Coruscant

[Coruscant, Imperial City, Manarai, Privatloge]- Chesara, Pierre

Ihre Reaktion verblüffte Pierre zunächst, bevor sich die schreckliche Erkenntnis einstellte, dass er in den Augen einer so moralischen Frau wie Chesara mit dieser kleinen Bitte womöglich bereits zu weit gegangen war. Oder hatte sie ihn missverstanden? Wusste sie als Fremde auf Coruscant nicht, was genau eine Himmelsinsel war?

?Bitte, Chesara, verstehen Sie mich nicht falsch!?, warf er hastig ein. ?Nichts läge mir ferner, als eine Frau wie Euch durch ein unmoralisches Angebot in Verlegenheit zu bringen!?

Am liebsten hätte er sich auf die Zunge gebissen. War er tatsächlich derart amateurhaft mit der Tür ins Haus gefallen? Oder lag tatsächlich ein schreckliches Missverständnis vor?

?Es ist nur so? wenn Euch der Ausblick vom Manarai so gefallen hat, so wird es der von eienr Himmelsinsel erst recht? jeder Besucher Coruscants sollte das einmal erlebt haben, doch nur die wenigsten sind dazu in der Lage, da die meisten Himmelsinseln sich im Besitz einflussreicher Personen befinden, die sie argwöhnisch hüten. Auch ich habe eine Art zweiten Wohnsitz auf einer solchen Insel? aber??

In aller Hektik suchte er nach Worten, die dazu in der Lage sein sollten, sie zu beruhigen.

?Aber wenn Ihr dem eher abgeneigt gegenüber steht dann? verstehe ich das??

Die Ankunft mehrerer Kellner, beladen mit den bestellten Köstlichkeiten, entband ihn von der Notwendigkeit fortzufahren und verbesserte seine Laune schlagartig. Vielleicht würden diese Gaumenfreuden Chesara dazu bringen, seiner Bitte geneigter gegenüber zu stehen.
Diskret verschwanden die Kellner wieder, nachdem sie sich vom Füllzustand der Gläser überzeugt hatten.


?Also widmen wir uns erst den angenehmen Dingen?, sagte er frohen Mutes mit Blick auf ihren Teller.

?Ich muss sagen, Ihr habt eine ausgezeichnete Wahl getroffen. Seid Ihr sicher, dass dies Euer erster Besuch auf Coruscant ist??

Er lachte gewollt unbeschwert und machte sich daran, die ihm vorgesetzten Delikatessen mit allen Manieren zu verspeisen, die ihm die Gesellschaft Coruscants auf den Weg gegeben hatte?

[Coruscant, Imperial City, Manarai, Privatloge]- Chesara, Pierre
 
Orbit von Coruscant - SSD Intimidator - Gang Richtung eines Turboliftes

Mit gemäßigten Schritten ging Sargeras durch die ausreichend beleuchtenden Gänge. Seine Haltung war wie üblich exakt, jede Bewegung auf die andere abgestimmt. Kein Atemzug und keine Regung umsonst gemacht. Die Hände an den Seiten haltend, ging er durch die Gänge, wich Hochrangigen Offizieren aus und versuchte nicht auf die lästigen Mausdroiden zu treten, die ihn manchmal in einem ganzen Rudel begegneten. Aufgehende Türen, leuchtende Paneelen oder auf seinen Bereich beschränkte Durchsagen ignorierte er völlig. Er war ein stolzer Chiss, erzogen auf Csilla und gedrillt auf der imperialen Akademie auf Bastion. Kaum etwas konnte ihn ablenken, aus der Fassung bringen oder ungewollt Emotionen hervorrufen. Mit blassblauer Haut und dunkelroten Augen gesegnet, war er schon etwas besonders, wenn auch nicht zu besonders. Gerade noch akzeptabel für das Imperium. Schwächen wurden nicht toleriert und nur weil diese Gendefekte ihn nicht beeinträchtigten war er überhaupt angenommen worden. Das Imperium wusste was Chiss leisten konnten und setzte oft auf ihre man könnte meinen angeborene Disziplin.
Sargeras mochte es nicht darüber nachzudenken, das er anders war als andere Chiss, doch konnte er damit leben. Vor allem weil ihn niemand darauf ansprach oder es andeutete das einem das störte. Er glaubte ja auch, das die meisten Menschen ihn deswegen nicht darauf ansprachen, weil sie glaubten das er durch aus normal war. So wie Menschen auch dunkelhäutig sein konnte, meinen diese ja vielleicht auch das er einfach nur ein heller Chiss war. Was die Chiss wiederum dachten, konnten sie gut für sich behalten. Aber Sargeras hatte nicht das Gefühl das man aufhörte zu reden, wenn er den Raum betrat. Und so lange das so blieb, war ihm alles andere egal.

Er bog um die nächste Ecke, wich zwei schwarzuniformierten Lieutenants aus und betrat einen Turbolift. Da ein Supersternzerstörer dieser Klasse knapp 13 Kilometer maß, war es unabdingbar das man mit dem Lift fuhr. Doch er war nicht alleine. Ein anderer Pilot in der markanten und überall bekannten schwarzen Pilotenuniform - den Helm hatte der Mann mittleren Alters unter den rechten Arm geklemmt - stand schon drin und grüßte Sargeras kurz. Trotz seines Alters schien er nicht befördert worden zu sein, was den Chiss wunderte aber nicht dazu trieb nachzufragen. Nein, das ganz sicher nicht. Er erwiderte den kurzen Gruß und gab dann seinen eigenen Zielort ein, der eigentlich nur eine Zwischenstation zu seinem eigentlichen Ziel war. Seinem Quartier. Er kam gerade von einer weiteren Simulation - in der er übrigens zu seinem Leid von einem A-Wing abgeschossen worden war - und wollte nun schlafen. Das war nach 12 Stunden Simulationen und trockener Theorie auch nötig. Er fand diese Theorie aber als gar nicht so trocken, da er immer darauf bedacht war mehr zu erfahren als er schon wusste.
Heute hatten sie die E-Wings und B-Wings genauer durch genommen und ihre Stärken und Schwächen analysiert. Der Staffelführer hatte auch gleich darauf hingewiesen, dass sie morgen mehrere Simulationen durchführen würden, in denen es gegen diese Jäger ging. Dabei stand der Teamkampf im Vordergrund, was Sargeras bevorzugte. Einzelaktionen lagen ihm nicht und es war erwiesen das er besser flog wenn er wusste das er einen Flügelmann hat der ihn wenn nötig decken konnte. Keinem der anderen viel das auf. Aber ihm und das war der Punkt.
Der Lieutenant hatte gesagt, das sie gegen mehrere Staffeln kämpfen würden und unter anderem auch mit anderen simulierten TIE Jägerstaffeln zusammen arbeiten müssten. Sargeras wusste was das bedeutete. Die andere Staffel bestand hauptsächlich aus Anfängern und begannen Fehler, die der realen Staffel gefährlich werden könnten. Vor nicht einmal einem Monaten hatte genau so ein virtueller Anfänger Sargeras ehemaligen Flügelmann gerammt und kampfunfähig gemacht. Wobei das noch die akzeptabelste Beschädigung war. Er hätte genau so gut zerstört werden können, was richtig schlimm geworden wäre.
Der Staffelführer führte nämlich eine Liste, in der jeder Abschuss und jeder Treffer jedes einzelnen Piloten registriert war. Selbst seine eigenen. Natürlich aktualisierte ein Computer, der mit allen Simulatoren verbunden war, die Liste und man konnte sie selber nicht verändern, da sie mit einem Passwort geschützt war welches nicht einmal in Form von Zahlen oder Buchstaben existierte. Der Schlüssel bestand lediglich aus scheinbar unlesbaren und undefinierbaren Datenketten, die kein Techniker der Galaxie innerhalb weniger Stunden entschlüsseln könnte. Es war möglich, doch der Aufwand war es einfach nicht wert. Sargeras heutiger Abschuss war sein 43. in seiner gesamten Zeit auf der Intimidator, wenn er sich denn nicht verzählt hatte. Er musste sich auf sein Erinnerungsvermögen verlassen, da es keinem der elf Piloten gestattet war nachzuschauen wie viele Abschüsse er schon hatte oder wie oft er selber abgeschossen war. Sargeras störte das wenig, auch wenn es das Protokoll nicht wirklich verbot das man sich die Daten anschaute. Der Staffelführer wollte es aber nicht, da er seine Piloten nicht auf diese Weise manipulieren wollte. Jeder sollte mit dem gleichen Gedanken in den Simulator steigen und nicht daran denken, das er ja nur noch drei Abschüsse brauchte um besser zu sein als sein Flügelmann.
Berechtigt, wie Sargeras fand. Da die Staffel aus 10 Menschen und zwei Chiss bestand, war es durch aus möglich das die Menschen prahlten und versuchten besser zu sein als der andere. Er als Chiss war natürlich frei von solchen Gedanken und Wünschen.

Der Lift stoppte und Sargeras wurde kurz aus seinen Gedanken gerissen. Der andere Pilot setzte seinen Helm auf und verließ den Turbolift Richtung Hanger. Er würde nun zu einer der zwölf - eigentlich nur elf da Sargeras den Mann nicht kannte - Staffeln gehen die es auf dem Zerstörer gab.
Da er seine Uniform an hatte, konnte man davon ausgehen das er einen Außeneinsatz hatte und/oder irgendwelche Manöver übte.
Als die Lifttür sich wieder schloss und sich der stählende Zylinder in Bewegung setzte, verlor Sargeras das Interesse an den Piloten und seine Gedanken waren wieder wo anders.

Seit er nach der Schlacht von Bothawui auf die Intimidator gewechselt war, war einiges geschehen. Vor allem die ersten zwei Wochen waren erinnerungswürdig und Sargeras schaffte es immer wieder an diese 14 Tage zu denken. Seine Versetzung war für ihn eine Überraschung gewesen, da er geglaubt hatte auf seinem alten Sternzerstörer gute Arbeit geleistet zu haben. Tatsächlich hatte sich dann heraus gestellt, das man mehr als zufrieden mit ihm gewesen war und ihn deswegen versetzt hatte. Weiter war in seiner jetzigen Staffel eine Stelle frei geworden, da der vorherige Pilot bei einem Einsatz umgekommen war. Und seine alte Staffel war bei Bothawui fast komplett abgeschossen worden, weswegen man die Chance gleich genutzt hatte um ihn zu versetzen. Er war zu einer TIE Abfangjägerstaffel versetzt worden, die den Chiss Klauenjägern noch am meisten ähnelten.
Aufgenommen worden war er trotz seines anderen Aussehens gut, vor allem weil die Menschen wohl keine wirkliche Ahnung davon gehabt hatten wie Chiss eigentlich auszusehen hatte. Damals hatte die Staffel nur aus Menschen und eben ihn bestanden. Der zweite Chiss war später durch eine ähnliche Situation dazu gestoßen. Die erste Woche war für Sargeras deswegen interessant gewesen, weil er einen Supersternzerstörer noch nie betreten hatte. Natürlich hatte man ihn auf der Akademie auch darüber erzählt, doch was waren Worte im Gegensatz dazu? Vor allem der sogenannte Beltway, ein Tunnel der von Nasenspitze bis zum Heck verlief, war für ihn von Interesse gewesen. Wenn man wollte konnte man binnen weniger Minuten fast 12 Kilometer überwinden und von dort aus überall hin. Dutzende Turbolifte führten von dort aus zu jedem noch so kleinen unbedeutenden Raum im Sternzerstörer. Und ach ja, statt ?nur? 6 Staffeln, gab es nun ganze 12.
Aber die wirkliche Größe dieses Giganten wurde ihm erst in der zweiten Woche gezeigt, als er mitsamt der Staffel Flugmanöver durchführen sollte, die überall um den Supersternzerstörer satt fanden. Ob nun durch die Schluchten im Mittelteil des Zerstörers, bei der Brücke, den abgeschalteten Hyperraum - und Sublichttriebwerken oder dem Bauch des Stahlgigantens. Ob nun beabsichtigt oder nicht, der Staffelführer hatte ihm so das gesamte Schiff von Außen gezeigt. So kalt und freudlos Sargeras auch erschien, das hatte ihn durch aus beeindruckt. Außerdem hatte er die Disziplin und Professionalität der anderen Piloten kennen lernen dürfen, die noch weiter ausgeprägt gewesen war bzw noch immer ist als die seiner alten Staffel. Obwohl es nur Menschen gewesen waren, hatte sie sich seinen Respekt gewonnen. Außerdem...

