Bandomeer

<| Bandomeer – Orsikos – Stadthalle |> Zasuna bei Adrian, Jibrielle und Nylia in der Nähe

Das Baby in ihrem rechten Arm hatte sich wieder etwas beruhigt. Auch sie fühlte sich vor allem aufgrund der Anwesenheit des Jedi wieder etwas wohler. Mit ihren Augen sah das so aus, als würde das Licht, in dem der Jedi hell erstrahlte, das ganze Dunkel zurückdrängen. Ein angenehmes Gefühl. Zumindest fühlte es sich deutlich besser an als die Konfrontation mit dem Leid und dem Schmerz auf den sie nicht vorbereitet gewesen war und sie stark erschüttert hatte.

Ihre Worte rissen den Jedi aus seinen Gedanken. Wie würde er reagieren? Sie hatte gar nicht genau darüber nachgedacht, wie sie sich den Jedi gegenüber verhalten wollte. Im Prinzip hatte sie damit gerechnet, dass man ihre Nachricht empfangen und ihr darauf hin eine freundliche Einladung schicken würde. Aber sie hatte nicht damit gerechnet dass es am Ende so laufen würde. Ganz und gar nicht. Ihr Gegenüber hatte mit großer Wahrscheinlichkeit nichts von ihrer Nachricht und Bitte an die Jedi gehört.

Der Jedi schaute sie prüfend an. Hatte sie bereits etwas Falsches gesagt? Der Begriff „Ashla“ war nicht gerade üblich bei Nichtmiraluka. Doch die Jedi waren weise, vermutlich konnte er also dennoch etwas damit anfangen. Wenngleich er für einen Jedi noch relativ jung war. Jetzt wo er sie ansah schätze sie ihn sogar jünger ein als sie selbst. Sie spürte, dass er sie nicht nur mit seinen Augen sondern auch mit Hilfe der Macht prüfte. Dass sie keine Jedi war sollte kein Geheimnis sein. Wahrscheinlich wäre es sowieso etwas schwer für sie gewesen ihre Gedanken vollkommen vor ihm abzuschirmen.

Nachdem er die Überreste des Ithorianers noch einmal kurz angeschaut hatte glaube sie ein Nicken wahrzunehmen. Auch ein leiser Dank kam über seine Lippen. Es gab nichts wofür er ihr hätte danken müssen. Bei ihren Worten handelte es sich um eine von ihr beobachtete Tatsache. Schließlich wandte er sich mit einem „Wer bist du?“ ihr wieder zu. Eine weitere Frage auf die sie nicht vorbereitet gewesen war. Zasuna mochte solche Situationen eigentlich gar nicht. Am liebsten hatte sie einen Plan und selbst wenn nicht, dann zumindest ausreichend Zeit um sich über ihre Schritte einige Gedanken zu machen. Improvisation und Spontaneität waren bestimmt nicht ihre Stärken.


„Ich…

Sie hielt kurz inne. Am liebsten hätte sie ihm gleich auf einmal alles über sich erzählt und die Bitte aus ihrer Nachricht abermals geäußert. Etwas unsicher suchte sie schnell nach einer neuen Lösung. Der Jedi hatte hier genug zu tun und zu helfen. Sie wollte ihm nicht noch länger seine kostbare Zeit rauben. Außerdem hatte sie hier noch ein Kleinkind auf dem Arm und musste dessen Eltern finden. Sie entschied sich folglich für die Kurzfassung.

„Mein Name ist Zasuna Zahary. Ich bin eine Sene Seeker von Alpheridies.“

Hoffentlich konnte er damit etwas anfangen. Aber andererseits… auch sie hatte schon über einige Jahre hinweg die Geschichte unterschiedlichster Völker in der Galaxis studiert. Es war unmöglich auch nur mehr als einen Bruchteil zu kennen. Und ihr Heimatplanet lag nun nicht gerade im Zentrum der Aufmerksamkeit.
Sie legte ihre linke Hand behutsam auf das kleine Händchen des Babies, welches gerade damit begonnen hatte etwas herumzuzappeln. Was mochte er nur von ihr denken wenn er sie mit diesem Kind auf dem Arm sah? Es benötigte noch eine ausführlichere Erklärung.


„Ich war auf dem Weg nach Coruscant um den ehrenwerten Jedi eine persönliche Bitte vorzutragen. Doch aufgrund dieses tragischen Unglücks nahm meine Reise hier ein unplanmäßiges vorläufiges Ende. Ich wäre Euch dankbar, wenn wir in einer ruhigeren Minute darüber sprechen könnten. Viele Leute hier benötigen Eure Zeit und Aufmerksamkeit gerade dringender als ich. Meine Heilkräfte sind äußerst beschränkt. Dennoch wäre ich Euch dankbar, wenn Ihr mir erlauben würdet euch zu begleiten und zu unterstützen. Auf welche Art und Weise auch immer ich Euch behilflich sein kann, Meister Jedi.“

Das hatte sie am ende doch noch ganz gut hinbekommen. Sie hatte schon gelesen, dass die Jedi mit Hilfe der Bündelung ihrer Kräfte große Heilwunder bewirken konnten. Zasuna konnte sich vorstellen, wie man den Fluss von Ashla berührte. Doch wie man ihn dann auch noch formen, lenken und auf seine solche Art und Weise konzentrieren sollte war ihr nicht verständlich. Vielleicht konnte sie schon etwas lernen wenn sie ihn nur begleitete. Irgendwann würde sich auch die Möglichkeit für ein Gespräch ergeben. Sie war da geduldig. Hauptsache sie stand ihm nicht im Weg.
Ihre leichte Unsicherheit würde ihm bestimmt nicht verborgen bleiben. Es war nicht wirklich ihre Nervosität sondern eher die Tatsache, dass seine helle Aura ihn geradezu blendete. Es war – wie sie das schon angemerkt hatte – ein gutes Gefühl. Dennoch wusste sie nicht genau wie sie damit umgehen und wie sie sich dem Jedi gegenüber verhalten sollte. Während sie auf seine Reaktion wartete verlagerte sie ihr Gewicht auf ihr rechtes Bein und schaute das Baby in ihrem rechten Arm an. Jandal schaute sie einmal mehr mit seinen großen Kinderaugen an und schien von der Umgebung sonst nicht sonderlich viel wahr zu nehmen.


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- Bandomeer - Orsikos - Haus in Ruinen - Mit Zhaax und seiner Mutter -

Dass er über das, was Chesara gesagt hatte, nachdenken würde, war alles an Versicherung, was sie in diesem Moment benötigte. Es war ihre Aufgabe gewesen, ihn von seinem Gespür für die Macht zu unterrichten und ihm zu erklären, dass er damit geeignet für eine Ausbildung zum Jedi-Ritter war. Was er letztendlich aus diesen Informationen machen würde, war seine Entscheidung. Chesara verabschiedete sich von Zhaax, der noch genug damit beschäftigt sein würde, seiner Mutter zu erzählen, was sich zugetragen hatte und sie an einen sicheren Ort zu bringen. Wenn er dann bereit war und sich Gedanken gemacht hatte, wusste er, wo er Chesara finden würde. Die Jedi-Rätin verließ das Haus, musste sich, als sie nach draußen kam, erst kurz orientieren und ging dann den Weg zurück, den sie vorhin im Laufschritt gekommen war. Jibrielle, Adrian, Nylia, Kaiba und Breela'a mussten schon längst in der Stadthalle sein und nach ihrem Abstecher würde Chesara ihnen nun endlich folgen können. Sie hatte bisher nur einen kurzen Blick in das große Lazarett werfen können und wappnete sich für alles, was ihr dort begegnen und für alles, was sie dort sehen und erleben würde. Der Wachmann vorne am Haupteingang erkannte sie direkt wieder und ließ sie passieren. Allein durch ihre Jedi-Robe fiel Chesara auf und sie sah die vielen neugierigen Blicke der Menschen um sie herum, die sie musterten. Manche riefen sogar in ihre Richtung und Chesara nickte ihnen im Vorbeigehen freundlich zu, wollte jedoch zuerst einmal eintreten. Als sie die Stadthalle betreten hatte, schlug ihr ein beißender Geruch entgegen. Die Luft war heiß und stickig, trotz der aktivierten klimatisierenden Sensoren an der Decke. Zudem war es laut, sehr laut. Die Stimmen von mehreren hundert Individuen schallten um sie herum und wurden von den hohen Wänden und Decken in den Raum zurück geworfen. Es war in etwa so betriebsam wie in einem Bienenstock und überall hörte man Schluchzen, Weinen und Rufen. Auf den ersten Blick konnte Chesara keinen ihrer Schützlinge entdecken. Die Menge war zu groß um direkt ein bekanntes Gesicht ausfindig machen zu können. Irgendwo würde sie jedoch alle sein. Chesara machte einen weiteren Schritt vorwärts, stockte jedoch sofort wieder, als sich jemand unerwartet aus der Masse löste und sich vor ihr schob. Chesara schaute zu dem größeren Menschen auf und sah dunkle Haare, einen ebenso dunklen, stellenweise mit Grau durchzogenen Bart und zwei müde Augen, unter denen sich dunkle Schatten abzeichneten. Der weiße Kittel, den er trug, zeichnete ihn als Arzt aus.

“Rätin ChesaraSyonette?“

Zu ihrer Verwunderung bot er ihr eine saubere Hand an. Chesara ergriff sie und schüttelte sie.

„Ja, das bin ich.“

Erwiderte sie.

„Und Sie sind...?“

“Dr. Jantung. Ich bin froh, dass Sie hier sind. Wir sind völlig unterbesetzt und kommen kaum nach mit der Versorgung der Verletzten, zudem wir das Bacta bald knapp. Wenn der Strom der Verletzten nicht abreißt weiß ich nicht, wie wir sie noch alle behandeln sollen.“

Schilderte er ihr die Situation und Chesara erkannte, dass er nicht nur froh über zusätzliche Unterstützung war, sondern auch nach jemandem suchte, der die Verantwortung übernahm und wusste, was zu tun war.

„Ich verstehe, wovon Sie sprechen.“

Antwortete Chesara. Ein Blick um sie herum genügte um dies wirklich zu tun.

„Ich bin an Bord eines Frachters gekommen und wir haben etwas Medizin mit gebracht. Ich weiß nicht, wie lange es ausreichen wird, doch wir werden sehen, dass wir bald Nachschub bekommen.“

Dr. Jantung führte sie weiter hinein in die Stadthalle.

“Wir haben hier keinen Bacta-Tank, Rätin. Solche Einrichtungen gibt es nur im Krankenhaus und auch dort ist alles belegt. Ich komme noch ein, zwei Tage mit den Bacta-Vorräten aus, aber danach...“

Er brach ab, sah sie unglücklich an und schüttelte den Kopf.

“Wenn wir nicht bald zusätzliche Versorgungen bekommen, müssen wir beginnen uns auf jene zu konzentrieren, die eine Chance haben. Ich kann meine Vorräte nicht für aussichtslose Fälle verschwenden.“

Eine grausame Wahrheit sprach aus seinen Worten, die sich eisig um Chesaras Brustkorb legte. Sie verstand, warum er sich zu diesem Schritt gezwungen sah, doch noch war es nicht an der Zeit aufzugeben.

„Versorgen sie jeden.“

Wies sie ihn an.

„Wir haben alle eine Chance verdient. Wir werden schon eine Lösung finden.“

- Bandomeer – Orsikos – Stadthalle – Mit Dr. Jantung -
 
Bandomeer - Orsikos - Stadtzentrum - Faltana

"Zhaax?!"

Meinte eine gequälte, heisere Stimme leise.

"Zhaax?! Bist du es?"

Ungläubig drehte der frierende, junge Twi'lek sich um, den undeutlichen Tönen folgend, die von der Ecke ausgingen, indem seine Mutter lag.
Er realisierte, dass sie sprach, bemerkte ihr schwaches Blinzeln, das aufgequollene Gesicht, wie es sich zu einem Nieser verzog.
Grinsend ging er auf sie zu. Die sorgenerfüllten Bleischuhe waren abgelegt, jeder Schritt fühlte sich so gut an, so erleichternd.
Bei Faltana angekommen hockte er sich neben sie. Er strich ihre linke Lekku aus dem Gesicht und legte seine Hand auf ihre Stirn.


"Wie geht es dir Mama?"

Sprach er ruhig aber deutlich.

Faltana wandte Kraft auf, um ihre Lider weiter zu öffnen. Sie schaute ihren Sohn an und gewann sich ein Grinsen ab. Ein schmerzverzerrtes Gesicht erfüllte gleich im Anschluss wieder ihre knochigen Züge.


"Was ist passiert? Wo sind wir? Die Küche sieht ja grauenhaft aus, hast du wieder gekocht?"

Scherzte die Mutter erschöpft.

Ein breites Grinsen erfüllte Zhaax Gesicht, als er bemerkte, dass sie auch gesitig wieder auf der Höhe war. Er führte seine Hand über ihre Wange, als ihre müden Augen ihn trafen. Sichtlich erfreut über die schnelle Genesung seiner Mutter dachte er wieder an Chesara, der er das zu verdanken hatte. Was wäre gewesen, hätte er sie nicht getroffen? Zhaax würde wohl immernoch aufgelöst in der Stadt rumstehen und verzweifelt nach Hilfe Ausschau halten. Wohl vergebens.
Er konzentrierte sich auf die Fragen seiner Mutter.

"Eine Katastrophe, Mama. Eine riesige Flutwelle überschwemmte die gesamte Küste. Orsikos hats besonders schlimm erwischt, du wurdest von einem Trümmer erfasst, zumindest dein Bein dann hab ich dich hier hergebracht und eine Jedi hat dich geheilt."

Fasste er die Hauptfakten kurz zusammen.

"Sie wandte ihre ... Macht an, Mama. Nur um dich zu heilen."

Faltana hört aufmerksam zu, ihre Augen waren nun weiter geöffnet.

"Eine Jedi hat dir geholfen?"

Sie überlegte.


"Jedi. Man nennt sie Hüter des Friendes, Junge. Wie hat sich dich entdeckt?"

Fragte sie neugierig und eine Antwort erwartend.

Zhaax wurde steif. Er überlegte, wie seine Mutter gerade auf diese Frage kam. Wusste sie etwas, dass er nicht wusste?


"Sie sagte.. "

Er unterbrach kurz, da er selbst noch einmal darüber nachdenken musste, was das bedeutete.

"Sie sagte ich sei für die Macht empfänglich und sie hat mir das Angebot gemacht mich auszubilden. Zu einem Jedi!"

Erläuterte er Faltana mit leuchtend großen Augen.

Seine Mutter strahlte. Freudig schaute sie ihn an, richtete sich in eine Sitzposition und umarmte ihren Jungen. Eine Träne lief ihr Gesicht herunter.


"Tu es Junge. Man nennt sie auch die Hüter des Friedens. Sie helfen den Leuten. Beschützen. Das ist deine Chance hier wegzukommen. Frieden zu finden."

Die Umarmung lösend schaute sie ihrem Sohn in die Augen.

Zhaax war perplex. Verwirrt schaute er seine Mutter an. Er hatte mit Ablehnung und Geklammere gerechnet, mit einer Mutter - Sohn- Szene sondersgleichen.


"Bist du dir sicher Mama? Wenn du es wünscht, bleibe ich bei dir."

