Bandomeer

Bandomeer – Orsikos – Stadthalle – mit Kaiba, Tara und deren Mutter

Nylia musterte Kaiba von der Seite und musste grinsen. Seiner mitgenommenen Erscheinung sah man nicht an, dass er gerade erst ein Leben gerettet hatte. Sie sah aber auch nicht wirklich besser aus, mit der blutbefleckten Robe und nach der ganzen Aufregung. Müde fuhr sich Nylia durch ihre blonden Haare und schaute sich noch einen Moment Tara und deren Mutter an. Der Frau ging es besser und mehr konnten sie nicht für sie tun. Es gab aber noch viele, die eine helfende Hand brauchten. Nylia verabschiedete sich daher von dem Mädchen und sagte ihr, sie sollte sich an eine der Krankenschwestern wenden, wenn es ihrer Mutter wieder schlechter gehen sollte. Dem Arzt, den Nylia vorhin um Hilfe gebeten hatte, erstattete sie noch Bericht über den Zustand von Taras Mutter und dann stand sie wieder inmitten der vielen Verletzten. Der gerade durch ihren erfolgreichen Heilversuch aufgekommene Mut sank fast sofort wieder. Dieser Sieg würde ihr bei einem anderen Verletzten nicht viel bringen. Kaiba war noch an ihrer Seite und Nylia merkte erst jetzt, wo sie sich wieder so ratlos fühlte, wie gut es tat jemanden an ihrer Seite zu haben. Sie atmete tief durch und straffte dann ihre Schultern. Sie ließ ihren Blick durch den Raum schleifen.

„Auf in die nächste Runde, was?“

Sie warf Kaiba ein schwaches Lächeln zu und ohne sich groß abzusprechen, blieben sie immer in der Nähe des anderen, während sie versuchten weitere Verletzte zu versorgen. Bald arbeiteten sie im Team und Nylias Nervosität sank ein wenig. Kaibas Art half, dass sie sich sicherer fühlte, während sie mit den Überlebenden des Tsunamis redete und versuchte ihnen zu helfen. Er scherzte hin und wieder, wenn ihre Arbeit zu bedrückend wurde und bewahrte Nylia so davor, zu sehr ihren negativen Gedanken nachzuhängen. Brauchte sie bei einem Patienten Unterstützung, war er an ihrer Seite. Als sie das nächste Mal eine Pause machten, saßen sie erst einmal schweigend vor der Halle auf zwei großen Trümmerteilen, da sie beide geschafft waren. Nylia hielt Kaiba ihre Wasserflasche hin und beobachtete einen der Wachleute, während er einen Schluck trank. Der Mann erhielt gerade einen Anruf und schüttelte nur seufzend den Kopf. Er bemerkte Lias neugierigen Blick und kam zu den Padawanen herüber.

„Es war ein Kollege von mir. Eine der Minen in der Nähe hat natürlich auch etwas abbekommen von der Katastrophe. Einige Arbeiter wurden verschüttet und verletzt. Unsere Leute dort versuchen ihre Bestes, aber sie können nicht gleichzeitig noch Verschüttete suchen und die Geretteten versorgen. Bisher ist zum Glück niemand allzu schwer verletzt. Die meisten Arbeiter konnten sich retten. Aber selbst für diese erste Hilfe fehlt drüben die Ausrüstung. Wir können hier keinen der Ärzte entbehren.“

Nylia überlegte und schaute dann zu Kaiba herüber.

„Es gibt bisher keine Schwerverletzten, vielleicht können wir dann ja helfen? Wenn wir ein paar der Hilfsgüter mitnehmen könnten, dann wäre es immerhin ein Anfang, oder?“

Kaiba stimmte ihr zu und Nylia schrieb Chesara eine Nachricht, in der sie fragte, ob es okay wäre wenn Kaiba und sie zu der Mine führen, um dort zu helfen. Eine Antwort kam schnell und die Jedi-Rätin gab ihnen ihre Erlaubnis. Der Wachmann organisierte ihnen einen Gleiter, der die Padawane zu ihrem Ziel bringen würde und packte ihnen noch etwas von den Medikamenten und Hilfsgütern ein. Auf dem Weg zur Mine zweifelte Nylia dann aber doch an der Idee. Hoffentlich hatte sie den Mund nicht zu voll genommen. Dort wäre außer den beiden Padawanen niemand, der ihnen helfen könnte wenn es Probleme geben sollte.

Bandomeer – Orsikos – im Gleiter auf dem Weg zur Mine– mit Kaiba
 
- Bandomeer – Orsikos – Stadthalle – Mit Zhaax und Patientin -

Während dem Heilungsprozess hatte Chesara keine Aufmerksamkeit für die erste Lektion des neuen Padawans. Bevor sie begonnn hatte, hatte Zhaax die Hand der Patientin genommen, ganz wie sie ihm geheißen hatte, doch Chesaras Augen waren geschlossen und ihre Konzentration lag auf der Heilung der Wunde, sodass sie Zhaax' erste wirkliche Begegnung mit der Macht nicht aktiv verfolgen konnte. Wie jedes Mal, wenn Chesara sich der Heilung hin gab, verlor sie jedes Zeitgefühl. In dem Moment, in dem sie die Macht um Hilfe bat, spürte sie nur noch die Frau, ihre Bedürfnisse, alles was zwischen ihnen war und die Tiefe der Macht. Danach, als sie die Augen wieder öffnete, war ihr für zwei Sekunden, als wisse sie nicht wo sie sich befand – und dann war wieder alles so klar wie zuvor. Die Wunde war zum größten Teil geschlossen. Sie war noch sehr frisch und längst nicht so gut verheilt wie bei Zhaax' Mutter, dennoch würde es bis dahin nicht mehr lange dauern.

„Wir sind fast fertig.“

Sagte Chesara. Um sie herum hatten sich ein paar wenige Leute versammelt, die die Jedi sich hatten nähern sehen und neugierig zugeschaut hatten. Blicke aus großen, ungläubigen Augen ruhten auf Chesara und ein Kind rief:

“Die Jedi hat sie geheilt!“

Chesara ignorierte die Zuschauer und bat Zhaax stattdessen, einen Moment zu warten. Sie hatte etwas ganz wichtiges vergessen, nämlich, dass sie nicht jede Wunde mit der Macht würde versorgen können oder müssen und dass sie ein paar grundsätzliche Dinge an medizinischer Ausrüstung benötigte. Diese besorgte sie sich von der Krankenschwester, zu der sie zurück ging. Als sie wieder nach ein paar Minuten bei Zhaax und ihrer ersten Patientin im Lazarett ankam, hatte sie, neben einigen anderen Dingen, einen Verband dabei. Der Verband beinhaltete kein Bacta, sondern bestand nur aus Tuch, war jedoch Behandlung genug. Die Frau brauchte Ruhe, durfte sich nicht bewegen und der Rest der Wunde würde ganz von selbst heilen, ohne die Macht, ohne Bacta und ohne sonstige Wundermittel. Sie war noch immer bei Bewusstsein, wenn auch schwach. Was sie als nächstes dringend benötigte, war etwas zu trinken und zum ersten Mal schaute Chesara auf zu den Umstehenden. Anstatt nur zuzusehen, konnten auch sie helfen. Nicht jeder von ihnen war so verletzt, dass er liegen musste oder zu sterben drohte. Der Blick der Jedi-Rätin blieb an einem jungen Mann hängen, der eine Brille trug, die ihm schief auf der Nase saß.

„Wir benötigen Wasser.“

Sagte Chesara direkt an ihn gerichtet.

„Können Sie welches besorgen?“

Obwohl sie ihn unverwandt ansah, blickte der Mann erst nach links und rechts, wie um sich zu vergewissern, dass wirklich er gemeint war. An seiner Nasenspitze sah man ihm an, dass er sich sichtlich unwohl fühlte, von einer Jedi direkt angesprochen worden zu sein.

“Ähm, ja...aber wie...“

Begann er stotternd, bevor Chesara ihm freundlich, aber bestimmt, das Wort abschnitt.

„Ich habe dort drüben eine Essensausgabe gesehen.“

Sagte sie.

„Versuchen Sie es dort. Und wenn Sie das Wasser haben, geben sie es dieser Patientin und helfen Sie ihr zu trinken.“

Chesara erhob sich und warf noch einen Blick auf die Frau. Sie starrte beinahe ins Leere, doch sie lebte und als sich Chesara zu ihr hinunter beugte, bewegten sich ganz leicht ihre Lippen, fast so, als versuchte sei ein „Danke“ zu hauchen.

„Komm, Zhaax, es geht weiter.“

Sagte Chesara. Sie hatte zuvor auf ihr Chrono geschaut. Die Heilung durch die Macht hatte etwa eine Viertelstandardstunde gedauert und eine weitere war vergangen, um die medizinischen Utensilien zu holen und die Verband anzulegen. Bei den wenigen Ärzten und Krankenschwestern war es kein Wunder, dass so viele Patientin bisher ohne Behandlung geblieben waren. Es fehlte an Personal und vor allem an Zeit. Die Jedi und der Twi'lek bahnten sich ihren Weg vorbei an jenen, die noch immer tatenlos standen und nun leise tuschelten: Es waren tatsächlich Jedi hier im Lazarett! Hatte man so etwas schon einmal gesehen? Dabei galten die Jedi doch als beinahe vernichtet. Aber nein, das konnte dann wohl nicht stimmen.

„Erzähl mir von deinem Erlebnis.“

Sagte Chesara zu Zhaax, als sie sich neben das nächste Bett hockten. Ein Kind lag darin, die Schulter notdürftig verbunden. Mit besorgtem Gesicht saß die Mutter auf der anderen Seite des Bettes und sah Chesara fragend und bittend an. Chesara lächelte erst ihr und dann dem kleinen Jungen zu, der sie mit großen Augen ansah. Er musste in etwa zehn sein.

“Bist du eine Jedi?“

Wollte er wissen.

“Mama sagt, du bist.“

Mit dieser Offenheit brachte er Chesara zum Lachen.

„Ja, ich bin tatsächlich eine Jedi.“

Sagte sie und warf den abgelegten, schutzigen Verband zu Boden. Die Wunde an der Schulter sah schlimmer aus als sie war. Sie war nicht tief, musste nur gesäubert und genäht werden. Beides konnte sie in wenigen Minuten besorgen. Beruhigend lächelte Chesara der Mutter des Jungen zu.

„Es ist nicht schlimm.“

Sagte sie.

„Ich kümmere mich sofort darum.“

“Ich hab' ein Buch über einen Jedi.“

Erzählte der Junge weiter. Im Gegensatz zu seiner Mutter wirkte er gar nicht besorgt.

„Tatsächlich?“

Fragte Chesara ihn und betäubte die Stelle um seine Schulter herum, um ihm keinen Schmerzen auzusetzen.

„Siehst du meinen Schüler, hier, Zhaax? Er kann dir etwas über die Macht erzählen, denn er hat sie gerade vor wenigen Minuten erst gespürt.“

“Wiiiirklich?“

Nun wandte sich der Junge mit großen Augen an den Twi'lek und wenn sie Glück hatten, war er abgelenkt genug, um nicht auf Chesara zu achten, während sie sich seiner Schulter annahm.

„Du darfst dich nur nicht bewegen.“

Ermahnte sie ihn, als er begann unruhig zu wackeln, und setzte ihre Arbeit fort.


- Bandomeer – Orsikos – Stadthalle – Mit Zhaax, jungem Patienten und seiner Mutter -
 
Bandomeer – Orsikos – im Gleiter auf dem Weg zur Mine– mit Nylia

Nachdem die beiden Jedi in Ausbildung einigen anderen Leuten geholfen hatten und von einem zum anderen geeilt waren, erfuhren sie durch Zufall von einem Minenunglück unweit von der Stadthalle entfernt. Während ihrer Arbeit waren sie zu einem eingespielten Team verschmolzen, beide nahmen sich gegenseitig ihre Unsicherheit. Von Zeit zu Zeit hatte Kaiba einen Witz gerissen, um den düsteren Ausdruck auf ihrem Gesicht zu vertreiben. Nun waren Nylia und er auf dem Weg zur besagten Mine um den dortigen Bergungskräften unter die Arme zu greifen. Der Gleiter, den ein Wachmann der Stadthalle für sie organisiert hatte, war mit einigen Hilfsgütern beladen und Kaiba hatte sich hinter das Steuer geschwungen. Der Beschreibung folgend, fuhren sie durch die menschenleeren Straßen, vorbei an Trümmern, zerstörten Häuserblöcken und verschütteten Gleitern.

"Irgendwie unheimlich oder? Alles zerstört und so ruhig. Die Ruhe nach dem Sturm."

Die ganze Fahrt über sprachen sie wenig, zu erdrückend waren die Eindrücke der verwüsteten Stadt. Schließlich gelangten sie zu dem Bergwerk, dort standen einige Lazarettzelte, Menschen und Nichtmenschen liefen hin und her und trugen Verletzte zu den Ärzten. Kaiba parkte den Gleiter und trat an einen der Rettungskräfte heran. Er sagte ihm, dass sie Padawane seien und helfen wollten, sowie einige Hilfsgüter mitgebracht hatten. Der Sanitäter dankte ihnen und verwies sie direkt in die Mine, dort würde man jede helfende Hand brauchen. Zusammen mit Nylia eilte der Ex-Schmuggler auf die Höhle zu. Kurz vor dem Betreten, zögerte er. Seine latent klaustrophobische Ader kam durch. Doch vor der blonden Schönheit wollte er nicht wie ängstlicher Junge dastehen. Die Padawane folgten den Leuchstoffröhren, die an der Wand befestigt waren. Immer wieder mussten sie Trümmern ausweichen, bevor sie schließlich einen großen Raum erreichten. Helfer zogen Bergarbeiter unter den Steinen hervor oder machten sie zum Transport aus der Mine bereit. Zunächst halfen sie den Rettern, die ein paar Arbeitern auf die Beine halfen. Diejenigen, die leicht verletzt waren behandelten sie mit Bactapflastern. Als die meisten aus diesem Bereich der Mine in Sicherheit gebracht worden waren, kam eine junge Sanitäterin, eine Twi'lek, auf sie zu.

