieses spiel vielleicht drei oder vier Mal jeweils ein paar Wochen lang gespielt, und sie hatte so wie es das Spiel verlangt hatte immer die vorgeschriebenen Pausen eingehalten.

Mir haben immer die Outfits der Derwische gefallen, die waren immer richtig sexy, also optisch ansprechend, ich meine freizügig genug um sich richtig bewegen zu können. Es gab da auch einen Code den man eingeben konnte um, nun, also, um nackt zu kämpfen, das hat dann einen Bonus auf die Bewegungsfreiheit gebracht, dafür aber einen Malus bei männlichen Gegnern, also so eine Art Raserei. Aber das ist ja dann wieder völlig aus der Luft gegriffen, ich meine bestimmte Stellen wird sich doch jede halbwegs professionell Kämpferin bedecken, also ich kann mir nicht vorstellen...

Einer der vielen verkümmerten Notfallmechanismen in Rilanjas Hirn brach den Redeschwall ab, da sich ihre Mitpadawan sicher nicht für solche Überlegungen interessierte. Das Thema von falleenscher Fitness war da eindeutig willkommener, schließlich hatte Brianna selbst danach gefragt und war also irgendwie selber schuld.

Also dicke Falleen könnten länger Sport machen, aber sie werden dann schneller dünn, weil, also, das ist alles etwas kompliziert, so viele Faktoren, angefangen bei der Verdauung, die schon etwas Energie verbraucht, bis hin dazu das du mehr Energie verlierst je wärmer du bist. Aber ich habe mich auch oft gefragt wie es wohl sein mag wenn man sich keine Sorgen über seine Körpertemperatur machen muss, jedenfalls nicht in weiten Bereichen... Mir hilft der Anzug, aber ganz ausklammern kann ich es trotzdem nicht...

Einen Moment lang dachte die Falleen über einen passenden Vergleich nach, wie sie der Echani ihre Unterschiede bildlich darstellen konnte, aber ihr fiel nichts schlüssiges ein. Natürlich hinderte sie das nicht daran dem am wenigsten unschlüssigen Kandidaten eine Chance zu geben.

Wenn wir uns beide nackt ausziehen würden, also hier, ich meine dann wärst du noch etwas einsatzfähig und dann tot, oder? Ich wäre viel kürzer beweglich, aber viel länger lebensfähig, bis mich jemand wieder auftaut. Das ist doch auch was, oder?

fügte Rilanja hinzu, und in dem Moment wurde ihr klar das ihr eigentliches Problem das Gefühl war, das sich Brianna als etwas besseres zu fühlen schien weil sie in der Lage war sich etwas besser zu bewegen. Sicher, dazu gehörten noch jahrelanges Training und ein möglicherweise angeborener Drang zur Selbstverrenkung, und im Endeffekt hätte sie mit einer solchen Aussage ja auch recht, aber dennoch... Die Geschuppte war ebenfalls Padawan, und sie wusste aus eigener Erfahrung, das nicht die Verteilung von Fertigkeiten und Fähigkeiten eine Figur ausmachten sondern das Geschick mit dem sie gesteuert wurde.

Ich will auf jeden Fall trainieren und mit dem Lichtschwert besser werden, schließlich sollte ich mich nicht auf meine Machtkräfte verlassen, also wenn ich mal welche habe, die nennenswert sind.

Weil Briannas Kommentar wie eine Aufforderung geklungen hatte löste die Falleen ihr Trainingslichtschwert von ihrem Gürtel, doch dann hielt sie inne. Die Waffe war eine echte, kein Übungsmodell, und sie hatte damit bereits ein Mal Schaden angerichtet - wenn auch nur an einem Fenster.
Sie konnte damit doch nicht mir einer Mitpadawan üben, noch dazu als jemand der wahrscheinlich im Vergleich zu ihrer Trainingspartnerin selbst noch nicht genau wusste wie man das Schwert benutzte - nicht gut genug. Unsicher klemmte sie die Waffe wieder an ihre Hüfte.


GIbt es denn irgendeine Übung, die du mir empfehlen kannst?

fragte sie stattdessen, und hoffte das ihr das nicht als Feigheit oder so etwas angerechnet wurde. Es hatte zudem auch den Anschein, dass die Talz mit ihren Bezirpungen fertig waren, und wahrscheinlich würden dann bald Taten folgen und die Jedi würden aufbrechen um die Piraten an die Leine zu nehmen.
Sie musste sich auf jeden Fall merken mit Brianna zu trainieren, allein schon um Teil der Gruppe zu werden und nicht am Ende in den Archetypen des Einzelgänger-Jedi zu verfallen - auch wenn es meistens die waren, die am Ende die Galaxis retteten, noch dazu wenn sie einigermaßen ansehnlich aussahen. Was den letzten Punkt anging hatte Rilanja allerdings Zweifel, also war es keine Option für sich, sich allein darauf zu verlassen.


Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - vor Khor-Sas Hütte - Brianna und Rilanja
 
- Alzoc III - an Bord der Tardis - etwas größerer Laderaum - allein

Aketos stand im Laderaum, ihren üblichen Brustpanzer wieder an und ein langes Wickeltuch um Hals und Körper. Es war trotz der Lebenserhaltungssysteme etwas frisch an Bord. Die junge Kamino stand mitten im Lagerraum und rieb sich die Hände, damit sie warm wurden. Dann klopfte sie sich in bestimmten Mustern über den Körper und somit auch über ihre Energiebahnen, so wie es die Lehre des I’tachi vorschreib. Nach dem “Aktivieren” blieb sie einfach stehen, Beine etwas rund, leicht gebeugt, Körper aufrecht, Arme so als würde sie eine große Kugel umfassen und schloss ihre Augen. Es war schon richtig spät und eigentlich hatte Aketos keine Lust mehr zu trainieren, aber was sein musste, musste sein. Während dieser Übung lies die Kaminopadawan den Abend noch mal revuepassieren...

Bei der Mine in der Nähe von Plin’ka hatte eine groß angelegte Rettungsaktion statt gefunden. Viele Verletzte wurden auch geborgen. Aketos war es zwar schleierhaft, wie sie es letztendlich doch geschafft hatten, aber irgendwann zu späterer Stunde waren sie - also Brianna, Kadajj, Miss Kestrel und sie selbst - mit der Talzhorde in Plin’ka angekommen. Ein kleines Warnlicht ging an dem kleinen Kontrollfeld des StEX an als sie das Dorf erreicht hatten. Es stand etwas von “wenig Energie” drauf und Aketos bekam es doch ein bisschen mit der Angst zu tun, dass sie jetz erfrieren musste, doch nach kurzem Überlegen verabschiedete sich die Kamino und stieg auf das Snowspeederbike und düste zur verschneiten Tardis um dort die Energiezellen des StEX wieder aufzuladen. Tja.. und hier war sie nun...

Aketos machte die Augen wieder auf und ließ die Arme sinken. Die Schenkel brannten ob der doch schon länger nicht mehr gewohnten Belastung.


Ja...

,sagte sie zu sich selber,

ich weiß, dass ich schon zu lang nicht mehr trainiert habe... Aber müsst ihr euch dann gleich so aufführen?!

Aber es half ja nichts. Da musste sie jetzt durch. Aber nach einer halben Stunde des trainierens gab sich die anfängliche Steifheit wieder und Aketos lief nach den Grundübungen ihre kurze, unbewaffnete Form. Grazil führte sie ihre Bewegungen aus und ihre Energie war gut im Fluss. Zumindest fühlte sie das so und war doch erleichtert, dass es so gut noch ging.

Eine Stunde später war sie dann fertig mit ihrem Training und begab sich in eins der Quartiere um sich etwas frisch und bettfertig zu machen. Aus ihrem Gepäck nahm sie ein frisches Wickeltuch und ging dann in die dem Quartier angeschlossene Nasszelle um sich zu duschen und gewisse Geschäfte zu tätigen. Unter der Dusche kam ihr der Gedanke in den Sinn, dass ja eigentlich noch zwei weitere Lebensformen an Bord sein müssten... Von denen hatte die junge Kamino aber nichts gesehen. Keine Wollkneul, keine Haare, kein Schatten, kein Geräusch, kein nichts... Aber die waren ja auch die ganze Zeit des Fluges über nach Alzoc III sehr still gewesen. Später dann, in der Koje beschäftigten sie vor dem Einschlafen noch Gedanken über die Macht und was sie selber schon über diese Kraft gelernt hatte.

….....

Aketos schlug ihre Augen auf. Aus dem Schiffsfenster sah sie, dass es ziemlich hell war und die Kamino blickte auf die Uhr. Sie stellte mit Schrecken fest, dass sie ziemlich lang, naja.. eher zu lang, geschlafen hatte. Die junge Kamino sprang aus dem Bett und rechnete zu spät mit der zu niedrigen Decke...


Verdammt...

brummelte sie vor sich hin und rieb sich den Kopf. In der Nasszelle erst mal wieder Körperpflege und dann anziehen, bzw. anwickeln. Mit Grauen kam ihr dann der unästhetische Anzug in den Sinn, in den sie ja gleich schlüpfen musste... Gesagt, getan und dann ab aufs Snowspeederbike nach Plin’ka um den Talz dort weiter zu helfen.

Im Dorf dann angekommen schien irgendwas los zu sein, aber Aketos interessierte das - überraschender Weise - nicht und sie machte sich daran, eine Hütte mit M.E.S.H. zu reparieren. Leichter Wind kam auf aber er störte nicht merklich die Arbeiten und schon war wieder eine Familie glücklich gemacht, weil ihre Hütte wieder voll funktionstüchtig war. Zumindest bis zum Umbau, wenn sie wieder genug Felle und Häute hatten. So erklärte es ihr der Familienälteste. Wo waren eigentlich die Anderen alle?, fragte sich die junge Padawan in Gedanken...


- Alzoc III - am Dorfrand von Plin’ka - mit div. Talz
 
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Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - Versammlung - Talz, Sarid, Rilanja, Brianna

Erfreulicherweise war der erfahrene Frosch'tz
Man-Ta ebenfalls mit Humars Vorschlag einverstanden, was bedeutete, dass die Iah-Ah womöglich mit weit weniger Konflikt zu Ende gehen würde als ursprünglich befürchtet, und ohne dass der Ui'sha Gelegenheit bekam, die Jedi mehr als nötig zu verschrecken. Fao Weh merkte, wie sie sich infolgedessen zunehmend entspannte. Schon bald würden sie sich den Aufräumarbeiten zuwenden und vielleicht auch in absehbarer Zeit den Weg des Eises leben, wie sie es immer getan hatten ohne Bad Wolves und ihresgleichen.

