Darth Draconis
Ego sum Omega
[Bastion - Center - Sith Orden - Trainingssaal - Arica Kolar, Darth Draconis und andere]
Die Worte der Exekutorin bargen im engeren Sinne nichts gefährliches, und doch jagten sie Draconis einen Schauer über den Rücken. Seine Nachforschungen waren nicht unbemerkt geblieben. Wie denn auch fragte er sich insgeheim, hatte er doch alle geprüft die er
dominieren konnte. Jeder Sith versuchte die anderen zu dominieren, es lag in der Philosophie der Sith andere zu unterwerfen und sie sich gefügig zu machen, selbst wenn man dabei über andere Sith herrschte. Herrschen oder beherrscht werden, leben oder sterben. Die Basis des Lebens, nicht nur die der Sith. So in der Natur wie auch in der Zivilisation. Egal was auch kam, diese Regeln waren nicht veränderbar, auch in diesen neuen Zeiten die mit dieser, kommenden Schlacht eingeleitet werden würden.
Es war ein Zeichen für das neue Äon, doch musste er aufpassen, denn ob dieses Zeitalter von der Dauer her dem Namen eines Äons auch gerecht werden würde, lag in den Sternen. Wie sie jedoch seine Taten sah, wusste er nicht. Jetzt wo er am Hofe des bald neuen Imperators lebte, und nicht mehr nur Adept war, würde er sich ebenso den niederen Ränkespielchen eines jeden Hofstaates hingeben müssen. Den schalen Beigeschmack den diese Erkenntnis beiwohnte konnte nur mit einer Prise vergossenem Blut abgeholfen werden, doch in den kommenden Stunden, das würde er bald bemerken, würde er genug davon sehen.
Wie viel jedoch davon sein eigenes sein würde, konnte die Exekutorin bereits jetzt entscheiden, denn sein Leben lag in ihren Händen, ob er wollte oder nicht. Sie hingegen wusste natürlich um ihre Macht und zeigte dies mit einer unbeschwerten Art, die dem gepanzerten Krieger das Mark in den Knochen gefrieren lies. Ja, er hatte Angst, doch gerade das machte ihn neugierig, wollte ihn das Wesen seiner Gegenüber erforschen lassen. Er verspürte nicht oft Angst, schon lange nicht mehr. Darth Ysim war der Letzte der es geschafft hatte, doch im gleichen Zug hatte er ihm die Angst vor den Dingen auch genommen.
Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, sein Körper spannte sich an, denn er versuchte gar nicht erst vor ihr etwas zu verbergen. All die Scharade und Verborgenheiten die er vor anderen, niederen Anhängern des Ordens vorspielen konnte, die Illusionen mit denen er sich umgab, seien sie durch die Macht oder andere Mittel erzeugt, sie alle wirkten vor der Macht einer Exekutorin nicht, so auch vor Lady Kolar. Doch anstatt zu verzweifeln fand er sich damit ab, er konnte nichts weiter tun außer sich dem Schicksal hingeben.
Die Frage warum er sie angesprochen hatte, lies ihn schmunzeln. Wieso sprach ein schwächerer Sith den Mächtigeren an? Musste er es wirklich aussprechen, musste stets das Offensichtliche noch mal gesagt werden? Wie jeder wahre Sith es auch tun sollte, strebte er nach mehr Macht. Um diese Macht jedoch zu erlangen bedurfte es an mehr als nur Überredungskünsten, den ein Sith teilte sein Wissen nicht gerne. Er musste sich als würdig erweisen. Nur wenn man das Wesen des anderen erkannte und als würdig erachtete, konnte man daran denken ihm etwas beizubringen. Draconis befand sich für würdig. Mehr als das. Er wagte sogar zu behaupten er sei sogar bereit für die Kammern von Korriban, doch mussten dies nun auch die Lords der Sith erkennen und ihn zu einen der ihren machen.
“Oh Mylady, glaubt mir zum Essen bleibt uns sicherlich keinerlei Zeit mehr, auch wenn ich einer Henkersmahlzeit nicht abgeneigt wäre...“
Bevor der Sith Apprentice jedoch weiterreden konnte, erfüllte ein Donnern die Luft. In der Ferne waren mehrere Explosionen zu hören, eine weitere Sirene ertönte. Die Fanfaren des Weltenbrandes. Der Geräuschpegel stieg, immer mehr Explosionen waren zu hören. Das dunkle Grollen lies den Boden unter ihren Füßen vibrieren. Draconis legte die Hand auf den Schwertknauf seines Lichtschwertes, denn nun war es offiziell. Die Schlacht hatte begonnen, das Massaker konnte stattfinden. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie sich die Soldaten vor einer Schlacht fühlen mussten. Auf Dathomir hatte er an einem Gemetzel teilgenommen, doch die archaische Kampfweise war nichts im Gegensatz zu dieser Schlacht der Kriegsmaschinerie des Imperiums. Das, ist die Mutter aller Schlachten.
„Mylady...“
In seinen Gedanken versunken hatte Draconis nur am Rand mitbekommen wie ein Offizier der Ordenswächter an beide herangetreten war. Seine schwarze Uniform auf hochglanz poliert, stand er vor der Exekutorin und ihm und salutierte zackig.
