Bastion

[Bastion | Sith-Orden | Bibliothek] - mit Saphenus und anderen Jüngern

Während er unschlüssig in der Bibliothek stand und nicht so recht wusste was er mit sich anfangen sollte, fiel sein Blick immer unwillkürlich auf die Frau mit dem bandagierten Kopf. Sie schien seine Blicke nicht mitzubekommen, zumindest hoffte Saphenus das. Er musste merkwürdig aussehen dachte er sich. Fehl am Platz. Er war innerlich unruhig und das war für ihn neu wenn er sich inmitten so vieler Bücher befand. Seine Bibliothek war immer sein Rückzugsort gewesen, sein Ort der Ruhe, sein Schutzraum. Aber das hier war nicht seine Bibliothek, erinnerte er sich. Hier war er ein Niemand, ein Unbekannter. Wer weiß ob man ihn hier überhaupt akzeptieren würde, ob man seine bisherigen Leistungen als Bibliothekar anerkennen würde? Ihn beschlich das Gefühl, dass es hier ganz anders zuging als auf Taris. Die ganze Zeit fragte er sich was der Frau wohl zugestoßen war. War es wie bei ihm gewesen, zur falschen Zeit am falschen Ort oder hatte es andere Gründe, Gründe für die sie vielleicht selber Schuld war? Ihre Bewegungen waren fahrig, hektisch und unkoordiniert. Für Saphenus sah sie eher so aus als bräuchte sie Ruhe, aber irgendwas sagte ihm, dass man hier nicht allzu viel Rücksicht auf die Schwachen nahm. Und du bist schwach, dachte er sich. Saphenus fühlte eine merkwürdige Verbundenheit zu der Frau. Sie beide waren verletzt und wurden doch hierhin gebracht, sie beide hatten Angst. Als der Zabrak zusammengekauert in dem Flüchtlingsschiff saß, noch vollkommen überwältigt von dem, was er getan hatte, war ihm der Gedanke gekommen ob er je wieder einer Frau vertrauen, ob er je wieder lieben würde. Je'ana hatte ihn hintergangen, hatte ihn betrogen und ihn verletzt. Das war keine Entschuldigung für das, was er getan hatte, aber so versuchte er sich zumindest vor sich selbst zu rechtfertigen. Dass das nicht klappte, bewies das Monster in ihm, das nur verächtlich schnaubte.
Als er sich nun diese Frau ansah fiel ihm auf, wie sehr sie sich rein äußerlich von seiner Ehemaligen unterschied. Diese hier war verletzt, merkwürdigerweise verstümmelt während Je'ana immer von Perfektion getrieben war. Sie war stets darauf bedacht gewesen so gut wie möglich auszusehen, hatte dafür Stunden vor dem Spiegel verbracht. Wenn sie sich wirklich aufbrezelte, dauerte das ewig. Jeder Lidstrich musste sitzen, jedes Härchen ihrer Frisur. Hier war das anders. Die Wunde sorgte dafür, dass sie...normal aussah, natürlich. Sie war keines dieser Modepüppchen, deren Kopf nur dazu gut war um ihren Schultern etwas zu tragen zu geben.

Saphenus musste unwillkürlich grinsen. Er stand hier in der Bibliothek auf Bastion, war eben knapp dem Tode entronnen, war verletzt und bandagiert, hatte davor seine eigene Frau und ihren Liebhaber voller Wut umgebracht und machte sich nun Gedanken über: eine neue Frau. Es wäre zum Schreien gewesen wenn sich die Schmerzen in seiner Wange nicht langsam wieder melden würden. Es tat gut davon zu träumen eine neue Beziehung zu finden, in der er endlich so geliebt werden würde wie er es verdient hatte. Aber Saphenus wusste auch, dass er sich was vor machte. Er kannte diese Frau gar nicht, wusste nicht wer sie war, was sie für einen Charakter hatte. Und selbst wenn, er war in seinem Leben bisher mit einer einzigen Frau zusammengewesen. Er war kein Frauenmagnet. Die meisten hatten ihn nur ausgelacht, er war zu schwach, zu hässlich, zu minderwertig um eine Frau wirklich beeindrucken zu können. Wenn man ihn schon ansah, konnte man nur über ihn lachen. Von Zabraks erwartete man, dass sie Kämpfer waren, Tötungsmaschinen und was war er? Jemand, der über Büchern brütete, der kaum stark genug war um sein eigenes Leben zu verteidigen wie der Kampf mit dem Rodianer bewiesen hatte. Klar, er war von sich überrascht gewesen als er sich gewehrt hatte, aber war das nicht das Monster in ihm gewesen, das die Kontrolle übernommen hatte? Er hatte doch gar nichts getan. Wenn der Blaster nicht explodiert wäre, wer weiß wie der Kampf dann ausgegangen wäre...

Saphenus Gedanken brachten ihn zum Zittern, plötzlich war diese Wut auf sich selber wieder da. Sie gab dem Monster Nährstoff, also atmete Saphenus tief durch, versuchte sich zu beruhigen.
Da ging plötzlich eine der Türen auf und ein Mensch (Edgar Tlalloy) kam herein. Er schien wütend zu sein, die Tür wurde gewaltvoll hinter sich zugeknallt. Argwöhnisch blickte er sich um, schien alle, die hier arbeiteten zu inspizieren und zu prüfen. Saphenus beschlich ein seltsames Gefühl. Dann fiel der Blick des Mannes auf ihn und kurz verdunkelte sich dessen Miene voller Zorn. Der von ihm ausgehende Hass war deutlich spürbar und das Monster bleckte seine Zähne.
Der Mann kam schnell auf Saphenus zu, unwillkürlich wich dieser ein Stück zurück. Als er direkt vor ihm stand, guckte er grimmig, die Arme verschränkt und angespannt. Der Mann war körperlich ein bisschen kleiner als Saphenus, aber innerlich fühlte sich der Zabrak wie ein Kind, das zu einem Erwachsenen emporschauen musste.
Es verstrichen ein paar Sekunden, in denen er einfach von dem Mann niedergestarrt wurde. Saphenus Hände strichen nervös übereinander, er versuchte mit aller Kraft dem Blick seines Gegenübers standzuhalten. Saphenus wusste auf einmal, dass das der ominöse Scriptor sein musste, vor dem er eben noch gewarnt worden war.


Der Scriptor öffnete den Mund und die ersten Sätze waren voller Beleidigungen für den Zabrak. Wieso er hier so dumm rum stehen würde, ob er nicht mal in der Lage wäre nach dem Weg zu fragen. Saphenus wurde taxiert und gemustert, dann mitten im Raum stehengelassen als der Scriptor zu seinem Schreibtisch ging. Fast hoffte Saphenus damit wäre die Sache erledigt gewesen, aber es ging weiter. Kein Grips, unbrauchbar, den Tod verdienend. Die Tirade des Scriptors ging weiter und Saphenus zitterte noch mehr. Er hatte Konfrontationen stets gehasst und versucht ihnen aus dem Weg zu gehen, er war noch nie gut im Streiten gewesen. Konfrontationen lähmten ihn, beraubten ihn seiner Stimme und seiner Vernunft. Er konnte keine klaren Gedanken fassen. Hinterher fiel ihm immer ein wie er sich hätte rechtfertigen können, was er hätte sagen können, doch dann war es zu spät. Allerdings...dieses Mal war etwas ein bisschen anders, das spürte der Zabrak. Er wurde nervös, er wusste, wenn er was sagen würde, würde er stottern und sich verhaspeln, aber das Monster war da. Es mochte das, was der Scriptor sagte, ganz und gar nicht, und wurde unruhig. Es zischte und kroch in den Schatten seines Bewusstseins hin und her. Aber Saphenus wollte es nicht entfesseln, noch einen Kampf würde er nicht überleben.

Dann fuhr der Scriptor fort, Saphenus würde hier Stück für Stück auseinander genommen werden...wie es bei Talita, endlich wusste Saphenus den Namen der verwundeten Frau, schon angefangen hatte. Diese fing an zu schluchzen und ihre Bewegungen wurden noch unkoordinierter und hektischer. Saphenus wurde darüber wütend. Seine Eltern hatten ihm von klein auf beigebracht Frauen mit Respekt zu behalten. Klar, er selbst hatte diese Regel mit Füßen getreten, aber der Scriptor erzeugte in Saphenus einfach nur Zorn. So wie der Mann mit Saphenus und Talita umsprang, war schon immer mit Saphenus umgegangen worden. Schon in der Schule war er gehänselt worden, man hatte ihn beleidigt und gedemütigt. Die Erinnerung daran führte Saphenus wieder seine eigenen Unzulänglichkeiten vor Augen. Er war schwach. Er war mal wieder zu schwach um für sich selber einzustehen, er konnte dem Scriptor kein Paroli bieten, konnte sich nicht gegen dessen Worte verteidigen. Das Monster in ihm drang in seine Gedanken ein und versuchte ihm klar zu machen, dass es der Schlüssel war...aber so weit konnte der Zabrak nicht gehen. Er würde nicht schon wieder töten wollen, er konnte den Gedanken an ein weiteres Opfer nicht ertragen.

Saphenus fasste seinen Mut zusammen, er drückte das Monster unsanft zur Seite und versuchte stattdessen höflich zu sein, fast freundlich. Damit war er sein Leben lang gut gefahren. Seine Mutter hatte einmal zu ihm gesagt: Lächeln und ********* denken und vielleicht half ihm diese Devise hier weiter. Er konzentrierte sich auf seine Worte.


"Mmman hat mich hierher geschickt, der Torwärter, also...ähm...ich soll hier arbeiten."

Saphenus stotterte ein bisschen, aber insgesamt war der Satz verständlicher als so manches, das er in anderen Streitsituationen herausgebracht hatte.

"Mein Name ist...ich bin Saphenus. Ich bin...ich war Bibliothekar und...der Kobok...Sliff...meinte, Leute wie ich würden hier...also man würde mich brauchen."

Saphenus trat näher an den Schreibtisch des Scriptors heran. Ein ekelhafter Geruch stieg aus der Tasse auf, die dieser in der Hand hielt. Saphenus verzog unwillkürlich das Gesicht.

"Kann ich von Diensten sein, mein Herr?", fragte Saphenus und versuchte dabei so höflich und diplomatisch wie möglich zu sein, den aufsteigenden Ekel und die Wut unterdrückend.


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Carla war offen und ehrlich mit ihren Ausführungen. Sie gestand sich selbst ein, dass sie nahe daran gewesen war ihre eignen Prinzipien über Bord zu werfen und den Schritt zu gehen, denn all jene gingen die es nicht mehr scherte was es bedeuten würde die „normalen“ Bahnen zu beschreiten. In ihre bisherigen Laufbahn als Counsleor hatte sie den ein oder anderen Fall gehabt der letztlich in der Psychiatrie gelandet war. Zu verkorkst, zu geschädigt und viel zu weit abgedriftet um mit „normalen“ Gesprächen noch agieren zu können. Der Grat zwischen gesundem Menschenverstand und dem Wahnsinn war nicht besonders lang. Genau genommen war er sehr kurz. Serenety hatt es nicht sonderlich gefallen, wenn einer ihrer Klienten in die Psychiatrie gemusst hatte um dort letztlich mit irgendwelchen Psychopharmaka ruhig gestellt zu werden. Nach ihrem Studium zur Psychologin hatte sie schnell gemerkt, dass sie dieses hatte erweitern müssen. Also war sie nicht umhin gekommen in den Bereich der Psychiatrie zu treten, wenn sie sich auch dessen bewusst war, dass sie allen auf diesem Fundament nicht arbeiten wollte und so hatte sie sich gegen eine Klinik entschieden und hatte ihr Hauptaugenmerk auf die Marine gelegt. Auch dort gab es genug geschundene Lebensformen die Hilfe brauchten. Auf ihrem ersten Schiff, so erinner sie sich noch, hatte sie regelmäßige Gespräche geführt die oft über einige Tage gingen. Dort hatte sie noch mehr Zeit gehabt wie später auf der Musashi oder der Pandora und ihr Verhältnis zu ihrem damaligen Vorgesetzten war auch ein anderer gewesen. Er hatte ihre Arbeit geschätzt und sie dahingehend unterstützt diese niemals aus den Augen zu verlieren. Da das Imperium reichlich wenig von solcherlei Dingen hielt und sich auch nicht dafür einsetzte daran etwas zu ändern, so war es fast schon ein Wunder gewesen, dass der ehemalige Kommandant der Musashi dies geduldet hatte. Für Serenety war dies in Ordnung gewesen, sie hatte dem nachkommen können was sie liebte oder ebenfalls liebt. Einiges jedoch hatte sie auch geärgert, dies jedoch mittlerweile verraucht war. Was Carla ihr berichtete machte ihr jedoch von neuem deutlich, dass sie ihren Job nicht aufgeben durfte so wie sie es später zum Teil auf der Pandora getan hatte. Wenn an Bord der Aurora, wie Carla’s Schiff einmal hieß, gewesen wäre, hätte dieser ihr bereits vorher helfen können. Doch leider hatte man dies versäumt und so hatte die junge Chiss den Halt unter den Füßen fast verloren und in dem ein oder anderen Punkt sogar verloren. Dies bewies Serenety wieder einmal wie falsch es war zu glauben, dass das Militär ohne Psychologen auskommen konnte. Natürlich rief dies wieder ihren Ärger darüber wach, dass man nichts dahingehend unternahm und das sie mehr oder weniger auf taube Ohren stieß. Wann man endlich erkennen würde das sie Recht hatte? Sie konnte es nicht sagen hoffte jedoch, dass es schon bald sein würde.

Durch Halijc’arl’ajkartias Erfahrung konnte diese nachvollziehen warum einige die erlebt hatten was sie erlebt hatte, den Boden unter den Füßen verloren, ihre Prinzipien über Bord warfen und damit einen Weg einschlugen der nicht sonderlich gesund war. Sicherlich, dadurch das sie solche Erlebnisse gehabt hatte war es einfacher zu verstehen oder besser gesagt etwas nachvollziehen zu können. Doch die Tragweiten all dessen zu verstehen war etwas gänzlich anderes. Diese „Opfer“ waren sich in den seltensten Fällen darüber im klaren was sie wirklich taten und welchen Rattenschwanz es mit sich zog. Carla hatte einiges erkannt und durch ihre Gespräch mit Serenety verstand sie es auch.

„Sie sind so offen sich einzugestehen, dass sie fast etwas getan hätten was sie sehr wahrscheinlich bereut hätten. Ich wünschte andere würden sich dies auch eingestehen und etwas dagegen tun anstatt in ihrem Handeln weiter voran zu schreiten und alles noch zu verschlimmern. Erwarten tut so etwas keiner und am wenigsten man selbst, da man der Ansicht ist alles unter Kontrolle zu haben. Ebenso ist man der Meinung in einem gewissen Grad unbezwingbar zu sein, keine Fehler zu machen und genau zu wissen was man tut und wie weit man gehen kann. Leider trifft dies nicht nur auf recht junge Personen zu, sondern auch auf die älteren, reiferen die schon mehr Erfahrung haben in ihrem Dienst. Niemand ist dem gefeit, nicht auf Dauer auch dann nicht, wenn er sich noch so Mühe gibt. Dies allerdings würde mich wieder ganz automatisch zu dem Problem führen um das sich das Imperium bisher leider nicht kümmert, nämlich die Tatsache, dass auf jedem Schiff ein Counselor stationiert sein sollte. Allerdings wäre dies meiner Meinung nach in jedem Bereich von Nöten und nicht nur auf einem Kriegsschiff.“

Ihre letzten Worte waren fast ein seufzen welcher deutlich machte was wie nahe ihr dies ging und sie gleichzeitig auch verärgert. Carla hatte absolut Recht! Keiner von ihnen beiden war der Typ Frau, der sich für einen einfachen Weg entschied. Manchmal wäre dies jedoch wahrlich praktischer und vor allem einfacher. Es würde ihnen so manche Probleme ersparen und vor allem wohl Serenety selbst, die allein durch ihr auftreten und ihrem Wesen in ihrem Stolz wie auch in ihrer Erziehung nun wahrlich nicht dem entsprach, was man als weiblich bezeichnen würde. Das dieser Charakter in einem Frauenkörper steckte war somit schockierend, jedenfalls für die Männerwelt. Dennoch hatte Serenety sich damit abgefunden auch wenn sie sich hin und wieder fragte warum sie nicht die Frau sein konnte hinter der die Männerwelt her war. Dies bedeutete nicht, dass sie wollte, dass die Herren hinter ihr her waren, nein, es sollte viel mehr bedeuten, dass es so einfacher wäre sich zu fügen. Sie würde nicht so „negativ“ auffallen und dem angeblich stärkerem Geschlecht damit auch nicht so die Stirn bieten. Eines war nämlich absolut sicher, sie stach aus der Menge heraus und da sie sich eher wie ein Mann gab obwohl sie eine Frau war, so war dies natürlich nichts was geschätzt wurde. Jemanden um den Finger wickeln um ihn für seine Zwecke zu benutzen war nun einmal ebenso wenig ihre Art wie mit ihrem Aussehen etwas zu erreichen.

„Sie haben Recht, keiner von uns beiden würde einen einfachen Weg wählen. Dafür wurden wir einfach nicht geboren. Allerdings hätte es hin und wieder seinen Vorteil, wenn ihr einen einfacheren Weg wählen würden. Ich denke so mancher Ärger wäre dann an uns vorbeigegangen“, meinte Serenety ein wenig nüchtern. Wenigstens war das Lächeln auf Carla’s Zügen nun eine ganze Spur freundlicher und in ihren Augen kehrte das kämpferische Funkeln zurück, was so typisch für diese Chiss war und dem von Serenety sehr glich.

Carla konnte das Erstaunen in ihrem Gesicht nicht verbergen, nachdem Serenety ihr offenbart hatte, dass jene ähnliche Kindheitserfahrungen gemacht hatte. Sie alle hatten Erlebnisse auch wenn jene sich unterschieden. Für Carla war es eine Überraschung und für Serenety wäre es vielleicht auch eine gewesen, hätte sie nicht zuvor von der Chiss soviel darüber erfahren. Es gab Situationen in denen, wenn man zusammenkam und sich näher kennen lernte, man erkannte das man sich gar nicht so unähnlich war. Seren musste leicht lächeln, als die blauhäutige Halbemenschliche Frau dies als Offenbarung ansah und zudem noch gefürchtet hatte, dass sie niemand verstehen noch dies alles jemand nachvollziehen konnte. Oh doch, Serenety konnte es sehr gut nachvollziehen. Carla’s Verblüffung war ihr deutlich ins Gesicht geschrieben und ließ die Exotin ein wenig schmunzeln. Sie nahm das Angebot also an. Sehr schön! Dies freute Serenety wiederum sehr.


„Ich bin sehr froh, dass sie mein Angebot annehmen. Vielleicht können wir uns gegenseitig helfen und dies mehr als wir anfangs möglicherweise noch angenommen haben. Manchmal ist das Leben recht sonderbar wenn es darum geht, wenn man alles antrifft und wie kurz die Abstände dazwischen sein können. Auch wenn ich nicht gänzlich an so etwas wie Schicksal glaube, jedenfalls nicht in der Form wie die meisten es einem zu verkaufen versuchen, so denke ich dennoch das alles einen Grund hat.“

Erfreut nahm sie war, wie ein freundlicherer Blick in das Gesicht der Chiss zurückkehrte, ein kleines Lächeln sich um ihren Mund legte was für eine Chiss natürlich alles andere als typisch war. Carla jedoch gehörte nicht zu den Chiss, die man sich sonst so vorstellte. Die Blauhäutige wollte sich selbst etwas Tee besorgen und fragte daher, ob Serenety etwas empfehlen konnte. Genau genommen konnte diese einiges empfehlen nur würde Carla am Ende nicht mit nur einem Tee das Geschäft wieder verlassen.

„Ich könnte ihnen eine Menge empfehlen. Allerdings befürchte ich, dass sie dann den halben Laden mit sich nehmen würden“, meinte sie scherzhaft und trat zu Ilena, welche sich gerade von ihren letzten Kunden verabschiedet hatte und die beiden Frauen in Augenschein nahm.

„Na, es scheint mir so als ob ihr beiden euch nicht nur perfekt versteht sondern auch so, als ob es euch beiden nun um einiges besser geht. Sehr schön, ich wusste doch, dass die eine der anderen nützen würde. So, was kann ich für euch beide tun?“, wollet Ilena wissen und blickte dabei ihre sehr junge Freundin an.

„Mit der Hälfte deines Geschäfts würdest du schon einiges erreichen, Ilena“, meinte Serenety scherzhaft. „Du kennst meine Lieblingssorten und ich gedenke diese auch mit zu nehmen.“

Ilena nickte erfreut. „Ist etwas dabei, was du noch vorrätig hast?“, hakte sie nach.

„Nein, nicht wirklich. Also wäre es wohl angebracht, dass du mir von allem etwas einpackst.“

Ilena machte große Augen, dann kicherte sie ein junges Ding und machte sich ans Werk. Bei dieser Bestellung handelte es sich nicht um eine Kleinigkeit. „Und was soll es für Miss Halijc’arl’ajkartia sein?“, wandte sie sich sowohl an Carla wie auch an Serenety.

Die junge Offizieren dachte kur darüber nach, sah dann Carla an und wählte sieben verschiedene Sorten für diese.

„Die gehen auf meine Rechnung, Ilena!“

Mit diesen Worten Blickte sie Carla kurz lächelnd an und wandte sich dieser dann wieder zu.

„Ich bestehe darauf und wagen sie ja nicht den Versuch mir dies auszureden, sie würden kläglich scheitern.“

Serenety’s Stimme macht allzu deutlich, dass sie darüber nicht diskutieren würde und Carla keine Chance haben würde auch nur irgendeinen Einwand geltend machen zu können.

„Wollte ihr beiden euch nicht das Du anbieten? Nicht das mich dies was anginge, aber ich werde einfach nicht das Gefühl los, dass es dafür Zeit wird“, brachte Ilena hervor und blickte von einer Frau zur anderen.

