Bastion

Bastion- Center- Orden- Gänge - Janem, Vincent und Elaine



Mit Neugier sah sich Elaine beim Gehen um. Dieser Orden war verdammt weitläufig. Es machte ihr keine Mühe, sich den Weg zum Hangar zu merken. Das war für jemanden, der in den untersten Ebenen hauste, die einfachste Übung.
Coruscant war, schmeichelhaft bezeichnet, mehr als verbaut. Und am meisten kam das genau dort zum Vorschein, wo sie gelebt hatte.

Auf den Gängen herrschte lebhafter Betrieb. Aber je näher das Trio, bestehend aus Janem, Elaine und Vincent kam, desto mehr versuchten sie mit den Wänden zu verschmelzen oder den Anschein zu erwecken, sie seien als Dekoration gedacht.
Elaine beobachte dies einerseits mit Abscheu, anderseits mit Faszination.

Es leuchtete ihr aber dennoch nicht ein, warum hier so eine Angst herrschen mußte.
Auch Janems Erklärung leuchtete ihr nicht.
Evolution? Das war doch der größte Blödsinn, den sich jemand ausgedacht hatte. Stärke alleine zeugte noch nicht davon, daß man wirklich nutzbringend für die Galaxis war. Ebenso wie die Fähigkeit zu sprechen, einen nicht intelligent machte.

Dagegen fand sie die Nebenbemerkung über die Archive mehr als interessant. Und erinnerte sie an irgendwas, was sie aber nicht genauer greifen konnte.

Den Preis, den es zu gewinnen gab, sei hoch? Du liebe Güte, das kam ihr reichlich obskur vor. Es gab keinen höheren Preis als das Leben an sich. Das Leben war schützenswert. Nicht nur das Leben von Stärkeren, sondern auch das Leben von Schwächeren, die sich vielleicht nicht alleine wehren konnten. Die Schutz brauchten.

Diese Gedanken….
Elaine unterdrückte mühsam ein Kopfschütteln. Wo kamen diese dämlichen Gedanken nur auf einmal alle her.
Über sowas hatte sie sich bis vor paar Tagen keine Gedanken gemacht und auch nicht machen müssen.
Aber wenn sie es so sah. Sie hatte niemals aus einer Laune getötet. Sicherlich wenn es keinen anderen Weg gab, um das eigene Leben zu verteidigen, dann hatte sie es getan.
Aber genossen hatte sie es sicherlich nicht. Und diese Sith schienen sich förmlich am Tod anderer zu berauschen.
Und das fand sie mehr als widerlich.
Aber manchmal schien die Dummheit so unendlich wie das Universum zu sein. Man mußte schon wirklich grenzdebil sein, sich hier einzuquartieren, wo einem im schlimmsten Fall der Tod drohte. Oder vielleicht war der Tod beinahe noch eine Gnade, die man hier erwiesen bekommen konnte.
Qualen, Folter und Manipulation konnten weitaus schlimmere Dinge hervorrufen.
Sie konnten leblose Hüllen, bar jeden Sinnes und jeder Empfindung hervorbringen. Dazu verdammt ihr Dasein in einer Welt zu fristen, die nur ihnen alleine offenstehen würde. Den Körper als ein Gefängnis für eine Seele, die so zerrüttet war, daß der Tod die einzige Gnade, die einzige Erlösung darstellte.
Aber niemand würde es tun. Und während Mitleid oder Gehässigkeit diesen letzten Gnadenakt verhindern, wird es nur die Zeit sein, die ihr Werk verrichten wird, bis endlich jedes lange Lebensjahr aufgebraucht sein wird und der Tod sich endlich einstellt.
Obwohl, hier rechnete sie nicht mit Mitleid. Reine Gehässigkeit wäre in diesem Fall wohl annehmbar.

Und so in Gedanken versunken, schwieg Elaine. Was sollte sie auch auf die Worte Janems erwidern?
Aber rechtfertigte das jeden Verzicht? In seinen Augen wohl schon.
Allerdings mußte sie feststellen, daß sich ihre vorher sehr nach außen getragene Rebellion nach innen verlagerte.
Sie begann sich innerlich immer mehr gegen seine Worte zu sperren.
Als hätte der Chiss in ihr etwas ausgelöst, was nun nicht mehr aufzuhalten war. Eine Blockade aufgehoben, die zu lange Bestand gehabt hatte?
Und wodurch? Durch sein Eindringen in ihren Geist?
Auf einmal fiel ihr noch etwas auf. Diese elenden Kopfschmerzen waren verschwunden. Wie niemals dagewesen.
Und ihre Sucht? Sie verspürte auch keinen Bedarf nach den Drogen, die sie bisher wegen dieser Kopfschmerzen immer gebraucht hatte.

Sie war so im Gedanken versunken, daß sie nur nebenbei wahrnahm, daß sie bei Janems Quartier angekommen waren und beinahe in den Sith hineinlief, als er stehenblieb.
Ihr Blick wanderte durch das Quartier, was sie in dieser Großzügigkeit nicht erwartet hatte. Die Einrichtung dagegen war spartanisch.
Und da sprach Janem von Nicht- Kasteien bei den Sith, dachte sie erheitert.

Aber sie war erleichtert, daß er sie nicht in eine Zelle oder einen Kerker, den man hier sicherlich hatte, sperren ließ. Auch ohne seine Worte wußte sie, daß es hier kaum eine Aussicht auf Entkommen gab. Aber Gelegenheit schafft Diebe. Und die hatte Janem sich geradewegs ins Quartier geholt.



„Ich danke euch für eure Großzügigkeit.“


antwortete sie daher höflich und blickte ihn an. Nur eine leichte Nuance in ihrer Stimme, die jedem, der sie nicht sehr gut kannte, verborgen blieb, verriet den leichten Spott darin.
Nach wie vor, war sie für ihren langen Umhang mehr als dankbar. Auch die über das Haupt gezogene Kapuze gab ihr Schutz, weil über ihrem Gesicht immer ein Schatten der Kapuze lag.

Das Gästezimmer zu besichtigen, interessierte sie nicht so sehr.
Stattdessen wurde sie von dem großen Rundfenster des Hauptraumes beinahe magisch angezogen. Langsam ging sie darauf zu.
Die Aussicht war atemberaubend. Und das Licht. Sie fühlte die warmen Sonnenstrahlen auf ihrem Gesicht und sie schloß die Augen.

Und vor ihrem inneren Auge erschien ein anderer Anblick.
Sie fühlte ein heimatliches Gefühl in sich aufsteigen, das aber durchzogen war mit soviel Schmerz, daß ihr die Tränen in die Augen stiegen.
Coruscant…
Der Ausblick vom Tempel der Jedi.
Nicht aus irgendeinem Raum heraus, sondern aus dem Ratssaal.

Und noch mehr Ähnlichkeiten waren da. Sie spürte die Gefahr hinter sich. Die Wunde an ihrem Arm brannte und sie fühlte sich so leer wie der Tempel nun war.
Die Jedi hatten den Tempel geräumt, nachdem die Transporter mit den Padawanen und Jünglingen sowie dem Wissen der Jedi den rettenden Hyperraum erreicht hatten. Und die „Firestorm“ mit Cerian und Silent.
Ihr kleiner unschuldiger, erst wenige Tage alter Sohn.
Sie hatten ihre Aufgabe erfüllt.
Sie war die letzte Jedi, die sich hier noch aufhielt.


Eine Träne rollte ihre Wange entlang.

Ihre Gedanken sprangen noch ein Stück zurück.
In die Kämpfe zurück. Dort war Marc Iron und Darth Arthious im Kampf. In einem ungleichen Kampf gegeneinander. Ein Padawan gegen den Imperator.
Und ihr Versuch zum Kampf durchzudringen, der vergeblich gewesen war.
Marc war gefallen.
Und der Imperator hatte sich ihr zugewandt. Den Kampf hatte sie verloren, aber dennoch hatte sie sich absetzten können.
Aber sie war noch nicht ganz wieder hergestellt gewesen nach der Geburt und so gab sie nach und führte den Imperator seinem Wunsch gemäß zum Ratssaal.

Sie erinnerte sich noch an die Worte.
Der Ratssaal könne es mit dem Sith- Orden durchwegs aufnehmen, war die Meinung des Imperators. Es wäre belustigend gewesen, wenn nicht eine solche große Tragödie vorhergegangen wäre.
Und sie hatte ihm Widerstand vorhergesagt. Und daß die Republik nicht fallen würde.
Aber die Republik war stark ins Straucheln gekommen. Das hatte sie niemals vorhersehen können.
Wer hatte ahnen können, daß auch noch die Basis auf Corellia dem Erdboden gleichgemacht werden würde.

Und danach, als die Sith nach und nach in den Ratssaal kamen, um Befehle entgegen zu nehmen.
Darth Hadious, der sogenannte Theologe des Sith- Ordens. Und dann Janem.
Sie sah in zum ersten Mal, nachdem er die Jedi verlassen hatte.
Noch heute spürte sie das tiefe Bedauern in sich, daß er es nicht geschafft hatte, der Dunklen Seite zu entsagen.
Sie hatte ihn sacht auf der Straße der Hellen Seite zu führen gewußt, aber dann war sie von Borleias nach Coruscant zurückgereist, weil sich die Zeit der Entbindung näherte. Und da war es passiert. Beinahe hatte Janem dann einen Padawan umgebracht und war in den Orden zurückgekehrt.
Schon damals hatte er ihr prophezeit, daß sie die „Gastfreundschaft“ der Sith kennenlernen würde.
Und wie er gedroht hatte, Cerian in seine Finger zu bekommen, um das Kind im Sinne der Dunklen Seite zu erziehen.
Aber auf diese verbalen, leeren Drohungen war sie damals nicht eingegangen. Ihr Sohn war weit weg in Sicherheit gewesen.
Und dann war Janem zu den Chiss geschickt worden, um diese zu Verbündeten des Imperiums zu machen. Und darin hatte sich für die imperiale Flotte eine Überlegenheit abgezeichnet.

Und dann waren sie alleine. Der Imperator und sie. Und sie provozierte ihn mutwillig. Vor dem großen Fenster des Ratssaals stehend.
Die Gefahr in ihrem Rücken.


Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Ihre Fingernägel bohrten sich in ihre Handflächen, daß es wehtat.

Wie jetzt auch. Ein Sith.

Und Arthoius, der die Macht zusammenzog, um einen Machtblitz auf sie zu schleudern.
Sie sah sich einen Sprung in Sicherheit machen. Die Scheibe barst durch den enormen Machtblitz.
Und doch eröffnete ihr diese Zerstörung den Weg in die Freiheit.
Die Jedi würden weiter bestehen, egal, was die Sith auch täten. Wieviele Jedi auch getötet werden mochten. Das würde ihnen niemals gelingen. Die Macht ließ sich nicht unterdrücken.

Und dann hatte sie den Schritt gemacht. Den Schritt ins Nichts. Der Fall in die Tiefe.


Padme atmete tief ein und aus und unterdrückte ein Kopfschütteln.
Warum war sie alleine zu diesem Treffen gegangen, obwohl sie sich sicher war, daß es nur ein erbärmlicher Hinterhalt war?
Sie hatte niemanden Bescheid gesagt.
Diesen Eigensinn hatte Led ihr doch eigentlich ausgetrieben.
Durch ihre Ernennung zur Rätin, als sie schlagartig nicht nur die Verantwortung für sich und einige wenige, sondern für die Jedi an sich auf sich lasten fühlte, war sie „erwachsen“ geworden.
Durch dies und durch ihren Sohn hatte sie Verantwortung gelernt, lernen müssen.
Die Zeiten von schmuggelnden Padawanen, sich Davonstehlens, unerlaubten Ausflügen waren schlagartig vorbei gewesen.
Und doch war es wieder einmal Coruscant. Und wieder ein Rückfall in längst vergangene Zeiten.
Und diesmal gab es keinen Gil oder Led, die ihre Fehler wieder gradebiegen würden. In diesen Schlamassel hatte sie sich selbst gebracht.
Nun mußte sie zusehen, wie sie wieder herauskam.

Aber noch etwas stimmte nicht. Sie konnte die Macht nicht fühlen. Einen vagen Eindruck vielleicht, aber das war bei weitem nicht alles. Sie hatte als Padawan schon mehr gespürt als dieses lediglich vage Gefühl.
Die Macht schwieg in ihr.
Vielleicht war das im Moment noch besser so.
Sie war zwar in der Lage, zu verhindern, daß man sie in der Macht wahrnahm. Zu Gänze darin zu verschwinden.
Aber der Status Quo war im Moment vorzuziehen.
Sollte die Macht schweigen.
So würde die Geschichte von damals, von Janem Menari, dem abtrünnigen Sith im Tempel der Jedi nochmal ablaufen. Nur mit umgekehrten Rollen diesmal.
Diesmal würde Janem Menari versuchen, Padme Master auf seinen Weg zu führen.
Nur wie würde es diesmal enden? Würde sie am Ende ebenfalls heimkehren können?
Janem würde sicherlich nicht nur verlangen, daß sie sich entschuldigte oder anderen half.
Nein, er würde versuchen, ihr die dunkle Seite nahe zu bringen.
Seit ihrer Padawanzeit, wieviel Zeit schon seit damals vergangen war, hatte sie keinen Kontakt mehr zu Dunklen Seite gehabt.

Sie wußte, daß Janem erwartete, daß sie ihr Gedächtnis zurückerlangen würde. Die Frage war nur, wann das der Fall wäre.

Die Sonne umspielte ihre schlanke Gestalt und als sich umdrehte, wirkte sie wie eine Silhouette im gleißenden Sonnenschein.

Janem konnte nicht im Ansatz ahnen, als sie sich zum ihm umdrehte, daß es grade eben geschehen war.

Er konnte nicht wissen, daß es nicht mehr die Frau war, die glaubte, Elaine zu heißen.
Die Person, die ihm gegenüberstand, war gleichwohl auch eine Diebin gewesen. Vor langer Zeit einmal. Gewisse Dinge verlernte man eben nie.
Aber Janem stand Padme Master gegenüber, die sich sehr wohl im Klaren darüber war, wer und was sie war.



„Und was nun?“


fragte sie schlicht.


Bastion- Center- Orden- Janems Quartier - Janem, Vincent und Padme
 
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Bastion - Sith-Orden – in der Kammer von Korriban – allein - Allegious sowie Taral vor der Kammer

