Rilanja
a Rose by any other name
Alzoc III - Piratenbasis - Kontrollraum - Brianna und Rilanja
Im ersten Moment war die Falleen von der plötzlichen Redeflut ihrer Mitpadawan überrascht, und es dauerte ein paar Sekunden bis es ihrem Gehirn gelang wieder Schritt zu halten. Recht abstrakt und überraschend drängte sich ihr der Gedanke auf, dass ihr eigener Hang zum Schnellsprechen sich vielleicht als ansteckend erweisen könnte, aber sie verwarf diese Theorie schnell wieder - zumal sich ihr eine andere Frage aufdrängte: wieso sollte sich jemand an Brianna vergreifen wollen? Und noch dazu ein Twi’lek, der ja eigentlich von Natur aus eher auf kräftige Farben stehen musste?
Aber das war im Moment nicht das Thema, und sie spürte den leeren Blick des Ugnauthens in ihrem Genick, der sie mehr als eindringlich an den eigentlichen Grund für die Predigt der Echani erinnerte.
Wieso ist mein Leben denn mehr wert?
fragte sie schließlich, und merkte erst als sie gesprochen hatte was ihr Gegenüber da eigentlich gesagt hatte.
Bedeutet das, dass dein Leben mehr wert ist als meins, weil du schon länger bei den Jedi bist und besser ausgebildet? Müsste dann das Leben eines Jedi nicht auch mehr wert sein als das der Unsschuldigen, die wir beschützen sollen?
Sie merkte selbst, das ihre Stimme kühl und distanziert klang, gradezu gefühllos, aber andererseits hatte sie zu dem, was sie grade gesagt hatte, keine wirkliche Meinung, und keinen Standpunkt in die eine oder andere Richtung - jedenfalls nicht im Moment.
Die Frau wusste, das man als Jedi töten musste - um sich zu verteidigen, um andere zu schützen und manchmal auch weil es einfach sein musste. Sie hatte nur nicht gedacht...
Was hatte sie gedacht? Sie hatte doch stundenlang über dieses Thema nachgedacht, wie sie in welcher Situation gehandelt hätte... Aber scheinbar hatte sie nie gedacht das sie es dann auch selbst würde tun müssen, das, was sie für sich als die beste Strategie angesehen hatte. Immer waren es ihre Filmhelden gewesen, die das Schwert geführt, die Granate geworfen oder die Luftschleuse geöffnet hatten.
Und dabei hatte sie nicht mal etwas erreicht. Keine Gefahr abgewendet, keine Katastrophe verhindert, kein größeres Übel unterbunden - eine sinnlose Aktion, nach allem was sie wusste. Und das wurde scheinbar von Minute zu Minute weniger.
Ebenso mechanisch wie sie gesprochen hatte sah sie sich in dem Kontrollraum nach Brauch- oder Sabotierbarem um. Der Blick des Ugnauthen verfolgte sie während sie Schutzklappen entfernte und sich mit dem Identifizieren von Komponenten abzulenken versuchte. Das meiste hier war Standardware, nichts, das auf jemanden schließen ließ der sich damit auskannte und der etwas mehr Credits für Qualität ausgeben würde. Oder vielleicht kannte sich jemand aus und wollte nur so viel ausgeben wie unbedingt nötig war.
Die Grüngeschuppte fand zwei Datapads mit augenscheinlich uninteressanten Informationen, aber vielleicht konnte irgendjemand anderes damit etwas anfangen - vielleicht ihre Mitjedi, vielleicht die Talz, vielleicht irgendwelche Republikmitarbeiter. Dazu baute sie einen wartungsfreundlichen Datenträger aus der Kommunikationskonsole aus, der so wartungsfreundlich war, das die Piraten ihn mit Hilfe eines dicken Brockens Transparistahl im Gehäuse eingespreizt hatten, damit er nicht aus seiner Halterung fiel. Vielleicht enthielt der ebenfalls interessante Erkenntnisse - auch wenn Rilanja daran im Moment selbst nicht interessiert war.
Die Systeme selbst würden den Piraten ohne Stromversorrgung nicht viel nutzen, und sie hatte im Moment ohnehin keine Möglichkeit irgendetwas daran zu manipulieren.
Sollen wir die mitnehmen?
fragte die Falleen schließlich mit Blick auf die Piraten. Es war nicht so, dass sie die beiden zurücklassen wollte, oder das sie darauf aus war zwei weitere Morde zu begehen, aber im Moment wusste sie beim besten Willen nicht, was als nächstes zu ihrer Aufgabe gehörte.
Einen Moment lang schwieg Rilanja, dann bemerkte sie, dass sie wahrscheinlich Briannas gut gemeinten Versuch nicht richtig gewürdigt hatte. Nicht, dass der Redeschwall der Echani ihr wirklich weitergeholfen hatte, aber sie konnte selbst nicht sagen ob Sarid in diesem Moment mehr hätte erreichen können.
Die junge Padawan atmete tief durch und stellte sich dem Blick des Ugnauthen. Langsam ging sie auf den Nichtfalleen zu, und - mit einiger Überwindung - drückte sie ihm seine Augen zu. Sie war froh um den dicken Handschuh, mit dem sie die Leiche selbst nicht berühren musste.
Danke,
meinte die Frau über die Schulter an die Adresse der Weißhaarigen, während sie innerlich wieder mit ihrem Würgereiz kämpfte, der wahrscheinlich ohnehin ins Leere greifen würde. Die Geste - das Schließen der Augen des Toten - hatte sie in verschiedenen Filmen gesehen, aber irgendwie brachte ihr es nicht die Erleichterung, die sie sich erhofft hatte.
Alzoc III - Piratenbasis - Kontrollraum - Brianna und Rilanja
Im ersten Moment war die Falleen von der plötzlichen Redeflut ihrer Mitpadawan überrascht, und es dauerte ein paar Sekunden bis es ihrem Gehirn gelang wieder Schritt zu halten. Recht abstrakt und überraschend drängte sich ihr der Gedanke auf, dass ihr eigener Hang zum Schnellsprechen sich vielleicht als ansteckend erweisen könnte, aber sie verwarf diese Theorie schnell wieder - zumal sich ihr eine andere Frage aufdrängte: wieso sollte sich jemand an Brianna vergreifen wollen? Und noch dazu ein Twi’lek, der ja eigentlich von Natur aus eher auf kräftige Farben stehen musste?
Aber das war im Moment nicht das Thema, und sie spürte den leeren Blick des Ugnauthens in ihrem Genick, der sie mehr als eindringlich an den eigentlichen Grund für die Predigt der Echani erinnerte.
Wieso ist mein Leben denn mehr wert?
fragte sie schließlich, und merkte erst als sie gesprochen hatte was ihr Gegenüber da eigentlich gesagt hatte.
Bedeutet das, dass dein Leben mehr wert ist als meins, weil du schon länger bei den Jedi bist und besser ausgebildet? Müsste dann das Leben eines Jedi nicht auch mehr wert sein als das der Unsschuldigen, die wir beschützen sollen?
Sie merkte selbst, das ihre Stimme kühl und distanziert klang, gradezu gefühllos, aber andererseits hatte sie zu dem, was sie grade gesagt hatte, keine wirkliche Meinung, und keinen Standpunkt in die eine oder andere Richtung - jedenfalls nicht im Moment.
Die Frau wusste, das man als Jedi töten musste - um sich zu verteidigen, um andere zu schützen und manchmal auch weil es einfach sein musste. Sie hatte nur nicht gedacht...
Was hatte sie gedacht? Sie hatte doch stundenlang über dieses Thema nachgedacht, wie sie in welcher Situation gehandelt hätte... Aber scheinbar hatte sie nie gedacht das sie es dann auch selbst würde tun müssen, das, was sie für sich als die beste Strategie angesehen hatte. Immer waren es ihre Filmhelden gewesen, die das Schwert geführt, die Granate geworfen oder die Luftschleuse geöffnet hatten.
Und dabei hatte sie nicht mal etwas erreicht. Keine Gefahr abgewendet, keine Katastrophe verhindert, kein größeres Übel unterbunden - eine sinnlose Aktion, nach allem was sie wusste. Und das wurde scheinbar von Minute zu Minute weniger.
Ebenso mechanisch wie sie gesprochen hatte sah sie sich in dem Kontrollraum nach Brauch- oder Sabotierbarem um. Der Blick des Ugnauthen verfolgte sie während sie Schutzklappen entfernte und sich mit dem Identifizieren von Komponenten abzulenken versuchte. Das meiste hier war Standardware, nichts, das auf jemanden schließen ließ der sich damit auskannte und der etwas mehr Credits für Qualität ausgeben würde. Oder vielleicht kannte sich jemand aus und wollte nur so viel ausgeben wie unbedingt nötig war.
Die Grüngeschuppte fand zwei Datapads mit augenscheinlich uninteressanten Informationen, aber vielleicht konnte irgendjemand anderes damit etwas anfangen - vielleicht ihre Mitjedi, vielleicht die Talz, vielleicht irgendwelche Republikmitarbeiter. Dazu baute sie einen wartungsfreundlichen Datenträger aus der Kommunikationskonsole aus, der so wartungsfreundlich war, das die Piraten ihn mit Hilfe eines dicken Brockens Transparistahl im Gehäuse eingespreizt hatten, damit er nicht aus seiner Halterung fiel. Vielleicht enthielt der ebenfalls interessante Erkenntnisse - auch wenn Rilanja daran im Moment selbst nicht interessiert war.
Die Systeme selbst würden den Piraten ohne Stromversorrgung nicht viel nutzen, und sie hatte im Moment ohnehin keine Möglichkeit irgendetwas daran zu manipulieren.
Sollen wir die mitnehmen?
fragte die Falleen schließlich mit Blick auf die Piraten. Es war nicht so, dass sie die beiden zurücklassen wollte, oder das sie darauf aus war zwei weitere Morde zu begehen, aber im Moment wusste sie beim besten Willen nicht, was als nächstes zu ihrer Aufgabe gehörte.
Einen Moment lang schwieg Rilanja, dann bemerkte sie, dass sie wahrscheinlich Briannas gut gemeinten Versuch nicht richtig gewürdigt hatte. Nicht, dass der Redeschwall der Echani ihr wirklich weitergeholfen hatte, aber sie konnte selbst nicht sagen ob Sarid in diesem Moment mehr hätte erreichen können.
Die junge Padawan atmete tief durch und stellte sich dem Blick des Ugnauthen. Langsam ging sie auf den Nichtfalleen zu, und - mit einiger Überwindung - drückte sie ihm seine Augen zu. Sie war froh um den dicken Handschuh, mit dem sie die Leiche selbst nicht berühren musste.
Danke,
meinte die Frau über die Schulter an die Adresse der Weißhaarigen, während sie innerlich wieder mit ihrem Würgereiz kämpfte, der wahrscheinlich ohnehin ins Leere greifen würde. Die Geste - das Schließen der Augen des Toten - hatte sie in verschiedenen Filmen gesehen, aber irgendwie brachte ihr es nicht die Erleichterung, die sie sich erhofft hatte.
Alzoc III - Piratenbasis - Kontrollraum - Brianna und Rilanja