Serenety dachte über die Worte ihrer Freundin nach. Im Grunde hatte diese sogar Recht. Da Carla und sie nun schon so viel miteinander gesprochen hatten und Carla ihr wohl sehr viel mehr aus ihrem Leben erzählt hatte als wohl den meisten anderen, konnten sie auch zum Du übergehen. Warum eigentlich auch nicht!? Die beiden Frauen verband nicht nur ihr Job sondern auch andere Gemeinsamkeiten und Serenety sah in Carla schon ein wenig eine Freundin. Also lächelte sie Ilena kurz an und sah dann zu der jungen Chiss.

„Ich finde diese Idee wundervoll. Was denken sie Miss Halijc’arl’ajkartia? Zumal, wenn ich sie zu mir nach Hause einlade und sie auf meinen Vater treffen, er sie schon in die Familie aufnehmen wird. Also hätten sie letztlich keine andere Wahl als zuzustimmen“, erklärte sie leicht lachend. Carla tat ihr gut und ihr gegenüber konnte sie sein wie sie wirklich war ohne ihre harte Schale nach außen tragen zu müssen. Bei Toji war sie nur ein einzige Mal so gelöst gewesen, nämlich an diesem einen Abend an See welcher Folgen gehabt hatte und ihr ganzes Leben hatte verändern sollen! Sie wünschte es hätte mehr solcher Augenblicke gegeben, was alles einfacher gemacht hätte. Nur war es so nicht gekommen und würde es auch niemals. Serenety schob diesen Gedanken beiseite und kehrte stattdessen dahin zurück, welche Freude es ihrem Vater sein würde eine weitere Chiss in seiner Familie willkommen zu heißen. Han Akaji’s Verbindung zu dieser Rasse war größer und ging tiefer als viele für richtig halten würden. Dies jedoch scherte ihn nicht und zudem schadete es seinem Ruf als Offizier nicht. Ironischer weise stärkte dies seine Position trotz allem noch. Ja ihr Vater, er würde Carla sofort ins Herz schließen und darauf bestehen, dass sie sich bei ihnen wie zu Hause fühlen sollte. Gastfreundschaft wurde großgeschrieben im Hause Akaji und Serenety ahnte schon jetzt, dass ihr Vater einige Gespräche mit Carla führen würde. Natürlich würden dabei etliche Themen zur Sprache kommen, nicht zuletzt natürlich auch ihre Offizierslaufbahn. Carla würde sich, wenn sie Pech hatte nicht flüchten können und der Abend würde sehr, sehr sehr lange gehen.

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[Bastion-System / Bastion / Orbit des Planeten / Voth Terrix]

Der hellblaue, leuchtende Tunnel des Hyperraums färbte sich langsam wieder dunkel, die langgezogenen Linien wurden kürzer, bis schlussendlich wieder einzelne Gestirne erkennbar waren. Voth schaute kurz aufs Display des Raumjägers, dann wieder durchs Cockpitfenster.
"Das ist also Bastion. Hauptwelt des Imperiums und der am besten gesicherteste Ort der Galaxis, so heißt es. Mal sehen, was mich dort so erwartet".
Er steuerte sein Raumschiff weiter auf den Planeten zu, bis einzelne Konturen und Landschaftszüge auf der Oberfläche zu erkennen waren. Er verlangsamte den Jäger ein wenig und flog verhältnismäßig nah an der Oberfläche dahin. Währenddessen dachte er über seine Vergangenheit nach, den Fehler den er begangen hatte und seine Flucht von Yaga Minor. Doch er zwang sich, sich wieder auf sein Ziel zu konzentrieren. Und das lag im Sith-Tempel auf Bastion. Dort musste er dann jemanden finden, der ihn zu einem Sith ausbilden konnte.
Voth verlangsamte wieder, als er die Umrisse einer Stadt oder jedenfalls einer Ansammlung von Gebäuden erkennen konnte. Da! Das musste der Sith-Tempel sein, so hatte man ihn beschrieben.
Er flog eine elegante Kurve und setzte seinen Raumjäger behutsam auf eine der Plattformen in der Umgebung des Tempels. Er verließ die Kanzel und schritt einen der schmalen Wege entlang, die von der Plattform zum Tempel führten.

"So, jetzt wird es interessant. Mal sehen, was gleich passiert."

[Bastion / Vor dem Sith-Tempel / Voth Terrix]
 
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[ Bastion / Bastion Center / Sithtempel / Bibliothek ] Edgar, Saphenus, Talita, Tenja, weitere Jünger

Der Zabrak stotterte. Edgar befriedigte es zutiefst den Gehörnten derart eingeschüchtert zu haben. Dieser hier war wohl zur Abwechslung mal kein Vertreter dieser Spezies der schlicht und einfach zu dumm war um Angst oder Fluchtinstinkt zu finden. Wie ein Raubtier um sein Opfer strich Edgar um Saphenus, denn so hatte er sich vorgestellt, und hörte den immer zusammenhängender werdenden Sätzen zu. Seine Schuhe klapperten auf dem Steinboden und immer neue Schlucke Tee rannen seine Kehle hinab und putschten ihn auf.

Saphenus erklärte, dass er offenbar von einem der Torwächter hierherbeordert worden war, da er allem Anschein nach einmal Bibliothekar oder etwas in der Art gewesen war. Es geschahen also doch noch Zeichen und Wunder! Ein Zabrak als Bibliothekar?! Pah! Was hatte er mit den Büchern angestellt? Damit Prügeleien ausgefochten? Das war ja eine schöne Bibliothek die sich Zabrak als Angestellte hielt. Edgar war sich ja nicht einmal sicher ob Iridonianer die Intellektuellen Voraussetzungen mitbrachten um Lesen zu lernen!

Schließlich hielt Edgar inne. Fast Beiläufig stellte er die Tasse auf einem beistehenden Tisch ab und setzte sein gönnerhaftestes Lächeln auf, zu dem er im Stande war. Weiße Zähne blitzten im Schein der Lampen und dem Menschen schoss ein alter Ausspruch eines seiner früheren Lehrer durch den Kopf. Lächeln ist die charmanteste Art seinem Opfer die Zähne zu zeigen. Und wie Edgar Saphenus die Zähne zeigte. Die besten Raubkatzen der Galaxis hätten sich in diesem Moment eine Scheibe von ihm abschneiden können.


„Aber natürlich kannst du von Diensten sein, Made“

Sagte Edgar freundlich und versenkte seine Geballte Faust in der Magengrube des Zabrak. Saphenus ächzte auf und ging mit einem dumpfen Geräusch zu Boden, wo er sofort den Versuch unternahm sich wieder aufzurappeln. Doch soweit kam es nicht. Abgewetztes Leder fuhr durch die Luft und traf ihn im Gesicht. Diesmal jaulte er auf und Edgar sprach weiter.

„Du kannst noch viel lernen“

Versonnen auf den gedemütigten Zabrak hinabblickend trat der Mensch einen Schritt nach vorne

„Lektion eins“

Er versetzte ihm einen Tritt in die Magengrube

„Wenn dich hier jemand etwas fragt, antwortest du ohne Umschweife und ohne Stottern“

Ein weiterer Tritt traf den Unterleib

„Du beantwortest alle Fragen. Keine unnötigen Informationen, aber alles Relevante“

Edgar drehte sich um und griff nach dem Tee und ging einige Schritte um sein Opfer herum, kam dann jedoch mit einem dämonischen Lächeln auf den Lippen wieder zurück und ging vor Saphenus in die Hocke

„Lektion Nummer zwei. Niemand braucht dich. Egal was dir sein Kobokfreund auch immer gesagt hat. Du bist ein unwürdiges, unbrauchbares Stück Dreck und niemand wird dich vermissen wenn du mir noch einmal auf die Füße trittst“

Der Mensch grinste böse und mit einer raschen Bewegung hatte er die rechte Hand des Zabrak mit einem Fuß am Boden festgenagelt und seinen Tee über ihr ausgelehrt. Das Wesen brüllte auf, als die heiße Flüssigkeit seine Haut berührte.

„Und jetzt nochmal von vor, Made. Was erhoffst du dir hier zu finden. Welcher von unseren ehrenwerten Torwächtern hat dich hergeschickt und fang nicht wieder mit deinem Freund an. Ich kenne ihn nicht“

Schwungvoll stand Edgar auf und überlegte, ob er die Lektionen durch den Verlust eines Fingers noch einprägsamer machen sollte. Doch dann entschied er sich dagegen. Abgetrennte Gliedmaßen spritzten immer so unangenehm und das war zweifellos tödlich für die alten Schriften, die hier gelagert wurden. Wenn der Zabrak ihm jedoch noch ein einziges Mal quer kommen würde und sei es auch nur ein schiefer Blick in Richtung des Scriptors, dann würde er leiden.

[ Bastion / Bastion Center / Sithtempel / Bibliothek ] Edgar, Saphenus, Talita, Tenja, weitere Jünger
 
[Bastion | Sith-Orden | Bibliothek] - mit Saphenus, Edgar Tlalloy und anderen Jüngern

Saphenus verunsicherte es gewaltig wie der Scriptor (Edgar Tlalloy) um ihn herumwanderte, als wäre der Zabrak eine Beute, die es zu erlegen galt. Der widerliche Geruch des Gesöffs, das sich dieser Mensch in den Rachen kippte, ließ Saphenus schwindelig werden. Wie konnte man nur ein derart ekelhaftes Getränk trinken? Dieser Scriptor war vom ersten Moment an unsympathisch gewesen, mehr noch, Saphenus wurde das Gefühl nicht los, dass er eine regelrechte Bedrohung war. Das Monster schien durch den Geruch des Gebräus merkwürdig angeheizt zu werden, es wurde stärker und begann damit sich gegen Saphenus' Bewusstsein aufzulehnen. Es übernahm mit Freuden die schlechten Emotionen seines Wirts um sie zu verstärken und dann nach außen zu tragen. Es wollte wieder raus aus seiner dunklen Nische um Finsternis zu verbreiten. Saphenus konzentrierte sich so stark wie es ihm möglich war das Monster in Schach zu halten, er versuchte sich die schönen Dinge in seinem Leben in Erinnerung zu rufen. Über all diesen Erinnerungen lag jedoch mittlerweile ein schwarzer Schleier, es war anstrengend ihn zu durchdringen. Die Gesichter seiner Eltern waren verschwommen, sie wurden von der dunklen Aura dieses Ortes vernebelt.

Der Mensch blieb stehen und im ersten Moment dachte Saphenus, dass er sich in dem Mensch getäuscht hatte. Fast freundlich sprach der Scriptor seine Worte aus, nur das Wort "Made" brachte ihn in die Realität zurück. Und kurz darauf folgte etwas Weiteres. Saphenus' Augen Kopf schien erst nicht begreifen zu wollen woher der Schmerz in seinem Bauch kam bis ihm bewusst wurde, dass der Scriptor seine Faust in eben jenen versenkt wurde. Der Jünger konnte sich nicht auf den Beinen halten, immer noch geschwächt von dem Kampf mit dem Rodianer ging er zu Boden. Kurz darauf folgte schon der nächste Schmerz, ein Stiefel war in seinem Gesicht gelandet. Er krümmte sich auf dem Boden zusammen, Sterne tanzten vor seinen Augen und mit einem Mal überkam ihn ein Déjà-vu vom früheren Tag als er in ähnlicher Haltung vor den Toren des Tempels lag. Er versuchte aufzublicken und dem Scriptor in die Augen zu sehen, da traf ihn ein weiterer Tritt in die Magengegend. Der Mensch sagte etwas, aber es drang nur dumpf an Saphenus' Ohren. Sein Hirn versuchte zu entziffern was er wohl gesagt hatte, irgendwas von wegen er solle Fragen gefälligst beantworten. Aber das hatte er doch getan, er hatte gesagt weswegen er hier war! Was warnur mit diesem Ort los, dass er Aggressionen und Zorn beschwor? Waren die Sith wirklich so grausam wie die Jedi immer gesagt hatten? Saphenus hatte es als Märchen abgetan, als Geschichtsverfälschung um Antipathien für ihren Kriegsgegner zu wecken. Nun war er sich nicht mehr sicher ob die Geschichten nicht doch stimmten. Und er hatte sich entschieden hierhin zu gehen...
Ein weiterer Tritt traf ihn und plötzlich schienen die Medikamente ihre Wirkung zu verlieren. Die Schmerzen in seiner Seite waren wieder da, genau wie die Schmerzen in seinem Kopf. Er war sich ziemlich sicher, dass die Wunde unter dem Verband wieder aufgegangen war, aber noch hielt der Verband das Blut zurück. Das Monster raste indessen vor Wut, es brüllte und schrie. Es wollte entfesselt werden um den Scriptor zu zeigen wer hier schwach war. Es wurde angetrieben von Saphenus' verzweifeltem Wunsch den Schmerzen endlich ein Ende zu bereiten und...sich zu rächen. Ein kleiner Teil in ihm wollte Rache. Er war schon auf dem Vorhof des Tempels gedemütigt worden, er hatte einen jämmerlichen Drogenjunkie angefleht ihn zu töten. Nun wurde er hier von einem Menschen zusammengeschlagen. Sein ganzes Leben war er schwach gewesen, war er nicht genau deswegen nach Bastion gekommen um stark zu werden, um den Umgang mit der Macht zu erlernen? Sollte sein Weg so enden, bloßgestellt?

Das Monster warf sich gegen die Hülle von Saphenus' Geist, es wollte raus, es musste raus! Niemand brauchte ihn, er war unwürdig, ein Stück Dreck. Die Worte des Scriptors fachten die Glut in Saphenus nur weiter an. Noch konnte er das Monster zurückhalten, etwas in ihm wollte nicht schon wieder eine Gewalttat vollbringen, aber dieser Teil war dabei die Kontrolle zu verlieren. Dieser rationale Teil wusste, dass er einen Kampf wahrscheinlich verlieren würde. Sein Gegenüber war diese Machtkämpfe gewöhnt, außerdem war er verletzt und geschwächt. Doch der Teil von Saphenus, der sich endlich für all das rächen wollte, was ihm widerfahren war, wuchs und wurde stärker. Das Monster arbeitete mit ihm zusammen, sie stachelten einander an. Plötzlich wurde seine Hand festgehalten und der Scriptor kippte den Rest des abscheulichen Gesöffs über diese. Der Tee war noch heiß, zwar nichtheiß genug um ihn ernsthaft zu verbrennen, aber trotzdem durchzog ein scharfer Schmerz Saphenus' Arm. Ruckartig zog er die Hand zurück und umklammerte sie mit seiner anderen. Das Monster war kurz davor seinen provisorischen Käfig zu zerbrechen, die Gitterstäbe bogen sich, sie würden nicht mehr lange standhalten. Als sie gerade im Begriff waren zu brechen und dem Monster freien Lauf zu lassen, da...war dieses plötzlich ruhig. Denn ein Gedanke schoss dem Zabrak durch den Kopf und mit einem Mal hatte die Vernunft wieder die Kontrolle. Wenn er sich jetzt wehren würde, war es vorbei. Sein Körper schmerzte und wie stark die Verbrennungen an seiner Hand waren, wusste er noch nicht. Jeder Angriff auf den Scriptor, der dazu noch über ihm stand und wahrscheinlich mit so etwas rechnete, war zum Scheitern verurteilt. Und genau deswegen wollte der Scriptor, dass Saphenus ihn angriff! Natürlich, er gab vor Informationen zu wollen, aber der Zabrak spürte, dass er eigentlich darauf hoffte seinem Leben ein Ende zu bereiten. Vielleicht aus Rache wegen jemand anderem, vielleicht aus Langeweile, das spielte keine Rolle. Wichtig war nur, dass es der Mensch darauf anlegte, dass Saphenus sich wehrte!

Er versuchte sich zu konzentrieren. Seine linke Wange war taub und so fiel ihm das Sprechen schwer. Die Erkenntnis, die er eben gewonnen hatte, gab ihm die Kraft die Worte zu finden und ruhig auszusprechen. Er nährte sich an der Hoffnung, die sie versprachen:


"Verzeiht! Darth Victorious hat mich eingelassen, er sah in mir Potential und hat mich als nützlichen Diener erkannt. Ich sollte aufgrund meiner Erfahrung als Bibliothekar hier arbeiten, das waren seine genauen Anweisungen. Ich kann es zum Sith bringen und ihm damit dienen."

Saphenus überlegte kurz ob er weitersprechen sollte.

"Ihr wollt doch nicht gegen seine Anweisungen verstoßen?

Diese Frage war der Knackpunkt. Damit setzte er alles auf eine Karte. Es konnte sein, dass sie den Scriptor unnötig provozieren würde, vielleicht stachelte ihn gerade das an um Saphenus ein Ende zu bereiten, aber diese setzte auf etwas ganz anderes. Es musste in diesem Tempel eine Hierarchie geben! Ohne kam selbst der Orden der Jedi nicht aus und sein Instinkt sagte ihm, dass Darth Victorious über dem Scriptor stand. Die Aura des Mannes am Tor war intensiv gewesen, dunkel, schwarz. Zwar spürte er den Hass des Scriptors, aber er wurde nicht auf die gleiche Art eingeschüchtert. Bei Victorious hatte es keiner Worte bedurft, es hatte ein Blick gereicht um jeden in die Schranken zu weisen. Der Scriptor brauchte rohe Gewalt, er musste Schmerzen zufügen um sich die Leute gehorsam zu machen! Und wenn Victorious über diesem Menschen stand, dann musste der seine Anweisungen befolgen.


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Serenety erklärte, dass sie sich gewünscht hätte, dass auch andere sich eingestehen würden, welche Probleme sie hatten und dann auch zu handeln begannen. Das schien nicht die Regel zu sein. Auch wenn man etwas anderes glaubte, niemand war fehlerlos und es traf alle Altersgruppen.

Das Imperium hatte definitiv nicht den Fokus auf das Seelenheil der eigenen Soldaten und schon gar nicht auf dass der Bevölkerung.
"Den einfachen Weg gibt es nicht. Außer man beschreitet ihn nicht selbst, sondern wird den Weg in der Sänfte getragen. Es ist aber dann nicht ehrenhaft. Und für uns Frauen ist es in dieser Welt nicht einfach. Und selbst hier verheißt der sogenannte einfache Weg keine Erleichterung. Man sollte trotz allem noch am Ende des Tages sich in den Spiegel schaun können. Wenn Sie darauf anspielen, dass sich manche Frauen scheinbar ihre Sporen auf anderen Ebenen verdienen, so ist das sicherlich auch nicht für alle ein wirklich einfacher Weg. Sicherlich gibt es auch einige, die keinerlei Skrupel besitzen, ich denke aber, diese werden nicht die Mehrheit stellen. Ich habe ein paar Beispiele schon gesehen und die Erfolgsquote über so eine Abkürzung ist eher gering. Die Enttäuschung und die Tränen und die Erkenntnis, dass man sich umsonst hat benutzen lassen. Das ist kein einfacher Weg. Oder man fügt sich still und bleibt leise. Dann wird man als Frau nicht ernst genommen und versauert irgendwo auf einem verlorenen Posten. " erwiderte die Chiss auf Serenety's Anspielung auf den einfachen Weg und ob es nicht auch besser wäre, diesen manchmal zu gehen. Es würde einem viel Ärger ersparen.
Doch dieser Schein trügte oft.

Als Carla das Angebot ihrer Gesprächspartnerin annahm, reagierte diese erfreut und erklärte, dass es schon seltsam war, welche Wege das sogenannte Schicksal ging. Und sie gemeinsam einen Weg finden würden, mit den Fähigkeiten umzugehen.
"Viele Kulturen versuchen in dem Geschehen einen Sinn zu erkennen, oder ein Muster um sich nicht in der Ungewissheit zu verlieren. Einige nennen es Schicksal, andere bestreiten dies. Ein abschließendes Urteil wird sich kaum finden lassen. Ich denke, dass es eine gewisse Gesetzmäßigkeit gibt, ein Zusammenspiel von Energien und Naturgesetzen. Ein Wechsel von anziehenden und abstoßenden Kräften. Am Ende ergibt sich eine Art Muster mit immer wiederkehrenden Strukturen, so dass man im Entstehen sagen kann, es muss so sein, aber man kann es nicht voraussagen.
Ein schönes Beispiel ist Schneeflocken. Obwohl sie sich ähneln, so deutlich man ihre Struktur erkennen kann, soviel man auch über deren Entstehung weiß, nach welchen Regeln sie entstehen, so weiß man wiederum nicht... so hat keine Schneeflocke jemals das exakt selbe Aussehen, wie eine andere.
Vereinfacht kann man es Schicksal nennen und wie auch immer wir dieses Ereignis jetzt hier benennen, am Ende zählt, was wir daraus machen. Man weiß nie, was der Tag bringt, und dass macht ihn so spannend."
erwiderte Carla mit einem Lächeln.

Sie gingen in Richtung des Tresens, an dem Ilena noch ihren letzten Kunden verabschiedet hatte und auf dem Weg dorthin erklärte Serenety, zu Carla's Frage der Teeempfehlung, scherzhaft:
„Ich könnte ihnen eine Menge empfehlen. Allerdings befürchte ich, dass sie dann den halben Laden mit sich nehmen würden“,
Woraufhin die Chiss mit einem Lächeln nickte:"Die Wahrscheinlichkeit dürfte keine geringe sein."

Die Teeladenbesitzerin freute sich, dass die beiden Offizierinnen sich so gut verstanden und befragte Serenety nach ihrer Bestellung.
Diese gab an, dass deren Vorliebe bekannt sei und sie wählte auch auf die Nachfrage hin, 7 Teesorten für Halijc'arl'ajkartia aus.
Serenety bestand auch darauf, diese selbst zu bezahlen und umgehend wurde verkündet, dass sie keinen Widerspruch hinnehmen würde.
"Wenn es sich so verhält, dann nehme ich dieses großzügige Geschenk an, und bedanke mich bei ihnen von ganzem Herzen." entgegnete Carla und deutete eine Verbeugung an und legte ihre rechte Hand auf Herzhöhe.

„Wollte ihr beiden euch nicht das Du anbieten? Nicht das mich dies was anginge, aber ich werde einfach nicht das Gefühl los, dass es dafür Zeit wird“, fragte Ilena schließlich, woraufhin Serenety zustimmte:
„Ich finde diese Idee wundervoll. Was denken sie Miss Halijc’arl’ajkartia? Zumal, wenn ich sie zu mir nach Hause einlade und sie auf meinen Vater treffen, er sie schon in die Familie aufnehmen wird. Also hätten sie letztlich keine andere Wahl als zuzustimmen."