"Ihr seid doch Jedi oder? Den Gang weiter hinein in den Berg sind drei Personen verschüttet worden, wir können sie aber nicht finden. Bis wir entsprechendes Gerät bekommen wird noch einiges an Zeit vergehen, könnt ihr uns helfen?"

Kaiba blickte zu seiner Padawankollegin, um sich stumm abzusprechen. Die jungen Jedi folgten der Twi'lek und gelangten in eine etwas kleinere Höhle. Die Helferin stand etwas ratlos da und blickte Nylia und ihn erwartungsvoll an.

"Du hast doch schon Präsenzen erspürt oder?"

Bestätigend nickte die junge Frau.

"Okay, ich würde sagen wir suchen besser gemeinsam, als jeder für sich. Denn wenn die Bergleute tiefer verschüttet sind, weiß ich nicht ob wir einzeln eine Chance hätten sie aufzuspüren."

Kaiba schloss die Augen und rezitierte lautlos den Kodex, um die nötige Ruhe zu erlangen. Langsam tauchte er in die Macht ein und seine Sinne weiteten sich aus. Da war die Aura der Sanitäterin, er glaubte Unsicherheit bei ihr zu fühlen. Dann war doch Nylias angenehme Präsenz innerhalb der Macht, die er schon auf dem Schiff gespürt hatte. Aus irgendeinem Grund konnte er ihre Ausstrahlung deutlicher fühlen als jede andere. Widerstrebend rief er sich zur Ordnung und richtete seine Sinne auf den Raum aus. Anscheinend tat es ihm die hübsche Blondine gleich. Es war relativ schwer, durch das Geröll irgendetwas wahrnehmen zu können. Immer weiter tastete sich der Padawan vor und langsam aber sicher verbanden sich seine Machtsinne mit den Nylias. Zusammen glitten ihre Sinne von Stein zu Stein immer tiefer unter die Trümmer. Plötzlich war da etwas. Ein flackern innerhalb der Macht, schwach aber es war vorhanden. Kaiba deutete auf eine Stelle, fünf Schritt zu seiner Rechten.

"Dort liegt jemand. Derjenige ist vermutlich schwer verletzt und muss rausgetragen werden."

Sofort machten sich beide erneut ans Werk.

Bandomeer – Orsikos – in der Mine– mit Nylia
 
Zuletzt bearbeitet:
Bandomeer – Orsikos – Stadthalle – mit Chesara, jungem Patienten und seiner Mutter


Unglaubliches erfasste Zhaax Körper. Er wurde gehalten, sein Herschlag verlangsamte sich so sehr, dass er jedes Pochen hören konnte, oder war es das der kranken Frau, er wusste ihn nicht zuzuordnen. So beschloss er seine Gedanken loszulassen, jegliche Barierre und Gefühlsmauer zu sprengen, und sich von der Macht fesseln zu lassen. Und er war in der Tat sehr gefesselt. Sein festhaltende Hand fühlte sich an, als ob sie mit der, der Patientin verschmolzen gewesen wäre.
Plötzlich unterbrach die Verbindung und Zhaax wurde von der milden, umsorgenden Kraft gelöst, die ihn faszinierte, ihn selber einem Schub gab. Er war fitter. Seine Muskeln schmerzten nicht mehr so, seine Erschöpfung gerit in Vergessenheit.

Strahlende, beeindruckte Gesichter zollten der Jedimeisterin mit ihren Blicken Respekt. Erhaben schickte sie einen Zuschauer Wasser holen, den es nicht so schwer getroffen hatte. Als der Mann zurückkehrte und die Gewissheit da war, dass die Frau nun weiter umsorgt wurde gingen Chesara und Zhaax weiter.


"Ja, Meisterin. Das.. war einfach unglaublich..."

teilte er ihr aufgeregt mit, als er das Wunderwerk spüren und vor dem inneren Auge sehen konnte. In der Tat war es wohl das aufregendste, dass er je erleben durfte.

"... die Hand, mit der ich der Frau Beistand leistete. Es war als würde etwas durch sie hindurch strömen. Von innen. Eine ungewohnte Wärme. Ein sehr angenehmes Gefühl, zweifelsohne. Und als ich an nichts mehr dachte, mich völlig gehen ließ spürte ich es am intensivsten. Mein ganzer Körper vibrierte von innen, ich sah wie sich die Wunde schloß. Nicht bewusst, aber ich konnte es ... fühlen."

Erklärte er seiner Meisterin vage.

"Meisterin Syonette, was hat das zu bedeuten?"


Fragte er sie neugierig, im Ungewissen, wie er das Erlebte deuten sollte.

Als er seine Eklärung beendete, waren die beiden auch schon bei einem neuen Patienten angekommen. Ein Junge, kaum älter als 10 Jahre mit einer sporatisch verbundenen Schulter und einer riesen Wissbegierigkeit. Zuerst lauschte der Twi'lek dem Gespräch zwischen dem Jungen und seiner Meisterin. Die beste Methode, war wohl ihn einfach für etwas zu begeistern, um ihn währenddessen zu behandeln. Zhaax hielt das für eine gute Idee.
Grinsend spielte er das Ablenkungskommando, das ihn sofort an seine Mutter erinnerte, die ähnliche Mittel benutzte, wenn Zhaax zum Arzt musste.
Der junge Twi'lek setzte sich vorsichtig neben ihn, ohne Chesaras Arbeit zu gefährden und schaute zu dem Knirps runter.


"Das ist wirklich was ganz besonderes, Kleiner."

Begann er dem Kind zu erzählen, er wusste nicht wirklich wie er dem Kind erzählen sollte, wie es war, von der Macht berührt zu werden. Er selbst konnte es kaum in Worte fassen, also versuchte er es mit kindlichen Phantasien zu verdeutlichen.

"Schließ einfach mal die Augen und stell dir vor, du schwebst auf einer Wolke über der Stadt und gleitest dahin, siehst andere Wolken über dir herziehen. Du kannst sie berühren, sie spielen mit dir."

Es klappte, der Knirps grinste.

"Aber man schwebt doch nicht wirklich auf einer Wolke, oder?!"

fragte der Knirps aufgeweckt.

"Nein, Kleiner. Aber du fühlst dich, als wäre es so, ein Flug über den gesamten Planeten."


Sagte er ihm lächelnd, während er seine Meisterin beobachtete, wie sie langsam ihre Arbeit beendete. Mehr Vergleiche fielen ihm auch nicht ein. Man konnte es einfach nicht vergleichen. Noch immer fühlte Zhaax sich geputscht und zu allem fähig.

Zhaax warf seiner Meisterin einen kurzen, fragenden Blick zu, wie es mit der Schulter des kleinen stand.


Bandomeer – Orsikos – Stadthalle – mit Chesara, jungem Patienten und seiner Mutter
 
Bandomeer – Orsikos – in der Mine– mit Kaiba und Helfern

Das Licht in den Gängen war unnatürlich. Die Leuchtstoffröhren tauchten die nackten Felsen in ein gelbes Licht, das viel zu schwach wirkte für so große Lampen. Es kam Lia fast so vor, als würden die Felsen einen Teil des Lichts schlucken, damit es dunkler blieb. So als ob sie sich gegen die Helligkeit wehren würden, die nicht hierher gehörte. Der schwache Lichtschimmer legte sich auf Kaibas und Nylias Haut und verlieh ihr einen gelblichen Ton. Das verstärke den unheimlichen Eindruck der Gänge noch. Nylia atmete die stickige Luft ein und musste ein Husten unterdrücken. Die herabgestürzten Steine hatten eine feine Staubschicht in der Luft hinterlassen, die sogar in den Augen brannte.

Auf Kaibas Frage, ob sie schon einmal Präsenzen erspürt habe, nickte Nylia zaghaft. Das hatte sie, aber wirklich gut konnte sie das noch nicht. Sie hatte bisher nur an der Oberfläche gekratzt. Ein ausgebildeter Jedi würde das nur als eine Spielerei ansehen. Sie konnte den Helfern aber schlecht sagen, dass sie alleine klarkommen sollten. Man baute hier auf die beiden Padawane. Mit Kaibas Hilfe fanden sie tatsächlich schnell einen der Arbeiter. Nylia war über ihren Erfolg wohl nicht minder überrascht als die Helfer. Während der erste Arbeiter aus seiner gefährlichen Lage befreit wurde, suchten sie nach dem nächsten und auch wenn es dieses Mal länger dauerte, irgendwann merkte Nylia eine Veränderung. Vor ihrem inneren Auge flackerte in der Dunkelheit ein schwacher Farbschimmer auf. Irgendwo war der Mann, den sie suchten. Nylia merkte, wie ihr die Präsenz entgleiten wollte. Sie konzentrierte sich stärker, aber immer noch verlor sie den Arbeiter. Ohne groß darüber nachzudenken griff sie Kaibas Hand. In den Lehrstunden in der Basis hatte man ihnen gesagt, dass solche Berührungen oft helfen konnten die Verbindung in der Macht zu stärken. Als sie ihre Finger um Kaibas schloss, merkte sie auch fast augenblicklich wie sie all die Dinge in der Macht um sich herum stärker wahrnahm. Vor allem Kaibas angenehme Präsenz neben sich spürte sie ganz deutlich. Auch die Präsenz des Arbeiters konnte sie wieder sehen und sie deutete auf die Stelle der Trümmern, wo die Helfer graben mussten.

Auch dieser Mann konnte geborgen werden und Nylia atmete erleichtert auf. Sie öffnete kurz die Augen und schaute zu Kaiba herüber. Sie merkte, dass sie immer noch seine Hand hielt und zog ihre mit einem verlegenen Lächeln zurück. Einen Moment schaute sie ihn noch an, dann blickte sie wieder zu dem eingestürzten Gang herüber. Ein Arbeiter wartete immer noch auf Hilfe. Kaiba und sie fanden auch ihn und erleichtert lehnten die beiden sich an die Wand neben ihnen. Bei den Bergungsarbeiten selbst konnten sie nicht viel helfen. Der Oberkörper des Arbeiters war gerade freigelegt worden, als Nylia ein leichtes Beben an ihrem Rücken spürte. Erst achtete sie nicht weiter darauf, war es kaum wahrnehmbar. Erst nach ein paar Sekunden realisierte sie die Gefahr. Ein ganz mieses Gefühl in der Magengegend zeigte ihr auch in der Macht, dass sie rennen sollten, so schnell sie konnten. Alarmiert schaute sie Kaiba an.


„Spürst du das auch? Wir müssen hier raus. Schnell!“

Bandomeer – Orsikos – in der Mine– mit Kaiba und Helfern
 
[ Bandomeer – Orsiko – Stadthalle | Adrian und Zasuna ]

Die Irritation löste sich nur langsam auf. Der Name der Frau war Zasuna Zahary und sie war eine Sene Seeker. Adrian runzelte die blutverschmierte Stirn und probierte seine Gedanken zu sortieren. Er war noch nicht wieder ganz auf der Höhe. Die Sene Seeker – waren die nicht auch so eine Art Orden mit Machtbegabten? Zasuna schien schon über rudimentäre Machtkräfte zu verfügen, denn sie sprach von ihren Heilkräften – die allerdings nicht besonders ausgeprägt waren. Genau wie seine. Gleichzeitig erwähnte sie eine Bitte an die Jedi und meinte damit vermutlich vor allem den Rat. Sie hatte nur durch das Unglück hier landen müssen. Einmal mehr fragte sich Adrian, ob es so etwas wie Zufall überhaupt gab. Die Suche nach Alisah hatte ihn davon überzeugt, dass die Macht sie alle zumindest in wichtigen Situationen leitete und lenkte. Vielleicht war dasselbe bei Zasuna geschehen.

„Du hast Glück.“

sagte er. In seiner Verwunderung hatte er eben völlig seine Höflichkeit vergessen und sie nur blöde mit ‚Wer bist du?‘ angequatscht. Trotzdem blieb er jetzt dabei. Sie waren in einem Krisengebiet, wen interessierte sowas da schon?

„Es ist eine Jedi-Rätin hier auf Bandomeer. Wir können sicherlich in einer ruhigen Minute zu ihr gehen.“

Seufzend blickte er auf seine Hände und das viele Blut.

„Wenn es denn eine ruhige Minute geben wird.“

Ihr Angebot zu helfen kam ihm dementsprechend Recht. Ihm gefiel ihre Einstellung. Sie kam hierher, völlig ungeplant und eigentlich mit einem anderen Ziel und war dennoch bereit sofort mit anzupacken, wo es benötigt wurde. Er nickte.

