Bandomeer

Bandomeer – Orsikos – vor der Mine– mit Kaiba und Jibrielle

Nylia hatte das Gefühl, sich kaum noch auf den Beinen halten zu können, wo sie endlich wieder an der frischen Luft war. Erst, als ihr die klare Luft durch die Nase strömte, merkte sie wie stickig es unter Tage wirklich gewesen war. Sie schmeckte die staubige Luft fast noch auf der Zunge. Sie war stehen geblieben, als Jibrielle und Kaiba den Toten in das Zelt gebracht hatten. Da musste sie nicht mit hinein gehen. Wie viele Verletzte es wohl gab? Sie wollte es lieber gar nicht genau wissen. Jibrielle kam zu ihr und nahm sie in den Arm. Sie erzählte ihr, wie sie von der Mine erfahren hatte. Lia lächelte schwach.

„Ein hoch auf die guten, alten Nachrichten.“

Sie verstand im ersten Moment nicht, was ihre Freundin mit ihren Worten meinte. Sie hatte gewusst, wo sie suchen sollte? Erst nach einigen Sekunden machte es -klick-. Sie redete von der Macht. Nach der Nacht in dem eingestürzten Stollen kam Lia die Macht gerade ziemlich unwirklich vor. Kaiba und sie hatten Steine mit der Macht bewegt, aber sie hatten dem armen Mann nicht helfen können. Es war trotz der Macht alles schief gelaufen. Sie sah wieder den Verstorbenen vor ihrem inneren Auge und reagierte daher erst verspätet auf Jibrielles Worte.

„Du bist zur Ritterin ernannt worden? Das ist großartig. Das freut mich so für dich. Kaum bin ich eine Nacht weg, passiert so etwas Wichtiges. Moment... Hast du gerade gefragt, ob ich deine Padawan werden will? Ist das dein Ernst?

Sie starrte ihre Freundin an und ihre Unterlippe bebte einen Moment. Erst nickte sie nur, dann umarmte sie ihre Freundin fest.

„Klar will ich das. Das ist unglaublich! Wie könnte ich denn nicht wollen? Danke! Danke! Danke! Danke! Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll!“

Sie sah über Jibrielles Schulter hinweg Kaiba und winkte ihm lächelnd zu. Mit den Lippen formte sie die Worte, dass sie nun eine Meisterin hatte. Ob er es verstand, wusste sie nicht, aber wenn nicht würde sie es ihm nachher nur zu gerne erzählen. Sie konnte das alles noch gar nicht fassen. So lange hatte sie auf einen Meister gewartet und dabei war die Antwort so einfach gewesen und dabei so perfekt. Nachdem sie Jibrielle losgelassen hatte, merkte sie, wie ihre Beine leicht zitterten. Die Strapazen der letzten Nacht forderten ihren Tribut.

„Ist es okay, wenn ich mich irgendwo kurz ausruhe? Sonst kippe ich hier gleich aus den Latschen, Meister.“

Bandomeer – Orsikos – vor der Mine– mit Kaiba und Jibrielle
 
Bandomeer – Orsikos – in der Mine– mit Nylia

Seiner Padawankollegin von seinem früheren Leben zu erzählen, tat gut und verdrängte für einen Augenblick die finstere Erinnerung an Daroks Tod und die Enge ihres steinernen Gefängnisses. Kaiba war bemüht, sich und die Bande seines Onkels ins rechte Licht zu rücken. Die meisten Leute fällten nur allzu schnell ein Urteil, ohne irgendwelche Einzelheiten zu kennen. Doch Nylia war verständnisvoll und lächelte. Ihre Nähe war sehr angenehm und bewahrte ihn davor, seiner klaustrophobischen Ader nachzugeben. Als sie ihn beschwichtigte und meinte, dass seine frühere Tätigkeit nichts schlimmes gewesen war, drückte er sie sanft, ohne es wirklich bewusst zu machen. Diesen Moment zerstörte der Ex-Schmuggler versehentlich selbst, als er die Blondine auf die von ihr angesprochene Entführung ansprach. Widerstrebend berichtete sie, wie sie ihre Eltern verloren hatte. Erneut drückte der Padawan seine Mitstreiterin an sich, um ihr zu zeigen, dass er ihr zu hörte und ihren Schmerz teilte.

"Entschuldige, ich wusste nicht, dass es dabei um den Tod deiner Eltern ging. Ich wollte dich nicht an so etwas schmerzhaftes erinnern. Aber falls du mal jemanden zum reden brauchst, bin ich jederzeit für dich da, in Ordnung? Übrigens glaube ich, dass du eine großartige Jedi werden wirst, ganz ehrlich. Die Macht ist sehr stark in dir."

Kaiba streichelte Nylia leicht, als sie fast verzweifelt sagte, das alles kaputt sei. Aus irgendeinem Grund musste er schmunzeln. Wäre die Situation nicht so bedrohlich, würde er das ganze genießen können, erst recht, als sie ihren Kopf auf seine Schulter legte. Plötzlich knackte es, Steine rieselten herab. Halb befürchtete der junge Curox einen weiteren Einsturz. Immer mehr Staub stieg auf, schützend hielt er sich vor sie. Anstatt eines neuerlichen Einbruches, stieß eine gelbe Lichtschwertklinge durch das Geröll. Nach einigen Schnitten, war eine große Öffnung entstanden. Das entschlossene Gesicht Jibrielles erschien, ihre grünen Augen suchten umher, fanden die beiden verlorenen Padawane und ein Lächeln huschte über ihre Züge. Nachdem die beiden Frauen sich begrüßt hatten, trat Kaiba hervor und blinzelte aufgrund des ungewohnten Lichts.

Mit mürrischer, fast wütender Miene sah er die brünette Jedi an: "Das hat auch lang genug gedauert" , nur um danach ein schelmisches Lächeln aufzulegen und Jibrielle dankbar zu umarmen.

Nachdem sie Darok geborgen hatten, sprachen die Nylia und Jibrielle etwas abseits, während Kaiba selbst den Ärzten den Namen des verstorbenen Minenarbeiters nannte. Zum ersten Mal überhaupt, war er sich bewusst, was für ein wunderbares Gefühl es war, frische Luft zu atmen und den Wind auf dem Gesicht zu spüren. Einige Herzschläge lang, stand er nur da, lies sich vom Wind die Haare zerzausen und beobachtete die Wolken, die wohl noch nie so schön ausgesehen hatten, wie jetzt in diesem Moment. Ein wunderbares Gefühl, den Himmel, anstatt eine düstere, steinerne Decke, über sich zu haben. Ohne seine Robe, fröstelte Kaiba leicht. Gerade drehte er sich wieder zu seinen weiblichen Kollegen um, da sah er, dass diese sich gerade umarmten. Nylia schien zu ihm herüber zu blicken und ihm lautlos etwas mitteilen zu wollen. Sie winkte dabei. Erst verstand er nicht, doch dann viel der Groschen. Ein ehrliches, warmes Lächeln zeichnete sich auf seinen Gesicht, er zwinkterte ihr zu und hob als Zeichen der Gratulation einen Daumen. Das war wirklich wunderbar! Kaiba kannte niemanden, dem er es mehr gönnen wurde als ihr. Die beiden würden ein ausgezeichnetes Team abgeben.

Bandomeer – Orsikos – vor der Mine– mit Nylia und Jibrielle
 
- Bandomeer - Orsikos - Stadthalle -

Neben den Verletzungen gab es noch die Krankheiten: jene, die man direkt erkannte und zuordnen konnte, als auch solche, die zu diagnostizieren schwer fiel und die eine Behandlung schwierig machten. Chesara hatte alle Hände voll zu tun. Der Strom an Kranken und Verletzten wollte einfach nicht abreißen. Sie versorgte kleinere Wunden, erneuerte Verbände, legte kalte Umschläge auf, verordnete die Einnahme von Medikamenten, mit denen sie sich auskannte, hielt gegebenenfalls Rücksprache mit Dr. Jantung und rief die Macht dort an, wo sie sich anders nicht weiter zu helfen wusste. So verging der Nachmittag. Von Zhaax sah sie wenig, da er mit dem Droiden half, und nur ab und an erhaschte sie einen Blick auf Adrian oder Zasuna, die ebenfalls fleißig im Lazarett aushalfen. Chesara sah allerlei. Sie sah eine Frau, deren Arm aputiert werden musste und sie sah ein Kind, dessen Nasenbluten nicht aufhören wollte. Sie sah einen Mann, dem ein Glassplitter den Oberschenkel durchbohrt hatte und ein junge Ehepaar, das nur knapp vor dem Ertrinken hatte gerettet werden können. Die Leute im Lazarett kamen und gingen, sie weinten und trauerten und Chesara sah einen Ithorianer, dessen Oberkörper fast vollständig zertrümmert worden war und der seine letzten Atemzüge in ihrem Beisein tat, sowie eine gebrechliche Twi'lek, deren Fuß dick angeschwollen war. Es waren große Dinge, die Chesara begegneten, aber auch die kleinen und ihre Hilfe wurde in jeder dieser Notlagen benötigt. Irgendwann, der Tag war schon weit fortgeschritten und der Einbruch des Abends stand kurz bevor, sah sie drei Personen die Stadthalle betreten, an die sie zwischendurch immer wieder hatte denken müssen: Jibrielle, Nylia und Kaiba. Die Jedi-Rätin wusch sich ihre Hände, trocknete sie an einem Tuch ab und ging den Dreien entgegen. Nylia und Kaiba sahen beide aus, als hätten sie einiges hinter sich. Schon aus der Ferne wirkten Kaibas dunkle Haare seltsam fahl und je näher Chesara kam, umso deutlicher erkannte sie, dass dies Asche war, die sich in einer feinen pulvrigen Schicht auf sein Haupt gelegt hatte.

"Endlich, da seid ihr ja wieder!"

Begrüßte Chesara sie.

"Ist alles in Ordnung? Geht es euch gut?"

Wollte sie wissen. Die beiden Padawane waren in den Minen unterwegs gewesen und wirkten genau so, staubig von Kopf bis Fuß.

"Der Tag ist schneller vergangen als ich schauen konnte. Ich bin gleich fertig für heute. Wir können gemeinsam zurück zum Frachter fahren, wenn ihr noch kurz warten möchtet."

Bot sie an.

"Aber erzählt zuerst einmal, was überhaupt passiert ist."

- Bandomeer - Orsikos - Stadthalle - Mit Jibrielle, Kaiba, Nylia -


 
Zuletzt bearbeitet:
Bandomeer-System - Bandomeer - Orsikos - Schrottplatz - Allein

Ein Bug vor dem Zhaax so groß wie ein Sandkorn zu sein schien ragte aus einem großen eingezäunten Platz. Massenhaft Trümmer und Schrott türmte sich vor dem riesigen Wrack, das sich wie ein silberner Turm aus dem Erdboden emporhob. Ein Tor, gebaut aus anderen ausgenommenen Trümmerteilen bildeten zusammen ein spitzes Dreieck, dass als Durchgang zum Inneren des Schrottplatzes diente.
Kurz nachdem der Padawan den Schrottplatz betrat fielen skeptische, misstrauische und kalte Blicke auf den Twi'lek. Vermummte, zwielichte Gestalten, die an ihren Gürteln prallgefüllte Holste trugen, drehten sich blitzartig gen Eingang und musterten Zhaax von oben bis unten. Ihre blicke tasteten sein Becken ab, an dem kein Gürtel saß, kein Holster zu sehen war. Erleichterung stieß in die Gesichter der vier Gestalten, die sich allesamt in ausgewaschene Beduinenkleidung hüllten.

