Sharin
blauer Flottenfuzzi mit Hang zur Selbstüberschätzu
Vor der Schlacht
[ Corellia - Orbit - Planetquadrant "E5" - an Bord der "Valkyrie" - Übertragungsraum ] Sharin, Wynhard Zalas über Holonet (Rhoghs NPC-Squad)
"Enttäuschen Sie mich nicht, Commander Sharin", beendete der Captain die Übertragung bedeutungsschwer. Danach verblasste sein bläuliches Bild zunehmend und schließlich war es ganz verschwunden.
Der junge Chiss blieb noch kurz auf seiner Position stehen. Die Ansprache seines Vorgesetzten hatte er sogar genossen. Zwar hatte der Mensch mit der auffälligen Frisur deutlich gemacht, dass er Großes von seinem Untergebenen erwartete. Allerdings musste sich der Commander eingestehen, dass er die Lobpreisungen, die die Akademie der Flotte auf Bastion ihm in die Akte geschrieben hatte, sehr gefielen. Hart und konzentriert hatte er sich auf die Prüfungen vorbereitet, hatte seine Freizeit und seine Freunde geopfert, nur um eine gute Endqualifikation zu bekommen. Wenn er Salara rächen wollte, musste er mächtig sein. Und um mächtig zu sein, musste er seinen Vorgesetzten gefallen. Und um seinen Vorgesetzten zu gefallen, brauchte er gute Abschlussnoten.
Der Gedanke, dass er dadurch vielleicht leicht zu umschmeicheln war, bohrte sich tief in sein Gehirn. Wenn er Erfolg haben wollte, durfte er sich nicht durch irgendwelche Schwächen oder Gefühle behindern lassen. Der 25-jährige kannte sich darin aus, Gedanken und Gefühle zu verbergen. Schließlich hatte er seinen Frust, seinen Schmerz und seinen Hass, die er alle nach Salaras Tod verspürt hatte, nach einigen Wochen eine Sperre vorgesetzt. Seitdem waren sie nicht mehr offen aus ihm hervorgebrochen. Nach Sharins Ansicht konnte das auch erst mal so bleiben.
Kurz starrte er noch die Stelle an, an der Captain Wynhard Zalas' Silhouette eben noch geschienen hatte. Dann brachte der schlanke Chiss mit den schwarzen Haaren seinen Körper und seinen Geist mit einem Ruck dazu, wieder zur Brücke zu gehen und aus seinen Gedanken an die Vergangenheit zu flüchten. Diese verfolgten ihn schon in den Schlaf, da brauchte er sie jetzt nicht noch auch zu haben.
Die Brücke war genauso, wie er sie verlassen hatte. Trist, doch voll schlichter Schönheit. Jeder Mannschaftsangehöriger und jede Steuerkonsole waren an dem Platz, an dem sie sein mussten. In der Schaltzentrale der "Valkyrie" herrschte eine hektische Ruhe, eine Stille, die die Brücke für Sharin noch mehr zu dem besten Platz auf dem gesamten Kreuzer machte.
Mit weiten Schritten ging der Commander zu seinem Arbeittisch, auf dem mehrere Bildschirme verschiedenste Ansichten zeigten. Auf einer sah man das Corellia-System in Miniaturformat, eine andere zeigte Flottenbewegungen des Imperiums in seinem Sektor, wieder eine andere Verschiebungen der Streitkräfte im gesamten System. Dann waren da noch eine allgemeine Anzeige über den Zustand des Schiffes, Lebenserhaltungssysteme, Schildstärke, Feuerkraft, und, und, und...
Sharin schätzte sich einmal mehr froh, dem Volk der Chiss anzugehören. Mit ihren analytischen Fähigkeiten konnten sie zum Glück eine Situation schnell überblicken und sich gut Daten merken. Nur durch diese Eigenschaft wurde der Schwarzhaarige bei dem Anblick nicht ganz wahnsinnig.
Er versuchte, die gewaltige Datenmenge in sich aufzunehmen, doch war es eine Schlacht, die er nicht gewinnen konnte. So wie ein Sullustaner, die ja alle über ein fotographisches Gedächtnis verfügten, konnte er nicht alle Informationen in sich aufsaugen.
Dieses Mal bemerkte er sogar seinen XO, als dieser zu diesem trat. Torati fragte mit leiser Stimme: "Und, wie war die Besprechung? Genauso schlimm wie letztes Mal? Welche Befehle hat er denn ausgepackt?"