Meinte er mit ernsten Ton.
Natürlich wollte er ein Jedi werden, doch er hätte es nicht ertragen seine Mutter zurückzulassen, verbittert und traurig über die Tatsache, dass sie ihren Sohn vielleicht für eine sehr lange Zeit, vielleicht nie wieder sehen würde.

"Bist du dir sicher Mama? Ich glaube Jedi reisen viel. Und..."

Wieder unterbrach er sein Erklären.

"Und.. ich weiß nicht wann ich wieder mal auf Bandomeer sein werde."

Gab er geknickt zu.

Erneut zeichnete sich ein Grinsen auf Faltanas Gesicht ab.


"Mach dir um mich keine Sorgen, Kind. Ich habe mir immer gewünscht, dass aus dir was wird. Und jetzt lass uns nicht weiter darüber reden. Geh wenn es dein Wunsch ist, ich werde dich immer unterstützen."

Mit diesen Worten leitete sie schon fast ihren Abschied ein, Zhaax war das nicht geheuer. Er war es nicht gewohnt, ohne seine Mutter zu sein. Wer würde jetzt auf sie aufpassen. Wo würde sie hingehen, jetzt da ihr zu Hause nicht mehr war? Das beschäftigte ihn.
Doch plötzlich kam ihm ein Einfall. Eher ein Hoffnungsschimmer, als ein Einfall.

Er ging abermals zum Brunnen, und füllte Wasser in das Gefäß, gab ihr auch die letzten Essensrationen, die er aufbringen konnte.


"Warte hier Mama. Ich bin bald zurück!"

Mit diesen Worten verschwand er aus dem Türrahmen und Faltana legte sich wieder müde zur Ruh, lächelnd.

Bandomeer - Orsikos - Stadtzentrum - Faltana
 
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Bandomeer – Orsikos - unter einem eingestürzten Gebäude - Kaiba

Der Aufprall war hart und trieb ihm die Luft aus den Lungen. Rücklings war er hinab gestürzt, als er sich durch die von ihm geschaffene Öffnung gequetscht hatte. Hustend rappelte sich der Padawan langsam auf und sah sich um. Durch den schmalen Spalt viel ein kleiner Lichtschein, aber außer Steine und Schutt war wenig zu erkennen. Weiter hinten herrschte eine durchdringende Dunkelheit. Die Schmerzen in seinem Rücken verdrängend, tastete Kaiba in seinen Taschen herum und fand schließlich, was er gesucht hatte. Der Glühstab, von denen er umsichtigerweise ein paar eingesteckt hatte, tauchte die "Höhle" in ein orangenes, warmes Licht. Zu erst konnte Kaiba nichts erkennen, doch dann nahm er die Umrisse einer liegenden Gestalt war. Rasch näherte er sich der Person, deren Augen so gleich zu der Lichtquelle in seiner Hand huschten. Die alte Ithorianerin war zwischen einer Steinplatte und mehreren größeren und kleineren Brocken, eingeklemmt. Sie wollte etwas sagen, keuchte jedoch nur schmerzverzerrt.

"Bleiben Sie ruhig liegen, ich bin hier um Ihnen zu helfen. Ich bin ein..." , er zögerte es auszusprechen, "ich bin Jedi und werde Sie hier rausholen."

"Ah ein Jedi... die Macht muss Euch zu mir geschickt haben", antwortete sie schwach.

Kaiba lächelte. "Nein, nicht die Macht, es war Ihr Mann. Es geht ihm gut und er sorgt sich um Sie."

Erleichtert murmelte die ältere Dame etwas, was Kaiba nicht recht verstand. Angestrengt überlegte er, wie er sie befreien könnte. Erst einmal musste er das Gewicht, dass auf die Beine der Frau drückte, verringern. Vorsichtig hob Kaiba die Brocken, die auf der Steinplatte lagen, hinunter und räumte, so gut es ging, den Schutt herunter. Da er alleine war dauerte es einge ganze Weile, immer wieder sprach er zwischendurch mit der Verschütteten und bot ihr Wasser an. Schließlich war da nur noch die große Steinplatte, die auf ihren Beinen lag. Ihr Zustand verschlechterte sich langsam, sie stöhnte vor Schmerz. Fieberhaft ging Kaiba die verschiedenen Möglichkeiten durch. Sein Blick fiel auf die Beine. Sie waren vermutlich zertrümmert, zumindest aber gebrochen. Er könnte natürlich das Lichtschwert benutzen um... diesen Gedanken wollte er lieber nicht zu ende spinnen. Die Platte musste nur ein kleines Stück angehoben werden. In ihm erwachte eine Idee, er suchte sich einen paar Steine und stapelte sie unter der Platte hoch, tauschte sie immer wieder aus, änderte die Position, um einen stabilien Turm zu bauen. Anschließend langte er nach einer Eisenstange, klemmte sie zwischen Turm und Steinplatte. Kaiba stützte sich mit seinem gesamten Gewicht und all seiner Kraft auf die Stange, die sich knirschend verbog. Durch die Hebelwirkung hob sich die Platte unmerklich. Schnaufend setzte er ab, justierte alles ein weiteres Mal und wiederholte das Ganze. Seine Konstruktion knackte verdächtig, es würde nicht viel Zeit bleiben. Bevor er mit seiner Prozedur begonnen hatte, hatte er der Ithorianerin ein Schmerzmittel verabreicht, dass das Leiden lindern sollte. Nun musste er sich beeilen, aber dennoch vorsichtig agieren, um die Dame nicht noch weiter zu belasten. An den Schultern zog er die Stück für Stück unter der Platte hervor. Ihre Füße waren schon beinahe zu sehen, da knackte der "Steinturm", den er errichtet hatte erneut laut. Kaiba verdoppelte seine Anstrengung und zog schneller an ihr.

Ihre Füße waren nun ebenfall frei und gerade als diese unter der Platte hervor kamen, krachte es laut und die provisorische Konstruktion brach zusammen. Die Steinplatte prallte auf den Boden und barst entzwei. Noch schlimmer war aber die Erschütterung, die alles erzittern ließ. Brocken stürzten von der Decke aus Schutt und regneten herab, das empfindliche Gleichgewicht, dass die "Decke" aus Staub und Gebäudeteilen aufrecht erhielt, war gestört worden. Schützend stellte sich Kaiba über die Frau, Staub rieselte herab und brachte ihn zum Husten. Der Ithorianerin hielt er ein nasses Tuch vor Mund und Nase, während kleine Steine auf seinen Kopf und Rücken hinabprasselten. Doch dann löste sich ein Stein von der Decke, von der größe einer Kinderfaust und traf Kaiba an der Schläfe. Sofort brach Schwärze über ihn herein.

Bandomeer – Orsikos - unter einem eingestürzten Gebäude - Kaiba
 
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]Bandomeer-System - Orsikos - Stadthalle - mit Nylia[

Das Skalpell schnitt durch das Fleisch der Ithorianerin wie durch Butter. Fasern lösten sich ohne Widerstand und es war fast magisch zu sehen, wie wenig Blut doch daraus hervorquoll im Vergleich zu dem klaffenden Loch selbst, um das nun herumgeschnitten wurde. Jibrielle sah wieder weg, konnte sich das nicht ansehen, musste sich ganz auf die Patientin und Nylia konzentrieren. Alle Machtfühler, die sie bis zu diesem Tag gewonnen hatte, waren im Einsatz, um diese Frau in ihrem Innersten zu erreichen, und, nicht nur das, auch ihren Geist zu beruhigen, zu betäuben, von dem aufschreienden Körper, den brennenden Nervensträngen loszulösen. Ob sie es überlebte oder nicht - sie sollte keine Schmerzen haben. Während Jibrielle alle Energien auf die Ithorianerin lenkte, sah sie jedoch Nylia an, die, ihre Hände auf den Händen Jibrielles liegend, panisch und völlig überfordert wirkte. Also nicht anders, als es zu erwarten gewesen war. In diesem Moment tat es der brünetten Padawan unglaublich leid, wodurch sie ihre Freundin da gerade führte. Aber musste es nicht so sein? Für die Patientin - und für Nylia?
Jibrielle schaute wieder auf die Ithorianerin, die aufgrund ihrer äußeren Erscheinung, der so fremden Physiognomie, kaum zu lesen war. Doch was sie ihrer Patientin nicht aus dem Gesicht ablesen konnte, dass fühlte sie durch die Macht. Selbst wenn es nur ein Teil des Schmerzes war, den Jibrielle zunächst in sich aufgesogen hatte, um die Ithorianerin davon zu befreien, so war dieser schon beinahe unerträglich genug gewesen. Doch hatte Jibrielle weiter fest und doch sanft ihre Hand auf die Stirn der nicht-menschlichen Frau gepresst und die Verbindung nicht unterbrochen. Doch für die ganze Operation würde sie es nicht aushalten, den Blitzableiter zu spielen. Vielmehr musste sie sich ins Zeug legen und anstatt die Schmerzen der Frau aufzunehmen, mithilfe der Macht die eigenen Gefühle, wenn in diesem Moment auch bloße Erinnerungen, mit ganzer Kraft auf die Patientin zu übertragen. Sie bemühte sich aller Instinkte der Macht, die sie besaß, um sich wie eine Decke über den Geist der Ithrorianerin zu legen und nichts an sie heran zu lassen. Und nach und nach gelang es ihr. Die feinen Linien und tiefen Falten der grünlichen Haut der Ithorianerin brannten sich in Jibrielles Augen, das Leben dass durch die blaßen Äderchen pochte. Die Padawan sah wieder auf zu ihrer noch so unerfahrenen Kollegin, die sich bemühte ihr irgendwie zu helfen. Jibrielle hatte keine Worte der Erleichterung für sie. Nichts was sie sagen konnte, konnte dies hier wirklich erträglicher machen, die Notwendigkeit der Hilfe und des gleichzeitigen Trainings dieser wichtigen Aufgabe herunterspielen. Und Jibrielle spürte, dass Nylia es versuchte, auch wenn sie nicht wirklich durchdrang, weder zu ihrer Padawanfreundin noch zur Ithorianerin. Ihr fehlte einfach die Übung mit der Macht. Und dann auf einmal drang sie für einen Augenblick doch durch und Jibrielle erkannte die Überraschung, den Schrecken und den Schmerz in Nylias goldgelockten Gesicht aufblitzen. Ein Blitz der die Padawan vor Schock regelrecht zurückwarf.

Zu gerne hätte Jibrielle jetzt in ihre Freundin geschaut, versucht an ihrer Unsicherheit und Angst teilzuhaben, es ihr leichter machen zu können, doch sie brauchte jedes Fünkchen ihrer Konzentration für die Operation. Wie das Durchtrennen des Knochens neben ihr begann sah Jibrielle gar nicht, passierte es nur in ihren Augenwinkeln, doch nahm sie es nicht einmal war wie Blut auf ihre Unterarme spritzte. Sie versuchte die richtigen Worte zu finden. Aber Nylia, so verwirrt und voller Furcht für sich und alle anderen um sich herum sie auch war, lief nicht weg. Sie kam wieder zu Jibrielle und der Patientin und fragte, was sie denn nur tun konnte.


„Funktioniert es? Wird sie es schaffen? Kann ich noch irgendetwas tun? Ich weiß nicht, wie ich dir helfen kann.“

Nylia fühlte sich komplett nutzlos, kraftlos, wertlos und verloren, überwältigt von den Ereignissen und dem Horror um sie herum - das sah Jibrielle allein durch einen Blick in ihre Augen. Auch wenn die Anstrengungen wie ein brennender Schmerz hinter Jibrielles Augäpfeln hämmerte, sah sie ihre Freundin gefasst, freundlich und selbstsicher an und schenkte ihr ein ermutigendes Lächeln.

"Du schlägst dich großartig, Lia!"

sagte sie mit aufrichtiger, wenn auch gepresster Stimme. Alles war anstrengend, sogar zu blinzeln und die Mundwinkel zu heben.

"Du darfst nur nicht aufgeben und musst daran glauben, dass du was verändern kannst. Ganz egal wie groß deine Kraft und Fähigkeiten sind - alles fällt ins Gewicht. Für diese Leute zählt jeder gute Wille und du bist voll davon, voll des guten Willens, ich weiß es. Versuch es nochmal. Ich verlange von dir kein bisschen mehr als das, wozu du in der Lage bist. Wenn du nicht direkt zu ihr durchdringen kannst, ist das okay. Dann leih mir etwas von deiner Kraft, damit wir diese Frau weiter vor dem Schmerz abschirmen und ihren Geist beruhigen können, damit sie weiter Kraft zu atmen hat. Komm Lia, leg deine Hände noch einmal auf meine."

sagte Jibrielle mit der Stimme einer Freundin, die nur das Beste für Nylia wollte. Sie wollte ihr die Chance geben zu helfen, zu sehen, dass sie nicht nutzlos war, dass in ihr der Spross einer großen Jedi steckte, einer Helferin, die irgendwann zu noch größeren Taten fähig war und nicht zurückschrecken würde, dass richtige zu tun. Doch dafür musste man viele kleine, schmerzhafte, brutal schwere Schritte machen.
Jibrielle schloss die Augen, weil das Sehen zu anstrengend war. Weiterhin ließ sie die Macht auf den Geist der Ithorianerin ströhmen, der wie auf Federn gebetet losgelöst von dem berstenden Körper keinen Schmerz zu fürchten hatte. Und dann spürte sie wieder die sanften, weichen wenn auch schmutzigen Finger ihrer Padawankollegin auf dem Handrücken. Und dann nach wenigen Momenten spürte sie, wie Nylias Aura - die sie seit der Behandlung kaum noch gespürt hatte, genauso wie irgendeine andere Aura außer der ihrer Patientin - langsam aber sicher auf Jibrielle einströhmte, sich mit ihr zu synchronisieren begann, so wie Jibrielle mit der Aura der Ithorianerin synchronisiert war, und ihr Kraft spendete. Und schließlich, nach 20 Minuten die Jibrielle wie 20 Wochen vorkamen, ließ der Druck des schmerzenden Körpers schließlich nach und Jibrielle konnte etwas Konzentration abzweigen, um zum Arzt zu schauen. Das verschwitzte Gesicht des Mannes lächelte. Der Stumpf war mit einer sterilen Plastiktüte versiegelt und ein dicker Schlauch reichte ins Fleich, der das sich noch bildende Blut in einen länglichen Kasten leitete. Ansonsten floß kein Blut mehr. Der Arzt wischte sich den Schweiß von der Stirn. Da viel Jibrielle auf, wie ihr eigener Körper von oben bis unten mit kaltem Schweiß bedeckt war und in dicken Tropfen von Stirn und Wangen lief. Sie schluckte.


"Ist es vorbei?"

"Fürs erste ja. Endlich hat jemand ein paar Analgetika auftreiben können und eine der freiwilligen Schwestern hat sie ihr verabreicht. Habt ihr das nicht gemerkt?"

Jibrielle schüttelte den Kopf und leckte sich über die trockenen Lippen. Ein schmales Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. Er hatte sie gesietz ... was diese Robe doch ausmachte. Eine Robe voller Blut, Hände voller Blut.

"Jedenfalls könnt ihr erstmal aufhören, denk ich ... was immer ihr getan habt, um sie derart stabil zu halten. Jetzt hat sie eine gute Chance."