Da
Humar nur noch hinzuzufügen hatte, schloss Man-Ta die Versammlung und beauftragte die Jedi Sarid damit, den Abtransport der Gefangenen zu organisieren.

„Ja, so sei es,“

Bestätigte die Dorfvorsteherin, und fügte an die Corellianerin hinzu, die Forderung des Ui'sha in ein Lob ummünzend:

„Außerdem gebe ich Ui'sha
Humar recht wenn er meint, dass es sehr freundlich von Ihnen wäre, uns über Ihre weiteren Aktionen und hoffentlich Erfolge auf dem Laufenden zu halten. Ich bin mir sicher, dass die Talz nie vergessen werden, wie uns die Jedi der Republik in dieser schweren Zeit beigestanden haben. Generationen von Ahudo-Pields werden von ihnen erzählen!“

Die Jedi erklärte sich einverstanden, um sich sogleich abzuwenden und in eines dieser metallischen Redegeräte zu sprechen, von denen die Außenweltler offenbar recht viel hielten. Da man in diesem offenbar die anderen Jedi hören konnte, nahm Fao Weh sich vor, es später an sich zu nehmen, um sich auch dort persönlich bedanken zu können. Vielleicht brauchte sie auch einen dieser kleinen Mach-Versteh-Kästen dazu. Ihre Aufmerksamkeit wurde allerdings auf die Iah-Ah zurückgelenkt, als der Frosch'tz von Ahudozalong fragte, ob es noch weitere Punkte zu besprechen gäbe.

„Ich denke nicht, doch abhängig davon, wie sich die Lage entwickelt, können wir vielleicht schon bald eine weitere Iah-Ah benötigen, besonders auch mit den Frosch'tz von Zeddvau und Lye-Sink und den anderen etwas weiter entfernten Dörfern, da die Bad Wolves auch dort ihr Unwesen treiben. Ich nehme an, dass die Talz von Ahudozalong und Plin'ka sich auch weiterhin gegenseitig beistehen werden wie sie es auch bisher getan haben.“

Erklärte sie.

„Ui'sha
Humar? Da Euer Weg weit und Eure Vorbehalte den Jedi gegenüber offenbar groß sind, seit Ihr herzlich eingeladen, die Gastfreundschaft der Talz von Plin'ka auch weiterhin in Anspruch zu nehmen, um euch von der Redlichkeit ihrer Absichten zu überzeugen. Eine Unterkunft hattet ihr ja bereits gefunden?“

* * *​

Rilanja war wirklich unglaublich, Brianna fragte sich, ob sie über nennenswertes Wissen verfügte, das ihr nicht in Form von Holosendungen und -spielen eingetrichtert worden war. Vielleicht sollte sie versuchen, der Falleen ihr Anliegen in Form eines spontanen Theaterstücks oder Musicals darzubringen, das würde sie wohl eher verstehen. Womöglich beruhte die ganze Angelegenheit ja auch auf Gegenseitigkeit, denn die Echani verstand auch kaum ein Wort, welches die Reptilin ausspuckte. Allerdings sprach sie von der Wirklichkeit und die anderen Frau nur von belanglosen Hirngespinsten. Nicht, dass Brianna generell etwas gegen Fiktion oder Phantasiewelten hatte, doch die Erzählungen mussten etwas zu
bedeuten haben. Schund, der nur dazu da war, Zeit zu stehlen, konnte die Silberhaarige nicht leiden, doch das der Frau vor ihr zu erzählen…

„Aber es ist doch keineswegs so, dass man nur in so knapper Kleidung beweglich wäre.“

Erwiderte die weißhaarige Padawan milde.

„Im Gegenteil – die meisten sind sogar eher unpraktisch und verrutschen oder was auch immer. Ich meine – schau mich an, muss ich in einem Kampfbikini rumlaufen, um gut zu kämpfen? Zumindest wenn ich nicht in diesem Thermo-Sack herumlaufen muss, also in meiner normalen Kampfkleidung, bin ich in keinster Weise eingeschränkt. Natürlich würde ich als Echani nie Kleidung anlegen, die mich behindert.“

Meinte die Kampfkünstlerin stolz.

„Aber wenn dir solche Dinge gefallen, Echani kämpfen tatsächlich manchmal ohne Kleidung, allerdings sind das meistens spezielle Arten von Kämpfen, wenn du verstehst. Außerdem ist dir hoffentlich klar, dass sich in einem wirklichen Kampf kein Gegner von derlei Dingen beeindrucken ließe – Außerlichkeiten nimmt man letztendlich nur am Rande überhaupt wahr.“

Außer bei den speziellen Kämpfen, natürlich, allerdings hatte selbst Rilanja bemerkt, dass das Thema ziemlich abglitt, und suchte infolgedessen nach einem neuen, auch wenn es auf einen Vortrag über Falleen und Thermodynamik hinauslief, und brachte schließlich einen leicht absurden Vergleich zwischen nackten Falleen und Echani bei den Umgebungstemperaturen von Alzoc III.