Ding! Wieder wurde er unterbrochen. Doch dieses mal war es Zeit für ihn auszusteigen. Ein grauer Gang, beleuchtet von Leuchteinheiten an Wänden und Decken, begrüßte ihn mit einer gähnenden Leere. Nur weit entfernt konnte man noch ein schwaches hektischen Piepen hören, wo ein Mausdroide wohl wieder ein Problem hatte. Ansonsten war nur das kaum hörbare Summen der Leuchteinheiten zu hören und wenn man darauf achtete und ein sehr gutes Gehör besaß, vielleicht auch noch den Kernreaktor der die Energie für das alles hier lieferte.
Sargeras tat das nicht, denn seiner Meinung nach müsste er seine Gedanken zum Schweigen bringen um das zu können und das konnte er nicht. Lediglich ein Sith Lord oder Jedi Meister konnte das.

Diesen Gedanken nicht weiter nach jagend, ging er Richtung Quartier. Dort würde er sich unter die Nasszelle stellen und dann schlafen legen. Morgen würde er dann weiter in Simulationen Jäger nachjagen oder Fregatten zerstören. Was kommen wird, wusste er nur ansatzweise und das war vielleicht auch gut so...


Orbit von Coruscant - SSD Intimidator - Kurz vor dem Quartier von Sargeras

[OP: Sollte noch irgendwo im Zusammenhang mit der Intimidator Bastion stehen, ich meine Coruscant ]
 
- Coruscant - Manarai - Restaurant - Privatloge - Mit Pierre -

Fast schien es Chesara so, als blitze etwas wie Panik in den Augen les Grays auf, während er versuchte sie zu beschwichtigen und sie davon zu überzeugen, dass seine vorangegangenen Worte keinesfalls anzüglich gemeint gewesen waren. Seine Bemühungen um sie begannen sie zu wundern. Er schien ihr nicht die Art von Mann zu sein, die sich schulterzuckend mit gewöhnlichen Menschen abgaben. Er betonte selbst mehrfach, wie reich und mächtig er war und dass er nur in den besten Kreisen verkehrte. Ihm war mittlerweile auch klar, dass Chesara sich nicht in seiner Schicht der Gesellschaft bewegte. Es gab keine oberflächlichen Gründe, die sie für ihn interessant machten könnten. Warum lag ihm also so viel daran, ihre Bekanntschaft zu vertiefen? Instinktiv mahnte Chesara sich zu noch mehr Vorsicht. Sie konnte diesen Mann nicht durchschauen und das machte dieses Treffen zu einem gefährlichen Spiel.

Ich muss mich wohl entschuldigen, Mr. les Gray. Ihr habt Eure Worte sicherlich nicht so gemeint, wie ich sie aufgefasst habe. Ich hätte nicht so von euch denken sollen.

Ihr Blick musterte ihn, doch hinter ihrer versöhnlichen Miene lag lauernder Argwohn. Les Gray hingegen schien die Situation schnell in den Schatten rücken zu wollen, da er sich dankbar auf die Ablenkung stürzte, die das Essen ihnen bot. Ein flüchtiges Lächeln huschte über Chesaras Gesicht, als er ihre Wahl lobt, indem er sie fragte, ob dies tatsächlich ihr erster Besuch auf Coruscant sei.

Ich komme wohl nicht umhin Ihnen zu verraten, dass ich ein Faible für kulinarische Spezialitäten habe.

Erklärte sie und kostete von ihrem Gericht. Es schmeckte vorzüglich! Allein dafür hatte es sich gelohnt hierher zu kommen. Wer auch immer dieser Mann wirklich war, was er vor hatte und was er dachte...sie konnte ihm dankbar sein, dass er sie ins Manarai ausgeführt hatte.

Mhh, ausgezeichnet!

Brachte Chesara ihr Lob zum Ausdruck.

Ihr habt nicht übertrieben, was die gute Küche dieses Restaurants angeht.

Sie tauschten einige seichte Floskeln aus, während sie ihr Essen genossen. Nach dem Missverständnis von vorhin, von dem Chesara noch immer nicht sicher war, was sie denken sollte, waltete eine gewisse Vorsicht zwischen ihnen. Die einzelnen Gänge wurden auf- und abgetragen, bis sie schließlich auch die Nachspeise und den Digestif hinter sich gelassen hatten. Eine Weile blieben sie noch in der privaten Loge sitzen, um die Mahlzeit langsam ausklingen zu lassen und den Anblick der Schluchten zu genießen. Allmählich löste sich auch wieder die Spannung. Während Chesara ihren Blick umher schweifen ließ, fiel er auch auf die dezent gearbeitete Uhr an der Seite der Außenterrasse.

Ich fürchte, es wird langsam Zeit für mich wieder aufzubrechen.

Sagte sie. Sie hatte sich vorgenommen, neue Lebensmittel zu besorgen, um sie morgen in den Slums vorbei zu bringen.

Mr. les Gray, ich danke Ihnen aufrichtig für den netten Nachmittag.

Und wie würde es weiter gehen? Sie hatte das Geheimnis um ihn noch nicht gelüftet, hatte noch keine Antworten auf ihre Fragen gefunden. Ob sein Angebot noch stand? Es war beinahe ihre Pflicht mehr über ihn heraus zu finden. Oder unterlag sie einem Irrglauben, indem sie die Vision durch die Macht ganz einfach falsch gedeutet hatte? Was sie selbst wollte, war ihr auch nicht klar. Tatsache war, dass dieser Mann eine ungeheure Faszination auf sie ausübte. Aber davon durfte sie sich nicht so ohne weiteres leiten lassen. Wenn die Macht es so wollte, dass sie sich erneut begegneten, so würde es geschehen.

- Coruscant - Manarai - Restaurant - Privatloge - Mit Pierre -
 
[Coruscant - imperialer Verwaltungskomplex - Hangar] mit Perioma, Disra und Sturmtruppen

Dorsk war beeindruckt. So was erlebte er nicht jeden Tag. Doch er liess sich seine Gefühlsregung nicht anmerken. Er marschierte neben dem Commodore die Rampe herunter und zwischen den Sturmtruppen zu einem stattlichen Mann in teuren Roben. Dorsk musterte ihn von Kopf bis Fuss. Er war relativ gross, nicht mehr der jüngste und auch nicht mehr der schlankste. Seine Haare zeigten Ansätze von grau, aber seine Augen blitzten noch vor Energie. Er wurde von Perioma als Vizegouverneur Disra vorgestellt. Als der Vizegouverneur hörte wer Dorsk war, versteinerte sich seine Mine kurz, was den Anschein machte, dass er nicht so willkommen war, wie es am Anfang schien. Was hatte Dorsk auch anderes erwartet. Er war ja eigentlich immer noch der Feind.
Er schaute sich im Hangar um, und bekam mit einem Ohr mit, dass der Gouverneur selbst anscheinend in einer Besprechung war. Dorsk sah eine Staffel TIE-Jäger an den Gestellen die von der Decke herabhingen, hängen. An allen vier wänden waren Fahnen mit dem imperialen Hoheitszeichen aufgehängt. Auf dem Boden standen mehrere TIE-Jäger und-Bomber, welche von Droiden und Mechanikern gewartet wurde. Er riss sich von seinen Beobachtungen los und wandte sich an seine zwei "Gastgeber".


Ich nehme an, dass, solange der Gouverneur abwesend ist, ihr mich ein wenig durch die Infrastrukturen führt, werter Vizegouverneur.

Es war mehr eine feststellung, als eine frage. Mal schauen, wie der Vizegouverneur reagierte. Dorsk liebte es diplomatisch zu sticheln. Was bei Deiplomaten erfolgreicher war als bei einem Soldaten oder Offizier.

[Coruscant - imperialer Verwaltungskomplex - Hangar] mit Perioma, Disra und Sturmtruppen
 
[Coruscant, imperialer Verwaltungskomplex, Hangar]- Dorsk, Perioma, Disra

Perioma konnte sich vorstellen, dass Disra bei den Worten des Kanzlers vermutlich die Kinn lade heruntergeklappt wäre, hätte der erfahrene Funktionär sich nicht sehr gut unter Kontrolle. So blieb es bei leicht gewölbten Augenbrauen und einem fragenden Blick in Periomas Richtung.

?Großmoff Kratas wünscht, dass der Kanzler mit aller erbotenen Höflichkeit behandelt wird?, erklärte dieser kühl, sorgsam darauf achtend, den politischen Rang seines Vorgesetzten auszuspielen. Schließlich hatte er als Commodore der Flotte Disra wenig zu befehlen, wenngleich sein Schiff derzeit die mächtigste Einheit in Coruscants Orbit darstellte.

?Selbstverständlich?, erwiderte Disra glatt, dessen Verblüffung trotz all seiner Mühen noch erkennbar war.

?Ich bin sicher, da lässt sich etwas arrangieren? warum folgen Sie mir nicht??

Gemeinsam schritten sie die Reihen der Sturmtruppler ab, durch eine übergroße Tür in einen weiten, mit dunkelrotem Teppich ausgelegten Korridor, dessen Wände kunstvoll verziert und ab und an mit dem Imperialen Hoheitszeichen geschmückt waren. Perioma kräuselte angewidert die Lippen. Er und Hochadmiral Kratas hatten ihre eigenen Vorstellungen, was unnötigen Pomp betraf, doch die Herrscher Coruscants sahen das offenbar anders.
Vor einer weiteren Tür waren weitere Soldaten stationiert, ebenfalls in einer etwas zeremonielleren Form der Sturmtruppenrüstung, die bereitwillig Platz machten, als Disra sich näherte. Perioma blinzelte überrascht, als er hinter der Tür eine angerichtete Tafel erspähte.


?Die Reise hat Euch sicher hungrig gemacht, Kanzler?, erklärte Disra mit einem öligen Lächeln. Perioma fragte sich, ob dieser Raum innerhalb der letzten Minuten blitzartig hergerichtet worden war.

?Klären wir Euren besuch hier doch einfach bei einer kleinen Stärkung??

[Coruscant, imperialer Verwaltungskomplex, Speisesaal]- Dorsk, Perioma, Disra
 
[Coruscant - imperialer Verwaltungkomplex - Hangar] mit Disra und Perioma

Anscheinend hatte Kratas grossen Einfluss auf die seine untergebenen, sogar wenn er nicht da war. Der Vizegouverneur bat sie ihm zu folgen. Die sturmtruppen waren wirklich beeindruckend. Er wusste nicht, ob sie da standen, damit er vom Imperium beeindruckt war oder ob sie ihn einschüchtern wollten. Vielleicht war es aber auch nur Angeberei. Da war das Imperium nicht besser wie die Republik. Immer zeigen was man hat. Er selbst war eigentlich nie Befürworter einer solchen Politik. Er war eher dafür, dass man eben nciht alles zeigte was man hatte.

Kurze Zeit später betraten sie einen Speisesaal in welchem eine gedeckte Tafel auf sie wartete. Wieder eine Demonstration, dass das impeium wohlhabend war, denn die Speisen waren nicht billig.