Jibrielle hörte Nylia irgendwas sagen neben sich, bedankte sich selbst noch beim Arzt und schaute zu Nylia. Jetzt erst löste sie die Hände von der Patientin, löste gleichzeitig die Verbindung mit ihr, die schließlich bloß durch den direkten Kontakt unterstützt wurden - wenn auch kaum - und in diesem Moment löste auch Nylia erst ihre Hände von Jibrielles. Die brünette Padawan sah Nylia an, dass sie auch etwas erschöpft schien, doch glaubte sie ebenfalls zu erkennen, dass ihre Freundin so selbstbewusst wirkte, wie noch keine Minute am heutigen Tag zuvor. Doch brachte sie keine Kraft auf, um in Nylias Emotionen die Wahrheit dieser Annahme zu erforschen. Jibrielle strich sich über die Stirn und bemühte sich, die Steifheit aus Geist und Körper zu kriegen, und binnen einer Sekunde grinste sie wieder breit über das Gesicht. Sie atmete tief ein und aus.

"Na das hat doch super geklappt oder? Wir waren ein gutes Team! Ohne dich hätte ich das nicht geschafft. Aber die Arbeit ist noch lange nicht vorbei. Wir können zwar nicht jedem helfen, aber aber diese Frau ... ihr haben wir geholfen. Und da warten noch mehr."

sagte Jibrielle und unterbrach sich selbst, geriet sie doch ins Phrasendreschen, Sachen, die Nylia ja bestimmt selber wusste. Was aber konnten sie jetzt tun? Jibrielle blinzelte und atmete tief ein und aus.

"Lia, lass uns doch die Decken schnappen, die wir vorhin beim Eingang so achtlos in die Ecke geworfen haben, und sie unter den Leuten verteilen. Ich hab vorhin gesehen, dass einige bloß mit feuchten Kleidern auf den Barren liegen. Bei den Temperaturen holen sie sich so noch den Tod, dem sie gerade noch von der Schippe gesprungen sind."

sagte Jibrielle, wohlwissend, dass sie natürlich weder Nylias Vorgesetzte war, noch irgendeinen wirklich guten Plan, was jetzt als nächstes zu tun war. Doch Nylia schien nicht zu wiedersprechen und Jibrielle war ihr dankbar dafür. Sie sah auf die blutigen Hände, die heute irgendwie nicht wie ihre eigenen aussahen, und wischte sie an der ohnehin besudelten Robe ab. Dann tat sie wie gesprochen, nahm die Hälfte der Decken und begann sie unter das Volk zu bringen. Als sie sich nach ein paar Minuten umdrehte und Nylia nicht mehr in ihrer Nähe war - vermutlich verteilte sie gerade am anderen Ende der Halle - legte Jibrielle den Stapel kurz ab und ging auf eine Seitentür zu, auf der ein kleines Schild angebracht war, das "Lagerraum" verkündete. Jibrielle ging hinein und erkannte, dass niemand hier war in diesem kleinen, keine sieben Quadratmeter großen Raum. Nur Schränkchen mit Reinigungsmitteln, ein Generator und Kanister standen hier. Und mehrere Mülleimer. Jibrielle schaffte es gerade noch, bereits den Oberkörper gebeugt, zu einem der Eimer hin, riss den Deckel ab und erbrach. Als sie fertig war, einige Minuten später, sich mit den Händen schwach an den Rand der Tonne klammernd, wischte sich sich den Mund ab, atmete tief ein und aus. Und dann übergab sie sich ein letzten Mal, wobei nicht mehr als Magensaft zum Vorschein kam.

]Bandomeer-System - Orsikos - Stadthalle - Lagerraum - allein[
 
[ Bandomeer – Orsikos – Stadthalle ] Saan Weesl bei Chesara und Dr. Jantung

Saan hatte die gesamte Situation nun schon eine ganze Weile beobachtete und genügend Informationen gesammelt. Er hatte sich keine Mühe gegeben irgendwem bei der medizinischen Versorgung der Opfer zu helfen doch das war nun mal auch nicht seine Aufgabe hier. Immerhin hätte er sein Gewissen damit trösten können, dass er hier allen eine ganze Menge Hilfe anbieten konnte wenn die Mission erfolgreich war. Wenn er denn ein Gewissen gehabt hätte.

Neben Credits ging es ihm nur um seine persönlichen Vorteile. Und ein erfolgreicher Abschluss dieses Auftrages würde ihm eine ganze Menge Prestige einbringen. Als Geheimdienstagent der Forces of Hope zählte er sicherlich nicht zu den Leuten die in der Galaxis am besten verdienten, doch er hatte für alles seine Gründe.
Der Clawdite hatte sich mit dem Rücken an die Wand gelehnt, ein Knie leicht angewinkelt und vor allem das Treiben der Jedi beobachtet. Seine Vergangenheit war mindestens ebenso bunt wie sie seines obersten Kommandanten. Er hatte als Taschendieb begonnen und seine Karriere dann als Söldner fortgesetzt. Zumeist Aufträge bei denen der Kopfgelder eingetrieben hatte. Seine militärische Ausbildung war dabei eher knapp ausgefallen. Doch Saan wusste, wie er sich in der Unterwelt bewegen musste und wie er unbeobachtet bleiben konnte.

Der Clawdite stieß sich von der Wand ab und näherte sich der Jedi-Rätin. Er hatte große Teile des Gespräches zwischen ihr und dem Arzt mitverfolgen können. Sein Gehör wurde durch ein kleines Implantat unter dem rechten Ohr deutlich verstärkt. Der Eingriff war etwas schmerzhaft gewesen doch die Vorteile waren bemerkenswert. Man konnte Gespräche belauschen obwohl die Personen davon ausgingen dass man eigentlich außerhalb der Hörweite war. Für einen Geheimagenten war das recht nützlich. Er blieb hinter Chesara stehen und kommentierte das Ende ihres Gesprächs mit dem Arzt.


„Ich könnte Ihnen da eine Lösung anbieten, Rätin Syonette

In dem Moment als sie sich zu ihm drehte schlug er seine Kapuze – die zuvor sein Gesicht fast vollständig verborgen hatte – nach hinten und die Jedi blickte in das Gesicht des ehemaligen Großadmirals und Oberkommandanten der Neuen Republik War Blade. Natürlich nicht in sein echtes Gesicht aber dennoch in eine verblüffend genaue Kopie. Die Fähigkeiten als Gestaltwandler waren doch immer wieder sehr nützlich.
Er selbst war etwas kleiner als der Flottenkommandant. Er konnte zwar die Farbe seiner Haut und ihre Beschaffenheit verändern. Auch kleinere Änderungen seiner Form waren möglich. Doch seine Körpergröße konnte er nicht sonderlich stark beeinflussen . Und ach ja… er hatte sich natürlich auch den Spaß erlaubt Blade ein wenig älter aussehen zu lassen. Aber alles zusammen waren es nur geringfügige Unterschiede und für Leute die Blade nicht besonders gut kannten beinahe unmöglich zu erkennen.

Seine Recherchen hatten ergeben dass Blade und die Jedi-Rätin sich in der Vergangenheit schon einmal begegnet waren. Es bestand kein Zweifel daran, dass sie ihn erkennen würde. Vermutlich würde sie aber auch schnell herausfinden dass er nicht der echte War Blade war. Dennoch würde seine äußere Hülle ihre Aufgabe erfüllen.
Da die Leute um ihn herum nun wirklich andere Probleme hatten rechnete er auch nicht damit dass er zu viel Aufmerksamkeit erregen würde. Mit manchen Hüllen musste man da schon etwas vorsichtiger sein. Vor allem, wenn vermutlich immer noch einige Kopfgelder auf die entsprechenden Personen ausgesetzt waren.
Zwar waren die Todesurteile alle Geschichte und auch die Forces of Hope hatten sich fast vollständig wieder in die Neue Republik eingegliedert aber dennoch musste man immer noch vorsichtig sein. Die Forces of Hope hatten noch einige Geheimnisse und auch wenn Blade früher oder später zur Neuen Republik zurückkehren würde bezweifelte er stark dass man diese Geheimnisse jemals alle aufdecken würde. Grinsend sah er die Jedi-Rätin an und wartete auf eine Reaktion.


[ Bandomeer – Orsikos – Stadthalle ] Saan Weesl bei Chesara und Dr. Jantung
 
- Bandomeer – Orsikos – Stadthalle – Mit Dr. Jantung -

Dr. Jantung nickte, doch in seinem Blick schwang Skepsis mit. Er mochte froh über die Anwesenheit einer Jedi-Rätin sein, doch es war ebenso klar, dass, so viel Chesara auch mit ihren speziellen Kräften ausrichten konnte, nicht plötzlich eine Frachterladung Bacta herbei zaubern konnte. Nein, dies überstieg ihre Macht und dem Arzt fehlte eine Lösung des Problems. Wenn seine Vorräte in zwei, drei Tagen aufgebraucht waren, würden sie wieder vor genau dem selben Problem stehen. Chesara war sich der Schwierigkeit bewusst, doch sie konnte nicht mit ihm überein stimmen, die aussichtslosen Fälle zu ignorieren und ihnen eine ordentliche Behandlung zu verwehren. Jedes einzelne Leben war wertvoll. Sie tauschte einen letzten Blick mit dem Arzt aus, der erkärte wieder an seine Arbeit zu gehen, und sah ihm dann nach, als er in der Menge verschwand. Um ihr Herz legte sich ein bleierndes Band, das an das ohnmächtige Gefühl erinnerte, helfen zu wollen und doch nichts tun zu können. Bevor sie es selbst verstand, wich dieses Gefühl jedoch der Überraschung, als sie hinter sich eine Stimme vernahm, die von einer Lösung sprach. Jeder, der glaubte helfen zu könnten, hatte verdient, dass man ihm zuhörte. Jeder noch so kleine Schritt nach vorne würde sie ihrem Ziel näher bringen. Ruckartig wandte Chesara sich herum - und erstarrte im nächsten Moment. Ein Mann, eine zurück geschlagene Kapuze, ein Blick der den ihren traf und ein Gesicht, das so lange verschollen gewesen war und das wiederzusehen sie niemals geglaubt hatte.

Konnte dies möglich sein? Sie sah es mit ihren eigenen Augen und doch hinterfragte Chesara ihren Verstand. Spielte das Licht ihr einen Streich? War sie selbst es, die in dem Gesicht eines Fremden Hoffnung für die Verwundeten suchte? Nein, war sie sah war zu klar, als dass es eine Illusion hätte sein können: die blauen Augen, die dunkelblonden, inzwischen leicht mit grau durchzogenen Haare und die ausgeprägten Wangenknochen...


"Großadmiral War Blade?"

Chesaras Stimme war fragend. Er war der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit entschwunden, seit man ihn damals zum Tode verurteilt hatte. Zu jener Zeit hatte Chesara bei ihrer Familie gelebt und nichts mitbekommen von dem politischen Desaster und der Zerrissenheit der Republik, doch sie hatte es später alles nach gelesen und sich erklären lassen, was geschehen war. Aber dass er hier und jetzt wieder auftauchte, mitten auf Bandomeer, in einem notdürftig errichteten Lazarett in dem es nur so wimmelte von verletzten, kranken und sterbenden Menschen und Nichtmenschen, das konnte nur schwerlich Wirklichkeit sein, oder doch? In Chesara rangen große Freude und Hoffnung mit ihrem gesunden Menschenverstand. Kopfschüttelnd sah sie War Blade entgegen.

"Ich verstehe nicht..."

Gestand sie und sah ihn fragend an.

"Seid Ihr es wirklich?"

Lange hatte sie sich nicht mehr so verwirrt gefühlt. Wenn er nun hier war um zu helfen? Wenn er von der Katastrophe gehört und beschlossen hatte sofort hier her zu kommen, so wie sie? Er konnte die Rettung sein, für die Republik einstehend, so wie er es immer getan hatte! Ein Funken des Mistrauens blieb jedoch, ein Funken der Chesara davor zurück hielt all zu enthusiastisch zu sein. Stattdessen griff sie in die Macht hinaus. Die Präsenz des Großadmirals war leicht und tänzelnd, wie ein Schmetterling, der unsteht von einem Punkt zum anderen flatterte. War dies die Präsenz, die Chesara von früher erinnerte? Es war lange her, vielleicht zu lange.

- Bandomeer – Orsikos – Stadthalle – Mit Saan Weesl -
 
Bandomeer – Orsikos - unter einem eingestürzten Gebäude - Kaiba, alte Ithorianerin (NPC)

Mit dröhnendem Schädel erwachte Kaiba. Der Schmerz war sinnesbetäubend und so intensiv, dass er einen Augenblick nichts sehen konnte. Ruhig atmend, versuchte der junge Curox die Kontrolle über sich wiederzuerlangen. Ächzend erhob er sich, wankte unsicher und kam nur mühsam auf die Beine. Orientierungslos blickte sich der Padawan um, schließlich wurde ihm klar wo er war: unter dem eingestürzten Gebäude, mit der alten Dame die er retten sollte. Sein Blick schnellte zu der am Boden liegenden Ithorianerin. Diese war nicht länger bei Bewusstsein, sogleich durchfuhr Kaiba ein Adrenalinschock... sie war doch nicht? Mühsam unterdrückte der Ex-Schmuggler den Impuls, ihren Herzschlag zu prüfen, stattdessen griff er mit Hilfe der Macht nach ihr und zu seiner unendlichen Erleichterung, nahm er ihre Präsenz in dem Fluss der Macht wahr. Offenbar hatte Kaiba die alte Frau gut geschützt, sie wies keine frischen Wunden durch die herabgefallenen Steine auf. Das änderte nichts an ihrer Lage, sie mussten immernoch aus diesem Gefängnis entkommen.

Die Öffnung durch die feine Lichtstrahlen hereinfielen, war viel zu schmal um den breiten Schädel der Ithorianerin dadurch zu zwängen. Seufzend ging der frischgebackene Jedi, immer noch etwas unsicher auf den Beinen, in Richtung des Spaltes. Sich freizugraben würde kaum gehen, die Brocken und die dicke Steinplatte würde er nicht bewegen können. Selbst wenn er sich nach oben graben könnte, es würde zu lange dauern. Die verletzte Lady brauchte dringend ärztliche Betreuung. Im Prinzip gab es nur einen Weg, es nützte nichts noch lange zu zögern und damit wertvolle Zeit zu vergeuden. Zum ersten Mal in seinem Leben, aktiviere Kaiba Curox ein Lichtschwert. Mit einem Summen erschien eine leuchtend blaube Klinge, die die Höhle in ein schwaches Licht tauchte. Einen Moment blickte er diese gedankenverloren an, bevor er sich losriss und an die Arbeit machte. Mit Schwung stieß der Schüler Chesaras die Klinge in die Wand aus Stein, in der Nähe seiner selbstgegrabenen Öffnung. Langsam beschrieb er einen Bogen mit dem Schwert, eine orange Schnittspur blieb auf der Oberfläche der Platte zurück. Geduldig trieb er die Schneide weiter und weiter, bis der Bogen abgeschlossen war. Kaiba trat kräftig gegen die Wand, doch außer einem schmerzenden Fuß, geschah nichts. Zwei weitere Kicks waren nötig, die Platte gab nach und krachte nach außen. Strahlendes Sonnenlicht fiel herein und blendete Kaiba. Sofort ging er zurück zu der alten Ithorianerin, hob sie vorsichtig auf, besonders darauf achtend, ihre gebrochenen Beine nicht zu belasten. Mehr staksend als gehend, gelangte er nach draußen. Dort wartete schon der besorgte Ehemann, der erleichtert seufzte, als er Kaiba und seine Gattin erblickte. Bevor dieser etwas sagen konnte, wies Kaiba ihn an, voraus in die Stadthalle zu gehen, einen Platz für seine Frau zu finden und wenn möglich gleich einen Arzt herbeizuholen. Sofort eilte der Ithorianer, so gut es ging, voraus, der Jedischüler folgte langsam mit etwas Abstand.