„Wir haben bei unseren Gleitern noch Decken und weitere Bacta-Pflaster. Damit können wir keine Wunder vollbringen, doch wir können helfen. Lass uns diese Sachen erst einmal verteilen.“

Schon wollte er sich in Bewegung setzen, zögerte dann aber noch einmal, mit Blick auf den toten Ithorianer. Adrian schluckte, probierte aber etwaige Schuldgefühle bei Seite zu schieben. Was würde jetzt mit ihm passieren? Irgendwer musste sich um ihn kümmern, die Familie benachrichtigen, ihm ein ordentliches Begräbnis organisieren.
Erst jetzt bemerkte er, dass der alte Mann noch immer neben ihm der Liege stand und ihn musterte.


„Wir kümmern uns um ihn.“

versprach er mit rauer Stimme. Adrian wusste nicht ganz, was das heißen sollte, sein rationaler Verstand wusste aber auch, dass er keine Zeit damit verschwenden konnte einen Toten zu beerdigen. Sie mussten sich um all die anderen kümmern. Er wandte den Blick ab, sah wieder zur wartenden Zasuna herüber und zeigte so etwas wie ein Lächeln.

„Ich bin übrigens Adrian.“

[ Bandomeer – Orsiko – Stadthalle | Adrian und Zasuna ]
 
Bandomeer – Orsikos – in der Mine– mit Nylia und Helfern

Ganz in seine Konzentration vertieft, streckte Kaiba seine Machtsinne innerhalb der Höhle aus, um den zweiten Arbeiter zu finden. Erst schien die Höhle leblos und unauffällig innerhalb der Macht zu sein, doch nach und nach fühlte er das Leben einem Echo gleich. Alles um sich herum vergaß der Padawan, die besorgt guckende Twi'lek Sanitäterin und die anderen Rettungskräfte. Umso mehr überraschte es ihn, dass Nylia seine Hand nahm. Seine Augen waren immer noch verschlossen, obwohl er sie gern geöffnet hätte, um sie anzugucken. Was war der Zweck dieser Geste? Suchte sie seine Nähe in der bedrückenden Mine oder war es lediglich um eine bessere Machtverbindung aufzubauen? Zugegeben, die Berührung ihrer weichen Hand war ein schönes Gefühl, ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Sanft, fast unmerklich drückte er ihre Hand. Bevor er noch weiter darüber nachdenken konnte, spürte der junge Jedi wie seine Kollegin auf eine Stelle deutete, wo der zweite Mann verschüttet worden war. Kaiba musste sich zusammenreißen, er durfte sich nicht ablenken lassen! Innerlich ermahnte er sich zur Beherrschung.

Nylia zog ihre Hand zurück, unter leichtem Bedauern des Ex-Schmugglers. In dem Moment öffnete er die Augen und sah ein verlegenes Lächeln der Blondine. Ein ebensolches huschte über seine Züge, ein peinliches Schweigen folgte. Nachdem der dritte Arbeiter geborgen worden war, lehnten sich beide erschöpft an die Wand. Die Nutzung der Macht war für die beiden unerfahrenen Schüler anstrengend. Ein leichtes Erzittern der Wände warnte sie vor, sofort rief die junge Frau, dass sie so schnell wie möglich raus müssten. Kaiba rannte auf den halb freigelegten Mann zu, um zu helfen ihn herauszuziehen. Unter einer gewaltigen Anstrengung zogen sie den Minenarbeiter heraus, während das Beben und Zittern weiter zu nahm. Feiner Staub rieselte von der Decke, begleitet von kleinen Steinchen die klackernd zu Boden fielen. Den Verletzten in ihrer Mitte nehmend, rannten sie aus der kleineren Höhle, in den großen Raum, wo sie zuvor geholfen hatten. Einer der Sanitäter strauchelte und fiel zu Boden, sofort war Nylia zur Stelle um Kaiba zu helfen, den Kumpel zu stützen, bis die beiden Rettungskräfte wieder bereit waren zu übernehmen. Die Jedi übernahmen die Nachhut, es war wichtiger, dass der Patient so schnell wie möglich an die Oberfläche zurückkkam. Dadurch waren die Bergungskräfte schon auf dem Gang nach draußen und die Padawane schickten sich an, ihnen zu folgen. Dann geschah es. Vermehrt war ein Knacken zu hören, mehrere Risse, erst so fein wie Haare, zogen sich nun breit und großflächig über die grob behauenen Wände. Die Rettungskräfte drehten sich in dem Moment um, in dem die Hölle über die Jedi hereinbrach. Unter ohrembetäubendem Getöse brach die Höhle ein, große Brocken fielen von der Decke und grauschwarzer Staub stob umher. Ohne zu überlegen, seinem Instinkt folgend riss Kaiba Nylia zu Boden und legte sich schützend über sie. Steine von unterschiedlicher Größe prasselten auf seinen Rücken, einige trafen ihn so empfindlich, dass er vor Schmerz scharf die Luft einsog, aufgrund des Staubes aber so gleich los hustete. Seine Ohren klingelten, so laut war der Einsturz, immer wieder lösten sich Brocken von der Decke und fielen herunter, einer der halb so groß war wie er selbst, prallte eine Armlänge entfernt auf den Boden. Nach einiger Zeit, ihm kam es wie eine Ewigkeit vor, war es vorbei. Schlagartig trat eine Todesstille ein.

Vorsichtig, mit höllischen Schmerzen im Rücken richtete sich Kaiba auf, ehe ihm bewusst wurde, dass er immer noch auf Nylia lag. Durch die Dunkelheit konnte er ihr Gesicht nicht sehen, so konnte auch sie sein verlegenes Gesicht nicht erkennen. So schnell es ihm möglich war, stieg er von ihr herunter.

Hustend fragte Kaiba: "Hey, alles in Ordnung? Bist du verletzt?"

Keuchend rang er nach Luft, die immer noch von Staub erfüllt war. Die Schwärze war undurchdringlich, er konnte nicht einmal die Hand vor Augen sehen. Nervös tastete der junge Mann in seinen Taschen herum. Irgendwo musste es sein, er war sicher das er ein paar eingesteckt hatte. Seine zitternden Hände machten die Suche nicht gerade einfacher. Endlich fand Kaiba das Gesuchte, mit einem Klicken erstrahlte das warmes, orangene Licht eines Glühstabes. Besorgt leuchtete er in Nylias Richtung und musterte sie sie angespannt. Hoffentlich war ihr nichts passiert.

Bandomeer – Orsikos – in der Mine– mit Nylia
 
Zuletzt bearbeitet:
- Bandomeer – Orsikos – Stadthalle – Mit Zhaax, jungem Patienten und seiner Mutter -

Zum ersten Mal hatte Zhaax bewusst die Macht gespürt und er konnte das, was er wahr genommen hatte, in Worte fassen. Chesara hörte ihm zu, als er erzählte, wie es sich für ihn angefühlt hatte. Der kleine Junge, den sie in diesem Moment behandelte, lauschte dem Twi'lek wie gebannt. Chesara schien er dabei kaum zu beachten, was gut war, da sie somit in Ruhe die Wunde zuerst reinigen und dann nähen konnte. Am Ende fixierte sie sie mit einem der schwächeren Bactapflaster. Dabei war die Erleichterung im Gesicht der jungen Mutter, die ihren Sohn die ganze Zeit über nicht aus den Augen gelassen hatte, unverkennbar. Eben diese Erleichterung, die sich gleich stand mit Freude, Hoffnung und Dankbarkeit, war es, die Chesara in ihrem Tun antrieb. Was sie tat, tat sie um anderen Hoffnung zu geben und ihnen eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Für ein besseres Leben, für eine bessere Galaxis.

Da die Liste der Wartenden lang war, vergeudeten Chesara und ihr Helfer keine Zeit. Die Jedi und der frisch als Padawananwärter in den Orden aufgenommene Twi'lek zogen von einem Bett zum nächsten. Überall gab es etwas zu tun, eine Wunde zu heilen, ein Pflaster anzubringen, einen Verband zu wechseln. Einige waren leicht verletzt, andere schwerer und nicht immer konnte Chesara etwas tun. Es gab Verletzungen, deren Ursprung sie nicht erkannte und die auch die Macht nicht zu berühren vermochte. Auch als Jedi-Rätin war man nicht allwissend. Niemand war das. Wo sie nicht weiter kam, informierte Chesara einen der Ärzte, vorzugsweise Dr. Jantung, der für jede Anleitung und Entlastung dankbar war. Normalerweise arbeitete er als Assistenzarzt städtischen Krankenhaus, hatte er Chesara erzählt, doch man hatte ihn hierher geschickt, damit auch in der Stadthalle eine medizinische Versorgung gewährleistet war. Vermutlich war er nicht gewohnt, eigenständig große Entscheidungen zu treffen und all zu viel Verantwortung zu tragen. Die Zusammenarbeit funktionierte jedenfalls gut und Chesara und Zhaax, die ihre Runde immer weiter und weiter drehten, ruhten kaum. Ein Patient folgte nach dem anderen und zwischendurch wurden Chesara zwei dringende Fälle gebracht, um die sie sich umgehend kümmern musste. Beides waren Ithorianer, einen konnte sie problemlos heilen und er befand sich inzwischen in einem Bett in einer ruhigen Ecke, der andere schwebte noch immer in einem kritischen Zustand. Er hatte sich schwere Kopfverletzungen zugezogen und sein rechtes Auge war in Mitleidenschaft gezogen worden. Zwei Ärzte, deren Namen Chesara noch nicht kannte, kümmerten sich um ihn, nachdem sie ihm nicht hatte helfen können. Ob er es schaffen würde, war unklar. Die Zeit verging, ohne dass es Chesara besonders aufgefallen wäre, doch mit jeder verstreichenden Stunde schwanden auch ihre eigenen Kräfte. Dass sie seit rund neun Stunden schon nichts mehr gegessen hatte, war ihr selbst nicht aufgefallen, bis eine Krankenschwester sie darauf hinwies.


“Rätin, Ihr solltet ein wenig Suppe zu Euch nehmen.“

Schlug die junge Menschenfrau vor, deren Gesichtszüge noch so kindlich waren, dass sie nur knapp als volljährig durch ging. Chesara sah auf und im ersten Augenblick wollte sie ablehnen.

“Ihr seht blass aus.“

Es stimmte, besonders kräftig fühlte sie sich nicht mehr. Die Heilung durch die Macht war anstrengend und sie hatte den ganzen Tag lang immer und immer wieder auf sie zurück gegriffen. Die Jedi-Rätin wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn.

„Wir werden uns gleich für die Nacht zurück ziehen.“

Versprach sie. Es war draußen bereits dunkler und in der Stadthalle um einiges ruhiger geworden. Zwar war das Murmeln und Summen der verschiedenen Stimmen noch lange nicht verklungen, doch man merkte bereits, dass die Anstrengend des Tages bei jedem einzelnen der Anwesenden langsam aber sich ihren Tribut forderte. Zwischendurch hatte Chesara auch immer mal wieder Adrian gesehen, den sie zwar seit ihrer Ankunft hier nicht mehr gesprochen hatte, der aber ebenfalls sein Bestes tat, um dort zu helfen, wo er konnte, ebenso wie Jibrielle. Kaiba und Nylia hingegen waren nicht mehr in der Stadthalle. Sie waren zu einer Miene aufgebrochen, wohl um verschüttenden Mienenarbeitern zu helfen. Das war es, was Chesara aus einer kurzen Kom-Nachricht von Nylia hatte heraus lesen können. Bisher waren sie noch nicht zurück gekehrt, doch vermutlich lag die Miene etwas außerhalb und es dauerte, bis sie dort waren und auch, bis sie den Verschütteten hatten helfen können. Wenn sie Hilfe brauchten, da war sich Chesara sicher, würden sie sich wieder per Kom melden. Bevor der Tag für sie endete, kümmerte sich Chesara noch um eine leichte Verletzung eines sehr alten Mannes, der Angst hatte, sein aufgeschürftes Schienbein sei sein Ticket in die ewige Schwärze. Chesara verband sein Bein und brachte ihm außerdem einen Teller der heißen Suppe. So dünn wie er war, war es viel wahrscheinlicher, dass er vor Hunger starb, doch das würde sie nicht zulassen. Schließlich musste Chesara eingestehen, dass sie selbst Ruhe brauchte. Es gab noch immer viel zu tun, doch bevor sie selbst zusammenbrach, musste sie eine Pause machen.

„Die Schwester hat Recht.“

Sagte Chesara zu Zhaax, nachdem sie den alten Mann versorgt und wieder sich selbst überlassen hatten.

„Es wird Zeit für uns, eine Pause zu machen. Wir haben im Raumhafen ein Schiff liegen, auf dem wir die Nacht verbringen werden.“

Die Jedi sah den Twi'lek an. Es fiel ihr schwer einzuschätzen, ob er ebenso erledigt wirkte wie sie.

„Machtheilung ist enorm kräftezehrend.“

Stellte sie fest, als sie mit ihm gemeinsam nach draußen ging.

„Das vergesse ich immer wieder. Es ist, als ob du mit jeder Wunde, die du heilst, ein Stück von deiner eigenen Energie gibst.“

Sie holte ihr Komlink heraus und schrieb eine Nachricht an Adrian und Jibrielle, um ihnen mitzuteilen, dass sie nach draußen gingen und dort auf sie warten würden, falls sie mit zurück zum Schiff wollten. Draußen vor der Stadthalle sah es genauso aus wie vor elf Stunden, als sie erstmals hier angekommen waren und das, obwohl sich in der Zwischenzeit so viel ereignet hatte. Breela'a hatte, gemeinsam mit Momom Zuf, die Entgegennahme des Koltos organisiert, wofür Chesara der Padawan sehr dankbar war. Darum hatte sie auch Breela'as Wunsch nicht abgeschlagen, sich einer Gruppe von Farghul anzuschließen, die im nächstgelegenen Lazarett der Stadt, das sich in der großen Kampfarena befand, Essen ausgaben und sich um die Verpflegung der Mittellosen bemühten. Auch solche Dinge waren wichtig.