In der tat bin ich ein wenig hungrig. Und ich nehme Ihr Angebot auch gerne an.

Er blickte kurz zu Perioma, der anscheinend das gleiche von diesem Prunk hiel wie er. Irgendwie fand Dorsk gefallen, an deisem Offizier. Er könnte durchaus noch nützlich sein. Er wusste nur noch nicht wozu. Sie setzten sich an die Tafel und sie begannen mit dem Mahl. Dorsk sagte nur so nebenbei:

Weiss die Imperiale Bevölkerung, dass Ihr mit dem Gegner solch exklusive Speisen zu Euch nehmt, Vizegouverneur?

[Corellia - imperiales Verwaltungsgebäude - Speisesaal] mit Perioma und Disra
 
[Coruscant, Imperial City, Manarai, Privatloge]- Chesara, Pierre

Während der Mahlzeit floss eine leichte, von Belanglosigkeiten mit Plaudercharakter dominierte Konversation dahin, doch obwohl Pierre ihre ungeachtet der simplen Themen kultivierten Antworten genoss, argwöhnte er stark, dass jenes Missverständnis – falls es denn wirklich eines gewesen war – in ihrer Wahrnehmung immer noch höchst präsent war. Inständig hoffte er, dass er durch seine kühne Bitte nicht alles zunichte gemacht hatte, was er bisher erreichen konnte.
Immerhin schien sie die kulinarischen Wonnen des Manarai so sehr zu genießen wie er, was ihn darauf hoffen lies, dass sie ihn mit der Zeit in einem angemessen Licht sah.
Doch nachdem sie eine Zeit lang behaglich da gesessen hatten, immer noch in den Erinnerungen an den ausgezeichneten Geschmack des Essens schwelgend, ergriff sie plötzlich das Wort und eröffnete dem alarmierten Pierre, dass sie nun aufzubrechen gedachte. Was tun? Sie stürmisch zu bitten, noch ein wenig zu bleiben, würde keinen Erfolg bringen – das hatte der erste Reinfall gezeigt. Doch ebenso wenig konnte er sie einfach ziehen lassen. Selbst ein Mensch mit seinen Mitteln würde sie nicht wieder aufspüren können, nicht auf Coruscant. Dazu wäre mehr als nur Glück nötig und an eine höhere Kraft – wie etwa das Schicksal oder gar die „Macht“ - sträubte Pierre sich in derlei Beziehungen zu glauben.


“Bitte, Chesara…“, begann er, sich aus seinem Stuhl erhebend. “Ich weiß, dass ich eine Schuld zu begleichen hatte, doch erlaubt mir zu sagen, dass ich Eure Gesellschaft so sehr genossen habe wie die keines Menschen auf diesen Planeten in jüngster Vergangenheit. Ich verstehe, dass Ihr Euch nun anderen Dingen widmen wollt jedoch… bedaure ich es.“

Mit weit ausschweifender Geste deutete er auf die Manarai-Berge.

“Dieser Planet hat so vieles zu bieten. In nächster Zeit zum Beispiel findet ein großer Empfang statt, organisiert vom Moff dieses Sektors persönlich. In diesem Zusammenhang werden zudem die neuen Pläne des Imperiums für Coruscant vorgestellt. Alles, was Rang und Namen hat wird dort sein!“

Blinzelnd besann er sich. Sie zu bitten, ihn auf diesen Empfang zu begleiten, wäre vermutlich noch törichter als die Einladung auf seine Himmelsinsel. Sie war seinem durch Macht und Geld gestärkten Charme nicht sofort erlegen – und frustriert stellte er fest, dass ihn das hilf- und mittellos werden ließ.

“Steht Eure Entscheidung wirklich fest?“, fragte er, jetzt fast schon kläglich.

“Wenn dem so ist… vielleicht kann ich Euch trotzdem bei dem, was ihr auf diesem Planeten tun wollt, helfen? Schließlich stehe ich nach dieser zauberhaften Mahlzeit eher noch tiefer in Eurer Schuld…“

[Coruscant, Imperial City, Manarai, Privatloge]- Chesara, Pierre
 
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- Coruscant - Manarai - Restaurant - Privatloge - Mit Pierre -

Sie fand sich in einem Dilemma wieder. Ihr Verstand wusste, dass sie sich auf gefährliches Terrain begeben würde - dass sie es längst getan hatte - wenn sie Pierre les Gray wiedersehen würde. Und doch wusste eben ihr Verstand mit der selben Deutlichkeit, dass sie nicht einfach gehen konnte, ohne zu vollbringen, was ihr aufgetragen war. Sie stand im Dunkeln. Die Macht rief nach ihr, streifte sie unverbindlich. Doch Chesara konnte ihren Willen nicht verstehen. Noch nicht. Es war lange her, dass sie sich zum letzten Mal in einem solchen Zwiespalt der Gefühle befunden hatte. Sie wollte gehen und bleiben. Sie wollte diesen Mann hinter sich lassen und sein Geheimnis lüften. Welches Geheimnis? Er war seltsam. Er gab den perfekten, höflichen, zuvorkommenden Gentleman, doch manchmal blitzte etwas in seinen Augen auf, das man eher gerissen nannte. Skrupellos, berechnend. Nein, sie durfte sich nicht länger auf dieses Spiel einlassen. Welche Rolle auch immer Chesara in dieser Geschichte spielen sollte, sie konnte sie nicht ausfüllen, so lange sie ihren Text nicht kannte.

Ich weiß Eure Bemühungen zu schätzen, Mr. les Gray.

Leitete Chesara ihren Abschied ein. Sie würde auch nicht annehmen, sich von seinem Gleiter zurück in die Stadt bringen zu lassen.

Jedoch muss ich...

Chesaras Worte erstarben auf ihren Lippen, noch ehe sie ihren Satz beenden konnte. Glasklar sah sie plötzlich etwas vor sich, das ihr zuvor verschlossen gewesen war. Sie blickte geradewegs in Pierres Augen, doch sie sah nicht ihn, sondern ein Bild von der Macht gezeichnet. Ihr Körper schien zu vibrieren, in ihren Adern gefror das Blut. Innerhalb einer einzigen Sekunde wusste sie mit einem Mal, was die Macht ihr versuchte mitzuteilen. Tausende von Bildern, vereeint zu einem einzigen winzigen Splitter, der befreiendes Wissen verhieß, bildeten sich in ihrem Bewusstsein. Alles fügte sich zusammen. Deutlich konnte sie das vollendete Puzzle sehen... die unteren Ebenen Coruscants und die Menschen, die unter unwürdigen Umständen in den Slums lebten...Pierre les Gray, reich und mächtig... laut und fordernd klangen seine Worte in ihren Ohren wider: "...dass ich mein gesamtes Vermögen im Falle meines Ablebens dem Imperium gutgeschrieben habe."

Chesara schwankte leicht und auf einmal fiel es ihr schwer sich auf den Beinen zu halten. Benommen registrierte sie, dass jemand sie stützte. Es war einer von les Grays Leibwächtern.


Ich...

Sie schüttelte den Kopf, schüttelte die Visionen von sich ab und war wieder klar. Ihre Füße fanden festen Boden und im nächsten Augenblick war es, als wäre nichts geschehen. Vor ihr tauchte Pierres besorgter Blick auf.

Ah, alles in Ordnung.

Sie lächelte gezwungen und fächelte sich mit der Hand Kühlung zu.

Das muss das Wetter sein. Es ist wirklich drückend, heute.

Geschäftig sah sie sich um und schüttelte den stützenden Arm des Leibwächters von sich ab.

Nun, ich muss wirklich los. Aber Ihr habt Recht.

Zu ihrer eigenen Verblüffung hörte sie sich Worte aussprechen, deren Bedeutung sie sich nicht einmal sicher war.

Unsere Wege sollten sich nicht sofort wieder trennen. Wenn Ihr nichts dagegen habt, würde ich Euch gerne wieder aufsuchen... ich weiß ja, wo ich Euch finde.

- Coruscant - Manarai - Restaurant - Privatloge - Mit Pierre -
 
[Coruscant, imperialer Verwaltungskomplex, Speisesaal]- Dorsk, Perioma, Disra

Mit leichtem Widerwillen setzte Commodore Perioma sich zu Dorsk und Disra an den Tisch und ließ sich von einem fast lautlos dazugekommenen Bediensteten einen teil der Mahlzeit auftragen. Ob der Vizegouverneur es mit Höflichkeit sehr genau sah oder den ehemaligen Kanzler lediglich beeindrucken wollte, war dem Flottenoffizier nicht ganz klar. Politik im Allgemeinen sowie politische Spitzen in diplomatischen Unterhaltungen interessierten ihn im Gegensatz zu taktischen Winkelzügen auf dem Schlachtschiff wenig, wenngleich sie sich oft mehr ähnelten, als beiden Seiten lieb war.
Die leicht provokante Frage Dorks quittierte Disra mit einem verkniffenen Lächeln.


?Weiß das Volk der Republik, wie viele Systeme die tapfere Flotte und die ehrenhaften Jedi uns fast kampflos überlassen haben??, konterte er mit leichter Schärfe.

?Und doch gab es wahrscheinlich gute Gründe dafür, nicht wahr??

Natürlich gab es die. Periomas Miene blieb ausdruckslos, doch er wusste zu gut, wie katastrophal die Lage der republikanischen Streitkräfte derzeit sein musste. Doch gab es Gründe dafür, Dorsk zu behandeln wie einen hochgestellten Moff oder Admiral der Flotte? Auch die gab es. Kartas? Befehl. Das genügte dem Commodore, zumal er begann, für den gefassten Kanzler so etwas wie leichte Sympathie zu entwickeln. So stellte man sich keinen winselnden Bürokraten vor, der an den Rockzipfeln des Rates der Jedi hing.

?Ich bin sicher, der Kanzler weiß Eure Gastfreundschaft zu schätzen, Vizegouverneur?, schaltete Perioma sich gleichmütig ein.

?Er hat einige Erinnerungen an Coruscant, die er gerne auffrischen würde.?

?Tatsächlich??

Disra grinste.

?Ich kann Sie beruhigen, Kanzler. Große Teile der republikanischen Infrastruktur sind erhalten geblieben, meistens aus dem Grund, dass sie zuvor ohnehin Imperial gewesen sind. Selbst der Tempel der Jedi steht noch? der Imperator allein weiß warum. Doch wir sind keine Barbaren. Gibt es Orte, an denen Sie besonders interessiert sind??

[Coruscant, imperialer Verwaltungskomplex, Speisesaal]- Dorsk, Perioma, Disra
 
[Coruscant, Imperial City, Manarai, Privatloge]- Chesara, Pierre

Pierre bemühte sich um eine gelassene Miene, doch das Gefühl der Niederlage bohrte sich tief und ungewohnt in seine Eingeweide, als Chesara unbeeindruckt von seinem letzten Betteln ? er, Pierre les Gray, hatte förmlich gebettelt! ? damit fortfuhr, ihre Verabschiedung vorzubereiten. Es gab nichts, was er hätte sagen können. Sein ansonsten so eloquenter Mund war fest geschlossen und keine Silbe wollte über seine Lippen gelangen, während sich die Tür der Loge öffnete und die beiden Leibwächter eintraten, die offenbar irgendwie gewittert hatten, dass ihr Arbeitgeber ebenfalls in Kürze aufbrechen würde. Und zwar allein.
Plötzlich geschah etwas mit Chesara. Fast befürchtete Pierre, irgendeine der exotischen Speisen des Manarai wäre ihr nicht bekommen, da sie leicht schwankte und zu stürzen drohte, doch dies hielt er in Anbetracht ihrer menschlichen Physiologie und des ausgezeichneten Rufs der Küche des Restaurants für ausgeschlossen. Er wollte einen Schritt auf sie zu gehen und sie festhalten, doch einer seiner Leibwächter war schneller und stützte sie ab, sodass Pierre einmal mehr die Chance verwährt blieb, sie zumindest kurz zu berühren. Er zwang sich, dem Leibwächter keinen giftigen Blick zuzuwerfen, sondern konzentrierte sich mit echter Sorge auf Chesara. Was war geschehen?
Sie erklärte ihre kurze Unpässlichkeit mit dem Wetter und Pierre war versucht ihr zu glauben ? Coruscant war oft von gewittern heimgesucht und daher war die Luft selbst in Höhen wie diesen unheimlich drückend, drückend genug, um einer Außenweltlerin wie Chesara kurzzeitig die Besinnung zu rauben.
Seltsamerweise schien sie mit diesem Vorfall auch ihre Meinung geändert zu haben. Anstatt ihm für immer Lebewohl zu sagen und mit zerstörten Hoffnungen zurückzulassen, versprach sie ihm, ihn ein weiteres Mal aufzusuchen. Ganz automatisch erhellte ein Lächeln Pierres Züge.