Alisah‘s Herz schlug bis zum Hals. Hier stand sie nun und nur wenige Augenblicke trennten sie davon beweisen zu können, das sie eine Warrior war. Eine wirkliche echte Warrior. Noch immer konnte sie es kaum verstehen wieso Allegious ihr, abgesehen von der Hoffnung, sie würde versagen und kläglich scheitern, diese Ehre zugestand. Aber sie stand hier und nun gab es kein Zurück mehr nicht für sie aber, auch nicht für ihn!
Mittlerweile war sie der Figur so nahe gekommen, dass sie nun erkannte, dass es „nur“ eine Statue war, die in ihrer Körpermitte einen Kasten trug, dessen Öffnung weit auf stand. Instinktiv war Alisah klar, wofür diese Kiste gedacht war und langsam hob sie ihre Hand …
Ohrenbetäubendes krachen durchflutete den Raum, eine Wolke aufgewirbeltem Steinstaubes trieb durch die Dunkelheit und nur Nanosekunden darauf erfüllte die grollende Stimme ihres Meisters den Raum und Verwirrt wandte Alisah ihren Blick von der Statue ab und den nun weit auf stehenden Toren zu. Mit wallendem Umhang und wie ein Kontrapunkt zum herein flutenden Licht sah sie die nachtschwarze Silhouette ihres Meisters bevor eine unaufhaltsame Eruption der Macht Alisah traf und sie durch den halben Raum gegen die nächste Wand schleuderte. Dies geschah so schnell, das ihre Empfindungen im ersten Moment den Geschehnissen kaum folgen konnten, den direkten Aufprall auf die steinerne Wand fühlte Alisah zwar, doch erst eine Sekunde später explodierte der Schmerz in ihrem gesamten Körper und lies sie mit zusammen gepressten Zähnen aufstöhnen.
Beinahe überrascht stellte sie, zwischen den glühenden Schmerzstrahlen die durch ihren Körper jagten, fest, dass sie keinerlei knacken oder knirschen gehört hatte aber erst als die Schmerzwelle leicht abebbte, war sie in der Lage wirklich zu realisieren, das weder ihr Genick, noch ein anderer Knochen im Leib gebrochen war.
Wieso…?
Die Frage loderte in Alisah‘s Geist auf, eine Antwort darauf zu finden, dazu hatte sie allerdings keine Zeit den nicht nur das gellende Lachen ihres Meisters schallte durch die Kammer, nein, kurz darauf spürte sie erneut seinen Zugriff auf sie. Mit schmerzverzerrtem Gesicht versuchte Alisah ihre körperlichen Qualen zu verdrängen denn viel Schlimmeres bahnte sich an. Es fühlte sich an als würde jemand eine glühende Eisenstange in ihr Hirn treiben.
Beide Hände an ihren Kopf gepresst versuchte sie sich zu wehren,… sich zu wiedersetzen,… ihm entgegen zu halten. Doch wie ein heißes Messer sich nahezu widerstandslos durch Butter bewegte, so drang er mühelos in ihren Geist ein! Vielleicht gelang ihr ja ein paar wenige, am tiefsten vergrabene Brocken ihres Bewusstseins noch zu schützen, doch sicher konnte sich Alisah dessen nicht sein und während nicht nur ihr Körper sondern auch ihr Geist vor Schmerzen schier zu zerspringen drohte, fühlte sie um und in sich die Präsenz ihres Meisters mehr als jemals zuvor. Sein Lachen durchdrang alles, als würde alles daraus bestehen. Kein Entrinnen gab es. Er durchdrang sie als wäre er selbst die Macht. Düstere, finstere und unendlich wütende Macht!
Unwillkürlich begann Alisah zu zittern und sie hätte nicht sagen können ob es vor Kälte war, die schlagartig einzusetzen schien, oder ob ihr Körper einfach so auf das reagiert, was Allegious gerade tat.
Arroganz? Nicht sie war es, die verlangt hatte diese Kammer zu betreten. Er hatte sie hier her geschleift. Er hatte verlangt das sie…
…Wiederstrand gegen seine Worte wallte in ihr auf, wurde aber im nächsten Augenblick nieder gewalzt….
Allein!
Sie war allein! Keiner war hier!
Das stimmte! Es war wahr! Sie war allein. Und sie würde es immer sein!
Entweder weil sie immer wieder allein gelassen wurde. Oder weil sie gewisse Leute nicht in Gefahr bringen wollte.
Ja! Sie fürchtete ihn! Mehr als alles Andere fürchtete sie Allegious und gleichzeitig fühlte sie eine merkwürdige Bindung an ihn!
Sie hasste ihn aus tiefstem Herzen aber gleichzeitig war ihr klar, dass sie sich nicht von ihm lösen konnte. Er war stark und trotzdem er mehr als deutlich seine Verachtung gegen sie zum Ausdruck brachte, wollte sie ihm gefallen.
Sie wollte nicht weg rennen. Auf eine irgendwie verdrehte Art wollte sie seine Anerkennung!
Er war in ihr? Was meinte…
Weiter kam Alisah nicht mit ihren Gedanken. Wie eine dunkle Nova breitete sich etwas in ihrem Geist aus und ihr Mund öffnete sich zu einem lautlosen Schrei während sich etwas in sie einzunisten schien. Ein Gefühl als verbrannte ihr Hirn von innen heraus. Als würde sich ihr Verstand Molekül für Molekül auflösen und als zähe Masse aus ihr heraus laufen.
War das ihr Tod?
Sie fühlte den Boden unter ihren Füßen schwinden, fühlte sich schweben und sah gleich darauf die glühenden Augen ihres Meisters direkt vor sich!
„Wohin du auch gehst, ich bin in dir!“
Dieser Satz hallte immer wieder in ihrem Geist nach und sie fühlte nur zu deutlich, dass es genau das sein würde. Er hatte etwas mit ihr getan, tat es vielleicht noch immer und sie würde, egal wohin sie ging, seinem Zugriff nie entkommen.
Sie konnte gar nicht schreien, als er sie nun wie eine Puppe aus der Kammer heraus und an die Wand des Ganges schleuderte. Sie konnte nur röchelnd in seinem brutalen Zugriff hängen und ihn mit aufgerissenen Augen ansehen während sie, dank ihrer Ausbildung, zwar länger als ein gewöhnliches Wesen ohne Luft auskommen würde. Aber ohne Luft irgendwann doch ihr Leben aushauchen müsste.
Langsam begann sich ihr Bewusstsein schon ein zu trüben während sie zuckend in seinem Griff hing und um Luft kämpfte.
Luft die dann mit einem Mal wieder in ihre Lungen strömte. Erst dann erkannte sie was er gerade zu ihr gesagt hatte.
Apprentice?
Sie?
War das erneut eine Demütigung, genau wie die angebliche Warriorprüfung zuvor.
Nein. Die Worte klangen nicht wie Hohn. Eher wie eine letzte Chance! Und die Luft, die nun wieder kontinuierlich in Alisah Lungen floss, unterstrich diesen Eindruck sehr.
Mit glasigen Augen blickte sie Allegious nach, der nun ungerührt und ohne sie noch eines Blickes zu würdigen, von dannen schritt und sie allein hier zurück lies.
Mühsam rappelte sich Alisah auf, kniete nun erst einmal nur auf dem staubigen Boden und presste ihre Hände an den Kopf, der noch immer schier zerspringen zu wollen schien während sie das Bildnis des höhnisch lachenden Allegious nicht aus ihrem Bewusstsein entfernen konnte. Wie eingemeißelt war dies in ihrem Inneren und sie wurde das Gefühl nicht los als würde er ihr noch immer über die Schulter blicken. Gruselig und irgendwie belastend. Aber wenigstens ihre Schmerzen, die körperlichen sowohl die mentalen, schienen langsam geringer zu werden.
So erhob Alisah sich langsam aber sicher wieder auf ihre Füße.
Schnaufend stand sie nun, vorn über gebeugt und sich mit einer Hand an der Wand, gegen die Allegious sie eben noch geschleudert hatte, abstützend, vor der wieder geschlossenen Tür zur Kammer von Korriban.
Sie war keine Warrior!
Aber sie lebte noch und war, zumindest halbwegs, auch noch bei Verstand.
Oh, und sie war eine Apprentice!
Eine Apprentice!
Aus dem schmerzverzerrten Gesichtsausdruck wurde langsam die Andeutung eines Lächelns.
Sie war eine Apprentice! Mehr nicht!
Ja, damit hatte Allegious recht gehabt!
Aber sie war auch nicht weniger als das!
Auf der gleichen Stufe wie seine Vorzeigeschülerin Jolina! Ha, die doofe Jolina konnte sich jetzt nichts mehr drauf einbilden, dass sie Apprentice war! Die stand nun endlich nicht mehr über Alisah. Ein bohrender Schmerz erwachte, genau in dem Moment in dem Alisah so dachte, in ihrem Hirn und sie glaubte wieder das herablassende Lachen ihres Meisers zu hören. Was hatte er nur mit ihr gemacht?
Und wie zur Antwort auf diese Frage hallten seine Worte in ihrem Geist nach.
„Wohin du auch gehst, ich bin in dir!“
Sie schnappte nach Luft! Rang danach als würde sein eisiger Griff noch immer ihre Luftröhre zuschnüren während ihr klar wurde wie wörtlich er seine Worte gemeint hatte. Sie verbunden mit ihm! Das hatte er mit ihr gemacht! Er würde immer und überall seine Macht über sie ausüben können. Sie war nicht mehr an ihn gebunden wie eine Adeptin, die ihrem Meister zu folgen hatte, sie war noch viel schlimmer unter seiner Fuchtel als zuvor. Sie gehörte ihm und wenn sie nicht tat was er wollte würde er es wissen. Sich vor ihm verbergen würde jetzt noch unmöglicher sein als jemals zuvor. Nur das Studium der dunklen Seite würde ihr irgendwann vielleicht die Möglichkeit geben diesen Status Quo zu ändern. Und genau das verlangte er ja auch von ihm. Also würde sie versuchen genau dies zu tun. Die brave kleine Alisah … Nein, nicht die kleine Alisah würde sie sein! Sie würde erwachsen werden! Es müssen! Endgültig!
Langsam straffte sie ihre Haltung wieder ganz, streckte sich, stand wieder aufrecht im dunklen Gang vor der Kammer und ignorierte den stechenden Kopfschmerz und den Schmerz, den nahezu jede Region ihres Körpers meldete und der ihr deutlich sagte, das es da sicher wesentlich mehr Stellen an ihrem Körper gab, die blau waren als jene die ihren normalen, rosa Teint zeigten. Im Moment wäre sie wohl wahrscheinlich sogar als eine Chiss durchgegangen.
Leise hustend kicherte Alisah und setzte sich nun ihrerseits in Bewegung. Allein das Ziel ihrer Schritte war ihr im Moment noch nicht klar. Noch setzte sie einfach schematisch einen Fuß vor den Anderen und lies sich von dem, was auch immer sie führte, leiten.


Bastion - Sith-Orden – Gänge in den Katakomben- allein
 
Bastion // Hauptstadt // Zentrum // Dex Apparement // Schlafzimmer // Dex und Lexa

Irgendetwas weckte sie, was konnte Lex nicht sagen und dennoch war dem so. Sie öffnete die Augen und sah sich im halbdunkeln ein wenig um, ehe ihr Blick auf den Mann neben sich viel. Dex schlief noch immer, wobei in seinem Gesicht so etwas wie ein Lächeln stand, was ihr keinesfalls gefiel, da es dein Eindruck hinterließ als ob er glaubte eine tolle Leistung vollbracht zu haben und sie nun in seinem Besitz zu wissen. Dieses Lächeln hatte sie schon öfter gesehen nachdem sie mit einem Mann geschlafen hatte und sie hasste jenes Lächeln, welches so verdammt Arrogant wirkte, so überheblich. Natürlich war es für einen Mann eine absolute Genugtuung wenn eine Frau sich auf in einließ, wenn diese sich sogar dazu herabließ mit ihm zu schlafen und seine Gelüste zu stillen, welche so ausgeprägt waren. Nicht dass sie im allgemeinen ein Problem damit hatte, aber es gab Sekunden in denen sie am liebsten jenes Lächeln durch einen Faustschlag vernichtet hätte. Es gab solche und solche Männer und auch wenn sie eine gewisse Schwäche für Männer hatte, besonders wenn jene älter waren oder etwas geheimnisvolles besaßen, so bedeutete dies noch lange nicht, dass sie auch jeden leiden konnte. Ihre Missstimmung war merkwürdig, wo sie vor ein paar Stunden noch so einem Genuss gefrönt hatte. Lex verzog leicht die Lippen und wandte den Kopf zur Decke, es war Still im Schlafzimmer, außer das leise Atmen von Dex und ihrem eigenen war nichts zu hören und trotz allem hatte sie das Gefühl, dass irgendetwas im Verborgenen lag. Nicht in diesen Räumen hier, sondern wo anders. Es war als ob tief in ihrem inneren etwas wütete, als ob sie in Flammen stand, brannte und dennoch nicht verbrannte. Ein merkwürdiges Gefühl, welches sie nicht das erste Mal Überfiel, sondern in regelmäßigen Abständen stattfand. Eines, dass für den Bruchteil von Sekunden alles veränderte um dann wiederum, erneut zu dem zu werden was es war.

Lex schloss für einen Augenblick die Augen, versuchte erneut einzuschlafen, aber es gelang ihr nicht. Ihre innere Unruhe wollte nicht aufhören und obwohl es noch ein paar Stunden waren ehe die Sonne aufgehen würde, stand sie auf, schob die Decke beiseite und entstieg dem Bett. Lautlos bewegte sie sich über den Boden, sammelte im Halbdunkeln ihre Kleidung ein und betrat dann das Badezimmer. Dort erst, stellte sie das Licht auf einen Dimm zustand, legte ihre Kleidung ab und stieg unter die Dusche. Dann schaltete sie das Wasser ein und ließ es über ihren Trainierten Körper laufen. Die Wärme tat ihr gut, verjagte einen Teil dieser Unruhe, auch wenn sie nicht gänzlich verschwand. Lex schloss die Augen, strich sich mit den Händen über das Gesicht um das nasse Haar daraus zu entfernen. Leise prasselte es auf den Wannenboden, erfüllte die Luft mit einer sanften Melodie, welche in ihr Ohr drang und sich dort festsetzte. Es hörte sich an wie ein Regenschauer nur nicht ganz schön wie in der Realität. Dennoch genügte es voll auf um sie ein wenig abzulenken, wenn auch nur ein wenig. Lang allerdings blieb sie nicht allein, den Dex betrat nur einige Minuten nach ihr das Bad und stieg zu ihr unter die Dusche.

„Du bist schon sehr früh wach Alegra.“


Sie nickte nur und lächelte leicht.


„Ich bin meist um diese Uhrzeit schon unterwegs und gehe meinen Geschäften nach. Schlaf ist etwas, was Luxus ist, welchen ich mir hin und wieder gönne.“

Dex sah sie einen Moment lang an, sich fragend ob sie auch zu den Workaholicern gehörte, denn dieser Satz entsprach genau jenem Schema. Vielleicht sollte er versuchen ihr dies abzugewöhnen, damit sie ruhiger wurde. Merkwürdige Gedanken die da in ihm aufkamen und dennoch gefielen sie ihm sehr gut. Träumen durfte man immerhin ja noch und sie regte ihn zum Träumen an.

„Dies solltest du aber meine Liebe. Der Schönheitsschlaf einer Frau soll etwas wichtiges sein, zumindest habe ich dies gehört und jene Erfahrung gemacht.“

Lex Augen funkelten leicht. Ja bei Frauen, die so verweichlicht waren wie kleine Kinder. Frauen deren Leben sich nur um eines drehte, ihre Schönheit und wie sie jene bewahren konnte. Frauen die eine Schande für ihr Geschlecht waren und von diesen gab es zu viele. Lexa hatte nicht viel übrig für diese Sorte Frau, die sich darüber beschwerte wenn ein Nagel abbrach, das Make Up nicht saß oder ihr ach so teures Kleid leider einen Fleck besaß. Dummerweise waren solche minderbemittelten Weiber der Altag. Lex konnte mit solchen Frauen nicht wirklich etwas anfangen, noch mochte sie jene. Für sie war diese Sorte von Geschöpf eine Perversität, welche ausradiert gehörte. Wenn es nach ihr ging, dann waren solche Frauen nur zu einem gut, Kinder in die Welt zu setzen und irgendwelchen Arbeiten nachzukommen, am besten auf einem Planeten wie Kessel, damit ihre Hysterie im Keim erstickt wurde.


„Sicher, bei Frauen wie du sie bisher hattest glaub ich dies gerne. Eine Beleidigung der Natur, bei der ich mich frage wie es geschafft haben zu überleben. Andererseits haben sie dies ja auch nur gekonnt, weil die Männerwelt es geradezu verzückend findet eine Frau vor sich zu haben, deren ihr vielleicht noch so biederes Gesicht endlich einen Reiz durch Make Up erhält.“


Lex Worte troffen nur so vor Sarkasmus. Sie brachte für einiges vielleicht Verständnis auf aber dafür nicht. Sie würde vieles womöglich eher verstehen als dies und sie wollte es nicht einmal verstehen, denn es war ihr gleichgültig. Einzig was sie nervte war, dass jene Sorte von Frau das Universum beherrschte und genau dieser Punkt missfiel ihr überaus. Dex sah sie bei diesen Worten erstaunt an. Er hätte nicht gedacht, dass sie so etwas sagen würde. Eine Falscheinschätzung seiner Seitz, wenn auch eine schwindend geringe. Alegar war ein Mysterium, ein Geheimnis und dies war Reiz genug für ihn.


„Harte Worte aus einem so wundervollen Mund wie dem deinem und dennoch vielleicht sogar verständlich".

Wieder lächelte und griff dann nach ihr, zog sie an sich und küsste ihre weichen warmen Lippen, die so verlangend sein konnten. Lex erwiderte seinen Kuss auf ihre Art, indem sie ihn gegen die Wand des Badezimmers drücket, bis sein Gesäß sich spannte. Ihr Körper entflammte sofort und ihr war klar, was geschehen würde, denn es war unausweichlich. Dennoch würde sie auch bei diesem mal keine Zufriedenheit erhalten. Auch dies schob sie beiseite, ließ ihren Wünschen freien Lauf und gab sich ihrer Lust hin, bis sie beide keuchend nach Luft schnappten und ihre Körper vor Erregung zitterten. Er erhielt Befriedigung nach ihrem Höhepunkt, bei ihr hingegen erwachte die Unruhe von neuem und Lexa wurde das Gefühl nicht los, dass jene Unruhe nur noch schlimmer werden würde.


„Ich werde dich erst einmal verlassen müssen Dex, denn ich habe noch ein paar Dinge zu erledigen.“

Er nickte, denn auch er hatte noch einiges zu tun. „Ich hoffe wir sehen uns heute Abend wieder. Ich lade dich zum Essen ein.“ Noch einmal küsste er sie.

„Dieser Einladung werde ich gerne folgen.“

Sie lächelte leicht und strich ihm über die Wange, ehe er der Dusche entstieg und sie allein ließ, damit sie sich waschen und fertig machen konnte. Etwas, was ihm nicht unbedingt leicht viel, da seine Sucht nach ihrem Körper schier grenzenlos erschien.