"Auch hier würde ich keine Argumente für Widerworte finden." erklärte Carla und nickte mit dem Kopf.
"Bei uns Chiss beginnt das Problem der Verständigung mit anderen Völkern schon bei der Aussprache unserer Namen. Es hat sich daher eingebürgert uns beim Rufnamen zu nennen, ohne uns danach zu fragen. Mit der Zeit haben wir uns aber an diesen Kompromis gewöhnt, beziehungsweise wir nehmen es als das geringere Übel hin. Wie ich bereits feststellen durfte haben Sie ja beide keinerlei Probleme meinen Namen korrekt auszusprechen. Ich möchte den Kreis also schließen und Ihnen beiden ganz offiziel anbieten, mich mit meinem Kurznamen 'Carla' anzusprechen." fügte sie hinzu und nickte beiden Frauen zu und reichte ihnen die Hände.

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[ Bastion / Bastion Center / Sithtempel / Bibliothek ] Edgar, Saphenus, Talita, Tenja, weitere Jünger

Edgars Therapie hatte offensichtlich Erfolg gezeigt. Der Zabrak antwortete klar und ohne einen einzigen Stotterer. Fast schon ein wenig enttäuscht überlegte der Mensch ob er noch einmal nachsetzen sollte. Immerhin war die Kreatur vor ihm ein Zabrak und die verdienten es nicht anders, doch dann entschied anders. Immerhin war Saphenus mit dem Wissen von Darth Victorious hier. Dass der Krieger sich dazu herabgelassen hatte, diesem Schwächling genaue Anweisungen zu geben, hielt der Mensch dagegen für unwahrscheinlich. Realistischer war, dass er den Vorschlag einfach nur abgenickt hatte und sich dann wieder der Folterung irgendeines niederen Jüngers gewidmet hatte.

Angestrengt überlegte der Scriptor, wie er den Jünger wieder loswerden könnte und rieb sich das bärtige Kinn. Der Zabrak sprach jedoch weiter. Er erklärte, dass er das Potenzial zum Sith hätte. Kurz versuchte Edgar an sich zu halten, doch dann brach er in lautes Gelächter aus. Das war ja grade zu herrlich!


„Ein Zabrak der nicht kämpfen kann, ein Bücherwurm, will zum Sith werden!“

Keuchte er hervor und bog sich vor Heiterkeit. Wie konnte Saphenus ernsthaft glauben, jemals so weit aufzusteigen? Nicht einmal Edgar hatte gute Aussichten in naher Zukunft entdeckt zu werden. Aber wahrscheinlich bräuchte der Gehörnte noch ein paar Einheiten Prügel mehr, bevor er das verstehen würde. Edgar würde die Aufgabe nur zu gern übernehmen, die Victorious an ihm selbst ausgeführt hatte. Und wenn er den Gehörten mit seinen Handlungen zu einer dummen Aktion provozieren könnte, umso besser! Er würde sein jämmerliches Leben durchaus sehr gerne beenden.

„Hast du dir denn schon einen Titel überlegt?“

Lachte er weiter und wischte sich eine Träne der Heiterkeit aus dem Augenwinkel

„Weißt du, es sollte etwas sein dass du dir passt. Wie wäre es mit Darth Hornmade? Oder Lord Bücherwurm?“

Edgar stützte sich an einem Tisch auf und schöpfte Atem. Geflissentlich ignorierte er die Spitze Frage seines Gegenübers, ob er denn Victorious Anweisungen vernachlässigen wollte. Offenbar hatte der Zabrak doch noch so etwas wie Biss. Aber das würde der Mensch ihm noch früh genug austreiben. Jetzt galt es zunächst das Können des Iridonianers zu prüfen und, wenn er Glück hatte, umgehend wegen Unfähigkeit zu annihilieren.

Talita!“

Wie ein Peitschenhieb knallte die Stimme des Scriptors durch den Raum und an ihrem Tisch zuckte die verwirrte Frau zusammen

„Du wirst unseren verehrten Lord Asticot hier in die Abläufe der Bibliothek einführen. Komm her“

Ihrer Fahrigkeit und Angst zum Trotz erhob sich Talita zügig von ihrem Platz und kam durch den Raum gelaufen. Nach der stummen Frage der Frau, von der sie klug genug war sie nicht auszusprechen, wer denn nun schon wieder Lord Asticot war, wies Edgar fast schon beiläufig mit dem Kinn auf Saphenus.

„Ihr beide werdet die gesammelten Werke von Darth Sik katalogisieren und einordnen, die Lord Perish vorhin von einer Mission mitgebracht hat“

Edgar wies auf eine Kiste mit Schriftrollen und Büchern, die der Krieger in einer Ecke abgestellt hatte.

„Du kennst das Prozedere. Originaltitel, Übersetzung, Art des Mediums und so weiter. Das sollte euch ja keine Schwierigkeiten bereiten“

Der Scriptor grinste gemein. Zum Einstieg hatte er dem Neuen eine äußerst schwere Aufgabe gestellt. Die Chancen waren hoch, dass der Zabrak es nicht schaffen würde, selbst mit den zugänglichen Wörterbüchern, die Titel zufriedenstellend aus dem Sith zu übersetzen und somit die Aufgabe zu lösen. Edgar freute sich schon darauf die beiden für ihr Versagen zu bestrafen. Ob Talita in ihrem Zustand überhaupt darauf kommen würde, die allgemein zugänglichen Bücher über die Sprache und Geschichte der Sith zu rate zu ziehen? Sie würden sehen.

„Danach, Asticot, kommst du wieder zu mir und erzählst mir etwas von dir. Ich führe Buch über alle niederen Geschöpfe, die in meiner Bibliothek arbeiten“

Ohne den beiden noch eines Blickes zu würdigen, drehte Edgar sich um und ging auf seinen Schreibtisch zu. Auf dem Weg drückte er Tenja die leere Tasse in die Hand und befahl ihr neuen Tee besorgen zu gehen. Er hatte genug Zeit verschwendet. Zu arbeiten gab es heute noch viel und die Sith waren strenge Arbeitgeber. Es galt Berichte zu schreiben und die Ankunft von Rufo Darios abzupassen, der zweifelsohne bald auftauchen würde. Noch einmal ging Edgar die Schritte seiner Rache und stellte fest, dass er nichts vergessen hatte. Die Datendisk war positioniert, der Brief im Regal, in einem Buch über die Geschichte der Sith, kurz, alle privaten Angelegenheiten waren geregelt.

[ Bastion / Bastion Center / Sithtempel / Bibliothek ] Edgar, Saphenus, Talita, Tenja, weitere Jünger
 
[Bastion - Sith-Orden – Cantina– Kira, Bero und Jolina mit Baby Adria und Abseits Cyrus]

Jolina hatte recht. Viele mussten hier eigentlich wissen, wo sich jene Zirkel befanden. Nur sie hatte sich nie für sie interessiert und daher nicht darauf geachtet. Ihrer ehemaligen Erzfeindin schien es nicht anders zu gehen. Diese hatte momentan aber auch generell wenig Gehör für sie und schien es weniger eilig zu haben als sie. Eine Tatsache, die Kira zunehmend ärgerte. Noch eine Weile beobachtete Kira das Gespräch zwischen Jolina und Bero und schob dann recht ruckartig den Stuhl zurück und erhob sich so grazil wie möglich. Sofern es mit einem Baby möglich war.

„Schön! Ich gehe schon mal vor raus. Mir dauert dein kleines Kaffekränzchen zu lange. Für mich gibt es andere Prioritäten als einen lausigen Schüler, den man am Ende doch töten muss, weil sie zu nichts zu gebrauchen sind. Sie enttäuschen einen ja doch nur.“

Meinte Kira schnippisch und grinste Bero abfällig an.

„Ich erwarte von dir, Jolina, dass du mir sobald wie möglichst folgst.“

Mit einem eindringlichen Blick in Richtung der anderen Frau, wandte sich Kira schließlich ab und verließ mit ihren geräuschvollen schwarzen Absatzstiefeln die Cantina.
Kira hatte vor sich irgendeinen Droiden zu suchen. Vielleicht einen aus der Verwaltung des Komplexes. Dieser musste schließlich über die Belegung aller Räumlichkeiten Bescheid wissen. Schließlich traf sie auf einen Protokolldroiden an einem der Terminals.


„Droide?! Ich suche den Zirkel der Alchemisten. Wo kann ich sie finden?“

„Oh, Hallo! Mein Name ist C-6-„

„Schwatz nicht dumm rum! Wo finde ich die Alchemisten?!“

„Oh, Entschuldigen Sie! Droiden schwatzen nicht, sondern kommunizieren über den Vokabulator und dem Kommunikationsmodul. Ich bin C-62TS, zu ihren Diensten!“

Kira knirschte bereits mit ihren Zähnen, da sie die bodenlose Frechheit des Droiden kaum ertragen konnte. Sie rang mit sich, diese Blechbüchse einfach zu verschrotten, besann sich dann aber eines Besseren und zählte bis drei und holte noch einmal tief Luft.

„Jetzt pass mal auf, mein silberner, dummer Droide! Ich habe dir bereits zwei mal eine Frage gestellt und du hast sie mir nicht beantwortet! Entweder du lieferst mir jetzt die Antworten die ich brauche oder ich bringe dich unverzüglich zur Müllpresse!“

Zischte Kira völlig entnervt und Adria gab dabei einen Laut von sich, der alles andere als zufrieden klang. Die Sith hoffte, dass ihr Kind deswegen nicht jeden Moment anfing zu schreien.

„Natürlich! Aber für die einzelnen Zirkel bin ich nicht zuständig.“

„Was sagst du da?!“

„Ich kann natürlich auch eine Ausnahme machen, da ich ohnehin gerade vor dem richtigen Computer stehe. Einen Moment!“

Kira lehnte sich an den Thresen und hoffte, dass der Droide endlich mit den nötigen Informationen rausrückte.

„Der Zirkel der Alchemisten befindet sich in der untersten Ebene A1009. Über den Turbolift 3 erreichen sie den Block am schnellsten. Lassen sie mich sie aber vorwarnen, dass die meisten Zirkel keine uneingeladenen Gäste gerne dulden.“

„Interessiert mich nicht.“

Sagte Kira und wandte sich prompt ab, um den besagten Turbolift aufzusuchen.

„Aber sie wollten doch den Standort der Zirkel wissen!“

Hörte Kira den Droiden noch plappern, der ihren Satz wohl fehlinterpretiert hatte. Kira seufzte genervt und leider fing ihr Baby wirklich an zu schreien, als sie den Turbolift betrat. Was fehlte ihr denn jetzt schon wieder?!

„Wird wirklich Zeit, dass du älter wirst!“

Meinte Kira, während sie versuchte das laute Geschrei zu ignorieren. Das war wohl nichts mit leisem, unauffälligem Eintreten in den Zirkel. Der Turboluft öffnete sich in der Ebene A und Kira trat heraus und ihr Kind füllte die Stille mit ihrem Geschrei.

Bastion- Sith Orden-Ebene der Zirkel der Alchemisten- Kira und Adria
 
[Bastion | Sith-Orden | Bibliothek] - mit Saphenus, Edgar Tlalloy und anderen Jüngern

Das Lachen des Scriptors (Edgar Tlalloy) hallte durch den Raum. Er prustete und hielt sich seinen Bauch als könne er vor Lachen kaum noch atmen. Ihn schien die Vorstellung unglaublich zu amüsieren, dass Saphenus ein Sith werden wollte. Saphenus sah zu ihm auf. Er lag immer noch am Boden und der Schmerz hatte kaum nachgelassen. Er spürte noch die Tritte und den Hohn des Menschen, der ihn eben noch so nah an den Abgrund getrieben hatte. Wenn er nicht die Sprache wiedergefunden hätte, wäre er jetzt wahrscheinlich tot. Das Monster hätte die Kontrolle übernommen und in gnadenlosem Hass gewütet. Vielleicht hätte er zumindest den Scriptor mit in den Tod reißen können, überlegte er. Seine einzige Hoffnung ruhte jetzt darauf, dass seine Worte Anklang fanden, dass seine Schlussfolgerung richtig Darth Victorious tatsächlich der Ranghöhere war. Das Lachen des Scriptors verunsicherte ihn. Plötzlich war er sich nicht mehr so sicher ob seine Worte klug gewählt waren. Vor allem schien das Lachen kein Ende nehmen zu wollen. Der Scriptor fand die Vorstellung, dass der am Boden liegende Zabrak wirklich ein Sith werden konnte, so amüsierend, dass er ihm spöttische Namen an den Kopf war. Er solle sich doch Lord Bücherwurm nennen wenn er einmal an der Spitze des Imperiums stand. Wie oft hatte Saphenus so Spitznamen schon gehört? Schon früher hatte man ihn geärgert, weil er so oft wie er konnte in seine Bücher vertieft war. Irgendwann hatte er einfach damit angefangen diese Beleidigungen als Kompliment zu nehmen. Bücher waren seine Leidenschaft und wenn die anderen zu dumm waren gute Bücher zu lesen und sich lieber vom HoloNet berieseln ließen, sollten sie doch. Saphenus hatte diese Partygänger und Einfallspinsel immer verachtet. Bei den Partys seiner Frau war er genervt gewesen von den inhaltsleeren Worthülsen, die sie austauschten. Keiner hatte einen Sinn für Geschichte oder Weltpolitik gehabt, von literarischer Kunst ganz zu schweigen. Wie sehr hatte er sich in den Momenten immer gewünscht alleine zu sein.

Das Lachen des Scriptors schien eine Ewigkeit zu dauern. Saphenus sah zu ihm hoch und überlegte schon ob er einfach versuchen sollte aufzustehen und davonzugehen. Er hatte nicht den Eindruck, dass er das bemerken würde. Aber noch traute Saphenus seinem Körper nicht, er musste erst wissen welcher Schaden angerichtet worden war. Dann...ganz urplötzlich war das Lachen vorbei und ein gebrülltes "Talita!" schallte durch den Raum. Wo eben noch so etwas wie Heiterkeit in den Augen des Scriptors gewesen war, war nun wieder nur Verachtung zu finden. Saphenus versuchte sich etwas aufzurichten. Sein Bauch schmerzte von den Tritten und er hatte kurz das Gefühl, dass eine Rippe gebrochen war. Saphenus fuhr kurz mit seiner Hand über die Brust. Nein, eine Rippe war nicht gebrochen. Dafür war seine Hand feuerrot, die Haut spannte sich und brannte. Der Tee hatte keine schweren Verbrennungen verursacht, aber schön war es nicht. Er war kaum ein paar Stunden hier und was hatte er alles erdulden müssen? Er war bedroht, geschlagen, von einer Explosion erfasst und wieder geschlagen und getreten worden. Das alles kam ihm vor wie in einem schlechten Holovid. So etwas konnte man sich gar nicht ausdenken, die Gewalt, die hier herrschte, war für normale Begriffe unbeschreibbar. Und doch, Saphenus war nun ein Teil dieser Welt, das war ihm klar. Natürlich konnte er versuchen zu fliehen, er konnte sich auf einem neutralen Planeten verstecken, aber was würde dann passieren? Selbst wenn er das schaffen würde, wie sollte er überleben wenn er kaum eine einfache Prügelei überstand? Viel wahrscheinlicher war es ohnehin, dass er schon hier aufgehalten wurde. Die Wachen vor dem Tempel würden ihn mit Sicherheit fragen wo er denn hinwolle und im Moment kam er nicht mal aus der Bibliothek heraus. Der Scriptor würde doch nicht sein neuestes Spielzeug gehen lassen. Auch unter der Voraussetzung, dass er das alles schaffen würde, dann waren da immer noch die Jedi. Mittlerweile musste der Mord untersucht worden sein, die Spuren würden darauf hinweisen, dass jemand die Macht benutzte. Man würde die Jedi einschalten und früher oder später würden sie ihn finden. So oder so, er war am Ende. Seine einzige Chance war es, hier auf Bastion irgendwie zu überleben, er musste lernen die Macht zu beherrschen und vielleicht...wäre er dann stark genug. Das Monster in ihm zischte kurz als wolle es nicken und sagen, dass es ihn stark machen würde, dass die Dunkelheit seine Ketten sprengen würde.

Während Saphenus in Gedanken versunken war, hatte Talita den Raum durchquert und war nun bei ihnen. Kurz schaute sie mitleidserfüllt auf Saphenus als wolle sie ihm helfen, aber darum ging es dem Scriptor nicht. Sie sollten arbeiten, ganz egal ob sie dazu mit den Verletzungen im Stande waren oder nicht. Es ging um die Werke eines gewissen Darth Sik, sie sollten...übersetzt und katalogisiert werden? Saphenus hatte sich mit alten Sprachen beschäftigt, allerdings wusste er nicht ob die Sith vielleicht ihre ganz eigene gehabt hatten. Ihm wurde mulmig bei dem Gedanken an die Aufgabe. Obwohl es um Bücher ging beschlich ihn das Gefühl, dass der Scriptor ihm keine einfache Aufgabe geben würde mit der er sich erstmal einarbeiten konnte. Nein, er würde ihm das Leben nicht leicht machen! Selbst wenn er seine Aufgabe erfüllen würde, der Scriptor befahl ihm danach wieder zu ihm zurückzukehren und weiter über sich zu erzählen. Saphenus war klar, dass auf seine Vergangenheit nur weiterer Spott folgen würde. Ihm wurde bewusst, dass er ganz und gar nicht die Absicht hatte sich noch weiter mit diesem Scheusal zu unterhalten.

Mühsam versuchte er aufzustehen. Im ersten Moment war er sich sicher, dass seine nicht mitmachen und nachgeben würde, aber dann trugen sie ihn doch. Er musste kurz tief Luft holen, der Scriptor ging währenddessen zu seinem eigenen Schreibtisch und beachtete ihn nicht weiter. Er demonstrierte genau, dass er der einzige von Wichtigkeit war und würdigte die anderen keines Blickes. Doch Saphenus war nicht so dumm zu glauben, dass er nicht weiter beobachtet wurde.
Talita merkte wie unsicher Saphenus auf seinen Beinen war und nachdem sie ängstlich zu ihrem Peiniger geschaut hatte, griff sie ihm unter die Arme. Der Zabrak hielt sich an ihr fest und atmete durch.


"Danke!", flüsterte er in ihre Richtung.

Sie antwortete nicht sondern begleitete ihn zu der Ecke in der die Kiste mit den Büchern lag, die sie übersetzten und sortieren sollten. Es waren viele. Selbst wenn sie sich beeilten, es würde Stunden dauern alle zu erfassen. Zum aller ersten Mal in seinem Leben graute es Saphenus davor in einer Bibliothek zu arbeiten!

Talita starrte auf den Boden. Sie schien etwas sagen zu wollen, aber vielleicht traute sie sich nicht. Dann schien sie ihren ganzen Mut zusammen zu nehmen. Ihre Stimme stotterte genau wie die von Saphenus eben. "Es tut mir leid, was er gemacht." Saphenus wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Wieso tat es ihr leid, sie konnte doch gar nichts dafür. Sein Blick wanderte wieder zu ihrem verbundenen Kopf, er musste einfach fragen:


"Was ist mit dir passiert, hat er dir das angetan?" Mitleid schwang in seiner Stimme mit, mehr als er beabsichtigt hatte. Sie zuckte bei seinen Worten zusammen und griff sich unwillkürlich an ihr Gesicht. Tränen sammelten sich in ihren Augen und sie musste sich offenbar stark zurückhalten nicht plötzlich zu weinen anzufangen. "Nnnichts, nichts...Lass uns lieber arbeiten, oder wir werden wieder bestraft werden.", flüsterte sie stockend.

Saphenus wusste, dass er nichts weiter von ihr erfahren würde. Das war einfach nicht der richtige Ort und nicht der richtige Augenblick um so ein Gespräch zu führen. Kurz schaute er in Richtung des Scriptors. Er war versunken in seine eigenen Dokumente. Dem Zabrak fuhr ein eiskalter Schauer über den Rücken bei dem Gedanken an das, was passieren würde, wenn sie nicht erfolgreich waren.

Er wandte sich den Büchern zu. Sie waren alt, sehr alt. Ihre Seiten schon leicht vergilbt, die Ledereinbände teilweise beschädigt. Man musste sie sehr vorsichtig behandeln. Zitternd griff er nach einem der Bücher und nahm es in die Hand. Es fühlte sich...gut an, dass Papier auf seiner Haut zu spüren. Das Gewicht der Lektüre lag angenehm in seiner Hand und fast war er daran erinnert wie er zuhause in seiner Bibliothek saß und las. Wäre da nicht der Scriptor gewesen, dessen Blick Saphenus plötzlich im Rücken spürte. Er traute sich nicht sich umzudrehen und schlug stattdessen das Buch auf. Direkt wurde ihm klar, dass er die Sprache nicht kannte. Wie sollte er diese Aufgabe dann lösen? Er war Bibliothekar gewesen, verdammt und kein Dolmetscher. Seine Eltern hätten ihm helfen können, aber sie waren...unerreichbar. Schwermut überfiel ihn für einen kurzen Moment, dann konzentrierte er sich wieder auf seine Aufgabe.


"Kannst du das lesen?", fragte er leise Talita. Wenn sie beide das nicht konnten, waren sie aufgeschmissen.

"Ein wenig.", flüsterte sie. "Ich bin schon...länger hier, ein bisschen habe...kann ich die Sprache." Der Menschenfrau stockte zwischen den Wörtern immer kurz der Aten und man sah ihr beim Sprechen an, dass die Verletzung ihr Schmerzen bereitete.

"Ich kann es nicht.", antwortete Saphenus. Ein kurzer Moment der Panik strich durch Talitas Augen, sie wusste, es würde nun an ihr hängen bleiben. "Wir müssen...diese Bücher sind durcheinander. Erstmal...Ordnung." Sie hatte Recht. Erstmal mussten sie sich einen Überblick verschaffen...

Saphenus wusste nicht, wie lange die beiden schon über den Büchern brüteten und versuchten sie in die richtige Reihenfolge zu bringen. Er konnte kaum erkennen wann sie geschrieben worden waren, dafür fehlten ihm selbst die grundlegendsten Kenntnisse der Sprache. Er war Talita keine Hilfe, das wusste er. Die Arme schien ihre letzten Kraftreserven aufgebraucht zu haben. Der Zabrak war genervt. Immer wenn er nicht hinsah spürte er die Blicke des Scriptors, wie ein Aasgeier wartete er darauf, dass sie einen Fehler machten und von ihm bestraft werden konnten. Es musste doch eine Möglichkeiten wie er wenigstens ein bisschen schneller arbeiten konnte, so würden sie vor Altersschwäche hier sterben bevor sie auch nur die Hälfte der Kiste durchgearbeiteten hatten! Gab es hier nicht...Bücher über so etwas? Augenblicklich wurde Saphenus klar, was für ein Idiot er doch war. Natürlich gab es hier Bücher, sie waren in einer Bibliothek gottverdammt. Schnell fragte er danach, seine Stimme überschlug sich fast:

"Talita, gibt es hier Bücher über die Sprache der Sith, oder ihre Kultur, irgendwas, das mir helfen kann?" Gespannt sah er sie an. Sie schien selbst überrascht zu sein, dass sie noch nicht daran gedacht hatten und zeigte ihm dann die Richtung in der sie zu finden sein sollten. Saphenus erhob sich und streckte seinen Rücken durch. Irgendwo in seinem Körper knackte es dabei kurz. So schnell es ging bewegte sich Saphenus zu der Stelle wo er die Bücher finden würde. Dabei schaute er nur auf den Boden, er wollte keinen Blickkontakt mit dem Scriptor riskieren. Und tatsächlich, sie standen da als hätten sie nur auf ihn gewartet. Behutsam nahm er sie in die Hand, Bücher über die Sprache der Sith und vorsichtshalber auch über ihre Vergangenheit.
Die Bücher waren schon mit Staub bedeckt, man hatte sie lange nicht mehr in die Hand genommen. Dass eines dabei sehr sauber aussah, fiel Saphenus in dem Moment nicht auf. Als er wieder zu Talita zurückging, spürte er die Entbehrungen des Tages. Während der Arbeit hatte er sich von den Schmerzen ablenken können, nun spürte er sie wieder.

Vorsichtig legte er die Bücher auf den Boden. Talita erschrak sich und schreckte hoch als sich Saphenus neben ihr niederließ. Sie sagte jedoch nichts und wandte sich gleich wieder ihrer eigenen Arbeit zu. Man sah ihr an, dass sie die Angst vor weiterer Bestrafung trieb.
Saphenus schlug das Buch über die Sprache der Sith auf und begann zu lesen. Es war utopisch zu denken, er könnte jetzt mal eben eine Fremdsprache lernen, aber zumindest ein paar Wörter konnte er sich einprägen um die Exemplare besser sortieren zu können.

Es war...mühsam. Saphenus hatte immer noch das erste Buch in der Hand, dessen Titel und Daten er übersetzen wollte und las nebenher in dem Buch über die Sprache der Sith. Er hatte das Gefühl kaum voran zu kommen. Talita war ebenso erschöpft wie er. Sie hatten Durst und ihre Mägen knurrten. Dem Zabrak war es bisher gelungen den Inhalt eines Absatzes nachvollziehen zu können. Dieser Darth Sik hatte sehr merkwürdige Vorstellungen davon wie ein Bewusstsein aufgebaut war:


'Vernunft, Mut und Begierde, aus diesen drei Teilen schafft sich der Geist. Sie halten einander in der Waage, jeder hat seine spezielle, ihm besondere Situation, in der er aktiv werden kann. Wir sind darauf angewiesen, dass dem so ist. Nichts darf dieses zarte Gefüge stören, sonst wird eine Seele geschaffen, die sich nicht in diese Welt einfügen kann. Rastlos wandert diese verlorene Seele sodann durch die Welt, getrieben von plötzlich auftretenden Veränderungen des Bewusstseins und des Handeln. Für einen Außenstehenden wirkt dieses Wesen wie gespalten, wie hin und her gerissen. In dem einen Moment wie ein rationaler Mensch, der nur vom Abwägen objektiver Entscheidungskriterien angetrieben wird, zu einem vernunftlosen Monster, das nur seine eigenen, niederen Bedürfnisse vor Augen hat. Meine Forschungen haben noch nicht gezeigt wodurch das Gefüge gestört werden kann, ich schließe eine Einwirkung der Macht nicht aus...'

Saphenus wurde beim Lesen schwindelig. Er musste sich zu sehr darauf konzentrieren was die Wörter bedeuteten. Eigentlich schlug er fast jedes Einzelne nach und versuchte sich einen Reim darauf zu machen, was dann der ganze Satz zu bedeuten hatte.
Immer wieder entfielen ihm einzelne Wörter und er musste sie noch einmal nachschlagen. Schon wieder, er wusste, dass er das Wort eben nachgeguckt hatte, aber sein Gedächtnis ließ ihn im Stich. Frustriert seufzend griff er nach dem Buch über die Sprache der Sith. Dass er ein anderes in der Hand hielt wurde ihm bewusst, als ihm daraus ein Zettel auf den Schoß fiel. Auf dem Zettel stand eine Botschaft, sie war mit Tinte geschrieben worden! Wie ungewöhnlich, dachte sich Saphenus. Das ist doch gar nicht mehr üblich. Der Text sah neu aus, frisch. Er war noch nicht verblichen, man hatte ihn erst vor kurzem geschrieben.

'Disc ist im Keller. Du weißt was zu tun ist. Enttäusche mich nicht, ich will meine Rache!'

Saphenus wusste damit nichts anzufangen. Er stupste Talita an der Schulter an und hielt ihr den Zettel vor ihr Gesicht. Kurz war ihr Gesicht schmerzverzerrt, dann wurde sie nachdenklich.


"Das war in diesem Buch, was hat das zu bedeuten?", fragte Saphenus irritiert.

Talita antwortete nicht. Sie schien nachzudenken und mit sich zu ringen. "Ich weiß es nicht.",
gestand sie schließlich. "Aber.... hier schreibt nur einer mit einem Füllfederhalter und das ist Tlalloy...ich meine, der Scriptor", verbesserte sie sich und guckte dabei zu eben diesem hin. Er schien gar nicht mitbekommen zu haben was die beiden da gefunden hatten.

"Von was für einer Rache handelt diese Botschaft denn, für wen war sie bestimmt?" So viele Fragen geisterten Saphenus durch den Kopf. Wieso würde der Scriptor eine handgeschriebene Notiz in einem Buch verstecken, was hatte er vor? Offensichtlich konnte es nichts Gutes bedeuten, niemand würde sonst so geheimnisvoll und vorsichtig sein!

"Wir...wir sollten, der Zettel muss weg! Wenn er uns damit erwischt...", murmelte Talita und Saphenus spürte die Angst, die von ihr ausging. "Was ist passiert?", fragte er mit Nachdruck. Er musste es wissen! Sie zögerte und rang mit sich. Offensichtlich wollte sie gar nichts damit zu tun haben, sie hatte solche Angst vor dem Scriptor. Dann aber sagte sie so leise, dass der Zabrak kaum verstand was sie sagte: "Hier weiß es jeder. Der Scriptor wollte ein Sith werden, doch der Lord, der ihn eigentlich zum Schüler nehmen sollte, hat jemand anderen vorgezogen, einen Zabrak. Dabei ist auch...das passiert.", stockte sie kurz und zeugte auf ihr Gesicht. "Er hat getobt und geschrien und geschworen, dass es ihnen noch leidtun würde. Wir würfen das niemanden erzählen, er tötet uns sonst!" Die letzten Worte sprach sie so eindringlich wie sie es mit ihrer zitternden Stimme nur konnte. Doch Saphenus war schon in seinen Gedanken versunken. Dieser Zettel bedeutet nichts Gutes. Wenn der Scriptor wirklich Rache üben wollte, dann gab es jemanden, der leiden sollte. An irgendjemanden musste die Rache gerichtet sein! Wenn sie diesen jemand finden würden...Saphenus waren solche Intrigen eigentlich fern. Früher hätte er die Notiz nicht beachtet, was interessierten ihn auch die Scherereien der anderen? Sollten sie über einander herfallen, ihm war es egal gewesen. Aber jetzt, das war seine Chance! Er wusste, dass der Scriptor nur darauf wartete ihm wieder eine Lektion zu erteilen und er war sich nicht sicher wie lange er das überleben würde. Körperlich hatte er kaum jemandem was entgegen zu setzen, er hatte sich zeitlebens wegen seiner schwachen Physis verachtet. Aber wenn sie denjenigen finden würden auf den es der Scriptor abgesehen hatte...

"An wem würde er sich rächen wollen?", fragte Saphenus ungeduldig. Er konnte nicht das Risiko eingehen und noch mehr Zeit verstreichen lassen. Irgendwann würde sich der Scriptor wieder ihnen widmen und wenn er dann die Notiz in ihren Händen fand...dann waren sie dem Tode geweiht! Talita riss die Augen auf. "Nein, das geht nicht, du kannst...das geht nicht!" sagte sie fast panisch als ihr klar wurde was der Zabrak plante. "Sag es mir, das ist unsere einzige Chance ihm zu entgehen. Er wartet doch nur darauf, dass er uns eines Tages aus irgendeinem Grund wieder Schmerzen zufügen kann!", erwiderte dieser. Er spürte wie sehr es Talita widerstrebte seine Frage zu beantworten, aber Saphenus war fest entschlossen. Das Monster in ihm wirbelte vor Aufregung umher, ihm gefiel das Adrenalin, das durch Saphenus' Adern pumpte und ihm neue Kraft verlieh. Die Vorstellung den Scriptor von einem mächtigen Sith vernichtet zu sehen, trieb das Monster an.
"Ich weiß nicht, wie der Sith heißt", gab Talita schließlich zu. Saphenus glaubte er das, aber er wusste auch, dass sie sich damit aus der Affäre ziehen wollte. "Weißt du wie er aussieht?", fragte er sie und sie musste nicken. "Dann beschreib es mir und wir suchen ihn!"

Saphenus und Talita schlichen an den Regalen der Bibliothek entlang. Die in ihnen gesammelten Datenträger, Schriftrollen und Bücher schirmten sie vor den Blicken des Scriptors ab. Sie hofften inständig, dass er nur mitbekommen hatte, wie sie ihre benutzten Bücher an ihre Plätze zurückgebracht hatten und ihnen sonst keine Aufmerksamkeit mehr schenkte. Schnell waren sie an einer Tür angelangt, die von dem Schreibtisch des Scriptors nicht einsehbar war und dann...dann waren sie in einem der dunklen Korridore. Beide zitterten vor Aufregung und ihre Kleidung war nass vom Schweiß. Sie sahen sich kurz an und wussten: wenn ihr Plan schiefgehen würde, bedeutete das ihren Tod! Zusammen versuchten sie so viel Abstand zwischen sich und die Bibliothek zu bringen wie möglich damit sie dem Scriptor nicht zufällig über den Weg liefen. Saphenus hatte schon bald die Orientierung verloren, zu schnell waren sie durch die verschachtelten Gänge gelaufen! Das Adrenalin trieb ihn weiter an und das Monster sorgte dafür, dass er nicht vor Schwäche zusammenbrach. Noch konnte es ihn anheizen. Schließlich beschlossen die beiden sich zu trennen. Saphenus drückte ihr die Notiz in die Hand, sie kannte sich im Tempel besser aus. Sie mussten diesen Sith finden, um ihrer beider willen.

Dann...war Saphenus allein. Plötzlich bereute er die Entscheidung, die sie gerade getroffen hatten und Angst kroch in ihm hoch. Das Monster versuchte diese Angst zu nutzen, doch nach ein paar Schritten musste sich Saphenus an einer der kalten Steinwände abstützen. Es war niemand zu sehen und Saphenus musste erst einmal durchatmen. Es war ein Fehler gewesen sich zu trennen, das wusste er plötzlich mit absoluter Sicherheit...


[Bastion | Sith-Orden | Korridore] - mit Saphenus
 
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Carla war der Ansicht, dass es den einfachen Weg nicht gab und Serenety konnte ihr diesbezüglich auch nicht gänzlich wiedersprechen. Dennoch gab es so etwas wie einen „einfachen Weg“ durchaus. Ein einfacher Weg wurde dann beschritten, wenn man von seinen Problemen davon lief, wenn man sich dem Alkohol oder anderen Drogen hingab, wenn man vor sich her lebte. Dies konnte man als einfachen Weg bezeichnen und es gab noch andere Ebenen hierbei die man ebenfalls als einfach bezeichnen konnte. Serenety hätte einige aufzählen können, was Carla gezeigt hätte, dass dieser einfacherer Weg vorhanden war und das es genug Personen gab die diesen auch gingen. Was zählte letztlich Eher oder der Ruf!? Nicht ohne Grund gab es das Sprichwort, dass wenn der Ruf erst einmal ruiniert war es sich ganz ungeniert lebte. Die Chiss sollte diese Worte kennen oder jedenfalls schon einmal davon gehört haben. Natürlich war die Tatsache, dass Serenety dies alles aus einem anderen Blickwinkel betrachtete, die Erfahrung durch Klienten besaß etwas ganz anderes als wenn man sich darüber keine Gedanken machte oder nichts damit zu tun hatte. Dass sie als Frauen es nicht hatten in dieser Welt, in diesem Universum – viel mehr noch wenn sie dem Militär angehörten – war nichts was man abstreiten konnte. Dennoch schien es so als ob Carla dies sogar noch auf alle Frauen ausweiten wollte. Dieses empfinden konnte Serenety nicht ganz teilen, wenn sie auch bedenken sollte, dass es stetes auf die Kultur ankam und die Einstellung. Sich am Abend selbst noch im Spiegel betrachten zu können war wichtig. Wenn man dies nicht mehr konnte war etwas gänzlich falsch gelaufen. Allerdings gab es natürlich auch einzelne die die genau dies nicht mehr konnten, denen es aber auch nichts ausmachte da ihr Gewissen soweit abgestumpft war, dass es nicht mehr von Belang war. Einzig was dann noch zählte war das eigene Ich, das eigene Vorankommen und wenn dies bedeutete über Leichen zu gehen, so wurde auch dies in Kauf genommen. Warum sollte man auch in einen Spiegel sehen ums ich selbst zu betrachten, wenn es wesentlich erfreulicher war anderen diesen Spiegel vorhalten zu können. Nein, nein Serenety spielte keinesfalls darauf an, dass man seine Sporen als Frau auch auf einer anderen Ebene verdienen konnte. Mit dem leichten Weg hatte sie dabei keinesfalls daran gedacht sich in der Hierarchie nach oben zu schlafen oder sonst etwas in dieser Form. Sollte Carla wirklich darauf anspielen wollen, so gab es sehr wohl die ein oder andere Frau, welche damit kein Problem hatte und dies auch für sich nutzte. Hauptsache die Karriere ging voran. Diese Sorte von Frauen die keinerlei Skrupel besaßen, davon gab es mehr als man glaubte und wohl auch mehr, als Carla annahm. Serenety hatte Bericht gelesen die erschütternd gewesen waren und sie hatte selbst Klientinnen von dieser Sorte gehabt, die irgendwann nicht mehr mit dem klar gekommen waren was sie getan hatten. Jene Frauen war zerrissen gewesen, ein einziges emotionales Frack welche dazu geneigt hatten sich selbst zu verletzen. Es hatte Arbeit gekostet, sehr viel Arbeit ihnen aus dieser Misere zu helfen. Halijc’arl’ajkarita war ein wenig leichtgläubig und naive, andernfalls hätte sie nicht erwähnt, dass sie nicht der Ansicht war, dass es solche Frauen die Mehrheit waren. Die Wahrheit war, dass es zu viele davon gab. Sie vielen nur nicht sofort aus, da sie klug und geschickt genug waren ihre Skrupellosigkeit im verborgenen zu halten und solange ihre „Opfer“ mitspielten war dies auch kein Problem. Bei anderen lief es irgendwann darauf hinaus, dass sie den Spieß umdrehten und nicht einmal dafür waren sich dann diese Frauen zu schade. Interessant hingegen war, dass Carla dennoch einige Beispiele hatte erleben können und deren Erfolgsquote nicht sehr hoch gewesen war. Natürlich war es immer eine Sache dessen wie man sich anstellte und vor allem wie gerissen man war. Eine Frau die solche Mittel schon benutzte, scheiterte und dann am Boden war, dafür sollte man nicht so viel Verständnis aufbringen. Diesen Frauen sollte immer klar sein, dass es für nichts eine Garantie gab. Ihr Weg war dann kein einfacher mehr und diese brauchten meist seelische Unterstützung. Serenety hatte sich oft genug gefragt wie man nur so leichtfertig sein konnte. Doch diese Leichtfertigkeit schien verbreitet zu sein und selbstverständlich war es einfacher einen etwas „anderen Weg“ zu wählen als den zu gehen, welchen Carla und sie gingen, nämlich ehrlich und irgendwelche Spielchen. Sich still zu fügen war jedoch auch nicht die Lösung und Frauen die sich still fügten und schwiegen schafften es nur höchst selten nach oben zu kommen. Sie dümpelten eher vor sich her, wurden unterdrückt und schafften es sich nicht nach oben zu kommen. Weder der eine noch der andere Weg war schön. Sehr viel besser wäre es sich durch zusetzten, so wie sie beide es beispielsweise taten. Dies war zwar nicht einfach und man stieß auf Hindernisse, dennoch war es der beste Weg.

Die junge Chiss glaubte an eine gewisse Gesetzmäßigkeit, ein Zusammenspiel von Energien und Naturgesetzen und damit an einen Wechsel von anziehenden und abstoßenden Energien. Auch dies konnte man wenn man wollte als Schicksaal ansehen. Es gab in jeder Kultur dazu eine leicht andere Erklärung und dennoch glichen sie sich irgendwo. Glaube war etwas tiefgreifendes. Carla’s Beispiel mit den Schneeflocken gefiel Serenety sehr gut. Auf den ersten Blick schienen sie alle gleich auszusehen und doch war dem nicht so. Wenn man sie sich genau ansah, dann stellte man fest dass nichts an ihnen gleich war. Jede einzelne Schneeflocke wies ein eigenes Muster auf. Keine Schneeflocke gab es zwei Mal. Jede Flocke war ein Unikat, perfekt an Schönheit und Konsturktion.

Halijc’arl’ajkartia wehrte sich nicht dagegen, dass Serenety den Tee für sie bezahlte. Sie bedankte sich in aller Form dafür und Serenety musste lächeln. Die angedeutete Verbeugung der Chiss ließ sie noch mehr lächeln. Die ganze Geste, einschließlich der rechten Hand, welche Carla auf Herzhöhe legte war in den Augen der Exotin tiefgehender als jede andere Dankesform. Was Ilena’s Idee anging, nämlich zu dem Du überzugehen empfand auch die Chiss als eine gute Idee und so bot sie den beiden Frauen sogar an Carla zu ihr zu sagen. Serenety empfand dies als sehr großzügig. Auch wenn sie dies annehmen würde, so würde sie die junge Offizieren dennoch meist mit ihrem vollen Namen ansprechen. Einfach weil sie dies gewohnt war und weil es ich so gehörte.


„Was deinen Namen angeht, so gefällt mir Halijc’arl’ajkartia sehr gut. Carla ist zwar kurz und bündig, dennoch werde ich dich in den meisten Fällen dennoch mit deinem vollen Namen ansprechen.“

Serenety lächelte kurz, griff nach den beiden Tüten, wobei ihre eigene eine riesige war, reicht Carla ihre und zahlte.

„Tut mir leid, Ilena, dass mein Besuch doch nicht so lange ausgefallen ist wie ich gedacht habe. Aber wir sehen uns wieder und dann haben wir mehr Zeit uns zu unterhalten.“

Ilena schüttelte leicht den Kopf. „Nein meine kleine, dies ist absolut in Ordnung. Carla hat es nötiger als ich. Ich bin nicht aus der Welt und zudem hättest du mich enttäuscht wärst du deinen Fähigkeiten nicht nachgekommen. Ich wünsche euch beiden noch einen wundervollen Tag und noch etwas Carla, wann immer du in der Nähe bist, so hoffe ich dich wieder zu sehen“, meinte sie, lächelte und verabschiedete sich von den beiden.

Serenety trat gemeinsam mit der Chiss durch die Tür des Ladens und hinaus ins Freie. Gemeinsam schritten sie zur Haupteinkaufsmeile.


„Um deine Worte von vorhin wieder aufzugreifen. Nein, ich spielte nicht darauf an dass man als Frau den einfachen Weg in der Hinsicht beschreiten sollte, dass man mit seinem Körper zahlt. Natürlich ist dies ein einfacherer Weg. Ich habe es auch weniger auf unseren Job gemünzt sondern eher auf das Leben dahinter. Im Übrigen würdest du dich wundern wie viele Frauen mit dieser Form von einem einfachen Vorankommen und dem leichten Weg Erfolg haben. Die Beispiele die du mitbekommen hast gibt es auch, aber sie kommen nicht so oft vor. Wenn ich wollte könnte ich dir einiges erzählen, nicht zuletzt weil ich mit solchen Klientinnen schon gearbeitet habe. Allerdings wäre dies alles andere als erbaulich.

Deinen Vergleich mit der Schneeflocke finde ich wunderschön. Ob wir letztlich von Schicksal sprechen, von Fügung oder von etwas anderem, letztlich ähnelt sich alles irgendwo. Das Leben hat auch schöne Seiten, Seiten die man genießen sollte. Wir beide gehören nun einmal zu den Frauen die kein Blatt vor den Mund nehmen und dies nicht immer einfach, jedenfalls nicht in der Männerdomäne in der wir uns bewegen. Ich habe mir durch meine ehrliche offene Art durchaus schon Feinde gemacht. Allerdings muss ich sagen, dass mir dies nicht wirklich wichtig ist. Warum sollte ich mich auch bei einem anderen beliebt machen wollen wenn ich weiß, dass sein Charakter nicht dem entspricht was ich als richtig empfinde.“


Sie schüttelte leicht den Kopf uns Schritt mit Carla an einem der vielen Cafe’s vorbei, als sie auf einmal eine vertraute Stimme hörte. Serenety blieb stehen und sah einem Mann entgegen der einmal ihr Manager gewesen war, als sie noch gemodelt hatte.