?Meine Türen werden für Euch immer geöffnet sein, Chesara??

Hinter ihr runzelte ein Leibwächter ? derselbe, der zuvor seine Pfoten an sie gelegt hatte ? seine Stirn. Vermutlich sah er in Chesara bereits jetzt ein Sicherheitsrisiko, da er bereits annahm, dass Pierre es nicht zulassen würde, sie bei einem Besuch einer entwürdigenden Untersuchung zu unterziehen. Pierre würde mal ein ernstes Wörtchen mit dem Chef seiner Sicherheitsabteilung reden müssen.

?Aber versprecht mir bitte, dass Ihr mich nicht zu lange warten lasst??

Im Grunde konnte er nun nichts weiter sagen. Sie erneut aufzufordern, ihn sofort zu begleiten, würde womöglich ihr bereits gemachtes Angebot wieder zunichte machen. Pierre riskierte zwar täglich Milliarden von Credits, doch in dieser Beziehung war er urplötzlich nicht bereit, auch nur das kleinste Risiko einzugehen. Ein Teil seiner selbst zeigte sich ob dieses Verhaltens arg verwundert, doch das kümmerte ihn nicht. Sie war es wert. Sie war etwas Besonderes.

?Sollen? sollen wir Euch noch irgendwo absetzen? Zu Fuß kommt man auf Coruscant nicht weit und RoboTaxis sind teuer??

Wobei er ihr wahrscheinlich auch die Kosten für ein derartiges Fortbewegungsmittel geben würde?

[Coruscant, Imperial City, Manarai, Privatloge]- Chesara, Pierre, Leibwächter
 
[Coruscant, imperialer Verwaltungskomplex, Imperiales Flottenbüro]- Cmdr. Larmagain, LCpt de Vries (NPC)

Commander Elec Larmagain, 25 Jahre jung, war schon eine komische Gestalt.
An sich verkörperte er den Prototypen eines imperialen Navy-Offiziers, mit seiner kerzengeraden Haltung und seiner unzweifelhaften Loyalität; und trotzdem hatte er auch eine andere, kameradschaftliche Haltung, die dazu tendierte, Fehler seiner Freunde mit einem Augenzwinkern zu quittieren, so lange sie nicht tragisch waren, während er seine Feinde für die gleichen Vergehen sofort melden würde. Und trotzdem war er kein schlechter Mensch; er war einfach er selbst.

Wie dem auch sei, Elec stand in einem kleinen Zimmer innerhalb des Imperialen Flottenbüros. Er hatte einen Termin bei LCpt de Vries, seinem verantwortlichen Sachbearbeiter beim Flottenkommando (manchmal war Elec doch ein bißchen über die imperiale Bürokratie verwundert, aber er machte sich generell keinen Kopf mehr über sowas). De Vries blätterte in Larmagains Akte, ohne diesen groß zu beachten, im Gegenteil: Larmagain stand immer noch stocksteif und salutierte, weil de Vries den Befehl zum "rühren" einfach nicht gab. Schließlich hob de Vries, nach quälend langen 10 Minuten, seinen Kopf und grinste Larmagain an.


"Ah ja, wenn haben wir denn da... Lieutenant Larmagain! "

Das Lächeln von de Vries verzog sich zu einer Fratze.

"Entschuldigung, natürlich Commander Larmagain. Lange ist's her, daß wir uns das letzte Mal gesehen haben, nicht wahr? Sie sind immer noch so stocksteif wie früher, man. Stehen sie bequem."

Elec verzog keine Miene und nahm die nach dem Imperialen Diensthandbuch vorgeschriebene Haltung ein.

"Sir, in der Tat ist es etwas her, daß wir uns das letzte Mal gesehen haben, Sir. Bei unserem letzten Treffen haben sie mich der Desperado zugeteilt, wo ich als wissenschaftlicher Offizier dienen durfte, Sir."

Beide wußten um Larmagains Abneigung gegenüber wissenschaftlichen Tätigkeiten, und de Vries teilte Larmagain damals den Posten auf der Desperado nur zu, weil Larmagain außerhalb des Dienstbüros gegenüber de Vries einen relativ ungezügelten Kommentar äußerte, den de Vries wiederum nicht vergaß. Indes ging der Schuß nach hinten los; Captain Becker, der KO der Desperado, empfahl Larmagains Beförderung zum Commander unter Überspringen des Rangs eines LtCmdr, weil er von Larmagains Fähigkeiten beeindruckt war; im Endeffekt übernahm Larmagain nämlich die Funktion eines leitenden Sicherheits- und Kommunikationsoffiziers, während die Stellung des wissenschaftlichen Offiziers von einem Ensign übernommen wurde. Dies wußte de Vries zwar, konnte aber auf offiziellem Dienstweg nichts dagegen tun.

"Larmagain, wir beide wissen, daß Sie da was gedreht haben, also ärgern sie mich nicht schon wieder, das wird diesmal garantiert ein schlimmeres Ende nehmen als das letzte Mal."

"Sir, ganz wie Sie wünschen, Sir."

"Und hören Sie mit diesem bescheuerten offiziellen "Sir, Sir,"-Kram auf, das macht mich verrückt."

Larmagain grinste innerlich und wußte, daß er jetzt einen Joker ausspielen konnte.

"Sir, Sie wissen, daß dieses Sprachverhalten der offiziellen Ehrenkodifizierung für Angehörige der Imperialen Streitkräfte gegenüber höhergestellten Offizieren entspricht, namentlich § 621 der Ausführungsverordnung zur Dienstordnung, Sir. Sir, möchten Sie mich folglich dazu etwa zwingen, ein ehrenkodexwidriges Verhalten an den Tag zu legen, welches einen Bestrafungsgrund nach § 11c des Imperialen Strafkataloges der Dienst-VO entspricht, Sir? Sir, falls dies der Fall sein sollte, müßte ich dies melden, Sir."

De Vries war kurz davor auszurasten und lief schon rot an, konnte allerdings gerade noch seine Fassung bewahren. Elec starrte de Vries mit einem absichtlich dümmlich wirkenden Gesichtsausdruck an, was de Vries fast noch mehr ärgerte als der Vortrag über Imperiale Dienstverordnungen. Insgeheim mußte de Vries aber seine Niederlage eingestehen, und zu einem gewissen Grad bewunderte er Elec sogar. Naja, falls dieser ihn nicht gerade mal wieder zur Weißglut trieb.

"Wissen Sie was, Larmagain? Sie sind einfach kaputt. Wie dem auch sei, ich darf Ihnen mitteilen, daß das heute voraussichtlich das letzte Mal ist, daß wir beide uns sehen. Ich hab' hier nämlich eine kleine Überraschung für Sie! Vor drei Tagen kam von der obersten Leitung der Navy nämlich ein Befehl. "De Vries", stand da drin, "suchen Sie uns einen tollen KO für ein Schiffchen, hat eine tolle Crew, Schiff ist soweit total gut in Schuß, wir vertrauen Ihnen!". Tja, und an wen hab' ich da natürlich sofort gedacht, als ich mir das alles mal so angesehen habe? An meinen alten Freund Elec Larmagain, Commander, Paragraphenschleuder und Nervensäge. Da sehen sie erst einmal, wie gut ich zu Ihnen bin, Elec! Und sie ärgern mich schon seit Jahren so schamlos."

De Vries' Gesicht verzog sich bei den letzten beiden Sätzen wieder zu einem Grinsen, welches ein objektiver Dritter vielleicht als freundlich interpretiert hätte. Elec wußte aber, daß irgendwas im Busch war und machte sich auf's Schlimmste gefaßt. Er antwortete mit seiner zuckersüßesten Stimme:

"Sir, ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen und bin schon gespannt, auf was für ein exquisites Schiff Sie mich schicken werden, Sir."

"Oh ja, Larmagain, Sie können sich schon freuen! Und wissen Sie was? Ich leg' Ihnen noch was obendrauf! Melden Sie sich in einer halben Stunde bei den Hangardecks, dort wartet eine Lambda-Fähre, die Sie zu Ihrem neuen Schiff bringen wird. Alle Papiere sind dann bereits an Bord der Fähre. Sie wissen, daß ich folgende Frage nach dem Dienstkatalog stellen muß, also reden wir nicht lange drumherum: wünschen Sie eine Begrüßungszeremonie im Hangar des Schiffes oder soll der Betrieb normal weitergehen und sie machen sich selbst ein Bild?"

"Sir, ich nehme das Angebot bezüglich der Lambda-Fähre dankend an und verzichte auf eine Begrüßung, Sir."

"Irgendwie hab' ich mir sowas schon gedacht, Larmagain. Nun ja, wir beide sind erstmal fertig miteinander. Ich wünsche Ihnen viel Spaß und Erfolg auf Ihrer Schüssel. Und bauen Sie nicht gleich zu viel Mist am Anfang. Wegtreten."

Larmagain nickte, salutierte und verließ das Büro. Auf dem Flur stehend, umgeben von hunderten Offizieren und einfachen Mannschaftsgraden, die an ihm vorbeihuschten, fragte er sich, was für eine "Schüssel" de Vries wohl meinte. Nach gut einer Minute kam er zu dem Ergebnis, daß ihn orakeln nicht weiterbringen würde, und um diese Erkenntnis reicher begab er sich zu den Hangardecks.

[Coruscant Orbit, Lambda-Shuttle]- Cmdr. Larmagain , Ensign Chadwick (NPC)
 
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[Coruscant Orbit, Lambda-Shuttle]- Cmdr. Larmagain, Ensign Chadwick (NPC)

Elec saß vorne neben dem Piloten des Shuttles, Ensign Chadwick. Wie üblich verzichtete er darauf, den Komfort des Shuttles in Anspruch zu nehmen; nach Elecs Meinung gehörten zu den Tugenden eines Offiziers vor allem Sparsamkeit und ein förmliches sowie korrektes Verhalten, aber bestimmt nicht das Rumlungern in einer Luxuskabine. Außerdem empfand Elec es auch als interessanter, mit dem Ensign ein paar Worte zu wechseln statt sich in das Holonetzwerk einzuklinken und online ein paar Nachrichten abzurufen. Es gab ja sowieso niemanden, der Elec schrieb.

"Ensign, wie lange fliegen Sie jetzt schon Shuttles?"

"Sir, seit genau 2 Jahren, 5 Monaten und 12 Tagen, Sir."

"Ensign, lassen wir das förmliche Getue. Sagen Sie mir lieber stattdessen, was einen Ensign dazu bringt, als Chauffeur für andere Offiziere zu dienen. Normalerweise wäre ein Mann von Ihrem Rang ja wenigstens Vize-O auf einem Großkampfschiff."