„…und trotzdem mache ich mir weniger Gedanken um meine Körpertemperatur als du, wie es sowas nur gibt. Aber was, wenn dich jemand vor dem Auftauen fallen lässt?“

Gab Brianna ironisch zurück, um einen weiteren Versuch zu starten, die grüne Couchknolle zum Sport zu motivieren. Allerdings war der Gedanke, dass man Falleen einfach schockfrosten könnte, vom wissenschaftlichen Standpunkt her schon faszinierend, und vom gesellschaftlichen her teilweise verlockend.

„Warum versuchst du's nicht einfach mal aus? Vielleicht gefällt es dir ja, und dein Energieproblem lässt sich mit genug Riegeln sicher leicht ausgleichen – wenn man über den Geschmack hinwegsieht zumindest.“

Wenigstens wollte die grünschuppige Padawan tatsächlich an ihren Lichtschwertkampffähigkeiten arbeiten, zumal sie auch fand, dass ihre Machtfähigkeiten ebenfalls nicht nennenswert waren. Sie zog ihre Waffe, um sie nach einer kurzen Denkpause wieder wegsteckte, ohne dass die Echani-Padawan wusste, warum. Von Rilanja wurde sie nach einer empfehlenswerten Übung gefragt, weshalb sie zunächst einmal überlegen musste, was sie selbst überhaupt gut konnte.

„Hmm… Heilung… das ist vermutlich zu schwierig, außerdem kann das nicht jeder.“

Sinnierte sie gedankenversunken.

„Vielleicht die Schutzblase… ach nein, da ist ja Kadajj die große Meisterin,“

Ärgerte sie sich. Ach, die Überrattataki hätte sicher nicht dieses Problem, hierbei lange suchen zu müssen.

„Ich könnte dir zeigen, wie man besser springen oder schneller sein kann. Oder wir üben Levitieren. Oder eben doch Lichtschwertkampf – ich habe zwar meine Trainingswaffe auf dem Schiff gelassen, aber du brauchst trotzdem keine Angst haben, dass ich dich verletze, schon gar nicht bei den Übungen, die mir dabei vorschweben.“

Brianna fiel auf, dass die Iah-Ah inzwischen offenbar beendet war und Sarid sicher gleich, viel schneller als gedacht, zu ihrer Padawan zurückkehren würde. Möglicherweise hieß das, dass die Trainingsgelegenheit sich ohnehin bereits erledigt hatte, wenn sie den Aktionismus der Jedi richtig einschätzte. Von Kestrel und Kadajj fehlte dagegen jede Spur. Bestimmt verstanden sich die beiden so blendend, dass aus dem Versprechen der Ritterin, mit ihrer Schülerin zu trainieren, schon allein deshalb nichts würde, und womöglich behauptete dann wieder,
sie wollte nicht üben. Die Leier kannte sie doch bereits, dachte die Silberhaarige missmutig.

Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - Versammlung - Talz, Sarid, Rilanja, Brianna
 
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=== Komnachricht von Rätin Eleonore Ta'asul an Advisorin Sarid Horn ===

Sarid,

der Rat hat deinem Anliegen entsprochen und entsendet einen Frachter mit den gewünschten Materialien und Sicherheitskräften. Die weiteren Daten habe ich der Justiz zur weiteren Veranlassung übergeben. Das Schiff sollte sehr bald bei euch eintreffen, eine Padawan namens
Salia Tano wird ihn begleiten. Ihr ehemaliger Meister Aredhel, der sie leider allzu früh in der Ausbildung wieder abgeben muss, hat sie als sehr gewissenhaft und fähig beschrieben – falls ihr also noch eine helfende Hand gebrauchen könnt und der Auftrag nicht zu gefährlich für sie ist, kannst du sie gerne unter deine Fittiche nehmen. Anderenfalls sende sie mit dem Schiff zurück nach Lianna und ich werde mich um sie kümmern.

Eleonore

=== Kom-Nachricht Ende ===
 
[op]Ich denk ich geh jetzt trotz des zeitlichen Unterschieds schon auf die Kommantwort von Eleonore ein, da Salia noch hier eintreffen sollte bevor wir zur Verladestation aufbrechen. Sonst stünde sie ja wochenlang allein rum.[/op]

Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - Versammlung - Talz, Sarid, Rilanja, Brianna

Nachdem Sarid ihre Anfrage an den Jedirat nach Lianna geschickt hatte hängte sie ihr Komm wieder an den Gürtel. Dabei kamen ihr Fao Wehs Worte in den Sinn, mit denen diese ihnen gedankt hatte für ihre Hilfe und zudem darüber informiert werden wollte, was die Jedi als nächste Aktionen planten. Um guten Willen zu zeigen und dass die Corellianerin die Haltung und Ansichten des Priesters Humar nicht als unpassend oder gar beleidigend empfand, trat sie nochmals zurück zu den drei Clanführern ans Feuer. Sie räusperte sich bis sie deren Aufmerksamkeit hatte.