Kaiba zog zahlreiche Blicke auf sich, als er die Halle betrat, doch er scherte sich nicht darum. Sanft legte er die Dame auf einen mit Decken ausgelegten Platz, ein Arzt versorgte sie sogleich. Die Gerettete erwachte, sah sich unsicher um und erblickte ihren Gatten. Beide redeten miteinander und sagten wie froh sie wären, dass sie noch lebten.

"Wie kann ich Euch jemals danken, junger Jedi?", fragte der alte Mann unter Tränen.

Kaiba, dem immer noch der Kopf schmerzte, winkte lächelnd ab: "Wenn sie auf der Veranda ihres neuen Hauses sitzen, trinken sie ein Glas Wein und denken an mich, dass genügt".

Humpelnd ging er auf eine Bank, innerhalb der Stadthalle zu und setzte sich. Behutsam tastete Kaiba seinen Kopf ab und bemerkte warmes, klebriges Blut an seinen Fingern. Offenbar hatte der Stein, der ihn ausgeknockt hatte eine ordentliche Platzwunde an seiner linken Schläfe hinterlassen. Allgemein bot er einen erbärmlichen Anblick: über und über von weißem, kalkartigen Staub bedeckt und getrocknetes Blut an seinem Kopf. Doch was zählte war, dass er ein Leben gerettet hatte, genau das, was einen Jedi ausmachte.

Bandomeer – Orsikos – Stadthalle - Kaiba in der Nähe von Zasuna, Adrian, Jibrielle und Nylia
 
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[ Bandomeer – Orsikos – Stadthalle ] Chesara uns Saan Weesl

Die Überraschung der Jedi-Rätin ehrte ihn. Selbstverständlich hätte jeder normale Mensch nicht erkennen können dass es sich hier nicht um den richtigen War Blade handelte. Es hatte bereits die Erfahrung gemacht, dass Lebewesen mit sehr starkem Geruchssinn Unterschiede zwischen einem Clawditen und einem Menschen sofort wahrnahmen. Die hübsche Jedi sprach fragend den Namen der Person aus, für die er sich ganz offensichtlich ausgab.
Auch wenn Blade weniger Zeit auf der Brücke von Schlachtschiffen verbracht hatte als die meisten anderen Flottenkommandanten so wäre es auch für ihn ein Erscheinen in einer solchen Umgebung unter solchen Umständen etwas merkwürdig gewesen. Er war ein Mann des Krieges, ein richtiger Soldat. Auch wenn Saan nicht wusste ob er sich grundsätzlich dort aufhielt wo es Ärger gab oder der Ärger immer dort entstand wo der ehemalige Großadmiral sich befand. Grundsätzlich war es ja eh so, dass die Leute die ganz oben die Fäden zogen ihren Leuten „hier unten“ nicht all ihre Pläne mitteilten. Und das war auch sinnvoll. Als Agent des Geheimdienstes waren Lügen, Verrat und Betrügereien sein tägliches Brot.

Er stemmte beide Hände in die Hüfte. Dadurch dass sein Umhang dabei zur Seite geschoben wurde konnte man über seiner sonst eher dunklen und etwas mitgenommenen Kleidung auch den braunen Waffengürtel mit der Merr-Sonn Quickfire-Blasterpistole erkennen. Zugegeben das war ein weiterer Punkt wo seine Maskerade nicht ganz passend war. Blade trug immer die SoroSuub S-5 bei sich doch an solche Waffen kam man wirklich nur schwer heran. Außerdem war sie ihm zu teuer. Es war ihm wirklich eine Ehre die erfahrene Jedi mit seiner Maskerade getäuscht zu haben und er verspürte ein Gefühl der Genugtuung.


„Es tut mir Leid Sie enttäuschen zu müssen aber nein, ich bin es nicht. Dennoch bin ich in seinem Auftrag hier.“

Saan Weesl sah sich kurz um und zögerte einen Moment. Dies war normalerweise der Punkt einer Verhandlung wo man sich auf die Suche nach einer sicheren Umgebung machen musste. Dennoch erspähte er andererseits keine Gefahr oder direkten Beobachter und außerdem konnte man bei diesem Vorschlag den er zu unterbreiten hatte auch nicht wirklich von Verhandlungen sprechen. Dennoch sprach er nun etwas leiser.

„Wo der richtige War Blade sich gerade befindet kann ich Ihnen selbst nicht sagen. Ich weiß nur, dass er definitiv noch am Leben ist und mich hier her entsandt hat.“

Saan hatte keine Ahnung in wie weit die Jedi-Rätin bezüglich aller Geschehnisse auf dem Laufenden war. Er hatte jedenfalls die Erfahrung gemacht dass viele Leute immer noch davon ausgingen dass War Blade damals auf Coruscant gestorben war und die Forces of Hope nur von einem „Geist“ angeführt wurden, also tatsächlich jemand ganz anderes hinter all dem steckte.

„Ich soll ihnen ein Angebot machen, dass Sie nicht ablehnen können, verehrte Jedi-Rätin. Eigentlich bin ich auch nur hier um sicher zu gehen dass das Geschenk der Forces of Hope in die richtigen Hände gerät.“

Er verstand Blades Pläne in diesem Zusammenhang nicht. Warum forderte er keine Gegenleistung? Dennoch, er musste akzeptieren war seine Befehlshaber ihm auftrugen. Die Forces of Hope hatten ihre Finger überall im Spiel. Er war nur ein kleiner Baustein eines riesigen Puzzles. Solange er seine Credits bekam und sein Ruhm vor allem bei seiner Familie und Angehörigen ständig wuchs gab es keinen Grund seine persönlichen Ansichten diesbezüglich zu ändern.

„Wir haben einige begrenzte Vorräte an Kolto, einem Heilstoff von Manaan. Zwei Transporter befinden sich bereits auf dem Weg hier her. Der dritte Transporter der die beiden anderen Schiffe begleitet ist ein Lazarettschiff. Auch wenn wir vielleicht weitere Reserven beschaffen können… können wir damit sicherlich nicht ganz Bandomeer versorgen. Aber vor allem dieser Stadt dürfte es weiterhelfen.“

Der Clawdite sah sich nochmals um. Vielleicht war seine Gestalt doch etwas zu gewagt. Noch immer schien ihn aber dennoch niemand erkannt zu haben. Er sprach trotzdem noch etwas leister.

„Lord Blade wünscht, dass ich diese Schiffe für die Dauer ihres Aufenthalts Eurem Kommando unterstelle. Außerdem wäre er euch dankbar, wenn Ihr den Namen der Forces of Hope im Zusammenhang mit der Hilfe nicht erwähnen würdet. Sonst hat er keine Bedingungen. Er sagte, dass er Euch eh noch einen Gefallen schuldet und Ihr schon verstehen würdet.“

Vielleicht hätte er der Jedi-Rätin für seine eigene Tasche noch ein paar Credits abknöpfen können. Viele behaupteten ja dass das nur mittellose Mönche waren. Aber wer jemals den alten Tempel auf Coruscant gesehen hatte musste von etwas ganz anderem ausgehen. Wie sehr mochte sie ihn durchschauen? Er beendete den Gedanken damit, dass er sich lediglich nicht mit ihr anlegen wollte, weil sie eine Frau war. Nicht etwa, weil er sich vor den Jedi fürchtete.

[ Bandomeer – Orsikos – Stadthalle ] Chesara uns Saan Weesl
 
Bandomeer - Orsikos - Stadtzentrum - mit Faltana

Elegant schritt Faltana über die dreckigen Straßen ihrer Heimatstadt, auf dem Weg zu ihrer Arbeit. Unterwegs traf sie viele Bekannte aus ihrer Nachbarschaft, die sie kurz grüßte, aber dann auf die Zeit verwies, die es ihr nicht erlaubte zu spät zu kommen. Mit einer kurzen Handbewegung streifte sie eine ihrer Lekku um ihren Hals und ging weiter. In der Bar angekommen wurde sie zugleich angeschrien, sie sei viel zu spät. Doch es war doch gerade richtig, sie versuchte sich zu verteidigen, aber Marl, ihr Arbeitgeber, konnte sie nicht verstehen. Er hörte ihr nicht zu, ignorierte sie regelrecht. Zwielichte Gestalten gingen auf sie zu. Starrten sie abwertend an

"Miststück!" erklang es aus einer Ecke.

"Schlampe!" aus einer Anderen.

Gänsehaut durchfuhr ihren Körper, sie hielt die Hände vors Gesicht und hockte sich hin. Die Gestalten kamen näher, zeigten auf sie und schrien ihr Beleidigungen zu.
Ihr Kopf drohte zu platzen, sie weinte bitterlich.


"Mama.. Mama!"

Ein Schreck durchfuhr Faltans Körper. Ruckartig wechselte sie ihre Position vom Liegen ins Sitzen. Ihre schweißgetränkte Stirn verriet einen Alptraum der üblen Sorte.

"Was ist Mama? Wie gehts es dir?"

Fragte Zhaax, der sich Sorgen um seine Mutter machte. Er war nicht lange weg und trotzdem hatte seine Mutter es geschafft in diesem Trubel wieder tief und fest einzuschlafen, und zu träumen.

"Es geht schon Zhaax."

Antwortete die Twi'lek-Frau mit glasigen Augen.

Zhaax wollte das nicht so wirklich glauben. Seinte Mutter musste da einfach weg. An einen Ort an dem er sich keine Sorgen mehr machen musste. Ein Ort an dem sie ,wenigstens für den Moment, sicher war. Entfernt von den Plünderern und Krankheiten die hier momentan ihren Lauf machten.


"Ich hab dir jemanden mitgebracht, Prvt. Tars. Er wird dich zurück nach Ryloth mitnehmen. Sein Shuttle startet in ein paar Minuten, bitte begleite ihn Mama."

Flehte er seine Mutter an. Er kannte die Antwort, doch dies mal musste er sich gegen die Entscheidung seiner Mutter auflehnen. Sie konnte hier nicht bleiben. Denn er konnte nicht zu den Jedi gehen, ohne zu wissen, dass sie nicht in Sicherheit ist.
Faltana senkte den Kopf und schaute zu ihrem Sohn. Noch nie hatte sie in den Augen ihres Sohnes eine solche Entschlossenheit gesehen. Er schien das wirklich zu wollen. Aber konnte sie ihn wirklich ohne weiteres allein lassen? Er war doch noch ein Kind. 17 Jahre. Ihr war nicht danach und jede Faser ihres Körpers sträubte sich dagegen.


"Nun gut, Sohn. Wenn das wirklich dein Wunsch ist, dann gehe ich. Ich möchte dir nicht zur Last fallen. Aber nun bitte spar dir die Worte, einen langen Abschied würde ich nicht vertragen. Umarme mich ein letztes Mal und dann geh. Ich verlange nur eins."

Sie machte eine kurze Pause.


"Schreib mir öfter und komm mich mal besuchen."

Sie lächelte ihrem Sohn entgegen und empfing eine herzliche, warme Umarmung. Genau das was sie gerade brauchte. Sie strich über seinen Rücken, musste sich eine Träne verkneifen, die ihr beinahe aus dem Auge trat.
Faltana löste die Umarmung mit den Worten:


"Geh nun Zhaax. Erfülle deinen Traum."

Auch Zhaax löste die Umarmung und schaute seine Mutter verwundert an. Im Traum hätte er diese Reaktion nicht erwartet, aber sie tat es tatsächlich. Sie ließ ihn einfach gehen. Es muss schwer für sie gewesen sein diese Entscheidung zu treffen.

"D.. Danke Mama. Ich versprechs dir, ich komm dich besuchen."

Er legte seine Hand auf ihre, half ihr auf die Beine und ließ sie dann von Prvt. Tars stützen, der sie anschließend langsam aus dem Türrahmen brachte. Er schaute den beiden noch nach, bis sie außer Sichtweite waren.
Da war er nun. Allein. Er hatte jetzt die Wahl zu tun was er wollte und er war fest entschlossen, das auch umzusetzen.
'Wenn du ein Jedi werden möchtest, so wie ich es bin, dann komm in die Stadthalle und frage nach mir'
Zhaax erinnerte sich an Chesaras Worte. Er verzog seine Mine zu einem lächeln und machte sich auf direktem Weg zur Stadthalle.
Wieder lief er über Stock und Stein und sah abermals die Überreste gesellschaftlichen Lebens an den Rändern der Straße. Es war fast niemand mehr auf den Straßen, nur noch vereinzelte Leute, die die Trümmer durchkramten. Sie sahen rasend aus, schrien rum, ignorierten alles andere um sich herum.
Er ging weiter und vernahm ein Ächzen. Ein weinerliches japsen nach Luft. Dieses Geräusch jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Er näherte sich dem Geräusch, denn hier flehte definitiv jemand nach Hilfe. Als er dem Geräusch so nahe kam, dass er es selbst in seinem inneren Ohr vernahm schaute er sich um. Auf den Boden schauend bemerkte er eine Frau, eingequetscht durch eine Steinplatte. Ihre Füße waren durch das mächtige Trümmerstück zerquetscht wurden. Sie weinte und schaute Zhaax an. Kein Wort verließ ihre Lippen. Schon bei dem Versuch zu sprechen blieb ihr der Kloß im Hals stecken. Sie streckte schwach ihre Hand gen Zhaax. Eine Geste die sofortiger Hilfe bedarf. Zhaax zögerte keinen Moment. Er hockte sich zu der Frau und überlegte, wie er sie befreien konnte. Ihm fiel nur eine einzige Möglichkeit ein. Herausziehen.


"Ich kann Ihnen helfen, Miss. Aber ich muss sie dafür unter dem Ding vorziehen. Das könnte wehtun, aber danach wird ihnen geholfen."

Seine Augen strahlten Zuversicht aus. Er sah was Chesara mit seiner Mutter tat, sicher konnte sie es auch mit dieser Frau hier tun.
Gerade als er anfangen wollte deutete die Frau auf ihren Bauch.
Zhaax verstand zuerst nicht, ließ sich die Geste dann aber nochmal durch den Kopf gehen. Seine Stirn schob sich einen guten Zentimeter zurück. Die Frau war schwanger.


"Ist gut, ich werd mich besonders vorsehen." redete er auf sie ein.

Sie ließ völlig locker, als Zhaax seine Arme und ihre verkeilte. Langsam zog er die Frau. Millimeter für Millimeter lockerte sich die Haltung der Frau.
Nach ein paar Zügen löste sich der Kloß im Hals der Schwangeren. Ein lauter Schrei durchfuhr ihre Lungen und prallte mit Zhaax' Atem zusammen.
Sie war befreit, doch einer der Füße schien jämmerlichst gebrochen, er zeigte nach unten. Zhaax musste sich kurz fassen und andere Bilder in seinen Kopf projezieren. Kurze Zeit später legte er seine Arme unter die Frau und hebte sie an.
Leicht war sie keinesfalls, obwohl sie keinen stämmigen Schein machte.
Schwitzend schleppt Zhaax die Frau davon. Ungeachtet was in seiner Umgebung war schritt er auf die Zielgerade zu.
Er konnte schon den Sockel der Stadthalle sehen. Viele Leute reihten sich in der Halle, die Tür war geöffnet, der Einblick wurde nur durch einen stämmigen Türsteher verwehrt. Zhaax ahnte was kommen würde, als er die Tür erreichte.