„Miss Akaji, ich freue mich sie wieder zu sehen. Es ist eine ganze Weile her. Hätten sie einen Moment Zeit?“, wollte er wissen und schenkte ihr ein warmes Lächeln. James Easton war ein bekannter Manager für Modells. Er war überaus beliebt und jeder Frau wollte bei ihm unter Vertrag stehen. Er nahm jedoch nur die Frauen, bei denen er genau wusste, dass sie Erfolg hatten. Wenn Serenety damals gewollt hätte, dann hätte sie eine glanzvolle Karriere machen können. Sie wäre noch immer als Model überaus begehrt und dies wäre auch das gewesen, was ihre Mutter sich gewünscht hätte. James war Anfang fünfzig und sah recht attraktiv aus. Seine blauen Augen blitzen spitzbübisch. Sein Haar war noch immer schwarz, seine Lippen nicht zu voll. Er besaß einen Bart welcher gut gestutzt war und seinem Gesicht etwas sehr maskulines verlieh.

„Mister Easton, ich freue mich ebenfalls sie zu sehen.“

Sie lächelte ihn an und reichte ihm die Hand, welche er an die Lippen führte und sie küsste. Dann sah sie kurz zu Carla.

„Ich denke ich könnte einige Minuten für sie erübrigen. Dies heißt, wenn es ihnen nichts ausmacht, dass ich in Begleitung bin.“

James ließ seine Augen über Carla schweifen, was keinesfalls aufdringlich war, doch als Manager nahm er jede Frau in Augenschein. Carla war hübsch, allerdings zu klein für ein Model und sie sah ziemlich geschunden aus. Als Gesichtsmodel wäre sie allerdings gut zu vermarkten.

„Keinesfalls. Würden sie beide mir bei einem Kaffee oder sonst einer Erfrischung Gesellschaft leisten?“, hakte er nach.

„Von mir aus gern“, eröffnete Serenety, der durchaus klar war das James etwas von ihr wollte und sah kurz zu ihrer Begleitung die auch nichts dagegen zu haben schien. Also trat die Dreiergruppe zu dem Tisch an dem James gesessen hatte und dieser winkte einen Kellner heran, welcher die Bestellung der Damen aufnahm.

„Sie sehen wundervoll aus, Serenety und ich bedauere noch immer, dass sie dem Modeldasein den Rücken zugekehrt haben. Sie hätte so viel Erfolg! Ich muss ihnen nicht sagen wie enttäuscht, wie entsetzt ihre Kunden waren als ich ihnen mitteilte, dass sie leider nicht mehr zu haben sind. Dies Diskussionen haben mich einiges gekostet. Wollen sie nicht wieder einsteigen?“, wollte er wissen und sah sie an.

„James, ich habe damals auf den Wunsch meiner Mutter hin damit angefangen. Nachdem sie mich entdeckten hat meine Mutter mir keine Ruhe gelassen und so tat ich es ihr zuliebe. Damals hat es Spaß gemacht aber ich habe früh gemerkt, dass es nicht meine Welt ist und sie ist es auch heute nicht.“

James nickte. Sie hatte sich also nicht verändert was ihre Einstellung dazu anging. Dennoch wollte er nicht locker lassen. Ihre alten Kunden lagen ihm in den Ohren. „Ich bitte sie von ganzem Herzen, Serenety, tun sie mir, ihren damaligen Kunden und ihrer Mutter den Gefallen und kommen sie zurück. Ich habe so viele Anfragen. Seit sie dem Imperium dienen wurden diese stetig mehr. Ihre Familie ist nicht unbekannt meine Liebe und wenn sie in den Holos auftauchen oder auftauchten gingen konnte ich mich nach Anfragen nicht mehr retten!“, gab er zu.

Serenety hob ihr Glas mit Kaff an die Lippen, welches vom Kellner gebracht worden war, trank einen Schluck und dachte über seine Worte nach. Was James berichtete konnte sie sich sehr gut vorstellen, dennoch wollte sie nicht zurück. Sie wollte nicht auf Magazinen erscheinen oder auf den Laufsteg müssen. Dies war nicht ihre Welt.

„James, so sehr ich ihre offenen Worte auch schätze und mich geschmeichelt fühle, so hat sich an meiner Einstellung nichts verändert. Warum sollte ich mein Gesicht in die Öffentlichkeit geben? Sicherlich, das Geld was es dafür gibt ist alles andere als Gering, aber ich diene als Offizierin dem Imperium.“

James nickte kurz. Er hatte geahnt, dass sie ihm damit kommen würde. „Vielleicht würde es etwas verändern, wenn ich ihnen sagen würde, dass man daraus hervorragend Werbung für das Militär machen könnte. KOMENOR würde sich über solche Schlagzeilen freuen und sie warten nur auf so etwas. Positive Schlagzeilen würden dem Militär gut tun, nicht zuletzt nach dem was die Holos über die Wolves gebracht haben. Sie hätten die Chance vielleicht dafür zu sorgen, dass mehr sich dem Militär anschließen wollen. Stellen sie sich ein Wachstum von sagen wir fünfzig Prozent vor“, meinte er grinsend.

Serenety wölbte leicht eine ihrer Brauen. Ihr ehemalige Manager fuhr also gerade ganz andere Taktiken auf.


„Sie sind unmöglich, James. Jetzt wo sie mich nicht einfach so locken können versuchen sie es mit dem Militär. Allerdings weiß ich nicht ob ich davon begeistert sein sollte. Selbst wenn es dem Militär helfen könnte, so würde es noch immer bedeuten das ich diejenige wäre, die im Rampenlicht stehen würde. Einmal davon abgesehen was man darüber denken könnte, so würde es das Gesprächsthema Nummer eins sein.“

Er lachte kurz. „Dies würde es wohl, aber sie sollten sich darüber keine Sorgen machen, Serenety. Sie haben das perfekte Gesicht, den perfekten Körper und man könnte alles erklären sollte es Fragen geben. Zumal, was könnte besseres geschehen als dass das Militär sich vor neuen Rekruten und Anwärtern kaum Retten könnte!?“, gab er zu bedenken.

„Sie wollen wohl nicht locker lassen, wie?“

James schüttelte den Kopf. „Nein, dies habe ich nicht vor. Was denken sie Miss?“, wandte er sich an Carla und sah diese an.
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[Bastion - Center - Hotel in der Nähe des Sith Ordens - Zimmer von Hybris - alleine]

Eine Woche waren nun seit den Ereignissen auf Thearterra vergangen und Hybris hatte sich so weit er es zugelassen hatte regeneriert. Lediglich sein rechter Arm und das Gesicht sahen so aus als hätten ihn Kannibalen das Fleisch von den Knochen fressen wollen. Rot leuchtende Muskelfasern bedeckten nur die wichtigsten Stellen, schützten Sinnesorgane und das Gehirn. Ansonsten war allein die Macht dafür zuständig seinen Organismus vor all jenen Dingen zu schützen die normalerweise schon an der Haut scheiterten. Noch immer haarlos, ohne sichtbare Nase und Ohren, saß der Sith Lord in seinem Hotelzimmer, wartete darauf das sein willenloser Diener zurückkehrte und ihm die Kleidung brachte die er bestellt hatte. Erneut hatte er sich für etwas gehobeneres entschieden, auch wenn es Außenstehenden schwer fallen dürfte, ihn bei seinem Totenschädel als Adligen oder anderweitig unerhört reichen Schnösel zu betrachten. Aber das war ihm ohnehin egal. Er trug sein verheertes Gesicht um sich und seinem eitlen Charakter zu bestrafen. Überheblich wie er nun mal war, hatte er zwei normalen Sterblichen erlaubt ihn derart weit zu treiben, dass er sich selber so zugerichtet hatte. Und das nur um einen Plan weiterzuverfolgen, der es eh nicht wert gewesen war. Doch es war sein Plan gewesen. Und wenn man ihn jetzt so betrachtete, schien es fast so zu sein, als ob Hybris sich lieber selber umbringen würde, anstatt seine eigenen Pläne fallen zu lassen. Tat er nicht, hatte er auch nicht, doch es war knapp gewesen. Diese Weisheit, diese Lektion, hatte er verinnerlicht. Er war noch nicht unfehlbar, war noch kein Gott. Also waren auch seine Pläne, seine Entscheidungen und Beobachtungen potenziell fehlerhaft. Er konnte sich nicht darauf verlassen.
Ein Klopfen an der Tür riss den auf einem Stuhl sitzenden Hybris aus seinen Gedanken. Da er seinen Diener bereits spürte, brauchte es nur einen Wink in der Macht und die armselige Kreatur trat ein.

„Gib mir die Sachen.“

Leider war Hybris bei dem Mann zu aggressiv vorgegangen, sodass er inzwischen zu keinen eigenen bewussten Gedanken und Handlungen mehr fähig war. Er tat zwar alles was er ihm befahl, doch darüber hinaus nichts. Das er schon von alleine atmete und blinzelte war bereits ein kleines Wunder. Doch war seine Zeit eh gekommen, brauchte der Sith ihn doch nun nicht mehr. Statt ihm aber die Gnade eines schnellen Todes zu gewähren, verließ er den Raum einfach nachdem er sich angezogen hatte. Sein Diener würde an Ort und Stelle stehen bleiben, bis er schließlich an Dehydratation sterben würde. In seinen neuen schwarzen Anzug gehüllt, der nur an wenigen Stellen wie zum Beispiel dem Kragen in weiß oder rot daher kam, spazierte er direkt auf den Sith Orden zu. Das Gebäude war ohnehin nicht zu verfehlen und dennoch hatte Hybris ihn schon Tage zuvor auf seinem neusten Hologitterwürfel markiert und eine Route berechnen lassen. Mit einem zum Anzug passenden breitkrempigen Hut, der zumindest zum Teil sein Gesicht verbarg, es aber auf jeden Fall vor der heißen Sonne schützte, betrat er schon nach wenigen Minuten den Vorhof des Ordens und dort nahm er ihn schließlich auch ab. Mit geklonten roten Augen schaute sich der hochgewachsene Sith um, konnte sich jedoch auch nach mehr als zwei Minuten nicht an diesen Ort erinnern. Er hatte zwar das Gefühl ihn zu kennen, doch war es eher so als würde er sich an einen Film erinnern den er mal als Kind gesehen hatte und nun wieder vor sich sah.
Auch als er das gewaltige Gebäude betrat, kamen keine eigenen Erinnerungen zurück. Selbst die Aura dieses Ortes weckte nichts, ließ Hybris aber kurz die Augen schließen und es einfach nur genießen. Es fühlte sich gut an, wie ein Ort an dem er durchaus länger leben und wirken konnte.

Lange blieb er jedoch nicht allein mit sich. Fast sofort tauchten Gestalten auf, wobei die meisten einfach an ihm vorbei gingen. Dennoch starrten sie ihn alle zumindest kurzzeitig an. Da er seine Aura verbarg, aber nicht den Anschein erweckte Schmerzen zu haben – die er ja auch nicht hatte – schien es natürlich nur allzu merkwürdig, dass ein wandelnder Leichnam mit vornehmen Anzug in der Eingangshalle stand. Die wenigen die es jedoch wagten sich ihm zu nähern oder gar vorgehabt hatten ihn zu berühren, die mussten sehr schnell feststellen das er trotz unterdrückter Präsenz sehr wohl in der Lage war die Macht zu nutzen. Puppenhaft zuckte sein Kopf schlagartig nach rechts oder links und fixierte all jene Gaffer, die mehr wollten als nur Starren. Das vertrieb fast alle, doch der erste der sich nicht davon verscheuchen ließ und seiner Neugier ungehemmt nachgehen wollte, sackte kurz bevor er ihn berühren konnte tot zusammen. Hybris schnalzte einmal mit der Zunge, klapperte gut hörbar mit seinen offen liegenden Zähnen und begann dann den Orden nach potenziellen Handlagern zu durchsuchen. Dabei war es nicht einmal primär wichtig das sie ein großes Potential besaßen beziehungsweise stark in der Macht waren, sondern das sie auf zellulärer Ebene zu gebrauchen waren. Denn sollten sie seine Tests nicht bestehen, würde er sie auseinander nehmen und die gewonnenen Daten für seine Forschungen verwenden. Und dafür kamen nur ganz bestimmte Exemplare einer jeden Rasse in Frage.
Eine halbe Minute lang brauchte er um in seiner Nähe einen vielversprechenden Zabrak aufzuspüren. Verwinkelt wie der Orden war, lud er sich jedoch zuerst einen entsprechenden Plan des Gebäudes herunter, verglich dann die Gänge mit dem was er spürte und ging erst dann los.
Und kaum hatte er die Eingangshalle hinter sich gelassen, kamen ein paar niedere Jünger hervor und fledderten die armselige Kreatur die dank Hybris kein funktionierendes Herz mehr besaß.
Der Sith Lord bekam das jedoch nicht mehr mit, denn sehr schnell verzweigten sich die Korridore und kleineren Zwischenräume. Leuchtstoffkörper, die recht realitätsnah Fackeln imitierten, waren alle paar Meter an den Wänden angebracht, erhellten die Schritte des menschlichen Siths, spendeten meist aber mindestens genau so viel Schatten wie Licht und waren daher perfekt für den Sith Orden. In der heutigen Zeit hätte man den kompletten Orden mit minimalen Aufwand ausleuchten können, ob nun mit warmen oder kaltem Licht. Stattdessen hatte man es bei dem Lichtpensum eines Horrorfilm-Anwesens belassen. Hybris registrierte es zwar, war jedoch schon im nächsten Augenblick bei dem Zabrak (Saphenus) angekommen. Dieser lehnte an einer Steinwand und hatte ihm dem Rücken zugewandt, sodass der in der Macht unsichtbare und sich ohnehin von Natur aus sehr leise bewegende Sith Lord quasi aus dem Nichts auftauchte. Erst als der Jünger vor ihm die Atemzüge von Hybris hören konnte, drehte er sich um und es war weder optisch, noch in der Macht übersehbar, dass er sich erschrocken hatte.

„Du“ hauchte Hybris mit dem Blick eines gierigen Jägers, welcher sich bereits ausmalte auf welche Weise er sein Opfer zuerst zerlegen und dann fressen würde. Diese Metapher mochte in diesem Augenblick übertrieben sein, doch wenn man bedachte was mit dem Zabrak geschehen würde, sollte er versagen, war sie doch eine recht zutreffende Umschreibung dessen was kommen konnte.
„Mitkommen.“
Dann war er bereits fertig mit dem Jünger, der noch so ungeschliffen rüber kam, das er unmöglich einen Meister haben konnte. Die Wahrscheinlichkeit war zwar nicht gleich Null, doch Schüler neigten eh dazu ihren Meister als imaginären Bodyguards zu verwenden und ständig zu betonen von wem sie denn nun grade ausgebildet wurden. Da der Zabrak nichts dergleichen tat, war er für den Totenkopf-Sith meisterlos.

Schon ein paar Abzweigungen später kam Hybris ein Bith entgegen. In dem Zwielicht bemerkte er den Lord zu spät und wäre beinahe in ihn hinein gelaufen, zuckte dann jedoch zurück und wäre dabei beinahe in einen Raum hinein gefallen der sich zufällig auf ihrer Höhe befand. Auch er wurde von ihm rekrutiert, genau so wie zwei weitere Menschen und ein Gran. Letzterer war bisher der einzige in der Gruppe der eher neugierig war, als das er sich fürchtete. Was nicht zwingend für ihn sprach.
Als letztes jedoch sollte es ein weiterer Mensch (Ares) sein. Die ebenfalls nicht sonderlich kleine, mit langen schwarzen Haaren und einem ungewöhnlichen Gewand bekleidete Gestalt stand ebenfalls in einem Gang und sah grade in Hybris Richtung als dieser aus den Schatten trat.
Der Totenschädel neigte sich leicht und er linste noch kurz in den Raum wo er ebenfalls eine starke Präsenz (Plaguis) wahrnahm, dann starrte er den Menschen vor sich an.

„Mitkommen“ wiederholte er nun zum sechsten mal und ließ erneut keinen Widerspruch zu. Sein Blick prophezeite nämlich unaussprechliches, sollte man tatsächlich „Nein“ sagen.
Mit Hybris an der Spitze begab sich die 7 Mann starke Gruppe zu einem Ort an den Jünger normalerweise nicht gingen. Beziehungsweise wenn, dann nur einmal. Und dabei war weder der Eingang noch die Gänge dorthin irgendwie speziell markiert worden. Auch gab es keine Warnungen oder dergleichen. Als sie also an einer Treppe ankamen, auf der drei ausgewachsene Männer nebeneinander gehen konnte, zeugte nichts davon das dort unten Schicksale auf unbedachte Jünger warteten, die schlimmer waren als ein Herzstoß oder die Enthauptung. Auch auf Hybris Plan waren die Gewölbe, der Keller, die Katakomben oder wie man diesen Bereich auch immer nennen wollte, nicht besonders hervorgehoben worden.
Ohne zu zögern begaben sie sich nach unten, gingen nicht nur ein, sondern gleich zwei Stockwerke nach unten. Und erst als sie den Treppenbereich verließen und in eine Art Vorraum eintraten, konnte man den Unterschied zu den oberirdischen Ebenen erkennen. Es gab nur eine einzige künstliche Fackel für den gesamten Raum und die zwei abzweigenden Gänge konnte man grade so eben ausmachen. Erst gute dreißig Meter weiter gab es dann wieder eine Leuchte, die so schien es, eine T-Kreuzung beleuchtete. Die Bodenplatte, die Wände und die Decke schienen nicht einmal sonderlich abgenutzt oder verkommen zu sein. Das Beunruhigende an der Umgebung war vielmehr die kleinen knochenfarbenden und geschwärzten Objekte auf dem Boden, mal hier auf einem Haufen, mal da lose verteilt und offenbar durch Schritte über die Platten auseinander getrieben. Als jemand der bereits einigen Menschen ihrer Knochen beraubt hatte, erkannte Hybris sofort die Finger und Fußknöchelchen. Diese Beobachtung sorgte jedoch lediglich dafür das er seinen Totenschädel leicht öffnete, etwas das ein Lächeln hätte sein sollten, mangels Muskeln jedoch nicht zur Stande kam.


Ohne irgendwas von dem zu kommentieren, marschierte er los. Er hatte sich für den linken Gang entschieden und war kaum drei Schritte in die Dunkelheit eingetaucht, da konnte er eine Präsenz spüren, die von hinten auf die Gruppe zulief und vermutlich gleich den hintersten Jünger packen und wer weiß was mit ihm machen würde. Da selbst Hybris sie weder sah, noch hörte, ging er davon aus das diese Kreatur hier unten die erste und letzte Bekanntschaft eines jeden Jüngers sein würde, der sich nach hier unten traute. Dieses mal würde der Jäger jedoch leer ausgehen, was dem letzten Zugang (Ares) den Kopf rettete. Das Vieh war bereits in der Luft, die zu Klauen degenerierten Hände ausgestreckt, da erstarrte sie einfach wenige Zentimeter vor seinem Opfer. Hybris drehte sich erst dann um, bahnte sich einen Weg durch die Jünger und schob den letzten davon nach links weg, außerhalb der Reichweite der Monstrosität. Und was das für eine war. Kaum strahlte er dessen hässliche Fratze mit seinem Hologitterwürfel bzw dessen integrierter Luma an, war das ganze Ausmaß dessen erkennbar, was die Versklavung eines einstmals intelligenten Humanoiden hervorbringen konnte. Überall dort wo der ehemalige Mensch mit seinen eigenen Zähnen hatte hinkommen können, fehlten Haut und Muskeln in seinem Gesicht, erstere war kränklich blass oder faulig grün und schwarz. Die Augen eine Mischung aus milchigem weiß und gelb. Auf dem Kopf wuchsen keine Haare mehr, sondern nur eine Vielzahl von bereits oberflächlich verheilten Platzwunden, Rissen, Löchern und anderen Wunden, die selbst Hybris als Pseudo-Arzt und Folterknecht nicht zuordnen konnte. Die Kleidung war grau, schwarz und braun und bestand eigentlich nur aus Fetzen, die jemand anderes als sie selbst ganz offensichtlich an den wichtigsten Stellen verstärkt hatte. Diese Dinger gehörten offenbar jemanden.
Beide Hände und Füße bis auf die Knochen hin abgenagt und auch sonst von spindeldürrer Gestalt, war das Wesen mehr Leiche als Mensch. Hybris gefiel sie außerordentlich. Und nahm sie einfach mit.
Die Jünger, die das natürlich mitbekommen hatten, wichen so gut es der Gang zuließ aus, als ihr neuer Meister die Kreatur mit der Macht am rechten Knöchel packte und einfach hinter sich her zog. Keifend und wie eine hungrige, verzweifelte Kreatur jaulend, gebar sich das Wesen wie ein Wahnsinniger. Sie schlug um sich, stierte die Jünger mal verwirrt, dann wieder wie ein Raubtier an. Und jedes mal wenn der hochgewachsene Zabrak, der ja der erste in der Jünger-Gruppe war und nun ganz sicher nicht mehr den Platz mit irgendwem tauschen konnte, diesem zu nahe kam, schossen die skelettierten Klauen des Wesens vor und grabschten nach seinen Knöchel oder Stiefeln.
Was Hybris mit dieser Aktion zu erreichen gedachte war für die noch untrainierten Anwärter vielleicht nicht ersichtlich, doch es funktionierte. Bis sie schließlich ihr Ziel erreicht hatten, gab es keinen weiteren Versuch mehr die Gruppe zu zerfleischen oder einzelne Mitglieder davon zu verschleppen. Erst als sie einen Raum erreichten, der nur einen Eingang zu besitzen schien, trauten sich gleich zwei der verwahrlosten Menschenfresser heran. Wieder schienen sie bewusst Hybris aus dem Weg gehen und den am weitesten weg stehenden Jünger packen zu wollen, doch der Garn hatte Glück, waren die beiden Jäger doch schon tot bevor sie ihn erreichten.