Als der Twi'lek sich umsah, bemerkte er insgesamt fünf Personen. Der Ladenbesitzer, ein hässlicher, grauhäutiger Duros, zischte und murmelte ein paar aggressive Laute und die vier Gestalten in der anderen Ecke des Vorplatzes, auf dem Zhaax sich befand, verschwanden.
Der Duros wechselte die boshafte Mine schlagartig und näherte sich mit weit geöffneten Armen dem Padawan.


"Was kann ich für dich tun mein Freund?"

Erzwang sich der Duros ein Lächeln.
Der Twi'lek nickte dem Ladenbesitzer zu.


"Ein außergewöhnlich gut erhaltenes Etablissement führt Ihr hier."

Entgegnete der Twi'lek, der von dem Schiffswrack begeistert war, das sich als Hauptgebäude herausstellte.
Ein raues, unkultiviertes Lachen entsprang dem kleinen Duros.


"Ja, Ella hat beide Katastrophen problemlos weggesteckt, aber du bist sicher nicht hier, um dich mit mir über mein altes Handelsschiff zu unterhalten, oder?"

Wechselte der ungeduldige Geschäftsmann das Thema, bevor noch jemand darauf kam, dass das Schiff eigentlich ein Frachter mit republikanischer Kennung war.

Deutlich schüttelte der Twi'lek seinen Kopf.


"Nein, ich brauche eigentlich nur ein Multifunktionsgelenk für einen handelsüblichen Medidroiden. Könnt Ihr weiterhelfen? Es wäre für einen guten Zweck. Die Leute leiden ohne Versorgung!"

Schon vorher wusste Zhaax, dass er es mit einem verschlagenen Händler zu tun haben musste. Die Reaktionen, die er auf eine ungewöhnliche Weise spürte machten ihm deutlich, dass er weder willkommen noch erwünscht war. Doch eine andere Möglichkeit ein Ersatzteil dieser Herkunft zu bekommen gab es wohl momentan nicht. Übliche Handelsstützpunkte waren zerstört.
Der kleine Duros senkte seine Augen und rieb sich die Stirn. Ein Konflikt entbrannte, der zwischen seinen Idealen als Feilscher und dem Verlangen, den Twi'lek schnell wieder loszuwerden, stattfand.
Doch das Verlangen konnte sich zu der Ungunst der vier verschwundenen Gestalten, nicht durchsetzen.


"Aber auch ich muss von irgendwas leben, Fremder. Das könnt ihr doch sicher verstehen. Ich mache euch einen Freundschaftspreis von 100 Credits, ai?"

Entgegnete der Duros mit einem starken Basic. Er war gut verständlich, auch wenn Zhaax sich manchmal anstrengen musste, um Basic richtig zu verstehen, hatte er bei Telp, dem Duros, keine Schwierigkeiten.

"Unter den Verletzten sind auch Kinder. Alte und Schwache, die Krankheiten verbreiten. Auch Ihr werdet davon betroffen sein, wenn wir die Krankheiten nicht im Urschleim ausmerzen."

Erwiderte der Padawan gewieft und wartete die Reaktion des Händlers ab.

"Nun..." zögerte der Duros. Schweiß trieb auf seine Stirn.
"Na schön, kommt mit mir, wir holen das Gelenk aus dem Lager." Verlangte der Ladenbesitzer. Das Verlangen, den Twi'lek loszuwerden hatte sich am Ende wohl doch noch durchgesetzt. Auch wenn Zhaax die Naivität ins Gesicht geschrieben war, und er den Duros blindlinks ins Lager begleitete, sodass er ihn mit Leichtigkeit hätte in einen Hinterhalt führen können, wollte er einfach keinern Ärger.

"Hier, mein Junge. Und nun geh!"

Schloss der nun mürrische Händler das Gespräch.
Die abschließende Reaktion verwunderte den Padawan, als er das Ersatzteil entgegennahm. Was hatte der Duros auf einmal? Er hatte sich doch darauf eingelassen. Der Schweiß stand hoch auf seiner Stirn. Zhaax fiel die plötzliche Nervosität auf. Er konnte sich nur entfernt zusammenreimen, was den Duros beschäftigte, und so beschloss der Twi'lek der Anweisung des Winzlings zu folgen und den Schrottplatz zu verlassen, bevor etwas unvorhersehbares passierte.


Bandomeer-System - Bandomeer - Orsikos - Schrottplatz - Allein
 
~~~ Bandomeer-System ~ Orsikos ~ vor der Mine ~ mit Nylia und Kaiba ~~~

Erst schien Nylia gar nicht gehört oder verstanden zu haben, was Jibrielle da gerade gesagt hatte. Sie gratulierte ihrer Freundin, sagte, dass sie sich für sie freute, doch erst nach ein paar Momenten sickerte zu ihr durch, was die Jedi-Ritterin sie da gerade gefragt hatte. Plötzlich wurden die Rehaugen der Blondine ganz groß. Sie fragte Jibrielle verdutzt, ob dass ihr ernst sein konnte, und für einen Moment war die brünette Jedi verunsichert, ob dieses Angebot zu abwegig war. Ob Nylia lieber einen richtigen Jedi mit jahrelanger Erfahrung bevorzugte, einen richtigen Lehrer. Doch so schnell dieser Zweifel aufkam, wischte ihn Nylia mit bebenden Zügen und einer stürmischen, abermaligen Umarmung davon.

"Klar will ich das. Das ist unglaublich! Wie könnte ich denn nicht wollen? Danke! Danke! Danke! Danke! Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll!"

rief Jibrielles neue, erste Padawan voller Freude und Begeisterung, die sie vollends in die Umarmung steckte, sodass die Jedi-Ritterin für einen Moment die Luft wegblieb. Die paar Zentimeter, die Jibrielle größer als Nylia war, machten mit bloßem Auge zwar kaum einen Unterschied aus, doch reichten sie, damit Jibrielle ihren Kopf leicht seitlich auf den ihrer Padawan legen konnte, welcher sich an die Schulter der Meisterin schmiegte. Auch Jibrielle fehlten angesichts dieser Begeisterung erstmal die Worte.
Nach einer Minute lösten sich sich schließlich wieder voneinander und Nylia wurde erneut auf ihre eigenen, schwachen Beine entlassen, die sie nur zittrig halten konnten. Die Strapazen und Auszehrungen der letzten Nacht unter Tage waren konnte Jibrielle nicht nur an der dreckigen Kleidung, den verstaubten Haaren und dem schmutzigen Gesicht erkennen. Am deutlichsten zeichnete er sich an dem ausgemergelten Gesicht ab. Und am bestialischen Knurren ihres Magens.


"Ist es okay, wenn ich mich irgendwo kurz ausruhe? Sonst kippe ich hier gleich aus den Latschen, Meister."

sagte Nylia schließlich und sah wirklich unendlich erschöpft aus. Jibrielle nickte ihr beruhigend zu und musste etwas lachen, als sie sprach.

"Natürlich sollt ihr euch ausruhen können, aber bitte nen mich weder Meister noch Meisterin. Ich will ja jetzt nicht weniger deine Freundin sein als zuvor und diese Titel sind doch furchtbar ... steif. Chesara wollte auch nie, dass ich sie so förmlich anspreche, sondern sie dutze und alles. Okay? So, ich würde aber sagen, erstmal solltet ihr ein bisschen was essen. Ihr müsst doch gehungert haben seit gestern."

sagte Jibrielle, während sie auch Kaiba näherkommen sah, und sprach laut genug, damit er es auch verstehen konnte.

"Wenn ihr euch da hinten kurz Gesicht und Hände gewaschen habt, haben die guten Leute dahinten bestimmt auch ein bisschen Suppe und Brot für euch. Und dann könnt ihr bestimmt viel besser schlafen, wenn wir dann zusammen wieder zurückfahren zu den anderen. Ich habs ausprobiert, auf der Rückbank lässt sich prima abnicken."

scherzte Jibrielle und erklärte ihnen, dass sie auf dem Rückweg ohnehin wieder am Stadtzentrum vorbeikommen würden und dann am besten gleich Chesara und den Anderen einen Besuch abstatten konnten. Auf der Fahrt hätten die zwei Verschütteten dann erstmal genug Zeit zum ausruhen und schlafen.
Und so machten sie es. Zuerst befreiten sich die beiden wie aus dem Grab gestiegen Wirkenden von dem gröbsten Schmutz, wofür sie unter anderem die Mitgebrachten Frischwasserkontainer bei der improvisierten Waschstation nutzen. Daraufhin schlugen sie sich so gut und so viel sie konnten die Bäuche voll. Der Duft des Eintopfs aus der Gulaschkanone stieg auch Jibrielle verführerisch in die Nase und so gönnte auch sie sich eine Schale voll. Anschließend stampften sie zum zum Glück nicht enteigneten Speeder zurück. Jibrielle fiel auf, wie die den beiden Padawanen schon auf dem Weg zum Gleiter fast die auch Augen zuvielen. Darum dauerte es nicht lang, bis beide selig auf der Rückbank sitzend vor sich her schlummerten, während Jibrielle in gemächlichem Tempo über die Straßen der Region Orsikos fuhr. Es war bereits später Mittag gewesen, als sie von der Mine aufgebrochen waren und so, als sie den Großteil der Strecke geschafft hatten, sank sie schon bald im Westen - oder Osten, Norden oder Süden, oder wie auch immer die Bandomeerianer das hier einteilten - die Sonne, um im Ozean zu ertrinken. Heute nahm sie dabei ein tiefes oranges Rot an und stach in den Augen, was Jibrielle aber fast als angenehm empfand. Eine absonderliche Ruhe hatte ihren Körpfer erfasst, eine Balance, Zuversicht und Erdung, und dass obwohl sie mit fast hundert Sachen mehrere Zentimeter über den Boden düste. Doch in diesem Augenblick, die friedlich blutende Sonne in der Ferne, die schlummernden, schwer atmenden Padawane auf dem Rücksitz, auf dem Weg zu Chesara, fühlte sich Jibrielle auf eine ganz und gar neue Art wohl, und dabei so gut wie seit Ord Mantell nicht mehr.

Die Kraft der Sonne ließ bereits deutlich nach und tauchte die Welt in ein mysteriöses violett, als die drei jungen Jedi aus dem Speeder ausstiegen und auf die Stadthalle zugingen. Wie üblich spürte Jibrielle ihre Mentorin schon lange bevor sie sie erblickte. Kaum hatten sie einen Fuß in die Halle gesetzt, kam die Jedi-Rätin auch schon auf sie zu und Erleichterung gesellte sich zu Freude auf ihren Zügen. Jibrielle strahlte sie an und drückte sie schließlich kurz aber innig.


"Endlich, da seid ihr ja wieder!"

rief Chesara, die gütigen Augen von einem zum anderen wandern lassen.

"Ist alles in Ordnung? Geht es euch gut?"

Sie sagte, dass sie bald mit der Arbeit für heute fertig sein würden, und dass sie dann alle gemeinsam zurück zum Frachter fahren konnten. Doch zuerst wollte sie erfahren, was geschehen war. Obwohl sie selbstverständlich ehrlich besorgt und natürlich interessiert klang, spürte Jibrielle, was sie schon am Vormittag bei ihr gefühlt hatte. Vertrauen und Zuversicht. Sie hatte nicht nur daran geglaubt, dass Jibrielle alleine gehen und alleine damit fertig werden sollte. Sie hatte es gewusst. Auf eine Art, auf der gewiss nur Chesara Dinge wissen konnte. Dankbar lächelte Jibrielle ihrer Mentorin zu und als weder Nylia noch Kaiba hervorsprudelten, was passiert war, begann Jibrielle selbst mit der Erzählung.

"Es war, wie wir befürchtet hatten. Die Mine, die gestern Abend eingestürzt sein muss, war genau die gewesen, zu der die beiden hingefahren waren, um zu helfen. Der Macht sei Dank, fand ich sie, nachdem ich mich ein bisschen durch das Geröll gekrempelt hatte. Und Gaara sei Dank, konnten sie auch befreit werden."

sagte Jibrielle und tätschelte dabei ihr Lichtschwert, dass treu an ihrer Seite hing. Die große Neuigkeit, lag ihr nun natürlich schwer auf der Zunge und wollte unbedingt heraus, auch wenn sie gar nicht wusste, wie angebracht diese Ernennung überhaupt gewesen war, ob sie mit den Ordensregeln so rechtens zu vereinbaren war, ob sie erst eine Genehmigung brauchte und was nicht alles. Ob es vielleicht auch schon zu früh gewesen oder Chesara andere Pläne gehabt hatte. Aber instinktiv glaubte die Jedi-Ritterin, dass das alles nicht zutraf oder halb so schlimm war. Eigentlich fühlte sie keine Last irgendwelcher Bedenken, sondern war bloß froh. Und so lächelte sie breit, als sie langsam und doch etwas zögerlich die Wahl ihrer ersten Padawan verkündete.

"Ich hatte die ganze Zeit über so ein Gefühl im Bauch ... oder in der Macht. Es hat mich nicht nur sicher zur Mine und zu den zweien geführt. Jedenfalls ... ach ist ja auch egal. Auf alle Fälle hab ich Nylia gefragt, ob sie meine Padawan werden möchte. Und sie möchte gern. Ist das nicht toll ... ich meine, dass ist doch in Ordnung oder?"

fragte Jibrielle, doch obgleich ihre Worte Zweifel verrieten, betrogen sie die Freude und Gelassenheit von den Ohren bis zur Nasenspitze.

