Norin Asharra
Senatsbesucher
[Corellia System – Richtung Drall – an Bord der Behemoth – Krankenstation] Norin, Lt. Laura Hanson, NPCs
Norin achtete nicht auf die Männer, die eben den Trainingsraum betraten, ignorierte das Gehabe des Majors, mit dem ihn eine Unsympathie verband, die er gut zu verbergen wusste. Er ahnte, warum ihn die meisten hier an Bord fürchteten und tat seinerseits nichts, um dem entgegen zu wirken, im Gegenteil, er forcierte das auch noch mit seinem harten, beinahe eisig wirkendem Auftreten.
Auf dem Weg zur Krankenstation hielt er ein Besatzungsmitglied an und sagte schwer atmend: „Sie sind Crewman Lewin, nicht wahr? Schicken Sie einen Reinigungstrupp zum Trainingsraum. Sagen Sie, der Zweite Offizier schickt danach.“ Der Crewman blickte erschrocken in das blutige Gesicht des halbnackten Mannes und fragte unsicher: „Sind Sie, Lieutenant Commander Asharra, Sir?“
„Derselbe, ja und jetzt beeilen Sie sich, denn sonst kann der Trupp hier auch gleich saubermachen.“ Vor Schreck zitternd, denn Norins Ruf war ihm vorausgeeilt, lief der Mann davon, um den Befehl auszuführen. Norin schaute ihm nach, zuckte mit den Schultern und ein bekannter Schmerz durchfuhr ihn einen Lidschlag lang, dann war es vorbei. Rasch ging er weiter, versuchte die Gedanken daran zu verdrängen und seine gute Laune wieder zu finden. Es gelang ihm nicht ganz, denn sein Zorn auf den Bruder war zu gegenwärtig, um nicht daran zu denken. Irgendwann, das hatte er sich geschworen, als sie ihm die Oberarme ausgerenkt hatten, würde er sich an ihm rächen. Familientreue kannte seine Grenzen und die waren hier bei weitem überschritten worden.
Endlich erreichte er die Krankenstation. Zu seinem Glück fand er sie leer vor. Er hoffte, dass es so bleiben würde und diese Lieutenant Hanson nicht zurückkäme bevor er fertig war. Doch den Medidroiden abzuwürgen erwies sich als nicht ganz so einfach, wie er gedacht hatte. Er war ein besonders hartnäckiges Exemplar. „Sir, Sie brauchen Hilfe“, sagte der Servomechanismus dienstbeflissen als Norin in den Sensorbereich des Droiden trat und eilte sogleich herbei. „Von dir nicht, Droide. Schalte dich auf standby, wenn ich dich brauche, dann rufe ich dich“, murrte Norin. Doch der Droide ließ sich nicht von seiner Programmierung abbringen und begann bereits, Norins Gesicht mit seinen Sensoren abzutasten. „Ihre Nase ist gebrochen, Sir. Darf ich fragen, wie das passiert ist?“, sagte er nun mit blecherner Stimme. Norin seufzte, dann bellte er durch den Stoff hindurch, wobei er um jeden Atemzug rang: „Dass sie gebrochen ist, weiß ich selbst, du unnützer Servo. Geh mir nicht auf die Nerven und schalt dich ab, bevor ich das mache.“ Drohend trat er einen Schritt auf den Droiden zu und dieser fuhr erschrocken zurück. „Wenn das so ist. Erwarten Sie keine weitere Hilfe von mir.“