"Hallo" begrüßte der Junge den Hühne vor der Tür.

"Ich muss zu Meisterin Syonette." teilte er dem Aufpasser mit.

"Keine Chance Jungchen, die Halle hier ist restlos überfüllt. Geh weiter, such dir i neinem der provisorischen Lagern ein Plätzchen."

Antwortete der Aufpasser genervt.

"Ich muss da aber rein, ich möchte helfen!"

Immernoch zögernd schaute der große Mann auf den jungen Twi'lek.


"Na gut Grünschnabel, aber dann hilf auch. Wenn nicht, fliegst du hier postwendend wieder raus, klar?!"

Ermahnte der Türsteher Zhaax eindringlich.

Zhaax wusste jetzt was zu tun war, er betrat die Stadthalle und suchte nach einem Platz für die Frau. Er drehte sie kurz um, da er sie kaum noch halten konnte. Ein Krampf in seinem rechten Arm war die Folge des langen Tragens.
Sanft legte er sie auf einen der wenigen freien Plätze und strich ihr mit der flachen Hand über den Kopf.
Danach stand er auf und ließ seinen Blick schweifen. Überall starrten ihn Verletzte an. Er war kein Jedi und wurde auch nicht so gemustert. Doch trotzdem trafen ihn hilflose Blicke. Blicke der Verzweiflung.
Nach einigen Momenten erspähte er die Jedi-Rätin im Gespräch mit einem Mann, der vor ihr stand. Sie beschloss zu ihr zu gehen, machte sich auf den Weg und blieb geduldig ein paar Meter neben dem Gespräch stehen, wartend bis er selber zu Wort kam.



Bandomeer - Orsikos - Stadtzentrum - mit Chesara und Saan Weesl
 
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Bandomeer – Orsikos – Stadthalle – mit Jibrielle

Nylia konnte später kaum noch sagen, wie der Rest der Operation verlaufen war. Jibrielle hatte das alles geregelt, irgendwie. Die Anstrengung hatte sie gezeichnet und deutlich Kraft gekostet. Die Padawan hatte aber nicht einen Moment gestrauchelt oder gezögert. Nylia tat es leid, dass sie ihrer Freundin bei der Operation nicht hatte helfen können. Jibrielle hatte das alles alleine aushalten müssen und Lia war ihr auch noch ein Klotz am Bein gewesen. Sie hatte Hinweise gegeben, was sie tun sollte. Lia konnte aber nicht sagen, ob es gewirkt hatte. Jibrielle lobte sie als der Eingriff zu Ende war, aber vielleicht wollte sie Nylia nur aufbauen. War sie denn ihrer Freundin ein wirkliche Hilfe gewesen? Hatte Lias Unsicherheit es nicht nur noch schwerer für sie gemacht durchzuhalten? Egal, wie es gewesen war, Nylia war unendlich froh, als es endlich vorbei war. Sie ging mit zitternden Knien ein paar Schritte von der Bahre weg. Jibrielle sprach mit dem Arzt, während Nylia nur kreidebleich daneben stand und die Szene mit vor Schreck geweiteten Augen beobachtete. Wo zuvor das zerfetzte Bein gewesen war, war auf einmal eben einfach nichts mehr. Das Bild war so unwirklich, dass Nylia es in der ersten Sekunde nicht begreifen konnte. Sie sah zwar den Verband und den Schlauch, der Blut und Wundflüssigkeit abtransportieren sollte, aber begreifen konnte sie das noch nicht. Ein Teil der Ithorianerin fehlte und so ruhig wie die Frau nun dort lag, das stand so völlig im Gegensatz zu der Operation, bei der dieser geschundene und zerstörte Teil entfernt worden war. Nylia hatte zwar keine Schmerzmittel bekommen, aber sie fühlte sich ebenfalls betäubt. Auf Jibrielles aufbauende Worte hin konnte sie nur schwach nicken. Sie starrte ihre Freundin an und erkannte sie kaum. Ihre hellen Augen waren auf die blutverschmierten Hände gerichtet, rissen sich dann davon los und wanderten über die ebenso befleckte Robe hinauf zu Jibrielles hübschen Gesicht. Es war gezeichnet von der schweren Anstrengung. Ihre Augen strahlten die Erschöpfung und den Schrecken aus, den sie gerade durchlebt hatte. Trotzdem machte Jibrielle weiter. Sie hatte noch immer das Leid der anderen im Fokus und nicht ihre eigenen Probleme. Nylia nickte immer noch stumm, fast automatisch. Sie folgte Jibrielle, nahm die Decken entgegen und konnte nur immer wieder denken, wie stark ihre Freundin doch war. Jibrielle zog sie mit sich und ließ nicht zu, dass Nylia weiter in ihrem Schock wie versteinert auf der Stelle stehen blieb. Lia folgte ihr und ihre Gedanken liefen dabei in ganz anderen Bahnen als ihre Handlungen. Sie übergab zwar die Decken und nickte den Leuten zu, aber sie bekam nicht wirklich mit, was man sie fragte. Immer wieder sah sie doch wieder die Bilder der Operation vor ihrem inneren Auge. Das Blut, das schmerzverzerrte Gesicht der Ithorianerin, wie das Skalpell das Fleisch durchschnitt... Wie würde sich die Ithorianerin fühlen, wenn sie aufwachte und man ihr sagte, was geschehen war? Irgendjemand fragte Nylia etwas und sie hörte es gar nicht wirklich. Sie nickte im Reflex und ging hinter der Frau her, die sie hilfesuchend ansah. Sie nahm gar nicht wahr, dass sie sich von Jibrielle entfernte. Die Frau wollte irgendwelche Medikamente haben für ihr Kind, dem es nicht gut ging. Nylia sah eine der Krankenschwestern und winkte sie heran. Die Schwester wüsste auf jeden Fall sehr viel besser, was zu tun war um den armen Kind zu helfen.

Nylia machte sobald die Frau Hilfe hatte auf ihren Stiefelabsätzen kehrt und stürmte aus der Halle. Etwas schnürte ihr die Kehle zu. Sie konnte kaum noch atmen. Auch die frische Luft draußen konnte daran nichts ändern. Nylias Beine trugen sie noch ein paar Schritte von der Tür weg, bevor sie nachgaben. Sie ließ sich an der Wand der Stadthalle zu Boden sinken und zog die Knie an den Körper. Nylia versteckte ihr Gesicht unter der weiten Kapuze der Robe und sah erst jetzt, dass auch ihre Kleidung Blutspritzer abbekommen hatte. Bei allen Sternen, das Bein! Bisher hatten sich ihre Gedanken nur darum gedreht, wie das Bein abgenommen worden war und dass es nun weg war. Aber irgendwo musste es ja sein. Lag es etwa irgendwo als medizinischer Abfall in der Halle herum zwischen all den Tragen und Verletzten? Mit dem Bild im Kopf rebellierte Nylias Magen kurz, aber dann suchte sich der Schrecken dieses Tages einen anderen Weg nach draußen. Tränen rannen über ihr Gesicht und sie weinte die nächsten Minuten mit der Stirn auf die Knie gelegt. Sie wollte hier weg. Lia gehörte nicht hierher. Sie war dem nicht gewachsen und wusste nicht, wie sie es aushalten sollte, wenn noch mehr solcher Dinge geschahen. Eigentlich dürfte sie nicht einmal so hier sitzen und verzweifeln. Man brauchte jede helfende Hand in der Halle und sie brach bereits nach den ersten Minuten heulend zusammen. Lia zitterte und kam kaum noch zu Atmen, da sie so sehr schluchzte. Erst nach einigen Minuten sah sie auf, als sie eine leise Stimme neben sich hörte.


„Bist du eine Jedi?“

Nylia blickte in zwei blaue Kinderaugen, die sie neugierig musterten. Hastig wischte sie sich mit dem Ärmel ihrer Robe die Tränen weg. Ihre Augen leuchteten natürlich immer noch rot, aber wenigstens ein bisschen Haltung wollten sie sich bewahren wenn man sie beobachtete. Nylia räusperte sich.

„Irgendwie, ja.“

„Wie, irgendwie? Bist du es nun oder nicht?“

Nylia schaute überrascht das Mädchen an, dass sie so anblaffte. Es war vielleicht sieben oder acht Jahre alt und hatte blonde Locken wie Lia. In dem Alter hätte sie sich auch nicht mit so einer Antwort zufrieden gegeben.

„Ja, ich bin eine Jedi.“

Offiziell war sie das jedenfalls. Sie war eine Schülerin und noch am Anfang ihrer Ausbildung, aber sie war eine Jedi.

„Dann komm' mit!“

Das Mädchen packte sie beim Handgelenk und wollte sie mit sich zerren. Es war nur nicht stark genug, um Lia auf die Beine zu ziehen.

„Hey, sag' mir erst einmal, wohin und was du willst!“

Nylia raffte sich auf und klopfte den Staub von ihrer Robe.

„Meiner Mutter geht es nicht gut. Sie wacht nicht mehr auf. Sie hatte eine Wunde am Arm und die Ärzte haben immer gesagt, dass sie warten soll. Es wäre nicht so schlimm. Jetzt ist sie eingeschlafen und sieht so komisch aus. Außer dir kann keiner kommen, also bewege dich!“


Nylia sah dem Mädchen ihren Ton nach, denn das klang wirklich nicht gut. Sie atmete noch ein paar Mal tief durch und straffte dann ihre Schultern. Sie folgte dem Kind zu einer der vielen Bahren, die an den Wänden entlang aufgestellt worden waren. Die Frau hatte hohes Fieber, das merkte Nylia sofort. Die Wunde am Arm hatte sich entzündet und würde bald den Körper vergiften, wenn man nicht schnell etwas dagegen unternahm. Erst einmal drückte Lia dem Mädchen einen Energieriegel aus ihrem Proviant in die Hand. Die Kleine sah völlig geschwächt aus und als würde sie jeden Moment umkippen. Dann untersuchte sie die Frau so gut sie konnte. Die vielen kleinen Wunden versorgte sie mit Bactapflastern und dann suchte sie einen der Ärzte. Dieser konnte nicht von dem Schwerverletzten weg, den er zu retten versuchte, er gab Nylia aber genaue Anweisungen, was sie zu tun hatte. Mit Antibiotika, Mitteln zur Wundreinigung, Verbandszeug und einer Spritze mit einem Aufbaupräparat ging sie zurück. Einen Moment schaute sie ihre Patientin noch etwas ratlos an, dann versuchte sie aber ihr Bestes, um der Frau zu helfen. Das Mädchen beobachtete sie dabei nervös.

„Du hast den Riegel nicht gegessen.“

„Hab' keinen Hunger.“

„Iss ihn trotzdem.“

„Aber...“

Nylia biss sich konzentriert auf die Unterlippe und hatte die Stirn in Falten gelegt. Einen Verband so anzulegen, dass er hielt, war gar nicht so einfach.

„Kein aber. Rein damit. Du musst doch etwas essen, sonst wirst du auch noch krank und dann macht sich deine Mutter auch noch Sorgen um dich. Du musst doch im Moment auf sie aufpassen, bis es ihr wieder besser geht. Das ist sicher schnell der Fall, aber bis dahin musst du bei ihr die Stellung halten.“

Das Mädchen schob erst trotzig die Unterlippe vor, dann riss sie aber endlich die Packung auf und aß den Energieriegel. Immerhin die Sorge hatte Lia weniger. Am Ende spritzte sie noch das Aufbaupräparat. Sie betrachtete die verletzte Frau und fühlte sich mulmig. Sie hatte keine Ahnung, ob sie ihr nur geholfen oder alles nur noch schlimmer gemacht hatte.

„Wird sie jetzt wieder gesund?“

Nylia hatte keine Ahnung. Sie konnte auch nur hoffen. Das konnte sie dem Mädchen nur nicht sagen. Die Kleine vertraute ihr und baute darauf, dass eine Jedi heilen konnte.

„Das Antibiotikum wird ihr bestimmt helfen. Wir können nun nur abwarten.“

Nylia entschuldigte sich kurz, da sie weiteres Verbandsmaterial holen wollte. Einer der Wachleute schickte sie zu einem der bewachten Gleiter vor der Halle, in dem noch weitere Kisten mit Hilfsgütern lagerten. Man gab ihr die gewünschten Dinge und sie machte sich auf den Rückweg in die Halle. Als sie die Halle betrat, stutzte sie dann aber. Die völlig mit weißem Staub bedeckte Gestalt auf einer Bank an der Wand kam ihr bekannt vor. Nylia schaute genauer hin und erkannte unter der Schicht Dreck und dem getrockneten Blut Kaiba. Erschrocken ging sie zu ihm.

„Was ist passiert? Bist du verletzt? Bist du okay?“

Kaiba erzählte von der verschütteten Ithorianerin und was geschehen war. Wegen der Platzwunde winkte er aber ab. Die wäre nicht so schlimm. Nylia musterte ihn skeptisch. Sagte er das nun, weil er den starken Mann geben wollte oder war er tatsächlich okay?

„Egal, ob die Wunde schlimm ist oder nicht, sie muss gereinigt und versorgt werden. Sonst ist sie spätestens in ein paar Stunden entzündet. Komm mit, das kann ich eben erledigen. Das konnte ich schon üben.“

Sie winkte ihn mit sich und sie gingen zu dem Mädchen und ihrer verletzten Mutter. Nylia wollte die Frau nicht aus den Augen lassen, bis sie wusste, ob ihre Hilfsversuche angeschlagen hatten. Sie wollte das Mädchen vorstellen, da fiel ihr auf, dass sich die Kleine nicht vorgestellt hatte.

„Ich bin Tara. Du bist auch ein Jedi? Was ist dir denn passiert? Bist du unter eine Dampfwalze geraten?“

„Sie ist die ganze Zeit schon so charmant, störe dich nicht daran. Ich habe ihre Mutter vorhin versorgt. So, jetzt tobe ich mich dann bei dir aus.“

Nylia grinste schief, säuberte und desinfizierte vorsichtig erst einmal die Wunde an Kaibas Stirn, nachdem er sich hingesetzt hatte. So langsam bekam sie Übung in so etwas. Am Ende klebte sie ihm eines der kleineren Bactapflaster auf die Wunde.

„Bist du vorhin wirklich in diesen Schuttberg geklettert um nach der Frau zu suchen? Wow, das war echt mutig von dir. So, und wieder einmal rettet ein Bactapflaster den Tag. Ich werde echt ein Fan von den Teilen.“

Zufrieden betrachtete Nylia ihr Werk und nickte dann. Sie klopfte Kaiba lächelnd ein wenig von dem Staub von den Schultern und schaute dann nach der Frau. Erleichtert atmete sie aus, als sie erkannte dass das Fieber gesunken war.