~~~ Bandomeer-System ~ Orsikos ~ Stadthalle ~ mit Nylia, Chesara, Zhaax und Kaiba ~~~
 
Zuletzt bearbeitet:
<| Bandomeer – Orsikos – Auf dem Weg zur Stadthalle|> Adrian und Zasuna

Sie war etwas erstaunt darüber, welchen Verlauf das Gespräch mit dem Jungen genommen hatte. Zasuna sah ihm stumm hinterher, während er davon rannte. Sie hatten gedacht, dass es um jede Sekunde geht, nachdem sie die Präsenz des Jungen unter den Trümmern ausgemacht hatten. Während Adrian die Macht genutzt hatte, um den Weg frei zu räumen, hatte sie sich um die kleineren Steine gekümmert. Ihre Levitationsfähigkeiten waren nicht sonderlich ausgeprägt. Und vor allem in einer solchen Situation, in der sie unter Druck stand, wollte sie ganz und gar nicht darauf zurückgreifen. Also blieb keine andere Möglichkeit um die Steine auf konventionellem Weg mit Muskelkraft bei Seite zu schaffen.

In der ganzen Aufregung hatte keiner von ihnen wahrgenommen, dass der Junge gar nicht in Gefahr schwebte. Keine ruhmreiche Rettung. Ein Hinweis mehr darauf, dass einen die Macht auch fehlleiten konnte, wenn man ihre Zeichen falsch deutete. Sie würde im Laufe des Tages noch genug Möglichkeiten bekommen, ihr Können und ihren guten Willen unter Beweis zu stellen. Und so zogen sie weiter durch die recht trostlos wirkenden Straßen, in denen sich im Vergleich zum Vortag noch nicht so viel geändert hatte.

Auch in der Stadthalle hatte sich nicht sehr viel getan. Sicherlich kamen insgesamt nicht mehr ganz so viele neue Verletzte an. Die Wahrscheinlichkeit, unter den Trümmern noch weitere Überlebende zu finden wurde von Stunde zu Stunde geringer. auch so gab es aber noch viel zu tun. Die Miraluka hatte ihre kostbaren Visor im Schiff gelassen und sich lediglich ein breites, blaues Tuch um den Kopf gebunden und verbarg damit ihre fehlenden Augen. Zum arbeiten fühlte sich der Stoff einfach etwas angenehmer an.

Sie machten sich also an die Arbeit. Nicht weniger motiviert als am Tag zuvor aber da sie nun wusste, was sie erwartete konnten sie ihre Kräfte deutlich besser einteilen. Sie beschäftigte sich hauptsächlich damit, Verbände zu wechseln oder neu anzulegen. Zasuna war kein Arzt und maßte sich nicht an irgendwelche Diagnosen zu stellen. Auch wenn Adrian ihr im Laufe des Tages ein paar Dinge über die Heilkräfte der macht erzählte fühlte sie sich in deren Anwendung zu unsicher. Sie hatte schon mal an Pflanzen geübt, wie man den Machtfluss in ihnen beeinflussen mochte. Doch humanoide Lebewesen waren für sie eine Stufe zu hoch. Sie beschränkte sich darauf, in den Geist der Leidenden hineinzuhorchen. Sie versuchte, sie zu entlasten indem sie ihnen einen Teil ihrer Last abnahm. Ob das der richtige Weg war konnte sie nicht beurteilen.

Müde wischte sie sich etwas Schweiß – vielleicht war es auch Blut - von der Stirn, warf die Verpackung eines kleinen Koltoverbandes in den Müll und nickte dem Twi’lek auf der Liege aufmunternd zu. Durch die offen stehende Tür der Stadthalle blickte sie nach draußen und sah die tief stehende Sonne. Es war spät geworden. Der ganze Tag war wie im Flug vergangen und sie war verdammt müde. Wenn das der Alltag der Jedi war, dann hatte sie eine ganz schön schwierige Aufgabe und einen langen Weg vor sich. Doch an dieser Entscheidung würde sie nicht zweifeln. Sie hatten hier viel Gutes geleistet. Es gab zwar immer noch genug zu tun aber dennoch war sie sich sicher, dass sie den Bewohnern dieser Stadt eine große Hilfe gewesen waren. Sie sah zu Adrian hinüber in der Hoffnung, dass er das Kommando zum Aufbruch geben würde. Von den anderen hatte sie den ganzen Tag über nur wenig gesehen. Dennoch wusste sie, dass zumindest die Jedi-Rätin und auch ihr neuer Schüler ebenfalls in oder bei der Stadthalle waren.


<| Bandomeer – Orsikos – Stadthalle |> Adrian und Zasuna
 
Bandomeer – Orsikos – vor der Mine– mit Kaiba und Jibrielle

Nylia war froh, endlich den Dreck der Mine loszuwerden. Sie fühlte sich, als würde mit jedem Staubkorn eine Last von ihren Schultern fallen. Sie merkte erst nachdem sich der Schock langsam legten, dass sie wirklich großen Hunger hatte. Sie stellte sich daher hinter Kaiba bei der Essensausgabe an und zitterte immer noch ein wenig vor Aufregung. Sie waren aus diesem Schacht heraus und sie hatte eine Lehrerin gefunden. Trotz all der schlimmen Dinge der letzten Stunden fühlte sie sich gerade glücklich.

„Du hattest Recht. Hast du immer so eine gute Trefferquote? Dann frage ich dich an jetzt immer um Rat.“

Sie stupste den Padawan an und verlagerte unruhig ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen.

„Ich habe wirklich einen Meister gefunden. Ich hätte nicht gedacht, dass dieser miese, miese Tag so gut enden könnte.“

Sie lachte nervös und sie begannen zu essen. Nylia hatte ihren Teller schnell leer und holte sich noch einen Nachschlag.

„Wie geht es dir? Bist du okay? Man wird nicht jeden Tag verschüttet und ich muss leider zugeben, mir schlottern immer noch ziemlich die Knie.“

Auf dem Rückweg fielen ihr schnell die Augen zu und sie wachte erst wieder auf, als Jibrielle den Gleiter vor der Stadthalle parkte. Verschlafen brauchte Nylia einen Moment, um sich wieder an den Anblick der Zerstörung zu gewöhnen. Die Dunkelheit der letzten Stunden hatte sie fast vergessen lassen, wie schlimm es in der Stadt aussah. In der Halle war inzwischen ein wenig Ruhe eingekehrt und man hatte die Patienten versorgen können. Draußen vor der Tür zeugte aber noch alles von der unheimlichen Zerstörungskraft der Flutwelle. Nylia stolperte in die Stadthalle hinterher und blinzelte den letzten Schlaf aus den Augen. Als sie sich umschaute, erblickte die das kleine Mädchen und dessen Mutter, denen Kaiba und sie geholfen hatten. Es schien den beiden gut zu gehen und sie atmete erleichtert auf. Nylia konnte kaum glauben, dass dies erst gestern gewesen war. Es kam ihr vor, als sei es schon eine Ewigkeit her.

Chesara kam auf sie zu und sofort fühlte Nylia sicher besser. Die Anwesenheit der Jedirätin allein wirkte fast schon heilend. Es vertrieb die düsteren Erinnerungen an die Mine und eine angenehme Wärme breitete sich vom Herzen der Padawanin aus. Nylia war noch immer so müde und ihre Gedanken waren abgeschweift, dass sie begriff nicht sofort, was Jibrielle da zu ihrer ehemaligen Meisterin sagte. Sie hatte das vorher gar nicht abgeklärt, dass sie Lia als Schülerin nehmen wollte. Für einen Moment hatte diese daher Angst, dass es doch nicht so sein sollte. Ihre Freude wäre umsonst gewesen und sie stünde wieder ohne Meister da. Dabei wäre es die perfekte Lösung. Jibrielle und sie kamen super miteinander aus. Sie waren Freundinnen geworden und die junge Frau kannte Lia, so weit wie sie andere eben an sich heran ließ. Sie könnten zusammenbleiben und sie wäre nicht immer wieder von den Leuten getrennt, die sie mochte. Es wäre wirklich der Neuanfang, auf den sie seit ihrer Rettung auf Coruscant damals gehofft hatte. Nervös schaute sie daher zwischen Chesara und Jibrielle hin und her.