Larmagain setzte ein warmes und mildes, gerade zu väterliches Lächeln auf, was den Ensign zuerst leicht verunsicherte, dann aber schließlich doch so beeindruckte, daß er alle Förmlichkeiten fallen ließ und offen sprach.

"Ach wissen Sie, Commander, ich war einst Sicherheitsoffizier auf einem imperialen Abfangkreuzer, wurde dann aber aufgrund einer schweren Verwundung aus dem aktiven Frontdienst ausgesondert und fliege seitdem Shuttles. Das ist, um ehrlich zu sein, kein großartiger Job, aber ich mache zur Zeit ein paar Fortbildungslehrgänge, "Imperiales Verwaltungsrecht I + II", um genau zu sein, und ich hoffe, daß mein Dasein als Shuttlepilot dann ein Ende hat und ich eines Tages, wenn diese törichte Rebellion zerquetscht wurde, einen netten kleinen Posten in irgendeiner imperialen Behörde ergattern kann."

"Das hört sich gut an, Ensign, aber ich glaube kaum, daß die Rebellen es uns so einfach machen werden und innerhalb kürzester aufgeben werden. Ich habe vielmehr das Gefühl, daß das härteste Stück Arbeit noch vor uns liegt."

"Meinen Sie, Commander? Ich hoffe, wenn ich offen sprechen darf, daß sie bald widerlegt werden. Meine Frau würde sich freuen."

Elec betrachtete den rechten Ringfinger des Ensigns und sah den kleinen, goldenen Ring mit der einschlägigen Bedeutung. Eine Frau, Kinder, ein ruhiges Leben- warum nicht? Aber Elec sah auch anhand des Ensigns, was das mit sich brachte, nämlich eine Art von Zurückhaltung und Rücksichtnahme, die zwar verständlich, aber für den endgültigen Sieg des Imperiums schädlich war. Trotzdem verzog Elec seine Miene erneut zu einem milden Grinsen und sah den Ensign an.

"Meinen Glückwunsch, Ensign. Ich glaube, sie werden einen guten Verwaltungsoffizier abgeben."

Der Ensign grinste, freute sich geradezu über Elecs Bemerkung, weil er einfach den triefenden Sarkasmus in dieser Antwort trotz einer eindeutigen Betonung nicht bemerkte. Aufgrund dieser Tatsache beschloß Elec, von weiteren Spitzen abzusehen und verfiel in ein Schweigen, bis sich beide einem ISD näherten.

"Commander, wir nähern uns unserem Ziel."

Elec war erstaunt. Er sah nur den ISD- sollte de Vries ihm tatsächlich das Kommando über einen ISD übertragen haben? Daran war doch was faul, das kann ja gar nicht sein, ein Commander als KO eines ISD... Plötzlich bemerkte Elec einen viel kleineren Punkt auf dem Scannerschirm der Fähre.

"Sind Sie sicher, Ensign? Ich sehe visuell nur einen ISD, und ich glaube kaum, daß mir das Oberkommando einen ISD zugeteilt hat."

Ensign Chadwick lächelte Elec zu und antwortete:

"Naja Sir, warten Sie einfach nur noch ein paar Minuten, dann sehen Sie schon, wohin es Sie verschlagen hat. Ich kann Ihnen nur sagen, daß Sie mit der Kleinen viel Spaß haben werden."

Ensign Chadwick steuerte direkt auf das Heck des ISD zu, vollzog dann aber eine scharfe Kurve, woraufhin der kleine Punkt auf dem Scannerbildschirm der Fähre immer näher rückte und das kleinere Schiff nun auch auf dem Außenbildschirm zu erkennen war. Chadwick grinste immer noch fröhlich wie ein Schaf.

"Aha. Das ist sie also. Nun ja, ich habe um ehrlich zu sein mit nichts anderem gerechnet, wollte meine Illusionen aber trotzdem nicht zerstören und hab' mir deswegen die Einsatzmappe gar nicht erst angesehen. Nun gut, das ist ja immerhin noch besser als ein Müllfrachter, was?"

Beide Offiziere lachten laut los, bis Chadwick sprach:

"Nun ja Sir, nach meinem Erkenntnisstand sind sogar die Standardmüllfrachter mit Deflektorschilden und Laserbatterien nachgerüstet worden..."

Larmagain brach in ein lautes Lachen aus, das durch die ganze Fähre dröhnte. Als er sich beruhigt hatte, sah er Chadwick an und fragte ihn:

"Naja, sie sieht aber wenigstens schicker aus als ein Müllfrachter, obwohl wir beide ja wissen, daß es auf die inneren Werte ankommt. Wie heißt die Gute denn eigentlich? Wissen Sie das zufällig?"

"Irony, Sir."

Larmagain wußte nicht, ob er wieder lachen oder ausnahmsweise den verkümmerten und verdorrten Humor, dafür aber gut gedeihenden Rachetrieb von de Vries bewundern sollte. Irony. Schöner Zug von de Vries. Irgendwie war Elec im Moment fertig. Naja, für Imperium und Imperator würde er auch diesen Magenhieb schlucken.

"Irony also? Was für ein schöner Name für ein solches Schiff. Initiieren sie den Landeanflug, Ensign. Schauen wir mal, was mich dort erwartet."

Die vorherige Wärme in Larmagains Stimme wich einer eisigen Kälte, die, kombiniert mit einem durchdringenden Blick, Chadwick Angst machte. Er wußte nicht, daß Larmagain geistig in ganz anderen Dimensionen schwebte, nämlich bei LCapt de Vries vom imperialen Flottenbüro.

"Sofort, Sir."

Larmagain betrachtete durch den Außenbildschirm der Fähre sein erstes Kommando: die CK Irony, ein Carrack Kreuzer, der ohne weiteres den Anschein erweckte, daß er schon bessere Tage gesehen hatte.

[Coruscant Orbit, CK Irony, Shuttle-Gateway]- Cmdr. Larmagain, Lieutenant Tipinister (NPC)
 
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[Coruscant Orbit, CK Irony, Shuttle-Gateway]- Cmdr. Larmagain, Lieutenant Tipinister (NPC)

Elec entstieg dem Shuttle und sah sich um. Das Schiff sah von innen nicht viel besser aus als von außen, es machte einen geradezu ramponierten und teilweise notdürftig geflickten Eindruck. Er ließ sich sein Entsetzen aber nicht ansehen, sondern schaute sich, gedanklich Notizen machend, einfach sprachlos um. Plötzlich stand ein aufgeregtes Wesen vor ihm, derart hibbelig, daß es Elec fast über den Haufen rannte und fast angeschnauzt hätte, bis es Elecs Rangabzeichen erkannte, noch hibbeliger wurde und unter größten Anstrengungen eine Ehrenbezichtigung hinbekam. Elec identifizierte dieses Etwas als menschlichen Lieutenant mittlerer Größe, gut in Form und als ein extremes Nervenbündel. Elec musterte ihn von oben bis unten, was den Lieutenant nicht gerade beruhigte. Schweißperlen tropften von seiner Stirn.

"Rühren. Name?"

Tipinisters Haltung lockerte sich, war aber nicht gerade den Dienstvorschriften entsprechend und sah, um es einfach auszudrücken, saumäßig aus.

"Sir, Anthony Tipinister, Sir."

"Gut, Lieutenant Tipinister, könnten Sie mir vielleicht sagen, wer hier der 1O auf dem Schiff ist?"

"Sir, ich bin der 1O auf dem Schiff, Sir. Womit kann ich Ihnen dienen?"

"Ach Du lieber Sternenhimmel" dachte Elec und verdrehte innerlich die Augen. Dieser Verschnitt von einem Offizier war der 1O auf einem Schiff, das irgendwie dazu paßte. Elec merkte so langsam, daß es nicht immer angebracht war, seiner Zunge freien Lauf zu lassen. Äußerlich die Form bewahrend sah er den immer noch vor Nervösität und Hektik geprägten Haufen Offizier an, änderte seine Miene jedoch um 180° und entgegnete Tipinister einen freundlichen Blick.

"Nun, Mr. Tipinister, mein Name ist Commander Elec Larmagain. Ich bin seit genau einer Stunde und 44 Minuten der neue KO dieses Schiffes. Ich freue mich schon auf unsere Zusammenarbeit."

Elec streckte seinem 1O eine Hand entgegen, der diese aufregt schüttelte und zurückgrinste.

"Sir, oh, welch eine Freude, Sir, daß ich sie als erster auf unserem wunderbaren Schiff begrüßen darf, Sir!!! Sir, es ist mir eine Ehre, Sir!"

Elec konnte sich einen Kommentar nicht verkneifen.

"Wissen Sie, Mr. Tipinister, es ist immer gut, wenn man hört, daß ein 1O einer für seinen Rang typischen Arbeit so freudig nachkommt."

Tipinister wurde leichenblaß und fing an zu stottern.

"Sir, nun, man hat uns gar nicht mitgeteilt, daß Sie kommen, und wir haben uns daher auch gar nicht auf eine Begrüßungszeremonie vorbereitet, Sir."

"Nun, Mr. Tipinister, darf ich Sie darauf hinweisen, daß es Ihrem allgemeinen Aufgabenspektrum entspricht, ankommende Fähren und Ladungen abzunehmen, so lange der KO diese Aufgabe nicht selbst übernimmt, und dies unabhängig davon, ob die Fracht extra ausgewiesen wurde oder nicht? Und in Anbetracht der Tatsache, daß sich nachgewiesenermaßen kein KO auf dem Schiff befand..."

Tipinister wurde immer kleiner, blasser und fing immer mehr an zu schwitzen. Elec hatte Mitleid mit dem armen Mann und beschloß, seine Standpauke zu beenden. Mit einer kreisenden Handbewegung und einem neuen Lächeln auf den Lippen kehrte er zu alter Förmlichkeit zurück.

"... aber ich schlage vor, wir lassen das Thema für den Moment. Ich habe nämlich eine viel bessere Idee: was halten Sie davon, wenn wir beide mal die Brücke inspizieren und ich mir die anderen Teile der Brückenbesatzung anschaue?"

"Sir, eine exzellente Idee, Sir! Sir, ich lasse Ihr Gepäck in Ihre Kabine bringen, wenn sie wollen, Sir!"

Elec nickte.

"Senior Crewman! Ja, genau Sie! Kommen Sie her! Schauen Sie, das ist unser neuer KO. Gucken Sie nicht so dumm, mann, nehmen Sie sein Gepäck und bringen Sie es in seine Kabine. Aber ein bißchen plötzlich!"

Elec mußte grinsen. So einer war also sein 1O. "Naja, den biege ich mir schon noch zurecht", dachte sich Elec, ließ sich von seinem 1O in den Turbolift begleiten und fuhr hoch zur Brücke.

[Coruscant Orbit, CK Irony, Brücke]- Cmdr. Larmagain, Brückenoffiziere (NPCs)
 
[Coruscant Orbit, CK Irony, Brücke]- Cmdr. Larmagain, Brückenoffiziere (NPCs)

Elec verließ zusammen mit Lt Tipinister den Turbolift und stand auf der Brücke. Elec war es aus seinen Zeiten als WO auf der Desperado gewohnt, daß die anwesenden Offiziere sich nicht um geöffnete Turbolifte kümmerten, wenn sie tief in ihre Arbeit versunken waren. Er selbst hatte dabei mehrmals den KO der Desperado nicht beachtet; stets änderte sich das jedoch, wenn der KO dienstgemäß durch den 1O oder 2O mit den Worten "KO auf Brücke" angekündigt wurde. Dann hatten die Offiziere sich, wenn auch nur kurzzeitig, umzudrehen, zu grüßen, den Befehl "Weitermachen" abzuwarten und dann auch weiterzuarbeiten. Was ihn lediglich irritierte war die Tatsache, daß sein 1O neben ihm stand, immer noch zitterte und ganz stolz in der Gegend umherblickte. Elec stand zwei geschlagene und peinliche Minuten vor der Turbolifttür und wurde von niemandem beachtet, dabei immer noch hoffend, daß sein 1O sich vielleicht von selbst durchringen würde, die besagten einfachen drei Worte auszusprechen. Nachdem die zwei Minuten jedoch verstrichen waren, wurde Elec zum ersten Mal ungehalten.