„Wir warten noch auf meine Padawan Jibrielle und Jedi-Ritter Adrian Reven, bevor wir mi dem Gleiter zum Raumhafen fahren.“

Informierte Chesara Zhaax. Sie hatten nichts von der Suppe im Lazarett gegessen, um die wenigen Vorräte den Befürftigen und den Ärzten zu überlassen. Die Jedi konnten sich selbst verpflegen. Das Schiff bot noch genügend Vorräte für sie.

- Bandomeer – Orsikos – Vor der Stadthalle – Mit Zhaax -
 
[ Bandomeer – Orsikos – Vor der Stadthalle ] Major Muurks

Der Togorianer stand auf dem großen Platz vor der Stadthalle und beobachte das Ausladen der drei Gallofree-Transporter. Die etwa 90 Meter langen Schiffe waren etwas seitlich vor der Stadthalle gelandet um die ganzen anderen Aufräum-, Versorgungs- und Rettungsarbeiten nicht zu behindern. Auch die X-Wing Eskorte war noch etwas weiter dahinter gelandet, die Piloten nahmen gerade etwas Nahrung zu sich und ruhten sich aus.

Die republikanischen Einheiten hatten sie nicht weiter aufgehalten. Scheinbar hatten der Geheimdienstoffizier und die Jedi wirklich alles geregelt. Die 2,7m große Raumkatze ging einige Schritte über den mit Steinen gepflasterten Boden und schaute sich um. Die grünen Katzenaugen suchten die Umgebung nach möglichen Gefahren ab. Doch was sie fanden waren nur sichtlich geschwächte Menschlein und ähnliche Wesen. Zivilisten in einer solchen Verfassung hatte er schon oft gesehen. Doch in der Regel waren dies dann immer
Auswirkungen eines Krieges und nicht einer Naturkatastrophe. Hier gab es für ihn echt nichts zu tun. Außerdem hatte er auch den Auftrag, dem Militär der Neuen Republik aus dem Weg zu gehen und daher die direkte Umgebung der Transporter möglichst nicht zu verlassen.

Muurks rückte seine fingerlosen Handschuhe aus Tierleder etwas zurecht und stütze seine linke Pfote dann auf den Vibrodolch an seiner Hüfte. Etwa im gleichen Moment aktivierte die Survival ihre Außenbeleuchtung um in der Dämmerung weiterhin ein zügiges Ausladen zu ermöglichen. Die beiden anderen Gallofree GR-75 hatten nun alle Kolto-Magnetbehälter abgekoppelt und waren wieder startbereit. Die der Verladung der medizinischen Ausrüstung von der Survival mussten seine Leute etwas vorsichtiger sein.

Während die Sonne nun langsam am Horizont verschwand sank die Außentemperatur deutlich ab. Muurks wurde durch sein grau-schwarz-weißes Fell ausreichend geschützt. Doch wie es den Menschlein in der Nacht ergehen würde konnte er nur vermuten. Wie im Krieg würde es auch hier auf jeden Fall noch weitere Verluste geben. Aber das war nun mal das Gesetz der Galaxis, dass nur die Stärksten überlebten. So sah es zumindest sein Volk. Er hatte bereits erfahren, dass viele Menschlein das nicht unbedingt so sahen. Aber sein schlechtes Basic war bei weitem nicht ausreichend um sich diesbezüglich auf eine ausführliche Diskussion einzulassen. Außerdem war er eh kein Togorianer vieler Worte.

Trotz der enormen Größe waren Muurks Schritte auf dem Steinboden kaum zu hören. Sie waren hier fertig. Mission erfüllt. Selten war es so einfach gewesen. Unterwegs zurück zur Survival bestätigte eines der Crewmitglieder der Survival, dass schließlich alle Frachtcontainer abgekoppelt worden waren. Abermals quittierte der Togorianer diese Meldung nur mit einem kurzen Knurren.


[ Bandomeer – Orsikos – Vor der Stadthalle - Gallofree GR-75 Transporter “Survival”] Major Muurks
 
<| Bandomeer – Orsikos –Stadthalle |> Adrian und Zasuna

Auch wenn der Jedi vor ihren Augen wie ein helles Licht erstrahlte und seine Aura sie damit zutiefst beeindruckte, so wirkte sein Verhalten dennoch etwas verwirrt oder gar verunsichert auf sie. Eventuell lag es an seiner Situation hier. Es wurde bei weitem mehr Hilfe benötigt als er den Leuten geben konnte. Und der Tod des Ithorianers schien ihn auch zu beschäftigen. Vielleicht interpretierte Zasuna sein Verhalten auch einfach nur falsch.

Seine Aussage dass sie „Glück“ hätte tat ihr übriges dazu. Lag denn etwa nicht sein vollstes Vertrauen in Ashla? War die Bindung zur Macht bei den Jedi denn nicht noch stärker als bei den Sene Seekern? Oder war es einfach nur eine Redewendung? Wenn sie sich an Alpheridies zurück erinnerte, so hatte sie dort nie jemand als Schüchtern bezeichnet. Doch hier war wirklich alles neu für sie. Und dadurch fühlte sie sich etwas verunsichert. Sie wollte auch nichts Falsches tun oder sagen. Außerdem hatte sie gelesen, dass es eigentlich sehr unüblich war, dass Menschen sich gleich mit „Du“ ansprachen. Entweder ein Zeichen der Freundschaft und Vertrautheit oder auch der Geringschätzung. Doch letzteres wollte sie ihm nicht unterstellen. Bei den Miraluka, die ja nach ihrem eigenen Weltbild alle zu einer einzigen großen Familie gehörten, war dies etwas einfach. Trotzdem war es auch üblich, dass man sehr ehrenvolle Menschen, wie beispielsweise ihre weisen Lehrmeister, die entsprechende Ehre entgegen brachte. Sie beschloss demzufolge auch den Jedi weiterhin den entsprechenden Respekt entgegen zu bringen. Sogar so simple Dinge konnten im Endeffekt so schwierig sein.

Ihre dunkle Brille verbarg nicht nur die fehlenden Augen sondern ebenso auch noch die Augenbrauen. Sonst hätte man ihr Erstaunen sicher sehen können, als sie selbige bei dem Hinweis auf eine Jedi-Rätin hier auf Bandomeer überrascht nach oben zog. Sie hatte viel Wissen bezüglich der Jedi angesammelt. Den offiziellen Rang des Mannes vor sich konnte sie nicht genau einschätzen. Er war noch sehr jung. Aber dennoch leuchtete er so hell, dass seine Verbundenheit zur Macht ihre um ein Vielfaches überstieg. Doch eine Jedi-Rätin… damit hatte die Miraluka hier nicht gerechnet. Es sah ganz danach aus, als hätte sie den Weg zu ihrem ersten Etappenziel dann doch noch gefunden. Und das, obwohl sie gerade schon gar nicht mehr direkt danach gesucht hatte. Beeindruckend.

Das Verteilen von Bacta-Pflastern und Decken war eine willkommene Aufgabe. Das würde sie jedenfalls nicht überfordern und das bedeutete zugleich, dass sie nicht viel falsch machen konnte. Wenn er ihr Aufgetragen hätte schwere Verletzungen zu heilen hätte das bestimmt für einige Komplikationen besorgt.
Sie wollte sofort zur Tat schreiten, als ihr dann plötzlich wieder bewusst wurde, dass sie immer noch ein Kleinkind in den Armen hielt. Etwas hilflos sah sie sich kurz um. In der Gegenwart des Jedi wurde ihr Blick nicht von all den schlimmen Gefühlen der sie umgebenden Leute getrübt. Zielsicher und systematisch scannte sie die Gesichter der Leute in der Halle. Sicherlich war es nicht sonderlich übersichtlich, doch sie fand wonach sie gesucht hatte. Als sie sich eben bei dem Jedi entschuldigen wollte sah er sie bereits an, mittlerweile deutlich freundlicher und gefasster. Sein Name war also Adrian. Vermutlich der Vorname. Allerdings nicht eindeutig bestimmbar. In aller Eile überlegte sie, ob sie den Namen schon mal irgendwo in ihren zahlreichen Holocrons gehört hatte. Doch er kam ihr nicht bekannt vor. Dafür war er vielleicht einfach auch noch etwas zu jung. Was die Jedi und auch die gesamte geschichtliche Galaxis anging waren die Aufzeichnungen der Miraluka nicht unbedingt auf dem allerneusten Stand. Da die Jedi seit jeher in einem riesigen und schönen Tempel auf Coruscant gelebt hatten, hatte das Ziel für ihre Reise bereits fest gestanden. Dass sie nun aber hier auf Bandomeer bereits auf eine Rätin treffen würde… sie zögerte einen Moment und nickte ihm dann freundlich entgegen.


„Ihr dürft mich gerne Zasuna nennen, Meister Adrian. Entschuldigt, aber ich wäre Euch sehr dankbar wenn Ihr mich für einen Moment entschuldigen würdet.“

Mit schnellen Schritten aber dennoch achtsam eilte die Sene Seeker einige Meter weiter zu dem Punkt, den sie eben ausgespäht hatte. Auf einer Liege lag eine Frau mit dunklen Haaren. Ihre beiden Beine waren fixiert und in Verbände gehüllt. Sie hatten beide Hände über dem Gesicht zusammen geschlagen. Am Rand des Bettes saß der Mann, den sie zuvor schon auf den Bildprojektionen gesehen hatte. Sein sorgenvoller Blick galt seiner Frau während beide in einen Mantel tiefer Trauer gehüllt waren. Zasuna kniete auf der anderen Seite der Liege nieder.

Die Tatsache, dass man ihr bisher noch keine Aufmerksamkeit geschenkt hatte, änderte sich ganz drastisch, als der kleine Jandal in ihrem Armen ein paar glucksende Laute von sich gab. Die Frau auf der Liege schreckte sofort nach oben und fasste Zasuna und das Kind sofort in den Blick. Ihre Lippen formten den Namen des Kindes, auch wenn ihre Stimme zugleich versagte. Sofort nahm sie das Baby entgegen, drückte es fest an sich. Auch der Vater, Janduhl Kalief, hatte mittlerweile verstanden. Sein Blick wanderte von seinem Kind zu Zasuna, sichtbar sprachlos. Zasuna nahm den kleinen Bilderprojektor und den Dienstausweis des Mannes aus ihrer Manteltasche und legte sie neben die Frau auf die Liege. Mit einer Handbewegung gab sie Janduhl zu verstehen, dass er seine Suche nach Worten abbrechen konnte und sich lieber ganz der Freude über das Widersehen mit seinem Kind hingeben durfte.

Sie ließ das wieder vereinte Familienglück hinter sich zurück und kehrte mit einem Lächeln zurück zu Adrian dessen Blick ihr sicherlich gefolgt war. Er hatte doch nicht etwa gedacht, dass Jandal ihr Kind sei? Das konnte sie sich nicht vorstellen. Das Glück dieser Familie erfüllte sie zugleich mit neuer Stärke und Tatendrang. Ohne viele Worte zu wechseln machten sich die beiden schließlich an die Arbeit, verteilten Decken und Pflaster und halfen den ganzen armen Leuten in den nächsten Stunden bei allerlei kleineren Verletzungen. Wenn sie denn irgendwann einen ruhigen Moment finden würden, dann war das der richtig Zeitpunkt um zu sprechen. Während dieser Arbeit machten alle kurz gefassten Erklärungsversuche eh keinen sonderlich großen Sinn.

Etliche Stunden später erhielt Adrian schließlich eine Nachricht. Sie begaben sich zum Ausgang der Stadthalle, wo sie sich mit den anderen Jedi treffen wollte. Zasuna spürte, wie ihr Herz vor Spannung und Erwartung zu rasen begann. Noch mehr Jedi.
In dem Moment als sie endlich den Ausgang erreichten blieb Zasuna urplötzlich ruckartig stehen. Das Licht, in dem Ashla Adrian erstrahlen ließ, hatte sie ja schon beeindruckt. Doch die Frau die nun vor der Stadthalle auf sie wartete war geradezu … engelsgleich. Es sah fast so aus, als würde sich der ganze Fluss der Macht in der Umgebung nur auf sie konzentrieren. Gleißend helles Licht. Aber nicht so, dass es einen unangenehm blendete. Nein, Zasuna spürte Wärme, Sicherheit, Ruhe,… Frieden. Wie eingefroren stand sie ganz still dar und starrte die Jedi-Rätin an.