Bandomeer – Orsikos – in der Stadthalle- mit Kaiba, Jibrielle und Chesara
 
- Bandomeer - Orsikos - Stadthalle - Mit Jibrielle, Kaiba, Nylia -

Ein langer Tag neigte sich dem Ende zu und Chesara war froh, dass die Padawane wieder zurück waren. Letztlich war es so gewesen, wie Jibrielle befürchtet hatte, sie waren in der Mine verschüttet worden. Die erst kürzlich ernannte Jedi hatte sie jedoch retten können und so standen sie nicht nur allesamt wieder beisammen, sondern es gab auch erfreuliche Nachrichten zu teilen. Nach ihrer Ernennung zur Jedi und Nylias Befreiung hatte Jibrielle überlegt, das Mädchen zu ihrer Padawan zu nehmen. Dies war genau die Entwicklung, die Chesara sich von Anfang an gewünscht hatte.

"Natürlich geht das in Ordnung."

Bestätigte sie, als Jibrielle ihr diese neueste Entwicklung mitteilte und zudem fragte, ob dies in Ordnung ginge.

"Offen gestanden war das genau mein Plan, als ich überlegte Nylia mit nach Bandomeer zu nehmen."

Chesara lächelte. Die Dinge hatten sich großartig entwickelt und man konnte Nylia deutlich ansehen, wie sehr sie, die bisher so viel Pech in der Vergangenheit gehabt hatte, sich über die neue Situation freute. Auf den ersten Blick mochte man zwar den Eindruck haben, dass Jibrielle in ihrer kindlichen und manchmal zu leichten Art nicht als Mentorin geeignet war, doch Chesara wusste, dass sie auch eine andere, recht ernste und sehr gewissenhafte Seite an sich hatte. Es war lediglich nicht die Seite, die ein zufälliger Beobachter als erstes präsentiert bekommen würde.

"Dann schlage ich vor, dass wir jetzt gemeinsam zurück zum Frachter fahren."

Sagte Chesara und schaute zu Kaiba hinüber.

"Ist bei dir auch alles in Ordnung?"

Wollte sie wissen. Die beiden Padawane waren sicherlich gleichermaßen froh, wenn sie endlich zuerst unter die warme Dusche und dann ins Bett springen konnten. Es war für sie alle ein langer Tag gewesen.

- Bandomeer - Orsikos - Stadthalle - Mit Jibrielle, Kaiba, Nylia -


 
Bandomeer-System - Bandomeer - Orsikos - Straßenkomplex - Allein

Dank seines guten Orientierungsvermögens, gelang es Zhaax problemlos den Weg vom Schrottplatz zurück zur Stadthalle zu finden. Das Ersatzteil wog nicht viel, also forderte er seine Geschicklichkeit ein klein wenig, indem er das Gelenk zwischen seinen Fingern hin-und herjonglierte. Das ging zwei Runden, drei Runden und auch vier Runden gut, bis das Teil beinahe zu Boden fiel, doch dank seiner gut ausgeprägten Reflexe, konnte er es vor dem Fall in den Matsch zu seinen Füßen bewahren. Konzentriert beobachtete er seine Umgebung, doch tat er es unauffällig. Sicher wollte nicht jeder bei dem Schicksal, das ihn ereilte, begafft werden. Dezent blinzelte er über seinem Umhang hervor, den er sich so gebunden hatte, dass er seinen Mund bis zur Nasenspitze verdeckte, um den Atem durch den Stoff etwas aufzuwärmen. Bandomeer war für seinen Geschmack eindeutig zu kalt, und obwohl er den Leuten hier gerne half, wusste er über andere Welten bescheid, wärmere Welten, auf denen er jetzt lieber gewesen wäre. Der Twi'lek verwarf den Gedanken an sein eigenes Wohl und fokussierte wieder die leidenen Menschen, die ihn selbst auf den verschmutzten Straßen noch begegneten. Man konnte den Gräul in ihren Gesichtern erkennen, und inzwischen spürte man auch ihre Verärgerung deutlich. Sie hatten kein so großes Glück bei der Notversorgung wie andere und waren sauer. Sie wussten nicht genau auf wen sie sauer sein sollten, doch ihre Wut war vorerst wohl nicht wegzuwischen.

Als der junge Padawan die Stadthalle erneut erreichte, erspähte er Nylia und Kaiba bei Chesara stehen. Die beiden waren in die Gewänder der Jedi gehüllt, das erkannte Zhaax sofort. Neugierig verfolgte er das Gespräch zwischen der Jedi-Meisterin, Jibrielle und den Padawan-Kollegen von der Ferne. Doch schnell erinnerte das Multifunktionsgelenk den Twi'lek wieder an seine Aufgabe. Schnurstracks eilte Zhaax in den Raum, in dem Kord gerade ein Päuschen machte.

"Ich hab das Teil." platzte der Rylothianer in die Seelenruhe des Mechanikers.

"Jungchen, wo hast du denn gesteckt? Das hat ja ewig gedauert." Sprang Kord auf und entriss dem Padawan das Ersatzteil.

"Danke! Das war's soweit, den Rest krieg ich alleine hin."
Wedelte der Mensch mit der Hand, um den Twi'lek wieder zu seinen ursprünglichen Pflichten zu entlassen. Doch welche waren das? Zhaax verließ den Raum und verabschiedete sich.

Noch immer stand seine Jedi-Kollegschaft an dem gleichen Fleck. Zhaax beschloss sich einfach dazuzugesellen und die ihm Unbekannten zu begrüßen. Er entfernte den Umhang aus seinem Gesicht, legte die Kapuze nach hinten und wartete, bis das Gespräch zwischen Ches und den anderen beendet war.



Bandomeer-System - Bandomeer - Orsikos - Stadthalle - Bei Chesara, Nylia und Kaiba


EDIT: Sorry, OP-Hinweis zu spät gelesen. :s
 
Bandomeer – Orsikos – vor der Mine– mit Nylia und Jibrielle

Getrieben vom Hunger, reihten sich die beiden Padawane in die Schlange der Essensausgabe vor der Mine ein. Der Magen knurrte laut, die verschiedenen Gerüche der warmen Mahlzeiten, ließ Kaiba das Wasser im Mund zusammenlaufen. Er würde sich den Teller vollladen und so viel essen, bis man ihn wegtragen musste. Der Gedanke an Darok, lag in weiter Ferne, verdrängt durch das Gefühl der Lebendigkeit und dem Wissen, dem Tod entronnen zu sein. Nylia stubste ihm an und fragte, ob seine Trefferquote immer so gut sei. Der junge Mann schmunzelte.

"Aber sicher, in allen Dingen." Ein schurkisches Grinsen, erhellte sein Gesicht.

Seine Kollegin sprach ihre Begeisterung, endlich einen Meister gefunden zu haben laut aus, ihr hübsches Gesicht erhellte sich dabei, das Glück sprühte förmlich aus ihren Augen.

"Ich freue mich unheimlich für dich. Keinem anderen gönne ich das so wie dir. Du hast es verdient! Jibrielle und du, ihr werdet großartig harmonieren, ganz bestimmt. Wie es mir geht? Na ja... man lebt halt. Ich mag keine engen Räume, aber es geht schon. Es hat sich ja alles zum Guten gewendet."

Nachdem Essen, fuhren sie mit dem Gleiter sofort in Richtung Hangar. Obwohl Kaiba müde war, konnte er nicht einschlafen. Die vielen Eindrücke, lasteten nach wie vor schwer auf seinem Gemüt. Immer wenn er die Augen schloss, sah er Darok vor sich, der ihn anbettelte, dass der Jedi ihn doch heilen möge. Seufzend wurde dem Ex-Schmuggler bewusst, das dieses Erlebnis, ihn noch lange in seinen Träumen verfolgen würde. Jibrielle hielt vor dem Hangar, Kaiba schwang sich aus dem Gleiter, seine Schuhe versanken ein wenig in dem Morast. Jeder seiner Schritte verursachte einen schmatzenden Laut. Im inneren Gebäude, wartete bereits Chesara auf sie. Die Jedirätin kam auf sie zu und für einen Moment verflogen die düsteren Gedanken Kaibas. Erleichterung durchströmte ihn, die Gegenwart seiner Meisterin war angenehm und beruhigend zugleich. Obwohl er sie nicht lange kannte, vertraute er der Jedi und fühlte sich geborgen bei ihr. Ihre gütigen Augen huschten sorgenvoll über Nylia und ihn. Nach der Unterhaltung zwischen der Rätin und der Ritterin, wandte sich Chesara an ihn. Müde wie er war, dauerte es einen Herzschlag, bis er reagierte.

"Ja, danke. Jibrielle kam gerade zu rechten Zeit. Vielleicht sollte ich dir später alles in Ruhe erzählen. Im Moment brauche ich nur eine heiße Dusche und eine neue Robe."

Kaiba musste ihr von Darok erzählen. Vielleicht würde es helfen, die Albträume und die Bilder des verblutenden Mannes zu vergessen. Sie würde sicher Verständnis haben. Nylia und Kaiba trennten sich auf dem Weg zur Dusche, nachdem er sich eine neue Jedirobe besorgt hatte. Das heiße Wasser auf der Haut zu spüren, war ein wunderbares Gefühl. Es schien als würde mit dem Schmutz, dem Schweiß und dem anderen Dreck, auch die Erlebnisse von sich waschen, zumindest verschwanden die Gedanken vorerst. Eine Weile stand er nur da und genoss die Wärme. Ein aberwitziger Einfall durchfuhr ihn: wie schade das es keine Gemeinschaftsduschen gab. Grinsend trocknete er sich ab und zog sich frische Sachen an. Die Schmutzwäsche wollte er in seiner Tasche verstauen, allerdings roch sie so stark, dass er in Erwägung zog sie lieber zu verbrennen. Sauber und nach Seife duftend, stürzte Kaiba fasst ins Bett und fiel in einen glücklicherweise traumlosen Schlaf.

--------------​

Zwei Wochen lang halfen die Jedi, so gut sie konnten: versorgten Verletzte, verteilten Medikamente oder unterstützen die Bergungskräfte. Am Ende der zweiten Woche, meinte Chesara, dass es Zeit wäre aufzubrechen, es würden noch andere Aufgaben warten. Anscheinend sollten Adrian und eine junge Miraluka Namens Zasuna,die ihm zur Hand gehen würde, auf Bandomeer verweilen. Die Planung für ihren Aufbruch und ihr nächstes Ziel konnten sie nun in aller Ruhe Angriff nehmen.