Sharin schüttelte den Kopf. "Nein, nein. Wynhard Zalas war dieses Mal sogar etwas freundlich drauf. Aber das ist jetzt egal, wir müssen unsere Befehle ausführen. Diese sind auch nicht wirklich schwer, wir sollen die uns zugewiesene Position neben der 'Harbinger' beibehalten. Und unsere Fliegerstaffeln haben wir auch schon ausgeworfen. Die primären Ziele unserer Angriffe sind Bomber- und Jägerstaffeln, die unseren Verband angreifen. Teilen Sie die Befehle bitte der Besatzung mit."
Torati salutierte kurz und trat ab. Sein ehemaliger Schützling verzog leicht amüsiert die Mundwinkel, die jedoch schnell wieder erschlafften, als er sich einen Blick über die Lage machte.
Die schlimmsten Erwartungen waren eingetreten. Die CorSec driftete in Form kleiner Punkte auf der Holokarte ab. Anscheinend hatte sie kapituliert - sie würden es noch büßen müssen - und der Verband aus Verrätern und Verbrechern rückte auf die sechste Kampfgruppe vor. Es sah nicht wirklich gut für die Männer aus, die sich mit ihrem Leben dem Imperator verpflichtet hatten. Jetzt würden sie zeigen müssen, dass ihr Eid etwas wert war.
Insgeheim überlegte der blauhäutige Nichtmensch, ob er sich auch freiwillig in die Feuersalven einer Übermacht stellen würde, nur um seine Loyalität unter Beweis zu stellen. Zwar fühlte er ein gewisses Unbehagen, wenn er daran dachte, dass seine sterblichen Überreste, die nach der Explosion der "Valkyrie" bestimmt nur noch wenige Moleküle umfassen würden, in den endlosen Weiten des Nichts herumfliegen würden. Aber er wusste, wenn er Befehle, egal wie sinnlos diese auch sein würden, nicht befolgen würde, würde seine gesamte Aristocra darunter leiden. Und das Letzte, was ein Chiss wollte, war, dass der Ruf seiner Aristocra wegen ihm Schaden nahm.
Zum tausendsten Mal kontrollierte er die Statusmeldungen seines VIN. Das schlimmste bei Schlachten war die Phase vor dem Aufeinandertreffen. Jeder Flottenangehöriger machte sich Gedanken über die unnötigsten Gedanken und begann, darüber nachzudenken, ob seine Vorgesetzten wirklich alles im Griff hatten und ob es wirklich sinnvoll war, sich dem Gegner entgegenzustellen. Diese Illoyalität, die zuweilen aufkam, war Sharin sehr zuwider. Er würde ja auch nicht wegen den geringsten Gründen wie zum Beispiel Hunger die Brücke verlassen.
Sein ehemaliger Mentor kam wieder auf ihn zu, im Schlepptau den Navigationsoffizier Geoffrey Heming. Zu diesen hatte der Commander der "Valkyrie" eine besondere Beziehung. Heming war immer gut drauf, was seinen humorlosen Vorgesetzten manchmal etwas nervte. Aber der Fresianer war der einzige auf diesem Schiff, der eine längere Kampferfahrung vorzuweisen hatte. Also wog sein Wort für Sharin schon viel.
"Ah, gut, dass Sie beide hierher kommen, meine Herren. Wir müssen den Standort unserer Schutzstaffeln besprechen. Sie sollen unseren Verband besonders vor Bombern und Jägern schützen. Allerdings müssen wir unsere Flieger zuerst vor dem direkten Beschuss der Schlachtschiffe beschützen. Besonders die TIE-Inceptors sind viel zu wertvoll, als dass wir sie im Stahlgewitter verlieren sollten. Stimmen Sie mir also zu, die Staffeln zuerst hinter uns zu positionieren?"
Der alte Chiss in der Offiziersuniform nickte wieder unmerklich, während der Fresianer etwas länger brauchte, um seine Zustimmung zu bekunden. "Oh, so etwas lernt man in den Akademien heute? Keine schlechte Schlussfolgerung, Sir, wir können so unsere Verluste sehr gering halten. Ich würde dann gerne die Gesichter der Rebellenpiloten sehen, wenn ihnen dann ganz plötzlich zwei Abfangstaffeln entgegen fliegen."
Sein Vorgesetzter nickte. "Also ist es beschlossen. Teilen Sie unsere Entscheidung bitte unverzüglich den Staffelführern mit, Torati. Alles, was wir jetzt noch machen können, ist warten."