„Bestimmt nicht“, murrte Norin und ging daran, ein blutungsstillendes Aerosol zu suchen. Er hasste Droiden fast ebenso sehr wie Machtnutzer, nur waren die ersteren allgegenwärtig und leicht auszuschalten, während die zweiten nicht häufig vorkamen, einen aber den ganzen Tag versauen konnten. Schließlich fand er was er suchte und stellte sich vor einen Spiegel unter dem ein Waschbecken angebracht war. Er hielt den Kopf zurück und sprühte zweimal rasch hintereinander in jedes Nasenloch die erforderliche Dosis, um die Blutung zu stoppen. Befreit atmete er auf, als ihm nicht mehr das Blut durch den Nasenrachen in den Mund lief. Danach wusch er sich das Gesicht, wobei er einmal zuckte, als er mit den Händen den Nasenrücken berührte und spülte sich danach den Mund aus. Jetzt schaute er in den Spiegel und betrachtete den Schaden, der gut zu sehen war. Der Knochen war gebrochen und hatte sich leicht nach links verschoben. Es half nichts, das musste gerichtet werden. Bevor er es sich noch einmal überlegen konnte, ging er schon zu einem anderen Schrank, in dem er bei einem früheren Besuch verschiedene Bactastrips gesehen hatte, öffnete ihn und nahm einen breiten Strip heraus, dann noch einige schmälere, die allerdings keinen Wirkstoff enthielten, sondern lediglich der Stabilisierung des Knochens dienen sollten. Damit stellte er sich erneut vor den Spiegel. Einige Male atmete er tief durch, dann drückte er den Knochen in seine Position zurück und heftete schnell den Strip darüber. Tränen des Schmerzes hatten sich wie von selbst in seine Augen geschlichen und sammelten sich in den Augenwinkeln. Allerdings konnte er nun wieder freier atmen und die Schmerzen würden rasch vergehen. Noch einmal betrachtete er sich im Spiegel, ehe er die restlichen Strips darüber klebte. Er wollte sich schon auf den Rückweg zu seinem Quartier machen, als er einen stummen Beobachter bemerkte. Es war Lieutenant Hanson, die ihm wohl schon eine Weile zugesehen haben musste. Norin fluchte innerlich. Auf diesem Schiff gab es keinen Platz für etwas Privatsphäre. Jeder seiner Schritte, so schien ihm, wurde überwacht und kontrolliert, kommentiert und anschließend schubladiert. Manchmal überkam ihn das Gefühl, hier ein Gefangener zu sein, dass dies ein Strafdienst war. Er war gern Lehrer gewesen, er war gut darin, das Beste aus den Männern und Frauen zu holen, die ihm unterstellt gewesen waren. Aber sein Bruder hatte ihm diesen Teil seines Lebens zunichte gemacht. Nach der Loyalitätsprüfung war er nach oben befördert worden und es war ihm nahe gelegt worden, die Tätigkeit in der Akademie aufzugeben. Daraufhin hatte er sich noch schlimmer aufgeführt, war noch strenger geworden und hatte schließlich nachgegeben. Sein Versetzungsgesuch war umgehend bewilligt worden. Nirgends in den Akten schien dieser Teil seiner Geschichte auf und auch er musste sie vergessen, oder es zumindest versuchen. Noch gelang es ihm nicht. Alles war noch zu gegenwärtig. Wenigstens hatte er seine Familie vom Makel des Verrats reinwaschen können.
Nun stand er da und kam sich ertappt vor. Das schmutzige Hemd lag zu seinen Füßen, an der nackten Brust waren noch getrocknete Blutspuren zu erkennen, Schweiß stand auf seiner Stirn und Tränen in den Augen. Er konnte Schmerzen gut aushalten, hatte eine hohe Toleranz entwickelt, was aber nicht hieß, dass er sie nicht fühlte. Blinzelnd wie ein kleiner Schuljunge stand er da und starrte einen Moment lang die Lieutenant an, bevor er leise und für ihn gänzlich untypisch, sagte: „Es ist alles in Ordnung, ich bin schon wieder weg, Ma’am.“ Damit hoffte er, die Angelegenheit gar nicht erst zu einer werden zu lassen, bückte sich nach seinem Hemd und schritt auf den Ausgang zu.