"Mr. Tipinister, Sie kennen doch die Dienst-VO, nach der der KO, falls er die Brücke betritt, vom 1O oder 2O durch die Worte 'KO auf Brücke' den anderen Brückenoffizieren meldet werden muß?"

Tipinister nickte. Elec wurde immer lauter.

"Nun, Tipinister, darf ich Sie dann fragen, was in Ihrem Speckhirn vor sich geht, daß Sie selbst dieses einfache Verhalten nicht hinbekommen? Sagen Sie mir, wie sind sie eigentlich 1O geworden? Hat man keinen anderen Dummen für diesen Posten finden können als Sie oder was? Meine Fresse, selbst ein Wookie könnte diese einfachen drei Worte, die zu dem grundlegenden Repertoire eines 1O gehören, herausgrunzen. Ein Wookie, stellen Sie sich das mal vor! Erst die Geschichte unten im Gateway, dann das jetzt... und ich bin noch nicht einmal eine halbe Stunde auf diesem Schiff. Was erwartet mich noch alles, Tipinister? Lese ich heute Abend in meiner Kantine in Ihrer Akte daß Sie aufgrund einer neu eingeführten Trottelquote hier den 1O spielen dürfen?"

Tipinister brach fast zusammen. Die anderen Offiziere hatten das Schauspiel verfolgt und waren von ihrem neuen KO doch, gelinde gesagt, überrascht; nur eine weibliche Figur, ca. 1,66m groß und von, zwar nicht üppiger, aber doch "weiblicher" Gestalt ließ sich nicht von der Arbeit abbringen. Allgemein rechnete man mit jemandem, der die Zügel genauso locker schleifen ließ wie der KO vorher, was im Endeffekt bedeutete, daß jeder machen konnte was er wollte, so lange der KO auf irgendwelchen Cocktailabenden Frauenherzen brach. Man rechnete aber garantiert nicht mit Elec Larmagain.

"Sir, ich bitte vielmals um Verzeihung, Sir, nun, Sir, ich habe einfach vergessen, Sir, daß ich zu diesem Verhalten verpflichtet bin..."

"Ach, Schnauze!" brüllte Elec.

Tipinister fuhr sichtlich zusammen. Eisiges Schweigen herrschte auf der Brücke, sämtliche Arbeit wurde stillgelegt, alles sah gebannt den neuen KO an- bis auf die kleine weibliche Gestalt von nicht gerade zierlicher Form, die fleißig weiterarbeitete. Sich der Situation insgesamt bewußt, durchdrang Elec Tipinister förmlich mit seinem stechenden Blick und sprach in einem nun leisen und zischenden Ton:


"Dienst-VO-Regel Nr. 11c zum Verhalten des 1O auf der Brücke ausführen, Tipinister."

Tipinister überlegte kurz fieberhaft, ob er den Befehl erst bestätigen sollte, wurde sich dann aber bewußt, daß es sich um einen Brückenausführungsbefehl handelte, der nicht bestätigt werden mußte, und ersparte Elecs kleiner Ader auf seiner linken Schläfe somit ein weiteres Hervortreten. Schließlich sprach er besagte Worte und verwendete sogar die Langform, und dies in der lautesten und sichersten Stimme, die er aufbringen konnte (wobei diese sich immer noch merkwürdig verzerrt anhörte):

"KO Commander Larmagain auf Brücke!"

Alle Brückenoffiziere, inklusive der Frau, hörten nun endgültig mit der Arbeit auf, drehten sich Larmagain zu und produzierten meist relativ zackige Ehrenbezeugungen, wobei Elec sein vehementes Auftreten für den auf einmal bei den Offizieren wiederentdeckten Elan verantwortlich machte. Insgesamt hatte er Recht- bloß bei einer Person irrte er sich.
Elec sah sich die Offiziere an. Allesamt waren sie nicht älter als höchstens 25, also seinem Alter entsprechend. Er hatte kein einziges erfahrenes Crewmitglied auf der Brücke, so schien es ihm, und er hatte das Gefühl, daß dieser Zustand nicht ganz unbeabsichtigt war. Normalerweise war es üblich, daß ein neuer KO wenigstens über einen erfahrenen 1O verfügte, aber Tipinister war ja- zumindest im Moment- von nicht gerade allzu großer Hilfe. Nach einer künstlichen Pause sprach er in die allgemeine Runde:


"Meine Damen und Herren, auch wenn wir etwas länger gebraucht haben als normalerweise üblich, so ist es uns ja doch noch gelungen, uns gegenseitig wahrzunehmen. Vielleicht darf ich mich Ihnen erst ein wenig vorstellen? Mein Name ist Elec Larmagain, ich bin Commander und seit genau 2 stunden und 5 Minuten KO dieses... bezaubernden Schiffes. Ich bin zwar generell der Überzeugung, daß gewisse Formalien eingehalten werden müssen, aber in Abweichung zu den allgemeinen Dienstvorschriften nehme ich hiermit folgende, mir nach § 211d der Ausführungsverordnung zur Dienstverordnung für Brückenoffiziere zustehende, Anrede- und Bestätigungsänderungen vor:
Im Allgemeinen, also bei Alarmstufe Blau und Gelb, werde ich sie alle mit ihren Nachnamen und den dazugehörigen Anreden ansprichen, also z.B. Mr. Tipinister. In Situationen, in denen Alarmstufe Rot unausweichlich ist, werde ich sie mit Ihren Dienstkürzeln oder, bei Verwechslungsgefahr, mit der vollen Dienstbezeichnung anreden. Als Befehlsbestätigung erwarte ich immer lediglich ein 'Jawohl, Sir' oder 'Aye, Sir', nie eine komplette Wiederholung des Befehls, wie auf anderen Schiffen üblich. So viel also zum organisatorischen Teil.
Eventuell denken Sie sich vielleicht auch im Moment, daß ich mir auf dem Weg zur Brücke bereits ihre Akten angesehen habe. Falls dem so ist, muß ich Sie enttäuschen: es entspricht mehr meiner Art, mir persönlich von meinen Offizieren ein Bild zu machen als vielleicht von Sympathie oder Antipathie gefärbten Akten zu vertrauen. Insofern werden wir jetzt folgendes machen: alle einzelnen Brückenoffiziere werden sich jetzt hier bei mir in der Reihenfolge 2O, OP, LSO und NAV vorstellen, und zwar mit vollem Namen, Dienstgrad sowie bisherigen etwaigen Stationen.
Also, wer ist hier der 2O auf dem Schiff?
"

Sehr zu Elecs Überraschung trat die kleine Frau mit den schulterlangen und straßenköterblonden Haaren hervor, stellte sich vor ihn, produzierte einen erneuten Gruß und fing an zu sprechen.

"Mein Name ist Deidre Benker, Sir, und ich seit der kompletten Neubesetzung der Crew auf diesem Schiff vor zwei Tagen die 2O. Ich bekleide den Rang eines SecLt. Hauptsächlich bin ich als NAV auf diesem Schiff tätig und übe das Amt des 2O vorschriftsgemäß nur dann aus, wenn auf der jeweiligen Station oder dem Außeneinsatz weder der KO noch der 1O vorhanden sind.
Ich bin 21 Jahre alt und habe vor 13 Tagen die Marineakademie mit einer Empfehlung für den Navigationsposten abgeschlossen, Sir.
"

Elec setzte ein durchaus wohlwollendes Lächeln auf; endlich jemand, der wenigstens etwas Offiziersgeist in den Knochen hatte. Nach einem kurzen Nicken trat SecLt Benker weg, und ein mittelgroßer, blonder Mann mit hellgrünen Augen stand vor Elec.

"Sir, mein Name ist Harald Steinkopff, ich bin 20 Jahre alt, habe den Rang eines MWO und bin der OP auf diesem Schiff. Ich habe die Marineakademie vor 22 Tagen verlassen mit einer Empfehlung für den Posten eines OP, Sir."

Elecs Befürchtungen schienen sich zu bestätigen. Er ließ sich das jedoch nicht anmerken, nickte erneut sanft, woraufhin Steinkopff wegtrat und ein brünetter Mann mit tief dunkelblauen Augen und einer Statur wie ein Baum vor Elec stand. Irgendwie sah der Gute eher aus wie der Türsteher der übelsten Kaschemme von Coruscant als wie ein imperialer Offizier. Mit einer tiefen Baßstimme begann er zu sprechen.

"Sir, mein Name ist Devrix Parker, ich bin 23 Jahre alt und der LSO auf diesem Schiff. Ich habe den Rang eines CWO inne und habe vor genau 2 Monaten die Imperiale Marineakademie verlassen. Ich besuchte daraufhin zwecks Fortbildung einen Kurs in Bodentaktik und Raumfeuerbekämpfung, bevor ich diesen Posten zugewiesen bekam."

"Ein Heckenkriecher und Feuerwehrmann also", dachte Elec, und konnte sich dabei ein breites Grinsen, sehr zu Parkers Überraschung, der dieses als ein Zeichen von Wohlwollen deutete, nicht verkneifen. Erneut nickte Larmagain, und Parker begab sich zurück auf seinen Posten. Das waren sie also: Elecs Brückenoffiziere, alle jünger als er und ohne Erfahrung. Sauber eingefädelt von de Vries. Er dachte lange über den Sinn und Unsinn seines Lebens nach, bevor er schließlich ein letztes Wort an die Offiziere im Raum richtete.

"Sehr schön. Nun ja, trotz der anfänglichen... Unannehmlichkeiten gehe ich von einer sehr guten und produktiven Zusammenarbeit aus. Ich werde mich nun mit dem Schiff etwas vertraut machen und die restlichen Offiziere von Bedeutung besuchen. Sie entschuldigen mich. 1O, ich brauche Sie dabei nicht. Sie haben hier das Kommando."

"Jawohl, Sir."

Desillusioniert und mit einem Gefühl behaftet, als ob er gerade die größte Schlacht seines Lebens verloren hätte, stieg Larmagain in den Turbolift und machte sich auf den Weg zur Krankenstation.

[Coruscant Orbit, CK Irony, Krankenstation]- Cmdr. Larmagain, Lieutenant Dr. Ortana
 
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[Coruscant - auf der Strasse - auf dem Weg zu seinem Vater ] Julen Kail


Julen hatte die Nase gestrichen voll von seinem Vater, weil dieser wieder einmal eine haarsträubene Geschäftsidee hatte. Diese Idee hatte den Inhalt, dass er erneut mit seinem Vater von Coruscant verschwinden müsste um einen waghalsigen Plan umzusetzen.
Er ging mit gesenkten Kopf und einer starken inneren Wut zu dem Komplex, in dem sich ihre Wohnung befand. Normalerweise war er ein ruhiger Mensch, aber diesmal hatte es sein Vater geschafft, ihn wirklich sauer zu machen.
Julen wollte nicht mit auf diese Reise und er überlegte wie er dies seinem Vater klarmachen konnte, ohne das es in eines der üblichen Streitgespräche ausartete.
Die er ohnehin nie für sich entscheiden konnte und das wurmte ihn sehr.
Er mochte seine Vater, aber manchmal war es für Julen zum aus der Haut fahren.

