Bastion

[Bastion | Bastion Center | Randbezirk „Bonetown“ | Unterschlupf der „12 Rancors“ | Janus, Raziil Marr, Marava und Leibwächter (NSC), Kitka (NSC); weitere Gangmitglieder, Matthew Severide

Der Kontakt mit gewöhnlichen Lebewesen war immer wieder eine erfrischende Bestätigung seiner Überlegenheit und Macht, stellte Janus mit einem schmalen Lächeln fest. Sie wirkten alle so klein, so zerbrechlich, so eifrig, sich dem Willen des Grafen zu unterwerfen und dadurch, dass sie Teil seiner glorreichen Pläne wurden, wenigstens einen Funken von seiner Größe und Bedeutung erhaschen konnten. Es war ein amüsantes Schauspiel, doch war der schlanke Fastmensch nicht zum Vergnügen hier. Jemand hatte es gewagt, seine Pläne zu stören, und das durfte er nicht tolerieren. Janus würden Übeltäter finden und bestrafen und seine Bestrafung würde so ausfallen, dass niemand der Anwesenden auch nur den Hauch eines Zweifels an seiner Grausamkeit haben würde.

Stille herrschte in dem Unterschlupf der Gang, ehrfürchtige Stille, als den Kriminellen klar wurde, dass ihr mächtiger Patron, jener mysteriöse Sith, persönlich hier war. Alle Blicke ruhten auf dem Grafen und seinen Begleitern, als sie von Kitka in einem Nebenraum geführt wurden, Janus nahm am Kopfende eines großen Tisches Platz und seine Begleiter verteilten sich um ihn herum. Ein wenig widerstrebte es dem Sith, sich auf diesen Stuhl zu setzen, und er nahm sich vor, seine Robe nach der Rückkehr in den Tempel wegzuwerfen. Nichts auszudenken, was an diesem von Angehörigen der Unterschicht und Nichtmenschen frequentierten Ort für hygienische und ästhetische Zustände herrschen mussten.

Groß und in tadelloser Haltung, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen und Autorität und Würde ausstrahlend, war der Aristokrat an diesem Ort Fremdkörper und Fleisch gewordene Macht zugleich. Die ersten, die in nacheinander in den Raum gerufen wurden, waren die erfahrenen Mitglieder der „12 Rancors“, die gehorsam und respektvoll gegenüber von dem Sith am anderen Ende des Tisches Platz nahmen. Ruhig und kühl, die Stimme elektronisch verzerrt, stellte Janus ein paar knappe Fragen und überprüfte die Kriminellen mit der Macht. Der ein oder andere war sichtlich nervös, doch mit dem Angriff hatten sie nichts zu tun und so entließ der Graf die Kriminellen, einen nach dem anderen.

Anschließend waren die Neulinge und Anwärter dran, auch sie wurden einzeln in Raum geschickt und überprüft. Die Armut, Verzweiflung und geringe Zukunftsperspektiven sowie die Verlockungen von Macht und schnellen Credits machte Gangs für viele Bewohner des Viertels durchaus attraktiv, und so fand sich Janus einem Querschnitt der Bürger von „Bonetown“ gegenüber. Die Erleichterung war jedem anzusehen, bis jetzt war die Suche des Sith erfolglos gewesen. War der Angreifer schon längst fort? Nein, etwas sagte dem Grafen, dass er die Antwort hier finden würde, er musste nur weiter suchen.

Der nächste Neuling (Matthew Severide) betrat den Raum und wurde von Janus aus den Schatten seiner Kapuze gemustert. Ein Mensch, männlich, wohl um die dreißig, mit braunen Haaren und grauen und einer etwas breiten Nase, ansonsten aber recht unauffällig. Mit einer Handbewegung bedeutete der Sith ihm, sich zu setzen, und der Neuling kam der Aufforderung nach und begrüßte die Anwesenden. Begrüßte sie eine Spur zu schneidig, zu forsch, um wirklich unterwürfig oder höflich zu klingen, die anderen Kriminellen hatten sich zumeist Mühe gegeben, von Beginn an positiv zu wirken. Interessant...

Nun eindeutig in schmeichlerisch-gehorsamen Tonfall fragte der Mann, wie er zu Diensten sein konnte. Janus wartete einige Augenblicke, um den Kriminellen zappeln zu lassen, dann erklang die tiefe, einschüchternde Stimme des Vollstreckers.


„Es hat einen Angriff auf einen Offizier der Gang gegeben. Wisst Ihr etwas darüber?“

Ein Gefühl in der Macht weckte seinen Argwohn, als sein Blick auf dem Mann ruhte, etwas am Aussehen, Auftreten und der Aura dieses Menschen störte ihn. Neugierig geworden öffnete sich der Graf der Dunklen Seite und spürte nun ganz deutlich, wie die Macht von dem Fremden ausging, sanft wabernd die Geister seiner Begleiter berührte und dann, als er zu einer Antwort ansetzte, sich wie ein Pfeil auf den Halbechani konzentrierte, seinen Geist berührte und ihm weismachen wollte, der Mann sei nur einer von vielen Neulingen.

Doch in diesem Augenblick wusste Janus, dass er den mysteriösen Angreifer vor sich hatte. Blitzartig wehrte der den Versuch der Beeinflussung ohne Mühe ab, drängt den Geist des Fremden zurück und griff ohne eine Geste mit der Macht nach dessen Kehle und schnürte ihm die Luft ab.


„Ihr seid es also.“

Der Graf verstärkte den Druck und unter seiner Kapuze konnte man seine Augen golden aufleuchten sehen, die Leibwächter des Sith hoben augenblicklich ihre Waffen. Mit einer Stimme, die ebenso kühl wie bedrohlich klang, wandte sich der Fastmensch an den Angreifer, der hörbar nach Luft schnappte und an seinen Hals griff. Vergeblich.

„Flucht wäre die bessere Entscheidung gewesen, doch Ihr seid hier...Nun denn. Ihr werdet mir alles über Euch erzählen. Wer Ihr seid. Warum Ihr hier seid. Was der Angriff bewirken sollte. Und nicht zuletzt werdet Ihr mir sagen...“

Janus machte eine kurze Pause und hob den Blick, ein grausames Lächeln auf dem Gesicht.

„...was Ihr seid.“

Er hatte bereits eine Ahnung, mit was für einer Spezies er es hier zu tun hatte. Die Art des Angriffs, die ungewöhnliche Aura, der Versuch der Gedankenkontrolle, die Hinweise waren eindeutig, doch wollte er es aus dem Mund des Fremden hören. Vielleicht würden es seine letzten Worte sein.

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[Bastion | Bastion Center | Randbezirk „Bonetown“ | Unterschlupf der „12 Rancors“ ] Janus, Raziil Marr, Matthew Severide, Marava und Leibwächter (NSC); Kitka weitere Gangmitglieder in der Nähe (NSCs)


Aus den tiefen seiner Kapuze beobachtete der Sith ihn mit offensichtlichem Interesse. Es entstand eine Pause in der Matthew sich vorbereitete den Sith ebenfalls zu beeinflussen, die Begleiter des Patrons waren alle bereits unter seinem Einfluss. Es war doch zu leicht gewesen sie alle zu täuschen. Matthew bündelte seinen Willen als der Sith im eine Frage stellte und schleuderte ihn auf sein gegenüber. „Nein ich we...“ mehr brachte er nicht heraus. Er wurde in die Höhe gerissen und und seine Kehle wurde zugedrückt, Erkenntnis und Triumph war in der verzerrten Stimme des Sith zu hören und für einen Moment versuchte Matthew verzweifelt einzuatmen, unterbrach den Versuch jedoch als er spürte das es nicht ging. Der Plötzliche Angriff hatte seine Konzentration gestört und nun Verstand auch die Garde des Siths was hier vor sich ging. Unisono hoben sie Ihre Waffen. Wenn der Sith ihn zu Tode würgen wollte so würde er mehrere Minuten warten müssen, doch wenn er ihn zwang zu reden würde Matthew die Luft um einiges eher ausgehen.


„Ich habe den Namen Matthew Severride für mich gewählt. Ich lebe nun schon mehrere Jahre hier auf Bastion und der „Angriff““, Matthew sagte dieses Wort mit hörbarem Abscheu. „ war keinem anderen Zweck dienlich als der Suppe des Mannes habhaft zu werden.“ Der druck um seine Kehle war ein wenig gesenkt worden und so holte Matthew kurz Luft um eine Spannungspause zu erzeugen. „Und was ich bin wollt ihr wissen ? Ich bin der Albtraum eurer Spezies eine Sage eurer Vorväter eine Legende eurer Ahnen, der Name meiner Spezies wird euch wahrscheinlich nichts sagen doch man nennt uns Anzati. Habe ich eure Fragen zu eurer Zufriedenheit beantwortet ?“ Einerseits fiel es Matthew schwer dem „Mann“ Respekt entgegen zu bringen und seinen Stolz auf seine Herkunft zu verbergen, andererseits konnte er auch nicht Ignorieren das dieser Sith ihn wahrscheinlich mit bloßem Willen zerquetschen konnte.


Matthew sah letztlich doch ein das er der Gnade des Sith ausgeliefert war, sie waren Tatsächlich so Gefährlich wie es in den Aufzeichnungen geheißen hatte. „Ich wollte eure Pläne nicht durchkreuzen...“ kurz stockte Matthew, was war noch gleich die Anrede auf die Sith immer solchen Wert legten ? „..Mylord.“ fiel es ihm letztlich wieder ein. „Ich hoffe ich habe euch keine größeren Scherereien bedeutet, falls doch so bereue ich es zutiefst.“ Matthew hoffte nun nicht zu dick aufgetragen zu haben doch konnte er ohne nicht hoffen das der Sith gnade walten lies wenn er sich nicht mindestens Entschuldigte. „Der Mann den ich Ausgesucht habe war ein sehr lohnendes Ziel für meine Rasse“ Versuchte er noch zu erklären eher man ihm wieder die Luft abschnüren konnte.


Jetzt war es an ihm zu warten zu welchem Entschluss der Sith kam, für den Fall der Fälle hatte Matthew immernoch den Blaster an seiner Hüfte, sofern ihm dieser hier überhaupt nützlich sein konnte.



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[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Domäne der Wissenden | Trainingsraum] Darth Cognis

Hell summend und in einem kräftigen Rot erglühend wirbelte der leuchtende Strahl gebündelter Energie herum und durchschnitt die Luft. Den Bruchteil einer Sekunde später folgte sein gegenüberliegendes Pendant auf der gleichen Bahn und schien im spärlichen Licht des Trainingsraumes eine breite Spur aus rötlichem Licht nachzuziehen.
Für einen winzigen Moment standen die beiden Lichtschwertklingen still, dann setzten sie sich, verbunden durch den gemeinsamen Griff, wieder in Bewegung. Mit plötzlicher Geschwindigkeit sauste das eine Ende der Waffe herum, stieß nach vorn und durchtrennte säuberlich den Torso des Trainingsdroiden, dessen an den Rändern leicht qualmende Hälften scheppernd zu Boden fielen.

Mit einem Zischen deaktivierte Darth Cognis seine Waffe und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Konzentriert betrachtete er das erst wenige Tage alte Lichtschwert und ließ das Training Revue passieren. Er hatte Fortschritte gemacht, wie er erfreut feststellte. Noch lag ein langer Weg vor ihm, doch die Anfänge des Lichtschwertkampfes waren getan.
Die letzten Tage hatte der Twi'lek neben schlafen und essen fast ausschließlich damit verbracht, sich intensiv mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Unter beständigem Nachschub von Büchern, Schriften und anderen Aufzeichnungen aus den Bibliotheken des Ordens hatte er sich über die Grundlagen hinaus auch mit den verschiedenen Kampfstilen auseinandergesetzt und abgewogen, welche Art ihm und seiner Waffe wohl angemessen wäre.

Zunächst war ihm bei seinen Nachforschungen eine Form ins Auge gefallen, die gemeinhin als Form V oder Shen/Djem So bezeichnet wurde. Dieser Stil hatte Cognis' Aufmerksamkeit erregt, da ihm sowohl die Offensivkraft dieser Art als auch die Einbindung des eigenen Körpers in Form von Tritten oder Schlägen zusagten. Auch erste Versuche im Training nach Anleitung der zahllosen Aufzeichnungen hatten Erfolge gezeigt, und so hatte der Sith beschlossen, dieser Form in Zukunft besondere Aufmerksamkeit zu widmen.

Doch dann war er eines Tages auf ein Buch gestoßen, in dem von einer weiteren, größtenteils unbekannten Form die Rede war. Form VII, auch Juyo oder in ihrer Weiterentwicklung Vaapad genannt, war bisher in keiner der anderen Schriften aufgetaucht. So war bei diesem Stil von einer tiefen Verbundenheit mit der Macht die Rede, um starke, multiple Angriffe und unvorhersehbare Hiebe auszuführen, die sowohl auf körperliche Kraft als auch die Verbindung mit der Macht setzten. Von einem besonderen Eifer ergriffen, mehr über diese Form herauszufinden, hatte er
Zahra, seine persönliche Dienerin, angewiesen, ihm Aufzeichnungen speziell über Form VII herauszusuchen. Die Ausbeute war spärlicher als gedacht, doch die Informationen darin umso brisanter. Unermüdlich erforschte Cognis die Wege und Anwendung dieses Stils, verbrachte Stunden in den Trainingsräumen und metzelte ganze Horden von Trainingsdroiden nieder. Er fühlte sich nicht mehr wie jemand, der eine machtvolle Waffe besaß, aber damit nichts anfangen konnte, sondern wie ein Sith, der tief mit der Macht, dem Lichtschwert und den Techniken des Kampfes verbunden war. Diese Faktoren bildeten eine Einheit, die nahezu unmöglich zu besiegen war.


Erschöpft legte Cognis das Datapad aus der Hand, auf dem er gerade einmal mehr verschiedene Schrittfolgen und Haltungen der beiden Stile, an denen sein Interesse hing, nachgelesen hatte. Dem Chronometer an der Wand des Raumes nach zu urteilen war es bereits spät, so beschloss er, für den heutigen Tag Schluss zu machen. Galant erhob sich der Sith, ließ das auf dem Boden liegende Lichtschwert mühelos in die ausgestreckte Hand fliegen und machte sich zufrieden ob des erreichten Fortschrittes auf den Weg in sein Apartment.



[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Domäne der Wissenden | Korridor] Darth Cognis
 
[: Bastion :: Bastion Center :: Sith-Tempel | Raziil Marr; Janus Sturn; Janus' Eskorte (NPCs):]

Nie zuvor hatte Raziil ein so elegantes und zweifellos teures Vehikel gesehen wie den schwarzen Gleiter des Sith. Zwar hatte er auf Kessel nie gelernt, sich im Umfeld Reicher und Mächtiger angemessen zu kleiden und zu verhalten, doch selbst er fühlte sich in seinem Auftreten fehl am Platze: Der Zabrak trug noch immer die teils löchrige, breite Arbeiterhose, seine matschigen schwarzen Stiefel und sein zerfetztes, graues Oberteil, das die rechte Hälfte seines muskolösen Oberkörpers freigab.
Obendrein befand sich in seinem Gesicht noch immer das mittlerweile getrocknete, grüne Blut des Rodianers - Alles in Allem entsprach sein Äußerliches also dem genauen Gegenteil des Sith und der Geruch der düsteren Korridore, den sein Körper und seine Kleidung mit Sicherheit absorbiert hatten, machten es sicherlich nicht angenehmer.
Dies schien den mysteriösen Sith aber nicht zu stören, er musste wahrlich Potential in dem jungen Machtnutzer sehen!
Erneut bot sich Raziil der beeindruckende Anblick des vom roten Sonnenuntergang eingehüllten Center. Beinahe die gesamte Fahrt starrte der junge Zabrak aus dem Fenster und ignorierte dabei völlig die musternden und skeptischen Blicke der Assistentin des Sith.

Nach einigen Minuten brach der Sith endlich die Stille und stellte sich mitsamt seiner vielen Titel vor.
.. "soso, ein Graf" dachte Raziil sich und staunte nicht schlecht. Namen und Titel bedeuteten auf Kessel absolut nichts, dort erntete man nur mit Stärke und Alter seinen Respekt.

Diesem Janus Sturn war obendrein auch das Detail bezüglich Kessel nicht entgangen und wusste scheinbar von den Gewürzminen. Raziil war sich nicht darüber bewusst, dass man auf Bastion von dieser schmutzigen Minenwelt überhaupt wusste. Er hatte gehofft die Umstände seiner Gefangenschaft nicht preisgeben zu müssen, denn er fürchtete aufgrund seiner Vergangenheit ein Bild der Schwäche zu erzeugen, doch ein so mächtiger Sith würde die amateurhaften Lügen eines jungen und unerfahrenen Zabrak sicherlich durchschauen: "Ich wurde in die imperiale Sklaverei auf Kessel hineingeboren... Es gab dort einen.. Zwischenfall mit anderen Insassen und der dortige imperiale Kommandostab plante an mir ein Exempel zu statuieren... Dies war der Moment, in dem ich... "es".. entdeckte. "Es" schützte mich vor dem Standgericht und lenkte scheinbar die Aufmerksamkeit der Sith auf mich. Darth Zion nannte "es" Macht und erklärte mir im Groben den Weg der Sith, darum bin ich hier, Mylord.".
Er hoffte, dass seine Ehrlichkeit den Grafen ebenso beeindrucken konnte wie sein Mut es allem Anschein nach in den Korridoren am Sith-Tempel geschafft hatte.
Der Graf fuhr fort und erklärte, wieso sie von einem weiteren Gleiter eskortiert wurden: Offenbar ging es um Kriminelle der Unterwelt Bastions, die zwar hin und wieder nützlich sein mochten, allerdings Sturns Autorität zuwider gehandelt hatten. Raziil konnte sich vorstellen, worauf das Ganze hinauslaufen würde, immerhin hatte er bereits vor Bastion den schlimmsten Abschaum kennengelernt, den die Galaxis zu bieten hatte.

Der Gleiter landete in einem Bezirk namens Bonetown - dies war sicherlich das heruntergekommene Gangviertel der Stadt, denn es erinnerte Raziil stark an Kessel.
Janus und seine Begleiter zogen sich kurz vor dem Ausstieg die Kapuzen ihrer schwarzen Roben über. Daraufhin warf der Graf mit der Macht auch Raziil eine Robe zu, die er sofort überzog; mit Sicherheit würde die persönliche Eskorte des Sith somit professioneller und eindrucksvoller aussehen -
Janus aktivierte des Weiteren einen Stimmverzerrer.
Gemeinsam verließen sie den Gleiter und betraten ein unscheinbares Haus, in dem sie von Mitgliedern einer Gang begrüßt wurden.
Wie Raziil feststellte, ging es um einen Mann, der zuvor angegriffen worden war. Der Graf unterbrach die schmeichelhafte Begrüßung einer Cathar und fragte sofort nach "dem Mann".
Der Angegriffene befand sich körperlich in einem miserablen Zustand und rollte sich angsterfüllt zusammen.

"...Tentakel...nimmt...er...er nimmt....Monster in menschlicher Haut...er....er...“, stotterte der Mann.
Raziil konnte sich keinen Reim darauf machen, ihm fehlte einfach der Kontext. Doch er wagte es nicht unaufgefordert zu sprechen, geschweige denn Fragen zu stellen. Der Sith würde ihm schon rechtzeitig alles sagen, was er wissen musste.