[Corellia System – Richtung Drall – an Bord der Behemoth – Krankenstation] Norin, Lt. Laura Hanson, NPCs
Norin achtete nicht auf die Männer, die eben den Trainingsraum betraten, ignorierte das Gehabe des Majors, mit dem ihn eine Unsympathie verband, die er gut zu verbergen wusste. Er ahnte, warum ihn die meisten hier an Bord fürchteten und tat seinerseits nichts, um dem entgegen zu wirken, im Gegenteil, er forcierte das auch noch mit seinem harten, beinahe eisig wirkendem Auftreten.
Auf dem Weg zur Krankenstation hielt er ein Besatzungsmitglied an und sagte schwer atmend: „Sie sind Crewman Lewin, nicht wahr? Schicken Sie einen Reinigungstrupp zum Trainingsraum. Sagen Sie, der Zweite Offizier schickt danach.“ Der Crewman blickte erschrocken in das blutige Gesicht des halbnackten Mannes und fragte unsicher: „Sind Sie, Lieutenant Commander Asharra, Sir?“
„Derselbe, ja und jetzt beeilen Sie sich, denn sonst kann der Trupp hier auch gleich saubermachen.“ Vor Schreck zitternd, denn Norins Ruf war ihm vorausgeeilt, lief der Mann davon, um den Befehl auszuführen. Norin schaute ihm nach, zuckte mit den Schultern und ein bekannter Schmerz durchfuhr ihn einen Lidschlag lang, dann war es vorbei. Rasch ging er weiter, versuchte die Gedanken daran zu verdrängen und seine gute Laune wieder zu finden. Es gelang ihm nicht ganz, denn sein Zorn auf den Bruder war zu gegenwärtig, um nicht daran zu denken. Irgendwann, das hatte er sich geschworen, als sie ihm die Oberarme ausgerenkt hatten, würde er sich an ihm rächen. Familientreue kannte seine Grenzen und die waren hier bei weitem überschritten worden.
Endlich erreichte er die Krankenstation. Zu seinem Glück fand er sie leer vor. Er hoffte, dass es so bleiben würde und diese Lieutenant Hanson nicht zurückkäme bevor er fertig war. Doch den Medidroiden abzuwürgen erwies sich als nicht ganz so einfach, wie er gedacht hatte. Er war ein besonders hartnäckiges Exemplar. „Sir, Sie brauchen Hilfe“, sagte der Servomechanismus dienstbeflissen als Norin in den Sensorbereich des Droiden trat und eilte sogleich herbei. „Von dir nicht, Droide. Schalte dich auf standby, wenn ich dich brauche, dann rufe ich dich“, murrte Norin. Doch der Droide ließ sich nicht von seiner Programmierung abbringen und begann bereits, Norins Gesicht mit seinen Sensoren abzutasten. „Ihre Nase ist gebrochen, Sir. Darf ich fragen, wie das passiert ist?“, sagte er nun mit blecherner Stimme. Norin seufzte, dann bellte er durch den Stoff hindurch, wobei er um jeden Atemzug rang: „Dass sie gebrochen ist, weiß ich selbst, du unnützer Servo. Geh mir nicht auf die Nerven und schalt dich ab, bevor ich das mache.“ Drohend trat er einen Schritt auf den Droiden zu und dieser fuhr erschrocken zurück. „Wenn das so ist. Erwarten Sie keine weitere Hilfe von mir.“
„Bestimmt nicht“, murrte Norin und ging daran, ein blutungsstillendes Aerosol zu suchen. Er hasste Droiden fast ebenso sehr wie Machtnutzer, nur waren die ersteren allgegenwärtig und leicht auszuschalten, während die zweiten nicht häufig vorkamen, einen aber den ganzen Tag versauen konnten. Schließlich fand er was er suchte und stellte sich vor einen Spiegel unter dem ein Waschbecken angebracht war. Er hielt den Kopf zurück und sprühte zweimal rasch hintereinander in jedes Nasenloch die erforderliche Dosis, um die