Bastion // Hauptstadt // Zentrum // Dex Apparement // Bad - unter der Dusche // Lexa
 
[Bastion - Sith-Orden - Gänge – Jolina & Janus]



Die Bösartigkeit von Janus war herrlich erfrischend. Der Adept versprühte aus jeder Faser seines Verstandes einen Hauch von Verrat und Täuschung. Es war so leicht in seinen Gefühlen zu lesen die hinter seiner stümperhaften Fassade wogten. Würde er die Geduld haben seine Zeit abzuwarten? Allegious hatte Jolina einst gelehrt, dass Verrat unausweichlich zum Pfad der Sith gehörte. Die durch Verrat generierbaren Möglichkeiten für sich zu nutzen war die eigentliche Herausforderung dabei.
Einen Moment lang musterte die Apprentice ihren neuen „Verbündeten“ oder war nicht „Werkzeug“ ein besserer Begriff?! Aber auch Janus sollte sich dabei im Vorteil wissen. Zufriedene Bantha lassen sich auf jeden Weidegrund treiben.


„Sehr schön, ich wusste doch, dass wir uns einig werden.“

Ein kaltes lächeln lag auf ihren blassen Lippen. Dann setzte sie sich in Bewegung und winkte Janus ihr zu folgen. Irgendwo im nördlichen Teil des Ordens war Kira zugegen. Ein Besuch der Schwangeren wäre sicher eine reizender Anlass einmal ihren Bauch zu bewundern. Abgelenkt durch diese Aussicht auf innere Belustigung dauerte es eine ganze Weile des stummen Marsches bis Jolina sich fragte, wie es Janus eigentlich während des Bürgerkrieges ergangen war. Wo hatten er und Kira sich verkrochen als Sith gegen Sith kämpfte? Neugierig sah sie zu dem so unverschämt gut duftenden Schuler hinüber.


„Sag einmal, wie ist es dir und Kira eigentlich ergangen im Exil? Wo seid ihr gewesen, als die Getreuen Allegious jeden Winkel des Reiches nach den Verrätern durchsuchten?“

Jolinas Augen leuchteten neugierig und in Erwartung möglicher interessanter Neuigkeiten. Hatten sie es schwer gehabt? Mussten sie irgendwann Leid ertragen? So viele schöne Vorstellungen durchströmten ihren verdorbenen Verstand. Vielleicht hatten sie sich aber auch nur in einem stinkenden Lock verborgen und die Dinge ausgesessen. Wo war Ranik der Deformierte geblieben? Jolina konnte sich nicht erinnern ihn nach seiner Flucht damals noch einmal gesehen zu haben.

Sowieso war es erstaunlich gewesen wie wenige Verräter Janem letztendlich nach Bastion begleitet hatten. Jolina hatte den Chiss bis zu Allegious geführt und begleitet wurde er da lediglich von seinem Schüler. Ja es war so eine Sache mit dem Verrat… einzig ihr Meister schien das Spiel perfekt zu beherrschen.

Gespannt erwartete Jolina die Antwort des Adepten. Wehe er würde es wagen sie unverblümt zu belügen. Andererseits… erwartete sie es eigentlich sogar.





[Bastion - Sith-Orden - Gänge – Jolina & Janus]
 
[Bastion - Sith-Orden – Große Halle im verlassenen Tempelbereich (Parcours) – Aleah & Aden]





Aleah blieb lange weg. War es doch zu viel von seiner Schülerin verlangt gewesen diese Prüfungen zu absolvieren? Wenn sie nun versagte und all die bisherige Ausbildung vergebens? Nein… Aden wusste, dass nur der Weg der Stärke Aleah richtig formen konnte. Schwäche hatte keinen Platz in den Reihen der Sith und auch nicht an der Seite des Apprentice. Das Mädchen war auf dem besten Wege eine fähige Kriegerin zu werden. Welches Schicksal ihr auch bevorstand, Aden war sich sicher, dass er ihr den Weg dorthin bestmöglich ebnen würde.

Geprägt in den Kadettenschieden auf Coruscant färbte seine eigene Ausbildung auf sie ab. Die Unstetigkeit seiner eigenen Ausbildung zum Sith sollte Aleah erspart bleiben. Ian, Greed und auch zuletzt Cadeus hatten ihn zu dem gemacht was er heute war. Von Grund auf unterschiedliche Aspekte der Lehren der Sith wurden ihm vermittelt. Ian… von vielen verachtet ob seiner… Menschlichkeit. Ein Heiler… ein liebender… ein Freund… ein viel zu toter Mann! Greed hingegen war ein Dämon. Eine Kreatur der Finsternis und ein Zerrbild der dunklen Seite. Mitgefühl und Reue trieb er Aden aus. Nie mehr nach jener Nacht, dem letzten mal, dass er Greed lebend sah, hatte er Alpträume aus seiner ihn so quälenden Vergangenheit gehabt. Er weckte das Tier, anstatt es zu bändigen, wovor Alaine ihn immer gewarnt hatte.

Alaine

Dieser Ort… diese Einsamkeit. Er fühlte sich ihr ferner als jemals zuvor. Hatte ihre Beziehung noch eine Chance? Je weiter Alaine ihren Weg beschritt, desto mehr entglitt sie ihm. Gab es in der Zukunft der Warrior noch einen Platz für sie beide? Aden spürte das Band so dünn, jederzeit im Begriff zu reißen. Doch Er hielt daran fest. Seine Gefühle logen nicht… oder?

Plötzlich ein heiseres Lachen!

Woher? Angespannt sprang Aden von seinem Stein auf und sah sich um. Niemand war zu sehen.


„Wer ist da?“

Nichts… niemand antwortete seiner Frage. Nur das knistern der Fackeln antwortete dem Apprentice. Drehte er langsam durch? Spielten ihm seine Sinne einen Streich? Tief einatmend nahm Aden wieder auf seinem Stein platz und versuchte sich zu entspannen.

Die Minuten verstrichen und Aden beruhigte sich. Keine weiteren Geräusche drangen an seinen Verstand. Aus seinen Gedanken gerissen wartete er nun auf die Ankunft seiner Schülerin. Nach kurzer Zeit erschien sie tatsächlich wieder im bekannten Torbogen. Aleah schleifte etwas Undefinierbares hinter sich her und war gänzlich durchnässt.

Schwungvoll ließ sie ihr Mitbringsel von Aden fallen. Es war eine Art riesiger Tintenfischarm. Anscheinend waren die Archivbericht über diesen Ort alles andere als übertrieben. Aleah machte einen etwas erschöpften Eindruck. Ihr nasses weißes Haar betonte ihre feinen Gesichtszüge und ihre Nasse Kleidung vermied es ebenfalls ihren Körper in ein unvorteilhaftes Licht zu rücken. Beinahe sah sie aus wie eines der exotischen Mädchen welche die Kalenderseiten zierten, die in den Spinten von ihm und seiner ehemaligen Kameraden in der Kadettenschule zu hängen pflegten. Trotz all der Mühen und Strapazen war sie schön… sie strahlte eine bemerkenswerte natürliche Schönheit aus die weder Schweiß noch Dreck zu bezwingen vermochten. Weshalb war ihm das bisher noch nicht aufgefallen? War es weil er Nichtmenschen nicht anzusehen pflegte, so wie er es von zu Hause her nicht anders kannte? Aleah verschwand schnaufen im nächsten Durchgang. noch 15 weitere standen ihr bevor.

Aden starrte auf den mitgebrachten Tentakel. Eigentlich sah der ganz essbar aus. Schnell machte er sich daran ein kleines Feuer zu entfachen. Eine Kochstelle gab es nicht, doch einige Steine waren flach genug um als Pfanne auszuhelfen. Mit einem Messer schnitt er den Fangarm in dünne Streifen. Schlimmer als in der Cantina konnte das hier kaum werden.

Mit wenig heiterer Mine erschien Aleah schließlich erneut im Durchgang. Allmählich musste ihr die Strafe mächtig gegen den Strich gegen. Immerhin hatte sie erst einen geringen Prozentsatz ihrer Aufgabe erledigt. Noch viele Gefahren und Hindernisse würden im Unbekannten auf sie lauern. Der Geruch des gebratenen Tentakels stieg ihr in die Nase. Aden war selbst überrascht wie schmackhaft der Greifarm in Verbindung mit einigen Zutaten aus seinem Rationsbeutel doch gelungen war.


„Zeit für eine kurze Pause. Du musst erschöpft sein und wir wollen doch dein Souvenir nicht verkommen lassen oder?“

Lächelnd reichte er der Adeptin eine Steinplatte mit dem noch dampfenden Tentakelmenu. Nur zögernd nahm Aleah das Gericht in Empfang. Immerhin wusste sie im Gegensatz zu Aden welche Kreatur diese Gliedmaße derzeit vermissen würde. Ein möglicher Ablehnungsgrund. Andererseits musste sie inzwischen ziemlich hungrig sein. Zumindest nahm sie platz und schien sich auszuruhen. Aden spürte ihren Zorn… nein mehr eine Art Frust, so nahm er jedenfalls an.

„Berichte mir Aleah, was haben dich die beschrittenen Pfade bisher gelehrt?“




[Bastion - Sith-Orden – Große Halle im verlassenen Tempelbereich (Parcours) – Aleah & Aden]
 

Bastion // Hauptstadt // Zentrum // Dex Apparement // Bad - unter der Dusche // Lexa


Sie stand unter der Dusche und wusch sich den restlichen Schaum aus dem Haar und vom Körper, dann erst stellte sie das Wasser ab und griff nach einem großen Badehandtuch, in welches die ihren Körper wickelte. Ihr langes Blondes Haar hing über ihren Rücken als sie die Füße auf den kühlen Boden des Bades absetzte, sich dem Spiegel zuwandte, welcher über dem Waschbecken hing und einen Blick hinein warf, ehe sie ein weiteres Handtuch ergriff, welches sie um ihr Haar schlang. Dann erst trat sie hinaus und zurück in das Schlafzimmer, in welchem sie sich ankleiden wollte. Es war ruhig, denn Dex hatte das Appartement verlassen nachdem er sich von ihr, noch unter der Dusche verabschiedet hatte. Ihr war dies nur Recht, denn sie hatte sich ebenso von ihm verabschiedet. Die Ruhe die nun herrschte war zum einen beruhigend und wohltuend und dennoch tobte noch immer etwas tief in ihrem inneren, was vor einer kleine Weile erst wieder erwacht war und nun scheinbar nicht so schnell wieder zur Ruhe kommen wollte. Möglich, dass es diesmal versuchte den Kampf zu gewinnen um an die Oberfläche zu gelangen! Leicht schüttelte sie den Kopf und legte ihre rechte Hand auf den Bettpfosten, die Kühle des Metalls jagte durch ihren Körper und ließ ihr heißes Blut abkühlen. Doch auch dies brachte die Unruhe in ihr nicht zum Stillstand. Weiter kroch die Dunkelheit in ihr, jagte durch ihre Adern wie kochende Lava und wo sie zuvor noch die kühle des Bettpfostens genossen hatte, half auch jener nicht mehr. Ein Umstand der sonderbar war, denn sie nicht kannte und welcher erst hier eingetreten war. Bisher war sie selten auf Bastion gewesen, sehr selten. Konnte es an jenem Ort hier liegen, dass alles in ihr auf einmal eine Gradwanderung annahm, die so mächtig war!? Bastion war kein besonderer Ort, mit Ausnahme der Sith vielleicht, aber dies war auch alles. Sie konnte sich darauf jedenfalls keinen Reim machen.

Lex ließ das Handtuch, welches um ihren Körper geschlungen war fallen, griff nach ihrer Kleidung und zog sich Stück für Stück an. Erst dann rieb sie sich das Haar so trocken wie es ging, brachte beide Handtücher zur Wäsche und schritt dann zur Tür des Appartements. Dort blieb sie noch einmal stehen, sich vergewissernd, dass sie nichts vergessen hatte, dann erst verließ sie das Gebäude und trat hinaus auf sie Straße, welche noch immer so gut wie menschenleer war. Die Killerin nahm die kühle Luft auf, sog jene ein und betrachtete ihre Umgebung sorgfältig, ehe sie sich dazu herabließ vorwärts zu gehen. Der Morgen war noch früh, noch sehr früh und um diese Uhrzeit befanden sich kaum Passanten auf den Straßen. Eine Uhrzeit, die für das Töten geschaffen war und in der es kaum Augenzeugen gab. Doch für den Moment hatte sie nicht vor jemanden zu töten, dies kam erst noch in einem ihrer weiteren Schritte. Dieser Morgen war zu etwas anderem bestimmt und Lex folgte dieser Bestimmung indem sie durch die Straßen wanderte, ihrer Unruhe folgend die mit jedem Augenblick der verging nur noch stärker wurde. Es musste an diesem Ort an diesem Planeten liegen, denn ihr Blut brodelte wie in einem gewaltigen Strom. Diese innere Hitze trieb sie vorwärts, einem Zentrum entgegen, der sich noch einige Meter weit entfernt befand.

Es schien fast so als ob sie ihre Umgebung nicht wahrnahm, da sie geradewegs ihrem Ziel folgte, einem Ziel von dem sie noch nicht wusste worin es bestand und dennoch trog dieser Schein. Denn sie bekam sehr wohl mit was um sie herum geschah. Die Straßen veränderten sich, wurden schmaler und wieder breiter, ehe sie an einen Ort gelangte in deren Zentralem Punkt sich ein Gebäude erhob. Mächtig ragte es auf und von ihm aus ging eine Dunkelheit die alles verschlang. Dies musste der Orden der Sith sein, dessen war sich Lexa bewusst und hier an diesem Ort fühlte sie, wie jene Unruhe in ihr sich veränderte. Sie verstärkte sich nicht mehr, sondern wurde schwächer, wenn auch der Lavastrom in ihren Adern noch immer brannte, so konnte sie doch jetzt fühlen, wie das Ungetüm in ihrem inneren weiter nach oben drängte. Ihre braunen Augen fixierten die Mauern des Tempels eingehend. Ließen keinen Zoll aus, keinen einzigen Millimeter. Einen langen Moment blieb sie so stehen und betrachtete einfach alles nur, während die Dunkelheit nach ihr griff, sie lockte, in ihr wisperte und einen Schatten hinterließ. Sie fühlte wir ihr Geist danach griff und auf die Suche ging, auf die Suche nach etwas bestimmtem, nur um bekümmert fest zu stellen, dass jene Suche erfolglos blieb. Ihr Geist zog sich zurück, kehrte sich und Lex wandte sich von dem Gebäude ab. Was immer sie erhoffte hatte, wonach auch immer sie gesucht hatte, sie hatte es nicht gefunden und dies bedeutete, dass ihre Suche weiter gehen würde. Eine Suche, von der sie bis vor wenigen Sekunden nicht einmal gewusst hatte, dass sie überhaupt vorhanden war.
Doch ihr Geist war ein anderer, als der so vieler. Ihre Welt glich nicht der einer normalen Person oder Frau. Sie war anders, dies wusste sie schon seit lange. Voran es lag war ihr unbekannt. Allein ihr Vater jedenfalls konnte nicht dafür verantwortlich sein also musste es auch an etwas anderem liegen. Nur was!? Dieses Rätsel würde sie irgendwann lösen, denn die Welt in der sie sich befand befriedigte sie nicht. Sie hinterließ nichts. Gänzlich ohne Reiz lag sie vor ihr, einzig und allein was ihr eine gewisse Freude bereitete war ihr Job. Doch auf Dauer würde ihr dies nicht genügen, würde sie dies nicht befriedigen. Lex verzog leicht die Lippen. Irgendjemand in diesem verdammten Universum würde sie doch verstehen können, würde doch ähnlich sein wie sie!? Und wenn nicht!? Was würde dann kommen? Sie biss die Zähne zusammen, diesen Gedanken verdrängend. Das Universum war riesig und irgendwo dort draußen, irgendwo, würde jemand sein, der ihr geben würde wonach sie verlangte. Der ihren Durst stillen würde, ihre Gier, welche in ihr Tobte wie ein Rancor, ungezähmt, brutal, über Leichen gehend.

Ihre Gestalt verschwand in den Schatten der Straßen und mit ihnen, als sie ihren Weg zurück zu ihrem Hotel suchte.