Janus verlangte, in den eigentlichen Unterschlupf der Gang gebracht zu werden und so folgte die Gruppe der Cathar.
An seiner Stimme war etwas... Merkwürdiges. Ja, er nutzte einen Stimmverzerrer, doch die Stimme des Grafen hatte ein solches Gewicht, eine solch düstere Atmosphäre, die keine Technik der Galaxis zu produzieren vermochte..
Der Unterschlupf der Gang war nur spärlich beleuchtet, Raziil entdeckte ebenfalls einige Sabacc- und Pazaak-Tische. Viele der Anwesenden sahen recht unerfahren aus, bestimmt warteten sie auf eine Aufnahme in die Gang, genau wie die finsteren Kreaturen vor dem Sith-Tempel lauerten.
Janus wollte nun ein Mitglied nach dem anderen ausfragen und erhoffte sich wohl davon, früher oder später den Angreifer des verängstigten Mannes ausfindig zu machen.
Einer jedoch kam Raziil besonders verdächtig vor - genau wie Janus, strahlte er etwas aus... eine gewisse Aura, die Raziil sich nicht wirklich erklären konnte.
Ganz offensichtlich lag der Zabrak mit seiner Vermutung richtig, denn der Graf würgte den Verdächtigen mit der Macht.
Die Eskorte des Sith zückte sofort sämtliche Waffen, Raziil wiederum war unbewaffnet erschienen. Er behielt jedoch die Fassung und ballte seine Fäuste.

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So war der Angreifer also entlarvt, das Schicksal des Mannes, der es gewagt hatte, seine Pläne zu stören, lag nun im wortwörtlichen Sinne in den Händen des Grafen, dessen grüne Augen den golden funkelnden Farbton angenommen hatten, ein untrügliches Zeichen der Dunklen Seite. Ihre finstere Macht strömte durch seinen Körper, machte ihn stärker, schneller, weiser als sich Gewöhnliche auch nur erträumen konnten, hob ihn empor aus einem Meer von Minderwertigkeit und Schwäche und machte ihn zu dem, was er war. Doch zugleich forderte die Dunkle Seite auch ihren Tribut, nährte sich von ihm und umschmeichelte ihn, um mit ständig neuen Taten gefüttert zu werden wie ein hungriger Rancor. Es war ein Drahtseilakt, an dem schon so mancher Sith zugrunde gegangen, verzehrt von der Macht, die sie hatten beherrschen wollen und die schlussendlich sie beherrscht hatte.

Ein dünnes, selbstsicheres Lächeln verzog die Lippen des Vollstreckers. Das würde nicht sein Schicksal sein. Mit jedem Tag wuchs seine Kontrolle, verbesserten sich seine Fähigkeiten und breitete sich sein Netzwerk aus Dienern, Helfern, Spionen und Verbündeten weiter aus und grub sich tiefer und tiefer in alle Ebenen des Imperiums, ein wunderschöner Parasit, der sich in seinem Wirt verbarg und dessen Kraft zu seiner Kraft machte. Die Vorstellung, dass die Kreatur, die sich nun in seinem erbarmungslosen Würgegriff befand, seine Pläne hatte stören wollen, löste eine Mischung aus Zorn und Herablassung in dem schlanken Fastmenschen aus.

Krächzend brachte das Lebewesen am anderen Ende des Tischs seinen Namen hervor und erklärte, dass er sich als Matthew Severide bezeichnete, der Angriff, so der Mann, hatte einzig und allein dem Zweck gedient, die „Suppe“, die Essenz des Gangsters zu erlangen. So wurde der Verdacht des Sith auch bestätigt und Matthew verkündete hochtrabend, dass seine Spezies ein Alptraum und düstere Figur aus einer Sage für Menschen sei und er ein Anzati war, eine geheimnisumwitterte Rasse, die sich als Menschen tarnte und sich von der Lebensenergie anderer Lebewesen ernährte, zumindest soviel war dem gut gebildeten Grafen bekannt. Nichtmenschliche Kreaturen mochte teilweise mehr als abstoßend sein, doch für einen Mann seines Ranges und seine Herkunft geziemte es sich, sie zumindest zu kennen.

Die Antwort des Anzati fiel Janus entschieden zu wenig unterwürfig aus und prompt verstärkte er den Druck auf die Kehle seines Opfers und entfesselte seine ganze mächtige, düstere Präsenz in dem Raum, die ganze Macht eines Vollstreckers des Sith-Ordens schien das Licht selbst vertreiben zu wollen und selbst die hart gesottenen Leibwächter des weißhaarigen Mannes wirkten eingeschüchtert angesichts der geballten Aura ihres Herrn.


„Nein, das habt Ihr nicht. Ihr glaubt, Ihr wärt ein Alptraum?“

Janus lachte leise, ein Geräusch, dem sämtliche Wärme und Freude, die man sonst damit assoziierte, fehlte und stattdessen auf sorgfältig gepflegte Grausamkeit und ein gerütteltes Maß Sadismus hinter der glatten, kultivierten Fassade hinwies.

„Ich weiß, was Ihr seid, Anzati. Und Ihr seid kein Alptraum. Ihr seid eine Made, die ich mit einer einzigen Handbewegung zerquetschen kann. Ihr seid Staub, der gegen einen kosmischen Sturm kämpft. Ein Parasit, der sich von denen ernähren muss, die er unterwerfen kann. Ich bin unendlich. Ohne Anfang, ohne Ende. Ich bin die Dunkelheit selbst, die Ihr nur erahnen könnt. Ich bin...ein Sith. Ihr existiert, weil ich es Euch gestatte, Matthew Severide...und Ihr werdet sterben, wenn ich es verlange.“

Verkündete der Vollstrecker mit tiefer, elektronisch verzerrter Stimme, die von der Macht noch verstärkt wurde und überall im Raum zugleich zu erklingen schien, ganz so, als wäre der Sith nicht allein, sondern eine Legion. Tatsächlich schien Matthew zu erkennen, dass er eindeutig der unterlegene Akteur hier war, und formulierte eine Entschuldigung, er behauptete, die Pläne des Fastmenschen nicht hätte stören wollen und hoffte, dass seine Tat dem Sith keinen Ärger gemacht hatte, zudem sei der Gangster ein sehr lohnendes Ziel gewesen. Eine schwache Entschuldigung, befand Janus und prompt wurde sein Griff enger.

„Bereuen? Oh nein, Ihr bereut nicht. Noch nicht.“

Antwortete der dunkel gekleidete Sith finster und ließ den Anzati zappeln, mit der Macht griff er nach dem Blaster, der ihm an dem Mann inzwischen aufgefallen war, und ließ ihn zu sich schweben.

„Habt Ihr geglaubt, Ihr könntet mich damit verwunden? Mich?“


Fragte er spöttisch und mit eisiger Herablassung in der Stimme. Er packte in der Macht zu und schleifte den Körper des Mannes über den Tisch, ließ ihn direkt vor sich halten und nahm dann langsam die Kapuze ab, so dass der Anzati nun sein Gesicht sehen konnte, das grausam-arrogante Lächeln und die golden funkelnden Augen, die wie Sonnen auf ihn hinabblickten.

„Seht mich an. Was seht Ihr, Anzati? Was...seht Ihr?“

Janus lockerte den Würgegriff gerade genug, um den Mann eine Antwort zu ermöglichen. Würde er erkennen, mit welcher Macht er es hier zu tun hatte, und würde er daraus die richtigen Schlüsse ziehen? Der Graf hasste Einmischungen in seine Pläne, doch Matthew besaß durchaus Potential, die Macht war stark in ihm und Dunkelheit war ihm vertraut, doch würde der Sith erst testen müssen, ob diese Kreatur auch klug genug war. Vielleicht, und nur vielleicht, würde er ein mächtiges Werkzeug werden können, geschmiedet im erbarmunglosen Feuer der goldenen Augen des Sith. Herr über Leben und Tod, die Lebensenergie des Opfers spürend...war das nicht sonst die Position des Anzati? Was für eine angemessen ironische Wendung der Verhältnisse.

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Natürlich hatte er nicht zur Zufriedenheit des Sith geantwortet und das lies dieser Matthew nun auch spüren. Der Sith entfesselte seinen ganz eigenen Willen und obwohl Matthew sich bewusst war was der Sith dort tat so konnte er sich doch nicht dagegen wehren, selbst die Garde des Sith bekam es offensichtlich mit der Angst zu tun.


Dieses Wesen hier war wahrlich eins mit dem Dunkel. Das was Matthew immer nur sich und seinen Artgenossen zu geschrieben hatte, hatte dieser Mann hier vollbracht. Er war Stark und Mächtig, noch dazu lies er sich nicht Täuschen oder Manipulieren wie andere seiner Art und wenn er Matthew nun töten wollte so würde ihn nichts davon abhalten können.


Matthew dachte an den Blaster an seiner Hüfte und noch eher er auch nur überlegen konnte ob dieser ihm was nützen würde flog er in die ausgestreckte Hand seines Gegenübers. Wenn sich Matthew zuvor kaum Chancen ausgerechnet hatte hier lebend raus zu kommen, selbst wenn er den unglaublichen Glückstreffer gelandet hätte um den Sith zu verletzen so hätte ihm wohl spätestens seine Wache den Garaus gemacht, jetzt war er sich sicher das es keine Chance mehr für ihn gab.


Der Sith schliff ihn über den Tisch bis er direkt vor ihm schwebte, jawohl er schwebte und konnte sich nicht rühren, was seine Angst nicht schmälerte. Dann zog der Sith seine Kapuze ab, es war Graf Janus Sturn, Gönner der Kunstgalerien Bastions und ein wohlbekanntes Mitglied des Ordens der Sith.


Matthew gefiel die Position in der er nun hing nicht, er kannte sie zu gut, doch war er sonst immer auf der anderen Seite eines solchen zusammentreffens und das es nun anders war lies ihm so einiges ironisch klar werden. Seine zuvor geheuchelte Entschuldigung brannte ihm nun in den Ohren, erwar der Gnade dieses Mannes nun Ausgeliefert, dieser Sith hatte die Schwäche seiner Rasse abgeworfen und war des Respekts würdig den er einforderte, und sollte Matthew erneut so respektlos auf ihn herab sehen so würde der Sith ihn spüren lassen das er diesen Respekt einfordern konnte.


„Seht mich an. Was seht Ihr, Anzati? Was.. seht Ihr?“


Der Griff um seinen Hals lockerte sich und Matthew zog pfeifend Luft ein, er war kein Mensch doch auch ihm wurde irgendwann der Atem knapp. Matthew sah dem Mann in die Augen, die eigentlich grünen jetzt golden leuchtenden Augen und er wusste was er zu tun hatte. Er schlug die Augen nieder nicht würdig seinem Meister in die Augen zu sehen, denn das war dieser Sith, sein Meister, und sollte er nicht jetzt entscheiden das Matthew zu sterben hatte, so würde dieser nur auf seine Befehle warten und gehorchen.


„Ich sehe eure wahre Macht und Größe, und ich sehe die Torheit in meinem Denken, zu glauben ich wäre einem Mann wie euch überlegen. Ich sehe das ich euch nichts entgegen zu setzen habe und das ich eurer Gnade allein ausgeliefert bin.“ Dieses mal war die Unterwerfung in Matthews Stimme echt und jeder schneidende Ton war gebannt. „Ich werfe mich euch zu Füßen, Mylord. Sei es euer Wunsch das ich sterbe so werde ich mich auf der Stelle in mein eigenes Messer werfen, doch solltet ihr mir erlauben weiter zu existieren so möchte ich euch dienen um meinen Frevel wieder gut zu machen.“


Matthew wartete eine kurze Zeit ab ob der Sith ihm erlaubte weiter zu sprechen oder nicht. „Erlaubt mir an eurer Seite zu bleiben, Mylord, eurer ausführendes Organ in der Dunkelheit, ich nenne einige Fähigkeiten mein Eigen die euch sicherlich nützen könnten. Zeigt mir wie ich eurer unendlichen Macht dienlich sein kann und ich werde jeden eurer Befehle ausführen.“



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Bastion, Center, Sith-Tempel, obere Katakomben, vor Doyles Quartier: Doyle (NPC) und Adria


Jetzt fiel dem Typen auch noch der einzige Zahn heraus! War der schon so locker gewesen? Entsetzt starrte Adria darauf. Er sah merkwürdig aus? Pikiert sah sie Doyle an. Der setzte sich jetzt ein Gebiss ein. Ok, damit sah er zwar besser aus, aber ein Gebiss, wie eklig war das denn? Auch streifte er jetzt sein grässliches Gewand ab und trug etwas Braunes darunter. Auch nicht besser! Na ja vielleicht etwas! Er hatte so viele Falten im Gesicht, am Hals und an den Händen! So sahen alte Leute aus? Adria kannte bisher keine alten Leute, nur von Bildern, aber nie in Echt! Das war der erste alte Mann, dem sie begegnete und sie empfand seine Falten abstoßend!

Doyle begrüßte sie und sie sollte hinein kommen. Was, sie sollte ihre Sachen hinten aufs Bett legen? Sie hatte keine anderen Sachen! Hinten links sollte sie schlafen. Adria ging hin. Es war ein roh zusammen geschustertes Metallbett, eher eine Pritsche, mit einem aus Plasteschnitzeln gestopftem Kissen, aus dem einzelne Halme sich durch gepiekst hatten oder durch verschlissende Stellen durchschauten und einer kratzigen braunen Wolldecke. Das Bett wirkte schon vom Hinschauen unbequem. Und hier sollte sie schlafen? Sie setzte sich probehalber mal an den Rand. Man war das hart! Das Zimmer wirkte aufgeräumt, aber noch schlichter und einfacher als die Unterkünfte der Schüler. Der Raum hatte kein Fenster! Es roch komisch muffig!


Doyle meinte nun, dass sie gerade richtig und rechtzeitig zum Schichtbeginn gekommen wäre. Was? Adria glaubte sich zu verhören! Nachtdienst!? Jetzt? Sie zog erstmal einen Schmollmund! Ihr Meister, der nicht so ein anstrengendes Training wie sie absolviert hatte, lag jetzt wahrscheinlich vollgefressen mit Julia in seinem neuen Bett auf seidenen Laken! Julia hatte Adria regelrecht verdrängt! Sie hetzte ihren Meister hinter ihrem Rücken auf und schickte sie hier zu Doyle zum Schlafen, damit sie mit Fel ihren Spaß haben konnte! Julia oder wie die grüne Schlampe hieß, musste sterben! Doyle hoffte, sie hätte genug Kraft mitgebracht. Sie verdrehte die Augen. Sie konnte sich kaum noch bewegen! Ihr ganzer Körper stöhnte unter Muskelkater und Prellungen! Spätestens Morgen würde sie wohl über und über von blau-gelben Flecken übersät sein!

“Ich habe gerade ein anstrengendes hartes Nahkampftraining gegen einen Roboter hinter mir! Eigentlich sagte man mir, dass ich jetzt Schlafen gehen sollte! Von Nachtarbeit war keine Rede!”

Er hob die Hände, dass er nichts dafür könne und meinte, dass es eben so wäre, dass er nachts den Dreck weg räumte! Stöhnend erhob sich Adria und fühlte sich dabei mindestens so alt wie er aussah. Sie sollte sich Arbeitskleidung anziehen!

“Ich habe nur das, was ich anhabe!”

Er meinte, dass es dann eben so gehen müsse! Sie nickte und hatte keine Ahnung, wie fatal das war! Sie hatte nicht einmal eine Ahnung, was er beruflich tat und bei was sie ihm zur Hand gehen sollte!? Adria wusste nur, dass es besser wäre, nachts zu arbeiten, da tagsüber gekämpft und getötet wurde, was immer dies damit zu tun haben sollte!? Scheinbar war sein Arbeitsort die Katakomben! Sie zeigte aber auch bislang kein Interesse daran, mal nach zu fragen, da sie es doch gleich merken würde, so nach dem Motto: “Komm ich heut` nicht, komm ich morgen!” Er tröstete sie, dass sie heute nur eine halbe Schicht arbeiten müssten! Adria konnte sich dennoch nicht darüber freuen und brachte auch kein Lächeln zu stande! Das war doch alles zum Kotzen!

Sie gingen los und Adria schlurfte lustlos nebenher, denn sie war mittlerweile zu faul, ihre Füße zu heben! Sie steuerten zuerst ein Lager an. Spätestens hier glaubte Adria, dass er einen Art Putz-und Reinigungsjob hatte und vermutete die Müllbeseitigung! So was Widerliches! Jetzt musste sie ihre neue schöne Kleidung von Hybris aus edlem feinen Stoff, die schon einen Riss wegen Fel aufwies, schmutzig machen! Verdammt! Hier unten herrschte ein seltsamer Duft, total eklig, aber irgendwie vertraut! Sie nahmen etwas für den Transport mit. Doyle griff gezielt nach einigen Desinfektionsmitteln. Wozu sie diese wohl bräuchten? Als er alles zum Teil auf den Schlitten lud, zum Teil sich umhängte, sah Adria ihm auf die Hände. Hoffentlich kam er mit seinen Falten nie an sie dran und berührte damit ihre Hand.


Sie gingen mit dem Schlitten durch die dunklen Gänge und Adria war froh, nicht alleine zu sein! Sie hielten vor einem Typen, der hier herum saß und hier, statt in seinem Bett schlief oder war der etwa tot? Doyle sah gleich mal nach. Er zog ihm die große dunkle Kaputze seiner Jüngerrobe vom Kopf und das Mordwerkzeug steckte noch im Auge! Jetzt sah Adria auch, dass er richtig tot aussah! Sie verzog das Gesicht! Sie hörte nun, dass Doyle etwas vom Aufladen sprach. Was, das gehörte auch zum Müll dazu? Sie hatte an zusammengeknülltes Papier, weg geworfene Folien, Dosen und Flaschen gedacht!

Adria fasste beherzt zu und wollte den Toten auf den Schlitten hochziehen, wollte sie nicht, dass man sagte, sie hätte nicht mitgeholfen und dass sich ihre Strafe noch mehr vergrößern würde und schier ausufern könnte, denn ihr Meister war zur Zeit unerwartet streng mit ihr, weil Julia und Hybris ihm in den Ohren lagen! Erstere musste sie dringend los werden. Doch, die Arbeit wurde ihr erleichtert. So ging es natürlich besser, denn der Ermordete war schrecklich schwer! Adria saute sich den Ärmel dabei aber ein! Das war ja eine Sauerei! Die Leiche ließ alles herauslaufen, was irgendwo in ihr steckte! Sein letztes Trinken lief heraus, Urin und ach, was weiß wer!? Wie das stank. Adria sah, wofür die mitgebrachten Desinfektionsmittel gut waren. Schnell wich sie der giftigen Wolke aus und hielt den Atem an.


“Kümmert sich jemand darum, wer ihn ermordet hat oder ist das egal?”

Adria sah Doyle interessiert an. Sie fragte schließlich in eigener Sache, doch dass, wusste er nicht. Er würde glauben, sie wäre interessiert an dem, was sie taten!

Sie gingen weiter. Sie kamen an weggeworfenem Müll vorbei, doch den kümmerte Doyle nicht und Adria wurde klar, dass er nur für die Leichenentsorgung tätig war. Fel, ich hasse dich! Es sollte noch schlimmer werden! Na prima! Extinktoren?

“Was zum Henker sind Extinktoren?”

Adria wusste das nicht. Es stand noch nie zur Debatte bzw. auf der Tagesordnung, dass dies ein Thema war, dass sie zu lernen hatte. Nach seinen Erläuterungen war ihr klar, dass es schlimmer werden würde. Und so war es auch!

Doch es wurde bald noch schlimmer! Sie kamen in einem Gang an, indem aus weiter Ferne laute Schreie erklangen. Aufgescheucht blickend horchte Adria in die schaurige, spärlich beleuchtete Finsternis. Es war gruselig und unheimlich hier. Und dann stolperten sie über einen abgetrennten Arm. Adria bückte sich und hob ihn auf. Dadurch, dass sie für Fel schon einmal selber Leichen zerkleinern musste, fand sie es nur halb so schlimm. Dumm war nur, dass sie keine Handschuhe hatte. Sie musste alles richtig anfassen. Das war widerlich! Allerdings der Gedanke, dass diese Körperteile den Leuten während der Folter bei lebendigem Leibe abgetrennt worden waren, ließ Adria erschaudern und der Ort kam ihr ziemlich gefährlich vor! Kurz darauf kamen sie bei der Leiche an, dem der Arm einmal gehört hatte. Man hatte ihm die Zunge abgeschnitten, die Augen ausgestochen, die Ohren ebenfalls abgeschnitten, die Finger zerquetscht und ihn von unten gepfählt! Der Anblick war entsetzlich und Adria musste reihern! Sie war keine Hilfe bei dieser Leiche, so viel sei gesagt! Bei den nächsten Leichen, die sie fanden, bekam Adria eine Vorstellung davon, was es alles für weitere Foltermethoden gab, die sie noch nicht bei Hybris kennen gelernt hatte. Ihr war ziemlich mulmig dabei, noch dazu, es hier immer so eine Hintergrundakustik von Wimmernden und Schreienden gab! Auch als sie einen total verbrannten Zabrak fanden, war das ziemlich unangenehm! Wie das stank! Das Allerschlimmste aber war ein Leichnam, der vorher woanders gelegen haben musste und nicht mehr taufrisch und voller Maden war. Das war übel! Aber richtig!


Irgendwann kehrten sie mit einem vollen Schlitten in Richtung Lager zurück. Wieder kamen sie durch die Gänge, in denen sie begonnen hatten, Leichen zu sammeln. Und, sie erwischten einen Mörder, irgendeinen Jünger, mit seinem scharfen Vibromesser! Er hockte über der Leiche und durchsuchte sie gerade. Aufgescheucht stürzte er sich umgehend auf die Leichensammler, genauer gesagt auf Adria. Adria verpasste ihm umgehend einen gewaltigen Machtstoß, genährt vom Schreck, dem Ekel, der Furcht und Panik! Der Machtstoß schleuderte den Jünger, eingehüllt in seiner dunklen Robe, die Kaputze dicht ins Gesicht gezogen, an die nächste Wand und er blieb hängen! Hinter ihm war das Schmiedeeiserne einer Funzel defekt und spießte nun den Jünger am Hals auf, da ein Teil davon, wie ein Dorn herausgeragt hatte und er dagegen fiel. Ups, dachte Adria und wusste nicht, was sie empfinden sollte!? Stolz, Schreck oder Furcht? Pragmatisch nahm Doyle die Leiche ab und schnell lag sie auf dem Schlitten auf den Anderen und ruck zuck wurden alle Reste beseitigt. Fertig! Doyle ging die Dinge sofort an! Er war eigentlich ganz ok, obwohl er alt war!

Adria musste helfen, die Leichen in die Verbrennungsöfen zu schieben. Üble Tätigkeit! Sehr üble Tätigkeit! Doch schnell wurde Adria klar, dass hier die Leichen sang-und klanglos ohne Spuren einfach so verschwanden!


Völlig geschlaucht wollte sie ins Bett. Sie stank wie Puma! Deshalb nutzte sie vorher noch rasch das einfache Bad von Doyle. Er hatte zumindest sein Eigenes, anders als die Schüler, doch anstatt einer Toilette, war nur ein tiefes Loch im Boden und ein Waschbecken gab es auch nicht! Nur ein Schlauch und eine Schüssel! Adria heulte.

Das Bett war kratzig und piekste überall und war hart! Ihr Blick fiel hinüber zu Doyle, der sich mit seinem miesen Dasein arrangiert hatte. Auf seinem Nachtschrank stand ein Glas und seine Zähne schwammen darin. War das grässlich! Überall juckte es ihr! Adria heulte sich leise in den Schlaf. Dabei überlegte sie, ob es möglich wäre, in Hybris`Schlafzimmer heimlich zu schlafen und ob er das merken würde? Hybris nutzte scheinbar nie sein Bett! Sein Bett war dagegen so breit, weich, seidig gewesen! Doch er würde es merken und seine und Fel´s Strafen wären so übel! Die waren doch alle so gemein!


Der Wecker weckte sie unbarmherzig bereits einige Stunden später! Adria schlüpfte in ihre versiffte Kleidung. So ähnlich roch das Tuch, was man ihr im Labor in ihrer frühsten Kindheit umgewickelt hatte! Dort stank es auch so nach Tod!? Adria ließ Doyle schlafen und ging nach oben in die Kantine. Es gab Eintopf! Adria löffelte das undefinierbare Zeug hinunter. Ihr Hunger war groß. Sie fühlte sich wie erschlagen! Irgendwo stimmte das auch irgendwie! Ihr Muskelkater war obendrein riesig! Der Schlafmangel zehrte und ihr Tag-Nacht-Rhythmus war durcheinander! Wie sollte sie jetzt noch trainieren? Obendrein juckte es schrecklich zwischen ihren Fingern und in der Armbeuge. Sie kratzte laufend und war mittlerweile blutig gekratzt. Sie wusste nicht, dass sie sich Krätzemilben eingefangen hatte, die Gänge in ihre Haut bohrten und einen hässlichen Ausschlag und heftigen Juckreiz verursachten! So sauber ihr Zellennachbar auch war, hatte er es vielleicht auch und die Milben saßen in der Wäsche wie Handtüchern und Bettzeug und übertrugen sich auch bei Körperkontakt wie Händeschütteln. Gut, letzteres hatte sie nicht gemacht, doch, die Krätze hatte sich Adria dennoch eingefangen. Diese ganzen Jünger und Diener, die hier auf der Schülerebene und darunter herum turnten, kamen von überall her und hatten ewig lange Wege nach Bastion hinter sich und dies in allen möglichen Raumschiffen mit enorm viel Publikum. Vermutlich hatte sich Adria dies von einem der Toten geholt, der erst kürzlich getötet worden war. Und auch ihr Kopf juckte grässlich, doch daran waren die Läuse schuld. Adria griff laufend ins Haar und kratzte, denn es juckte schrecklich! Dabei kamen in ihr Haar lauter Zieper! Man könnte meinen, sie hätte lauter Vogelnester im Haar, was sie heute offen trug, aber Läusenester waren wohl treffender!

Adria schlurfte in die Etage der Wissenden und die Wachen rümpften die Nase, als sie ihre Läuse verteilte und ihnen die Erlaubnis zeigte, dass sie hier trainieren dürfte. Adria`s Kleidung stank nach Leichen! Sie hatte sich zwar gewaschen, doch sie hatte keine Wechselsachen und wusste nicht, woher sie welche bekommen könnte!?

In den selben Sachen, außer den Umhang, trainierte sie auch und schwitzte sie mächtig durch! Anfangs war ihr Training schwer, mit dem ganzen Muskelkater vom Training vom Vortag und der ganzen Schufterei danach, doch irgendwann lockerten sich ihre Muskeln! Natürlich übte sie auch den Machtsprung und Machtstoß! Den Droiden haute sie mächtig welche rein, denn sie dachte dabei an diese Julia oder wie die grüne Hexe hieß! Diese Schlampe würde nicht einfach so davon kommen! Was die Adria angetan hatte und ihrem Meister ins Ohr flötete!?

Ihr Meister kam abends und brachte ihr noch bei, sich schneller weg zu ducken, weg zu drehen usw.. Das würde Adria morgen üben. Dabei kam sie sehr dicht mit ihrem Meister zusammen. Er bekam auch keinen Argwohn, als sie sich laufend neben ihm kratzte. Wer ahnte das schon? Vermutlich glaubte er, sie hätte sich heute das Kämmen gespart!? Hoffentlich hatte er jetzt keine Läuse!?


Adria ging auf der Schülerebene duschen. Sie hatte nun noch mehr Stellen mit Ausschlag! Ihre Kniekehlen, hinter den Ohren und zwischen den Zehen waren befallen! Iiih! Was war das nur? Sie wusste nicht, dass eine simple Salbe gegen Krätze helfen würde und kam von selbst nicht darauf, der Krankenstation auch aus solchen Gründen wie Ungezieferbefall, einen Besuch abzustatten.

Nach dem Essen in der Schülerkantine, wo sie weiträumig wegen dem üblen Geruch, den sie verströmte, gemieden wurde, begab sie sich zu Doyle, denn der Nachtdienst stand schon wieder an!



Bastion, Center, Sith-Tempel, obere Katakomben, auf dem Weg zu Doyle: Adria
 
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[Bastion | Bastion Center | Randbezirk „Bonetown“ | Unterschlupf der „12 Rancors“ | Janus, Raziil Marr, Marava und Leibwächter (NSC), Kitka (NSC); weitere Gangmitglieder, Matthew Severide

Aus der Position des Herrschenden, so wie es für einen ehrgeizigen Mann wie Janus angemessen war, blickte er auf den Anzati, mit der Ruhe des absolut überlegenen Wesens wartete der Graf auf eine Antwort, die das Schicksal des Mannes entscheiden würde. War er klug genug, um sich unterzuordnen und zu erkennen, dass er im Vergleich zu dem Sith weniger als nichts war? Oder würde er widerspenstig und arrogant noch ein paar letzte Worte ausspucken, die sein Ende besiegeln würden? Janus sah sich selbst gerne als Pragmatiker, er verschwendete ungern wertvolle Ressourcen, und Matthew und seine besonderen Fähigkeiten waren durchaus interessant. Doch würde der Vollstrecker niemanden dulden, der sich ihm nicht vollständig unterwarf. Nie wieder.

Zufrieden sah der Graf, wie Matthew demütig die Augen senkte und dem bohrenden Blick der goldenen Augen des Sith auswich, hastig schnappte der Anzati nach Luft. Ja, jetzt schien er zu begreifen. Nun mit wahrhafter Demut und Reue erklärte der Mann, dass er Janus´ wahre Macht und Größe erkannte und nun klar sah, dass er der Gnade des schlanken Fastmenschen ausgeliefert war, und fügte hinzu, dass er sich ihm zu Füßen warf und er sich selbst töten würde, falls dies der Wunsch des Sith war, oder aber ihm dienen würde, um seine Schandtat wiedergutzumachen.

Janus schwieg vorerst und starrte den Nichtmenschen bloß an, einer Statue eines zornigen Gottes gleich, der überlegte, ob er das angebotene Opfer annehmen oder Tod und Vernichtung hinabregnen lassen sollte. Inständig bat der Anzati, dem Grafen dienen zu dürfen und seine besonderen Fähigkeiten in seinem Namen einzusetzen, er versprach, jeden der Befehle des Sith auszuführen. Stumm und ohne eine äußere Regung wog Janus das Angebot ab, sein Griff um die Kehle des Mannes gerade locker genug, um ihn nicht zu töten.

Ohne Zweifel konnte Matthew ein Risiko darstellen, seine räuberische Natur war nur ein Grund dafür. Doch die Fähigkeiten eines Anzati waren ohne Zweifel überaus nützlich und Janus wusste, dass er weitere Schüler brauchte, um sein Netzwerk auszubauen und durch die Ausbildung auch sein eigenes Wissen über die Dunkle Seite zu vertiefen. Er war zuversichtlich, dass er den Nichtmenschen kontrollieren konnte, schließlich hatte er eindeutig gezeigt, wie das Machtverhältnis aussah.


„Besser. Ob es gut genug ist...“

Meinte der Sith schließlich kühl und zögerte bewusst mit seiner Entscheidung, um sich an der Angst des Mannes zu laben und ihm noch mehr zu verdeutlichen, dass sein Leben in seiner Hand lag. Dann ließ er den Anzati zur Seite schweben und setzte ihn auf dem Fußboden ab, nun ließ er auch in der Macht von der Kehle des Nichtmenschen ab. Langsam und würdevoll erhob sich Janus, richtete sich zu seiner vollen Größe auf und trat einen Schritt zu Seite, nachdenklich blickte er auf Matthew hinab, dann nickte er.

„Eine Bewegung meiner Hand, und Euer Leben endet. Doch nicht heute. Ich schenke Euch Euer Leben, Matthew Severide. Doch vergesst niemals, dass ich es Euch jederzeit nehmen kann.“

Janus machte eine kurze Pause, dann nahm seine Stimme einen feierlichen Tonfall an und erfüllte den ganzen Raum mit ihrem kräftigen, einschüchterndem Klang.

„Kniet nieder. Ich bin Euer Leben. Ich bin Euer Tod. Von diesem Moment an seid Ihr mein Diener, mein Werkzeug, meine dunkle Hand. Meine Feinde sind Eure Feinde. Folgt mir treu und ohne Zweifel und erweist Euch als würdig, dann werde ich in Betracht ziehen, Euch zu meinem Schüler zu machen und Ihr werdet die Geheimnisse der Dunklen Seite erfahren. Ich allein kann Euch den Pfad weisen und ich allein kann Euch mächtiger machen als Ihr es Euch erträumen könnt. Doch nur...wenn Ihr kniet. Schwört mir die Treue, Matthew Severide....“

Ein Lächeln ruhte auf dem blassen Gesicht des Grafen und würdevoll wartete er auf eine Reaktion. Nun würde es sich entscheiden.

[Bastion | Bastion Center | Randbezirk „Bonetown“ | Unterschlupf der „12 Rancors“ | Janus, Raziil Marr, Marava und Leibwächter (NSC), Kitka (NSC); weitere Gangmitglieder, Matthew Severide
 
[Bastion | Bastion Center | Tempel der Sith | Domäne der Wissenden | Gänge] Darth Sting

Darth Sting hielt sich seit jeher für einen guten Jäger, und eine Unzahl zur Strecke gebrachter Gegner - Tiere ebenso wie intelligente Geschöpfe - bezeugten diese Selbsteinschätzung. Auch innerhalb des Tempels hatte er schon Jagden durchgeführt, die ihn in beinahe jeden Winkel der unteren Ebenen, in Teile der Katakomben, die Jünger-Kasernen und diverse Nebengebäude geführt hatten. Bisher stets erfolgreich. Allerdings stellte es sich als überraschend schwierig heraus, Leto Fel aufzuspüren. Es war nicht schwer, Leute zu finden, die wussten, von wem die Rede war, wenn er entweder den Namen, den zweifelhaften Ehrentitel "Würger von Taris" oder eine Beschreibung von Janus Sturns Schüler nannte. Allerdings verliefen die Spuren dann rasch im Sande. Es schien, als wäre der Mensch vom Erdboden verschwunden. Das lag natürlich im Bereich des Möglichen: Er konnte diese Welt schon vor langer Zeit ohne Wiederkehr verlassen haben. Oder tot sein. Da der Lamproid es aber genau wissen wollte, ruhte er sich nicht auf einer solchen Annahme aus, sondern forschte er weiter. Schließlich bekam er den entscheidenden Hinweis, der ihm half, die erkaltende Fährte wieder aufzunehmen. Er erfuhr, dass Leto Fel noch immer im Orden unterwegs war und sich derzeit vermutlich auch auf Bastion aufhielt - allerdings nicht unter diesem Namen. Er nannte sich nun anders. Darth Sikarius. Also war auch er mittlerweile ein Sith-Warrior geworden. Dem ehemaligen Apprentice des Imperators wurde abermals bewusst, dass seine Ausbildungszeit überdurchschnittlich lang gedauert hatte, zumindest wenn man die unvollendete Lehre bei Darth Draconis und die lange meisterlose Zeit hernach mit in die Rechnung einbezog. Einige, die gleichzeitig mit ihm in den Tempel gekommen waren wie Torryn, waren längst aufgestiegen. Und nun auch Fel, obwohl Chiffith schon fortgeschritten gewesen war, bevor dieser überhaupt sein Talent entdeckt hatte. Das verletzte den Stolz des Lamproiden und ließ eifersüchtige Wut auf Sikarius in ihm aufsteigen. Aber ihm war auch klar, dass der Zeitpunkt der Beförderung nicht unbedingt etwas zu sagen hatte. Es gab sicherlich eine Menge Sith, die sich schon seit Jahren im Rang eines Kriegers befanden und trotzdem an der Prüfung des Darth Allegious gescheitert wären, die dieser zur Bedingung für Stings Erhebung gemacht hatte. Er war lange Jahre Schüler gewesen; doch in dieser Zeit hatte er viel gelernt, wohl mehr als manch anderer. Dass er den tödlichen Test überlebt hatte, zeugte davon. Wenn er Fel, der sich nun Sikarius nannte, wieder begegnete, würde dieser trotzdem noch unter ihm stehen. Nicht wegen irgendwelcher hierarchischer Strukturen, die bestimmten, wer der Herr und wer der Untergebene war, sondern einfach wegen der pragmatischen Frage, wer von beiden einen Zweikampf gewinnen und den anderen vernichten würde, wenn es zur Auseinandersetzung käme. Der schmächtige Leto dürfte sich darauf auch nach Ende seiner Ausbildung wohl kaum Hoffnungen machen, außer er war ein wirklich herausragendes Talent im Umgang mit der Macht und den Waffen, doch das musste er im Zweifelsfall erst einmal unter Beweis stellen. Jedenfalls war der Lamproid nun aus einem weiteren Grund begierig darauf, ihn wiederzusehen: Er war neugierig, was aus dem rothaarigen Menschenjüngling geworden war, der sich einst als flüchtiger Serienmörder in einem dreckigen Loch verkrochen hatte wie eine Ratte.

Mit der Information über die Namensänderung war es jedenfalls leichter, ihn ausfindig zu machen. Nun dauerte es nicht mehr lange, bis Chiffith wusste, in welchem Teil des Tempels er suchen musste. Und dann war es nur eine Frage der Zeit, bis sein feiner Geruchssinn ihn eine echte Fährte finden ließ. Er vergaß niemals den Geruch eines Wesens, gegen das er gekämpft hatte! Die Ausbildung zum Sith mochte mit vielen Veränderungen einher gehen, doch der Duft blieb unverändert. Unter Tausenden erkannte er ihn, obwohl es nicht gerade wenig Menschen in diesem Gebäude gab und die Mitglieder einer Spezies oft schwer zu unterscheiden waren. Wie üblich hielt er sich in den Schatten der verwinkelten Korridore und erzeugte kaum ein Geräusch, während er der Duftspur folgte. Schließlich erblickte er den Gesuchten vor sich. Er ging einen Korridor entlang und drehte seinem Verfolger den Rücken zu. Doch kaum war sich Darth Sting wirklich sicher, dass er es wirklich mit Fel zu tun hatte, hielt dieser plötzlich im Lauf inne. Er schien bemerkt zu haben, dass ihn jemand beobachtete; das war bei Sith nichts Ungewöhnliches und machte es bedauerlicherweise schwierig, sich unbemerkt anzupirschen. Allerdings war das in diesem Fall auch nicht seine Absicht. Er glitt aus den Schatten, um sich zu erkennen zu geben, und sagte mit seinem fauchenden Akzent:

»Hallo Leto Fel und Darth Sikarius. Kennst du mich noch?«

[Bastion | Bastion Center | Tempel der Sith | Domäne der Wissenden | Gänge] Darth Sting, Darth Sikarius
 
[Bastion | Bastion Center | Randbezirk „Bonetown“ | Unterschlupf der „12 Rancors“ ] Janus, Raziil Marr, Matthew Severide, Marava und Leibwächter (NSC); Kitka weitere Gangmitglieder in der Nähe (NSCs)


Der Sith lies in Zappeln, vermutlich hoffte er Matthews Angst zu vergrößern, doch in ihm war lediglich die Angst davor abgelehnt zu werden. Er hatte einen Fehler gemacht und diesen würde er ohne murren oder bedenken wieder gut machen. Letztlich lies der Sith Matthew neben dem Tisch zu Boden sinken, auch seine Kehle wurde wieder freigegeben sodass Matthew wieder gewohnt atmen konnte.


Dann sagte der Sith was seine Tat bereit Impliziert hatte, Matthews leben würde verschont bleiben. Doch erneut erinnerte er ihn woran er nicht erinnert werden musste, sein leben gehörte fortan dem Grafen und sollte es ihm gefallen so würde er sterben.



„Kniet nieder. Ich bin Euer Leben. Ich bin Euer Tod. Von diesem Moment an seid Ihr mein Diener, mein Werkzeug, meine dunkle Hand. Meine Feinde sind Eure Feinde. Folgt mir treu und ohne Zweifel und erweist Euch als würdig, dann werde ich in Betracht ziehen, Euch zu meinem Schüler zu machen und Ihr werdet die Geheimnisse der Dunklen Seite erfahren. Ich allein kann Euch den Pfad weisen und ich allein kann Euch mächtiger machen als Ihr es Euch erträumen könnt. Doch nur...wenn Ihr kniet. Schwört mir die Treue, Matthew Severide....“



Die Stimme des Grafen hatte etwas Feierliches, für Matthew war das das zeichne das Graf Sturn es offiziell haben wollte auch wenn bereits das zuvor gesagte alles geklärt hatte. Ohne zögern ging Matthew vor dem Grafen auf die Knie und senkte den Kopf. Jetzt erst wurde ihm bewusst das der Graf ihm mehr anbot als bloß sein Leben, sollte er sich als würdig erweisen so sollte er der Schüler des Grafen werden, selbst ein Sith werden und damit der Mächtigste seiner eigenen Rasse.


„So knie ich nieder vor Euch meinem Herrn und Meister. Ich werde euer treuster Diener sein und nur leben um eure Macht zu mehren, das schwöre ich bei meinem von euch geschenkten Leben.“


Dick aufgetragen das war Matthew klar und doch waren seine Worte nicht zu belächeln denn sie entsprachen der reinen Wahrheit. Dieser Mann sollte sein Meister sowohl im Leben als auch in der Macht.


Nach seinem Schwur war es Matthew wieder erlaubt aufzustehen und so stellte er sich demütig an die Seite seines neuen Herren als dieser Kitka herein kommen lies um ihr zu sagen was sich ereignet hatte. Sie gab keine Wiederworte, wer würde sich auch gegen den Grafen stellen, und kurz darauf verließen sie den Unterschlupf. Sie gingen zu einem schwarzen Speeder, Matthew stürzte hervor um seinem Herren die Tür zu öffnen und stieg als letzter ein, ganz der geflissentliche Diener der er nun war.



[Bastion | Bastion Center | Randbezirk „Bonetown“ | Unterschlupf der „12 Rancors“ ] Janus, Raziil Marr, Matthew Severide, Marava und Leibwächter (NSC)
 
[Bastion | Center | Tempel der Sith | Ratssaal] Poth Akeer, Darth Hybris

Überreste zersplitterter Zähne bohrten sich in Ober- und Unterkiefer während er den Mund noch immer fest aufeinanderpresste. Sie drangen in Knochen ein, zerstörten Gefäße und Nerven, doch Poth spürte gar nicht sein Kinn plötzlich taub wurde. Blut floss aus Mund und Nase, das dichte Kapillarnetz in der Nasenschleimhaut hatte dem Druck nicht mehr standgehalten und war geplatzt. Die feinen Adern in seinen Skleren begannen zu pulsieren und Sekunden später rissen auch sie auf und färbten die einst weiße Lederhaut rot. Langsam aber sicher suchte sich das Blut seinen Weg in die Hornhaut und zerstörte die kleinen aber doch so wichtigen Zellen. Seine Sicht wurde immer schlechter, immer trüber und verschwommener bis sich sein Gegner nur noch schemenhaft vor seinen Augen abzeichnete. Poth ließ den Hass durch sich strömen, er kanalisierte jede Emotion, die er in der Lage war zu empfinden, verstärkte sie und richtete sie auf Hybris. Mit aller Macht, die der Sith-Fürst und Zirkelmeister besaß trachtete er danach sein Gegenüber mit bloßen Fingern zu zerquetschen. Immer fester drückte er zu, zwang seine Finger sich immer weiter zu schließen um den Druck zu erhöhen. Sabbernd und geifernd musste er auf einen Außenstehenden wie der Teufel höchstselbst wirken, todbringend und vernichtend. Die Haarrisse in seinen Fingern breiteten sich immer weiter aus, das Knacken der Knochen ging aber im Lärm des Kampfes unter. Schmerzen spürte Poth schon keine mehr, sein ganzer Körper wurde von der dunklen Seite verzehrt. Er war eine Opfergabe an die dunkle Dame, die sich ihm liebevoll und gönnerisch annahm. Sie umarmte und liebkoste ihn und verlieh ihm eine schier unendliche Macht, die er nur allzu bereitwillig annahm und Hybris entgegenschleuderte. Poths Sinne waren auf den Novizen fixiert, dennoch spürte er wie seine kleinen Insekten näher und näher kamen. Verzweifelt versuchte der Narr sie zu zerstören, sie von sich wegzuschleudern und sich gegen sie zu wehren, doch er hatte keine Chance. Bald würde er realisieren, dass dieser Kampf von Anfang an aussichtlos gewesen war. Poth nahm seine letzte Kraft zusammen und verstärkte noch einmal den Druck seiner Hände, dann gab seine rechte nach. Als würde sich Hybris plötzlich nicht mehr dagegen stemmen können, schlossen sich seine Finger in Blitzesschnelle zur Faust. Seine ohnehin schon lädierten Knochen brachen und rissen seine Handmuskeln in Stücke. Sofort erschlafften seine Finger und hingen nutzlos herunter. Gewinnend wollte Poth schon ein Lächeln formen, denn er wusste, Hybris hatte seiner Macht nicht mehr standhalten können. Ein Teil von ihm musste zerquetscht worden sein, das wäre sein Ende. Mittlerweile konnte Poth nicht einmal mehr Schemen ausmachen, seine Augen gaben mehr und mehr den Geist auf. Er streckte seine Sinne aus, suchte nach seinem Widersacher und wollte sich an dessen letzten Atemzügen laben, dann erschrak er. Der Mistkerl lebte noch und hatte allem Anschein nach einen Teil seines Körpers geopfert. Instinktiv versuchte Poth seine kaputte Hand erneut zu heben um den Angriff fortzusetzen, doch es wollte ihm nicht mehr gelingen. Stattdessen jagte die Macht durch seine Extremität und pulverisierte nun auch noch seinen Unterarm samt angrenzendem Gelenk. Nur noch fähig die linke Hand zu benutzen leitete Poth all seine Macht durch sie hindurch und musste jetzt erst erkennen, dass seine kleinen Käfer versagt hatten. Hybris war es doch noch gelungen sie auszuschalten, nur ein paar von ihnen hatten ihren Weg in seinen Körper gefunden. Zwar fraßen sie sich gierig in ihn hinein, waren aber in ihrer kleinen Zahl nicht in der Lage wirklich ernsthaften Schaden anzurichten.

Poth bekam Angst. Zum aller ersten Mal seit Jahrzehnten spürte er sie: die Angst vor dem Tod. Mit eiskalten Händen umschloss sie sein Herz und begann langsam ihren Griff zu verstärken so wie er selbst noch verzweifelt bei Hybris versuchte. Sein Atem beschleunigte sich, er glaubte zu ersticken. Immer flacher und schneller holte er Luft, er begann zu zittern als sein Körper merkte, dass der lebenswichtige Sauerstoff nicht mehr im Blut ankam. Das durfte nicht sein, fuhr es ihm durch den Kopf als er spürte wie sich Hybris ihm näherte. Das konnte nicht sein. Er war der Zirkelmeister der Alchemisten, Fürst der Sith und Mitglied des Rates. Seine Macht sollte unendlich sein, niemals konnte ein einfacher Mensch wie Hybris in der Lage sein ihn zu vernichten. Schlagartig wurde Poth bewusst, dass er verraten worden sein musste. Krill, durchzuckte ihn der schmerzhafte Gedanke als er sich an das fehlgeschlagene Ritual erinnerte. Krill musste es gelungen sein die Substanz im letzten Moment zu verändern. Poth war sich doch so sicher gewesen, dass sie diesmal die lang ersehnte Metamorphose herbeiführen würde, ihr Scheitern konnte er sich nicht erklären. Bis jetzt. Seinem schleimerischen Stellvertreter musste es gelungen sein ein Gift zu entwickeln, dass seine Verbindung zur Macht geschwächt hatte. Wie sonst war es möglich, dass er diesen Kampf verlor? Panik breitete sich in ihm aus, er wollte nicht sterben. Als flüchteten alle rationalen Gedanken aus seinem Kopf empfand er plötzlich nichts weiter als tierische Instinkte, mit einem Mal schien er unfähig zu sein zu denken. Hybris kam näher und näher und er wusste nicht mehr weiter. Er war doch so mächtig, musste es nicht etwas geben, das er seinem Feind noch entgegenschleudern konnte. Seine Augen platzten auf während die Macht immer ungesteuerter durch seinen Körper floss und nun begann sich gegen ihn selbst zu richten. Hörte er aus der Ferne ein Lachen, süffisant und schadenfroh? Was war das? Dann pikste ihn etwas in seiner Brust und plötzlich herrschte nichts als Stille um ihn herum. Alles war weg. Seine Angst war weg, die Macht war weg, seine Empfindungen waren weg. Schwärze hüllte ihn ein während er sich nur noch seines eigenen Versagens bewusst werden konnte.


[Bastion | Center | Tempel der Sith | Ratssaal] Poth Akeer, Darth Hybris

[Bastion | Center | Tempel der Sith | Auf dem Weg in die Pyramide der Alchemisten] Darth Krill

Darth Krills gemächliche Schritte verursachten ein hallendes Geräusch. Betont langsam ließ er sich auf seinem Weg zurück in den Zirkel sehr viel Zeit. Stur den Blick geradeaus gerichtet war er in seine eigenen Gedanken vertieft. Zum größten Teil drehten sie sich um die vergangene Ratssitzung, deren Inhalt einmal wieder von ihm aufbereitet werden musste. Es war eine Farce. Poth Akeer zog sich mehr und mehr aus dem Tagesgeschäft zurück und gab sich seinen Experimenten hin während er den Zirkel vernachlässigte und verkümmern ließ. Allein ihm war es doch zu verdanken, dass die Dinge noch nicht außer Kontrolle geraten waren. Das Beispiel Darth Hybris machte es deutlich: ein gerade erst beförderter Lord und ein Novize im Zirkel erdreistete sich die Hand gegen den Zirkelmeister erheben zu wollen und gab sich dem Gedanken hin Poth zu besiegen. Vor Jahren wäre das undenkbar gewesen, damals hatten die Neuen noch Angst und Respekt. Jetzt war der Zirkel zu einem Schatten seiner selbst verkümmert und weit abgeschlagen wenn es um Einfluss und Macht ging. Sukzessive gelang es den Inquisitoren, Technomanten, Hexern und Exekutoren ihre eigenen Sphären zu vergrößern während die Alchemisten mit den Resten zufrieden sein mussten. Poth mochte mächtig und durchaus ein genialer Visionär sein, doch es mangelte ihm an Weitsicht. Immer öfter fragte sich Krill ob er nicht zu alt wurde und abgelöst werden müsste. Selbstverständlich nicht von einem Hybris, sondern von jemand anderem.

Er kam seiner Pyramide immer näher, ein tollpatschiger Jünger kam ihm mit einem Antigravwagen entgegen. Verschiedene Kisten geladen hatte es der stark übergewichtige Mensch schwer ihn zu balancieren, auch wenn es einem die Technik eigentlich leicht machte. Mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen versuchte er sich an die Wand des Ganges zu quetschen, spürte er doch die Dunkelheit, die von Krill ausging. Ohne mit der Wimper zu zucken ging Krill an dem Jünger vorbei und würdigte ihn nicht einmal eines Blickes. Nach ein paar Schritten hörte er ein erleichtertes Seufzen, dann krümmte er den Finger und der Fettsack schleuderte mitsamt seines Wagens durch die Luft. Das waren die Kleinigkeiten im Leben, die einen Darth Krill erfreuten. Noch während er den Schmerz des Jüngers spürte, begann sein Magen plötzlich zu krampfen. Er erbrach pechschwarze Galle, die Welt begann sich zu drehen und er drohte sein Gleichgewicht zu verlieren. Mühsam stützte er sich an der Wand ab und atmete durch. Eine Erschütterung der Macht, er spürte sie ganz deutlich. Instinktiv wusste er was geschehen sein musste. Explosionsartig rannte er los, schleuderte die herumliegenden Kisten durch die Gegend und beschleunigte seine Schritte mit der Macht. Schemenhaft zogen die verschiedensten Spezies an ihm vorbei während er in Richtung Ratssaal rannte. Er brauchte kaum eine Minute dorthin. Dieser Narr, war sein erster Gedanke. Poth erwartete nach einer Sitzung stets, dass man ihn noch mit seinen Gedanken alleine ließ, er würde Krill dann auf dem Weg einholen, deshalb auch seine betont langsamen Schritte. Doch jetzt zeichnete sich vor ihm ein Bild der Zerstörung ab: der Ratssaal lag ihn Trümmern, kein Sessel und kein Tisch war mehr heile. Splitter, Staub, Blut und Schweiß zierten den Boden, ein übelriechender Gestank lag in der Luft und ließ ihn abermals würgen. Dann sah er Poth oder zumindest was von dem Zirkelmeister übrig geblieben war. Grauenhaft entstellt gab es keinen Zweifel daran, dass er tot war. Gleichzeitig schien sich das Ziehen in Krills Gedärmen zu verstärken. Warum spürte er den Tod seines Meisters derart deutlich? Er riss sich zusammen. Mit vorsichtigen Schritten trat er ein und zündete sein Lichtschwert. Er sah sich um, doch es war sonst niemand im Raum. Niemand außer Hybris versteht sich. Der lag ebenfalls auf dem Boden, war aber noch am Leben. Er schien gerade aus der Bewusstlosigkeit zu erwachen, regte und windete sich. Krill ging auf ihn zu. Hinter sich hörte er Schritte und das Summen von Lichtschwertern als sich die Wachen des Tempels um ihn herum postierten. Sie alle konnten nicht einordnen was geschehen war. Krill kam neben Hybris zum Stehen und stieß ihn mit dem Fuß an.


„Du Narr.“,

flüsterte er.

„Du Narr hast es tatsächlich geschafft, doch dir muss bewusst sein, dass du selbst dem Tode nahe bist. Was sollte mich davon abhalten dich jetzt zu töten und den Platz an der Spitze des Zirkels einzunehmen?“

Ein diabolisches Grinsen zeichnete sich auf Krills Gesicht ab während er sein Lichtschwert in die Luft hob.


[Bastion | Center | Tempel der Sith | Ratssaal] Ein toter Poth Akeer, Darth Hybris, Darth Krill
 
[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Herrschenden - Ratssaal - Poth Akeer (NPC) und Darth Hybris]

Es hatte immer etwas surreales an sich wenn Hybris aufwachte und wusste, das sein Körper gerade eigentlich wegen der Schmerzen völlig ausrasten müsste, er aber nichts fühlte. Als er die Augen öffnete und an die Decke sah, war da nur Erschöpfung und das leise Summen der Macht. Und die Nässe natürlich, die konnte er gar nicht nicht spüren. Da seine Boxershorts an der entscheidenden Stelle trocken war, konnte er davon ausgehen das er gerade in seinem eigenen Blut lag. Es war nicht so viel das er sich ernsthaft Sorgen machen müsste, doch es war dennoch ein merkwürdiges Gefühl. Da fehlten eindeutig die Schmerzen. Einen Augenblick lang zögerte er noch, dann setzte er sich erst einmal nur auf. Sein Kopf fühlte sich eigentlich normal an, doch sein Erinnerungsvermögen schien beeinträchtigt zu sein. Hatte er Poth nun getötet oder nicht? Er wusste noch das der Zirkelmeister selbst vor dem finalen Schwertstoß furchtbar ausgesehen hatte. Sein Versuch, Hybris zu zerschmettern, hatte ihn selber so gut wie vernichtet. Nur deshalb hatte er sein Schwert überhaupt in Stellung bringen und zustoßen können. Hatte er doch oder? Hybris fehlte genau diese Erinnerung. Er hatte die Klinge angesetzt, ja, das hatte er, doch hatte er wirklich zugestoßen? Wenn er es hatte, dann wäre Poth gestorben bzw. er musste gestorben sein, denn sonst hätte er Hybris Ohnmacht ausgenutzt und ihn getötet. Doch wieso spürte er den alten Narr noch? Seine Macht hatte inzwischen wieder einen neutralen Farbton angenommen und auch jede Art von Emotion war verschwunden. Seine Machtsinne funktionierten und sie sagten ihm zwei Dinge: Im Körper des Zirkelmeisters gab es kein Leben mehr und Poth Akeer Aura war dennoch vorhanden. Eigentlich konnte das nicht sein. Dachte Hybris zuerst, doch dann fiel sein Blick auf sein Seelenschwert und er wusste was Sache war. Tatsächlich leuchtete jene Rune, welche dem Griff am nächsten stand, nun ein Stück weit stärker. Jemand der das Schwert nicht kannte würde den Unterschied gar nicht feststellen können, doch Hybris hatte die Klinge über Stunden hinweg angestarrt. Die Rune leuchte intensiver. Definitiv.

Das Schwert funktioniert.


Um ehrlich zu sein war er tatsächlich überrascht. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er es nämlich nicht wissen können. Die Tar, die er damit erschlagen hatten, waren nur willenlose Drohnen gewesen und besaßen weder die Macht, noch eine Seele. Er hätte Millionen erschlagen können und doch wäre nichts geschehen. Doch nun war
Poth in dem Schwert. Und er konnte ihn spüren! Hybris hätte beinahe gelacht, so erleichtert war er darüber. Was hatte ihn seine Paranoia doch ein ums andere mal davon überzeugen wollen, dass der Graue ihn belogen hatte, doch nun stand fest das es funktionierte. Er konnte dieses Schwert tatsächlich aufladen! Falls er solange überlebte. Hybris war derart mit sich selbst beschäftigt gewesen, das er Krill erst bemerkte als dieser neben ihm stand. Er hob den Kopf zu spät, als das er den kompletten Satz des Alchemisten an den Lippen hätte ablesen können, doch im Endeffekt war es auch egal. Hybris konnte er nur schlecht von den Lippen ablesen, also im Grunde konnte er es so gut wie jeder andere auch. Häufig genutzte oder markante Wörter, Silben und Buchstaben erkannte er, doch das reichte wohl kaum aus. Deshalb schüttelte er den Kopf und richtete sich auf, das Seelenschwert als Stütze nutzend.

„Spart euch eure Wort Krill, ich kann euch gerade eh nicht hören.“


Hybris ließ seinen Blick schweifen. Er wollte sich unbedingt irgendwo hinsetzen, sodass er wenigstens im Ansatz den Eindruck erwecken konnte, dass er über dem anderen Alchemisten stand, doch Poth gönnte ihn diesen Pseudo-Sieg nicht. Nicht ein Thron hatte es überstanden, sodass Hybris sich schließlich auf einem halben niederlassen musste. Womit er zwei bis drei Körper kleiner als Krill war. Er konnte darüber hinwegsehen. Neben dem ehemaligen Stellvertreter hatten sich auch etliche der elitären Ratswachen im Saal eingefunden und um sie würde sich Hybris zuerst kümmern. Doch zuvor musste er zumindest eines seiner Trommelfelle wieder richten. Zum Glück war es hauchdünn und da Hybris es schon einmal hatte richten müssen – sein erster gewirkter Mitternachtsblitz hatte ihm damals nicht nur die Hand weggesprengt -, reichten seine nur beinahe leeren Machtreserven dafür aus. Etwa eine Minute nachdem er die Macht im Ohr gesammelt hatte, konnte er wieder hören. Das Seelenschwert stand vor ihm und hatte sich beinahe von selbst in den aufgebrochenen Boden des Ratssaales gebohrt. Deshalb konnte er seine rechte Hand um den Griff legen und an diesem vorbei Krill anschauen. Wenn auch nicht lange, denn die Wachen sollten zuerst verschwinden.


„Falls die Damen und Herren der Ratswache ein Problem damit haben, dass ich Poth Akeer, welcher sich des Hochverrats schuldig gemacht hat, seiner gerechten Strafe zugeführt habe, so möge er oder sie sich doch beim Imperator beschweren.“

Natürlich antwortete niemand, doch die Lichtschwerter blieben dennoch aktiviert.


„Falls es dann nichts mehr gibt, werde ich mich mit Darth Krill unterhalten. Unter vier Augen.“

Hybris machte eine knappe Geste mit der rechten Hand - seine Linke war ja eh nur noch irgendwas fleischiges mit Knochenstücken drin -, dann sah er Krill an. Ob dieser von Poths Plänen gewusst oder ob er gar darin verstrickt war oder nicht, ließ dieser nicht durchblicken. Hybris schaffte es gerade so eben seine Verschleierung wieder aufzubauen und die Machtsinne wenigstens diesen Raum erfassen zu lassen. Mehr war nicht drin. Sollte Krill ihn jetzt gleich belügen, die Macht konnte es ihm nicht sagen. Und sobald der Stellvertreter sich dazu entschloss sein Gesicht zu einer unbewegten Maske werden zu lassen, konnte er auch aus diesem nichts mehr entnehmen. Dann also der gute alte Bluff. Mit hohem Einsatz.

„Eure Geste nach zu urteilen seid ihr mit meiner Tat nicht so recht einverstanden. Doch ich kann euch versichern, dass ihr euch die Sache lieber noch einmal überlegen solltet, wollt ihr diesen Raum lebend verlassen. Es gibt keinen Beweis dafür das ihr Poth bei seine Verrat geholfen habt, doch ich könnte einfach davon ausgehen und euch deshalb töten.“


Hybris drückte das Seelenschwert ein Stück weit in Richtung Krill. Dieser hatte unlängst bemerkt das der Körper des Zirkelmeisters zwar kalt war, die Aura des selbigen sich aber noch im Raum befand. Ohne Rituale oder ohne eine wirklich sehr mächtige Person zu sein, konnte sich ein Geist nicht ohne ein Trägerartefakt irgendwo aufhalten. Und kaum bewegte Hybris sein Schwert, erkannte Krill wo sein ehemaliger Vorgesetzter steckte. Bluff, die Zweite.


„Ich habe ihm jene Unsterblichkeit gewährt, die er sich so sehnlichst gewünscht hatte, wenn auch in anderer Form. Falls ihr nun also glaubt, ihr könntet mich erschlagen, nur weil ich nach dem Kampf geschwächt bin, könnt ihr es ja gerne probieren. Nachdem ich Poths Macht genutzt habe um auch seinen Stellvertreter zu vernichten, wird der sich sicherlich über Gesellschaft freuen. Falls ihr hingegen auf einen Kampf verzichten und lieber eure Macht ausbauen wollt, lasst uns die Waffen wegstecken und reden. Der Zirkel der Alchemisten muss reformiert werden, denn er nutzt sein Potential nicht mal zur Hälfte aus.“

Krill schien noch Bedenken zu haben und vielleicht glaubte er auch den Bluff des Lords durchschaut zu haben, doch er konnte es nicht wissen. Niemand im Orden wusste das die Macht von Poth von niemandem genutzt werden konnte. Ja, man konnte seine Aura ganz schwach spüren, so als würde er sich verschleiern oder sich weit entfernt auf einem anderen Kontinent befinden, doch das war auch schon alles. Mehr gab es nicht. Zumindest nicht bis der Graue ihn aktivierte. Da Krill also nicht todsicher sagen konnte, das Hybris log, war es zumindest für den Augenblick klüger es nicht auf einen Kampf ankommen zu lassen. Das oder etwas ähnliches musste ihm durch den Kopf gehen, davon war Hybris überzeugt. Und als der Stellvertreter seine Waffe schließlich deaktivierte, fühlte es sich wie ein weiterer Sieg an. Wenn auch nur ein kleiner. Hybris zog seine Waffe aus dem Stein und lehnte sie gegen seine rechte Schulter. Bei dem letzten Aufprall auf dem Boden hatte er alles bis auf seine Boxershorts verloren. Früher, als er noch Holofilme gesehen hatte, hatte er es immer für absolut unrealistisch empfunden, wurden Hauptcharaktere von irgendwas starkem getroffen und ihre Kleidung verbrannte, wurde weggerissen oder sonst was, aber die Unterwäsche blieb stets intakt. Nun musste er feststellen, dass es tatsächlich genau so kommen konnte. Oder irgendein höheres Wesen zensierte gerade seine Geschichte. Nun saß er also nur in den schwarzen Shorts vor Krill und versuchte halbwegs erhaben zu wirken, andererseits war er dann auch wieder nicht so eitel, als das er sich jetzt sofort eine neue Robe besorgt hätte. Mal davon abgesehen das seine Beine eh keine Lust auf irgendwas hatten. Wenn es nach ihnen ging, konnte Hybris an Ort und Stelle eine Woche lang ins Koma fallen.

„Bevor wir uns aber um den Aufstieg der Alchemisten kümmern können, muss ich den Auftrag des Imperators abschließen. Und das beinhaltet auch euch. Poth hat nicht nur die Machtbasis des Imperators offen angegriffen, sondern sich auch noch erwischen lassen. Ihr steht eigentlich nicht im Verdacht, doch es liegt nahe das ihr als sein Stellvertreter etwas damit zu tun hattet oder davon wusstest, aber geschwiegen habt. Ihr lebt aber deshalb noch, weil so ziemlich jeder die … Eigenwilligkeit von Akeer kennt. Es kann also auch gut sein, dass ihr tatsächlich keine Ahnung hattet. Ich brauche daher eine Antwort von euch und da wir Sith sind, ist euer Wort an sich nichts wert. Deshalb: Wollt ihr alle im Raum stehenden Anschuldigungen klären, müsst ihr euch kurzzeitig offenbaren. Und nur im Augenblick könnt ihr das ohne Gefahr tun. Ich bin nicht mehr mächtig genug um euch zu kontrollieren, es sei denn ich nutze Poths Macht, doch die ist dann weg, also verzichte ich lieber darauf und lasse einen kompetenten Alchemisten an meiner Seite. Zwei oder drei Fragen. Danach könnt ihr euch wieder abschirmen.“

Kaum bis gar kein Sith war so leichtsinnig und fuhr alle geistigen Barrieren runter. Hybris hatte es beim Imperator getan, um diesen überzeugen zu können und nun würde es Krill tun. Und wenn nicht … nun, Hybris besaß ja nicht wirklich die Mittel um ihn zu bestrafen. Im Augenblick bluffte er wie nie zuvor. Wie gut das sein Gesicht ohnehin meist regungslos blieb. Und das egal wie es ihm ging. Wieder zögerte Krill, nur dieses mal deutlich länger. Er wägte zweifelsohne ab was er tun würde, würde Hybris ihn doch verraten. Schließlich schien er mit seinen Überlegungen fertig zu sein und offenbarte sich tatsächlich. Sein Gegenüber nickte und stellte seine Fragen.

„Wusstet ihr von Poths Aktivitäten, welche direkt und offen gegen die Machtbasis des Imperators gerichtet waren.?“
„Nein.“


Es entstand eine kurze Pause in der Hybris Krill durchleuchtete. Dann, ohne die Antwort oder Reaktion zu kommentieren, stellte er die zweite Frage.

„Gab es Hinweise darauf, dass er etwas geplant und auch durchgeführt hatte? Irgendetwas das euch aufgefallen ist`?“
„Die gibt es immer. Würde ich jedem Indiz nachgehen, ich würde zu nichts anderem mehr kommen. Es gab aber keine Gespräche oder Aufzeichnungen darüber, das er aktiv etwas gegen den Imperator unternehmen wollte.“

Hybris nickte. Die Macht bzw. seine Interpretation von dem, was er bei Krill spürte, belegte dessen Worte. Er schien nicht zu lügen. Wirklich sicher konnte man sich natürlich nicht sein, vor allem da ja tatsächlich so ziemlich jeder in irgendeiner Form einen Vorgesetzten loswerden wollte.

„Letzte Frage. Wie steht ihr zu dem Tod von Poth Akeer?“

„Er hat es verdient … und es ist nicht schade drum.“

Das konnte vieles heißen, doch fürs erste war es das. Er nickte wieder und Krills Geist war daraufhin wieder aus der Macht verschwunden. Um jetzt seine Emotionen und Gedanken lesen/interpretieren zu können, musste er ihn schon so hart treffen, das er ihn dann genau so gut auch gleich kontrollieren konnte. Daran dachte Hybris aber nicht einmal, denn ihm war in den wenigen Augenblick etwas aufgefallen, das er jetzt doch ansprechen wollte. Es ging ihn im Grunde nichts an, da er Krill aber gerne behalten wollte, tat er es dennoch.

„Ich bin soweit zufrieden und werde den Imperator mitteilen, das die Sache mit Akeers Tod erledigt ist. Bevor wir jetzt über die Alchemisten und meine Rolle bei ihnen reden … auf wen seid ihr geprägt?“

„Geprägt?“
„Als ich mich auf den Kampf mit Akeer vorbereitet habe, habe ich mich über alle bekannten alchemistischen Gifte und Toxine informiert. Um mich dagegen schützen zu können. Dafür muss ich sie aber auch mit der Macht erkennen können und in euch steckt solch ein Gift. Den Namen versuche ich gar nicht erst auszusprechen-“

Hybris beugte sich zur Seite und spuckte aus. Die Spucke war rot. Er hatte sich auf die Zunge gebissen und das entnahm man auch seiner Sprechweise.

„- doch man kann es auf jemanden prägen. Stirbt der eine, stirbt der andere auch. Oder erleidet Höllenqualen, Erschöpfung und andere Unannehmlichkeiten. Es herzustellen … ist schwierig. Es aufzuspüren unmöglich, weiß man nicht wonach man suchen muss. Ich würde mal behaupten das neben Poth … höchstens Poliel und vielleicht noch Avicenna dazu in der Lage sind, doch nur Poth dürfte dazu in der Lage sein euch unbemerkt zu vergiften. Auf den ersten Blick wäre es sinnvoll euch mit in den Tod zu reißen, sollte er sterben.“

Doch Poth hatte nie den Eindruck erweckt als glaube er, er könne sterben. Deshalb ergibt diese Theorie auch nur auf den ersten Blick Sinn. Alchemistische Gifte konnte man mehr oder weniger gut nach ihrer Gefährlichkeit kategorisieren. Und dieses in Krill steckende Gift, stand oben, wenn auch nicht ganz oben auf der Liste.

„Vielleicht“ gab Krill zu, doch er glaubte es ganz offensichtlich auch nicht. Aber vielleicht beschäftigte ihn auch nur die Tatsache, das er vergiftet worden war. Von ihm unbemerkt auch noch.

„Gehen wir davon aus das er es nicht war. Wer sonst? Haben Poliel und Avicenna etwas gegen euch? Wenn unter den Alchemisten irgendwer auf solche Mittel zurückgreift, hätte ich es lieber früher als später erfahren.“
„Avicenna nicht, sie ist nicht der Typ dafür. Aber es gibt kaum jemanden mit einem größeren Hunger nach Macht als Darth Poliel. Aber er hatte nicht die Gelegenheit mich...“
„Es muss direkt injiziert werden. An der Luft wird es instabil oder kann gänzlich unbrauchbar werden.“

Krill schwieg und dachte nach, ebenso wie sein Gegenüber. Natürlich versuchten auch die Alchemisten sich gegenseitig auszustechen und zu übervorteilen, doch um ein solches Gift herzustellen … und es dann auch noch zu benutzen … Hybris hoffte das keiner der beiden genannten Executoren so dumm war. Wenn man schon jemanden vergiftete, dann doch bitte mit etwas, das nicht so exotisch war, dass jeder darauf kam wer es gewesen ist. Aber eine der drei musste es gewesen sein. Oder eher zwei. Avicenna hatte sich auf anorganische Gifte spezialisiert. Sie hätte was anderes genommen. Und selbst wenn sie nicht selbst Hand angelegt, sondern einen Assassinen angeheuert hatten … das ergab alles nicht viel Sinn. Sehr viel mehr Sinn würde es machen, hätte Hybris es genutzt. Dann hätte er nur Poth töten müssen, wenn auch nicht durch sein Schwert, und dann wäre er auch den Stellvertreter losgeworden. Was eine ätzende Situation. Leider konnte man nicht feststellen auf wen er geprägt worden war und das Gift war ohnehin so strukturiert worden, dass man den Hersteller oder Injizierenden nicht ermitteln konnte.

„Denkt darüber nach. Falls es euch noch einfällt...“

„Ich … wüsste da vielleicht jemanden. Es wäre möglich... wie lange hält sich das Gift im Körper?“
„Zu lange.“
„Hm … sei es drum. Möglicherweise war es Meffat. Zumindest ist sie genau so verdächtig wie Akeer oder Poliel.“
„Die Zirkelmeisterin der Inquisitoren? Warum?“
„Sollte sie mich auf Akeer geprägt haben, wäre sie die Hauptverdächtige. Da wir es nicht nachweisen können...“
„Sie würde keine Spuren hinterlassen. Also, warum sie ... als Inquisitorin hat sie mit ziemlicher Sicherheit gewusst das ich Akeer ausschalten soll... und … sie wollte das ihr auch sterbt. Doch wozu? Was hat sie davon wenn auch ihr sterbt?“

In der Tat eine gute Frage. Was hatte diese ohnehin zum Tode verurteilte Schlange mit Krill zu schaffen? Andererseits … sie hatte vermutlich mehr Feinde, als die gesamte Menschheit Finger besaß...


„Nein, lasst mich raten. Ihr wisst irgendwas?!“

Eigentlich stand sie gar nicht stärker unter Verdacht als die anderen, doch Poliel war einer der führenden Alchemisten, welche auf Hybris Seite waren und Poth, nun, weder Krill noch Hybris glaubten das er es gewesen war. Avicenna eher auch nicht. Damit blieb zwar nicht nur Meffat, doch Hybris WOLLTE daran glauben das sie es gewesen war. Er wollte sie ohnehin loswerden und nun hatte er mit Krill womöglich einen Verbündeten gefunden. Sie musste es gewesen sein. Das würde vieles einfacher machen.

„Nicht direkt … es ist eigentlich nichts, nichts weshalb man mich töten sollte. Nur Gerede, der übliche Kram über Machtgewinn und das Halten selbiger.“

„Ihr habt euch also mit ihr unterhalten?“
„Ja. Akeer, sie und ich. Sie warnte ihn davor das ihr ihn im Auftrag des Imperators töten wollt.“
„Weiter.“
„Und sie beklagte sich darüber das der Imperator den Rat oder die Zirkel im Allgemeinen schwächt. Sie wollte nicht zulassen das der Imperator sich in irgendeiner Form einmischt. Mehr oder weniger wörtlich meinte sie, das nicht der Imperator zu entscheiden hat wer an der Spitze der Zirkel steht.“
„Verständlich.“

Das sie das so sah. Ihre Worte waren tatsächlich nichts allzu brisantes und Hybris bezweifelte, das Allegious nach Erhalt dieser Information den Zirkel der Inquisitoren zerschlagen ließ. Vielleicht würde er Meffat ersetzen … aber vielleicht auch nicht. Am Ende stand dann auch Wort gegen Wort. Aufzeichnungen gab es sicherlich keine und Poth konnte nicht mehr aussagen. Nein. Jetzt zum Imperator zu gehen würde nichts bringen. Es zu wissen schadete aber auch nicht.

„Wenn sie … falls sie es gewesen ist, hat sie einen Fehler begannen. Gerade sie wusste nicht wie ich meine Kämpfe beende.“

„Ihr seid tatsächlich ein unbekannter Faktor gewesen. Doch nun nicht mehr.“
„Nein... also, Darth Krill, was für Ansprüche habt ihr? Wollt ihr den Posten des Zirkelmeisters oder einfach nur die Mittel um eure eigenen Forschungen durchführen zu können?“

Hybris sah kurz weg und ihn dann direkt an. Sein Gesicht, welches auf der rechten Seite komplett mit halb getrocknetem Blut bedeckt war, wurde kurz todernst, entspannte sich dann aber wieder.

„Die Mitglieder des Zirkels bestimmen welchen Einfluss und welche Macht dieser besitzt, also ist es in meinem Interesse euch zu unterstützen. Und in eurem mir zu helfen. Da sind wir uns sicher einig. Aber wo werdet ihr stehen wenn ich meinen Platz an der Spitze des Zirkels einnehmen will? Neben oder vor mir mit gezücktem Lichtschwert?“

[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Herrschenden - Ratssaal - Darth Krill (VIP-NPC) und Darth Hybris]
 
[Weltraum / Bastion-System / Bastion / Wildnis / Am Rand des Dschungels]Sharoh , Rake

Die schockierten Gesichtszüge des Feeorin entgleisten völlig und aus der Aura, die bisher eher eine Art Frust ausgestrahlt hatte explodierte in dem typischen dunkelrot von blanker Wut. Er hob eine seiner verbrannten Pranken in die Höhe und feuerte einen Machtstoß ab, der sich gewaschen hatte, natürlich genau in Sharohs Richtung. In dem Affenzahn, den Sharoh mittels der Machtgeschwindigkeit erreicht hatte fehlten ihm wirklich jede Möglichkeiten auszuweichen also leitete er einiges an Macht in sein Machtschild. Als der Stoß das Schild des Trandoshaners erwischte hörte man ein lautes Knarzes, einen Knall, als es zerbarst und Sharoh flog im hohen Bogen zurück dahin wo er her gekommen war. Glücklicherweise hatte er die Attacke immerhin halbwegs abwehren können, er landete zwar hart auf der trief nassen Grasfläche, die immer noch von dem Sprühlnebel vom Feuer geschützt war, doch wie ein kurzer Check herausstellte war er nicht mehr verletzt, als das schmerzhafte pulsieren, welches er beim sprinten in das Feuer schon verspürt hatte. Also ist diese Haut wohl nicht komplett Feuerfest! Doch Sharoh blieb keine weitere Zeit um darüber nachzudenken denn Rake war bereits über die Flammen gesprungen, strauchelte, fing sich jedoch. Soweit er das einschätzen sah der Feeorin ziemlich mitgenommen aus. Die Haut in den Handflächen und den Unterarmen verbrannt, der Kleidung ging es nicht besser als die des Trandoshaners. Immer noch auf Konfrontationskurs brüllte Rake ihn an, was er wohl dachte was er tat. Ein Hustenanfall folgte. Eine Hasstirade an Beleidigungen folgte, und der erbärmliche Versuch Sharoh vor die Füße zu spucken als er sich genähert hatte.

Sharohs' Blick hatte sich mehr und mehr verfinstert. Es war als flüsterte ihm jemand ins Ohr, er solle ihn einfach töten. Hier und jetzt. Er war unbewaffnet. Geschwächt. Verletzt. Doch mit einer Geste verwarf er den Gedanken. Mit müßig unter Kontrolle gehaltener Stimme presste er hervor:

" Es war meine Pflicht den Besitz von Meister Hybris zu schützen. Würdest du hier sterben würde ich dafür leiden, vor allem wenn der hohe Lord herausfindet, dass ich dir helfen konnte. Also halt deine verdammte Fresse "Jäger". "

Er spuckte das letzte Wort so verachtungsvoll aus, dass Rakes Wut noch einmal aufflackerte. Noch einmal fletschte Sharoh die Zähne und gab ein bedrohliches Knurren von sich, dann machte er sich langsam und vorsichtig auf den Rückweg. Darauf bedacht, dass Rake ihm nicht folgte. Dieser hatte sich ohne ein weiteres Kommentar umgedreht und war einfach in den Dschungel gelaufen. Doch in eine andere Richtung als Sharoh selbst. Das Feuer war an den meisten Stellen bereits ausgebrannt. Das Gras war zwar dick und ziemlich trocken, doch immer noch Gras. An einigen Waldrändern brannten kleinere Bäume aber der Hauptteil des Waldes schien unbehelligt geblieben zu sein. Also machte sich Sharoh auf zu seiner ersten richtigen Jagd in diesem Dschungel. Trotz der diversen Warnungen alle Tiere hier wären Giftig oder gepanzert war schnell klar, dass das ganze eher ein Bluff war als alles andere. Auch hier gab es genau solche Kleintiere, wie auf Trandosha auch und einige Stunden und viele Versuche der Pirschjagd später hatte Sharoh einige kleine Vögel mit seinen Wurfspeeren erwischt. An diesen war nicht viel Fleisch dran, und es hatte einige versuche gebraucht sie mit den mit der Macht gelenkten Speeren zu erwischen, immer war es eine deutlich akkuratere Angelegenheit mit einer Spitze zu treffen als mit einer ganzen Fläche, wie beim normalen Machtstoß, doch mit Hilfe der Levitation war es möglich geworden. Beim neueren Feuerholz sammeln ging Sharohs Axt kaputt, die nur mit einer Hand fest gebundene Klinge war aus dem Schaft gebrochen, doch für Ersatz war schnell gesorgt.

So sollten die nächsten zwei Wochen ohne größere Zwischenfälle vorübergehen. Immer wieder bemerkte er, wie Rake sich am Rande der wahrnehmbaren Reichweite durch den Machtsinn aufhielt, immer bedacht die "Reviere" nicht zu überschreiten. Schnell war klar geworden, dass der Bach und der umliegende Wald Sharohs' Territorium war, und der Waldrand mit den Resten der Steppe war Rakes Heimat geworden. Dieser war auch anscheinend ziemlich glücklich damit, denn immer wieder war es dem Feeorin möglich gewesen größere Tiere zu erlegen. Nur hatte Sharoh hier einen großen Vorteil gegenüber seinem dümmlichen Rivalen. Er hatte schon bereits seit Kindestagen gelernt, wie er auch ohne große Technik Jagd Erzeugnisse konservieren konnte. Ein Bodenofen, eine simple Räucherkonstruktion all das hatte er im Repertoire und nutzte er zu genüge. Dadurch war es Sharoh möglich einen gewissen Stand an Vorräten zu erreichen, neben dem sammeln von Wurzeln. Von Beeren und Pilzen hielt er sich lieber fern. Diese waren deutlich öfter giftig und er wollte das Risiko nicht eingehen. Genau dadurch hatte Sharoh auch erst die Zeit zu trainieren. Nach der ersten Woche war der Überhang mit einem gewissen Maß an Holz und Erde zu einer richtigen Hütte geworden und die Wurzeln, die Schutz boten mit kleinen Palisaden verstärkt worden. Hier übte er sich zunächst weiter im Machtsinn, Levitation, Machtstoß, dem Machtschild und der Abwandlung von diesem, dass er beim klettern genutzt hatte. Er wollte mit allem, was seinen Schwertkampf beeinflusste nicht anfangen, bis sein zweiter Arm regeneriert war. Aus dem Grund, weil es durch die andere Körperstellung dazu kommen konnte, dass er sich die Machtfertigkeiten "falsch" beibrachte. Er wollte keine Zeit verschwenden sich die selbe Sache zwei mal beibringen zu müssen.

Da der Fortschritt schnell kam, besonders wenn es um das Training des Machtsinns ging, war die Motivation groß. Noch viel größer in Angebracht der Tatsache, dass die Verletzung Rake beim Training und der Jagd einschränken würde. Trotz dieser Tatsache war das Einsiedlertum anstrengend. Bereits nach so kurzer Zeit erwischte sich der Trandoshaner dabei Selbstgespräche zu führen. Er war es gewöhnt immerhin in einer kleinen Gruppe zu reisen und zu jagen, und immer zu alleine zu trainieren war auch nicht das wahre. Doch würde er nun einfach zu Rake rüber gehen und ihn stumpf darauf ansprechen er würde nur Spott ernten. Also hatte Sharoh eine Idee, die er einem Sith entsprach. Oder eher auf Rake zu geschnitten war. Durch das Training der Machtsinne war es immer einfacher gewesen den Feeorin aufzuspüren auch ohne ihn zu sondieren. Große Tiere konnte er bereits jetzt auf über 300 Meter weit aufspüren. Also alles was größer als ein kleiner dürrer Mensch war. Sharoh wollte den Kontakt, wollte sich direkt im Kampf mit Rake messen, auch wenn er klar machen würde, dass es nur ein Trainingskampf war. Rake würde auf die Möglichkeit brennen. Sharoh war egal, ob er gewinnen oder verlieren würde. Er hatte die Zeit und die Vorräte für eine solche Spielerei. Außerdem hatte er auch jetzt schon eine genaue Vorstellung, wie er dem Feeorin die Suppe versalzen konnte.

Er bewegte sich also wie gewohnt durch den Wald, ohne auf der Suche nach einem bestimmten Tier zu sein oder einer sonstigen Ressourcen. Stark konzentrierte er sich um alle Tier Herden, die immer noch über die Wiese streifen in deren Asche schon die ersten neuen Pflanzen sprossen, überwachte sie allesamt. Bis die vertraute Aura des Feeorin am Rand seiner Sinne auftauchte. Anscheinend pirschte er sich an eines der Tiere heran. Das war der Moment. Wie ein Blitz schoss Sharoh los, lud einen Machttstoß auf. Er richtete ihn lediglich in den Himmel, denn er wollte gar nichts damit treffen. Inzwischen hatte Rake schon seine Präsenz bemerkt, pirschte jedoch weiter. Mit einem Ohrenzerberstenden Knall entlud sich der Stoß und die Herde schreckte auf, rannte wie von Bienen gestochen los. Der Trandoshaner sprintete weiter auf die aschige Wiese nur um einen vor Wut platzenden Rake aufzufinden, der ihn mit einer Barrage an Beleidigungen begrüßte. Mit einer Staubwolke blieb Sharoh stehen, grinsend. Ja wirklich, sie sollten niemanden töten doch von Mundraub hatte niemand gesprochen. Was die regeln anging. Mit einer Geste macht Sharoh klar, dass er keine Waffen mit sich trug.

" Los trainier mit mir " Jäger ", ich hab noch nicht mal ein Lichtschwert mitgebracht komm her und hol mich doch, hab ich dir deine Jagd versaut oh du großer mächtiger Jäger ? Na dann schlag mich doch . "

Glücklicherweise schien Rake auch kein Lichtschwert dabei zu haben. Nur einen angespitzten Spieß, den er auch prompte mit einer Explosion der Macht nach Sharoh schleuderte. Dieser machte unbeeindruckt einen Schritt zur Seite und lenkte den Stock mit einer Minimalanstrengung seines Schildes ab. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht sprintete Sharoh los, feuerte einen Machtstoß nach dem anderen. Zwar schränkte die blaue Haut ihn immer noch ziemlich ein, doch fühlte er sich gut genug um ein wenig zu riskieren. War das ganze Wahnsinn entstanden aus der ganzen Einsamkeit ? Sharoh war es ziemlich egal, der Rausch des Kampfes hatte ihn schon erwischt und er würde ihm nicht mehr entfliehen können, bis einer liegen blieb.

[Weltraum / Bastion-System / Bastion / Wildnis / Am Rand des Dschungels]Sharoh , Rake
 
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[Bastion | Bastion Center | Randbezirk „Bonetown“ | Unterschlupf der „12 Rancors“ | Janus, Raziil Marr, Marava und Leibwächter (NSC), Kitka (NSC); weitere Gangmitglieder, Matthew Severide

Feierliche Stimmung herrschte in dem Raum, der Unterschlupf der „12 Rancors“ wurde zum Ort, an dem große und wichtige Dinge geschahen und der zumindest zeitweise von der Dunkelheit erfüllt wurde, die im Tempel der Sith in jedem Stein, jeder Tür, jedem Zimmer zu spüren war. Es war die Dunkle Seite selbst, die hierher gekommen war, verkörpert durch Janus, der im Zentrum des Geschehens stand, eine düstere Sonne, um die alle anderen kreisten. Der Graf war ausgezogen, um eine Störung seiner weitreichenden Pläne zu verhindern, und sein Eingreifen war mit einem potentiell mächtigem Diener belohnt worden, der nun respektvoll vor ihm kniete.

Mit angemessenem Ernst gelobte Matthew, dem Sith zu gehorchen und ihm zu dienen. Janus wartete einen Moment, um die Bedeutung dieser Worte wirken zu lassen, dann nickte er langsam und vollführte eine Geste mit seiner rechten Hand.


„Ich nehme Euren Schwur an, Matthew Severide. Erhebt Euch als mein Diener.“

Der Anzati stand wie befohlen auf und gesellte sich mit angebrachter Demut neben seinen Herrn. Janus setzte seine Kapuze wieder auf und ließ Kitka herein rufen, die Cathar verbeugte sich und beäugte Matthew misstrauisch, war aber klug genug, keine Fragen zu stellen.

„Die Umstände des Angriffs wurden geklärt. Es besteht keine Bedrohung. Fahrt mit der geplanten Operation fort, ich erwarte baldige Resultate.“

Die Anführerin der Gang neigte tief den Kopf.

„Wie Ihr befehlt, mein Patron. Ich werde Euch nicht enttäuschen.“

Janus nickte lediglich und bedeutete seinen Begleitern dann, ihm zu folgen. Rasch verließen sie den Unterschlupf und begaben sich über eine Reihe von Seitengassen zu dem geparkten Gleiter des Grafen, der sorgfältig von Jüngern bewacht wurde. In dieser Gegend ein solches Modell unbewacht abzustellen kam einer Einladung zum Diebstahl gleich, und der schlanke Fastmensch schätzte es überhaupt nicht, wenn ihm etwas genommen wurde. Zufrieden registrierte er, dass Matthew sich offenbar ganz wohl in seiner neuen Rolle fühlte, beflissentlich hielt der Anzati ihm die Tür zum Gleiter auf und stieg als letzter ein.

„Ihr lernt schnell. Eine nützliche Eigenschaft.“

Lobte Janus, der es sich im Innern des luxuriösen Gleiters bequem machte, Marava saß neben ihm und seine hübsche Assistentin hatte ihren Argwohn gegenüber den beiden Nichtmenschen, die ihr gegenüber saßen, noch nicht ganz abgelegt. Sie warf dem Grafen einen kurzen fragenden Seitenblick zu, doch dieser lächelte lediglich dünn und berührte kurz ihren Geist, um ihre Bedenken zu zerstreuen. Nachdem auch die zur Bewachung eingeteilten Jünger den zweiten Gleiter, ein schlichtes graues Modell, bestiegen hatten, fuhren die beiden Fahrzeuge los und ließen „Bonetown“ rasch hinter sich.

Nun wieder in den Bezirken, die der KOMENOR keine schlaflosen Nächte bereiteten, nahm der Graf seine Kapuze ab und entfernte auch den elektronischen Stimmverzerrer. Ein schmales, zufriedenes Lächeln ruhte auf dem glatten, blassen Gesicht des Aristokraten, dessen weißes Haar ihm ein überaus würdevolles Aussehen verlieh und zugleich einen interessanten Kontrast zu seinen jung wirkenden Gesichtszügen bildete. Die grünen Augen des Sith glommen nur noch leicht in goldenem Schimmer und seine kühle, ruhige Stimme klang noch immer autoritär und Respekt einfordernd, aber etwas weniger bedrohlich.

„Ein in die Sklaverei geborener Zabrak, der knapp dem Tod entkam, und ein räuberischer Anzati, der unbewusst meine Pläne stören wollte. Euch ist gewiss bewusst, wie das Imperium über Nichtmenschen denkt. Doch diese Kategorien sind für Euch nicht länger von Bedeutung. In Euch schlummert Macht, große Macht, die Euch den Aufstieg über die gewöhnlichen Lebewesen ermöglichen kann. Doch nur, wenn Ihr bereit seid Euch zu unterwerfen, könnt Ihr eines Tages herrschen. Das erste Paradox der Sith.“

Erklärte der Halbechani den beiden und lachte leise, dann nickte er Raziil zu.

„Euch hat man bereits in groben Zügen erklärt, was die Dunkle Seite ist und was es bedeutet, ein Sith zu sein. Ihr besitzt große körperliche Kraft und einen starken Willen, deutlich habe ich zuvor gespürt, wie Ihr im Angesicht der Gefahr ruhig geblieben seid. Doch das allein wird nicht reichen.“

Der Graf richtete seine grünen Augen auf Matthew.

„Ihr seid ein geborener Jäger, ein Manipulator, der seine Beute täuscht und sie vernichtet. Beeindruckend, doch auch das allein wird nicht reichen.“

Janus machte eine weitere Kunstpause, lehnte sich etwas zurück und legte die Fingerspitzen aneinander.

„Die Dunkle Seite der Macht ist ein Pfad, den nur wenige erfolgreich beschreiten können. Manche besitzen nicht den Willen, um diesen Pfad überhaupt zu betreten. Anderen mangelt es an Kraft und Intelligenz oder die Macht ist nicht stark genug in ihnen. Einige bringen es weit, kommen aber vom Weg ab und werden von der Dunkelheit verschlungen. Sagt mir, warum Ihr glaubt, diesen Pfad einschlagen zu können.“

Verlangte der Sith zu wissen und war neugierig auf die Antwort. Sie würde ihm viel über die Stärken und Schwächen der beiden, ihr Selbstbild, ihre Ziele und Ängste verraten. Man musste ein Lebewesen kennen, um es beherrschen zu können, musste verstehen, was es antrieb und was es zurück hielt. Darin lag der Schlüssel zur Macht.

[Bastion | Bastion Center | Auf dem Weg zum Sith-Tempel | Gleiter | Janus, Raziil Marr, Matthew Severide, Marava (NSC)
 
[Bastion | Bastion Center | Unterwegs zum Sith Tempel | Gleiter ] Janus, Raziil Marr, Matthew Severide, Marava und Leibwächter (NSCs)


Zurück im Speeder erntete Matthew bereits das erste Lob für seine Auffasungsgabe und dann erklärte der Graf(Janus Sturn) was Matthew auch sofort verstand, er und der Zabrak(Raziil Marr) der nun neben ihm saß würden beide die Schüler des Grafen werden. Ob der Zabrak das vielleicht geahnt hatte wusste Matthew nicht, doch er war ein wenig überrumpelt von den Worten seines Meisters. Er fühlte sich geschmeichelt das seine Qualitäten als Jäger bekannt und anerkannt wurden, doch was zeichnete ihn besonders aus um dem weg der Sith zu folgen ?


Er war sich sicher das es einen Grund gab warum er überhaupt hier saß, der Graf musste sein Potenzial erkannt haben, doch das würde als Argument sicherlich nicht zählen und so verfiel er für einen Moment in Schweigen während er darüber nachdachte was der Graf ihnen Offeriert hatte und was das bedeutete.


Zunächstmal würde der Graf keine Zeit darauf verschwenden ihn als Diener zu behalten eher er Matthews Ausbildung begann das hieß er würde schon bald in die Wege der Sith eingeführt werden. Doch was wusste Matthew noch über die Sith ? Auf Anzat hatte er über sie gelesen. Es war ein Dreifachband gewesen, Ein Teil über die Jedi, einer über die Sith und ein letzter über die Macht welche die beiden Orden verwendeten. Die Jedi hatten einst behauptet auch Anzati würden die Macht nutzen um ihre Opfer zu betäuben. Die Anzati hatten das ganze Konzept der Macht als einen Irrglauben abgetan, doch was wenn es war wäre ? Wenn die Macht real war, oder vielleicht auch nur das passendste Konstrukt um die Fähigkeiten von Anzati, Jedi und Sith zu beschreiben, dann wäre Matthew bereits Erfahren mit ihrem Umgang, sogar erfahrener als andere Anzati er hatte immer einen stärkeren Willen besessen als seine Altersgefährten.


Matthew wusste aus alten Wissenschaftswerken das es allgemein angesehene Methode war sich etwas vereinfacht vorzustellen um die messbaren Eigenschaften von nicht sichtbaren Teilchen zu erklären. Wenn er dieses Prinzip auf die Macht anwendete so ergab das Konstrukt der Macht so wie es in dem Alten Buch umrissen worden war Sinn. Vielleicht stimmte auch der teil über die Sith. Das Buch sagte aus die Sith wären der dunkle Gegenpart zu den hellen Jedi, was es mit dunkel und hell auf sich hatte war Matthew früher nicht erkenntlich gewesen, und das die Sith ihre Gefühle einsetzten um die Macht stärker beeinflussen zu können als es die Jedi vermochten. Ansonsten gab es noch Eintragungen über das aufkommen und vergehen der Verschiedenen Orden und ein paar weiteren Details zur Philosophie der Jedi.


Warum Sith der "dunkle" Gegenpart der Jedi waren war Matthew nach der Begegnung mit dem Grafen klar, seine ganze Ausstrahlung hatte Dunkelheit verheißen und das machte Matthew seine Beweggründe klar.


„Mylord ihr wisst einiges über meine Rasse doch ihr wisst sicher nicht wie wir auf Anzat leben.“ Kurz vergewisserte er sich das er die Aufmerksamkeit seines Meisters hatte und legte sich die nächsten Sätze zurecht. „Mit nur 13 Jahren ist ein Anzat ein Jugendlicher und muss lernen wie er alleine überleben kann. Ich bin bereits über 100 Jahre alt und habe fast 90 Jahre lang gelernt und trainiert, ich weiß Bescheid über Kunst, Wissenschaft, Philosophie sowie über einfache Ackerbau und Gebäudebau. Ich kann mit Messern verschiedenster Art Kämpfen und beherrsche eine Ansehnliche Menge an Blasterwaffen, ich kann die Verschiedensten Bauarten von Schiffen fliegen und verstehe etwas von Navigation und Schiffsmechanik. Doch der Wichtigste Aspekt meines Lebens war das untertauchen in der Dunkelheit, das Leben im Schatten. Ich dachte, so wie viele meiner Rasse, das wir an den dunkelsten Orten gewesen sind und das wir als die einzigen Lebend von dort zurück kehren können. Doch ihr habt mir Bewiesen das unsere Dunkelheit bloß ein Schatten ist im Vergleich zu dem was ihr mich lehren könnt, und so wie ich in den Schatten niemals versagt habe so werde ich auch auf dem Pfad der mich zu eurer wahren Dunkelheit führt nicht scheitern.“


Nach seiner Ansage verstummte Matthew, sein Meister nickte aber erwiderte nichts denn nun begann der Zabrak zu sprechen und sich selbst zu erklären. Matthew lehnte sich zurück er war sich sicher das sein Meister verstanden hatte was ihn Antrieb, der bloße Wille die Dunkelheit kennen zu lernen und seinem neuen Meister zu dienen.


[Bastion | Bastion Center | Unterwegs zum Sith Tempel | Gleiter ] Janus, Raziil Marr, Matthew Severide, Marava und Leibwächter (NSCs)
 
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Bastion, Sith-Tempel, obere Katakomben, Lager/Krematorium der Leichenentsorgung: Adria und Doyle


Wieder hatten sie einen vollen Wagen voller Leichen eingesammelt. Adria fand, dass es die schlimmsten Leichen in den Katakomben der Inquisitoren gab. Nachdem gestern Doyle alleine die Leichen gefleddert hatte, durfte sie dies heute auch tun. Heute war sie schon weitaus mehr eine Hilfe gewesen als gestern und dies sollte belohnt werden. Sie sollte alles, was sie in der Kleidung der Ermordeten und dahin Geschiedenen fand, auf einen Tisch packen. Es war nicht viel, was sie fand, es waren alles arme Hanseln gewesen, doch ein kleines Häuflein bildete sich doch. Adria durfte sich drei Sachen aussuchen. Adria empfand dies wie einen Geburts-oder Namenstag! Nur, dass sie noch nie einen gefeiert hatte und auch gar nicht wusste, wann sie genau Geburtstag hatte. Adria wählte ein Vibromesser und probierte es auch gleich aus, indem sie die Klinge mal anstellte und steckte es sich in den Stiefel. Doyle schien nicht daran interessiert zu sein, denn jene Messer fand er hier wahrscheinlich mehr als genug! Dann noch einen hübschen kleinen Dolch, mit einem geschwungenen Griff und eingravierten Schlangen, der in den anderen Stiefel kam und einen kleinen Ring, den der eine Typ am kleinen Finger getragen hatte und den sie sich nun an ihren schmalen Ringfinger steckte. Er war aus Silber und hatte einen kleinen dunkelblauen Stein. Wahrscheinlich war er nicht besonders wertvoll, doch was machte das schon, denn Adria gefiel er. Alles eine kleine Entschädigung für die Schinderei und ekelhafte Arbeit, die sie verrichten musste. Zu gern hätte sie auf das Zeug verzichtet, wenn sie dafür diese Arbeit nicht tun müsste.

"Danke, Mister Doyle!"

Sie bekam mit, dass Doyle damit einen kleinen Nebenverdienst betrieb. Leute, die etwas brauchten und wenig Geld hatten, wendeten sich an ihn und so manches hatte er vorrätig, anderes besorgte er ihnen irgendwann. Was die Verreckten alles so in ihren Taschen verbargen!? Adria lernte Zusammenhänge erkennen und wie vieles hier im Tempel so lief.

Nach der schrecklichen Arbeit und wenigen Stunden Schlaf ging es immer wieder zum Training. Heute übte Adria, was sie gestern von ihrem Meister erklärt bekommen hatte. Der Roboter griff an und Adria fügte in ihre Abwehr nicht nur von der Macht verschnellerte und verstärkte Fauststöße ein, sondern drehte sich mit der Macht im Bunde rasch weg, duckte sich, lief einige Schritte schnell weg oder sprang zur Seite, über das Ding hinweg usw.. Adria wurde zum Ende der vier Stunden immer kreativer. Natürlich war dies noch ausbaufähiger und verbesserungswürdig. Selbstverständlich baute sie auch den Machtstoß immer wieder ein, den sie ziemlich gut mittlerweile beherrschte.

Die Tage vergingen, die Nächte auch und waren vollgestopft von schweißtreibender Arbeit und Training und Adria bereute, ihren Meister so auf die Palme getrieben zu haben. Wenn sie nachts mit müden zerschundenen Gliedern auf der harten Pritsche lag, fand sie ihr Quartier in der Schülerebene gar nicht mehr so beklagenswert. Sie schwor sich, von nun an vernünftiger zu sein und hoffte, dass sie dies auch hinbekommen würde. Sie schlief auch schlecht und träumte viel. Sie hatte einen Lieblingstraum, den sie immer wieder träumte:

“Auf der Schülerebene, als sie vom Abendessen kam, auf dem Weg zum Nachtdienst, lief ihr Fel`s Dienerin zufällig über den Weg, denn als Dienerin spazierte sie überall herum.

“Guten Abend!”

Diese Julia hatte sie fast nicht wieder erkannt und wäre beinahe an ihr vorbei gelaufen und ein unverschämtes Grinsen wurde von ihr nur schwerfällig und schlecht unterdrückt. Ihr würde das Grinsen noch vergehen!

“Kannst du mal bitte kurz mitkommen? Fel sagte, dass du dich darum kümmern sollst. Es geht um mein Bett.”

Sie nickte beflissen und kam mit. Adria sah sich um. Es hatte keiner bemerkt, dass die Zwei gesprochen hatten und zusammen weiter gingen. Das Mädchen zog sich die große Kapuze tief ins Gesichtchen, welches so täuschend lieblich und unschuldig wirkte. Sie gingen die Stufen hinunter und Adria ließ Julia vorgehen und griff in ihren Stiefel. Blitzschnell zog sie ihr die scharfe Klinge ihres Messerchens am Hals lang, wie ihr Meister es ihr beigebracht hatte. Die grüne Schlampe hatte dies Adria wohl nicht zugetraut. Gut so! Sie gab nur ein Gurgeln von sich und brach sicherlich überrascht zusammen! Adria zog die Blut überströmte Leiche in den Gang, den sie unweigerlich, nachdem sie den Schlitten geholt haben würden, lang kämen.

Adria steckte das Messer weg. Ihre Robe war eh total eingedreckt und frisches Blut konnte vom Training stammen!? Sie säuberte noch ihre Hände daran und ein Grinsen kam auf ihr Gesicht. Diese grüne Giftschlange hatte das bekommen, was sie verdient hatte! Niemand stellte sich zwischen ihr und ihrem Meister und behandelte so Adria Guldur, na ja, außer ihr Meister und deren Meister. Aber doch keine kleine Dienerin!

Vergnügt ging sie zu Doyle und sie holten auch gleich den Schlitten.
Xhuljia lag als erstes auf dem Schlitten. Schnell stapelten sich die widerlich zugerichteten Leichen darüber und landeten alle später im Ofen. Adria sah mit Genugtuung durchs Fenster, als die Flammen über diese Julia zusammen schlugen und ihre Überreste vertilgten. Ob ihr Meister sie vermissen würde? Oh je?! Das tat ihr aber leid!”

Der Traum gab Adria eine gewisse Genugtuung. Ihre Träume und Gedanken waren frei! Ihr Handeln unterlag jedoch gewissen Grenzen. Diese Fesseln würde sie irgendwann sprengen! Sie würde sich erheben über alle und oben an der Spitze zur Bestimmerin werden. Das schwor sie sich. Bisher war sie in der Hierarchie ganz unten, doch sie würde daran arbeiten. Von diesem Gedanken beflügelt machte sie ihre Hausaufgaben und trainierte wie wild. Sie wollte in allem gut sein und die Macht nutzen lernen!

Am Ende der Woche brachte ihr Meister Sikarius ein neues Trainingslichtschwert mit. Das freute Adria. Sie hatte ja ihr Altes verloren. Sie kämpfte gegen den Roboter damit. Auch er bekam eins. Grundkenntnisse hatte sie ja in den vierzehn Tagen, bevor die Sache mit Sharoh geschah, gesammelt. Hinzu kam jetzt die gewisse perfektionierte Körperbeherrschung! Blitzschnell schlug sie mit dem Lichtschwert zu, drehte sich ebenso schnell weg, trat mit ihrem Fuß zu und ließ das Schwert von unten in einer halben Drehung auf den Droiden lossausen. Doch der Droide war leider immer ein Stückchen besser. Doch Adria wurde aus Angst vor seinem Lichtschwert, was heftige Verbrennungen auf ihrer Haut verursachte, immer flinker, auch wenn sie nur abblockte und sich in Sicherheit brachte. Sie fürchtete die Hitze des zum Glück gedrosselten Lichtschwertes. Ihre Reflexe wurden immer schneller. Die Angst trieb sie an. Sie wollte keine Verbrennungen, die sie danach mit Bactasalbe behandeln musste!

Adria versuchte erlernte Sequenzen einzubringen, doch war schon wieder ein wenig aus der Übung. Sie fragte daher ihren Meister, ob sie diese Sequenzen ohne Droiden üben dürfte und dafür eine halbe bis Stunde vom Training mit dem Droiden abzweigen durfte, doch da sie den Machtsprung und den Machtstoß schon ganz gut hinbekam, war es auch eine Option, es in dieser Zeit zu üben. Dem Meister war es egal, Hauptsache sie würde Resultate vorzeigen können. Ihre Kraft wuchs mit jeder Übung. Körperlich fühlte sie sich immer fitter. Total verschwitzt ging sie immer und immer wieder die selben Übungen durch und ließ das Trainingslichtschwert in vorgeschriebener Weise durch die Luft zischend wirbeln. Sie versuchte dabei, die richtige Höhe und den richtigen Winkel und eine gute Körperhaltung beizubehalten und ihre Technik immer flüssiger und geschmeidiger aussehen zu lassen und dennoch den Schlägen die nötige Kraft zu verleihen und die Geschwindigkeit zu erhöhen.

In den nächsten beiden Tagen wurde sie dem Droiden im Lichtschwertkampf ebenbürtig. Ohne groß nachzudenken, ließ sie die Sequenzen mit einfließen. Bisher waren es drei. Da es ihr an Kraft fehlte, da sie als Mädchen kein Muskelprotz war, schon Natur gegebener maßen, setzte Adria auf Schnelligkeit. Schließlich könnte sie auch einem kräftigem Machtnutzer mal gegenüber stehen!?

Ziemlich erschöpft startete sie stets danach zum Nachtdienst, nun gut sie aß noch etwas und duschte.


Bastion, Center, Sith-Tempel, Domäne der Wissenden: Trainingsraum: Adria auf dem Weg zum Nachtdienst
 
[ :: Bastion :: Sith-Tempel :: Kammer von Korriban/ Zion :: ]



Die Kammer der Sith schloss sich nach seinem Eintreten und Zion stand plötzlich im Dunkeln. Dieser Raum brachte ein längst vergessenes Gefühl in ihm wieder auf, Angst. Welche so stark war, dass eine frostige Kälte durch sein Rückenmark floss und seinen Körper mit einer Gänsehaut überzog. Es war ihm mulmig bei diesem Raum, der mehr Finsternis in sich hatte als der gesamte Tempel sonst ausstrahlte.
Es dauerte einen kleinen Augenblick, bis das schwache Licht der wenigen Fackeln den Raum erhellte. Schwarz marmorierte Wände und Boden, zusätzlich alte ruinenartige Fundamente auf dem Grund der Kammer. In der Mitte dieser Relikte und der Kammer stand wie aus dem Boden gewachsen eine alte Statue mit dem Rücken zum Sith-Warrior. Von ihr ging eine so starke Aura aus, wie sie Zion noch nie vorher spüren konnte, nicht einmal beim Imperator persönlich. Zion bewegte sich langsam um die Statue. Ihm kam es so vor, als würde sie ihn beobachten aber mit einem direkten Blick zu ihr konnte er kein Gesicht erkennen. Mit vorsichtigen Schritten stand der Hüne nun vor der Statue und betrachtete sie genauer. Ihr von Feuer geschwärzter Sockel gab einem das Gefühl als wären sie und der schwarze Bodenmarmor aus einem Guss. Doch der Blickfang war die schwebende Schatulle in den Händen der Statue. Zion kam es so vor, als wäre diese Schatulle der Ausgangpunkt dieser finsteren Aura. Mit ihren silbernen Runen auf dem schwarzen Untergrund war sie auch optisch der Ursprung der Dunkelheit. Mit bedächtigen Schritten bewegte sich der Sith-Warrior zu der Statue hin, bis er direkt vor ihr stand. Er musterte sie noch einmal und streckte nun endlich seine Hand über die düstere Schatulle. Einen kurzen Moment zögerte Zion, danach legte er seine Hand in die pechschwarze Kiste.

Es passierte nichts. Zions linke Augenbraue zuckte vor Missmut nach oben und er gab einen enttäuschten Seufzer von sich. Doch kaum ging dieser über Zions Lippen, schon fühlte sich seine Hand an, als würde sie brennen. Für Normalsterbliche wäre dieser Schmerz unerträglich gewesen, doch für einen erfahren Sith-Warrior wie Zion einer war, nutzte er diesen Schmerz um sich selbst zu stärken. Langsam öffnete Zion wieder seine Augen, die er seit Beginn des höllischen Schmerzes geschlossen hatte, und plötzlich stand vor ihm ein Kind an Stelle der Statue. Vor Schreck hätte der Sith-Warrior beinahe seine Hand wieder aus der Schatulle genommen, doch er konnte sich beherrschen, um diesen großen Fehler nicht zu begehen. Er schaute sich den kleinen Jungen nun genauer an. Dieser Junge war kreidebleich, um die zehn Standartjahre alt und hatte grau-hellblaues Haar. Zions Gesicht schien einen Moment lang wie gelähmt und man konnte sehen, wie er das Kind erkannte.

Es war eine Ausgabe von ihm vor über fünfzehn Jahren, eine Zeit als der Sith-Orden noch reinste Hirngespinste von ihm waren. Mit finsterem Blick schaute der junge Anis Zion an und fing zur Überraschung des stark gebauten Mannes an zu sprechen.

„Du bist schon sooo lange hier in diesem Orden, doch bist du doch eigentlich immer noch bei uns zu Hause. Okok mit dem Körper bist du hier aber mit deinen Gedanken bist du auf Coruscant und bei Mama, Papa und beim kleinen Malek. Aber ich verstehe einfach nicht wieso, kannst du mir da helfen? Eigentlich brauchst du es ja doch nicht, denn ich weiß es ja, aber weißt du es? Ich sage es dir. Du fühlst dich verantwortlich für den Tod von Mama und Papa, ich bin sogar der Meinung, das warst du…genau genommen waren wir es. Aber du musst es abhaken und vergessen, die Täter sind eh vielleicht schon alle tot. Auf jeden Fall wirst du nicht herausfinden, wer es war. Zu viel Zeit ist vergangen. Und die Schuld an Malek haben wir nicht, er war in der Obhut der Uni, dort könnte man höchstens ansetzen. Aber wenn er tot ist, bist du daran nicht schuld. Mach deinen Kopf davon frei und konzentriere dich auf die Dinge, die wir schon immer wollten…Sith werden. Ziehe einen Schlussstrich unter unsere Familie und widme dich ganz und gar unserem Aufstieg im Orden der Sith.“

Kaum verstummte der junge Anis, schon fing sein Gesicht an zu verschwimmen und sich verwirrend schnell zu drehen, obwohl der Kopf der Statue starr wie der Stein blieb. Es wurde langsamer und plötzlich hatte sich das Gesicht geändert. Zu sehen war Zion in seiner Pubertät, als er kurz vor seinem Eintritt zum Orden der Sith stand. Kaum war das Gesicht zum Stillstand gekommen, fingen dessen Lippen an, sich zu bewegen.


„Wir haben viele Fehler bei den Sith gemacht, angefangen mit unseren Verbündeten, wie Ranik oder Janem, als wichtigste Beispiele. Aber auch unsere jugendliche Dummheit mit der Liebe war fast fatal für uns. Wir waren am stärksten als wir allein unsere Kämpfe bestritten haben, auch manchmal gegen zwei Gegner. Unsere sogenannten Verbündeten waren uns immer ein Nachteil und im Weg. Im Kampf sowie in unserem Aufstieg. Was ich sagen will, lass dich nicht von anderen beeinflussen oder ablenken, unser Ziel muss dein Aufstieg, unser Aufstieg bis ganz nach oben an die Seite des Imperators sein. Und das schaffen wir nur allein, wenn wir auf unsere Stärken vertrauen und darauf setzten. Denn wir sind die Zukunft.“

Durch Zions Hand floss immer noch die Qual des Verbrennens. Doch ihm kam es so vor, als würde sich sein Körper mit dem Schmerz verbinden und ihn als einen Teil von Zion aufnehmen. Doch bevor er dieses Phänomen weiter analysieren konnte, verschwamm das Gesicht der Statue erneut und jetzt war der Zion aus dem Bruderkrieg zu erkennen.


„Mach aber nicht den Fehler wie schon Tausende Sith vor mir. Sei dein eigener Herr aber sei nicht so töricht und versuche, die Welt alleine zu erklimmen. Nutze andere Ressourcen für mich,wie einst Menari für sich. Stell dich mit dem Geheimdienst oder dem Militär gut. Mit einer solchen Institution kannst du das Gleichgewicht zu meinen Gunsten verschieben. Jedoch musst du so die Fronten abstecken, dass für mich viel mehr in diesem Zusammenschluss steckt, als für die andere Partei. Denn nur mit stumpfer brutaler Gewalt, wie du es schon zu oft gemacht hast komme ich nicht weit. Also suche dir Verbündete zu deinem Vorteil aber arbeite insgeheim doch nur für dich.“

Mit diesen Worten erlosch das Antlitz Zions von dem Gesicht der Statue und es bekam seine kalte Leere wieder. Mit dem Verschwinden des Gesichtes spürte Zion auch, wie der brennende Schmerz in seiner Hand sich vollkommen natürlich anfühlte, als wäre er schon immer dagewesen. Der Scherz war vorüber und der Sith-Warrior nahm seine Hand wieder aus der Schatulle. Es war merkwürdig, denn trotz dieses Gefühls des Verbrennens gab es keine Wunden, nur ein Zeichen. Das mächtige und uralte Sith-Taith. Diese Narbe besagt, dass Zion diese Prüfung bestanden hatte und er spürte in seiner Brust ein wenig Stolz auflodern. Mit diesem Gefühl schritt er zurück zum Ausgang dieser Kammer und betätigte den Öffner. Die Tür zischte nach oben und Zion stand vor die Zirkelmeisterin Gyptser.


„MyLord.“

Mit tiefer Stimme begrüßte Zion die Jarell und schaute ihr direkt in die Augen.




[ :: Bastion :: Sith-Tempel :: Kammer von Korriban/ Chäl Gypster | Zion :: ]
 
[Bastion | Bastion Center | Randbezirk „Bonetown“ | Unterschlupf der „12 Rancors“ | Raziil Marr, Janus Sturn, Marava und Leibwächter (NSC), Kitka (NSC); weitere Gangmitglieder, Matthew Severide

Raziil war überwältigt von der Macht und Dominanz, die Janus Sturn vor dieser jämmerlichen Kreatur demonstrierte.
Er konnte den Zorn und die Macht des Sith förmlich spüren – der Graf war kein einfacher Halbechani, er war eins mit dieser merkwürdigen Aura, die man offenbar Macht nannte.
Erneut warf Marava dem jungen Zabrak einen musternden Blick zu, ob sie sein Staunen und seine Neugier wohl ebenso spüren konnte, wie er den Zorn und die Macht Janus‘ spürte? Konnten Sith wohlmöglich sogar Gedanken lesen? Dies war eine vollkommen neue Welt für Raziil und er wollte, nein musste lernen, diese Macht ebenfalls zu kontrollieren und zu seinen Gunsten einzusetzen!
Ursprünglich war der Weg der Sith für Raziil nur eine Möglichkeit gewesen, dem sicheren Tod auf Kessel zu entfliehen, doch mittlerweile hatte ihn Ehrgeiz gepackt und er hatte es sich zum Ziel gesetzt, den Mysterien der Macht auf den Grund zu gehen. Er hoffte, dass Graf Janus Sturn ihm dabei helfen konnte, immerhin schien er in dem Zabrak großes Potential zu sehen und ein mächtiger Schüler wär selbstverständlich auch für ihn von großem Vorteil!



Plötzlich gab Severide nach und bestätigte Sturn in seiner Dominanz. Er gab zu, dass sein Verhalten töricht gewesen war und flehte den Sith an, am Leben gelassen zu werden, damit er weiterhin sein Diener sein konnte.
Selbst Raziil, der sein gesamtes Leben als Sklave in der hintersten Ecke Kessels verbracht hatte, wusste, dass Sith nichts mehr verabscheuten als Schwäche – Schwäche hatte im Orden der Sith keinen Platz.
Amüsiert verschränkte Raziil seine muskulösen Arme und grinste im Schatten seiner pechschwarzen Kapuze. Gleichzeitig ließ er seinen Hochmut jedoch nicht die Oberhand gewinnen, immerhin konnte er aus dieser Beobachtung viel über seinen potentiellen zukünftigen Meister und die Natur der Sith selbst in Erfahrung bringen, was ihm in möglicherweise schwierigen, zukünftigen Situationen zugutekommen konnte.



Garantiert würde Janus Severide einfach unter seinem Stiefel zerquetschen, Raziil war sich sicher.
Doch zum Erstaunen des Zabraks, forderte Janus sein Gegenüber lediglich dazu auf, sich niederzuknien und bot ihm einen Platz als sein Schüler an! Das Grinsen Raziils wich blitzschnell einer finsteren Miene. Es war weniger die Eifersucht und Enttäuschung, die die Laune des Zabraks trübten, sondern vielmehr die Tatsache, dass Severide derartige Schwäche und Unterwerfung gezeigt hatte.
Der Parasit akzeptierte Janus als seinen Meister und nahm damit ebenfalls gewissermaßen die Sklaverei in Kauf. Unter keinen Umständen würde Raziil eine erneute Versklavung in Kauf nehmen – oder vielleicht doch? Als Raziil genauer darüber nachdachte, wurde ihm bewusst, dass auch ein Parasit zu einem mächtigen Geschöpf heranwachsen konnte, immerhin besaß Janus nachwievor den Schlüssel zum Geheimnis der Macht. Selbstverständlich würde der Sith seinen Schülern niemals alles beibringen, um Konkurrenz zu vermeiden und seine eigene Haut zu retten, aber Raziil konnte die Wissenslücken auch durch externe Unterstützung und Inspiration füllen, über die Fähigkeiten seines potentiellen Meisters hinauswachsen und durch einen Aufstieg endgültig der Sklaverei entkommen.
Möglicherweise würde er doch Unterwerfung und Schwäche vortäuschen, oder ganz einfach nicht unterdrücken, um den nächsten Schritt in Richtung Macht und Freiheit zu machen, doch zunächst musste Janus überhaupt genug Interesse an Raziil entwickeln und ihn als Schüler aufnehmen wollen.



Gemeinsam verließen sie den Unterschlupf der Gang und betraten erneut den Speeder. Severide war ganz offensichtlich im wahrsten Sinne des Wortes Janus‘ Sklave geworden. „Was, wenn er demselben Gedankengang folgt wie ich?“, fragte Raziil sich in Gedanken.
Möglicherweise war der Anzati gar nicht so schwach wie er sich gab…

Ein in die Sklaverei geborener Zabrak, der knapp dem Tod entkam, und ein räuberischer Anzati, der unbewusst meine Pläne stören wollte.“, suchte Janus im sonst so ruhigen Gleiter endlich das Gespräch, „Euch ist gewiss bewusst, wie das Imperium über Nichtmenschen denkt. Doch diese Kategorien sind für Euch nicht länger von Bedeutung. In Euch schlummert Macht, große Macht, die Euch den Aufstieg über die gewöhnlichen Lebewesen ermöglichen kann. Doch nur, wenn Ihr bereit seid Euch zu unterwerfen, könnt Ihr eines Tages herrschen. Das erste Paradox der Sith.“
Der Sith hatte mehr oder weniger Raziils exakten Gedankengang widergegeben! Tatsächlich konnte Unterwerfung zum Sieg führen, man musste nur vorausschauend und berechnend denken können.
Raziil, noch immer mit getrocknetem, grünem Rodianerblut im Gesicht, nickte dem Grafen respektvoll zu und machte somit deutlich, dass er seine Worte verstand.
Daraufhin fasste Janus die Qualitäten seines neuen Schülers und Raziils zusammen: Während Raziil geistig wie körperlich stark war, verfügte Severide über manipulative Fähigkeiten. Der Sith betonte, dass keine dieser Eigenschaften allein ausreichen würde, um den Weg des Sith beschreiten zu können und er verlangte von Beiden zu wissen, weshalb es gerade ihnen gelingen sollte.
Janus schien gespannt auf eine Antwort, doch bevor der stille Zabrak – respektvoll wie immer – das Wort übernehmen konnte, ergriff der Anzati die Initiative. Er prahlte von seinen Erfahrungen mit den verschiedensten Waffen und seinem Wissen verschiedenster Philosophien und Wissenschaften. Raziil war nicht ganz so gesprächig und schon gar nicht auf einen Wettbewerb mit dem anderen Schüler aus, also kam er direkt zum Punkt:
„Wie Ihr schon sagtet, stamme ich aus der Sklaverei Kessels. Mein Leben dort hat sowohl meinen Körper, als auch meine Sinne gestählt, doch es sind nicht diese Eigenschaften, die mich in die Arme der Sith trieben, sondern die Macht. Ich habe die Macht für mich selbst entdeckt und möchte ihr Geheimnis lüften, sie entfesseln. Diese Entdeckung hat Ehrgeiz in mir geweckt, aber auch abseits des Ehrgeizes habe ich endlich die Chance, dem jämmerlichen und unbedeutenden Leben eines einfachen Sklaven zu entkommen, etwas aus mir zu machen. Scheitere ich, ereilt mich der Tod – es ist der simpelste und zugleich mächtigste aller Instinkte, der mich antreibt.“.
Geduldig erwartete Raziil eine Reaktion Janus‘ auf die Aussagen der beiden potentiellen Sith.


[Bastion | Bastion Center | Auf dem Weg zum Sith-Tempel | Gleiter | Raziil Marr, Janus Sturn, Matthew Severide, Marava (NSC)
 
[Bastion | Bastion Center | Auf dem Weg zum Sith-Tempel | Gleiter | Janus, Raziil Marr, Matthew Severide, Marava (NSC)

Aufmerksam achtete Janus auf die Reaktionen der beiden Nichtmenschen, ihre Gestik und Mimik, ihren Tonfall und nicht zuletzt natürlich auch auf die subtilen Veränderungen in der Macht, die ihre Gefühle verrieten. Der blasse Graf war ein Meister darin, andere Lebewesen zu lesen wie ein offenes Buch, doch ließ er sich äußerlich nichts anmerken und blieb vollkommen ruhig, sein Gesichtsausdruck eine gelassen, neutrale Maske. Wer andere beobachtete, wurde oft auch selbst beobachtet, und seine Eindrücke gingen nur ihn selbst etwas an. Sollten sich die beiden als würdig erweisen, würde er ihnen vieles beibringen, doch diese kleine Technik war für ihn reserviert.

Zufrieden stellte der Sith fest, dass sie beide zu verstehen schienen, was er ihnen erklärte. Diener mit einer gewissen Auffassungsgabe mochten gefährlich werden können, doch waren sie immerhin unterhaltsamere Gesprächspartner als solche, deren einzige Worte „Ja, Mylord“ lauteten. Nun, es gab solche und solche Werkzeuge, manche waren stumpfe Instrumente, andere präzise Skalpelle. Ein wahrer Meister beherrschte sie beide und wusste, wie sie am besten einzusetzen waren.

Matthew äußerte sich zuerst und berichtete ausführlich und nicht ohne Stolz von seinem Leben und den ungewöhnlichen und zahlreichen Fähigkeiten, die Anzati aufgrund ihrer hohen Lebenserwartung erlangen konnten. Eine Erinnerung daran, dass auch dem Grafen aufgrund seiner Biologie Grenzen gesetzt waren, so überlegen ihn die Verbindung aus der brillanten menschlichen Spezies und der nicht minder eindrucksvollen Rasse der Echani auch sonst machte. Innerlich reagierte er etwas indigniert, doch ließ er sich nichts anmerken. Die Dunkle Seite der Macht war der Pfad zu vielen Fähigkeiten, die manche als unnatürlich bezeichneten, und wer genügend Wissen und Macht besaß, der konnte selbst den Tod überwinden, davon war Janus überzeugt.


Die Fähigkeiten und das Wissen des Anzati konnten sich sehen lassen, er verfügte über ein breites Spektrum an nützlichen Fähigkeiten und war aufgrund seiner Herkunft ein hervorragender Jäger, eine Kreatur, der die Schatten nicht fremd waren. Janus nickte knapp, schwieg aber. Der Unterschied zwischen Schatten und wahrer Finsternis war groß, das würde auch Matthew noch lernen müssen. Der Graf würde ihm zeigen, was Dunkelheit wirklich war. Würde sie ihn verschlingen?

Nun war es an Raziil, der Zabrak, dem noch das Blut seines letzten Opfers an dem Gesicht klebte, ein Umstand, der Marava äußerst wachsam das teure Sitzleder bewachen ließ, hatte offenbar ebenfalls nachgedacht und verstanden, was der Vollstrecker hören wollte. Respektvoll und deutlich weniger ausschweifend verkündete der Gehörnte, dass nicht seine geschärften Sinne und seine körperliche Kraft den Ausschlag gaben, sondern sein unbedingter Ehrgeiz, die Geheimnisse der Macht zu lüften und so mehr zu werden als ein Sklave, endlich die Fesseln abzustreifen, die ihn so lange unten gehalten hatten.

Erneut nickte der schlanke Fastmensch und schwieg einige Augenblicke. Die beiden waren sehr verschieden und konnten ihm jeder auf seine Weise nützlich sein, und die Macht war stark in ihnen. Beide hatten sie bereits von der Dunkelheit gekostet und waren nicht ängstlich zurückgeschreckt, sondern hatten daran Gefallen gefunden. Ja, sie besaßen den selben Hunger, der auch den Grafen antrieb. Janus lächelte dünn, seine grünen Augen glommen etwas stärker in goldenem Glanz.


„Beeindruckend. Höchst beeindruckend.“

Meinte der elegant gekleidete Sith leise, dann sah er die beiden durchdringend an.

„Ich habe Euch für würdig befunden, meine Schüler zu werden. Eure unterschiedlichen Fähigkeiten und Charakterzüge werden Euch auf verschiedene Weise voranbringen, doch Ihr beschreitet beide den gleichen Pfad: Den meinen. Ihr werdet mir dienen, mir gehorchen, mir folgen. Ich werde Euch an die Grenzen Eurer Stärke führen und Euch wieder und wieder prüfen. Ihr werdet lernen, was es bedeutet, ein Sith zu sein. Ihr werdet lernen, die Dunkle Seite zu beherrschen.“

Die Stimme des Aristokraten war feierlich und ernst und machte deutlich, wie bedeutend dieser Augenblick war.

„Nur wenn Ihr wahrhaft stark und weise seid, werdet Ihr bestehen. Jeder Tag wird aus Opfern bestehen, Opfer auf dem Weg zur absoluten Macht. Versagt Ihr, so werdet Ihr sterben. Doch habt Ihr Erfolg...“

Ein Lächeln legte sich auf vornehmen Züge des Sith und für einen Moment schien er durch die beiden hindurch zu sehen, in weite Ferne, ja die Zukunft selbst. So begann es also. Janus lehnte sich ein wenig vor, ganz kultivierte Lehrer und Gönner.

„Eure Unterweisung beginn sofort. Hört gut zu: Frieden ist eine Lüge, es gibt nur Leidenschaft. Durch Leidenschaft erlange ich Kraft. Durch Kraft erlange ich Macht. Durch Macht erlange ich den Sieg. Der Sieg...zerbricht meine Ketten.“

Janus machte eine kurze Pause, um die Worte wirken zu lassen.

„Dies ist der Kodex der Sith. Die Essenz dessen, was es bedeutet, ein Sith zu sein. Für viele sind es bloß Worte, und es ist wahr, Worte sind Wind. Doch nicht diese. Versteht den Kodex, begreift ihn vollständig, und Ihr wisst, was ein Sith ist. Was es bedeutet, ein Sith zu sein.“

Ein leises Lachen erklang, als der Vollstrecker entschied, auch das Gegenstück zu erläutern. Was war Dunkelheit ohne das Licht?

„Zu verstehen, was man ist, ist nur ein Teil der Wahrheit. Ebenso muss man auch verstehen, was man nicht ist. Hört gut zu: Es gibt keine Gefühle, nur Frieden. Es gibt keine Unwissenheit, nur Wissen. Es gibt keine Leidenschaft, nur Gelassenheit. Es gibt keinen Tod...nur die Macht. Dies ist der Kodex der Jedi, der selbsternannten Hüter von Freiheit und Gerechtigkeit in dieser Galaxis.“

Trotz aller Selbstbeherrschung konnte Janus einen Hauch offene Geringschätzung bei diesen Worten nicht vermeiden. Der moralinsaure Ton der Jedi kam in seinem Ohren einem unfähigen Sänger in einem Chor gleich, der seine Fehler nicht eingestehen wollte und lieber umso lauter „sang“.

„Erkennt Ihr, worin der Unterschied liegt? Sagt mir...was sind Sith, und was sind sie nicht? Was sind Jedi, und was sind sie nicht?“

Der Vollstrecker war neugierig, was seinen beiden Schülern einfallen würde. Selbstredend zählte schlussendlich nur seine Meinung, doch konnte es durchaus interessant sein, ihre Gedanken zu hören, schließlich war dies Teil ihrer Ausbildung.

[Bastion | Bastion Center | Auf dem Weg zum Sith-Tempel | Gleiter | Janus, Raziil Marr, Matthew Severide, Marava (NSC)
 
- NSC-Post -

Chäl Gyptser (Zirkelmeisterin der Extinktoren)


Bastion | Center | Tempel der Sith | Katakomben, vor der Kammer von Korriban | Chäl Gyptser (Zirkelmeisterin der Extinktoren, NSC), Zion in der Kammer

Mit einer äußeren Ruhe, die ihre enorme körperliche Kraft und ihre Beherrschung der Dunklen Seite Lügen strafte, wartete Chäl Gypster vor dem schwarzen Tor zu der Kammer von Korriban, dem Raum, in dem Sith entweder aufstiegen oder den Tod fanden. Die Jarell konnte sich noch gut an ihre Prüfung erinnern, an den sengenden Schmerz, die Visionen, die sie von ihrem Weg hatten abbringen wollen. Doch sie war standhaft geblieben, hatte sich geweigert, zu verblassen, und so hatte sie die Kammer als Vollstreckerin verlassen. Eine von vielen Prüfungen, die das Leben für die muskulöse Nichtmenschin bereit gehalten hatte, doch sie hieß diese Herausforderungen willkommen. Zu leben bedeutete zu kämpfen, zu töten oder getötet zu werden. Alles andere war kein Leben.

Die Zirkelmeisterin der Extinktoren sehnten sich in solch ruhigen Momenten, zu denen sie aufgrund der mit ihrem Rang verbundenen Pflichten manchmal gezwungen war, nach dem Gefühl eines Sith-Schwertes in ihrer Hand, das sich durch das Herz eines Jedi bohrte, nach dem Donnern von Artillerie auf einem verwüsteten Schlachtfeld, nach dem Jubel der Krieger nach einer gewonnenen Schlacht. Ja, sie liebte den Kampf, die Rage, den Zorn. Nie würde sie verstehen, wie die Inquisitoren lieber schwache Kreaturen folterten, die Assassinen ihre Opfer hinterrücks erdolchten, die Alchemisten, Technomanten und Hexer sich in ihrem Wissen vertiefen konnten. Wussten sie überhaupt, was ein echter Kampf war?

Endlich öffnete sich das Tor zur Kammer und Chäl konnte erkennen, wie Zion den Raum verließ, der kräftige Mensch ging aufrecht und stolz, voller Stärke und Mut. Wenn ein Krieger an der Prüfung scheiterte, verließ er den Raum entweder nicht lebend oder kroch wie ein erbärmliches Tier heraus, um den Gnadenstoß bettelnd, um ihn von seiner Schande zu erlösen. Doch nicht Zion. Er hatte es geschafft, deutlich konnte sie die gewachsene Macht und Stärke des Menschen spüren. Ein Teil der Zirkelmeisterin freute sich dezent darüber, sie respektierte Kraft und Willensstärke.


Ohne Furcht, ohne Zögern und ohne Schwäche sah Zion in ihre Augen, wich dem stählernen Blick nicht aus und grüßte sie mit tiefer Stimme. Die Jarell nickte knapp. Ja, er hatte sich als würdig erwiesen, seine ganze Aura und das Sith-Taith, das nun unübersehbar an seiner Hand prangte, legten davon Zeugnis ab.

„Lord Zion. Ihr habt es also geschafft.“

Antwortete sie und neigte leicht den Kopf, eine Geste des Respekt, von Krieger zu Krieger.

„Kniet nieder.“

Befahl sie, und nachdem der Mensch der Aufforderung nachgekommen war, streckte sie ihre gewaltige Hand aus und legte sie auf den Kopf des Mannes, fühlte die Stärke und Macht in ihm und ließ ihn zugleich an ihrer Stärke teilhaben, für einen Moment verschmolz die Finsternis in ihnen, bündelte sich und brannte wie ein Feuer durch ihre Adern. Zufrieden betrachtete Chäl den Sith vor ihr, der seinen Wert beweisen hatte.

„Ihr habt Euch Schmerz und Tod gestellt und ohne Zögern standgehalten und damit dem Zirkel Ehre und Euch selbst Ehre gebracht. Wurdet neu geschmiedet im vernichtenden Feuer und seid nun stärker als je zuvor. Erhebt Euch, Lord Zion. Von diesem Augenblick an seid Ihr ein Vollstrecker des Ordens, die gepanzerte Faust des Imperiums.“

Die Jarell nahm ihre Hand zurück und gestattete dem neu ernannten Vollstrecker, sich zu erheben.

„Der Zirkel wird Eure weiteren Taten mit großem Interesse verfolgen.“

Fügte sie hinzu und war durchaus neugierig, was Zion nun plante. Würde er nun danach streben, in der Gunst der Extinktoren noch weiter aufzusteigen? Oder sich gänzlich seinen eigenen Zielen widmen?

Bastion | Center | Tempel der Sith | Katakomben, vor der Kammer von Korriban | Chäl Gyptser (Zirkelmeisterin der Extinktoren, NSC), Darth Zion

- Verfasst von Janus Sturn -
 
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