„Die Flotte des Overlords befindet sich über Bastion und hat mit dem Bombardement auf Center begonnen. Die Sichtung von Landungsbooten wurde bestätigt. Bisher wurden an drei Orten Truppenbewegungen gesichtet. Landungsschiffe der Handelsförderation und Schiffe der Chiss die sie flankieren."
Sie wollten Rache, vor allem der Chiss Overlord. Würde dies ein weiteres Blutbad werden, eine weitere Gräueltat Menaris, eine ähnlich grausam wie Delastine? Jeder kannte die Taten des Chiss, das HoloNet hatte bei der Verbreitung der Gräueltaten ganze Arbeit geleistet. Der Ruf des Exekutors war überall präsent. Nun galt es ihn aufzuhalten um dem ganzen ein Ende zu machen. Dabei wurde dem Sith Apprentice, genau wie der Exekutorin klar was geschehen würde.
“Sie versuchen uns einzukreisen...“
Seine Worte waren leise gesprochen, waren nur für ihn bestimmt doch erkannte er einen Funken der Erkenntnis in den Augen der Exekutorin, die wahrscheinlich zu demselben Ergebnis gekommen war. Es musste etwas dagegen getan werden. Menari wollte soviel Zerstörung wie möglich anrichten, wollte Center für sein Exil bluten lassen. Draconis interessierte die Zerstörung der Stadt um den Orden herum nicht, er wollte nur diese Schlacht gewinnen und sich die Anerkennung des zukünftigen Imperators erringen. Gunst würde in der Zukunft alles sein, wieso sollte er dann nicht anfangen bereits jetzt welche zu bekommen?
Nach einem kurzen Wortwechsel mit der Exekutorin die ihm den Befehl gab sich den anderen Streitkräften anzuschließen und in den Kampf zu gehen, verneigte sich der Sith Apprentice.
Sein Weg führte ihn aus dem Trainingssaal heraus, in die Gänge des Ordens die ihn zur großen Eingangshalle bringen würden. Unterwegs breitete er seine Wahrnehmung innerhalb der Macht aus, suchte andere Sith die er befehligen könnte. Er würde sicherlich nicht einen Freitod sterben indem er sich in eine Legion Chiss Sturmtruppen werfen würde. Er kannte diese Soldaten von seiner Zeit auf der Nir’Taj. Sie waren in seinen Augen gefährlicher als reguläre Sturmtruppen, und das Sturmtruppen Corps war bereits die Elite.
Auf seiner Suche wurde er fündig, fand noch drei Sith Apprentice die in ihrer Ausbildung wohl gerade dem Status eines Adepten entsprungen waren. Ihn wunderte es jedoch dass jeder bereits einen eigenen Adepten mit sich führte. Hatte der Krieg bisher so viele Sith gefordert dass Schüler bereits Schüler ausbildeten? Er hatte sich Zeit gelassen bevor er sich für würdig empfunden hatte, andere kannten wohl keine Würde. Im Endeffekt interessierte es ihn jedoch nicht. Sie sollten dienen, sie sollten kämpfen und gewinnen oder sterben. Sie ordneten sich ihm unter als er ihnen sagte er handle im Auftrag der Exekutorin Arica Kolar. Das dies eine Halbwahrheit war, würde sie nicht mehr interessieren wenn diese Schlacht ihren Blutzoll fordern würde.
Das Panorama was sich jedoch vor ihnen erstreckte als sie die Tore des Ordens verließen, war das Bild eines wahren Weltenbrandes. Das Feuer der Turboblaster der Schiffe im Orbit hatte bereits zahlreiche Gebäude zu Ruinen geschossen. Das Feuer welches sie verursacht hatten wütete in einigen Bezirken, die meterhohen, dunklen Rauchwolken die daraus resultierten bohrten sich in den Mittagshimmel und verursachten einen Ascheregen. Der Staub und Dreck der durch den Beschuss aufgewirbelt wurde, verdunkelte teilweise den bereits vor Regenwolken überquellenden Himmel, immer wieder erhellten jedoch weitere bunte Salven die aus dem Himmel herabschossen den Himmel. Das Donnern der Geschosse war noch kilometerweit zu hören, die Geräuschkulisse schraubte sich immer weiter zu einem infernalischen Chor auf, ein Chor aus gebrandmarkten Seelen, ein Orchester der Zerstörung. Der Sith Apprentice hielt inne und nutzte den Moment der inneren Ruhe um das Bild in sich aufzunehmen. Er musste sagen, ein Stück weit genoss er diesen Anblick. Es hatte etwas theatralisches, etwas episches. Ein Epos des Todes und er würde einer der Protagonisten sein. Ein wölfisches Lächeln bahnte sich seinen Weg über seinen rauen Lippen, eine Fratze des blutlüsternen Wahnsinns, versteckt hinter einem Helmvisier aus Durastahl. Der Wahnsinn konnte beginnen.
“Möge die Macht mit unseren Feinden sein ... sie werden jede Hilfe brauchen.“
Zielsicher übernahm der gepanzerte Sith die Führung seiner sechs Köpfe großen Gruppe. Er würde sie in die Schlacht führen, er würde unterwegs jede Seele mitnehmen die er finden würde um sie alle mit sich in den Tod zu führen. Wenn er schon gehen musste, dann würde er alles mit sich reißen was seine gepanzerten Handschuhe zu fassen bekommen würden...
[Bastion - Center - Kriegsgebiet - Vor dem Sith Orden - Darth Draconis und ihm hörige Sith Gruppe]
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