„Es hat geklappt.“

„Hast du etwa geglaubt, dass tut es nicht?“

„Öhm... doch... also... natürlich, Tara.“

Nylia schluckte und schaute mit einem verlegenen Lächeln zu Kaiba herüber. Sie hatte tatsächlich jemandem helfen können. Das mulmige Gefühl in der Magengegend wurde ein wenig schwächer und wurde ersetzt durch Stolz. Die Frau würde gesund werden und das war ihr Verdienst.

Bandomeer – Orsikos – Stadthalle– – mit Kaiba und Tara und deren Mutter
 
Bandomeer – Orsikos – Stadthalle - Kaiba in der Nähe von Zasuna, Adrian, Jibrielle und Nylia

Nur einen Moment der Ruhe wollte er sich gönnen, bevor es wieder ans helfen ging. Sein Schädel fühlte sich immer noch so an als würde eine Ortolaner-Band darauf Bongo spielen. Langsam griff Kaiba nach einer Wasserflasche und genehmigte sich einen Schluck. Überall lagen Verletzte und Halbtote. Es gab so viel zu tun, aber er brauchte eine Pause wenigstens eine kleine. Die Leute, denen es besser ging sahen ihn schief von der Seite an, die ehemals braune Robe war fast gänzlich weiß als hätte er sich in Kalkstaub gesuhlt. Seine Gedanken kreisten um das Leid der Bewohner Bandomeers und die Ausbildung als Jedi. Das alles war viel größer als er es sich hätte vorstellen können. Natürlich wusste er, dass es schwierig werden würde, aber das er während seiner ersten Mission beinahe verschüttet werden würde, hätte er sich nicht mal in seinen wildesten Träumen vorstellen können. Der Staub in seiner Nase brachte ihn zum niesen, die daraus resultierende Erschütterung seines Körpers hatte zwei Dinge zur Folge: das erste war ein mörderischer Schmerz der durch seinen Kopf fuhr und das zweite war eine wahre Staubwolke die von ihm ausging und seine Sitznachbarn zum Husten brachte. Kaum hatte er sich wieder beruhigt hörte er eine Frauenstimme, die ihm irgendwie bekannt vorkam. Langsam bewegte Kaiba den Kopf, um das Dröhnen darin nicht noch zu verstärken, und ein bekanntes Gesicht erschien vor ihm. Die blonden Locken, die weichen Gesichtszüge, das musste Nylia sein! Sie war offensichtlich besorgt um seinetwillen, was ihm auf eine gewisse Art unangenehm war, aber auch insgeheim ein bisschen gefiel. Seine Jedi-Kollegin bestand darauf seine Wunde zu versorgen, widerwillig folgte er ihr. Vor einer am Boden liegenden Frau und einem kleinen Mädchen, wahrscheinlich deren Tochter, blieben sie stehen. Gerade wollte der Padawan fragen, was sie hier sollten, da sprach ihn die Kleine an.

Ein Schmunzel glitt über seine Lippen, angesichts der kessen Art des Mädels. Sie fragte ob er unter eine Dampfwalze geraten sei, was er verneinte, auch wenn sich sein Schädel so anfühlte, das verschwieg er allerdings.

"Nein ich hab ältere Dame aus einem eingestürzte Gebäude geholt."

Nylia meinte, die Tochter der Frau sei die ganze Zeit so charmant, dies brachte Kaiba erneut zum Lächeln. Anschließend meinte sie, sie würde sich nun "an ihm austoben". Dies hatte ein süffisantes Grinsen zufolge... sie durfte sich gern austoben. Verdammt, der Schlag auf den Kopf musste mehr Schaden angerichtet haben, als er gedacht hatte.

Auf ihre Aussage hin, dass es mutig gewesen sei, die Ithorianerin allein aus dem Haus zu bergen, antwortete der Jedi-Schüler:"Mutig? Eher impulsiv und unüberlegt. Es hätte uns auch beide das Leben kosten können, aber ich musste ihr einfach helfen."

Die Wundversorgung war abgeschlossen, ein Bactapflaster klebte jetzt dort, wo die Platzwunde war. Lächelnd dankte er der schönen Helferin. Ihre Gegenwart tat gut und baute ihn auf. Schon komisch, wo Kaiba sie doch kaum kannte. Der Ex-Schmuggler musterte Nylia und glaubte Erleichterung in ihrem Gesicht lesen zu können. Offenbar war er nicht der einzige, der heute jemanden gerettet hatte.

Bandomeer – Orsikos – Stadthalle– – mit Nylia, Tara und deren Mutter
 
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- Bandomeer – Orsikos – Stadthalle – Mit Saan Weesl -

Mit jemandem zu sprechen den man kannte, ihn anzusehen und doch zu wissen, dass er es nicht war, war ein seltsamer Zustand und ließ einen Nachhall der Verwirrung zwischen Verstand und Gefühl zurück. Der Mann, der ihr gegenüber stand, war nicht Großadmiral War Blade. Nein, wie hätte er es auch sein können? Er war ein Gestaltwandler, eine Person die Chesara nicht kannte – und war doch hier, um sie zu treffen und um ihr eine Nachricht zu übermitteln, von eben dem Mann, der er nicht war. Wollte sie ihm glauben, musste Chesara viel Vertrauen aufbringen, zum einen in den Großadmiral, zum anderen in die Macht und im Grunde fiel ihr beides nicht schwer. Sie hatte nie glauben wollen, dass War Blade tot war. Es hatte nie einen Beweis gegeben, und nun stand dieser Mann vor ihr, der ihr bestätigte, dass er noch am Leben war. Wieso sollte sie dies jetzt bezweifeln? In der Macht gab es vieles, das sich nicht erklären ließ.

„Sie sagen also, dass der Großadmiral und die Forces of Hopes Kolto beschafft haben? Dass dieses bereits, hierher unterwegs ist? Hierher, nach Orsikos?“

Fragte Chesara nach, als ihr Gegenüber erklärt hatte, warum er hier war. Gerade eben noch hatte Dr. Jantung seine Befürchtungen geäußert, dass er nicht genügend Bacta zur Verfügung hatte und nun kam Hilfe, in Form von, ja, in Form des Großadmirals.

„Sie haben Recht.“

Sagte Chesara.

„Ein solches Angebot kann ich nicht ablehnen.“

Noch immer erstaunt über die plötzliche Änderung der Gesamtlage schüttelte sie den Kopf. Vertrauen in die Macht, das war alles was notwendig war, dachte Chesara, und wünschte ihre Padawane hätten diese Lektion mitbekommen, doch sie waren alle irgendwo in diesem Lazarett beschäftigt den Kranken zu helfen. Mit festem Blick sah Chesara den Fremden, der so gar nicht fremd aussah, an.

„Seien Sie sich gewiss, Mr.... ich weiß Ihren Namen gar nicht, dass das Kolto bei mir in guten Händen ist. Wir werden es gerecht aufteilen und Orsikos helfen – mit Ihrer und Lord War Blades Hilfe.“

Chesara verbeugte sich leicht. Sie hatte allen Grund, dankbar zu sein. Die neue Verfügbarkeit an Heilmitteln würde so manchem hier das Leben retten. Dass sie die Forces of Hope in diesem Zusammenhang nicht erwähnen sollte, würde sie ebenso respektieren. Auch wenn sie es in diesem Moment noch nicht verstehen mochte, es gab sicherlich gute Gründe dafür, warum dies vertraulich behandelt werden sollte. Schließlich erwähnte der Kurier noch einen Gefallen, den der Großadmiral Chesara schuldete und die Jedi-Rätin konnte nicht umhin zu lächeln. Sie wusste genau, was War Blade damit gemeint hatte, auch wenn es sehr, sehr lange her war.

„Wenn ich mich recht erinnere, hat er diesen Gefallen längst an mich zurück gegeben.“

Erwiderte Chesara lächelnd.

„Vielleicht macht es das noch wertvoller. Ihr könnt ihm versichern, dass ich die Bedingung verstanden habe und respektieren werde. Richtet ihm bitte meinen Dank aus und sagt ihm... sagt ihm, dass ich mich freuen würde, ihn bald einmal wieder zu sehen. Die Macht möge mit ihm sein – und mit Euch.“

Oft kam Hilfe aus einer Richtung, aus der man sie nicht erwartet hätte. Chesara jedenfalls hatte nicht damit gerechnet, jemandem wie dem Großadmiral hier auf Bandomeer zu begegnen, auch wenn es letztendlich nich er persönlich, sondern einer seiner Leute gewesen war. Er war ein guter Mann, Lord War Blade, einer wie er fehlte der Republik.

- Bandomeer – Orsikos – Stadthalle – Mit Saan Weesl -
 
- Hyperraum Richtung Bandomeer - „Broken Mirror“ - Cockpit – Mit Darren und Kim -

Draußen glitzerte es wie in einer Schatulle, die gefüllt war mit Diamanten. Ein Schmuckkästchen wie das eine Königin, oder vielleicht sogar schon das eines Filmstars. Akemi Akanato war ein solcher Filmstar, seit sie mit 14 Jahren nach Naboo gekommen war, um dort Schauspielerin zu werden. Wie so viele andere kleine Mädchen hatte auch sie den naiven Traum geträumt, eines Tages berühmt zu werden, doch anders wie so viele andere, war es ihr gelungen. Anfangs hatte sie am Theater gespielt, kurz darauf hatte sie begonnen Filme zu drehen und ehe sie noch so richtig hatte begreifen können, wie eines zum anderen gekommen war, war sie auf ganz Naboo bekannt gewesen. Man hatte sie die „kleine Akemi“ genannt, manchmal auch das „Mädchen von Bothawui“. Dann war sie von der Bildfläche verschwunden, Cris zum Geheimdienst gefolgt und hatte Agentin gespielt. Es war eine aufregende Zeit gewesen, gefährlich und, was ihre Beziehung zu Cris anging, schön. Bis der Zeitpunkt des Schiffbruchs gekommen war und Akemi zurück in ihr altes Leben gespült wurde, wo sie sich fühlte wie die einzige Überlebende, zurück gelassen an einem wunderschönen, weißen Sandstrand und dem rauschenden Meer an ihrer Seite. Wohin sie jedoch auch ging, sie fand sich nicht mehr zurecht. Der Strand fand kein Ende und niemand rettete sie. Rückblickend war es, als hätte sie ein Boot gebaut, Stück für Stück. Ein Boot, das sie wieder ins Leben zurück bringen sollte. Es war harte Arbeit gewesen und so manches Mal hatte sie aufgegeben, doch als es schließlich fertig gewesen war und sie endlich aufs offene Meer hinaus gefahren war, hatte sie sich so frei gefühlt, wie schon lange nicht mehr. Das war der Abend gewesen, an dem sie Robbie getroffen hatte. Und danach? Danach hatte sie sich einfach treiben und sich von den sanften Wellen schaukeln lassen, während über ihr die Sonne auf und unter gegangen war und die Sterne ihr den Weg gewiesen hatten. Auf Coruscant hatte Akemi viele neue Leute kennen gelernt, Freunde wie Kollegen. Sie war dorthin gegangen, weil gute Rollenangebote gewunken hatten und sie fort gewollt hatte von Naboo, wo der Schmerz über die Trennung von Cris zu groß gewesen war. Dort, auf Coruscant, hatte sie dann auch Richard kennen gelernt. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie nicht mehr nach Rettung Ausschau gehalten. Er war genau das gewesen, was sie gewollt hatte – ohne Blick in die Zukunft, ohne voraus zu planen. Es war gut gegangen, wie so vieles, so lange es gut ging und es machte Akemi noch immer traurig, noch heute, dass er schließlich gegangen war. Gewollt hatte es keiner von ihnen.

Akemi wandte den Blick ab von der großen Fensterscheibe des Cockpits, wo die Sterne nicht mehr als solche zu erkennen waren, sondern in langen Linien funkelten. Wie tausend Diamanten. Warum sie plötzlich an Richard hatte denken müssen, wusste sie auch nicht. Vielleicht war es, weil Darren sie ein bisschen an ihn erinnerte. Er war, genau wie Richard, ein ruhiger, geduldiger Mann und manchmal wenn er sprach, erschreckte sich Akemi, weil seine Stimme Richards so ähnlich war. Es war aber nicht nur Richard, mit dem sie sich in Gedanken beschäftigt hatte. Manchmal fühlte es sich noch immer seltsam an, dass sie auf einmal Botschafterin der Republik sein sollte. Es fühlte sich seltsam an, dass sie überhaupt dort stand, wo sie stand, und dass sie schon so viele verschiedene Dinge gemacht hatte – und das alles, obwohl sie erst 20 Jahre war. Manchmal fragte sie sich, ob sie die richtigen Entscheidungen getroffen hatte. War es zum Beispiel richtig gewesen, Botschafterin zu werden? Die Trennung war nicht von ihr ausgegangen, doch indem sie das Angebot der Republik angenommen hatte, hatte sie ihre Beziehung zu Richard unweigerlich beendet, auch wenn tatsächlich er derjenige gewesen war, der gegangen war. Wäre sie nicht Botschafterin geworden, wäre er wahrscheinlich geblieben.


“Austritt aus dem Hyperraum in zwei Minuten.“

Darrens Stimme durchbrach die Stille und brachte Akemi endlich zurück in die Gegenwart. Sie sah nur die Rückansicht des Piloten, da sie genau hinter ihm saß. Neben ihm überwachte Kim einen Bildschirm. Akemi hatte gebeten, ihr Bescheid zu sagen, wenn sie aus dem Hyperraum austreten würden. Sie mochte den Moment, in dem ein Schiff zurück in den Orbit und damit wieder in die Wirklichkeit glitt. Die Zeit im Hyperraum kam ihr immer ein bisschen wie im Traum vor, fast so als schwebe man dort zwischen den Welten, in denen man nur theoretisch existierte.

“Manuelle Steuerung wird vorbereitet.“

Kommentierte nun Kim. Im Gegensatz zu dem Piloten sprach die Naboo mit einer klaren, hellen Stimme und dem typisch weichen Akzent der Naboo, den auch Akemi sich zum Teil bereits angewöhnt hatte. Wenn man nur lange genug an einem Ort lebte begann man ganz von selbst, seine Eigenarten und Besonderheiten zu übernehmen.

“Austritt aus dem Hyperraum in einer Minute.

Nun wurde es spannend. Akemi hatte sich angeschnallt, nur für alle Fälle, obwohl sie Darren und seinen Flugkünsten vertraute. Die Republik hatte ihr ein gutes Team zusammen gestellt, natürlich nicht ohne Hintergedanken. Akemis Reisen in der Galaxis dienten nur nicht dazu Selbstlosigkeit, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt zu verkünden. Die Schauspielerin diente als Aushängeschild im Kampf um ein besseres Image.

“Austritt aus dem Hyperraum in zehn – neun – acht - ...“

Darren und Kim hatten die Kontrollen genau im Auge. Die Konzentration der Naboo, deren Profil Akemi gut im Blick hatte, stand ihr aufs Gesicht geschrieben, das von hellen, seidig blonden Haaren umrahmt wurde. Kim war sehr groß, sehr schmal und mit einer knabenhaften Figur. Sie besaß tiefblaue, dunkle Augen, die sie ebenso dunkel umrandete und sie hatte etwas mystisches an sich, auch weil sie nie viel sprach und lieber für sich blieb, als die Gesellschaft anderer zu suchen. So bunt zusammen gewürfelt ihr Team jedoch erschien, Akemis Crew kam gut miteinander aus und wenn es doch einmal Probleme gab, konnten sich alle darauf verlassen, dass Venecia mit ihrer diplomatischen und fürsorglichen Art bestimmt alles wieder ins Lot rücken würde.