<| Bandomeer – Orsikos –Stadthalle |> Ches, Zhaax, Adrian und Zasuna
 
]Bandomeer-System - Orsikos - Stadthalle - allein[

Gequätschte Gliedmaßen, Blutergüsse, Unterkühlungen, Hunger, Bewusstlosigkeit, blutende Schnitt- und Platzwunden. Kinder kuschelten sich an Mutter oder Vater, je nach dem, welcher ihnen geblieben war. Einige wenige Glückliche hatten noch Mutti und Vati, um sich an sie zu schmiegen. Manchmal war auch nur Mutter und Vater da, mit glasigem Blick irgendwohin starrend. Alte Leute gab es auch - wie auch immer sie es geschafft hatten zu überleben. Eine Oma, eine Ithorianerin, drückte ihre zwei Enkel an sich, ihre dunkelgrüne Haut soviel runzliger, zerfurchter als die ihrer Jungen Blutsverwandten. Die Enkelin schlief, den Kopf sacht gegen Omas Schulter gelehnt, hatte Fieber. Jibrielle wusch einen Lappen in einem kleinen Wassereimer aus, nahm sich diesmal etwas mehr Zeit, die Bewegunge verlangsamen, verschnaufen. Sie hatte die letzten Stunden damit zugebracht, noch alle Decken zu verteilen, die sie im Eingangsbereich gefunden hatte. Es hatte ihnen kaum jemand Aufmerksamkeit geschenkt, es waren ja nur Decken. Doch Jibrielle merkte beim verteilen sofort, wie dringend sie unter den vielen Neu-Besitzlosen, nur noch feuchte Textilien an den Leibern tragend, gebraucht wurden. Ansonsten wurde an jeder Ecke eine helfende Hand gebraucht. Hier war sie mehr halbe Krankenschwester denn Jedi. Verbandsmaterialien gab es merkwürdigerweise wie Sand am Meer und noch mehr offene Wunden, die versorgt und verbunden gehörten. Die Macht brauchte sie dafür kaum - hätte sie zu dem Zeitpunkt sowieso kaum noch darauf zugreifen können. Langsam wurde ihre Verbindung zur Macht aber wieder stärker. Nun konnte sie auch wieder ein wenig als Jedi helfen, den Ängstlichen, denen, die vor Tränen nicht in den Schlaf fanden, und jene, die immer wieder zum Halleneingang rübersahen, damit letztendlich doch noch diese eine Person, auf die sie warteten, herein kam, sich zu ihnen setze, über die Stirn strich und sagte, dass alles gut wird. Sie konnte durch ihre empathische Verbindung seicht über ihren Geist streichen und ihnen einen traumlosen Schlaf bescheren. Und dann waren da die Krankheiten. Es hatte nicht lange gedauert, bis die ersten Infektionen üble Konsequenzen nach sich zogen. Fieber ereilte nach und nach jeden vierten unter den Betroffenen. Es gab jedoch nicht annähernd genug Antibiotika. So konnte sie bei vielen nicht mehr tun, als beten und das Fieber unter Kontrolle zu halten. Jibrielle strich den feuchten Lappen abermals über die kleine Stirn des kleinen Ithorianermädchens.

"Ihre Mutter hat ihr immer ein Schlaflied gesungen. Das war die Garantie dafür, dass sie nicht einschläft. Nichts hat sie wacher gehalten, als wenn man ihr eine Geschichte erzählte oder ihr was vorsang. Weißt du noch wie es hieß?"

fragte die Oma ihren kleinen Enkel, der halb verwundert, halb ängstlich auf seine schlafende Schwester sah und verneinend den Kopf schüttelte.

"Es würde eh nichts bringen. Meine Stimme klingt wie das Krächzen einer Krähe, wenn ich singe."

sagte sie, mehr zu sich selbst und dem Enkel als zu Jibrielle. Ihr Blick glitt immer wieder zum Halleneingang, dieser Blick voller Hoffnung und Unglaube. Jibrielle wusste nichts zu erwidern. Sie hatte gesehen, wie immer weniger zu und an der Halle vorbei strömten. Die Nacht brach herein und langsam war es nicht mehr sicher genug auf den zerstörten Straßen. Eine abgeschiedene, mit einem halben Dach versehene Unterkunft und ein Lumpen zum zudecken waren besser als die Obdachlosigkeit auf der Straße, halb auf dem Weg zur ohnehin überfüllten Stadthalle.

Das kleine Mädchen war ihre letzte Patientin für heute, beschloss Jibrielle. Sie war einfach am Ende ihrer Kräfte. Wenn sie jetzt nicht ein wenig auf sich selbst Acht gab, würde sie morgen niemandem mehr von Nutzen sein. So verabschiedete sie sich von der kleinen Familie und ging den langen Weg durch die vielen Liegen hindurch zum Ausgang. Auf dem Rückweg ließ sie es sich aber nicht nehmen, noch einmal nach ihrer ersten Patientin von heute zu sehen: Die Ithorianerin mit dem amputierten Bein. Vorsichtig näherte sich die Padawan, das schlimmste befürchtend. Doch schließlich ereilte sie pure Erleichterung und Freude, als sie bei der schlafenden, tiefe Atemzüge ausstoßenden Frau ankam. Mit einem müden, aber alle Freude der Welt ausdrückenden Lächeln trottete sie weiter zum Ausgang, bis sie schließlich draußen in der angenehmen, wenn auch harten Kälte des sternenklaren Himmels der noch sehr jungen Nacht ankam. Und da war sie, die sie die ganze Zeit über nicht zu Gesicht bekommen, dafür aber unentwegt durch die Macht gespürt hatte. Chesara lehnte am Gleiter. Und bei ihr war noch jemand, ein Twilek. Als sich Jibrielle den beiden näherte, lächelte sie beide breit strahlend an, auch wenn ihre Augen nicht umher kamen, mehr Erschöpfung den Freude auszustrahlen. Zuerst begrüßte sie den Neuling.


"Hallo! Ich bin Jibrielle, freut mich sehr dich kennen zu lernen! Willkommen beim den Jedi!"

sagte sie und sah dem ihr fremden Twilek freundlich an, seine klare, in der Macht pulsierende Aura deutlich vor sich sehend. Chesara hatte wieder Zuwachs gefunden. Froh sah sie ihre Meisterin an, auch wenn ihr ehrliches Lächeln nicht leicht aufrecht zu erhalten war.

"Ich hatte am Anfang ja so meine Zweifel, was wir tatsächlich ausrichten konnten. Letzendlich hatte ich aber doch alle Hände voll zu tun."

meinte sie zu Chesara gewand, lachte leicht auf und aus einem Impuls heraus umarmte sie ihre Meisterin kurz. Es tat einfach gut. Am liebsten wäre sie einfach so stehen geblieben, halb freischwebend, liegend gegen Chesara gelehnt. Aber das ging natürlich nicht. Als sie sich wieder zurück beugte, fiel ihr Nylia ein.

"Nylia hat mir auch großartig geholfen. Sie hatte zwar sehr viel Angst und noch immer nicht viel Selbstvertrauen, aber sie hat sich wirklich ins Zeug gelegt. Ich konnte ihr ein paar Tipps geben und dann flutschte es wirklich. Weißt du wo sie jetzt ist?"

fragte Jibrielle und erfuhr, dass Nylia, nun offenbar mutig wie ein Rudel Löwen, mit Kaiba zur Hilfe bei einer Miene geeilt waren. Sicherlich mussten doch viele verschüttete versorgt werden. Sicher war das nicht ganz ungefährlich, aber bestimmt gab es dort auch provisorische Unterkunften und Kaiba war ja bei ihr. Und schließlich brauchte sie nur rufen, dass wusste sie ja. Jibrielle wollte nun am liebsten nur noch Schlafen, ob auf einem Haufen Laub oder einem Himmelbett war völlig egal. Doch wollten sie noch auf Adrian warten und so verkündete Jibrielle, dass sie sich unbedingt setzen und ihre schmerzenden Beine ausruhen musste, und so hüpfte sie schonmal in den Gleiter, kuschelte sich auf die Rückbank und verschnaufte.
Es war ein furchtbarer Tag gewesen. Soviel Leid auf einmal hatte sie noch erlebt. Und gleichzeitig war es ein großartiger Tag gewesen. Vielleicht hatte sie sich noch nie so richtig am Platz gefühlt, so gebraucht, so ... richtig. Unvorstellbar wie sie vielleicht irgendwann zu helfen in der Lage war, wenn ihre Meisterin sie auch noch in Heilung unterwies? Ja genau, sie musste unbedingt noch von Chesara die Machtheilung lernen. Das war als Nächstes dran. Wieviel sie ihr noch beibringen konnte. Wieviel sie noch von ihr lernen konnte. Die übermenschliche und menschlichste der Jedi.
Jibrielle merkte gar nicht, wie Adrian in Begleitung schließlich zu ihnen kam, zu tief ihre Atmung, der Kopf seitlich an die weiche Rückenlehne geschmiegt, das leise Säuseln aus ihrer Nase, die vor Schlaf verklebten Augen endlich zur Ruhe gekommen, ein kleines bisschen Spucke aus ihrem Mund auf das Polster laufend.


]Bandomeer-System - Orsikos - vor der Stadthalle - Chesara, Zhaxx, Zasuna und Adrian[
 
Bandomeer - Orsikos - Stadthalle - Mit Chesara

Im Traum hätte der junge Twi'lek nicht daran gedacht, dass dieser Tag einmal so eine Wende nehmen würde. Die ganzen Erlebnisse, die er gemacht hatte bündelten seine Konzentration. Er träumte vor sich hin und fixierte dabei unbewusst einen Punkt. Eine aufgerissene Hand, die nur notdürftig versorgt war. Seiner Nachlässigkeit unbewusst kehrte er in einen bewussteren Zustand zurück und ging mit seiner Meisterin zu dem Mann. Zhaax ließ seine Augen rotieren, ob jemand gesehen hatte, dass er in Gedanken versunken war, obwohl das die Zeit auf keinen Fall zuließ. Daran musste er eindeutig noch arbeiten, die Kontrolle behalten, sich auf die richtigen Dinge konzentrieren.

Chesara und Zhaax schafften noch einige weitere, der zahllosen Opfer, zu versorgen. Im Traum hätte er nicht daran gedacht, was man mit der Macht alles anstellen kann. Sichtlich begeistert gingen die beiden von Bett zu Bett um zu heilen, Zhaay gab sich größte Mühe, seine Meisterin so gut es geht zu unterstützen. Doch mit jedem Patienten dauerten die Heilungsphasen länger. Die Jedi- Rätin war erschöpft. Ein weiterer Fakt, den der Twi'lek lernte, die Macht ist kräftezehrend. Auch das würde er noch merken. Doch er war noch wie in Trance von den Empfindungen, die die Macht ihm gab. Unerklärliches ging in ihm vor. Er verspürte großen Hunger und dennoch war das Gefühl wie in weiter Ferne, als wäre es in einer langen Kette von Bedürfnissen einfach hinten angereiht wurden, um durchzuhalten und weiterzumachen.
Weitere Opfer wurden versorgt und auf den Vorschlag der Jedi-Rätin hin kamen Chesara und Zhaax etwas zur Ruhe,sie setzen sich auf ein kleines freies Plätzchen. Das war der Zeitpunkt an dem auch er die Strapazen des Tages bemerkte. Der Trancezustand, der durch die Macht hervorgerufen wurde verschwand, seine Beine waren wie Bleiklötze, seine Haut war dreckig und seine Hände aufgerissen. Die Schürfwunden an den Knien machten sich wieder bemerkbar, als er sie mit seinen dreckigen Händen anfasste. Die zerrissene Kleidung ließen einen kühlen Windhauch durch sein leichtes Gewand ziehen. Ihm wurde kalt. Als ob es auf Bandomeer nicht schon kalt genug gewesen war. Wieder verlor er sich in Gedanken und überdachte erneut die Geschehnisse. Es dauerte einige Momente, ehe Zhaax die Worte seiner Meisterin realisierte. Ihre Worte waren so freundlich, sie wollte eine Konversation mit ihm beginnen, diese Mühe hatten sich die Leute selten gemacht.


"Das kann ich mir nach dem heutigen Tag sehr gut vorstellen, Meisterin. Ich glaube, ehe ich alles hier so richtig realisiert habe, vergeht noch ein Tag."

Stellte der frisch gebackene Padawan fest und verzog seine spröden Lippen zu einem Lächeln. Chesaras freundliche Art versorgte den jungen Twi'lek mit einem Gefühl der Geborgenheit. Lange hatte er das nicht mehr in diesem Maße gespürt.

Er selber war mehr als nur erschöpft, er hätte jeden Moment umfallen und die nächsten zwei Standardtage durchschlafen können. Aber er bemühte sich, seine Erschöpfung zu verstecken, auch wenn er sich sicher war, dass Chesara es längst gespürt hatte.
Hätte er sich jetzt seiner Erschöpfung hingegeben, wäre ihm das extrem peinlich gewesen. Er hätte vielleicht etwas verpasst, was er hätte lernen können. Vielleicht hätte er es sogar versäumt, die anderen Jedi kennenzulernen. Darüber hätte er sich wohl am Meisten geärgert.

Doch er musste nicht mehr lange warten. Wenige Minuten später. Als Chesara und Zhaax wieder aufrecht standen und schon mal in Richtung des Gleiters geschwankt waren, erschien eine Menschliche vor den Beiden. Sie war sehr hübsch und einen halben Kopf größer als sie, seine Augen trafen ihre Augen. Unter der fröhlichen Maske verbarg sich Erschöpfung, genau wie er sie spürte, er nutzte dazu nicht die Macht, um das zu erkennen, wie sollte er auch, sondern konnte er das mehr aus der Intuition heraus einschätzen. Trotz alle dem bemühte die Brünette im Umhang sich, freundlich zu sein, gewann sich sogar ein breites, freundliches Lächeln ab. Erstaunt über diese Anstrengung und Freundlichkeit fasste auch der Twi'lek seine Kräfte und lächelte, so freundlich er nur konnte, sodass einer seiner spitzen Zähne ein bisschen vorlugte.


"Hallo Jibrielle, ich bin Zhaax. Es ... es erfreut mich ebenfalls sehr, dich kennenzulernen. Ich danke dir!"

Antwortete der Twi'lek freundlich und mit ehrlichen Ton.