Bastion // Hauptstadt // Zentrum // Straßen // auf dem Weg zum Hotel // Lexa
 
Bastion // Hauptstadt // Zentrum // Straßen // auf dem Weg zum Hotel // Lexa

Durch welche Arten der tiefsten Hölle, angereichert mit ihren Schatten der Dunkelheit, schritt sie!? Wohin würde ihr Weg sie führen, welche Bahnen würden sie lenken!? Die Schatten ihres inneren berauschten noch immer ihr Blut, jagten, tobten, hinterließen eine unvorstellbare Hitze, welche wie Flammen züngelten und ihr Körper Stück für Stück vereinnahmten, bis letztlich nichts mehr zurückbleiben würde. Doch jenen Punkt würde diese Macht in ihr noch nicht erreichen, denn zuvor musste noch etwas geschehen. Etwas, was ihr Leben gänzlich verändern, was aus ihr jemand gänzlich anderen machen würde. Sie würde vergehen in den Tiefen der Tiefen, würde den Abgrund überschreiten, die Pforten der ewigen Verdammnis hinter sich lassen, einen neuen Weg beschreitend, einen gänzlich anderen, frei von dieser Welt, frei von diesem Universum und seinen Gesetzen, frei von allem. Dann, dann erst würde sie die Herrin sein, Herrin über sich und über das Universums. Erst wenn es soweit war, wenn sie jene Grenzen überschritten hatte, wenn die Fesseln der Welt aufgesprungen, von ihren Gelenken gefallen waren, dann erst würde ihr Weg uneingeschränkt beschreitbar sein.

Welche eine Aussicht, welch eine Befriedigung erst würde ihr dies geben! Was würde dann noch zählen was um sie herum geschah, wenn alles andere gänzlich zu einem nichts wurde, wenn es verblasste, entschwand auf ewig. Ihre Schritte halten fast lautlos durch die Nacht, verjagten das Ungeziefer, welches sich in den Nischen verbarg. Sie flüchteten vor ihr, flüchteten vor dem was sie sahen und spürten. Gänzlich still war es nun. Welch eine Lust, welch eine Ektase. Lex sog die kühle Nachtluft ein, genoss sie gänzlich, während ihr Weg durch die Schattenhaften Straßen sie kalt ließen und sie dennoch auf gewisse Weise erregten. Was für eine Frau war sie, was für ein Geschöpf, für ein Wesen, deren Gefühlkälte so ausgeprägt war, deren innerstes nur eines verlangte nämlich Dunkelheit, unvorstellbare Dunkelheit. Noch niemals zuvor war sie einem solchen Wesen begegnet, welches auch nur ansatzweise, Ähnlichkeit mit ihr hatte. Sie fühlte nicht sich nicht einsamen, nicht verlassen und dennoch, dennoch verlangte es ihr danach nicht allein zu sein, nicht gänzlich allein, so wie sie es im Augenblick war. Was war Verlangen? Es gab einige Bereiche des Verlangens und sie kannte beide Aspekte. Dennoch waren sie nur ein kleiner Bruchteil dessen was sein konnte. War sie fähig dazu dies auszuweiten? War sie fähig dazu diesen Teil auszureizen, ihn zu erleben oder würde sie nur die flache Form erfahren!

Wie erstaunlich es doch war zu bemerken, dass auf einem Weg, der einfach durch die Nacht glitt, von Gedanken beherrscht wurden, die sonst wohl niemand besaß. War sie ein Mensch und doch als ein anderes Wesen geboren, tief in ihrem inneren, welches nur den Anschein der Unschuld und Schwäche erweckte, während die Wahrheit im verborgenen lag, bis jene an die Oberfläche treten würde!? Wenn ja, wenn dem wahrlich so war, was musst sie dann tun um zu erreichen, dass die Wahrheit erwachte!? Welche Gedanken! Welche Wünsche, die in ihr schlummerten, in ihr verborgen lagen und nun Stück für Stück zum Vorschein kamen.

Ein düsteres Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie die Straße überquerte und nach rechts bog, ihr Hotel ins Blickfeld kam und sie auf jenes zuhielt. Dunkel ragte es vor ihr auf, leblos und dennoch wusste sie dass dies nur der Schein war. Ein Schein der bei so vielem Trog. Mit einem letzten tiefen Atemzug die kühle Luft in ihre Lunge pumpte, betrat sie Sekunden später den Eingang des Hotels. Trat von dort auf den Lift zu, fuhr nach oben und erreichte wenig später ihre Suite. Als die Türen sich öffneten und sie eintrat, kehrte wieder Ruhe ein. Das Licht glomm auf, blieb aber gedämpft, so wie sie es am liebsten hatte. Dann setzte sie sich auf die breite Couch, griff nach ihren Geräten und verband jene. Nun kehrte ihr Geist zurück zu dem, was sie vorhatte, was ihr Auftrag war, welcher schon bald ausgeführt werden würde. Dann würde auf ihre Liste ein weiterer Name verzeichnet sein. Einer von vielen belanglosen.

Ihre braunen Augen überflogen den Bildschirm, sie machte sich Notizen, durchdachte ihren Plan und nahm Veränderungen vor, wo sie es für nötig befand. Wo der Anfang schon funktioniert hatte, so würde auch der Rest funktionieren, darüber brauchte sie sich keine Sorgen mehr machen. Dennoch war das Timing wichtig, der Zeitpunkt des Ausführens. Dieser sollte perfekt sein, alles anders würde sie nicht dulden, würde sie nicht akzeptieren. Ihr Opfer fraß ihr aus der Hand und er würde es noch tun bis sie seinem Leben ein Ende setzte. Sie war die Killerin, der Profi, sie war jene die entschied, die tötete nach ihrem blieben, die ihre Mittel frei wählte, gleich wie sie aussehen mochten. Niemand stand über ihr, niemand konnte ihr Anweisungen geben, denn in diesem Punkt, in diesem einem war sie frei. Ein Vorteil nicht gebunden zu sein an irgendjemanden oder irgendeine Organisation. Sie nahm an was sie annehmen wollte, verweigerte was sie verweigern wollte, wenn sie keinen Sinn darin sah oder ihr der Auftrag missfiel. Andere ihres Jobs waren nicht so frei in ihren Entscheidungen, sie hingegen war es und dafür war sie dankbar. Ihr Vater hatte ihr einst gesagt, dass sie Freiheit eines Killers, zu entscheiden was er tat und was nicht, das höchste los sein würde und er hatte Recht behalten. Es war ein los, ein wahrhaft großes los.

Sobald sie Zeit, sobald sie ein wenig Luft hatte, würde sie sich mit ihm treffen. Auch wenn sie sich nicht oft sahen, so waren sie dennoch in Kontakt. Er wusste was sie tat und wo sie war. Er würde helfen, sollte dies von Nöten sein. Auf ihn konnte sie sich verlassen wenn es darum ging. Doch auch er war beschäftigt, sehr stark beschäftigt. So wie sie alle!


Bastion // Hauptstadt // Zentrum // Hotel // Lexas Suite // Lexa
 
[Bastion - Center - Sith-Orden - Gänge] - Elaine, Janem, Vincent

Während sie durch die Gänge wandelten begann das Gespräch der beiden ungleichen Wesen vor ihm wieder sein Interesse zu wecken. Was ihm jedoch missfiel war die Art und Weise in der Padme, wie er sie inzwischen nun nannte, über ihn sprach, während er keine zwei Schritte hinter ihr stand. Viel schlimmer war jedoch die Tatsache, dass sie mit ihren Worten vollkommen recht hatte, denn Sicherheit wäre wohl das letzte Wort, welches er mit diesem Ort assoziieren würde. Er schwieg jedoch, denn er wollte ihr nicht den Triumph gönnen sich bestätigt zu fühlen, denn genau das war es, was sie empfinden würde, wenn er ihr wiederspräche.

Während sie durch die Gänge wandelten bemerkte er andere Sith, vielleicht auch nur niedere Bedienstete, die ihnen so gut wie eben möglich aus dem Weg gingen, fast so als bereite ihnen Menaris Anwesenheit Unbehagen, was sicherlich auch der Fall war. Wenn er sich einmal selbst betrachtete und ehrlich mit sich war, konnte er es ihnen nachfühlen. Obwohl er den Chiss Meister nannte, konnte er nicht sagen, ob er ein Gefühl des Respekts oder der Angst mit ihm verband; womöglich ein wenig von beidem.

Als sie nach einem längeren Fußmarsch, der sie gut und gerne durch den halben Orden geführt haben mochte, Janems Quartier erreichten atmete er innerlich erleichtert auf. In diesen Gängen fühlte er sich unwohl und befürchtete hinter jeder Ecke könnte jemand auf ihn lauern, um ihm bei der ersten sich bietenden Gelegenheit ein Lichtschwert durch den Rücken zu rammen. Erst als sich die Tür zu den Fluren hinter ihm schloss, fühlte er sich vollkommen sicher... nun ja, nicht vollkommen.

Was ihn und wohl auch die Frau in ihrer Begleitung erneut aufhorchen ließ, nachdem Menari und Padme ihr Gespräch fortführten, war das, was sein Meister über die Archive des Ordens zu sagen hatte. Vielleicht könnte er dort mehr über die Sith und vor allem die Nutzung der Macht erfahren, in deren Handhabung er bis jetzt nur sehr schleppend Fortschritte gemacht hatte.

Die folgenden Worte des Chiss schienen nur für ihn bestimmt zu sein und er spürte eine tief sitzende Verzweiflung aufkeimen, wenn er daran dachte demnächst allein und ohne den Schutz Janems diese Gänge beschreiten zu müssen. Die Starken merzen die Schwachen aus und es bestand wenig Zweifel daran zu welcher der beiden Gruppen er zu zählen war. Er würde lernen müssen sich zu verteidigen, wenn er hier überleben wollte und das wollte er. Er durfte nicht sterben, noch nicht.


[Bastion - Center - Sith-Orden - Janems Quartier] - Padme, Janem, Vincent
 
Bastion – Sithorden – Gänge im Unterkunftsbereich – Kira & Scorro(NPC)

Kira musste grinsen, als der Mann sogar vor ihr zitterte und dies obwohl sie kaum etwas getan hatte. Ihre Aura schien eindrucksvoll zu sein. Zu schade, dass sie jene nicht selbst spüren konnte, wie sie auf andere wirkte. Wirklich ein Jammer. Anscheinend hatte sie trotz ihrer Schwangerschaft nicht so viel an Autorität verloren, wie sie vielleicht erst geglaubt hatte. Oder aber...der Narr war einfach nur schwach und leichtgläubig. Vielleicht war es aber auch eine Mischung aus beidem. Die Schwangere sah ihn mit einem gespielt mitleidigen Blick an, als jener verzweifelt versuchte ihr klar zu machen, dass er zuerst hier gewohnt hatte. Die Betonung lag wirklich auf:“hatte“, denn Kira hatte vor ihn hier wegzuekeln. Solche Versager wollte sie nicht in ihrer Nähe haben. Er zerstörte wohlmöglich noch ihren Ruf. Oder aber...er könnte sich noch als nützlich erweisen. So wie es aussah, würde er wahrscheinlich alles für sie tun. Eventuell konnte man ihn zu einem besseren Handlanger machen als Janus? Doch könnte aus diesem vor ihr zitterndem Mann wirklich mehr werden als ein Knierutscher? Wahrscheinlich würde er sich nicht mal als Babysitter für ihre Kinder eignen. Er war wertlos. Wieso sollte sie ihn also nicht gleich erledigen? Dann hätte sie wenigstens ihre Ruhe und müsste nicht ständig diese langweiligen Gespräche führen.
Leider lenkten ihre Gedanken sie so ab, dass sie die kurze Warnung der Macht nicht schnell genug deutete, als Scorro auf etwas hinter ihr hinwies. Instinktiv drehte sich Kira um und bereute sofort, nicht mit der Macht gespürt zu haben, dass hinter ihr nichts gewesen war. Der Pfeil steckte schmerzhaft in ihrem Hals und die Stelle begann sofort zu brennen und unangenehm zu ziehen und schien sich rasant schnell von oben nach unten auszubreiten. Kira stöhnte auf und fluchte und warf dem Mann einen verachtenden Blick zu und warf das Geschoss auf den Boden, welches bedauerlicherweise leer war. Kira sah den Mann mit gemischten Gefühlen entgegen. Hass und Angst, sowie Verzweiflung fielen über sie herein. Sie fürchtete um das Wohl ihrer Kinder, welche vielleicht einmal starke Sith werden könnten unter ihrer Anleitung, sowie um ihr eigenes Leben. Was hatte er vor? Schließlich hätte er sie auch gleich erschießen können?! Bilder an die Szene mit Ranik, als dieser sie vor nicht mal einem Jahr in sein Quartier geschleppt hatte, zeigten sie vor ihrem inneren Auge. Dies durfte sich nicht wiederholen! Kira versuchte ihm einen heftigen Machtstoß zu entgegenzuschleudern, eine verzweifelte Tat, doch der Boden wankte plötzlich und sie verlor das Gleichgeweicht und fing sich an der Wand, um den Aufschlag zu vermindern und ihre Kinder zu schützen. Langsam rutschte sie zu Boden und ihre Augen zuckten wild und ihr war merkwürdig zu Mute. Sie konnte nichts mehr machen. Ihre Gliedmaßen gehorchten ihr nicht mehr und das Bild drehte sich immer weiter und hier und da sah sie schwarze Flecken. Sie wollte versuchen anhand der Macht das Gift zu vertreiben. Es zu bekämpfen, doch ihr fehlte die Kraft und in Heilung war sie nie gut gewesen. Sie bangte um ihre ungeborenen Kinder und was die nächsten Minuten oder gar Stunden bringen mochten. Jeder Hass war aus ihrem Gesicht gewichen. Es blieb nur reine Verzweiflung.


„Was tut ihr!? Ich bin schwanger! Ihr schädigt wohlmöglich meine Kinder oder löst damit noch Wehen aus!? Seid ihr völlig übergeschnappt!?“


Schrie sie ihm panisch entgegen und sah sich um, doch niemand war im Gang der ihr helfen konnte und wahrscheinlich wäre auch niemand da, der ihr helfen würde.


„Was habt ihr vor?! Bitte, lasst mich! Ich verspreche auch, dass ich euch in Zukunft in Ruhe lasse!“

Ihr Kopf wurde immer schwerer und sie hatte das Gefühl nur noch am Ende eines Tunnels zu stehen, denn ihr Blickbereich wurde immer kleiner.

Bastion – Sithorden – Gänge im Unterkunftsbereich – Kira & Scorro(NPC)
 
Bastion | Sithorden | Verlassener Tempel (Parcours) | Aleah, Aden

Als sie wieder den Raum erreichte stieg ihr ein Geruch in die Nase, sie schnupperte, es roch ganz gut, scheinbar hatte Aden etwas gekocht. Sie fragte sich woher er die Zutaten hatte und was genau er da kochen würde. Als sie ihn erreichte verzog sie ihr Gesicht und sah auf den Tentakel. Sofort kam ihr in Erinnerung von welchem Wesen sie den Arm bekommen hat. Seufzend setzte sie sich vor ihn und nahm den Teller an. Nochmals Schnupperte sie an dem Teller und nahm das Stück Fleisch in die Hand sie schaute nochmal zu Aden auf ehe sie ein Stück abbiss. Der erste Eindruck war grässlich, aber je mehr sie kaute desto schmackhafter wurde es.

Außerdem hatte sie das Gefühl das sie mit jedem bissen etwas Kräftiger wurde. Sie aß schnell und gierig ihr Stück auf und nahm sich noch ein weiteres welches sie schnell herunter schlang. Sie seufzte zufrieden und Sah zu Aden.

„Berichte mir Aleah, was haben dich die beschrittenen Pfade bisher gelehrt?“

Sie überlegte einen kurzen Moment und stellte den Stein vor sich ab, sie strich sich die angesengten Haare aus dem Gesicht.

„Selbst wenn der Weg, klar vor einem Liegt gibt es Hindernisse und Verborgenheit die einen in die Tiefe reißen können. Auch wenn man denkt das seine Kräfte ausreichen sollte man immer besser daran tun seine Fähigkeiten und Kenntnisse immer wieder zu erweitern und zu schulen…und auch in der Friedlichsten Umgebung können Gefahren lauern…meist sind sie nicht sofort sichtbar aber sie sind da…“

Sie atmete tief durch und blickte ihn an, sie hoffte dass er mit ihr Zufrieden war. Langsam erhob sie sich nun wieder, es standen noch einige Räume vor ihr und sie wollte endlich so schnell wie möglich wieder hier heraus.

„Ich werde weiter machen Meister…“

Sie verbeugte sich leicht und trat dann durch den nächsten Durchgang in einen weiteren Dunklen Gang, einer neuen Aufgabe entgegen.