„Rein mit euch und in einer Reihe aufstellen“ befahl er mit neutraler Stimme und wartete bis alle an ihm vorbei waren, dann ging er selber hinein, schloss die Tür und baute sich dann davor auf. Seine Geisel hatte er draußen gelassen und nun gab es kurz hintereinander zuerst ein metallischen Scheppern, dann ein Schleifen und schließlich nur noch die klagenden Laute der Kreatur die er grade einen Meter über dem Boden an die Tür genagelt hatte. Natürlich war diese nicht schalldicht, also würden sie sein gedämpftes Jaulen noch eine Weile lang ertragen müssen.
Hybris stellte sich vor seine sechs Jünger und sah noch einmal jeden kurz an.
Ganz links von ihm standen nun der Zabrak, daneben der Jünger der fast gefressen worden war, dann die beiden anderen Menschen, einer zwar so schlank wie sein Nachbar, dafür aber mit ungewöhnlich pausbäckigem Gesicht und kurzen braunen Haaren. Er sah zwar nicht hässlich aus, doch man hatte bei ihm automatisch das Gefühl das etwas nicht stimmte. Vielleicht lag das aber auch an seinen verwaschenen grauen Augen oder dem schmierigen Lächeln, das mal ängstlich, mal spöttisch rüber kam. Der nächste in Reihe war da weniger auffällig, wenn er auch muskulöser war als die anderen Jünger. Der Bith war ein typischer Vertreter sein Spezies und sonst so unscheinbar wie der Garn. Das sie unauffällig aussahen, mochte aber auch daran liegen das Hybris nur selten mit Ihresgleichen zu tun hatte.


„Ich bin Darth Hybris, doch macht euch nicht die Mühe euch den Namen zu merken. Höchstens zwei von euch werden die folgenden Tests überstehen.
Ich benötigte Werkzeug für kommende Forschungsprojekte und ihr seid potenziell nützlich, wobei ihr alle unterschiedliche Attribute besitzt und auch eure Verbindung zur Macht sich nicht auf dem selben Niveau befindet. Potenzial ist jedoch nicht alles, euer Allgemeinwissen oder andere Talente sind ebenso irrelevant, wenn ihr nicht in der Lage seid die folgenden Tests zu überstehen.“

Eine kleine Geste und die einzige Fackel im Raum, die sich direkt hinter Hybris befand, leuchtete plötzlich deutlich stärker.
„Wer versagt, ist es nicht würdig ausgebildet zu werden und zwar von niemanden. Daher werdet ihr somit zu meinen Forschungsobjekten. Für den unwahrscheinlich Fall das ihr tatsächlich würdig, jedoch nicht für meine Zwecke zu gebrauchen seid, lasse ich euch gehen.“
Mit hinter dem Rücken verschränkten Armen, wobei der rechte nach wie vor nur einer mit wenigen Muskelfasern bedeckter Skelettarm war, klapperte er einmal kurz mit seinem offen liegendem Gebiss.
„Falls ihr es dann aus den Gewölben schafft...“
Ein großes Falls.
„Doch bevor ich eure Physis oder Psyche belaste, will ich das ihr euch selber in einen einzigen Satz beschreibt. Weder interessieren mich eure Namen, eure Vergangenheit oder wieso ihr zu den Sith gekommen seid. Nur das Wichtigste!“

Da er den Zabrak während seines letzten Satzes angeschaut hatte, begab er sich zu erst zu diesem. Der zu blass geratene rote Alien sah nicht besonders eindrucksvoll aus. Dünn, ja regelrecht schlaksig wie er war, würde er nur einen schlechten Duellanten abgeben. Weder zierten ihn die für seine Rasse typischen Tattoos, noch gab es Schmuck oder sonst irgendwas auffälliges. Seine gesamte Gestik und Mimik passte eher zu einem Sklaven, einen Diener der stehts tat was man ihm sagte und im Leben nicht darauf kommen würde sich zu erheben. Im Grunde war er so wie er war nutzlos. Er besaß zwar ein hohes Machtpotential, doch das bedeutet ja im Endeffekt nur das bei ihm die Wahrscheinlichkeit am größten war das er zum Imperator aufsteigen konnte. Doch diese wurde wiederum in Richtung Null verringert, da es ihm sonst in fast jedweder Hinsicht an allem mangelte.
Er stank förmlich nach ungenutzten Potential und Hybris hatte absolut keine Hoffnungen das aus ihm was werden würde. Eigentlich war der Zabrak nur hier um später als Anschauungsobjekt herhalten zu können.
Ebenso wenig ging der Sith Lord davon aus das er die richtige Antwort geben würde. Es mochte ihm nicht an Intelligenz mangeln, doch wer derart gebrochen aussah, war wohl kaum in der Lage sich selber richtig einzuschätzen und das auch wiederzugeben. Sich seiner selbst bewusst sein, Stärken und Schwächen erkennen, akzeptieren und daran arbeiten, nein, so was konnte dieses Forschungsobjekt mit Sicherheit nicht. Doch war das seine einzige Rettung. Wollte er Hybris überraschen und gleichermaßen sein Leben retten, so musste er in der Lage sein objektiv über sich selbst urteilen zu können. Und dann sollte er lieber überzeugend sein, das er diese Missstände auch beheben konnte. Falls nicht, nun, schon vor dem ersten eigentlichen Test musste einer der Jünger für eine Machtdemonstration herhalten...


„Also?“

[Bastion - Center - Sith Orden - Kellergewölbe 2UE - Leerer Raum, mit unbekanntem Zweck - Darth Hybris mit Saphenus und Ares plus vier weiteren Jünger (NPCs)]
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel| vor dem Tor] Sliff Quori

Die letzte Stunde von Sliff Quoris heutiger Zwölf-Stunden-Wachschicht lief. Ein ereignisreicher Arbeitstag ging zu Ende, Der Feierabend rückte näher und seine Stimmung hob sich. Seiner Laune war auch zuträglich, dass Darth Victorious verschwunden war, während er Saphenus zur medizinischen Station und zur Bibliothek gebracht hatte. Das bedeutete, die Torwächter waren seinen Launen nicht ausgesetzt, die oft genug dazu führten, dass er einzelne Jünger oder alle für die nächste Schicht da behielt und aus zwölf Stunden damit vierundzwanzig machte. Doch diese Gefahr drohte im Moment nicht. Wenn nicht noch irgend etwas dazwischen kam, konnten der Kobok und seine Kameraden sich bald ablösen lassen und dann ihren eigenen Neigungen nachgehen: Trainieren, in der Bibliothek lesen oder, wie Sliff es vorzog, sich mit ein paar Gleichgesinnten zum Würfel- oder Kartenspiel und einem kräftigen Schluck treffen. In dieser Hinsicht war es vorteilhaft, dass die Sith-Philosophie auf dem Ausleben von Leidenschaften basierte: Man machte so den Jüngern nicht zu viele Vorschriften, was sie mit ihrer Freizeit anzufangen hatten. Beim Militär ware es nicht ohne weiteres möglich, nach Dienstschluss zu saufen, um Geld zu spielen oder die Gesellschaft des anderen (oder gleichen) Geschlechtes zu suchen. Allerdings fiel diese Option für ihn aus, denn er war seines Wissens der einzige Kobok im Tempel und vielleicht auch auf dem ganzen Planeten.

Jedenfalls war er mit den Gedanken schon halb in einem der Aufenthaltsräume der Jünger-Quartiere, während er seiner Tätigkeit nachging. Routinemäßig kontrollierten die Torwächter jeden, der den Tempel betreten wollte, und auch manche, die ihn verließen. Dabei unterhielten sie sich über die Vorfälle des heutigen Tages, von denen es ja nicht wenige gegeben hatte.

Die Sonne ging im Westen unter und sie sprachen gerade über die neuesten Anwärter, als sich abermals ein Fremder (Voth Terrix) dem Eingang näherte. Die Kameras erkannten ihn nicht, also gehörte er nicht zum Orden oder der Dienerschaft und war vermutlich auch noch nie als Dienstbote oder Bittsteller hier gewesen. Es handelte sich um einen rothäutigen Twi'lek mit schlankem, hohem Körperbau. Sein Alter konnte Sliff nicht einschätzen. Der Kobok trat dem Fremden in den Weg - wie gewohnt die chitingepanzerten Hände lässig auf den Gürtel mit dem Schockstab und der Blasterpistole gelegt.


»Personenkontrolle«, sagte er in schnarrendem Tonfall. »Ihr Ausweis. Was wollen Sie im Tempel der Sith?«

[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel| vor dem Tor] Sliff Quori, Voth Terrix
 
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[Bastion | Sith-Orden | Korridore] - mit Saphenus

Er konzentrierte sich darauf tief und fest zu atmen. Die Stille des Korridors war erdrückend, die spärlich verteilten Fackelimitate sorgten dafür, dass der Gang kaum erhellt war. Schatten tanzten an den Wänden und auf dem Boden, ließen die kalten Steine fast lebendig wirken. Sie wollten ihn verführen, ihn weiter in die Tiefen des Tempels treiben und einem Irrgarten gleich niemals mehr hinauslassen. Es war eine miese Idee gewesen sich von Talita zu trennen, dachte Saphenus. Sie war schon länger hier, sie musste sich wenigstens ein bisschen in den verschachtelten Korridoren des Tempels auskennen. Zusammen hätten sie den Sith finden können auf den die Rache des Scriptors gerichtet war. Ein kalter Windzug zog den Gang entlang und ließ ihn frösteln. Er drückte seine Arme an seinen Körper um ein Zittern zu unterdrücken. Dabei fühlte er nur allzu deutlich den Schmerz, der von seinem Körper ausging. Das Monster hatte ihm eben noch geholfen diesen zu unterdrücken, es hatte sich an der Aufregung und dem Adrenalin gelabt. Doch nun, wo Saphenus orientierungslos an der Mauer lehnte, war auch seine Kraft verflogen. Die Dunkelheit des Tempels drückte auf sie beide. Obwohl das Monster am Anfang noch Kraft daraus schöpfen und die schwarze Energie absorbieren konnte, so schien der stetige Strom der Finsternis nun selbst für das Monster zu viel zu sein. Saphenus fing immer stärker an zu frieren, sein Atem bildete kleine, weiße Wölkchen, die von der schwachen Beleuchtung wie Geister schimmerten. Sie waberten durch die Stille und lösten sich dann langsam auf. Es war gruselig, Saphenus traute sich nicht mal mehr sich umzudrehen.

Dann war da plötzlich noch etwas anderes. Ein scharfer Luftzug traf ihn im Nacken und ging mit einem rasselnden Atemgeräusch einher. Seine Nackenhärchen stellten sich auf und ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Da war jemand hinter ihm (Darth Hybris). Saphenus wusste zuerst nicht ob er sich das nur einbildete, ob ihm sein Verstand nun einen Streich spielte und die Angst, die er empfand, Realität werden ließ. Langsam drehte sich der Zabrak um, die Augen weit aufgerissen. Was er dann sah, konnte sein Verstand zunächst gar nicht aufnehmen. Als ob er es nicht wahrhaben wollte, stand da eine Person in einem schwarzen Anzug, deren Kopf...erst einfach fehlte. Es war nicht so, dass es aussah als wäre der Kopf abgeschlagen worden, nein. Saphenus' Bewusstsein konnte einfach nicht verarbeiten was er da vor sich sah. Seine Augen waren vor Schreck weit aufgerissen und langsam tropfte das Bild des Schädels in sein Gehirn. Einem Totenkopf gleich, an manchen Stellen noch mit rot glühenden Muskeln überzogen, starrte ihn geradewegs an. Saphenus war unfähig sich zu bewegen. Das hier konnte nicht wahr sein, sowas konnte einfach nicht existieren! Es war unmöglich mit solchen Wunden, mit so einer Entstellung zu leben und doch...atmete dieses Wesen und Saphenus spürte, dass er gemustert und vermessen wurde. Er fühlte sich wie in einem Albtraum aus dem es kein Erwachen gab. Die Angst, die er eben noch vor dem Scriptor empfunden hatte, war wie weggewischt. Sie war lächerlich im Vergleich zu dem was der Zabrak nun empfand.

"Du....mitkommen!"

Die Worte, die der Mensch, das Wesen, der Albtraum, sprach, drangen Saphenus durch Mark und Bein. Sie waren die Vorboten der Grausamkeit, des Todes, der Vernichtung. Das Monster in ihm hatte sich so gut versteckt wie es nur konnte. Einem räudigen Hund gleich, hatte es seinen Schwanz zwischen seine Beine geklemmt und versuchte sich so klein wie möglich zu machen. Es war genau wie sein Wirt von der Angst gefangen und wäre Saphenus selbst nicht starr und unbeweglich, so hätte er sich darüber seine Gedanken gemacht. Im Moment wünschte er sich jedoch, dass das Monster stärker wäre. Dass es ihn beschützen, dass es seine Angst und seine Lähmung mindern würde.

Dann wandte sich der Albtraum um und ging weiter. Als sich der Blick von ihm löste, merkte Saphenus, dass er die ganze Zeit seinen Atem angehalten hatte. Seine Muskeln zitterten, sein Mund und seine Augen waren ausgetrocknet. Schnell blinzelte er und atmete. Die Luft füllte nur stoßweise seine Lungen, er atmete schnell, zu schnell um sein Blut ausreichend mit Sauerstoff anzufüttern. Der Albtraum war schon einige Schritte entfernt, da drangen seine Worte endlich in den Teil seines Gehirn, der sie interpretieren konnte. Er sollte mitkommen! Er sollte diesem Albtraum folgen und vielleicht wieder in diese Fratze blicken. Saphenus wusste, dass er weglaufen sollte, dass er versuchen sollte so weit wie möglich von dem Albtraum weg zu kommen, doch sein Körper wollte ihm nicht so ganz gehorchen. Als gäbe es nur eine einzige Bewegung, die sein Körper im Moment ausführen konnte, setzte er sich in Bewegung und folgte dem Wesen fast roboterhaft. Seine Ausstrahlung, die Angst, die es verbreitete, hatten von Saphenus Besitz ergriffen und kontrollierten ihn. Er hatte keine Wahl.

Er folgte dem Albtraum durch die Gänge, wie ein Schatten huschte der Albtraum lautlos durch die Dunkelheit und Saphenus folgte ihm. Es konnte an nichts anderes denken als an den nächsten Schritt. Vergessen war die Erinnerung an das, was er eigentlich vorhatte. Der Scriptor, sein Ziel, Talita... sie alle spielten nun keine Rolle mehr. Wie hypnotisiert starrte Saphenus auf den Rücken des Albtraums, dabei geriet von Zeit zu Zeit dessen Totenschädel in die Peripherie seines Sichtfeldes. Selbst dieser kurze Moment, dieses fast unterbewusste Wahrnehmen, jagte ihm Schauer für Schauer über den Rücken.
Nur am Rande nahm der Zabrak wahr, dass der Albtraum auch noch andere Wesen einsammelte. Sie gehörten unterschiedlichen Rassen an und sie alle folgten dem Albtraum auf sein Kommando als könne man sich seinen Worten nicht entziehen. Sie schienen den Verstand zu vergiften und zu vernebeln. Als letztes wurde ein Mensch (Ares) dem Haufen hinzugefügt, der nun die Gefolgschaft des Albtraums bildete. Etwas kleiner als der Zabrak selbst, mit aufwendig verzierten Gewändern, war auch er gezwungen dem Wesen zu folgen. Niemand konnte sich dessen Befehl entziehen so schien es.


Der Albtraum führte sie durch die dunklen Korridore des Tempels, er wusste genau wo er lang ging. Die Jünger folgten ihm, Saphenus war so konzentriert darauf, sich auf seine eigenen Schritte zu konzentrieren, dass er mit einem Bith zusammenstieß. Kurz löste er seinen Blick von dem Albtraum und starrte den Bith an. Dessen Augen schienen ebenso hypnotisiert zu sein wie die von Saphenus, er hatte den Stoß gar nicht mitbekommen. Saphenus beeilte sich wieder das Gleichgewicht zu finden und folgte dem Wesen weiter. Es hatte sehr viel Kraft gekostet sich von dem Albtraum abzuwenden und das Monster in ihm war nicht in der Lage diese Reserven wieder zu füllen. Es hatte sich immer noch verkrochen. Die merkwürdige Gruppe wurde eine breite Treppe hinuntergeführt, der Zabrak konnte nicht sagen wie weit es in die Tiefe ging. Unten wurde es, so es denn möglich war, noch dunkler und es dauerte einen Moment bis sich Saphenus' Augen auf die neue Umgebung eingestellt hatten. Der Raum, den sie betraten, war nur noch von einer einzigen Leuchtkugel erhellt, die diese Aufgabe fast gar nicht mehr erfüllte. Ein plötzliches Knirschen unter seinen Füßen ließ Saphenus nach unten schauen. Knochen! Er war auf einen Knochen getreten. Es war kein kleiner, der von einer normalen Mahlzeit stammte. Er war so groß, dass er von einem Humanoiden oder einem Menschen selbst stammen musste. Hätte er nicht schon so große Angst empfunden, so wäre es spätestens jetzt um ihn geschehen gewesen. Diese Knochen konnten nichts Gutes bedeuten, hier waren schon viele umgekommen. Saphenus konnte immer mehr Knochen auf dem Boden ausmachen, sie waren wahllos verteilt. Die Kälte war mittlerweile tief in seine Knochen gedrungen und machte seine Gelenke steif. Das Monster spürte er fast gar nicht mehr, Dunkelheit beherrschte sein Bewusstsein und ließ es in dieser untergehen.

Sie bogen in einen Gang ab und Saphenus bekam erst gar nicht mit was passierte. Erst als sich der Albtraum mit einem mal umdrehte und seine Fratze selbst die Dunkelheit zu durchschneiden schien, spürte Saphenus etwas hinter sich. Etwas, das nicht zu ihnen gehörte, nicht normal war. Der Albtraum ging durch die Gruppe zurück, schob sie unsanft weg um sich einen Weg zu bahnen und blieb dann vor einer Kreatur stehen, die fast eine schönere Ausgabe von ihr selbst zu sein schien. Eine Leiche war da in der Luft gefangen, eine unsichtbare Macht hielt sie an Ort und Stelle. Es war ein Mensch oder vielmehr, es war ein Mensch gewesen. Seine Haut spannte sich über den kahlen, verwundeten Schädel. Er wirkte mehr wie ein wandelnder Untoter und es schien fast so als hätte er in dem Schädel des Albtraums seinen Meister gefunden. Mit einem Ruck zog dieser die Kreatur einfach hinter sich und achtete gar nicht mehr auf sie. Saphenus ging immer noch an der Spitze der Gruppe und wurde unentwegt von der Kreatur angestarrt, Er durfte nicht zu weit zurückfallen, das spürte er, musste aber doch so viel Abstand zwischen sich und der Kreatur halten, dass diese ihn nicht mit ihren Klauen erwischte. Und das versuchte sie, sie griff und schlug nach dem Zabrak und, so sie ihn denn erwischen würde, würde sie nicht mehr loslassen. Saphenus war so konzentriert darauf den Fängen zu entgehen, dass er die anderen beiden Kreaturen, die sich erst näherten und dann wie von Geisterhand starben, gar nicht bemerkte.


Der Befehl des Albtraums hallte von den Wänden ab und drang tief in seinen Geist. Die Jünger wurden durch eine schwere Tür getrieben, die nachdem das Wesen selbst den neuen Raum betreten hatte, in seine Angeln fiel. Die Kreatur, die eben noch mitgeschleift worden war, war nicht zu sehen, dumpf drang ihr Schreien und Wüten an ihre Ohren. Diese Schreie verstärkten sich kurz als etwas die Tür erzittern ließ und hielten dann an. Saphenus wusste nicht, was genau passiert war und er wollte es gar nicht wissen. Er wollte nur noch hier weg, wenn es sein musste sterben, nur um dem Albtraum zu entgehen! Das hier konnte nicht die Realität sein und doch wusste er, dass es sie war. In einer Reihe standen sie nur vor dem Albtraum als dessen Stimme erneut erklang. Wieder fuhr es dem Zabrak durch den Mark und Bein und je länger er sprach desto stärker wurde das Bedürfnis diesem Ort egal auf welche Weise zu entfliehen. Ihm war so kalt, dass er am ganzen Körper zittern würde, wenn seine Muskeln nicht entschieden hätten alle unnötigen Bewegungen einzustellen. Alles was sein Körper schaffte war auf den Beinen stehen zu bleiben und zuzuhören. Darth Hybris. Obwohl der Albtraum betonte man solle sich gar nicht erst die Mühe machen den Namen zu erinnern, brannte er sich tief in Saphenus' Verstand ein. Darth Hybris. Er konnte nicht sagen ob Darth ein Vorname oder ein Titel war, welche Rolle spielte es auch. Er fuhr mit seiner Rede fort, bezeichnete sie als Werkzeuge, die er benutzen und wenn sie nichts taugten, vernichten würde. Es wurde klar, dass er sich nicht um das Leben der Jünger scherte, er war nur auf sein eigenes bedacht und hielt sie allesamt für entbehrlich. Es war unheimlich, wie Hybris diese Worte aussprach. Die verbliebenen Muskeln in dessen Gesicht waren gar nicht in der Lage die Bewegungen auszuführen, die für das Sprechen nötig waren. Trotzdem ging das Gebiss auf und zu und die Worte waren klar zu vernehmen. Das war dem Zabrak vorher gar nicht aufgefallen. Dann befahl der Albtraum den Jüngern etwas über sich selbst zu erzählen. Es waren keine Kindergeschichten, die er hören wollte, keine Sentimentalitäten, nein. Und mit einem Mal stand er vor Saphenus. Fast so dicht wie eben in den Korridoren sah er in die Augen des Albtraums und war in ihnen gefangen. Sie drangen tief in ihn ein und Saphenus spürte, dass er eine Lüge sofort erkennen würde. Er wurde durchschaut, gelesen wie ein offenes Buch ohne die Möglichkeit etwas zu verstecken. Er wusste, dass Hybris spürte, dass er Angst hatte, dass er von ihr regelrecht gefangen war. Saphenus wurde klar, dass der Albtraum nicht damit rechnete, dass er diese Gewölbe lebend verlassen würde. Doch mit einem Mal, spürte er das Monster wieder in sich. Es war klein, in der hintersten Ecke seines Bewusstseins an der Grenze zum Unbewussten, und doch, war es da. Es schien fast so als würde es von dem kalten, starrenden Blick des Albtraums plötzlich angezogen werden obwohl es eben noch die gleiche Angst empfunden hatte, die auch Saphenus im Griff hielt. Immer näher wagte sich das Monster an Saphenus' Geist und dann geschah etwas Merkwürdiges. Es war nicht aggressiv, es wusste, einen offenen Konflikt würde es niemals gewinnen. Es musste sich selbst erhalten, seine Triebe drängten ihn dazu. Es konnte nicht untätig sein wenn es im Begriff war seinen Wirt zu verlieren. Vorsichtig stupste es einen Teil seines Bewusstseins an. Saphenus spürte immer noch die Angst, die ihn im Griff hielt, aber seine Gedanken wurden etwas klarer. Er konnte sich auf das konzentrieren was der Albtraum von ihm wollte, er fing an Wörter in seinem Kopf zu formulieren. Das alles war immer noch schwierig, es war als wären die Sätze in einem Gelee gefangen und mussten erst mühselig aus diesem herausgezogen werden. Schließlich öffnete der Zabrak den Mund. Leise, aber dennoch klar sprach er, von Stottern keine Spur. Seine Stimme war noch etwas höher als sonst, aber deutlich zu vernehmen.