Bandomeer - Orsikos - Stadthalle - Mit Jibrielle, Chesara, Nylia

OP: Ich hoffe, das ist so in Ordnung und lässt noch genug Raum für die Planung und eine eventuelle Verabschiedung :)
 
Zuletzt bearbeitet:
~~~ Bandomeer-System ~ Orsikos ~ Stadthalle ~ mit Nylia, Chesara, Zhaax und Kaiba ~~~

Also sprach Chesara. Und sie sagte ja. Mehr noch: Sie hatte diese Verbindung von Meisterin und Schülerin von Anfang an geplant gehabt. Angesichts dieser Offenbarung geriet Jibrielle zum abertausendsten Mal in pure Verblüffung über ihre magische Mentorin. Wie sollte sie nur je ohne sie zurecht kommen? Wie konnte sie nur jemals eine auch nur annähernd so gute Lehrerin für Nylia sein, wie Chesara für sie gewesen war? Auf all diese Fragen würden nur Zeit und Sterne irgendwann antwort geben können. Mit gerührtem Blick sah sie ihre ehemalige Meisterin an und fühlte plötzlich, wie diese offizielle Anerkennung von Nylia als ihre Schülerin nun endgültig das alte Band zwischen ihr und Chesara durchtrennt hatte. Nun war es letztlich ganz real geworden, jetzt hatte sich wirklich etwas verändert. Jibrielle sah hinüber zu ihrer Freundin und Altersgenossin, der sie nun eine Lehrerin sein sollte. Nein, wenn schon nicht für sich selbst, aber für Nylia musste sie stark bleiben und tun, was man von ihr erwartete: Wirklich erwachsen werden. Durch das große Dach der Stadthalle schien mittlerweile die Nacht in ihrer ganzen Anmut hinein. Die Sterne blitzten ihnen zu, so als riefen sie nach ihnen, sie doch einmal zu besuchen, wie einsame Leuchtfeuer. Doch was dort oben fehlte, zwischen all den kleinen Lichtern, war das große Licht, ein Mond. Wie einsam ein Planet ohne Mond sein musste, wie traurig die Leute, die nicht zu ihm aufschauen konnten, um sich einander nahe zu wissen, obwohl sie durch tausende Meilen voneinander getrennt waren. Und wie traurig, dass diese Welt nicht einen einzigen Mond besaß, auf den alle schauen konnte.
Und so schaute sie abermals in Chesaras große, gütige Augen und unterdrückte den tiefen Wunsch, sie nochmals wild in die Arme zu schließen, ihr nochmal und nochmal für alles zu danken, aber doch nicht wieder loszulassen. Stattdessen lächelte sie nur tapfer, nickte ihr dankend zu und sprach:


"Dann werde ich deinen Wunsch so gut erfüllen, wie ich kann, und versuchen, dich nicht zu enttäuschen."

Chesaras Blick weilte noch einen Moment auf ihrer freigelassenen Schülerin, bevor sie sich ihrem neuen Schützling, Kaiba, zuwandte. Und so tat es auch Jibrielle. Nylia und sie gingen ein paar Schritte und hielten schließlich wieder auf den Ausgang der Stadthalle zu. Der Tag war auf seine eigene Art wieder sehr anstrengend und ereignisreich gewesen, obwohl der nächste mit Sicherheit wieder strapaziöser werden würde. Sie würden hier gewiss noch eine kleine Weile bleiben, bis die erste Hilfe für die von der Flut getroffene Bevölkerung überwunden war. Keine sehr gute Zeit, eine junge Padawan auszubilden. Jibrielle runzelte die Stirn und schaute zu ihrer blonden Freundin herüber.

"Wir werden die nächsten Tage und Wochen wohl noch alle Hände voll zu tun haben. Neben dem ganzen Verarzten und Versorgen wird kaum Zeit übrig bleiben, schon vernünftig zu trainieren. Und es auf Kosten der Erste Hilfe zu machen, wäre verantwortungslos, findest du nicht? Deshalb schlage ich vor, wenn wir den Inoffiziellen Start deiner Ausbildung, die tatsächliche Lehre, im Wesentlichen vertagen, bis Bando wieder ruhiger atmen kann. Was meinst du? Du hast so lange auf einen Meister warten müssen, da tun doch ein paar Tage mehr auch nichts mehr zur Sache, oder?"

meinte Jibrielle, lachte legte Nylia beim Gang zum Speeder freundschaftlich den Arm über die Schulter und drückte sie seitlich kurz an sich.

"Das heißt zum Glück aber nicht, dass wir uns jetzt nicht endlich wieder einander erzählen können, bis uns der Mund fuselig wird. Du musst mir unbedingt von Lianna erzählen! Ich selbst war damals ja nur kurz zu Besuch da. Wie fandest dus da so?"

fragte Jibrielle grinsend und in der Ferne leuchteten aufgeregt die Sterne. Die nächsten zwei Wochen vergingen wie im Flug und unendlich langsam zugleich. Jeden Tag fuhren die Jedi dorthin, wo sie glaubten, am meisten gebraucht zu werden. Jeden Tag bandagierten, trugen, trösteten, peppelten, bestärkten und betrauerten sie, sodass sie sich jeden Morgen aufs Neue wie von den Toten auferstanden fühlten. Doch selten war eine Tätigkeit so befriedigend gewesen. Im Gegensatz zu Chesaras Fähigkeiten waren Jibrielles Machtfertigkeiten kaum besser zu Gebrauchen, als die der Padawane, aber vor allem die einfachen Tätigkeiten, die vermeintlich Gewöhnlichen, waren unendlich ausfüllend. Zwar versuchte Jibrielle, sich hier und da auch etwas von Chesaras mysteriöser Machtheilung abzuschauen, doch bewies sie hier auch nicht mehr Talent als in den vielen anderen abstrakten Machtdisziplinen - und Zeit für echten Unterricht bei Chesara blieb hier genauso wenig wie für Training mit Nylia - und so blieb ihre Mühe vergebens. Wozu Nylia und Jibrielle aber tatsächlich viel kamen, was das plappern. Beinahe jeden Abend sprachen sie noch eine Zeit lang über die vergangenen Wochen und Monate, über die Zeit, seit sie sich auf Coruscant zuletzt gesehen hatte. Jibrielle erzählte Nylia schließlich im Detail von ihrem Abenteuer wieder Willen auf Ord Mantell, von dem Angriff der Sith, von Jon und Bryce, von den Rorty Geschwistern, von Rin und Meister Dhii, und schließlich auch von Lilique und Ijelinn. Lediglich die zu abstrusen oder furchterregenden Aspekte, also die schrecklichen Foltervisionen oder die eher peinlichen Albtraumsequenzen mit dem falschen Adrian, sowie die vielleicht pikanteren Details ihrer Reise, ließ sie außen vor. Und auch Nylia erzählte ihr schließlich immer mehr von sich und ihrer Zeit auf Lianna, nachdem sie nach und nach stetig mehr aufzutauen schien. Denn auch wenn sie die blonde Padawan sehr über die Ernennung gefreut hatte, trug sie noch immer einen dicken Eispanzer um sich herum, durch den sie niemanden ließ. Doch Jibrielle glaubte zu fühlen, wie dieser Panzer nach und nach für sie schmolz. So vergingen über vierzehn Tage auf Bandomeer - der anstrengenste Urlaub, den man sich vorstellen konnte - und schließlich war es Zeit, wieder aufzubrechen.

~~~ Bandomeer-System ~ Orsikos ~ Frachter ~ mit den Anderen ~~~
 
- Bandomeer - Orsikos - Raumhafen - Vor dem Frachter -

Die vergangenen 14 Tage waren anstrengend gewesen. Die Jedi hatten wenig geschlafen und sich die meiste Zeit über zwischen der Stadthalle und dem Krankenhaus hin- und her bewegt. Es hatte immer etwas zu tun gewesen. Nach den Verletzungen, die sie in den ersten Tagen ihres Aufenthaltes behandelt hatten, hatte Chesara in der darauffolgenden Zeit begonnen, Krankheiten zu bekämpfen, vor allem solche, die durch unreines Wasser hervor gerufen worden waren. Der Zustand der Stadtbewohner war noch immer furchtbar. Die Helfer taten jedoch ihr möglichstes und Chesara fand, dass der Zusammenhalt hier überall sehr groß war. Trotzdem war es Zeit für sie, wieder aufzubrechen. Die Galaxis stand nicht still, so sehr sie hier auch gebraucht wurden. Für die verhältnismäßig wenigen Jedi, die es in der Galaxis gab, gab es einfach viel zu viel zu tun.

Chesara, Zhaax und Kaiba, sowie Jibrielle und Nylia hatten sich von den Menschen und Nichtmenschen im Lazarett verabschiedet und würden Bandomeer mit dem Frachter, mit dem sie auch gekommen waren, wieder verlassen. Adrian und Zasuna würden noch bleiben. Die beiden kamen gut miteinander zurecht, hatte Chesara den Eindruck, und sie hätte Adrian bereits vorgeschlagen, die Miraluka zu seiner Padawan zu nehmen, wenn sie nicht das Gefühl gehabt hätte, ihn diese Entscheidung selbst treffen zu lassen. Auch Jibrielle hatte den richtigen Moment und auch die richtige Schülerin für sich selbst erkannt. Adrian konnte dies ebenso. Der Abschied von dem Jedi-Ritter und der Padawan fand am Raumhafen statt, kurz bevor sie starteten. Kaiba, der wieder den Pilotensitz besetzt hatte, hatte die Triebwerke bereits gestartet.


"Wir sehen uns auf Lianna wieder."

Sagte Chesara und reichte Adrian, sowie Zasuna, die Hand. Als sie die Rampe hinauf stieg, winkte sie noch. Ihr nächstes Ziel hieß Haruun Kal, ein Planet, den Chesara zuvor noch nicht besucht hatte. Seit einiger Zeit gab es dort jedoch eine Basis des Jedi-Ordens, eine Art Jedi-Akademie, wenn auch nicht so groß, wie der Name allein von seinem Klang her vielleicht vermuten ließ. Die Korunai waren von Natur aus machtsensitiv, der republikanische Planet pflegte ein gutes Verhältnis zum Orden der Jedi und so hatte man beschlossen, dort ein Auffangbecken für all jene Korunai einzurichten, die geeignet waren, um dem Orden beizutreten. Es stand den dortigen Familien frei, ihre Kinder in die Akademie zu übergeben und dort unterrichten zu lassen, wo sie auf ihre Fähigkeiten und Eignung hin geprüft wurden, meist in noch recht jungem Alter. War das Ergebnis positiv, so wurden die Kinder weiter geschult und später, wie andere Padawane auch, nach Lianna geschickt. Chesara freute sich auf die Reise auf den ihr noch unbekannten Planeten, den sie nur aus Beschreibungen kannte. Sie flog als Abgesandte des Rates dorthin, um nach dem Rechten zu sehen und eventuelle Hilfestellung zu leisten, sollte sie benötigt werden.

Als das Schiff von Bandomeer abhob, hatte Chesara das Gefühl, endlich wieder tief durchatmen zu helfen. Die letzten zwei Wochen waren für sie alle anstrengend gewesen und sie hatte nicht viel Zeit gehabt, sich um die Ausbildung ihrer beide Padawane zu kümmern. Sie hatten immer wieder einige Übungen nebenbei gemacht, doch der Fokus hatte ganz klar auf der Hilfe Bandomeers gelegen. Haruun Kal würde ihnen die Möglichkeit geben, ihr Hauptaugenmerk noch einmal auf das Training zu legen.