Bastion | Sithorden | Verlassener Tempel (Parcours) | Aleah, Aden
 
[Hyperraum – Auf dem Weg nach Bastion – Im Schiff - Cockpit – Tyranis]

Bei dem hinausschauen aus dem Fenster wurden ihre Augenlieder immer schwerer und fielen schließlich nach unten. Sie schlief, doch träumte sie. Es war eine art Verarbeitungstraum. Sie sah alles was in den letzten paar Tagen geschehen ist. Wie sie auf Mustafa gelandet war und Irraréf gefunden hatte. Wie sie ihn schließlich zu ihrem Schüler machte und ihn trainierte und von ihm lehrte mit der Macht um zu gehen. Doch er war noch ganz am Anfang der Ausbildung. Er konnte ja noch nicht einmal die Levitation benutzen und Gegenstände in der Luftschweben lassen. Sie wachte plötzlich auf. Sie war kurz verwirrt wo sie war, doch fing sie sich schnell und begriff, dass sie im Schiff war. Sie waren immer noch im Hyperraum, also konnte sie so lange nicht geschlafen haben. Sie legte ihre Füße wieder auf den Pult und schaute aus dem Fenster und dachte nach.

Hoffentlich ist die Bibliothek im Orden wieder vollständig aufgebaut.

Murmelte sie vor sich hin, doch se war so lange nicht mehr auf Bastion gewesen. Der Orden musste bestimmt im Großen und Ganzen fertig sein mit den Renovierungsarbeiten. Dann würde man nichts mehr vom Krieg sehen. Schade eigentlich. Es war ein gutes Bild wie schwach und verletzend Allegious trotz seiner Macht war. Man hätte den Krieg auf viele andere Wege beenden können, doch eine Invasion von Janem, damit hatte Tyranis nicht gerechnet. Sie dachte eher, dass Allegious die Geduld verlieren würde und nach Janem suchte um den Unruhestifter zu töten. Doch selbst im Kampf gegen Janem lies er ihn leben. Doch wieso nur. Tyranis konnte sich keinen Reim daraus machen, doch sie wusste wenn es den nächsten aufstand gegen Allegious geben sollte, Gott verdammt sie würde gegen ihn kämpfen. Es war ihr größter fehler damals die Seiten zu wechseln und winselnd vor Allegious zu stehen. Sowas hatte sie nicht nötig und so was würde sich nicht mehr wiederholen. Nie mehr.

Sie spürte die Präsenz ihres Schülers und so verflogen schließlich die Gedanken der Apprentice. Er war sehr unruhig das merkte man ihm an. Wie ungeduldig man sein kann. Sie lächelte, es konnte Irraréf aber nicht sehen. Sie stand auf und drehte sich um als ihr Schüler die frage stellte.

Immer diese Ungeduldigen Schüler.

Sie wollte gerade nach der Zeit schauen da piepste es schon.

Jetzt sind wir da.

Sie setzte sich wieder hin und steuerte das Schiff in den Hangar des Ordens. Ein paar Routine fragen kamen, doch diese beantwortete Tyranis wie immer. Als sie im Hangar angekommen waren, stiegen sie aus. Die Sonne schien. Es war ein herrliches Wetter, doch wurden die Sonnenstrahlen gleich vom Gebäude des Ordens verdeckt und die Dunkelheit breitete sich wieder aus. Sie merkte wie die Dunkelheit und die Aura, die hier im Orden herrschte sich an ihrem Schüler breit machte. Es gefiel ihm das konnte man nicht übersehen er genoss es und das sollte er auch. Sie ging in Richtung der Quartiere, wo noch neben Tyranis Quartier eins Frei war. Sie hatte es vor langer Zeit schon in Anspruch genommen, für ihren Schüler. Doch wie Tyranis dachte, war der Orden wieder Repariert. Man konnte kaum noch Anzeichen an den Krieg sehen. Sie schüttelte nur den Kopf, doch würde sie es anders machen? Nein ganz sicherlich nicht.
Als sie angekommen waren, öffnete Tyranis die Tür zu ihrem Quartier.


Du bleibst hier Irraréf und wehe du riskierst ein blick in mein Quartier. Dann war es dein letzter.

Sie ging alleine rein und ging sofort zu ihrer Truhe wo sie ihr Hab und Gut aufbewahrte. Daraus holte sie eine Schwarze Robe und ging wieder zur Tür.

Hier hast du eine Robe. Mit den Sachen die du im Moment an hast siehst du ja schrecklich aus. Die Robe wird dir besser stehen.


Ihr Schüler verbeugte sich und bedankte sich. Wie er es gelehrt bekommen hat. Sie war zufrieden und dachte nach, ob es jetzt schon klug war ihn studieren lassen zu gehen. Immerhin würde er nicht viel verstehen davon was drinnen stand, andererseits konnte er schon einmal nachschauen was es für Machtfähigkeiten und Lichtschwertfromen es gibt. Sie schaute ihn an und entschied sich schließlich.


Hier neber meinem Quartier ist auserdem deins. Darin kannst du dich frisch machen und schlafen. Es ist wie eine kleine Wohnung wenn du es so nennen willst, doch egal kommen wir zum Punkt. Hier hast du deinen ersten Auftrag mein junger Schüler. Begieb dich in die Bibliothek des Ordens. Wie du hin kommst musst du selbst sehen, doch machst du dir hier einen schlechten Namen, weil du kein Respekt zeigst oder sonstiges werde ich dich nur so in Qualen und schmerz baden lassen. Wenn du dort schließlich angekommen bist studierst du ein wenig. Ließ dies Datapats von Machtkräften und Lichtschwertformen durch und vielleicht findest du ja Informationen wie du dir dein eigenes Lichtschwert bauen kannst. Wenn du fertig mit deinem Studium bist kehre zu mir zurück, doch ich werde nicht mehr hier sein. Finde mich indem du die Macht einsetzt. Es funktioniert wie bei der Drohne. Lass sie sich voran tasten und irgendwann spürst du etwas. Und nun geh.

Ohne, dass ihr Schüler noch etwas sagen konnte schloss sich ihre Tür. Sie wusste das er es schaffen würde, denn wenn nicht würde Strafe anstelle von Lob stehen und das wusste ihr Schüler.

[Bastion – Sith Orden – Tyranis Quartier – Tyranis]
 
[Bastion-System ~ Bastion ~ Center ~ Flottenhauptquartier ~ siebzehnte Etage ~ kleines Büro ~ Master Sergeant Maltim Braask (NPC)]

Ein kleines Büro – mehr konnte und durfte man in der imperialen Militärverwaltung auf Bastion – dem Zentrum der imperialen Macht – nicht erwarten. Nachdenklich saß Maltim Braask, ein äußerst drahtiger Coruscanti, hinter seinem Schreibtisch aus billigster Plastik. Auf der hellgrauen Uniform prangte das polierte Rangabzeichen eines „Master Sergeant“. Begleitet von einem missgelaunten Brummen legte der blonde Unteroffizier eine zerfledderte Personalakte auf einen großen Stapel zur Seite. Seit seiner (unfreiwilligen) Versetzung in den inneren Dienst – dazu noch die Verwaltung! – schien seine militärische Karriere ein Ende gefunden zu haben. Ähnlich ging es ihm mit der Laune, denn in diesem winzigen Büro kam er sich schlicht unbedeutend vor.

Plötzlich piepste das Com-Gerät – ein silberner Zylinder – in der Brusttasche. Braask blickte leicht verstört zu dem schmalen Gerät, das ohne ersichtlichen Grund Laute von sich gab. Es dauerte eine Handvoll Sekunden bis er endlich reagierte. Behutsam nahm er dieses störende Ding aus der linken Brusttasche. Per Knopfdruck aktivierte er es im Anschluss. Eine freundliche Frauenstimme – ganz ohne Zweifel der Empfang – begrüßte den Master Sergeant sofort und teilte ihm ohne Umschweife mit, dass er einen Termin habe. Nachdenklich runzelte Braask in diesem Augenblick die Stirn. Eine Reihe Falten zeigte sich auf dem Gesicht des Mitte vierzig Coruscanti. Er brummte kurz. Dann ließ er sich darauf ein, dass er den Gast selbst abholen würde.

Nachdem die Unterhaltung durch das Auflegen der Empfangsdame beendet war, stand – ohne eine Spur von Elan – der blonde Unteroffizier von seinem unbequemen Sessel auf und verließ dann das kleine Büro. Grübelnd streifte er durch die monotonen Korridore. Hin und wieder traf der drahtige Mensch auf dem langen Weg zum Eingang auf Kameraden und Kollegen. Flüchtig salutierte er bei sämtlichen Vorgesetzten, die seinen Weg kreuzten, obwohl diese ihn nur selten bemerkten. Schnell schritt er durch die hellgrauen Gänge. Dabei blickte er ständig von einer Seite des langen Korridors zur anderen. Ließ sich kein Detail entgehen – wenn es denn eines gab. Nach knappen zehn Minuten hatte er endlich den Eingangsbereich erreicht.

Der Eingangsbereich des imperialen Flottenhauptquartiers war groß; sehr groß. Ein kleiner Brunnen stand plätschernd im Mittelpunkt dieser gewaltigen Räumlichkeit. Dazu hatte man neben dem recht langen Empfangsbereich noch eine Menge Sitzgelegenheiten aufgestellt. Natürlich durfte an diesem Platz keine holografischen Darstellung von Nereus Kratas, dem letzten Grandadmiral und zusätzlich Oberbefehlshaber des imperialen Militärs, oder Imperator Allegious fehlen. Ebenso konnte man von Zeit zu Zeit auch andere bedeutsame Militärangehörige erblicken. Braask ließ sich von diesem sehr beeindruckenden Anblick nicht fesseln. Zielstrebig ging er zu der anwesenden Empfangsdame. Nur ganz kurz zeigte er seinen Ausweis und fragte dann nach sofort dem Gast, der angeblich an diesem Tag bei ihm einen Termin hätte. Lächelnd verwies ihn die Frau zu einem Herrn, der in einem Sessel saß und das ganze Szenario schweigend betrachtete. Flink rückte der Master Sergeant die hellgraue Uniform zu recht und ging dann zu dem wartenden Mann.


Radan Tulon?“, fragte der imperiale Unteroffizier barsch nach. „Master Sergeant Maltim Braask – ich habe das Vergnügen Ihr Termin heute zu sein. Begleiten Sie mich in mein Büro? Da können wir uns über die Details Ihrer Anwesenheit unterhalten.“

[Bastion-System ~ Bastion ~ Center ~ Flottenhauptquartier ~ Eingangshalle ~ Master Sergeant Maltim Braask (NPC) mit Radan Tulon]
 
[Bastion – Sith Orden – Irraréfs Quartier – Irraréf Naf]

Alles ging dann schließlich so schnell und plötzlich steuerte der Transporter auf Bastion zu, im Orbit staunte Irraréf über den Planeten und seine Verteidigung, die ganzen Geschütze und Batterien. Er konnte es kaum glauben, da diese riesigen Großkampfschiffe und da die heulenden Tie Fighter Geschwader, es war einfach überwältigend.
Der Transporter schoss über dem Boden auf ein riesiges Gebäude zu, war dies der Orden der Sith?
Es war ein wahrlich großes und überwältigendes Gebäude, aber umso schneller man sich dieser Einrichtung näherte verflog der warme Sonnenschein in den die Stahlgebäude gehaucht wurden.
Die ganze Umgebung fühlte sich dunkel und gleichzeitig irgendwie schmerzend im Bauch an.
Der Transporter flog in einen Hangar. Er war sehr dunkel nur karge rote Beleuchtung ließ überhaupt etwas erkennen.
Alles war im schwarzen Stahl erbaut und überall waren Gänge, Türen und Treppen.
Irraréf konnte es nicht fassen, wies sollte er sich hier orientieren?
Aber er folgte seiner Meisterin einfach auf Schritt und Tritt, sie schien den Weg genau zu kennen, genau auf die und die Gänge fokussiert zu sein und schließlich stoppte sie vor einer Tür.
Die Tür führte zu ihrem Quartier und die Tür daneben sollte ihrem Schüler gehören.
Ohne große Erläuterungen oder eine Landkarte bekam Irraréf die Aufgabe die Bibliothek zu finden und dort die Macht und deren Lichtschwertformen zu studieren.
Irraréf bekam fast einen Schock, wie sollte er diese Bibliothek finden, er kannte Niemanden und war noch nie hier gewesen aber dies schien seine Meisterin nicht zu interessieren.
Danach sollte er Tyranis finden, sie würde woanders sein und die Macht sollte ihn zu ihr führen.
Aber dann nach diesen vielen neuen Eindrücken und Informationen verschwand Tyranis in ihrem Quartier, Irraréf machte es sich in seinem
gemütlich.

Das Quartier war weder sonderlich schön, teuer oder groß. Es war schlicht genauso wie fast alles in diesem Gebäude schwarz bis blaugrau eingefärbt.
Der Raum machte einen tief, dunklen Eindruck, wie eigentlich alles in diesem Gebäude.
Ein kleines Bett und ein kleiner Schrank standen in dem Raum und eine Tür führte zu einem Badezimmer.
Das Licht war tief rot, fast genau in dem Ton wie Irraréf Hautfarbe, aber dennoch Irraréf hätte sich etwas besseres Vorstellen können, wenn er an seine Heimat dachte und an sein Zimmer.
Eigentlich war dies hier sogar unter seiner Würde, keine teuren Vasen und Teppiche, aber noch nicht einmal einen Bildschirm für den Holo-Net Empfang. Es hätte ja kein Ultra-HD-Net Bildschirm oder ein Hologramm sein müssen. Aber gar nichts war schon unverschämt.
Irraréf hätte sich am liebsten beschwert.
Wofür zahlen wir Steuern, dachte Irraréf. - Nur damit das Imperium Krieg führen kann?
Er schüttelte seinen Kopf er wollte sich hier ja keine Feinde machen, vielleicht hatte ja ein großer Sith-Lord paar Zimmer nebenan seine Gedanken gelesen.
Hoffentlich nicht.
So dachte Irraréf schnell das Gegenteil, als wäre so schön hier.


Der sehr junge Sith Adept legte sich auf das Bett, es knarrte ein wenig, seine schweren Metallbeine ließen die Konstruktion ein wenig in Sich zusammensacken.
Außerdem stand mehr als Ein Drittel seiner Beine an der Bettkante über.
Er musste sich aber dennoch irgendwie damit Abfinden, ob Tyranis ein schöneres oder besseres Quartier hatte?
Irraréf traute sich aber nicht nachzusehen die Strafe wäre zu groß gewesen, so fing er an darüber nachzudenken wie er zur Bibliothek kommen würde.


Mmhh, wie soll ich in diesem großen Gebäude bloß die Bibliothek finden?
Soll ich mich durchfragen?
Oder einfach mal suchen.
Letzteres schien ihm aber viel zu gewagt, er würde sich in den vielen Gängen nur verirren.
Er müsse es mit dem Durchfragen versuchen.


Irraréf stand auf, rückte seine schwarze Robe zurecht und ließ die Kapuze über seinen Kopf fallen, so dachte Irraréf würde man ihn für einen wahren Sith halten.
Er stand auf machte sich zur Tür und ging den Gang recht weiter.
Er traf niemanden an, egal wie lange er den Gang weiter verfolgte.


Wo sind denn all die mächtigen Sith?

Da plötzlich kam eine Person, vielleicht ein Sith. Mit schnellen und gezielten Schritten dem jungen Adept entgegen.
Irraréf überlegte kurz und stellte sich der etwas älteren mit Falten übersäten Person in den Weg.
Es schien ein Mensch durch die dunkle Seite der Macht zerfressen zu sein.
Seine Augen waren tief in den Augenhöhlen vergraben und sein Kinn sehr eckig, man konnte die Knochen direkt unter der Haut sehen.
Wie Schädel der mit einer dünnen Haut überzogen wurde.
Da spürte Irraréf Naf die dunkle Seite wie sie näher kam und ihn zittern ließ, er konnte seine Finger nicht ruhig halten.
Aber bevor Irraréf seine Frage stellen konnte, lag er blitzschnell auf dem Boden.
Eine Art Windstoß hatte in nach hinten katapultiert und das mit unglaublich schneller Geschwindigkeit.
Er landete sehr unsanft, der Unbekannte verzog aber keine Mimik, er ging wortlos an Irraréf vorbei.
Er fühlte kurz noch einen starken dunklen Stoß der Macht, der auf seine Brust drückte.
Irraréf verzog sein Gesicht, die Schmerzen auf seiner Brust waren unerträglich.
Er traute sich aber nicht aufzustehen erst wenn der Sith weit genug weg sein Würde, Irraréf hatte sich falsch verhalten unhöflich und nicht als untergebener.
Ein großer Fehler.

Schon der 1. Tag hier und ich mache mir nicht viele Freunde. Wie soll das denn weitergehen?

Nachdem der Sith weit genug weg war, erhob sich Irraréf wieder, er rückte seine Robe zu Seite und betrachtete seine Brust, eine große Wunde machte sich auf ihr Breit, Blut lief die Brust hinunter.
Der Stoß des Sith schien sehr stark gewesen zu sein. Aber es würde ihn nicht töten, so drückte Irraréf seine Robe kurz auf die Wunde und machte sich dann weiter den Gang entlang.