Aufmerksam lauschte er seiner Padawankollegin, über das, was sie heute erlebt hatte, und der Meisterin berichtete.

Einige Momente später erschien vor Chesara, Jibrielle und dem Twi'lek eine Miraluka. Noch nie in seinem gesamten Leben, hatte er so eine Humanoide gesehen. Sie war ebenfalls mit Schönheit gesegnet, aber besonders fasziniert wurde Zhaax von ihrer breiten Brille, die gut ein Viertel ihres Gesichtes verdeckte. Konnte Sie nur durch sie sehen? Eine seiner beiden Lekku zuckte, doch er war so paralysiert, dass er nicht mal bemerkte, welche es war.
Kurzzeitig kam ihm der Gedanke, seine Musterung und Beobachtung zu beenden, doch aus irgendeinem, ihm nicht bekannten Grund, konnte er das nicht.
Er bemerkte ebenfalls den Jedi, der neben der Miraluka stand. An seinem Gürtel sah er das Heft eines Lichtschwertes. Zhaax machte große Augen, sein Blick verriet Große Bewunderung nicht nur für ihn, sondern für alle, die er heute kennengerlent hatte.


Bandomeer - Orsikos - Vor der Stadthalle - Mit Chesara, Adrian und Zasuna
 
Zuletzt bearbeitet:
[ Bandomeer – Orsiko – Stadthalle | Adrian und Zasuna ]

Mit schweren Beinen und durchgeschwitzten Klamotten kehrte Adrian schließlich gemeinsam mit der Miraluka Zasuna zurück zu seiner Meisterin. Chesara hatte eine Nachricht geschickt und Adrian damit daran erinnert, die Arbeit für heute ruhen zu lassen – und einen Moment lang nur für sich selbst da zu sein. Der Akku musste wieder aufgeladen werden, ansonsten würden sie das alle nicht lange durchhalten. Die Abendluft war angenehm kühl und Adrian machte einige tiefe Atemzüge, als sie ihre Füße wieder vor die Tore der Stadthalle setzten. Zasuna wirkte ebenfalls erschöpft, hatte sich aber nicht beklagt, sondern die ganze Zeit ihre Pflicht getan. Wobei es noch nicht einmal ihre Pflicht gewesen war. Sie hatte es einfach getan. Das hatte ihm imponiert. Sie wirkte sehr diszipliniert und je länger er mit ihr gearbeitet hatte, desto mehr war ihm aufgegangen, dass sie vermutlich älter war als er. Er hatte es anfangs sehr schwer gefunden ihr Alter zu schätzen, da die Brille einen Großteil ihres Gesichts verbarg und somit die meisten Anhaltspunkte wegfielen. Doch ihre Art mit der Situation umzugehen war sehr reif gewesen. Jetzt hingegen schien sie ein wenig nervös oder freudig erregt. Sie war auf der Suche nach den Jedi gewesen, um ihnen eine Nachricht zu überbringen. In Chesara würde sie eine Ansprechpartnerin für ihr Anliegen finden. Erstaunlich, wie sie diesen Wunsch den ganzen Tag über unterdrückt hatte, wo er doch offenkundig so wichtig für sie war.

„Dort drüben ist meine ehemalige Meisterin … Jedi-Rätin ChesaraSyonette.“

erklärte Adrian ihr noch, vermutlich überflüssigerweise, da sie die Rätin zweifellos schon durch die Macht ‚gesehen‘ hatte. Neben ihr stand ein Twi’lek, den Adrian unwillkürlich mit der Macht berührte. Er gehörte schon zu ihnen, ein neuer Jedi-Anwärter. Chesara war, was die Ausbildung der neuen Padawane betraf, wirklich unermüdlich. Er selbst würde auch bald einen Schüler aufnehmen müssen. So verlangte es die Tradition.

„Hallo.“

sagte Adrian schließlich halblaut dem Duo entgegen und bemerkte erst jetzt, wie erschöpft auch seine Stimme klang. Für Smalltalk fehlte ihm im Moment der Sinn, er beschloss, Zasuna zuerst vorzustellen und sich später mit dem Twi’lek bekannt zu machen. Der Gleiter stand schon bereit – Jibrielle hatte es sich dort drin bequem gemacht. Der Jedi-Ritter unterdrückte ein Stirnrunzeln. Von Nylia und Kaiba fehlte jede Spur. Er würde gleich nachfragen müssen, wo die beiden abgeblieben waren.

„Das ist Zasuna …“

Er kramte in seinem Gedächtnis nach ihrem Nachnamen, doch er wollte ihm einfach nicht mehr einfallen. Also musste es so gehen. Sein Blick wanderte zwischen Chesara und Zasuna hin und her.

„Sie ist nur wegen der Katastrophe hier auf Bandomeer gestrandet und hat ein Anliegen an den Rat der Jedi. Sie war heute eine große Hilfe.“

Ein gutes Wort konnte sicher nicht schaden, auch wenn Chesara selbst offen und grundsätzlich positiv neuen Leuten gegenüber eingestellt war. Adrian lächelte zuerst seine Meisterin und dann die Miraluka an. Er war selbst gespannt, für welches Anliegen Zasuna so weit von ihrem Heimatplaneten durch die Galaxis gereist war.

[ Bandomeer – Orsiko – vor der Stadthalle | Chesara, Jibrielle, Zhaax, Adrian und Zasuna ]
 
- Bandomeer – Orsikos – Vor der Stadthalle – Mit Zhaax, Jibrielle, Zasuna, Adrian -

Als erste reagierte Jibrielle auf Chesaras Nachricht. Die Padawan, die schon nur noch Milimeter von ihrer Prüfung zur Jedi entfernt stand, schob sich hinaus aus der Stadthalle in die Nacht Bandomeers und ihre Füße tippelten so leicht und unbeschwert über den Boden, als habe sie nicht gerade den ganzen Tag damit zugebracht, sich um die Nachwirkungen einer Naturkatastrophe zu kümmern. Doch genau das war Jibrielle: purer Optimismus. Chesara lächelte warm, als ihre Padawan auf sie zu kam und sogleich Zhaax begrüßte und sich vorstellte. Hier bei ihnen wurde jeder Neuankömmling freundlich begrüßt und in die eigenen Reihen aufgenommen. Sie waren eine kleine Familie und Jibrielle war die Schwester mit dem sonnigen Gemüt, die jeder einfach gern habe musste.

„Es war ein anstrengender Tag.“

Stimmte Chesara zu, auf Jibrielles Bemerkung eingehend, dass sie so viel hatten tun können.

„Und morgen wird es schon früh weiter gehen. Zhaax und ich haben uns um einige Verletzte gekümmert, die schon länger auf eine Behandlung gewartet haben. Es ist eine schwierige Situation, die Ärzte bemühen sich Ordnung zu schaffen, doch ich kann ihnen nicht verübeln, dass das nicht ohne weiteres gelingt.“

Chesara seufzte, erzählte Jibrielle dann, dass Kaiba und Nylia zu einer Miene aufgebrochen waren und dass Zhaax, der Twi'lek, als Padawananwärter bei ihnen bleiben würde.

“Breela'a] hat sich einer Gruppe Farghul drüben in der Arena angeschlossen. Ich hatte den Eindruck, dass sie sich dort wohler fühlte.“

Fuhr sie fort.

„Sie wird zurück kommen, wenn sie es für richtig hält. Falls nicht... nun, das ist ihre Entscheidung.“

Schon bei ihrer Ankunft auf Bandomeer war Chesara aufgefallen, dass Breela'a sich schwer tat mit den anderen Padawanen zu interagieren und uaf sie einzugehen. Dabei schien es nicht, dass sie schlicht schüchtern war. Sie schien eine Distanz aufzubauen zwischen sich und Angehörigen anderer Spezies. Kaum hörbar, aber für Chesara deutlich zu spüren, knurrte ihre Magen und genau im richtigen Moment, als sie dachte, dass sie langsam wirklich etwas essen sollte, kam Adrian aus der Stadthalle, in Begleitung einer jungen Frau, die auf den ersten Blick wie ein Mensch aussah. Dieser Schein trügte jedoch, wie Chesara fest stellte, als sie näher kam. Sie trug eine große Brille, die ihre Augen verdeckte – falls sie Augen hatte. Miraluka waren optisch nicht eindeutig von Menschen zu unterscheiden, bis auf den kleinen aber feinen Unterschied, dass sie ohne Augen geboren wurden. Diesen Mangel überdeckten sie oft mit Brillen oder Tüchern, in erster Linie um es menschlichen oder anderen humanoiden Zeitgenossen einfacher zu machen wenn sie ihnen begegneten.

„Freut mich sehr, mein Name ist ChesaraSyonette.“

Stellte sich die Jedi vor, nachdem Adrian die offenkundige Miraluka mit dem Namen Zasuna vorstellte und hinzufügte, dass sie ein Anliegen an den Rat der Jedi habe.

„Ich bin seit Jahren ein Mitglied des Rates und gerne bereit, eine Nachricht entgegen zu nehmen.“

Wieder ein leises Magenknurren. Chesara legte sich die Hand auf den Bauch.

„Nun, wenn Sie auf Bandomeer gestrandet sind, wie Adrian sagt, haben Sie vermutlich keinen Schlafplatz?“

Sie konnten natürlich nicht jedem Ein Dach über dem Kopf anbieten und ihr Schiff hatte auch keine unbegrenzte Zahl an Schlafplätzen, doch für noch eine zusätzliche Person würde es reichen, zumal Breela'a bei den anderen Farghul übernachten würde.

„Wir laden Sie gerne ein die Nacht auf unserem Schiff zu verbringen. Wir sind ohnehin gerade auf dem Weg dorthin. Dort können wir dann auch in Ruhe besprechen, was es zu besprechen gibt.“

Schlug Chesara vor und bat die anderen, sich auf die beiden Gleiter zu verteilen. Miraluka waren machtsensitiv, fiel ihr dabei ein, als sie sich hinter eines der Steuer setzte. Ob Zasunas Anliegen etwas mit der Macht zu tun hatte? War es eine Nachricht von ihrem Volk? Sie würden es sehen, wenn sie sich miteinander unterhielten, am besten während dem Abendessen.

- Bandomeer – Orsikos – Vor der Stadthalle – Mit Zhaax, Jibrielle, Zasuna, Adrian -
 
<| Bandomeer – Orsikos –Stadthalle |> Chesara, Jibrielle, Zhaax, Adrian und Zasuna

Adrians Worte rissen die Miraluka aus ihrer Erstarrung. Er wies sie darauf hin, dass es sich bei der Person einige Meter vor ihnen um die besagte Jedi-Rätin handelte. Obwohl ihr das das bei ihrem Blick mit Hilfe der Macht eh sehr schnell klar geworden war. Doch Zasuna war ihm sehr dankbar dafür, dass er sie zu ihr brachte und auch den Kontakt herstellte. Außerdem schien ihr Zögern auch nicht weiter aufgefallen zu sein. Interessant war zudem auch die Information, dass die Jedi-Rätin seine ehemalige Meisterin war. Das bestätigte somit ihre Annahme, dass er bereits ein ausgebildeter Jedi-Ritter war. Sie konnte es immer noch nicht fassen, dass sie heute einem Jedi und sogar einer Jedi-Rätin begegnet waren. Bis vor kurzem waren das für sie noch mystische Gestalten aus ihren Geschichts-Holocrons gewesen.

Sie versuchte ihre Unsicherheit - entstanden durch die Bewunderung für den Anblick der Präsenz der Rätin in der Macht – ein wenig abzuschütteln und ging dann gemeinsam mit Adrian zu der kleinen Gruppe hinüber. Sie warteten am Rande der Treppe, die zur Stadthalle hinauf führte. An deren Fuß standen zwei Gleiter welche offensichtlich ebenfalls zu den Jedi gehörten. Anhand des Sonnenstandes konnte sie folgern, dass es bald dunkel werden würde. Das störte sie persönlich eher weniger, da ihre „Augen“ anders als bei den Menschen nicht das Licht der Sonne benötigten. Sie hatte bereits gelesen, dass vollkommene Dunkelheit vor allem für Menschen unangenehm war. Sie verglich es mit der Situation wenn sie sich irgendwo im Weltraum an Bord eines Raumschiffes befand. Zwar konnte Zasu dann selbstverständlich immer noch Dinge erkennen, allerdings nicht so viel wie hier wo sie von ganz viel Leben umgeben war.

Der Platz vor der Stadthalle war recht leer geworden. Die meisten Leute hatten bereits ihre Notunterkünfte aufgesucht. Etwas abseits standen drei große Transporter, die gerade entladen wurden. Vermutlich Hilfsgüter. Mit Hilfe ihrer sachlichen Analyse der Umgebung versuchte sie wieder etwas ruhiger zu werden.
Neben der Jedi-Rätin stand eine weitere Person. Kein Mensch, bei weitem auch keine solch beeindruckende Aura wie die von Adrians ehemaliger Meisterin. Zasuna war sich nicht ganz sicher, ob es sich um einen Jedi-Schüler oder einen Zivilisten handelte. Ganz sicher war sie sich allerdings bei dem Punkt, dass dieser… Twi’lek, wenn sie sich nicht irrte, sie intensiv anstarrte.
Sie waren an die Gruppe herangetreten und Adrian stellte sie netterweise vor. Wenn auch ohne Nachnamen. Sie konnte das nicht wirklich glauben, aber eventuell sahen die Jedi die Dinge nicht ganz so eng und förmlich.
Einerseits dankbar für Adrians anerkennende und lobende Worte aber auch zur Begrüßung der ehrenvollen Jedi-Rätin verschränkte die Miraluka ihre Arme vor der Brust und verbeugte sich. Sie wollte es nicht übertreiben, aber sie wollte auch auf keinen Fall respektlos erscheinen. Nachdem sie ihre Verbeugung beendet hatte nahm sie sich eine Sekunde Zeit um sich zu sammeln und festzulegen, was sie denn sagen wollte.


„Es ist mir eine Ehre, Eure Bekanntschaft zu machen, verehrte Jedi-Rätin ChesaraSyonette.“

Leider schien sie ihre Nachricht noch nicht bekommen zu haben. Allerdings war das kein Wunder, wenn sie sich hier und nicht auf Coruscant befand. Außerdem erhielt der Rat der Jedi täglich vermutlich mehrere tausend Nachrichten.
Ihr wurde schnell klar, dass die Jedi jetzt nach diesem langen Tag zunächst einmal keine weitere Zeit hier vergeuden, sondern möglichst schnell zu ihrem Schiff zurückkehren wollten.
Nach diesem anstrengenden Tag war auch sie sehr müde. Doch Zasuna schlief nur sehr selten. Seit sie die Grundlagen der Meditation der Luka Seene erlernt hatte, nutzte sie meistens diese um ihren Körper die nötige Ruhe und Erholung zu gönnen. Außerdem würde sich beim Schiff der Jedi auf jeden Fall die Möglichkeit ergeben, in aller Ruhe miteinander zu sprechen.


„Ich danke euch für Eure Gastfreundschaft. Ich nehme Euer Angebot gerne an. Ich werde keinen Schlafplatz benötigen, aber eine sichere Unterkunft wäre wirklich sehr hilfreich.“

Ihr war schon klar, dass diese Aussage vielleicht für etwas Verwirrung sorgen würde. Zasuna folgte Adrian zu einem Speeder. Die Jedi-Rätin schien sehr nett zu sein. Die übrigen Personen, vermutlich befanden sie sich noch in ihrer Ausbildung, konnte sie noch nicht einschätzen. Also würde sie zunächst Adrian folgen. Sie hatten zwar während des ganzen Tages nicht viele Worte gewechselt, doch war durchaus eine gewisse Vertrautheit entstanden. Er war nicht so, wie sie sich einen typischen Jedi-Ritter vorgestellt hatte. Sie hatte sie immer mit ihren Lehrmeistern gleichgestellt. Erhabene, ergraute aber auch sehr weise ältere Männer. Adrian hingen war noch sehr jung. Allein die dadurch fehlende Lebenserfahrung passte da nicht ich ihre ursprüngliches Bild von den Jedi. Aber dennoch war die Bindung zur Macht so stark, dass sie davon zutiefst beeindruck war. Sowohl bei der Rätin als auch bei ihrem ehemaligen Schüler.
Während sie in Gedanken abdriftete spürte sie, wie der Speeder immer weiter beschleunigte. Die zerstörten Häuser rasten an ihnen vorbei während die Sonne langsam am Horizont verschwand. Sie hatte tausende Fragen. Und dann war da noch ihre eine große Frage… oder eher Bitte, weswegen sie eigentlich hier war. Trotz der müden Arme und Beine war ihr Tag noch lange nicht vorbei. Aufgrund des kühlen Fahrtwindes knöpfte sie ihren Umhang bis zum Kragen zu und legte ihre Hände dann auf ihre Reisetasche, welche auf ihren Knien ruhte.


<| Bandomeer – Orsikos – Speeder |> Chesara, Jibrielle, Zhaax, Adrian und Zasuna
 
Bandomeer - Orsikos - Vor der Stadthalle - mit Chesara, Jibrielle, Zasuna und Adrian


Übermüdet bestieg Zhaax einen der Gleiter und setzte sich neben Jibrielle. Mit großer Anstrengung konnte er seine Augen gerade noch offen halten und hörte, nur mit einem halben Ohr, das Gespräch der Miraluka und seiner Meisterin mit. Von seiner Rechten bemerkte er ein schweres Atmen. Es übertönte die eifrigen Gespräche neben den Gleitern, zumindest in seiner Nähe. Chesara, Zasuna und Adrian konnten es wohl kaum hören.
Zhaax' Blick fiel rüber zu Jibrielle und er bemerkte, wie sie völlig erschöpft eine Haltung einnahm, die sie wohl nach dem Erwachen bereut hätte. Abermals beschloss Zhaax mit Freundlickeit entgegen zu kommen, so wie es wahrscheinlich alle Jedi taten. Er richtete sich selbst etwas auf, packte seine Padawan-Kollegin sanft an den Oberarmen und richtete sie in eine weniger schmerzhafte Sitzposition. Einen Moment lang hatte der junge Twi'lek die Angst, er würde sie wecken, doch das war nur ein unterbewusstes Rümpfen ihrerseits.
Nach der Sitzberichtigung setzte sich Zhaax wieder auf seine eigenen vier Buchstaben und lehnte sich zurück, streckte die, für einen Mann verhältnismäßig kurzen, Beine aus und streckte sich einmal ausgiebig. Er verschränkte die Arme hinter dem Rücken und seine Lekku wickelten sich schützend um seinen Hals. Selten war er so erschöpft gewesen, und als er den Tag rekapitulierte wusste er auch warum. Er war über achtundvierzig Stunden wach gewesen, hatte seit der Katastrophe nur sporatisch schlafen können, und dann der heutige Tag.
Als kurz Ruhe einkehrte, konnte er einen hohen Pfeifton wahrnehmen, Tinitus. Der Lärm der Stadthalle, die schreienden Leute mussten Schuld daran gewesen sein.

Als er an die Leute in der Stadthalle dachte, musste Zhaax anschließend unweigerlich an seine Mutter denken. Sie hatten jetzt keine Möglichkeit zu kommunizieren, lediglich eine Adresse war ihm geblieben, um seine Mutter ausfindig zu machen. Inständig hoffte der Twi'lek, dass er seinem Bekannten nicht falsch eingeschätzt hatte, denn auch er war ein Kumpel gewesen, bevor er sich einer militärischen Hilfstruppe anschloss. Zhaax wusste nicht welcher Seite er sich verschwor, es interessierte ihn auch nicht, er hoffte nur, dass er ihm auch wirklich vertrauen konnte.

Der Gedankenstrang riss ab und das Nächste, das Zhaax sah, waren Ruinen, die an ihm vorbeiflogen. Erschrocken richtete er sich auf. Wo war er? Was war passiert?
Bis es ihm einfiel, vergingen ein paar Sekunden. Er schaute nach rechts und sah Jibrielle neben sich, den Kopf nun abgewandt. Zhaax wusste nicht, ob sie noch schlief, aber allem Anschein nach, war dies der Fall. Erleichtert setzte er ein Grinsen auf und rieb sich die Augen. Es muss kaum zehn Minuten her gewesen sein, als er eingeschlafen war. Panikartig schaute er unter sein Gewand und stellte zufrieden fest, dass der kleine, rostige Vibrodolch und der mittlerweile hemmende Blaster noch da waren. Vor ihm sah er den Rücken von Chesara. Er hatte diesen Tag schon öfter diesen Anblick gesehen, als er ihr hinterhertrottete.
Die Fahrt war relativ turbulent, obwohl manch andere Erfahrung mit einem Speeder schon wahnsinniger war, wie er sie zum Beispiel von einem der Kumpel aus der Miene kannte.
Aufgeregt beobachtete er das vorbeiziehende Ereignis. Er hatte noch nie irgendwelche Erfahrungen mit dem Steuern von Vehikeln gemacht, doch genoss er die Geschwindigkeit, mit der die Gleiter sich bewegten. Einige Minuten zog der Gleiter noch über die Weiten Bandomeers bis der Gleiter schließlich zum Stehen kam.


[By the way. Alles Gute Adrian! :) ]


Bandomeer - Irgendwo - Speeder - mit Chesara und Jibrielle
 
Zuletzt bearbeitet:
Bandomeer – Orsikos – in der Mine– mit Kaiba

Nylia wusste eigentlich, was da gerade um sie herum geschah. Sie konnte es aber trotzdem nicht begreifen. Das Knacken der Felsen wurde immer lauter. Staub, Schutt und Steine regneten von der Decke und erschwerte ihnen die Sicht. Was war das? Ein Nachbeben? Etwa ein zweites Seebeben, dessen Auswirkungen man bis hierher spüren konnte? Oder gab nur der von der ersten Erschütterung beschädigte Schacht nach? Nylias Gedanken rasten und blieben bei einem Punkt stehen. Raus! Sie mussten nur hier heraus. Auf einmal wurde alles um sie herum dunkel. Kaiba riss Nylia zu Boden, wo sie atemlos liegen blieb. Irgendetwas traf sie am Knöchel. Etwas anderes streifte sie am Hinterkopf. Delia zog schmerzerfüllt die Luft ein, was sie nur zum Husten brachte. Sie öffnete die Augen, aber es blieb schwarz um sie herum. Sie wusste, dass sie vor der Dunkelheit keine Angst haben musste, trotzdem bekam sie eine Gänsehaut. Erst bei Kaibas Frage regte sie sich wieder. Ihr tat alles weh, aber sie merkte schnell, dass das nichts Ernstes war.

„Mir geht es gut... Glaube ich. Vielleicht ein verstauchter Knöchel und ein paar Prellungen, aber sonst bin ich okay. Autsch!“

Nylia hatte den Fehler gemacht, sich an den Kopf zu fassen, wo sie etwas Warmes, Klebriges gespürt hatte, das ihre Haare durchsickerte. Sofort durchfuhr ein brennender Schmerz die Stelle.

„Und eine Platzwunde am Kopf, denke ich. Es ist aber nichts Schlimmes. Wie geht es dir? Bist du okay? Ist noch jemand verschüttet worden? Hallo? Ist noch jemand hier?“

Endlich durchbrach ein orangener Schimmer die Dunkelheit und Nylias Augen gewöhnten sich an die schwache Lichtquelle. Kaiba lag gar nicht weit entfernt von ihr zwischen herabgestürzten Geröllteilen und tastete seine Verletzungen ab. Zum Glück schien ihm nichts Schlimmes zugestoßen zu sein. Nylia raffte sich auf und ließ sich neben ihm wieder in den Dreck fallen. Sie begriff langsam, dass sie wirklich in dem Stollen verschüttet waren, vollkommen abgeschottet von der Außenwelt. Kaiba hatte sich schützend über sie geworfen. Wahrscheinlich hatte Nylia nur daher so wenige Blessuren. Sein Gesicht war leicht schmerzverzerrt, wenn er sich bewegte. Fehlte ihm doch mehr, als Nylia ihm ansah? Besorgt musterte sie ihren Mit-Padawan und dann die unzähligen Steine, die herabgefallen waren. Wie viele davon hatten ihn getroffen?

„Ist wirklich alles okay mit dir? Hast du Schmerzen? Wurdest du getroffen?“

Nylia stockte mitten im Satz und schluckte dann schwer.

„Du hast dich schützend über mich gelehnt... Damit hast du dich doch vollkommen zur Zielscheibe gemacht.“

Nylia fiel es immer noch schwer zu begreifen, dass Menschen, die sich kaum kannten füreinander ihr Leben riskierten. Bei den Jedi hatte sie es erlebt und trotzdem überraschte es sie. Sie brauchte daher eine Sekunde um zu merken, wie skeptisch sie gerade klang. Das wollte sie doch gerade gar nicht. Obwohl sie in einer Mine verschüttet worden war, lädiert und ohne eine Ahnung, wann sie gerettet werden würden, lächelte Nylia daher.

„Danke. Ich kann gar nicht sagen, was... Danke, Kaiba.“

Sie blickte sich dann in dem durch den Einsturz geschaffenen Raum um und musste schwer schlucken. Sie waren vollkommen eingeschlossen in der Mine. Sie überschlug, wie viel Wasser sie noch dabei hatte und wie viel Proviant. Wie schnell würde man sie nach der Katastrophe oben retten? Ob den anderen Helfern etwas passiert war? Was, wenn ja und niemand schnell genug merkte, dass ihnen etwas zugestoßen war?

„Wie schnell merken die da oben wohl, was passiert ist und dass zwei Leute fehlen?“

Bandomeer – Orsikos – in der Mine– mit Kaiba
 
- Bandomeer - Orsikos - Gleiter - Mit Zhaax und Jibrielle -

Chesara lenkte den Gleiter durch die immer tiefer werdende Dunkelheit. Anstatt lange Gespräche im Stehen zu beginnen, hatten sie beschossen zum Schiff der Jedi zu fahren und dort zu Abend zu essen und sich dem Anliegen der Miraluka anzunehmen. Sie hatte Chesara begrüßt und sie hatten einander die Hände geschüttelt. Bei dieser Berührung war Chesara deutlich der interessante Fluss der Macht aufgefallen, der die junge Frau durchfloss. Es fühlte sich etwas anders an als bei anderen machtsensitiven Wesen, auch wenn sie nicht wirklich hätte beschreiben können, worin der Unterschied bestand. Vermutlich war dies darauf zurück zu führen, dass die Macht ein natürlicher Bestandteil des alltäglichen Lebens und Gebrauchs der Miraluka war. Zasuna jedenfalls fuhr mit Adrian zurück in dem einen Gleiter, während Chesara mit Jibrielle und Zhaax fuhr. Beide machten einen recht müden Eindruck, daher übernahm Chesara ohne große Absprache das Steuer und fuhr sie zurück zum Raumhafen, wo bereits ihr Schiff auf sie warten würde. Auf dem Weg konnte sie den Tag Revue passieren lassen. Es war schwierig, all die vielen Gesichter der Patienten, denen sie im Lazarett begegnet waren, nicht zu nah an sich heran zu lassen. Ein gewisser Abstand war jedoch notwendig, um einen klaren Kopf zu bewahren, besonders bei jenen, die weniger glimpflich davon gekommen waren. Am Raumhafengelände angekommen passierten sie die Sicherheitskontrolle und gelangten in Sekundenschnelle zu ihrem Schiff. Adrian hatte die Codes parat und ließ die Rampe hinunter fahren. Die Gleiter ließen sie gesichert draußen stehen und betraten dann den Frachter, auf dem sie die Nacht verbringen würden.