Ich habe eine Anfrage bezüglich der Anforderung des Transporters abgeschickt. Ich gehe davon aus, dass es nicht lange dauern dürfte, bis eine Antwort von Lianna zurückkommt. Auch möchte ich Sie darüber informieren, dass ich mit dem Gedanken spiele, dass wir Jedi uns als Nächstes eine der zwei Verladestationen der Bad Wolves vorzunehmen. Dort werden die wertvollen Erze aus den Minen gesammelt, auf Transporter verladen und von Alzoc III weggeschafft.

Erklärte sie den Talz, da sie nicht wusste, ob ihnen die Verfahrensweisen und Transportwege der Piraten bekannt waren. Die Informationen, die Kestrel, Brianna und Kadajj aus der Mine mitgebracht hatten legte nahe, dass dies die Piraten schon wesentlich empfindlicher treffen würde als die bloße Stilllegung einer ihrer vielen Minen.

Diese ist aber ein ziemliches Stück von hier entfernt. Deshalb sind wir auf Speederbikes und ähnliches angewiesen, um zeitig hinzukommen und wir diese Verladestation in dieser Nacht wenn alles nach Plan läuft noch außer Gefecht setzen können.

Es müsste nach ihrer groben Schätzung irgendwann später Vormittag sein, damit blieben ihnen noch 7 oder 8 Stunden Tageslicht. Wenn möglich sollten sie spätestens Mitte der Nacht dort angekommen sein, um im Schutze der Dunkelheit die Basis infiltrieren und außer Gefecht setzen zu könnten, rechnete sie.

Das wäre dann alles, Clanführer.

Man-Ta nickte und bedankte sich für die Information. Dann wandte er sich an seine beiden Kollegen.

Dann werde ich zu den Verletzten aus meinem Dorf gehen und zusehen, dass sie möglichst bald wieder in ihre heimischen Hütten kommen, um in Plin'ka Platz zu machen, falls bald noch mehr Gefangene hierher gebracht werden.

Erwiderte er summend und mit Blick in Richtung der Anführerin der Jedi auf Alzoc III. Danach stand der große, weißfellige Talz auf von seinem Stuhl und ließ sich von einer der Talz, die die Iah-Ah verfolgt hatten zu der Hütte geleiten, wo die Verletzten untergebracht waren.

Sarid verließ dann ebenfalls langsam den Ort der Iah-Ah. Das wärmende Feuer fehlte ihr jetzt schon, aber das war eben Alzoc III, eine Eiswüste. Hier war es selten irgendwo angenehm warm. Suchend blickte sie sich nach ihrer Padawan Rilanja um. Während die Jedi-Advisorin noch die Reihen der Talz absuchte, die der Iah-Ah zugehört hatten und sich nun offenbar wieder anderen Arbeiten, Tätigkeiten oder was auch immer zuwandten, piepte ihr Komm. Darauf fand sie eine Antwort von Jedi-Rätin Eleonore von Lianna, in der ihr mitgeteilt wurde, dass ein Frachter mit den benötigten Gütern und einer Padawan namens Salia Tano nach Alzoc III geschickt werde. Dabei runzelte Sarid die Stirn. Es war gut, dass ein Frachter bald kommen sollte. Aber hatten sie hier nicht schon genug vergleichsweise frische Padawane? Andererseits kannte die erfahrene Jedi natürlich Aredhel, der vor einigen Jahren ebenfalls ihr Padawan gewesen war. Es tat Sarid für die Padawan leid, dass Salia so schnell ihren Meister wieder verloren hatte. Aber das wäre eine weitere Person, für die Sarid die Verantwortung trug und auf die sie würde achten müssen, sollte sie sie hierbehalten, überlegte sie. Nach kurzem Grübeln entschied sie dann, es vom persönlichen Eindruck der Padawan zu entscheiden. Letztlich konnte Sarid hier ja doch relativ frei entscheiden wer welche Aufgaben übernahm oder auch nicht. Achselzuckend steckte sie ihr Komm wieder weg. Sie würde ihre Gefühle entscheiden lassen, das war für eine Jedi das Beste. Danach schritt Sarid auf Rilanja und Brianna zu, die sich offenbar immer noch unterhielten.


Ok, die Iah-Ah ist vorbei und angenehmerweise gab es keinen Piratenangriff. Es kommt auch in Kürze ein Frachter der Republik mit den angeforderten Gütern, Nahrungsmittel und Medikamente, der auch die gefangene Piraten mitnehmen kann, sollten sie sich dafür entscheiden.

Dabei sah Sarid selbstverständlich zu der Echani, die die medizinische Betreuung der Verletzten hier quasi übernommen hatte.

Damit müsste es einfacher werden die verletzten Talz zu behandeln. Aber was ich noch sagen wollte, ich beabsichtige, dass wir kommende Nacht gegen die Nächstgelegene der Verladestationen vorzugehen. Ihr habt es vielleicht eh gehört, wie ich die Clanführer darüber informiert habe. Wir sollten jedenfalls zügig vorgehen. Je eher wir die Piraten von Alzoc III vertrieben haben, desto besser.

Aber das wussten die beiden Padawane ohnehin bereits.

Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - Talz, Sarid, Rilanja, Brianna
 
[Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf – abseits] - Kadajj, Kestrel

Als das Wort ‚Silberprinzessin’ fiel, räusperte Meisterin Skyfly sich und ermahnte Kadajj, nicht zu vergessen, dass sie ihre Padawan wäre. Also gefiel ihr der Spitzname überhaupt nicht, was die Rattataki ziemlich erstaunte. Sie hatte den Eindruck gehabt, dass die zierliche Jedi-Ritterin doch einen ganz guten Sinn für Humor besaß, aber der hörte wohl bei Brianna auf.

„Das ist doch keine Beleidigung, Meisterin Skyfly – das ist doch nur ein Spitzname, der Josea, meinem Mann, eingefallen ist. Und ich denke, dass er auch seinen wahren Kern irgendwo hat – und witzig finde ich das auch“,

verteidigte Kadajj die Bezeichnung – eigentlich musste die dunkelhaarige Coruscanti doch schon längst gemerkt haben, welche Macken ihre Schülerin hatte. Die Jedi fuhr damit fort, über Briannas Vergangenheit zu sprechen und meinte, dass man nicht so tun dürfte, als ob nichts gewesen wäre. Was sie über den Drang nach Perfektionismus sagte, machte natürlich Sinn, was die Echani betraf, aber sie meinte, dass auch Kadajj perfekt sein wollte und sie sich gegenseitig übertrumpfen wollten, was der Auslöser für ihre Auseinandersetzungen sein würde.

„Natürlich will ich gut sein, keine Frage. Aber ich mache mir oder Brianna doch keine Vorwürfe, wenn etwas nicht gleich funktioniert. Ich habe bloß was dagegen, wenn ich verantwortlich gemacht werde, wenn sie’s nicht auf die Reihe kriegt. Wer hat mich schließlich angemotzt, ich soll niemanden mehr umbringen, weil sie sich sonst nicht konzentrieren könnte?“

Die Rattataki hatte das Gefühl, dass ihr Gegenüber ihr nicht richtig zugehört hatte, aber beschloss erst einmal ihren Ausführungen weiter zu folgen. Das, was die Jedi sagte, klang gerade so, als ob auch Kadajj auf Brianna neidisch wäre, doch darüber konnte sie nur innerlich den Kopf schütteln.

„Worauf sollte ich neidisch sein? Ihre Heilerfähigkeiten sind mir ehrlich gesagt egal, ich muss so etwas nicht können. Im Schwertkampf sind wir uns ebenbürtig – sie hat zwar mehr Kraft als ich und kann sich abartig verrenken, aber das brauche ich auch nicht. Und was den Zugang zur Macht angeht – muss ich mich etwa zurückhalten, nur damit ihre empfindliche Seele nicht beschädigt wird?“


Bei diesen Worten musste sie an ihr Kampftraining auf Rattatak denken – wenn sie Fehler beging, hatte es von ihrem Trainer, ihrem Cousin K’zanh, harte Worte und noch härtere Ohrfeigen gehagelt. Doch letztendlich hatte ihr das alles nur genutzt, und eine bessere und härtere Kämpferin aus ihr gemacht.

„Natürlich würde ich ihr gern helfen, und eigentlich müsste sie ja auch wissen, dass sie von mir kein Süßholzgeraspel erwarten kann. Ich versuche ja schon so wenig wie möglich zu sagen, was ich denke, weil sie sich dadurch immer beleidigt fühlt oder etwas total Falsches hinein interpretiert. Doch dann habe ich das Gefühl, dass ich platze, wenn ich nichts sage…“,

erwiderte sie auf Meisterin Skyflys weitere Ausführungen, die irgendwie klangen, als ob sie nur den ganzen Tag darauf warten würde, Brianna fertig zu machen. Allerdings platzte dann die Bombe, denn es hieß nun, dass sie die Arbeit der Jedi-Meisterin kaputt machen würde.

„Warum muss ich mich überhaupt dafür rechtfertigen, wenn sie mit sich und ihrer Umwelt nicht klarkommt. Es war ja nicht meine Idee, hierher mitzukommen…!“

Nun fühlte sich Kadajj doch ziemlich verstimmt, und dachte kurz an ihre Überlegung vor einigen Wochen, einfach in ihr Schiff zu steigen und nach Ordo zu ihren Schwiegereltern zu fliegen. Nur weil sie an Briannas Worte wegen den Sith gedacht hatte, war sie geblieben und außer einigen grundlegenden Machttechniken hatte sie nur noch gelernt, dass derjenige am meisten beachtet und betüddelt wurde, der am heftigsten schmollte. Die abschließenden Worte der Jedi-Meisterin betrafen Kadajj selbst – sie sollte irgendwie an ihrem Fress- und Aggressionstrieb arbeiten, Erfahrung sammeln und lernen Ruhe zu bewahren.

„Okay, da ich das ja irgendwie hinbekommen soll, werde ich das auch irgendwie hinkriegen, ganz wie Ihr wünscht…“,

sagte Kadajj. Gut, sie würde es tun, da ihr aber auch keiner sagte, wie sie es tun sollte, würde sie es eben auf ihre Weise tun. Da Meisterin Skyflyziemlich vorwurfsfrei geblieben war und zum Schluss gelächelt hatte, erwiderte sie die freundliche Geste.