Nachdem Irraréf eine Abzweigung gewählt hatte, spürte er es plötzlich. Etwas näherte sich, ein Sith.
Irraréf machte sich bereit. Da stand der Sith dann auch kurz vor Irraréf.
Der Sith war etwa 1,50 Meter groß, es war kein Mensch. Irraréf vermutete einen Bothaner.
Seinen pelzigen Wolfs-Ähnlichen Kopf ließ ihn das vermuten.
Irraréf verneigte sich vor dem Sith, sah dann zu diesem zurück. Der Bothaner wartete einen Moment, begutachtete Irraref nickte dann aber schließlich.


Bothaner: Ja?!

Irraréf war von der Hilfsbereitschaft des Sith überrascht, nickte dann aber dankend zurück.

Irraréf: Entschuldigung, ... wissen sie vielleicht wo sich die Bibliothek des Sith-Orden befindet.
Ich bin noch recht neu und kenne mich hier daher nicht sonderlich gut aus.


Der Bothaner nickte leicht zurück, senkte seinen Kopf und betrachtete Irraréf wieder kurz.

Bothaner: Junger Schüler, du wirst die Bibliothek finden. Auch Ohne Karte und ohne Hilfe von Außen, die Macht ist die Lösung jedes Problems!

Irraréf hatte sich zwar eine bessere Antwort erhofft, musste aber diese akzeptieren. Er verbeugte sich, sah dann wieder auf und ging weiter. Der Bothaner ging die andere Richtung weiter.

Die Macht nutzen? Die Macht nutzen? Ok, dann versuche ich das einfach mal.

Irraréf blieb stehen und schloss seine Augen, er versuchte mit Hilfe der Macht den Weg zu finden.
Aber es funktionierte nicht kein Bild, kein Preil zeigte ihm den Weg.
Aber Irraréf gab nicht auf, er konzentrierte sich immer weiter, aufgeben kam für ihn nicht in Frage.
Der Bothaner hatte es ihm zugetraut und Tyranis wohl auch, er musste es schaffen!
Da plötzlich fühlte Irraréf etwas, wie einen Lufthauch, er spürte Kälte und Wärme Gleichzeitig und da öffnete er seine Augen und er hatte das Gefühl den Weg zu kennen.
Er vertraute seinem Gefühl und folgte der Macht.
Schließlich nach vielen Abzweigungen und Treppen hatte Irraréf es geschafft, er stand in der Bibliothek.
Einem riesigen Saal, voller Computer, alter Schriften und Regale.


Sofort machte sich Irraréf auf, in diesem Raum voller Wissen die Schriften zu begutachten.
Viele Sith machten dies, überall in dem riesigen Saal gingen Sith und Buchhalter gelassen, aber auch gestresst hin und her.


Die 1. Schrift die Irraréf begutachtete behandelte die verschiedenen Lichtschwertformen.
Sie waren ausführlich erklärt, Stellungen, Bewegungen und der Einfluss der Macht waren dort niedergeschrieben.
Die 1. Form überflog Irraréf nur, sie nannte sich Shii-Cho. Sie wurde als einfach Form für das Erlernen des Lichtschwertkampfes beschrieben.
Davon hielt Irraréf nichts schnell kam er weiter zur nächsten und zur nächsten.
Die Zeit verging, aber er dachte überhaupt nicht daran aufzuhören, er wollte immer mehr Wissen.
Schließlich legte er die Schrift beiseite.
Die Form II Makashi hatte es ihm sehr angetan, sie war elegant schnell und auf dem Gebiet Lichtschwert gegen Lichtschwert sehr stark.
Von der Form V Shien war Irraréf auch nicht abgeneigt, sie war stark und aggressiv. Ihm schien diese Art aber für den Anfang sehr schwer zu erlernen.
Die anderen Formen waren für ihn eher keine Favoriten, Soresu war zu defensiv, Ataru wäre für ihn auch aufrund seiner schweren Beine sehr schwer umsetzbar gewesen und Juyo schien ihm zu kompliziert und nur was für wahre Meister.

Ja, Irraréf gefiel die Vorstellung mit dem Makashi zu beginnen.


Schnell machte sich Irraréf an viele weitere Schriften.
Er arbeitete sich durch viele Kapitel wie die Levitation, die Machtblitze und vielen anderen Fertigkeiten.

Schließlich nickte Irraréf ein, es war spät geworden und der Schlaf übermannte ihn.


Der junge Adept erwachte, vor ihm lagen noch die Schriften, er befand sich immer noch in der Bibliothek.
Sofort stand Irraréf auf, seine Meisterin würde ihn bestimmt erwarten.
Er rannte instinktiv Gänge entlang, bis er schließlich vor seinem Quartier ankam.
Irraréf öffnete seine Tür und eine Schrift kam unter seinem Umhang hervor.
Er hatte eine Schrift über den Makashi mitgehen lassen, Irraréf hoffte niemand hatte es gemerkt.
Er steckte die Schrift in den Schrank und setzte sich dann auf den Boden.
Seine jetzige Aufgabe war es seine Meisterin mit Hilfe der Macht zu finden.


Er meditierte. Dachte an Tyranis und wo sie sich in diesem Moment befinden könnte, er strängte sich immer weiter an und plötzlich traf es ihn wie einen Blitz.
Er sah ein Café, Tyranis saß dort und aß einen gemischten Teller und trank einen erfrischenden Wookiesaft.
Aber irgendwas war an der Sache komisch, er sah alles schwarz weiß und dann auf einmal schoss ihm das Gleiche Bild in den Kopf, Tyranis saß in dem Café und trank einen Wookiesaft nur der gemischte Teller fehlte. Das Bild war diesmal aber relativ scharf und in bunte Farbe getaucht.


Da kam Irraréf die Idee, er hatte in die Vergangenheit seiner Meisterin gesehen und soeben in die Gegenwart.
In diesem Café saß sie jetzt, aber dort hatte sie auch schon einmal vor langer Zeit gesessen.


Sofort machte sich Irraréf auf das Café zu finden, die Macht half ihm dabei.
Ja und schließlich stand er in dem Café und dort saß seine Meisterin und trank den Wookiesaft.


Der Schüler stellte sich vor seine Meisterin, verneigte sich und wartete eine Antwort ab.


[Bastion – Hauptstadt Center - In einer Cantina – Darth Tyranis und Irraréf Naf]
 
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Bastion - Sith-Orden – Gänge in den Katakomben- allein

Wie in Trance war Alisah weiter gelaufen während ihre Gedanken noch damit beschäftigt waren, das soeben erlebte zu verarbeiten. Das ihr Körper arg zerschunden war, ein feiner Blutfaden aus einer Platzwunde über ihrer linken Augenbraue sickerte und langsam über ihr Gesicht lief bevor der Lebenssaft verkrustete und nur eine schmale rote Linie auf ihrem Antlitz hinterließ, schien sie gar nicht wahr zu nehmen. Ebenso wie die Tatsache, dass die Jünger, die in sicherem Abstand die eben erlittene Demütigung Alisah‘s miterlebt hatten, ihr zwar noch immer folgten, sich aber nicht näher wagten. Anscheinend beeindruckte die die Tatsache, dass Alisah doch zu einer Apprentice erhoben wurde so sehr, dass sie einen Angriff, selbst im Rudel, nicht wagten. Ob dies lange so sein würde war noch nicht klar, interessierte Alisah im Moment aber auch so gut wie gar nicht. Sie setzte einfach weiter einen Fuß vor den Anderen und schwankte zwischen Entsetzen über das was geschehen war und ungläubiger Freude.
Sie war eine Apprentice.
Eine Apprentice!
Wahnsinn!
Aber mit wem sollt sie dies teilen, wem freudig berichten dass sie endlich diesen Schritt geschafft hatte. Wem erzählen, wie Allegious sogar diesen lange erstrebten Schritt zu einer Zurschaustellung seiner Macht über sie benutzt hatte.
Sie war allein! Ja, darin hatte er durchaus recht gehabt! Sie war ganz allein! Niemand half ihr, niemand interessierte was mit ihr war. Und jene Wenigen die es vielleicht interessieren würde waren weit, weit fort von ihr. Leise seufzte Alisah und hob in diesem Moment das erste Mal wieder bewusst ihren Blick nur um im nächsten Augenblick wie angewurzelt stehn zu bleiben. Ihr Weg hatte sie zu IHM gebracht. Zu seiner Ruhestätte. Jenem Ort in den Katakomben, wo er seine letzte Heimstatt fand. Charon! Ihr Meister vor Allegious!


Meister Charon!

Flüsterte Alisah und beinahe erwartete sie die harte Stimme des alten Mannes zu hören, so wie diese doofe Trya es behauptet hatte. Aber er schwieg. Es blieb ruhig. Beinahe beruhigend ruhig und Alisah sank langsam auf die Knie vor den Resten, die von diesem einst so mächtigen Sith übrig geblieben waren.

Ich bin Apprentice!

Begann sie leise und fand auf merkwürdige Weise etwas wie Trost dabei! Es tat gut zu sprechen. Auch wenn sie nicht glaubte Antwort zu bekommen, hier würde sie reden können und sie fühlte, dass das Rudel von Dreckmaden, das ihr noch immer gefolgt war, gebührenden Anstand vor diesem Ort hielt. Sie würden also auch nicht mithören können.

Ich vermisse euch Meister Charon! Irgendwie jedenfalls!
ER ist ganz anders als ihr! Und dann wieder ähnlich! Ich kann es ihm auch nicht richtig genug machen!
So wie euch!


Die anfangs noch ehrfürchtig klingende Stimme Alisah‘s nahm immer mehr und mehr einen trotzigen Unterton an und dann brach das heraus, was sie Allegious noch lange nicht würde entgegnen können.

Er hält mich auch für schwach und dumm! Und trotzdem musste er mich zur Apprentice machen!
Ich bin nicht schwach! Auch wenn er mich immer wieder demütigt, werd ich ihm das nicht glauben.
Niemals! Ebenso wenig wie ich euch geglaubt hab, das da Jedimakel an mir sind!
Ich bin eine Sith und irgendwann werd ich IHN töten, so wie er euch getötet hat. Das weiß ich!
Und jetzt bin ich Apprentice! Jetzt muss ich ihm nicht mehr in allem gehorsam sein! Zumindest so lange er es nicht mitbekommt. Ich hab Spielraum. Und den werd ich nutzen! Für mich! Ich werd Dinge lernen von denen er noch nie was gehört hat. Ja, das werd ich und irgendwann kann er mir auch die Kammer nicht mehr verwehren!


Als sie das sagte, erhob Alisah sich wieder und wandte sich zum gehen. Sie machte auch einen Schritt weg, dann wandte sie sich aber noch einmal halb um.

Ich danke euch aber für das, was ihr mir beigebracht habt und ich komme wieder wenn ich Warrior geworden bin!

Nach diesem Versprechen wandte sie sich ab und setzte ihre Schritte nun gezielt wieder in Richtung oberer Teil des Ordens! Die verwittert wirkenden Gänge wandelten sich in sauber polierte und in angenehm dunkelblau schimmernde. Der Verwesungsgeruch wich immer mehr und mehr aus der Luft und Das verkommende Jüngerrudel auf ihren Fersen, blieb nach und nach auch zurück. Hier oben schien alles so normal! Zumindest für einen Sith normal! Fremde würde wohl sogar hier bereits schon fröstelnd schaudern. Aber für Alisah war es ein Zuhause geworden. Jedenfalls in einem gewissen Sinne. Da war es. Ihr Quartier! Nicht zu vergleichen mit dem was ihr Vater hier gehabt hatte und das sie noch eine Weile nach seinem Weggang aus dem Orden genutzt hatte. Aber zumindest ein Raum, der ihr allein gehörte.
Im Gegensatz zur Jedibasis, in der kein Raum ein Schloss gehabt hatte, war hier alles was halbwegs jemandem gehörte, mit Sicherheitsvorrichtungen versehen. So öffnete sich Alisah Zimmer auch nur dank ihrer biometrischen Daten. Leise zischend schob sich die Tür bei Seite und erst als sie sich wieder hinter Alisah schloss, gestattete sie sich erschöpft auf ihr Bett nieder zu sinken.


Bastion - Sith-Orden – Alisah’s Quartier - allein
 
Bastion - Sith Orden - Center - Janems Quartier - Padme, Vincent, Janem


Janem nahm sich ein Glas Wasser von einem der Tische die in dem geräumigen Wohnraum verteilt waren. Dann lenkte er den blick wieder auf Padme die vor dem großen, runden Fenster stand welches den Raum erhellte und vom Boden bis zur Decke die gesamte Wand einnahm. Die Sonne kämpfte sich durch die Wolken und den Staub der Baudroiden und tauchte das Quariter für einen Moment in gleißendes Licht. In diesem Licht war Padme nunmehr eine schwarze Silhouette. Undurchschaubar und doch seltsam vertraut.

Janem verreengte die Augen und starrte auf die Jedi-Meisterin die plötzlich eine solche Macht ausstrahlte wie sie es zu besseren Tagen getan hatte. Sie war für den Moment wieder die Padme Master die sie einst gewesen war. Dann verschwand die Sonne hionter den Wolken und die lichtdurchflutete Gestalt schrumpfte wieder zusammen auf die Diebin die Janem auf Coruscant aufgelesen hatte. Aber vielleicht nicht ganz.... Etws blieb zurück. Janem schien es wirklich allmählich zu schaffen die Erinnerungen der Jedi hervorzulocken. Und damit schien auch wieder Ihre Verbindung zur Macht zurückzukehren. Aber noch war es nicht soweit.

Janem stellte das Glas ab.


Jetzt? Nun jetzt werden wir alles daran setzen euch das zurückzugeben was euch genommen wurde.

Der Executer griff mit der Macht hinaus und erfasste das Glas das auf dem Tischen zwischen ihm und Elaine stand. Er manipulierte das Wasser auf molekularer Ebene. Sorgte durch die Macht für Mikrobewegungen, die sich auf atmorer Ebene ausbreiteten und für Reibung und Hitze sorgten. Das Wasser begann in dem Glas kochen.

Ich weis nicht viel über das was mit euch passiert ist. Aber irgendwie ist eure Verbindung zur Macht getrennt worden. Es gibt Fälle in denen das schon früher passiert ist und manchmal haben mächtige Jedi die Verbindung zur Macht von anderen mit Gewalt durchtrennt.

Aber es gibt immer Mittel und Wege diese Verbindung wieder herzustellen. Mein Schüler...


Janem Blick wanderte zu Vincent.

... macht derzeit etwas ähnliches durch. Er versucht die Macht in sich zu fokussieren. Das gelingt uns durch hartes mentales und körperliches Training. Es hilft uns die Grenzen zu durchbrechen die das Leben innnerhalb der normalen Gesellschaft in uns aufgebaut hat. Ihr werdet dieses Training mitmachen. Ich werde euch wie meinen Schüler ausbilden. Auf dese Weise werdet ihr euch erinnern und schließlich die Barriere durchbrechen. Und wenn das Geshieht Padme Master dann werdet ihr hier entweder sterben oder euch der dunklen Seite anschließen.

Wieder wanderte der Blick des Executer zu seinem Adepten.

Vincent. Das Training, dass du bisher durchlaufen hast war bei weitem nicht ausreichend. Du solltest viel weiter sein. Nach wie vor lebst du in der Welt derer die dir ein begrenztes Wissen beigebracht haben. Du musst die Tür öffenen zu einer Welt in der du über die Macht gebietest und dich über jedes Lebewesen erheben kannst. Hier im Orden haben wir die Mittel dazu.


Bastion - Sith Orden - Center - Janems Quartier - Padme, Vincent, Janem
 

Bastion // Hauptstadt // Zentrum // Hotel // Lexas Suite // Lexa


Die Zeit verfloss, sie schwand dahin, unbeirrte, ihrem eigenen Lauf folgend. Sich niemandem unterwerfend, sondern nach dem eigenen Gutdünken. Sie eilte, eilte in ihren Zügen und dennoch stetig unbeirrt. Ohne Einschränkungen schlich sie, wandelte auf einer Ebene, die niemand erreichen konnte, denn die Zeit war nichts was man gänzlich erklären konnte und so wie die Zeit, so war auch sie. Ihr Geist wanderte, suchte, prüfte, folgte seinem eigenen Lauf, sich nicht aufhaltend lassend, von keiner Macht dieses Universums und dennoch, dennoch war es anders als wie mit der Zeit. Die Ebenen unterschieden sich voneinander, denn wo die Zeit keinen Einfluss haben konnte, wo sie nicht verstehen, nicht handeln konnte, dort konnte ihr Geist dies sehr wohl. Sie mochten sich ähnlich sein, sich in mancherlei gleichen und dennoch taten sie es in anderem wieder nicht. Doch was im Universum, was in der Galaxis wäre mit ihr vergleichbar!? Für alles mochte es einen Ansatz geben und dennoch traf nichts es gänzlich. Oder doch!? Sie war wie das Feuer, heiß, lodernd gierig alles zu versengen. Auf ihrem Weg verbrannte sie alles, walzte es nieder, erstickte es, dies tat auch das Feuer. Die Stärke und Macht der Flammen, die ein Feuer erzeugen konnten brannten in ihrer Seele, wüteten in ihren Adern, vereinigten und beraubten. Feuer, Wasser, Luft, Wind und Erde waren die Elemente, jedes für sich genommen mächtig, alle zusammen erschreckend, unbezwingbar. Niemand schaffte es sie zu bezwingen. Auch in den Elementen fand man vieles, was auf sie zutraf.