"Ich bin schwach, mein Lord.", dieser erste Satz beschrieb Saphenus so, wie er schon sein ganzes Leben gewesen war. "Mein Körper ist schwach, er ist eine Hülle." So hatte er sich immer wahrgenommen, ein intelligenter Geist in einem Gefäß, dass seinem Intellekt in keinster Weise gerecht wurde. "Es wäre ein Leichtes für jeden ihn zu vernichten." Die Wunden an seinem Körper, allesamt seit seiner Ankunft auf Bastion erworben, sprachen für sich. "Doch...mein Körper ist nur das Gefäß, das meinen Geist transportiert. Es beschränkt ihn nicht. Ein Körper kann gestählt werden, wachsen und gedeihen um meinem Verstand gerecht zu werden. Ihr sucht Werkzeuge, mein Lord! Das kann ich für Euch sein und noch mehr. Es ist leichter einen Körper zu formen als einen limitierten Verstand zu Großem zu verhelfen!"

Saphenus hatte nicht die geringste Ahnung woher diese Worte kamen. Teilweise war diese Erkenntnis in ihm vergraben gewesen, teilweise wurden sie von dem Monster geformt. Sein Leben lang hatte er versucht seinen Körper als das, was er war zu akzeptieren. Er hatte nie die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass er ihn formen konnte. Das war die Erziehung seiner Eltern gewesen, das zu akzeptieren was man im Leben bekam. Genau wie sie ihre Unfruchtbarkeit akzeptiert hatten. Und doch waren sie eines Tages über Saphenus gestolpert, auf einer der unwahrscheinlichsten Planeten der Welt und hatten mit ihm einen Sohn gewonnen! Sie hätten ihn damals auch weggeben oder seiner Mutter wiedergeben können, aber sie haben sich dafür entschieden aktiv ihr Leben zu beeinflussen. Und so fühlte sich Saphenus nun auch. Auch wenn es vielleicht das Monster war, das seine Gedanken manipulierte um sich am Leben zu erhalten, er spürte nun das Potential, dass er besaß. Er würde nicht einfach aufgeben und sich hier unten töten lassen, wenn er würde um sein Leben kämpfen um aus sich das zu machen, was er eigentlich hätte sein sollen! Ein Zabrak!


[Bastion | Sith-Orden | Gewölbe | Leerer Raum] - mit Saphenus, Darth Hybris, Ares und weiteren Jüngern
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Vor dem Tor] Voth Terrix

Schon auf dem Weg zum Tor erkannte Voth Terrix die Wache (Sliff Quori), die davor stand. Es handelte sich dabei um eine Spezies, die ihm unbekannt war. Körper und Extremitäten der Wache waren dürr und schienen nicht aus Haut zu bestehen, sondern erinnerten Voth an die Beine eines Insekts, dass sein Skelett außen trug.

Die Gestalt vor dem Tor beäugte ihn kritisch, als er näher kam. Jetzt konnte Voth Details sehen. Die Wache trug eine Pistole und einen Schockstab. Das Gesicht dieser Person wurde von zwei roten, insektoiden Augen dominiert, darunter waren statt einem Mund so etwas wie Kauwerkzeuge zu identifizieren. An den Armen und Beinen der Wache konnte Voth kleine Stacheln erkennen, die sie vermutlich im unbewaffneten Kampf einsetzte. Der ganze Körper wirkte drahtig und widerstandsfähig, sodass Voth sich nicht sicher war, ob er die Gestalt in einer Auseinandersetzung besiegen könnte. Andererseits war er nicht hier um Ärger zu machen, sondern um einen Meister zu finden. Aber es konnte ja nie schaden, auf Nummer sicher zu gehen.

Als Voth nun vor der Wache stand, fragte diese in einem unfreundlichen Tonfall nach seinem Ausweis und warum er in den Sith-Tempel wolle. Ihm fiel auf, dass er größer war als der Fragende. das gefiel ihm, denn dadurch fühlte er sich ein wenig überlegen. So neutral wie möglich, aber nicht ohne ein kleines bisschen herablassend zu klingen, sagte Voth:


"Mein Name ist Voth Terrix. Einen Ausweis habe ich nicht. Ich bin hierhergekommen auf der Suche nach einem Meister, der mich zum Sith ausbilden kann."

[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Vor dem Tor] Voth Terrix, Sliff Quori
 
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[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel| vor dem Tor] Sliff Quori, Voth Terrix

Der Fremde kam näher. Nicht nur Sliff Quori hielt seine Waffen bereit, doch das lag nicht an einem besonderen Verdacht, sondern war reine Routine bei den Wächtern. Seit der Explosion vorhin lagen die Nerven auch etwas blanker als zuvor, wenngleich natürlich niemand einen Zusammenhang zu dem Twi'lek sah. Der Kobok sah aber genau hin, ob dieser eine verdächtige Bemerkung machte oder eine Waffe beziehungsweise ein gefährlicher Gegenstand sich unter dessen Kleidung abzeichnete. Er sah nichts dergleichen. Auch bestätigte der Kollege, der an den Waffendetektoren saß, dass diese nichts gefunden hatten. Das unauffällige Entwarnungszeichen sah Sliff nur dank seines dritten Auges, denn der Jünger befand sich in einiger Entfernung hinter ihm.

Aus der Nähe glaubte er zu erkennen, dass der Humanoide relativ jung war, aber sicher konnte er nicht sein. Obwohl er deutlich größer war als Sliff, machte der Twi'lek keinen besonders bedrohlichen Eindruck. Allerdings zeigte sein Mienenspiel, das bei den weichen menschlichen Gesichtern viel deutlicher ausfiel als bei einem Kobok, Anzeichen für eine gewisse Skepsis. Woher die kam, wusste der Jünger natürlich nicht, doch konnte er sich schon denken, dass es mit seiner insektoiden Erscheinung zu tun hatte. Viele reagierten irritiert oder sogar mit Abscheu, wenn sie ein Wesen seiner Art zum ersten Mal sahen, und sie waren nicht weit verbreitet in der Galaxie.


Der Fremde stellte sich nun als Voth Terrix vor.

›Schon wieder einer von der Sorte!‹ dachte Sliff Quori, als der Twi'lek sich als weiterer Anwärter outete. ›Mindestens der fünfte heute - Werden die neuerdings in ganzen Schiffsladungen angekarrt?‹

»Kein Ausweis? Das ist schlecht«, sagte er. »Aber wir können deine Identität auch so zuverlässig überprüfen. Heimatplanet, Geburtsort, Name der Eltern, wenn ich bitten darf.«

Die Kontrolle würde nun nur um so gründlicher vonstatten gehen müssen. Immerhin wäre es nicht das erste Mal, dass jemand nur vorgab keine ID zu haben (oder sie absichtlich ›vergessen‹ hatte), weil er befürchtete, dass verfängliche Details aus seiner Vorgeschichte ans Tageslicht kommen könnten. Doch der Kobok war zuversichtlich, dass sie dank der umfangreichen Datenbanken und der Vernetzung mit Polizei und Militär jede schmutzige Einzelheit ans Licht bringen würden, sofern es eine gab. Vielleicht war es aber auch ganz harmlos und Voth - sofern das sein richtiger Name war - stammte von irgendeinem Hinterwäldlerplaneten, der keine Ausweise ausstellte. Oder er hatte seine Papiere verlegt, war ausgeraubt worden, was auch immer...

»Am besten erzählst du gleich die ganze Geschichte. Wer hat dich geschickt, und wie kommst du auf die Idee, dass du ein Sith werden kannst?« fragte Sliff.

Ganz automatisch war er dazu übergegangen, den Fremden zu duzen, als sich herausstellte, dass dieser ein Jünger der Sith werden wollte. Anstalten, den Rothäutigen durch die Tür zu lassen, machte er dabei nicht - er blieb unbeweglich und mit starrer Miene mitten in dessen Weg stehen. Wie es Wächter eben machten. Dass er dabei nach oben blicken musste, um dem Neuankömmling ins Gesicht zu schauen, störte ihn überhaupt nicht.


[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel| vor dem Tor] Sliff Quori, Voth Terrix
 
[ Bastion |Imperial City | Innenstadt | Shoppingmeile | Tee Laden | Serenety und Halijc'arl'ajkartia, Ilena mit Kunden beschäftigt ][ Bastion |Imperial City | Innenstadt | Shoppingmeile | Tee Laden | Serenety, Halijc'arl'ajkartia und Ilena ]



„Was deinen Namen angeht, so gefällt mir Halijc’arl’ajkartia sehr gut. Carla ist zwar kurz und bündig, dennoch werde ich dich in den meisten Fällen dennoch mit deinem vollen Namen ansprechen.“

erwiderte Serenety auf Carla's Angebot hin und die Chiss nickte mit einem zufriedenen Lächeln.

Dann entschuldigte sich Serenety bei der Ladenbesitzerin, dass sie nicht so viel Zeit mit einander verbringen konnten, wie ursprünglich geplant, worauf die Ladenbesitzerin erklärte, dass es in Ordnung sei. Schließlich hatte die Chiss den Beistand nötiger als sie selbst. Einerseits lag es wohl in der Natur der jungen Exotin sich mit ihren Fähigkeiten einzusetzen und Ilena wäre auch nicht aus der Welt gewesen.
Sie wünschte den beiden einen wundervollen Tag und lud die Chiss ein, sie auch wieder zu besuchen.

"Wenn es sich wieder ergibt, werde ich deinen Laden aufsuchen Ilena. Es war mir eine große Freude und Vergnügen hier gewesen zu sein. Ich werde die guten Erinnerungen mit jeder Tasse Tee zurück holen können. Ich wünsche ebenfalls einen wunderschönen Tag." verabschiedete sich Carla freundlich und hielt die Tasche mit den Teetüten hoch und deutete darauf.

Dann verließen sie das Geschäft und im Gehen wandte sich Serenety an die Chiss:
„Um deine Worte von vorhin wieder aufzugreifen. Nein, ich spielte nicht darauf an dass man als Frau den einfachen Weg in der Hinsicht beschreiten sollte, dass man mit seinem Körper zahlt. Natürlich ist dies ein einfacherer Weg. Ich habe es auch weniger auf unseren Job gemünzt sondern eher auf das Leben dahinter. Im Übrigen würdest du dich wundern wie viele Frauen mit dieser Form von einem einfachen Vorankommen und dem leichten Weg Erfolg haben. Die Beispiele die du mitbekommen hast gibt es auch, aber sie kommen nicht so oft vor. Wenn ich wollte könnte ich dir einiges erzählen, nicht zuletzt weil ich mit solchen Klientinnen schon gearbeitet habe. Allerdings wäre dies alles andere als erbaulich.

Deinen Vergleich mit der Schneeflocke finde ich wunderschön. Ob wir letztlich von Schicksal sprechen, von Fügung oder von etwas anderem, letztlich ähnelt sich alles irgendwo. Das Leben hat auch schöne Seiten, Seiten die man genießen sollte. Wir beide gehören nun einmal zu den Frauen die kein Blatt vor den Mund nehmen und dies nicht immer einfach, jedenfalls nicht in der Männerdomäne in der wir uns bewegen. Ich habe mir durch meine ehrliche offene Art durchaus schon Feinde gemacht. Allerdings muss ich sagen, dass mir dies nicht wirklich wichtig ist. Warum sollte ich mich auch bei einem anderen beliebt machen wollen wenn ich weiß, dass sein Charakter nicht dem entspricht was ich als richtig empfinde.“


"So meinst du das. Wir kommen beide aus unterschiedlichen Welten und haben unterschiedliche Dinge gesehen und erlebt. Ich kann nur auf meine Beobachtungen zurückgreifen. In meinem Jahrgang befanden sich keine Kameradinnen, die sich für einen leichten Weg entschieden hatten. Das kann auch daran liegen, dass wir zu einer Gruppe gehörten, die von den anderen ausgesondert wurde. Vom Hörensagen gab es Kurse mit den Privilegierten, die hatten den "richtigen" Stammbaum und sind leicht die Karriereleiter empor gestiegen. Ihnen wurde es leicht gemacht. Für die, die nicht auf gute Beziehungen bauen konnten, war es ein harter Kampf. Die wahre Leistung fand nicht die nötige Berücksichtigung. Einige haben versucht, sich über den Weg, den ich beschrieben habe, einen Zugang nach oben zu schaffen und nur einer ist es gelungen, so weit ich weiß.
Ich hatte also nur einen begrenzten Einblick in das ganze Spektrum."
erklärte Carla und fügte hinzu:
"Eine Gesellschaft wäre aber auch arm dran, wenn sich keiner eine eigene Meinung bilden würde und diese auch Kund täte. Auch auf die Gefahr hin, sich unbeliebt zu machen. Jedoch sind die Grenzen desse, was man so von sich geben darf, recht eng in diesem Imperium. Ich stamme aus dem Chiss Empire ab, das gilt zu Recht als etwas widerspenstig. Wir haben ein...naja...gespanntes Verhältnis zum Imperator. Aber darauf will ich hier auf der Straße nicht näher eingehen."

Sie kamen nicht weit, da erklang eine sonore Männerstimme, die Serenety ansprach.
Diese drehte sich um und erkannte einen recht attraktiv wirkenden Mann um die Fünfzig, blaue Augen, dunkle Haare mit einem leichten Hauch von grau und gepflegten Bart im noblen Anzug.
Er hörte auf den Namen James Easton, welcher die Exotin mit einem Handkuss begrüßte und fragte, ob sie ein paar Minuten investieren könnte.
Auf die Bemerkung hin, sie wäre in Begleitung, musterte der Mann beide mit einem taxierenden Blick und Carla musterte ihrerseits den Mann mit ihren blutroten Augen.
Es erschloß sich ihr noch nicht, warum er die etwas ramponierte Chiss mit den Augen vermaß, als würde er auf dem Sklavenmarkt die Ware begutachten.
Er lud beide zu einem Caf ein und Serenety folgte ihm und ebenso Carla.
Da die Chiss annahm, dass sich Serenety nicht in schlechter Gesellschaft bewegte, ging sie mit, obwohl ihr dieser Mann noch immer suspekt war, ebenso wie seine Absichten nebulös waren.
Das klärte sich auf, in dem Moment wo er von der vergangenen Model-Karriere sprach, welche sie damals auch auf Wunsch der Mutter hin begonnen hatte.
Für Serenety war scheinbar der Gang zum Militär der passendere und sie versuchte auch alles um den Mann davon zu überzeugen, dass sie dort besser aufgehoben sei.
Er lies aber nicht locker und versuchte anzudeuten, dass es auch für die Propaganda des Imperiums ein wichtiger Dienst wäre, wenn sie zu der Model-Karriere zurückkehren würde. Die erwähnung des KOMENOR löste in Carla jedenfalls keine guten Erinnerungen aus.
Damals auf der Trauerfeier schwirrten auffällig viele Reporter umher und verfolgten gewisse ausgewählte Offiziere für ihre Propagandazwecke und so recht schien das keinem zu gefallen. Dem Staffelangehörigen der Wolves gingen jedenfalls diese Leute gewaltig auf die Nerven.
So recht konnte sich Carla ihre neue Freundin nicht in dieser Rolle sehen. Nicht nachdem, was sie besprochen hatten. Sicherlich, die körperlichen Attribute waren gut ausgeprägt und optisch würde Serenety sicherlich für die Propaganda ein gutes Bild abgeben. Vor allem bei der männlichen Zielgruppe. Doch der damit verbundene Ruhm würde sich an Bord für die Frau definitiv negativ auswirken.

„Nein, dies habe ich nicht vor. Was denken sie Miss?“, fragte James schließlich die Chiss.
Sie schaute mit einem eiskalten Blick ihrer rotfunkelnden Augen, für den sie in der Truppe berüchtigt war, in die Augen des Mannes, der sie angesprochen hatte und ihr Blick verriet ungefähr soviel wie: Das ist jetzt nicht dein ernst?
Er gehörte scheinbar zu den Personen, die die Kernaussage eines "Nein"s nicht verstanden.

"Mr. Easton, sie haben durchaus Argumente vorgebracht, die für Sie logisch erscheinen mögen.Ich möchte auch nicht den Wert Ihrer Arbeit klein reden, dafür kenne ich weder Sie noch Ihre Arbeit gut genug.
Die Propaganda würde durch die Ablichtung von Miss Akaji sicherlich optisch sehr aufgewertet, ohne Frage... Doch vermittelt es ein trügerisches Bild. Es besteht die Gefahr, dass Frauen auf ihr äußeres reduziert werden und ihr Verdienst in der Truppe ausgeblendet wird.
Ich spreche mit meiner Erfahrung als Soldatin.
Reduzieren sie einen Soldaten des Imperiums auf die Telegenität, so unterminieren Sie die Leistungen und Möglichkeiten innerhalb der Armee. Sie würden außerdem der Flotte eine fähige Offizierin wegnehmen, denn ein aktives Mitglied der Armee, das in die Öffentlichkeit gezerrt wird, ist für ein Feind eine ausgewählte Zielscheibe um dem Imperium Schaden zufügen zu können."
erklärte sie aus innerer Überzeugung.
Dabei versuchte sie die Fassung zu bewahren. Ihrer Meinung nach, war es mehr ein Fluch als ein Segen, für die Propaganda abgelichtet zu werden.
Eine Offizierin, die einen von allen Werbungsplakaten anlächelt, würde ein gestandener Soldat nicht ernst nehmen. Eine Offizierin, die lediglich wegen der Schönheit abgelichtet wurde, wurde schnell auf diese reduziert, im schlimmsten Fall als inkompetent abgestempelt. Damit das Vertrauen einer neuen Mannschaft zu gewinnen war damit noch schwerer, als es so schon war.
Außerdem klebten diese Paparazzi und Propagandafilmer im Regelfall wie Kot an der Schußsohle.
"Es steht mir außerdem nicht zu, für Commander Akaji eine Entscheidung zu treffen, zumal diese ihre Meinung dazu schon geäußert hat." fügte sie an.

[Bastion |Imperial City | Innenstadt | Shoppingmeile | Cafe | Serenety, Halijc'arl'ajkartia und James Easton ]
 
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Serenety hatte noch die letzten Worte von Carla im Kopf gehabt ehe James sie angesprochen hatte. Leider konnte sie dazu jedoch nichts sagen und es war auch nicht ganz so wichtig. Easton jedenfalls wandte sich ebenfalls der Chiss zu und Serenety konnte deutlich fühlen, dass Carla alles andere als Angetan von ihm war. Er war für sie Suspekt und sie konnte ihn noch nicht gänzlich einordnen. Jedenfalls so lange nicht, bis das Geheimnis gelüftet war. Was in Carla vorging wusste die junge Exotin nicht, konnte allerdings dennoch fühlen, dass sie ein wenig ungehalten war und sich im Zaum hielt während sie auf James Worte einging und deutlich machte was sie von seiner Idee hielt, nämlich reichlich wenig. Genau genommen war sie dagegen und machte dies dem Manager auch deutlich. Obwohl Carla darauf achtete, dass ihr Ton normal war so konnte man wenn man genau hinhörte und ein Gespür dafür hatte dennoch erkennen, dass sie sich zwang nicht böse zu klingen und wahrscheinlich auch das ein oder andere für sich behielt. Ihr Standpunkt war klar und Serenety hätte nicht viel dagegen sagen können zumal sie selbst nicht dafür war ihr Gesicht für das Imperium als Werbungszwecke fungieren zu lassen. Es gab zu viele negative Aspekte was dies anging. Davon abgesehen das sie so zur Zielscheibe für die Herrenwelt würde, so war es möglich dass sie sich dann auch noch irgendwelche dummen Sprüche anhören musste. Anbagereien und dergleichen worauf am verzichten konnte. Auch wenn es hübsche Bilder gab, so wusste sie dennoch das je nach Kampagne die gestartet wurde auch Bilder bei herauskommen konnten sie mehr zeigten als sie wollten. Serenety gehört nicht zu denen die ihren Körper verkauften oder mit ihren Blicken etwas sagten was sie nicht meinten. Das Geschäft eines Models war anstrengend, schwierig, belastend und vor allem nicht passend für sie. Nein, sie konnte sich nicht vorstellen wieder für irgendjemanden zu modeln oder ihr Gesicht für etwas ablichten zu lassen auch nicht, wenn das Imperium sie dafür bezahlen würde. Sie fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken auf sämtlichen Titelseiten zu erscheinen, die Holos zu zieren, sämtliche Banner und wer weiß was noch. Außerdem hatte man ihr gerade ein Kommando übertragen. Andererseits war sie am überlegen gewesen ihre Karrier aufzugeben und dies für einen Mann der, wenn er ihre Gefühle erwidert hätte alles von ihr erhalten hätte. Innerlich schüttelte sie den Kopf darüber. Sich darüber klar zu werden was man alles für eine Person tun würde konnte erschrecken. Jetzt wo sie jedoch die Pandora verlassen hatte und man sie nicht einmal wirklich gefragt hatte, jetzt brauchte sie auch nicht mit ihrer Karriere aufzuhören. Wieder glitten ihre Gedanken zu Toji und sie ertappte sich dabei, wie sie darüber nachdachte was er wohl dazu sagen würde, wenn sie modeln würde. Serenety biss sie Zähne zusammen. Es spielte keine Rolle, es gab keine Zukunft in diesem Punkt und so konnte es ihr auch völlig egal sein was er darüber denken mochte oder nicht. Das schlimme dabei war nur, dass es ihr nicht gleichgültig war und dies behagte ihr gar nicht. Warum musste James auch ausgerechnet jetzt auf sie treffen? Und warum musste sie ausgerechnet jetzt wieder an Toji denken, wo sie ihn erfolgreich beiseite hatte schieben können während sie mit Carla gesprochen hatte!? Dies war unglaublich und während Carla noch immer ihre Worte kundtat und damit James eine Braue in die Höhe ziehen ließ hatte Serenety das Gefühl sich gedanklich zu verlieren und dies in ein Thema, in welches sie nicht abtauchen wollte.