“...drei, zwei eins, null!“

“Deaktivierung des Autopiloten erfolgt... Deaktivierung des Autopiloten erfolgreich.“

Diamantschmuck, dachte Akemi, trug man zu besonderen Anlässsen, zu großen Festen, einem pompösen Ball und meistens abends. Tagsüber verschwand der Schmuck wieder in seiner Schatulle, der Zauber war vorbei und dort, wo es vorhin noch gefunkelt hatte, blieb die Realität zurück. Vor ihnen, mit einem leichten Trieb nach links, lag Bandomeer.

“Öffne unsere Kanäle.“

Hörte Akemi Darren sagen.

“Wir wollen ihnen mitteilen, dass wir hier sind. Und dann bringen wir die Mirror runter.“

- Orbit um Bandomeer - „Broken Mirror“ - Cockpit – Mit Darren und Kim -
 
[ Bandomeer – Orsikos – Stadthalle ] Chesara uns Saan Weesl

Noch während er mit der Jedi-Rätin sprach betätigte er mit der rechten Hand eine Taste seines Kommunikators in der Manteltasche. Das Gerät würde die entsprechenden Informationen sowie seine jetzige Position an die Transportschiffe der Forces of Hope weiterleiten. Tatsächlich befanden sie sich nur wenige Minuten von Bandomeer entfernt und warteten mit dem kurzen Hyperraumsprung auf genau dieses Kommando welches er ihnen nun sendete. Er hatte nie daran gezweifelt, dass sein Angebot angenommen werden würde. Warum auch. Schließlich gab es für die Jedi wirklich keinen Grund das Kolto auszuschlagen, erst recht nicht wenn sie den ganzen Ruhm ernten konnten. Warum Blade dies tat war ihm immer noch nicht ganz klar geworden.

Er hatte seine Aufgabe hier jedenfalls erledigt. Die hübsche Jedi-Rätin war gefunden und eingeweiht, die Lage war ausgekundschaftet. Da momentan keine Schiffe von hier abflogen ließ es sich nicht vermeiden dass er noch eine Weile würde hier bleiben müssen. Vorzugsweise wollte er in dieser Zeit aber nicht weiterhin wie Blade aussehen.
Er verbeugte sich elegant als Chesara sein Angebot annahm und ihn gleichzeitig auch nach seinem Namen fragte. Sein Namen tat hier nichts zur Sache. Als Geheimdienstagent war es eh klug seine Identität nicht überall herum zu erzählen. Außerdem hätte er ihr eh nur einen seiner falschen Namen genannt. Also würde er diese mehr oder weniger direkte Frage einfach geschickt ignorieren.


„Dann danke ich Ihnen damit für ihre Aufmerksamkeit und Ihre wertvolle Zeit. Die Schiffe werden in Kürze hier eintreffen.“

Er war auch nicht unbedingt ein Mann vieler Worte. Noch eine weitere Tatsache warum er für die Tätigkeit beim Geheimdienst durchaus gut geeignet war. Er verschränkte die Arme vor der Brust und beobachtete im Augenwinkel den jungen Twi’lek, der sich ihnen bis auf wenige Meter genähert hatte und nun geduldig wartete. Er war zu weit weg um ihr Gespräch belauschen zu könnten. Allerdings wäre das auch etwas offensichtlich gewesen. Saan ging daher davon aus, dass der Twi’lek mit der Rätin sprechen wollte.
Er hatte keine Ahnung, von welchem Gefallen Blade gesprochen hatte und wusste daher genauso wenig, ob Blade der Rätin den Gefallen bereits zurückgezahlt hatte. Es war ihm – um ehrlich zu sein - auch ziemlich egal. Das Gesicht des ehemaligen Großadmirals verzog sich kurz zu einem etwas eher skeptischen Blick. Zu den Künsten der Gestaltwandlung gehörte es normalerweise auch dazu, dass man die Verhaltensweisen der imitierten Person ein wenig kopierte. Dafür hatte er sich jedoch zu wenig mit War Blade und seiner Gestik und Mimik auseinander gesetzt.


„Ich werde ihm Ihren Dank und Ihre Nachricht übermitteln, sobald dies möglich ist.“

Er verbeugte sich abermals ein wenig, war aber mit den Gedanken schon wieder wo anders. Vielleicht würde er die Landung der Schiffe noch überwachen, doch was dann. Man konnte doch sehr bezweifeln dass es hier in der Nähe noch eine Kantina gab, die nach einem solchen Naturereignis noch geöffnet hatte. Ebenso wenig würde er folglich ein paar nette Damen finden mit denen er den Abend verbringen konnte. Das ganze Leben dieser Stadt schien sich nur noch auf diese Stadthalle zu konzentrieren. Saan kümmerte sich eigentlich reichlich wenig um das Schicksal dieser Leute hier. Selbst wenn man die Leute jetzt wieder alle zusammen flickte, in einiger Zeit würde bestimmt die nächste Flutwelle kommen und ein ähnliches Unheil anrichten. Oder das Imperium stattete Bandomeer einen Besuch ab und bombte ein paar Löcher in die Oberfläche des Planeten. Was kümmerte ihn das. Solange er dann nicht mehr hier war.
Er musterte noch einmal die Jedi-Rätin von oben bis unten. Manche Menschen hatten so etwas Anmutiges und Elegantes. Vielleicht sollte er ihr doch noch einen seiner Namen verraten und dann mal schauen… aber… er musste aufpassen. Wer wusste schon ob sie sich in seinen Gedanken herumtrieb. Wer Macht und Kraft besaß nutzte diese normalerweise auch aus. Das wusste Saan Weesl nur zu gut. Er versuchte diese Gedanken wieder los zu werden. Er hatte von einem Implantat erfahren, dass angeblich vor dem Zugriff auf die Gedanken durch Machtnutzer schützen sollte. Nicht allen Werbesprüchen durfte man glauben, aber er erkannte nun, wie hilfreich dieses Implantat in einer solchen Situation sein mochte. Die Gestalt, die War Blade verblüffend ähnlich sah, versteckte sich nun wieder unter der Kapuze und bereitete sich darauf vor wieder im allgemeinen Wirrwarr unterzutauchen.


„Die Schiffe werden in einigen Minuten hier eintreffen. Sie haben den Befehlt direkt auf dem Platz vor der Stadthalle zu landen.“

[ Bandomeer – Orsikos – Stadthalle ] Chesara uns Saan Weesl
 
- Bandomeer – Orsikos – Stadthalle – Mit Saan Weesl -

Mehr als danken konnte Chesara dem Gesandten des Großadmirals nicht. Sie trug nichts bei sich, das sie ihm geben konnte und nichts, doch sie hatte das Gefühl, dass das auch nicht notwendig war, jedenfalls nicht in den Augen des Mannes, der dieses Treffen inszeniert hatte - Lord War Blade persönlich. So lange Chesara ihm nicht selbst gegenüber gestanden hatte, blieb natürlich ein gewisses Restrisiko, dass der Kurier, der ihr soeben zwei volle Transporter mit Kolto angeboten hatte, ihr nicht nicht die Wahrheit gesagt hatte. Konnte sie es wissen? Nein, das konnte sie nicht. Chesara konnte sich nur auf ihr Gefühl, auf ihren Bauch und auf die Macht verlassen und der Rest würde sich ganz von selbst ergeben.

"Noch einmal, habt Dank."

Sagte Chesara, als der Mann, der ihr seinen Namen noch nicht genannt hatte, ihr mitteilte, dass die Schiffe bereits in wenigen Minuten landen würden. Dies war nicht viel Zeit und für Chesara bedeutete es, dass sie sich darum kümmern musste alles in die Wege zu leiten, um die Transporter nach Ankunft absichern und das Kolto in die Stadthalle und einen Teil auch hinüber in die anderen beiden Lazarette, die Kampfarena und das Schulgelände, befördern zu lassen.

"Wenn Sie mich nun entschuligen möchten. Ich muss mich um die weitere Organisation kümmern. Richtet Lord War Blade meine wärmsten Grüße aus."

Chesara lächelte. Der Dank der Jedi würde diesem Kurier, dem Großadmiral und den Forces of Hope sicher sein - und der Dank von ganz Bandomeer noch dazu, wüsste man hier, von wem das Kolto stammte, das in Kürze eintreffen würde. Über Kom verständigte Chesara Momom Zuf, den Ithorianer, der sich bereits am Raumhafen um die Organisation gekümmert hatte. Er musste Bescheid wissen, wenn plötzlich unbekannte Transporter in Orsikos landeten. Wie erwartet war der Ithorianer mehr als überrascht.

"Kolto, Jedi von Lianna? Zwei Transporter! Dem Himmel sei Dank!"

Rief er aus und versprach Chesara, sich umgehend um alles zu kümmern. Und dies, dachte Chesara, war nur die Reaktion eines Verwaltungsangestellten. Dr. Jantung würde ein Stein vom Herzen fallen. Die Jedi wandte sich herum, nachdem sei ihr Komgespräch beendet hatte, um sich Zhaax zuzuwenden. Der junge Twi'lek war ihr tatsächlich in die Stadthalle gefolgt, ganz so wie sie ihm vorgeschlagen hatte. Wenn er gut über das, was sie gesagt hatte, nachgedacht hatte, dann war er vermutlich gekommen, um dem Jedi-Orden beizutreten.

"Willkommen in der Stadthalle."

Grüßte ihn Chesara und ließ ihren Blick über die vielen Betten, Liegen und notdürften Lager schweifen, auf dem so viele lagen, die Opfer der Flutkatastrophe geworden waren.

"Wie geht es deiner Mutter? Ich nehme an, du bist hier, um mehr über die Macht zu erfahren?"

Fragte sie, bedeutete ihm zu folgen und wusch sich die Hände in einer Ecke, in der zwei Krankenschwestern medizinische Gerätschaften säuberten und sterilisierten. Es wurde Zeit für Chesara, dass sie mit anpackte.

- Bandomeer – Orsikos – Stadthalle – Mit Zhaax -
 
Bandomeer - Orsikos - Stadtzentrum - mit Chesara

Zhaax schenkte dem Gespräch zwischen Chesara und dem Fremden keine Aufmerksamkeit, im Gegenteil, er hielt es nicht mal für nötig, den Gesandte zu mustern oder sich zu fragen, wer das sein könnte. Noch wusste er nicht, dass man immer ein Auge auf jeden haben musste, dass es mehr gab als die Jedi. Woher sollte er es auch wissen? Er kannte sich nicht aus, bisher hätte sein Leben ferner der Arbeit eines Jedi oder der eines Staatsdieners nicht sein können. Mit Schrecken beobachtete er die Masse an kranken Menschen, versuchte Blicken auszuweichen, die ihn trafen, da er nicht wusste, wie er helfen konnte. Er hatte weder medizinische Ausrüstung, noch die Kraft der Macht, die er nutzen konnte. Er fühlte sich Fehl am Platze. In dem Moment fiel ihm jemand auf, der ebenfalls eine Robe trug, half. Fragend schaute er der Person zu. Könnte diese Person ebenfalls ein Jedi sein? Zhaax hatte nicht damit gerechnet, auf noch mehr Jedi zu treffen.
Nach einer eingehenden Analyse der Stadthalle wandte Chesara ihre Blicke auf ihn.
Ihr Willkommensgeheiß klang wohl in seinen Ohren. In der Tat freute Zhaax sich momentan über jedes freundliche Wort.


"Danke Meisterin." sagte er plump und nervös, im Ungewissen, ob diese Anrede der Frau gerecht wurde.

Zhaax folgte den schweifenden Blicken von Chesara und musterte erneut die Kranken und Verletzten, die auf Betten und teilweise dem harten, kalten Fußboden lagen. Er selbst fror auch, aber mittlerweile hatte er sich an das Klima auf Bandomeer gewöhnen können. Die Kälte war nichts neues mehr für ihn, nur im Inneren kam ein neuer kalter Hauch zum Vorschein. Er wurde das Gefühl nicht los seine Mutter im Stich gelassen zu haben. Ging es ihr wirklich gut? Wann würde sie hier weggebracht werden? Zhaax hoffte, dass es zeitnah geschehen würde.

"Es geht ihr schon sehr viel besser, danke. Ich habe einen Bekannten gefragt, ob noch ein Platz für einen Zivilisten auf seinem Schiff wäre. Er hat mir den persönlichen Gefallen getan, sie baldmöglich von hier weg zu bringen."

Erklärte Zhaax der Jedi-Rätin.
Kurz überlegte er, wie er jetzt antworten würde. War er wirklich einer von ihnen? Konnte er wirklich vollbringen, was ein Jedi tat? Unsicherheit macht sich in seinem Kopf breit. Seine Bereitschaft war noch nie felsenfester, doch ein Funke Zweifel an sich selbst brachte ihn dennoch zum Grübeln über seinen weiteren Weg. Er rümpfte die Nase.


"Ja, so ist es. Ich bin bereit zu lernen."


Teilte er ihr mit erkämpfter Entschlossenheit mit. Zhaax bemerkte die Geste der Meisterin nicht, da er immernoch ein klein wenig abgelenkt von den Verletzten und seinen Gedanken war, erst als sie schon zwei Schritte vorging, entschied er zu folgen. Er machte zwei schnelle Schritte, um zu Chesara aufzuschließen. 'Wie muss das nur ausgesehen haben?' stellte sich Zhaax beschämt vor, verwarf aber dann den Gedanken und beobachtete die Jedi wie sie ihre Hände wusch.
In Chesaras Blicken tauchte eine feste Entschlossenheit auf, die Zhaax auch ohne Machtkräfte erkannte. Ihre Gesichtszüge verrieten, dass sie wohl gleich zur Tat schreiten würde. Das war ihm auch ganz lieb, er mochte es zu beobachten, in der Tat war er wohl jemand, den man eine "Wunderblume" genannt hätte.


Bandomeer - Orsikos - Stadtzentrum - mit Chesara
 
[ Bandomeer – Orsikos – Stadthalle ] Chesara uns Saan Weesl

Saan kam nicht drum herum sich abermals vor der Jedi-Rätin zu verbeugen. Wenn der Tag so weiterging würde er noch Rückenschmerzen bekommen. Bevor der dann endlich verschwand musste der der Jedi noch eine letzte Information weitergeben.

„Das Kommando über unsere Schiffe hat Major Muurks.“

Der Clawdite zögerte kurz. Er hatte den Togorianer schon persönlich kennen gelernt. Nach seinem Geschmack ein recht dümmlicher Soldat. Allerdings würde sich nie jemand trauen ihm das ins Gesicht zu sagen.