Schatten spielten an den Wänden, in ihrem Rücken, wo das Licht durch die Fenster fiel, welches Bilder entstehen ließ. Große und kleine, dichtere und seichtere. Es wurde gebrochen, neu zusammengefügt und erneut gebrochen. Ein Spiel der Natur, eines von vielen. Unterschwellig bekam sie dieses mit, vordergründig war sie noch immer in ihren Unterlagen vertieft. Ihre Arbeit nahm sie ein, wenn auch nicht gänzlich. Trotz allem blieb ihr Geist wach, spürte die Umgebung, wusste was vor sich ging, was geschah. Ebenso war ihr auch bewusst, dass sie einige Stunden vergangen waren, seit sie sich hier her auf die Couch gesetzt hatte. Stunden, die sie genutzt, die sie Studiert und sinnvoll verbracht hatte. Es war anstrengend und ermüdend, denn Schlaf hatte sie nur wenig gehabt. Die Nacht war zu kurz gewesen und so wurden ihre Augen schwer, senkten sich ihre Lieder und sie kämpfte mit der Müdigkeit. Einen Moment war sie versucht dagegen anzukämpfen, sich dagegen zu wehren, die Müdigkeit nicht siegen zu lassen, doch dann überlegte sie es sich anders, legte die Gerätschaften ab, nahm die beide nach oben, zog die Stiefel aus und legte jene auf die Couch, während sie gleichzeitig eine Decke mit sich zog und ihren schlanken Körper darin einbettete. In einem Bruchteil von Sekunden schlief sie ein, ergab sich der Ruhe des Schlafes und verließ auf jenem Weg die momentane Realität, denn was auf der anderen Seite auf sie wartete, war die Unterwelt.

Tiefe Schatten verbargen sich dort, hüllten alles ein. Abgrundtiefe Schwärze herrschte dort, gepaart mit einer unendlichen Stille. Nichts, nichts war wahrnehmbar, nichts ersichtlich. Für den einen mochten jene Bilder erschreckend sein, Angsteinflößend, doch für Lexa waren sie ein zu Hause. Hier in dieser Welt, in dieser Abgeschiedenheit existierte sie, hier fühlte sie sich wohl. Unverständlich mochte dies erscheinen, rätselhaft, geradezu mysteriös und dennoch nicht gänzlich erklärbar. Hier wandelte sie, wandelte sie mit Vorliebe. Oft wünschte sie sich, dass jene Existenz, zu welcher sie bisher nur in ihren Träumen gelangte, auch in der Realität existieren würde. Doch dieser Wunsch schien unerfüllbar zu sein. Eine Welt der Schatten und Dunkelheit, konnte nicht existieren und wenn doch, dann hatte sie noch nicht in Erfahrung bringen können, wie dies möglich war. Etwas fehlte, irgendetwas fehlte ihr dafür, der Schlüssel, der ultimative Schlüssel, welcher irgendwo versteckt auf sie wartete. Doch wo sollte sie suchen, wo zuerst nachsehen!? War es ihr überhaupt möglich jene Existenz zu erwecken!? Sie hoffte es, denn schließlich verlangte es ihr danach. Ein unstillbarer Durst, der in ihrer Kehle lag und nicht vergehen wollte. Heiß brannte er in ihr und sie war machtlos. Ein bloßes Dämpfen war ihr möglich, welches nicht lang anhielt.

Der Dämon erwachte, die Schattengestalt, das Tier, welches ungezähmt, in Freiheit wollte und gegen seinen Willen gefangen gehalten wurde. Eingepfercht, dazu verdammt hinter Gittern zu bleiben. Jene Knechtschaft machte es rasend, brachte es fast um ihren Verstand und dennoch waren die Gitter zu stark. Jede Nacht, jede Minute plante es, wie es seinem Käfig entringen könnte, wie es die Freiheit erlangen, die Herrschaft erringen könne. Seine Rechtmäßige uneingeschränkte Herrschaft über alles, ohne jeglichen Zwang, ohne Einschränkungen. Sie wollte ihm helfen, wollte ihrem Dämon, ihrem Schattenkrieger helfen, aber sie wusste nicht wie. Sie konnte ihn nicht befreien, konnte die Stäbe nicht vernichten. Machtlos war sie, gefangen in einem Käfig und auch dies machte sie rasend. Sie lechzte, lechzte nach Freiheit, nach uneingeschränkter Freiheit. Sie wollte jene ergreifen, mit beiden Händen halten. Ein Wunsch, eine Illusion, welche unerfüllbar erschien. Ein Leben, welches kein Leben war, wenn es Knechtschaft bedeutete. In jeder Hinsicht frei zu sein war ihr Ziel, in allen Dingen frei zu sein! Der Dämon in ihr jaulte, bohrte seine Krallen tief in den Boden seines Gefängnisses, zwecklos, denn er gab nicht nach. Zähen fletschend griff er das Gitter an, ohne Erfolg. Sie war eine Verdammte! Eine gefangene Seele!

Während sie in ihren Träumen kämpfte, versuchte zu siegen, sich zu befreien, von den Ketten zu lösen, verstrich die Zeit auch weiterhin. Sie lag still da, ungerührt, ihr Brust hob und senkte sich. Nichts lies von außen darauf schließen was in ihrem inneren vor sich ging, nichts.



Bastion // Hauptstadt // Zentrum // Hotel // Lexas Suite // Lexa
 
Bastion- Center- Sith Orden- Janems Quartier – Janem, Vincent und Padme


Padme warf noch einmal einen Blick zurück auf das große runde Fenster. Aller Sonnenschein war gewichen, die Sonne war wieder verdeckt. Es würde nicht mehr lange dauern, bis die Abenddämmerung hereinbrach. Und dieser würde die Nacht folgen. Eine kurze Zeit, in der sie vielleicht Ruhe finden konnte, um sich über die Situation und ihr weiteres Vorgehen klar zu werden.
Aber dann beantwortete Janem ihre Frage nach dem weiteren Vorgehen. Und Padme hatte Mühe, nicht das Gesicht zu verziehen.
Das klang so nach Zwang. So fürchterlich nach Zwang. Janem ahnte wohl nicht im Mindestens, daß Padme als Padawan mit Zwang und Regeln nicht leicht beizukommen gewesen war. Auch bei den Jedi gab es Regeln und damit einhergehend auch einen Zwang, sich diesen Regeln zu unterwerfen.
Nichts war Padme schwerer gefallen, als sich diesen Regeln zu beugen. Sie hatte das Entgegensetzte getan und die Regeln ihrerseits gebeugt, um weiterhin tun und lassen zu können, was ihr in den Sinn gekommen war. Und es war nicht wenig gewesen, was ihr alles eingefallen war. In ihrem Übermut und mit eifriger Hilfe von Callista hatten sich die beiden Padawane öfter in Brandherden wiedergefunden als dem Rat lieb war.
Doch sie hatten immer Glück gehabt. Und die Macht. Und Freunde, die ihnen zur Hilfe eilten.
Sie hatte kaum noch Reisen unternommen, nachdem sie Rätin geworden war. Nur nach Etheria, wo man die Jedi zu Hilfe rief, und wo sie beschlossen hatte, den Palast zu sprengen.
Dann nach Delastine, um Ami zu besuchen, wo sie die Letzte Bastion aufsuchen mußten, um den Vorkommnissen dort auf den Grund zu gehen. Und ihre Suche nach Ami quer durch die Galaxis.

Padmes Erinnerungen kehrten zu den Anfängen ihrer Zeit bei den Jedi zurück. Wie sehr sie es genossen hatte, kein Training absolvieren zu müssen. Es hätte sicherlich Spannungen mit sich gebracht, wenn sie zuviel im Tempel anwesend gewesen wäre. Schließlich war sie niemals mit ihren Gedanken bei der Aufgabe, die sie gerade zu erledigen hatte, gewesen. Sondern hatte schon im Gedanken geplant, wie sie der für sie beinahe qualvollen Enge aus Regeln und Training entkommen konnte. Wie sollte man sich auch auf sowas Banales wie Kugeln schweben lassen konzentrieren, wenn draußen Aufgaben wichtigerer Art zu erledigen waren, hatte sie sich damals gedacht.
Sie hatte langsam gewisse Dinge gelernt. Manche Lektionen waren einfacher, andere schwerer und manche besonders schmerzhaft.

Aber eigentlich konnte sie nun genau das tun, was sie sich damals verkniffen hatte. Jede Aufgabe nach Sinn und Zweck zu hinterfragen. Und sie würde Janem eine Lektion lehren, die er scheinbar nur bedingt gelernt hatte. Die Lektion Geduld.
Zwar hatte die Zeit Janems Unbeherrschtheit die Kanten abgeschliffen, aber viele Ecken waren noch da.
Wie so viele hatte er in ihren Augen nicht gelernt, daß Rache ein Gericht war, das man am besten kalt servierte.
Vielleicht sollte das auch besser so bleiben. Er war schon so gemeingefährlich.
Aber sie würde ihm in Erinnerung rufen, wie er damals im Jeditempel versucht hatte, ihr Training zu sabotieren.
Der einzige, der ihr dabei leid tat, war Vincent. Aber wenn sie es geschickt genug anstellte, mußte sein Training wenigstens nicht darunter leiden. Früher hatte sie das schließlich auch ganz gut gekonnt.

Als Janem das Wasser in dem Glas, welches auf dem Tischchen zwischen ihm und ihr stand, zum Kochen brachte, applaudierte sie spontan und fiel in ihre Rolle als Elaine.



“Menari, das ist ungemein praktisch.“


sagte sie mit sichtlicher Begeisterung in der Stimme.
Außerdem hatte sie eine bei weitem schlimmere Demonstration erwartet.



"Wenn ich das gekonnt hätte, hätte ich mich nicht mit dem kalten Wasser waschen müssen.“


Zug um Zug kam dabei immer mehr die praxisorientierte Padawan zum Vorschein.

Dabei erschien vor ihrem inneren Auge abermals der Jeditempel. Diesmal waren sie in den Gärten, die in liebevoller Arbeit angelegt worden waren und den Sinn der Jedi für das Leben wiederspiegelten.
Brennende Bäume, anrückende Sturmtruppen, Blasterschüsse und eine aus dem See aufsteigende Wasserhose, die über den brennenden Bäumen niederging und ihre Zerstörung verhinderte.



“Und ihr meint, Vincent und ich können das auch lernen? Na schön, ich werde eure Schülerin werden, Janem.“


versprach sie Janem.
Die Frage war nur, was sie aus seinen Lektionen machen würde. Und ob sie lernen würde. Vincent mußte es lernen und sie mußte es für sich wieder entdecken.
Immer dieser Zwang, gegen den sich in ihr alles sperrte. Nicht zu lernen, würde ihr helfen, am Leben zu bleiben. Die Hoffnung zu bewahren, alles durchstehen zu können.

Padme blickte nachdenklich auf das Glas Wasser. Und noch einmal schaffte es die Sonne durch die Wolken und den Staub. Und das Licht brach sich im Glas und im Wasser und schuf ein breites Spektrum an Farben in dem sonst weiß gehaltenen Raum.
Und abermals sah sie vor ihrem inneren Auge ein anderes Bild.
Ein stattliches Anwesen auf einem Berg gelegen. Von einem zauberhaften Garten umgeben.
Die Sonne badete den Garten in hellem Licht. Und daraus erklingend helles Kinderlachen.
Wasser…. Cerian… es war das liebste Element ihres Sohnes.
Sie selbst war auf Nal Hutta geboren, wo es viel Wasser gab. Brackiges, abgestandenes, sumpfiges Wasser. Oftmals entsetzlich stinkend. Wie oft hatte sie die Sümpfe als Zuflucht benutzt. Wie oft war sie durch diese Sümpfe gewandert. Nein, sie selbst konnte aufgrund ihrer Erfahrungen Wasser nicht soviel abgewinnen können wie ihr Sohn.
Cerian dagegen liebte Wasser. Und wie er gerne er doch versucht hatte, alle von den Vorteilen seines Lieblingselementes zu überzeugen.

Und in Padme brach sich die Sehnsucht nach der so weit weg liegenden Heimat, nach ihren Lieben in weiter Ferne Bahn. Ihre Familie, die nicht wußte, was mit ihr geschehen war. Die im Ungewissen blieb, ständig auf ihre Rückkehr oder eine Nachricht hoffte und doch vergeblich warte.
Und mit der Sehnsucht brach sich auch der damit einhergehende Schmerz Bahn. Ein tiefer, innerer Schmerz, dessen man sich nicht zu schämen brauchte und den man auch nicht verbergen mußte.

Das Glas auf dem Tisch zersprang mit einem Knall, der Padme erschrocken aus ihren Gedanken riß.
Verwirrt blickte sie Janem und Vincent an und biß sich dann auf die Lippen.
Das war bei weitem nicht geplant gewesen. Es lag ihr nicht, Dinge kaputt zu machen und erst recht nicht, wenn Janem in der Nähe, der jede ihrer Bewegungen scharf beobachtete.
Für heute aber hatte er für ihren Geschmack schon genug erreicht. Für heute hatte sie genug von dem ganzen Anstrengungen.



“Wenn ich das war, dann tut es mir leid. Ich wollte nichts zerstören.“


brachte sie angestrengt hervor. Anstrengend war es in der Tat, diese Farce, bei der es jedoch um nichts weniger als ihr Leben ging, nachzukommen.


“Entschuldigt mich bitte, wenn ich mich zurückziehe.“


Den Umhang eng an ihren Körper gezogen, eilte sie zügig an Vincent und Janem vorbei in das Gästezimmer. Ihr Rückzug glich doch einer bühnenreifen Flucht.
Nachdem sie die Tür geschlossen hatte, lehnte sie sich erschöpft gegen die Tür. In was sie da wieder einmal hineingeraten?
Prüfend schaute sie sich in dem Quartier um. Auch hier war die Einrichtung schlicht und weiß gehalten. Aber das Bett sah gemütlich aus und das Fenster gewährte ihr freien Blick nach draußen.
Als jedoch auf dem Bett eine Tasche erblickte, verzog sie kurz das Gesicht. Irgendeiner dieser Unsichtbaren war an Bord der Wind gewesen und hatte ihre Sachen zusammengepackt. Das widerstrebte ihr zutiefst, aber sie wollte niemanden durch sinnlose Proteste belustigen.
Also ging sie daran, ihre Sachen auszupacken und in den Schrank verstauen. Als letztes hängte sie ihren Umhang hinein.
Dann ließ sie sich erschöpft auf das Bett fallen. In den letzten Tagen war ein bißchen viel zusammengekommen.
Und während sie über die Ereignisse der vergangen Tage nachdachte, begannen ihr die Augen zu zufallen.
Übermüdet schlief sie schließlich ein.



Bastion- Center- Sith Orden- Janems Quartier- Gästezimmer
 

Bastion // Hauptstadt // Zentrum // Hotel // Lexas Suite // Lexa


Der Schlaf zog sich dahin, geschmeidig seine Wege gehend. Seinem Lauf folgend, ebenso unbeirrt wie das Licht. Einzigartig war er, anders als alles was man kannte. Erforscht und doch unerforscht. Viele Züge besaß er, denn den einen brachte er Ruhe und Ausgeglichenheit, den anderen Unfrieden. Ihr brachte er Ruhe, versetzt sie in ein anderes Stadium, eine andere Ebene, die sonst niemand betrat, zumindest auf die Art wie sie es vollbrachte. Sanft war er, wie eine Wiege, bettete sie ein in seine seidigen Decken, hielt sie, darauf bedacht ihr alles zu geben, hoffend, dass sie so schnell nicht wieder erwachen würde. Auch er folgte seinen eigenen Gesetzten auch er unterwarf sich niemandem. Wie die Elemente so war auch der Schlaf sein eigener Herr.