- Weltraum - Frachter - Mit Kaiba, Nylia, Jibrielle, Zhaax -


*** Outplay **
Weiter geht es in diesem Thread: http://www.projektstarwars.de/forum/projekt-star-wars-rollenspiel/44224-weltraum-republik.html
 
.: Bandomeer-System - Orbit um Bandomeer - Frachter - Allein :.

Die Belastung der letzten zwei Wochen war deutlich spürbar. Muskelkater und Verspannungen waren da noch die geringsten Sorgen. Am Schlimmsten jedoch war die Kälte, die nasse, unerträgliche Kälte. Zhaax kannte das Risiko bevor er den Planeten betrat, in der Miene arbeitete und sich anschließend den Jedi anschloss, doch abfinden konnte er sich mit den niedrigen Temperaturen nicht. Deshalb war er froh von Bandomeer weg zu sein. Doch im krassen Gegensatz zu seiner Freude, den kalt-feuchten Planeten verlassen zu haben, traten Mitleid und Bedauern, das er für die Obdach- und Besitzlosen, die Kranken und die Schwachen hatte. Er stellte sich viele Fragen. Wie würde das Leben da unten jetzt weitergehen? Wann würde man das alltägliche Leben wieder aufnehmen? Fragen, die wohl nur die Zeit beantworten konnte.

Ruhelos trabte der Twi'lek-Padawan in dem ruhigen Schiff auf und ab, besuchte den Gemeinschaftsraum, indem sich niemand befand und ging danach den langen Korridor in Richtung des Cockpits. Schnelligkeit faszinierte ihn schon immer und er wollte wissen, mit welchen Geschwindigkeiten der Frachter sich bewegte. In seinem Quartier bekam er davon ja nicht viel mit.
Als er die Tür zum Cockpit öffnete, sah er seinen Padawan-Kollegen auf dem Pilotensitz platziert. Noch hatte das Schiff den Sprung in den Hyperraum nicht gewagt und so nutzte Zhaax die Gelegenheit um sich mit Kaiba bekannt zu machen.
Er näherte sich ruhig von hinten an, machte dann aber einen mäßig hörbaren Schritt, der seine Anwesenheit verraten sollte.


"Man munkelt ihr wart in einer Mine eingesperrt. Wie ist das denn passiert?" fragte der Rylothianer, das Gespräch beginnend.

"Ich hoffe das war nicht allzu lange. Ach ja, wir hatten noch gar keine Gelgenheit uns einander vorzustellen. Mein Name ist Zhaax, ich bin Chesaras neuer Padawan. Ich habe gehört, wir haben beide die Ehre von ihr zu lernen." grinste der Twi'lek-Junge freundlich und setzte sich auf den noch leeren Co-Piloten-Sitz.

Staunend beobachtete er die Instrumente, die ausgebreitet wie eine offene Werkzeugtruhe vor ihm lagen und räusperte sich.


.: Bandomeer-System - Orbit um Bandomeer - Frachter/Cockpit - Bei Kaiba :.
 
[ Bandomeer – Orsikos – Raumhafen ]

Zwei Wochen hatten sich die Jedi mit vereinten Kräften dem Leid und den Problemen auf Bandomeer gestellt. Gemeinsam hatten sie viel bewegt, jeden Abend hatte Adrian müde und erschöpft in seinem Bett liegend gewusst, wie viel sie geleistet hatten. Trotzdem blieb immer dieses Gefühl: Es war noch mehr zu tun, es war noch nicht genug. Adrian war auch bewusst, dass sie nicht auf Bandomeer bleiben konnten bis jedem geholfen war – das lag außerhalb ihrer Fähigkeiten und Kapazitäten, doch bis dahin – bis es eine neue Aufgabe des Ordens gab – würde er alles in seiner Macht stehende tun, um weiteren Menschen und Nicht-Menschen zu helfen. Und so hatte Adrian eine Entscheidung getroffen: Während Chesara zusammen mit ihren Padawanen Kaiba und Zhaax, sowie Jibrielle und Nylia nach Haruun Kal aufbrach, blieb er auf Bandomeer. Die Jedi-Rätin wollte sich auf Haruun Kal die Jedi-Akademie ansehen und Jibrielle hatte sich ihr angeschlossen. Seine ehemalige Padawan-Kollegin hatte beschlossen Nylia zur Schülerin zu nehmen und da alle Schüler mit ihren Meistern gingen, blieben nur noch Adrian und Zasuna übrig. Sie würden später wieder auf Lianna zusammentreffen. Der junge Jedi-Ritter sah keine Notwendigkeit darin, sie nach Haruun Kal zu begleiten – hier auf Bandomeer wurde er viel mehr gebraucht. Zasuna hatte sich dazu entschlossen ebenfalls zu bleiben, da sie den Wunsch hegte nach Lianna zu fliegen. Haruun Kal war für sie nicht von Interesse. Sie würde also gemeinsam mit Adrian dorthin reisen und ihn bis dahin weiter unterstützen. Er mochte diese Entwicklung. Ein bisschen wirkten sie jetzt, als wären sie ein Meister- und Schüler-Pärchen, so wie Jibrielle und Nylia seit neuestem. Dieser Gedanke war ihm schon gekommen, gleichzeitig schien er ihm sehr schwer und bedeutsam und er wusste nicht, was er damit anfangen sollte. Zasuna war älter als er, in manchen Belangen sicher erfahrener und reifer. Auch wenn sich gezeigt hatte, das sie gut harmonierten und das der Altersunterschied kein großes Problem darzustellen schien: Ein Restzweifel blieb. Der Zweifel daran, ob er sie wirklich gut an die Hand nehmen und ihr die Macht näher bringen konnte.
Immerhin, so sagte er sich, war jetzt auf Bandomeer sowieso nicht der dringendste Zeitpunkt darüber nachzudenken und so verschob er diese Entscheidung.

Nachdem Chesara mit den anderen nach Haruun Kal abgereist war, fehlte Adrian und Zasuna die Möglichkeit eines Schlafplatzes, da sie bisher immer auf dem Schiff übernachtet hatten. Der Ithorianer Momom Zuf stellte sich bei dieser Herausforderung wieder einmal als treuer Helfer heraus. Er beschaffte ihnen Unterkünfte in einem mittelmäßigen Hotel am Raumhafen mit dem langweiligen Namen „Orsikos Business Hotel“. Kein Luxus, aber angesichts der Umstände auf dem restlichen Planeten nicht die schlechteste Behausung.

Adrian ließ sich erschöpft in die breite Couch sinken. Die Herausforderungen hatten sich in den letzten zwei Wochen gewandelt. Jetzt waren es weniger die akuten Notfälle, die behandelt werden mussten, als mehr Krankheiten und Aufräumarbeiten. Mangels Erfahrung und Können im Bereich der Heilung hatte er sich größtenteils den Aufräumarbeiten angeschlossen und Zasuna hatte ihn dabei gut unterstützt. Sie war noch nicht so erfahren in der Levitation, doch das machte sie durch Willenskraft und körperliche Arbeit wett. Sein Blick wanderte zur Tür der Nasszelle des kleinen Apartments. Die Miraluka duschte sich, Adrian war gerade damit fertig geworden. Seine Haare waren noch nass und er hatte sich bequeme Hauskleidung angezogen. Ein lässiges T-Shirt und eine lockere Stoffhose. Es war merkwürdig, sich das Quartier mit Zasuna zu teilen – auch wenn sie getrennte Betten hatten – doch eine Wahl hatten sie nicht. Und als Jedi lag es ihm fern, sich über solche Kleinigkeiten zu beschweren. Es fühlte sich nur ein wenig so an, als wäre er wieder mit seiner Schwester zusammen. Das war die letzte Zeit gewesen, in der er sich mit einem Mädchen bzw. einer Frau das Quartier geteilt hatte.
Müde rieb er sich seine Augen und zappte durch die Holo-Kanäle. Bilder der Katastrophe wurden immer noch jeden Tag gezeigt, doch er bemühte sich, dem aus dem Weg zu gehen. Er brauchte diese Zeit der Ablenkung nach einem harten Tag und manchmal war es nicht nur die Jedi-Meditation, die ihm die gewünschte Entspannung brachte, sondern auch einfach ein dämlicher Cartoon, den er sich ansehen konnte. Es lief eine Sendung mit einem kleinen Bantha, dem alle möglichen Missgeschicke passierten. Adrian grinste und dachte für einen Moment mal nicht an all das Leid und die Probleme, die morgen früh wieder auf ihn warteten. Die Welt stand nicht still, doch manchmal musste man sie für sich selbst anhalten.


[ Bandomeer – Orsikos – Raumhafen – Orsikos Business Hotel – Quartier | mit Zasuna ]
 
- Bandomeer – Orsikos – Raumhafenbezirk – Gleiter – Mit Venecia, Bone, GE3 -

Am frühen Abend erreichten sie Orsikos, eine Stadt, von der in den Medien nur aus einem Grund berichtet wurde: weil sich Jedi dort aufhielten. Als der Gleiter mit Akemi, Venecia und Bone und GE3 an Bord im die Stadt erreichte, hatte Akemi noch keine Ahnung, ob sie wirklich auf Adrian treffen würde. Sie wusste nur, dass Rätin Chesara unter den Helfenden sein sollte, denn soviel hatten die Nachrichten berichtet. Die Kameracrew, die Akemi begleitete, war in einem zweiten Gleiter unterwegs und bog kurz nach ihnen auf das abgesperrte Raumhafengelände ein, auf dem sie bereits von einem Ithorianer erwartet wurden. Venecia hatte die verantwortlichen Stellen in der Stadt kontaktiert und um eine Herstellung des Kontaktes zu den Jedi gebeten. Entsprechend freundlich empfing der Ithorianer namens Mormon Zuf die kleine Gruppe.

“Ich fürchte, Rätin Chesara seient erst heute Mittag gereist ab.“

Erklärte er in entschuldigendem Tonfall, als Akemi und Venecia ihn begrüßt hatten. Die junge Schauspielerin durchbrach das Gefühl der Enttäuschung. Die Jedi waren abgereist? Heute? Aber dann war sie ja vollkommen umsonst hierher gekommen! Sie hatte sich gefreut, ihre Freunde unter den Jedi wieder zu sehen, allen voran – und darauf hatte ihre größte Hoffnung natürlich beruht – Adrian.

“Aber wieso? Wie lange waren sie hier?“

Fragte Akemi und der Ithorianer wiegte den Kopf.

“Etwas mehr als zwei Wochen.“

Antwortete er.

“Einer der anderen Jedi jedoch seien hier geblieben um zu helfen weiter.“

War das ein neuer Hoffnungsschimmer, den sie verspührte? Akemi wechselte einen Blick mit Venecia.