„Lasst uns zurückgehen, diese komische Talz-Versammlung ist hoffentlich zu Ende und ich brauche ein Mittagessen.“

Sie hatte ein heftiges Verlangen nach agamarianischen Pfirsichen und Fleisch, was nicht vom Schneebantha stammte. Außerdem wollte sie irgendetwas tun, wobei sie sich nicht ständig Gedanken zu machen brauchte, ob nun jemand verletzt wurde oder nicht, denn das Gefühl zu platzen, hatte sich im Laufe des Gesprächs langsam aber sicher wieder eingestellt. Wenn Josea hier wäre, hätten sie bestimmt etwas Lustiges anstellen können, ohne dabei an die Jedi-Lehren oder empfindlichen Seelen anderermahnt zu werden. Auf dem Weg zurück zur Dorfmitte kickte sie daher immer wieder Eisklumpen zur Seite – zwar war das eher unbefriedigend, aber besser als nichts.

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Das Gespräch lief zumindest soweit gut, dass Kadajj ziemlich ruhig blieb. Kestrel hatte schon befürchtet, dass die Rattataki so ausflippen würde, wie sie es gegenüber Brianna so oft schon getan hatte. Dafür war es echt ein Wunder wie sie es geschafft hatte, dass Kadajj bei ihr so ruhig geblieben war. Doch so richtig einsichtig zeigte sie sich nicht. Doch was hatte sie erwartet? Einen völligen Sinneswandel? Sehr unwahrscheinlich. Sie konnte schon froh sein, dass sie ihr ihre Ratschläge nicht vorwarf oder als dreist beschrieb. So gesehen war das Gespräch doch ziemlich gut gelaufen. Sie konnte die Padawan auch gut verstehen, in fast allen Punkten, aber sie musste irgendwie versuchen es beiden Padawan recht zu machen, auch wenn dies natürlich unmöglich war dies in allen Punkten abzusichern.

„Du musst dich nicht rechtfertigen, Kadajj. Ich versteh dich ja auch und du hast auch in einigen Punkten recht, aber versprich mir einfach dich ein wenig zurückzunehmen, in dem du Brianna nicht noch ärgerst durch fiese Sprüche oder Spitzen. Den Rest können wir eh nicht beeinflussen, denn das liegt an Brianna, wie viel sie sich selbst anzieht oder wie sehr sie sich selbst unter Druck setzt. Das sie sich schwer helfen lässt weiß ich. Das ist ihr Stolz als Echani. Aber sofern es möglich ist, hilf ihr ruhig. Natürlich nur wenn sie will. Und natürlich sollst du dich nicht schwächer machen als du bist. Das wollte ich damit nicht sagen.“


Meinte Kestrel, während sie sich auf den Rückweg machten.


„Und ich hatte wirklich immer den Eindruck du wärest auch neidisch auf sie, aber wenn dem nicht so ist, dann glaube ich dir.“

Sagte Kestrel ehrlich und seufzte dann.

„Aber, Kadajj? Lass bitte den Ausdruck "Silberprinzessin". So wirklich witzig finde ich das nicht. Die Betitelung einer Freundin und Padawan ist unangebracht. Behalte dies wirklich für dich und nenn sie nicht so. Ich will erst gar nicht, dass sowas im Jedi-Orden zur Gewohnheit wird, dass man sich gegenseitig betitelt. Außerdem sind wir alle eh aus dem Alter raus oder, Kadajj?“

Fragte Kestrel und lächelte sie an.
Schließlich erreichten sie wieder die anderen und Kestrel gesellte sich zu Brianna, Sarid und Rilanja.


„Hey, da sind wir wieder! Haben wir in der Zwischenzeit etwas verpasst? Was sind die nächsten Pläne/Vorgehensweisen mit den Talz und den Gefangenen Piraten?“


Fragte Kestrel gleich und sah durch die kleine Runde und wandte sich dann an Brianna.


„Haben wir noch Zeit zum Trainieren?“

Fragte Kestrel ihre Padawan und teils auch Sarid, welche sie kurz mit einem Seitenblick versah. Kestrel hatte mittlerweile wieder eine ganz gute Laune, denn das Gespräch war weitgehend gut verlaufen. Mehr hätte sie eh nicht erwarten können und irgendetwas war bestimmt bei der Rattataki hängen geblieben, denn sie wirkte auf dem Rückweg etwas nachdenklich. Vielleicht hatte sie Glück und eventuell freute dies ja auch Brianna, wenn sie sah, dass das Gespräch gut verlaufen war, denn schließlich besaßen sie beide noch alle Gliedmaßen und hatten auch weiter keinen Groll auf sich. Blieb nur zu hoffen, dass ihre Worte wirklich auf fruchtbaren Boden trafen, aber Kestrel war hier bei Kadajj zum ersten Mal optimistisch.

Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - Talz, Sarid, Rilanja, Brianna, Kadajj, Kestrel
 
Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - nach der Versammlung - Talz, Sarid, Rilanja, Brianna

Brianna wandte sich von der Konversation mit Rilanja ab als Sarid sie ansprach – in dem Gespräch wäre ihrer Einschätzung nach ohnehin nicht viel mehr dabei herausgekommen als die Erkenntnis, dass sich mit der Falleen über Sport zu unterhalten war, als ob man mit einer grüngeschuppten Wand spräche, besonders wenn man dabei die Möglichkeit in den Raum stellte, dass man auch selbst körperlich aktiv werden konnte. Die Corellianerin verkündete jedenfalls, dass einerseits die Iah-Ah – offensichtlich – ohne Piratenangriff vorübergegangen (die Echani hatte irgendwo verdrängt gehabt, dass sie auch deswegen daran teilnahmen), und andererseits ein Frachter mit Lebensmitteln und Medikamenten hierher unterwegs war, der der heilbegabten Padawan das Leben erleichtern würde.

„Das sind gute Nachrichten, Sarid.“

Bestätigte die Angesprochene.

„Viele der befreiten Talz leiden an Unterernährung, auch einige meiner Patienten, was mir die Arbeit alles andere als erleichtert. Auch um die Medikamente bin ich sehr froh – der Kräuterkundige der Dorfes ist nämlich verstorben und das, was wir aus der Mine mitgenommen haben, ist längst verbraucht. Dass ich sie als Padawan nicht alle Kranken und Verletzten zugleich behandeln kann, ist dir vermutlich klar. Meine Kräfte wären zu dünn verteilt, und sie alle in Trance zu versetzen ist auch keine Lösung, schon gar nicht auf Dauer.“

Außerdem hatte die Advisorin auf den bereits eben in der Versammlung angekündigten bevorstehenden Angriff auf die Verladestation hingewiesen, über die sie in der Mine Informationen auf dem entwendeten Datapad gefunden hatten. Da der Angriff erst in der Nacht stattfinden sollte, blieb zu Briannas positiver Überraschung vergleichsweise viel Zeit zu, so hoffte sie, ihrer freien Verfügung.

„Richtig, und ich glaube, dass ihr recht habt, den Bad Wolves nicht die Zeit geben zu wollen, sich auf die geänderte Situation einzustellen. Dennoch bin ich froh, wenn mir bis zum Aufbruch noch genügend Zeit bleibt, mich vorzubereiten und die Talz weiter zu behandeln.“

Stimmte sie ihr zu, ganz die Musterschülerin, was ihr auch leicht fiel, da es dem Sonnenstand am trüben Himmel nach später Vormittag sein mochte und ihr deshalb noch mehr als ein halber Tag blieb, um zu trainieren – falls Kestrel mitspielte, selbstredend. Anderenfalls würde sie sich wohl auf die Tardis zurückziehen und dort weiter das Deflektieren von Blasterschüssen üben.

Doch, wer hätte das gedacht, ihre Meisterin und Kadajj kehrten doch noch zurück, und es schien keineswegs das harmonische Tête-à-tête gewesen zu sein, mit dem Brianna gerechnet hatte. Die Rattataki zeigte es zwar nicht so, doch sie war eindeutig mit der Gesamtsituation unzufrieden, sie kannte ihre Freundin gut genug um das zu spüren. Lustigerweise wirkte die Ritterin im Gegensatz dazu gut gelaunt, denn an sich erwartete die Silberhaarige, dass die beiden nach einer solchen Aussprache in wenigstens ähnlicher Stimmung zurückkehrten. Konnte dann ja wohl nicht so toll gelaufen sein, oder Kestrel merkte schlichtweg nicht, dass Kadajj sie nicht für voll nahm beziehungsweise sauer war. Vielleicht war sie auch froh, dass niemand während des Gespräches ums Leben gekommen war.
Das hätte sie definitiv besser gekonnt, dachte die Echani-Padawan und spürte, wie ein kleiner, missgünstiger Teil ihrer Selbst sich insgeheim darüber freute.

„Die Talz-Versammlung ist inzwischen beendet, und unser Angriff auf das Vorratsdepot erfolgt erst diese Nacht. Sprich, wir haben eine Menge Zeit für das versprochene Training, und wegen meiner können wir auch sofort damit anfangen!“

Beantwortete Brianna die Frage ihrer Mentorin als erste, während sich im Rest von ihr ausgesprochener Enthusiasmus ansammelte. Dass sie in ein nicht beendetes Gespräch mit Rilanja verwickelt gewesen war, hatte sie darüber ganz vergessen. Als sie sich daran erinnerte, erschien es ihr jedoch wenig opportun, die Falleen einzuladen, denn dann riskierte sie womöglich, dass Kadajj ebenfalls kommen würde, spätestens nach der nächsten Mahlzeit. Auch wenn es bestimmt keine Absicht des alten Kritzelschädels war, fühlte sie sich bei ihrer Art, sich und ihre Fähigkeiten in Szene zu setzen, etwas unwohl und unnötig unter Druck gesetzt.

Die Blicke der alabasterhäutigen angehenden Jedi wanderten von einer zur anderen Mitpadawan und dann zu Kestrel. Letztendlich war ihr doch am liebsten, wenn Rilanja sich in diesem Falle an Sarid hielt. Du bist
meine Meisterin, dachte Brianna, und von niemandem sonst. Wage es nicht, dies zu vergessen.

Alzoc III - im tief verschneiten Talzdorf Plin'ka - nach der Versammlung - Talz, Kestrel, Kadajj, Sarid, Rilanja, Brianna
 
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