Langsam entglitt sie ihm, erwachte und öffnete die Augen. Einen Augenblick sah sie sich um, zwar wissend wo sie sich befand und doch prüfend ob dem auch immer noch so war. Viel mehr noch ging es darum, ob sich irgendetwas verändert haben könnte in den Stunden, die einfach an ihr vorüber gezogen waren, während sie in ihren Träumen gelegen hatte. Dem war nicht so, dies erkannte sie sofort. Die einzige Veränderung die sich ergeben hatte war jene, dass das Licht, welches durch die Fenster strahlte an Intensität verloren hatte. Demnach musste es also Nachmittag sein. Die momentane Blondine ließ sich Zeit, denn unter der Decke, welche ihren Körper verhüllt, fühlte sich die angestaute Hitze mehr als nur reizvoll an und jene auszukosten, war für diesen Moment eine Verlockung, der sie nicht wiederstehen konnte. Warum erheben, wenn es nichts gibt, was lohnte!? Noch hatte sie Zeit, noch konnte sie tun was sie wollte, ehe sie der Einladung folgen musste, welche Dex ihr am frühen Morgen mitgeteilt hatte.

Innerlich seufzte sie. Welche Lust sie doch besaß sich zu einem Essen zu begeben, dessen Unterhaltung sicherlich so seicht wie ein Fluss sein würde. Wie verhasst ihr Unterhaltungen waren, deren Inhalte sich nicht über den Horizont hinaus erstreckten. Auch in diesem Punkt verlangte sie zu viel, so zumindest erschien es. Die Seichtheit des Lebens widerte sie an und ebenso jene Wesen, deren Oberflächlichkeit so sehr zu Show gestellt wurden, das einem schon übel wurde. Eine Welt, ein Universum, angereichert mit nichts, was gänzlich von Wert ist. Gänzlich belanglos waren die Subjekte, welche ebenso auch Objekte sein konnten, die ihr Leben fristeten wie die Tiere, darauf hoffend Aufmerksamkeit zu erhaschen. Welche Schmach, welche Bitternis dies doch war. Verdorben waren sie und ihre Gesellschaft, fehlgeleitet, nicht erkennend, denn mit Blindheit geschlagen waren sie. Doch ihre Blindheit war nicht von natürlicher Art, sondern auferlegt. Sie selbst legten sich jene Blindheit auf, um nicht zu sehen. Eine Gesellschaft die nicht sah, würde auch nichts sagen, noch etwas hören und dazu waren sie verdammt. Knechte waren sie, schlimmer noch, Sklaven welche an ihren Ketten hingen, sich steuern lassend. Einem Kreis folgend bewegten sie sich, stets das gleiche Tempo haltend, schleichend. Jämmerlich dies zu betrachten war, armselig und dennoch mit verzücken sehend., brachte dies Zufriedenheit zustande. Eine in welcher nur sie sich baden konnte, niemand sonst. Denn jene Gedankengänge waren nur für sie bestimmt, niemand sonst würde sie wohl begreifen und wenn dem doch so sein sollte, würde man sich fragen, ob dieser Geist, der so lebendig doch erscheint, nicht aus einem Leben stammte, welches längst vergangen war.

Ein dunkles Lächeln legte sich auf ihre vollen Lippen, während ihre Blicke dem treiben des Lichtes folgten. Fasziniert betrachtete sie das Spiel, welches aufgeregte von statten ging. Sich selber jagend über alle Hürden, springend tanzend, gaben sie ein Bild der Sinnlichkeit. Eine Perspektive, die ihr gerade jetzt auffiel. Wie doch Momente der Stille, den Sinn verändern konnten. Wie die Stille dafür sorgte, dass der Geist auf Wanderschaften ging. Ihre Lippen zuckten leicht, als ihre Gedankenwelt neue Formen annahm. Eine Welt, in der sie sich verlieren konnte, stets aufs neue. Nichts war verworrener wie die Gedankenwelt, welche tausend Pfaden folgte. Kein Aspekt dem andern gleichend, frei und unabhängig. Eine Welt die existierte, ihren eignen Regeln folgend. Welche Ironie doch hier bestand, wie im ganzen Leben. Welche Spaltung musste erst erfolgen, um deren Existenz zu offenbaren!? Doch sollte jene offenbart werden, wenn dies bedeutete, den Untergang herbei zu läuten!? Niemand würde sich dies wünschen, bis auf eine.

Lexa lächelte noch immer, als sie die Decke beiseiteschob um sich zu erheben. In ihrem Kopf hakte sie die Liste ab, welche zu erfüllen war. Ihr Pensum an Arbeit war erledigt worden, also konnte sie ohne weiteres dazu über gehen sich fertig zu machen. Sie würde nichts besonderes anlegen noch sich überaus in Schale werfen. Dennoch wollte sie sich ein wenig Schick machen. Zwar musste sie keinen Eindruck schinden, aber für ihre Pläne würde sie ein wenig dicker auftragen müssen als wie bei ihrer ersten Begegnung.



Bastion // Hauptstadt // Zentrum // Hotel // Lexas Suite // Lexa
 
[Bastion - Center - Sith-Orden - Janems Quartier] - Padme, Janem, Vincent

War er zuvor nur teilnahmslos dabei gestanden, so weckte nun jedes einzelne Wort sein Interesse. Es war nicht nur, was Janem über die Macht sagte oder wie er von ihr sprach, auch das Wissen, dass sein Training nur weiter voran getrieben werden würde ließ ihn innerlich jubeln.

Das einzige, was seine Laune etwas trübte, war nach wie vor die Anwesenheit Padmes oder Elaines, wie auch immer man sie nennen will. Ihr plötzlicher Gesinnungswandel und die Unterwürfigkeit nachdem Menari ihr gerade offenbart hatte, dass sie sich ihm entweder anschließen oder sterben würde, machten ihn milde gesagt stutzig. Jene Frau, die sich weigerte zu kooperieren, kroch nun vor ihrem Peiniger im Staub und machte ihm Komplimente? Das war einfach zu absurd, fast schon lachhaft!

Dann zersprang das Glas, dessen Inhalt sein Meister noch vor einigen Minuten zu kochen gebracht hatte, mit einem Knall in unzählige Scherben. Es lag nicht an den Temperatur, wie Padmes Gesichtsausdruck und ihre Worte unschwer erkennen ließen. Natürlich war er erschrocken, doch was er wirklich fühlte war so etwas wie... Eifersucht. Diese Frau konnte sich an nichts erinnern und doch übersteigen ihre Fähigkeiten die seinen um Welten, was ihn ungemein erzürnte. Wie sollte er jemals machtvoll genug werden, wenn ihn sogar eine Drogenabhängige aus der untersten Ebene Coruscants in die Schranken zu weisen vermochte?

Sein sinnloses Selbstmitleid, welches ihn gerade wieder einmal überfiel, wurde getrübt, durch Padmes übereilte Flucht ins Nebenzimmer. Als die Tür sich schloss, lag ihm die Frage auf der Zunge, was wohl sein Meister zu dieser Angelegenheit zu sagen hatte.


"Meister, glaubt ihr", er stockte kurz in seinem Satz, "glaubt ihr sie verbirgt etwas? Ihr Sinneswandel erscheint mir etwas überraschend. Ihr vertraut ihr doch nicht etwa?"

[Bastion - Center - Sith-Orden - Janems Quartier] - Janem, Vincent
 
Bastion- Center- Sith Orden- Janems Quartier- Gästezimmer


Padme erwachte von der Stille, die um sie herum herrschte. Eine eigentümliche Stille, die ihr eigentlich schon vorher hätte auffallen müssen.
Der Sith Orden hatte so gar nichts gemein mit dem Jeditempel oder der Jedibasis, wo immer rege Betriebsamkeit geherrscht hatte. Und Betriebsamkeit brachte immer einen gewissen Lärmpegel mit sich. Schritte, Lachen, zufallende Türen und viele andere Geräusche, an die sie sich mit den Jahren gewöhnt hatte, und die ihr lieb und teuer geworden waren.
Aber hier war nichts von alle dem zu hören. Jeder bemühte sich so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf sich zu ziehen.
Irgendwie kam ihr diese Stille gespenstisch und unwirklich vor. Besonders nach ihrem Aufenthalt in den untersten Ebenen Coruscant.
Die Stille war auch nicht so friedvoll wie auf Quirinal, wenn sich alles zur Ruhe begeben hatte und sich die Nacht über alles senkte.

Padme fröstelte und rieb sich kurz die Augen. Nun war sie wach und ein Blick auf das Chrono zeigte ihr, daß die Nacht noch lange währen würde.
Ihr ganzer Tagesablauf war durch ihren Aufenthalt in den untersten Ebenen absolut durcheinander gekommen. Sie schlief während des Tages und arbeitete, sofern man das so nennen könnte, während der Nacht.
Das mußte sie sich wieder abgewöhnen, aber es würde paar Tage in Anspruch nehmen. Und heute würde es ihr garantiert nicht mehr gelingen.
Leicht ächzend kam sie auf die Beine. Die Matratze war nach dem harten Boden ein wahrer Luxus, aber auch eine gewaltige Umstellung.


Sie konnte wieder nur den Kopf schütteln über ihre eigene Dummheit. Sie hätte eigentlich mehr als bequem in den vornehmen oberen Appartements, die Marana im Zuge ihrer Immobilienspekulationen gekauft hatte, longieren können. Stattdessen hatte sie irgendwo unten gehaust.
Aber davon hatte sie mit einem Schlag nicht mehr gewußt. Einfach nichts mehr gewußt.

Sie trat an das Fenster und blickte auf Center. Die Stadt zu Füßen des Sithordens war in bestimmten Gebieten hell erleuchtet. Dort begannen die Clubs und Lokale gerade zu eröffnen.
Während sie hier das Gefühl hatte zu ersticken. Wie anfangs auch im Jeditempel, der im krassen Gegensatz zu der Freiheit stand, die sie vorher genoßen hatte.
Wenigstens diese Erinnerung konnte ihr ein Lächeln entlocken.

Sie öffnete probehalber das Fenster und war überrascht, daß es sich öffnen ließ. Entweder quartierte Janem hier nur Gäste ein, die wirkliche Gäste waren oder zumindest keine umtriebigen Mitglieder des Jedi- Rates wie sie.
Sie verzog kurz das Gesicht. Eigentlich müßte sie doch klüger geworden sein. Aber sie sehnte sie danach, die Lebendigkeit um sich herum zu spüren.
Sie fühlte sich hier wie lebendig begraben.
Ein letztes Mal noch. Und dann würde sie den Weg gehen, den Janem für sie bestimmt hatte. Es würde eine andere Art von Mut erfordern, diesen Weg zur Selbstzerstörung zu beschreiten als in eine Schlacht zu gehen, bei der man in Kauf nahm, daß es keine Rückkehr geben könnte.
Aber dieser Weg war vor langer Zeit angelegt worden und lag nun offen vor ihr, damit sie sehen konnte, wohin er sie führte.

Für manche Fehler bezahlte man erst spät, aber dafür mit dem allerhöchsten Preis.
Obwohl sie es nicht als Fehler ansehen würde, damals Janem im Tempel aufgenommen zu haben. Sie hatte es willentlich und wissentlich getan und dazu stand sie nach wie vor.
Es war wohl eine besondere Tragik der Jedi, daß sie einige der herausragenden Persönlichkeiten der Sith in ihren Reihen gehabt hatten. Doch von allen war Janem vielleicht der Einzige gewesen, der die Ehrlichkeit besäßen hatte, vor allen auch dazu zu stehen.
Außer vielleicht noch Elysa. Padme erinnerte sich noch gut an die Gespräche mit der Padawan, die so bitterlich von ihrer Meisterin enttäuscht worden war und sich selbst zur Ritterin ernannt hatte, um dann von Sarid unter Arrest gestellt zu werden.
Padme hatte sie damals gehen lassen. Wissend, daß die Dämonen, die Elysa trieben nur von ihr selbst besiegt werden konnten. Ahnend, daß Elysa nicht mehr wiederkommen würde, sondern den Weg auf die andere Seite gehen würde.

Und dann Phollow, der Protector, der sich von den Jedi enttäuscht sah, um am Ende großes Leid unter den Jedi zu säen. Hatte sie damals richtig gehandelt, ihm die Anwesenheit auf Anthares Bestattung zu erlauben?
Es war müßig über ihre Entscheidungen nachzudenken, denn niemand konnte sie mehr ändern.
Und Exodus, der im Kampf gegen Laubi, diesen niedergestreckt hatte, als Laubi sein Lichtschwert deaktiviert hatte, um Exodus zu zeigen, wie falsch sein Weg war.
Soviele hatten die Jedi verlassen und bei den Sith Aufnahme gefunden. Bedauerlich, aber sie konnte es nicht ändern.

Sie faßte ihren Entschluß.
Rasch lief sie leise an die Tür und lauschte. Sie hörte von nebenan kein Geräusch.
Aber das mußte nichts heißen. Sie sollte besser dennoch leise und vorsichtig vorgehen.
Wie der Wind war sie beim dem Kleiderschrank, in dem sie ihre Sachen gehangen hatte und suchte sich passende Kleidung heraus.
Ihre jetzige Kleidung war viel zu auffällig für das Nachtleben. Außerdem tat es Kleidung generell nicht gut, wenn man darin schlief.
Sie eilte ins Bad und wusch sich leise und zog sich dann um. Ihre Haare steckte sie hoch.

Dann arrangierte sie die Kissen so, daß es wenigstens so aussah, als schliefe sie darin. Auch wenn sie sich sicher war, Janem damit nicht täuschen zu können.
Aber ihm mußte genauso klar sein wie ihr, daß sie von Bastion nicht fliehen konnte. Sie hatte kein Geld und keine Papiere. Und sobald ihr Verschwinden bemerkt worden wäre, würde man die abfliegenden Schiffe mehr als gründlich überprüfen. Und so lange konnte sie auf Bastion nicht untertauchen. Nicht einmal sie, die soviel Übung darin hatte, einfach zu verschwinden.

Sie wollte nur noch einmal das Leben um sich herum fühlen. Weit entfernt von diesem düsteren Ort.
Sich nur noch einmal lebendig fühlen. Bevor sie den Weg antrat, den Janem für sie bereithielt.
Sie wußte, daß sie sich der Dunklen Seite nicht ergeben konnte. Sie war ihr einfach fremd und fern geblieben. Sie war zu sehr eins geworden mit der Hellen Seite der Macht, um sich bekehren lassen zu können.
Sie hatte neues Leben empfangen, ausgetragen und geboren. Nicht die Macht allein, sondern dieses Wunder hatte ihr die Dunkle Seite der Macht für immer versperrt. Sie fand das nicht tragisch, sondern war froh darum.

Und sie fürchtete den Tod nicht. Sie bedauerte, daß sie einige Dinge in ihrem Leben nicht mehr erleben würde, aber den Tod selbst fürchtete sie nicht.
Es war ein Gang, den alle gingen. Manche früher, manche später. Und für sie sollte es dann eben früher sein.
Nein, für sich selbst war Padme nicht feige. Wohl aber für jene, denen sie mit ihrer Entscheidung den größten Schmerz zu fügen würde. Und denen sie ihre Beweggründe nicht mehr erläutern könnte. Die vielleicht niemals erfahren würden, wo und weshalb sie gestorben war.
Das hatte sie vielleicht nicht gewollt. Aber billigend in Kauf genommen. Diese Schuld würde ihr niemand nehmen können. Aber aus diesem Gefühl bezog sie auch die Stärke, sich gegen alles zu stemmen, was ihr widerfahren würde.


Sie atmete tief ein und trat an das Fenster. Vorsichtig schaute sie heraus, aber sie sah keine Wachen, dafür zahlreiche Vorsprünge, die ihr den Weg nach unten und wieder hinauf erleichtern sollten.
Dennoch trat sie nochmal vom Fenster weg und lauschte nach Stimmen von Wachen draußen und nach Geräuschen aus dem Quartier.
Stille.
Sie zog sich noch eine Jacke an, steckte ihr Lichtschwert hinein und schwang sich aus dem Fenster.
Behutsam und leise begann sie ihren Abstieg.
Weiter unten kletterte sie auf einen Fenstersims. Das Quartier war dunkel und alles darin war still. Sie hätte das Fenster zwar umgehen können, aber das erschien ihr nicht mehr notwendig. Rasch huschte sie auf leisen Sohlen den Sims entlang und kletterte weiter hinab.
Endlich hatte sie den Boden erreicht und verbarg sich in einem der zahlreichen Schatten. Ein prüfender Blick noch zurück, ob jemand ihr Verschwinden bemerkt hatte, aber es blieb alles ruhig.
Dann huschte sie immer im Schatten in Richtung der Stadt. Sie war dennoch froh, als sie die Straße vor dem Orden erreichte. Hier patroulierten einige Wachen, die sie aber umgehen konnte. Dann endlich war die Nebenstraße erreicht und sie konnte sich frei bewegen.
Interessiert begann sie sich umzuschauen und folgte dem Weg, den sie sich beim Blick aus ihrem Fenster eingeprägt hatte.



Bastion- Center- Straße
 
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