[ Corellia - Orbit - Planetquadrant "E5" - an Bord der "Valkyrie" - Kommandobrücke ] Sharin, Geoffrey Heming (NPC), Torati (NPC), einige Mannschaftsangehörige
[ Corellia - Orbit - Planetquadrant "E5" - an Bord der "Valkyrie" - Übertragungsraum ] Sharin, Wynhard Zalas über Holonet (Rhoghs NPC-Squad)
"Enttäuschen Sie mich nicht, Commander Sharin", beendete der Captain die Übertragung bedeutungsschwer. Danach verblasste sein bläuliches Bild zunehmend und schließlich war es ganz verschwunden.
Der junge Chiss blieb noch kurz auf seiner Position stehen. Die Ansprache seines Vorgesetzten hatte er sogar genossen. Zwar hatte der Mensch mit der auffälligen Frisur deutlich gemacht, dass er Großes von seinem Untergebenen erwartete. Allerdings musste sich der Commander eingestehen, dass er die Lobpreisungen, die die Akademie der Flotte auf Bastion ihm in die Akte geschrieben hatte, sehr gefielen. Hart und konzentriert hatte er sich auf die Prüfungen vorbereitet, hatte seine Freizeit und seine Freunde geopfert, nur um eine gute Endqualifikation zu bekommen. Wenn er Salara rächen wollte, musste er mächtig sein. Und um mächtig zu sein, musste er seinen Vorgesetzten gefallen. Und um seinen Vorgesetzten zu gefallen, brauchte er gute Abschlussnoten.
Der Gedanke, dass er dadurch vielleicht leicht zu umschmeicheln war, bohrte sich tief in sein Gehirn. Wenn er Erfolg haben wollte, durfte er sich nicht durch irgendwelche Schwächen oder Gefühle behindern lassen. Der 25-jährige kannte sich darin aus, Gedanken und Gefühle zu verbergen. Schließlich hatte er seinen Frust, seinen Schmerz und seinen Hass, die er alle nach Salaras Tod verspürt hatte, nach einigen Wochen eine Sperre vorgesetzt. Seitdem waren sie nicht mehr offen aus ihm hervorgebrochen. Nach Sharins Ansicht konnte das auch erst mal so bleiben.
Kurz starrte er noch die Stelle an, an der Captain Wynhard Zalas' Silhouette eben noch geschienen hatte. Dann brachte der schlanke Chiss mit den schwarzen Haaren seinen Körper und seinen Geist mit einem Ruck dazu, wieder zur Brücke zu gehen und aus seinen Gedanken an die Vergangenheit zu flüchten. Diese verfolgten ihn schon in den Schlaf, da brauchte er sie jetzt nicht noch auch zu haben.
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Die Brücke war genauso, wie er sie verlassen hatte. Trist, doch voll schlichter Schönheit. Jeder Mannschaftsangehöriger und jede Steuerkonsole waren an dem Platz, an dem sie sein mussten. In der Schaltzentrale der "Valkyrie" herrschte eine hektische Ruhe, eine Stille, die die Brücke für Sharin noch mehr zu dem besten Platz auf dem gesamten Kreuzer machte.
Mit weiten Schritten ging der Commander zu seinem Arbeittisch, auf dem mehrere Bildschirme verschiedenste Ansichten zeigten. Auf einer sah man das Corellia-System in Miniaturformat, eine andere zeigte Flottenbewegungen des Imperiums in seinem Sektor, wieder eine andere Verschiebungen der Streitkräfte im gesamten System. Dann waren da noch eine allgemeine Anzeige über den Zustand des Schiffes, Lebenserhaltungssysteme, Schildstärke, Feuerkraft, und, und, und...
Sharin schätzte sich einmal mehr froh, dem Volk der Chiss anzugehören. Mit ihren analytischen Fähigkeiten konnten sie zum Glück eine Situation schnell überblicken und sich gut Daten merken. Nur durch diese Eigenschaft wurde der Schwarzhaarige bei dem Anblick nicht ganz wahnsinnig.
Er versuchte, die gewaltige Datenmenge in sich aufzunehmen, doch war es eine Schlacht, die er nicht gewinnen konnte. So wie ein Sullustaner, die ja alle über ein fotographisches Gedächtnis verfügten, konnte er nicht alle Informationen in sich aufsaugen.
Dieses Mal bemerkte er sogar seinen XO, als dieser zu diesem trat. Torati fragte mit leiser Stimme: "Und, wie war die Besprechung? Genauso schlimm wie letztes Mal? Welche Befehle hat er denn ausgepackt?"