Blutung zu stoppen. Befreit atmete er auf, als ihm nicht mehr das Blut durch den Nasenrachen in den Mund lief. Danach wusch er sich das Gesicht, wobei er einmal zuckte, als er mit den Händen den Nasenrücken berührte und spülte sich danach den Mund aus. Jetzt schaute er in den Spiegel und betrachtete den Schaden, der gut zu sehen war. Der Knochen war gebrochen und hatte sich leicht nach links verschoben. Es half nichts, das musste gerichtet werden. Bevor er es sich noch einmal überlegen konnte, ging er schon zu einem anderen Schrank, in dem er bei einem früheren Besuch verschiedene Bactastrips gesehen hatte, öffnete ihn und nahm einen breiten Strip heraus, dann noch einige schmälere, die allerdings keinen Wirkstoff enthielten, sondern lediglich der Stabilisierung des Knochens dienen sollten. Damit stellte er sich erneut vor den Spiegel. Einige Male atmete er tief durch, dann drückte er den Knochen in seine Position zurück und heftete schnell den Strip darüber. Tränen des Schmerzes hatten sich wie von selbst in seine Augen geschlichen und sammelten sich in den Augenwinkeln. Allerdings konnte er nun wieder freier atmen und die Schmerzen würden rasch vergehen. Noch einmal betrachtete er sich im Spiegel, ehe er die restlichen Strips darüber klebte. Er wollte sich schon auf den Rückweg zu seinem Quartier machen, als er einen stummen Beobachter bemerkte. Es war Lieutenant Hanson, die ihm wohl schon eine Weile zugesehen haben musste. Norin fluchte innerlich. Auf diesem Schiff gab es keinen Platz für etwas Privatsphäre. Jeder seiner Schritte, so schien ihm, wurde überwacht und kontrolliert, kommentiert und anschließend schubladiert. Manchmal überkam ihn das Gefühl, hier ein Gefangener zu sein, dass dies ein Strafdienst war. Er war gern Lehrer gewesen, er war gut darin, das Beste aus den Männern und Frauen zu holen, die ihm unterstellt gewesen waren. Aber sein Bruder hatte ihm diesen Teil seines Lebens zunichte gemacht. Nach der Loyalitätsprüfung war er nach oben befördert worden und es war ihm nahe gelegt worden, die Tätigkeit in der Akademie aufzugeben. Daraufhin hatte er sich noch schlimmer aufgeführt, war noch strenger geworden und hatte schließlich nachgegeben. Sein Versetzungsgesuch war umgehend bewilligt worden. Nirgends in den Akten schien dieser Teil seiner Geschichte auf und auch er musste sie vergessen, oder es zumindest versuchen. Noch gelang es ihm nicht. Alles war noch zu gegenwärtig. Wenigstens hatte er seine Familie vom Makel des Verrats reinwaschen können.
Nun stand er da und kam sich ertappt vor. Das schmutzige Hemd lag zu seinen Füßen, an der nackten Brust waren noch getrocknete Blutspuren zu erkennen, Schweiß stand auf seiner Stirn und Tränen in den Augen. Er konnte Schmerzen gut aushalten, hatte eine hohe Toleranz entwickelt, was aber nicht hieß, dass er sie nicht fühlte. Blinzelnd wie ein kleiner Schuljunge stand er da und starrte einen Moment lang die Lieutenant an, bevor er leise und für ihn gänzlich untypisch, sagte: „Es ist alles in Ordnung, ich bin schon wieder weg, Ma’am.“ Damit hoffte er, die Angelegenheit gar nicht erst zu einer werden zu lassen, bückte sich nach seinem Hemd und schritt auf den Ausgang zu.
[Corellia System – Richtung Drall – an Bord der Behemoth – Krankenstation] Norin, Lt. Laura Hanson, NPCs
Zuletzt bearbeitet: