- Coruscant ? City ? Ecile de Cinhs Haus ? Mit Ecile ?
Nachdem Akemi bei Dolly Silvers ?Red Flower Event? auf eine komplizierte Frisur verzichtet und ihre (zu diesem Zeitpunkt noch längeren) Haare offen getragen hatte, war sie heute dankbar dafür, dass Ecile sich angeboten hatte ihr zu helfen. Natürlich hätte Akemi auch einen professionellen Friseur kommen lassen oder sich kurz vorher in einen Salon fahren lassen, doch sie schätzte Eciles persönlichen Einsatz und amüsierte sich in der Gesellschaft von Nathaniel lustiger Tante. Ecile hatte unzählige witzige Geschichten auf Lager, teils über eigene Erlebnisse und teils Gerüchte über Leute, die sie kannte oder von denen sie gehört hatte. Sie hatte Akemi drei Stunden vor dem Event zu sich nach Hause eingeladen, frischen Obstkuchen serviert und verkündet, sie würden dafür sorgen, dass Akemi zum schönsten Mädchen des Abends wurde. Akemi hatte gelacht und ihr Kleid präsentiert. Über die dunkle Farbe hatte Ecile die Nase gerümpft. ?Für solche langweiligen Töne bist du doch viel zu jung.?, hatte sie entschieden erklärt, doch die Schuhe hatten ihr Entzücken hervor gerufen.
?Ich habe mir immer gewünscht, in solchen Teilen laufen zu können! Aber jedes Mal, wenn ich es versuche sehe ich aus wie ein Acklay auf drei Beinen!?
?Alles eine Sache des Gleichgewichts ? einfach geradeaus schauen, dann funktioniert es.?
Erwiderte Akemi lachend. Ecile rollte mit den Augen.
?Inzwischen bin ich zu alt für solche Abenteuer, Kind. Und auf eine Showeinlage im Ballsaal kann ich auch verzichten. Silly Proud ist erst vor wenigen Tagen mitten auf dem Weg zur Oper die Treppe hinauf gestürzt! Bei den Grundsäulen, ich wäre im Boden versunken vor Scham!?
Ecile schüttelte den Kopf und Akemi lachte. Mittlerweile konnte sie sich gar nicht mehr erklären, warum sie zu Beginn so nervös gewesen war, Nathaniels Tante kennen zu lernen. Die ältere Dame war äußerst liebenswert, wenn auch manchmal ein wenig aufgedreht und eigen. Sie hatte ganz klar ihren eigenen Stil und Geschmack. Dieser spiegelte sich vor allem in der Einrichtung ihres Hauses wider. Überall standen wertvolle Sammlerstücke herum, kunstvolle Vasen, hand geschnitzte Skulpturen und hohe Uhrenkästen waren überall zu finden, während an den Wänden schwere, vergoldete Bilderrahmen hingen. Nathaniel hatte Akemi erzählt, dass seine Tante ein Faible für alte ? und oft auch hässliche ? Kunstschätze hatte und diese sammelte. Bereits bei ihrem Eintreten in die kleine Halle hatte Akemi sich gefragt, wie viel Geld Ecile wohl schon für derlei Schmuckstücke ausgegeben hatte.
Ecile gab sich viel Mühe mit Akemis Frisur. Geduld saß die junge Schauspielerin am Frisiertisch in Eciles Schlafzimmer, durch den Spiegel beobachtend, wie Ecile ihr die Haare aufdrehte.
?Deine Haare abzuschneiden war sehr mutig. Als ich so jung war wie du, habe ich sie hüftlang getragen? jahrelang. Männer mögen das.?
Ecile zuckte mit den Schultern.
?Aber mittlerweile ist ja alles modern.?
Während Ecile sich Mühe gab, Akemi herzurichten ? geschminkt hatte Akemi sich selbst ? gab sie außerdem einige Stories über Nathaniel zum Besten. Sie erzählte von seiner Kindheit und darüber, wie süß er gewesen war. Durch die Art und Weise, wie sie liebevoll lächelte, wenn sie seinen Namen nannte, konnte Akemi erkennen, wie viel er ihr bedeutete und wie nahe sie ihm stand, selbst wenn sie im gleichen Augenblick wieder über ihn schimpfte. Der späte Nachmittag ging in den frühen Abend über. Gerade als Ecile mit Akemis Haaren fertig war, meldete der Hausdroide die Ankunft eines Pakets. Ecile stürmte aufgeregt nach unten, sodass Akemi Zeit blieb sich in Ruhe anzuziehen. Sie war mit ihrem Aussehen zufrieden. Ihre Haare waren straff nach hinten gekämmt und glänzten, dank Haarlack und Glanzspray, wie ein Spiegel. Ihr Make-Up war dezent, so wie sie es am liebsten mochte und an ihren Ohren baumelten lange goldene Ohrringe, die ihr Gesicht zum Strahlen brachten. Das mitternachtsblaue Kleid war eng geschnitten und schulterfrei, zwei breite überkreuzte Träger fungierten als Neckholder, während über ihren Brüsten eine goldene Brosche als Eyecatcher diente. Nach unten hin fiel das Kleid sehr schlicht und erlaubte durch einen hohen mittigen Schlitz je nach Bewegung Einblick auf Akemis Beine. Dadurch kamen, wenn sie ging, auch ihre Schuhe zur Geltung. Die High Heels, die sie am vorherigen Tag gekauft hatte, passten sich der Brosche und den Ohrringen in Gold an. Zarte Riemen legten sich über ihre Füße, während vergoldete Schlangen ihre Fesseln empor schlängelten. Akemi lächelte ihrem Spiegelbild entgegen. Sie freute sich auf den Abend. Einen Moment später erschien Ecile wieder in der Tür.
?Oh, großartig, Kind! Du siehst toll aus, umwerfend!?
Ganz wie es ihre Art war, übertrieb sie wieder mit der Vielzahl ihrer Komplimente.
?Vielleicht habe ich mich doch getäuscht, als ich sagte diese Farbe sei zu düster für dich? also wirklich, fabelhaft!?
?Danke,?
erwiderte Akemi erfreut.
?was war das für ein Paket, das du bekommen hast? Eine neue Skulptur für deine Sammlung??
Von unten hörte sie das Läuten der Türklingel. Das musste nun Nathaniel sein.
?Oh ja, ein Freund hat es für mich aufgetrieben. Sehr selten, ein echtes Schätzchen? ist das Nathaniels Stimme??
Ecile horchte. Der Hausdroide hatte Nathaniel herein gelassen.
?Wir sind hier ooooben! Komm herauf, Junge!?
Rief sie ihrem Neffen zu. Akemi suchte nach ihrer Clutch. Sie hörte Nathaniels feste und schnelle Schritte, wie er die Treppe hinauf lief ? und dann ein lautstarkes, andauerndes Poltern und ein Fluchen.
?Nathaniel?!?
?Verflucht!?
Ecile stürmte nach draußen. Das Poltern verebbte langsam, als die Skulptur, über die Nathaniel gestolpert war, am unteren Treppenabsatz aufschlug. Nathaniel selbst hockte auf dem Boden, sich mit zusammengekniffenen Augen den Knöchel haltend.
?Oh Himmel, Junge, ist alles in Ordnung??
Ecile beugte sich besorgt zu ihm hinunter. Schmerzverzerrt verzog Nathaniel das Gesicht.
?Toller Platz, um so ein bescheuertes Teil abzustellen.?
Kommentierte er trocken. Ecile schaute schuldbewusst.
?Ich weiß. Oh je. Ist es sehr schlimm??
Versuchsweise stand Nathaniel auf. Von seinem Gesicht konnte Akemi ablesen, dass ihm das Auftreten höllische Schmerzen bereiten musste.
?Setz dich hier rüber.?
Ecile führte ihn zu einem schmalen Sessel. Nathaniel humpelte.
?Das wird schon wieder. Ein paar Minuten und du bist wieder fit.?
Mutmaßte sie. Nathaniel schaute skeptisch und Akemi schüttelte den Kopf.
?Keine Hektik, wir bleiben zu Hause.?
Sagte sie ernst, während Nathaniel Schuhe und Strümpfe des verletzten Fußes auszog.
?Kommt gar nicht in Frage!?
Erwiderte Ecile energisch, doch Nathaniel verzog erneut das Gesicht, als er den Fuß hin und her bewegte.
?Ich glaube nicht, dass ich laufen kann??
Sagte er leise und Akemi konnte sehen, wie leid es ihm tat.
- Coruscant ? City ? Ecile de Cinhs Haus ? Mit Ecile und Nathaniel ?