“Wie ist sein Name und wo finden wir ihn?“

Schaltete sich die Theelin ein und Akemis Herz machte vor Freude einen kleiner Hüpfer, als sie die positive Antwort vernahm, die der Ithorianer von einem Datapad vorlas:

“Sein Name ist Adrian Reven.“

Adrian war hier, ganz in der Nähe und er hatte keine Ahnung, dass Akemi auf dem Weg zu ihm war. Es mochte unpassend sein im Zusammenhang mit der restlichen, noch geschwächten und hilflosen Situation der Stadt, doch Akemi freute sich unheimlich, Adrian wieder zu sehen und wäre am liebsten wie ein Kind auf und ab gehüpft, als sie mit Venecia, Bone und dem Protokolldroiden den Flur des Hotels entlang ging, in dem Adrian nach Aussage des Ithorianers ein Zimmer bewohnte. Er war hier geblieben, um noch weiter auszuhelfen, während Chesara und ein paar andere Jedi bereits wieder abgereist waren. Es war zwar ungewöhnlich, soweit Akemi wusste, dass ein Padawan nicht mit seiner Meisterin zusammen reiste, doch auf Bandomeer herrschten auch nicht gerade alltägliche Umstände. Die Situation hier erforderte vermutlich einfach besondere Maßsnahmen. Gesprochen hatte sie Adrian seit Malastare nicht mehr und es gab sicherlich wieder viel zu erzählen. Sicherlich dachte er noch immer viel an Alisah – wie konnte er auch nicht – und Akemi hatte sich bereits zwischendurch gefragt, ob sie wohl in Kontakt geblieben waren, so wie sie es vor gehabt hatten.

Als sie die Tür des Raumes, den Adrian bewohnte, erreicht hatten, atmete Akemi einmal tief durch. Vorfreude und ein klein wenig Aufregung vermischten sich, obwohl Adrian ihr ältester Freund war und es eigentlich keinen Grund sein, aufgeregt zu sein, ihn zu sehen. Wenn man sich jedoch nur so selten und dann meist so kurz traf, war es immer etwas Besonderes.


“Nun beeil dich, ihr habt nicht den ganzen Abend Zeit und du willst doch nicht die ganze Zeit mit Herumstehen verplempern, oder?“

Forderte Venecia sie gutmütig aber bestimmt auf. Es stimmte, die ganze Nacht würden sie wohl nicht zusammen sitzen können, schließlich waren sie beide hier, um zu arbeiten. Entschlossen hob Akemi die Hand und klopfte dreimal, klar und deutlich. Sie freute sich darauf, Adrians Gesicht zu sehen, wenn er die Tür öffnete.

- Bandomeer – Orsikos – Raumhafenbezirk – Orsikos Business Hotel – Flur – Mit Venecia, Bone, GE3 -
 
[ Bandomeer – Orsikos – Raumhafen – Orsikos Business Hotel – Quartier | mit Zasuna ]

Das Klopfen an der Hotelzimmertür wirkte auf Adrian wie ein Störgeräusch. Er war gemütlich in die tiefen Kissen des Sofas versunken und hatte die nackten Füße auf dem Tisch ausgestreckt. Jetzt musste er aufstehen, wohl oder übel. Adrian Reven war höflich, immer zu jeder Uhrzeit und in jeder Verfassung. Wer wohl zu dieser Uhrzeit noch etwas von ihm wollte? Eigentlich konnte es sich nur um Momom Zuf handeln. Der Ithorianer hatte ihnen das Quartier verschafft und war so ziemlich der einzige, der von ihrem Aufenthalt hier wusste. Oder hatte Zasuna etwa eine Bestellung beim Zimmerservice aufgegeben, während er unter der Dusche gestanden hatte? Irgendwie passte das nicht zu der ansonsten so bescheiden wirkenden Miraluka. Nachdenklich wackelte Adrian mit den Zehen, hievte die Füße schließlich doch von dem Tisch auf den Boden und richtete sich auf. Nach so einem Tag schienen selbst die kleinsten Bewegungen unüberwindbar anstrengend. Mit einem Ohr hörte er, an der Nasszelle vorbeilaufend, dass Zasuna noch duschte und trat dann vor die Zimmertür. Seine rechte Hand tastete blind nach dem Türöffner. Eine Sekunde später schob sich die Tür vor ihm zur Seite. Und entblößte eine junge Frau, mit brünettem Bob, außerordentlich hübschem Gesicht und einem Lächeln auf den Lippen. Adrians Herz machte einen Hüpfer.

„Akemi!“

Der junge Jedi blinzelte seiner besten Freundin irritiert entgegen, während seine Gedanken wild in seinem Kopf umherflogen. Starr von der Überraschung glotzt er sie an.

„Was … wie … ich meine … wieso … also: Was machst du hier?!“

Bevor sie ihm antworten konnte, breitete sich ein Strahlen auf seinem Gesicht aus. Es war doch egal, warum sie hier war. Sie war hier! Akemi, seine beste gute Freundin war hier und mit ihr nahm dieser Abend – sogar dieser komplette Tag – eine völlig neue Wendung. Egal, was sie von ihm wollte, ob sie Bitte oder Anliegen hatte, egal was es war: Akemi Akanato bedeutete für Adrian nie etwas Schlechtes. Mit einem großen Schritt trat er auf sie zu, umarmte sie kräftig und hob sie einige Centimeter vom Boden hoch. Die anderen Personen hinter ihr nahm er nur aus den Augenwinkeln war. Einen sehr langen Moment später, stellte er sie wieder auf dem Boden ab und grinste sie an. Die feuchten Haare fielen ihm dabei vor die Augen.

„Was ich sagen wollte, war: Schön dich zu sehen.“

[ Bandomeer – Orsikos – Raumhafen – Orsikos Business Hotel – Quartier | mit Zasuna und Akemi ]
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
<| Bandomeer – Orsikos Business Hotel – Quartier |> mit Adrian

Es waren nun schon einige Tage seit ihrer Ankunft auf Bandomeer und dem ersten Zusammentreffen mit den Jedi vergangen. Nachdem sie ihr gesamtes Leben nur auf Alpheridies verbracht hatte war das meiste hier wirklich sehr neu für sie. Zasuna wusste jetzt, dass sie Raumschiffe und die Raumfahrerei hasste. Eine solche Naturkatastrophe und andersartige Kultur wie auf Bandomeer hatte sie zuvor auch nie erlebt. Auch die Tatsache, dass die Jedi nun ihre neue Familie waren, war durchaus gewöhnungsbedürftig.

Es gab viel zu entdecken und sie musste ihren Platz erst noch finden. Jedi auf Bandomeer in Aktion zu sehen war dabei nur eine Sache. Sie freute sich schon auf den Jedi-Tempel und das ganze Wissen, welches dort auf sie wartete. Sie hatte nur ein paar Bilder vom ehemaligen Tempel auf Coruscant gesehen und rechnete damit, dass die neue Heimatwelt der Jedi auf Lianna nicht weniger beeindruckend sein würde. Außerdem musste sie einen Meister finden und viel trainieren. Damit war ihre Entscheidung, zunächst mit Adrian hier zu bleiben um dann anschließend direkt nach Lianna zu fliegen, nur logisch gewesen.

Auch wenn das Gefühl, mit dem etwas jüngeren aber weitaus erfahreneren Jedi ein Zimmer zu teilen auch etwas seltsam war. Auf Alpheridies hatte immer jeder sein eigenes Zimmer gehabt. Das Wasser der Erfrischungszelle rann über ihren Körper und brachte ein angenehmes Gefühl der Reinheit mit sich. Als könne man damit den ganzen Dreck, das ganze Blut und all die schlechten Eindrücke und Emotionen der letzten Tage von sich abwaschen. Leider, so war der Miraluka vollkommen klar, würde dieses Gefühl nicht allzu lange anhalten.

Schließlich stoppte sie das Wasser und griff nach dem Handtuch um sich abzutrocknen. Im gleichen Moment wurde sie sich ihres Fehlers auch sogleich bewusst. Sie hatte vergessen ihre Reisetasche mit ihrer frischen Kleidung mit in die Kabine zu nehmen. Sie schaute kurz zu ihrer alten Kleidung, die neben ihr auf dem Boden lag. Wenn sie das Zeug nochmal anzog konnte sie gleich nochmal Duschen gehen. Naja, zum Glück war ihr Handtuch ja eigentlich groß genug. Außerdem war Adrian eben schon in einen seltsamen Holofilm vertieft gewesen. Vielleicht – hoffentlich – würde es ihm gar nicht auffallen, wenn sie nur im Handtuch bekleidet durchs Zimmer lief. Ihre Reisetasche lag neben ihrem Bett, nahe beim Eingang zur Erfrischungszelle. Sie würde nur hinter seinem Rücken herumrennen. Vielleicht schlief er ja sogar. Die rothaarige Miraluka wollte es probieren. Zunächst band sie sich aber erneut ihr dunkles Tuch um die Stirn und über die nicht vorhandenen Augen. So fühlte sie sich jedenfalls noch weniger nackt.

Sie öffnete die Tür und trat vorsichtig nach draußen… und stand damit auf einmal mitten im Raum, in dem sich zu ihrer Überraschung nicht nur Adrian – und zwar hellwach und überhaupt nicht auf seinen Holofilm konzentriert, sowie eine Frau und ein paar weitere Leute aufhielten. Und was genau würden die jetzt denken… Nachdem mittlerweile alle Blicke auf sie gerichtet waren konnte sie sich unmöglich wieder einfach so in die Nasszelle zurückschleichen. Super Zasu, reife Leistung.


“Ich… äh…hallo.“

Sie bemerkte, dass ihr die Stimme fast wegblieb und daher räusperte sie sich verlegen. Wer waren diese Leute? Was machten sie hier? Freunde des Jedi? Auf Bandomeer? Warum durfte sie sich als Padawan bezeichnen, wenn sie zu blöd war um ihren Machtblick im Voraus zu benutzen und die Lage auszukundschaften.

“…Tasche.“

War das einzige Wort, was ihr dazu sonst noch einfiel. Sie legte schnell die wenigen Schritte zurück, griff nach ihrer Tasche um dann möglichst eilig wieder in der Erfrischungszelle zu verschwinden.

<| Bandomeer – Orsikos Business Hotel – Quartier |> mit Adrian, Akemi und Co.
 
- Bandomeer – Orsikos – Raumhafen – Hotel – Hotelzimmer – Mit Adrian, Venecia, Bone, GE3 -

Auf Adrian war immer Verlass. Wenn es um ihn ging, musste sich Akemi keine Gedanken machte, ob der Zeitpunkt ihres Besuches wohl passend war, ob er sie überhaupt treffen wollte oder ob er sich freuen würde. Sie waren Freunde und sie sahen sich selten: Natürlich freute sich Adrian, sie zu sehen! Vergnügt lachte Akemi, als er sie überschwänglich hoch hob und an sich drückte. Die Schauspielerin, klein und zierlich, besaß die perfekte Statur, um sich in die Luft heben zu lassen, wenn sie sich sonst auch manchmal wünschte ein paar Zentimeter größer zu sein. Sie umarmte Adrian und erwiderte sein breites Grinsen.