Julen sah sich um und sah die Leute um ihn herum, wie sie an ihm vorrübergingen. Er schüttelte demonstrativ den Kopf, als wollte er seinem Vater schon von hier aus zeigen, wie sehr er gegen seinen Plan war.

Doch dann traf es ihn wie der Schlag, wenn er durch die Eingangstür ging und sein Vater sah, würde er nicht mehr so entschlossen sein. Er fühlte sich unwohl in seiner Haut. Immerhin hatte sich sein Vater immer um Julen gekümmert und dafür gesorgt, dass er immer zu Essen und ein Dach über den Kopf hatte.
Schon seines schlechten Gewissens wegen, würde er ihn nicht im Stich lassen, sollte er vor ihm stehen.

Diesmal ging es jedoch auch um seinen Willen und Julen war fest entschlossen, sein Glück auf Coruscant zu suchen.
Während er sich in diese Gedanken hineinsteigerte und damit auch eine Weile zubrachte, begann sich sein Magen zu Wort zu melden.
Aus diesem tranceartigen Zustand aufwachend, beschloss Julen sich mit dem Geld in seinen Taschen, etwas zu Essen zu kaufen. Es gab sicherlich eine Cantina die er sich leisten konnte.
Doch bevor er loslief, blickte Julen noch einmal nach oben zum sichtbaren Teil des Himmels. Er sah unfreundlich aus und JUlen wollte ungern in einen Regenschauer geraten.
Also lief er so schnell er konnte die Strasse hinunter, in die Richtung .wo er sich sicher war eine Cantina zu finden.


[Coruscant - auf der Strasse - auf dem Weg zu einer Cantina (Restaurant) ] Julen Kail
 
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[Coruscant - Verwaltungskomplex - Speisesaal] mit Disra (op: Jetzt weiss ich wieder woher ich diesen Namen kenne) und Perioma

Der Commodore schien sich von dem politischen Gezanke nicht beeindrucken zu lassen. Anscheinend wusste er, wenn er sich zurückhalten musste. Der eine Satz des Vizegouverneurs versetzte ihm doch einen Stich. Er wusste vage, dass die Republik viele Systeme Kampflos aufgaben. Er schluckte den Groll, den er plötzlich gegen sein Gegenüber hegte herunter und antwortete kühl:

Wisst Ihr, die Republik weiss wann sie verloren hat. Vielleicht geht es dem Volk eines Sonnensystems besser unter der Herrschaft des Imperiums, als wenn es unter den Folgen eines Krieges leiden muss.

Dorsk blickte kurz zu Perioma herüber. Es würde ihn jetzt doch interessieren, wie der Commodore darüber dachte. Dorsk war schon auf vom Krieg gebeutelten Planeten und dem Volk dort ging es wirklich schlecht. Er liess seine Gedanken wieder los. Auf die Frage von Disra hin antwortete er wahrheitsgemäss:

Wenn ihr mich fragt, möchte ich gerne, soweit es Eure Gastfreundschaft nicht allzusehr strapaziert, das Regierungsgebäude sehen. Denn dort hat meine Karriere Angefangen.

Ja, er fände es wirklich schön, wenn er sein altes Büro wieder sehen würde.

[Coruscant - Verwaltungskomplex - Speisesaal] mit Disra und Perioma
 
[Coruscant Orbit, CK Irony, Krankenstation]- Cmdr. Larmagain, Lieutenant Dr. Ortana

Elec verließ den Turolift und stand mitten in der Krankenstation, umgeben von Schwestern, Krankenpflegern und ein paar rangniedrigen Medizinern. Einige machten sogar den Anschein auf Elec, als wären sie ausgebildete Mediziner.
Wie dem auch sei, Elec passierte den kurzen Eingangsbereich und lief schnurstracks auf ein kleines Glashäuschen zu, über dem die Aufschrift "Anmeldung" prangerte. Er wußte genau, daß er auf der MedStat nur eingeschränkte Befehlsgewalt hatte, und da er die Bedeutung der Ärzte kannte und es sich nicht gleich mit ihnen verderben wollte, hängte Elec nicht den Status des neuen KO heraus. Dies hätte so oder so nicht seinem Wesen entsprochen, aber auf der MedStat wäre es noch unangebrachter gewesen. Nach einer kurzen, aber herzlichen Unterhaltung mit der Oberschwester (die nach Elecs Meinung für ihren Körper und ihr Alter eine viel zu enge und zu kurze Schwesterntracht trug) erschien auch schon der Schiffsarzt: ein ca. 1,70m großer Mann in mittleren Jahren mit leichtem Bauchansatz, roten Locken und Sommersprossen. Elec mißbilligte innerlich sein Auftreten, ließ sich jedoch nichts anmerken.


"Wat kannisch für se tun, Kommandah?"

Elec war zuerst überrascht über den deutlich hörbaren Dialekt des Arztes und hätte ihn fast über die Verordnung zur Ausführung der Dienstkommunikation aufgeklärt, nachdem jede Form von Dialekt so weit wie möglich zu unterbinden war- aber schließlich entschied sich Elec gegen eine solche Belehrung. Der Arzt schaute ihn auch so schon irgendwie mißtrauisch an, und wenn Elec sich auch mit der ganzen restlichen Besatzung angelegt hätte, aber nicht mit dem Schiffsarzt. Elec griff zu seinem bewährten, milden Lächeln und streckte dem Arzt eine Hand entgegen.

"Mein Name ist Larmagain. Commander Elec Larmagain. Ich bin seit ein paar Stunden der neue KO dieses Schiffes und habe mir gedacht, daß ich mir am besten von den ranghöchsten und wichtigsten Offizieren selbst ein Bild mache. Nach Auskunft der Schwester dort drüben sind sie der Schiffsarzt, Mr...?"

"... Ortana. Lieutenant Dr. Zickbar Ortana. Freut mich, se kennenzulernen, KO."

Ortana nahm Elecs Hand, schüttelte sie ziemlich kräftig und starrte Elec dabei, unbeeindruckt von dessen Lächeln, in die Augen.

"Se sinn also dr neue KO op dem Schiff, Kommanda. Wat hannse denn verbrochen dat mannse hierher jeschickt hat?"

Elec mußte unwillkürlich grinsen. Ein Lieutenant Dr., der eigentlich schon im mittleren Stabsdienst sein könnte, fragt, was man verbrochen hat, daß man auf dem Schiff landet. Daraus läßt sich eine Menge schließen.

"Nun, Dr. Ortana, sagen wir's mal so... Einerseits schaut man einem geschenkten Gaul nicht ins Maul, soviel zu meinem Posten als KO, aber andererseits lernt man ab und zu, daß man seine Zunge etwas besser kontrollieren sollte."

Ortanas mißtrauischer Gesichtsausdruck wich einem Grinsen, daß eine breite und an sich wunderschöne Front von Zähnen freilegte. Allerdings war der Gesichtsausdruck insgesamt wiederum so... nun, fast beißend, daß Elec nicht wußte, ob er eine Verbundenheit in diesem erkennen konnte oder mehr eine Art Hohn und Spott.

"So'n Driß aber auch, sindse dem falsche Jäck op de Föß jetreten? Wasses nit alles jibbt bei eusch!"

Elec wußte nun definitiv, daß es sich bei dem Gesichtsausdruck um Verbundenheit handelte.

"Nun ja, Dr. Ortana, fraglich ist bloß, was Sie verbrochen haben, daß sie dieses Schiff mit ihrer Anwesenheit beehren. Ein Lieutenant Dr. sollte doch normalerweise bereits im Stabsdienst sein und nicht auf einem CK Medikamente gegen Tripper austeilen und gebrochene Beine zusammenflicken."

Ortana grinste wieder breit und antwortete diesmal, ohne jede Art von Akzent:

"Nun, Commander, Sie sind dem falschen Jungen auf die Füße getraten, und ich bin eines morgens im richtigen Bett mit der richtigen Frau, aber leider auch mit dem richtigen Ehemann aufgewacht. Und da der Gute beim Stab war, und der wiederum jemandem vom Flottenbüro kannte, darf ich hier jetzt Babyhintern pudern."

Elec grinste. Der Mann hatte zwar offensichtlich kein ausgeprägtes Offiziersgefühl, aber er war irgendwie ein Kamerad und keine Flasche, auch wenn er Arzt war. Elec wußte, daß dieser Offizier, zusammen mit seinem NAV, wahrscheinlich der fähigste auf dem ganzen Schiff war und nur durch unglückliche Umstände hier gelandet ist. De Vries dachte wohl, daß er nicht mit Elec klar kommen würde. Aber de Vries hatte sich getäuscht. Die beiden waren sich innerhalb weniger Minuten, so verschieden sie auch waren, sympathisch.

"Ich verstehe, Doktor. Manchmal spielt einem das Leben aber auch Streiche. Wo haben Sie vorher gedient und haben Sie irgendwelche Spezialausbildungen, wenn ich fragen darf?"

"Ich war auf der Imperialen Akademie, Ausbilder und Kursleiter für "Chirurgie I" und "Anästhesie I", bevor man beschloß, daß ich etwas mehr Fronterfahrung gebrauchen könnte. Davor wiederum war ich der Schiffsarzt auf der 'Glorious', falls Ihnen das Schiff was sagt. Wir hatten damals relativ viel zu tun. Naja, waren aber auch wilde Zeiten... Wie dem auch sei, ich schreibe gerade eine Habilitation über die Anästhesie von Wesen unter Einbeziehung xenobiologischer Aspekte. So viel zu meiner Spezialausbildung. Leider ist die Wahrscheinlichkeit, daß ich habilitiere, durch einen kleinen... Zwischenfall doch sehr gesunken. "

Elec machte ein betroffenes Gesicht und war auch sauer. So unehrenhaft und vielleicht unmoralisch dieser Vorfall auch gewesen sein mag, und egal, wie sehr Elec dieses Verhalten persönlich mißbilligte- vor ihm stand ein gestandener Arzt, der der Beste seines Faches hätte werden können. Auf der anderen Seite war er nun der leitende Arzt von Elecs Schiff. Alles hatte also auch seine guten Seiten. Beide sprachen noch eine ganze Weile, bevor Dr. Ortana sich verabschiedete und wieder zu seiner Arbeit zurückkehrte. Froh, auf einen erfahrenen Offizier gestoßen zu sein, begab sich Elec in den Turbolift und fuhr in den Maschinenraum.

[Coruscant Orbit, CK Irony, Maschinenraum]- Cmdr. Larmagain, Lieutenant van Dyeickxs
 
- Coruscant - Manarai - Restaurant - Privatloge - Mit Pierre -

Das Angebot, Pierre les Gray könne sie in seinem Gleiter mit zurück nehmen, konnte Chesara nur ablehnen. Sie war zu aufgefühlt, zu sehr von ihren soeben erwonnenen Erkenntnissen eingenommen, als dass sie nun ruhig neben ihn auf den edlen Ledersitzen hätte Platz nehmen können.

Vielen Dank, aber ich schlage lieber einen anderen Weg ein.

Ihre Antwort war wage, aber mehr brachte Chesara nicht zu Stande. Sie bedankte sich noch einmal für die Einladung, nickte Pierre zu und machte sich daran diesen Mann so schnell wie möglich zu verlassen. Obwohl sie sich des Weges, der aus dem Manarai führte, nicht sicher war, nahm sie den erstbesten, den sie beschritt und eilte davon. In ihrem Kopf dröhnte es und immer und immer wieder sah sie das Bild aus ihrer Vision vor sich. Erschreckend klare Konturen zeichneten sich vor ihrem inneren Auge ab. Diesmal wusste sie genau, was die Macht ihr mitteilen wollte. Aber ihr eigener Verstand konnte diese neuen Informationen noch nicht gewinnbringend verarbeiten. Es war zu... absurd.