Sharin schüttelte den Kopf. "Nein, nein. Wynhard Zalas war dieses Mal sogar etwas freundlich drauf. Aber das ist jetzt egal, wir müssen unsere Befehle ausführen. Diese sind auch nicht wirklich schwer, wir sollen die uns zugewiesene Position neben der 'Harbinger' beibehalten. Und unsere Fliegerstaffeln haben wir auch schon ausgeworfen. Die primären Ziele unserer Angriffe sind Bomber- und Jägerstaffeln, die unseren Verband angreifen. Teilen Sie die Befehle bitte der Besatzung mit."
Torati salutierte kurz und trat ab. Sein ehemaliger Schützling verzog leicht amüsiert die Mundwinkel, die jedoch schnell wieder erschlafften, als er sich einen Blick über die Lage machte.
Die schlimmsten Erwartungen waren eingetreten. Die CorSec driftete in Form kleiner Punkte auf der Holokarte ab. Anscheinend hatte sie kapituliert - sie würden es noch büßen müssen - und der Verband aus Verrätern und Verbrechern rückte auf die sechste Kampfgruppe vor. Es sah nicht wirklich gut für die Männer aus, die sich mit ihrem Leben dem Imperator verpflichtet hatten. Jetzt würden sie zeigen müssen, dass ihr Eid etwas wert war.
Insgeheim überlegte der blauhäutige Nichtmensch, ob er sich auch freiwillig in die Feuersalven einer Übermacht stellen würde, nur um seine Loyalität unter Beweis zu stellen. Zwar fühlte er ein gewisses Unbehagen, wenn er daran dachte, dass seine sterblichen Überreste, die nach der Explosion der "Valkyrie" bestimmt nur noch wenige Moleküle umfassen würden, in den endlosen Weiten des Nichts herumfliegen würden. Aber er wusste, wenn er Befehle, egal wie sinnlos diese auch sein würden, nicht befolgen würde, würde seine gesamte Aristocra darunter leiden. Und das Letzte, was ein Chiss wollte, war, dass der Ruf seiner Aristocra wegen ihm Schaden nahm.
Zum tausendsten Mal kontrollierte er die Statusmeldungen seines VIN. Das schlimmste bei Schlachten war die Phase vor dem Aufeinandertreffen. Jeder Flottenangehöriger machte sich Gedanken über die unnötigsten Gedanken und begann, darüber nachzudenken, ob seine Vorgesetzten wirklich alles im Griff hatten und ob es wirklich sinnvoll war, sich dem Gegner entgegenzustellen. Diese Illoyalität, die zuweilen aufkam, war Sharin sehr zuwider. Er würde ja auch nicht wegen den geringsten Gründen wie zum Beispiel Hunger die Brücke verlassen.
Sein ehemaliger Mentor kam wieder auf ihn zu, im Schlepptau den Navigationsoffizier Geoffrey Heming. Zu diesen hatte der Commander der "Valkyrie" eine besondere Beziehung. Heming war immer gut drauf, was seinen humorlosen Vorgesetzten manchmal etwas nervte. Aber der Fresianer war der einzige auf diesem Schiff, der eine längere Kampferfahrung vorzuweisen hatte. Also wog sein Wort für Sharin schon viel.
"Ah, gut, dass Sie beide hierher kommen, meine Herren. Wir müssen den Standort unserer Schutzstaffeln besprechen. Sie sollen unseren Verband besonders vor Bombern und Jägern schützen. Allerdings müssen wir unsere Flieger zuerst vor dem direkten Beschuss der Schlachtschiffe beschützen. Besonders die TIE-Inceptors sind viel zu wertvoll, als dass wir sie im Stahlgewitter verlieren sollten. Stimmen Sie mir also zu, die Staffeln zuerst hinter uns zu positionieren?"
Der alte Chiss in der Offiziersuniform nickte wieder unmerklich, während der Fresianer etwas länger brauchte, um seine Zustimmung zu bekunden. "Oh, so etwas lernt man in den Akademien heute? Keine schlechte Schlussfolgerung, Sir, wir können so unsere Verluste sehr gering halten. Ich würde dann gerne die Gesichter der Rebellenpiloten sehen, wenn ihnen dann ganz plötzlich zwei Abfangstaffeln entgegen fliegen."
Sein Vorgesetzter nickte. "Also ist es beschlossen. Teilen Sie unsere Entscheidung bitte unverzüglich den Staffelführern mit, Torati. Alles, was wir jetzt noch machen können, ist warten."
[ Corellia - Orbit - Planetquadrant "E5" - an Bord der "Valkyrie" - Kommandobrücke ] Sharin, Geoffrey Heming (NPC), Torati (NPC), einige Mannschaftsangehörige
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