„Dies alles ist wohl Ansichtssache, Miss. Eine Vermarktung muss gut geplant und vor allem gut dargestellt werden. Ich denke nicht, dass Miss Akaji Schwierigkeiten bekommen sollte. Auch dann nicht, und ich bin mir der Tatsache bewusst was es für eine Frau beim Imperium bedeutet zu dienen, dass sie ebenfalls weitere weibliche Damen gewinnen könnte. Wir leben in keiner Rückständigen Welt und ich finde, dass jede Frau die sich dem Militär, den Soldaten, Piloten, dem IGD oder sonst wem anschließen will ein Recht dazu hat. Vielleicht bin ich da offener als einige andere, aber eines steht fest, wenn Damen wie sie und Serenety nicht tun würden was sie tun, stünden wir heute vielleicht wo anders“, erklärte er.

Serenety kehrte bei seinen Worten in das hier und jetzt zurück und blickte James an.

„Ich kann sowohl Miss Halijc’arl’ajkartia wie ach sie verstehen, James und ich kenne ihre Hartnäckigkeit und die Fähigkeit ein Nein zu überhören. Sie versuchen mit allen Mitteln mich zu überzeugen weil sie wissen was für einen Gewinn ich ihnen bringen würde und natürlich auch mir selbst. Dennoch, sie können mich hier und jetzt nicht davon überzeugen auch wenn sie sich noch so viel Mühe geben. Es gibt für mich zu viel was dagegen spricht.“

James nickte. Es wäre illusorisch gewesen sich vorzustellen, dass sie etwas anderes gesagt hätte. Dennoch hatte er es versuchen wollen und die Hoffnung starb bekanntlich zuletzt. Er würde sich schon etwas einfallen lassen um sie irgendwie zu überzeugen. Er wäre nicht James Easton, wenn er keinen Weg finden würde. „So schade wie ich es finde, ich werde ihre Antwort erst einmal akzeptieren müssen. Dennoch, denken sie in aller Ruhe darüber nach. Schlafen sie darüber, sprechen sie mit ihrer Familie noch einmal darüber und melden sie sich bei mir. Ich würde sie ungern gehen lassen und meine Kunden würden mich in der Luft zerreißen. Ich bitte sie, Miss Akaji!“, brachte er an.

Seren schüttelte leicht den Kopf. Er war unverbesserlich und unmöglich zugleich. Dennoch mochte sie ihn und schätzte ihn auch. Seine Arbeit war hervorragend. Sie hatte damals nicht meckern können. Er und der Manager ihrer Mutter waren sehr gute Freunde und so war eins zum anderen gekommen.

„Ich werde darüber nachdenken und mich bei ihnen melden, versprochen.“

James lächelte. „Wirklich?“, hakte er noch einmal nach.

„Ja, sie würden mir ohnehin keine Ruhe lassen. Allerdings bitte ich sie darum mir Zeit zu lassen. Ich werde mich sicherlich nicht so bald melden. Ein solcher Schritt muss gut durchdacht werden und dies braucht Zeit, immerhin sollte man nichts einfach so übers Knie brechen.“

James nickte . „Da haben sie wohl Recht. Ich werde mich mit ihrer Antwort zufrieden geben und abwarten. Jedenfalls vorerst. Allerdings werde ich mich mit Sicherheit bei ihnen melden sollten sie es nicht von sich aus tun, Serenety“, gab er zu.

Nichts anders hatte sie erwartet. So war er und würde er immer sein.

„Ich weiß, James! Vielen Dank für die Einladung, allerdings möchte ich meine Freundin nicht länger mit einem solchen Gespräch langweilen. Da ich nicht davon ausgehe, dass sie noch mehr von mir wollen würde ich mich verabschieden.“

James erhob sich, lächelte kurz und griff nach Seren’s Hand. Küsste dies auf die Handfläche und schüttelte dann die Hand der Chiss. „Ich habe nichts dagegen und sie haben Recht, ich sollte sie und ihre Begleiterin gehen lassen ehe ich auf die Idee komme sie noch mehr beschwatzen zu wollen“, verkündete Easton und lächelte erneut.

Serenety verabschiedete sich, griff nach ihren Tüten und gab Carla ein Zeichen.

„Entschuldige. Hätte ich seiner Bitte jedoch nicht entsprochen hätte er mich spätestens eine Stunde später zu Hause aufgesucht und notfalls gewartete bis ich angekommen wäre.“

Sie schüttelte leicht den Kopf und schritt dann mit Carla die Straße entlang bis sie den Punkt erreichten an dem sei ihre Eltern verabschiedet hatte. Diese waren nicht dort aber natürlich stand ihr privates Gefährt samt Fahrer dort. „Miss Akaji, darf ich sie zurückbegleiten?“, wollte der ältere Exot wissen und blickte sie freundlich an.

Vielleicht war es keine schlechte Idee zu fahren anstatt zu laufen zumal Serenety nicht wusste ob Carla in der Verfassung war so weit zu gehen. Also nickte sie dem Fahrer zu, welcher die Türen öffnete und wieder schloss nachdem die beiden Frauen eingestiegen waren.

„Mein Vater hat sich nicht davon überzeugen lassen, dass ich lieber gelaufen wäre anstatt zu fahren“, erklärte sie die Anwesenheit der Limousine, während sie durch sie Strassen schossen und nach wenigen Minuten die Stadt hinter sich ließen um die Anwesen zu erreichen welche sich außerhalb befanden. Kurze Zeit später bog die Limousine ihres Vaters zu ihrem Anwesen ab, fuhr die Auffahrt hinauf und hielt vor der Tür an. Der Fahrer stieg aus und öffnete die Türen, damit die beiden Frauen aussteigen konnten. Mit einem Lächeln bedankte sie sich bei ihm und sah dann Carla an, welche sich umsah.

„Gefällt es dir?“, wollte sie wissen und lächelte leicht. „Ich werde dir gerne alles zeigen falls du dies möchtest.

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Eins musste man diesem James Easton lassen, er ließ sich nicht von seinem Vorhaben abbringen und war wortgewandt.

Seine Beteuerung, dass Serenety keinen Schaden erleiden würde und das sogar Frauen animiert werden könnten ihren Dienst im Imperium anzutreten. Immerhin wäre das Imperium keine rückständige Welt und auch Frauen hätten ihren Platz im Militär, wenn sie dahin gehen wollten.
Schließlich befand er, dass ohne den Dienst der Frauen in der Armee das Imperium nicht dort stehen würde wo es jetzt stand.

Das war zwar freundlich gemeint, aber der Mann hatte keine Ahnung. Technisch gesehen, war das Imperium sehr fortschrittlich. Ohne Frage.
Was die Rolle der Frau anging, da herrschte noch reichlich nachholebedarf. Sie waren lediglich geduldet, wenige Ausnahmen schafften es in gehobene Positionen und die vorherrschende Meinung bestand darin, dass dies schon zu viel war.
Und wo stand das Imperium jetzt? Sie siegreichen Zeiten lagen schon eine Weile zurück. Es wurde ein Frieden ausgehandelt, der nicht so ernst gemeint sein konnte, wie in den Medien suggeriert. Die Verluste auf Correlia und Denon waren verheerend.
Und es würde sicher noch eine Zeit kommen, wo man Schuldige für diese Versager suchen würde.

Vielleicht meinte er es ehrlich, aber die Realität in der Flotte sah anders aus.
Carla wollte sich jetzt aber nicht auf eine Diskussion einlassen. Es war nicht förderlich sich öffentlich über das Militär zu beschweren. Noch war ihre eigene Zukunft ungewiss und derzeit taten sich überall tiefe Fallgruben auf. Sei es ein brodelnder Konflikt in ihrer Heimatwelt oder die Gefahr durch diese Terroristen. Es war besser, den Mund zu halten. Sie nickte lediglich, nahm das ausgesprochene Kompliment an und lies sich sogar zu einem kurzem Lächeln hinreißen.
Serenety wirkte etwas abwesend, ihre Gedanken kreisten um etwas. Sie fing sich jedoch wieder und setzte zu einer Antwort an:
„Ich kann sowohl Miss Halijc’arl’ajkartia wie ach sie verstehen, James und ich kenne ihre Hartnäckigkeit und die Fähigkeit ein Nein zu überhören. Sie versuchen mit allen Mitteln mich zu überzeugen weil sie wissen was für einen Gewinn ich ihnen bringen würde und natürlich auch mir selbst. Dennoch, sie können mich hier und jetzt nicht davon überzeugen auch wenn sie sich noch so viel Mühe geben. Es gibt für mich zu viel was dagegen spricht.“



Der Mann lies trotzdem nicht locker und zog alle Register seines Könnens. Das erinnerte durchaus an einen windigen Teppichhändler oder an die Hartnäckigkeit eines Blutegels.
Serenety schien ihn durchaus zu schätzen, aber die übergriffige Art ein Verneinung nicht zu akzeptieren löste in Carla zunehmend Widerstände aus.

Erst das Versprechen, ihn nach einer Überlegungsphase anzurufen schien den Mann vorerst zu beruhigen.
Die Verabschiedung fiel für Serenety erneut mit Handkuss aus, für Carla mit einem Händedruck, wobei die Chiss einen recht kräftigen Händedruck von sich gab, etwas kräftiger als üblich, dabei lächelte sie freundlich. Etwas erstaunt schaute sie James Easton dabei an, lies sich aber nichts weiter anmerken.

„Entschuldige. Hätte ich seiner Bitte jedoch nicht entsprochen hätte er mich spätestens eine Stunde später zu Hause aufgesucht und notfalls gewartete bis ich angekommen wäre.“

erklärte Serenety schließlich, als sie mit ihren Tüten bepackt das Café verließen.

"Der ist ja aufdringlicher als die Gesamtanzahl der Piraten auf Rendili V, wobei ich jetzt nicht die Abwehrmittel einsetzen dürfte, die ich dort hatte." staunte sie und lächelte ironisch.
Sie gingen einige Meter und erreichten schließlich eine Kreuzung an der ein repräsentativer Wagen stand, inklusive uniformierter Fahrer, der sogleich die Tür öffnete, als er Serenety erblickte. Mit einem freundlichen Lächeln fragte er, ob er die junge Exotin nach Hause begleiten dürfte. Sein Lächeln hatte eine größere Überzeugungskraft, als die des Model-Managers...so fand jedenfalls die junge Chiss...und beide stiegen in die Limousine.

„Mein Vater hat sich nicht davon überzeugen lassen, dass ich lieber gelaufen wäre anstatt zu fahren“ erklärte Serenety im Fahrzeug.

"Ich fühle mich auch derzeit nicht danach, größere Strecken laufen zu wollen...muß ich eingestehen." erwiderte Carla und lächelte müde.
Nein, fit war sie beileibe noch nicht.

Sie erreichten ein großes Grundstück mit viel grün und einem großzügigen Garten. Ein für die Chiss ungewohnter Anblick.
Die Limousine hielt an und der Chauffeur öffnete ihnen die Tür. Beide Frauen stiegen aus dem Fahrzeug und Serenety fragte sie mit einem leichten lächeln:
„Gefällt es dir? Ich werde dir gerne alles zeigen falls du dies möchtest."

"Schön..." entfuhr ihr ein staundender Laut.
Auf einem Schiff und einer Raumstation gab es kein grün zu sehen. Auf ihrer Heimatwelt war es zu kalt für eine üppige Vegetation und in den bisherigen Städten war schon mal ein vereinzelter Baum ein Wunder.

Die Chiss nickte eifrig und schaute fasziniert in den Garten.

"Ich habe bisher noch nie so viel grün gesehen. Ich war schon ein paar mal auf Bastion, aber nur auf der Akademie und in Kasernen....ich bin ...sprachlos." rang sie einen Moment nach Luft.

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[Bastion - Imperial City - Raumhafen - Helean]


Helean hatte prinzipiell keinerlei Probleme mit beengten Räumen. Sicherlich lag das zum Teil am Felinen teil ihrer DNA und schlicht und ergreifend daran das die besten Verstecke oftmals eng und beklemmend waren. Doch der Flug hatte seinen Tribut gefordert. Gefesselt und mit einem groben Sack über dem Kopf hatte sie, gefühlte 100 Standard Jahre, in einer engen Kiste zugebracht und als sie endlich aus dem Verschlag gezogen und wenigstens die Haube abgenommen bekam war sie einem totalen emotionalen Ausfall nahe. Nicht nur das sie die Hälfte der Zeit damit gerungen hatte nicht in ihre aggressivere Form zu wechseln, das hätte den ohnehin engen Raum den sie hatte vermutlich vollends ausgereizt und sie wäre schlichtweg Erstickt, noch dazu waren auch ihre Hoffnungen auf dem Flug entdeckt zu werden mit jeder Sekunde geschwunden.

Offiziell war Sklaverei verboten und verpönt doch sie hatte am eigenen Leib erfahren das es immer noch viele gab denen dieser Erlass vollkommen egal war. Geschichten von Sklavenhändlern wurden erzählt wie Märchen die ungezogene Kinder dazu bringen sollten artig bei Zeit ins Bett zu kriechen doch sie hatte recht schnell feststellen müssen das diese Gefahr nur allzu real war.

Obwohl sich die Anfangs aufsässige und vorlaute Felacat mit Leibeskräften gewehrt hatte wurde ihr schnell klar das ihre einzige Chance auf Flucht darin bestand das ihre Entführer unvorsichtig wurden und sie endlich wieder unter andere Lebewesen ließen. Und obwohl sie sich in der letzten Zeit die größte Mühe gegeben hatte ruhig und folgsam zu sein gingen diese kein Risiko ein und verstauten sie auf der Reise nach Bastion in einer Kiste.

Als sie endlich ankamen war sie einfach nur froh Haube und Fesselungen los zu werden und endlich wieder sehen und sich bewegen zu können. Zu desorientiert und verstört ließ sie zu das man sie aus dem Frachter bugsierte und in irgend einer billigen Absteige unterbrachte.
Immer wieder hörte sie den Namen Darth Zion und offensichtlich hatten ihre Entführer massive Angst vor dieser Person, die gesenkten Stimmen das Gewisper und die Hektisch gesprochenen Worte taten ihr übriges.

Nach mehreren Tagen sollte Helean allerdings endlich ihre Chance bekommen. Einer der Männer band sie los und befahl ihr auf dem Markt ein paar Dinge zu besorgen.
Die Tatsache das sie sie einfach so losschickten hätte ihr eigentlich zu denken geben sollen doch im Taumel des Endorphins stolperte sie blind los.
Ihr Hotel war offenbar direkt angrenzend an die Imperiale Stadt und so dauerte es nicht lange bis sie, dem regen Menschenstrom folgend, bald schon das Shoppingviertel fand.

Immer wieder versuchte sie Passanten anzusprechen doch ihr hektisches Gestammel wurde gänzlich im Keim erstickt. Immer wieder liefen die Leute einfach weiter, zu sehr mit sich und ihrem Tagwerk beschäftigt um sich einen Dreck darum zu scheren was eine Fremde ihnen zu sagen hatte.

Bald schon setzte auch endlich mal der Verstand der Schwarzhaarigen ein und ihre proportional großen Katzenohren legten sich an, die Schnurrhaare erzitterten. Was wenn man sie hier beobachtete? Wenn es nur ein Test war ob sie Vertrauenswürdig war? Bisher konnte sie ihr Verhalten noch weitestgehend so rechtfertigen das sie schlichtweg nach dem Weg gefragt hatte. Nein sie musste sich etwas besseres Einfallen lassen als wahllos Leute anzusprechen. Sie brauchte jemanden Offiziellen....jemanden der etwas zu sagen hatte. Jemanden den es stören könnte das ihr unrecht angetan wurde. Jemand der Gesetzlich etwas gegen dieses Unrecht unternehmen-

Jäh wurde sie aus ihren Gedanken gerissen als sie einen stattlich ausstaffierten Kaufmann die Straße entlang flanieren sah. Der Mann sah aus als hätte er genug Credits um sich zumindest ein Ohr zu kaufen das ihm zuhörte. Instinktiv heftete sie sich an seine Fersen und verfolgte ihn eine Weile durch das dichte Gedränge. Sie musste sich sicher sein das der Typ sie nicht einfach wieder zurück zum Hotel brachte und am ende noch einen Finderlohn verlange dafür das er eine abtrünnige Sklavin zu ihrem Besitzer zurück gebracht hatte.

Endlich blieb der Mann vor einem Laden mit Stoffen stehen und schien sich die Ware näher zu betrachten so das sie die Möglichkeit hatte sich näher voran zuarbeiten.
In ihrem Universum tat sie dies äußerst Geschickt und absolut Unauffällig doch die Realität sah leider anders aus.

Fast schon wie eine panische Dampfwalze schob sich die Schwarzhaarige Felacat durch die Menge und blieb abrupt und demonstrativ neben ihm stehen. Ihr Schwanz zuckte nervös um ihre Schenkel als sie sich etwas über die Waren in der Auslage lehnte und diese inspizierte. Immer wieder lugten ihre blauen Iriden zu ihm herüber und Zentimeter für Zentimeter arbeitete sie sich im Krabbenschritt voran bis sie schon fast auf seinen Schuhen stand.

"Ähm..." entfuhr es ihr vorsichtig, wirklich zu vernehmen war allerdings nur ein Laut der nach Erstickungstod und Hustenanfall klang. Wirklich ein formidabler Weg um einen seriösen ersten Eindruck zu hinterlassen.
"....Entschuldigen Sie bitte....?" folgte der nächste Wortschwall. Mit bebenden Schnurrhaaren starrte sie nun zu dem Mann hoch und als dieser sie ansah war es förmlich als würde ein Damm brechen.

"SiemüssenmirhelfenichwurdeentführtundsollhieranirgendeinenDarthZionverkauftwerdenabersklavereiistdochverbotenundweildasjaverbotenistmüssensiemirhelfendasistquasiihrebürgerplficht-"immer weiter und weiter polterten die Worte zwischen ihren Lippen heraus, vermutlich so schnell das nicht einmal ein Protokoll Druide hätte folgen können. Mittlerweile krallten sich ihre Hände in den Stoff der Jacke des Mannes und sie saß ihm förmlich auf der Schulter.


[Bastion - Imperial City - Shoppingmeile - Helean und Kaufmann]
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Vor dem Tor] mit Voth Terrix, Sliff Quori

Nachdem Voth sich vorgestellt hatte, wartete er auf eine Antwort der Wache. Die Situation war ihm etwas unangenehm, vor allem, weil er nicht erkennen konnte, was sie dachte. Entweder war das ganze für diese Gestalt pure Routine, und es zeigte sich deshalb keinerlei Gemütsregung im Gesicht des Wächters, oder es war schlichtweg schwierig für ihn, mit einem Exoskelett Mimik auszudrücken.
Voth beschloss, das es eher daran lag, denn normalerweise konnte er andere Lebewesen anhand ihrer Körpersprache relativ gut einschätzen, was ihm bei diesem Exemplar nicht gelang. Durchaus eine positive Eigenschaft für eine Wache, musste Voth zugeben.

Nun fragte ihn der Wächter nach persönlichen Informationen. Voth erkannte, das die Situation für ihn offensichtlich tatsächlich nur Routine war, denn die Gestallt sprach mit einem ziemlich gelangweilten und eintönigen Tonfall. Wahrscheinlich war er nicht der einzige, der keinen Ausweis vorzuzeigen hatte.

Jedenfalls wollte die Wache wissen, von welchem Planeten er kam, wo er geboren war, wer ihn geschickt hatte, warum er ein Sith werden wollte und ... wie seine Eltern hießen.
Voth wurde einen winzigen Moment lang dunkel vor den Augen. Flüchtige Erinnerungen blitzten vor seinem inneren Auge auf. Schreckliche Bilder. Schüsse. Schreie. Er sah, wie eine Blasterladung seine Mutter traf. Dann seinen Vater. Er sah sich selbst, als sechsjährigen, kleinen Twi'lek, der weinend neben seinen toten Eltern kniete.
Dann verwandelte seine Trauer sich in Zorn. Voth wollte schreien, wollte die Wache packen und... und... Nein! Er musste sich jetzt beherrschen. Wenn er nun die Nerven verlor, würde er höchstwahrscheinlich getötet werden, und das wäre es dann gewesen mit seiner Ausbildung zum Sith. Und so versuchte Voth, seine Wut und seinen Schmerz für einen Moment zu unterdrücken. Dann sagte er, so ruhig wie es ihm momentan möglich war:

"Ich bin geboren auf Ryloth. In einem kleinen Dorf in der Dämmerungszone. Meine Eltern... über sie spreche ich nie."

Bei diesen Worten musste Voth sich sehr beherrschen. So presste er leise zwischen seinen Zähnen hervor:

"Sie sind gestorben, als ich noch jung war. Ihre Namen weiß ich nicht mehr."

Er hoffte, die Wache würde sich damit zufrieden geben, denn er wollte so schnell wie möglich dieser Situation entfliehen. Darum sagte er schnell:

"Ich bin hierher gekommen, weil ich keinen anderen Ausweg für meinen Zorn weiß, außer ihn als Sith sinnvoll gegen die Republik einzusetzen. Mich hat niemand geschickt, ich bin selbst hierher gekommen.
Darf ich nun passieren?"


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