"Die Quartiere sind recht einfach, aber sie erfüllen ihren Zweck."

Sprach Chesara, in Richtung von Zhaax und Zasuna und zeigte ihnen, welche Betten noch frei waren, auch wenn die Miraluka einen Schlafplatz abgelehnt hatte. Vielleicht überlegte sie es sich noch anders. Die Möglichkeit stand ihr auf jeden Fall offen. Im Vorbeigehen fiel Chesara auf, dass Jibrielle, von allen Anwesenden mit Abstand die kleinsten und müdesten Augen hatte. Aufmunternd fuhr Chesara ihrer Padawan über den Schopf.

"Aufwachen, Mäuschen."

Neckte sie lächelnd.

"Oder willst du im Stehen einschlafen? Komm, es gibt noch etwas zu essen. Wir können alle eine Stärkung gebrauchen."

In der kleinen aber praktisch eingerichteten Schiffsküche konnte Chesara mit ein paar Handgriffen ein paar grundlegende Nahrungsmittel zusammen suchen, die - im automatischen Mixer zerkleinert und anschließend im schnellen Erhitzer zubereitet - einen schmackhaften Eintopf ergeben würden.

"Es tut mir Leid, dass es so informell zugeht."

Wandte sich Chesara schließlich wieder an die Miraluka, die immerhin zuvor schon angedeutet hatte, ein Anliegen zu haben. Ein gemütliches Abendessen in einem Frachter, das eher an ein Familienzusammentreffen erinnerte als an eine Audienz mit dem Rat, war sicherlich nicht das, was man erwartete, wenn man ein Gespräch mit Vertretern des Jedi-Ordens suchte.

"Aber die Zustände hier auf Bandomeer sprechen wohl für sich. Wir sind selbst heute erst hier eingetroffen."

Prüfend hob sie den Deckel des Topfes. Jibrielle hatte bereits begonnen den Tisch zu decken, eine Tätigkeit, die sie zumindest wach hielt. Chesara hoffte, dass sie es noch ein Weilchen aushielt, bevor ihr Bett nach ihr rief. Für sie würde der Abend heute länger werden als für die übrigen Anwesenden.

"Aber wie auch immer. Ich frage ganz geradeheraus, wie kann ich helfen?"

Die Jedi-Rätin schaltete die Termperatur des Topfes herunter, der bereits begonnen hatte einen köstlich saftigen Duft in der Luft zu bereiten. Spätestens jetzt würde niemand mehr das eigene Magenknurren ignorieren können. Chesara konnte es zwar nicht richtig beurteilen, da sie nicht alle den ganzen Tag zusammen gewesen waren, doch sie war ziemlich sicher, dass auch Adrian und Jibrielle nicht viel mehr gegessen hatten als sie und Zhaax.

"Kommt, setzt Euch an den Tisch und greift zu. Ihr braucht alle Eure Kräfte für den morgigen Tag."

Sagte sie und begann einen Teller nach dem anderen zu füllen.

- Bandomeer - Orsikos - Raumhafen - Frachter - Mit Jibrielle, Adrian, Zhaax, Zasuna -
 
Bandomeer - Orsikos - Raumhafen - Frachter - Mit Chesara und Zasuna

Müde folgte Zhaax seiner Meisterin durch den Frachter und nahm nur Teile ihrer Erklärungen während des Rundgangs auf, da er immer mal wegschaute, um niemanden direkt ins Gesicht zu gähnen. Er lief hinter der Miraluka und Chesara her und versuchte seine Geistesabwesenheit durch zwanghaft aufgerissene Augen zu verschleiern. Als Zhaax dann schließlich ein Quartier gezeigt bekam, das selbst im Vergleich zu seiner Unterkunft, die er vor der Katastrophe bekleidet hatte noch gut war, erhebten sich seine Mundwinkel zu einem lächeln und er schaute zufrieden zu seiner Meisterin. Ohne ein weiteres Kommentar, und als die beiden Frauen sich weggedreht hatten, ging er auf die Koje zu und ließ sich direkt hineinfallen. Der Platz in dem Zimmer war begrenzt, doch er reichte zum Schlafen alle mal aus.
Nicht mal eine Minute lag Zhaax, als ihm auffiel, dass er sich mit seiner dreckigen Kleidung aufs Bett hatte fallen lassen. Urplötzlich sprang er wieder auf, nahm die Zudecke und schüttelte sie kraftvoll aus. ‚Puh, gerade noch mal gut gegangen’ dachte er bei sich und faltete die Zudecke wieder ordentlich zusammen.

Ein Geruch durchströmte eines seiner Sinnesorgane. Reflexartig fing der junge Twi’lek den angenehmen Geruch in der Luft auf und analysierte ihn. ‚Eintopf’ dachte er sich mit großen Augen und machte automatisch einen Schritt nach vorn, wobei er über das Bein eines kleinen Schrankes stolperte, der eine Kommode für eventuelle Ersatzkleidung darstellte. Als er sich den Fuß hielt und eine schmerzverzehrte Miene zog, bemerkte er jedoch, dass er keinerlei Inhalt für die Kommode hatte. ‚Aber ewig in diesen Lumpen bleiben?’ dachte er sich, als der Schmerz, der mehr durch den Schreck erzeugt wurde, als alles andere, nachließ. Das war eines der Dinge, die er unbedingt bei seiner neuen Meisterin hatte ansprechen müssen. Es fielen ihm sofort auch noch mehrere ein, aber eines nach dem Anderen. Er wusste, dass die Miraluka, deren Zimmer nicht weit von seinem war, auch noch etwas auf dem Herzen hatte. Viel bekam Zhaax von dem Gespräch zwischen Chesara und ihr nicht mit, aber man konnte an ihren Gesichtszügen deuten, dass es wichtig gewesen sein muss, obwohl man nur die Hälfte von Zasunas Gesicht richtig sah. Für sich beschloss Zhaax ihr den Vortritt zu gewähren, wenn sie vor ihm bei seiner Meisterin war. ‚Wenn‘ schmunzelte Zhaax, sprang auf und spürte beim Gang in die provisorische Küche wieder mal seinen leeren Magen, als der Geruch intensiver wurde. Wieder zuckte eine seiner Lekku. Er musste ihre Stellung mit der Hand begradigen und als er in der Küche ankam, sah er, wie die Jedi-Rätin an einem Erhitzer stand und dünne Säulen aus Wasserdampf vor ihr in die Luft aufstiegen. Er näherte sich Chesara langsam und stand dann ein paar Meter neben ihr.
Unwissend, wie er mit diesem recht peinlichen Thema beginnen sollte, beschloss er es wie immer zu tun. Frei raus.


„Meisterin. Ich möchte euch ungern stören, aber… „


Schaute der Twi‘lek an sich herab und stelle fest, dass er diesen Satz jetzt beenden musste, wenn er nicht für den Rest der Reise an sein Sacklein gebunden werden wollte.


„ … gibt es hier auf dem Frachter noch andere Kleidung? Die hier wird’s nicht mehr lange mitmachen, hab ich das Gefühl.“

Lächelte Zhaax beschämt und errötete etwas.
Die Meisterin war etwas amüsiert über die Unbeholfenheit des Twi’leks und deutete an, dass in der Kommode, an der sich Zhaax den Fuß gerammelt hatte Kleidung war, die seine jetzige ersetzen sollte.
Gesagt – Getan. Einige Momente nach dem peinlichen Zusammentreffen, ging er in seine Kabine, verschloss die Tür und streifte die Sachen von seinem Körper. Er überlegte zu duschen, doch wäre er wahrscheinlich unter der Dusche verhungert, hätte er jetzt nichts gegessen.
Nach seiner Wiederkehr aus der Kabine, mit frischer Kleidung, in den Gemeinschaftsraum, saßen alle anderen schon am Tisch. Der Junge Twi’lek setzte sich neben Zasuna, da dies der Platz war, der am ehesten in seiner Reichweite war, sah strahlend auf den Teller und begann zu essen. Höflichkeiten vor dem Essen waren ihm nicht geläufig, da er meistens alleine gegessen hatte. Seine gesamte Konzentration widmete sich nun dem delikaten Eintopf, der ihn anlachte und das Vermeiden von peinlichen Essgeräuschen, während er hastig die Mahlzeit aß. Doch kam er um ein genüssliches Stöhnen nicht umher, dass von einem Blick in die Runde begleitet wurde, in der Hoffnung jeder würde das ignorieren.


Bandomeer - Orsikos - Raumhafen - Frachter - Mit Jibrielle, Adrian, Zasuna und Chesara
 
Bandomeer – Orsikos – in der Mine– mit Nylia

Zu Kaibas immenser Erleichterung ging es Nylia gut, abgesehen von ein paar kleineren Blessuren. Sein Blick suchte die Wände ab um einen möglichen Ausweug zu finden, aber mit jeder Sekunde in der er weiter umher schaute, sank seine Hoffnung hier von allein wieder herauszukommen. Die Brocken waren massiv, einige Tonnen Gestein waren um sie herum, undurchdringlich und zu schwer um die meisten von ihnen zu bewegen. Auch nicht zu zweit oder durch die Macht. Abgesehen davon, war es gefährlich Steine aus den Wänden zu ziehen, das empfindliche Gleichgewicht konnte jederzeit gestört werden und ein erneuter Einsturz könnte sie letztenendes doch erschlagen. Langsam kroch die Klaustrophobie in ihm hoch, Schwindel erfasste seine Gedanken. Mit geschlossenen Augen beruhigte er seine Atmung durch die Macht und das lautlose Wiederholen des Kodex. Seine Gedanken über ein Entkommen aus dieser Hölle wurde durch die besorgte Stimme seiner Padawankollegin unterbrochen.

"Es geht schon. Mein Rücken hat ziemlich gelitten, vermutlich die Wirbelsäule."

Danach sprach sie, beinahe fassungslos und ungläubig klingend, darüber, dass er sich auf sie geworfen hatte um sie zu retten. Ein unsicheres Lächeln huschte über seine Gesichtszüge. Sie schien zu merken, dass sie skeptisch klang und bedankte sich mit einem ehrlichem Lächeln. Kaiba winkte ab.

"Mach dir darüber keine Gedanken. Es ging alles sehr schnell und ich habe nur meinem Instinkt vertraut. Ich sagte doch, ich handle oft unüberlegt.... dennoch... gern geschehen und jederzeit wieder", sagte er mit einem schelmischem Zwinkern.

Die Blondine fragte, wie lang es wohl dauern würde, bis man sie fand. Das war wirklich eine verdammt gute Frage.

"Na ja falls die beiden Rettungssanitäter nicht auch verschüttet worden, wissen sie es bereits. Ich denke das man den Einsturz auch außerhalb der Mine gespürt hat. Die Frage ist nur, ob man uns vermisst, weil wir ja nicht zum eigentlichen Team gehören und in der Hektik keiner an uns denkt. Aber selbst wenn man weiß, dass wir verschüttet sind, es gibt so viel Not auf Bandomeer, ich glaube kaum das man schnell entsprechendes Gerät heranschaffen kann. Das sagte auch der Mann, den ich vor der Mine angesprochen habe."

Der Ex-Schmuggler warf einen prüfenden Blick auf seine Mitpadawan. Er bestand darauf die Platzwunde zu versorgen, genauso wie sie es bei ihm getan hatte, nur das er nicht so geschickt war. Anschließend kramte er alles aus den Taschen, was er bei sich trug. Einige Energieriegel, 4 Wasserflaschen, eine Handvoll Glühstäbe und ein paar weitere nützliche Dinge. Zu letzt viel ihm das Comm in die Hand, welches er auf Lianna erhalten hatte. Eilends tippte er eine Nachricht an Chesara, der ihren Standort verriet, sowie um sofortige Hilfe bat. Als Kaiba auf senden drückte, geschah eine Weile lang gar nichts, dann stieß das Comm einen störrischen Ton aus. Einige weitere Versuche erzielten auch nicht das erwünschte Ergebnis. Vielleicht war seines ja durch den Einsturz in mitleidenschaft gezogen worden? Der junge Mann fragte Nylia, ob sie eine Nachricht versenden konnte. Sie probierte es und verneinte, betrübt.

"Vielleicht liegt's an dem Erz, dass hier abgebaut wird. Tja also auch keine Verbindung zur Außenwelt."

Ernüchtert ließ er sich auf den Boden fallen, fuhr sich durch die Haare und seufzte schwer. Zur Beruhigung riss er die Verpackung eines Riegels auf und biss herzhaft ab.

"Sieht so aus als würden wir hier eine Weile festsitzen. Also.... was kannst du mir schönes erzählen."


Bandomeer – Orsikos – in der Mine– mit Nylia
 
Zurück
Oben