"...dass ich mein gesamtes Vermögen im Falle meines Ablebens dem Imperium gutgeschrieben habe."

Chesara fand sich auf einer Bank wieder, auf der sie sich vor Erschöpfung niedergelassen hatte. Alles schien vor ihr zu kreisen, als wäre ihr schwindlig. Dennoch war es nicht so, als fühlte sie sich besonders unwohl, nur eben... verwirrt. Sie lehnte sich zurück und atmete ein paar mal tief ein und aus. Wie weit war sie gegangen, seit sie das Manarai verlassen hatte? Sie wusste nicht genau, wo sie sich befand, aber sie musste sich ein gutes Stück entfernt haben. In dieser Gegend war sie noch nie gewesen. Wieder tauchte vor ihr das Bild Pierre les Grays auf, erst so wie sie ihn kannte - und dann wie die Macht ihn sah. Es schauderte Chesara und rasch erhob sie sich, um weiter zu gehen. Sie brauchte eine heiße Tasse Tee, etwas, das ihre Sinne wieder auf ein vernünftiges Level hob. Sie nahm irgendeine Richtung und hielt Ausschau nach einem Café. Als sie eines entdeckt hatte, zögerte sie nicht lange und betrat es. Drinnen war es gemütlich und zu ihrem Glück nicht all zu voll, dabei war es Nachmittag. An einem Tisch saß ein älteres Ehepaar, einige Nichtmenschen tummelten sich in einer Ecke und an einem anderen Tisch hockte ein Junge im Teenageralter (Julen). Chesara ließ sich in einer freien Nische nieder und bestellte einen Tee. Die Macht hatte ihr Visionen geschickt und ihr die Zukunft gezeigt. In dieser Zukunft war Pierre les Gray tot.


- Coruscant - City - Cafè - (Julen in der Nähe) -
 
[Coruscant - in einem Cafe - ] Julen Kail , NSC (Nichtspielercharakter ). Chesara


Julen war immernoch aufgewühlt und unentschlossen , ob er nicht doch zum Abflugstermin seines Vaters erscheinen sollte , aber nun war er hier. Er hatte den ersten Schritt seines neuen Weges getan und musste ihn nun weitergehen. Gab es doch soviel neues zu entdecken, seit seiner Rückkehr. Dieses Coruscant war ihm völlig neu als dieses, welches er vor Jahren verlassen hatte. Seine Augen schweiften durch das Etablisment und er konnte bis auf viele gefüllte Tische und Sitzbänke nichts wirklich Interessantes wahrnehmen.

Bei der Bedienung die nach einer Weile an seinem Tisch erschien, bestellte er etwas zu trinken und zu essen. Da Julen es gewohnt war nicht mehr Basic zu sprechen, versuchte er sich im ersten Augenblick in Nautolan verständlich zu machen.
Da die Kellnerin ihn nicht verstand, begann er wild gestikulierend um sich zu schlagen und so die Bestellung aufzugeben.
Die Dame machte einen merkwürdigen Gesichtsausdruck, als wäre es etwas Seltsames, dass er nicht Basic sprach oder weil jemand wie er in einem Cafe wie diesem alleine auftauchte. Doch darüber machte sich Julen in diesem Moment keine Gedanken.

Je länger diese Diskussion mit der Kellerin dauerte, desto mehr Blicke schienen Julen zu fixieren. Jedenfalls kam es ihm so vor und es machte ihn unsicher.
Also entschloss er sich es doch in einer Sprache zu versuchen, die jeder verstand, obwohl er es ungern tat.


"Geben sie mir einfach etwas zu trinken"

Julens Tonfall war wütend und das kannte er von sich eigentlich nicht.
Noch bevor die Bedienung etwas antworten konnte , nahm Julen seine restlichen Credits und knallte sie laut hörbar auf den Tisch.

Er verstand einfach die Welt nicht mehr und wandte seinen Kopf von der Kellnerin ab und sah sich noch einmal kurz um, einzig und allein fiel ihm Chesara auf , weil sie einige der wenigen Menschen hier war.
Das er sie vorher nicht bemerkt hatte, kam ihm seltsam vor, aber er war auch zu abgelenkt und gedankenverloren. Desweiteren kam sich Julen ziemlich hilflos und verloren vor. Seine Gedanken schweiften wieder ab, während er mit seinem Arm seinen Kopf, auf dem Tisch abstützte. Das Getränk ließ sehr lange auf sich warten.


[Coruscant - im Cafe - ] Julen Kail, NSC (Nichtspielercharakter), Chesara
 
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Orbit von Coruscant - SSD Intimidator - Simulatorraum [ Weltall - Staffel Suppression VS. 12 Republikjäger ]

Es lief irgendwie nicht so, wie es sollte. Sargeras hatte gerade einen A-Wing der Republik abgeschossen und war durch dessen Trümmerfeld geflogen, musste nun aber fest stellen, das viel zu viele seiner Staffel schon abgeschossen worden waren. Dabei flogen sie nur gegen A-Wings, B-Wings und E-Wings. Nicht gerade leichte Gegner, zugegeben, aber eigentlich hätten noch viel mehr da sein müssen. Ein schneller Blick auf sein Display und Sargeras erkannte, das alle von Rotte Vier und Eins schon abgeschossen worden waren und das in seiner eigenen auch einer fehlte. Gut, der war ihm natürlich nicht entgangen, aber der Rest größtenteils schon. Das hieß, das mit ihm mitgezählt noch 5 Jäger im Spiel waren. Gegen sich hatten sie noch ein ganzes Dutzend verschiedenster Jäger und sie schienen hoch motiviert zu sein, dem Imperium den Rest zu geben ohne selber einen zu verlieren.
Ein hochgestecktes Ziel, meinte Sargeras und hängte sich an den nächst besten E-Wing.

Dieser bemerkte Sargeras sofort und versuchte auszuweichen. Die ersten grünen Salven die ihm der Chiss entgegen sandte, verfehlten ihn tatsächlich, doch dann trafen zwei Laserblitze und die Schilde leuchteten auf. Doch davon ließ sich der Pilot der Republik nicht nervös machen, denn er änderte einfach den Kurs und flog auf zwei B-Wings zu, die ihm wiederum entgegen kamen. Sargeras brauchte nicht auf seine Schildanzeige zu schauen um zu wissen, dass er das nicht überleben würde und setzte deshalb auf eine andere Taktik. Sein TIE Interceptor war gerade schmal genug um den meisten Lasern eines B-Wings ausweichen zu können und wenn er sich nun auch noch in eine Position brachte, in der einer der beiden ihn wegen des E-Wings nicht treffen konnte, würde er es schaffen. Natürlich war das Risiko groß, das der E-Flügler einfach abdrehte und ihm so die Deckung nahm, doch auch darauf würde er vorbereitet sein. Auch wenn das Manöver wahrscheinlich seine Frontschilde fressen würde.

Die B-Wings kamen immer näher, während der E-Wing weiterhin auswich, um den sporadischen Laserfeuers Sargeras zu entkommen. Der Chiss gab sich nicht wirkliche Mühe ihn zu treffen, da er gleich alle Energie und Konzentration brauchen würde. Die Option abzudrehen und sich einen neuen Feind zu suchen war für Sargeras nicht akzeptabel, da er sich selber prüfen wollte. In Dutzenden, ja Hunderten Simulationen, gab es immer wieder die gleichen Abläufe. Jäger flogen aufeinander zu, jagten einander, nahmen jemanden in die Zange. Langweilig. Normalerweise drehte man ab, wenn an sich solch einer Gefahr gegenüber sah, doch wie konnte man sich verbessern und lernen, wenn man immer nur das gleiche tat? Tag für Tag. Woche um Woche. Jahr für Jahr. Nein, das war nichts für Sargeras. Er ging Risiken ein - trotz seiner Ausbildung - um sich zu verbessern. In einer Simulation konnte er sich das leisten. Sollte er in einem echten Raumkampf stecken, musste er mehr können als die 08/15 Piloten die in den TIE Jägern auf ISD's stationiert waren. Er flog immerhin einen TIE Interceptor, TIE Klauenjäger oder auch mal einen TIE Advanced. Er war kein Kanonenfutter, kein Protonentorpedoabwehrender sich bewegender Schild für das Trägerschiff. Er war mit seiner Staffel ein für sich operierendes Organ des Imperiums, welches lediglich - notwendiger Weise - mit dem Hauptorgan, also dem Trägerschiff, verbunden war.
Nein! Sargeras würde nicht wie ein Laufbandmodell abdrehen, sondern sich der Gefahr stellen und den Feind bezwingen. Oder er würde dabei virtuell drauf gehen und es beim nächsten Mal besser machen.

Dann war es so weit. Die B-Wings kamen in Schussweite und der E-Wing Pilot riss sein Steuer nach hinten, sodass der Jäger nach oben schoss. Da Sargeras sich fast zu Einhundert Prozent sicher gewesen war, das so etwas passieren würde, reagierte er dementsprechend. Noch während sich sein lebendes Schutzschild nach ?oben? verzog, leitete er alle Waffenenergie in die Antriebe und Frontdeflektoren um. Seine Waffen nutzen ihm eh nichts wenn er jetzt starb. Ohne weiter nachzudenken riss er sein Steuer ebenfalls nach hinten, begann aber gleichzeitig seinen Jäger rotiere zu lassen. Virtuelle rote Laserstrahlen flogen in seine Richtung, verfehlten ihn und streiften seine Schilde.
Drei mal wurde er direkt getroffen, weswegen er die Zähne zusammen beißen musste. Dann waren die beiden B-Wings auch schon vorbei. Es hatte keine 5 Sekunden gedauert. Sofort wurde die Energie wieder umgeleitet und der E-Wing unter Beschuss genommen. Keine zwanzig Sekunden später explodierte der Jäger.


?Rottenführer Drei an Rottenführer Zwei. Habe alle Flügelmänner verloren.?

Sargeras antwortete nicht sofort, sondern schaute auf das Display rechts neben sich. Sein erster Flügelmann war ja schon nach sieben Minuten abgeschossen worden und sein zweiter schien ebenfalls kurz davor zu stehen, da er sich gleich drei A-Wings gegenüber sah.
Da das Ziel dieser Simulation nicht das Überleben war, sondern so lange wie möglich zu überleben, schlossen sich beide Rottenführer zusammen und eilten dem letzten Flügelmann zu Hilfe. Zu dritt hätten sie vielleicht noch eine Chance.

Doch sie erreichten ihn nicht mehr rechtzeitig. Kurz bevor die beiden Chiss in Schussreichweite kamen, wurde der menschliche Pilot von einer Vibrorakete - abgeschossen von einem A-Wing - vernichtet. Die grelle Explosion ließ die Polarisationstechnologie in Sargeras Frontscheibe aktiv werden und verdunkelte den Fleck, sodass der Pilot nicht geblendet wurde.
Da der dritte Jäger nun fehlte, mussten die Chiss eine neue Strategie ausarbeiten. Sie hatten noch sieben Jäger gegen sich, wobei drei davon A-Wings, zwei B-Wings und zwei E-Wings waren.


?Zuerst die A-Wings? sagte Sargeras und bekam daraufhin nur ein bestätigendes Klicken.

So nah wie sie nun am anderen dran waren, waren sie natürlich ein leichtes Ziel für den Gegner, stellten dafür aber für jeden Jäger den sie vor sich bekamen, eine große Gefahr da. Kaum einer wusste nicht, das es fast unmöglich war zwei Jägern auszuweichen. Auch die ach so überlegende Geschwindigkeit der A-Wings würden sie nicht retten...


Orbit von Coruscant - SSD Intimidator - Simulatorraum [ Weltall - Staffel Suppression ( nur noch 2 Jäger ) VS. 7 Republikjäger ]
 
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