„Ihr werdet ihn erkennen. Er ist nicht zu übersehen.“

Das waren seine letzten Worte. Natürlich war diese überproportionierte Raubkatze nicht zu übersehen. Ohne sicht weiter zu verabschieden wandte er der Rätin den Rücken zu und verschwand erneut in der Menge. Die ganzen Verletzten die hier mehr oder weniger lebendig herumlagen bereiteten ihm Unbehagen, nein, gingen ihm sogar auf die Nerven. Aber er hatte hier in der Stadthalle noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen. Zunächst wollte er sich umschauen, ob es unter den ganzen Opfern hier noch ein paar interessante Personen zu sehen gab. Solche Informationen konnten immer nützlich sein. Er kannte auch einige imperiale Agenten. Selbst wenn Bandomeer nicht gerade im Mittelpunkt der Interessen in der galaktischen Republik stand gab es für einen Geheimagenten stets einiges zu tun. Vielleicht würde er auch noch versuchen das Computersystem vor Ort anzuzapfen. Das hing aber auch davon ab, wie es um die Stromversorgung bestellt war. Und anschließend würde er sich vor Einbruch der Dunkelheit auf jeden Fall noch nach irgendeiner Kantina umschauen. Auch wenn in dieser Stadt kein normales Leben mehr möglich war, Drogen, Alkohol und Frauen gab es doch immer irgendwo. Jetzt musste er sich nur noch überlegen ob er weiter in der Gestalt des ehemaligen Admirals herumrennen wollte. Sicher hatte das Vorteile, aber es konnte auch Nachteile haben. Diese Haut kratzte irgendwie. Auch wenn er selbstverständlich wusste dass das nicht möglich war.

[ Bandomeer – Orsikos – Stadthalle ] Saan Weesl


[ Bandomeer – Orbit – Gallofree GR-75 Transporter “Survival”] Major Muurks

Diese Raumfahrerei war eigentlich gar nicht so sein Ding. Viele andere Togorianer verdienten sich zwar mit Piraterie goldene Schnurrhaare doch Major Muurks führte seine Taten und Kämpfe lieber direkt im Angesicht des Feindes aus. Nicht dieser Distanzkampf mit den Maschinen.
Die gewaltige 2,70 Meter große Raubkatze stand auf der kleinen Brücke des Gallofree GR-75 Transporters und beobachtete de Landeanflug auf Bandomeer. Ihr Agent am Boden hatte den Kontakt zu den Jedi hergestellt. Nachdem ihre Absichten nun klar waren hatten sie hier sicherlich nichts mehr zu befürchten. Dennoch blieben die tiefgrünen Augen des Kriegers wachsam. Von der Brücke aus konnte man den gesamten Bug des 90 Meter langen Schiffes überwachen. Die gesamte Form dieses Schiffes erinnerte ihn immer an Assel-Insekten von seinem Heimatplaneten. Die helle Hülle des Transporters legte sich schützend um den hohlen Bauch des Schiffes, wo dann die Fracht in modularen Frachtcontainern durch Magnetfelder gehalten wurde.

Neben der Survival, die in erster Linie als Lazarettschiff diente, standen noch weitere Schiffe unter seinem Kommando. Dazu zählten unter anderem zwei weitere Gallofree-Transporter, die zu einem Großteil mit Kolto direkt aus den Beständen der Forces of Hope beladen waren. Admiral Blade hatte damals persönlich den Vertrag auf Manaan ausgehandelt um somit die medizinische Versorgung seiner Einheiten sicherzustellen. Des Weiteren wurden die drei Transporter von 4 X-Wings eskortiert. Während die Frachter als zivile Schiffe zählten – die Forces of Hope hatte die gebrauchten Schiffe vor einer ganzen Weile günstig von einem insolventen Nahrungsmittelunternehmen gekauft – trugen die X-Wings rote Allianzsymbole auf den Flügeln. Da diese Zeichen aber nur in leicht unterschiedlicher Form gleichermaßen von der Republik wie auch von den Forces of Hope verwendet wurden machte er sich hier keine weiteren Gedanken über ihre Tarnung.
War Blade hatte einige genaue Befehle persönlich per Holoübertragung mit ihm besprochen. Sie sollten möglichst unerkannt bleiben und ihre Fracht nicht einfach nur abliefern sondern die Jedi so weit es ging unterstützen.

Ein eher unüblicher Befehl, wo Muurks doch normalerweise nur zu Kampfeinsätzen entsendet wurde. Doch die Mittel der Forces of Hope waren geschrumpft und außerdem gab es momentan keine größeren Gefechte in die man sich einmischte. Eines der wenigen Gruppenmitglieder, ein männliches Menschlein wenn er das richtig einschätzte, meldete die Ankunft am Zielort in schätzungsweise 15 Minuten. Der Major kommentierte dies lediglich mit einem leisen Knurren, welches ganz kurz seine Fangzähne entblößte.


[ Bandomeer – Orbit – Gallofree GR-75 Transporter “Survival”] Major Muurks

[op: Infos/Bilder zu den NSCs gibt’s auch hier]
 
- Bandomeer – Orsikos – Stadthalle – Mit Zhaax -

Nachdem sie ihre Hände sauber gewaschen hatte, sah Chesara sich um. Die Halle war so voller Menschen, dass sie fast aus allen Nähten zu platzen drohte. Hilfe wurde überall benötigt und es war kaum möglich zu entscheiden, wo man beginnen sollte. Um sich nicht einfach ungefragt in die Arbeit der Ärzte zu mischen, denn außer Dr. Jantung hatte Chesara noch zwei andere Menschen in weißen Kitteln ausmachen können, die von Liege zu Liege gingen und ihr bestmögliches taten um den Verwundeten zu helfen, sprach Chesara eine der Krankenschwestern an. Die junge Helferin, die gerade eine Reihe von Skalpells aus einem der Desinfektionsautomaten gezogen hatte, zuckte zusammen, als Chesara sich an sie wandte und sich als Jedi-Heilerin vorstellte, zog ihre schneeschweißen Gummihandschuhe aus und führte Chesara zu einem Terminal hinüber.

“Dr. Jantung versucht, ein gerechtes Schema aufrecht zu erhalten, indem wir die Betten ahaken, die wir versorgt haben.“

Erklärte die Krankenschwester, deren dunkle Haare streng nach hinten gebunden waren und betätigte per Knopfdruck das Terminal, das sogleich eine Hologramm vor Chesara und Zhaax aufbaute, das als Bettenbelegung des Lazaretts zu erkennen war.

“Leider ist die Darstellung ungenau.“

Fuhr sie fort.

“Zu viele Liegeplätze sind provisorisch in den Gängen errichtet worden. Die Übersicht ist nicht mehr aktuell. Dennoch habe ich versucht, sie so gut wie möglich mit Dr. Jantungs Behandlungen abzugleichen.“

Ordnung ließ sich an einem Ort wie diesem nur schwer aufrecht erhalten und Chesara wusste die Bemühungen der jungen Frau zu schätzen.

„Wenn ich die Aufzeichnung richtig lese, Schwester, dann ist in diesem Gang in den letzten 24 Stunden keine Behandlung erfolgt. Ich schlage vor, dass ich dort anfange.“

Sagte Chesara und wandte sich, bevor sie die Arbeit aufnahm, wieder zu Zhaax um. Der Twi'lek hatte, wie sie ihm geraten hatte, dafür gesorgt, dass sich jemand um seine Mutter kümmerte, und war nun zu Chesara zurück gekehrt, um ein Jedi zu werden.

„Zhaax, ich nehme dich hiermit in den Orden der Jedi auf. Dein Machtpotential gibt dir die Möglichkeit, dich zu einem Jedi-Ritter ausbilden zu lassen. Auf diesem Weg werde ich dich unterstützen. Du wirst lernen, das Streben nach Frieden der Jedi zu verstehen, die Macht zu gebrauchen und die Bedürfnisse anderer vor deine eigenen zu stellen, mit dem Ziel, die Galaxis zu einem besseren Ort zu machen.“

Wieder bedeutete sie ihm, ihr zu folgen und diesmal bahnte sie sich ihren Weg hinüber zu dem Gang, wo sie sich Bett für Bett vorwärts arbeiten und sich um die Patienten kümmern würde, die ihr im Lazarette Zuflucht gesucht hatten. Draußen vor der Stadthalle landeten bereits in wenigen Minuten die Frachter mit dem Kolto, doch Mommon Zuf hatte bereits zugesagt sich um alles zu kümmern. Zudem holte Chesara nun ihr Kom heraus, um Breela'a ebenfalls dorthin zu schicken. Sie sollte an der Seite des Ithorianers beobachten, dass alles so lief wie geplant und Chesara umgehend benachrichtigen, sollte es Probleme geben. Nachdem sie kurz mit der Farghul gesrprochen hatte, steckte Chesara ihr Kom wieder weg und stand, gemeinsam mit Zhaax, vor dem Bett einer Frau, deren Gesicht übersäht war mit frischen Schürfwunden. Sie lag ganz ruhig, atmete jedoch schnell. Ihre Augen wirkten glasig. Chesara beugte sich zu ihr hinüber, lächelte ihr beruhigend zu, als ihre Blicke sich trafen und schlug dann die Decke zur Seite. Auf ihrer rechten Seite klaffte eine große Wunde, direkt unterhalb des Brustkorbs. Chesara zog die Luft ein. Die Frau war von umher fliegenden Trümmern oder einem sonstigen Gegenstand hart getroffen worden und schien schon eine ganze Weile hier zu liegen. Warum sich bisher niemand um sie gekümmert hatte, war einfach zu beantworten: es gab zuviel zu tun und diese Frau hatte einfach nicht laut genug geschrien, um beachtet zu werden.

„Guten Tag, können Sie mich verstehen?“

Chesara hatte sich auf die schmale Bettkante gesetzt, strich der Frau die verschwitzten Ponyfransen aus dem Gesicht und suchte nach ihrem Blick.

„Mein Name ist ChesaraSyonette. Ich bin eine Heilerin der Jedi und werde Ihnen jetzt helfen. Haben Sie keine Angst.“

Sie hatte ruhig gesprochen, wartete auf eine Reaktion und bildete sich ein, ein minimales Nicken der ansonsten völlig reglosen Frau aufgefangen zu haben. Sicher war sie sich jedoch nicht.

“Zhaax, setz dich auf die andere Seite und nimm ihre Hand.“

Bat Chesara.

„Ich werde versuchen die Wunde zu heilen. Es wird schwierig werden, schwieriger als bei deiner Mutter. Siehst du die Stelle, wo sich die Wunde befindet?“

Es war kein schöner Anblick. Mit einer stumpfen Scheere, die Chesara von der Krankenschwester mitgenommen hatte, schnitt sie das Hemd der Frau etwas weiter auf. Die Nähte waren steif und blutverkrustet und aus der offenen Wunde ragte eine weiche, dunkelrote Masse hervor.

„Das ist die rechte Niere.“

Stellte Chesara sachlich fest.

„Ich hoffe, dass sie nicht beschädigt ist und falls doch hoffe ich, dass ich sie wieder in Ordnung bringen kann.“

Die Rätin krempelte ihre Ärmel hoch. Das hier würde nicht einfach werden.

„Halte ihre Hand und konzentriere dich darauf, was du fühlst, sobald ich die Macht anwende. In dem Moment, in dem die Macht sie berührt, wirst du es auch spüren. Das wird dein erster bewusster Kontakt zu ihr sein und gleichzeitig deine erste Lektion.“

Tief ein und ausatmend legte Chesara ihre Hände über die Wunde und begann, sich fallen zu lassen, in die Macht.

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Bandomeer - Orsikos - Stadtzentrum - mit Chesara & Patientin

Ungewiss, was Chesara vorhatte folgte er ihr. Er war beeinflusst, ohne zu zögern immitierte er die Schritte der Meisterin, um anschließend vor einer Schwester zu stehen. Die Haare zu einem festen Dutt gebunden, eine Frisur, die die junge Krankenschwester auf den ersten Blick als gründlich und bewandert aussehen lassen hatte. Eine holografische Karte zeigte einen improvisierten Plan mit markierten Symbolen, die wohl Betten darstellen sollten. Zhaax musste sich konzentrieren, um dem Gespräch folgen zu können, bei all dem Jammern und Hilfeschreien. Nach dem kurzen Wortwechsel mit Chesara schaute auch die Schwester ein wenig planloser. Die direkten Worte der Meisterin ließen ihr Gesicht fast zu Staub zerfallen, seit vierundzwanzig Stunden keine Behandlung, bei keinem der Patienten in besagten Gang. Zhaax konnte sich vorstellen, wie sich die Schwester bei dieser Klarstellung gefühlt hatte. Wer wird schon gern mit der Wahrheit konfrontiert?
Doch das war egal, es zählte nicht was bisher geschehen war, sondern was geschehen musste. Zhaax verstand das, und hatte nur für den Bruchteil einer Sekunde einen Vorwurf vermutet.
Die Jedi-Rätin drehte sich zu ihm und teilte ihm mit, wofür er gekommen war. Er hatte in diesem Moment in keinster Weise mit diesen Worte gerechnet. Für einen Moment war er sprachlos. Nun begann für ihn ein neuer Lebensabschnitt. Ein Lebensabschnitt, der ihn prägen würde, sein Leben grundlegend verändern würde.


"Danke Meisterin. Ich werde mein Bestes geben, um den Frieden in der Galaxis zu unterstützen."

Große Worte. Den Frieden in der Galaxis unterstützen. Er war zufrieden. Zufrieden über die Hilfe die ihm die Meisterin zusicherte.
Kurz darauf begann Chesara loszugehen, wieder eine Geste, die er diesmal wahrnahm und sich zugleich an ihre Fersen heftete. Er beobachtete die vielen Leute, die gebettet in dem Gang lagen, sah das Leid, das ihnen zuteil wurde. Zhaax brachte Mitleid auf, versuchte dieses aber nicht in seinen Blicken wiederzugeben. Mitleid war das Letzte was diese Menschen brauchten, sie brauchten ernstere Hilfe.
Der junge Twi'lek stellte sich genau neben Chesara, als diese vor einer Patientin stehen blieb und sie ansprach, sie beruhigte, ihr Hilfe versprach. Er beobachtete ihre Vorgehensweise genau und tat wie geheißen, er setzte sich auf die die andere Bettkante, direkt neben die Frau.
Als die Frau aufdeckte wurde, entblößte sich eine klaffende Wunde, die eine dunkelrote Wulst zum Vorschein gab. Unter großer Anstrengung hielt der junge Twi'lek seine Gedanken zurück und versuchte einen leichten Würgreflex zu unterdrücken. Es geschah ihm leider nicht ganz und er schaute zu Meisterin Syonette.


"Ja, Meisterin. Ich sehe die Wunde."

Nickend hoffte er mit der Frau, die ihn gerade im Orden der Jedi begrüßte, dass die Frau wieder gesunden würde.
Zhaax führte seine Hand zu jener, die der Patientin gehört und umschloss sie sanft.
Er hatte große Hände, die es ihm erlaubten, die schwache Hand komplett in einer verschwinden zu lassen. Gespannt auf das was passieren würde,
Seine Fingernägel berührten bei der Umklammerung die eigene Hand und Zhaax schloss seine Augen. Er wartete gespannt und konzentriert, bis die Jedi-Rätin den Heilungsprozess begann, die lebendige Macht durch den Körper der Frau gleiten ließ und er spüren konnte, was vor sich ging, die Macht spüren konnte.

Als der Vorgang begann spürte Zhaax eine Wärme, die von der Hand der Frau ausging. Eine Art Strom, der seine Hand durchzog, ohne ein Mine zu verziehen konzentrierte er sich auf den Vorgang. Er konnte das Gefühl nicht beschreiben, er wusst leidiglich, dass es genau das sein musste, wovon die Meisterin sprach. Unbeschreibliches durchströmte Zhaax' Körper, er ließ sich von den Gefühlen und den Strömen treiben.


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