“Na, Überraschung gelungen?“

Fragte sie gut gelaunt und selbstzufrieden.

“Ich habe gehört, dass ihr hier auf Bandomeer seid! Ich mein, ich war auch hier, drüben in Bandor.“

Erklärte sie als erste Reaktion auf seine Frage, was sie hier machte, auch wenn diese Erklärung noch nicht besonders aussagekräftig war. Akemi grinste und sie musste Adrian einfach nur ein paar Sekunden ansehen, um zu begreifen, dass er wirklich und wahrhaftig hier war. Diesen Moment des Wiedersehens musste man auskosten.

“Also hab ich gedacht, ein bisschen Zeit hab ich eh' noch, dann schau ich kurz hier vorbei – obwoooohl ich nicht wusste, ob du wirklich hier bist. Ich hatte lediglich gehört, dass Rätin Chesara hier ist und dass...“

Mitten im Satz brach Akemi ab. Schräg hinter Adrian hatte sich eine Tür geöffnet und eine Frau betrat den Raum. Augenblicklich wandten sich alle Blicke in ihre Richtung.

“Oh.“

Entfuhr es Akemi und sie errötete. Die Situation war offensichtlich. Soviel zu ihren ursprünglichen Gedanken. Sie hätte sich doch anmelden sollen. Die Frau, die offensichtlich gerade aus der Erfrischungszelle kam und nicht viel mehr als ein Handtuch trug, stammelte nur ein paar wenige Worte, nicht weniger peinlich berührt als Akemi, und verschwand wieder, sobald sie eine im Raum stehende Tasche in ihren Besitz gebracht hatte. In Akemis Wangen stand noch immer die Hitze. Sie hatte Adrian noch nie zusammen mit einer Frau gesehen. Er hatte mal erwähnt, eine Freundin gehabt zu haben, doch das war lange her. Der Zeitpunkt, ihn zu besuchen, war jedenfalls doch nicht besonders gut gewählt gewesen.

“Ähm, naja, jedenfalls dachte ich, es wäre eine nette Idee, mal vorbei zu schauen.“

Beendete Akemi ihren Satz anders, als sie geplant hatte.

“Ich wollte aber nicht stören...“

- Bandomeer – Orsikos – Raumhafen – Hotel – Hotelzimmer – Mit Adrian, Venecia, Bone, GE3 -
 
[ Bandomeer – Orsikos – Raumhafen – Hotel – Hotelzimmer – Adrian, Zasuna, Akemi, Venecia, Bone und GE3 ]

Die Situation glitt spontan aus den Fugen und Adrian aus den Fingern. Er fühlte sich wie ein Zuschauer in einer Holo-Soap – völlig zur Untätigkeit verdammt stand er dort und musste zusehen, wie das Unheil seinen Lauf nahm. Zasuna kam nur mit einem Handtuch bekleidet aus der Nasszelle – was Adrian normalerweise schon allein die Schamesröte ins Gesicht getrieben hätte – während Akemi und ihr kompletter Begleitsstab in der Tür standen und der Miraluka dabei zusahen, wie sie nur peinlich berührt ihre Tasche schnappte. Akemi selbst war ebenfalls errötet. Eine Situation, die jedem Anwesenden peinlich war. Und an wem war es jetzt, das ganze aufzulösen?

„Äääähm“

machte Adrian in Ermangelung einer besseren Erklärung. Akemi wirkte, als wollte sie am liebsten augenblicklich verschwinden und Adrian konnte es ihr nicht einmal verübeln. Er räusperte sich etwas zu ausgiebig und fand dann seine Sprache wieder.

„Es ist nicht das, wonach es aussieht.“

Na super, das war natürlich viel besser. Was für eine bescheuerte Phrase. Hieß der Satz nicht sogar in der Regel, dass es doch genau das war, wonach es aussah? Also in diesem Fall: Adrian hatte eine Freundin bei sich, hatte mit ihr rumgemacht, sie stand nun unter der Dusche und Akemi platzte unangekündigterweise mitten hinein ins Liebesnest.

„Also das war Zasuna.“

fing er an zu erklären und bemerkte, wie ihm mit einiger Verspätung die Röte ins Gesicht stieg. Die anfängliche Überraschung musste seinen Kreislauf kurzerhand außer Kraft gesetzt haben.

„Sie ist eine Padawan. Nicht meine Padawan, aber wir sind nur noch zu zweit hier auf Bandomeer. Die anderen sind schon abgereist.“

Und weil er das Gefühl hatte, das noch immer ein Teil der Erklärung fehlte, fügte er an:

„Das liegt daran, dass ich zurück nach Lianna will, während Chesaras nächstes Ziel Haruun Kal ist. Zasuna will ebenfalls zur Basis und deshalb ist sie mit hiergeblieben und wir nehmen in einigen Tagen, je nachdem wie gut wir hier weiterhin noch zu gebrauchen sind, eine Fähre in Richtung Lianna.“

Langsam gewann er die Selbstsicherheit zurück. Die Situation war doch nur halb so wild, wie sie im ersten Moment geschienen hatte. Was war schon großartig passiert? Eine kleine Peinlichkeit für alle Beteiligten, mehr nicht. Es war ja nicht so, als wäre Akemi seine Freundin und hätte ihn gerade beim Fremdgehen erwischt.

„Ja. Also so ist das alles.“

schloss er schließlich und sah Akemi mit nach wie vor vorhandenem Selbstzweifel an. Er schenkte ihr ein Lächeln, das sie beide aufmuntern und darauf aufmerksam machen sollte, dass die Situation eigentlich sogar ganz lustig gewesen sein konnte.

„Kurzum: Du störst überhaupt nicht. Schön dich zu sehen.“

Wiederholte er noch einmal und verspürte den Drang sie zu umarmen. Da er das aber eben erst ausführlich getan hatte, unterließ er es und sah sie stattdessen weiter lächelnd an, während er die rechte Hand in seiner Hosentasche vergrub. Nur wegen einer halbnackten Padawan ging die Welt nicht unter. Akemi war hier – für ihn völlig überraschend – und diese Sache sollte viel eher im Vordergrund stehen. Deshalb wiederholte er seine, vor Zasunas Auftauchen gestellte und noch immer offene Frage:

„Aber was führt dich eigentlich hierher?!“

[ Bandomeer – Orsikos – Raumhafen – Hotel – Hotelzimmer – Adrian, Zasuna, Akemi, Venecia, Bone und GE3 ]
 
- Bandomeer - Orsikos - Hotel - Adrians und Zasuna Zimmer - Mit Adrian, Venecia, Bone, GE3 -

Noch immer unangenehm berührt stand Akemi knapp über der Schwelle der geöffneten Tür. Hinter sich hörte sie Venecia, wie sie sich leise räusperte, und schielte über ihre Schulter hinweg zu der Theelin, die jedoch unschuldig die Augenbrauen hob. Inzwischen war auch Adrian rot angelaufen. Er sah aus wie ein kleiner Junge, der gerade auf frischer Tat dabei ertappt worden war, wie er heimlich Pralinen aus Mutters Küchenschrank gestohlen hatte. Er bemühte sich jedoch, die Situation schnell aufzuklären. Die Frau in der Dusche hieß Zasuna und war eine Padawan. Unsicher sah Akemi ihn an. Das mochte erklären, warum sie hier zusammen waren, allerdings nicht... nun ja.

"Und du bist sicher, dass ich nicht ungünstig komme?"

Hakte sie noch einmal nach, als er ebenfalls erwähnt hatte, dass er bald nach Lianna weiter reisen würde, während Rätin Chesara es nach Haarun Kal verschlagen hatte.

"Wenn du etwas Zeit hast, dann könnten wir den Abend zusammen verbringen, hatte ich überlegt."

Schlug sie vor.

"Natürlich nur, wenn Zasuna damit einverstanden ist..."

Abwartend schaute Akemi Adrian an. Sie war noch immer nicht sicher, ob nicht doch mehr hinter ihm und der anderen Padawan steckte, immerhin war sie gerade halb bekleidet (oder halb nackt) aus dem Bad gekommen. Natürlich konnten sie auch einfach nur Freunde seinl, so wie Adrian und Akemi, oder so wie Akemi und Nathaniel. Mit letzterem hatte Akemi sogar für mehrere Monate auf Coruscant zusammen gewohnt und sie waren so vertraut miteinander wie Geschwister. Sie vermisste Nathaniel. Seit sie nicht mehr auf Coruscant war, sahen sie sich nur noch selten und obwohl sie regelmäßig miteinander sprachen, war das nicht ganz das Gleiche. Als sie noch das Gästezimmer in seinem Appartment bewohnt hatte, hatten sie oft ausführlich miteinander gefrühstückt, manchmal sogar bis mittags. Und auch abends hatten sie oft zusammen im Wohnzimmer gesessen, eingewickelt in dicken Decken und mit leckerer heißer Trinkschokolade. Das war aber nicht das Einzige, das Akemi fehlte. Sie dachte auch noch immer oft an Richard und es tat ihr nach wie vor Leid, dass er gegangen war. Sie hatte nicht mehr mit ihm gesprochen und Nathaniel sprach nur selten über ihn. Wenn er von ihm erzählte, dann nur die allgemeinen, oberflächlichen Dinge.

"Ich bin aus dem gleichen Grund hier wie ihr."

Erkärte Akemi dann, weil Adrian danach gefragt hatte.

"Um zu helfen. Die Republik hat mich hierher entsandt, um auf die Katastrophe aufmerksam zu machen. Wir sind seit drei Tagen hier und als ich gehört habe, dass eine Gruppe Jedi hier in Orsikos ist, mitunter Rätin Chesara, habe ich gedacht, ich versuche mein Gück, ob du auch dabei bist."

Die republikanische Botschafterin zuckte mit den Schultern.

"Mein Plan ist aufgegangen."

Sagte sie und wandte sich zu Venecia um.

"Ich denke, wenn Adrian nichts dagegen hat, bleibe ich ein wenig hier."

Teilte sie ihrer Assistentin mit und schaute, nach Bestätigung suchend, zu ihrem ältesten Freund hinüber.

"Was hast du eigentlich vor, auf Lianna?"

Wollte sie wissen. Es wunderte sie schon etwas, dass er einen völlig anderen Kurs einschlug als seine Meisterin.

"Oder anders gefragt, warum begleitest du Chesara nicht nach Haruun Kal? Fliegt sie ganz alleine dorthin, ohne ihre Padawane? Oh, und wie geht es eigentlich Jibrielle? Ich habe schon seit einer halben Ewigkeit nichts mehr von ihr gehört."

Stellte Akemi fest, verabschiedete nebenbei Venecia und Bone - letzterer würde draußen auf dem Flur Stellung neben der Tür beziehen - und schlenderte in das Hotelzimmer hinein.

- Bandomeer - Orsikos - Hotel - Adrians und Zasuna Zimmer - Mit Adrian -
 
Zurück
Oben